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POSTGRADUALE FERNSTUDIENGÄNGEMANAGEMENT & LAW
STUDIENBRIEF MKN0420 MANAGAMENT VON KULTUR- UND NON-PROFIT-ORGANISATIONEN
FUNDRAISING
AUTOR DR. CHRISTOPH MÜLLERLEILE
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere
das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung und des Nach-
drucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil des
Werkes darf außerhalb der im Urheberrecht geregelten Erlaubnisse in irgendeiner Form
(Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmi-
gung der Technischen Universität Kaiserslautern, Distance & Independent Studies Cen-
ter, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt
oder verbreitet werden.
Kaiserslautern 2016 (4., aktualisierte und überarbeitete Auflage)
Inhaltsverzeichnis I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis I
Abbildungsverzeichnis V
Tabellenverzeichnis VI
Abkürzungsverzeichnis VII
Glossar VIII
Kurzinfo zum Autor XI
Literaturverzeichnis XII
A. Einführende Literatur XII
B. Zitierte Literatur XII
C. Weiterführende Literatur XV
Lernziele XXXI
1 Was ist Fundraising? 1
1.1 Warum kein deutscher Begriff für Fundraising? 1
1.1.1 Zur Definition von Fundraising 1
1.1.2 Abgrenzung zum Marketing und zur
Absatzförderung 2
1.1.3 Fundraising in Zahlen 3
1.1.4 Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit 4
1.2 Fundraising in der Kommunikationstheorie 5
1.3 Historische Wurzeln des Fundraisings 6
1.3.1 Wechselseitiges Geben und Nehmen 6
1.3.2 Religiöse und ideologische Fundamente 8
1.3.3 Dritter Sektor in Deutschland 12
II Inhaltsverzeichnis
2 Welcher Art sind die durch Fundraising zu
beschaffenden Mittel? 17
2.1 Geld, Sachen, immaterielle Gaben 17
2.2 Förderung ohne Leistungsaustausch 17
2.2.1 Öffentliche Mittel 17
2.2.2 Geld- und Sachspenden 18
2.2.3 Erbschaften 19
2.2.4 Überlassung von Sachen und Personal 20
2.2.5 Zeitspenden 20
2.3 Förderung mit Leistungsaustausch 22
2.3.1 Öffentliche Mittel 22
2.3.2 Sponsoring auf Gegenseitigkeit 22
2.3.3 Erlös aus Verkauf von Waren, Eintrittskarten,
Rechten, Dienstleistungen 23
2.3.4 Mieten, Pachten, Entgelte für Nutzungsrechte 24
3 Woher kommen Fördermittel für Sozial- und
Gesundheitseinrichtungen? 27
3.1 Öffentliche Hand 27
3.1.1 Besonderheiten des Sozialbereichs 27
3.1.2 Finanzierungsformen 27
3.1.3 Akquise und Antragsgestaltung 29
3.2 Private Fördernde 31
3.3 Firmen 32
3.4 Stiftungen, Verbände, Organisationen 33
3.5 Geldauflagen von Gerichten und Staatsanwaltschaften 35
4 Warum Menschen geben: um Altruisten und Egoisten
werben 39
4.1 Fröhliche Geber? 39
4.2 Gabemotive bei Privatpersonen 46
4.3 Motive zur Zeitspende 48
4.4 Sponsoringmotive von Entscheidern in Firmen 50
4.5 Motive von Verantwortlichen in Behörden, Zuschüsse zu
gewähren 51
4.6 Motive von Entscheider/innen über die Vergabe von
Geldauflagen 51
Inhaltsverzeichnis III
5 Methoden der Förderergewinnung, -entwicklung und
-bindung 53
5.1 Fördernde identifizieren 55
5.2 Kommunikationswege wählen 59
5.2.1 Persönlichen Kontakt aufbauen 60
5.2.2 Kontakt per Telefon organisieren 61
5.2.3 Über Dialog per Brief, E-Mail und Internet ins
Gespräch kommen 63
5.2.3.1 Der schriftliche Dialog 63
5.2.3.2 Der Onlinedialog 73
5.2.4 Kontakt über Massenmedien herstellen 75
5.3 Bindung von Fördernden 77
5.4 Entwicklung des Förderengagements 82
5.5 Rückgewinnung von Fördernden 83
5.6 Fundraising in Not- und Katastrophenfällen 84
5.7 Besondere Formen des Fundraisings 86
6 Die Rahmenbedingungen des Fundraisings 99
6.1 Strategien im Fundraising 99
6.1.1 Langfristige Ziele festlegen 100
6.1.2 Gegenwart analysieren 101
6.1.3 Operative Planung des Fundraisings 102
6.1.4 Instrumente der Fundraising-Planung 102
6.2 Organisatorische Voraussetzungen 103
6.2.1 Institutionelle Voraussetzungen 103
6.2.2 Fundraising-Management 104
6.2.3 Database 105
6.3 Gesetzlicher Rahmen 108
6.3.1 Gemeinnützigkeits- und das Steuerrecht 108
6.3.2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) 110
6.3.3 Datenschutzgesetze 111
6.3.4 Sammlungs- und Lotterierecht 112
6.4 Ethische Grundsätze 113
6.5 Fundraiser/in als Beruf 115
6.5.1 Kompetenz als Fundraiser/in 116
6.5.2 Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten 116
IV Inhaltsverzeichnis
6.5.3 Berufliche Interessenvertretung 118
6.6 Informationsquellen 118
7 Die Fundraising-Kampagne: So fügt sich alles
zusammen 121
Anhang 131
Grundregeln des Deutschen Fundraising Verbands für eine gute,
ethische Fundraising-Praxis 131
Musterlösungen zu den Übungsaufgaben 135
Stichwortverzeichnis 145
Abbildungsverzeichnis V
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Das Zeitspendenvolumen steigt an, und damit nehmen
auch die geldwerten Leistungen, die Ehrenamtliche er-
bringen, zu 15
Abb. 2: Die Zahl der „öffentlich Aktiven“ Bürgerinnen und Bürger
und der freiwillig Engagierten ist nach Erkenntnissen der
Freiwilligensurveys zwischen 1999 und 2009 leicht gestie-
gen 21
Abb. 3: Marktbeziehungen am Sozialmarkt 28
Abb. 4: Die ältere Bevölkerung spendet deutlich mehr als es ihrem
Anteil an der Bevölkerung entspricht 32
Abb. 5: Wer ehrenamtlich für eine NPO tätig ist, spendet auch
wesentlich mehr Geld als passive Spender 50
Abb. 6: Modell einer Stakeholder-Beziehung zu einer NPO 56
Abb. 7: Professionelle Gestaltung eines Briefumschlags mit hoher
Öffnungswahrscheinlichkeit 65
Abb. 8: Fundraisingbrief nach dem AIDA-Prinzip 66
Abb. 9: Rückseite des Fundraisingbriefs 67
Abb. 10: Faltprospekt 68
Abb. 11: Verstärkerbeilage mit erneutem Appell 68
Abb. 12: Vorder- und Rückseite des Patenschaftsabschlusses 69
Abb. 13: Geburtsband, Rückumschlag und Patenkind-Foto 70
Abb. 14: Kostenlose Anzeige zur Spendenwerbung für die Alten-
und Weihnachtshilfe einer Zeitung inmitten von Klein-
inseraten 77
Abb. 15: Die Spendenpyramide nach Weger (1995) zeigt die Ent-
wicklung des Förderer vom Interessenten zum „Top-Spen-
der“ 82
Abb. 16: Startnext ist eine der führenden Crowdfunding-Platt-
formen, über die sich Crowdfunding-Aktionen starten und
verwalten lassen 90
Abb. 17: Der QR-Code führt zu einem Internetvideo, das Anleitung
zum Erstellen von QR-Codes gibt 93
VI Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Kriterien für eine Auswertung des Mailing-Erfolgs 71
Abkürzungsverzeichnis VII
Abkürzungsverzeichnis
erg. ergänzt
EU Europäische Union
ff. und folgende
CSR Corporate Social Responsibility
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Hrsg. Herausgeber, herausgegeben von
i.E. im Erscheinen begriffen
NGO Non-Governmental Organisation
NPO Non-Profit-Organisation
PC Personal Computer
RoI Return on Investment
VIII Glossar
Glossar
Viele Fachbegriffe aus dem Fundraising, wie ja auch das Wort selbst, sind zuerst
im angloamerikanischen Sprachraum geprägt worden und dominieren seither die
Fachsprache. In diesen Fällen wird der deutschen Übertragung der englische
Fachbegriff in Klammern beigegeben. Wenn in der Regel nur der englische Be-
griff gebraucht wird (Marketing, Fundraising), steht er als Fachwort allein.
Dritter Sektor
Bezeichnung für den Bereich der Volkswirtschaft, der nicht dem Staat als erstem
Sektor oder der Privatwirtschaft als zweitem Sektor zuzurechnen ist.
Fundraising
Beschaffung von Mitteln für gute Zwecke, die von einem relevanten Teil der Ge-
sellschaft als gemeinnützig anerkannt sind.
Gemeinnützig
Gemeinnütziges Tun ist auf das Wohl der Allgemeinheit, also der Mehrheit der
Menschen in einem bestimmten Bereich, ausgerichtetes Handeln.
Guter Zweck
Ein von der Gesellschaft als für die Allgemeinheit vorteilhaft akzeptiertes Hand-
lungsziel. Seine Erreichung nützt entweder der Allgemeinheit oder den der mildtä-
tigen Hilfe der Allgemeinheit bedürfenden Einzelnen. Gute Zwecke werden oft
auch ideelle Zwecke genannt. Die Erfüllung bestimmter guter Zwecke wird staat-
lich unterstützt, zum Beispiel durch Förderung mit öffentlichen Mitteln oder
durch Freistellung bzw. Minderung von steuerlichen Belastungen.
Körperschaft
Zusammenschluss von natürlichen und juristischen Personen zu einem Verband,
meist in Form einer privat errichteten Körperschaft in Form eines Vereins, einer
GmbH, Genossenschaft, Stiftung oder AG oder einer öffentlich-rechtlich per Ge-
setz errichteten bzw. anerkannten Körperschaft, wozu zum Beispiel Bund, Länder,
Gemeinden, Kammern, Rundfunkanstalten, christliche, jüdische und andere Reli-
gionsgemeinschaften gehören.
Nicht kommerziell
Nicht auf private Gewinnerzielung ausgerichtetes Tauschhandeln.
Glossar IX
Non-Profit-Organisation (NPO)
Handlungssystem, das auf die Erzielung von Gewinnen zugunsten guter Zwecke
gerichtet ist, wobei die Gewinne nicht privatisiert, sondern ausschließlich und
unmittelbar den Sachzielen zur Verfügung gestellt werden. Deutsche Ersatzbegrif-
fe sind kompliziert: nicht auf privaten Gewinn ausgerichtete Organisation, Orga-
nisation des Dritten Sektors, Nichtregierungsorganisation (NRO). NPOs können
sich Rechtsformen geben und damit rechtsfähig werden. Meist sind sie als Verein,
gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Stiftung verfasst.
Mildtätigkeit
Ein auf das Wohl hilfsbedürftiger Individuen gerichtetes selbstloses Handeln.
Öffentlich-rechtlich
Organisationen, die nach öffentlichem Recht verfasst sind, im Gegensatz zu sol-
chen nach Privatrecht.
Öffentliche Hand
Gesamtheit der Körperschaften des öffentlichen Rechts, also in Deutschland ins-
besondere des Bundes, der Länder, Gemeinden und anderer selbstständiger öffent-
lich-rechtlicher Einheiten sowie zu diesen gehörende Unterorganisationen.
Organisation
Zielgerichtetes Handlungssystem mit interpersonaler Arbeitsteilung.
Philanthropie
Philanthropie ist ein freiwilliges, auf Menschenfreundlichkeit begründetes, nicht
auf privaten Gewinn ausgerichtetes Geben von Geld, Sachgütern, Dienstleistun-
gen und Wissen für das Wohl der Allgemeinheit für der Hilfe bedürfende Einzel-
ne.
Rechtsfähigkeit
Rechtsfähigkeit erlangen Körperschaften, die sich eine gesetzlich vorgegebene
Rechtsform zulegen. Der Erwerb der Rechtsfähigkeit vollzieht sich bei juristi-
schen Personen des Privatrechts durch den Gründungsakt (Gesellschaftsvertrag,
Satzung) und die konstitutive Eintragung in das Handelsregister, Vereinsregister
oder Genossenschaftsregister.
X Glossar
Sozialmarketing oder Social Marketing
Sozialmarketing oder Social Marketing ist die Planung, Organisation, Durchfüh-
rung und Kontrolle von Marketingstrategien und -aktivitäten nicht kommerzieller
Organisationen, die direkt oder indirekt auf die Lösung sozialer Aufgaben gerich-
tet sind (vgl. Bruhn / Tilmes, 1994).
Spenden, Schenken, Stiften
Spenden, Schenken, Stiften ist der Transfer von Geld, Sachen, Dienstleistungen
und Wissen an Körperschaften oder Individuen ohne marktadäquate Gegenleis-
tung des Empfängers.
Sponsoring
Sponsoring ist die Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle sämtlicher
Aktivitäten, die mit der Bereitstellung von Geld, Sachmitteln oder Dienstleistun-
gen durch Unternehmen zur Förderung von Personen oder Organisationen im
sportlichen, kulturellen oder sozialen Bereich verbunden sind, in der Absicht,
dadurch dem Unternehmen nützende Ziele der Unternehmenskommunikation zu
erreichen. Dabei handelt es sich um ein öffentlichkeitswirksames Geschäft auf
Gegenseitigkeit, das auf dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung beruht.
Subsidiarität
Subsidiarität ist eine politische und gesellschaftliche Maxime, die Eigenverant-
wortung vor staatliches Handeln stellt. Der Staat soll erst dann eingreifen, wenn
private Initiative nicht ausreichend in Umfang und Qualität zur Verfügung steht.
Praxistipp:
Diese und andere Fachwörter im nachfolgenden Text sind im freien Internet-
lexikon Wikipedia unter de.wikipedia.org und im Spezial-Internetlexikon
Fundraising-Wiki unter www.fundraising-wiki.de ausführlicher erläutert. Eine
große Liste Fundraising-Glossar ist auch auf der Fundraising-Plattform
sozialmarketing.de unter sozialmarketing.de/fundraising-glossar abrufbar.
Praxistipp
Kurzinfo zum Autor XI
Kurzinfo zum Autor
Dr. Christoph Müllerleile
Christoph Müllerleile, geboren 1946, journalistische Ausbildung „Frankfurter
Neue Presse“, Studium der Publizistik und Politikwissenschaft an der Universität
Mainz, dort Promotion zum Dr. phil. mit Thema zur politischen Integration. Seit
1976 beruflich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen tä-
tig, ab 1986 auch im Bereich Fundraising, u. a. bei Kirche in Not / Ostpriesterhil-
fe, Königstein/Taunus, Umweltstiftung WWF Deutschland, Frankfurt/Main, und
Deutsche Herzstiftung, Frankfurt/Main. 1993 Mitgründer und bis 2002 Vorsitzen-
der des Deutschen Fundraising Verbands e. V., Berlin, der Berufsorganisation der
im Fundraising Tätigen. 1993 Mitgründer des Deutschen Spendenrates e. V., Ber-
lin. Selbstständiger Berater für Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit von NPOs.
Neben dem Beruf kommunalpolitisch und in mehreren Organisationen ehrenamt-
lich engagiert.
Ausgewählte Publikationen
Fundraising Akademie (Hrsg): Fundraising – Handbuch für Grundlagen, Strate-
gien und Instrumente. Wiesbaden: Gabler Verlag 2003. Redaktion der 1.
und 2. Auflage des Buches und Verfassen der Beiträge Fundraising-
Kodex, Verbände, Fundraising-Märkte, Massenmedien, Ehrenamt, Zahl-
wege, 4. Auflage Wiesbaden 2009 Beitrag „Die Rolle der Massenmedien
im Fundraising“.
Meyer, Anton (Hrsg.) (1998): Handbuch Dienstleistungs-Marketing. 2 Bde. Stutt-
gart. Beitrag „Marketing für Nonprofit-Organisationen“ im 2. Band.
