2
Winter 2013, 10. Jahrgang Editorial FOR LIFE - Kurier Neubeginn mit leeren Kassen Vorläufer und Geschichte unserer Krankenversicherung – Folge 17 Ärztedummquatsch vermeiden Buch-Tipp: Werner Bartens beschreibt, was wir von Ärzten nie wieder hören wollen. Vielfältig, aber mit System Die unterschiedlichen Stomaversorgungen im Überblick Liebe Leserinnen und Leser, Erfahrungen muss man nutzen – dann sind sie ein hilfreicher Schatz. FOR LIFE hat jetzt über 23 Jahre Er- fahrung in der Herstellung von Sto- maprodukten. Immer mehr Men- schen im In- und Ausland verlassen sich auf unsere STOMOCUR ® - Produkte, die einen exzellenten Ruf genießen. Darauf können wir hier bei FOR LIFE alle stolz sein. Und auch die GHD GesundHeits GmbH Deutschland ist stolz darauf. Seit fast sechs Jahren ist FOR LIFE ein wichtiger Teil dieses größten ambulanten Gesundheits-, Thera- pie- und Dienstleistungsunterneh- mens in Deutschland. Zu den über 1800 Mitarbeitern der GHD zählen mehr als 600 examinierte Pflege- kräfte und Stomatherapeuten, die rund 30.000 Stomaträger betreu- en. Auch diese Erfahrungen wollen wir jetzt noch intensiver nutzen. So hat sich die GHD nach reiflicher Überlegung entschlossen, nun aus ihren eigenen Reihen die Unter- nehmensleitung von FOR LIFE zu stellen, und hat mich hier zum neuen Geschäftsführer bestimmt. Darüber freue ich mich. Denn ich kann selber eine berufliche Erfah- rung im Bereich Stoma von 23 Jah- ren einbringen – fast die Hälfte meines Lebens. Meinen beiden Vorgängern, Herrn K.-Thomas Brie, der FOR LIFE über 22 Jahre erfolgreich geleitet hat, und Herrn Markus Michels, der in diesem Jahr den Betrieb weiterge- führt hat, möchte ich hier herzlich danken. Ich werde mich freuen, wenn der von FOR LIFE und der GHD gewonnene gemeinsame Erfah- rungsschatz kompetent eingesetzt wird – zum Nutzen all unserer Kun- den, den Stomaträgern. Ich wünsche Ihnen allen eine schö- ne Weihnachtszeit und einen gu- ten Start in das neue Jahr 2014. Christoph Drewes FOR LIFE Geschäftsführer Befestigung des Auffangbeutels. Beide Teile werden entweder durch eine spezielle Klebefläche oder mit einem Rastring dicht miteinander verbunden. Die Basisplatte kann mehrere Tage auf dem Körper getra- gen werden, lediglich die Beutel werden in dieser Zeit ganz nach Be- darf ausgewechselt. Viele Stoma- träger finden das praktisch, zeitspa- rend und vor allem hautschonend. Zweiteilige Systeme sind in der Re- gel aber etwas starrer und unflexib- ler. FOR LIFE hat deshalb mit seiner STOMOCUR ® clic floating flange Basisplatte mit atmungsaktivem Hautschutz auch eine besonders flexible und sehr dünne Basisplatte im Sortiment. Geschlossene oder offene Beutel? Sowohl einteilige als auch zweitei- lige Versorgungen gibt es mit ge- schlossenen und offenen Beuteln. Geschlossene Beutel werden vor allem von den Trägern eines Kolo- stomas verwendet. Ein- bis mehr- mals am Tag scheiden sie einen meist normal breiigen bis festen Stuhl aus, und wenn der Beutel ge- füllt ist, wird er durch einen neuen ersetzt. Bei Versorgungen mit offenen Beuteln befindet sich unten am Beutel eine Öffnung, die mit einer dazugehörigen speziellen Klammer oder einem Klettverschluss ver- schlossen wird. Dadurch kann der Inhalt des Beutels in die Toilette entleert werden – ohne dass jedes Mal auch eine komplett neue Sto- maversorgung angelegt werden muss. Offene Beutel werden haupt- sächlich von Trägern eines Ileosto- mas verwendet, da sie im Verlauf eines Tages größere Mengen von sehr flüssigem Stuhl ausscheiden. Versorgungen für eine Ileostomie werden häufig auch als „Ausstreif- beutel“ bezeichnet. Auch die Versorgungen für