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1 Pädagogische Psychologie Psychologie des Lernens SoSe 2006 Gedächtnismodelle Florentine Leser Lena Möller Karin Brunner 16.05.06 Gedächtnismodelle Gliederung 1. Das Gedächtnis 2. Gedächtnisformen 3. Herrmann Ebbinghaus 4. Menschliche Informationsverarbeitung 5. Das Drei- Speicher- Modell 6. Theorie der Verarbeitungstiefe 7. Vergleich beider Modelle 8. Exkurs: Biologische Aspekte 9. Metagedächtnis 10. Exkurs: Schule

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Pädagogische PsychologiePsychologie des LernensSoSe 2006

Gedächtnismodelle

Florentine LeserLena MöllerKarin Brunner

16.05.06 Gedächtnismodelle

Gliederung

1. Das Gedächtnis

2. Gedächtnisformen

3. Herrmann Ebbinghaus

4. Menschliche Informationsverarbeitung

5. Das Drei- Speicher- Modell

6. Theorie der Verarbeitungstiefe

7. Vergleich beider Modelle

8. Exkurs: Biologische Aspekte

9. Metagedächtnis

10. Exkurs: Schule

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16.05.06 Gedächtnismodelle

1. Das Gedächtnis

Die Fähigkeit Informationen zu• enkodieren (mentale Repräsentation)• speichern• abzurufen

komplexer Prozess derInformationsverarbeitung

16.05.06 Gedächtnismodelle

1.1 Funktionen

• Kein Ort, sondern Modell eines Mechanismus

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16.05.06 Gedächtnismodelle

1.1 Funktionen

• Kein Ort, sondern Modell eines Mechanismus

• Schafft Zugang zur Vergangenheit und damitSelbstidentität

16.05.06 Gedächtnismodelle

1.1 Funktionen

• Kein Ort, sondern Modell eines Mechanismus

• Schafft Zugang zur Vergangenheit und damitSelbstidentität

• Ermöglicht, ständig neue Informationenaufzunehmen und diese in bereits vorhandeneGedächtnisstrukturen zu integrieren

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16.05.06 Gedächtnismodelle

2. Gedächtnisformen

Keine bewusste Operationzum Abruf vonInformationen.

Bewusste Operation zumAbruf von Informationen.

ImplizitExplizit

16.05.06 Gedächtnismodelle

2.1 Gedächtnisformen

• Gedächtnis, wie Dingegetan werden• Erwerb, Aufrechterhalten,Anwenden vonFertigkeiten• „Wissen, wie ...“

• Gedächtnis für Fakten undEreignisse

• „Wissen, dass ...“

ProzeduralDeklarativ

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16.05.06 Gedächtnismodelle

2.2 Deklaratives Gedächtnis

• Langzeitgedächtnisfür kategorialesWissen• Meist keinHinweisreizerforderlich

• Langzeitgedächtnis fürAutobiographisches unddessen Kontext• Hinweisreizerforderlich

SemantischEpisodisch

16.05.06 Gedächtnismodelle

• 1885: „Über das Gedächtnis“

3. Herrmann Ebbinghaus (*1850 †1909)

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16.05.06 Gedächtnismodelle

• 1885: „Über das Gedächtnis“

• „Pionier der Gedächtnisforschung“

3. Herrmann Ebbinghaus (*1850 †1909)

16.05.06 Gedächtnismodelle

• 1885: „Über das Gedächtnis“

• „Pionier der Gedächtnisforschung“

• Begründete neue Wissenschaftauf diesem Gebiet

3. Herrmann Ebbinghaus (*1850 †1909)

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16.05.06 Gedächtnismodelle

• 1885: „Über das Gedächtnis“

• „Pionier der Gedächtnisforschung“

• Begründete neue Wissenschaftauf diesem Gebiet

• Untersuchte den Vergessensvorgang anhand vonauswendig gelernten sinnlosen Silben.

3. Herrmann Ebbinghaus (*1850 †1909)

16.05.06 Gedächtnismodelle

3.1 Vergessenskurve

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4. Menschliche Informationsverarbeitung

Input

(Reiz)

Informations- Informations-

verarbeitung speicherung

Output

(Leistung)

Aneignung Speicherung Abruf Enkodieren Dekodieren

16.05.06 Gedächtnismodelle

5. Das Drei- Speicher- Modell

Input

(Reiz)

Informations- Informations-

verarbeitung speicherung

Output

(Leistung)

SensorischesGedächtnis

Kurzzeitgedächtnis(Arbeitsspeicher)

Langzeit-gedächtnis

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16.05.06 Gedächtnismodelle

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.1 Sensorisches Gedächtnis (SG)

• Definition: Erster Gedächtnisprozess zur kurzfristigenSpeicherung von Informationen der Sinnesorgane

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.1 Sensorisches Gedächtnis (SG)

• Definition: Erster Gedächtnisprozess zur kurzfristigenSpeicherung von Informationen der Sinnesorgane

