8

gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben
Page 2: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

--------------~-------~

26 In die Pedale!Mit dem Lebensministerium in den Sommer radeln.

32 Apollo und der Mann am MondDie Geschichte seit der ersten Mondlandung im Zeitraffer.

36 ..Wir bestimmen, wie die Zukunft wird"Weltraumpionier Jesco von Puttkamer im Interview.

40 Der Kaiser der TiereEin Lokalaugenschein bei Schönbrunns Großkatzen.

46 Vielfalt vom Tal bis In die GipfelDie wunderbare Biodiversität Tirols.

56 Der wütende AutollebhaberTierleben im Sommer: Der Marder.

58 AUCJenbllck: Wandelbare AuDas Leben im und am Wasser der Donauauen.

80 Ein Lehrmeister namens WaldWenn die Technik die Natur als Vorbild nimmt.

PERSPEKTIVEN86 NeulCJkelten aus der Natur

Kanadagänse • Lisztäffchen • Fledermäuse·FWF •Zoo· Bücher· Kids

UNIVERSUM MAGAZINÖSTERREICHS SCHÖNSTES MAGAZIN -Internet: www.universum.co.at

Redaktion Tel.: 01/585 57 57-0

Medieninhaber:LW Werbe- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,

Unternehmensbereich LW Media, Gutenbergstrape 12, A-3100 SI. Pölten, Österreich

Geschäftsführer, Herausgeber: Erwin GoldfussChefredakteure: Oliver Lehmann (DW 409),

Dr. Jürgen Hatzenbichler (geschäftsführend. DW 301),Redaktion: Mag. Miriam Damev (DW 303),

Mag. Ursel Nendzig (DW 302)Fotoredaktion: Elke Bitter (DW 304)

Artdirection: Patrick Püribauer Lektorat: Barbara HofmannMitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Martin Amanshauser, Fiona Doepel,

Ivo Filatsch, Agnes Gössinger, Eva-Maria Gruber, Mag. Julia Harlfinger,Mag.' Kathrin Herzer, MMag.' Eva-Maria Koch, Mag. Julia Kospach,

Peter A. Krobath, Denise Seidl, Maria Legat (Info-Grafik)

Vertagsleltung: Heidi landstätter, Tel.: 0 27 42/B01-13 75E-Mail: [email protected]

Verlagsanzeigenleitung:Alexandra Salvinetti,

Tel.: 01/585 57 57-406E-Mail: [email protected]: Doris Eibensteiner

Marketlng/Leserservlce:Sabrina Gutlederer,

Tel.: 027 42/801-13 09Aboservice: Petra StockingerVertrieb: Morawa &Co, Wien

Druck: NP-Druck, A-3100 SI. Pölten

Verlag: A-3100 SI. Pölten, Gutenbergstr. 12Tel.: ++43 (0)27 42/801 DW 13 09, Fax: DW 14 30,

E-Mail: [email protected]: A-l060, linke Wienzeile 40/23

Tel.: ++43 (0)1/585 57 57-0, Fax: DW -333

Einzelpreis: € 4,50SChnupperabo: 3Ausgaben € 7,90 (Ausland € 11,90)Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90)

BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90)Zugabenabo: je 10 Ausgaben +Zugabe (Angebote auf S. 24),Kündigung jeweils sechs Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist

nur schriftlich (eingeschrieben) möglich.AbohotlIne. Bestellungen: 0 2742/801-1600, Fax: DW -14 30

Nachbestellung von Ausgaben, älter als ein Jahr: € 7,-;jede weitere Ausgabe: € 3,-

Erfüllungsort und Gerichtsstand: A-3100 SI. pölten. ÖsterreichErscheinungsort. Verlagspostamt: A-3100 SI. Pölten

FIrmenbuch: LG SI. Pölten, FN 121601 a

Copyright byLW Werbe- und Verlagsgesellschaft m.b.H./NP Zeitschriften

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Datenträger oder Unterlagenwelcher Art auch immer übernimmt der Verlag keine Haftung. Eine Rücksendungkann nur erfolgen, wenn ein ausreichend frankiertes Rücksendekuvert beiliegl.