Urosto- ma sind offene Beutel. Hier befindet sich unten am Beutel ein verschließ- bares Ablassventil, durch das der aufgefangene Urin in die Toilette entsorgt werden kann. Zusätzlich sind die Versorgungen für ein Uro- stoma auch noch mit einer Rücklauf- sperre ausgestattet, damit bereits ausgeschiedener Urin nicht wieder zum Stoma zurücklaufen kann. Verschiedene Größen, verschiedene Formen Ob Einteiler, zweiteilige Versor- gung, ob für Kolo-, Ileo- oder Uro- stomie: Alle Versorgungsbeutel sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Dabei sollte die Größe des Beutels immer der individu- ellen Menge an Körperausschei- dungen angemessen sein. Nicht wenige Stomaträger verwenden viel zu große Beutel. Dabei braucht ein Beutel nur ausreichend groß zu sein, doch nicht übermäßig groß, um den Stomaträger nicht in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken und ihm ein unbelastetes Gefühl zu erhalten. FOR LIFE bietet seine STOMOCUR ® - Versorgungen differenziert in un- terschiedlichen Größen und Formen an. Die Produkt-Reihe Brillant ist kleiner als die Reihe Select. Darü- ber hinaus gibt es noch kleinere Versorgungen für Kinder – und ganz exklusiv hat FOR LIFE für Frühge- borene noch die extrem kleine Ver- sorgung STOMOCUR ® premature. Besonders klein sind auch die Sto- makappen und Minibeutel. Stoma- träger, die ihr Kolostoma irrigieren, können damit in der Zeit, in der sie keine Ausscheidungen erwarten, ihr Stoma schützen und sehr dis- kret abdecken. FOR LIFE hilft jedem Stomaträger gern dabei, die individuell beste STOMOCUR ® -Versorgung zu finden: Der Anruf beim FOR LIFE Beratungs- telefon unter 0800 - 78 666 287 ist natürlich gebührenfrei. J www.forlife.info Der Qualität verpflichtet. Seite 2 Seite 2 Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Stomaversorgungen? Die namhaften Hersteller von Ver- sorgungsprodukten für Stomaträ- ger wie zum Beispiel FOR LIFE war- ten mit einer ganzen Palette von differenzierten Stomaversorgungen auf – damit jeder die bestmögliche Versorgung für sein Stoma erhalten kann. Denn jedes Stoma ist anders und jeder Stomaträger hat ganz per- sönliche Erfordernisse. Alle modernen Stomaversorgun- gen, egal ob für Kolostoma, Ileo- stoma oder Urostoma, bestehen aus einem Beutel und einer Haftflä- che. Die Auffangbeutel für die Kör- perausscheidungen sind aus einer Kunststofffolie, die weder Feuchtig- keit noch Geruch austreten lässt. Die Haftfläche dient nicht allein nur zum Anbringen der Versorgung am Stoma – sie schützt zudem auch die Haut rund um das Stoma vor den Körperausscheidungen. Diese Haft- fläche wird deshalb oft auch nur „Hautschutz“ genannt und besteht in der Regel aus hydrokolloidem Material. Einteiler oder Zweiteiler? Bei dem einteiligen Versorgungs- system sind der Beutel und die Haft- fläche unlösbar miteinander ver- bunden. So wird dann bei einem Versorgungswechsel der gesamte Einteiler entfernt und durch einen neuen ersetzt. Einteilige Versor- gungen sind flach und flexibel, sie passen sich den Bewegungen des Stomaträgers gut an und tragen un- ter der Bekleidung kaum auf. Viele Anwender finden es außerdem hygi- enisch, dass sie beim Wechsel einer einteiligen Versorgung gleichzeitig eine Reinigung der Haut rund um ihr Stoma vornehmen können. Bei dem zweiteiligen Versorgungs- system sind Beutel und Haftfläche voneinander getrennt. Die Haftflä- che wird hier oft auch als „Basis- platte“ bezeichnet. Sie haftet am Körper und dient gleichzeitig zur In dem vielfältigen Angebot von FOR LIFE kann jeder Stomaträger die für ihn geeignetste Stomaversorgung finden – für Kolostoma, Ileostoma und Urostoma.