Schriftleitung der Zeitschrift „Fundraising aktuell“, früher „bsm Newsletter“, von
1993 bis zur Einstellung Ende 2004, zahlreiche Eigenbeiträge zu Fundra-
ising und Öffentlichkeitsarbeit im Nonprofit-Sektor.
1999 bis 2008 Redaktion „Fundraising aktuell online“ im Auftrag des Deutschen
Fundraising Verbands.
Seit 2011 Kolumnist „Fundraising-Echo“, SAZ Services AG, St. Gallen.
Ausgewählte Links
http://www.christoph-muellerleile.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Müllerleile
XII Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
A. Einführende Literatur
Fundraising Akademie (Hrsg.) (2008): Fundraising – Handbuch für Grundlagen,
Strategien und Methoden4. Wiesbaden.
Crole, Barbara (2014): Profi-Handbuch Fundraising: Direct Mail: Spenden erfolg-
reich akquirieren; Für soziale und kulturelle Projekte. Regensburg.
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Haibach, Marita (2012): Handbuch Fundraising: Spenden, Sponsoring, Stiftungen
in der Praxis. Frankfurt/Main.
Urselmann, Michael (2014): Fundraising: professionelle Mittelbeschaffung für
steuerbegünstigte Organisationen6. Wiesbaden.
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Hochgestellte Ziffern
kennzeichnen die
Auflage.
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Stiftung Mitarbeit (2012): Wie Stiftungen fördern. Bonn.
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Lernziele XXXI
Lernziele
Die Mittelbeschaffung für ideelle Zwecke hat seit jeher große Bedeutung für die
Entwicklung von Zivilgesellschaften. Der Grad der organisierten Hilfe wird oft als
Maßstab für den Standard der Zivilisation gewertet. Gleichgültig, ob in der mo-
dernen Massengesellschaft oder in der Lebenswelt vereinzelter Stämme in weit-
gehend menschenleeren Regionen, muss solche Hilfe organisiert werden, das
heißt, sie bedarf einer gewissen Ordnung was Beschaffung, Anwendung, Aufbe-
wahrung und Nachsorge angeht, sobald sie über die reine Nachbarschaftshilfe
hinausreicht.
Heute stehen uns Mittel und Möglichkeiten der Kommunikation zur Verfügung,
von denen unsere Vorfahren kaum hätten träumen können. Über das Internet und
E-Mail lässt sich weltweite Hilfe rasch organisieren. Die modernen Transportmit-
tel können Soforthilfe in Gebiete liefern, die früher erst in Tagen oder Monaten
erreichbar waren. Menschen lassen sich für Hilfe und Protest mobilisieren. Aber
Aufmerksamkeit ist ein kostbares Gut. Die Aufnahmefähigkeit des Einzelnen für
Information, auch solche über Not und deren Beseitigung, wird angesichts der In-
formationsfülle und der rasch wechselnden Themen und Prioritäten immer knap-
per. Hilfe und Unterstützung können zwar rasch herbeigerufen und organisiert
werden, stehen aber in zunehmender Konkurrenz zu anderen guten Zwecken, zu
aufmerksamkeitsheischenden Informationen oder einfach zur Unterhaltung. Die
Botschaften, mit denen um Unterstützung gebeten wird, müssen sich darauf ein-
richten. Die technischen Möglichkeiten, viele in kurzer Zeit persönlich zu errei-
chen, sind ungeheuer gewachsen und führen zu Abwehrmaßnahmen technischer
Art und zu selektiven Verhaltensweisen bei der Informationsaufnahme.
Doch die bewährten Methoden und Instrumente bei der Gewinnung von Freunden
und Unterstützern funktionieren nach wie vor. Wer informiert ist, Rücksicht
nimmt, die richtigen Mittel einsetzt, glaubwürdig bleibt, gewinnt Zutrauen und
Hilfe. Wer auf Distanz bleibt, gewinnt auch bei großem Aufwand vergleichsweise
wenig.
Nach Bearbeitung dieses Studienbriefs sollen die Studierenden:
Fundraising als elementares Instrument der Mittelbeschaffung in Non-Profit-
Organisationen erkennen;
unterschiedliche Formen und Methoden des Fundraisings kennen und diese in
kleinen und großen Organisationen anwenden können;
entscheiden können, inwieweit sie sich ehrenamtlich oder beruflich bei der
Mittelbeschaffung für gute Zwecke betätigen sollten;
andere beraten und motivieren können, mit den richtigen Mitteln zielgerichtet
zu handeln sowie gemeinnützige oder mildtätige Aktivitäten mit größtmögli-
chem Nutzen für die Betroffenen, aber auch mit immateriellem Nutzen für die
Helfer selbst durchzuführen.
Bedeutung der
Mittelbeschaffung
Mit wenig Einsatz
viel erreichen
XXXII Lernziele
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 1
1 Was ist Fundraising?
In diesem Kapitel sollen Studierende lernen, Fundraising zu definieren und in sei-
nen wissenschaftlichen Kontext und seine historischen Bezüge einzuordnen. Sie
sollen die Kapitelfrage beantworten können: Was ist eigentlich Fundraising?
Fundraising ist die Beschaffung von Mitteln für Zwecke, die von einem relevan-
ten Teil der Gesellschaft in einem definierten Raum als dem Gemeinwohl förder-
lich anerkannt sind. Die zu beschaffenden Mittel sind Finanz- und Sachmittel,
Rechte und Informationen, Arbeits- und sonstige Dienstleistungen, wobei der
Schwerpunkt auf der Einwerbung finanzieller Mittel liegt.
In Abwandlung einer Definition von Urselmann (2007, S. 11) ist Fundraising die
systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivi-
täten einer Non-Profit-Organisation, die darauf abzielen, alle für die Erfüllung ei-
nes guten Zwecks benötigten Ressourcen durch eine konsequente Ausrichtung an
den Bedürfnissen der Bereitsteller der Ressourcen zu beschaffen.
Die Eingrenzung des Fundraisings auf die Beschaffung von Spenden entspricht
nicht der gängigen Praxis und auch nicht dem Berufsfeld des professionellen
Fundraisers oder der Fundraiserin (vgl. Haibach, Marita: Fundraising – Definitio-
nen, Abgrenzung und Einordnung. In: Fundraising Akademie (2008), S. 88).
1.1 Warum kein deutscher Begriff für Fundraising?
1.1.1 Zur Definition von Fundraising
Die oben zitierte Definition sollte in ihre Einzelteile zerlegt werden, um das Be-
griffsbündel Fundraising richtig zu verstehen. Bei den Ressourcen, also den zu
beschaffenden Mitteln, handelt es sich um Zuwendungen, wenn es Mittel ohne
marktadäquate Gegenleistung sind. Erfolgt dagegen eine Gegenleistung vom / von
der Empfangenden der Ressourcen, die im Großen und Ganzen dem Marktwert
der Zuwendung entspricht, handelt es sich um Sponsoring oder Kauf. Fundraising
setzt nach allgemeinem Verständnis nicht voraus, dass der oder die Gebende auf
persönliche Vorteile aus der Gabe verzichten muss. Der oder die Nehmende darf
die gewährten Mittel allerdings nicht überwiegend für private Zwecke nutzen,
sondern muss den wesentlichen Teil der Gabe dem guten Zweck zukommen las-
sen.
Satzungszwecke sind Ziele, zu deren Erreichung Körperschaften wie Vereine,
Stiftungen und gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung gegründet
werden. Handelt es sich bei den Satzungszwecken um solche, die von einer Viel-
zahl von Menschen als gesellschaftlich vorteilhaft akzeptiert werden, ohne auf
Definition von
Fundraising
2 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
privates Gewinnstreben Einzelner ausgerichtet zu sein, wird von besonders förde-
rungswürdigen guten Zwecken gesprochen.
Die konsequente Ausrichtung der Maßnahmen zum Einwerben von Ressourcen an
primär nicht materiellen Bedürfnissen der potentiell Gebenden ist der Kern der
Kundenorientierung, die nicht nur fragt, zu welchem guten Zweck Mittel verein-
nahmt werden, sondern die durch Ausrichtung an den Bedürfnissen der Gebenden
– also von Privatpersonen und Körperschaften – dafür sorgt, dass Mittel kontinu-
ierlich, in wachsender Höhe und möglichst exklusiv fließen. Die Gebenden sind
Förder/innen, Geldgeber/innen, Spender/innen, Sponsor/innen, Käufer/innen, Erb-
lasser/innen, und das Fundraising ist darauf ausgerichtet, diesen Kreis der För-
dernden zu erweitern, bestehende Fördernde zu halten und ehemalige Fördernde
zurückzugewinnen.
Der Begriff Fundraising setzt sich aus Fund, also Geldmittel, und Raising, also
Auftreiben, Beschaffen, Erheben, zusammen. Umgangssprachlich wird in
Deutschland ja auch von „Geld auftreiben“, „Kirchgeld erheben“ oder „Mittelbe-
schaffung für gute Zwecke“ gesprochen. Doch hat sich der amerikanische Begriff
Fundraising im professionellen Bereich durchgesetzt, weil das Wort den gesam-
ten Bereich abdeckt und den beruflichen und wissenschaftlichen Austausch von
Kenntnissen mit den in der Anwendung von Fundraising führenden angelsächsi-
schen Ländern erleichtert.
1.1.2 Abgrenzung zum Marketing und zur Absatzförderung
Die durch den Begriff Fundraising charakterisierte Mittelbeschaffung erstreckt
sich ausschließlich auf den sogenannten Non-Profit-Sektor, das heißt auf Zwecke,
deren Erfüllung nicht auf privaten Gewinn ausgerichtet ist. Im Gegensatz zum
Profitbereich entsteht eine Austauschbeziehung zwischen Gebenden und Neh-
menden, die nicht auf marktadäquate Gegenleistung ausgerichtet ist. Non-Profit
bedeutet aber nicht, dass keine Gewinne erzielt werden, ganz im Gegenteil. Alle
Gewinne sollen aber dem guten Zweck zugutekommen, dem sich die Akteure
selbstlos verschrieben haben. Selbstlosigkeit bedeutet wiederum, dass auf das
Streben nach privatem Gewinn verzichtet wird.
Umso wichtiger ist, dass beim Bereitstellenden der Ressourcen ein immaterieller
Nutzen aus der selbstlosen Handlung entsteht, also die innere Befriedigung, Gutes
getan zu haben, oder aber die Gewissheit, sich das Wohlwollen des oder der Emp-
fangenden erkauft zu haben (siehe Kapitel 4).
Fundraising profitiert von den Erkenntnissen des Marketings, also der an der
Kundschaft orientierten Absatzstrategie und -taktik, die für den Profitbereich ent-
wickelt wurde. Das daraus abgeleitete Sozialmarketing ist die Planung, Organisa-
tion, Durchführung und Kontrolle von Marketingstrategien und -aktivitäten von
Kundenorientierung
„Mittelbeschaffung
für gute Zwecke“
Abgrenzung
siehe auch Kap. 4
Marketing und
Sozialmarketing
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 3
Non-Profit-Organisationen, die direkt oder indirekt auf die Lösung sozialer Auf-
gaben gerichtet sind (vgl. Bruhn / Tilmes 1994).
Innerhalb der Praxis des Marketings hat sich das Direktmarketing oder Dialog-
marketing als Sonderdisziplin herausgebildet. Beides wird fast synonym behan-
delt. Direktmarketing ist stärker als das allgemeine Marketing bestrebt, Kundin-
nen und Kunden persönlich mit dazu geeigneter personalisierter Ansprache zu er-
reichen und zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Dialogmarketing kennzeich-
net dabei die Methode, mit den Umworbenen in ein Verkaufsgespräch einzutreten,
ohne dass Kundschaft oder Werbende immer den Aufwand persönlicher Anspra-
che betreiben müssen. Die Erwartungen aus der sich ergebenden Beziehung be-
stimmen den Aufwand und die Intensität, mit denen der Dialog geführt wird.
Fundraising hat keinen eigenständigen Wissenschaftsbereich herausgebildet, son-
dern ist universitär – je nach Schwerpunkt der Bildung bzw. Ausbildung – organi-
satorisch in Fachbereichen der Betriebswirtschaft, Sozialwissenschaften, in den
Gesellschaftswissenschaften und in der Theologie angesiedelt. Die wissenschaftli-
che Betrachtung der Mittelbeschaffung für gute Zwecke nimmt aus der Betriebs-
wirtschaft den Tauschansatz, aus den Sozialwissenschaften die soziologische, po-
litikwissenschaftliche oder psychologische Komponente, aus den Gesellschafts-
wissenschaften die Verbindung zur Sozialpädagogik und dadurch die praktischen
Anwendungsmöglichkeiten im sozialen Bereich, aus der Theologie die religiös
orientierten und motivierten Begründungen für das Geben.
1.1.3 Fundraising in Zahlen
Die Angaben zum Spendenaufkommen und zur Spendenbereitschaft in Deutsch-
land sind sehr unterschiedlich (vgl. Priller et al. 2010). Die privaten Haushalte in
Deutschland haben einer Hochrechnung des Deutschen Zentralinstituts für soziale
Fragen (DZI) (2014, S. 7) zufolge 2013 rund 6,3 Milliarden Euro an Geldspenden
für gemeinnützige Zwecke geleistet. Nach Erhebungen von GfK und Deutschem
Spendenrat im Rahmen ihrer „Bilanz des Helfens“ spendeten 2013 26,7 Prozent
der deutschen Wohnbevölkerung ab 10 Jahren. (GfK / Deutscher Spendenrat
2014). Der im November 2014 veröffentlichte World Giving Index der britischen
Charities Aid Foundation kommt nach Gallup-Umfragen im Jahre 2013 in 135
Ländern in Deutschland für die Bevölkerung ab 15 Jahren auf eine Spenderquote
von 42 Prozent. Laut „Bilanz des Helfens“ entfallen die Spenden zu 79 Prozent
auf humanitäre Hilfe, 5,4 Prozent auf den Tierschutz, 3,1 Prozent auf Kultur- und
Denkmalpflege, 2,4 Prozent auf Umwelt- und Naturschutz, 17 Prozent auf Sport
und 8,4 Prozent auf sonstige gemeinnützige Zwecke.
Es gibt laut ZIVIZ-SURVEY 2012 (ZiviZ 2013) rund 580.000 eingetragene Ver-
eine, 17.352 Stiftungen bürgerlichen Rechts, 10.000 gemeinnützige GmbHs und
8.500 Genossenschaften. Der Sektor finanziert sich zu 41 Prozent aus Mitglieds-
Dialogmarketing
4 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
beiträgen, zu 27 Prozent aus selbst erwirtschafteten Mitteln, zu 20 Prozent aus
Spenden- und Sponsoringmitteln, zu 10 Prozent aus öffentlichen Geldern und zu 2
Prozent aus sonstigen Einnahmen. Nur etwa 2.000 bis 3.000 betreiben nach
Schätzungen des DZI (2014, S. 8) Spendenwerbung regelmäßig, systematisch und
überregional.
Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Stiftungen gibt es Ende 2013 be-
reits 20.150 Stiftungen bürgerlichen Rechts.
Verlässliche Angaben zu Sponsoringeinnahmen gemeinnütziger Einrichtungen
durch Unternehmen, zu Firmenspenden, zu Erbschaften zugunsten gemeinnütziger
Einrichtungen, zu Einnahmen von NPOs aus dem Merchandising gibt es nicht.
In das Kommunikationsinstrument Sponsoring wurden 2012 laut der Studie
SPONSOR VISIONS 2012 des Fachverbands für Sponsoring-Agenturen und
Dienstleister (FASPO) in Deutschland 4,4 Milliarden Euro investiert – ein An-
stieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2,8 Milliarden Euro davon ent-
fielen allein auf den Bereich Sportsponsoring. Die im Rahmen der Studie befrag-
ten Agenturen und Unternehmen gehen davon aus, dass diese Summe in den
nächsten Jahren konstant bleiben wird mit leicht steigender Tendenz. Für 2014
wurde ein Sponsoring-Volumen von 4,8 Milliarden Euro erwartet, davon 3 Milli-
arden für den Sport, 0,9 für Medien-, 0,6 für Public- und 0,4 für Kultursponsoring.
