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Die SüdlicheWeinstrasse G E N U S S Zum Wohl. Die Pfalz. Wonach Sie suchen: Das Genussreich im Süden. Was Sie brauchen: Ein Land, das Urlaub macht. Nicht zu glauben: Das Wein- und Winzerwunder. Schutzgebühr 3 €

Genussmagazin Südliche Weinstrasse

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Das Genussmagazin zeichnet ein faszinierendes Bild der Südlichen Weinstrasse: ihrer einzigartigen Landschaft und ihrer Leute.

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Page 1: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Die SüdlicheWeinstrasse

G E N U S S

Zum Wohl. Die Pfalz.

Wonach S i es u ch en :Da s G enu s s r e i c him Süd en .

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BRINGT NACH DEM WINTERGRAU WIEDER Farbe in s Jahr .

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Landschaft spricht uns an. WAS ABER W I L L S I E UNS

ie schön! Mit diesem spontanen Ausruf reagieren fastalle beim Blick auf die Landschaft, der sie hier gegen-überstehen. Keine Sorge, diese spontane Reaktion isteine ganz normale Reaktion und überdies leicht erklärt.

Denn Sie sehen hier ein Landschafts-Bild, das Sie schon lange kennen,das Sie sozusagen wiedererkennen.Es ist das Bild vom irdischen Paradiesgarten, das Bild, das den Vorstel-

lungen vom Himmlischen ganz nahe kommt. An diesem Bild haben vielegemalt, bevor es sich in unseren Köpfen fest gesetzt hat. Der Römer Vergilhat damit angefangen. Mit der eindrücklichen Beschreibung seiner Traum-gefilde, die er Arkadien nannte. Sie erinnern sich: Er schickt zwei Ziegen-hirten auf die Suche nach dem lieblichsten und friedvollsten aller Orte, andem Mensch und Tier und Natur in Harmonie zusammenfinden. Da lagerndie beiden nun im saftigen Wiesengrund, am beschatteten Ufer einesklaren Bächleins. Und finden endlich Zeit und Muße, ergreifende Odenan ihre Liebsten zu singen. Nicht lachen, dieses Idyll beschreibt denkollektiven Menschheitstraum!Unsere deutschen Romantiker haben das Motiv aufgegriffen und wieder

und wieder bedichtet und besungen. Sie haben namentlich ruhesehnendeStädter weit reisen lassen auf der Suche nach diesem lieblichen Topos, derihren Idealen nahe kam. Wer hat nicht Goethe auf seiner Italienreise vorAugen, der Dichterfürst auf komfortablem Diwan ausge-streckt, als gewichtige Bildmitte in einem zauberhaftenLandschaftspanorama.Das Traumbild in unserem Kopf verdanken wir aber

vor allem den Malern jener Zeit, die mit Fleiß an diesem

Bilde arbeiteten. Dabei hatten sie sich der Land-schaft als Motiv zuvor aus ganz anderen, ganzpragmatischen Gründen angenommen. Land-schaftsbilder waren bis dato Auftragsarbeitenvom städtischen Adel oder Großbürgertum, dieihren Landbesitz kartografieren und in eindrucks-vollen Bildern festhalten ließen – als Dokumenteihres Reichtums. Davor war Landschaft nicht vielmehr als beackertes Land vor der Stadt, einzigdazu da, sie zu ernähren.Damit waren die Künstler eingeübt in dieses

Sujet, inzwischen aber auch inspiriert von dem,was sich ihren Augen bot. Sie malten nicht längerdokumentarisch, sie fingen an, Landschaften zuerfinden. Immer raffinierter wurden die Kompo-sitionen aus raumtief gestaffelten Vorder-, Mittel-und Hintergründen, aus wilder Natur, gepflegtenÄckern und saftigen Weiden, aus bachdurchflos-senen Talgründen und schattigem Wald. Meistfindet sich in den Motiven wildes und zahmes Tierin friedlicher Koexistenz. Irgendwo kräuselt Rauch

aus dem Kamin, lagert ein Wan-derer und wird ein Bergrückenvon einer Burgruine gekrönt. Al-les ist in zauberhaftes Licht undromantische Gefühle getaucht.

D I ESELANDSCHAFTVERSPR ICHT

VOR ALLEM E INS :GENUSS .

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NZLICHT

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S AG E N ? UN D AN WEN G E NAU WEND E T S I E S I C H ? V o n H a j o S o m m e r

So, und nun schauen Sie sich die Südliche Weinstrasse noch einmal genauan: Diese Landschaft ist „wie gemalt“. Und erinnert aus vielen Perspektivensehr an unsere Kopf-Bilder.Das Arkadien-Bild ist tief ins kollektive Bewusstsein gesunken, das allein

aber erklärt unsere Gefühlswallung nicht wirklich ganz. Die hat noch an-dere, viel tiefer liegende Gründe. Wie unsere Vorfahren in der Höhle rea-gieren wir Heutemenschen auf äußere Reize mit ganz archaischen Reflexen.„Wie schön!“ So sagt man und meint eigentlich: Hier ist gut sein. In die-

sem fruchtbaren Landstrich werde ich nicht hungern. Und ich werde, mitBlick auf die quellenden Bäche und die endlosen Rebzeilen, nie Durstleiden. In dieser offenen, einsehbaren Landschaft lauert kein Feind imHinterhalt und auch kein wildes Tier. Und: Wo die Höfe und Türen so ein-ladend offen stehen, bin ich kein Eindringling sondern angenommenerGast. Man denkt das zwar nicht, man fühlt es: Die menschlichen Grundbe-dürfnisse nach Nahrung, Sicherheit und sozialer Nähe sind hier gestillt.So ist dieser Landschaftstyp für die allermeisten eine beruhigende und

entspannende Nachricht. Eine gute Nachricht insbesondere in unruhigenund gespannten Zeiten. Doch nicht für jeden und zu jeder Zeit. Es gibt Land-schaften, die sprechen entschieden anders. Ihnen folgen andere Leute odersolche in anderen Lebenslagen – an prallvolle Strände, in steile Berge, querdurch Wüste oder Urwald, raus aufs offene Meer, hinauf zum Nordpol. DieseLandschaften sagen: Hier findest Du, was Dir zur Zeit fehlt! Der Ballermannoder die pure Einsamkeit, die körperliche Herausforderung oder die echteGefahr, oder auch das exotisch Fremde. Sie sehen selbst: Damit kann dieLandschaft der Südlichen Weinstrasse leider nicht dienen. Jedoch mit aben-teuerlich vielen Beiträgen zum eher angenehmen, guten Leben. Wie schön!

12 Glanzlichter der Südlichen Weinstrasse

Genussmittel Landschaft 4

Wie wir steinreich wurden 14

Das Südliche Wein-Wunder 18

Die Wurzeln unserer Küche 30

Südpfalz zum Mitnehmen 40

Heimatland als Gegenwelt 44

Südliche Gastgeber-Gene 50

Eine Region spielt sich auf 58

Und vis-à-vis das Elsass 66

Wurzelechte Familien-Folgen 68

Unsere Natur-Therapie 76

Hier kommt Bewegung ins Leben 82

Den Urlaub genießen: Infoseiten 86

Impressum 90

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1Rhein

Mannheim

SÜWKarlsruhe

Kaiserslautern

Strasbourg

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Landau

DeutscheWeinstraße

P F A L Z

E L S A S S

Willkommenan der Südl ichenWeinstrasse!(SÜW)

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H I ER I S T Ze i t f ü r G e n u s s , D I E NATUR HAT f a r b i g

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e i n g e d e c k t UND LÄDT UNS E IN AN IHREN ÜPP IG GEDECKTEN T I SCH .

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A L L E N , D I E Z U R R u h e KOMMEN WO L L E N , S E I D I E S E S B I L D

Page 9: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

VERORDNET. E S WIRKT GARANT IERT, UND e n t s p a n n t IN MINUTEN .

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Vi e r z u r L a g e d e r Re g i o n .

Karl-Em

il Kuntz

Hansjörg Rebholz

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V I E R Z U N G E N L O B E N D I E S E S L A N D : A L S H E I M AT VO N L e b e n s a r t ,

A L S U R S P R U N G VO N Q u a l i t ä t U N D A L S Q U E L L E V O N I n s p i r a t i o n .

JoelPayne

Dieter Hörner

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Wunder sind ausge-sprochen selten, des-

halb wird man bei genauem Hinsehen fest-stellen, dass der wunderbare Aufstieg derSüdlichen Weinstrasse in den Wein-Olymphöchst irdische Gründe hat.

Dazu muss man wissen, dass dieseretwas abseitige, grenznahe Landstrich überlange Zeit eine ganz eigenständige Entwick-lung genommen hat: Der große südliche Teilder „Südlichen“ ist durch die geschichtlichenWirren und Wendungen immer mal wiederfranzösisch gewesen. So haben wir in somanchem viel gemeinsam mit unseren elsäs-sischen Nachbarn. Hier wie da kleine, ver-träumte Dörfer und eine sehr kleinteiligelandwirtschaftliche Struktur mit einer gro-ßen Zahl von Familienbetrieben. Hier ist nieetwas richtig groß gewesen und immer eherbäuerlich als fürstlich. So hat man uns langenicht wahr- und ernstgenommen, weil sichfür die vergleichsweise winzigen Güter mitihren geringen Mengen die Handelswege zuden Weinkennern der Welt nicht auftaten.

Inzwischen wurde das Fass als Versand-einheit durch die Flasche ersetzt, jetzt kön-nen auch kleinere Betriebe an jedem Ortpräsent sein. Vorausgesetzt, ihr Erzeugnisist für die Weintrinker von Interesse.

An diesem Punkt wandelte sich der seit-herige Nachteil unserer Region in Vielemzum Vorteil. Es ist, als ob die vielen Kleinenhier auf diesen Augenblick gewartet hätten:Auf der Grundlage herausragender Bödenund klimatisch idealer Bedingungen habensie auf breiter Front ihre Weine zu beein-druckender Größe entwickelt. Der stürmi-schen Entwicklung Flügel verliehen hat die

beispielhafte Zusammenarbeit und die pro-duktive Konkurrenz unter den Winzern, alsodas Mit- und das Gegeneinander zur Steige-rung der Qualität.

Dass dies hier geklappt hat, ist wunder-bar, aber eben kein Wunder. Das ist so nurhier, in unserem regionaltypischen Klima deroffenen Hoftore und zugänglichen Herzenmöglich. Und die verdanken wir der Auf-geschlossenheit und Lebensart, welche denMenschenschlag hier prägt. Die selbst eigen-willigste Winzerschädel zu experimentellenGrenzüberschreitungen und freundlichenKooperationen befähigt. Was, wie der vor-liegende Fall beweist, zu wunderbarenErfolgen führen kann.

Vor einer Generationsprach man noch ge-

ringschätzig von der Süßlichen Weinstrasse,wenn vom südlichen Teil der Pfalz die Redewar. Heute ist diese lange unterschätzteRegion eine der sichersten Quellen für ex-zellente trockene Weine, obendrein zu sehrkonsumentenfreundlichen Preisen!