FOR LIFE - Kurier - FORLIFE | Produkte zur … · oder einem Klettverschluss ver-schlossen wird. ... Gebiet diese Gliederung aufgege-ben und stattdessen eine Einheits-versicherung

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: FOR LIFE - Kurier - FORLIFE | Produkte zur … · oder einem Klettverschluss ver-schlossen wird. ... Gebiet diese Gliederung aufgege-ben und stattdessen eine Einheits-versicherung

Winter 2013, 10. Jahrgang

Editorial

FOR LIFE - Kurier

Neubeginn mit leeren KassenVorläufer und Geschichteunserer Krankenversicherung – Folge 17

Ärztedummquatsch vermeidenBuch-Tipp: Werner Bartens beschreibt, was wir von Ärzten nie wieder hören wollen.

Vielfältig, aber mit SystemDie unterschiedlichen Stomaversorgungen im Überblick

Liebe Leserinnen und Leser,

Erfahrungen muss man nutzen – dann sind sie ein hilfreicher Schatz. FOR LIFE hat jetzt über 23 Jahre Er-fahrung in der Herstellung von Sto-maprodukten. Immer mehr Men-schen im In- und Ausland verlassen sich auf unsere STOMOCUR®-Produkte, die einen exzellenten Ruf genießen. Darauf können wir hier bei FOR LIFE alle stolz sein. Und auch die GHD GesundHeits GmbH Deutschland ist stolz darauf. Seit fast sechs Jahren ist FOR LIFE ein wichtiger Teil dieses größten ambulanten Gesundheits-, Thera-pie- und Dienstleistungsunterneh-mens in Deutschland. Zu den über 1800 Mitarbeitern der GHD zählen mehr als 600 examinierte Pfl ege-kräfte und Stomatherapeuten, die rund 30.000 Stomaträger betreu-en. Auch diese Erfahrungen wollen wir jetzt noch intensiver nutzen. So hat sich die GHD nach reifl icher Überlegung entschlossen, nun aus ihren eigenen Reihen die Unter-nehmensleitung von FOR LIFE zu stellen, und hat mich hier zum neuen Geschäftsführer bestimmt. Darüber freue ich mich. Denn ich kann selber eine berufl iche Erfah-rung im Bereich Stoma von 23 Jah-ren einbringen – fast die Hälfte meines Lebens. Meinen beiden Vorgängern, Herrn K.-Thomas Brie, der FOR LIFE über 22 Jahre erfolgreich geleitet hat, und Herrn Markus Michels, der in diesem Jahr den Betrieb weiterge-führt hat, möchte ich hier herzlich danken. Ich werde mich freuen, wenn der von FOR LIFE und der GHD gewonnene gemeinsame Erfah-rungsschatz kompetent eingesetzt wird – zum Nutzen all unserer Kun-den, den Stomaträgern.Ich wünsche Ihnen allen eine schö-ne Weihnachtszeit und einen gu-ten Start in das neue Jahr 2014.

Christoph Drewes FOR LIFE Geschäftsführer

Befestigung des Auffangbeutels. Beide Teile werden entweder durch eine spezielle Klebefl äche oder mit einem Rastring dicht miteinander verbunden. Die Basisplatte kann mehrere Tage auf dem Körper getra-gen werden, lediglich die Beutel werden in dieser Zeit ganz nach Be-darf ausgewechselt. Viele Stoma-träger fi nden das praktisch, zeitspa-

rend und vor allem hautschonend. Zweiteilige Systeme sind in der Re-gel aber etwas starrer und unfl exib-ler. FOR LIFE hat deshalb mit seiner STOMOCUR® clic fl oating fl ange Basisplatte mit atmungsaktivem Hautschutz auch eine besonders fl exible und sehr dünne Basisplatte im Sortiment.

Geschlossene oder offene Beutel?

Sowohl einteilige als auch zweitei-lige Versorgungen gibt es mit ge-schlossenen und offenen Beuteln.

Geschlossene Beutel werden vor allem von den Trägern eines Kolo-stomas verwendet. Ein- bis mehr-mals am Tag scheiden sie einen meist normal breiigen bis festen Stuhl aus, und wenn der Beutel ge-füllt ist, wird er durch einen neuen ersetzt.

