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Grußwort Forum Pro Ausbildung – aktuell Nach dem 10 jährigen Jubiläum des Mainzer Ausbil- dungsmarktjournals im letzten Jahr liegt Ihnen nunmehr die in Mainz mindestens genauso wichtige 11. Ausgabe vor. Auch diesmal haben sich wieder viele der im Ausbil- dungs- bzw. Übergangsgeschehen engagierten Insti- tutionen, Träger und Einrichtungen mit interessanten Berichten und Informationen beteiligt. Für diese positive Resonanz, in der sich auch das gute Miteinander aller Akteure in und um Mainz ausdrückt, danken wir Ihnen allen sehr herzlich. Dieses Miteinander ist wichtig – für unsere Stadt insge- samt, für die Kooperations- und Kommunikationsstruktur zwischen den Beteiligten und vor allem für die jungen Menschen, zu deren Unterstützung Sie sich verpflichtet fühlen. Um diese wichtige Aufgabe in den unterschied- lichen Funktionen zu erfüllen, gibt es in Mainz viele gemeinsame Aktivitäten. Das BMBF-Projekt „Regionales Übergangsmanagement Schule – Beruf ÜSB … den Anschluss finden“, das seit 2008 in Koordination durch die Arbeitsmarktförderung eine kontinuierliche Optimierung der regionalen Koope- rationskultur zwischen den im Übergang Mitwirkenden – von den Schulen über die Kammern und die Arbeitsver- waltung bis zu den Bildungsträgern – anstrebt, diskutiert derzeit die Möglichkeiten einer Fortsetzung dieser von allen geschätzten Form der gelebten Transparenz nach dem Ende der Projektförderung im nächsten Jahr. Die Jugendberufsagentur Mainz als örtlicher Zusammen- schluss der Träger der Leistungen nach SGB II, III und VIII für die unter 25 jährigen ist in einem Weiterentwicklungs- prozess ihres Angebotsportfolios und sucht dabei nach neuen Kooperationsfeldern. Die Trägerlandschaft bildet vermehrt Angebotsallianzen und sichert somit regionale Forum Pro Ausbildung Mainzer Journal zur Ausbildungsmarktpolitik Juni 2011 Nr. 11 aktuell

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Grußwort Forum Pro Ausbildung – aktuell

Nach dem 10 jährigen Jubiläum des Mainzer Ausbil-dungsmarktjournals im letzten Jahr liegt Ihnen nunmehr die in Mainz mindestens genauso wichtige 11. Ausgabe vor.

Auch diesmal haben sich wieder viele der im Ausbil-dungs- bzw. Übergangsgeschehen engagierten Insti-tutionen, Träger und Einrichtungen mit interessanten Berichten und Informationen beteiligt. Für diese positive Resonanz, in der sich auch das gute Miteinander aller Akteure in und um Mainz ausdrückt, danken wir Ihnen allen sehr herzlich.

Dieses Miteinander ist wichtig – für unsere Stadt insge-samt, für die Kooperations- und Kommunikationsstruktur zwischen den Beteiligten und vor allem für die jungen Menschen, zu deren Unterstützung Sie sich verpfl ichtet fühlen. Um diese wichtige Aufgabe in den unterschied-lichen Funktionen zu erfüllen, gibt es in Mainz viele gemeinsame Aktivitäten.

Das BMBF-Projekt „Regionales Übergangsmanagement Schule – Beruf ÜSB … den Anschluss fi nden“, das seit 2008 in Koordination durch die Arbeitsmarktförderung eine kontinuierliche Optimierung der regionalen Koope-rationskultur zwischen den im Übergang Mitwirkenden – von den Schulen über die Kammern und die Arbeitsver-waltung bis zu den Bildungsträgern – anstrebt, diskutiert derzeit die Möglichkeiten einer Fortsetzung dieser von allen geschätzten Form der gelebten Transparenz nach dem Ende der Projektförderung im nächsten Jahr.

Die Jugendberufsagentur Mainz als örtlicher Zusammen-schluss der Träger der Leistungen nach SGB II, III und VIII für die unter 25 jährigen ist in einem Weiterentwicklungs-prozess ihres Angebotsportfolios und sucht dabei nach neuen Kooperationsfeldern. Die Trägerlandschaft bildet vermehrt Angebotsallianzen und sichert somit regionale

Forum Pro AusbildungMainzer Journal zur Ausbildungsmarktpolitik

Juni 2011 Nr. 11

aktuell

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Qualität. Die Berufsausbildungsmesse der Kammern verlässt nach einem intensiven Diskussionsprozess alte Pfade und startet einen räumlichen und inhaltlichen Neuanfang.

Neue Unterstützungsangebote wie z. B. die Berufsein-stiegsbegleiter an Mainzer Schulen kommen hinzu, bewährte Hilfen wie z. B. die Job-Füxe stellen sich ange-sichts der Schulstrukturreform in den Realschulen plus neu auf.

Gleichzeitig wird die angekündigte Reform der arbeits-marktpolitischen Instrumente ebenso Wirkungen entfalten wie die massiven Mittelkürzungen z. B. bei den JobCentern.

Es bleibt also vieles im Fluss und wir werden dabei immer wieder unsere vielfältigen Aktivitäten neu zu justieren haben, ohne das wesentliche Ziel aus dem Blick zu verlieren:

Allen Jugendlichen die Unterstützung zu geben, die sie bei ihrem Weg von der Schule in eine berufl iche Zukunft brauchen.

Das Mainzer Netzwerk ist dazu bereit!

Jens Beutel Kurt MerkatorOberbürgermeister Dezernent für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit

Forum Pro Ausbildung Juni 2011 Seite 2

INHALTGrußwort Ausbildungsmarktjournal 2011 1

Agentur für Arbeit Mainz – Aktuelles 3

IHK – Die neue Berufsinformationsmesse BIM 4

HWK – Fachkräftesicherung / Werbung für das Handwerk 5

Der „Einwurf“ – Ein Kommentar zum Thema Kompetenzen 7

Projekt „ÜSB … den Anschluss fi nden –3 Jahresbilanz 7

E³ – der ÜSB-/Förderband e.V. –Modellversuch frühzeitiger Berufsorientierung 8

IB e.V. – Der Jugendfreiwilligendienst / Das ProJob-Team 9

IB GmbH – Berufsmentor EQJ 10

Arbeit und Leben gGmbH/INBI GmbH – das Projekt GOAL 12

INBI GmbH – Aktuelle Projekte 13

Die Mainzer Steinhöfelschule – die Mischung macht‘s 14

Das Ada-Lovelace-Projekt – Diversity-Mentoring für Schülerinnen 15

Sympaten Mainz – Pfarrer-Röper-Preis an Bernd Saal 16

MIQN- Qualifi zierungsnetzwerk für migrantische Unter-nehmen 16

ZsL – ÜSB für junge Menschen mit Behinderung / PC-Qualifi zierungskurse 17

Frauenbüro – 11 Jahre Girl´s Day – 10 Jahre JobRallye 19

SPAZ GmbH- JugendScout bei der SPAZ GmbH 20

Jugendberufsagentur Mainz – Neues Gesicht im Team Jugendsozialarbeit 20

Jugendberufshilfe – Ausweitung der Job-Füxe in Mainz geplant 20

Zum guten Schluss - Berufl iche und Akademische Ausbildung sind gleichwertig 22

IMPRESSUM

Herausgeber: Landeshauptstadt Mainz

In Zusammenarbeit mit: Amt für Steuerung und Personal – Öffentlichkeitsarbeit

Redaktion: Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung im Büro OB v.i.S.d.P. Horst Maus

Layout und Druck: Hausdruckerei der Landeshauptstadt Mainz

Aufl agenhöhe: 200 Exemplare

Erscheinungstermin: Juni 2011

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Viele wissen eher um ihre Schwächen als um ihre StärkenBerufsberatung der Agentur für Arbeit Mainz hilft bei Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche

Jugendliche haben derzeit gute Chancen auf dem Aus-bildungsmarkt. Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs sind gute Nahwuchskräfte bei den Firmen gefragt. Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche bleiben für junge Menschen dennoch schwierige Hürden, die es nach der Schulzeit zu bewältigen gilt. „Wer bei der Wahl des künftigen Berufs möglichst viel von seinen Wünschen und Vorstellungen für die eigene berufliche Zukunft verwirklichen will, sollte vor allem frühzeitig mit der Entscheidungsfindung und Ausbildungsplatz-suche beginnen und nicht auf „Last-minute-Angebote“ warten“, sagt Jürgen Czupalla, Chef der Mainzer Arbeits-agentur. Manche Jugendliche ließen aber gerade weil sie sich über ihre Wünsche und Vorstellungen nicht klar seien, die Ausbildungsplatzsuche zunächst schleifen, so Czupalla. Viele könnten nur schlecht ihre Stärken und Fähigkeiten beschreiben, sie wüssten eher um ihre Schwächen und Probleme.

Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen, ist für die Agentur für Arbeit deshalb ein zentraler Aufgabenschwerpunkt. Die Ergebnisse des vergangenen Ausbildungsjahres stimmen laut Czupalla optimistisch für das laufende Jahr. „Ich bin sicher, dass wir auch in diesem Jahr wieder jedem Jugendlichen, der zu uns kommt, ein passendes Angebot machen können.“ Die rheinhessische Wirtschaft hat ihr Ausbildungsan-gebot gegenüber dem Vorjahr noch einmal aufgestockt. Mit 3.021 gemeldeten Plätzen lag die Zahl der Ausbil-dungsstellen um 845 über dem Vorjahresniveau. Auf der Bewerberseite werden die nächsten Jahre von sinkenden Schülerzahlen gekennzeichnet sein. In diesem Jahr lag die Zahl der Jugendlichen, die sich bei der Agentur für Ar-beit Mainz als ausbildungssuchend gemeldet haben, mit 2.797 aber noch einmal um 550 höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Dies führt die Arbeitsagentur auf einen steigenden Beratung- und Unterstützungs-bedarf der Jugendlichen und eine höhere Präsenz der Berufsberatung an der Schulen zurück. „Rein rechnerisch haben wir mit aktuell 0,9 Bewerbern auf eine Ausbil-dungsstelle einen ausgeglichenen Ausbildungsmarkt“, so Czupalla.

Jungen Menschen empfiehlt der Agenturchef, sich nicht von vornherein auf einen der gängigen Ausbildungsberu-fe zu beschränken, sondern auch mal einen Blick auf die Exoten unter den Ausbildungsberufen zu wagen. Einen Überblick über die breite Palette der Ausbildungsberufe

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vermittelt die Berufsberatung der Arbeitsagentur. Berufs-beratung ist mehr als bloße Information. Die Berufs-berater der Agenturen helfen den Jugendlichen den für sie richtigen Ausbildungsberuf zu finden. Sie unter-stützen bei der Berufsentscheidung und geben Tipps zum Bewerbungs-und Auswahlverfahren mit aussage-kräftigen Bewerbungsunterlagen. Neben den Berufs-beratern arbeiten Fachkräfte in engem Kontakt mit den Arbeitgebern und gewinnen freie Ausbildungsstellen, die sie den Jugendlichen Ausbildungsplatzbewerbern anbieten.Beratungstermine erhält man unter 01801/555-111. Jugendgerechte Berufsorientierung bietet auch das Inter-netportal www.planet-beruf.de

Berufseinstiegsbegleiter unterstützen in der Schule und während der AusbildungProjekt der Agentur für Arbeit Mainz zeigt greifbare Erfolge

Reduan hat es geschafft: Seit vergangenen Herbst ist er bei einem Wormser Elektrobetrieb in Ausbildung. Dort hat er sich gut eingefügt, lernt aufmerksam, und mit der Unterstützung durch ausbildungsbegleitende Hilfen bei dem Bildungswerk des Handwerks klappt es auch mit den Noten in der Berufsschule. So rund wie heute lief es nicht immer für Reduan. 2009 besuchte der heute 16-jährige die 8. Klasse der Georg-Forster-Gesamtschule in Wörrstadt. Die Prognose seiner Lehrer für seine weitere Schullaufbahn war alles andere als gut. Zwar war er schon immer ein stiller junger Mann, aber mit der Konzentration und Leistungsbereitschaft haperte es. Reduan machte oft keine Hausaufgaben, ihm fehlten häufig Arbeitsmaterialien und er verstand oftmals nicht den Zusammenhang und die Unterrichtsinhalte. Seine schriftlichen Leistungen tendierten mehr und mehr zum unteren Ende der Skala. Der Hauptschulabschluss schien ernsthaft in Gefahr.