Inzwischen sind es etwa zwanzig Jahreher, dass sich fünf Südpfälzer Winzer unterdem sympathischen Namen „Fünf Freundeaus der Südpfalz“ zusammentaten, um mit

gemeinsamen Auftritten für ihre Weine zuwerben. Genau genommen war es zunächsteine Viererbande: Fritz Becker aus Schweigen,Hansjörg Rebholz aus Siebeldingen, ThomasSiegrist aus Leinsweiler und KarlheinzWehrheim aus Birkweiler. Erst zwei Jahrespäter wurde das Quintett durch das Godram-steiner Weingut Münzberg der Familie Keßlervervollständigt.

Inzwischen sind deren Aktivitäten viel-gestaltig und beispielgebend: Ihre spektaku-lären, gemeinsamen Auftritte inspirierten voreinigen Jahren zu der überaus erfolgreichenRoadshow der Großen Gewächse aus denPrädikatsweingütern der Pfalz. Aufsehen er-regte ihre Initiative „Pfälzer Wein in PfälzerEiche“, wofür die fünf Winzer im Pfälzer-wald Eichen schlagen ließen, um daraus inFrankreich Fässer für ihre weißen und rotenBurgunderweine fertigen zu lassen.

Vor gut sieben Jahren sind sie, als hättensie sonst nichts zu tun, auch noch unter dieGastronomen gegangen, haben ein hübschesLokal in Landau übernommen, ihm den be-ziehungsreichen Namen „Fünf Bäuerlein“ ge-geben, um hier traditionelle Gast- und Be-gegnungskultur fortzuführen. Klar, dass dieWeine der Fünf Freunde hier eine wichtigeRolle spielen, es gibt aber auch Tropfen derWinzerkollegen. „Vor allem für uns selbst,“merkt Rainer Keßler augenzwinkernd an,„wir trinken in unserem Lokal doch nichtunsere eigenen Weine!“

Das versteht man, denn es gibt inzwischeneinige andere Winzer, die in ihre Phalanxeinbrechen und ihnen die Position an dersüdpfälzischen Spitze streitig machen wollen.Dazu gehören unter anderen Gerd Faubel ausMaikammer, Gerd Bernhart aus Schweigen,Peter Siener und Volker Gies aus Birkweilersowie Boris Kranz aus Ilbesheim, um nur dieSpitze des Weinbergs zu nennen.

Dass es zu dieser erfreulichen Entwick-lung kommen konnte, erstaunt keinen, derdie Region kennt. Denn die vielfältigen Bödenund die kleinklimatischen Bedingungen

„Joel Payne,Köln,Herausgeber desWeinGuideGault Millau

WinzerHansjörg Rebholz,Siebeldingen,führt ein traditions-und erfolgreichesWeingut.Vorsitzender VDP Pfalz

Vier sagen , warum.Warum sollte man die Südliche Weinstrasse ken-nenlernen? Auf diese Frage haben vier Expertenmit zwölf Glanzlichtern geantwortet. Die werdenwir auf den folgenden Seiten aufleuchten lassen.Drei der Vier sind von hier: Winzer Hansjörg

Rebholz, Koch Karl-Emil Kuntz und Dieter Hörner,

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In der Küche wirdzwar die Kunst geübt,

sie ist aber kein Kunstprodukt. Wer das beider Ausübung seiner Profession vergisst,muss daran erinnert werden, dass wir mitder Küche ein Kulturgut in der Hand haben,dessen Wurzeln bis zu den Höhlenfeuernzurückreichen. Das Kultivieren der Rohstoffe

und das Essbarmachen übt der Homo sapiensseither und gibt seine Erfahrungen und Ent-deckungen weiter. Lange, lange Zeit in seinerRegion, in der die Sippe jagte und ackerte. DieInstrumente und Techniken der Bereitung,die Art des Anrichtens und des Einverleibensentwickelten sich ganz allmählich hinzu.

So entstanden in allen Winkeln der WeltInseln eigenständiger, regionaler Küchen-und Genusskulturen. Ein Wissens- und Er-fahrungsschatz von unschätzbarem Wert,eine Kostbarkeit, die zu hüten wir Mensch-lein verpflichtet sind. Aus sehr selbstsüch-tigen Gründen.

Denn ein jeder trägt davon etwas mit sichherum, als wesentlichen Teil heimatlicherBildung und Bindung, als Bezugspunkt fürdie Entwicklung der ganz persönlichen Ge-nuss-Kultur oder als Ausgangspunkt für dieEroberung der eigenen Küchenmeisterschaft.

Wenn man das Gück hat, einen solchenBezugspunkt zu haben! Denn der ist gleichvon zwei Seiten bedroht: vom austauschba-ren Industrie-Fertigprodukt, woran sich keineZunge bilden kann, und vom gänzlich ent-wurzelten Irgendwieinternational-Gericht,das keine Orientierung mehr bietet.

Für mich ist der heimatliche Bezug zumSüden der Pfalz und zum nahen Elsass undBaden von großer Wichtigkeit. So gut esgeht, versorge ich mich hier mit regionalenRohstoffen. Viel von dem, was ich meinenGästen auftische, lässt sie an der regionalenEsskultur teilhaben, zu der auch die wun-derbaren Weine unserer nahen Umgebunggehören.

Selbst bei meinen Ausflügen in die Kü-chen anderer Länder halten mich die heimat-lichen Erfahrungen am Boden – sie schärfenden Blick und stärken die Urteilskraft.

Nicht zuletzt ist mein allmorgendlicherLauf durch Wein, Felder und Wälder, durchdie bildschöne Landschaft der SüdlichenWeinstrasse, eine hoch willkommene, Sinneund Phantasie beflügelnde Vorbereitungauf meinen Küchenalltag.

bieten eine Fülle von Möglichkeiten, die de-nen in der benachbarten Mittelhaardt oder imangrenzendem Elsass in nichts nachstehen.Dazu kommt die deutlich bessere Ausbildungder Jungwinzer und eine intensivere Wein-bergspflege. Es kommen aber auch Vorteilehinzu, die eine Folge der Erderwärmung sind.Was einst ein Nachteil war, dass die hiesigenTrauben erst eine Woche nach der Mittel-haardt reiften, ist heute ein Vorteil. Ja, dieMittelhaardt möge die Nase beim Rieslingnach wie vor vorne haben, doch die Südpfalzkann alles, vom Riesling und Weißburgunderbis hin zum Pinot Noir. Dabei ist das letzteWort in dieser Entwicklung gewiss nochnicht gesprochen.

Unbestreitbar ist die SüdlicheWeinstrasseauf der Erfolgsspur. Und liefert inzwischeneinen viel beachteten, ganz eigenständigenBeitrag zur großen Landschaft des Weines.

Südliche Weinstrasse– allein beim Klang

dieses Namens fängt die Zunge an zuschnalzen, beginnen die Nüstern zu beben,geraten die Geschmacksnerven in leichteErregung und schlägt die Vorfreude Purzel-bäume. Heute ohne Zweifel eine Wein- undTourismusregion der Superlative, eine Land-schaft, die nicht nur für sich spricht, son-dern von der andere, die sie kennen, mitsteigender Hochachtung sprechen.

Welch’ gewaltiger Unterschied zu frü-heren Zeiten. Ehemals das Armenhaus derPfalz – heute ein Leuchtturm für viele Wein-bauregionen und Tourismusbereiche.

Aber das ist nicht allmählich passiert.Es hat mit einem Paukenschlag begonnen:

„SternekochKarl-Emil Kuntz,Herxheim-Hayna,führt das rennomiertesteHotel-Restaurantder Region

„Dieter Hörner,Bornheim,Journalistund Präsident desVereins SüdlicheWeinstrasse e.V.

Am 9. September 1971 wurde im DeutschenWeintor in Schweigen der Verein SüdlicheWeinstrasse gegründet. Er gab der einst sogeschmähten Oberhaardt, in der angeblichnur Konsum- und Schoppenweine gewach-sen sind, seinen Namen und fünf Jahre spä-ter auch dem Landkreis Landau-Bad Berg-zabern. Von nun an ging’s bergauf.

Plötzlich wurden aus früher milde be-lächelten Winzern ernst genommene Quali-tätswein-Produzenten dank einer Generationvon engagierten jungen Weinmachern, dieihr Handwerk von der Pike auf erlernt hatten.Und plötzlich wurden aus einstigen Sattma-chern Genießer-Tempel. Eine Region erhobstolz ihren Kopf. Sie wollte sich nicht mehrducken im Kreise anderer, die zwar wenigerzu bieten hatten, die aber selbstbewussterdaherkamen. Was muss in dieser SüdlichenWeinstrasse, einer Grenzregion, die überviele Jahrhunderte hinweg an ihrer Lagegelitten hatte und ausgeblutet worden ist,für ein Potenzial geschlummert haben ...

Das Ergebnis jedenfalls ist eine selbstbe-wusste Region mit einer gefestigten Identitätund mit einer Lebensart, die Besucher immerwieder begeistert. Eigenartig und einzigartigim Vergleich mit anderen. Stolz auf das Er-reichte, aber bescheiden im Dienst am Gast.

Präsident des Vereins Südliche Weinstrasse. Einerist nicht Partei: Joel Payne ist Amerikaner von Ge-burt und weltreisender Journalist in Sachen Wein.Beileibe nicht alles, was beachtenswert und

schon gar nicht jeder, der erwähnenswert ist,kann hier in den Blick gerückt werden. Schweren

Herzens müssen wir uns auf wenige Beispielekonzentrieren. Die Besucher, einmal hier, folgenohnehin ihrer eigenen Nase und werden ihre ei-gene Entdeckungsreise antreten. Bleibt uns, vielGenuss beim Lesen zu wünschen. Und viel Appetitaufs Herkommen.

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Geschmacks-Bilder!Von Matthias F. Mangold

WARUM I S T UNSERE REG ION SO S TE IN - R E I CH ? UND WAS BEDEUTET

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Christina Fischer,Sommelière,Inhaberin vonFischers Weingenuss &Tafelfreuden,Köln

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er Weinfreund als Verbraucher ist einseltsamer Mensch – und Gott sei Dank – derWinzer (nebenberuflich ebenfalls Verbrau-cher) auch. Gemeinsam gehen sie durch

Moden und geschmackliche Trends und dies in allerKonsequenz. In den 60ern und 70ern war die Süße imWein wichtig, was das Image des deutschen Weins tief inden Keller riss. In den 80ern konnte es keinem furztro-cken genug sein, in den 90ern schrie alles: „Frucht, woist denn die Frucht?“

Und nun hält uns seit einigen Jahren ein Wort gefan-gen, welches vielerlei Interpretationen offenlässt unddas von den Wenigsten so wirklich verstanden wird. DieRede ist vom „Terroir“. Häufig reduziert auf die Boden-gegebenheiten eines Weinbergs, meint Terroir vielmehrdas Zusammenspiel aller Faktoren, die draußen im An-bau eine Rolle spielen: Wasserversorgung, Ausrichtungzur Sonne, Niederschlagsmengen und -verteilung übersJahr, Temperaturen, Umgebungsbewuchs, Hangneigung,Bodenbearbeitung und vieles mehr. Dass der Mensch imTerroir die wichtigste Funktion einnimmt, weil er Arbei-ten und Eingriffe gezielt vornimmt, ist unstrittig. Unddoch: Die Winzer haben gerade den Boden als einenmarkanten, sogar DEN markanten Aspekt entdeckt. Dieslässt sich allein schon daran ablesen, wie viele Winzerbeispielsweise Rieslinge auf dem Etikett nach Gesteins-arten wie Buntsandstein, Kalkmergel, Rotliegendes oderSchiefer benennen.

