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ForschungsmethodenVORLESUNG WS 2019/2020FLORIAN KOBYLKA
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RückblickEntwicklung des Faches
Entwicklung der Universitäten
Signal-Entdeckungs-Theorie
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NachtragEntwicklung psychodynamischer Verfahren
Entwicklung der KVT
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Entwicklung der Psychoanalyse• Charcot und Breuer
• Freud:• Seelenmodell• Instanzenmodell• Biografiefokus• Ödipuskomplex
• Immunisierungskritik
• Institutionalisierung
• Säuglings-, Bindungsforschung und Objektbeziehungstheorie
• Annemarie Dührssen
• Analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Deutschland Krankenkassenleistung (1967)
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Freud und die Depression
5Quelle: https://www.icd-code.de/icd/code/F32.1.html
Quelle: Freud (1917) Trauer und Melancholie.
Entwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie• Behaviorismus:• Klassische Konditionierung
• Operante Konditionierung
• Kognitivismus
• Ab 1986 Kassenleistung
• Emotionale Wende (dritte Welle)
• Heute am meisten verbreitetes und beforschtes Verfahren
• Reform der Ausbildung
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Weitere psychologische Strömungen• Gestaltpsychologie
• Humanistische Psychologie
• Systemische Psychologie
• Traumatologie
• Parapsychologie
• Differentialpsychologie
• Neuropsychologie
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Termine# Datum Thema Inhalts-/Zielnummer(n)
1 18. Okt. Einführung & Ethik 1. 11. 8.
2 25. Okt. Fachentwicklung 1.
3 08. Nov. Forschungstraditionen 3. 6. 10.
4 15. Nov. Operationalisierung und Logik 11.
5 22. Nov. Wissenschaftstheorie 1. 11.
6 29. Nov. Versuchspläne 4. 12. 14.
7 06. Dez. Stichproben 12. 13.
8 13. Dez. Hypothesentest 15. 16.
9 10. Jan. Gütekriterien I: Validität 5.
10 17. Jan. Gütekriterien II: Reliabilität & Objektivität 5.
11 24. Jan. Replikationskrise 1. 8. 12.
12 31. Jan. Erhebungstechniken I: Selbstbericht & Beobachtung 7. 9.
13 07. Feb. Erhebungstechniken II: Objektive Daten 7. 9.8
Empirische Methodentraditionen• Nomothetische Forschung
• Idiographisch Forschung
• Mixed-Methods
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Quantitatives Forschungsparadigma• Metaphysische Annahmen:
1. Natur existiert 2. Gesetzmäßigkeiten bestehen3. Wissen über Natur sammeln ist möglich
• Mathematische Beschreibung von zentraler Bedeutung in den NW
• Strukturierter, standardisierter Forschungsprozess:• Verwendung quantitativer Datenerhebungsmethoden• Auswertung von Messwerten mit statistischen Methoden der Datenanalyse
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Erhebungsmethoden im quantitativen Paradigma• Selbstberichtsverfahren
• Beobachtung
• Tests
• physiologische Methoden
• Experiment
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Probleme im quantitativen Paradigma• Blinder Empirismus
• Statistiken sind Informationsreduktion
• Kontext wird außer Acht gelassen:
Bsp. Ausländerkriminalität 2016• Anteil an Bevölkerung: 10,8 %
• Verurteilte: 31,4%
• Deduktion problematisch
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Verstehende Psychologie nach Dilthey• Psychologie zählte zu Naturwissenschaften
• P. soll nicht nur Kausalitäten erklären
• P. soll zweckorientierte Sinnzusammenhänge verstehen
• verstehend-interpretativ
• durch Kommunikation mit Betroffenen Verständnis ihrer Sichtweise und somit ihres Handelns und Erlebens
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Qualitatives Paradigma• Vorwiegend in Geisteswissenschaften verwendet
• Kritik an der Existenz sozialer Gesetzmäßigkeiten im quantitativen Ansatz
• Berücksichtigung des jeweiligen Kontextes
• individualisierte, hermeneutische Verfahren und Analysen
• Verstehen essentiell, durch Logik und Vernunft
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Prinzipien des qualitativen Paradigmas1. Ganzheitliche und rekonstruktive Untersuchung
lebensweltlicher Phänomene
2. Theoretische Offenheit zur Bildung neuer Theorien
3. Zirkularität und Flexibilität des Forschungsprozesses
4. Kommunikation und Kooperation zwischen Forschenden und Beforschten
5. Selbstreflexion
Nach Bortz, J., & Döring, N. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Human – und Sozialwissenschaften. Heidelberg: Springer-Verlag.