Bei Leserbriefen besteht kein Recht auf Veröffentlichung,die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedochkeine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen.

ORF Universum 5endungsverantwortllcherDr. Walter Köhler

IIIIIIIII

I

96 TV: Universum Im Sommer

98 Die Obstschau: UlICJ8r1sche BesteAuf den Spuren (fast) vergessener Obstsorten.

In Kooperation mit:

mmI

Auflage geprüftund veröffentlicht:

,dÖAKI

~-------~--------------~

Page 3: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben
Page 4: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben
Page 5: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

NATUR I Bionik

• BIONISCH INSPIRIERTFür die European Space Agencyentwickelte Petra Gruber dieMondstation "Ladybird". Die Kon­struktion orientiert sich an denFlügeln eines Marienkäfers.

Gruber. "Für unsere Mondstation habenwir auffaltbare Räume entwickelt, die aufden Flügelfaltungen von Marienkäfern ba­sieren. Die dünnen Hautflügei, die vonden bunten Deckflügeln geschützt wer­den, müssen zum Fliegen ausgeklapptwerden. Der besondere Trick der Marien­käfer ist, dass eine kleine Bewegung in eineRichtung das Aufspannen des Flügels inder anderen Richtung auslöst." Von Marien­käfern kann man aber auch lernen, wieman etwas höchst platzsparend verpacktund zusammenlegt.

Der Wald ist auch der Tummelplatz ei­nes weiteren Lieblingsforschungsobjektsder.Bionik: der Spinnen. Auch die winzigs­ten unter ihneJ;l besitzen höchst effizientarbeitende Gliedmaßen, deren Bewegung

auf hydraulischem Antrieb basiert. Diesespezielle Funktionsanatomie ist vor allemfür die Mikrotechnologie interessant, weildiese - zum Beispiel für Kleinstroboter ­nach "miniaturisierungsfähigen" Lösun­gen für Antriebe, Gelenke und Kraftüber­tragungen sucht. Schon vor über 20 Jahrenwurde an derTU Dresden ein früher fein­werktechnischer Greifer nach dem Vorbildder Mundwerkzeuge der Walzenspinne mithydraulischem Antrieb vorgestellt.

Bäume als InspirationBesonders viel verdanken die Bionikerauch den Bäumen. Der deutsche Mate­rialwissenschaftler Claus Mattheck, Lei­ter der Abteilung Biomechanik am Insti­tut für Materialforschung des For-

schungszentrums Karlsruhe, ließ sich vonihnen zu zwei höchst erfolgreichen Co.m­puterprogrammen anregen, die für diefunktionale Optimierung von Bauteileneingesetzt werden. Bäume wachsen so,dass die Spannungsverläufe über ihre Tei­le hinweg konstant und an die Belastungangepasst sind. Sie sind an keiner Stellemechanisch instabil und es gibt keineSpannungsspitzen, auch nicht an den Ast­gabeln, wo man das eigentlich vermutenwürde. Ein Baum, so Mattheck, "verbes­sert in lebenslanger Körperpflege stetigseine innere und äußere Konstruktionund passt sie optimal an neue Belastun­gen an. Er wird auch die von Ihnen ge­schnitzte Kerbe schnellstmöglich verhei­len, um im Zuge seiner biomechanischen

82 UNIVERSUM --r JuLi I August 2009

FALTTRICKDie Flügel des Marienkäfers

sind platzsparend und trickreichgefaltet. Die Mondstation

"Ladybird" ist nach demselbenPrinzip entwickelt.

Page 6: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

VORBILD LAftVESieht aus wie eine Pflanze, ist abereine Raupe. Sie soll die technische

Inspiration für eine Dusche mitweniger Wasserverbrauch, aber glei­

chem Luxusduscherlebnis liefern.