Während manche deutschen Anbaugebiete auf Grundihrer terroiristischen Gegebenheiten in dieser Hinsicht eherpuristisch ausgelegt sind – an der Mosel etwa dominiertSchiefer über alles, im Rheingau wiederum der Taunus-quarzit –, kann sich die Pfalz mit dem Luxus schmücken,oft alle paar hundert Meter wechselnde Bodenformationen

anzubieten. Und das hat seine Gründe in den geologischenUmtrieben unseres Planeten.

Es ist bereits eine ganze Weile her, dass der Urkonti-nent auseinander driftete. Amerika nach Westen, Europagen Norden, Australien ans Ende der Welt. Heute könnenGeologen in Steinbrüchen, etwa im pfälzischen Wald-hambach, aufzeigen und nachweisen, wo der Boden unterunseren Füßen einst seinen Ursprung hatte. Beispiel vorder Haustür: Bei der Kollision von Rheingraben und Pfäl-zerwald hat’s bereits ordentlich geknallt. Hier verscho-ben sich Platten über- und untereinander, was zu tektoni-schen Aufwürfen und Umverteilungen von unten nachoben führte. Als dann noch vor etwa 50 Millionen JahrenItalien an Europa rummste, sich die Alpen bildeten undder Schub nach Norden auch den Rheingraben erfasste,kam erneut Farbe ins Spiel. Heute, so sagen Fachleute,ist der Rheingraben nur ein kleiner Teil in einer Kette,die von Norwegen über die Pfalz gen Süden zur burgun-dischen Pforte springt, in den Rhônegraben übergeht,das Mittelmeer durchkreuzt, in Afrika durch den Sudanpflügt, in Ostafrika für einige der größeren Seen verant-wortlich ist und dann im Indischen Ozean endlich Ruhegibt. Klingt seltsam, ist aber so.

Es gibt handkolorierte Karten aus den 60er Jahren,die das Gleiche beweisen wie wissenschaftliche Untersu-chungen mit Bohrungen aus allerjüngster Zeit: die Pfalzist ein geologischer Flickenteppich. Am anschaulichstenzu erforschen sind diese lokalen Verwerfungen in der Ge-gend zwischen Frankweiler und Birkweiler. Wenn mannun noch weiß, dass manche wichtige Rebsorte einenLieblingsboden hat, auf dem sie die besten Ergebnisse er-zielt, wird’s interessant. Genau daher ist es für den Win-zer nämlich angezeigt, zu wissen, wo er Riesling, Weiß-burgunder und Co. stehen haben sollte. Burgundersorten

B O D E N I S T H E R KUN F T . D I E P R ÄG T D E N CHA R AK T E R .

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lieben Kalkböden, Rieslinge fühlen sich auf Unter-gründen wohl, die sie fordern, wo wenig Mutterbodenvorhanden ist.

Wie beeinflusst nun der Boden den Geschmack desWeins? Nun, stellen Sie sich einfach mal eine Rebwurzelvor! Da sind feine Härchen dran. Von diesen Härchenwerden aktiv Botenstoffe ausgeschickt, die aus dem Un-tergrund Nährstoffe lösen und dann ebenso aktiv wiederaufnehmen, um sie in die Frucht zu befördern. In humo-sen Böden, wie sie das Rhein-Schwemmland mit seinerMischung aus Lehm, Löss und Sand bietet, findet dieRebwurzel auf dem ersten Meter bereits alles, was sie be-nötigt, zuvorderst natürlich Wasser. Weine aus solchenfruchtbaren Flachlagen sind in der Regel fruchtig undzeigen schon früh Reife.

st ein Boden steinig, so wird Mutterboden ver-drängt. Niederschläge dringen tiefer ein, weilsie nicht gehalten werden können, und somitmuss die Wurzel dem Wasser in die Tiefe folgen.

Es gibt Lagen in der Pfalz – der Burrweiler Schäwer, derBirkweiler Kastanienbusch, um nur die Extreme zu nen-nen –, da hat man schon Rebwurzeln mit deutlich mehrals 15 Metern Länge gefunden. Dass solche Weine dannanders schmecken, dürfte klar sein. Hier lösen dieWurzelhärchen über die Gesteine Mineralstoffe inForm von Salzen, was den Weinen einen minerali-schen Touch verleiht, der sich am ehesten nochdamit beschreiben lässt, dass beim Verkosten/Trinken ein feiner Belag auf der Zunge verbleibt,eine Nachhaltigkeit, die ein Flachlagenweinselten aufweist.

Dies trifft generell auf alle intensiv gesteins-haltigen Weinbergböden zu. Kann man aber nunRieslinge vom Kalkstein generell von Rieslingen aus

Buntsandstein unterscheiden? Hat jeder Boden einenwiedererkennbaren Geschmack? Schwierig, schwierig,winden sich die Experten. Schließlich enthält das Terroirja den wesentlichen Faktor Mensch, und der beeinflusstdurch seine individuelle, ganz eigene Art der Bearbeitungdie „wilden“ Verhältnisse maßgeblich. Es wurden bereitsVerkostungen durchgeführt, bei denen Profis Weine denjeweiligen Böden aus Schiefer, Kalk, Buntsandstein oderGranit zuordnen sollten. Das ging ziemlich schief, dennselbst gestandene Verkoster mussten die Waffen strecken.Zu verwirrend waren Einflüsse durch unterschiedliche He-fen, Ausbauarten, Lesezeitpunkte, Maischestandzeiten ...Man muss sich schlichtweg vor Augen führen, dass wir esbei Wein mit einem Naturprodukt zu tun haben, welchesmal so, mal anders ausfällt, und das auch noch jährlichnach eigenem Gutdünken.

ABER: Unterschiedlichkeit schafft Reichtum. Wirhaben gerade in der Pfalz inzwischen eine Phalanx an her-vorragend ausgebildeten Winzerinnen und Winzern, diegenau wissen, was sie tun. Sie möchten auf internationa-lem Niveau agieren können, dies freilich mit einer regio-nalen Verwurzelung als persönlichem Hintergrund. Esgeht um Unverwechselbarkeit, um Ursprung, um Trans-parenz und um Nachvollziehbarkeit. Jeder achtet dabeiaufs Terroir und damit auch auf die Böden. Ist dies nunein bloßer Trend? Wieder so eine Mode, die kommt undgeht? Wohl kaum. Vielmehr ist der Umgang mit demTerroir Ausdruck des Wissens um die Gegebenheiten

im Weinberg. Wir können uns in dieser Hinsichteiner Breite und Tiefe der Qualitäten erfreuen,wie sie selten ist auf der Welt. Die Pfalz hat einerstaunliches Reservoir im Angebot. Dürfen wirSie verführen? Doch Vorsicht – Sie könnten einechter Fan werden!

DA S T E R R O I RI S T DA NN I NO R DNUNG , W ENNAU CH E R H I E RZ UHAU S E I S T .

W E I N E M I T U R S P R UN GS I N D IM T R E N D .W E I N E , D I E I H RT E R R O I RS C HM E C K B A RA B B I L D E E N .

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WER HÄT T E V ERMUT E T , WE L CH E I N D I E S E R S O

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BE SCHAUL I CHEN WELT S TECKT. D i e L e u t e h i e r AM WEN IG S T EN . >

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n einem trüben Novemberwochenendedes Jahres 2007 besuchten David Seijasund Ferran Centelles die Südliche Wein-strasse. Beruflich. Wandern wollten sie

nicht. Schmucke Dörfer wie Birkweiler nahmen sienur am Rande wahr. Die hervorragende Interpreta-tion moderner Landküche in der Weinstube Brand

in Frankweiler wussten sie sehr zu schätzen. Wasihnen jedoch wirklich keine Ruhe ließ, heißt Kas-tanienbusch, Mandelberg, Im Sonnenschein oderLatt. Da wollten sie hin. Zu den Weinbergen, zu denWinzern.

Die freundlichen Herren gehören zu den wich-tigstenWeinpersönlichkeiten Spaniens. Sie füllen als

Sommeliers im Restaurant „El Bulli“ den Keller desderzeit wohl berühmtesten Restaurants der Welt.Wer einen von jährlich 8000 möglichen Plätzenergattert, kann in der Pilgerstätte des KochkünstlersFerran Adria Riesling aus dem Kastanienbusch trin-ken. Grandiose Weine, wie sie hier wachsen, dürftenkeinesfalls auf der Karte fehlen, sagen ausgerechnetdie spanischen Experten.

Es ist die Spitze des Weinbergs. Als vor zehn Jah-ren die Zeitschrift VINUM erstmals einen Preis fürweiße Burgunderweine ausschrieb, stammten gleich

mehrere der besten zehn von der Südlichen Wein-strasse. Der amerikanische Weinpapst Robert Parkerlobt Südpfälzer trockene Rieslinge und Burgunder.Der Wine Spectator, die größte Weinzeitschrift derWelt, vergibt munter Punkte jenseits der 90 von100 – für trockene deutsche Weine war das lange un-denkbar. Im Gault Millau WeinGuide stellt der Süd-pfälzer Fritz Becker nun schon im vierten Jahr nach-einander den „besten deutschen Spätburgunder“, inder neuesten Ausgabe außerdem auch den drittbes-ten und den fünftbesten, eine Sensation! Bei WeißenBurgundern ist die Südpfalz seit Jahren auf zwei derersten fünf Plätze abonniert, immerhin auf mehrereWinzer verteilt.

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Warum alles so enden musste. AUF E INMAL WAREN

SÜDP FÄ L Z ER WE INE E IN E ART PROTOTYP DE S HERVORRAGENDEN CHAR -

D O NNAY, D E S WE I S S B U R GUND E R , D E S S PÄT B U R GUND E R , J A S O G A R D E S

R I E S L ING , DER NUN N ICHT MEHR VOM ALTEN R I ESL ING -ADEL ABSCHÄTZ IG

BEGUTACHTET WURDE . AUF E INMAL KAMEN SOMMEL I ERS AUS ALLER WELT .

Im Jahre 2009 gehört die Südpfalz nahezu unbe-stritten zu den Regionen, die mit höchster Qualitätvon sich reden machen. Dass auch im 5-Euro-Regalviel für’s Geld geboten wird, bestätigen die Fachhänd-ler landauf, landab.