S. 64 -71 15
Erhebungsmethoden im qualitativen Paradigma• nicht standardisierte Befragungen/Interviews
• Beobachtung
• Lebensläufe
• Tagebücher
• Briefe
• Gruppendiskussion
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Deskriptive Feldforschung• Ziel: Beschreibung einer Kultur aus Sicht ihrer Mitglieder
• möglichst keine Veränderung durch Eingriff des Forschers
• Feld als Teil des Untersuchungsgegenstandes
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Deskriptive FeldforschungPhasen• Festlegen der Fragestellung
• Herstellen des Feldkontakts
• Materialsammlung
• Ausstieg aus dem Feld
• Auswertung
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Probleme im qualitativen Paradigma• Differenzierung von subjektiven und objektiven Urteilen
• Repräsentation
• Praktische Relevanz
• Überprüfbarkeit reduziert
• Induktion fehleranfällig
• geringe Effizienz
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Qualitativer vs. quantitativer AnsatzQualitativ Quantitativ
Ziel: umfassende Beschreibung/Analyse
Ziel: Quantifizierung
Zur Generierung neuer Forschungsfragen
Zur Erschließung neuer Themengebiete
Treffen allgemeingültiger Aussagen
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Vergleich beider Vorgehensweisen
Hussy, W., Schreier, M., & Echterhoff, G. (2010). Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften-für Bachelor. Springer-Verlag. S. 184 21
Vor- und Nachteile des qualitativen Ansatzes
Vorteile Nachteile
• Präzision• Offene Ergebniserwartung
führt häufig zu unerwarteten Einsichten
• Erlegt den Teilnehmern keine spezifische Sichtweise auf
• Hohe Kosten bei größeren Stichproben
• Generalisierungen und Vorhersagen meist nicht möglich (Induktion problematisch)
• Fehlende Replizierbarkeit
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Vor- und Nachteile des quantitativen Ansatzes
Vorteile Nachteile
• Kontrolle von Störvariablen
• Effizienz• Generalisierbarkeit
• Gefahr der Übervereinfachung menschlicher Komplexität
• Gefahr Individualität zu vernachlässigen (Deduktion problematisch)
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Mixed methods• Kombination quantitativer und qualitativer Methoden
• Einsatz qualitativer Methoden zur Generierung neuer Theorien
• Einsatz quantitativer Methoden zur Hypothesenprüfung
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Methodenstreit• Vorwurf der naturwissenschaftlichen Psychologie: Unwissenschaftlichkeit und Subjektivität
• Gegenvorwurf: nur Betrachtung von Variablen, Wissen entstehe nur in seinem Kontext, man könne diese nicht voneinander trennen
• Kompromiss: Mixed methods
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Wissensüberprüfung II b
12. Was ist das quantitative Paradigma und welche Grundannahmen liegen ihm zugrunde?
13. Ist Dilthey qualitativ oder quantitativ?
14. Was sind Prinzipien des qualitativen Paradigmas?
15. Welches Verständnis sozialer Phänomene liegt dem qualitativen Paradigma zugrunde?
16. Was unterscheidet qualitatives und quantitatives Paradigma?
17. Was sind zentrale Argumente im Methodenstreit?
18. Wo ist die Psychologie als Wissenschaft einzuordnen und warum?
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LiteraturBortz, J., & Döring, N. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial-und Humanwissenschaften. 5. Auflage. Heidelberg: Springer-Verlag Kap. 2, Kap. 7
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