Bei Versorgungen mit offenen Beuteln befi ndet sich unten am

Beutel eine Öffnung, die mit einer dazugehörigen speziellen Klammer oder einem Klettverschluss ver-schlossen wird. Dadurch kann der Inhalt des Beutels in die Toilette entleert werden – ohne dass jedes Mal auch eine komplett neue Sto-maversorgung angelegt werden muss. Offene Beutel werden haupt-sächlich von Trägern eines Ileosto-mas verwendet, da sie im Verlauf eines Tages größere Mengen von sehr fl üssigem Stuhl ausscheiden. Versorgungen für eine Ileostomie werden häufi g auch als „Ausstreif-beutel“ bezeichnet.

Auch die Versorgungen für Urosto-ma sind offene Beutel. Hier befi ndet sich unten am Beutel ein verschließ-bares Ablassventil, durch das der aufgefangene Urin in die Toilette entsorgt werden kann. Zusätzlich sind die Versorgungen für ein Uro-stoma auch noch mit einer Rücklauf-sperre ausgestattet, damit bereits ausgeschiedener Urin nicht wieder zum Stoma zurücklaufen kann.

Verschiedene Größen, verschiedene Formen

Ob Einteiler, zweiteilige Versor-gung, ob für Kolo-, Ileo- oder Uro-stomie: Alle Versorgungsbeutel sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Dabei sollte die Größe des Beutels immer der individu-ellen Menge an Körperausschei-dungen angemessen sein. Nicht wenige Stomaträger verwenden viel zu große Beutel. Dabei braucht ein Beutel nur ausreichend groß zu sein, doch nicht übermäßig groß, um den Stomaträger nicht in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken und ihm ein unbelastetes Gefühl zu erhalten.

FOR LIFE bietet seine STOMOCUR®-Versorgungen differenziert in un-terschiedlichen Größen und Formen an. Die Produkt-Reihe Brillant ist kleiner als die Reihe Select. Darü-ber hinaus gibt es noch kleinere Versorgungen für Kinder – und ganz exklusiv hat FOR LIFE für Frühge-borene noch die extrem kleine Ver-sorgung STOMOCUR® premature.

Besonders klein sind auch die Sto-makappen und Minibeutel. Stoma-träger, die ihr Kolostoma irrigieren, können damit in der Zeit, in der sie keine Ausscheidungen erwarten, ihr Stoma schützen und sehr dis-kret abdecken.

FOR LIFE hilft jedem Stomaträger gern dabei, die individuell beste STOMOCUR®-Versorgung zu fi nden: Der Anruf beim FOR LIFE Beratungs-telefon unter 0800 - 78 666 287 ist natürlich gebührenfrei. J

ww

w.f

orli

fe.in

fo

Der Qualität verpfl ichtet.Seite 2 Seite 2

Christoph Drewes

Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Stomaversorgungen? Die namhaften Hersteller von Ver-sorgungsprodukten für Stomaträ-ger wie zum Beispiel FOR LIFE war-ten mit einer ganzen Palette von differenzierten Stomaversorgungen auf – damit jeder die bestmögliche Versorgung für sein Stoma erhalten kann. Denn jedes Stoma ist anders und jeder Stomaträger hat ganz per-sönliche Erfordernisse.

Alle modernen Stomaversorgun-gen, egal ob für Kolostoma, Ileo-stoma oder Urostoma, bestehen aus einem Beutel und einer Haftfl ä-che. Die Auffangbeutel für die Kör-perausscheidungen sind aus einer Kunststofffolie, die weder Feuchtig-keit noch Geruch austreten lässt. Die Haftfl äche dient nicht allein nur zum Anbringen der Versorgung am Stoma – sie schützt zudem auch die Haut rund um das Stoma vor den Körperausscheidungen. Diese Haft-fl äche wird deshalb oft auch nur „Hautschutz“ genannt und besteht in der Regel aus hydrokolloidem Material.

Einteiler oder Zweiteiler?

Bei dem einteiligen Versorgungs-system sind der Beutel und die Haft-fl äche unlösbar miteinander ver-bunden. So wird dann bei einem Versorgungswechsel der gesamte Einteiler entfernt und durch einen neuen ersetzt. Einteilige Versor-gungen sind fl ach und fl exibel, sie passen sich den Bewegungen des Stomaträgers gut an und tragen un-ter der Bekleidung kaum auf. Viele Anwender fi nden es außerdem hygi-enisch, dass sie beim Wechsel einer einteiligen Versorgung gleichzeitig eine Reinigung der Haut rund um ihr Stoma vornehmen können.

