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Pflanzen zurückschlagen Paul Ostberg, Stromberg: „Wir warten auf Schnee. Wenn wir keinen kriegen, wird’s bitter. Dann kann einiges ka- puttgehen, so wie im Februar, als wir den starken Frost hatten. Der Frost zieht das Wasser aus der Pflanze, und sie verdurstet. Gerste kann Temperaturen bis minus 14 Grad vertragen. Der- zeit sind wir im Wald zugange. Brombeeren und Weiden müssen zurückgeschlagen werden, da- mit man einen schönen Buchen- wald bekommt. Die Pflanzen würden die Buchen überwu- chern. Zum Stutzen nutzt man eine Heppe, das ist eine Art Sen- se mit einer halbmondförmigen Klinge.“ (fen) Bauern-Wetter Im Garten von Heinrich Al- bert aus Rhe- da-Wieden- brück finden Wildvögel in den Wintermo- naten hausge- machtes Fut- ter. Bilder: Wessel, dpa Füttern erlaubt Drei mittelgroße Tontöpfe schaukeln im kalten Wind im Al- bertschen Garten. „Damit komme ich über den Winter“, sagt der Rentner, der auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. Neben Spat- zen, Bachstelzen und Amseln lie- ßen sich in diesem Winter beacht- lich viele Meisen in der Wohn- siedlung, in der Albrecht mit sei- ner Frau lebt, blicken. Auch Rot- kehlchen seien hin und wieder zu sehen. Unterschiedliche Futterarten brauchen die Wildvögel nicht. Obschon Amseln angefaulte Äp- fel bevorzugen würden, erklärt Heinrich Albrecht. Dafür steht die Eigenproduktion aus Fett und Körnern bei den Meisen hoch im Kurs. sich ein Gemisch aus tierischem Fett und Körnern – eine Kombi- nation, die ein wichtiger Energie- lieferant für die Vögel ist, die den Winter in deutschen Gefilden ver- bringen. Bis Heinrich Albert vor sechs Jahren in Rente ging, hat er als Fleischer gearbeitet. „Damals habe ich das Fett für die Futter- töpfe immer von der Arbeit mit- gebracht“, sagt er. Der 66-Jährige hält nichts von Fertigprodukten. „Man weiß nie, was in diesen syn- thetisch hergestellten Dingern so drin ist“, erklärt er. Gemeint sind etwa Meisenknödel aus dem Su- permarkt. Wenn sich Heinrich Al- bert für die flatterhaften Garten- besucher an den Herd stellt, kommt nur echtes Nierenfett vom Rind in den Topf. Das besorgt er direkt vom Fleischer. Heute sei das allerdings schwieriger, sagt er. Die wenigsten Fleischer wür- den noch selbst schlachten. Doch empfiehlt er, einfach mal beim nächsten Metzgerbesuch nachzu- fragen. Vogelfutter aus der eigenen Kü- che – ist das nicht ein wenig auf- wendig neben seiner rund 30-köpfigen Sittichzucht? „Die Wildvögel sind mir genauso wich- tig wie die Tiere in meinen Käfi- gen“, sagt der Hobbyzüchter. Die Zeit, die er zur Zubereitung des Wildvogelfutters braucht, inves- tiert er gerne. Die Arbeit, die er damit habe, halte sich schließlich in Grenzen. Von unserem Redaktionsmitglied JULIA WESSEL Das muntere Gezwitscher in Heinrich Alberts Garten ertönt nicht nur aus den kleineren und größeren Vogelhäusern, die den Rasen hinter dem Haus des Rent- ners säumen. Trotz frostiger Tem- peraturen ist der Garten in Rhe- da-Wiedenbrück von Meisen und Drosseln gut besucht. Denn hier warten hausgemachte Spezialitä- ten auf die Wildvögel. „Ich stelle das Winterfutter schon lange selbst her“, erklärt Heinrich Albert und blickt durch das große Wohnzimmerfenster in seinen Garten. Blumentöpfe aus Ton hängen dort in den Obstbäu- men. In deren Innerem verbirgt leicht abgekühlte, zähflüssige Mi- schung gibt man in die Tontöpfe. Das Loch in deren Boden ver- schließt man zuvor mit einem Holzstab, der als Abdichtung und Festhaltemöglichkeit für die Vö- gel zugleich dient. Der Stab wird schließlich am oberen Ende durchbohrt, sodass man den Topf mit der Öffnung nach unten auf- hängen kann. So bleibt das Fut- ter, das die Vögel vom ersten Frost bis zum Frühling brauchen, tro- cken. (juli) Mit einem Kilogramm Nieren- fett vom Rind kann man etwa drei Tontöpfe mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern füllen. Das Fett zerlässt man im Topf und gießt es durch ein Sieb, so extra- hiert man den Talg, den man für das Futter benötigt. In diesen