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Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun Svizra Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJPD Bundesamt für Migration BFM Dossier Finnland Leben Arbeiten Sprachaufenthalt, Studium Ruhestand 7/2006

Finnland - ActiSwiss · 2009-03-27 · World Sites Atlas, englisch Länderrapporte, englisch Geographie Finnland hat eine Bodenfläche von 338‘145 km2 (Schweiz: ca. 41'300 km2)

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Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun Svizra

Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJPD Bundesamt für Migration BFM

Dossier

Finnland

Leben Arbeiten

Sprachaufenthalt, Studium Ruhestand

7/2006

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Finnland

Über dieses Dossier

Inhalt Finnland ................................................................................................2

Über dieses Dossier ..........................................................................2 Inhalt.......................................................................................2 Zweck......................................................................................4 Rechtlicher Hinweis....................................................................4 Wir ..........................................................................................4 Abkürzungen und Adressen.........................................................5

Land und Leute................................................................................7 Links zu Websites ......................................................................7 Geographie...............................................................................7 Klima.......................................................................................8 Geschichte................................................................................8 Staatsform ...............................................................................9 Bevölkerung ...........................................................................10 Sprache .................................................................................10 Religion, Seelsorge ..................................................................11 Masse, Gewichte, Zeit ..............................................................11 Energieversorgung...................................................................11 Verkehr..................................................................................11

Intercity ..........................................................................11 Flugverkehr......................................................................11 Schifffahrt........................................................................11

Vorbereitung, Umzug, Abmeldung ....................................................11 Reisehinweise .........................................................................11

Impfungen .......................................................................12 Abmeldung .............................................................................12 Umzugsgut .............................................................................12 Einfuhr von Fahrzeugen............................................................12 Andere Einfuhren.....................................................................13

Devisen ...........................................................................13 Haustiere .........................................................................13

Vertretungen Finnlands in der Schweiz .......................................14 Einreise, Anmeldung, Aufenthalt.......................................................14

Einreise..................................................................................14 Besondere Einreisevorschriften............................................14

Anmeldung .............................................................................14 Vor Ort ............................................................................14 Immatrikulation ................................................................15

Aufenthaltsbewilligung .............................................................15 Arbeitsbewilligung....................................................................15 Studium, Sprachaufenthalt........................................................16 Ruhestand ..............................................................................16 Schweizer Vertretungen vor Ort.................................................16

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Schweizer in Finnland ........................................................16 Leben in Finnland...........................................................................16

Wohnen .................................................................................17 Wohnungssuche................................................................17

Bildung, Schulen......................................................................17 Schulsysteme ...................................................................17 Gesamtschule...................................................................17 Hochschullandschaft ..........................................................17 Weiterbildung ...................................................................18

Gesellschaft, Kultur..................................................................18 Fernsehen und Radio .........................................................18 Presse .............................................................................18

Einbürgerung ..........................................................................18 Arbeiten in Finnland .......................................................................19

Wirtschaft, Arbeitsmarkt...........................................................19 Wirtschaft ........................................................................19 Arbeitsmarkt ....................................................................19

Arbeitsvermittlung ...................................................................20 Öffentliche Vermittlung ......................................................20 Individuelle Vermittlung .....................................................21

Stellensuche ...........................................................................21 Wichtig zu wissen..............................................................21 Wo und wie finden Sie eine Stelle ........................................21

Bewerbung .............................................................................22 Das Begleitschreiben .........................................................22 Aufbau des Lebenslaufes ....................................................22 Musterlebenslauf...............................................................22 Die Zeugnisse...................................................................22 Das Dossier......................................................................22 Wichtige Adressen.............................................................22

Unterstützung durch unseren Beratungsdienst .............................23 Diplome, Abschlüsse ................................................................23 Arbeitsbedingungen .................................................................23

Arbeitnehmerschutz...........................................................23 Lebenskosten, Steuern ...................................................................24

Geld, Währung ........................................................................24 Lebenshaltungskosten, Budget ..................................................24 Steuern..................................................................................25

Steuerpflicht.....................................................................25 Doppelbesteuerung..................................................................25 Mehrwertsteuer .......................................................................26

Vorsorge, Versicherungen ...............................................................26 Sozialsystem...........................................................................26

Sozialversicherungsabkommen Schweiz-Finnland...................27

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Zweck Dieses Dossier haben wir in Zusammenarbeit mit Schweizer Bundesämtern, Dienststellen der EU und Vertrauensleuten im betreffenden Land erstellt. Unser Informationsangebot richtet sich in erster Line an Personen, die den Wohnsitz in ein anderes Land verlegen und dort leben und/oder arbeiten möchten. Dabei haben wir uns auf die behördlichen und ge-setzlichen Vorschriften konzentriert, welche für schweizerische Staatsbürger/innen Gültig-keit haben.

Rechtlicher Hinweis Die Inhalte und Informationen in unseren Dossiers und auf unserer Website dienen der Information. Obwohl wir aufmerksam darauf achten, dass unsere Angaben und Quellen korrekt sind, können wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Zuverlässigkeit und Vollständig-keit unserer Informationen geben. Wir übernehmen keine Haftung für den Inhalt und die angebotenen Leistungen. Unsere schriftlichen und elektronischen Publikationen enthalten weder ein Angebot noch eine Verpflichtung und ersetzen keine individuelle Beratung. Unter den in diesem Dossier und allen weiteren Korrespondenzen verwendeten Perso-nenbezeichnungen werden Frauen und Männer gleichbedeutend verstanden.

Wir Wir sind der Schweizerische Informations- und Beratungsdienst für Auslandaufenthalte, Auswanderung und den Austausch von Stagiaires. Wenn Sie zusätzliche Auskünfte benötigen, weitere Publikationen bestellen oder eine per-sönliche Beratung vereinbaren wollen, erreichen Sie uns folgendermassen

!

Bundesamt für Migration BFM Auswanderung und Stagiaires Quellenweg 6 3003 Bern-Wabern

! Quellenweg 9 in Wabern/Bern

" +41 (0)31 322 42 02, Fax +41 (0)31 322 44 93

" [email protected]

# www.swissemigration.ch

Wir haben gleitende Arbeitszeit. Sie erreichen uns am besten von Mo - Fr 09h00 - 11h15 und 14h00 - 16h00

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Abkürzungen und Adressen AHV/IV ! Alters- Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV und IV) ! Adressen der einzelnen Ausgleichskassen finden Sie auf den letzten Sei-

ten des Telefonbuchs oder im Internet # www.ahv.chASO

! Auslandschweizer-Organisation Alpenstrasse 26, 3000 Bern 6

" +41 (0)31 356 61 00, Fax +41 (0)31 356 61 01 " [email protected] # www.aso.ch/BBT

! Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) Effingerstrasse 27, 3003 Bern

" +41 (0)31 322 21 29, Fax +41 (0)31 324 96 15 " [email protected] # www.bbt.admin.chBFM ! Bundesamt für Migration BFM, Quellenweg 6, 3003 Bern-Wabern " +41 (0)31 325 11 11 " [email protected] # www.bfm.admin.chBSV

! Bundesamt für Sozialversicherungen BSV, Geschäftsfeld Internationale Angelegenheiten, Bereich Abkommen Effingerstrasse 20, 3003 Bern

" +41 (0)31 322 90 34, Fax +41 (0)31 322 37 35 " [email protected] # Startseite des BSV: www.bsv.admin.ch

Sozialversicherungsfragen CH->EU: www.soziale-sicherheit-ch-eu.chBAG ! Bundesamt für Gesundheit, 3003 Bern ! Schwarzenburgstrasse 165, 3097 Liebefeld-Bern " +41 (0)31 324 92 31, Fax: +41 (0)31 323 37 72 " [email protected] # www.bag.admin.chBVG Bundesgesetz über die berufliche Vorsorge CRUS

! Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten CRUS Sennweg 2, 3012 Bern

! Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen - Stipendien und Austausch-programme - Studium im Ausland - Bildungsprogramm ERASMUS

" +41 (0)31 306 60 44 (8.30 - 11.30 Uhr), Fax: +41 (0)31 302 68 11 " [email protected] # www.crus.chEDA

! Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten Zentrale, Bundeshaus West, 3003 Bern

" +41 (0)31 322 21 11, Fax: +41 (0)31 323 40 41 " [email protected] # www.eda.admin.chEFTA Europäische Freihandelsassoziation

Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz EG Europäische Gemeinschaft

In diesem Dossier wird grundsätzlich der Begriff „EU“ verwendet. EICS

! Euro Info Center Schweiz EICS Postfach 492, 8035 Zürich

! Stampfenbachstrasse 85 in Zürich " +41 (0)44 365 54 54

Fax +41 (0)44 365 54 11 " [email protected] # www.osec.ch/rootcollection;internal&action=buildframes.action

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ENIC NARIC

! Informationsstelle für Anerkennungsfragen, Swiss ENIC c/o CRUS, Sennweg 2, 3012 Bern

" +41 31 306 60 32, Fax: +41 31 302 68 11 " [email protected] # www.crus.ch/engl/enicESTV

! Eidgenössische Steuerverwaltung Abteilung für internationales Steuerrecht und Doppelbesteuerungssachen Eigerstrasse 65, 3003 Bern