Im März 2009 nahmen sich Sozialpädagogen, die im Auftrag der Agentur für Arbeit Mainz an sechs rheinhessi-schen Schulen im Rahmen des neuen Förderinstruments Berufseinstiegsbegleitung eingesetzt worden waren, des Jungen an. Reduans Berufseinstiegsbegleiterin, Uta Leroudier, nahm Kontakt mit den marokkanischen Eltern auf, trainierte in wöchentlichen Gruppenangeboten und Einzelstunden die Konzentration des Schülers und ging als Coach auch schon mal mit in den Unterricht. Alle zwei Monate erhielt sie von Reduans Lehrern eine Übersicht über den Leistungsstand. Durch die individuelle Anlei-tung beim Lernen verbesserten sich Reduans Noten im Laufe der Zeit, und er schaffte den Hauptschulabschluss mit der Durchschnittsnote 2,8. In der Abschlussklasse standen für Reduan Bewerbungs- und Kommunikations-training bei seiner Berufseinstiegsbegleiterin auf dem Programm, und nach mehreren Praktika und sechs Bewer bungen hatte er den Ausbildungsvertrag zum Elektriker in der Tasche.

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„So wie bei Reduan, sehen wir auch bei anderen Schü-lern durch die individuelle Begleitung greifbare Erfolge“, sagt Leroudier. Bei vielen Schülerinnen und Schülern, deren Schulabschluss gefährdet war, hätten die Leistun-gen stabilisiert und damit die Chancen auf einen erfolg-reichen Berufseinstieg entscheidend verbessert werden können. „Ein fehlender Schulabschluss bedeutet für viele Ju-gendliche das Aus für den berufl ichen Werdegang bevor dieser überhaupt begonnen hat“, weiß Daniel Lips, Be-reichsleiter der Mainzer Arbeitsagentur. Mit dem vor zwei Jahren gestarteten Projekt der Berufseinstiegsbegleitung werde das bestehende Hilfsangebot beim Übergang von der Schule in den Beruf nicht nur ergänzt, sondern auch qualitativ erweitert. „Zum einen unterstützen wir die Schüler so rechtzeitig vor dem Schulabschluss, dass noch entsprechende Weichen gestellt werden können und zum anderen – und das ist völlig neu – endet die Unterstützung nicht mit dem Ausbildungsbeginn, sondern wir begleiten die jungen Leute auch noch während der Ausbildung in einer so genannten Stabi-lisierungsphase.“ Denn so lange es dauern könne, bis eine Ausbildungsstelle gefunden sei, so schnell sei das Ausbildungsverhältnis auf der anderen Seite wieder beendet, wenn die Jugendlichen mit den Anforderungen nicht zurecht kämen. Eine der wichtigsten Tätigkeiten für die Berufseinstiegsbegleiter sei es, zu den von ihnen betreuten Jugendlichen eine persönliche Beziehung aufzubauen. „Die Berufseinstiegsbegleiter müssen sich mit ihrer Herangehensweise von der sonstigen Schullo-gik unterscheiden“, so Lips. Nur so könne es gelingen, negative Schulkarrieren zu durchbrechen.In Rheinhessen sind die Regionale Schule Eich, die Janusz-Korezak-Schule Nackenheim, die Volkerschule Alzey, die Georg-Forster-Gesamtschule Wörrstadt, die Höllberg-Schule Wöllstein und in die Albert-Schweitzer Schule Nackenheim in das Projekt eingebunden. Ende letzten Jahres wurden darüber hinaus die IGS Ost-hofen, die IGS Worms, die Hauptschule Theodor Heuss und die IGS Anna Seghers in Mainz, die Rhein/Nahe Förderschule in Bingen und die IGS Sprendlingen im Rahmen des Programms Bildungsketten in das Projekt aufgenommen.

BIM Rheinhessen:Neue Ziele, neue Inhalte für die Berufsinformations-messe 2011

Die berufl iche Aus- und Weiterbildung junger Menschen ist und bleibt eine gesellschaftspolitische Kernaufgabe, um die Zukunft unseres Landes zu gestalten. So ändern sich mit dem demografi schen Wandel auch die Instru-

mente, die zur Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der berufl ichen Aus- und Weiterbildung zu entwickeln sind. Daher wird auch das bewährte Inst-rument der Berufsinformationsmesse neu gestaltet, um dem sich schon jetzt abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen. Um dem innovativen Konzept gerecht zu werden, fi ndet die BIM Rheinhessen – Die Berufsinformationsmesse der IHK und HWKkünftig auch an einem neuen Ort statt - in der Fachhoch-schule Mainz. Termin: 26. und 27. August 2011.

Zur Erinnerung: Bereits 2009 waren nach Angaben der Agentur für Arbeit am Stichtag zum Ende des offi ziellen Bewerbungsjahres 173 Ausbildungsstellen in Rheinhes-sen nicht besetzt - mangels geeigneter Bewerber. So waren auch zum 30. September 2010 in Rheinhessen noch 114 Ausbildungsstellen unbesetzt – bei noch zehn unversorgten Bewerbern. Dieser Trend wird sich aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge noch verschärfen.

Berufsbildender Unterricht in den letzten beiden Schul-jahren verpfl ichtendÜber die Zusammenarbeit von Schule, Berufsberatung und Wirtschaft im Bereich der Berufswahlvorbereitung und Studienorientierung in Rheinland-Pfalz wurde 2009 eine Rahmenvereinbarung geschlossen zwischen dem Ministerpräsidenten, dem Wirtschaftsminister, der Bildungsministerin und der Arbeitsministerin des Landes Rheinland Pfalz, sowie der Regionaldirektion der Arbeits-verwaltung Rheinland-Pfalz-Saarland, den Arbeitsge-meinschaften der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, den Unter-nehmerverbänden und Gewerkschaften. Darin wurde u. a. festgelegt, dass alle allgemeinbildenden Schulen künftig nicht nur in den Abgangsklassen, sondern auch bereits im vorletzten Schuljahr berufsbildenden Unterricht abhalten. Dazu werden zunächst die Berufs-wahl koordi natoren der einzelnen Schulen durch die Agenturen für Arbeit intensiv geschult. Das Ministerium

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selbst durchgeführt werden. Wichtig ist hierbei die frühzeitige Einbindung der Schulen und Lehrer. So sollen die Schüler zur Teilnahme an den Workshops durch die Schulen verpfl ichtet werden. Die Anmeldungen werden dann bereits im Vorfeld in den Schulen ausgefüllt.

Praktika gewähren Einblicke in das BerufslebenBundesweit liegt die Quote der Ausbildungsabbrüche bei rund 22 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 24,3 Prozent. Auch wenn sich die Situation in Rheinhessen mit einer Abbrecherquote von 11,3 Prozent im Vergleich zum Bun-des- und Landesdurchschnitt deutlich positiver darstellt, so können wir uns die Situation im Hinblick auf den sich abzeichnenden gravierenden Mangel an Auszubildenden nicht leisten. Orientierung in der richtigen Berufswahl geben vor allem eigene praktische Erfahrungen. Um die Schüler bei der Suche nach Praktikumsplätzen zu unter-stützen, wird in Zusammenarbeit mit der Verlagsgruppe Rhein Main eine Online-Praktikumsbörse geschaffen. Auch sie ist gemäß dem Berufsfelder-Farbleitsystem aufgebaut. Sie wird künftig u. a. unter www.rheinhessen.ihk24.de und innerhalb der Online-Dienste der Rhein Main Presse aufrufbar sein und die Gesuche der Schüler und die Angebote der Betriebe zusammenbringen.

www.bim-rheinhessen.deKontakt:IHK für RheinhessenAndreas ReschGeschäftsführer BerufsausbildungTel. 06131 262-1100

Fachkräftesicherung bleibt HerausforderungFrühzeitige Berufsorientierung ein Muss

Die Deckung des Fachkräfte- und Führungskräftebedarfs wird eine der großen Herausforderungen des rheinhessi-schen Handwerks bleiben. Umso wichtiger ist es des-halb nach den Worten von HWK-Hauptgeschäftsführer Günther Tartter, leistungsstarke Schulabgänger für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Die positive Entwicklung am Ausbildungsmarkt mache deutlich, dass sich die Unternehmen nachhaltig bemühten, engagier-ten Nachwuchs zu gewinnen und den Jugendlichen eine „Karriere mit Lehre“ im Handwerk nahe zu bringen.

Dennoch bleibt das Problem, dass Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können, weil es an geeigneten Be-werbern fehlt. Verschärft wird die Problematik durch die nach wie vor unverminderte Tendenz zu längeren Schul-

für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur hat bereits bei allen allgemeinbildenden Schulen die Berufswahlko-ordinatoren benannt.

Die Berufswahlkoordinatoren haben die Aufgabe, an den allgemeinbildenden Schulen in den letzten beiden Schuljahren Berufsorientierungsmaßnahmen durchzu-führen. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur über die Vielzahl der Berufswahlmöglichkeiten und über die Berufsinformationsmesse informiert. Sie erhal-ten auch die verpfl ichtende Aufgabe, den Messe- und Workshop-Besuch und ihre jeweiligen Erfahrungen zu dokumentieren. Damit können sie die neuen Erkenntnis-se nach der Messe im Unterricht auswerten.

Orientierung über farblich gekennzeichnete BerufsfelderDamit es für die Schüler einfacher wird, sich einen Über-blick über die Vielzahl der Berufe zu verschaffen wurde ein Schema zur Gruppierung der rund 350 Ausbildungs-berufe in neun Berufsfelder entwickelt. Die Darstellung der Berufsfelder fußt auf dem Berufswahl-Leitsystem der Agenturen für Arbeit. Zur besseren Orientierung sind die neun Berufsfelder jeweils mit unterschiedlichen Farben belegt.

Dieses Farbleitsystem wird zukünftig in allen Informa-tionssystemen verwendet. Mit den jeweiligen Farben werden die jeweiligen Messestände und der Wegleitplan der Messe markiert. Workshops als zentrales Element der neuen MesseIm Vergleich zu den Vorjahren völlig neu ist die Veranstal-tung von Workshops zu den einzelnen Berufsfeldern, die parallel zur Messe in Seminarräumen der Fachhochschu-le stattfi nden. Hier werden die Berufsfelder im Detail vorgestellt, um die dahinter liegenden Berufsbilder anhand von praktischen Beispielen darzustellen. Bei den Workshops sollen auch die Karriere- und Weiterbildungs-möglichkeiten vorgestellt werden. Ergänzend werden Bewerbertrainings in Form von Workshops stattfi nden. Die Workshops werden in der Regel von den Firmen

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zeiten mit höheren Abschlüssen. Die Handwerkskammer wird also, so Tartter, weiter intensiv auf die Nachwuchs-werbung setzen und die Perspektiven sowie Aufstiegs-möglichkeiten einer Ausbildung im dualen System des Handwerks intensiv kommunizieren.

Entscheidende Bedeutung kommt dabei nach wie vor einer frühzeitigen Berufsorientierung zu. An allen allge-meinbildenden Schulen muss eine gezielte, systemati-sche Berufsorientierung und eine Berufswahlbegleitung umgesetzt werden. Entsprechend muss die Zusammen-arbeit Schule und Wirtschaft intensiviert werden. Die Bereitschaft der Wirtschaft hierzu ist vorhanden, doch mangelt es häufig an dem Entgegenkommen der Schu-len. Hier muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Um das Bewusstsein für die hochwertige duale Ausbil-dung mit ihrer Durchlässigkeit bis hin zur Selbststän-digkeit oder zum Hochschulstudium zu schärfen, muss die handwerkliche Berufsausbildung nach Ansicht von Tartter mehr Anerkennung finden. Zwar wird immer wie-der eine Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung kolportiert, doch ist diese bei vielen noch lange nicht angekommen.

Gerade das flexible duale Ausbildungssystem hat, so Tartter, in den letzten Jahren immer wieder entscheidend dazu beigetragen, jungen Menschen eine berufliche Per-spektive zu geben. Besonders das Handwerk hat für alle Begabungen Angebote unterbreitet und nutzt erfolgreich sein wirkungsvolles Instrumentarium zur Nachwuchssi-cherung. Unter anderem die Berufsbildungsintegration von Migranten ist hierfür ein gutes Beispiel.

Das Handwerk wird weiterhin auch denen eine Chan-ce zu geben, die nicht über optimale Voraussetzungen verfügen. Aber das ist keine soziale Wohltat. Es geht hier nicht um eine „Versorgung“ von Jugendlichen mit Lehrstellen. Entscheidend ist, dass diese Jugend-lichen, die immer anspruchsvollere

berufliche Anforderungen erfüllen müssen, den erfolgrei-chen Ausbildungsabschluss schaffen. Nur dann können sie auch wirklich dauerhaft beruflich integriert werden.

Dazu muss in Schule und Elternhaus eine noch bessere Vorbereitung der Jugendlichen auf Ausbildung und Beruf gewährleisten werden, sie müssen während der Ausbil-

dung intensiv begleitet und gefördert werden. Denn: Wer früh und gezielt fördert, vermeidet teure Warteschleifen, Demotivation und Ausbildungsabbrüche.