gibt man jeweils etwa eine Handvoll ungeschälte Sonnenblumenkerne und eine Handvoll gemischtes Körnerfutter. Auch Nüsse eignen sich, wichtig ist bei allen Zutaten nur, dass sie ungesalzen sind. Die Hintergrund Serie: Klimawandel und Garten Der Buchsbaumzünsler verbreitet sich auch wegen des Klimawan- dels in unserer Region. Bild: Verband Wohneigentum NRW Neue Schädlinge erobern Westfalen Von unserem Redaktionsmitglied NICOLE FENNEKER Durch den Klimawandel und den intensiveren weltweiten Han- del kommen neue Schädlinge zu uns. „Das große Problem ist, dass sie hier keine natürlichen Feinde haben“, sagt Johannes Treiling vom Verband Wohneigentum NRW. Bereits ausgebreitet haben sich unter anderem der Buchsbaum- zünsler, der Buchsbaumpflanzen frisst, sowie der Zitrusbockkäfer und der Asiatische Holzbock- käfer, die sich in das Holz von Laubbäumen hineinbohren. „Die Weiße Fliege zum Beispiel wurde mit Zierpflanzen eingeschleppt, die unkontrolliert von Lebens- mittel-Discountern importiert werden“, ergänzt der Gartenbau- Ingenieur. Sie schädigt Pflanzen in Gewächshäusern, kann durch den Klimawandel aber schon jetzt zum Teil auch im Freien überwin- tern. Andere, einheimische Schädlinge können sich durch den Klimawandel zudem besser und zügiger entwickeln, etwa ei- nige Läusearten. Um sich gegen alte und neue Schädlinge zu schützen, sollten Hobbygärtner vor allem dafür sorgen, dass ihre Pflanzen gesund seien, rät Treiling. „Gesunder Bo- den, gesunde Pflanze, gesunder Mensch“, beschreibt er den Drei- klang. Den Rasenschnitt kann man zum Beispiel liegenlassen, anstatt ihn wegzuwerfen, oder damit Beete mulchen, wenn er trocken ist – das Gleiche gilt für Laub. Selbst angesetzte Pflanzen- jauchen oder andere Stärkungs- mittel könnten die Gesundheit der Pflanzen zusätzlich verbes- sern, aber das Wichtigste sei ein gesunder Boden, sagt Treiling. Zudem kann man Nützlinge im Garten fördern. Igeln, Vögeln oder Spitzmäusen sollte man eine „unaufgeräumte Ecke im Garten“ gewähren – etwa einen Reisighau- fen oder Natursteine, um ihnen einen Unterschlupf zu gewähren. Auch Insekten brauchen ein Heim, etwa kleine gebohrte Höl- zer oder Rietbündel. Und sie be- nötigen Nahrung: „Wo im Garten nichts blüht, sollte man immer et- was Blühendes dazusetzen“, rät der Experte. Dabei gilt: Je weni- ger gefüllt die Blüte ist, desto bes- ser – am besten sind Doldenblü- ten, wie sie beispielsweise Dill, Petersilie, Möhre oder Mädesüß bilden. Denn bei gefüllten Blüten kommen Insekten schlechter an den Nektar und die Pollen heran. Auch einige eingewanderte Pflanzenarten breiten sich durch den Klimawandel aus, etwa das Indische Springkraut, der Riesen- bärenklau und der Sommerflie- der. „Dadurch werden wichtige andere Pflanzen verdrängt“, be- schreibt Treiling das Problem. Gartenbesitzer sollten deswegen ihre Gartenabfälle keinesfalls im Wald entsorgen, von wo aus sich Zierpflanzen ausbreiten könnten. Mit dem ersten Frost wird es Zeit, den Wildvögeln im Garten eine Extra- Mahlzeit zu servieren. Heinrich Alberts aus Rheda- Wiedenbrück bereitet das Futter selbst zu. Meisenknödel aus dem Super- markt lehnt Heinrich Albert ab. Radicchio bringt Farbe ins Spiel erst kurz vor dem Servieren hin- zugefügt werden.“ Mit Pilzen oder Tomaten lässt sich das Grundrezept beliebig variieren. Ähnlich vielfältig sind Pasta- Gerichte mit Radicchio. In Strei- fen über die Penne gestreut, als Füllung in der Gemüselasagne oder mit Ricotta in Ravioli ver- packt, mit Birnen und Gorgonzo- la-Soße über den Tagliatelle oder mit gewürfelter Putenbrust und Farfalle als Salat – Radicchio bringt Farbe ins Spiel. (dpa) Der Klassiker darunter ist das schlichte Risotto al radicchio. „Dazu werden zunächst die wei- ßen, dicken Teile aus den Blättern herausgeschnitten und mit ange- bratenen Zwiebeln, Reis, Brühe und Rotwein gegart“, erläutert Ir- mela Erckenbrecht vom Vegeta- rierbund Deutschland. Die übri- gen Blätter werden kleingezupft oder in dünne Streifen geschnit- ten. „Die eine Hälfte davon kann gegen Ende der Garzeit unterge- zogen werden. Die andere sollte Als leuchtend rote Farbflecke im Blattsalat oder als dekoratives Bett für Häppchen auf dem Buffet ist Radicchio gerade in den trü- ben Wintermonaten hierzulande beliebt. Doch das Gemüse kann mehr. „Ich hatte mal ein Koch- buch mit 150 Rezepten allein zu Radicchio-Gerichten in der Hand“, erzählt Gregor Schaefer, Herausgeber der Kochzeitschrift „La Cucina Italiana“. „Schon al- lein die Vielzahl der Risotto- Rezepte ist überwältigend.