" +41 (0)31 322 71 29, Fax: +41 (0)31 324 83 71 " [email protected] # www.estv.admin.chEU

Europäische Union Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Grie-chenland, Grossbritannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern 1

# www.europa.eu.intEU15

Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Por-tugal, Schweden, Spanien

EU+10 Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tsche-chien, Ungarn und Zypern 1

EURES EURopean Employment Services Netz der Europäischen Arbeitsverwaltungen

# www.europa.eu.int/eures/index.jspEWR Europäischer Wirtschaftsraum

EU-Staaten und EFTA-Staaten exkl. Schweiz FZA Freizügigkeitsabkommen (Abkommen über die Personenfreizügigkeit

Schweiz – EU) IB ! Integrationsbüro EDA/EVD, Bundeshaus Ost, 3003 Bern " +41 (0)31 322 22 22, Fax +41 (0)31 312 53 17 " [email protected] # www.europa.admin.chGEKVG ! Gemeinsame Einrichtung KVG, Gibelinstrasse 25, 4503 Solothurn " +41 (0)32 625 48 20, Fax +41 (0)32 625 48 29 " [email protected] # www.kvg.orgOSEC

! OSEC Business Network Switzerland Stampfenbachstrasse 85, Postfach 492, 8035 Zürich

" +41 (0)44 365 51 51, Fax +41 (0)44 365 52 21 " [email protected] # www.osec.chRAV Regionale Arbeitsvermittlung - Anlaufstelle für Arbeitslose # www.rav.chseco

! Staatssekretariat für Wirtschaft seco Arbeitsmarkt und Arbeitslosenversicherung Bundesgasse 8, 3003 Bern

" +41 (0)31 322 28 35, Fax +41 (0)31 323 56 78 " [email protected] # Stellensuche oder Arbeitslosigkeit:

www.treffpunkt-arbeit.chSoliswiss

! Solidaritätsfonds der Auslandschweizer Gutenbergstrasse 6, 3011 Bern

" +41 (0)31 381 04 94 " [email protected] # www.soliswiss.ch

1 Betrifft nur den von der Regierung der Republik Zypern kontrollierten Teil der Insel

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swissemigration Der Schweizerische Auswanderungsdienst beim Bundesamt für Migration. Mehr unter "wir"

ZAS ! Schweizerische Ausgleichskasse/IV-Stelle für Versicherte im Ausland

Av. Edmond-Vaucher 18, Case postale 3100, 1211 Genève 2 (Zentrale Ausgleichs- " +41(0)22 795.91.11, Fax +41(0)22 797.15.01 stelle)

" www.avs-ai-international.ch/ccv12_cdc/csc.php?elid=2568&action=2003124

# www.avs-ai-international.ch

Land und Leute Über Ihr künftiges Residenzland finden Sie eine Fülle von interessanten Angaben im Internet und/oder durch die Konsultation von Büchern und Zeitschriften im Buchhandel.

Links zu Websites Besonders interessant haben wir den Besuch nachfolgender Webseiten erlebt. Freie Enzyklopädie „Wikipedia“ www.de.wikipedia.orgLänderinfos Deutsches Auswärtiges Amt www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/Finnland.htmlLandeskundliche Informationsseiten www.inwent.org/v-ez/lk/laender.htmLänderberichte des seco www.seco.admin.ch > Aussenwirtschaft > Länderinfos World Sites Atlas, englisch www.sitesatlas.comLänderrapporte, englisch www.countryreports.org

Geographie Finnland hat eine Bodenfläche von 338‘145 km2 (Schweiz: ca. 41'300 km2) und ist somit das siebtgrösste Land Europas. Das Land erstreckt sich zwischen dem 60. und 70. Brei-tengrad und zählt damit zu den nördlichsten Ländern der Erde. 75 % sind mit Wald be-deckt, 7 % werden landwirtschaftlich genutzt (Wiese und Ackerland), 10 % sind Seen und 8 % unproduktive Flächen und Bauzonen. Zu Finnland gehört auch die zwischen Schwe-den und Finnland liegende autonome Inselgruppe Åland (finn. Ahvenanmaa), eine sehr Schwedisch geprägte Inselgruppe. Åland ist auch als einzige Region Finnlands einspra-chig Schwedisch. Finnland besitzt im Nordwesten eine 580 km lange Grenze zu Schwe-den und im Norden eine 716 km lange Grenze zu Norwegen. Die längste Staatsgrenze ist mit 1.270 km die zur Russischen Föderation im Osten.

# Facts about Finland: www.visitfinland.com

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Klima Finnland gehört klimatisch der Schnee- und Waldzone an: Warmer Sommer, kalter Winter. Der Golfstrom und die Ostsee bewirken zu allen Jahreszeiten ein wesentlich weniger kal-tes Klima, als die geografische Lage es erwarten liesse. Der Sommer dauert in Südfinn-land 90 bis 100 Tage, im Norden 50 bis 85 Tage. Die Temperaturen können auch mal auf 30° C steigen, dies ist aber eher die Ausnahme. Nordfinnland ist etwa ab November schneebedeckt, in Südfinnland bildet sich die Schneedecke in den letzten Wochen des Jahres. Schneeschmelze in Südfinnland meistens Ende April, in Nordfinnland Mitte Mai. Durchschnittstemperaturen im Juli +13 bis +17° C, Maximum +30° C; im Februar -2 bis -14° C, Minimum -30° C. Jährliche Niederschlagsmengen im Südwesten = 700 mm, im Nordwesten = 400 mm. Um die Sommersonnenwende ist es in Südfinnland 20 Stunden lang Tag, im Norden, kurz unterhalb des Polarkreises, ist es durchgehend Tag (unter dem 70. Breitengrad sind 73 Tage ohne Nacht). In der Weihnachtszeit dagegen beginnt nörd-lich des Polarkreises eine ununterbrochene Winternacht, die unter dem 70. Breitengrad insgesamt 51 Tage dauert. # Das Wetter in Finnland: www.fmi.fi/en

Geschichte 98 v. C. Erste dokumentierte Erwähnung der Finnen (Lappen) durch Tacitus 12. Jh. – 1809 Teil von Schweden 1809 zu Russland als autonomes Großfürstentum 1812 Verlegung der Hauptstadt von Turku (Åbo) nach Helsinki (Helsingfors) 1906 Einführung einer neuen Parlamentsordnung für den finnischen Landtag 1906 Einführung des Frauenstimmrechts 06.12.1917 Erklärung der Unabhängigkeit 1918 Bürgerkrieg 30.11.1939 Angriff der Sowjetunion auf Finnland, Beginn des "Winterkrieges" 13.03.1940 Friedensvertrag mit Moskau 1941-44 sog. "Fortsetzungskrieg" gegen die Sowjetunion an der Seite Deutsch-

lands, ohne formal Verbündeter zu sein; Waffenstillstandsvereinbarung 19.09.1944

1944-45 Krieg in Lappland (Vertreibung der Deutschen) 1947 Friedensvertrag von Paris (u.a. Verlust von Karelien, Petschenga und des

eisfreien Hafens Petsamo) 1948 Freundschafts-, Zusammenarbeits- und Beistandspakt mit der Sowjetuni-

on, dreimal - zuletzt 1983 - verlängert 1952 Olympische Spiele in Helsinki 1955 Mitglied des Nordischen Rates, Mitglied der Vereinten Nationen 1961 Assoziierung mit der EFTA, (Mitglied 1986 bis 1995) 1967 Beitritt zur OECD 1973 Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit mit dem Rat für gegenseiti-

ge Wirtschaftshilfe (COMECON) 1973 Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit den Europäischen Gemein-

schaften (in Kraft ab 01.01.1974)

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1975 KSZE-Konferenz in Helsinki 1989 Beitritt zum Europarat 1992 Freundschafts-, Zusammenarbeits- und Beistandspakt mit der Sowjetuni-

on (1948) wird durch finnisch-russischen Notenaustausch für erloschen erklärt (Januar)

März 1992 EU-Beitrittsantrag (dazumal noch EG) Finnland wird im Juni Mitglied des Nordatlantischen Kooperationsrates

(inzwischen EAPC) 1993 Beginn der Verhandlungen über den EU-Beitritt (1. Februar, zusammen

mit Schweden und Österreich) 1994 Inkrafttreten des Vertrages über den Europäischen Wirtschaftsraum

(EWR) am 01.01.1994 Finnland tritt am 9. Mai dem "Partnership for Peace Programm", (PfP) bei 16. Oktober: Finnen entscheiden sich in einem Referendum mit 57 : 43 %

für den EU-Beitritt 1995 Finnland wird am 1. Januar Mitglied der Europäischen Union (zusammen

mit Schweden und Österreich) Finnland wird im Februar Beobachter in der WEU 1999 Finnland wird Mitglied der Europäischen Währungsunion mit deren Inkraft-

treten am 01.01.1999 2. Halbjahr: Finnland hat erstmals EU-Ratspräsidentschaft inne 2000 Neue Verfassung tritt in Kraft 2000 Finnland wird am 13.11.2000 Mitglied der Western European Armament

Group (WEAG) 01.06.2002 Inkrafttreten der bilateralen Abkommen I zwischen der EU (mit Finnland

als Mitglied) und der Schweiz 2002 Der EURO wird in Finnland eingeführt (01.01.2002) 17.04.2003 Mit Anneli Jäätteenmäki übernimmt erstmals eine Frau das Amt des finni-

schen Regierungschefs. Aufgrund einer innenpolitischen Affäre tritt sie nach nur 63 Tagen im Amt zurück. Nachfolger wird Matti Vanhanen

01.06.2004 Inkrafttreten der Freizügigkeit zwischen den alten 15 EU-Mitgliedern und der Schweiz

24.09.2004 Vorlage des neuen Verteidigungs-Weißbuchs, mit dem sich Finnland wei-ter zur Bündnisfreiheit ("Non-Alignment") bekennt, den Beitritt zur NATO aber als Option offen hält.

