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FRAUEN IN DER RECHTEN SZENE Präsentationsstrecke zum Vortrag von Astrid Rothe-Beinlich, MdL und Vizepräsidentin im Thüringer Landtag, Frauenpolitische Sprecherin Bundesvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 29.09.2012 – Erlangen – LAK Geschlechtergerechtigkeit

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FRAUEN IN DER RECHTEN SZENE

Präsentationsstrecke

zum Vortrag von

Astrid Rothe-Beinlich,MdL und Vizepräsidentin im Thüringer Landtag, Frauenpolitische

Sprecherin Bundesvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

29.09.2012 – Erlangen – LAK Geschlechtergerechtigkeit

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FRAUEN IN DER RECHTEN SZENE

„Lehren wir sie (die Kinder) die wahren Werte des Lebens wie

Ehrlichkeit, Fleiß, Treue, Gerechtigkeit, Mut,

Familienzusammenhalt, Respekt, Verantwortung,

Pflichtbewusstsein, Ehre und Kameradschaft. (...) halten wir sie

zum Sport an und erziehen wir sie zu aufrechten Deutschen (...)

damit aus diesem deutschen Scherbenhaufen wieder ein stolzes

Volk auferstehen kann.“

(Madeleine Scheffler, Netzmeisterin auf der Homepage des RNF in einem Artikel über Kindererziehung vom 10.10.2006)

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Quantitativer Frauenanteil an verschiedenen Dimensionen des Rechtsextremismus

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Quantitativer Frauenanteil an verschiedenen Dimensionen des Rechtsextremismus

• Etwa ein Viertel der Mitglieder der NPD sind (nach eigenen Angaben) Frauen.

• Nach Angaben von Peter Marx (Fraktionsgeschäftsführer NPD-Fraktion MV) befanden sich 2006 unter den Neuzugängen 50% Frauen, unter ihnen besonders viele junge Mütter.

• Der höchste Anteil von Frauen ist auf den Einstellungsebenen zu verzeichnen.

• Forsa-Studie (2003): Rechtsextreme Ansichten sind besonders weit unter Frauen in den neuen Bundesländern verbreitet.

• Langzeitstudie von Wilhelm Heitmeyer (2005): Frauen sind deutlich fremdenfeindlicher, rassistischer und islamfeindlicher eingestellt als Männer.

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Quantitativer Frauenanteil an verschiedenen Dimensionen des Rechtsextremismus

• Erhebung des Thüringer Monitor (2005): Während 16% der Männer rechtsextreme Einstellungen aufweisen, weisen 28% der befragten Frauen, also fast ein Drittel der Thüringerinnen, rechtsextreme Einstellungen auf.

• Die Monitor Erhebung von 2010 verweist auf einen Rückgang rechtsextremer Einstellungen unter Thüringer Frauen. Erschreckend bleibt, dass 17% ThüringerInnen der Meinung sind, Ausländer sollten grundsätzlich ihre EhepartnerInnen unter den eigenen Landsleuten auswählen. 28% gehen davon aus, dass es „wertvolles“ und „unwertes“ Leben gibt.

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Rechtsextrem orientierte Frauengruppen

Als aktivste und einflussreichste rechtsextreme Frauenorganisationen gelten:

die „Gemeinschaft Deutscher Frauen“ (GDF),

• gegründet 2000, hervorgegangen aus der 1991 gegründeten Skingirl-Front-Deutschland

• Auf der Internetseite der GDF heißt es: „Wir, das sind Mädels, Frauen und Mütter, die aktiv an einer nationalen Gemeinschaft teilhaben, diese gestalten und erleben. [...] Wir ermuntern Frauen nicht nur zur politischen Betätigung, sondern auch dazu, ihrer Bestimmung zu folgen und Mutter zu werden.“

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Rechtsextrem orientierte Frauengruppen

der „Ring Nationaler Frauen“ (RNF)

• gegründet 2006

• seit 2008 NPD-Frauenorganisation, Eigenangaben zufolge hat der RNF inzwischen über 150 Mitglieder,