• Annahme, dass für jeden sensorischen Reiz einentsprechendes Gedächtnis existiert

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.1 Sensorisches Gedächtnis (SG)

• Definition: Erster Gedächtnisprozess zur kurzfristigenSpeicherung von Informationen der Sinnesorgane

• Annahme, dass für jeden sensorischen Reiz einentsprechendes Gedächtnis existiert

• Unbegrenzte Kapazität bei Reizaufnahme, jedochzeitlich begrenzte Speicherung

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.1.2 Unterkomponenten (Auswahl)

• auditive Reize• längere Speicherung;Informationen werdenjedoch schnellerersetzt

• visuelle Reize• kurze Speicherunggroßer Informations-mengen

EchoischIkonisch

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2 Kurzzeitgedächtnis (KZG)

• Definition: Gedächtnisprozess zum kurzfristigenSpeichern von Erfahrungen undInformationsabruf aus dem Langzeitgedächtnis

• Begrenzte Kapazität – d.h. ohne Wiederholungwerden Informationen vergessen bzw. durchneue ersetzt

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2.1 Verhältnis zum SG

• Informationen gelangen über das SG in das KZG

• Die sensorisch aufgenommenen Informationenwerden nur teilweise im KZG gespeichert

• Ohne Aufmerksamkeit ist keine Speicherungsensorischer Reize im KZG möglich

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2.2 Effizienz trotz Kapazitätsbeschränkung

• Schneller Abruf von Informationen• Verbesserung der Enkodierung von

Informationen durch:1. Rehearsal: Aufrechterhaltendes

Wiederholen2. Chunking: Zusammenfassen zubedeutungstragenden Informationseinheiten

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2.3 Arbeitsspeicher

• Definition: Gedächtnisressource, die die Arbeitdes Kurzzeitgedächtnisses ermöglicht.Grundlage für das tägliche Handeln.

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5.2.3 Arbeitsspeicher

• Definition: Gedächtnisressource, die die Arbeitdes Kurzzeitgedächtnisses ermöglicht.Grundlage für das tägliche Handeln.

• Erfüllt Aufgaben wie Sprachverstehen oderSchlussfolgern

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2.3 Arbeitsspeicher

• Definition: Gedächtnisressource, die die Arbeitdes Kurzzeitgedächtnisses ermöglicht.Grundlage für das tägliche Handeln.

• Erfüllt Aufgaben wie Sprachverstehen oderSchlussfolgern

• Kann 7 + / - 2 Informationseinheiten ca. ½ min.speichern

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.2.4 Verhältnis KZG zum Arbeitsspeicher

• Das KZG funktioniert als aktiver, temporärerArbeitsspeicher.

• Es ruft Informationen aus dem Langzeitgedächtnisab.

• Der Arbeitsspeicher ist eine Erweiterung desModells des KZG.

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16.05.06 Gedächtnismodelle

ZentraleExekutive

Phonologische SchleifeSpeicherung undManipulation sprachlicherInformationen

Visuell-räumlicher NotizblockSpeicherung und Manipulationvisueller Informationen

5.2.5 Komponenten des Arbeitsspeichers

Grundlage für das Erleben von Kontinuität

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3 Langzeitgedächtnis (LZG)

• Definition: Gedächtnisprozesse zum langfristigen,mitunter lebenslangen Speichern von Informationen füreinen zeitlich flexiblen Abruf.

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3 Langzeitgedächtnis (LZG)

• Definition: Gedächtnisprozesse zum langfristigen,mitunter lebenslangen Speichern von Informationen füreinen zeitlich flexiblen Abruf.

• Aus dem LZG gehen keine Informationen verloren, siekönnen jedoch nicht immer abgerufen werden

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3 Langzeitgedächtnis (LZG)

• Definition: Gedächtnisprozesse zum langfristigen,mitunter lebenslangen Speichern von Informationen füreinen zeitlich flexiblen Abruf.

• Aus dem LZG gehen keine Informationen verloren, siekönnen jedoch nicht immer abgerufen werden

• Fast unbegrenzte Kapazität, jedoch extrem langsamesEinlernen von Informationen

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3.1 Verhältnis zum KZG und SG

1. Informationen, Erfahrungen usw. werden über dasSG angeeignet und gelangen zunächst ins KZG.

SensorischesGedächtnis

Kurzzeitgedächtnis(Arbeitsspeicher)

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3.1 Verhältnis zum KZG und SG

1. Informationen, Erfahrungen usw. werden über dasSG angeeignet und gelangen zunächst ins KZG.

2. Die im KZG stattfindenden Prozesse bewirkeneine Übertragung der abgespeichertenInformationen ins LZG.

SensorischesGedächtnis

Kurzzeitgedächtnis(Arbeitsspeicher)

Langzeit-gedächtnis

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3.1 Verhältnis zum KZG und SG