Public Sponsoring umfasst Einrichtungen der öffentlichen Hand wie Schulen und
Hochschulen, Öko-Sponsoring und Sozio-Sponsoring.
50 Prozent der für die Studie befragten Sponsoring-Spezialisten erwarten, dass
Öko-Sponsoring künftig größere Bedeutung haben wird. 44 Prozent gehen davon
aus, dass Sozio-Sponsoring wachsen wird. Eine Steigerung des Schulsponsorings
sehen 42 Prozent, und 38 Prozent meinen, dass Wissenschaftssponsoring zuneh-
men wird. 44 Prozent der Befragten erwarten für das Jahr 2012 eine weitere Zu-
nahme der Sponsoring-Projekte im Rahmen des Klimaschutzes und 38 Prozent
mehr Sponsoring durch Energiemarkt-Aktivitäten. (FASPO 2012).
1.1.4 Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
Besonders eng ist, auch im organisatorischen Bereich, das Verhältnis zwischen
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. In Organisationen wird das Fundraising
häufig in Abteilungen und Geschäftsbereichen mit der Bezeichnung Öffentlich-
keitsarbeit oder Information oder Kommunikation „versteckt“. Dies ist nicht im-
mer vorteilhaft, weil Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit unterschiedliche, wenn
auch miteinander verwobene Aufgaben haben. Öffentlichkeitsarbeit ist dazu be-
stimmt, unter Nutzung von fremden und eigengestalteten Medien die Öffentlich-
keit über die Arbeit einer Organisation zu informieren und dadurch deren Bedeu-
tung und deren Ansehen zu steigern. Dies kommt direkt der Verhandlungsmacht
zugute, die die Organisation zur Durchsetzung ihrer Ziele und Zwecke benötigt,
Partner der Öffent-
lichkeitsarbeit
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 5
und der Beschaffung von Mitteln, mit denen die Umsetzung der Ziele und Zwecke
finanziert wird. Wenn Fundraising auf einem positiven Image der Non-Profit-
Organisation und einem hohen Bekanntheitsgrad aufbauen kann, fällt die Einwer-
bung von Mitteln leichter. Die Öffentlichkeitsarbeit trägt auch die Hauptlast der
Kommunikation in Krisenfällen, was sowohl externe Krisen, also etwa Katastro-
phenfälle, in denen geholfen werden soll, betrifft als auch solche innerhalb der
Organisation oder in deren Umfeld.
Aufgabe des Fundraisings ist es, das positive Image und die Bekanntheit des An-
liegens der Non-Profit-Organisation in aktives Förderhandeln umzusetzen, das
heißt in Einnahmen aus Fördermitteln. Dass ein hoher Bekanntheitsgrad kein Sy-
nonym für hohe Einnahmen sein muss, zeigt sich immer wieder bei Umfragen,
wenn das Jahresspendenergebnis beispielsweise durch die Anzahl der Personen
dividiert wird, die bei Umfragen angeben, die Organisation gut oder sehr gut zu
kennen. Es gibt weitgehend unbekannte Organisationen, die dank guter Fördern-
denbeziehungen und professionellen Fundraisings hohe Pro-Kopf-Spendeneinnah-
men erzielen, während bekanntere Organisationen zwar in absoluten Zahlen we-
sentlich mehr einnehmen, jedoch bei der Pro-Kopf-Betrachtung schlecht ab-
schneiden.
1.2 Fundraising in der Kommunikationstheorie
Kommunikation ist die allgemeine Voraussetzung für soziales Handeln, für die
wechselseitige Beeinflussung und reziproke Verhaltensorientierung von Individu-
en. Der Soziologe Max Weber hat soziales Handeln als Handeln definiert, das sei-
ner Bestimmung nach auf das Verhalten anderer bezogen und daran in seinem Ab-
lauf orientiert ist. Kommunikation leistet dabei die Herausbildung von Regelmä-
ßigkeiten im sozialen Handeln, nämlich das Entstehen eines jeweils typischen und
gleichartig gemeinten Sinnes bei den Handelnden. Durch sich wiederholende Ab-
läufe werden vorhandene Kommunikationsprozesse gefestigt (zitiert nach Wilke,
Jürgen et al. Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation, S. 173). Perso-
nen tendieren dabei dazu, interne Inkonsistenzen zwischen ihren Überzeugungen,
Gefühlen und ihrem Verhalten zu minimieren. Nach der Theorie der kognitiven
Dissonanz von Festinger verhalten Individuen sich selektiv, wenn sie Dissonanz
bzw. Inkonsistenz zwischen ihren Kognitionen, Meinungen, Überzeugungen und
ihrem Verhalten empfinden, das heißt, sie suchen aktiv nach Informationen, die
die Dissonanz reduzieren könnten, und meiden Informationen, die zur Erhöhung
der Dissonanz führen (ebd.).
Dies hat ganz praktische Auswirkung auf das Fundraising, nämlich bei Krisenfäl-
len, in die gemeinnützige Organisationen hin und wieder geraten. Hier ist es wich-
tig, Fördernden, die Zweifel bekommen, ob der Zweck oder die Organisation, die
sie unterstützen, noch die richtigen sind, rasch Informationen an die Hand zu ge-
ben, die sie gegen dissonante Information immun machen und der Bestärkung ih-
Regelmäßigkeiten im
sozialen Handeln
6 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
rer positiven Einstellung Vorschub leisten. Selektive Wahrnehmung führt dann
dazu, dass Fördernde „ihrer“ Organisation auch dann beharrlich treu bleiben,
wenn eher Distanz geboten wäre.
Die Kenntnis von Theorien zur Entstehung von öffentlicher Meinung, zu Nach-
richtenwerten, zur Rezeption von Botschaften, zur Einstellung gegenüber den
„Botschaftern“ sowie Theorien über die Entstehung von Gruppen und Netzwerken
hilft bei der Organisation und Gestaltung der Förderansprache. Die Theorien bau-
en in der Regel auf Beobachtungen der Verhaltensweisen von Testgruppen und
Kontrollgruppen auf, wobei eine Gruppe einem bestimmten Einfluss ausgesetzt
wird, die andere nicht.
Für das Fundraising ist wichtig, welche Handlungen sich aus der Kommunikation
ableiten, welche durch bestimmte Formen der Kommunikation gefördert und wel-
che unterdrückt werden können. Am Ende sollen stets das Ja zur guten Sache und
die aktive Förderung durch materielle, personelle und ideelle Unterstützung ste-
hen.
Auf die Kommunikationswege wird im Einzelnen in Kapitel 5.2 eingegangen.
1.3 Historische Wurzeln des Fundraisings
1.3.1 Wechselseitiges Geben und Nehmen
Das Geben gehört zu den „grundlegenden anthropologischen Handlungsmustern“
(Volz, 2006, S. 33). Menschen sind aufeinander angewiesen und quasi aus Selbst-
erhaltungstrieb dazu verpflichtet, sich gegenseitig zu unterstützen zur Abwehr von
Gefahren nach außen und zur Hilfe bei Herausforderungen von innen. Schon die
gemeinsame Nahrungsbeschaffung, die gemeinsame Erziehung von Kindern, das
Gestalten von Mahlzeiten und Festen, die gemeinsame Abwehr von Feinden, die
gemeinsame Eroberung neuer Weidegründe forderten zum Geben heraus, dem
aber auch stets ein Nehmen gegenüberstand.
Bei der Betrachtung der historischen Wurzeln des Gebens wird klar, dass es Altru-
ismus, das heißt die selbstlose Zuwendung zum Nächsten, in seiner reinsten Form
nicht gibt. Manifeste und latente Vorteile, also offenkundige und verborgene, lie-
gen jeder Zuwendung zugrunde (siehe Kapitel 4).
Der häufigste Akt des Gebens findet innerhalb der Familie statt, gefolgt von der
unmittelbaren Umgebung, dem Stamm, in dem das Individuum lebt, der Nachbar-
schaft oder Wohngemeinschaft, dem Dorf, der Stadt, dem Land, der Nation, dem
Kontinent und dem Rest der Welt. Am leichtesten lassen sich Ressourcen für Be-
dürfnisse mobilisieren, die in der persönlichen oder räumlichen Nähe entstehen.
Auch für Zwecke, die außerhalb der unmittelbaren Umgebung wirksam werden,
Entstehung von
öffentlicher Meinung
siehe auch Kap. 5.2
siehe auch Kap. 4
Geben ist dem
Menschen angeboren
Familie
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 7
lässt sich am besten in der unmittelbaren Umgebung sammeln. Wenn ein Famili-
enmitglied, Freund oder eine Freundin, Nahestehende um etwas bitten, kann es ihr
oder ihm schwerer abgeschlagen werden als Fernstehenden, die das, was sie emp-
fangen, nicht mit gleicher oder ähnlicher Zuwendung vergelten können. Aller-
dings kann im Bereich des näheren Umfeldes auch die Ablehnung von Bitten um
Unterstützung am heftigsten ausfallen, wenn das Austauschverhältnis durch Miss-
trauen oder Vertrauensbruch gestört wird. Hier fällt es dem oder der fernstehen-
den Bittenden leichter, sich zu rehabilitieren.
Bei der privaten Hilfe ist deutlich zwischen Unterstützung mildtätiger Zwecke, al-
so der Hilfe für Einzelne, die sich nicht selbst helfen können, und der Unterstüt-
zung von Zwecken, die der Allgemeinheit zugutekommen, zu unterscheiden. Die
immateriellen Gratifikationen sind unterschiedlich.
Die mildtätige Hilfe geschieht wegen ihrer Reziprozität, das heißt der / die Hilfe-
empfänger/in kann wieder selbst helfen, auch dem / der Helfer/in selbst, sollte
diese/r in Not geraten. Das Kind, das ernährt, gekleidet und gebildet wird, kann
seinen Eltern später helfen; Kranke, die gesund gepflegt werden, danken es den
Helfenden, indem sie sie in Notlagen ähnlich betreuen. Mildtätige Hilfe geschieht
auch aus religiösen Gründen, weil der Glaube vorschreibt, den oder die Nächste/n
genauso zu lieben wie sich selbst, ein gottgefälliges Leben durch die Hilfe an der
oder dem Nächsten zu beweisen. Hilfe erfolgt im Interesse der Stammeserhaltung
durch die Stammesführung. Allerdings gibt es hier auch die gegenteilige Erschei-
nung, nämlich dass aus den gleichen Gründen Schwachen, Behinderten, in ihrem
Verhalten oder Aussehen Abweichenden Hilfe verwehrt wird, um den Stamm
„rein“ und „stark“ zu erhalten.
Die Akzeptanz von Zwecken, die der Allgemeinheit zugutekommen, unterliegt
dem jeweiligen Zeitgeist. Zu allen Zeiten gab es die freiwillige oder erzwungene
Unterstützung bei gemeinsamer Abwehr gegen Feinde von außen durch finanziel-
le Kontribution oder Einsatz des eigenen Körpers.
Schon eher unseren modernen Vorstellungen von Fundraising gerecht wird die
Förderung von Kultur, also der Architektur, Malerei, Schriftstellerei, Philosophie,
der Wissenschaft und der schönen Künste allgemein. Historisches Vorbild ist der
römische Bürger Gaius Maecenas (70 bis 8 v. Chr.), ein Förderer der Künste, des-
sen Name als „Mäzen“ Begriff einer ganzen Gattung von Gönnerinnen und Gön-
nern geworden ist. Besonders tat er sich als Förderer der Dichtkunst hervor. Ihm
wie anderen Fördernden der Kunst trug die Förderung bleibenden Nachruhm ein,
was ein wichtiges Motiv für Kunst- und Kulturförderung ist. Päpste, Kaiser, Kö-
nige und Fürsten, wohlhabende Privatleute schmückten sich mit den Werken be-
rühmter Architekten, Gartenbaumeister, Maler und Bildhauer, mit der Gesell-
schaft bekannter Dichter, Schriftsteller, Musiker und Schauspieler, die von den
Aufträgen ihrer Förderer lebten und oft auch darunter litten. Die „Gegenleistung“,
die die Förderung von Kunst und Wissenschaft erbrachte, waren die Mehrung von
Mildtätige Hilfe
Zwecke der
Allgemeinheit
8 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
Ansehen, Macht und Wertschätzung, die Ausweitung von Freundes- und Bekann-
tenkreisen, die Integration in gehobene Standesstrukturen.
Historisch gibt es dafür unzählige Beispiele. Auch die heute allgemein als ge-
meinnützig anerkannten Zwecke, wie Förderung der Bildung und Erziehung, der
Religion, der Völkerverständigung, der Entwicklungshilfe, des Umwelt-, Land-
schafts- und Denkmalschutzes, des Heimatgedankens, der Jugend- und Altenhilfe,
des öffentlichen Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens, des Sportes, des de-
mokratischen Staatswesens, der Tier- und Pflanzenzucht, der Kleingärtnerei, des
traditionellen Brauchtums, der Soldaten- und Reservistenbetreuung, des Amateur-
funkens, des Modellflugs und des Hundesports, die in § 52 der Abgabenordnung
(AO) aufgezählt sind und somit als öffentlich anerkannt und akzeptiert gelten dür-
fen, haben historische Wurzeln. Wer eine Geschichte des Fundraisings schreiben
will, sollte Biografien herausragender Persönlichkeiten auch danach durchforsten,
wie sie ihre Entdeckungen und Erfindungen und ihren Lebensunterhalt finanziert
haben.
Häufig befanden sie sich in den Diensten der Obrigkeit oder in sonstigen festen
Anstellungen – wie etwa Johann Wolfgang von Goethe, der in den Diensten des
Weimarer Herzogs Carl August stand, der ihn formal in die Regierungsarbeit ein-
spannte, ihm dabei jedoch so viel Freiheit und Freizeit ließ, dass er jahrelang rei-
sen und als Dichter große Werke verfassen konnte. Joseph Haydn war Kapell-
meister bei der reichen Familie Esterházy. Andere versuchten sich als Unterneh-
mer, wie der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi, der die von ihm
gegründeten Erziehungsanstalten durch Verkauf der dort produzierten Textilpro-
dukte selbsttragend machen wollte. Karl Marx wurde vom wohlhabenden Indust-
riellensohn Friedrich Engels auch finanziell unterstützt.
1.3.2 Religiöse und ideologische Fundamente
Alle großen Weltreligionen, auch die der Antike, setzen auf das Gabehandeln der
Wohlhabenden an den Armen als Ausfluss tugendhafter Gesinnung und – bei the-
istischen Religionen – von Gottgefälligkeit. Allerdings hatte der religiöse Bezug
in der griechisch-römischen Tradition des Gebens noch keine besondere Bedeu-
tung, was sich mit dem biblischen Verständnis einer gottgefälligen Lebensführung
im christlichen Sinne völlig änderte (vgl. Volz, 2006, S. 45). Es war darauf ge-
richtet, Abhängigkeiten zu schaffen, Vasallenschaften, die sich auf die gesamte
europäische Gesellschaftsstruktur auswirkten. Nach christlichem Verständnis
wirkte das nicht religiös bestimmte Motivbündel, das dem Gabehandeln zugrunde
lag, eher befremdend und anstößig: das allgemein geteilte und von allen akzeptier-
te Bedürfnis nach Ehre, breiter Zustimmung und Anerkennung, Prestigesteigerung
und nach Ruhm (ebd., S. 46).
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 9
Jesus Christus dagegen lehrte die Kritik am Lebenswandel der Reichen und Mäch-
tigen: Eher gehe ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Him-
mel eingehe. Die Reichen hätten vielmehr ihren Reichtum selbstlos und ohne per-
sönliche Vorteile mit den Armen zu teilen, und zwar so, dass eine Hand nicht wis-
se, was die andere tue. Paulus propagierte sogar den „fröhlichen Geber“, den der
Herr liebe (2. Kr. 9,8). Die Urchristen teilten ihr Vermögen miteinander und un-
terstützten sich gegenseitig selbstlos, um Christi und ihres späteren seelischen
Heiles willen.