Quelle: Auswärtiges Amt DE 2005 # Finnische Geschichte:

www.suomalaisuudenliitto.fi/inenglish/index.php?group=00000038&mag_nr=16

Staatsform Staatsleitung: Die Staatsgewalt liegt in den Händen des Präsidenten der Republik, der für die Dauer von 6 Jahren gewählt wird, des Ministerrats und des Reichstags. Legislation: Die Minister - mindestens 12, höchstens 18 - müssen das Vertrauen des Reichstags ge-niessen. Der Reichstag umfasst 200 Mitglieder, die in einer allgemeinen Wahl auf vier Jah-re gewählt werden (Einkammersystem). Seit Januar 1995 ist Finnland Mitglied der EU.

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# Finnisches Parlament: www.eduskunta.fi# Die Regierung: www.government.fi/etusivu/en.jsp

Bevölkerung Einwohnerzahl: 5'236'611 (31.12.2004). Die grössten Städte: Helsinki 559'046 Espoo (Agglomeration Helsinki) 227'472 Tampere 202'932 Vantaa (Agglomeration Helsinki) 185'429 Turku 174'824 Oulu 127'226 Lahti 98'281 Kuopio 90'518 Jyväskylä 83'582 Pori 76'152 Ausländische Wohnbevölkerung: 108'346 (2004) # Finnland in Zahlen: www.stat.fi

Sprache Landessprachen: Finnisch und Schwedisch. Finnisch ist keine indogermanische Sprache und eher schwer zu erlernen. Schwedisch wird in Teilen von Südwest- und Südfinnland gesprochen. Als Fremdsprachen werden besonders in den Städten Englisch und Deutsch verwendet; Französisch wird wenig gesprochen. 93,4 % der Einwohner/innen sprechen Finnisch, 5,9 % Schwedisch und 0,7 % andere Sprachen.

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Religion, Seelsorge 84,9 % evangelisch-lutherisch; 1,6 % griechisch-orthodox; 0,6 % andere und 12,9 % ohne Konfession. Gewissens- und Glaubensfreiheit sind überall gewährleistet.

Masse, Gewichte, Zeit Metrisches System (wie in der Schweiz). Osteuropäische Zeit (GMT+2 h = Schweiz +1h). Es gilt die europäische Sommerzeit.

Energieversorgung Spannung: Wechselstrom 220 Volt, 50 Hz (dreiphasig). Stecker/Steckdosen: Universal-Stecker Typ C (wie in der Schweiz), in älteren Gebäuden gibt es noch „Schuko“-Steckdosen vom Typ F. Dreipolige Stecker aus der CH können nicht verwendet werden. # World Electric Guide: www.kropla.com

Verkehr

Intercity Finnland verfügt über ein gut ausgebautes, dichtes Strassennetz. Es gibt nur wenige 4-spurige Autobahnen, hingegen sind die Überlandstrassen grosszügig konzipiert. In ländli-chen Gebieten sind nicht alle Strassen asphaltiert. Mit der Bahn sind nur die grösseren Städte und Ortschaften zu erreichen. Hingegen erstreckt sich das Busnetz in ganz Finn-land bis in die kleinste Ortschaft. Busse, auch Fernbusse, verkehren nach einem festen Fahrplan.

Flugverkehr Finnland verfügt über eines der dichtesten Inland-Flugstreckennetze in Europa.

Schifffahrt Von Helsinki und von den Häfen der Westküste (Turku, Vaasa) verkehren regelmässig Linienschiffe (Autofähren) nach Schweden. Ebenso bestehen regelmässige Autofähren-verbindungen Finnland-Deutschland (Rostock, Travemünde, Lübeck) und Finnland-Estland (Tallinn). # Verkehrswege: www.mappy.ch# Finnair: www.finnair.com

Vorbereitung, Umzug, Abmeldung Sie haben sich zum Ziel gesetzt, in Finnland beruflich tätig zu werden. Über Land und Leu-te verfügen Sie über ausreichende Informationen. Nun ist es Zeit für den ersten Schritt auf dem Weg der Vorbereitung. Adressen und Zuständigkeiten der ausländischen Vertretun-gen in der Schweiz finden Sie im Verzeichnis des EDA. Mehr erfahren Sie auch über un-ser EU-Dossier.

Reisehinweise In den Reisehinweisen des EDA finden Sie wichtige Informationen, welche Sie unbedingt bereits in der Vorbereitungsphase mit einbeziehen sollten.

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Impfungen Es sind keine Impfungen vorgeschrieben. Beachten Sie jedoch die Angaben für Impfemp-fehlungen.

! EDA Zentrale, Bundeshaus West, 3003 Bern " +41 (0)31 322 21 11, Fax: +41 (0)31 323 40 41 # www.eda.admin.ch/eda/de/home/travad.html

Abmeldung Wenn Sie die Schweiz definitiv verlassen, oder Sie sich in Finnland für einen 1 Jahr über-steigenden Aufenthalt niederlassen wollen, müssen Sie sich bei Ihrer letzten Wohnge-meinde abmelden. Für kürzere Auslandaufenthalte, oder wenn Sie den Lebensmittelpunkt in der Schweiz beibehalten möchten, erkundigen Sie sich vor der Ausreise bei der lokalen Einwohnerkontrolle über die Meldebedingungen.

Umzugsgut Bei Wohnsitznahme in Finnland können gebrauchte persönliche Effekten und Mobiliar zum persönlichen Gebrauch zoll- und steuerfrei eingeführt werden. Bei Umzügen grösseren Umfangs ist es empfehlenswert, sich vor der Einfuhr mit der finnischen Zollverwaltung in Verbindung zu setzen. Bitte beachten Sie die Broschüre "Importation of Personal and Household Effects and Private Motor Vehicles as Removal Goods into Finland". # Broschüre: www.tulli.fi/en/02_Publications/02_Customer_bulletins/008_2006_en.pdf# Finnische Zollbehörden: www.tulli.fi/en# Zollverordnung der EU: http://europa.eu/scadplus# Schweizer Zoll: www.ezv.admin.ch/index.html

Einfuhr von Fahrzeugen Ein Automobil kann für den persönlichen Gebrauch als Umzugsgut unter folgenden Bedin-gungen zollfrei eingeführt werden:

• Der/die Einreisende lebte unmittelbar vor der Einreise mindestens ein Jahr unun-terbrochen ausserhalb von Finnland.

• Der/die Einreisende muss selber seit mindestens sechs Monaten Eigentümer/in des einzuführenden Autos sein.

• Das Auto muss innerhalb von 30 Tagen nach der Einfuhr registriert werden. Vor der Registrierung muss dieses allerdings einer technischen Inspektion unterzogen wer-den und der Fahrzeughalter hat eine obligatorische Verkehrsversicherung nachzu-weisen.

• Das Auto darf in Finnland nach 3 Jahren Besitz, wovon mindestens ein Jahr in Finnland, zollfrei verkauft werden.

Die geltenden Vorschriften können der Broschüre "Importation of Personal and Household Effects and Private Motor Vehicles as Removal Goods into Finland" entnommen werden. Die Adressen der zuständigen Behörden lauten:

! Finnische Zollverwaltung, National Board of Customs ! Erottajankatu 2, FI-00120 Helsinki " 00358 9 61 41 # www.tulli.fi

! Fahrzeugzentralregister, Vehicle Administration ! Fabianinkatu 32, FI-00100 Helsinki " 00358 100 78 00 " [email protected] # www.ake.fi

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Weitere Infos erhalten Sie über folgende Webseiten: # Customs regulations: www.suomi.fi/english > Immigration and emigration # EU-Fahrzeugimport: http://europa.eu.int/youreurope/nav/de/citizens/addresses/fi/car/en.html

Andere Einfuhren Devisen Die Einfuhr von Vermögenswerten nach Finnland unterliegt keiner Begrenzung. Jede Bank kann jedoch eine Erklärung der Herkunft der Vermögenswerte verlangen. Informieren Sie sich frühzeitig bei Ihrer Bank über eine eventuelle Deklarationspflicht. # Bank of Finland: www.bof.fi/eng