• in mehr als der Hälfte der Bundesländer sollen Regionalgruppen gebildet worden sein

Auf der Homepage des RNF im Basisflugblatt „Frauen für Deutschland“ (Dezember 2010) steht:

„Frauen spüren heutzutage, daß Deutschland in großer Gefahr ist, daß unsere Kultur durch die multikulturellen Wahnfantasien der etablierten Parteien unterzugehen droht […] Da wir uns heute als Deutsche in einer großen Gefahr befinden, werden Frauen mehr gebraucht denn je, um das Überleben zu gewährleisten.“

Quelle: Junge Welt, 21.08.2008, Seite abgerufen 31.05.2012Homepage GDF, sowie RNF

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Rechtsextrem orientierte Frauengruppen

von großer politischer Bedeutung im rechtsradikalen Frauenspektrum: Die GDF

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Rechtsextreme Mädchen- und Jugendorganisationen

• „Mädelring“ (Frauenorganisation der verbotenen Wiking-Jugend)

• „Freibund“ – „Bund Heimattreuer Jugend“ (1958 gegründet), in gemischten Gruppen organisiert, aber auch Angebote reiner Mädchen- oder Jungenaktivitäten, hat ca. 100 jugendliche und 250 erwachsene Mitglieder

• „Mädelring Thüringen“ (MRT) war ab 2004 überwiegend in Thüringen aktiv, die Gruppe hat sich 2006/2007 aufgelöst, aber es existiert seit 2009 wieder eine Internetseite und wird zu Veranstaltungen eingeladen, zudem gibt es Blogbeiträge

• „Arbeitskreis Mädelschar“ (1999 als „Mädelschar Deutschland“ gegründet)

• überwiegend Frauen wirken zudem in der sog. Hilfsgemeinschaft für Nationale Gefangene (HNG) und beim braunen Kreuz

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Rechtsextreme Musik im Kontext Frauen in der rechten Szene

Die Gewalt in der Szene ist extrem hoch, auch Sexismus spielt keine unbedeutende Rolle.

So singt bspw. die Skinheadband Radikahl:

„Weiber sind bei uns nichts wert, auch wenn man sie nicht gern entbehrt.“

Die prominenteste Liedermacherin der Szene Annett Müller singt:

„Ich hab für Deutschland einen Sohn geboren.“

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Stella Hähnel (geborene Palau, * 1972 in Berlin)

• seit 2006 Mitglied im NPD Bundesvorstand

• ehemalige Anführerin des „Skingirlfreundeskreises Deutschland“ (SFD)

• ehemalige stellvertretende Vorsitzende der NPD in Berlin und Kreisvorsitzende in Pankow, nach Auflösung des SFD wurde sie in der Gemeinschaft Deutscher Frauen aktiv (GDF).

• Beisitzerin im Berliner Landesvorstand

• Pressesprecherin des Landesverbandes

• Autorin der NPD-Parteizeitung „Deutsche Stimme“

• 2006 Mitbegründerin, Mitglied des Parteivorstandes und Pressesprecherin des „Ring Nationaler Frauen“ (RNF)

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

„...wir sind trotzdem aktiv und wir stehen trotzdem unsere Frau und wir stehen mit bei der Demo oder beim Infostand und sind deswegen noch lange kein Heimchen am Herd...“Stella Hähnel auf einer Veranstaltung des Rings Nationaler Frauen, Berlin-Neukölln 2008.

Vgl. Lang, Juliane; Lehnert Ester, in: Außerschulische Bildung (2011) I, S.39-45.

