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15. Heft 1921 ] J Zuschriften an 15. 4. Gl~asl~iigelehen ia ver~kiech~n.en HSken nazh vorher,ige~u ,¢.u~g~eic~ ~4er I>ic~era ei~e Differ,en,zierun~ der Dichte ~zeigen, wtelehe d~r~ttf ~in&~u~et, dab berei~ ober- h~lb <l~r Temper~tar, ~e~ weleher der ~¢£enisLus ~ieder ,ersc~ei,n~, zwe) Mal,ekti,larf~n, obwohl ~rsich~b~r, neben- ein~n4er besteh:en mti~en. • ,B.et~eIr~t man ~)ieh zu <l, er kier be~orz~gtan Auffas- st~g ~n,d ~c~efiniert ,dlie ~r.itisohe Temper~ur ale die: jeaige Tean.peratur, ,.bei veelcher sich ~e~ Pha~en i~a jedeva Verk~.~tn4s mitei~n~n&er mim~hen, so folg% d~ .mar/ zu genauen Bes~immu~ngen tier kri,~i~hen Tempe- r~ur eidh ein,es elek~romagnetisclmu Riihr~rs he&ienau muB. D~ 4i:es ~her n.ic~r~ g e~ so si~4 die-kri- tisehen Tem~ratura~ben i m altgemei,~en mi~ el:hem kleinen Fehler beholder. ~euo~ders bem erlcen~wer~ bei Heirs Be~b~cht~ungen war .noah 4ie Fests~ell~n:~, 4~B bei A~w~an, d.~n.,g eines elektromwgnetis~hen Riikr,ers d~ie Gla~kiigetehen, wenn sic yon <lem EdsensLtiek ~stol~e,n w t~r<len, emp0rschnell- tea, ~rm Meh ehen,so sehnel~ -- meh.r,ere cm v~eit ~ieder an ,ken ~rsprtin~iche~ Pla£z zariickzul)ewegen. Das ver&ichSete C~as wer,hi~lt s ich w4e clue hochgradig .elastisehe ~au6schu~ma~e, ei~e Fe~stel~u~g, ~'welche ~a~h v:ersekiedenen l~ieh~trngen In~er.e&e ~beansprucht (~1. Traube, Verh~n&l. tier Deatsch. P~hysi~. Gesell- s~kaft 15, ,S. 1228, 1913). J. Tragbe. Fiir Darwin. Ein Wort'zu O. Hertwigs ,,Werden der Organismen". (Aus AnlaB tier zweiten Auflage.) Ch. Darwins Lebenswerk and PersSn~iohkei~ ha.ben darek 4en BerHner Anato~e~ q~n~ Z.ellen~orscher Oskax Hertwig in einem Bathe, d~s sick nieh£ nur an Biol~en, sendern an Mle C~ebiLd,eten wearier, ~ine fiber- aus ser,ingseh~tzi~e Beurteilang er.fah,ren. Unklarheit unc~ auflerordentliohe logische SehwSche, Unwissen- sohaftliehkeit and OberflSehlieh&eit s~d Worte, mit 5enen ,tIertwig z~reint, &era Manne ~erecht z~ werden, d~em die B:i~16gie, w~ie auah <ler Fernersteheade biu~aer glauben dazrfte, ~mehr zu verdanke~ ~h~atal~ irgendeiaem an&exert. Unerwur~eterweise hat sick nun &ie Kritik fast 4urchweg auf &ie ~ei,te yon Darwins C~eg~er ~e- .stellt, and es war wokl ~ine Wirkung d~ieser yon Fack- m~nnern ausgehenden Ur~eile, :d~B schon nach ktirzester Frier j~enes Werk in zweiter AufI~ge" erscheiaen konnte. Auek in den ,,Naturwissenseha~ten" hat dle crete A~vf- lage eine Bewertung ge~unde~, ~e nav~ meinem Da- fi~rhafte~ nicht unw~dersproehen bleiben darf, zu~nsd <lie mei~ten Leser dieser ~nserer Zeitsc~r:if~ k~um ,in <ler La~e sein wer~en, sich auch ~nderw,eit4g zu un~ter- rieh~n. .SeiMem alas Kampfge~timmel ,u:m <lie Ab~t,am,mung~- tekre ~ur Ruhe ~ekon~men 5st, ~eht es- nur nook ~m Darwims Erkli~rungs~ers~ch, &ie Selektionst, heo*rie. Nun mu~ ~ugest~nden wer&en, dgB &:iese m41 :Schwierigkei~e~ amgeben ist ~ ~ben denen, die Darugn selbst sch(m raft greBer 'Gewissenh,afLig~ei?~, hervorg.0-h0ben, hat --" ~nd <lab zu ,i,hrer ~icheren Anwen<ltmg ~uf konkrebe F~le oft .genug <li,e ¥or aus,se~zungen fehl.en. 2~ber nicht um diese Di~rg~e, un<l iiberkau.p£ n,icht so sehr um Ei.nzel,heiben, kandelt es s'ick ftir" Da~'wins Gegner. Viel- mehr glaflben 4iese,. zu einer rad~ikalen oder n,ahezu r~ikal,en Ab~ehnung .Grand za h,a~ben. Entsprechend stehen ftir sie l~#sche Arg~m~nLe ami solche der all- gemeinea Wissen~chaftelehre ~im Vurdtergrun,dL At les kom~mt dann .wuf die Besehaf~,e~h,ei~ 4i~eser Arg~trae~e an: Man w:ir:d zum Beispie~ fragea diir~en, wie es dann nm &ie Logik der Kriti.keT stehL die Herausgeber. 253 Zun~c~st wir& tibersehea odor nich?