“ Als Beilage und Zutat zum Pasta- gericht geeignet: Raddichio ist vielseitig. Bild: dpa einstreuen. 50 Gramm Butter und 30 Gramm Mehl verkneten. Die Sahne schla- gen. Von der Mehlbutter so viel in die heiße, nicht mehr kochen- de Soße rühren, dass sie sämig wird. Ist die gewünschte Konsis- tenz erreicht, vom Herd nehmen und die geschlagene Sahne un- terheben. Die Flusskrebse auf Tellern anrichten und mit der Soße überziehen. Dazu passen etwa Toastbrot oder Kartoffel- püree. (dapd) a Zutaten (für 4 Personen): 4 Stängel Estragon, 1 mittel- große Zwiebel, 1 Orange, 1 EL Butter zum Anschwitzen, 300 g gekochte, geschälte Fluss- krebse, Salz, Pfeffer, 50 g But- ter, 30 g Mehl, 50 ml Sahne a Zubereitung: Estragonblätter von den Stängeln zupfen. Zwie- bel schälen und klein schnei- den. Orange auspressen. Einen Esslöffel Butter in einem Topf auslassen und die Zwiebel da- rin andünsten. Den Orangen- saft dazugießen, die Flusskreb- se dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Estragonblätter Orangenbutter-Krebse Pott- Kieker Arnie wartet im Tierheim auf ein neues Zuhause. Der trotz seiner imposanten Statur eher schüchterne Kater ist die meiste Zeit auf der Flucht vor anderen Katzen und kann aus Platz- gründen nicht einzeln im Tierheim untergebracht werden. In seinem neuen Zuhause würde er entweder gern als Einzelkat- ze leben oder aber mit einem ruhigeren Artgenossen. Es wäre sehr schön, wenn er etwas Freigang genießen könnte oder ein gesicherter Balkon vorhan- den wäre. Wer Arnie kennenlernen möchte, kann sich an den Tier- schutzverein Beckum/Oelde wenden, w 02527/420 oder 0170/5518671. Kräftig und schüchtern Tier der Woche Aus Früchten und Gewürzen lässt sich die Weihnachtsdeko basteln. der beiden Stränge befestigt und der restliche Draht mehr- mals um die Sterne geschlun- gen. (gl) Diese Weih- nachtsdekora- tion ist etwas fürs Auge und für die Nase: ein Arrange- ment aus getrockneten Früchten und weihnachtlichen Gewürzen. a Man benötigt: 1 m dünnen, biegsamen Draht in Gold oder Silber, 70 cm Geschenkband, getrocknete Apfel- und Oran- genscheiben, Erdnuss, Zimt- stange, Sternanis, zwei Sterne aus Rinde mit zirka 3 cm Durchmesser. a Anleitung: Draht verschlin- gen, so dass Stränge von zirka 60 Zentimeter und 40 Zentime- ter entstehen. Durch die Schlin- ge oben das Geschenkband zie- hen, verknoten und eine Schlei- fe binden. Erdnuss, Sternanis, Zimtstange mit dem Draht mehrmals umschlingen und so- mit befestigen. Die getrocknete Orangenscheibe vierteln und die getrocknete Apfelscheibe mondförmig schneiden. Danach ein Loch in die Scheiben schneiden, den Draht durchfä- deln und einmal umschlingen. Die Früchte können in beliebi- gem Abstand angebracht wer- den. Zum Schluss werden die Sterne aus Rinde an den Enden Deko aus Früchten Bastel- Tipp Deshalb löst der Florist- meister je nach Vasengröße zwei bis vier Gebissreiniger in dem Gefäß in Wasser auf. Über Nacht säubert das Mittel die Vase von Belägen und ver- nichtet die Bakterien. „Die Vase muss danach nur noch gründlich ausgespült werden“, sagt Hoff- mann. (dpa) Gebissreiniger säubert nicht nur Zähne, sondern auch Blu- menvasen. Gerade in Modellen mit schlankem Hals und dickem Bauch sammeln sich Bakterien an. Diese lassen Schnittblumen leicht verderben, erläutert Man- fred Hoffmann, Kreativ-Direk- tor des Fachverbandes Deut- scher Floristen. „Keine Spül- bürste reicht bis in den Bauch, und in der Spülmaschine wer- den die Vasen niemals sauber.“ Blumenvasen säubern Heim & Haushalt am Wochenende Samstag, 22. Dezember 2012 Hier auf dem Land