Die Heilserwartung, die aus gottgefälligem Leben und dessen sichtbarem Aus-
druck, der Hinwendung zum Nächsten, erwächst, spielt in der christlichen Lehre
und Tradition eine wichtige Rolle. Sie grenzt das Christentum von jeher zur rein
materialistischen Sicht des Lebens ab, die das Gemeinwohl dem des Einzelnen
unterordnete und die „störenden“ Schwachen sogar aus der Gesellschaft eliminier-
te (Euthanasie im „Dritten Reich“).
Dass dabei die christliche Kirche als Institution auch an sich selbst denken musste
und an ihre materielle Erhaltung, führte schon früh zu Abgaben der Gläubigen an
den Klerus, an Kirchen und Klöster. Das Beitreiben des Zehnten der Einkünfte,
der als Maßstab für Zuwendungen an Kirchen betrachtet wurde, geschah oft noch
rücksichts- und erbarmungsloser als durch die weltliche Macht, was später, etwa
während der Französischen Revolution oder der europäischen Säkularisierung
nach 1803, dazu führte, dass Kircheneigentum ohne nennenswerten Widerstand
der Gläubigen enteignet wurde. Die Klöster selbst konnten auch ohne Zwangskon-
tributionen gut von der Mitgift, die die Klosterinsassen mitbrachten, dem Verkauf
von Klosterprodukten und Entgelten für religiöse Handlungen leben.
Bei den religiösen Abgaben stand im Vordergrund die Finanzierung des Kults, al-
so der Tempel- oder Kirchenbauten und des zur Unterhaltung und zur Ausübung
des Kults notwendigen Personals, nicht so sehr die Fürsorge für die Armen. Den
Armen wurde zwar die Möglichkeit gegeben, an den Stufen der Tempel und Kir-
chen zu betteln, doch zu einer geregelten Armenfürsorge sahen sich nicht alle Re-
ligionen veranlasst, auch nicht alle christlichen Strömungen. In vielen Religionen
gehört es zum Glaubensinhalt, Armut und Krankheit als Strafe Gottes oder der
Götter anzusehen. Aussätzige wurden aus den Gemeinschaften verbannt – nicht
nur wegen der Ansteckungsgefahr –, Arme in Schuldtürme geworfen, in Armen-
häuser, Armensiedlungen und Arbeitshäuser gesperrt und dort der Fürsorge ihrer
Familien oder mitleidiger Einzelner überlassen. Viele blieben einfach auf der
Straße und lebten ihr elendes Leben vor aller Augen.
Dass es heute in fast jeder Religionsgemeinschaft Armenfürsorge und entspre-
chendes Fundraising dafür gibt, ist weniger neuen philosophischen Erkenntnissen
geschuldet als der Einsicht, dass ein geordnetes religiöses Gemeinwesen die Sorge
um das Wohl der Anhänger des Kults einschließt und gute „Kundenbeziehungen“
nicht nur die Zahl der aktiven Anhänger, sondern auch die Einnahmen steigern.
Kritik am Lebens-
wandel der Reichen
und Mächtigen
Zuwendungen an
Kirchen
In fast jeder Reli-
gionsgemeinschaft
Armenfürsorge
10 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
Die Akquise privater Zuwendungen für kirchliche Bauwerke war auch ein Mit-
grund für die Forderung Martin Luthers nach Kirchenreform und letztlich das
Schisma der Reformation. Um den Neubau der Peterskirche und die teure Hofhal-
tung des Papstes in Rom zu finanzieren, propagierte die Kirche Regeln, nach de-
nen Sündenstrafen durch einen Ablass getilgt und die Seelen auch lange Verstor-
bener dadurch rascher in den Himmel aufgenommen werden konnten. Vorausset-
zung war der Kauf eines Ablassbriefes, dessen Einnahmen zur Hälfte dem Bau
des Petersdoms in Rom, zu anderen Teilen dem weltlichen Herrscher und dem
Ablassprediger zugutekamen. Der Papst besserte die Kasse mit der Vergabe von
Bischofssitzen, Kardinalswürden und sonstigen Titeln auf. Besonders tat sich
beim Ablasshandel der Dominikanermönch Johann Tetzel hervor, dem der Wit-
tenberger Professor Martin Luther begegnete. Der ins Hochdeutsche übersetzte
Predigttext Tetzels – „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fege-
feuer in den Himmel springt“ – gehört zu den meist gebrauchten Zitaten von Kri-
tikern kirchlichen Fundraisings.
Tatsächlich lehrt die evangelische Kirche, im Gegensatz zur römisch-
katholischen, dass nur die Gnade Gottes den Menschen erlösen und er dazu auch
durch noch so gute Werke nicht beitragen kann. Natürlich entspricht die Hilfe für
den bedürftigen Nächsten christlicher Lehre. Sie darf aber nicht zur Vorausset-
zung gemacht werden, Gott bei der Erlösung des Menschen von irdischen Leiden
und der Zuführung zu himmlischen Freuden geneigter zu machen. Diese Sicht hat
wohl mit dazu beigetragen, dass es in Deutschland immer noch ein starkes Spen-
dengefälle zwischen Gegenden mit traditionell eher katholischer und evangeli-
scher Bevölkerung gibt. Im Zuge einer Erneuerung der evangelischen Kirche ge-
lang bedeutenden Pädagogen, Theologen und Volksmissionaren wie Johann Hin-
rich Wichern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Gründung karitativer
Vereinigungen, die heute als Diakonische Werke bekannt sind. Diese Bewegung
stand im klaren Gegensatz zu dem, was Max Weber in einem 1904 erschienenen
Aufsatz als protestantische Ethik bezeichnete, die den im Wohlstand lebenden
Menschen als sichtbares Zeichen der Gunst Gottes und den in Armut Lebenden
als Produkt göttlichen Missfallens betrachtete, wie es in der Prädestinationslehre
Calvins am schärfsten zum Ausdruck kommt. Die Gnade Gottes ist vorbestimmt
und lässt sich durch gute Werke nicht positiv beeinflussen. Der Erfolgreiche ist
der Auserwählte Gottes. Dieses Paradigma findet noch heute seinen Ausdruck im
Reichtum sich auserwählt glaubender Evangelisten, etwa in den USA und Brasili-
en. In den Anfängen war es auch eine theologische Rechtfertigung für Kapitalis-
mus und Ausbeutung (vgl. Weber 2010).
Die katholische Kirche setzte der Verelendung der Menschen im Industriezeit-
alter des 19. Jahrhunderts die kirchliche Soziallehre entgegen, die den Wert jedes
Einzelnen als Geschöpf Gottes betonte. Sie stand damit gegen den Kapitalismus,
der den Menschen nur als arbeitendes, produzierendes Wesen akzeptierte, und den
Kommunismus, der das Heil des Menschen im Diesseits sieht und die Diktatur
des ausgebeuteten Proletariats als Antwort auf die Ausbeutung vieler durch sich
Teure Hofhaltung des
Papstes
Trennende Recht-
fertigungslehre
Kirchliche Soziallehre
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 11
bereichernde Einzelne betrachtet. Bismarck nutzte die Gelegenheit, den deutschen
Sozialstaat zu begründen und damit auch die sozialen und religiösen Bewegungen
unter staatlicher Kontrolle zu halten. Der Sozialstaat garantiert den Menschen so-
ziale Sicherheit und strebt soziale Gerechtigkeit an. Persönliche Belastungen sol-
len durch die Solidargemeinschaft abgefedert und die Leistungen des Einzelnen
gewürdigt und gefördert werden. Im Gefolge gewannen Bürgervereine ebenso wie
bürgerliche politische Parteien an Bedeutung, standen aber im ständigen Wider-
streit zu sozialistischen und konservativ-kapitalistischen Konzepten, die die Rech-
te des Individuums beschneiden und die repräsentative Demokratie abschaffen
wollten.
Da die gesamte moderne US-amerikanische Gesellschaft auf pionierhafte Ei-
geninitiative gegründet und auch heute noch ausgerichtet ist, wobei der Staat eine
eher regulierende, aber nicht dominierende Rolle spielt, wird von wohlhabenden
Bürgern erwartet, dass sie sich mäzenatisch betätigen und dabei großzügig zeigen.
So spenden und stiften sie öffentlich unter Nennung von oft großen Summen, an-
gestachelt durch laufende Rankings von Fachinstituten und veröffentlichter Mei-
nung und von dem Motivbündel Ehre, Ansehen und Ruhm. Religiöse Überzeu-
gungen spielen dabei die geringste Rolle.
Es ist eher so, dass Geiz durch gesellschaftliche Isolation und durch Entzug der
Gunst von Kunden und von Aufträgen bestraft wird.
Im Fall gerichtlicher Auseinandersetzungen etwa kann dies bedrohlich werden,
weil Geschworenengerichte und die um ihre Wiederwahl besorgten Richter
durchaus auch anhand der öffentlichen Reputation von Beklagten entscheiden.
Religiös motivierte Spenden stellen jedoch weltweit vermutlich den größten An-
teil am Spendenaufkommen überhaupt. Exakte Statistiken dazu gibt es nur in ein-
zelnen Ländern, etwa in den USA, wo nach dem alljährlichen Report „Giving
USA“ des Center on Philanthropy private Zuwendungen für religiöse Zwecke bei
Weitem an der Spitze aller untersuchten Zwecke stehen.
Ähnlich ist es in Deutschland, wenn das Aufkommen aus der sogenannten Kir-
chensteuer und auch dem Kirchgeld, das auf neun Milliarden Euro jährlich ge-
schätzt wird, den Spenden für unmittelbar der religiösen Kultausübung zugute-
kommenden Zwecken zugerechnet wird.
Das Motivationsbündel, das zu Spenden für diesen Sektor führt, wird in Kapitel 4
näher erläutert.
In der Geschichte ist es immer wieder gelungen, Menschen zu großen finanziellen
Anstrengungen zugunsten kirchlicher Zwecke zu bewegen. In Dörfern und Städ-
ten waren Kirchen historisch häufig die höchsten, größten und schönsten Bauten,
die die Städte überragten. Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom liefer-
ten antike Beispiele für religiöse Götterverehrung, und die Errichtung der Tempel
Vorbild USA
Kirchensteuer
siehe auch Kap. 4
12 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
erforderte hohen finanziellen Aufwand. Die Baukosten mancher Kirchen wie etwa
des Petersdoms in Rom haben gar zu religiösen und politischen Konflikten ge-
führt. Geistliche, vor allem geistliche Fürsten, lebten auf Kosten der Bevölkerung,
die sie ernähren musste. Der Zwang, der dabei oft ausgeübt wurde, lässt eine Ein-
ordnung der Abgaben unter die freiwilligen Spenden nur bedingt zu. Häufig han-
delte es sich um Zwangsabgaben, also auch Steuern im klassischen Sinne.
Literaturhinweis
Neuhoff 2003
1.3.3 Dritter Sektor in Deutschland
Fundraising wird im Allgemeinen dem sogenannten Dritten Sektor zugeordnet,
das heißt jenem Bereich, der neben dem Staat und der Privatwirtschaft die dritte
Säule der Volkswirtschaft bildet. Der Dritte Sektor in Deutschland besteht aus
verfassten, also in eine bestimmte Rechtsform gegossenen, Organisationen und
aus Initiativen, die von interessierten Einzelnen temporär oder auf Dauer gebildet
werden.
Die verfassten Organisationen bestehen in folgenden Rechtsformen:
Verein: Er wird auf der Grundlage des Bürgerlichen Gesetzbuches gebildet und
muss bei Gründung mindestens sieben Mitglieder haben, die einen Vorstand wäh-
len und sich auf eine Satzung einigen, die mindestens den Namen der Organisati-
on, ihren Zweck, die Organe des Vereins, die Zusammensetzung und Einberufung
dieser Organe, Bestimmungen über die Durchführung des Zwecks und Bestim-
mungen zur Auflösung und zum Verbleib des Vermögens enthält. Die Zwecke des
Vereins sollten dem gemeinsamen Wohl der Mitglieder, darüber hinaus möglichst
dem Allgemeinwohl dienen. Vereine können eingetragen sein bei einem Register-
gericht; ihre Zwecke können von den dafür zuständigen Finanzbehörden als be-
sonders förderungswürdig anerkannt werden. In Deutschland gibt es rund 600.000
eingetragene Vereine. Wie viele davon als besonders förderungswürdig anerkannt
sind, ist nicht erfasst.
Stiftung: Hier handelt es sich um eine Körperschaft, die Vermögen ansammelt, um
einen bestimmten, meist gemeinnützigen Zweck zu verfolgen, wobei das Vermö-
gen entweder ungeschmälert „auf ewig“ oder – etwa bei Verbrauchsstiftungen –
auf Zeit für die Stiftungszwecke erhalten bleiben soll. Die Stifter/innen entäußern
sich des Vermögens. Die Vermögenserträge und sonstigen Einnahmen dürfen nur
für den Stiftungszweck ausgegeben werden. Die Stiftungssatzung gründet auf
Landesrecht und muss Regelungen zum Stiftungszweck, zu den Stiftungsorganen
und zur Verwendung des Stiftungsvermögens bei Wegfall des Stiftungszwecks
treffen. Ansonsten sind die Stifter sehr viel freier als beim Verein in der Gestal-
tung der Strukturen. Auch die Steuerprivilegien für als besonders förderungswür-
Dritte Säule der
Volkswirtschaft
Rechtsformen
Verein
Stiftung
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 13
dig anerkannte Stiftungen sind großzügiger als bei Vereinen geregelt. Stiftungen
werden durch Eintragung bei der von den jeweiligen Bundesländern bestimmten
Stiftungsaufsicht, die die Voraussetzungen für die Stiftungsgründung prüft, errich-
tet. Sie werden im Allgemeinen als selbstständige Stiftungen bürgerlichen, kirch-
lichen oder öffentlichen Rechts gegründet. Für Stiftungen bürgerlichen Rechts gilt
das allgemeine Privatrecht, für solche kirchlichen Rechts gelten die jeweiligen
kirchlichen Rechtsvorschriften. Stiftungen öffentlichen Rechts werden von Staats
wegen, meist durch Gesetzgebungsakt, gegründet.
Daneben gibt es unselbstständige Stiftungen, auch fiduzarische oder Treuhandstif-
tungen genannt, die innerhalb von Organisationen als nicht rechtsfähige, unselbst-
ständige Einheiten verwaltet werden. Näheres wird in einem Vertrag zwischen
dem Stifter oder der Stifterin und der das Vermögen treuhänderisch verwaltenden
rechtsfähigen Organisation geregelt. Nicht rechtsfähige Stiftungen bedürfen nicht
der Genehmigung der Stiftungsaufsicht und können sich, je nach Satzung, auch
auflösen, wobei das Vermögen im Falle einer Schenkung an die treuhänderisch
verwaltende Organisation übergehen kann. Die nicht rechtsfähige Stiftung ist
nicht ausdrücklich im Bürgerlichen Gesetzbuch vorgesehen.
Merke:
Nicht rechtsfähig ist eine Organisation, wenn sie nicht selbstständiger Träger
von Rechten und Pflichten sein kann, sondern nur Gegenstand von solchen
Rechten und Pflichten ist. Nicht rechtsfähige Stiftungen können eigene Gre-
mien und eigene Steuerprivilegien haben, die von denen der Trägerorganisation
abweichen können.
Nicht zu den Stiftungen im eigentlichen Sinne gehören die sogenannten Nennstif-
tungen, die sich zwar Stiftungen nennen, aber in anderen Rechtsformen gegründet
sind, zum Beispiel als Stiftungs-AG, Stiftungs-GmbH oder als Stiftungsverein.