SUPER-KNUBBELAuf den Augen des Nachtfalters bilden

eng angeordnete Knubbel eine Anti­reflexionsbeschichtung und erleichterndas Sehen. Ein Vorbild für Nachtsicht­

geräte und Sonnenkollektoren.

Selbstoptimierung auch die kleinsteSchwachstelle zu reparieren, die ihn sonstbeim nächsten Sturm das Leben kostenkönnte." Dadurch werden Bäume zuDesignlehrmeistern für Konstrukteure.Mit den von Mattheck entwickelten Com­puterprogrammen CAO (Computer Ai­ded Optimization) und SKA (Soft KillOption) entstehen technische Bauteileam Computerbildschirm so, wie Bäumewachsen.

Wo mit großen Spannungen zu rech­nen ist, wird mit zusätzlichem Materialverstärkt. Umgekehrt kann dort, wo dieSpannung niedrig ist, Material wegge­nommen - und eingespart - werden. Die

83

Page 7: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

NATUR I Bionik

EWIGES GLASDie Glas produzierende Kieselalge

ist nach 45 Millionen Jahren im­mer noch nicht zerbrochen. Ihr

Glasmantel mit winzigen Löchernmacht sie interessant für Bioniker.

WUNDERSAMES GERÄTIIle Gebeshuber mit ihrem "Ultra­

hochvakuum-Rasterkraftmikroskop" ­ein Gerät, mit dem sich einzelne

Atome betrachten, entschlüsseln undsogar verschieben lassen.

Firma Opel hat damit Autobauteile opti­miert, und auch das "Bionic Car", eineKonzept-Autoentwicklung von Mercedes­Benz, basiert auf diesen Designprinzipien.

Konzept der NachhaltigkeitViel über Holz geforscht hat auch GeorgeJeronimidis, Nachhaltigkeitsexperte undLeiter des "Center for Biomimetics" derUniversität Reading in England. Sein beson­deres Interesse gilt Fasern und Faser­verbundwerkstoffen, die er für eines derwichtigsten Konzepte der Natur hält, da dieFaserrichtung - im Holz ebenso wie in ei­nem tierischen oder menschlichen Muskel ­auf Belastung hin optimiert ist. An seinemForschungszentrum wurden zum Beispielbesondere Kunststoffverbundstoffe ent­wickelt, die Windradflügel mit speziellenEigenschaften ausstatten: Dreht sich dasWindrad zu schnell, verformen sich die Flü­gel so, dass das Rad automatisch langsamerwird. Es ist ein passives Regelungssystem,das ohne Energieaufwand auskommt.

Es ist also gewiss kein Zufall, dass dasKonzept der Nachhaltigkeit ursprünglichaus der Forstwirtschaft stammt. Die Erwei­terung dieses Konzepts lasse sich durchausunter bionisch einordnen, meint Manfred

Drack, theoretischer Biologe an der Univer­sitätWien. "Alle Organismen, die wachsen,müssen auch schon etwas können, wenn sienoch ganz klein sind. Eine Pflanze ist vomKeimling bis zum Baum leistungsfähig",sagt dazu die Architektin und BionikerinPetra Gruber.

Erstaunliche Fähigkeiten besitzen aberauch so unauffällige kleine Flatterer wieMotten. Als nachtaktive Insekten besitzen sieAugen mit Antireflexionsbeschichtungen,damit das wenige Licht, das nachts da ist,auch wirklich zum Sehen verwendet werdenkann. "Diese Beschichtungen bestehen auseng angeordneten Knubbeln von 200 Nano­meter Durchmesser. Über den gesamtensichtbaren Wellenlängenbereich liegt derReflexionsgrad dieser Antireflexionsbe­schichtung unter einem Prozent", erklärt illeGebeshuber. Die US-Firma Retlexite hat dieSuper-Knubbel-Technik der Mottenaugennachgebaut.Verwendet wird sie etwa, um dieLeistungsfähigkeit von Nachtsichtgerätenoder Sonnenkollektoren zu erhöhen.