Bei dem zweiteiligen Versorgungs-system sind Beutel und Haftfl äche voneinander getrennt. Die Haftfl ä-che wird hier oft auch als „Basis-platte“ bezeichnet. Sie haftet am Körper und dient gleichzeitig zur

In dem vielfältigen Angebot von FOR LIFE kann jeder Stomaträger die für ihn geeignetste Stomaversorgung fi nden – für Kolostoma, Ileostoma und Urostoma.

Page 2: FOR LIFE - Kurier - FORLIFE | Produkte zur … · oder einem Klettverschluss ver-schlossen wird. ... Gebiet diese Gliederung aufgege-ben und stattdessen eine Einheits-versicherung

Vorläufer und Geschichte der Krankenversicherung – Folge 17

So manche Äußerung eines Arztes ist für seinen Patienten wie ein K.o.-Schlag. Dabei sagen Ärzte häufig etwas anderes als sie ei-gentlich meinen – und was Patien-ten dann verstehen, ist noch ein-mal etwas ganz anderes.

Die im Deutschen Kaiserreich unter Bismarck entwickelte Sozialgesetz-gebung mit Krankenversicherung, Unfall- und Rentenversicherung war in der Zeit der Weimarer Repu-blik um die vierte Säule unserer heutigen Sozialversicherung erwei-tert worden: mit dem 1927 verab-schiedeten Gesetz zur Arbeitslo-senversicherung. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieses vierteilige Sozialversicherungssys- tem zwar weiter beibehalten, aber pervertiert. Denn gemäß der natio-nalsozialistischen Ideologie gab es soziale Leistungen nur für den „arischen“ und „leistungsstarken“ Teil der Bevölkerung. Alle soge-nannten Minderwertigen wurden ihrer Rechte beraubt und von Sozi-alleistungen ausgeschlossen: So erhielten sie aus der Gesetzlichen Krankenversicherung nur mangel-hafte oder gar keine Leistungen.

Am 8. Mai 1945 endet die Diktatur des Nationalsozialismus mit der be-dingungslosen Kapitulation Deutsch-lands – das Deutsche Reich gibt es nicht mehr. Hatten die Nationalso-zialisten zuvor nicht allein in Europa ihre Spur der Verwüstung und des Todes hinterlassen, so befindet sich jetzt Deutschland in Not und Chaos: Eine Unzahl von Witwen, Waisen, Kriegsverletzten und Opfern der Dik-tatur sind allerorts auf soziale Hilfe angewiesen.

Doch zu diesem Zeitpunkt sind die Kassen der Sozialversicherungen so gut wie leer. Denn die verschie-denen Versicherungsträger hatten – von den Nationalsozialisten ge-

setzlich dazu verpflichtet – jeweils 70 bis 75 %, manche sogar 90 % ihres Vermögens in Reichs- oder Staatsanleihen angelegt, die mit der Auflösung des Reiches völlig wertlos geworden sind. Und auch die Geldanlagen der Versiche-rungen in Grundstücke und Immo-bilien haben jetzt als Ruinen oft nur noch einen Bruchteil ihres früheren

FOR LIFE GmbH

Tabbertstraße 12 a

12459 Berlin

STOMOCUR®- Kunden-Telefon:

0800 - 78 666 287 (kostenfrei)

Fax: (030) 65 72 26-4

E-Mail: [email protected]

Internet: www.forlife.info

Gerne schicken wir Ihnen auf Anforde-

rung auch Kataloge und Muster.

Känguru-Tipp

Neubeginn mit leeren Kassen

ImpressumFOR LIFE Kurier ist eine kostenlose Kundenzeit-schrift der FOR LIFE GmbH. Der Kurier erscheint viermal im Jahr. Er wird von FOR LIFE direkt vertrieben und kann auch ko-stenlos abonniert werden.

Herausgeber: FOR LIFE GmbH Tabbertstr. 12 a, 12459 BerlinRedaktion: Andreas Maydorn, BerlinGrafik/Layout: Heutger GmbH

Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textma-terial wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Ver-vielfältigung, Speicherung und Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.Bei Verlosungen und Leseraktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Gerichtsstand ist Berlin.