~ reokt gewiir- digt, ~laB <las Da~ein einer ~Selektion e~n,e Folgerung au~, &er A~st~mm~ngs~eJate ,u,nd ~n<leren tats~ichHehen Festste~hmgen ist, die vo~ ~iema~dem bezu~eife~t wet- den. Einer SeEektion, ~eren Wixkan'gk~weise, Gra& un~ G~renzen z~va~ neck. viel£ach tier genaaeren Uaber- suchung bodiirfen, dereu Ergebnis ~ber ga~z gewil] ~ch nicht an,n~ern@ Nut]L ~e~n k~nn. Dock schwerex als <lieser ]~gel an FoI~er~ic~i~keit .wl~egt an&eraS. ,Schon ~I.c~ nach Ers.elreinen des Ur- spr~n~s ~r Arten hat es )~[iBverst~ndnisse g~gebea, tiber deren Enbs~ehung man sick ,n.~cht wrandern ¢larf bei ~er Verwickelung des ~.ielseitigen Stoffs ~n6 tier Leidenscha~, mit der der K~mpf geft~hrt wurde. Diese Mi,B~er~t~ndn, i~e ,ram ~bekmupt~u sick ~s ~uf den he~- tigen Tag raft solcher Z~h~g~ei~, &all es ~n, mi~gl~ch wit<l, ~bei ge~vissen "~Schrfft~tellern ernsthaftes Bemithen vor.auszus.et~en. Darwin ~at "}a'das alles noct~ er- leb~, ~r~d au~ raauehen ~renig. ilberlegten Einw.urf h~t er mi% einer ,Sachlichl~eit tg~antwor%e¢, .dis ei~en jedcn &er Be~ehrung th~,~e zug~gfielr m~cken solle'n. I~- dessea ersckeinen in <ler ~ntid~rav,inl;s~ischen Li.teratur n icht n.ur ,~eselben En~stellangen izamcr Wl,eder, s~a- der~ sic werden, ganz unvvrantworflivherwe~se, so vbr- ge$ragen, als ob es hie ein~ lYvrivh$igung gegebe~ hiit~e. Die 6egner h~ben ~ick ,libSrhaa.p~ um Darw/~b~ We~k¢ u~d am das darien zu~ammengebraehte reiche TaCsachen- material wie such a,m d as, was ,&ie F()lgezelt neck hinzt~etr~en hatte, je l~nger je wen~ger gektimmert. V~ie schon ges,agt, hat n~n sick r~ahr ,~n ~l~Igem.einer/ Wendungen ergahgea, wie es j a k~tun a~ders mSglich wet, wenn man sohon elnmal <tie An~elegenheit vor ,&~s Forum eine~ Laienp~b~ik~m~ bringen wel:l~e. Auch hat man ,h~utig start atas ,ken Origiaalseh~iften Meber ~us ,~bgeleite~en Quell,ca ges chiipf~. Un& ~s. $st neck nicht einm~l das Sohlimmste. Es l~llt sick im einzelnen ~erfolgen, wie eine ,Kr~itik sieh a~f tier a~fl,eren aufbaart, ~ie immer nero, ~n~ i~nmer bede~klichere M~gd.e~t.unffen h~i~z~get~n wer<le~n, his seh~iiel]l, ieh ,eia Rirmli~her Popanz enfstekt, der vor den Augen eines sch,aulustigen Publikums rn:it teichter t~fiihe zerfledert werdea ~nn. G~w~i.B ,igBt sieh m~n~hes "entsch~aI~igen, d~ e~ ~,a ,<lea Schri.ften yon Da~'wins minder vorsichLiger Gefolguvhaft aa ~llertei Eala~l~istm~en e~benfat]~ ndeht gefehl~ hat. ~ber mi~ der Vorzeigung einer Karilzatur ~n Stel,l~e ,c~er Sel~k- tioastheorie ist ,denn I.~oeh bei wei~em <l~eGrenze ~es~en ttberschritSen, was aoch eine ~urilde Beu~,beil~ng zul~Bt. Die Originalsehriften sin& j~ jedem ~ugitnglick. Wenn einer andere angreifen w~l,1, so s~ll er &kre Ans ichten zuerst eiam~l grti~dllch ~enne~ ~lern,e~ an~ zu ~zer- stekea suehcn, untt <lann solt er ~uf deren geCreuc V~ieder~be ,die ~Sorgfa]£ ve~wen,d,en, die ~llein mit un- bed~ngter Wahrheitsllebe u~v~ mit Aehtung vet den Reehten c~er frem~en Pers6nllehkeit vereinbar ist. Die augenblickHeh ,letzte Phase des gesekil~ri~dn Vorgangs h@ben wir ,in dem Bac't~ yon 0. Hvrtwlg vor tins. Nieht ,in einem ei~zigen Fal~le ~h~t H. ffi,r sein.~ B ehwut~tungen ' eineE stiehhaltigen Beweis erbracht. C~erad~e ~ie Angwben, auf die" er seine ~bf~lligs~en Ur- teile griin.~et, stehan mit Darw~ns un~weideut~gen Wor- Sen in 4ia,m, e4ralem W~dersprach. Ebenso we~den yon Hertwig die AnsSchten eines .anderen ~hoeh~rer4ien~en Fovsckers, A. Wefismann, entstel,lt, fir. bel~aul)tet so~r, ,,~ie D.axwi,nisten" lie~e~ jede Art, ~attun,~ ~s,w. yon einem einzigen Paar abs~a~men, w,ie ,es ,c~ie mos~i~che Schiipfu,n,gsgeseh~ehte ~u~I .Zu &i~en and! ~n4ere~ sac~- M~hen Entg,I,eistmgen konnnt ~noch eine sehr befremfl- lieh~ Taktik. Was die Gegner &iskre&i~eren k~nn,