MancheWaldtiere beeindrucken Bionikerbesonders durch ihr Farbenspiel. Das Ge­fieder des raren Waldrapps zeigt ebensoerstaunliche Schiller-Effekte wie das vonFasanen oder Pfauen. Das Gleiche gilt für

Page 8: gebeshuber/Universum_Juli2009.pdf · 2009-07-25 · Jahresabo: 10 Ausgaben € 39,90 (Ausland € 51,90) BIldungsabo: 10 Ausgaben € 29,90 (Ausland € 39,90) Zugabenabo: je 10 Ausgaben

NATUR I Bionik

NOCH UNERREICHBAR

Die Flügel des KohlweiJllings könn­ten in Zukunft Pate stehen für Far­ben, die nicht verblassen können,weil sie durch die Interaktion vonLicht und Struktur entstehen.

DER KLICK ZUM NATURERLEBNIS--- ------------------------------ -----------------.---- .... --- ... - _. -_ ... _-- ------------------- ------ --------

www.universumblog.co.at

die schillernden Deckflügel von Rosenkä­fern. Es handelt sich dabei um so genannteStrukturfarben. Anders als chemische Far­ben, die auf Pigmenten basieren, sind siephysikalische Farben, die aufgrund derInteraktion von Licht mit Strukturen entste­hen, die im Bereich der jeweiligen Licht­wellenlänge liegen. Die Vorteile liegen aufder Hand: Strukturfarben können nicht aus­bleichen. Kleider mit in allen Farben des Re­genbogens schillernden Schmuckpaillettenverdanken ihre Erfindung solchen aus derNatur gewonnenen Inspirationen.

Schließlich aber hat der Wald auch nochvieles aufLager, was Bioniker derzeit einfachnoch nicht nachbauen können - auch wenn.sie es noch so gerne wollten. Das ist die Stel-le, an der ein bescheidener Falter wie derKohlweißling äußerste Demut lehrt. "Wirdenken vielleicht, dass das nur ein kleiner,blöder Schmetterling ist, aber er hat Eigen­schaften, von denen wir derzeit nur träumenkönnen", sagt Ille Gebeshuber. Die weißeFarbe im Kohlweißlingflügel kommt durch

kleine Strukturen zustande, die mit verlän­gerten Perlen besetzt sind, an denen das ein­fallende Licht in alle Richtungen gestreutwird und somit weiß erscheint. Der kleineschwarze Fleck am Kohlweißlingflügel ent­steht dadurch, dass in der grundlegendidenten Baustruktur die verlängerten Perlenfehlen. Dadurch wird das Licht nicht reflek­tiert und gestreut, sondern absorbiert unddie Stelle scheint schwarz. "Das ist für michmagisch: Physik wie aus dem Matadorbau­kasten! Derzeit könnten wir das technischnur in allerwinzigstem Rahmen herstellen, eswürde Unsummen verschlingen und wirwürden Jahre dafür brauchen", sagt IlleGebeshuber ehrfürchtig und fügt hinzu:"An solchen Beispielen zeigt uns die Natur,

BIONIK ERLEBEN

Workshop Bionik. Lernen von der besten

Erfinderin - unserer Natur. Sa, 18. Juli 2009,

9 bis 17 Uhr, Nationalpark Gesäuse,

Information und Anmeldung unter:

www.nationalpark.co.at/Veranstaltungen/

mehr-info-378.html

dass sie uns weit voraus ist und dass es nochunendlich viel zu lernen gibt. Es ist wichtig,sie zu erhalten und darauf aufzupassen ­nicht nur aus moralischen Gründen, son­dern auch, weil in der Natur noch unendlichviel enthalten ist, wovon wir lernen undprofitieren können." ilIli

85