Wenn wir noch einen Moment bei Spanien ver-weilen, erinnern wir uns vielleicht an die Forderun-gen spanischer Weinbaufunktionäre. Sie verlangtennoch vor 20 Jahren in EG-Gremien, der Weinbau umden 50. Breitengrad müsse beendet werden, weil danur grünes, unreifes Zeug wachse, das man aufzuckernmüsse. Das war damals schon unter der Gürtellinie,hat aber mit dem zu tun, was wir neudeutsch gerneImage nennen. Weitere 20 Jahre zurück fand sich indem Landstrich, der heute Südliche Weinstrasseheißt, wirklich kaum ein halbes Dutzend überregio-nal beachteter Weinerzeuger. Fast die Hälfte jedesJahrganges ging als Fassware an die Mosel und trugdort „zur Abrundung“ der Moselweine bei. Das wardamals noch erlaubt.

Nun gehört Weinbau nicht zu den Berufszwei-gen, die für rasche Veränderungen bekannt sind.Und eine ganze Region krempelt man erst rechtnicht mit einem Fingerschnippen um. Was ist indiesem heute so erfolgreichen Ländchen passiert?

er Anstoß kam, die Pfälzer mögen esverzeihen, eindeutig von außen. Derdeutsche Bundestag beschloss ein neuesWeingesetz, das ab 1971 gelten sollte

und den meisten Oberhaardter Winzern ihre wirt-schaftliche Basis nahm. Der „übergebietliche Ver-schnitt“, die wundersame Verwandlung von Pfalzweinin Moselwein, wurde verboten.

Da standen die Südpfälzer nun, hatten im Zugeder Umstellung von gemischter Landwirtschaftauf Einzelkulturen die Rentabilität des Weinbaus

Das war vor dreißig Jahrenal les ganz anders .

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Die erste freundschaftl iche Init iat ive zur Steigerung von Qualitätund Reputat ion haben die „Fünf Winzer, Fünf Freunde“ gestartet .Sie sind auf ihrem vor fast zwanzig Jahren eingeschlagenen Wegganz oben angekommen.

F Ü N F AU S G E P R ÄG T E I G E N S I N N I G E KÖ P F E

B E I D E R A R B E I T AM G EM E I N S AM E N Z I E L

Fünf Winzer, fünf Freunde: Fri tz Becker, Hansjörg Rebholz , Rainer Keßler, Thomas Siegrist , Karlheinz Wehrheim

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entdeckt, ab Ende der 50er Jahre kräftig neue Reb-flächen bis weit in die Ebene hinein gepflanzt undwussten nicht, wohin mit den Früchten ihrer Arbeit.In diesem Moment kommt ein Mann ins Spiel, dernach Lehrjahren in Mainz Landrat des LandkreisesLandau-Bad Bergzabern geworden war. GerhardSchwetje, ein – wir können es nicht verschweigen –Moselaner, erkannte, dass die Region sicherenAbsatz nur mit einer eigenen Vertriebsstrategieund eigenem Profil erringen konnte.

Schwetje fand in Dieter Hörner einen kongenia-len Aktivisten, der später viele Jahre lang als Ge-schäftsführer des damals noch zu gründenden Vereinsam Fließband lieferte, was man heute Marketing-ideen nennt, bis hin zu den erstaunlichen 3000 Son-nenstunden der Südpfalz. Mit ihm zusammen zogSchwetje persönlich durch das Land, immer Aufnah-meanträge in der Tasche für den neu zu gründendenVerein. „Südliche Weinstrasse“ wurde er geheißen.Ein genialer Name, wie sich bald zeigte, auch wennman andernorts Gift und Galle spuckte. Ein Name,mit dem alles gesagt ist, der unglaublich positivklingt und der ... na ja ... alle anderen ein wenig inder Kälte stehen lässt.

er Verein Südliche Weinstrasse hieltseine Gründungsversammlung am9. 9.1971 ab, bereits mit über 500 Mit-gliedern. Jahrelang finanzierte er sich

vor allem über ein Herkunftszeichen Südliche Wein-strasse, das man für 3 Pfg. kaufen konnte und dasrasch den damals enormen Betrag von 500.000 DMeinbrachte. Damit war zu arbeiten, nach innen, umWinzer zur Mitarbeit und zum Aufbau eigener, selbst-vermarktender Weingüter zu motivieren, nach außen,um kleine, witzige Anzeigen zu veröffentlichen, dievon einem gesegneten Ländchen sprachen, mit humor-vollen Menschen, guten und preiswerten Weinen,eigenwilligen Rezepten und gemütlichenWeinstuben.So erschuf man sich selbst neu, und das Schönstedaran war: Es war gar nicht mal gelogen, denn dieMenschen, Winzer, Wirte und Besitzer von Ferien-

wohnungen ebenso wie Bürgermeister von Gemein-den, arbeiteten bienenfleißig daran, dass die Besu-cher vorfanden, was die Anzeigen versprachen.

m Weinbau werkelte in dieser Zeit die ersteGründergeneration. Das waren die Unterneh-mer-Winzer, die aus der Ansammlung vonWeinbergen ein Weingut formten. Eine Zeit

der Aussiedlerhöfe, des Ankaufs von Kunststofftanks,der ersten schauderhaften Etiketten und des Ver-triebs von preiswerten Literweinen, mit denen mananderen Regionen problemlos Konkurrenz machenkonnte. Weinfeste, Gästezimmer für Wanderer undWeinkunden sowie die Renovierung von Dörfernkamen hinzu. Die Zahl der selbstvermarktendenBetriebe stieg rasch. Die Südliche Weinstrasse, wienun der Weinbaubereich, der Verein und bald auchder ehemalige Kreis Landau-Bad Bergzabern hieß,profilierte sich mit guter, preiswerter Ware für jedenTag. Das war schon mal was und half über die erstenJahre nach dem neuen Weingesetz. Gleichzeitigwurde die wirtschaftliche Basis geschaffen, diees einer zweiten Generation erlaubte, einen Schrittweiter zu gehen. Davon gleich mehr.

Der Pfälzer Schoppen, Weck, Worschd und Woi,der Spießbraten und eine wachsende Zahl an Wein-stuben, die Saumagen, Leberknödel und Bratwurstin den Herzen und Mägen der Gäste verankerten –all dies trug zu einer gemütlich versüffelten Wein-seligkeit bei. Die Gäste liebten sie ebenso wie dieSüdpfälzer. Man begann, sich zu gefallen. FriedrichEngels hatte das Phänomen allpfälzischer Glückselig-keit in seinem Bericht über die Reichsverfassungs-kampagne 1849 auch nicht wesentlich anders beschrie-ben. Jedenfalls: Es funktionierte, und die Preußenkamen diesmal nicht, um die Idylle zu zerstören,sondern um sich daran zu laben.

Nun sind die Pfälzer zwar rundweg gutmütig. Siemussten aber auch über Jahrhunderte lernen, dassgute und schlechte Zeiten rasch wechseln und dieVerhältnisse sich schneller ändern als wünschens-wert. Diese Erkenntnis im Hinterkopf und einen

D

IZunächst mit Weck, Worschd, Woi inHerzen und Mägen der Gäste .

„Südl iche Weinstrasse“ . Das kannsich schmecken lassen.

[ D Y N AM I K ]

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F Ü N F W I N Z E R S E T Z E N AU F Z U K U N F T .

UND E IN EN WE IN M I T VERGANGENHE I T.

Die Südpfalz -Connexion: Klaus Scheu, Volker Gies , Boris Kranz, Sven Leiner, Peter Siener

Sie erwarben den langeschon brach liegenden,von Gestrüpp überwuchertenStei lhang in abseit igerWald-Lage: den Weinbergdes nahen ehemaligenZisterzienserklosters inEußerthal. Sie bepflanzen ihnmit Spätburgunder-Reben.So führen sie Tradit ion fort .Und ernten nun die Früchteihrer Arbeit . Weine,die Zukunft versprechen.Auch ihnen.

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handfesten Ehrgeiz im Leib, sagte sich der eine oderandere Winzer, man müsse mehr Akzente setzen, alsnur alles genauso gut wie andere, aber ein wenigpreiswerter zu machen. Damit zündelten sie schonan der nächsten Stufe der Rakete.

nd wieder fügten sich Glück und guterWille, denn die damals wohl besten,zumindest aber deutlich aus der Mengeherausragenden Winzer schlossen sich

zusammen, um „Weine von nicht alltäglicher Quali-tät“ zu präsentieren, Weinbau und Kellertechnikenzu verbessern, dabei in den besten Weinregionender Welt zu lernen und nicht mehr und nicht weni-ger zu versuchen, als „Große Weine aus der Süd-pfalz“. „Fünf Freunde“ nannten sie sich, und mankennt sie längst: Wehrheim, Rebholz, Keßler, Siegristund Becker. Sie berieten sich, sie reisten, sie stritten,sie fingen an, die beste Eiche für den Ausbau imBarrique zu suchen (und fanden dabei Pfälzer Eiche –wundert es uns noch?). Das alles hatte gewaltigeAuswirkungen nach innen und nach außen, denn esfiel in eine Zeit der Wein-Bewertungen, der Wein-und-Essen-Diskussionen, der Frage nach dem bestenWeg für Burgunder und Rieslinge, der Entdeckungdes Wortes Terroir und manchmal sogar dessen, wases bedeutet. Auf einmal kamen Sommeliers aus ganzDeutschland. Auf einmal waren einige SüdpfälzerWeine eine Art Prototyp des hervorragenden Char-donnay, des Weißburgunder, des Spätburgunder, ja

sogar des Riesling, der nun bald nicht mehr vomalten Riesling-Adel abschätzig begutachtet wurde.Manchem Kollegen ließ das keine Ruhe, und so gabes auf breiter Front Schritte in Richtung Qualität,die sich nun längst nicht mehr mit dem Üblichen,sondern mit dem Besten der jeweiligen Kategoriemaß.

Nun fehlte nur noch ein kleiner Schritt. Eine neueGeneration von Söhnen und Töchtern der Selbstver-marktungsgründer war herangewachsen. Sie beäug-ten neugierig, was die Fünf Freunde und andereSpitzenwinzer machten. Sie gingen bei den Stars in

die Lehre, sie studierten in Geisenheim und erhielteneine profunde Basis, sie reisten in der Welt herum,um bei anderen, die es auch können, abzugucken.Dann kamen sie nach Hause und fingen an, die Basishervorragender Weine von der Südlichen Wein-strasse zu verbreitern.

Von den Fünf Freunden hat diese jüngste Gene-ration gelernt, dass die Qualität umso rascher steigt,wenn man seine Erfahrungen austauscht. Deshalbist die Südliche Weinstrasse heute eine Talent-schmiede. Eine Art „Fünf-Freunde-Jugend“, die„Südpfalz-Connexion“ arbeitet nach dem gleichenPrinzip. Schon bringen sie Weine auf die Flasche,die zum Besten gehören, was die Pfalz zu bieten hat.