Für Darwin. Ein Wort zu O. Hertwigs „Werden der Organismen“

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15. Heft 1921 ] J Zuschr i f t en an 15. 4.

Gl~asl~iigelehen ia ver~kiech~n.en HSken nazh vorher,ige~u ,¢.u~g~eic~ ~ 4er I>ic~era ei~e Differ,en,zierun~ der Dichte ~ z e i g e n , wtelehe d~r~ttf ~in&~u~et, dab be re i~ ober- h~lb <l~r Temper~tar, ~e~ weleher der ~¢£enisLus ~ieder ,ersc~ei,n~, zwe) Mal,ekti,larf~n, obwohl ~rsich~b~r, neben- e in~n4er besteh:en mt i~en.

• ,B.et~eIr~t man ~)ieh zu <l, er kier be~orz~gtan Auffas- • s t ~ g ~n,d ~c~efiniert ,dlie ~r.itisohe T e m p e r ~ u r ale die: j e a i g e Tean.peratur, ,.bei veelcher sich ~ e ~ Pha~en i~a jedeva Verk~.~tn4s mitei~n~n&er mim~hen, so folg% d ~ .mar/ zu genauen Bes~immu~ngen tier kri,~i~hen Tempe- r ~ u r eidh ein, es elek~romagnetisclmu Riihr~rs he&ienau muB. D~ 4i:es ~ h e r n.ic~r~ g e ~ so si~4 d ie -kr i - t isehen T e m ~ r a t u r a ~ b e n i m altgemei,~en mi~ el:hem kleinen Fehler beholder.

~euo~ders bem erlcen~wer~ bei Heirs Be~b~cht~ungen war .noah 4ie Fests~ell~n:~, 4~B bei A~w~an, d.~n.,g eines elektromwgnetis~hen Riikr,ers d~ie Gla~kiigetehen, wenn sic yon <lem EdsensLtiek ~stol~e,n w t~r<len, emp0rschnell- tea, ~rm Meh ehen,so sehnel~ - - meh.r,ere cm v~eit ~ ieder a n ,ken ~rspr t in~iche~ Pla£z zariickzul)ewegen. Das ver&ichSete C~as wer,hi~lt s ich w4e clue hochgradig

.elastisehe ~au6sc hu~m a~e , ei~e Fe~stel~u~g, ~'welche ~a~h v:ersekiedenen l~ieh~trngen In~er.e&e ~beansprucht (~1. Traube, Verh~n&l. tier Deatsch. P~hysi~. Gesell- s~kaft 15, ,S. 1228, 1913). J. Tragbe.

Fiir Darwin. Ein W o r t ' z u O. Hertwigs , ,Werden der Organismen".

(Aus AnlaB t i e r z w e i t e n Auflage.) Ch. Darwins Lebenswerk and PersSn~iohkei~ ha.ben

darek 4en BerHner Ana to~e~ q~n~ Z.ellen~orscher Oskax Hertwig in einem Bathe, d~s sick nieh£ nur an B io l~en , sendern an Mle C~ebiLd,eten wearier, ~ine fiber- aus ser,ingseh~tzi~e Beurte i lang er.fah,ren. Unklarheit unc~ auflerordentliohe logische SehwSche, Unwissen- sohaftliehkeit and OberflSehlieh&eit s ~ d Worte, mi t 5enen , tIertwig z~reint, &era Manne ~erecht z~ werden, d~em die B:i~16gie, w~ie auah <ler Ferners teheade biu~aer glauben dazrfte, ~mehr zu verdanke~ ~h~at al~ irgendeiaem an&exert. Unerwur~eterweise ha t sick nun &ie K r i t i k fas t 4urchweg auf &ie ~ei,te yon Darwins C~eg~er ~e-

.stellt, a n d es war wokl ~ine Wi rkung d~ieser yon Fack- m~nnern ausgehenden Ur~eile, :d~B schon nach ktirzester Fr ier j~enes Werk in zweiter AufI~ge" erscheiaen konnte. Auek in den ,,Naturwissenseha~ten" hat dle crete A~vf- lage eine Bewertung ge~unde~, ~ e nav~ meinem Da- fi~rhafte~ nicht unw~dersproehen bleiben darf, zu~nsd <lie mei~ten Leser dieser ~nserer Zeitsc~r:if~ k~um ,in <ler La~e sein wer~en, sich auch ~nderw,eit4g zu un~ter- r i eh~n .

.SeiMem alas Kampfge~timmel ,u:m <lie Ab~t,am,mung~- tekre ~ur Ruhe ~ekon~men 5st, ~eht es- nur nook ~m Darwims Erkli~rungs~ers~ch, &ie Selektionst, heo*rie. Nun mu~ ~ugest~nden wer&en, dgB &:iese m41 :Schwierigkei~e~ amgeben is t ~ ~ben denen, die Darugn selbst sch(m raft greBer 'Gewissenh,afLig~ei?~, hervorg.0-h0ben, ha t --" ~nd <lab zu ,i,hrer ~icheren Anwen<ltmg ~uf konkrebe F ~ l e oft .genug <li,e ¥ o r aus,se~zungen fehl.en. 2~ber nicht um diese Di~rg~e, un<l iiberkau.p£ n,icht so sehr um Ei.nzel,heiben, kandelt es s'ick ftir" Da~'wins Gegner. Viel- mehr glaflben 4iese,. zu e i n e r rad~ikalen oder n,ahezu r~ ika l ,en Ab~ehnung .Grand za h,a~ben. Entsprechend s tehen ftir sie l~#sche Arg~m~nLe ami solche der all- gemeinea Wissen~chaftelehre ~im Vurdtergrun,dL At les kom~mt dann .wuf die Besehaf~,e~h,ei~ 4i~eser Arg~trae~e a n : Man w:ir:d zum Beispie~ fragea diir~en, wie es dann nm &ie Logik der Kriti.keT stehL