Innerhalb der Stiftungslandschaft sind bestimmte Stiftungsformen entstanden, die
mit deren Gründungsgeschichte und den zu verfolgenden Zwecken zusammen-
hängen. Gemeinschaftsstiftungen werden von mehreren Stiftern gemeinsam ge-
gründet und ausgestattet. Sie verfolgen einen gemeinsamen Zweck. Unterschiedli-
che Zwecke verfolgen die Stifter der in Deutschland immer häufiger entstehenden
Bürgerstiftungen. Der Vorteil von Gemeinschafts- und Bürgerstiftungen ist die
gemeinsame Verwaltung. Sie eignen sich auch besonders gut zur Aufnahme von
Treuhandstiftungen. Eine weitere Stiftungsform sind unternehmensverbundene
Stiftungen, die mit dem Ziel gegründet werden, Unternehmen und deren Vermö-
gen auch dann zusammenzuhalten, wenn die Gründerfamilien die Führung aus der
Hand geben. Anstaltsträgerstiftungen betreiben Einrichtungen wie Krankenhäuser,
Pflegeeinrichtungen, Museen oder Forschungszentren. Dachstiftungen werden ge-
gründet, um mehrere selbstständige und unselbstständige Stiftungen – meist mit
Merke
14 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
ähnlicher Zweckausrichtung – zu bündeln. Verbrauchsstiftungen sind rechtsfähig
und können das Grundstockvermögen im März 2013 ganz oder teilweise für die
Verwirklichung des Stiftungsvermögens aufzehren. Bis zur Verabschiedung des
„Gesetzes zur Stärkung des Ehrenamtes“ war die Gründung von Verbrauchsstif-
tungen nur als nicht rechtsfähige Treuhandstiftungen möglich.
Stiftungen sind operativ tätig, das heißt sie verwirklichen eigene Projekte, und /
oder fördernd, indem sie andere gemeinwohlorientierte Körperschaften unterstüt-
zen.
Die Zahl der Stiftungen bürgerlichen Rechts lag in Deutschland Ende 2013 bei
circa 20.150, die der öffentlichen Hand bei mindestens 566, die der kirchlichen
Stiftungen öffentlichen Rechts bei ca. 20.000 und bürgerlichen Rechts bei über
900, der Treuhandstiftungen bei ca. 20.000, der Stiftungsvereine bei mindestens
210, der Stiftungs-GmbHs bei mindestens 203. Die Zahl der Bürgerstiftungen mit
dem Gütesiegel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen lag im Oktober 2014
bei 275. (Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen, 2014b).
Die gemeinnützige GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren
Gesellschaftszweck als gemeinnützig anerkannt ist und die den Vorschriften des
GmbH-Gesetzes unterliegt. Sie muss über ein bestimmtes Stammkapital von zur-
zeit mindestens 25.000 Euro verfügen und wird von einer oder einem oder von
mehreren Gesellschafter/innen gegründet, die eine Geschäftsführung berufen. Die
Gesellschaft muss einen gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Gesell-
schaftszweck haben. Die Erträge und das Vermögen dürfen nicht an die Gesell-
schafter ausgezahlt werden, sondern müssen ausschließlich und unmittelbar den
guten Zwecken zugutekommen. Gemeinnützige GmbHs können Erträge für die
gute Sache erzielen und auch Spenden entgegennehmen, die bei entsprechender
Anerkennung durch die Finanzbehörden auch steuerlich absetzbar sind. Die
GmbH hat den Vorteil, dass sie nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, also nicht
mit dem Vermögen der Gesellschafter selbst, haftet. Das hat allerdings Auswir-
kungen auf ihre Kreditfähigkeit am Kapitalmarkt. Gemeinnützige GmbHs gibt es
überwiegend im karitativen Dienstleistungssektor und im gemeinnützigen Woh-
nungsbau. Die Zahl der gGmbHs in Deutschland ist unbekannt, zumal viele nach
gerichtlichen Entscheidungen auf das g vor dem GmbH verzichten.
Nur eine geringe Rolle spielt im Dritten Sektor die gemeinnützige Aktiengesell-
schaft, deren Erträge guten Zwecken zugutekommen. Sie ist eine Kapitalgesell-
schaft nach den Vorschriften des Aktiengesetzes. Das Vermögen wird bei Auflö-
sung mit Ausnahme der Stammaktien nicht an die Aktionärinnen und Aktionäre
ausgeschüttet. Die Dividende kommt dem gemeinnützigen Zweck zugute. Ge-
meinnützige Aktiengesellschaften eignen sich besonders gut für Unternehmen des
sozialen Sektors, die auf partizipatorische Mitwirkung von unternehmerisch ge-
sonnenen Persönlichkeiten oder juristischen Personen ausgerichtet sind, die durch
das Aktienrecht besondere Kontroll- und Mitwirkungsmöglichkeiten haben. Akti-
Gemeinnützige
GmbH (gGmbH)
Gemeinnützige
Aktiengesellschaft
Kapitel 1: Was ist Fundraising? 15
engesellschaften unterliegen genau wie GmbHs bestimmten Publizitätspflichten,
die Stiftungen und Vereine nicht erfüllen müssen.
Nicht verfasst und daher nicht rechtsfähig sind die meisten Initiativen, Arbeitsge-
meinschaften und Aktionsgruppen, die sich auf bestimmte Zeit zusammentun und
oft auch eigene Kassenführung haben, aber keine eigene Rechtspersönlichkeit
entwickeln und deshalb an bestimmten Erträgen des Fundraisings, etwa öffentli-
chen Zuschussmitteln, nicht partizipieren. Sie können aber von der Kooperation
mit rechtsfähigen Organisationen und der öffentlichen Hand profitieren und auf
diesem Wege auch Spenden und Zuschüsse erhalten.
Der Dritte Sektor profitiert vor allem von Zeitspenden Ehrenamtlicher. Während
für die öffentliche Hand oder profitorientierte Unternehmen nur wenige ohne Ent-
gelt arbeiten würden, ist das bei den Non-Profit-Organisationen ganz anders. Tat-
sächlich sind die Zuwendungen aus freiwilliger Arbeit eine der wichtigsten Ein-
nahmequellen des Dritten Sektors. Ehrenamtliche unterstützen die fest angestell-
ten Mitarbeiter, die für Professionalität und Kontinuität bei der Erfüllung guter
Zwecke sorgen sollen.
Abb. 1: Das Zeitspendenvolumen steigt an, und damit nehmen auch die geldwerten
Leistungen, die Ehrenamtliche erbringen, zu. (Quelle: GfK et al. 2014, S. 12)
Auch im Fundraising-Bereich ergänzen sich Ehren- und Hauptamtliche oft hervor-
ragend. Fundraising-Events wie Benefizveranstaltungen oder Sponsorenläufe
würden ohne Mitwirkung von Ehrenamtlichen kaum Erträge abwerfen. Der Dritte
Sektor ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland.
Organisation und Methoden des Dritten Sektors werden auch vom Ersten und
Zweiten Sektor nachgeahmt. Organe der öffentlichen Hand gründen häufig ge-
Ehren- und
Hauptamtliche
16 Kapitel 1: Was ist Fundraising?
meinnützige Vereine, Stiftungen und GmbHs, um die gesetzlichen Einschränkun-
gen, denen die öffentliche Hand unterliegt, und die Einflussmöglichkeiten gewähl-
ter Gremien zu umgehen und die Potenziale kostensparenden bürgerschaftlichen
Engagements – ganz besonders in Form der Mitwirkung von Ehrenamtler/innen
und freiwilligen Helfer/innen – zu nutzen.
Größere Firmen gründen oft eigene Stiftungen, mit denen sie sich bürgerschaftlich
engagieren, die aber auch als Schutzschilde gegen die ständig eingehenden Bitten
um Unterstützung aus dem Dritten Sektor dienen.
Für Fundraiser/innen sind solche quasi staatlichen oder quasi firmeneigenen Ver-
eine, Stiftungen und GmbHs nützliche Finanzierungsquellen. Der deutsche Ge-
setzgeber begünstigt die Aktivitäten des Dritten Sektors mit Bedacht, weil die An-
forderungen der modernen Massengesellschaft in einem Zusammenspiel von öf-
fentlicher und privater Initiative effektiver und kostensparender bewältigt werden
können. Während die Bedürfnisse des Konsums im Wesentlichen von der Privat-
wirtschaft und die sozialen Grundbedürfnisse von staatlicher Seite befriedigt wer-
den können, bleiben Gemeinschaftsaufgaben, die darüber hinausgehen und nicht
in marktadäquaten Austauschbeziehungen abgerufen werden, vielfach dem Drit-
ten Sektor überlassen.
Eigentlich sollte der Staat nach dem Subsidiaritätsprinzip nur dort eingreifen, wo
notwendige Aufgaben nicht durch Angebote von privater Seite erledigt werden
können. Das Bundessozialhilfegesetz und das Jugendwohlfahrtsgesetz bauen so-
gar auf dem Postulat auf, dass der Staat bei der Befriedigung sozialer Bedürfnisse
zunächst stets freien Trägern den Vorrang geben muss, ehe er selbst, etwa durch
Gründung von kommunalen Kindergärten oder staatlichen Behinderteneinrichtun-
gen, aktiv wird. Im Subsidiaritätsstreit hat sich das Primat des Staates weitgehend
durchgesetzt, allerdings mit einer Verpflichtung zur Gleichbehandlung privater
und öffentlicher Einrichtungen. Dies gibt privaten Einrichtungen weitgehende
Möglichkeiten, von öffentlichen Zuschüssen zu partizipieren.
Übungsaufgabe 1:
Erläutern Sie anhand eines Beispiels, worin sich Fundraising und Öffentlich-
keitsarbeit unterscheiden und dabei ergänzen können.
Übungsaufgabe 2:
Beschreiben Sie, welche Rolle das Fundraising im Sozialstaat spielen kann.
Firmen gründen
eigene Stiftungen
Subsidiaritätsprinzip
Übungsaufgaben
Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel? 17
2 Welcher Art sind die durch Fundraising zu
beschaffenden Mittel?
Nach Bearbeitung dieses Kapitels sollten Studierende wissen, welche Mittel mit-
tels Fundraising eingeworben werden können, mit deren Hilfe gute Zwecke erfüllt
werden können.
2.1 Geld, Sachen, immaterielle Gaben
Unterstützung wird vorrangig in Form von Geld eingeworben. Geld ist flexibel
einsetzbar im Tausch gegen Waren und Dienstleistungen. Es kann leicht in Form
von Bargeld, Guthaben oder Forderungen aufbewahrt und transferiert werden. Die
technischen Voraussetzungen für den Transfer werden immer günstiger.
Zuwendungen an Organisationen können auch in Form von Sachen erfolgen, das
heißt der Übertragung von Gegenständen zum Gebrauch für die Organisations-
zwecke.
Mittel, die über Fundraising beschafft werden, können auch immaterieller Natur
sein, in erster Linie:
Wissen und Kenntnisse: Zur Erfüllung des Organisationszwecks sind Kennt-
nisse erforderlich, die von Person zu Person oder von Einrichtung zu Einrich-
tung weitergegeben werden.
Zeit: Personen stellen Zeit und ihre Arbeitskraft zur Verfügung, damit Organi-
sationen ihre Zwecke verwirklichen können.
2.2 Förderung ohne Leistungsaustausch
Mittel für die gute Sache können selbstlos bereitgestellt werden, das heißt ohne
Erwartung eines persönlichen Gewinns oder Vorteils des Gebenden. Für die
Selbstlosigkeit im juristischen Sinne genügt es allerdings, wenn keine materiellen
Vorteile entstehen.
Die immateriellen Vorteile der guten Gabe, die in Kapitel 4 geschildert werden,
sind für das Fundraising von hoher Relevanz.
2.2.1 Öffentliche Mittel
Öffentliche Mittel an Non-Profit-Organisationen können mit und ohne Leistungs-
austausch gewährt werden. Sie können Pflichtleistungen sein, wenn die Empfan-
genden gesetzlichen Anspruch auf die Mittel haben, und freiwillige, wenn kein
Geld
siehe auch Kap. 4
Zuwendungen
18 Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel?
Rechtsanspruch besteht. Freiwillige Leistungen des Bundes und der Länder ohne
Gegenleistung an Stellen außerhalb der Landes- und Bundesverwaltung werden
als Zuwendungen bezeichnet.
Fundraising bezieht sich nur auf die Akquise freiwilliger Zuwendungen der öf-
fentlichen Hand, die oft durch Überzeugungsarbeit bei Entscheidern gewonnen
werden müssen.
2.2.2 Geld- und Sachspenden
Spenden sind freiwillige Gaben, die selbstlos gewährt werden. Schenkungen sind
größere Spenden, denen im Allgemeinen ein Schenkungsvertrag zugrunde liegt,
der die Bereitstellung und Verwendung der Schenkungsmittel regelt. Schenkun-
gen können in Geld und Sachen bestehen, aber auch in immateriellen Gaben wie
Patenten oder Bezugsrechten aus angelegtem Kapital. Schenkungen werden häu-
fig auch in Form von Stiftungen gewährt, um sicherzustellen, dass die geschenk-
ten Geldbeträge, Häuser, Grundstücke, Einrichtungen auf Dauer für den guten
Zweck erhalten bleiben und eventuell auch namentlich mit dem / der Schenkenden
auf Dauer verbunden sind.
Eine besondere Form der Spende in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist
die sogenannte Kirchensteuer, regional auch Kirchgeld genannt. Sie wird von den
Religionsgemeinschaften in Deutschland von ihren Mitgliedern erhoben und ori-
entiert sich an der Einkommen-, Lohn- und Grundsteuer. Sie ist die hauptsächli-
che Finanzierungsquelle der als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten
Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Die Erhebung der Kirchensteuer
war erstmals in Artikel 137 der Weimarer Reichsverfassung von 1919 auf nationa-
ler Ebene verbindlich verankert worden und wurde 1949 in Artikel 140 des
Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland übernommen. Die Erhebung
der Steuer unterliegt Steuerbeschlüssen der jeweils zuständigen Leitungsgremien
der Religionsgemeinschaften unter Zustimmung der jeweiligen Parlamente der
Bundesländer. Da die Steuerpflicht mit dem Eintritt in die Religionsgemeinschaft
erfolgt, das heißt bei christlichen Kirchen im Allgemeinen mit der Taufe, kann
von einer freiwilligen Zuwendung nur bedingt die Rede sein. Das Mitglied muss
aus der Religionsgemeinschaft austreten, um dieser Spende ledig zu werden.
Mit dem Kirchgeld erfassen christliche Religionsgemeinschaften, meist protestan-
tische, Personen, die im Inland keine Steuern zahlen, zum Beispiel bei gemeinsa-
mer Veranlagung mit einem nicht kirchensteuerpflichtigen Ehepartner. Kirchgeld
wird auch als freiwillige Sonderzahlung erhoben, die sich am Einkommen von
Zahlungswilligen orientiert. Hier bestehen am ehesten Ansätze für das Fundrai-
sing. Da sich die Kirchensteuer in der Höhe an anderweitig berechneten Steuern
orientiert, die auch bei einkommensstarken Kirchenmitgliedern durchaus niedrig
ausfallen können, wird an die Spendenbereitschaft dieses Personenkreises appel-
Spenden sind
freiwillige Gaben
Kirchensteuer,
regional auch
Kirchgeld
Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel? 19
liert. Das trifft auch auf ältere Menschen zu, die eine Rente oder Pension bezie-
hen, aber dafür kaum Steuern zahlen, jedoch kirchliche Dienste gerne in Anspruch
nehmen. Religionsgemeinschaften, die nicht zu den Körperschaften öffentlichen
Rechts gehören, sind ohnehin gezwungen, ihre Angehörigen um deutlich höhere
Zuwendungen zur Ausübung des Kults zu bitten, als dies bei gewöhnlichen Kir-
chensteuerzahlern je der Fall wäre.
2.2.3 Erbschaften
Wer zu Lebzeiten etwas aufbaut, Vermögen ansammelt, malt, dichtet, schreibt,
kann nach dem Tode nichts mitnehmen. Wohl denen, die sich rechtzeitig Gedan-
ken machen, was mit der Hinterlassenschaft geschehen soll. Wer keine Re-
gelungen trifft, überlässt alles der gesetzlichen Erbfolge, die die Blutsverwandten
zu Erben bestimmt. Aufgabe des Fundraisings ist es, Menschen zu Lebzeiten zu
bewegen, mittels Testament oder Erbvertrag ihre Hinterlassenschaft zu regeln und
dabei auch gute Zwecke zu bedenken. Zwar verbleibt Abkömmlingen und Ehe-
partnern dann immer noch ein Pflichtteil des Erbes, aber über den Rest können der
/ die Erblasser/in, sofern sie Eigentümer/in ist, frei verfügen. Infrage kommt dabei
etwa die Einsetzung einer gemeinnützigen Organisation als Alleinerbe oder Mit-
erbe oder die Aussetzung eines Vermächtnisses, das heißt die Zuwendung eines
Vermögensvorteils aus dem Nachlass an den / die Vermächtnisnehmer/in. Ver-
mächtnisse werden auch als Zuwendungen von Todes wegen bezeichnet. Solche
Vermächtnisse können in Geld, Anteilen, Sachen und Rechten, etwa Erbbaurech-
ten, bestehen.