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Gitta Andrea Schüßler (* 1. September 1961 in Burgstädt)

• seit 2004 Mitglied der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag

• Geschäftsführerin und Schatzmeisterin im Kreisverband Zwickau-Westsachsen der NPD, Mitbegründerin des „Rings Nationaler Frauen“ 2006 in Sachsen-Anhalt

• Mitglied im Ausschuss für Schule und Sport sowie im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Familie, Frauen und Jugend und im Petitionsausschuss

• 2005 verließ Schüßler mitsamt der übrigen NPD-Fraktion den Sitzungssaal des sächsischen Landtags und nahm boykottierte die Gedenkminute für die Opfer des Nationalsozialismus

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Judith Rothe (* 1979)

• 2006 Mitbegründerin des „Nationalen Frauenrings“ in Sotterhausen

• zunächst stellvertretende Vorsitzende der in „Ring Nationaler Frauen“ umbenannten Organisation, seit 2012 kommissarische Leiterin

• Kontakte zu der Erfurter Neonazi-Aktivistin Isabell Pohl und der „Aktiven Frauen Fraktion“

• Mitbetreiberin des Nazi-Szene-Treffs „Zum Thingplatz“ in Sotterhausen

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Sigrid Schüßler (Bundesvorsitzende des RNF)

• seit November 2008 Mitglied des Landesvor- standes der NPD Bayern

• spricht fließend mehrere Fremdsprachen

• beherrscht verschiedenen Musikinstrumente und erwarb 1995 ihr Diplom als Schauspielerin

• seit 2004 selbständig mit ihrem eigenen Theater Hollerbusch

• 2005 erhielt sie dafür den Aschaffenburger Existenzgründerpreis

• seit 2004 tourt Sigrid Schüßler als „Hexe Ragna“ nicht nur durch verschiedene Grundschulen und Kindergärten, sondern tritt auch im Kinderprogramm von NPD-Veranstaltungen auf

• Schauspielerin des „Nationalen Kabarett“ bei der Gesellschaft für Freie Publizistik (GfP) - (laut Verfassungsschutz die derzeit größte rechtsextreme Kulturvereinigung)

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Ministerpräsident als Patenonkel

Silvia Berisha (*1968) u.a. Mitbegründerin der Skingirlfront und NPD-Kreisverbandsvorsitzende im Wartburgkreis mit dem Patenonkel ihres sechsten Kindes, dem ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus

Quellenhinweis: (http://dokmz01.blogspot.de/2006/01/frankfurter-rundschau-online-da-hatte.html)

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Iris Niemeyer

• Aktivistin der rechtsextremen Organisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF)

• Diplomstudium der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Münster

• ehemals Leiterin des Kinderbereichs im Katholischen Kinder- und Jugendzentrum „H.O.T. - Alte Dame“ im Stadtteil Rheine-Mesum

• 2007 wurde ihre langjährige NPD Mitgliedschaft bekannt. Ihr wurde fristlos gekündigt

• eine Wochen nach ihrer Entlassung ließ sich Iris Niemeyer zur Vorsitzenden des neu gegründeten Ortsverbands Rheine wählen

• Sie engagiert sich bis heute beim Aufbau von NPD- und RNF-Strukturen in Nordrhein-Westfalen und ist eine der Gründerinnen der rechtsextremen Frauengruppe „Jeanne D.“

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Prominente Akteurinnen der Extremen Rechten

Ricarda Riefling• eine der einflussreichsten Frauen in der NPD• Ehefrau von Nazi-Aktivist Dieter Riefling• Mitglied des Bundesvorstands der NPD• Organisatorin der Initiative „Zukunft statt Überfremdung“• NPD-Vorsitzende im Unterbezirk Oberweser • Sprecherin der NPD-Niedersachsen

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Beate Zschäpe

Kundgebung zur Ehren Rudolf Heß, Worms 1996. Foto: apabiz e.V.

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Beate Zschäpe

Kundgebung zur Ehren Rudolf Heß, Worms 1996. Foto: apabiz e.V.

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Beate Zschäpe

Kundgebung zur Ehren Rudolf Heß, Worms 1996.Foto: apabiz e.V.

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Beate Zschäpe

NPD Aufmarsch, Erfurt 1998. Foto: apabiz e.V.

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Nazi-Demo, Dresden 1998 - u.a. mit Mitgliedern des NSU (siehe unten)

Bildmitte (Mütze) Uwe Böhnhard, rechts daneben Beate Zschäpe, ganz rechts Uwe Mundlos Foto: apabiz e.V.