d i e He rausgebe r . 253

Zun~c~st wir& tibersehea odor nich?~ reokt gewiir- digt, ~laB <las Da~ein einer ~Selektion e~n,e Fo lge rung au~, &er A~st~mm~ngs~eJate ,u,nd ~n<leren tats~ichHehen Festste~hmgen ist, die vo~ ~iema~dem bezu~eife~t wet- den. E iner SeEektion, ~eren Wixkan'gk~weise, Gra& un~ G~renzen z~va~ neck. viel£ach tier genaaeren Uaber- suchung bodiirfen, dereu Ergebnis ~ber ga~z gewil] ~ c h n ich t an,n~ern@ Nut]L ~e~n k~nn.

Dock schwerex als <lieser ] ~ g e l an FoI~er~ic~i~keit .wl~egt an&eraS. ,Schon ~I.c~ nach Ers.elreinen des Ur- spr~n~s ~ r Ar ten ha t es )~[iBverst~ndnisse g~gebea, tiber deren Enbs~ehung man sick ,n.~cht wrandern ¢larf bei ~er Verwickelung des ~.ielseitigen Stoffs ~n6 tier Leidenscha~, m i t der der K~mpf geft~hrt wurde. Diese Mi,B~er~t~ndn, i ~ e ,ram ~bekmupt~u sick ~ s ~uf den he~- t igen Tag raft solcher Z~h~g~ei~, &all es ~n, mi~gl~ch wit<l, ~bei ge~vissen "~Schrfft~tellern erns thaf tes Bemithen vor.auszus.et~en. Darwin ~at " } a ' d a s alles noct~ er- leb~, ~r~d au~ raauehen ~renig. ilberlegten Einw.urf h~t er mi% einer ,Sachlichl~eit tg~antwor%e¢, .dis e i~en jedcn &er Be~ehrung th~,~e zug~gf ie l r m~cken solle'n. I~- dessea ersckeinen in <ler ~ntid~rav,inl;s~ischen Li.teratur n icht n.ur ,~eselben En~stellangen izamcr Wl,eder, s~a- der~ sic werden, ganz unvvrantworflivherwe~se, so vbr- ge$ragen, als ob es hie ein~ lYvrivh$igung gegebe~ hiit~e. Die 6egner h~ben ~ick ,libSrhaa.p~ um Darw/~b~ We~k¢ u~d am das darien zu~ammengebraehte reiche TaCsachen- mater ia l wie such a,m d as, was ,&ie F()lgezelt neck h i n z t ~ e t r ~ e n hatte, je l~nger je wen~ger gektimmert. V~ie schon ges,agt, h a t n ~ n sick r~ahr ,~n ~l~Igem.einer/ Wendungen ergahgea, wie es j a k~tun a~ders mSglich wet, wenn man sohon elnmal <tie An~elegenheit vor ,&~s Forum eine~ Laienp~b~ik~m~ br ingen wel:l~e. Auch ha t man ,h~utig s ta r t atas ,ken Origiaalseh~iften Meber ~us ,~bgeleite~en Quell,ca ges chiipf~. Un& ~ s . $st neck nicht e i n m ~ l das Sohlimmste. Es l~llt s ick im einzelnen ~erfolgen, wie eine ,Kr~itik sieh a~f tier a~fl,eren aufbaart, ~ i e immer nero, ~n~ i~nmer bede~klichere M~gd.e~t.unffen h~i~z~get~n wer<le~n, his seh~iiel]l, ieh ,eia Rirmli~her Popanz enfstekt, der vor den Augen eines sch,aulustigen Publ ikums rn:it teichter t~fiihe zerfledert werdea ~ n n . G~w~i.B ,igBt sieh m~n~hes "entsch~aI~igen, d~ e~ ~,a ,<lea Schri.ften yon Da~'wins minder vorsichLiger Gefolguvhaft a a ~llertei Eala~l~istm~en e~benfat]~ ndeht gefehl~ hat . ~ b e r mi~ der Vorzeigung einer Karilzatur ~n Stel, l~e ,c~er Sel~k- t ioastheorie is t ,denn I.~oeh bei wei~em <l~e Grenze ~es~en ttberschritSen, was aoch eine ~urilde Beu~,beil~ng zul~Bt. Die Originalsehrif ten sin& j~ jedem ~ugitnglick. Wenn einer a n d e r e angrei fen w~l,1, so s~ll er &kre Ans ichten zuerst eiam~l grti~dllch ~enne~ ~lern,e~ a n ~ zu ~zer- s t e k e a suehcn, untt <lann solt er ~uf deren geCreuc V~ieder~be ,die ~Sorgfa]£ ve~wen,d,en, die ~llein mi t un- bed~ngter Wahrheitsllebe u~v~ mit Aehtung vet den Reehten c~er frem~en Pers6nllehkeit vereinbar ist.