Haustiere Bewilligungsfrei dürfen nach Finnland eingeführt werden: Kaninchen und andere Nagetiere wie Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Schildkröten, Amphibien, Reptilien und Tropenfische, welche als nicht bedrohte Tierarten bezeichnet sind. Für die Einfuhr von Hunden, Katzen und Frettchen muss ein EU-Pass oder anerkanntes Arztzeugnis mitge-führt werden. Jedes Tier muss mittels Tätowierung oder Mikrochip identifizierbar und die Kennungsnummer im Pass eingetragen sein. Neben Angaben zum Tier und seinem Besit-zer muss der Pass den tierärztlichen Nachweis enthalten, dass dieses über einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut verfügt (Impfung mindestens 3 Wochen vor der Einreise). Diese Massnahme gilt auch für Jungtiere. Im Impfpass muss ebenfalls die tierärztliche Bestätigung vorliegen über die Behandlung des Tieres gegen Bandwurmbefall (Echinococcus multilocularis) mit einem Medikament, das Praziquantel oder Epsiprantel enthält. Die Impfung muss innerhalb der letzten 30 Ta-ge vor der Einfuhr erfolgt sein (nur für Hunde und Katzen). Beide Behandlungen müssen im Pass von einem Amtstierarzt in finnischer, schwedischer oder englischer Sprache bes-tätigt werden. Tiere wie Pferde, verschiedene Vogelarten usw. brauchen für die Einfuhr eine Einfuhrgenehmigung und ein Gesundheitsattest des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Gewisse Einschränkungen, Gebühren und Steuern bestehen für die Einfuhr und Ausfuhr von bestimmten Arten von Tieren, Tierprodukten und Pflanzen, besonders für bedrohte Arten. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das: ! Ministerium für Land- und Forstwirtschaft

Ministry of Agriculture and Forestry

! P.O. Box 30 FI-00023 Government

" 00358 9 16001 " [email protected] # www.mmm.fi

! Finnische Zollverwaltung, National Board of Customs ! Erottajankatu 2, FI-00120 Helsinki " 00358 9 61 41 # www.tulli.fi/en

# Einreisebestimmungen für Hunde und Katzen: www.intervet.de/Binaries/61_66973.pdf

# Import of dogs, cats and ferrets from non-EU countries to Finland: www.palvelu.fi/evi/files/55_519_368.pdf

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Vertretungen Finnlands in der Schweiz Die Adresse der Botschaft lautet:

Konsulate bestehen in folgenden Städten: Basel, Bern, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Zürich. Alle Adressen und die Zuständigkeiten finden Sie im Verzeichnis des EDA.

Einreise, Anmeldung, Aufenthalt Auf Ihrer Informationstour haben Sie die Vorbereitungen abgeschlossen. Nun beginnen Sie mit den Erkundigungen für die Niederlassung im künftigen Residenzland.

Einreise Schweizer/innen und deren Familienangehörige können mit einer gültigen Identitätskarte oder Reisepass ein- und wieder ausreisen. Ein Visum oder ähnliches ist nicht erforderlich. Als Familienangehörige im Sinne des Abkommens gelten: • der Ehegatte und die Verwandten in absteigender Linie, die noch nicht 21 Jahre alt

sind oder denen Unterhalt gewährt wird • die eigenen Verwandten und die Verwandten des Ehegatten in aufsteigender Linie,

denen Unterhalt gewährt wird • im Falle von Studierenden: Der Ehegatte und die unterhaltsberechtigten Kinder Der Ehegatte und die Kinder einer zum Aufenthalt berechtigten Person haben Recht auf Zugang zu Erwerbstätigkeit. Seine Kinder haben zu den gleichen Bedingungen wie die inländischen Kinder Zugang zum allg. Unterricht, zu Lehrlings- oder Berufsausbildungen.

Besondere Einreisevorschriften Für Familienangehörige mit einer anderen als einer EU15- oder Schweizer Staatsbürger-schaft und für entsandte Arbeitnehmer/innen von Nicht-Vertragsstaaten von Unternehmen mit Sitz in der Schweiz oder der EU15, kann nach wie vor ein Visum verlangt werden. Bitte erkundigen Sie sich dazu direkt bei der für den Wohnsitz dieser Person zuständigen Ver-tretung Finnlands.

Anmeldung Vor Ort Wenn Sie im Besitz eines gültigen Ausweispapiers (Identitätskarte oder Pass) sind, kön-nen Sie problemlos in Finnland einreisen.

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Möchten Sie sich länger als drei Monate in Finnland aufhalten, müssen Sie sich nach der Einreise bei der für Ihren Wohnort zuständigen Polizeidienststelle registrieren und eine Aufenthaltsbewilligung beantragen.

Immatrikulation Wenn Sie beabsichtigen während mehr als zwölf Monaten in Finnland Wohnsitz zu neh-men, haben Sie sich nach der Ankunft innerhalb eines Monats bei der schweizerischen Botschaft in Helsinki anzumelden. Die Angaben und Adresse dazu finden Sie in den Ver-zeichnissen des EDA und im Internet.

Aufenthaltsbewilligung Bei einem Aufenthalt von weniger als drei Monaten ist keine Aufenthaltsbewilligung not-wendig. Wenn Sie sich länger als drei Monate in Finnland aufhalten möchten, müssen Sie Ihren Aufenthalt registrieren, d.h. Sie müssen ein Gesuch um Berechtigung zur Wohnsitz-nahme bei der für Ihren Wohnort zuständigen Polizeidienststelle stellen. Dazu müssen Sie Ihre gültige Identitätskarte oder Ihren gültigen Reisepass vorweisen und als Arbeitneh-mer/in zusätzlich Ihren Arbeitsvertrag oder einen Beschäftigungsnachweis. Nach Überprü-fung des Gesuches sowie der Dokumente erhalten Sie ein Anmeldezertifikat. Das ent-sprechende Gesuchsformular kann auf der Internetseite des Einwanderungsdirektorates heruntergeladen werden: www.uvi.fi ( > Application forms). Nichterwerbstätige müssen den Nachweis erbringen, dass sie über ausreichende Exis-tenzmittel verfügen, damit sie nicht auf Sozialhilfe angewiesen sein werden, sowie eine Kranken- und Unfallversicherung besitzen. Diese Regelung gilt auch für Student/innen und Rentner/innen (bitte entsprechende Rubriken beachten). Der Familiennachzug wird ge-mäss Freizügigkeitsabkommen ungeachtet der Aufenthaltsdauer gewährt. Geeigneter Wohnraum soll für die ganze Familie zur Verfügung stehen. Nach der Registrierung bei der Polizei, müssen Sie beim Einwohnermeldeamt - Zentrales Personenregister - eine persönliche Registriernummer beantragen (auch für die Familien-angehörigen). Dazu müssen folgende Dokumente vorgelegt werden:

• gültiger Pass oder Identitätskarte • Aufenthaltsbewilligung • Heiratsurkunde (für Verheiratete) • Geburtsurkunde(n) (für das/die Kind/er)

Die Adresse des Einwohnermeldeamtes (Personenregister) lautet: ! Väestörekisterikeskus

PL 7, FI-00521 Helsinki 00358 9 229 161 [email protected]

# Helsinki police department: www.poliisi.fi > Licences

Arbeitsbewilligung Als Schweizer benötigen Sie in Finnland keine Arbeitsbewilligung mehr. Sie haben das Recht auf berufliche und geographische Mobilität. Der Stellen- und Berufswechsel, der Wechsel des Aufenthaltsortes sowie der Übergang von einer unselbstständigen zu einer selbstständigen Erwerbstätigkeit sind auf dem gesamten finnischen Gebiet möglich.

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Studium, Sprachaufenthalt Studierende müssen - für die Gesuchstellung um Berechtigung zur Wohnsitznahme - nachweisen, dass sie bei einer anerkannten Lehranstalt mit dem hauptsächlichen Ziel des Erwerbs einer beruflichen Bildung oder eines Studiums eingeschrieben sind. Ausserdem muss ein Beweis erbracht werden, dass sie für die gesamte Dauer der Ausbildung über ausreichende finanzielle Mittel verfügen und eine Kranken- und Unfallversicherung besit-zen. Dies ist nur erforderlich bei einem Studiumsaufenthalt von länger als drei Monaten. In diesem Fall ist auch die Eintragung im zentralen Personenregister obligatorisch. Dauert Ihr Studium weniger als drei Monate ist keine Wohnsitzberechtigung notwendig. Die Aufent-haltserlaubnis kann jährlich um ein weiteres Jahr verlängert werden, höchstens aber für die verbleibende Zeit der Ausbildung. Was Sie als Student/in betreffend Sozialversiche-rungen wissen müssen, wird Ihnen im Kapitel "Soziale Sicherheit" erklärt. Wichtig - Das Freizügigkeitsabkommen regelt weder den Zugang zur Ausbildung noch die Unterhaltsbeihilfen für Studierende. Die Schulen und Universitäten sind nach wie vor frei in der Gestaltung ihrer Aufnahmebedingungen. Dies betrifft insbesondere auch die Festset-zung der Gebühren für die Ausbildung. Mit den Bilateralen II sollte diese Ungleichbehand-lung korrigiert werden. # Population register center: www.vaestorekisterikeskus.fi# Helsinki police department: www.uvi.fi/netcomm/content.asp?path=8,2474&language=EN

Ruhestand Als Rentner/in müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen, um sich in Finnland nieder-lassen zu können:

• Vorweisen von Belegen über ein Einkommen, das über dem Betrag liegt, der zum Empfang von Sozialhilfe berechtigt (z.B. Rentenverfügung, Bankauszüge)

• über geeigneten Wohnraum verfügen • sowie eine Kranken- und Unfallversicherung nachweisen können.