„Simon – die linke Hand des Handwerks“Comedian und Moderator Simon Gosejohann ist neues Gesicht der Imagekampagne

Handwerk ist modern, kreativ, arbeitet mit High-Tech und bietet vielfältige Perspektiven sowie attraktive Karrie-remöglichkeiten. Ohne Handwerk geht es nicht, denn Handwerk berührt so gut wie alle Bereiche des Lebens. Es ist Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, Ge-staltung von Wohn- und Lebensraum, Kunst, Kultur und vieles mehr. Es ist Teil der Geschichte und der Zukunft. Denn Handwerk ist so alt wie die Steinzeit und gleich-zeitig so jung wie die Technologie von morgen. Es lebt im Spannungsfeld zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen klassischer Handarbeit und der Beherrschung modernsten technischen Know-hows.

Gerade letzterer Aspekt wird dem Handwerk in der Öffentlichkeit aber noch immer zu wenig zugerech-net. Und so haben nach wie vor viele Jugendliche vom Handwerk den Eindruck eines altbackenen, verstaubten Wirtschaftsbereichs. Dieses Bild will die im letzten Jahr bundesweit gestartete Imagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von Nebenan.“ zurechtrücken. Die Jugendlichen sollen durch pfiffige Anzeigen, Fern-seh- und Kinospots sowie Internetauftritte das Handwerk einmal aus einer Perspektive kennen lernen, die ihnen vielfach unbekannt ist, sie aber in der Entscheidung für eine Karriere mit Lehre positiv beeinflussen kann. Sie sollen erkennen, wie zeitgemäß und zukunftsorientiert das Handwerk ist.

Diese Botschaft vermittelt auch der deutsche Comedian und Moderator Simon Gosejohann, der seit März dieses Jahres als Gesicht der Imagekampagne des deutschen Handwerks auftritt. In zehn filmischen Episoden besucht „Simon – die linke Hand des Handwerks“ Betriebe und gewährt Einblicke in den modernen Berufsalltag von Handwerkerinnen und Handwerkern. Auf unterhaltsame Weise sollen so Jugendliche angesprochen und neugierig auf eine Ausbildung im Handwerk gemacht werden. Zu seinem Engagement betont Gosejohann, der aus „Elton vs. Simon“ und „Comedy Street“ bekannt ist, „ohne Handwerker, die anpacken, läuft gar nichts – auch nicht in Film und Fernsehen. Deshalb freue ich mich, den Ju-gendlichen vermitteln zu können, dass Handwerker nicht nur Häuser bauen und Abflüsse reparieren, sondern auch viele andere spannende und abwechslungsreiche Dinge leisten. Es gibt ja nicht umsonst über 130 Berufe im Handwerk.“

Mit einer Mischung aus Tollpatschigkeit, Neugier und einem guten Schuss Selbstüberschätzung macht sich die „linke Hand des Handwerks“ in jeweils rund fünfminüti-gen filmischen Episoden ans Werk. Gedreht wurde in tat-

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sächlichen Handwerksbetrieben aus unterschied lichen Branchen mit Meistern, Gesellen und Auszubildenden in den Hauptrollen. Überholte Klischees und falsche Vorstellungen von den Berufen werden im Praxistest widerlegt und müssen von Simon über Bord geworfen werden.

Für Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, sind diese Filme, die online auf der Website der Imagekampagne unter www.handwerk.de abgerufen werden können, ein weiterer erfolgreicher Mosaikstein der Imagekampagne, die exakt die junge Zielgruppe ansprechen.

Auch der erstmalige bundesweite „Tag des Handwerks“ am 3. September soll seinen Worten nach dafür sorgen, dass die Jugendlichen und die Öffentlichkeit insgesamt das Handwerk als die Wirtschaftsmacht von nebenan wahrnehmen, denn wie schon das Motto des Tages verkündigt: „Deutschland ist handgemacht!“.www.handwerk.de

Auszubildende im Einsatz bei der Rheinland-Pfalz-Ausstellung

Der „Einwurf“ – ein Kommentar

Die Kompetenz zur Kompetenz zur Kompetenz zur Kompetenz…

Kaum ein Wort ist im Zusammenhang mit Ausbildung und Beruf so präsent wie „Kompetenzen“. In der Schule sollen sie entwickelt werden, da dies im Elternhaus häufi g nicht mehr geschieht. Die Firmen brauchen sie, die SchülerInnen sollten sie vorweisen. Früher auch als Fähigkeiten, Schlüsselqualifi kationen oder im Fachjargon CCC (Cross Curricular Competences) bezeichnet nehmen sie seit einiger Zeit einen großen Teil der unterrichtlichen Arbeit ein – unbestritten von hoher Wichtigkeit!, jedoch: ist das alles? Vor lauter Kompeten-

zen geraten andere wichtige Dinge des schulischen All-tags manchmal schon leicht ins Hintertreffen – z. B. das Vermitteln von Wissen. Zeit also, trotz der hohen Wich-tigkeit der Basiskompetenzen, die Balance herzustellen. Was nutzen die besten Kompetenzen, wenn das Wissen, welches letztendlich durch die Kompetenzen umgesetzt werden kann, fehlt….?

Eva Frank, Schulleiterin der Goethe-Hauptschule

„Regionales Übergangsmanagement Schule Beruf Mainz – ÜSB … den Anschluss fi nden“ – Seit 3 Jahren erfolgreiche Netzwerkoptimierung

Im Mai 2008 ist das Projekt „ÜSB … den Anschluss fi nden“ gestartet und bereits jetzt, nach 3 Jahren der bis Ende März 2012 befristeten Laufzeit, ziehen die Beteilig-ten eine positive Bilanz. Das Projekt ist Teil des Pro-gramms „Perspektive Berufsabschluss“ im Bundesbil-dungsministerium und wird aus Mitteln des Ministeriums und des ESF-Fonds gefördert.Der Schwerpunkt im Förderziel 1 ist ein Regionales Über-gangsmanagement insbesondere zur Verbesserung der Kooperationskultur der Beteiligten im Übergang Schule Beruf.In Mainz sind mit dem rheinland-pfälzischen Bildungs- und dem Arbeitsministerium, dem JobCenter Mainz und der Agentur für Arbeit, den Kammern und der Kreishand-werkerschaft, großen Arbeitgebern wie z. B. dem ZDF u.a.m. insgesamt mehr als 45 Institutionen, Organisatio-nen und Bildungsträger im Projekt vertreten. Koordiniert wird „ÜSB … den Anschluss fi nden“ von der städtischen Arbeitsmarktförderung im Büro OB in Kooperation mit der städtischen Tochtergesellschaft SPAZ GmbH.

„In den vergangenen 3 Jahren haben die Akteure in der Steuerungsgruppe und in den Arbeitsgruppen wichtige Akzente bei der Optimierung des Übergangs gesetzt und mehr Transparenz in die bisher unübersichtliche Über-gangslandschaft gebracht“, beurteilt Projektleiter Horst Maus die bisherige Arbeit positiv. Zu diesen Akzenten gehöre nicht nur die Defi nition der Themenfelder, in denen die Akteure des regionalen Übergangs eine Opti-mierung sehen, sondern auch die sukzessive praktische Umsetzung dieser notwendigen Optimierungsschritte.

Nach dem intensiven Aufbau des ÜSB - Netzwerkes mit den relevanten Akteuren innerhalb des Übergangs Schule - Beruf in 2009 fanden in regelmäßigem Turnus die Sitzungen der Steuerungsgruppe, der Arbeitsgrup-pen sowie vier Akteurskonferenzen unter Beteiligung von Schulen, Bildungsträgern, Arbeitgebern und Mig-rantenorganisationen statt. Mit Unterstützung dieses

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Kooperationsnetzwerkes arbeitete man engagiert an den vereinbarten Zielen:– Nachhaltige Verbesserung der Chancen benachteilig-

ter junger Menschen auf Teilhabe an Bildung, Ausbil-dung und Berufsleben

– Steigerung der Effektivität und Qualität der Förderins-trumente im Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf

– Verbesserung regionaler Kooperationen– Stärkung vorhandener Netzwerkstrukturen

Die wichtigsten Meilensteine und Ergebnisse der bisheri-gen Aktivitäten:

Die in 2009 entwickelte Online-Projektdatenbank wurde in 2010 um die Angebote des Landkreises Mainz-Bingen erweitert. Um die Aktualität der Daten von eingetragenen Projekten zu gewährleisten, wurden alle Netzwerkpartner gebeten, ihre Profi le zu überprüfen und gegeben falls zu aktualisieren. Genauso wurden neue Projekte in der Da-tenbank aufgenommen, um einen nahezu tagesaktuellen Überblick der Angebote des Übergangs Schule Beruf zu bieten. Als Ergänzung wurden die „Übergangsmöglichkeiten nach Schulabschluss“ aufgelistet und sind nach einer Erprobungsphase mittlerweile online. Damit werden Interessierte vom aktuellen Schulabschluss auf entspre-chende Maßnahmen, Schulen. Fördermöglichkeiten und deren Homepage verwiesen.Im Jahr 2010 war ein Schwerpunkt der Kreativwettbewerb für Bildungsträger, die Vorschläge für eine frühzeitige Berufsorientierung an Schulen machen sollten. Von Seiten der Bildungsträger wurden 4 Angebote einge-reicht. Hinsichtlich qualitativer Gesichtspunkte erfolgte die Auswertung und es wurde ein Bildungsträger mit der Durchführung des Projektes „Modellhafte Erprobung einer frühzeitigen Berufsorientierung an der Realschule plus Mainz-Gonsenheim“ beauftragt. Unter dem Namen „E³ – Erleben, Experimentieren, Erfahren“ startete das Modellprojekt an der Schule nach den Herbstferien 2010.Bereits 2009 wurde die Praktikumszeitendatenbank zur Entzerrung der Praktikumstermine thematisiert. Anfang des Jahres 2010 erfolgte die Einbindung auf der Internet-präsenz des Projektes. Zum letzten Quartal 2010 wurde diese um den Praxistag ergänzt. Somit besteht die Mög-lichkeit für Schulen der Stadt Mainz und des Landkreises Mainz-Bingen, Blockpraktika und Praxistag selbständig einzutragen. In Kooperation zwischen Boehringer Ingelheim und Schott Mainz mit dem Bildungsministerium RLP und dem Projekt ÜSB wurde damit ein insbesondere von Arbeitge-berseite gewünschtes Instrument geschaffen.

In regelmäßigen Abständen wird ein Elternbrief in Koopera tion mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mainz veröffentlicht. Der erste Elternbrief erschien im November 2010, legte den Schwerpunkt auf die Rolle der Eltern im Berufswahlprozess, die Bedeutung von Betriebspraktika und Bewerbungstraining, ergänzend ist

eine Zeitschiene zur optischen Erfassung der Berufswahl-phasen eingearbeitet. Der zweite Elternbrief (März 2011) enthält Informationen zu Schulpfl icht und Bewerbungs-fristen. Als Ergänzung hat ÜSB einen Flyer zum Thema „Wie un-terstütze ich mein Kind auf dem Weg in den Beruf?- Tipps und Hinweise für Eltern in deutscher, türkischer und arabischer Sprache“ erstellt.Ein vielfacher Wunsch der Kooperationspartner nach einem Netzwerkabend mit dem Ziel, den Kontakt unter Schulen, Bildungsträgern und Arbeitgebern zu verbes-sern wird im Juni 2011 realisiert. Die Durchführung des ersten Netzwerkabends fi ndet am 20.06.2011 in der ILW Mainz statt. Weitere Netzwerkabende sind an anderen Standorten geplant.

Derzeit arbeiten die Akteure des Netzwerks an Lösungs-möglichkeiten für eine Fortführung der Grundstruktur des Regionalen Übergangsmanagements nach dem Ende der geförderten Projektlaufzeit zum 31.03.2012.

Kontakt:www.uesb-mainz.deHorst Maus/Thomas Häfner

ÜSB-Projekt E³ – Erleben, Experimentieren, Erfahren Ein Pilotprojekt zur frühzeitigen Berufsorientierung an einer Mainzer Realschule PLUS

Im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive Berufs-abschluss“ wird in Mainz seit 2008 das Projekt „Über-gang Schule – Beruf … den Anschluss fi nden durchge-führt. In der Arbeitsgruppe „ Analyse“ wurde ein Modell zur Optimierung der schulischen Berufsorientierung entwickelt. Diese Überlegungen führten zur Idee, Mög-lichkeiten frühzeitiger Berufsorientierung (ab den 5. Klas-sen) zu erproben. ÜSB lobte einen Kreativwettbewerb aus, bei dem Mainzer Bildungsträger zum Einreichen von Projektideen aufgefordert wurden. Der Vorschlag von Förderband mit dem Titel „E³“ wurde ausgewählt und wird seit Oktober 2010 an der Realschule PLUS Mainz-Gonsenheim umgesetzt.