Nicht zu übersehen, weil endlich im rechtenLicht, sind die Frauen. Inzwischen stellen sie einenGutteil der Lehrlinge in den Ausbildungsbetrieben,die Zahl der weiblichen Studierenden in den ein-schlägigen Fächern steigt kontinuierlich. Natürlichwaren die Frauen schon immer die unverzichtbareStütze der Weingüter, inzwischen jedoch über-nehmen sie die volle Verantwortung für ihre Weine,und präsentieren Sie mit großem Erfolg. An allenEcken und Enden greift die Jugend ein, verbessert,misst sich, pflegt Verbindungen zu Sommeliers undträgt dazu bei, dass die Südpfalz zu dem gewordenist, wie sie sich heute zeigt. Eine Region mit großenWeinen, mit sehr guten Weinen und mit erfreulichvielen guten Alltagsweinen.

ll dies, und damit kommen wir zumWichtigsten, wäre freilich nicht möglich

gewesen, wenn die Südpfalz, jetzt alsLand, als Terroir, als Boden, als Wein-

berglage nicht mitgespielt hätte.Nehmen wir also, was wir er-reicht haben, auch ein wenig alsein Geschenk der Natur, die dieseWeine ermöglicht und die wir ge-fälligst zu pflegen haben. FerranCentelles hat dies übrigens soforterkannt. „Wahnsinn, diese Lage,“hat er gesagt, als er im Kastanien-busch stand. Er hat recht.

U

AJürgen MathäßDer Diplom-Volkswirtarbeitetals freiberuflicherJournalist undBerater im Wein-marketing. Buch undZeitschriftenver-öffentlichungen.

An al len Ecken und Enden greift hierinzwischen die Jugend ein .

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[ D Y N AM I K ]

Von Jürgen Mathäß

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F R AU E N G E H E N I H R E N E I G E N E N W E G . WOH I N DA S

F Ü H RT , Z E I G E N D I E W E I N E J U N G E R W I N Z E R I N N E N .

Vier zum Beispie l : Esther Bangerth , Nicole Graeber, Tina Pfaffmann, Barbara Roth

Mitdenken, mitarbeiten,Rücken frei halten! Frauenspielen in den Famil ienwein-gütern schon immer einegroße Rolle. Ohne dass diesöffentl ich gewürdigt wird.Das ändert sich.Immer öfter übernehmenjunge Winzerinnen Verant-wortung für Qualität und Sti lihrer Weine. Und prägenihren Charakter mit spürbareigener Handschrift .

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BE I WECHSELNDEN BÜHNENB I LDERN : Große PfälzerWeinoper

eben der Liebe auf den ers-ten Blick gibt es auch dieLiebe auf die erste Berüh-rung – und die geht viel-

leicht noch tiefer“.Ein Zitat des russisch-amerikanischen

Schriftstellers Vladimir Nabokov. Wer diePfalz kennt, versteht, warum ich den bekann-ten Literaten zitiere: Die große Liebe auf denersten Blick ist die Region zwischen Schwei-gen im Süden an der französischen Grenzeund Grünstadt im Norden meistens nicht. Diezauberhafte Landschaft westlich des Rheinesmuss man erleben und erfahren – die sanftgeschwungenenWeinberge an der SüdlichenWeinstrasse, die Menschen mit ihrer ausge-prägten Bodenhaftung, die romantischenWeindörfer mit ihren schmuck herausgeputz-ten Fachwerkhäusern – und natürlich auchden exzellenten Wein. Aber dazu später mehr.

Ich besuche die Pfalz seit vielen Jahrenund weiß nicht, welcher Jahreszeit ich denVorzug geben soll. Wie bei einer großenOper eröffnet im Frühjahr die Mandelblütein verschwenderischen Rosafarben die Sai-son mit einem heiteren Auftakt. Der nächsteAufzug folgt im April mit der Kirschblüte,dann die fulminante Apfelblüte und im Junidie (hoffentlich) viel versprechendeRebblüte.Landschaften wie Bühnenbilder in Opernvon Mozart, Vivaldi oder Verdi. Dann hat derSommer mit verschwenderisch blühendenOleandern seinen strahlenden Auftritt. WieKomparsen in zartemWeiß und Rosa stehensie an den Straßen und in den zauberhaftenInnenhöfen der Weingüter und Restaurants.

Besonders schön blüht es im entzückendenWeindorf Forst bei Deidesheim. Hier werdendie ersten Gewächse der besten Lagen aus derRegion Mittelhaardt entkorkt: Forster Unge-heuer, Jesuitengarten, Freundstück, Kirchen-stück und Pechstein. Meine Empfehlung istseit Jahren das Weingut Georg Mosbacher.Ins Glas kommen überzeugende Rieslingemit opulenter Frucht, Eleganz und Finesse.Bei der Prämierung der 100 bestenWeine ausDeutschland war die Pfalz 2007 der großeGewinner: 300 Weine wurden von einemkompetenten „Bunte“-Team verkostet – unterden Top-Ten der Weißweine standen amSchluss acht Pfälzer Weine!

Der Herbst ist die hohe Zeit der Connais-seure und Genießer. Die Weinberge präsen-tieren sich in leuchtendem Goldgelb und fa-cettenreichem Rot. Die ersten Nebel aus derRheinebene zeichnen die Landschaft alsmystisches Aquarell mit sanft geschwungenenKonturen. Die Natur hat den Tisch gedecktund präsentiert sich in verschwenderischerFülle. Große Küchenchefs in kleinen Dörfernbegeistern auch die anspruchsvollsten Gour-mets. Allen voran mein Freund und hochgeschätzter Koch-Künstler Karl-Emil Kuntz imRestaurant „Zur Krone“ in Herxheim-Hayna.Wer seine große Gourmet-Küche liebt, be-stellt einen Tisch im eleganten Feinschme-cker-Restaurant. Wer die Pfalz schmeckenmöchte, isst sich durch die regionale Speise-karte in der rustikalen „Pfälzer Stube“. Hier

werden Saumagen, Blutwurststrudel und Kon-sorten kulinarisch geadelt. Seine Frau MartinaKuntz überzeugt mit fulminantem PfälzerWeinwissen. Dem Michelin ist die Leistungdieses Hauses seit Jahren einen Stern wert.Mit einem Stern darf sich auch „Steverding’sIsenhof“ in Knittelsheim schmücken. FeineKüche in einem gemütlichen alten Fachwerk-haus. Peter Steverding kocht klassisch-fran-zösisch. Man riecht hier, was in den Töpfenund Pfannen der französischen Nachbarnbrutzelt. Drei weitere Sterne hat der roteRestaurantführer in der Vorderpfalz verge-ben: „Schwarzer Hahn“ im DeidesheimerHof, Deidesheim; „Luther“, Freinsheim;„Alte Pfarrey“ in Neuleiningen. Im Restau-rant „Freundstück“ im stilvoll restaurierten„Ketschauer Hof“ in Deidesheim steht seitKurzem Küchenchef Jens Fischer am Herd,der seiner kreativen Künste wegen schonbald von sich reden machen wird.

Das Erscheinungsbild der Pfälzer Meister-köche ist besonders erfreulich. Sie treten inder Regel eher bescheiden auf und fühlen sichden sogenannten Starköchen nicht zugehörig.

Im Herbst habenWeinfeste und der Wein-tourismus Hochsaison. 200 Weinfeste wer-den gefeiert und über zehn Millionen Gästejährlich helfen den Pfälzern, ihre Fässer zuleeren.

Mir persönlich liegt mehr das Kontrast-programm: Weingenuss im kleinen Kreis mitFreunden und vinophilen Gleichgesinnten.

Schlösschen St . Paul , Schweigen Weingut Dengler -Seyler, Maikammer

„N

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in vier Aufzügen. UND DA S P U B L I K UM S P I E LT B E G E I S T E RT M I T .

Vielleicht in der Weinstube „Brand“ zu Frank-weiler im romantischen Gastgarten oder beieinem Abend in „Reuters Holzappel“ inPleisweiler. Köstlich und einfach zu merken:Flammkuchen & Fachwerk. Aber auch dieRestaurants „Beat Lutz“ in Landau-Godram-stein oder „Schneider“ in Dernbach sindAdressen zum Weiterempfehlen.

heo Kautzmann, knorriger und zu-gleich liebenswerter Weinbotschaf-ter der Südlichen Weinstrasse,führte mich im August wieder ein-

mal durch die wichtigsten Weinbau-Betriebeseiner Heimat. Die meisten der Erzeuger sindmir bekannt, seit vielen Jahren trinken dieGäste auf Veranstaltungen der Hubert BurdaMedia Weine aus der Südpfalz. Bambi-Ver-leihung, New Faces Award, Gala der Felix-Burda Stiftung – das sind nur einige derEvents, bei denen die Pfalz mit ihren bestenKreszensen überzeugt. Das Weingut „Ökono-mierat Rebholz“ aus Siebeldingen war dabei,Friedrich Becker aus Schweigen brillierte inBerlin bei der Felix Burda Gala mit seinemGrauburgunder. Auf der gleichen Veranstal-tung wurde der Spätburgunder von PeterSiener aus Birkweiler regelrecht gefeiert(und getrunken). Das Weingut Kranz warvertreten, Theo Minges aus Flemlingen,Weingut Siegrist aus Leinsweiler, WeingutBernhart undWeinhof Scheu aus Schweigen,Gies-Düppel aus Birkweiler, das WeingutMünzberg aus Landau-Godramstein.

Auf unserer Südpfalz-tour überzeugten michwie immer die Weine vonKarlheinz Wehrheim ausBirkweiler. Seine Ries-ling Spätlese „Kastanien-busch“ und sein Weißer Burgunder „Birk-weiler Mandelberg“ sind stolze Vertreterihrer Rebsorte: Geballte Frucht, Körper,Eleganz, Struktur, gutes Säurespiel und einespürbare Mineralität verdienen das Prädikat„Erstes Gewächs“. Aber auch die Weine vonJürgen Leiner in Ilbesheim können sich se-hen bzw. schmecken lassen. Sein WeißerBurgunder „Calvus Mons“ begeisterte michund gehört zur absoluten Spitzenklasse, wieauch sein Rotwein Tempranillo (eine Reb-sorte aus Spanien), der noch Furore machenwird. In Birkweiler überraschte mich dasWeingut Ökonomierat Johannes Kleinmannmit seiner klaren Produktlinie. WeisserBurgunder, Signatur 2008, Riesling, Muschel-kalk, Spätlese trocken 2008, Pinot Noir, Spät-burgunder, Spätlese 2007. Die besten Spät-burgunder präsentierte Friedrich Becker:Sein 2005er „Sankt Paul“ Großes Gewächsund sein 2005er Pinot Noir, trocken, sindmit das Beste, was Deutschland im „RotenBereich“ zu bieten hat. Als frankophiler Con-naisseur ziehe ich den Hut! Chapeau!