Wertes. Das Vermögen der Kran-kenversicherung, der Angestell-ten-, Invaliden-, Unfall- und Knapp-schaftsversicherung ist von 20,4 Milliarden Reichsmark auf 3,9 Milli-arden zusammengefallen.

So muss das ganze System der Sozialversicherung in Deutschland neu aufgebaut werden: von den vier Siegermächten USA, UdSSR, Groß-britannien und Frankreich, die die

Regierung in Deutschland überneh-men. Ohne die Teilnahme Frank-reichs beraten vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 die drei Hauptalli-ierten auf ihrer gemeinsamen Kon-ferenz im Potsdamer Schloss Cecili-enhof, wie Deutschland politisch, wirtschaftlich und geographisch neu zu ordnen ist. In diesem Zu-sammenhang wird zunächst be-

schlossen, die deutsche Sozialver-sicherung wieder aufzubauen und lediglich von den Veränderungen durch die Nationalsozialisten zu befreien. Es soll kein neues Sozial-versicherungsrecht oder -system ent-stehen.

Doch schon mit der Konferenz von Potsdam beginnen sich die Sieger-mächte in ihren politischen An-sichten immer weiter voneinander

zu entfernen. Es wird zum Kalten Krieg kommen – und zur Deutschen Teilung.

So erfolgt nach der Potsdamer Konferenz die Weiterführung der Sozialversicherung schon nicht mehr einheitlich, sondern auf terri-torialer Basis und damit unter-schiedlich in den jeweiligen vier Besatzungszonen und in der Vier-sektorenstadt Berlin. Während in den drei westlichen Besatzungszo-nen das tradierte vierteilige Sozial-system mit getrennten Gesetzen und Organisationsformen für Kran-kenversicherung, Unfall- Renten- und Arbeitslosenversicherung neu aufgebaut wird, wird im übrigen Gebiet diese Gliederung aufgege-ben und stattdessen eine Einheits-versicherung für sämtliche soziale Aufgaben neu geschaffen. Dabei wird dieses Modell zunächst in der Viersektorenstadt Berlin am 14. Juli 1945 eingeführt und dann ab 1946 in der Sowjetischen Besat-zungszone. Diese Einheitsversiche-rung bleibt auch bestehen, als dann am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet wird, die aus der Sowjetischen Be-satzungszone hervorgeht. Die wenige Monate zuvor im Mai 1949 gegrün-dete Bundesrepublik Deutschland dagegen behält das vierteilige Sy-stem der Sozialversicherung bei. Bis zum Ende der Deutschen Tei-lung durch die Wiedervereinigung 1989 gibt es damit auf deutschem Gebiet auch zwei unterschiedliche Organisationsformen der Sozialver-sicherung. J

Deutschland liegt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Trümmern – und auch die Strukturen der Sozialversicherungen müssen neu aufgebaut werden.

Die Kommunikation zwischen Ärz-ten und Patienten ist oft schlecht und dringend verbesserungs- würdig. Das ist die Meinung von Werner Bartens. Der erfolgreiche Sachbuchautor und Leitende Re-dakteur im Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung weiß, wovon er spricht. Der promovierte Mediziner war lange Zeit selber als Arzt tätig an den Unikliniken Frei-burg und Würzburg und bei For-schungsarbeiten an den National

Institutes of Health in Bethesda (USA) und am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg. Er weiß, wie im medizinischen Be-reich gesprochen wird – und wel-che negativen Auswirkungen das für den Patienten haben kann, die mit etwas mehr Einfühlungsvermö-gen aber vermeidbar wären.

Für sein neuestes Buch „Das sieht aber gar nicht gut aus“ hat Werner Bartens typische Arzt-Sät-ze ausgewählt, die Patienten in Praxen und Kliniken häufig hören. Beispielhafte 99 Sätze wie „Sie sind ein Risiko-Patient“ oder „Wir können im Augenblick nichts mehr für Sie tun“ ziehen sich als roter Faden durch das Buch. Derartige Äußerungen werden oft völlig ge-gensätzlich verstanden. Bartens erklärt: „Der Arzt sagt: Sie hätten zur Vorsorge gehen sollen. Der Pa-tient versteht: Ich bin selbst schuld an meiner Krankheit. Der Arzt meint: Hätte Ihnen ein schlechtes Gewissen erspart.“

Eine Ursache für die fehlerhafte Verständigung sieht Bartens darin, dass heute für ein Patientenge-spräch zu wenig Zeit aufgebracht wird: Durchschnittlich nur acht Mi-nuten für ein Gespräch reichen für eine ausführliche Patienteninfor-mation nicht aus.