AusgangslageDie Quote der Ausbildungsabbrüche ist unverändert hoch. Sie liegt bei ca. 25% und ist in der Regel auf eine falsche Berufswahl oder Konfl ikte am Arbeitsplatz zurückzuführen. Immer noch bevorzugen 90% der

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Jugendlichen eine Ausbildung in lediglich 10 Berufen. Die favorisierten Berufe sind dabei unter Mädchen und Jungen je nach Geschlecht seit Jahren die gleichen. Besonders betrifft das Jugendliche aus sozial benach-teiligten Schichten. Dazu kommt, dass viele Jugendliche sich ihrer individuellen Fähigkeiten und Stärken nicht bewusst sind und diese somit in der Berufswahl selten berücksichtigt werden. Die Orientierung während der Berufswahl lehnt sich eher an den Berufen der Eltern und allgemeinen Trends an.

Das ModellDie frühzeitige „Berufsorientierung“ setzt genau an der Stelle der Erkundung der eigenen Fähigkeiten und Stär-ken an. Konkrete Berufsfelder sind für Kinder der 5. und 6. Klassen meist etwas sehr abstraktes. Daher geht es im Projekt E³ weniger um Berufsorientierung im klassi-schen Sinne, sondern in erster Linie darum, den Kindern Gelegenheit zu geben, ihre Talente, Interessen und Stärken kindgerecht kennenzulernen. Das geschieht über handlungsorientierte Angebote zum Testen, Finden und Entwickeln ihrer Talente. Das Kennenlernen und Erfahren der eigenen Stärken ist das wichtigste Ziel des Projekts. Im Rahmen des Projekts E³ können die Schülerinnen und Schüler in Ergänzung zum Schulunterricht in einem Erlebnis- und Experimentierraum mit spannendem Spiel-material und weiterem zur Verfügung gestellten Bau- und Bastelmaterial experimentieren, konstruieren und ar-beiten. Auf diesem Weg können die Kinder ihre Talente, Interessen und Fähigkeiten kennen lernen, weiterent-wickeln und sich selbst in verschiedenen Bereichen ausprobieren. Die Kinder haben hier die Gelegenheit, ihre Neugier auf Neues auszuleben und ihrer Kreativität und Phantasie freien Lauf zu lassen.

UmsetzungDie Umsetzung geschieht in Absprache mit den Klas-sen- und Fachlehrern in kleineren Gruppen mit max. 12 Kindern aus den einzelnen Klassen im Rahmen der Regelstunden. Während der Beschäftigung mit kreati-ven Spielmaterialien im Experimentier- und Erlebnis-raum werden Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit der Kinder gefördert. Neben der Stärkung des Sozialverhaltens durch die Arbeit in der Gruppe lernen die Schülerinnen und Schüler außerdem für das Berufsleben wichtige Fähigkeiten wie Verlässlich-keit, Ordnung, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und planvolles Arbeiten.

TalentfindungDas Feststellen der Stärken und Talente der Kinder geschieht vorwiegend durch teilnehmende Beobachtung der Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. In Gesprä-chen mit den Kindern, deren Eltern und den Lehrerin-nen und Lehrern werden die beobachteten Fähigkeiten besprochen und weitere Wege für deren Stärkung entwickelt. Darüber hinaus können Kinder den Erlebnis- und Experimentierraum im Rahmen des AG-Angebots der Ganztagsschule nutzen. Ein weiterer Bestandteil des

Erlebnisraums ist die Durchführung von verschiedenen Projektarbeiten, für deren Planung die Ideen und Vor-schläge der Schülerinnen und Schüler mit einfließen. Die Projektarbeiten werden in wechselnden Ausstellungen, zu denen auch die Eltern eingeladen werden, präsentiert. Die Kinder erleben so, dass die von ihnen erarbeiteten Projektarbeiten etwas „wert“ sind.

Kooperationen und weitere PlanungBesonders wichtig für das Gelingen des Projekts ist eine gelingende Zusammenarbeit mit der Schule. Regel mäßige Gespräche mit den von der Schullei-tung beauftragten Koordinatorinnen bieten hierfür die Voraussetzung. Geplant sind in einem nächsten Schritt die Kooperation mit externen Experten, die Einbindung der Eltern sowie von Schülerinnen und Schülern der älteren Klassen über Patenschaften in das Projekt und die Zusammen arbeit mit Kammern, Museen, Forstamt und der Universität Mainz mit deren Einrichtungen Botanischer Garten, Natlab, Kinderuni und Ada Lovelace-Projekt.

Ausstellungsstücke Projektarbeit: „Kunst aus Computerschrott”

Fahrbarer Kranaus Fischertechnik

Nutzfahrzeug konstruiert mit Eitech-Baukasten

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Kontakt:Förderband e.V.Christop [email protected]

Jugendfreiwilligendienst / FSJ

Das Mainzer FSJ-Büro des Internationalen Bundes (IB) e.V. in der Kaiserstraße 17 bietet jungen Menschen zwischen 15 und 27 Jahren die Möglichkeit, einen Frei-willigendienst gemäß Gesetz zur Förderung von Jugend-freiwilligendiensten (JFDG) in sozialen oder kulturellen Einrichtungen zu leisten.Das soziale Bildungsjahr dient der Berufsorientierung und ist eine sinnvolle Art der Überbrückung des Über-gangs zwischen Schule und Berufseinstieg oder Studium. Zudem fi nden die jungen Menschen eine Möglichkeit, sich sozial zu engagieren.

Die Freiwilligen sind während ihres Dienstes sozialversi-chert und erhalten ein Taschengeld. Einsatzmöglichkei-ten bestehen unter anderem in Altenpfl egeeinrichtungen, Kliniken, Behinderteneinrichtungen, Kindertagesstätten, Schulen und kulturellen Einrichtungen.

Gute Gründe für das FSJ/den Jugendfreiwilligendienst

Im Rahmen des Freiwilligendienstes können Jugendliche praktische Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln und sich weiter qualifi zieren. Sie lernen den Berufsalltag kennen und können damit die Wartezeiten auf z.B. einen Studienplatz sinnvoll nutzen & soziale Kompetenzen erwerben. Zudem bietet das FSJ sehr gute Möglichkeiten sich auf die Ausbildung in einem sozialen Beruf vorzube-reiten.

Wir bieten Einsatzstellen in verschiedenen Bereichen und Regionen in Rheinland-Pfalz – auch in Mainz und im Kreis Mainz-Bingen – mit und ohne Unterkunft an.

Ob Ganztagsschule, Kinder- und Jugendarbeit, Alten-heim, Kindergarten oder Kliniken – der Internationale Bund e.V. vermittelt in nahezu alle möglichen Bereiche und für das Jahr 2011/2012 sind noch Plätze frei. Das FSJ beginnt regulär zum 1. September, wobei ein Querein-stieg nach Absprache möglich ist.

Die LeistungenNeben einem monatlichen Taschengeld, gesetzlichem Urlaubsanspruch und der vollen Übernahme der Sozial-versiche rungs beiträge, erhalten unsere FSJler je nach Einsatzstelle ggf. Zuschüsse zu den Wohnkosten und Ver-pfl egungsgeld. Zudem bieten wir durch 25 Bildungsse-

minartage mit päda-gogischer Betreuung persönliche und fach-liche Wei-terbildung. Kinder-geld und Waisen-renten-

bezüge werden weiterhin bezahlt. Als Bildungsjahr ausgewiesen, wird das FSJ in vielen sozialen Arbeits- und Ausbildungsbereichen als Vorpraktikum anerkannt. Zudem wird es als fachpraktischer Teil der Fachhoch-schulreife angerechnet. Die Freiwilligen erhalten während ihrer Tätigkeit einen FSJ-Ausweis mit dem sie viele Vergünstigungen nutzen können. Zum Abschluss werden den Jugendlichen eine FSJ-Be-scheinigung und ein Abschlusszeugnis ausgestellt.

Zukunftsaussichten

Nach derzeitigem Informationsstand geht der Inter-nationale Bund e.V. davon aus, ab Sommer 2011 als Zentralstelle und Träger Plätze im Rahmen des Bundes-freiwilligendienstes BFD (und im Freiwilligen Sozialen Jahr) anbieten zu können.

Kontakt:

FSJ Büro des IB/ Koordinationsstelle MainzFSJ-Büro MainzKaiserstr. 1755116 Mainz

Frau Arslan 06131/6278 -827Frau Göbel 06131/6278 - 316Frau Fleck 06131/6278 - 320Frau Emmerich 06131/6278 - 382

Mail: [email protected]

Pro Job Team – Jugend Scout:Internationaler Bund e.V. unterstützt Jugendliche im Kreis Mainz-Bingen

Kein Schulabschluss, keine Ausbildung, kein Job – dafür allgemeine soziale Schwierigkeiten und bei Migran-ten/innen kommen noch Probleme mit der deutschen Sprache oder Unwissenheit über die Möglichkeiten des hiesigen Ausbildungssystems hinzu: So sieht die Welt der Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren aus, die derzeit im Kreis Mainz-Bingen vom Pro Job Team – Jugend Scout des Internationalen Bundes e.V. (IB) betreut

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werden. Das erste und vor-rangige Ziel des Projektes ist, die Ju-gendlichen zu einem Schulab-schluss, zu einem

Ausbildungsplatz oder zu einer Arbeits stelle hinzufüh-ren, um damit Jugend arbeits losigkeit zu vermeiden. „Pro Job Team – Jugend scout“ wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozi-alfonds (ESF) gefördert. Der ESF ist ein Eckpfeiler der Europäischen Beschäftigungsstrategie. In der Förderpe-riode 2007-2013 fl ießen 114 Mio. Euro aus dem ESF nach Rheinland-Pfalz. Mit diesen Mitteln werden arbeitsmarkt-politische Projekte des Landes kofi nanziert. Auch das Jobcenter und die Kreisverwaltung Mainz-Bingen beteili-gen sich fi nanziell an dem erfolgreichen Projekt.

Die Arbeit des Pro Job Teams ist für die ganze Region sehr wichtig. Denn Fakt ist: Im Hinblick auf die berufl iche Karriere stehen die jungen Erwachsenen noch ganz am Anfang. Da sie zumeist ohne (oder nicht anerkannte) Schulabschlüsse und Ausbildung sind, liegen noch Jahre ihrer Integration in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft vor ihnen. Hier gilt es vor allem, die kritische Phase der Berufsfi ndung mit einem Erfolgserlebnis ab-zuschließen. Das Pro Job Team ist so Vermittler zwischen Arbeitsmarkt, Arbeitsagentur, Jobcenter, den verschiede-nen Maßnahmeträgern, den jungen Menschen und deren Eltern. Aufsuchende Arbeit ist der Schlüssel zum ErfolgDoch wie erreicht man die Jugendlichen, die eine so umfangreiche und individuelle Hilfe benötigen? Die Antwort auf diese Frage ist denkbar einfach: Am besten im Rahmen der sozialen Einzelhilfe durch aufsuchende Arbeit. Dies bedeutet, dass das Pro Job Team die Jugend-lichen in ihren eigenen vier Wänden besucht und dort mit ihnen zusammen an erstrebenswerten Problemlösungen arbeitet. Je nach Problemlage werden auch die Eltern in die Arbeit miteinbezogen.

„Das besondere an unserer Tätigkeit ist, dass wir die Jugendlichen so auch an abgelegenen Orten erreicht wer-den und auch die Familie wie das soziale Umfeld besser kennenlernen und einschätzen können“, so Peter Leus, IB-Mitarbeiter im Pro Job Team. Zudem bedeutet der Besuch der IB- Mitarbeiter für die Jugendlichen eine Art der Aufmerksamkeit, die ihnen vorher nie oder sehr sel-ten entgegengebracht wurde. Falls ein Hausbesuch aus unterschiedlichen Gründen einmal doch nicht erwünscht ist, wird ein Treffen an einem neutralen Ort vereinbart. Ob Café oder Eisdiele – im Hinblick auf die Location

ist man hier sehr offen. Hauptsache, der Dialog zu den Jugendlichen wird hergestellt und erfolgreich intensiviert, so dass einer engagierten Zusammenarbeit nichts mehr im Wege steht.

Die frühzeitige und unmittelbare sozialpädagogische In-tervention funktioniert gut. Ob Hilfe bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse, der Wohnungssuche, Bewer-bertraining, Unterstützung bei der Praktikumssuche oder ganz allgemein dem Gang zum Amt – die Unterstützung durch das Pro Job Team ist für viele Jugendliche ein erster Schritt in eine positive und unabhängige Zukunft.