Die aus Erbschaften erwachsenden Rechte und Pflichten sind im Bürgerlichen
Gesetzbuch niedergelegt.
Angesichts der friedlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland und der
gewaltfreien Wiedervereinigung Deutschlands, aber auch bedingt durch Kinderlo-
sigkeit und die dadurch mit bedingte geringere Anzahl von Erbberechtigten sind
große Vermögen angewachsen, die durch Fundraising für gute Zwecke erschlos-
sen werden können. Erbschaften und Vermächtnisse an gemeinnützige Organisa-
tionen werden meist ohne Auflagen gewährt. Sind mit einer Erbschaft Auflagen
verbunden, besonders solche, die mit dem eigentlichen Organisationszweck wenig
zu tun haben, die Organisation überfordern oder das hinterlassene Vermögen
rasch aufzehren würden, oder werden mit dem Antritt einer Erbschaft Schulden
übernommen, die das Vermögen übersteigen, oder sind mit der Annahme einer
Erbschaft langwierige Erbschaftsauseinandersetzungen zu befürchten, kann eine
Erbschaft auch ausgeschlagen werden. Umgekehrt erlauben Mittel aus Erbschaf-
ten die Gründung von Stiftungen oder Zustiftungen zu bestehenden Stiftungen,
wenn das in den letztwilligen Verfügungen nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.
In jedem Falle gilt der Wille des / der Erblassers / Erblasserin, der notfalls gericht-
lich überprüft werden muss. Wer potenzielle Erblasser/innen berät, sollte ihnen
Gesetzliche Erbfolge
Rechte und Pflichten
sind im Bürgerlichen
Gesetzbuch nieder-
gelegt
20 Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel?
empfehlen, im Testament auch eine/n Testamentsvollstrecker/in zu benennen, der
/ die den Letzten Willen des Erblassers / der Erblasserin interpretieren kann.
Erbschaften können unbeschränkt in die Rücklagen gemeinnütziger Organisatio-
nen aufgenommen werden, das heißt, es gibt die Möglichkeit, sie für größere Pro-
jekte zurückzulegen und in der Zwischenzeit an Vermögenserträgen zu partizipie-
ren.
2.2.4 Überlassung von Sachen und Personal
Privatleute und Firmen können Organisationen zur Verwirklichung guter Zwecke
Sachen auf Zeit oder auf Dauer überlassen. Dazu zählen etwa Fahrzeuge zum
Transport von Gütern in Krisengebiete, Wohnungen für Mitarbeiter oder Betreute
sowie Grundstücke zur Errichtung von Gebäuden, die der Zweckverwirklichung
dienen.
Überlassung von Personal geschieht häufig durch Firmen, die im Rahmen ihres
bürgerschaftlichen Engagements Personal für bestimmte Aufgaben ausleihen. Die
„ausgeliehenen“ Mitarbeiter/innen verbleiben dabei auf der Gehaltsliste ihrer Fir-
ma und nehmen weiter am Firmengeschehen teil. Solche Überlassungen bieten
sich an etwa beim Bau oder der Renovierung von Einrichtungen, bei denen Fir-
men Material, Personal oder Fahrzeuge zur Verfügung stellen, bei der Gestaltung
von Benefiz-Events, bei der Neuordnung der Buchhaltung, des Marketings oder
der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Neugestaltung der Website, der grafischen Ge-
staltung und bei der Redaktion der Mitgliederzeitschrift.
2.2.5 Zeitspenden
Die freiwillige, unentgeltliche Tätigkeit für Organisationen, also das Spenden von
Zeit, Arbeitskraft und Know-how, gehört zu den bedeutendsten „Einnahmen“
kleinerer und mittlerer Organisationen, die sonst nicht in der Lage wären, ihre
Zwecke hinreichend zu erfüllen. Bei einer Kunstausstellung auf kommunaler
Ebene betätigen sich Freiwillige tage- und wochenlang als unentgeltliche Ausstel-
lungswächter. Müsste deren Arbeitskraft bezahlt werden, kämen die meisten Aus-
stellungen wohl nicht zustande oder dauerten nur wenige Tage.
Unterschieden wird zwischen:
freiwilliger Tätigkeit
ehrenamtlicher Tätigkeit
Es gibt immer mehr Freiwilligen-Agenturen, die NPOs bei der Findung von Frei-
willigen helfen. Auch Online-Plattformen wie betterplace.org und gutetat.de sind
bei der Suche nach Unterstützung hilfreich.
Erbschaften gut für
Rücklagenbildung
Sachen auf Zeit oder
auf Dauer überlassen
Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel? 21
Das Ehrenamt ist eine freiwillige Tätigkeit im Rahmen einer durch Wahl oder Er-
nennung übertragenen Aufgabe und stets mit Verantwortung für deren Ausfüh-
rung verbunden. Die freiwillige Tätigkeit ist nicht notwendig an ein Amt gebun-
den und kann im Allgemeinen jederzeit beendet werden. Für die Ausübung von
Ehrenämtern kann Aufwandsentschädigung gezahlt werden, also Ersatz für die im
Rahmen der Tätigkeit entstandenen Aufwendungen, wenn dies gesetzlich oder
durch Gremienbeschluss festgelegt ist. So haben beispielsweise Gemeindevertre-
ter/innen, Gerichtsschöff/innen oder Ehrenbeamte / Ehrenbeamtinnen, die mit der
ehrenamtlichen Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben betraut sind, regelmäßig
Anspruch auf Aufwandsentschädigung, während dies für Ehrenamtliche in Verei-
nen, Stiftungen, gGmbHs nur dann gilt, wenn es durch Beschlüsse der Organe
festgelegt ist.
Abb. 2: Die Zahl der „öffentlich Aktiven“ Bürgerinnen und Bürger und der freiwillig
Engagierten ist nach Erkenntnissen der Freiwilligensurveys zwischen 1999
und 2009 leicht gestiegen. (Quelle: Gensicke et al., 2010, S. 6)
Nach Erkenntnissen der Deutschen Freiwilligensurvey, die im Auftrag der Bun-
desregierung 1999, 2004 und 2009 durchgeführt wurde, engagieren sich 36 Pro-
zent aller Bundesbürger ab 14 Jahren in irgendeiner Form ehrenamtlich oder frei-
willig. Nach wie vor ist das freiwillige, außerfamiliäre Engagement bei Männern,
Erwerbstätigen, jungen Leuten in der (verlängerten) Ausbildungsphase, bei höher
Gebildeten und bei Menschen mit einem gehobenen Berufsprofil erhöht. Gestie-
gen ist das Engagement bei Menschen mit Kindern und Jugendlichen im Haushalt
(Familien), vor allem aber bei älteren Menschen (Gensicke et al., 2010, S. 5).
Aufwandsent-
schädigung
22 Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel?
Die prognos AG und AMB Generali Holding AG haben im Rahmen ihrer Studie
„Engagementatlas 2009“ bei einer Befragung von 44.000 Frauen und Männern in
Deutschland ab 16 Jahren einen Anteil von 37,9 Prozent bürgerschaftlich Enga-
gierter ausgemacht, den höchsten Anteil von 42,7 Prozent unter den 45- bis 55-
Jährigen. Alle Engagierten leisten zusammen pro Jahr 4,6 Milliarden freiwillige
Arbeitsstunden, was der Zahl von 3,2 Millionen Vollbeschäftigten entspricht
(prognos AG et al., 2009, S.)[KB1]. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK in
Nürnberg schätzte den Wert der gespendeten Zeitstunden 2006 auf 55,5 Millionen
Euro (Deutscher Spendenrat et al. 2007).
2.3 Förderung mit Leistungsaustausch
2.3.1 Öffentliche Mittel
Öffentliche Mittel werden grundsätzlich ohne Leistungsaustausch gewährt. Aller-
dings kann ein Leistungsaustausch erfolgen, wenn Behörden Leistungen bei Non-
Profit-Organisationen einkaufen. Betreiben Non-Profit-Organisationen beispiels-
weise ein Ladengeschäft oder eine Gastwirtschaft, produzieren Behindertenwerk-
stätten Güter, fertigen Umweltorganisationen Gutachten an oder offerieren Bera-
tungsleistungen, könnten sie von der öffentlichen Hand bevorzugt in Anspruch
genommen werden. Die Zahlung für die Leistungen käme aus öffentlichen Mit-
teln.
Häufig kommt es vor, dass Non-Profit-Organisationen Leistungen anbieten, die
sonst von der öffentlichen Hand erbracht werden müssten, etwa Errichtung und
Betrieb von Gesundheits-, Bildungs-, Kinderbetreuungs- und Behinderteneinrich-
tungen. Der Staat muss dann nur noch subsidiär tätig werden, das heißt Lücken in
der sozialen, gesundheitlichen, bildungsbezogenen, betreuerischen Grundversor-
gung schließen. Dies kann bei der öffentlichen Hand zu erheblichen Kostenein-
sparungen führen. Verträge mit den privaten Trägern regeln Fragen der Mitfinan-
zierung durch die öffentliche Hand.
2.3.2 Sponsoring auf Gegenseitigkeit
Sponsoring ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: Der Sponsor gibt der Organisati-
on Geld zur Verwirklichung der guten Zwecke; die Organisation leistet dem
Sponsor Hilfe beim Absatz seiner Produkte und Dienstleistungen, indem sie für
den Sponsor wirbt und dessen Ansehen in der Öffentlichkeit stärkt. Es kommt zu
einem Imagetransfer vom Gesponserten auf den Sponsor. Die Gratwanderung be-
steht darin, dass der gute Zweck unter der Zuwendung von Sponsorenmitteln nicht
leiden darf, der Sponsor aber eine spürbare Gegenleistung werblicher Art erhält,
durchaus vergleichbar mit der Förderung eines kommerziellen Autorennens durch
Geschäft auf
Gegenseitigkeit
Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel? 23
einen Reifenhersteller. Die meisten Sponsoringleistungen an gemeinnützige Or-
ganisationen sind nicht „markt-adäquat“, das heißt sie haben einen hohen ideellen
Anteil, der sich nicht in steigenden Verkaufszahlen niederschlägt, sondern als Teil
eines bürgerschaftlichen Engagements eher Spendencharakter aufweist.
Literaturhinweis
Muster Sponsoringverträge in Brockes 2008.
Die Intensität der Zusammenarbeit und die Höhe des Mitteltransfers werden in
Sponsoringverträgen niedergelegt, die von einer mündlichen Verabredung unter
Zeugen bis zu einem ausführlichen Sponsoringvertrag reichen können. Je mehr
Geld fließt, je mehr Abhängigkeiten des Gesponserten vom Sponsor entstehen
können und je kritischer die Zusammenarbeit von der Öffentlichkeit und vom ei-
genen Personal aufgenommen werden kann, desto wichtiger sind detaillierte Re-
gelungen von Rechten und Pflichten beider Seiten, die die Zusammenarbeit re-
geln.
Gegenleistungen des Gesponserten können beispielsweise sein:
öffentlicher Dank
Erwähnung des Sponsors in Werbematerial für gesponserte Veranstaltungen
und Initiativen
Name und Logo des Sponsors auf Produkten des Gesponserten
Benennung von Projekten, Veranstaltungen und Einrichtungen des Gesponser-
ten nach dem Sponsor
Bekannt sind Sponsormobile, Fahrzeuge, die vom Sponsor angeschafft, mit Wer-
beaufdrucken versehen und dem Gesponserten mit der Auflage zur Verfügung ge-
stellt werden, sie auf öffentlichen Verkehrswegen zu benutzen und abzustellen.
Nach einer bestimmten Zeit geht das Fahrzeug ins Eigentum des Gesponserten
über, und die Verpflichtung, als öffentliche Werbefläche zu dienen, erlischt.
2.3.3 Erlös aus Verkauf von Waren, Eintrittskarten, Rechten,
Dienstleistungen
Es ist ein Märchen, dass Non-Profit-Organisationen keine Gewinne machen dür-
fen und dass es darauf ankomme, keine Steuern zahlen zu müssen. Manche Orga-
nisationen lassen sich dadurch die Möglichkeit entgehen, der guten Sache durch
Vertrieb von Waren und Dienstleistungen zu dienen. Gemeinnützige Krankenhäu-
ser, Fußballvereine oder Theatergruppen kommen ohnehin nicht darum herum, ei-
nen großen Teil ihrer Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Leistungsentgelten und
Verkaufserlösen zu bestreiten, die Krankenhäuser als Dienstleister im Gesund-
heitsbereich durch Akquise von Patienten, für deren Behandlung sie öffentliche
Gewinne machen, um
Gutes zu tun
24 Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel?
und private Mittel liquidieren können, die Fußballvereine durch Eintrittsgelder aus
ihren Spielen und Bewirtung, ebenso die Theatergruppen durch Einnahmen aus
ihren Vorstellungen. Im gemeinnützigen Bereich findet keine Privatisierung der
Gewinne statt, das heißt, sie müssen in die gute Sache reinvestiert werden. Die
Behindertenwerkstatt verkauft selbstverständlich die Produkte der ihr anvertrauten
Menschen. Der Kindergarten sammelt bei den Eltern neuwertige Gegenstände ein,
die auf einer Tombola zugunsten der guten Zwecke der Einrichtung verlost oder
bei einer Versteigerung an Interessierte verkauft werden. Geschehen diese Ver-
käufe im sogenannten Zweckbetrieb, das heißt, ist die Produktion der Waren oder
die Gewährleistung der Dienstleistungen unmittelbarer Ausfluss der Verwirkli-
chung des Zwecks, fällt lediglich die Zahlung einer ermäßigten Mehrwertsteuer
(zurzeit sieben Prozent) an. Tritt die gemeinnützige Organisation außerhalb des
unmittelbaren Organisationszwecks in den Wettbewerb zur Privatwirtschaft, wird
sie für diesen Teil der Veräußerungsgewinne wie die Konkurrenz besteuert, aller-
dings nur oberhalb eines Sockelbetrags und mit einem hohen Freibetrag. Die Or-
ganisation muss darauf achten, dass sie „nicht überwiegend eigenwirtschaftlich“
tätig wird, also die wirtschaftlichen Einkünfte nicht den überwiegenden Teil der
Einnahmen ausmachen, weil sie sonst die steuerliche Gemeinnützigkeit verliert.
Ob sich zur Ausweitung der Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit die Aus-
gründung von eigenwirtschaftlich tätigen Unternehmen lohnt, ist eine strategische
Entscheidung.
Nicht empfehlenswert ist dagegen, den Verlust steuerlicher Gemeinnützigkeit be-
wusst in Kauf zu nehmen oder Steuerbefreiung von vornherein nicht anzustreben,
um sich überwiegend wirtschaftlich betätigen und den Anforderungen an ein dem
guten Zweck verpflichtetes Non-Profit-Unternehmen entziehen zu können.
Dadurch scheidet die Organisation als Empfängerin von Zuschüssen und Zuwen-
dungen der öffentlichen Hand und von gemeinnützigen Organisationen aus. Für
Spenden könnten keine steuerermäßigenden Zuwendungsbestätigungen ausgestellt
werden. Zuwendungen aus Erbschaften und Vermächtnissen würden dann besteu-
ert, Fördernde abgeschreckt.
Näheres zum Thema Besteuerung unter Kapitel 6.3.
2.3.4 Mieten, Pachten, Entgelte für Nutzungsrechte
Vermietungen, Verpachtungen und Entgelte für Nutzungsrechte sind Einnahmen
aus der Vermögensverwaltung und werden besteuert. Sie sind wichtige Erträge,
wenn Organisationen über Eigentum verfügen, das sie Dritten zur Nutzung anver-
trauen.
Die Vermögensverwaltung Gemeinnütziger genießt besondere Steuerprivilegien.