1. Informationen, Erfahrungen usw. werden über dasSG angeeignet und gelangen zunächst ins KZG.

2. Die im KZG stattfindenden Prozesse bewirkeneine Übertragung der abgespeichertenInformationen ins LZG.

3. Im LZG gespeicherte Informationen werden imKZG aktiviert und abgerufen.

SensorischesGedächtnis

Kurzzeitgedächtnis(Arbeitsspeicher)

Langzeit-gedächtnis

1 2

3

16.05.06 Gedächtnismodelle

5.3.2 Enkodierspezifität

• Die Effizienz des Abrufs von Informationen istabhängig von der Übereinstimmung derHinweisreize des Enkodierens und Dekodierens

großer Einfluss des Kontextes aufden reibungslosen Abruf auch ohneinhaltlichen Zusammenhang

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5.3.3 Serieller Positionseffekt

Du-Ast-Hut-Mir-Tau-In-So-Uhr-Ball-Hai-Ohr-Weg-Po-Tun-Da

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5.3.3 Serieller Positionseffekt

Du-Ast-Hut-Mir-Tau-In-So-Uhr-Ball-Hai-Ohr-Weg-Po-Tun-Da

Primacy- Effekt Recency- Effekt

Geringere Erinnerungsleistung

BessereErinnerungsleistung

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16.05.06 Gedächtnismodelle

5.4 Kontextuelle Unterscheidbarkeit

Die Stärke des seriellen Positionseffekts kann

durch die kontextuelle Unterscheidbarkeit der

abzurufenden Informationen beeinflusst werden.

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5.5 Hinweisreize beim Abruf

• Dienen der gezielten Suche nach bestimmtenGedächtnisinhalten

• Können intern oder extern sein

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5.6 Interferenz

• Definition: Verweis eines Hinweisreizes aufmehrere Gedächtnisinhalte

Proaktive InterferenzErwerb neuerInformationen wirddurch bereitsvorhandene erschwert

Retroaktive InterferenzErwerb neuerInformationenerschwert das Behaltenbereits vorhandenerInformationen

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6. Theorie der Verarbeitungstiefe

Alternativmodell (Craik/Lockhart 1972)

• Informationen werden umso besser gespeichert, jetiefer sie verarbeitet wurden.

• Intensive Auseinandersetzung tiefere Verarbeitung

• Bezieht sich auf expliziten und implizitenGedächtnisgebrauch

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6.1 Theorie der Verarbeitungstiefe

16.05.06 Gedächtnismodelle

7. Vergleich beider Modelle

Keine Berücksichtigungdes Ablaufs desInformationstransfers

Fokus auf Ablauf desInformationstransfers

Fokus aufVerarbeitungsprozess

Fokus aufSpeicherstrukturen

Theorie derVerarbeitungstiefe

Drei-Speicher-Modell

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8. Exkurs: Biologische Aspekte

• Engramm: Weg einer Information durch das Gedächtnisnicht lokalisierbar, sondern im ganzen Gehirn verteilt

• Das Erinnerungsvermögen steht in proportionalemVerhältnis zur Gesamtmasse des Gehirns.

• Speicherkapazität: 100.000.000.000.000Informationsbestandteile

• Gewicht des Gehirns: 1.5 kg

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8.1 Exkurs: Biologische Aspekte

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9. Metagedächtnis

• Definition: Die Fähigkeit, über die eigenenGedächtnisleistungen und Gedächtnisstrategiennachzudenken.

• „Gefühl, etwas zu wissen“• Voraussetzung, das eigene Lernen zu steuern

und zu strukturieren• Ein funktionierendes Metagedächtnis bildet sich

erst im Jugendalter heraus

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10. Exkurs: Schule (Auswahl)

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10. Exkurs: Schule (Auswahl)

• Beim Lernen Kontext und Reihenfolge variieren• Neue Lerninhalte in bereits vorhandenes Wissen

einordnen• Sinnverstehen statt mechanisches Lernen• Wichtige Aspekte sollten notiert werden• „Lernen lernen“• Nicht zu viele Anforderungen gleichzeitig• Ranschburgsche Ähnlichkeitshemmung• Intensive Auseinandersetzung mit dem zu lernenden

Material ...

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11. Quellen• Brandner, S.: Denken und Problemlösen. Einführung in die kognitive Psychologie. 2.

Auflage. Opladen 1985.• Edelmann, Walter: Lernpsychologie. 5. Auflage. Weinheim 1996.• Lukesch, Helmut: Psychologie des Lernens und Lehrens. Regensburg 2001• Rollett, Brigitte: Lernen und Lehren: eine Einführung in die pädagogische Psychologie

und ihre entwicklungspsychologischen Grundlagen. 5. Auflage. Wien 1991.• Zimbardo, Philip G. und Gerrig, Richard J.: Psychologie. 16. Auflage. München 2002.

Bildquellen (Stand Mai 2006)• www.jugendherberge.de • www.kommdesign.de• www.phil.uni-sb.de• Zimbardo, Philip G. und Gerrig, Richard J.: Psychologie. 16. Auflage.

München 2002.