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Propagandamaterial

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Propagandamaterial - Partizipationsaufrufe

Einblick – Website Mädelring ThüringenVgl. user-web-gear.com/thueringen/s10html

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Propagandamaterial und Diskussionsformate

Von der Website des „Aktionsbüros“ Thüringen Vgl. logr.org/Aktionsbuero/?tag=madelring-thueringen

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Junge Frauen als Interessensgruppe

NPD Berlin

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Junge Frauen als Interessensgruppe

NPD Nordrhein Westfalen

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Junge Frauen als Interessensgruppe

NPD Hessen

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Werbebanner des RNF

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Rechtsextreme Aktivistinnen

RNF - Aktivistinnen

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Rechtsextreme Aktivistinnen

RNF Sachsen

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Rechtsextreme Aktivistinnen

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Rechtsextreme Aktivistinnen

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Deutschlands Zukunft ist auch Frauensache!

RNF Halle

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Auch Frauen sind Nazis! 4 Wahrnehmungsprobleme und ihre Folgen

a) Frauen sind friedfertig.

Diese Annahme blendet aus, dass Frauen sowohl aktiv als auch indirekt an der Ausübung rechtsextremer Gewalt beteiligt sind. Hinzu kommt die häufige Ausblendung des politischen Hintergrunds von Gewalt - gerade, wenn diese von Frauen ausgeht.

b) Frauen werden als politische Akteurinnen weniger wahr- und noch weniger ernst genommen.

Das politischen Engagement und der politische Aktionsradius von Frauen ist oft auf den sozialen Nahraum bezogen oder beschränkt und wird nicht als genuin politisch angesehen. Hier kommt hinzu, dass die Bedeutung sog. "weicher" Politikformen tendenziell unterschätzt wird - vor allem im Hinblick auf die Einbindung und Mobilisierung von Frauen.

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Auch Frauen sind Nazis! 4 Wahrnehmungsprobleme und ihre Folgen

c) Rechtsextremismus bei Mädchen ist eine Phase.

Diese fälschliche und verharmlosende Annahme hat unterschiedliche Facetten. Das offensive „Zur Schau stellen“ rechtsextremer Symbolik findet überwiegend in der Übergangsphase (Findungs- und Orientierungsphase) zum Rechtsextremismus statt. Das Nachlassen von Provokation und ein weniger eindeutiges Erscheinungsbild sind keineswegs Zeichen von Abkehr von dieser Ideologie, sondern stehen vielmehr für Festigung und stärkere Szeneanbindung - generell lassen sich in letzter Zeit eher „umgekehrte Dresscodes“ erkennen - sprich die regelrechte Aufforderung durch rechte Kader, die Gesinnung nicht äußerlich kenntlich werden zu lassen.

Hinzu kommt eine immer frühere gezielte und bessere Einbindung und Schulung gerade von Mädchen in rechtsextreme Strukturen, damit diese nicht in der „Familiengründungsphase“ zum Ausstiegsgrund für Männer aus der Szene werden. Zunehmend gibt es außerdem Angebote an Familie: Kinderbetreuung, Kinderfeste... um Familie und politisches Engagement vereinbaren zu können.

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Auch Frauen sind Nazis! 4 Wahrnehmungsprobleme und ihre Folgen

d) Frauen sind weniger offensichtlich/sichtbar gefährlich Die politischen Tätigkeiten von Frauen in der extremen Rechten sind stärker sozial orientiert - weniger Aufmerksamkeit heischend oder spektakulär. Sie wirken für die Stärkung des Zusammenhalts und somit die Stabilisierung der gesamten Szene im Sinne einer Generationen übergreifenden Fürsorge „treusorgender Mütter“ oder „Retterinnen des deutschen Volkes“. Genau diese Frauen befördern damit aber auch die Anschlussfähigkeit an die sogenannte bürgerliche Mitte.

Und: Frauen stehen für scheinbare Normalität.So muss man bspw. die provokante Frage stellen, ob die beiden Männer des NSU ohne Beate Zschäpe so lange hätte unerkannt „unter uns“ leben, Banken ausrauben und morden können.