Buch-Tipp: Werner Bartens beschreibt, was wir von Ärzten nie wieder hören wollen.

Informationen

Wenn die Versorgung zu fest haftet

Stomaversorgungen müssen si-cher anhaften – doch die Haut-schutzplatte klebt bei manchem Stomaträger aufgrund seiner indi-viduellen Hautbeschaffenheit so fest an, dass sie beim Versorgungs-wechsel nur sehr mühsam abgelöst werden kann. Das wird dann nicht nur als lästig empfunden, sondern kann unter Umständen auch schmerzhaft sein.

Damit sich auch bei diesen Sto-maträgern der Versorgungswech-sel schnell und unkompliziert durchführen lässt, gibt es extra von FOR LIFE das Hautschutzpfle-gemittel STOMOCUR® safety. Die-se Lotion ist ganz speziell für den Einsatz am Stoma entwickelt.

STOMOCUR® safety wird vorbeu-gend aufgetragen – vor dem Anle-gen eines neuen Stomabeutels. Dazu reicht schon ein einziger Trop-fen der besonders sanften und hautfreundlichen Lotion aus, der rund um das Stoma auf genau der Hautfläche einmassiert wird, auf die dann eine neue Hautschutz-platte aufgesetzt werden kann.

Dadurch wird eine zu starke Kleb-kraft zwischen der Haut und der Haftfläche der Stomaversorgung ganz gezielt herabgesetzt und nor-malisiert. Der Versorgungswechsel wird so erleichtert und die empfind-liche Haut geschont.

STOMOCUR® safety ist erhältlich in Fläschchen mit 50 oder 100 ml. J

FOR

LIF

E-K

urie

r

Win

ter

2013

halb in seinen Äußerungen auch manchmal ungeschickt oder unbe-dacht sein kann – oder ganz ein-fach nur schrecklich unhöflich. Bartens entlarvt in seinem Buch „Ärztedummquatsch“ und hilft da-mit den Lesern, ihre Ärzte besser zu verstehen und richtig zu inter-pretieren. Das Buch hilft auch Ärzten und allen anderen Tätigen im medizinischen Bereich, sich ih-ren Patienten gegenüber besser auszudrücken: nämlich bedacht-sam und verständlich.

Werner Bartens: Das sieht aber gar nicht gut aus. Was wir von Ärzten nie wieder hören wollen. Pantheon Verlag, München 2013, Klappenbroschur, 158 Seiten, 1. Auflage. ISBN 978-3-570-55232-2, 12,99 Euro.

Dieses Buch ist auch als eBook erhältlich (um 10 Euro). J

Ärztedummquatsch vermeiden

Darüber hinaus ist ein Gespräch zwischen Arzt und Patienten für den Arzt oft nur eine alltägliche Routine – für den Patienten dagegen ein Ausnahmezu-stand, bei dem jedes Wort des Arztes, jede Geste mit hoher Erwartung und Kon-zentration aufgenommen wird. Denn es geht ja um seine eigene Gesundheit, eine wichtige Diagnose, eine erfolgver-sprechende Therapie.

So werden viele Sätze vom Pati-enten nicht richtig verstanden, über-bewertet und dann negativ oder pessimistisch ausgelegt. Werner Bartens belegt in seinem Buch mit den Ergebnissen verschiedener me-dizinischer Studien, dass ein großer Schaden entsteht, wenn Ärzte so ihre Patienten durch gedankenlose Äußerungen entmutigen und die Hoffnung rauben: Heilungen wer-den verzögert, Prognosen ver-schlechtern sich und mancher Pa-tient verliert so völlig seinen Lebensantrieb.

Werner Bartens plädiert in die-sem Buch für eine bessere Kommu-nikation zwischen Arzt und Patien-ten. Dem Patienten macht der Autor klar, dass auch jeder Arzt eben nur ein Mensch ist und des-