Schweizer Vertretungen vor Ort Die Adresse der Schweizerischen Botschaft lautet: ! Embassy of Switzerland ! Uudenmaankatu 16 A, 00120 Helsinki " Tel.: 00358 9 622 95 00, Fax: 00358 9 622 95 050 " [email protected]# www.eda.admin.ch/helsinki

Alle Adressen und die Zuständigkeiten finden Sie im Verzeichnis des EDA.

Schweizer in Finnland Am 31.12.2005 waren 1'423 Schweizer bei der Schweizerischen Botschaft gemeldet, da-von 1'051 Doppelbürger. Es bestehen mehrere Schweizervereine. Eine Adressliste ist bei der Schweizer Botschaft in Helsinki bei der Immatrikulation erhältlich.

Leben in Finnland Auf dem Weg der Vorbereitung zu einer Erwerbstätigkeit im Ausland stellt sich schnell die Frage nach dem Leben vor Ort. Wie ist das Alltagsleben? Wie weit ist mein Arbeitsweg? Wo ist die Schule / der Kindergarten? Ist mein Führerschein gültig?

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Wohnen Wohnungssuche Die überwiegende Mehrheit der Finnen besitzt eine Eigentumswohnung oder ein eigenes Haus. Obwohl die Wohnsituation von Ort zu Ort unterschiedlich ist, sind Mietwohnungen in allen finnischen Städten erhältlich, jedoch ist die Miete oft sehr hoch. Es empfiehlt sich daher, eine Mietwohnung ausserhalb der Ortszentren zu suchen. Die besten Informations-quellen sind regionale und lokale Zeitungen (diese enthalten auch Adressen von Woh-nungsagenturen) sowie Immobilienmakler/innen und das Internet. Mietwohnungen werden meistens unmöbliert vergeben. Eine Waschmaschine gehört nicht zur Ausstattung. Wenn Sie eine Wohnung gefunden haben, sollten Sie einen schriftlichen Mietvertrag abschlies-sen mit genauen Angaben über Kündigungsfristen. Vermieter verlangen teilweise eine Kaution bei Vertragsabschluss von einer- oder mehreren Monatsmieten. Namen von Zeitungen finden Sie beim Verband der finnischen Zeitungen. Adressen von Immobilienmakler/innen sind auch im Telefonbuch zu finden sowie über die angegebenen Webadressen. # Accomodation in Finnland: www.infopankki.fi# Verband der finnischen Zeitungen: www.sanomalehdet.fi/index.php?kieli=englanti# Telefonbuch: www.telefonbuch.com# Housing in Finnland: www.suomi.fi/english/housing_and_family

Bildung, Schulen Schulsysteme Das finnische Schulsystem besteht aus Gesamtschule, weiterführenden Schulen (Gymna-sialstufe, Berufsschule), höherer Bildung (Universität, Hochschule) und Erwachsenenbil-dung. Das Schulsystem kennt keine eigentlichen Vorschulen, aber dennoch wird Vor-schulunterricht in Schulen und Kindertagesstätten erteilt. Für diesen Unterricht können Kinder während einem Jahr vor Beginn des Gesamtschulunterrichts, d.h. mit 6 Jahren freiwillig eingeschrieben werden. Der Vorschulunterricht ist kostenlos. # Education system in Finnland: www.edu.fi/english/frontpage.asp?path=500# Ministerium für Bildung: www.minedu.fi/OPM

Gesamtschule Die Teilnahme in der kostenlosen Gesamtschule dauert neun Jahre und ist für Kinder, die das siebte Altersjahr vollendet haben obligatorisch. Gemeinden und Städte tragen die Kosten für Unterricht, Schulmaterial, Schulessen und Gesundheitsfürsorge. Der Unterricht ist entweder finnisch- oder schwedischsprachig. Einen Überblick über das finnische Schul- und Ausbildungswesen in deutscher Sprache erhalten Sie über die folgende Webseite. # Das finnische Schul- und Ausbildungswesen: http://virtual.finland.fi/finfo/saksa/schul02.pdf

Hochschullandschaft Bildung hat in Finnland einen hohen Stellenwert. Das Hochschulnetz gehört mit 20 Univer-sitäten und 20 Fachhochschulen zu den dichtesten in Europa. Alle Universitäten sind staatlich. Es gibt 10 Universitäten mit multidisziplinären Studiengängen, drei Technische Hochschulen, drei Universitäten mit wirtschaftswissenschaftlichen und vier Universitäten mit kunstwissenschaftlichen Studiengängen. Charakteristisch für ein Studium an einer Fachhochschule sind die berufsqualifizierende Ausbildung und die enge Verkettung mit der Wirtschaft. Träger der Fachhochschulen sind die Kommunen und private Einrichtun-gen.

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Möchten Sie mehr erfahren über Lehreinrichtungen, Studiengänge und Aufnahmebedin-gungen, können Sie Informationen einholen über das Ministerium für Bildung oder beim: ! National Board of Education ! Hakaniemenkatu 2, FI-00530 Helsinki " 00358 9 774 775 # www.edu.fi

Weiterbildung Fort- und Weiterbildung ist in Finnland in über 1'000 Institutionen organisiert. Ausführliche Informationen erteilen die angegebenen Webseiten. # Finnisch association of adult education centres: www.ktol.fi/web/dokumentti.1.1.72.html# Zentrum für internationale Mobilität: www.cimo.fi/Resource.phx/cimo/mainpage/mainpage.htx# Weiterbildungszentren: www.uta.fi# Finnischer Verband für Erwachsenenbildung: www.hel.fi/wps/portal/Tyovaenopisto

Gesellschaft, Kultur Fernsehen und Radio Die Programme der SRG können in ganz Finnland via den Satelliten Eutelsat Hotbird 3 empfangen werden. Sie werden jedoch verschlüsselt ausgestrahlt. Für den Empfang braucht es einen Satellitenempfänger mit Viacess-Decoder oder CI-Modul, und eine Sat Access-Karte. Diese kostet CHF 50.- und kann bei der SRG bestellt werden. Zudem müs-sen die Schweizerischen TV-Konzessionsgebühren auch im Ausland entrichtet werden. SRG-Programme via Satellit (Technisches und Kanäle): Tel. 0848 88 44 22 oder : # SRG-Programme via Satellit: www.broadcast.ch/homepage/html/broadcast_deut.htm

Presse Die NZZ ist in fast allen Städten erhältlich (v.a. Flughäfen, Bahnhöfen, Stadthotels). # Online-Zeitungen weltweit: www.onlinenewspapers.com

Einbürgerung Die finnische Staatsbürgerschaft kann erworben werden durch:

• durch Geburt, falls die Mutter finnische Staatsangehörige ist • falls die Mutter ausländische Staatsangehörige, der Vater finnischer Staatsangehö-

riger ist und sie zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes miteinander verheiratet sind • falls ein in Finnland geborenes Kind von seinen Eltern keine andere Staatsangehö-

rigkeit erwirbt • auf Meldung hin, z.B. das adoptierte Kind eines/einer finnischen Staatsangehörigen

oder das aussereheliche Kind einer ausländischen Mutter und eines finnischen Va-ters, vorausgesetzt, das Sorgerecht für das Kind wurde sowohl der Mutter als auch dem Vater anvertraut

• auf Antrag hin, z.B. ausländische Staatsangehörige, die seit mindestens fünf Jahren und weiterhin in Finnland festen Wohnsitz haben

• Ausländische Staatsangehörige, die seit mindestens 2 Jahren mit einer/einem finni-schen Staatsangehörigen verheiratet und seit drei Jahren in Finnland wohnhaft sind

• Durch Legitimation

# Directorate of immigration: www.uvi.fi/netcomm/default.asp?language=EN > Citizenship # Ministry of Justice: www.om.fi

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Arbeiten in Finnland Sie sind bei Ihren Vorbereitungen für einen Arbeitseinsatz im Ausland bereits im Hauptka-pitel angelangt. Nun ist es höchste Zeit für Klarheit im Arbeitsalltag. Wie finde ich eine Stelle? Wird mein Diplom anerkannt? Kann ich mich vielleicht auch selbstständig machen?