Füttern Bauern-Wetter · 2014-01-11 · erlaubt Drei mittelgroße Tontöpfe schaukeln im kalten Wind im Al-bertschen Garten. „Damit komme ich über den Winter“, sagt der Rentner,

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Page 1: Füttern Bauern-Wetter · 2014-01-11 · erlaubt Drei mittelgroße Tontöpfe schaukeln im kalten Wind im Al-bertschen Garten. „Damit komme ich über den Winter“, sagt der Rentner,

Pflanzen zurückschlagenPaul Ostberg, Stromberg:„Wir warten auf Schnee.

Wenn wir keinen kriegen, wird’sbitter. Dann kann einiges ka-puttgehen, so wie im Februar,als wir den starken Frost hatten.Der Frost zieht das Wasser ausder Pflanze, und sie verdurstet.Gerste kann Temperaturen bisminus 14 Grad vertragen. Der-zeit sind wir im Wald zugange.Brombeeren und Weiden müssenzurückgeschlagen werden, da-mit man einen schönen Buchen-wald bekommt. Die Pflanzenwürden die Buchen überwu-chern. Zum Stutzen nutzt maneine Heppe, das ist eine Art Sen-se mit einer halbmondförmigenKlinge.“ (fen)

Bauern-Wetter

Im Garten vonHeinrich Al-bert aus Rhe-da-Wieden-brück findenWildvögel inden Wintermo-naten hausge-machtes Fut-ter.Bilder:Wessel, dpa

Fütternerlaubt

Drei mittelgroße Tontöpfeschaukeln im kalten Wind im Al-bertschen Garten. „Damit kommeich über den Winter“, sagt derRentner, der auf einem Bauernhofaufgewachsen ist. Neben Spat-zen, Bachstelzen und Amseln lie-ßen sich in diesem Winter beacht-lich viele Meisen in der Wohn-siedlung, in der Albrecht mit sei-ner Frau lebt, blicken. Auch Rot-kehlchen seien hin und wieder zusehen.

Unterschiedliche Futterartenbrauchen die Wildvögel nicht.Obschon Amseln angefaulte Äp-fel bevorzugen würden, erklärtHeinrich Albrecht. Dafür stehtdie Eigenproduktion aus Fett undKörnern bei den Meisen hoch imKurs.

sich ein Gemisch aus tierischemFett und Körnern – eine Kombi-nation, die ein wichtiger Energie-lieferant für die Vögel ist, die denWinter in deutschen Gefilden ver-bringen.