Die augenblickHeh ,letzte Phase des gesekil~ri~dn Vorgangs h@ben wir ,in dem Bac't~ yon 0. Hvrtwlg vor t ins . Nieht ,in einem ei~zigen Fal~le ~h~t H. ffi,r sein.~ B ehwut~tungen ' eineE s t iehhal t igen Beweis erbracht . C~erad~e ~ie Angwben, auf die" er seine ~bf~lligs~e n Ur- teile griin.~et, stehan m i t Darw~ns un~weideut~gen Wor- Sen in 4ia,m, e4ralem W~dersprach. Ebenso we~den yon Hertwig die AnsSchten eines .anderen ~hoeh~rer4ien~en Fovsckers, A. Wefismann, entstel,lt, fir. bel~aul)tet s o ~ r , ,,~ie D.axwi,nisten" lie~e~ jede Art , ~attun,~ ~s,w. yon einem einzigen P a a r abs~a~men, w,ie ,es ,c~ie mos~i~che Schiipfu,n,gsgeseh~ehte ~u~I .Zu &i~en and! ~n4ere~ sac~- M~hen Entg,I,eistmgen konnnt ~noch eine sehr befremfl- lieh~ Taktik. Was die Gegner &iskre&i~eren k~nn,

254 Z u s c h r i f t e n an

~ei es ouch ,nut ~n d ~ n Au@en <let all, or,trover: et~m~ligs~en Lose1-, wir<l w~kllos vorgefti~hrt. So w~i.rd: tier Begriff des Nutz~ns, ,den <tie ,Selektionshheorie ~brau~ht, den ~lmr ltertwig nieht veruteht, geschmaek- t(~servfeise mi t ' dem ,,Hgndelsgeist" <let Englander in V~rbin:&ttag gebracht. : I n einem ander.en *Buche d~s- ~etben Verfasserd, auf dos verwiesen wir~l, ~eiBt es g~tr, <li~ Lehre Darwinv f l~ re tour A.ufhebung der Moral un<l des Reehts. Ja, si~ sin<t ,geft~hrliohe Subjekt~, ,d~ese Darwinisten, we n icht gar te~flisohe B~sewiehter I Man eollte ihnen Gelegen'heSt .geben, ~h,in~r Sohlol] ~ d l%iegel ih, re ~bscheu~iche ~ e o r i e ei~.er l~v i s ion ~t~ ~mter~iehen !

Da~ Hertwig in ~ewi~s'e.n :Bl~ttern, z. B. ~n Organ ~d~ Keplerbundes, f f i r solche VerdSen~te reiahe An~r- l~enn~ng igefunden hat, ]grit sieh denken. Was abet e~ll me, n ,d~zu sa~en, d~fl NatUrforsclier gege~a diese .rnerk- wtirdigen Met, hoc~en des PotemJ~ierens nicht~ einzu- were:fen findeR? !

Hie rmi t komme ich zur bedenkliehsten Seite der Saohe, zum Er~olg eines so ~besehaffenen t~ches~ Die mildeste Auffa~sung i s t offen~bav, &aft ~ l e jene 1Rezea- senten, <l'ie es ihr~n Leeex~ a~erapfehlen, ebenfalls vor- ein, genommen eimt, ~ancl dab sie aut]erdem das Btmh hSchsten~ gamz fltichtig g~les~n ~haben k~nnen. Sie .mfissen "die Bestgt igung i,hrer eigenen Mein,u~g <larin

@efunden h~ben, ~anst h~tten si~ d'oeh woh~ Verdacht eeh~pfen mitssvn. Jedenfall~- h~be~ auch s ie mehr ~ber Darw/~ als yon D a r w ~ gelesen. U,r~d~'so ,haben sie ~tenn mi t geschlossen.en 'A~gen ~kr Placer h*i~ge- sehrieben.

Es ~st tiberhat~p~ ein Elen& um dieso Ar~ yon popu- l~,risierender Liberatur. Der Lai,e, dem Kenntn isse un.~ Schulung fehlen, tier h~,uf~$ kei'ne i h n ~ n g davon hat, <la~ w~sseuschaftliche Einsichten erarbe i te t s~in wol.len, ~nd n~ohts ~eringere~ verlan,gt, ~.s eine ,,Welt- ~msehauumg", ~uf ,d~n PrBsentiertel ler entgegen- ~ebracht, wird d~ z~m Riohter angerufen ung yon ~ll'en ~Seiten mi t ~albverd~uten Tahsachen, flie~enden Be- gr i f fen und ~alekti.sehen Kuns.tsttiekchen be~be,itet. Was konn~e in ~nserem Fall, e, wie in so manehem ~n- ~eren, dos grol]e Publ ikum wohl tun, Sis denen zu glau- .ben,. <lie i~m aI,Ier<lia~s ale beso~ders kompetent un<l ~ls 1Reprtieentaa~n des j t ingsten For t schr i t t s er- sol~einen mochten? Es tiber legt sich na~iirlieh nieht, ~flaB zum Beiepiel ein Laboratori~umsbiologe etwas an- ~deres i ~ ats ein f~d~ naSurali~ (~n~erex Spractm fehlt e ia Wor t ftir diesen Begri.f.f). F~s kommt i hm nicht i,n den Sinn, dab d~s Anstel len yon B e o b a c h t u ~ e n ~n.cl <ti~. tbeoretische Deutung ~nct Verkntipf~n~ des Ge- fundenen sehr verschiedene Aufga, ben sind, beson.ders ~venn. es sigh, w, ie hler, um ein Ineinandergrei fen einer ganzen Reihe von Diszlplinen ]aandelt. F~s f~ltt ikm ~ieht ein, da~ die Kenntn,isse und. :~higk.eii~en, die Jan ei, ae~ oder anderen Falle erforderlich sin<l, sehwerHeh ~egelm~l~i,g i.n Personalunion stehen w e a n . U n~ noch so manehes ~ndere bedenkt <tieses P~ubI.ikum nieh.t, uuf das d~fiir ~ m t e r ~nd. Wtirden ei~nen fiber d~ . M~{]en tiefen Einfl.ruek zu machen pflegen. Es fr, a ~ aueh wenig danach, wes Gels tee Kin, der die ei~entlich ei,nd, yon denen es sei.n'e Mein,un~=~en fi~ und fer t ig bezi,eh~. Und was andere ,d:enken mS~en, die wec~er pop ulhre Bficher noeh Rezensionen sehrei~ben, kann t iberhaupt ~ieman,d w~ssen, tier es nioht e r fahren hat.