Frauen sind häufig der „soziale Kitt“ in der Szene- aber eben nicht nur. So betreute bspw. auch Beate Zschäpe bis zu ihrem Untertauchen inhaftierte rechte Kameraden. Im Dossier der ZEIT vom 31.5.2012 von Christian Fuchs und John Goetz heißt es klischeehaft über sie:„Sie kochte für die Männer, wusch die Wäsche, verwaltete das Geld und war die gute Seele der Killer. (...)“Sie war es aber auch, die die letzte Wohnung des NSU in Schutt und Asche legte.

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Aussteigerinnen

• Seit 2000 gibt es Aussteigerprogramme in Deutschland, allerdings bis heute keines, welches sich gezielt an Frauen und deren Kinder richtet.

• Erste Modelle der Ausstiegshilfe entstanden Mitte der 90er in Schweden und Norwegen. Das wohl bekannteste Aussteigerprogramm ist EXIT und wurde von Bernd Wagner, Polizist und Leiter des Zentrums für Demokratische Kultur begründet.

• Der Großteil der Aussteiger ist männlich und entstammt dem militanten Milieu, freien Kameradschaften, der NPD und ihrer Jugendorganisation JN.

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Aussteigerinnen

Tanja Priegenau ...

...begann ihre rechtsextreme „Karriere“ bei der Wiking-Jugend und bildete später selbst den rechtsextremen Nachwuchs aus. Sie war mehr als 20 Jahre in der Szene aktiv. Ihr Ausstieg erfolgte 2005 und war sehr schwierig. Sie zeigte ihren Ex-Mann, Kader der rechten Szene, an und ging von Holste nach Dresden. Bis heute kursieren Mordaufrufe ihrer ehemaligen Kameraden. Sie lebt heute mit ihren Kindern unter einen neuen Identität. Die Szene sieht sie als doppelte Verräterin, da sie nicht nur ausgestiegen ist, sondern auch „als deutsche Mutter ihre Kinder dem Nationalsozialismus entzogen“ hätte.

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Aussteigerinnen

Christine Hewicker ...

... aus Niedersachsen war in den 70er Jahren militante Rechtsextremistin und stieg nach einem Gefängnisaufenthalt wegen eines geplanten Sprengstoffanschlags auf einen US-Stützpunkt aus der Szene aus. Heute ist sie aktiv in der Aufklärung über Rechtsextremismus. Sie beschreibt ihren Ausstieg selbst als Entwicklung vom „Nationalroboter zum Menschen“.

(siehe Homepage von Mut gegen rechte Gewalt)

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Was tun? Anforderungen an Bund, Land und Kommunen

Es braucht:

• ausreichend Fördermittel für praxisorientierte Forschungsprojekte zum Rechtsextremismus unter Genderaspekten, um geschlechterreflektierte Präventionsarbeit zu ermöglichen

• Ausstiegsprogramme, die auf die spezifischen Probleme von Frauen, Mädchen und Familien beim Ausstieg aus der Neonaziszene zugeschnitten werden

• fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit zwischen politischen, pädagogischen und zivilgesellschaftlichen AkteurInnen

• geschlechtsspezifische Präventionsstrategien - gezielt nichtrechte Mädchenarbeit anbieten

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Was tun? Anforderungen an Bund, Land und Kommunen

Es braucht:

• Qualitativ hochwertige Fortbildungen zur Genderspezifik im Rechtsextremismus für Justiz, Polizei, Jugendämter und Jugendkultureinrichtingen

• Fortbildung und Sensibilisierung von angehenden ErzieherInnen, LehrerInnen und sonstigem pädagogischem Personal

• die Entwicklung pädagogischer Ansätze für den Umgang mit Kindern aus sog. „nationalen Familien“

• die Aufschlüsselung der Straftaten der politisch motivierten Kriminalität (PMK - rechts) nach Geschlecht der Täterinnen und Täter, um ein realistisches Bild über das Gewaltpotenzial von rechtsextrem orientierten Frauen zu erhalten

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Für Rückfragen und weitere Informationen:

Astrid Rothe-BeinlichE-Mail: [email protected]