Bis Heinrich Albert vor sechsJahren in Rente ging, hat er alsFleischer gearbeitet. „Damalshabe ich das Fett für die Futter-töpfe immer von der Arbeit mit-gebracht“, sagt er. Der 66-Jährigehält nichts von Fertigprodukten.„Man weiß nie, was in diesen syn-thetisch hergestellten Dingern sodrin ist“, erklärt er. Gemeint sindetwa Meisenknödel aus dem Su-permarkt. Wenn sich Heinrich Al-bert für die flatterhaften Garten-besucher an den Herd stellt,kommt nur echtes Nierenfett vomRind in den Topf. Das besorgt erdirekt vom Fleischer. Heute seidas allerdings schwieriger, sagter. Die wenigsten Fleischer wür-den noch selbst schlachten. Dochempfiehlt er, einfach mal beimnächsten Metzgerbesuch nachzu-fragen.

Vogelfutter aus der eigenen Kü-che – ist das nicht ein wenig auf-wendig neben seiner rund30-köpfigen Sittichzucht? „DieWildvögel sind mir genauso wich-tig wie die Tiere in meinen Käfi-gen“, sagt der Hobbyzüchter. DieZeit, die er zur Zubereitung desWildvogelfutters braucht, inves-tiert er gerne. Die Arbeit, die erdamit habe, halte sich schließlichin Grenzen.

Von unserem RedaktionsmitgliedJULIA WESSEL

Das muntere Gezwitscher inHeinrich Alberts Garten ertöntnicht nur aus den kleineren undgrößeren Vogelhäusern, die denRasen hinter dem Haus des Rent-ners säumen. Trotz frostiger Tem-peraturen ist der Garten in Rhe-da-Wiedenbrück von Meisen undDrosseln gut besucht. Denn hierwarten hausgemachte Spezialitä-ten auf die Wildvögel.

„Ich stelle das Winterfutterschon lange selbst her“, erklärtHeinrich Albert und blickt durchdas große Wohnzimmerfenster inseinen Garten. Blumentöpfe ausTon hängen dort in den Obstbäu-men. In deren Innerem verbirgt

leicht abgekühlte, zähflüssige Mi-schung gibt man in die Tontöpfe.Das Loch in deren Boden ver-schließt man zuvor mit einemHolzstab, der als Abdichtung undFesthaltemöglichkeit für die Vö-gel zugleich dient. Der Stab wirdschließlich am oberen Endedurchbohrt, sodass man den Topfmit der Öffnung nach unten auf-hängen kann. So bleibt das Fut-ter, das die Vögel vom ersten Frostbis zum Frühling brauchen, tro-cken. (juli)

Mit einem Kilogramm Nieren-fett vom Rind kann man etwa dreiTontöpfe mit einem Durchmesservon zehn Zentimetern füllen. DasFett zerlässt man im Topf undgießt es durch ein Sieb, so extra-hiert man den Talg, den man fürdas Futter benötigt. In diesen gibtman jeweils etwa eine Handvollungeschälte Sonnenblumenkerneund eine Handvoll gemischtesKörnerfutter. Auch Nüsse eignensich, wichtig ist bei allen Zutatennur, dass sie ungesalzen sind. Die

Hintergrund

Serie:Klimawandelund Garten

Der Buchsbaumzünsler verbreitetsich auch wegen des Klimawan-dels in unserer Region.Bild: Verband Wohneigentum NRW

Neue Schädlinge erobern Westfalen

Von unserem RedaktionsmitgliedNICOLE FENNEKER

Durch den Klimawandel undden intensiveren weltweiten Han-del kommen neue Schädlinge zuuns. „Das große Problem ist, dasssie hier keine natürlichen Feindehaben“, sagt Johannes Treilingvom Verband WohneigentumNRW.

Bereits ausgebreitet haben sichunter anderem der Buchsbaum-zünsler, der Buchsbaumpflanzenfrisst, sowie der Zitrusbockkäferund der Asiatische Holzbock-käfer, die sich in das Holz vonLaubbäumen hineinbohren. „DieWeiße Fliege zum Beispiel wurde

mit Zierpflanzen eingeschleppt,die unkontrolliert von Lebens-mittel-Discountern importiertwerden“, ergänzt der Gartenbau-Ingenieur. Sie schädigt Pflanzenin Gewächshäusern, kann durchden Klimawandel aber schon jetztzum Teil auch im Freien überwin-tern. Andere, einheimischeSchädlinge können sich durchden Klimawandel zudem besserund zügiger entwickeln, etwa ei-nige Läusearten.