Schon <lamala, ale &ie Sache an£in.g, is t ein .kattm wieder g~t z.u ~nachender Fehler begangem worden. HRt~e man ~enigs tens naeh Ers~heinen. yon A. W~gands elreib~ndJger Kr i t i k des Darw,ini~mu~ ~ie d.rohende

die Herausgeber. [- Die t~atur- [wi'ssensehaf~en

dem,~g~g~sctm Ge~ahr e r k a n n t ,tm,d !d~s rechte Wor t ge- f~nden, so h~t te heute nieman<l es ~vagen dfirfen, ,ei,n so ~ven ig d*urchctachtes ~ c t d a ~ noch .'m .hhehfa~renden Tone geschriebenes Buch t ier Offent~ l iehkeit z,u itber,g~eben. Auch ,d~ru~n ~wr es ~ i o h t gaaz wohl~getan, Wiga~ds Work mu ignorieren, weil bei aller Sehw~ehe tier Arg~unenhttion sein Verfasser Achtung vor der e rns thaf ten Ar~beit an/deter un<l e h ~ riches ,Streben nach Objektivitt~t ke.inesv~egs ha t ver- missen lassem Aber &~s V~ran~wor~lichkedtsgetfihl~ ,dos bel Wiga~d ~och &eutlich ,zu e rkennen war, i~t sO manchem ~einer Naohf~Iser abhanden gekommen, wie es ja ouch smf tier ~nderen Seite bei vor~chneU popu~- ris~erenden Seh~ftdtekler, n oft genug .ge~ehLt ~at.

DaB auch je tz t wieder, wie fibr~gens noch /tfter i~n tier Zwi~ehen~eit, die tg.esc~wiegen ~aben, d~e ve t an- deren zu rotten bet,talon l~wesen w~r.en, is t s~br ~u be. k l ~ e u . A l l e r d i n ~ , ein~ ~t~berech*igteOppositi~n wird cohen i.r$e~&wann ei~m~l ~ n . z yon eelbst ~ufh~ren, wS, ja zum Beispiel ,ouch der Wi<lerspruch segen die Lehre yon tier Vert~nderli~h_:keit .der Ar ten sehlieBlich st i l t ge- worden ~st. ~ b e r m, ittlei~weile wer<len an~ehende im U.rtefl ,noch ~neichere l%rse2aer in i hrer Entwickl,ung geseh~i~igt, unit wicht~=~e Prob~eme ~in, den a~l~ula~ge keine gentt,gende Be~rbeittmg. ~Die I r re f t thrung des gr~l]eren Pabli~ttrns sollte "man ebenfalls n ich t so gleich,gfi!tig hinn~hmen. Schliel]lieh k0~trn~ ftir uns aueh noch alas Ansah~n d~r de~sehen ~orsch,ung ~n Be- ~raeht. Wi.r haben auch ~in tier w~ssen~ehaftliehen Wel t a i c h t mehr viele Freunde, ja, w i t werden m i t Ge- h~ss',~keit beurtei~t ~nd geradezu verleumdet. Al~o soll ten w i t sehr darauf ~chten, dab n ieht ~ueh noch bei ans~tn&~g denken,den Forsehera anderer Natione~ Vorstellungen entstehen un<l sich festsetzen k~nnen, ¢tie ~am G.lttek n:icht der Wirkl~iehkeit entsprechen. DaB yon e iner ganzen 1Reitm yon Sohrift~.tel]ern so ti,ber~us .u~bfl~ig sogar ein Forscher ~vie Dar~i~ beh~m de]% vcir,~, ~lem <lid Wet t zu .unendl, iehem Danke verp~ich%et ~st, mu/~ ftir jed~m ~virkl'iehen Kenaer von- Darwin~ Schrif ten etwa~ Emp~ren<les ~h~ben. Ab@r aueh in jedem an deren FMle w~.re eine Krthik, die s |eh i~'berhaupt vernehn~en lassen wol, lte, unbed/ingt verp~lieh- t e t gewesen, d~e e~hobeaen Vorwttrf~ a~f ih re Berech- t igung h~n zu~ prilfen.

Led{gl~eh weg~n der .bezeieh~eten Begleitersehelnun- ~.en ha~e ich Hevt~igs Kr,itik ,des , ,Darwinismus" einev Aztaly~e tmter, z~gen. Man finder ~iese ku ~er Zeiteehrif~ ftir induct ive 2,bstamm~ng~. undVerer,bungslehre (Bd. 24, 1920, ~S. 33--70), und auf sie mu'B l~ier verwiesen were <len. M~n wir<l d~r t ~rnter ,and~r:em den Versi~herungen O. Hertwigs tiber den ,angebtiehen S inn d/or Selektions- lehre Z irate aus Darwi~s SehrHten g~geniibergestellt f~nden: ~ Dos ~[ort Ges~gte sei. noch dutch eine St~,]~e ~a~ einem Briefe ergSnzt, den ieh gerade bei ~ Abfassun~g des vorl.~e~en, den A~fsatzes erhal.ten hobo:

Die Krit~ker, ~lie a n Darwin~ Mebhode mgketn trod W.iderspriiche, Mangel an Logi~k ~nc~ ~nwissenschaft- riches Denken .durin fin.den, vergessen, dab Darw/n sehr ~u, sgezeiehnete Spezialarbeiten tiber <lie ~ersch~edensten Gegenst~n~te ver~ffentl icht hat, <lie ~allgemein aner- k a n n t werden nnd in ,denen niem~nct etwas yon solchen Fehlern ~u erkennen vermoeht hat. Es mull. auffallen, dal] derse~be Mann, tier in dieeen l~ll~en den BefRh4- ~u.ngsnachv~ei.s voll e~braohg hat, 'is ~n<leren so gott- verlassen &arauf l c~schreiben konnte.