Wirtschaft, Arbeitsmarkt Wirtschaft Seit der politischen Öffnung Osteuropas und dem Zerfall der Sowjetunion hat sich die Struktur des finnischen Handels drastisch verändert. In den frühen 90-er Jahren konnte Finnland seine tiefe Rezession mit einer konsequent durchgezogenen makroökonomi-schen Stabilisierungspolitik überwinden. Das Wirtschaftswachstum wurde danach zuneh-mend von den Sektoren der „New Economy“ getragen. Zwischen 1996 und 2000 wuchs das BIP um durchschnittlich 4 ½ Prozent, wobei der Inflationsdruck äusserst gering war. In den vergangenen drei Jahren sank dieses Wachstum auf Werte, wie sie auch in den Nachbarländern vorherrschten. In der Fiskalpolitik wurde eine strikte Ausgabenbegren-zung praktiziert, so dass die öffentlichen Finanzen nun wieder Überschüsse ausweisen. Die wirtschaftliche Expansion wurde durch einen sehr dynamischen „high tech“-Sektor mitgetragen. Dieser beschäftigt zwar lediglich 3% der Arbeitskräfte, ist aber für fast ein Drittel des realen BIP-Wachstums verantwortlich. Die wichtigsten Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik betreffen gegenwärtig haupt-sächlich Strukturfragen. Die Arbeitsproduktivität ist deutlich geringer als im Durchschnitt in der Euro-Zone. Ausserhalb des „high tech“- Bereiches wuchs die Produktivität bis Ende der 90-er Jahre nur sehr gering. Das tiefe durchschnittliche Pensionierungsalter (59 Jahre) wirkt sich zunehmend negativ auf dem Arbeitsmarkt aus mit entsprechenden langfristigen Problemen für das Pensionssystem. Ein weiteres Problem sind die zunehmenden regiona-len Disparitäten zwischen dem wirtschaftlich erfolgreichen Süden und Südwesten und dem schwächeren Norden und Osten. Das Wachstum des finnischen BIP hat sich von 6% 2000 auf 0,7% im Jahr 2001 verlang-samt, hauptsächlich verursacht durch einen Einbruch bei den Exporten. Im Jahr 2002 er-holte sich das BIP-Wachstum auf 2,3%. 2003 betrug es 2,0% und für 2004 wird von einem Wachstum von 2.8% ausgegangen. Die Prognosen sehen für 2005 ein ähnliches Wirt-schaftswachstum voraus. Die Inflation hat sich seit 2000 stetig zurückgebildet, betrug 2003 noch 1.3% und wird 2004 auf 0.1% geschätzt. Die Ertragsbilanz weist hohe Überschüsse aus (2002: 6.8% des BIP; 2003: 5.7%; 2004: 5.8% und 2005 geschätzte 6.2%). Die Ar-beitslosigkeit betrug 2000 noch 9.7% und hat sich seither auch kontinuierlich zurückgebil-det. 2004 lag sie bei geschätzten 8.8% und soll 2005 noch 8.5% betragen. Die Haushaltspolitik der Regierung generiert regelmässig Überschüsse. Diese lagen 2002 bei 4.3% des BIP (inkl. Provinzhaushalte), 2003 noch bei 2.1% und 2004 sowie 2005 sol-len sie 2.5% betragen. Die Staatsverschuldung betrug 2002 43.8% des BIP und hat sich seither unwesentlich verändert. Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) # Bank of Finland: www.bof.fi# Chamber of commerce Finland - Switzerland: www.fintrade.ch# Länderdossier des Seco: www.seco.admin.ch/themen/00513/00561/00564/index.html?lang=fr

Arbeitsmarkt Der finnische Arbeitsmarkt entwickelt sich zunehmend positiv, seit Jahren ist die Arbeitslo-sigkeit rückläufig. Im September 2003 betrug die Arbeitslosenquote 8.9 %.

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Mit gut 22 % ist die Jugendarbeitslosigkeit allerdings sehr hoch. In Finnlands Süden liegt die Arbeitslosenquote mit 6.5 % deutlich niedriger als in Lappland, Finnlands Norden, wo sie mit über 17 % wesentlich über dem Landesdurchschnitt liegt. In der Region Helsinki lebt mehr als ein Viertel der Bevölkerung. Viele bekannte Handels- und Industrieunter-nehmen haben dort ihren Hauptsitz. Beim Betrachten einzelner Branchen zeigt sich ein differenziertes Bild. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Beschäftigung im Handel, Trans-port sowie den technischen- und unternehmensnahen Dienstleistungen, während sie im verarbeitenden Gewerbe sowie den sozialen Dienstleistungen zurückging. Von allen Bran-chen ist aber die Bauindustrie am meisten von Arbeitslosigkeit betroffen. Der öffentliche Dienst ist Finnlands grösster Arbeitgeber. 32 % der Arbeitskräfte arbeiten in diesem Be-reich, in der Industrie 22 % und im Handel 14 %. Im Dienstleistungssektor hat Finnland im Vergleich zu anderen EU-Ländern noch Nachholbedarf. Die Arbeitslosigkeit betrug im März 2005 8.5 %. # Ministry of Labour: www.mol.fi/english# Employment and unemployment: http://tilastokeskus.fi/ajk/tiedotteet/v2005/tiedote_022_2005-04-26_en.html# Arbeitsmarkt: www.stat.fi/tup/suoluk/suoluk_tyoelama_de.html# Löhne und Gehälter: www.stat.fi/tup/suoluk/suoluk_palkat_de.html

Arbeitsvermittlung Öffentliche Vermittlung

Nationale Stelle Die staatliche Arbeitsverwaltung ist in Finnland Ihr wichtigster Ansprechpartner bei der Arbeitsvermittlung. Sie kann Informationen über die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt in ganz Finnland erteilen. Über Selbstbedienungsterminals haben Sie die Möglichkeit, alle offenen Stellen abzurufen und sich mit Arbeitgebern von interessanten Stellenangeboten in Verbindung zu setzen. Über das Callcenter Job-Line: Telephon 0203 660 66 (nur in Finnland) können Sie an Arbeitstagen von 08.00 - 19.00 Uhr offene Stellen abfragen. Der-selbe Service steht Ihnen auch bei den über 170 Arbeitsämtern zur Verfügung, über wel-che zirka 70 % aller Stellenangebote vermittelt werden. Möchten Sie eine persönliche Be-ratung oder benötigen Sie Hilfe bei Ihrer Stellensuche, so vereinbaren Sie beim nächstge-legenen Arbeitsamt einen Termin. Ausserdem erhalten Sie dort sämtliche Auskünfte über Arbeitsbedingungen in Finnland. # Arbeitsverwaltung und Arbeitsämter: www.mol.fi

Europaweite Stelle (EURES) Das EURES-Internetportal (European Employment Services) ist ein Angebot der Arbeits-marktbehörden der EU, das die Mobilität von Arbeitnehmenden im Europäischen Wirt-schaftsraum fördern will. Die Schweiz arbeitet hier auch mit. Die drei grundlegenden EU-RES Dienstleistungen sind: • Vermittlung: Alle öffentlichen Arbeitsverwaltungen in Europa nutzen EURES zur

Verbreitung von Stellenangeboten. Das Stellenportal wird täglich aktualisiert. Die EURES-Datenbank CV-Search gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Lebenslauf zu hin-terlegen, um damit kundzutun, dass Sie in einem anderen Land arbeiten möchten. Pa-cken Sie diese Gelegenheit!

• Beratung: Jedes Land hat ausgebildete EURES-Berater/innen. Sie sind Arbeitsmarkt-spezialisten auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene. Schweizer Stellensu-chende wenden sich in erster Linie an die für ihren Wohnort zuständige Schweizer EURES Berater/in.

• Information: Unter Leben und Arbeiten finden Sie viel Interessantes über EU-Staaten. Jedes Land informiert dort auch über die Entwicklung der aktuellen Arbeitsmarktlage.

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Individuelle Vermittlung In Finnland ist der Betrieb von privaten Vermittlungsagenturen erlaubt. Die Vermittlungs-gebühren werden vom Arbeitgeber bezahlt, nicht vom Arbeitnehmer. Adressen dieser A-genturen finden Sie über die "Gelben Seiten": www.keltaisetsivut.fi.

Stellensuche Als Schweizer Staatsangehörige dürfen sich während einer angemessenen Frist von bis maximal drei Monaten in Finnland zur Stellensuche aufhalten. Wenn Sie sich im Land an-melden, können Sie auch von den Diensten der finnischen Arbeitsmarktbehörde (MOL) d.h. von den lokalen Arbeitsämtern (Työvoimatoimisto) profitieren. Bei einem Aufenthalt von länger als 3 Monaten sind Sie grundsätzlich meldepflichtig. Wenn Sie arbeitslos sind, müssen Sie sich unbedingt vor Ausreise aus der Schweiz bei dem für Ihren Wohnort zuständigen Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) mel-den. Es gelten grundsätzlich die Bestimmungen der CH-Arbeitslosenversicherung.

Wichtig zu wissen Initiativbewerbungen sind in Finnland erfolgversprechend. Adressen können im Telefon-buch über die Namen von Firmen oder Branchen gefunden werden.