Nach der Fahrt durch die Weinbergestand ein Besuch im „Weinhaus“ bei Gregorund Martin Meßmer in Burrweiler auf dem

Programm. In dieser Vi-nothek unterhalb der An-nakapelle können Wein-nasen große Weine ver-kosten, ihr Weinwissentesten und sich in die

Geheimnisse des Weingenusses und derSensorik einführen lassen. Den grandiosenBlick von der Terrasse gibt es gratis dazu.Der Ausblick geht über die Weinberge vomHambacher Schloss über die Rheinebene biszu den Hügeln des Nordschwarzwaldes.

Der Vorhang der großen Pfälzer Wein-oper fällt im Winter, in der Musik eher Mollals Dur. Zeit für Wagner, für opulenten Weinmit feinen Zwischentönen. Aber auch Zeitder Stille, Zeit der Besinnung, Zeit, zu sichselbst – und vielleicht zu einer neuen Wein-begeisterung zu finden. Zeit zur Einkehr –zur inneren und natürlich auch zur äußeren.Einkehr etwa bei Anette Ueberschaer in der„Eselsburg“ in Neustadt-Mußbach. In ihremRefugium aus Kunst & Krempel, Wärme undGeborgenheit, Genuss mitkultivierter Deftigkeit fin-det jeder zu sich selbst.Und nach dem dritten GlasGewürztraminer Spätlesevon Hansjörg Rebholz istman bei sich selbst ange-kommen. Die Welt bleibtdraußen. Es ist Winter –meine heilige Weinzeit.Wolfgang Ritter

T

D I E S E W E I N E ?A L S F R A N K O P H I L E R

C O N N A I S S E U R Z I E H EI C H D E N H U T,

C H A P E A U !

Wolfgang RitterChef vom Dienstbei der „Bunten“Ressortleiter FoodRestaurant-Krit ikerBuchautor

Weingut Dr. Wehrheim, Birkwei ler Vinothek Das Weinhaus , Weingut Meßmer, Burrwei ler

Die Bühnenbilderwechseln mit denJahreszeiten:Frühling, Sommer,Herbst und Winter. 27

Page 28: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Bad Bergzabern

WeingutKnöll & VogelKlingweg 376887 Bad BergzabernTel. 0 63 43/12 46www.knoell-vogel.de

Birkweiler

Bioland Weingut EpplerAm Rosenberg 676831 BirkweilerTel. 0 63 45/91 90 87www.weingut-eppler.de

Weingut Gies-DüppelAm Rosenberg 576831 BirkweilerTel. 0 63 45/91 91 56www.gies-dueppel.de

Weingut ÖkonomieratJohannes KleinmannHauptstraße 1776831 BirkweilerTel. 0 63 45/35 47www.weingut-kleinmann.de

Weingut SchollerAlte Kirchstraße 776831 BirkweilerTel. 0 63 45/35 29www.weingut-scholler.de

Weingut SienerWeinstraße 3176831 BirkweilerTel. 0 63 45/35 39www.weingutsiener.de

Weingut Dr. WehrheimWeinstraße 876831 BirkweilerTel. 0 63 45/35 42www.weingut-wehrheim.de

Böchingen

Weingut SauerHauptstraße 4476833 BöchingenTel. 0 63 41/6 11 75www.weingut-sauer.com

Burrweiler

Weingut Meßmer +Vinothek Das WeinhausGaisbergstraße 576835 BurrweilerTel. 0 63 45/9 59 97 90www.weingut-messmer.dewww.dasweinhaus.com

Weingut WeberHirtenstraße 1 + 376835 BurrweilerTel. 0 63 45/91 92 12www.weingut-klemens-weber.de

Wein- und SektgutWind-RaboldGaisbergstraße 976835 BurrweilerTel. 0 63 45/36 92www.wind-rabold.de

Edenkoben

Weingut GraeberSchanzstraße 2167480 EdenkobenTel. 0 63 23/55 68www.weingut-graeber.dewww.edelundsuess.com

Vinification LudwigshöheVillastraße 6267480 EdenkobenTel. 0 63 23/80 46 15www.vinification-ludwigshoehe.de

Edesheim

Wein- u. Sektgut-DestillerieDiehlEisenbahnstraße 3 a67483 EdesheimTel. 0 63 23/93 89 30www.diehl-wein.de

Weingut OberhoferAm Linsenberg 167483 EdesheimTel. 0 63 23/94 49 11www.weingutoberhofer.de

Weingut RehmLudwigstraße 3667483 EdesheimTel. 0 63 23/77 49www.weingut-rehm.de

Weingut WiedemannStaatsstraße 2367483 EdesheimTel. 0 63 23/24 00www.wiedemann-wein.de

Essingen

Weingut FreySpanierstraße 976879 EssingenTel. 0 63 47/82 24www.weingut-frey.com

Flemlingen

Weingut Theo MingesBachstraße 1176835 FlemlingenTel. 0 63 23/9 33 50www.weingut-minges.com

Frankweiler

Weingut LidyFrankenburgstraße 676833 FrankweilerTel. 0 63 45/34 72www.weingut-lidy.de

Weingut MüllerBergbornstraße 15-1776833 FrankweilerTel. 0 63 45/17 07www.weingut-m.de

WeingutRolf und Tina PfaffmannAm Stahlbühl76833 FrankweilerTel. 0 63 45/13 64www.wein-pfaffmann.de

Gleisweiler

Weingut ArgusHauptstraße 2376835 GleisweilerTel. 0 63 45/91 94 24www.argus-wein.de

Weingut NicklisWeinstraße 1176835 GleisweilerTel. 0 63 45/18 04www.weingut-nicklis.de

WeingutFamilie Fritz WadleWeinstraße 2076835 GleisweilerTel. 0 63 45/36 76www.wadle-wein.de

Hainfeld

Weingut Borell-DiehlWeinstraße 4776835 HainfeldTel. 0 63 23/98 05 30www.borell-diehl.de

Weingut HundemerWeinstraße 6876835 HainfeldTel. 0 63 23/27 43www.weingut-hundemer.de

Weingut Gerhard KleinWeinstraße 3876835 HainfeldTel. 0 63 23/27 13www.weingut-gerhard-klein.de

Weingut Bernhard KochWeinstraße 176835 HainfeldTel. 0 63 23/27 28www.weingut-bernhard-koch.de

Heuchelheim-Klingen

Familienweingut +Destillerie Bangerth-RinckKlingbachstraße 7376831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/ 86 36www.bangerth-rinck.de

Weingut Joachim HofKlingbachstraße 2976831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/15 91

Wein- und Sektgut MeyerBahnhofstraße 1076831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/58 95www.meyer-weingut.de

Hochstadt

Weingut SternHauptstraße 19976879 HochstadtTel. 0 63 47/ 86 34www.weingut-stern.de

Ilbesheim

Deutsches Weintor eGAn der Ahlmühle 176831 IlbesheimTel. 0 63 41/3 81 50VinothekTel. 0 63 41/38 15 50www.weintor.de

KURZE WEGEZU WINZERN UND

WEIN

Nutzen Sie die Gelegenheit! Lernen Sie Winzer und Weine kennen.Nehmen Sie sich Zeit für eine Weinprobe und lassen Sie sich Wein-berge und -keller zeigen. Mehr Adressen: www. suedlicheweinstrasse.de

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Weingut Münzberg , Landau-Godramstein Sti ftsweingut Frank Meyer, Kl ingenmünster

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Weingut ErlenweinWacholderhof76831 IlbesheimTel. 0 63 45/91 93 70www.weingut-erlenwein.de

Weingut KranzMörzheimer Straße 276831 IlbesheimTel. 0 63 41/93 92 06www.weingut-kranz.de

Weingut Jürgen LeinerArzheimer Straße 1476831 IlbesheimTel. 0 63 41/3 06 21www.weingut-leiner.de

Kirrweiler

Weingut Hermann ZöllerMarktstraße 1667489 KirrweilerTel. 0 63 21/5 82 87www.weinhaus-zoeller.de

Kleinfischlingen

WeingutEllermann-SpiegelPoststraße 367483 KleinfischlingenTel. 0 63 47/88 11www.ellermann-spiegel.de

Klingenmünster

StiftsweingutFrank MeyerWeinstraße 3776889 KlingenmünsterTel. 0 63 49/74 46www.stiftsweingut-meyer.de

Weingut PorzeltSteinstraße 9176889 KlingenmünsterTel. 0 63 49/81 86www.weingut-porzelt.de

Landau

Weingut MünzbergHofgut76829 Ld-GodramsteinTel. 0 63 41/6 09 35www.weingut-muenzberg.de

Weingut -Gästehaus StentzMörzheimer Hauptstraße 4776829 Ld-MörzheimTel. 0 63 41/3 01 21www.stentz.de

WeingutEmil Bauer & SöhneWalsheimer Straße 1876829 Ld-NußdorfTel. 0 63 41/6 17 54www.bauerwein.de

WeingutTheobald PfaffmannLindenbergstraße 32 + 3676829 Ld-NußdorfTel. 0 63 41/96 91 87www.vinopan.de

Weingut VögeliWollmesheimer Hauptstr. 9076829 Ld-WollmesheimTel. 0 63 41/3 27 92www.weingut-voegeli.de

Leinsweiler

Weingut SiegristAm Hasensprung 476829 LeinsweilerTel. 0 63 45/13 09www.weingut-siegrist.de

Maikammer

Weingut Dengler-SeylerWeinstraße Süd 667487 MaikammerTel. 0 63 21/51 03www.dengler-seyler.de

Wein- und SektgutImmengarten HofMarktstraße 6267487 MaikammerTel. 0 63 21/5 94 00www.immengarten-hof.de

Weingut Erich StachelBahnhofstraße 4067487 MaikammerTel. 0 63 21/51 12www.weingut-stachel.de

Weingut August ZieglerBahnhofstraße 567487 MaikammerTel. 0 63 21/9 57 80www.august-ziegler.de

Pleisweiler-Oberhofen

Weingut WilkerHauptstraße 3076889 Pleisweiler-OberhofenTel. 0 63 43/22 02www.wilker.de

Rhodt unter Rietburg

Weingut FaderKastanienhofTheresienstraße 6276835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/51 93www.weingut-fader.de

WeingutChristian HeußlerMühlgasse 576835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/22 35www.heussler-wein.de

Weingut Klaus MeyerTheresienstraße 80 a76835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/9 32 33www.weingut-meyer.com

Weingut WaldkirchWeinstraße 5376835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/58 25www.weingut-waldkirch.de

Schweigen-Rechtenbach

Weingut Friedrich BeckerHauptstraße 2976889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/290www.friedrichbecker.de

Weingut BernhartHauptstraße 876889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/72 02www.weingut-bernhart.de

Vinothekam Deutschen WeintorWeinstraße 576889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/2 24www.weintor.de

Weingut GeisserLängelstraße 176889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/75 02www.weingut-geisser.de

Weingut JülgHauptstraße 176889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/91 90 90www.weingut-juelg.de

Weinhof ScheuHauptstraße 3376889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/72 29www.weinhof-scheu.de