(D~ tier Urbeber ,d'ieser Zeil.en seine.n mi t Rer Ma~ sehine gesehr, i e ~ n e n B r i e f ver~ehen~lieh nich~ unter - ~ei~ehnet hat , so kann ieh ibm nu t auf t~iesem Wege

Heft" 15:"1 1~, 4. 192I J

~a~en ffmi %hn bitten, mir seinea Na~m.en ~nd seine A<lreese nicht vorzuenthalt~n.)

~B0nn, den 24. N0~ember 1920. E. g~udy: -&uf die Zusehrif~ zu erwid'ern, hal t~err He. twig

abgelehnt. Die Sohriftleitu~g.

Ast i~nomisehe Mit te] lungen. 255

d~n Unt~rsuehu, n~ ~n. Die Werto be~iehe~ sieh auf b0~d~ K~mpone~ten ~ s Dot~Peletern~.

Astronomische Mittei lungen. Sternparallaxen. Under &e~a versehie~enen Me%he-

den, 4i~ Entfern,u,n@ tier ,Sterne bzw. deren ParalIuxe (,don Winkel, anter d~m die ,h~be groBe Achse tier "Erd- basalt vom St, are ~us bei ~enkrechter Stelhmg Z~ih Vieionsr@c~i,us erscheint) ,a~s I~ob~eh~ngen her,zu,le& ten,, t r i t t ,did photogra/phische Me~hoge radar ~n4 mehr in <l,en. Vordergrand. Eine Reihe .neu Wrli,e~en~er Ar- beiten geben e~ne recht e~hebliehe Ahzahl bisher anbe- kannter P~rMl~xenwert% d.ie s~mtlich . 4urch Aus- messungen ~pkotogr~phischer Platten erhwlt~n sin&

Unter den ~i~erher gehS~enden Voriiffent~iehtm,gen sind hervorzn`heben: ~die P~tblieat~ons of tke A~Iegheny- Observatory of the U.niv~rsi~y of P~ttb~rgh (Volume 5); ,die Publications of ?~he Leander Mc Cormiek Ob- ~erwatory of the Universi ty of V~r~i~i,a (Volume 3); die. ,,Sbetlar Parallaxes de~erm~ne~ at the t~oywl Ob- serv.atory, Greenwich" (Monbhay Notices of the R. ~s~ronomieal S0ei,ety VoW. 81,. Nr. .1) ; ~chHegiich die- Contributions ~,rom tk4 Moun~ W~lson Solar Obser- vatory N.r. i58.

~Es .~ndel~ sieh ~ der Mess~n~ oMr Stern- paralla~e~.,um eia ~enaues F e ~ l ~ e n des n, ur wenige Bruchteile yon Bogensek, und'en :betragende~, Richtu~gs- ~ntersehi~des nach einem Stern" yon ~ntgegen~esetzt~n P~n`nkteh &or Er@b~hn ~u~, ~nd es .trot ~ieh .gozeig~, dab ger~de die Vermessn`ng photogra1~hi~cher Himmels~uf- n~hmen, die mi t langbrennweitlgen Fernrohren z~ or- ha]ten sind (der Refraktor des Allogheny-Observat~ riums bes i~zt z. B. eine Br,ennweite v0n 10 m~ &em gro- Sen R~ilektor ~tff Mount Wilson worse <lurch Zu~atz- spiegel sine Brennweit~ yon 24~6 m gegeben), el,no ~uBero~entlie]{ sctmrfo BesLimm~ng sotoher l%iehtum~s- ~tn~er.sehied, e erm~glicht. Diese Unterschie&e bezieh~n sieh auf beuachbarto sehwRcl~.ere Vergteiehssterne, yon <lenen w,fr ann.ehmen, ,dab sio erhoblich welter ale &io Parallaxensterne sol'bet entterng sln.cl u~d' 4nfolgedessea ihre Richtung in einem hedeuten.& geringe~ea Betrag ~ls <liese vergn`dern (,,Relative Pwrallazeen"). Man kann die Paral~axen tier Vorg le ieh~ern~ ' sel, bst nooh gep~hert in Rech,mmg etellen ~n<l &adureh ~u abso- l~te~ Par~Ilaxen gel~ngen, die im a,I~g6mei~nen yon den relativen Parallaxen n~r um wauige T@use~dstel einer Bog, ensekunde abweieh,en: Besondere Vorsiehts~nafl- regeln sind aller, dings bei <ler t terstell~ng soloher Auf- ~ h m o n notwen&ig; vor a l lem mtissen sie zn`r Vermei- dung stSren,cIer Einflti~se ~er Er&atmes,phRre m~glieh~ itf tier Nghe &es MeridiaI~s an,sgefiihrt wet.dora