Um sich gegen alte und neueSchädlinge zu schützen, solltenHobbygärtner vor allem dafürsorgen, dass ihre Pflanzen gesundseien, rät Treiling. „Gesunder Bo-den, gesunde Pflanze, gesunderMensch“, beschreibt er den Drei-klang. Den Rasenschnitt kannman zum Beispiel liegenlassen,anstatt ihn wegzuwerfen, oderdamit Beete mulchen, wenn ertrocken ist – das Gleiche gilt fürLaub. Selbst angesetzte Pflanzen-jauchen oder andere Stärkungs-

mittel könnten die Gesundheitder Pflanzen zusätzlich verbes-sern, aber das Wichtigste sei eingesunder Boden, sagt Treiling.

Zudem kann man Nützlinge imGarten fördern. Igeln, Vögelnoder Spitzmäusen sollte man eine„unaufgeräumte Ecke im Garten“gewähren – etwa einen Reisighau-fen oder Natursteine, um ihneneinen Unterschlupf zu gewähren.Auch Insekten brauchen einHeim, etwa kleine gebohrte Höl-zer oder Rietbündel. Und sie be-nötigen Nahrung: „Wo im Gartennichts blüht, sollte man immer et-was Blühendes dazusetzen“, rätder Experte. Dabei gilt: Je weni-ger gefüllt die Blüte ist, desto bes-ser – am besten sind Doldenblü-ten, wie sie beispielsweise Dill,Petersilie, Möhre oder Mädesüßbilden. Denn bei gefüllten Blütenkommen Insekten schlechter anden Nektar und die Pollen heran.

Auch einige eingewandertePflanzenarten breiten sich durch

den Klimawandel aus, etwa dasIndische Springkraut, der Riesen-bärenklau und der Sommerflie-der. „Dadurch werden wichtigeandere Pflanzen verdrängt“, be-schreibt Treiling das Problem.Gartenbesitzer sollten deswegenihre Gartenabfälle keinesfalls imWald entsorgen, von wo aus sichZierpflanzen ausbreiten könnten.

Mit dem erstenFrost wird es Zeit,den Wildvögeln imGarten eine Extra-Mahlzeit zuservieren. HeinrichAlberts aus Rheda-Wiedenbrückbereitet das Futterselbst zu.

Meisenknödel aus dem Super-markt lehnt Heinrich Albert ab.

Radicchio bringt Farbe ins Spielerst kurz vor dem Servieren hin-zugefügt werden.“ Mit Pilzenoder Tomaten lässt sich dasGrundrezept beliebig variieren.

Ähnlich vielfältig sind Pasta-Gerichte mit Radicchio. In Strei-fen über die Penne gestreut, alsFüllung in der Gemüselasagneoder mit Ricotta in Ravioli ver-packt, mit Birnen und Gorgonzo-la-Soße über den Tagliatelle odermit gewürfelter Putenbrust undFarfalle als Salat – Radicchiobringt Farbe ins Spiel. (dpa)

Der Klassiker darunter ist dasschlichte Risotto al radicchio.„Dazu werden zunächst die wei-ßen, dicken Teile aus den Blätternherausgeschnitten und mit ange-bratenen Zwiebeln, Reis, Brüheund Rotwein gegart“, erläutert Ir-mela Erckenbrecht vom Vegeta-rierbund Deutschland. Die übri-gen Blätter werden kleingezupftoder in dünne Streifen geschnit-ten. „Die eine Hälfte davon kanngegen Ende der Garzeit unterge-zogen werden. Die andere sollte

Als leuchtend rote Farbfleckeim Blattsalat oder als dekorativesBett für Häppchen auf dem Buffetist Radicchio gerade in den trü-ben Wintermonaten hierzulandebeliebt. Doch das Gemüse kannmehr. „Ich hatte mal ein Koch-buch mit 150 Rezepten allein zuRadicchio-Gerichten in derHand“, erzählt Gregor Schaefer,Herausgeber der Kochzeitschrift„La Cucina Italiana“. „Schon al-lein die Vielzahl der Risotto-Rezepte ist überwältigend.“