Schweighofen

Weingut-BrennereiStefan FischerKirchstraße 276889 SchweighofenTel. 0 63 42/71 97www.stefan-fischer-weingut.de

Siebeldingen

WeingutÖkonomierat RebholzWeinstraße 5476833 SiebeldingenTel. 0 63 45/34 39www.oekonomierat-rebholz.de

Weingut Dr. SteinerJohanneshof76833 SiebeldingenTel. 0 63 45/36 64www.weingut-dr-steiner.dewww.eventlocation-suedpfalz.de

Weingut WilhelmshofQueichstraße 176833 SiebeldingenTel. 0 63 45/91 91 47www.wilhelmshof.de

St. Martin

Beckers Wein und SektgutMaikammererstraße 1867487 St. MartinTel. 0 63 23/9 44 40www.wein-und-sekt-becker.de

Wein- und SekthausAloisiushofMühlstraße 267487 St. MartinTel. 0 63 23/20 99www.aloisiushof.de

WeingutAltes SchlößchenMaikammerer Straße 767487 St. MartinTel. 0 63 23/9 43 00www.altes-schloesschen.de

Consulat des WeinsMaikammerer Straße 5+4467487 St. MartinTel. 0 63 23/80 44 25www.schneider-pfalz.de

Weingut Alfons HormuthEdenkobener Straße 1167487 St. MartinTel. 0 63 23/53 09www.weingut-hormuth.de

Weingut Alfons ZieglerJahnstraße 1167487 St. MartinTel. 0 63 23/53 37www.weingut-ziegler.de

Walsheim

Weingut Karl PfaffmannAllmendstraße 176833 WalsheimTel. 0 63 41/6 18 56www.weingut-karl-pfaffmann.de

Weyher in der Pfalz

Weingut Otmar GrafBorngasse 776835 Weyher in der PfalzTel. 0 63 23/98 00 64www.weingut-graf.de

Weingut Rudi MöwesHübühl 1076835 Weyher in der PfalzTel. 0 63 23/56 02www.weingut-moewes.de

29

Weingut Joachim Hof, Heuchelheim-Klingen Weingut Ökonomierat Johannes Kleinmann, Birkwei ler

Page 30: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

MAN I S ST UND TR INKT, WAS H I ER WÄCHST. UND DAS I ST, W I E J EDER

SEHEN KANN, g u t und meh r a l s g e nu g . H IER GEDE IHT NATÜRL I CH D I E

BODENSTÄNDIGE KÜCHE . UND WÄCHST ZUGLEICH WEIT über s ich hinaus.

ass der Pfälzer gerne trinkt, weiß der stau-

nende Gast der Region spätestens ab dem

Besuch eines der hiesigen Weinfeste, wenn

er mit dem obligatorischen Schoppenglas

konfrontiert ist. Je nordlichtender, desto baffer beim

Anblick der Dubbe-Offensive. Und dass der Pfälzer gerne

isst – tja, auch das ist offenkundig. Asketische Hunger-

haken sind in der Minderheit. Man feiert gerne und oft,

und dazu gehört selbstredend eine ordentliche Basis.

Besieht man sich die Pfälzer Gastronomiestruktur,

fallen sofort zwei Dinge auf: erstens unglaublich viele

Weinstuben, zweitens extrem wenig Chi-Chi. Die Verbin-

dung zur Region ist augenfällig. Gerichte wie Saumagen,

Leberknödel und Flääschknepp müssen ebenso sein wie

Gequellte mit weißem Käs’ (Dampfkartoffeln mit Quark)

oder auch unschlagbare Irrsinns-Kombinationen à la Grum-

beersupp mit Quetschekuche, was mit Kartoffelsuppe mit

Zwetschgenkuchen zwar übersetzt, aber niemals geschmackserlebnis-

technisch auch nur annähernd beschrieben werden kann.

Man isst heimatverbunden, was hier wächst, ob Pflanze oder Tier. Und

die Auswahl ist sensationell. Ob Gemüse aus dem fruchtbaren Rhein-

Schwemmlandboden, Wildschwein und Rotwild aus dem Pfälzerwald,

Lamm, Esskastanien – die Liste ist schier endlos, denn das Angebot ist

es ebenso. Jetzt kommen Vorlieben und, wenn man es gehoben ausdrü-

cken möchte, Essphilosophie mit ins Spiel. Das Woher und das Wohin

eben. Schieben wir also die Bratwurst für einen Moment beiseite und

widmen wir uns der Historie der Pfälzer Küche.

Vielleicht hilft dabei sogar ein Blick auf das Hier und Jetzt. Nähme

man heute den Wein und den Tourismus aus dem Leben der Südpfalz, es

bliebe so gut wie nichts mehr übrig. So und nicht anders war die Situation

eigentlich schon immer. Agrarisch geprägt, war die Pfälzer Küche seit je-

her eine Arme-Leute-Küche. Man lebte von dem, was man selbst anbaute und

erwirtschaftete. Der Wandel zu besserer Küche kam erst mit der französi-

schen Revolution. Der Adel dort hatte plötzlich richtig schlechte Karten

und wurde nicht selten umgebracht. Die Köche der Fürsten flohen über

die Grenzen, auch in die Pfalz, und hierher brachten sie ihr Wissen mit,

ihre Rezepte, ihre Ideen.

Regionale Küche ist seit einigen Jahren wieder in aller Munde, doch

was darunter an Wandelbarkeit und nicht nur Nuancen, sondern ganz

großen Unterschieden zu verstehen ist, vermitteln unsere Wirte auf dem

Teller. So können wir die Pfälzer Küche in einige ganz grobe Strukturen

unterteilen, die, bitteschön, nicht in der grundsätzlichen Qualität scharf

Der KücheWurzeln

d

30

GLA

NZLICHT

4

Page 31: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

gegeneinander abgrenzend verstanden werden sollen. Das verbindende

Glied ist stets die Liebe zur Urmutter, zum Umfeld.

Beginnen wir mit der unkompliziertesten Kategorie: der Einkehr beim

Wandern in eine der unzähligen bewirtschafteten Hütten im und am

Pfälzerwald. Hier ist Grundverpflegung angesagt, die manche der Wirte

jedoch dennoch auch reizt, nicht nur nach Schema F vorzugehen. Ja, es

gibt Hütten, die es sich nicht nehmen lassen, ihre Kuchen oder auch Brote

komplett selbst zu backen. Die keine Päckchensaucen und -suppen verwen-

den. Die stolz darauf sind, dass die Wandergäste und Ausflügler gerade

deswegen kommen und die Hütte nicht nur als Zwischenstation sehen,

die halt einfach da ist.

Die nächste Stufe wäre dann die Weinstube eines Winzers. Krachen

darf ’s, rustikal darf es sein – doch auch hier finden sich Winzer, die den

Saumagen eben noch selbst herstellen, deren Wurstsalat nicht aus dem

Eimer kommt und wo des Gastgebers Liebe zumWein sich fortsetzt in der

Begleitung ehrlicher Speisen. Wievielmal besser ist ein Flammkuchen, der

händisch belegt wurde! Im lauschigen Hof eines Weinguts neben Feigen-

bäumen und Oleandersträuchern zu sitzen, der Winzer erklärt seinen Wein,

die Frau regiert mitsamt Mutter in der Küche: Das ist Urlaubsatmosphäre.

enau dieser Umstand ist verstanden worden von einer Schar an

Gastronomen, die ein ebensolches Flair anbieten. Wir treten ein

in die Rumpsteakgefilde, in das natürliche Umfeld von Blutwurst-

strudel und nun schon etwas kreativeren Variationen dessen,

was die Region an Zutaten hervorbringt. Wer öfters in der Südpfalz unter-

wegs ist, kennt diese Plätze, wo sich zumeist junge Menschen nach ihrer

Ausbildung in den besten Häusern Deutschlands niedergelassen haben, um,

zurück in ihrer pfälzischen Heimat, ein neues Kapitel zu wagen: Gaumen

mit Anspruch, aber mit Bodenhaftung.

Doch auch die höchste Stufe der Kochkunst in der Region hat nie den

Kontakt zur Basis aufgegeben. Unsere Sternegastronomen – und alle, die

sich in diesen Bereichen bewegen –, verwenden durch die

Bank bevorzugt heimische Produkte, deren Erzeuger sie

persönlich kennen. Dies wird auf jeder Speisekarte betont,

und das ist auch ganz wichtig fürs Selbstverständnis.

Der Gast soll/muss wissen, wo er isst, was er isst, wo es

herkommt. In dieser höchsten Ebene werden die Zutaten

auf ein Level gehoben, welches den Ursprung deutlich

betont: Ich kann nur dann Spitzenküche abliefern, wenn

meine Lebensmittel stimmen. Wenn Geflügel und Weide-

tiere gut gezogen wurden. Wenn Pilze frisch sind, Forellen

und Flusskrebse aus saubersten Gewässern kommen,

das Gemüse keine Spritzmittelrückstände aufweist.

Es wird stets Leute geben, die sich alleine auf Grund

des Namens nicht für einen Saumagen begeistern können.

Auch die anderen, denen es unglaublich wichtig ist, auf

der Karte stets französisches Foie Gras oder atlantische

Hummerschwänze vorzufinden. Für den überwiegenden

Rest sagen wir einfach: Willkommen in der Pfalz! Macht

es euch gemütlich, setzt euch nicht alleine, sondern zu

anderen Gästen an den Tisch, babbelt

miteinander, lasst euch die Gläser

füllen, die Teller bringen. Seid Gast

in einem der wunderbarsten Land-

striche Deutschlands – genießt das

Leben mit Menschen, die sich für

jeden noch so kleinen Anlass ein Fest

ausdenken, an dem sie ordentlich

feiern können. Und lasst die Krawat-

ten zu Hause. Ihr seid unter Freunden.

Matthias F. Mangold

Matthias F. MangoldDer Journalist gibt inseinem Unternehmen„genusstur“Weinseminare undKochkurse. Er berätRestaurants undWeingüter.

g

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Das Beste.Vom Maı̂tre.S t e rnekoch und bekennender P fä l z e r i s t Kar l -Emi l Kunt z . S e ine Küchenkuns t en t -

zückt verwöhnte Fe inschmecker . Im Gourmetrestaurant wie in der ländl ichen Stube.

Die „Krone“ in Hayna ist ein Haus mit tiefen Wur-

zeln in der Landschaft der Südpfalz. Vom ländlichen

Gasthof innerhalb dreier Generationen aufgestie-

gen zur Spitzengastronomie. Seit vielen Jahren ist

das Hotel-Restaurant ausgezeichnet mit einem Stern

des Michelin und drei Kochmützen des Gault Millau.

Am Herd steht Karl-Emil Kuntz. Der Ruf seiner Kochkunst reicht weit

und zieht die Feinschmecker in das malerische Tabakdorf. Kurt Beck, der

Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, vom Naturell den Genüssen

zugetan, ist hier natürlich Stammgast. Mit dem Stolz des Landesherrn

macht er die Staatsgäste bekannt mit den Kreationen der Kuntzschen Küche.