Wenn etwa Werbeflächen an eine Werbeagentur verpachtet werden, statt sie auf
eigene Rechnung zu vermieten, entstehen bei der Organisation steuerlich keine
Verlust steuerlicher
Gemeinnützigkeit
siehe auch Kap. 6.3
Verpachtung an eine
Werbeagentur
Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel? 25
Einnahmen aus eigenwirtschaftlicher Betätigung, sondern aus der Verwaltung von
Vermögen.
Die Vergabe von Nutzungsrechten kann sich auf die Nutzung von Patenten oder
Warenzeichen beziehen, aber auch von Grundstücken, Häusern und Einrichtun-
gen.
Praxistipp:
Wird die Durchführung von Anzeigenwerbung in vereinseigenen Zeitschriften
oder Bandenwerbung auf dem Fußballplatz an Dritte verpachtet, kann das für
die gemeinnützige Körperschaft steuerlich günstiger sein, als das selbst zu tun.
Übungsaufgabe 3:
Nennen Sie immaterielle Gaben, die einer Non-Profit-Organisation zur Verfü-
gung gestellt werden können, und beschreiben Sie, welche Rolle das Fundrai-
sing bei deren Einwerbung spielen kann.
Übungsaufgabe 4:
Nennen Sie Leistungen nicht finanzieller Art aus öffentlichen Mitteln, die durch
Fundraising akquiriert werden können.
Praxistipp
Übungsaufgaben
26 Kapitel 2: Welcher Art sind die durch Fundraising zu beschaffenden Mittel?
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 27
3 Woher kommen Fördermittel für Sozial- und
Gesundheitseinrichtungen?
Nach Bearbeitung dieses Kapitels sollten Studierende in der Lage sein, die Her-
kunft der in Kapitel 2 geschilderten Arten von Mitteln zur Verwirklichung guter
Zwecke zu kennen.
3.1 Öffentliche Hand
3.1.1 Besonderheiten des Sozialbereichs
Die Finanzierung sozialer Maßnahmen von NPOs durch die öffentliche Hand er-
folgt auf der Basis der Subsidiarität, das heißt die öffentliche Hand soll dort nicht
tätig werden, wo ein gleichwertiges Angebot kirchlicher oder frei gemeinnütziger
Träger vorliegt. Das bis Ende 2004 gültige Bundessozialhilfegesetz betonte in §
10 ausdrücklich die besondere Stellung der Kirchen und der Verbände der freien
Wohlfahrtspflege im Sozialbereich, und präzisierte in § 93 das Gebot staatlicher
Zurückhaltung. Dies betrachteten zahlreiche Kommunen als Einschränkung
kommunaler Selbstverwaltung und Finanzhoheit, während vor allem die großen
konfessionellen Träger für den Erhalt des Prinzips eintraten, um ihre bis dahin
dominante Position zu festigen.
Obwohl das Subsidiaritätsprinzip auch vor dem Bundesverfassungsgericht Be-
stand hatte, wurde es seit den Sechzigerjahren immer stärker aufgeweicht. In die
seit 2005 gültigen Sozialgesetzbücher fand es nur noch partiell Eingang. Das Auf-
kommen vieler kleiner Initiativen und Selbsthilfegruppen, die sich nicht mehr von
den großen Wohlfahrtsverbänden lenken ließen, und gewerblicher Leistungsan-
bieter, die schleichende Entkonfessionalisierung sozialer Einrichtungen und der
wachsende Anteil staatlicher Einrichtungen im Sozialbereich reduzierten Macht
und Einfluss der alten NPO-Akteure. Die Konkurrenz zwischen öffentlichen, pri-
vaten und gemeinnützigen Anbietern stärkt die Wahlfreiheit und Selbstbestim-
mung der Leistungsempfänger und führt zu einer qualitativen Leistungsanpas-
sung.
3.1.2 Finanzierungsformen
Die öffentliche Hand fördert NPOs aller Art durch Zuwendungen. Darunter wer-
den im Haushaltsrecht freiwillige Leistungen des Bundes an Stellen außerhalb der
Bundesverwaltung bzw. Leistungen der Länder an Stellen außerhalb der jeweili-
gen Landesverwaltung und Kommunen außerhalb der eigenen Kommunalverwal-
tung zur Erfüllung bestimmter Zwecke verstanden.
siehe auch Kap. 2
Zuwendungen der
öffentlichen Hand
28 Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen?
Im sozialen Bereich tritt die öffentliche Hand als Kostenträger auf. Die Organisa-
tion, die die Leistung erbringt, als Leistungsträger, der Empfänger oder die Emp-
fängerin der Leistung als Leistungsempfänger.
Der Leistungsempfänger wird vom Kostenträger direkt unterstützt, wenn ein ge-
setzlicher Anspruch auf staatliche Leistungen besteht. Mit den Leistungen des
Kostenträgers kann der Leistungsempfänger sich dann bei einem Leistungsträger
Dienstleistungen einkaufen. Der Leistungsträger erhält dadurch indirekt einen
staatlichen Zuschuss.
Staatliche Vorsorge-, Förderungs- oder Hilfeträger unterstützen den Leistungs-
empfänger beim Umgang mit den Leistungsträgern. Sie schließen mit den Leis-
tungsträgern Leistungsvereinbarungen ab, die ihre Versorgung auf der Basis einer
Vollfinanzierung sicherstellen.
Die NPO kann von der öffentlichen Hand auch direkte Zuschüsse erhalten, und
zwar als
Institutionelle Förderung, bei der die Institution als Ganze gefördert wird.
Projektförderung, bei der ein bestimmtes Projekt befristet unterstützt wird.
Abb. 3: Marktbeziehungen am Sozialmarkt (Quelle: Schellberg 2008, S. 59)
Die Zuwendungen des Bundes, der Länder und der Kommunen an Organisationen
können gewährt werden als
Anteilfinanzierung an zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Organisation muss
einen bestimmten Anteil an Eigenmitteln nachweisen.
Fehlbedarfsfinanzierung, bei der die Lücke zwischen als zuwendungsfähig an-
erkannten Ausgaben und aufgebrachten Eigenmitteln geschlossen wird,
Kostenträger,
Leistungsträger,
Leistungsempfänger
Anteils-, Fehlbedarfs-,
Festbetrags-,
Vollfinanzierung
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 29
Festbetragsfinanzierung, bei der die Organisation einen festen Betrag erhält,
der ungeachtet des finanziellen Ergebnisses des Projekts gewährt wird.
Vollfinanzierung, bei der alle Ausgaben bis zu einer bestimmten Höhe durch
die öffentliche Hand getragen werden.
Bei den direkten Zuschüssen handelt es sich in der Regel um freiwillige Leistun-
gen des Staates.
Indirekte Zuschüsse an NPOs leistet der Staat auch durch Steuerbefreiungen und
-minderungen bei der Erfüllung der gemeinnützigen Aufgaben. Dazu zählen Frei-
beträge bei der Berechnung der Körperschaftssteuer, ein stark verminderter Satz
oder Wegfall bei der Umsatzsteuer, Steuerbefreiung von Spenden, Schenkungen
und Erbschaften und steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, Erbschaften, Schen-
kungen und Sponsoring bei Spendenden und Sponsoren.
3.1.3 Akquise und Antragsgestaltung
Bei der Akquise von Zuschussmitteln der öffentlichen Hand ist zu unterscheiden
zwischen
Freiwilligen Leistungen, über die die öffentliche Hand nach eigenem Ermessen
entscheiden kann
Pflichtleistungen, auf die ein gesetzlicher Anspruch besteht.
Aufgabe der NPOs ist es, Anspruchsberechtigten bei der Antragstellung auf
Pflichtleistungen zu helfen. Wenn es dann gelingt, Anspruchsberechtigte zu Kun-
dinnen und Kunden zu machen, ist eine wichtige Aufgabe des Sozialmarketing er-
füllt.
Bei der Akquise im Sinne von Fundraising geht es ausschließlich um die frei-
willigen Leistungen. Hier zahlen sich die Qualität der Arbeit und die gute Zu-
sammenarbeit mit Entscheiderinnen und Entscheidern im Sozialbereich aus, aber
auch die Kenntnis, wann und an wen Zuschussanträge gestellt werden können.
Dies erfordert einige Recherchen. Besteht Klarheit darüber, wer Zuschüsse gibt,
müssen geklärt werden
Antragsfristen
Form des Antrags: Welche Unterlagen müssen eingereicht werden?
Was und in welcher Höhe wird gefördert?
Wer darf Co-Finanzierer sein (z.B. Stiftungen, staatliche Körperschaften)?
Sind Eigenmittel erforderlich, und worin müssen sie bestehen: Geld, Sach- o-
der Personalleistungen? (Doris Elfert, in: Watenphul et al. 2005, S. 235).
Freiwillige
Leistungen,
Pflichtleistungen
30 Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen?
Falls der Antragsweg bei einer Stiftung oder Behörde nicht ausdrücklich vor-
geschrieben ist, sollte das Projekt gegenüber den möglichen Förderern mit einer
kurzen Projektskizze von 2 bis 5 Seiten vorgestellt werden, empfiehlt Theo Bühler
(Stiftung Mitarbeit et al. 1997, S. 105). Findet das Projekt Interesse, kann die aus-
führliche Darstellung erfolgen, die, wenn nicht anders vorgegeben, folgende Fra-
gen beantworten sollte:
Warum gibt es niemanden außer uns, der sich des Problems hinreichend an-
nimmt?
Welche praktischen Erfahrungen und Kompetenzen bringen wir mit?
Was sind unsere Ziele, und was ist das Besondere daran?
Welche konkreten Ergebnisse erwarten wir? Was ist nachher anders?
Wie werden die Ergebnisse öffentlich sichtbar?
Welche Zielgruppen, Kooperationspartner und Unterstützer haben wir bereits?
Welche Schritte sind zur Verwirklichung geplant?
Welcher Aufwand an Zeit, Räumen und Hilfsmitteln ist nötig?
Welche Kosten treten auf? Wie sind sie kalkuliert?
Wie sieht die Gesamtfinanzierung aus? Wie hoch ist die Eigenbeteiligung?
Welche Zuschüsse werden von wem erwartet?
Wie nachhaltig ist das Projekt? (vg. Bühler a.a.O., ausführlich bei Spieth
2012).
Die Antragsgestaltung für die Erlangung von Mitteln ist unterschiedlich. Auf je-
den Fall sollte der Antrag beim ersten Mal folgende Auskünfte über die antrag-
stellende Organisation enthalten:
Rechtsform und Vertretungsbefugnisse
Aufgaben, Ziele und Zweck, Personalausstattung
Arbeits- und Investitionsplanung
Bilanz, Vermögens- und Schuldenlage (letzte Gewinn- und Verlustrechnung)
Finanzplanung und Zuwendungsbedarf
Art der Buchführung und des Controllings (vgl. BBJ CONSULT 1989, S. 35)
Auf allen Entscheidungsebenen der öffentlichen Hand sollte die Akquise schon
bei der Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel für den Zweck insgesamt
beginnen. Auf kommunaler Ebene ist das noch relativ leicht möglich, weil hier die
Entscheidungsträger/innen und die -abläufe bekannt sind oder zumindest leicht in
Erfahrung gebracht werden können. Zuschüsse für die Errichtung einer Kinderta-
gesstätte können aus den Haushalten von Stadt, Kreis, Land und Bund, in be-
stimmten Fällen auch der EU kommen. Sind Mittel bei einem kommunalen Organ
Transparenz bei
Antragstellung
wichtig
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 31
gesichert und stehen auch genügend Eigenmittel bereit, sind andere Organe eher
bereit, ebenfalls Mittel zuzusagen, weil sie davon ausgehen können, dass auf
kommunaler Ebene genügend Erkenntnisse über die Förderungswürdigkeit von
Projekt und Träger vorliegen. Umgekehrt wird das kommunale Organ aber auch
auf Zusagen zur Mitfinanzierung durch eine übergeordnete Ebene bestehen.
Stehen keine Haushaltsmittel zur Verfügung, ist Lobbyarbeit angesagt. Dazu kön-
nen gleichgesinnte Träger sich zusammentun und wiederum ihre Verbände ein-
schalten, gemeinsam Gespräche mit Entscheidern führen, Öffentlichkeitsarbeit für
ihre Sache betreiben, Unterschriften sammeln, bei Wahlveranstaltungen demons-
trieren.
Als 1976 der Weiße Ring als Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern
und zur Verhütung von Straftaten gegründet wurde, gab es nur einen sehr lücken-
haften Anspruch von Kriminalitätsopfern auf Entschädigung nach einer Gewalttat.
Das Interesse der Öffentlichkeit richtete sich ganz auf die Bestrafung und Reso-
zialisierung der Straftäter aus. Die „Hilfe für Opfer von Straftaten“ stand noch
nicht im Katalog der Gemeinnützigen Zwecke der Abgabenordnung (§ 52 AO).
Dem Fernsehjournalisten Eduard Zimmermann gelang es mit Hilfe seines hohen
Bekanntheitsgrades, seiner Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ und einer
Anzahl namhafter Prominenter aus Politik, Polizei und Wissenschaft die Opferhil-
fe zum Thema zu machen. Heute hat der Weiße Ring bundesweit 3.000 ehrenamt-
liche Helfer/innen, die sich um Opferbelange kümmern, 50.000 zahlende Mitglie-
der und Ableger in fünf Nachbarländern; mehr als 200.000 Kriminalitätsopfern
und ihren Angehörigen wurde menschlicher Beistand und immaterielle Hilfe ge-
leistet; das Opferentschädigungsgesetz ist umfassend novelliert und besonderer
Teil des Sozialgesetzbuches; die Entschädigungsansprüche von Opfern gegenüber
dem Staat konnten erheblich ausgeweitet, mit Mitteln in öffentlichen Haushalten
auch materiell unterlegt und durch höchstrichterliche Urteile gefestigt werden.
3.2 Private Fördernde
Es sind in erster Linie Einzelpersonen, die über Ziel und Höhe von Zuwendungen
aller Art entscheiden. Privatleute, besonders Menschen, die über ihr eigenes Ver-
mögen selbstständig verfügen können, sind die wichtigsten „Zuwender“ bei fast
allen im zweiten Kapitel geschilderten Arten von Mitteln.
Umfragen zu Geld-, Zeit- und Sachspenden weisen darauf hin, dass etwa zwei
Drittel der deutschen Bevölkerung über 14 Jahre irgendwann im Laufe von fünf
Jahren etwas für gute Zwecke erübrigen, wobei die Schätzungen, wer Geld gibt,
zwischen 40 und 60 Prozent schwanken, während die Zahl der „Zeitspender“, also
der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer, bei knapp 40 Prozent der Bevölkerung
über 14 Jahre liegt.
Beispiel Lobbyarbeit
Zwei Drittel spenden
32 Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen?
Da die Mittel für die Werbung von Fördernden beschränkt sind, werden aktive
Fördernde anhand ihrer demografischen Merkmale und Verhaltensmerkmalen wie
Sozialverhalten und Lebensstil analysiert und die daraus gewonnenen Erkenntnis-
se auf potenzielle Spendersegmente projiziert.
Bei der demografischen Aufteilung spielen Alter, Geschlecht, gewöhnlicher Auf-
enthaltsort, Familienstand, Religionszugehörigkeit, Einkommen, Vermögen, Kin-
derzahl eine Rolle.
Bei den Verhaltensmerkmalen geht es um:
Engagement für gute Zwecke, ehrenamtliche oder freiwillige Betätigung, Teil-
nahme an Protesten, Unterschriftenaktionen, Besetzungen, Demonstrationen
Spendenverhalten: Für welche Sache, welche Organisation wird was wie viel
wie oft gegeben?
Abb. 4: Die ältere Bevölkerung spendet deutlich mehr als es ihrem Anteil an der Be-
völkerung entspricht (Quelle: GfK et al., 2014, S. 16)
3.3 Firmen
Auch in Firmen sind es Einzelpersonen, die über die Förderung guter Zwecke ent-
scheiden. Sie haben Entscheidungsmacht über bestimmte Firmenbereiche und
Budgets und können deshalb zur Unterstützung durch Spenden, Sponsoring,
Know-how-Transfer und Überlassung von Personal beitragen.