Wo und wie finden Sie eine Stelle

Beziehungen, "Vitamin-B" Nützen Sie alle vorhandenen Kontakte sowohl privater wie auch geschäftlicher Natur (Freunde, Verwandte, Geschäftsbeziehungen wie Firmen, Kunden, Zweigniederlassungen etc.). Inserate in Printmedien Besorgen Sie sich Ausländische Zeitungen (Tages/Wochenzeitungen und Fachpresse). Eine Auswahl der wichtigsten finnischen Zeitungen mit Stellenmarkt: Helsingin-Sanomat (die Sonntagsausgabe enthält die grösste Anzahl an Stellenangeboten), Turun-Sanomat, Aamulehti und die 14-täglich erscheinende Työmarkkinat. Die Webseiten finden Sie über den Verband der finnischen Zeitungen: www.sanomalehdet.fi. Internet Bekannte Jobsuchmaschinen bieten für Stellenanbieter wie auch Stellensuchende eine Plattform (Stellenanzeiger). Es lohnt sich, diese zu besuchen. Uns bekannt sind die Fol-genden: www.stepstone.fi Europa's Karriere Portal www.monster.fi Online-Rekrutierung weltweit Firmen online Viele Firmen veröffentlichen offene Stellen direkt auf ihren Internetseiten. Grosse Unter-nehmen bieten Ihnen auch die Möglichkeit, sich als Interessentin einzuschreiben. Sobald eine passende Stelle frei wird, werden Sie direkt von den Personalverantwortlichen kon-taktiert. Adressen von möglichen Firmen entnehmen Sie z.B. den finnischen Gelben Sei-ten. # Gelbe Seiten: www.keltaisetsivut.fi# Branchenverzeichnis: www.yritystele.fi

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Bewerbung Die Bewerbung ist die erste Kontaktaufnahme mit einem Unternehmen. Damit gerade Ihr Dossier unter der Vielzahl von Bewerbungen beachtet wird, sind das Begleitschreiben so-wie der inhaltliche Aufbau des Bewerbungsdossiers von besonderer Wichtigkeit. Ein voll-ständiges Bewerbungsdossier in Finnland beinhaltet ein Begleitschreiben, Lebenslauf, und sollte in der finnischen Landessprache oder in englisch abgefasst sein. Übrigens: Es ist üblich, sich den Eingang der Bewerbung telefonisch bestätigen zu lassen.

Das Begleitschreiben In Finnland bewirbt man sich gewöhnlich eher im "amerikanischen Stil", das heißt mit kur-zem Anschreiben und kurzem Lebenslauf in lockerem Tonfall, aber prägnant in der Aus-sage. Es sollte Ihre Qualifikationen beschreiben und einen Eindruck von Ihnen als Person vermitteln. Auch dieses Anschreiben endet mit einer Bitte um ein Vorstellungsgespräch und einer üblichen Grussformel. Das Begleitschreiben sollte zudem max. 2 A-4 Seiten lang sein.

Aufbau des Lebenslaufes Der Lebenslauf sollte anti-chronologisch gestaltet werden und sollte folgende Angaben enthalten:

• Persönliche Angaben, Name, Adresse, Telefonnummer, Alter, Staatsangehörigkeit, Familienstand

• Ausbildung (Schule, Beruf, Studium) • Berufserfahrung • Praktika • Besondere Kenntnisse, Sprachen, EDV • Persönliche Interessen

Ein Passfoto kann beigelegt werden, es wird jedoch nicht erwartet. Eine bis zwei Seiten ist die ideale Länge.

Musterlebenslauf Ein Muster für eine europäische Bewerbung finden Sie auf den Europass-Seiten für die Transparenz beruflicher Qualifikationen der Europäischen Kommission.

Die Zeugnisse Zeugniskopien sind kein muss. Man kann sie beifügen, die dann jedoch übersetzt und be-glaubigt sein müssen. In der Regel verlangt der Arbeitgeber Referenzen, die auch tatsäch-lich überprüft werden - mogeln sollte man deshalb besser nicht. Finnisch-Kenntnisse sind durchaus gewünscht, in internationalen Firmen wird man aber sicher mehr Wert darauf legen, dass der Bewerber zunächst einmal sehr gut Englisch spricht.

Das Dossier Es ist üblich, dass die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgesandt werden.

Wichtige Adressen ! Schweiz. Verband für Berufsberatung - Praktische Tipps für Stellensuche und Bewerbung ! Beustweg 14, Postfach 1172, 8032 Zürich " +41 (0)44 266 11 11, Fax +41 (0)44 266 11 00 " [email protected]# www.be-werbung.ch/

! Beschreibung Berufsbilder Schweiz und Nachbarstaaten # www.berufskunde.ch

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Unterstützung durch unseren Beratungsdienst Wenn Sie bei der Stellensuche bis heute noch nicht erfolgreich waren, können Sie sich mit uns in Verbindung setzen. Durch unsere Erfahrung in der Beratung von Stellensuchenden können wir Ihnen

• speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Tipps und Ratschläge geben • den Kontakt zu einer/m Eures-Berater/in herstellen • Adressen von Arbeitgebern zustellen • Adressen von weiteren Institutionen (Handelskammern, Branchen- und Berufsver-

bände, Gewerkschaften etc.) weitergeben Damit wir Sie optimal unterstützen können, senden Sie uns bitte einen aktuellen Lebens-lauf und ein Begleitschreiben mit folgenden Angaben:

• was haben Sie bereits unternommen, um eine Stelle zu finden • in welchem Berufsfeld, wo (örtlich) und wann möchten Sie arbeiten • wie gut sind Ihre Finnisch- resp. Englischkenntnisse (wenn vorhanden, Sprachdip-

lom beilegen) Wir werden Sie so schnell wie möglich kontaktieren.

Diplome, Abschlüsse Die Schweiz hat sich dem System der EU zur Anerkennung von Diplomen angeschlossen. Damit ein Diplom aus der Schweiz in Finnland anerkannt werden kann, muss Inhalt und Dauer der Ausbildung vergleichbar sein. Vergleichbar sind jedoch nur Berufe, deren Aus-übung in einem Land vom Besitz eines Diploms, Zeugnisses oder Befähigungsnachweises abhängig gemacht wird. Erkundigen Sie sich also zuerst, ob Ihr Beruf, den Sie in Finnland ausüben möchten, dort reglementiert ist oder nicht. Die entsprechenden Kontaktstellen für die Anerkennung von akademischen und beruflichen Qualifikationen in Finnland lauten: ! National Board of Education

Hakaniemenkatu 2, FI-00530 Helsinki 00358 9 774 775 www.oph.fi

Adressen, Kontaktpersonen und weitere Informationen, die im Zusammenhang mit der Anerkennung akademischer Berufe wichtig sein können, finden Sie über das "National Recognition Information Centre": www.enic-naric.net. Diese Bewilligungsbehörden ent-scheiden aufgrund von Richtlinien und Weisungen, welche Dokumente für die Anerken-nung eingereicht werden müssen. Für die Anerkennung eines ausländischen Abschlusses im medizinischen Bereich ist die National Authority for Medicolegal Affairs zuständig.

Arbeitsbedingungen

Arbeitnehmerschutz In Finnland spielen die gewerkschaftlichen Organisationen eine sehr wichtige Rolle. Etwa 80 % aller Arbeitnehmer sind Mitglied einer Gewerkschaft. Es gibt drei grosse Gewerk-schaftsdachverbände; einerseits die Zentralorganisation der finnischen Gewerkschaften (der grösste finnische Gewerkschaftsbund) SAK und anderseits der Zentralverband der Akademischen Angestellten AKAVA und der Verband der Technischen Angestellten STTK. Auch die Arbeitgeberseite ist gut organisiert. Die wichtigste Aufgabe der Gewerk-schaften und Arbeitgeberverbände liegt in der Aushandlung von Tarifverträgen, in denen u.a. Löhne und Gehälter, Urlaub und Arbeitszeiten geregelt werden. Der Staat arbeitet eng mit den Arbeitsmarktorganisationen zusammen. Gemeinsam entschieden werden vor al-lem Fragen der Sozialversicherung usw. Es ist empfehlenswert, vor der Aufnahme einer Beschäftigung die Arbeitsbedingungen mit Ihrem Arbeitgeber vertraglich zu regeln und diese sorgfältig zu überprüfen.

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Ein Arbeitsvertrag sollte folgende Punkte enthalten: • Name und Adresse der Vertragspartner • Art der Tätigkeit • Bezüge und Zulagen • Stellenbeschreibung • Arbeitszeit • Beginn des Arbeitsverhältnisses • Laufzeit des Vertrages • Kündigungsfristen und Termine • Jahresurlaub und sonstige Sondervereinbarungen

Zu Beginn des Arbeitsverhältnisses kann eine Probezeit vereinbart werden, die jedoch nicht länger als vier Monate dauern darf. Danach liegt die Kündigungsfrist seitens des Ar-beitgebers zwischen 14 Tagen und einem halben Jahr und seitens des Arbeitnehmers je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses zwischen 14 Tagen und einem Monat. Das Arbeits-gesetz schreibt keinen Mindestlohn vor, diese wie auch andere arbeitsrechtliche Bestim-mungen werden üblicherweise in Tarifverträgen geregelt und sind auch für nicht tarifge-bundene Arbeitgeber bindend. Der Zentralverband der Gewerkschaften informiert mit sei-ner "Guide for foreigners working in finland" über die Arbeitsbedingungen. Über den Link des Arbeitsministeriums stehen Ihnen umfangreiche Informationen zu ver-schiedenen Verordnungen zum Arbeitsgesetz zur Verfügung über "working life, manage-ment of employment": www.mol.fi/english/working/index.html. # Zentralverband der Gewerkschaften: www.sak.fi# Zentralverband der akademischen Angestellten: www.akava.fi# Verband der technischen Angestellten: www.sttk.fi# Guide for foreigners working in Finland: www.sak.fi/englanti/tulosta.shtml?347

Lebenskosten, Steuern Gilt in meinem Residenzland der Euro? Die Fragen nach dem Finanziellen spielen nicht erst heute eine zentrale Rolle. In diesem Kapitel sollen Sie Antworten zu Geld, Lebenshal-tungskosten sowie über die zu erwartenden Steuern und Abgaben erhalten.