Man erkennt die Bedeutn,ng 8or erl*mgten ]Resul- ~ai~e vielleieht a~a boston ~n ed.~em Beispiet. Wi t wgh- ~en <len Doppelater~ 61 Cygn~, ~ Par~Lla~e ~m hgufigsten bestimmt, worden is~. Z~aer~ seien ,ein,ige ~ltere Werte t) g~geb~n, eoWei~ ~ie heute noeh in Be- trachg z u ziehen si.n.d. Diese relativen Par~tlaxen- betrgge ~ yon 61" Cygni (W. F. --- wa~hrseheinlieher Fehler yon ~ ) sincl toils am ~el iomoter (Hel.) Odor Meridiankreis (M. Kr.), tells <lurch Vermessung pho- ~ographischer Plgtten (Phot.) erhalten. Die beJgesetzte ,lahresza~hl gibg &as Jahr des Erscheinens <let bettermen-

t) Nach J . C'. Kapteyn in P~bl. of the Astrol~om. [a~bor, t tory at Gr~ni~gen Nr. 24.

z~ ~W.F. -[- 0",559 ~ 0",016 Hel. 186~ @ 0"~38 :fl:: 0",016 Phot. 1897 + 0",21 ::~ 0",029 M. Kr. 1896 + 0 " # 2 6 :J::.0",035 Phot. 1902 +b",284 + 0"~009 Hel. 1003 -{- 0",293 /~ 0",007 Phot. 1905 -~- 0",38 :J:: 0",615 Phot. 1905 + 0",32 -+- 0",029 ~-~. Kr. 1906 + 0",291 .::h 0",005 Hel. 1907 -~- 0",23 ~ 0",020 M. Kr. 1908 -{- 0",384 ::t:: 0",017 Phot. 1910

D~n~it seien <l'ie neueseen, @~f photograp,hisehem Weg erhaltenen relativen Parallax en nabs~ d~en w ahr- sehoinlichen Fehlern (u. aw. fiir beido Komponenfien .ge~re~nt) ~u~ammengest~lltS).

61 t Cygni 6t = Cygni' 1. -{- 0",~67 :J:: 0",004 + 0",277 ~ 0",006 2. @0",~0! ~0" ,009 i ~ 0 , fl=~ ,0'21 3. +o",3-~5 ±o"',ou '+o",3~ ±o",oo8 4. --}- o",28~ ± o",oo9 + 0%286 + 0",o07 5. + 0",306 :=i:: 0",005 + 0"~308 ~ 0"~006

DSe benatzten I.nstrumente s'inS: 1. 40.ziflliger Yerkes-Refraktor, 2. 24- , S war t hmore-Refr~ktor, ~. 60- , Mt.-Wilson-Refiektor, 4. 30- , Allegheny-Refraktor, 5. .26- Me Comiek-R~fraktor.

I~hrer inneren Genauigkei% n~, d~rges{ellt dureh d.an wuhrsehei.nli~hen Fehler, sind die n~aon photogr~- phischen Werte ~ und ,&ioses Ergebnis t r i f f t nioht n~r ftir ds~s gewgh.lte Beispiel, s on&ern allgemein ~ u - - den mittets des Heliometers erh~Itenen ,gleiahwor~i~ wghrend d'ie bishor ~m Meri~iankrois getundenen Pa- rall~xen erhe~lich .~n~icherer si.ncL Do~h w~eichen die ein~elne~ ~ der glteren Beobach~ungsreihen welt m~hr unt~reinander ab, ats na0h dan w~hrschei.nliche~u Feh- lern zu erw, arten wRre; ein Zeichen .chtfiir, <l~B ~ ein- zelnen Be~bachtungsreihen nooh m i t zum T~il erheb- liclmn, un'bokannten systematischon Fehlern beh~ftet sin(k

Aueh die ne~en ,pho~gr~phiseh hergelo~teteIl Pa- rallaxenwerte zeigen noch A,bweiehungen voneinander, die sich d~reh @io Wahmch6inlichen FehSer night er- kl~r.en l assen, wenn ~ueh die L~bereims%immung hier eine ~ e i t ~hessere ist. Sys~em~i~isc~e Fehler ein@ sigher ]~ier eb~nfalLs noeh vorh~den . &,her m~n k~na doch ~ e h ~ n e n ~ ~ u ~ ,&i~ ~uMiihrtichen Diskussionen in den verschioc~enen eiag~ngs erm~h,n/~en Ver~ffen~ldchtm- gem ergehen ,dies - - , dab c~io pho~ograpkische Yiebhode in .i:hrer le%zt~n Durch,bfld~g ~ie g~rin,gste~ sys%en~a- ~i~hen ~ehler ~ufwei~. Sic ist hierin wohl Selbat ~em HeHometer iiberlegen. D~z.u kommt nooh,, d~B sic qhre E rgebni~se mi t viol gerlngerem At~w~c~ ~n Zei~ wnd Ar~ai~ als d, ieses Iie~er&,

Den mit de~a~ Me~'idiankreis bisher e~haltenea P£- ral laxen~erten d%gegen kommt ~ur eine unterge6r~nete Bedoutung zu. Ein erhobticher T.ei,l (welt mehr ~Is bed den an.doren Methoden) tier g.ef,tm,denen Paralla~e~ sihd w e g ~ 5er grol~en wahrschednllehen Fehler lediglieh a]s Z uhllserg, ebnisse auf~uhssen. Immerhin ~es~eht .~a'ch Versuehen, die yon L. Courvo~sier ~nd dem Ullt~nzeich- neten ausgefithrt word, on sind (Astronomische Nach- richten Bd. 204, Nr. 4876, and B&. 212, ~r . 5077), ~e-

~) Nach ~. A. Mitchell, P~bl. of Le~l~der ~Ic Cor- mick Observatory. Vol.. I I L