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 33
Da es in Deutschland Hunderttausende von Unternehmen jeder Art gibt, ist es die
Kunst professionellen Fundraisings, Entscheider/innen innerhalb solcher Firmen
zu ermitteln, die für eine Unterstützung offen sind.
Dabei spielt die Unternehmensform eine Rolle, das heißt die Frage, wer die Ent-
scheidungsmacht innerhalb des Firmenkonstrukts hat. Bei inhabergeführten Fir-
men ist es in der Regel leichter zu einer grundsätzlichen Entscheidung zur Förde-
rung mittels Spenden und Sponsoring kommen als in einer Firma, in der die Ent-
scheider/innen Angestellte sind und den Interessen von Gesellschaftern, Aktionä-
ren und Investoren folgen müssen.
Familienunternehmen, also Unternehmen, in denen die wichtigsten Entscheidun-
gen den Mitgliedern von Inhaberfamilien vorbehalten sind, sind lohnende Ziele
für die Akquise von großen, dauerhaft gewährten Zuwendungen und sehr hohen
Einmalspenden. Dies gilt auch dann, wenn die Familie ihr Unternehmen verkauft
hat und über große Barmittel verfügt.
In den letzten Jahren haben Konzepte über eine stärkere Beteiligung von Firmen
an gemeinnützigen Aufgaben an Bedeutung gewonnen. Eingebürgert haben sich
bei uns Bezeichnungen wie Corporate Citizenship und Corporate Volunteering.
Ersteres bedeutet, dass sich die Firma am bürgerschaftlichen Engagement auf re-
gionaler oder überregionaler Ebene beteiligt und aus dieser Gesinnung heraus
Kunst, Kultur, soziale Einrichtungen, Jugendeinrichtungen usw. fördert. Beim
Corporate Volunteering geht es um den freiwilligen persönlichen Einsatz von
Firmenmitarbeiter/innen für das Allgemeinwohl. Firmenangehörige helfen etwa
mit, einen Spielplatz zu bauen oder einen Benefizmarathon für eine gute Sache
mitzulaufen. Mitarbeiter/innen wird für ehrenamtliche Aufgaben in Organisatio-
nen großzügig Freistellung gewährt, etwa für die Einsatzabteilung der freiwilligen
Feuerwehr oder die Mitwirkung an Konzepten zur Verschönerung der Stadt.
3.4 Stiftungen, Verbände, Organisationen
Stiftungen können operativ oder fördernd oder auch in beiden Bereichen zu-gleich
tätig sein. Rein operative Stiftungen beschränken sich auf die Finanzierung eige-
ner Projekte, reine Förderstiftungen fördern fremde Projekte. Förderstiftungen
können auch operativ tätig sein, müssen aber ihre Mittel überwiegend fördernd
einsetzen. Ebenso dürfen operativ tätige Stiftungen auch Dritte fördern, aber nicht
mit dem überwiegenden Teil ihrer Mittel, weil sie sonst zu Förderstiftungen wer-
den, was zu Satzungskonflikten führen kann.
Praxistipp:
In den Satzungen steuerbegünstigter Körperschaften muss deutlich gemacht
werden, ob sie überwiegend oder ausschließlich oder gar nicht gegenüber Drit-
Auch in Firmen
entscheiden Personen
Familien-
unternehmen
Stiftungen operativ
und fördernd
Praxistipp
34 Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen?
ten fördernd tätig sind. Damit legen sich die Körperschaften für ihre tatsächli-
che Geschäftsführung fest.
Im Stiftungsbereich sind Förderstiftungen gesuchte Finanzierungspartner, die
auch für das Fundraising wichtig sind. Es erfordert schon gewisse Fachkenntnisse,
Stiftungen ausfindig zu machen, die bestimmte Projekte, Maßnahmen oder Insti-
tutionen fördern. Jede Stiftung hat ihre eigenen Förderrichtlinien und Prozeduren.
In den USA ist das Schreiben von Anträgen, das „grant writing“, auch angesichts
der noch größeren Vielfalt an Stiftungen hohe Kunst. Ein korrekt und vollständig
formulierter Antrag wirkt allemal professioneller als ein standardisiertes Rund-
schreiben. Kaum eine Stiftung wird sich die Mühe machen, nicht form- und frist-
gerecht eingereichte Anträge zu bearbeiten oder auf korrektes Format umzu-
schreiben, wenn nicht großes Interesse an einem Projekt oder einer Fördermaß-
nahme besteht. In der Regel muss damit gerechnet werden, dass Anträge mindes-
tens einmal abgewiesen, zur Korrektur zurückgeschickt oder in der Priorität so zu-
rückgestellt werden, dass sie in angemessenem Abstand noch einmal vorgelegt
werden müssen, wenn sie dann noch akut sind. Stiftungen verstehen sich auch sel-
ten als Dauerfinanzierer von Institutionen oder Maßnahmen, sondern leisten meist
Anlaufhilfe, durchaus über mehrere Jahre. Generell fördern Stiftungen lieber zeit-
lich befristete Projekte als Dauermaßnahmen. Priorität haben Projekte mit Multi-
plikationscharakter, das heißt solche, die beispielgebend für ähnliche Projekte
werden könnten. Weitere Priorität haben innovative Pionierprojekte, die bestimm-
te Maßnahmen zum ersten Mal ausprobieren und Neues verwirklichen.
Entscheidend für Projektbewilligungen sind häufig auch:
ein nachweisbarer Eigenanteil der geförderten Einrichtung an der Finanzie-
rung
Konkurrenzausschluss, das heißt keine zeitgleiche Förderung durch mit dem
Geldgeber konkurrierende Stiftungen oder Vereine
Beteiligung der öffentlichen Hand, um fachliche Kontrolle und Dauerhaftig-
keit des Projektes zu garantieren
hohe fachliche Qualifikation der Mitwirkenden und gute Reputation bei der
Durchführung ähnlicher Vorhaben
frühere Erfahrung erfolgreicher Zusammenarbeit
Recherchen nach geeigneten Förderstiftungen sind im „Verzeichnis Deutscher
Stiftungen“ des Bundesverbands Deutscher Stiftungen möglich, auch per Internet,
und in der Stiftungsdatenbank des Berliner Maecenata-Instituts. Auch über
Suchmaschinen im Internet gibt es Möglichkeiten, geeignete Stiftungen aufzuspü-
ren. Hilfreich als Anleitungs- und Nachschlagewerk ist der „Maecenata Stiftungs-
führer“ des Maecenata-Instituts.
Wichtig für Projekt-
bewilligungen
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 35
Verbände fördern Initiativen jeweils nach ihren Interessen und gründen oft auch
selbst gemeinnützige Körperschaften, um ihre Anliegen durch „unabhängige“ Ein-
richtungen in der Öffentlichkeit vertreten zu können. Besonders wichtig sind die
verbandseigenen und -nahen Forschungsinstitute. In Zusammenarbeit mit solchen
Forschungsinstituten ist die Finanzierung von Projekten möglich.
Zu den Organisationen, die fördernd tätig sind, gehören Serviceklubs wie Rotary,
Lions, Kiwanis, Zonta, Soroptimist und Round Table, zu deren Hauptaktivitäten
„Charity“ zählt, das heißt das wohltätige Wirken für die Allgemeinheit lokal und
weltweit, meist im sozialen oder künstlerischen Bereich. Auch andere Zirkel, die
Gutes tun, Frauenringe, Berufsvereinigungen, Zusammenschlüsse von Handel und
Gewerbe, können auf Unterstützung angesprochen werden.
Im lokalen Bereich lohnt es sich, die Stiftungen örtlicher Banken anzusprechen,
auf überregionaler Ebene die Stiftungen von Großbanken und Versicherungen, in
die oft erhebliche Mittel der stiftenden Unternehmen fließen.
3.5 Geldauflagen von Gerichten und Staatsanwaltschaften
Die Staatsanwaltschaft kann mit Zustimmung des für die Eröffnung des Hauptver-
fahrens zuständigen Gerichts und des oder der Beschuldigten bei einem Vergehen
vorläufig von der Erhebung der öffentlichen Klage absehen und zugleich dem o-
der der Beschuldigten auferlegen, einen Geldbetrag zugunsten einer gemeinnützi-
gen Einrichtung oder der Staatskasse zu zahlen, wenn diese Auflagen und Wei-
sungen geeignet sind, bei geringer Schuld das öffentliche Interesse an der Straf-
verfolgung zu beseitigen (§ 153 StPO). Ist bereits Klage erhoben, dann kann das
Gericht mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und des Beschuldigten das Ver-
fahren bis zum Ende der Hauptverhandlung gegen die Verhängung von Auflagen
einstellen. Im Falle der Strafaussetzung zur Bewährung nach § 56 b Absatz 1 und
2 des Strafgesetzbuches (StGB) kann das Gericht dem oder der Verurteilten Auf-
lagen erteilen, die der Genugtuung für das begangene Unrecht dienen. Im Gna-
denverfahren kann der Gnadenbeauftragte beim Landgericht ebenso eine Geldauf-
lage verhängen. Geldauflagen zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen gibt es
auch bei Jugendstrafen nach §§ 15, 23 und 45 des Jugendgerichtsgesetzes (JGG).
Von Parteien unrechtmäßig angenommene Spenden werden nach §§ 23 a und 25
des Parteiengesetzes an den Präsidenten oder die Präsidentin des Deutschen Bun-
destages weitergeleitet, der oder die sie an gemeinnützige Organisationen vertei-
len kann. Die in Verbindung mit dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl ak-
quirierten anonymen und daher illegalen Parteispenden an die CDU sind der bis-
her bekannteste Fall für solche Weiterleitungen.
Geldauflagen werden verhängt von Amtsgerichten, Landgerichten, Staatsanwalt-
schaften, von Finanzämtern für Steuerstrafsachen, von der Steuerfahndung und
vom Präsidenten des Deutschen Bundestages. Fundraising muss bei diesen Be-
Verbände fördern
Serviceklubs
Bei geringer Schuld
Geldauflagen nur bei
Strafsachen
36 Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen?
hörden ansetzen, besser noch bei den Entscheider/innen in Strafsachen, deren Zu-
ständigkeiten allerdings laufend wechseln. Bei Zivilsachen gibt es keine Geldauf-
lagen zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen. Nicht ganz korrekt ist die Ver-
wendung der Begriffe Geldbußen und Bußgelder bei der Zuteilung von Geldauf-
lagen an gemeinnützige Organisationen, weil Bußgelder nur als Ahndung von
Ordnungswidrigkeiten verhängt werden und ausschließlich in der Staatskasse lan-
den. Auch Geldstrafen, die bei Verurteilung verhängt werden, gehen fast aus-
schließlich an die Staatskasse.
Geldauflagen werden im Einvernehmen mit Beschuldigten ausgesprochen, und
die Zahler können manchmal mit entscheiden, an welche Organisationen die Gel-
der gehen oder für welche Zwecke sie verwendet werden sollen.
An Geldauflagen interessierte Organisationen sollten sich zunächst in das bei den
Oberlandesgerichten geführte „Verzeichnis der gemeinnützigen Einrichtungen als
Empfänger von Geldauflagen in Ermittlungs-, Straf- und Gnadenverfahren“ ein-
tragen lassen. Es gibt dort Listen für Organisationen, die überregional arbeiten,
und Listen für regional tätige. Die Listen der überregionalen Organisationen wer-
den bei den Oberlandesgerichten, die der regionalen bei Landgerichten geführt.
Nach Beantragung der Eintragung bei den Oberlandesgerichten erfahren die Or-
ganisationen, in welche Listen sie eingetragen sind.
Die Listen werden jährlich aktualisiert und dienen Richter/innen und Staatsan-
wält/innen als Entscheidungshilfen. Sie sind aber nicht daran gebunden. Listen
gehen auch an die örtlich zuständigen Finanzämter für Steuerstrafsachen und
Steuerfahndung. Grundsätzlich können Geldauflagen auch Organisationen zuge-
wiesen werden, die sich nicht auf den Listen befinden. Voraussetzung ist in jedem
Fall jedoch die finanzamtlich erfolgte Anerkennung der Gemeinnützigkeit der
empfangenden Organisation.
Die Form der Registrierung ist von Oberlandesgericht (OLG) zu Oberlandesge-
richt verschieden und sollte dort erfragt bzw. auf der Website des jeweiligen OLG
eingesehen werden. Um an die Entscheider/innen für Geldauflagen zu gelangen,
müssen nicht alle 25.000 Richter/innen und Staatsanwält/innen angeschrieben
werden, die im „Handbuch der Justiz“ enthalten sind. Entscheider/innen sind ja
nur an bestimmten Gerichten und dort nur in bestimmten Geschäftsbereichen tä-
tig. Es gibt auf Akquise von Geldauflagen spezialisierte Agenturen, die aktuelle
Listen vorhalten.
Organisationen können juristischen Zeitschriften Prospekte beilegen. Vor allem
sollten sie Richter/innen und Staatsanwält/innen in den Reihen der eigenen Mit-
glieder und Fördernden ansprechen.
Wenn die Einstellung eines großen Verfahrens gegen hohe Geldauflagen ansteht
wie im sogenannten Mannesmann-Prozess, einem Wirtschaftsstrafverfahren, das
von 2004 bis 2006 vor dem Landgericht Düsseldorf lief, sollten Organisationen
Im Einvernehmen mit
Beschuldigten
In Listen eintragen
lassen
Richter/innen und
Staatsanwält/innen in
den Reihen der
eigenen Mitglieder
und Fördernden
ansprechen
Kapitel 3: Woher kommen Fördermittel für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen? 37
sich rechtzeitig mit den Geschäftsstellen der zuständigen Gerichte in Verbindung
setzen. Beim Mannesmann-Prozess wurden Geldauflagen in Höhe von mehr als
2,3 Millionen Euro an 350 gemeinnützige Einrichtungen verteilt; weitere knapp
3,5 Millionen Euro flossen an die Staatskasse. Bei der Einstellung des Verfahrens
gegen den Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone im August 2014 durch das
Landgericht München gingen eine Million Euro an eine Kinderhospizstiftung.
Praxistipp:
Um Gerichten die Zuteilung von Geldauflagen zu erleichtern, nehmen sie zur
Vereinfachung des Zahlungsverkehrs gerne vorgedruckte Überweisungsträger,
die im Betreff den Vordruck „Aktenzeichen“ und „keine Spende“ enthalten, mit
den Kontoangaben der zu bedenkenden Organisation entgegen.
Beliebt sind bei Gericht auch kleinformatige Aufkleber, die die Anschrift der
Einrichtung und deren Konto enthalten und von Gerichtsmitarbeitern gerne auf
die betreffenden Formulare geklebt werden, die die Beschuldigten zur Zahlung
ihrer Auflagen erhalten.
Am wichtigsten fürs Geldauflagenmarketing ist der persönliche Kontaktaufbau zu
Richter/innen und Staatsanwält/innen, die allerdings arbeitsmäßig stark belastet
und selten zu erreichen sind. Hier sind hohe Diskretion angesagt und viel Geduld
beim Aufbau der Beziehungen und beim Halten von Verbindungen. Es darf auch
nie der Anschein entstehen, dass Organisationen Richter/innen oder Staatsan-
wält/innen bedrängen, um Geldauflagen zu erhalten. Einer Einladung von Ent-
scheidungsträger/innen zum Tag der offenen Tür oder zu einer Exkursion ins Na-
turschutzgebiet ohne besonderen Aufwand steht jedoch nichts entgegen.
Mit zunehmender Professionalisierung des Geldauflagenmarketings ist allerdings
zu erwarten, dass die Höhe der Zuweisungen an einzelne Organisationen sinken
wird bzw. die Zuweisenden routinemäßig die begünstigten Organisationen wech-
seln werden, die sie bedenken, um den Vorwurf der Begünstigung zu vermeiden.
Auch besteht die Tendenz, dass Gerichte von übergeordneten Stellen angewiesen
werden, Verfahren zunehmend zugunsten der Staatskasse einzustellen, um die
Staatsfinanzen aufzubessern.
Übungsaufgabe 5:
Beschreiben Sie, wie Sie herausfinden, welche öffentlichen Förderprogramme
es in Deutschland für Ihr Projekt gibt.
Praxistipp
Hohe Diskretion
Übungsaufgabe