Pro Job Team – Jugendscout: Gefördert durch

Peter Léus0178-310 86 42

Gaustraße 18 55411 Bingen06721-1596526

Georg-Rückert-Straße 10555218 Ingelheim06132-434056

Bahnhofsstraße 1655276 OppenheimE-Mail: [email protected]

Pro Job Team – Berufsorientierte Beratung für junge Menschen mit Migrationshintergrund

Irina MüllerGeorg-Rückert-Straße 1055218 Ingelheim Tel.: 06132 - 43 40 56Mobil: 0178 – 311 40 04E-Mail:[email protected]

Berufsmentor – EQJ (Einstiegsqualifi zierung)

Der Internationale Bund GmbH führt seit 2005 das ESF-geförderte Projekt „Einstiegsqualifi zierung Jugendlicher (EQJ)“ von unversorgten Schulabgänger/-innen als

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Brücke in die Berufsausbildung mit Unterstützung eines Berufsmentors durch. Die Zielgruppe umfasst unver-sorgte Schulabgänger/-innen in Rheinhessen zwischen 16 und 25 Jahren, insbesondere diejenigen, die sozial

und individuell beeinträchtigt sind. Zentrales Ziel der Berufsmentoren/-innen ist es, Jugendliche und Betriebe im Rahmen der Durchführung der Einstiegsqualifizierung so zu unterstützen, dass möglichst viele Jugendliche die Einstiegsqualifizierung zum Abschluss bringen und direkt im Anschluss daran mit einer Ausbildung beginnen können.Die Berufsmentoren/-innen fungieren als direkte Ansprechpartner/-innen der Jugendlichen in der EQJ und den Betrieben. Sie beraten und begleiten die Jugend-lichen während der Dauer der EQJ und betreuen diese in der ersten Phase nach der Übernahme in ein Ausbil-dungsverhältnisDie Berufsmentoren/-innen arbeiten ausgehend von ihrem Einsatzort eng mit den Akteuren vor Ort, insbe-sondere den jeweiligen Betrieben, der Berufsschule, der Arbeitsverwaltung, anderen Einrichtungen und Behör-den, Beratungsstellen und dem sozialen Umfeld der Jugendlichen zusammen. Durch engen Kontakt zu den Ausbilder/-innen der Jugendlichen und den Berufsschulen sowie sonstigen Ak-teuren im Rahmen der EQJ stellen die Berufsmentoren/-innen sicher, dass notwendige Hilfen bei auftretenden Problemlagen wie z.B. geringe/fehlende Motivation, mangelnde Pünktlichkeit, Konflikte in der Schule und im Betrieb sowie bei persönlichen Krisensituationen kurz-fristig initiiert und vermittelt werden.Die Ermittlung des individuellen Förderbedarfs der Ju-gendlichen erfolgt in Abstimmung mit Betrieben. Als Kriterien des Erfolges dienen Angebote von pass-genauen Stütz- und Förderunterrichten für die Jugend-lichen, die Begleitung und Beratung der Jugendlichen während der EQJ sowie die Erstellung individueller Förderpläne für die leistungsschwächeren Jugendlichen.

So wurden in den Ausbildungsjahren seit 2005 bis heute von jährlich über 200 Jugendlichen durchschnittlich mehr als 80% in ein Ausbildungsverhältnis übernom-men.

Kontakt

Internationaler Bund GmbH Carl-Zeiss-Straße 955129 Mainz

Tel.: 0 61 31-9 58 62-0Fax: 0 61 31-9 58 62-66www.Internationaler-Bund.de

Projekt „GOAL – Gemeinsam organisieren wir Ausbil-dung und Lernen“Eine erste Bilanz

Ein Handlungsschwerpunkt des Projektes liegt auf dem Bereich der Nicht-Schüler/innen und richtet sich damit an alle Schüler/innen mit Schulabschluss, die noch kei-nen Ausbildungsplatz gefunden haben. Wir helfen und unterstützen sie bei dem Prozess der Berufsorientierung bis zur passenden Berufswahl, bei dem Erstellen einer individuellen Bewerbung, der eigenen Präsentation und bei der Ausbildungsplatzsuche. In dem Rahmen einer individuellen pädagogischen Betreuung erarbeiten wir gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Erwachse-nen eine persönliche Erfolgsstrategie und begleiten auch die Umsetzung. In diesem Kontext helfen wir den Jugend-lichen und jungen Erwachsenen sowohl ihre fachlichen als auch ihre sozialen Kompetenzen weiter auszubauen und erhöhen so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Die ersten zwei Jahre haben gezeigt, dass dieses Konzept in der Praxis erfolgreich zum Tragen kommt. Es wurde eine Vermittlungsquote von 73% erreicht. Diese Quote belegt, dass vielen Jugendlichen und jungen Erwach-senen bei der Integration und damit der erfolgreichen Gestaltung der eigenen Berufsbiographie geholfen werden kann. Darüber hinaus waren wir auch in den allgemeinbildenden Schulen aktiv gewesen und haben 148 Schüler/innen erreicht, mit denen wir regelmäßig ihre Fähigkeiten in dem Bereich EDV und in dem Bereich sozialen Kompetenzen weiter ausgebaut und für die Wichtigkeit derselbigen sensibilisiert haben. Auch in dem Jahr 2011 sind wir zuversichtlich diesen Erfolg weiter ausbauen zu können.

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Das Projekt GOAL ist ein Kooperations-projekt des Instituts zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) und der ARBEIT & LEBEN gGmbH. GOAL wird aus dem Europäi-schen Sozi-alfonds der Europäischen Union und aus Mitteln des Bundesminis-teriums für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung gefördert.

ARBEIT & LEBEN gGmbH INBI Consulting GmbH„Neustadt-Projekt“ Wallaustraße 113 • 55118 MainzGoethestr. 7 • 55118 Mainz Telefon 06131 61729-7 Telefon 06131 679957 Fax: 06131 61729-90Fax 06131 670567

Das Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) engagiert sich seit über zehn Jahren erfolgreich im Bereich der (berufl ichen) Bildung sozial Benachteiligter und auf dem Gebiet der Migration/Integration. Leitbild ist dabei die soziale, politische und rechtliche Gleichstel-lung von Männern und Frauen wie auch von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.In der Praxis beruht die Arbeit des INBI auf drei Säulen: • der konkreten Unterstützung Jugendlicher und junger

Erwachsener, darunter viele mit Migrationshinter-grund, am Übergang Schule/Beruf;

• der Beratung und Begleitung ortsansässiger Betriebe in den Bereichen Bildung- und Ausbildung und

• dem (integrations-)politischen und gesellschaftlichen Engagement zum Abbau struktureller Benachteiligung.

Hier eine Auswahl einiger Projekte des Instituts:

BIS – Brücken bauen, Integration stärkenIm Rahmen des Bundesprogramms „IdA – Integration

durch Austausch“ organisiert INBI seit Mitte 2009 in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für wissen-schaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Guten-berg-Universität Mainz das internationale Austausch-projekt BIS.Das Projekt bietet Jugendlichen an der Schnittstelle Schule-Ausbildung wie auch arbeitslosen jungen Er-wachsenen beim Übergang Ausbildung/Studium-Beruf die Möglichkeit, ihre Integrationschancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt durch ein zweimonatiges Auslandspraktikum in der Türkei oder England substan-tiell zu verbessern. Interkulturelle Erfahrungen sowie die Intensivierung der Sprachkenntnisse stehen dabei im Mittelpunkt. Begleitet werden die Teilnehmer/innen durch eine intensive Vor- und Nachbetreuung in Mainz sowie durch verschiedene Projektpartner in den jewei-ligen Gastländern.

!!! Für die aktuellen Austauschrunden können sich noch Teilnehmer/innen bei INBI bewerben. !!!

Zusätzlich fi nden Expert/innenreisen statt, die dazu Gelegenheit geben, mit den Kolleg/innen in den jeweili-gen Partnerländern Erfahrungen und Entwicklungen der Bildungs- und Integrationspolitik auszutauschen.Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union, die Beauftrage der Landesregie-rung für Migration und Integration, die Agentur für Arbeit Mainz sowie das Job-Center für Arbeitsmarktintegration Mainz.

Teilnehmende an den Experten-Fahrten nach Worcester (oben) und Istanbul (unten).

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BiA – Begleitung in Ausbildung

Seit Mitte 2007 unterstützen INBI und der Träger IdA gGmbH Betriebe von Inhaber/innen mit Migrationshin-tergrund bei der Bereitstellung neuer oder zusätzlicher Ausbildungsplätze. Nachdem bis 2010 in Ludwigshafen und Umgebung sehr gute Ergebnisse erzielt und die Projekterwartungen übertroffen werden konnten, wird der Projektansatz seit Mitte letzten Jahres auf die Region Rheinhessen übgertragen. Zurück geht diese Ausweitung vor allem auf das Engagement von Frau Bartelmes vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen (MASGFF). Ziel ist es, mittels Beratung und Begleitung Unklarheiten und Schwierigkeiten bei der Anerkennung der Ausbilder-eignung abzubauen sowie die Betriebe dabei zu unter-stützen, Ausbildungsverantwortung zu übernehmen. Hierfür bietet INBI beispielsweise kostenlose Seminare an, mit denen sich interessierte Betriebsinhaber/innen oder -mitarbeiter/innen auf die Ausbildereignungsprü-fung bei der Kammer vorbereiten können. Dadurch soll die Ausbildungsbeteiligung der sog. Mig-rantenbetriebe insgesamt erhöht und Jugendlichen, die bisher Schwierigkeiten beim Übergang in eine Ausbil-dung hatten, eine berufl iche Zukunft eröffnet werden. Das Unterstützungsangebot für Auszubildende und Betriebe reicht beispielsweise von sozialpädagogischer Betreuung über spezielle Prüfungsvorbereitungen hin zu organisatorischer und fachlicher Begleitung bei der Planung der Ausbildungsinhalte. Um das Angebot möglichst weiträumig zu gestalten, kooperiert INBI mittlerweile auch mit der Stadt Worms.

Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rhein-land-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Unterstützung am Übergang Schule-Ausbildung: das Projekt TAKE ITMit dem Projekt „TAKE IT! – Toleranz, Ausbildung, Kom-petenz und Engagement im Team“ möchte INBI bisher unversorgte Jugendliche durch ein enges Netzwerk von Ausbildungspaten, Eltern und Betrieben nachhaltig motivie ren und beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen.

Lehrstellenbewerber/innen sollen durch Qualifi zierung, sozialpädagogische Unterstützung, begleitete Praktika und den gezielten Einsatz von ehrenamtlichen Ausbil-dungspaten Vermittlungshemmnisse ab- und Ausbil-

dungsfähigkeit aufbauen. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung interkultureller Kompetenz und Toleranz sowohl bei den Jugendli-chen (Teilnehmer/

innen und Ehrenamtlichen) als auch in Betrieben und bei Ausbilder/innen. Damit soll ein Beitrag zu einem Para-digmenwechsel in der Gesellschaft hin zu einer Wahr-nehmung der Kompetenzen und des Engagements von Migrant/innen geleistet werden. Gleichzeitig leistet das Projekt präventive Arbeit gegen rassistische Grundeinstellungen und für ein tolerantes Miteinander.

Durchgeführt wird das Projekt im Rahmen der XENOS-Richtlinie und dabei gefördert aus Mitteln des Bundesmi-nisteriums für Arbeit undSoziales, dem Europäischen Sozialfonds der Europäi-schen Union, den rheinland-pfälzischen Ministerien für Arbeit und Wirtschaft, der Beauftragten der Landesregie-rung für Migration und Integration sowie dem Landkreis Mainz-Bingen.

Weiterbildungsseminare im Rahmen von EUROMIR

Im Rahmen des interdisziplinären Studienschwerpunkts „EUROMIR – Europäische Migration“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bieten INBI regelmäßig Einführungs- und Vertiefungsveranstaltungen zur Ent-wicklung interkultureller Kompetenzen an. Für aktuelle Informationen und Termine wenden Sie sich bitte an das Institut.

Qualifi zierungsangebote für die Zielgruppen U25/Ü25INBI führt im Auftrag der Agentur für Arbeit Mainz sowie dem Job-Center für Arbeitsmarktintegration Mainz regelmäßig verschiedene Qualifi zierungsangebote für Erwerbslose durch. Dabei nutzen wir unsere umfangrei-chen Erfahrungen aus der Integrationsarbeit, um für die Teilnehmer/innen bestmögliche Voraussetzungen für einen schnellen (Wieder-)Einstieg in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu schaffen. Inhalte sind hier vor allem die berufl iche Orientierung, Bewerbungstraining, Coaching sowie die Vermittlung und Betreuung von Prak-tikums- und Ausbildungsstellen.