Als Beilage und Zutat zum Pasta-gericht geeignet: Raddichio istvielseitig. Bild: dpa

einstreuen.50 Gramm

Butter und 30Gramm Mehlverkneten. DieSahne schla-gen. Von der Mehlbutter so vielin die heiße, nicht mehr kochen-de Soße rühren, dass sie sämigwird. Ist die gewünschte Konsis-tenz erreicht, vom Herd nehmenund die geschlagene Sahne un-terheben. Die Flusskrebse aufTellern anrichten und mit derSoße überziehen. Dazu passenetwa Toastbrot oder Kartoffel-püree. (dapd)

aZutaten (für 4 Personen):4 Stängel Estragon, 1 mittel-große Zwiebel, 1 Orange,1 EL Butter zum Anschwitzen,300 g gekochte, geschälte Fluss-krebse, Salz, Pfeffer, 50 g But-ter, 30 g Mehl, 50 ml SahneaZubereitung: Estragonblättervon den Stängeln zupfen. Zwie-bel schälen und klein schnei-den. Orange auspressen. EinenEsslöffel Butter in einem Topfauslassen und die Zwiebel da-rin andünsten. Den Orangen-saft dazugießen, die Flusskreb-se dazugeben, mit Salz undPfeffer würzen. Estragonblätter

Orangenbutter-Krebse Pott-Kieker

Arnie wartet im Tierheim auf ein neuesZuhause. Der trotz seiner imposanten Statur eherschüchterne Kater ist die meiste Zeit auf derFlucht vor anderen Katzen und kann aus Platz-gründen nicht einzeln im Tierheim untergebrachtwerden. In

seinem neuen Zuhause würdeer entweder gern als Einzelkat-ze leben oder aber mit einemruhigeren Artgenossen. Eswäre sehr schön, wenn er etwasFreigang genießen könnte oderein gesicherter Balkon vorhan-den wäre.

Wer Arnie kennenlernenmöchte, kann sich an den Tier-schutzverein Beckum/Oeldewenden, w 02527/420 oder0170/5518671.

Kräftig und schüchternTier der Woche

Aus Früchten und Gewürzenlässt sich die Weihnachtsdekobasteln.

der beiden Stränge befestigtund der restliche Draht mehr-mals um die Sterne geschlun-gen. (gl)

Diese Weih-nachtsdekora-tion ist etwasfürs Auge undfür die Nase:ein Arrange-

ment aus getrockneten Früchtenund weihnachtlichen Gewürzen.aMan benötigt: 1 m dünnen,biegsamen Draht in Gold oderSilber, 70 cm Geschenkband,getrocknete Apfel- und Oran-genscheiben, Erdnuss, Zimt-stange, Sternanis, zwei Sterneaus Rinde mit zirka 3 cmDurchmesser.aAnleitung: Draht verschlin-gen, so dass Stränge von zirka60 Zentimeter und 40 Zentime-ter entstehen. Durch die Schlin-ge oben das Geschenkband zie-hen, verknoten und eine Schlei-fe binden. Erdnuss, Sternanis,Zimtstange mit dem Drahtmehrmals umschlingen und so-mit befestigen. Die getrockneteOrangenscheibe vierteln unddie getrocknete Apfelscheibemondförmig schneiden. Danachein Loch in die Scheibenschneiden, den Draht durchfä-deln und einmal umschlingen.Die Früchte können in beliebi-gem Abstand angebracht wer-den. Zum Schluss werden dieSterne aus Rinde an den Enden

Deko aus FrüchtenBastel-Tipp

Deshalb löstder Florist-meister je nachVasengrößezwei bis vierGebissreinigerin dem Gefäß in Wasser auf.Über Nacht säubert das Mitteldie Vase von Belägen und ver-nichtet die Bakterien. „Die Vasemuss danach nur noch gründlichausgespült werden“, sagt Hoff-mann. (dpa)

Gebissreiniger säubert nichtnur Zähne, sondern auch Blu-menvasen. Gerade in Modellenmit schlankem Hals und dickemBauch sammeln sich Bakterienan. Diese lassen Schnittblumenleicht verderben, erläutert Man-fred Hoffmann, Kreativ-Direk-tor des Fachverbandes Deut-scher Floristen. „Keine Spül-bürste reicht bis in den Bauch,und in der Spülmaschine wer-den die Vasen niemals sauber.“

Blumenvasen säubern Heim &Haushalt

am Wochenende Samstag, 22. Dezember 2012Hier auf dem Land