Geld, Währung Euro (EUR = €) zu 100 Cent. Noten: 5, 10, 20, 50, 100, 200, 500 ; Euro Münzen: 2 und 1 Euro, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Cent. # Währungsrechner: www.oanda.com

Lebenshaltungskosten, Budget In Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen verfügen wir über einen Vergleich der Le-benskosten Schweiz (gleich 100 %) zum gewünschten Zielstaat. Eine Gesamtpublikation aller Zahlen ist aus Urheber rechtlichen Gründen nicht zulässig. Sie können bei uns tele-fonisch, schriftlich oder elektronisch die Zahlen zu Ihrem künftigen Residenzland abfragen. Zum besseren Verständnis ist die nachfolgende Erklärung wichtig: EDA: Repräsentativer Lebensstil in der Hauptstadt mit einem hohem Anteil von Marken-produkten aus der Schweiz/Westeuropa UBS: Urbaner Lebensstil mit westeuropäischem Konsumverhalten und Familienwohnung OECD: Allgemeines Preisniveau für Konsumgü-ter und Dienstleistungen (Kaufkraft- und Wechselkurs bereinigt) A&S: Lebenskosten-Index für Neuankömmlinge und Auslandaufenthalter/innen im ersten Jahr (gewichteter Mittelwert mit Halbjahrestrend).

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Lebenskosten

EDA 88.1UBS 93.4

OECD 86.9A&S + 0.3 87.1

(Basis: Schweiz=100) Wenn Sie sich ein Bild über die lokalen Einzelpreise (Lebensmittel, Haushalt, Wohnung, öffentlicher Verkehr, etc.) machen möchten, ist ein Augenschein vor Ort sehr zu empfeh-len. Einen gewissen Einblick vermitteln auch die Inserate in der Lokalpresse. # Kaufkraft- und Lohnvergleich: www.ubs.com/1/g/ubs_ch/wealth_mgmt_ch/research.html

Steuern

Steuerpflicht Steuerpflichtig sind die Einkünfte, die Sie im Laufe eine Steuerjahres (Kalenderjahres) er-zielen. Es gibt zwei Arten von steuerpflichtigen Einkünften: Einkünfte aus Kapitalvermögen und Einkünfte aus selbstständiger und nichtselbstständiger Tätigkeit. Die Einkünfte aus selbstständiger und nichtselbstständiger Tätigkeit werden nach einem gestaffelten nationalen Einkommenssteuersatz und einem kommunalen Pauschalsteuer-satz berechnet. So können bestimmte Aufwendungen von Ihrer Steuerschuld abgesetzt und darüber hinaus je nach Ihren persönlichen Verhältnissen bestimmte Pauschalabzüge und Steuergutschriften geltend gemacht werden. Arbeitnehmer, die länger als 6 Monate in Finnland arbeiten, werden in gleicher Weise be-steuert wie finnische Staatsangehörige während ausländische Arbeitnehmer, welche vorü-bergehend (bis maximal 6 Monate) in Finnland tätig sind, unter bestimmten Voraussetzun-gen mit einem Brutto-Steuersatz von 36 % besteuert werden. Infolge gestaffelter Steuer-sätze sind gezielte Angaben dazu unmöglich. Über den aufgeführten Link der Steuerbe-hörde besteht jedoch die Möglichkeit einer Berechnung Ihrer Steuerabgaben für das Jahr 2005. Arbeitgeber behalten die Lohnsteuer direkt vom Lohn oder Gehalt ein und führen sie dem Finanzamt ab. Selbstständige müssen Vorauszahlungen leisten. Sobald Sie in Finn-land eine Arbeit aufnehmen, müssen Sie beim örtlichen Steueramt eine Steuerkarte bean-tragen und diese Ihrem Arbeitgeber übergeben. # National Board of Taxes: www.vero.fi# Taxguide: www.vero.fi/default.asp?language=ENG&domain=VERO_ENGLISH# Ministry of finance: www.vm.fi/vm/fi/01_etusivu

Doppelbesteuerung Zwischen der Schweiz und Finnland besteht ein Abkommen zur Vermeidung der Doppel-besteuerung. Fragen beantwortet die zuständige Fachstelle: ! Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV), Abteilung für internationales Steuerrecht und Doppelbe-

steuerungssachen Eigerstrasse 65, CH-3003 Bern Tel +41 (0)31 322 71 29 Fax +41 (0)31 324 83 71 [email protected]/data/dba/d/index.htm

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Mehrwertsteuer Der Standard-Mehrwertsteuersatz (value added tax/VAT) beträgt in Finnland 22 %. Die finnische Steuerbehörde veröffentlicht eine sehr informative Broschüre "Tax Guide". Diese ist auch direkt bei folgender Adresse erhältlich: ! National Board of Taxes

Haapaniemenkatu 4 A, P.O. Box 325, FI-00052 Vero/Helsinki Tel.: 00358 9 731 136; Fax: 00358 9 7311 3595 www.vero.fi

! Finnisches Finanzamt: Ministry of Finance Snellmaninkatu 1 A, FI-00170 Helsinki Tel. 00358 9 1601 www.vm.fi

Vorsorge, Versicherungen Sie befinden sich auf der letzten Etappe auf Ihrer Informationsreise über Ihr künftiges Re-sidenzland. Den Fragen im Bereich der sozialen Sicherheit gilt es genügend Zeit und Be-achtung zu schenken. Wenn Sie sich heute darüber Klarheit verschaffen, können Sie ruhi-ger an Ihre Zukunft im Gastland denken. Die Materie ist sehr komplex. Zögern Sie nicht, bei Unklarheiten direkt die jeweils angegebenen Fachspezialisten zu kontaktieren.

Sozialsystem Personen, welche in Finnland arbeiten und dort ihren rechtsmässigen Wohnsitz haben, werden automatisch vom Sozialversicherungssystem (KELA) erfasst. Für die Sozial- und Gesundheitsfürsorge sind in erster Linie die Gemeinden zuständig. Soziale Dienste wie Altenpflege, Behindertenbetreuung und Kindertagesstätten sind Aufgaben der kommuna-len Sozialämter. Die gesetzlichen Sozialversicherungen umfassen Leistungen in den Be-reichen Krankheit, Alter, Behinderung, Mutterschaft, Gesundheitsvorsorge und Arbeitslo-sigkeit. Die Beiträge werden vom Arbeitgeber, zusammen mit den Steuerabzügen, direkt vom Lohn abgezogen. Zu den Berechnungen der Ansätze macht die Sozialversicherungs-anstalt keine Angaben, da diese durch diverse Kriterien beeinflusst werden. So werden z.B. die Ansätze der Pensions- und Betriebsunfallversicherung jedes Jahr neu festgelegt. Beim örtlichen Gesundheitszentrum müssen Sie alsdann eine Krankenversicherungskarte (KELA-Kortti) beantragen, die Sie benötigen, wenn Sie ein Gesundheitszentrum, eine Apo-theke oder eine der KELA-Geschäftsstellen aufsuchen. Die Sozialversicherung deckt ei-nen Teil der Kosten für Untersuchungen sowie einen Teil der Kosten der vom Arzt ver-schriebenen Medikamente. Im Krankheitsfall wenden Sie sich an Ihr örtliches Gesund-heitszentrum, welches besetzt ist mit Ärzten, Zahnärzten, Krankenschwestern usw. In Finnland gibt es spezielle Mutter-Kind-Zentren, die kostenlos informieren und betreuen. Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Angestellten gegen Betriebsunfälle zu versichern und den Versicherungsbeitrag selbst zu tragen. Arbeitnehmer wie auch selbstständig Erwerbs-tätige finden sämtliche Informationen über Leistungen und Zulagen in den verschiedenen Bereichen der Sozialversicherung über: ! Sozialversicherungsanstalt KELA-Kansaneläkelaitos

Zentraladministration

! Nordenskiöldinkatu 12 P.O. Box 450 FI-00101 Helsinki

" 00358 20 43 411 # www.kela.fi

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Die finnische Sozialversicherung umfasst ferner zwei gesetzlich vorgeschriebene Renten-systeme: eine an den Wohnsitz gebundene Volksrente und eine einkommensabhängige Altersrente. Für die einkommensabhängige Altersrente der Arbeitnehmer und Selbststän-digen sind private Rentenversicherungsgesellschaften, Rentenanstalten und Pensions-kassen eingerichtet. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, für jeden Arbeitnehmer eine Alters-rentenversicherung abzuschliessen. Das Rentenalter beträgt für Frauen und Männer 65 Jahre. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Zentralanstalt für Renten-schutz ETK sowie den Link KELAINFO. # Zentralanstalt für Rentenschutz: www.etk.fi# Healthcare in Finland: www.suomi.fi/english/health_and_nutrition/healthcare# Family Services: www.stm.fi/Resource.phx/eng/subjt/famil/fpoli/index.htx# Family leaves: www.mol.fi/english/working/familyleaves2003.html

# Soziale Sicherheit in der Schweiz und der EG: www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/Bilaterale/B_Securite_Sociale2_D.pdf

Sozialversicherungsabkommen Schweiz-Finnland Zwischen der Schweiz und Finnland besteht ein Abkommen über die soziale Sicherheit. Detaillierte Auskünfte erhalten Sie beim Bundesamt für Sozialversicherung. © 23.03.2007 14:34:52 bnj