Die richtige Mischung zwischen Schule und BerufMainzer Steinhöfelschule stellt sich vor

Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er sich für eine Ausbildung entscheiden soll oder weiter die Schulbank drücken soll, der ist in der Mainzer Steinhöfel-schule genau richtig: hier gestaltet sich der Übergang von Schule zum Beruf fl ießend. Ab der 10. Klasse können Schüler hier im behüteten Schonraum Schule ganz ge-

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zielt auf das Berufsleben vorbereitet werden. Die private Wirtschaftsschule bietet verschiedene Bildungsgänge an, die möglichen Abschlüsse sehen Sie unten in einer Tabelle zusammengefasst. Alle haben eines gemeinsam: der konkrete Beruf steht bei der Ausbildung im Vorder-grund. So werden viele Unternehmensbereiche in der Schule nachgestellt und zahlreiche Kompetenzen einge-übt, die nicht im Lehrplan stehen und auch in bisherigen

Prüfungen nicht erfasst werden: in Notebook-klassen werden Routinen am PC antrainiert, die in zwei Stunden Fachunter-richt in der Woche nicht erreichbar sind. Durch die schuleigene Lernplattform werden die heute übli-chen Intranetze der Unter-nehmen nachgebildet.

Inhaltlich hat der Berufsbezogene Unterricht einen sehr hohen Stellenwert: in bis zu 18 Stunden pro Woche er-halten die Schüler Einblicke in die Rechten und Pfl ichten des Auszubildenden, in Buchführung und Rechnungswe-sen, in Projektarbeit und Grundlagen des Marketing. Je nach Bildungsgang können Schwerpunkte auf den Groß- und Außenhandel, das aufstrebende Berufsfeld Logistik oder Aufgaben der Bürokaufl eute gelegt werden. Durch ein 8wöchiges Praktikum in der Höheren Berufsfachschu-le werden die Inhalte berufsbezogen umgesetzt.

Hier erhalten Sie nochmals einen Überblick über die möglichen Abschlüsse:

Abschluss Voraussetzungen

Mittlere Reife Hauptschulabschluss

Berufsabschluss Mittlere Reife

FH-Reife Vollzeit Mittlere Reife

FH-Reife berufsbegleitend Abgeschlossene Berufsaus-bildung und Mittlere Reife

Abitur (mit elternunab-hängigem Bafög)

Abgeschlossene Berufsaus-bildung und FH-Reife

Da das System der berufsbildenden Schule vielen fremd ist, berät die Steinhöfelschule gerne. Falls Sie glauben, dass eine schulische Berufsausbildung der richtige Weg sein könnte, kontaktieren Sie uns unter 06131-91200.

Weitere Informationen: www.steinhofelschule.de

Das Ada-Lovelace-Projekt – Mentoring für Mädchen und junge Frauen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Das Ada-Lovelace-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Mädchen und Frauen für MINT Studiengänge und Berufe zu motivieren. Namensgeberin des Projekts ist Ada Countess of Lovelace (1815-1852), die schon vor über 150 Jahren erste Programme zur Bedienung von Rechenma-schinen schrieb und damit, in einer Zeit, in der Frauen der Zugang zu Universitäten, Akademien und deren Bibliotheken verboten war, viel Mut bewiesen hat.

Mentoring ist gerade im Rahmen der Frauenförderung eine erfolgreiche Methode, die das Ada-Lovelace-Projekt seit 1997 Rheinland-Pfalz-weit anbietet. Mentoring ist eine One-to-one-Beziehung zwischen einer erfahrenen, meist älteren Person (Mentorin) und einer jüngeren Person (Mentee). Ziel ist die persönliche und berufl iche Förderung der Mentee. Seit 2011 bietet das Ada-Lovelace-Projekt an der Johan-nes Gutenberg-Universität Mainz ein neues Mentoring-programm an: „Diversity“-Mentoring für Schülerinnen.

Ziel des neuen Projektzweiges ist es, Vielfalt als Chance zu begreifen und Menschen in ihrer Verschiedenartigkeit wahrzunehmen und in ihrer berufl ichen Orientierung zu unterstützen. Das Mentoringprogramm „Diversity“ richtet sich gezielt an Schülerinnen mit Migrationshintergrund, an Schülerinnen aus benachteiligten Nichtakademiker-Familien sowie an Schülerinnen mit besonderen kör-perlichen Einschränkungen bei positivem schulischen Potenzial. Untersuchungen zufolge besitzen insbesonde-re junge Migrantinnen ein starkes Interesse an Berufen und Studiengängen im MINT-Bereich, die gute Zukunfts-perspektiven bieten.

Die schulische und berufl iche Orientierungsphase ist sehr wichtig, überfordert die Schülerinnen allerdings auch oft. Das Mentoringprogramm „Diversity“ will hier ansetzen und Schülerinnen ab der 10. Klasse mithilfe speziell geschulter Studentinnen (Mentorinnen) beim Übergang zu einer weiterführenden Schule, in ein Hoch-schulstudium oder in eine Ausbildung unterstützen. Das Mentoringprogramm „Diversity“ ist ein Gruppen-mentoring. Eine Mentorin trifft sich über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate bis über ein Jahr) monatlich mit 3-4 Mentees, um gemeinsam individuelle Berufs-ideen zu entwickeln. Von Treffen zu Treffen werden in der one-to-three/four-Beziehung Zielvereinbarungen erarbeitet, die als Leitfaden der gemeinsamen Arbeit

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dienen. Sie sind jedoch kein starres Konstrukt, sondern können in den gemeinsamen Treffen thematisiert und variiert bzw. erweitert werden. Die Mentorinnen bringen eigene Erfahrungen, Kenntnisse und Kontakte in die Mentoringbeziehung ein. Sie sind den Schülerinnen Vorbild. Idealerweise ist die Beziehungsstruktur geprägt durch Freiwilligkeit und Vertraulichkeit.Neben dieser vertrauensvollen, intensiven Begleitung erhalten die Schülerinnen individuelle Schulungsmaß-nahmen und ein Bewerbungstraining, um ihr Selbstver-trauen zu stärken. Ziel ist es, junge Frauen und Mädchen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen verstärkt für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Ausbildungsberufe, die sogenannten MINT-Fächer, zu begeistern. Der wachsende Fachkräftebedarf fordert und fördert neue Möglichkeiten, die Potenziale von Frauen besser auszuschöpfen.Ebenfalls im Rahmen des „Diversity“-Programms ist eine intensive Elternarbeit angedacht, um eventuell aufkom-menden Barrieren und Vorurteilen frühzeitig entgegen-zuwirken. Den Eltern soll erklärt werden, dass Mädchen

und junge Frauen in Berufen mit guten Zukunfts-perspektiven nicht nur erfolgreich sein können, son-dern auch gute Aufstiegs- und Verdienstmög-lichkeiten haben. Darüber hinaus ist eine gute Zusam-menarbeit mit Organisationen

und Verbänden im Bereich Migration und Integration unabdingbar, um hier Synergieeffekte zu nutzen.Das neue Projekt ist auch an weiteren Standorten des Ada-Lovelace-Projekts in Rheinland-Pfalz angelaufen, so an der Universität Koblenz Landau Campus Koblenz, an der Technischen Universität Kaiserslautern und an der Fachhochschule Trier.Der Projektzweig „Diversity“ wird aus Mitteln des Europä-ischen Sozialfonds und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz fi nanziert.

Kontakt:Johannes Gutenberg-Universität MainzAda-Lovelace-ProjektFrau Simone Pfundstein M.A.Duesbergweg 10-1455128 Mainz

Tel: 06131/39 26 91 3Fax: 06131/39 24 69 8email: [email protected]

www.mainz.ada-lovelace.com/mainz

Kardinal Lehmann verlieh Preis der„Pfarrer Röper-Stiftung“Bernd Saal für sein Engagement als SymPate ausgezeichnet

Für besonderes Engagement im Bereich der Ausbildung verlieh der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, beim traditionellen Empfang am „Vorabend des 1. Mai“ den Preis der „Pfarrer Röper-Stiftung“. Ausgezeichnet wurde Bernd Saal, ein Mitarbeiter im Projekt „SymPaten“, bei dem Jugendliche in der Zeit zwischen Schule und Ausbil-dung und darüber hinaus von Jobpaten begleitet wer-den. Mit der Preisverleihung wurde „der große Einsatz und das pädagogische Geschick“ des 72-jährigen Main-zers in der Unterstützung von Jugendlichen gewürdigt. Zuletzt begleitete er fast ein ganzes Jahr regelmäßig, teilweise fast täglich einen angehenden Fliesenleger bis zu seiner Abschlussprüfung. Er verstand sich als dessen Coach und motivierte den 18-Jährigen zum Durchhalten und zum disziplinierten regelmäßigen Lernen.

Die Preise der „Pfarrer Röper-Stiftung“ werden seit 2003 im Empfang des Bistums am Vorabend zum „Tag der Arbeit“ verliehen. Die Preisträger, die sich für die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen besonders einsetzen, werden mit einer vom Mainzer Bildhauer Karl-heinz Oswald gestalteten „Caritas“-Bronzefi gur geehrt. Die Zwillingsbrüder Pfarrer Dr. Friedrich Franz Röper, Mainz, und Pfarrer Harald Christian Röper, Eppertshau-sen, Diözesanpräsides der KAB bzw. des Kolpingwerks, wählen jeweils mit den Sozialverbänden die Preisträger aus.

Das Projekt SymPaten arbeitet in verschiedenen Regio-nen des Bistums und wird getragen vom Referat Be-rufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, dem Kolpingwerk und Kirchen-gemeinden. Enge Kooperationspartner sind Mainz verschiedene Schulen und Förderband e.V.

Koordiniert wird die Unterstützungsarbeit im SymPaten-Büro, Helmut Klemm, Weihergartenstraße 22, 55116 Mainz, Telefon 06131 – 253 – 864, [email protected], www.sympaten.de

Stifter und Preisträger mit Kardinal Lehmann (v.l.n.r. Pfr. Dr. Friedrich Franz Röper, Kardinal Lehmann, Lotten Saal, Bernd Saal, Pfr. Harald Christian Röper)

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Weiterbildung in Rheinland-Pfalz fi nden können. UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund, die sich für diese Themen interessieren oder weiterführende In-formationen haben möchten, können sich jederzeit beim Institut für Sozialpädagogische Forschung zu diesem Projekt erkundigen.

Ansprechpartner sind Salim Özdemir und Sonja Ertz, Tel. 06131-328488, [email protected]@ism-mainz.de

Übergang Schule-Beruf für SchülerInnen mit Behinderung – Angebote des Austauschs, der Qualifi kation und Information

Die Arbeit des ZsL-Teams im Übergangsmanagement be-schränkt sich nicht nur auf die Zusammenarbeit mit den (Förder)Schülern1, Lehrern, potentiellen Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben sondern auch mit der Vernet-zung der lokalen (regionalen) Akteure untereinander.

Ein wichtiges und nachhaltiges Projekt war dabei der Fachtag »Übergang Schule-Beruf für SchülerInnen mit Behinderung in Mainz und der Region Rheinhessen« vom 26. Januar 2011 im Ratssaal des Mainzer Rathau-ses. Hintergrund dieser Kooperationsveranstaltung mit der Landeshauptstadt Mainz, dem Projekt „ÜSB…den Anschluss fi nden“ und dem Verein für Integration und Teilhabe am Leben e.V. war ein direkter, individueller und persön-licher Aus-tausch der arbeits-marktpo-litischen Akteure, der Schu-len, der Lehrer und Eltern. Wichtig war uns ein Wissenstransfer auf Au-genhöhe und eine damit verbundene Diskussion mit den Akteuren vor Ort. Neben Referaten vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen (Herr Ottmar Miles-Paul – Landesbehindertenbeauftragter),

1 Für eine verbesserte Lesbarkeit verwenden wir im weiteren Verlauf unseres Artikels die Generalklausel. Die gewählten (männlichen) personenbezogenen Bezeichnungen gelten ausdrücklich für beide Geschlechter.

MIQN – Qualifi zierungsnetzwerk für Unternehmen mit Migrationshintergrund

Seit 2010 besteht in Mainz das Projekt MIQN als Informa-tionsstelle für Unternehmer mit Migrationshintergrund in allen Fragen zum Thema Aus- und Weiterbildung. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht UnternehmerInnen mit Migrationshin-tergrund zu beraten, beispielsweise wenn sie sich selbst oder ihre Mitarbeiter weiterbilden möchten oder selbst gerne ausbilden und sich nach den Voraussetzungen und Formalitäten erkundigen möchten. Ziel des Projektes ist es, UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund als Ausbildungsbetriebe zu fördern und sie stärker arbeits-marktpolitisch zu beteiligen. Denn die Bedeutung, die diese UnternehmerInnen für die Schaffung und Siche-rung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Rheinland-Pfalz spielen, wächst kontinuierlich. Träger des Projektes MIQN ist das Institut für sozialpäda-gogische Forschung Mainz e.V. (ISM). Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Rheinland-Pfalz und Geldern des Europäischen Sozialfonds Rheinland-Pfalz. Verschiede-ne regionale Institutionen kooperieren mit dem Projekt, darunter die IHK Rheinhessen und die Agentur für Arbeit in Mainz.

MIQN sieht sich als Informationsschnittstelle für alle Akteure im Bereich Migranten und Arbeitsmarkt. Deut-sche Unternehmen, die Migranten als Zielgruppe haben und erreichen wollen, wenden sich ebenso an die Mitar-beiter von MIQN wie UnternehmerInnen mit Migrations-hinter grund, die Auszubildende suchen oder Initiativen, die arbeitsmarktpolitische Themen an die lokalen Migranten herantragen wollen. Ebenso unterstützt das Projekt Unternehmen oder Vereine dabei neue arbeits-marktbezogene Projekte durchzuführen.

An Informationen zu Themen rund um Aus- und Wei-terbildung kommen die UnternehmerInnen bisher vor allem organisierte Informationsveranstaltungen oder persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern des Projekts. Im November 2010 fand eine Veranstaltung im Rathaus Mainz statt, bei der UnternehmerInnen mit Persönlich-keiten aus Politik und Wirtschaft ins Gespräch kommen konnten und sich über Ausbildungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote informieren konnten. Für das laufende Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant bei denen sich UnternehmerInnen und Ansprechpartner aus dem Weiterbildungsbereich begegnen und austauschen können.

In Kürze wird MIQN auch über einen Internetauftritt ver-fügen, auf dem dann aktuelle Informationen abgerufen werden können. So wird ein umfassender Katalog über Weiterbildungsangebote sowie Förder- und Finanzie-rungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Die Seite soll damit den Unternehmen als Plattform dienen, über die sie Informationen und Links zu allen Fragen der Aus-und

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von der Regional direktion Rheinland-Pfalz - Saarland der Bundesagentur für Arbeit (Herr Schmidt - Programm-bereich Arbeitnehmer-Integra tion), dem ism e.V. (Frau Grossart) und einem Best Practice Beispiel der Graf-von-Galen-Schule (Herr Monz - Rektor und Herr Kamuf - Tech-nischer Lehrer/berufl iche Integration) zu aktuellen Ent-wicklungen im Übergangsprozess behinderter Schüler, wurden in ausgewählten Workshops zielgruppenspezifi -sche Themen diskutiert und ausgearbeitet. Das Budget für Arbeit (Frau Kiefer von der Diakonie in Bad Kreuz-nach), der Kommunale Index für Inklusion (Frau Lawrenz, Projektleiterin der Montag Stiftung) und ein Erfahrungs-austausch zum Thema Akquisemethoden und -strategien (Frau Diezinger, Verein für Integration und Teilhabe am Leben e.V.) boten den Teilnehmenden die Möglichkeit sich zu informieren, Fragen zu stellen und die Umsetzung im berufl ichen Alltagsgeschäft zu besprechen.

Mit über 90 Vertretern aus allen Bereichen (z.B. Fach-kräfte der Träger, Schulen, Reha-Berater der Agentur für Arbeit, Verwaltung, Eltern(initiativen), Integrationsbetrie-ben und Werkstätten) war der Ratssaal sehr gut gefüllt. Die Vorträge der Referenten wurden in anschließenden Diskussionen noch konkretisiert. Dabei ging es z.B. um die Weiterführung des Übergangs Schule-Beruf, diverse Konzepte und Ideen der Förderschulen und die Koope-ration und Fördermöglichkeiten der Bundesagentur für Arbeit nach dem Schulabschluss. Konkrete Zahlen und Ergebnisse konnte Frau Grossart vom ism e.V. vorstellen. Sie evaluiert mit ihrem Team das Landesprojekt IFD-ÜSB (Integrationsfachdienst - Übergang Schule-Beruf) und stellte Daten und Fakten der Projektschulen aus Mainz und Rheinhessen vor. Hier erhielten alle Beteiligten einen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte des IFD-ÜSB. Wie läuft es mit den Kooperationspartnern und welche Akteure werden regelmäßig aufgesucht? Wie viele und welche Praktika werden in den Schulen und mit den Pro-jektschülern absolviert? Welche Tätigkeiten übernimmt die Fachkraft im Laufe der Berufsvorbereitung?

Die rege Beteiligung der anwesenden Fachkräfte an den angebotenen Workshops spiegelte auch das Interesse und die Notwendigkeit eines gemeinsamen Austausches wieder.

Durch die Erfahrungen des ersten Fachtages, speziell für behinderte Schüler, sehen wir uns motiviert diese Art von gegenseitiger Information und Diskussion regelmäßig anzubieten. Für den Herbst 2011 planen wir, in Rückspra-che mit dem Deutschen Jugendinstitut, einen halbtägi-gen Workshop zum Thema Akquise. Dieser soll auf dem Erfahrungsaustausch des Fachtages aufbauen.Unser Dank gilt der Landeshauptstadt Mainz (Büro des OB – Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung, Herr Maus), den Referenten und Workshopleiterinnen für die gute und kompetente Zusammenarbeit. Alle Präsentationen der Referenten und der Work shop-leiterinnen können Sie auch auf unserer Homepage herunterladen. Sie fi nden diese unter:www.zsl-mz.de/vermittlung-schule-beruf/termine

Qualifi zierung durch PC-Kurse

Zu den Leistungen, die wir für das Projekt Übergang Schule-Beruf behinderter Schüler erbringen, gehört auch der Auftrag der Qualifi kation. Dabei versuchen wir durch praktische Angebote die interessierten Schüler näher an die lebensweltliche Wirklichkeit heranzuführen. Dies ist auch eine Voraussetzung um unseren Auftrag der Integration der Schüler auf dem allgemeinen Arbeits-markt gerecht zu werden. Jeweils in den Oster- und Herbstferien bietet unser Team einen PC-Kurs für behin-derte Schüler an. Dabei sollen unsere Projektschüler lernen und begrei fen wie z.B. ihr Lebenslauf aufgebaut und geschrieben wird. Was sind wichtige Informationen für potentielle Praktikums- und Arbeitgeber? Wo fi nde ich einen Praktikumsplatz? Wie kann ich lernen mit einem E-Mail-Programm umzugehen? In Kleingruppen von bis zu vier Schülern arbei-ten wir eine Woche, jeden Vormittag, an verschiedenen Darstellungen, ma-chen Portraitfotos und binden diese in den Lebenslauf, das Anschreiben, die Bewerbung ein. Dabei wird auf jeden Schüler individuell eingegangen und sehr viel Zeit und Raum für Nachfragen und Wiederholungen Wert gelegt. Gegen Ende des Tages werden alles Schritte und Inhalte nochmals in Ruhe und zum besseren Verständnis in einfacher Sprache wiederholt. Am Ende des Kurses gibt es, neben den Vordrucken und vorbereiteten Unter-lagen, alle selbständig erstellen Dokumente in Papier-form und auf USB-Stick. So kann im Kreise der Familie und/oder der Schulklasse das Erlernte immer wieder abgefragt und aktualisiert werde. Für einige Schüler ist es das erste Mal, dass sie am Computer arbeiten und schreiben. Daher bemühen wir uns regelmäßige kurze Pausen einzustreuen, um jedem die nötige Zeit (und die Konzentration) zu geben, die er für die Bearbeitung braucht. Einige unserer Schüler kommen sogar alljährlich zu uns um ihre Kenntnisse wieder aufzufrischen.

Kontakt:Holger StangnerRheinstr. 43-4555116 MainzTel: 06131/14674-420Fax: 06131/[email protected]

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11 Jahre Girls’ Day in Mainz - 10 Jahre JobrallyeBewährtes Konzept mit stets neuem Motto

Seit genau zehn Jahren gibt es die vom Aktionskreis Mainzer Girls’Day gestaltete Jobrallye am Mädchenzu-kunftstag in Mainz. Jedes Jahr unter ein anderes Motto gestellt, bildet die Jobrallye im Haus der Jugend einen festen und unverzichtbaren Bestandteil des Girls’ Day-Angebotes in Mainz und ergänzt das Programm Mainzer Unternehmen.

2011 im Zeichen der Stadt der WissenschaftFür die Jobrallye 2011 hatten sich die Organisatorinnen des Mädchenarbeitskreises der Stadt Mainz (MAK) vom Titel Stadt der Wissenschaft 2011 inspirieren lassen und luden die Besucherinnen ein, an sechs der insgesamt 26 Stationen wissenschaftlich zu experimentieren. Hierfür wurden die Standbetreuerinnen eigens vom Nat Labor für Schülerinnen und Schüler der Johannes Gutenberg-Universität geschult und mit Material ausgestattet. Aber auch an den anderen Stationen hieß es wie in den ver-gangenen Jahren „selbst ist die Frau“. Per Laufzettel galt es, Aufgaben zu erfüllen und dabei ganz unterschied-liche Berufsfelder kennenlernen. Das haben die 300 Besucherinnen dann auch mit Feuereifer getan.

Jobrallye als Bestandteil der Mädchenarbeit in MainzDas vielfältige und von vielen Mitwirkenden gestaltete Programm für die Jobrallye kommt nicht von ungefähr. Hier zahlt sich praktisch aus, dass Mädchenarbeit in Mainz Tradition hat und viel Zeit und Energie in konzepti-onelle Arbeit investiert wird. Die Jobrallye zählt dabei ganz bewusst zu den niedrig-schwelligen Angeboten, um Mädchen unabhängig von ihrem individuellen Bildungshintergrund zu erreichen. Der bundesweite Girls’ Day zielt mit der Orientierung auf technisch- naturwissenschaftliche Berufsfelder überwie-gend auf die Realschülerin oder Gymnasiastin. Die Stadt-jugendpfl ege und das Frauenbüro als Organisatorinnen des offenen Angebotes erweitern mit der Jobrallye be-wusst den Blickwinkel: Sie möchten mit ihrem Angebot allen Mädchen Wege in eine erfolgreiche berufl iche Zu-kunft aufzeigen, denn nur mit einer soliden Ausbildung werden sie später eigenständig ihren Lebensunterhalt verdienen können. Das gilt für die Abiturientin genauso wie für die Schülerin einer Förderschule. Die Jobrallye hilft dabei auch, das eine oder andere Rollenklischee aufzubrechen und den Mädchen zu zeigen, dass es mehr gibt als die klassischen „Frauenberufe“.Kritisch sieht der MAK daher auch, dass in diesem Jahr parallel zum Girls’ Day erstmals ein Boys’ Day durchge-führt wurde. Die Kritik macht sich dabei nicht daran fest, dass ein geschlechtsspezifi sches Berufsorientierungsan-gebot für Jungen angeboten wird, sondern dass dieses

zeitgleich mit dem Mädchenzukunftstag durchgeführt wird. Hier befürchten die Frauen des MAK ähnlich wie die rheinland-pfälzische Frauenministerin Malu Dreyer eine Verwässerung des Girls’ Day, die letztendlich den Mäd-chen schadet und den Jungen bei ihrer Berufwahl nicht wirklich nützt. Der MAK setzt daher auch für 2012 auf die Mädchen, die den 26. April 2012 zu ihrem ganz eigenen Zukunftstag machen wollen.

Die Stationen der Jobrallye:Elektrotechnik: Stadtwerke Mainz und Kraftwerke Mainz-WiesbadenEnergiefahrrad: Stadtwerke Mainz und Kraftwerke Mainz-WiesbadenWelcher Beruf passt zu mir?: INBIAusbildungsquiz: Stadt Mainz, Amt für Steuerung und PersonalFlaschentornado – Wasserstrudel in der Flasche: MAKGeheimschrift – Unsichtbares sichtbar machen!: MAKpH-Wert – pH-neutrale Seife - was bedeutet das?: MAKFlammenfärbung – Substanzen mit Flamme und Funken identifi zieren: MAKMaismehlstärke - mal fl üssig, mal fest wie Beton: MAKSpiegeltest: MAKEinstellungstest: Agentur für Arbeit, MainzDie Jugendberufsagentur stellt sich vorGrüne Jobs: Stadt Mainz, Umweltamt Sicher durch die Ausbildung: Pro Familia, MainzIT-Berufe: MädchenHaus MainzGirls’ Day Aktuell - Bericht vor Ort: Café Conn@ctionKleiner Pfl egeparcours: DRK, LandesverbandSanitätsdienst: DRK, KreisverbandHaar & Co: BBZ FriseureChemie- Biologie- Labor: MAKFahrrad-Fehlersuche: CJD- FahrradwerkstattFachbereich Holz: MAKFachbereich Fliesen und Mosaik: MAKMediengestalterin: Katholische Arbeitnehmer-BewegungMaschinen- und Anlagenführerin, Industriemechanike-rin, Mechatronikerin: ILWSlackline: Sportjugend im LSB

Kontakt:Monika Roth, Amt für Jugend und Familie, Telefon: 12 28 70Frauenbüro der Stadt Mainz,Telefon: 12 21 75

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Jugend-Scout bei SPAZ GmbH

Das LandesprogrammDer Einstieg von Jugendlichen in Beschäftigung und Qualifi zierung wird mit dem Sonderprogramm „Förde-rung von kommunalen Jugend-Scouts“ des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit gefördert.Die Zielgruppe der Jugend-Scouts sind Jugendliche unter 25 Jahren, die aufgrund ihrer persönlichen Situation die bestehenden Angebote zur berufl ichen Eingliederung nicht nutzen oder die solche Angebote bislang erfolglos genutzt haben.Aufgabe der Jugend-Scouts ist es, durch (teilweise) auf-suchende Sozialberatung diese Jugendlichen anzuspre-chen, zu stabilisieren, zu motivieren und sie hinsichtlich der Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäfti-gungssystem zu unterstützen.

Das Team Jugendsozialarbeit unter dem Dach der JugendberufsagenturSeit Januar 2008 ist die SPAZ GmbH Kooperationspart-nerin der Jugendberufsagentur Mainz. Der SPAZ-Jugend-Scout Antje Atsma arbeitet hier im „Team Jugendsozi-alarbeit“ mit drei Kollegen/Kolleginnen anderer Träger (Kompetenzagentur und Jugend-Scout Förderband) und des Jugendamtes eng zusammen. Das ehrgeizige Ziel der Kooperation heißt „Keiner darf verloren gehen“. Damit wird der Erfahrung Rechnung getragen, dass Jugendliche auf den zum Teil verschlungenen Wegen zwischen den verschiedenen Zuständigkeiten der Behörden und Insti-tutionen entmutigt „abtauchen“ und Hilfsangebote nicht (mehr) wahrnehmen.Das Fallmanagement-orientierte Konzept der „Ressour-cenarbeit“ basiert auf dem Aufbau eines auf die jeweili-ge Problemlage der jungen Erwachsenen zugeschnitte-nen Hilfenetzes. Aber was macht eigentlich ein Jugend-Scout genau? Hier-zu ein erläuterndes Fallbeispiel, das 2,5 Jahre erfolgrei-che Einzelfallhilfe zusammenfasst:

Im September 2008 schaltet der zuständige Arbeitsver-mittler des Jobcenters Mainz den Jugend-Scout der SPAZ GmbH als Unterstützung für den Kunden Ismael Vorbild (Name geändert) ein. Dieser ist im November 2007 von Irak nach Deutschland gekommen. Er spricht so gut wie kein Deutsch.

Das erste Ziel in der Zusammenarbeit ist die Vermittlung in einen Deutschkurs an der VHS. Aber auch bei der Wohnungssuche unterstützt der Jugend-Scout. In beiden Fällen klappt alles wie geplant: er besucht den Deutsch-kurs und fi ndet schnell eine Wohnung. Die dafür benö-

tigten Antragspapiere werden zusammen ausgefüllt, da er auf sich alleine gestellt ist. Durch den Deutschkurs, die Beratungstermine und natürlich durch die hohe Eigenmotivation können die sprachlichen Lücken schnell geschlossen werden und mit Beendigung des Deutsch-kurses werden in beidseitiger Abstimmung neue Ziele anvisiert. Als Ergänzung wurde über die Mainzer Ehren-amtsagentur der Kontakt zu einem freiwilligen Ehrenamt-ler hergestellt, der in wöchentlichen Terminen mit ihm an der Verbesserung der deutschen Sprache gearbeitet hat.

Herr Ismael Vorbild hat schon lange den Wunsch, die Berufsreife (den Hauptschulabschluss) nachzuholen. Danach will er seinen langersehnten Traumberuf KFZ-Me-chatroniker erlernen. Zuerst überlegt man, wo er die Be-rufsreife nachträglich erwerben kann und ob er auch die erforderlichen Voraussetzungen mitbringt. Während der Jugend-Scout Termine werden Einstiegstests für Deutsch und Mathematik gemacht. Nach den positiven Ergeb-nissen erfolgt die Anbindung an die Berufsberatung. Im Rahmen einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme will Herr Vorbild die Berufsreife erwerben und über Prak-tika seine berufl iche Orientierung vertiefen. Er wird in BvB 2010 aufgenommen. Jetzt heißt es Daumen drücken für den erfolgreichen Abschluss der Berufsreife.

Ohne die zeitintensive Begleitung und Beratung durch den Jugend-Scout wäre Herr V. sicher nicht so weit auf seinem Weg der berufl ichen Integration fortgeschritten – dafür sind die mit hohen Fallzahlen belasteten Mitarbei-ter/innen der Jugendberufsagentur Mainz sehr dankbar.

Neues Gesicht in der Jugendberufsagentur in MainzHerr Markus Krüger koordiniert seit März das Team Jugendsozialarbeit

Die Jugendberufsagentur in Mainz ist eine Kooperation der Agentur für Arbeit, Mainz, Jobcenter Mainz und Amt für Jugend und Familie der Landeshauptstadt Mainz und wurde im Januar 2008 in den Räumlichkeiten der Agentur für Arbeit, Mainz eingerichtet.Das Konzept, die wesentlichen berufsbezogenen Leis-tungsangebote der Kooperationspartner zentral unter einem Dach zu bündeln, und durch eine sozialpädagogi-sche Unterstützungsstruktur zu fl ankieren, erwies sich in den vergangenen drei Jahren als der „richtige Weg“.

Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse durch Überschnei-dungen von unterschiedlichen Rechtskreisen aus SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende), SGB III (Arbeits-förderung) und SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) kann adäquat reagiert und gehandelt werden.

Die Aufgabe des Teams Jugendsozialarbeit in der Jugend-berufsagentur in Mainz, das sich aus einem Mitarbeiter des Amtes für Jugend und Familie der Landeshauptstadt Mainz und Fachkräften der Träger SPAZ GmbH und Ca-

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ritas Mainz e.V./Förderband, zusammensetzt, ist dabei die sozialpädagogische Betreuung und Begleitung der jungen Menschen unter 25 Jahren.

Der Maßnahmenkatalog des Teams Jugendsozialarbeit umfasst folgende Angebote: Einzelberatung, Unterstüt-zung bei der Suche nach adäquaten Beratungsangebo-ten und bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und Hilfe bei der Wohnungssuche.

Seit dem 01. März 2011 hat hierbei Herr Markus Krüger, Amt für Jugend und Familie, die Nachfolge von Herrn Volkan Bulut angetreten. Seine Aufgabe ist insbesondere die Koordinierung der unterschiedlichen Hilfsangebote und deren Vernetzung.

Während des Pädagogik-Studi-ums in Mainz hat sich Markus Krüger auf die Übergänge zwi-schen Schule und Beruf spezi-alisiert. Er war nach dem Uni-Abschluss als Diplom-Pädagoge unter anderem als Sozialpädago-ge bei Bildungsträgern in Berufs-vorbereitenden Lehrgängen in Wiesbaden und Mainz beschäf-tigt, ebenso als freier Mitarbeiter

in der Ausbildungsagentur der Stadt Wiesbaden. Zuletzt war er 5 Jahre in der Agentur für Arbeit Wiesbaden als Arbeitsvermittler für Jugendliche unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss tätig: „Ich freue mich auf die Aufgabe innerhalb des Teams Jugendsozialarbeit, die Koordinati-on vorzunehmen und hoffe auch mit meiner bisherigen Berufserfahrung als Bindeglied zwischen den Fachstellen des Amtes für Jugend und Familie, den U25 Teams der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zu fungieren. Mei-ne Stärken sehe ich hier vor allem in meiner Fähigkeit, zwischen den verschiedenen Anlaufstellen in der Jugend-berufshilfe zu vermitteln und den Jugendlichen auf dem Weg durch die einzelnen Institutionen zu helfen.“

Kontakt:Markus KrügerJugendberufsagentur MainzUntere Zahlbacher Str. 2755131 MainzTel: 06131 / 248 [email protected]

Den Übergang optimieren –Ausweitung des Job-Fux-Programms fü Mainzer Schule mit Hauptschulbildungsgang (Berufsreife) geplant

Im Auftrag der Stadt Mainz beschäftigt der Träger Caritas-verband Mainz e.V., Förderband drei Mitarbeiter/innen an vier Schulstandorten.

Ziel des Programms ist die Unterstützung von Schüler/innen im Übergang von der Schule in den Beruf. Im Fokus stehen dabei die 7. und 8. Klassen im Hauptschulbil-dungsgang (neu: Bildungsgang Berufsreife), die bei der Berufswegeplanung, beim Praktikum, beim Bewerbungs-schreiben und bei der Ausbildungsplatzsuche betreut und begleitet werden. Ebenfalls werden ehemalige Schü-ler/innen während der Ausbildung und beim schulischen Werdegang unterstützt.

Im Zuge der Schulstrukturreform und der Einführung der Realschule plus haben sich veränderte Handlungsbedar-fe hinsichtlich einer bedarfsgerechten Ausrichtung des Job-Fux Programms an Mainzer Schulen mit Hauptschul-bildungsgang ergeben.Hinsichtlich des Curriculumschwerpunktes „Berufsorien-tierung“ an Realschulen plus galt und gilt es künftig, die Kommunikationsstrukturen zwischen Lehrpersonal, Job-Füxen, fl ankierenden, berufsorientierenden Projekten der Jugendberufshilfe und der Schulsozialarbeit weiter zu intensivieren und zu verstetigen.

Die Stadtverwaltung Mainz plant zum kommenden Schuljahr eine Ausweitung des Job-Fux –Programms an weiteren Schulstandorten unter Berücksichtigung der Bedarfe der Schülerinnen und Schüler mit Haupt-schulniveau und untere Einbeziehung des Migrationshin-tergrundes.

Langfristiges Ziel ist eine fl ächendeckende Versor-gung der Schülerinnen und Schüler im Hauptschulbil-dungsgang an allen Realschulen Plus und Integrierten Gesamtschulen. Ergänzend zu den bestehenden drei Vollzeitstellen soll nach Genehmigung des städtischen Haushaltes eine weitere Vollzeitstelle, fi nanziert über kommunale Zuschussmittel der Stadt Mainz, installiert werden.

Die Ausweitung des Job-Fux-Programms soll, mit Beglei-tung des Regionalen Übergangsmanagements „ÜSB…..den Anschluss fi nden“, nach den Sommerferien 2011 starten.

Die neue Konzeptausrichtung fand bei den Schul-leitungen der künftig versorgten Schulstandorte positive Resonanz.

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Kontakt:Landeshauptstadt Mainz51- Amt für Jugend und FamilieUrsula ZergerTel: 06131/ 12 30 74 (vormittags)e-mail: [email protected]

Berufl iche und akademische Bildung sind gleichwertigForscher weisen Gleichwertigkeit von Abschlüssen nach

Berufl iche und akademische Bildung sind gleichwertig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Professor Dr. Matthias Klumpp und Professor Dr. Detlef Buschfeld auf einer Fachtagung des Westdeutschen Handwerkskam-mertages vorgestellt haben. Die Wissenschaftler von der Hochschule für Ökonomie und Management bzw. vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk hatten dazu 767 berufl ich Qualifi zierte und deren Vorgesetzte befragt.

Als Grundlage dienten 36 Anforderungskriterien, die wichtig für Führungskräfte sind. Dazu gehören u.a. betriebswirtschaftliches Basiswissen, Verhandlungs-führung, Fremdsprachenkenntnisse, Arbeitstugenden und Kreativität. Die berufl ich Qualifi zierten (mit den

Abschlüssen Kfz-Techniker-Meister, Handelsfachwirt sowie die Hochschulabsolventen des Studienganges Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre) und deren Vorgesetzten sollten mit Noten zwischen eins und fünf bewerten, inwieweit sie die Kriterien erfüllen. Die Ant-worten wurden in einem Berufswertigkeitsindex zusam-mengefasst.

Die Forscher stellten die Antworten aller Interviewten der vier Berufsgruppen in einer Kurve dar. Anschließend leg-ten sie die Kurvenverläufe der Kfz-Techniker-Meister und der studierten Maschinenbauer sowie der Handelsfach-wirte und der BWLer übereinander. Da sich die Verläufe decken, kann man aus Sicht von Professor Dr. Matthias Klumpp von einer Gleichwertigkeit der Abschlüsse spre-chen.

„Die Gesamtqualifi kationen beider Gruppen sind gleich-wertig aber nicht gleichartig“, betonte der Wissenschaft-ler. Vergleiche man die Ergbnisse von zwei Berufen, könne es innerhalb der 36 Anforderungs kriterien Abwei-chungen geben.

Die Zusammenfassung der Studie „Berufwertigkeit konkret“ kann beim WHKT heruntergeladen werden (Handwerk-nrw.de/berufswertigkeit)Deutsches Handwerksblatt v. 7.4.2011