Staatspräsident Jacques Chirac, Präsident George W. Bush, Bundespräsident

Horst Köhler, die Bundeskanzler Kohl und Schröder haben die Menüs ge-

nossen – und gerühmt.

Karl-Emil Kuntz macht nicht nur am Herd eine gute Figur. Populär

wie kein anderer ist der drahtige Koch auch durch seine Marathonläufe

geworden. Vor Tag schon zieht er seine Bahnen durch Felder, Wiesen und

Wälder. Um fit und wach an die herausfordernde Arbeit zu gehn.

Bei all dem internationalen Renommee ist er ein bekennender Südpfäl-

zer geblieben. Der Blick auf die fruchtbaren Felder des Rheintals, auf die

zum Haardtrand ansteigenden Weinberge und die dunklen Bergrücken des

wildreichen Pfälzerwaldes begeistern ihn – und rühren ihn jeden Tag neu an.

Es ist eine Landschaft, die Appetit macht. Weil sie alles in verschwende-

rischer Fülle gedeihen lässt, was man in der Küche wiederzufinden wünscht.

Wo, wenn nicht hier, wächst die Lust aufs gute Essen und demzufolge auch

die Kunst, es zuzubereiten. In dieser Region hat auch die Küche des Kochs

Kuntz ihren Ursprung. Weshalb er neben der internationalen auch die fri-

sche regionale Küche mit ihren bodenständigen Delikatessen pflegt. Auf

höchstem Zubereitungsniveau, versteht sich. Deshalb finden sich Gerichte

vom Kalbskopf, heimischen Wild, Pfälzer Wirsing und Blutwurststrudel

auf der Speisekarte. Länd-

liche Genüsse, die mit der

gleichen Passion und Kön-

nerschaft zubereitet wer-

den wie etwa Lauwarmes

Carpaccio von gespicktem

Seeteufel aus dem Räucherofen mit schwarzem

Wildreis und gekräuterter Kapern-Olivenage.

„Regionale Küche“, sagt Karl-Emil Kuntz „wird

ihren Stellenwert behalten. Die große internatio-

nale Küche ist immer auch vom Wandel geprägt,

ist den aufkommenden Moden und wechselnden

Trends unterworfen. Eine regionale Küche wie die

unsere hingegen hat den Reiz unbeirrbarer Stabi-

lität. Sie hält Tradiertes fest und entwickelt es

langsam fort. So wird sie Bestandteil der Kultur

der Region und damit wesentlicher Teil der Iden-

tifikation. Regionale Küche ist Heimat.“

Da wundert es nicht, dass die „Krone“ wo immer

möglich Produkte der Region bevorzugt und ein

feines Netzwerk zu hiesigen Zulieferern unterhält.

Erntefrisch kommen so Erdbeeren, frischer Spargel,

Salate, Federvieh und mehr des Morgens in die

Küche, um noch am selben Tag veredelt zu werden.

Natürlich spielen die exzellenten Weine der

Region auf derKarte desHauses eine wichtige Rolle,

neben den großen Namen der internationalen

Weinwelt. Denn sie haben herausragende Qualitä-

ten, passen in die Genusslandschaft und sind bes-

tens geeignet, das Gute bei Tisch zu begleiten. So

( 4 Personen )Zutaten:> 300g schieres Lachsfilet,250g Fischfarce,2 Kräutercrêpes,1 Spinatmatte von 16x 30 cm

> Fischfarce. 150g Fischfilet-abschnitte fein schneiden.Mit 1 Ei, 150g leicht angefrorenerSahne, 1 Prise Salz und Pfeffer,20g klein gewürfelten undblanchierten Karotten in derKüchenmaschine zu einer glän-zenden Farce mixen und kühlen.> Spinatmatte. Frische, großeSpinatblätter blanchieren,auf Küchenkrepp trocken tupfen,zwischen zwei feuchten Tüchernnebeneinander überlappendauslegen und mit dem Nudelholzflach wellen. Auf die Größezuschneiden.

> Kräutercrêpes. 100ml Milch unter 50g Mehl mischen,1 Ei und 1 Eigelb, 1 Prise Salz und ein EL Öl zugeben undglatt rühren, durch ein Sieb passieren und 30 Minutenruhen lassen. Danach je 1 halber EL gehackte Petersilie,Kerbel und Schnittlauch untermischen.

Zubereitung:Für die Roulade die Crêpes auf einem Tuch auslegen unddünn mit Farce bestreichen. Das Lachsfilet in die Spinatmatteeinrollen. Den Rest der Matte einrollen und ebenfalls mitFarce bestreichen. Das Filet eindrehen und das Ganze in dieCrêpes einrollen. Die Roulade stramm in gebutterte Alufolieeindrehen, in 76 Grad heißem Wasser 24 Minuten pochieren.

Empfehlung vom Chef: Roulade von geräuchertem Bio-Lachs in Kräutercrêpes.

> Süß-sauer eingelegter Curry-Apfel.Granny Smith schälen undwürfeln, über Nacht einlegenmit 1 EL Madras-Curry, 35gTraubenkernöl, 6g Walnussöl,je 15g Estragonessig undChampagneressig, Prise Salz,15g Crasheis. Sud später (mitAusnahme der Apfelscheiben)aufkochen und heiß über die an-gerichteten Apfelstücke gießen.

Anrichten:1 Scheibe Roulade mittig aufeinem Teller anrichten. Mit dengewürfeltem Curry-Apfelnappieren und diese übergießen.Ausgarnieren kann man denTeller mit kleinem Gemüse.

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Das Weinmenü. Im Holzappel.H i e r i s t d r e i e r l e i z u h a u s e . R e g i o n a l e K ü c h e a u f h o h em N i v e a u , H e r a u s r a g e n -

d e s f ü r d i e F e i n s c hm e c k e r u n d a u s g e s u c h t G u t e s a u s d e n K e l l e r n d e r W i n z e r .

Sieben Wochenenden im Jahr ist das kleine, urgemütlicheRestaurant seit Monaten ausgebucht. Und das, obwohldie Gäste wissen, dass sie auch diesmal nichts erwartendürfen, sondern jeweils mit etwas Neuem rechnenmüssen. Die Leute kommen trotzdem, nein, geradedeshalb. Für sie vorbereitet ist eine noch nie dageweseneWein- und Speisefolge. Als Ergebnis von Zusammenarbeitzwischen einem der herausragenden Winzer der Region und dem hierwaltenden Gastronomenehepaar Reuter.

Das führt notwendig zu Überraschungen, denn Küchenchef WolfgangReuter kocht seine lange Speisefolge an den Spitzenweinen des neuen Jahr-gangs entlang. Da diese aber, wie man weiß, zu jahrgangstypischen undeigenwilligen Varianten neigen, müssen er und seine Helfer stets neue Ant-worten, Gerichte und Speisefolgen kreieren. Die Gäste gehen bei dieser ein-zigartigen Wein- und Speisenprobe bestens unterhalten und genusstrunkennach Hause. Und nehmen noch vieles mit.

Zunächst mehr Wissen über Wein: Denn der Winzer des Abends lässttief in sein Metier blicken und bespricht einen jeden der kredenztenTropfen mit der gebotenen fachlichen Tiefe. Sodann Erfahrung in glück-hafter Paarung: Denn im Zusammenklang von Speise und Wein, so lerntman, steckt Genusspotenzial ganz besonderer Art.

Auch wer bei diesen schönen Tagen nicht dabei sein kann, wird davonprofitieren. Denn diese haustypisch enge Verbindung mit dem Wein undder Region prägt und beflügelt die Küche.

Reuters „Holzappel“ im Weindörfchen Pleisweiler-Oberhofen ist dieseltene, glückliche Mischung aus anspruchsvollem Restaurant und ur-gemütlicher Weinstube. Die Speisekarte spiegelt das folgerichtig wider.Man findet dort einerseits die regionalen Spezialitäten wie Flammkuchen,Kartoffelknödel gefüllt mit Leberwurst, Winzers Nachtmahl, eine deftigeBratkartoffelpfanne mit Blut- und Leberwurst, Saumagen auf Kraut, Sied-fleisch mit Meerrettich ...

Auf der anderen Seite dann Gerichte, die bestgebildete Köche voraussetzen:Unter den Suppen sticht die Tomatenessenz mit gefüllten Spitzmorcheln her-

vor. Man darf neugierig sein aufEdelfische in vielerlei Varianten,Jakobsmuscheln, Maispoularden,Enten, geschmorte Schweinebäck-chen, Zweierlei vom Pfälzer Lamm– alles wird schön, aber unge-künstelt serviert.

Beide Küchen werden hier gleich geachtet undbegegnen sich auf Augenhöhe. So wollen es dieReuters, das ist ihreWelt. Die versteht man besser,wenn man weiß, dass Koch Wolfgang einemkleinen niederfränkischen Brauereigasthof beiAnsbach entstammt, in dem Hausschlachtungenan der Tagesordnung waren und eigenes Biergebraut wurde. Er hat die Liebe zu den einfachen,grundständigen Genüssen als ein Stück Heimatmit in seine Küchenwelt genommen. Die hat er inder Folge natürlich in guten Häusern um Hori-zonte erweitert und angereichert mit viel Erfahrungals eigener Küchenchef.

Guter Rat: Versuchen Sie erst gar nicht denpassenden Wein aus der gepflegten Karte auszu-wählen. Wenden Sie sich voller Vertrauen an FrauUlrike Reuter. Die gelernte Hotelfachfrau hat eineausgesprochen feine Nase für Weine, und hat beidenWinzern garantiert gerade etwas erschnüffelt,was seinen Platz zwar noch nicht auf der Karte hat,aber zweifellos die ideale Begleitung zu Speise oderSchwatz ist. Frau Ulrike ist nicht nur für Ausge-staltung und Service zuständig, sie trägt vor allemden geballten Charme des Hauses in die Stube. Waseine immer entspannte, fröhliche Atmosphäre undimmer wiederkehrende Gäste zur Folge hat. So

( 4 Personen )Zunächst die Roulade.> 750 g Keulenstück zumRollbraten schnüren.Salzen und pfeffern, im Topfrundum goldbraun braten.Das Bratfett raus.> Nebenbei 3 Karotten und einStück Sellerie kräftig anrösten,>Tomatenmark dazu und Fondschön dunkel werden lassen.Mit 0,25 l kräftigem Rotwein

angießen, Lorbeerblatt, Salbei,Thymian, Rosmarin hinzugeben.> Alles zum Rollbraten und dasgeschlossene Gefäß rein in denOfen. 70 Minuten, bei 160 Grad.Dann das Carré.> Pro Person vier Rippen rechnen.Das ganze Stück normalsalzen und mit schwarzemPfeffer würzen.

> In der Pfanne bei kräftigerHitze ca 10 Minuten anbraten.Fleisch muss zartrosa bleiben.> Das Fleisch im Ofenbei 150 Grad gute10 Minuten ruhen lassen. Dannaufschneiden und anrichten.> Dazu Bohnen mit Speckwürfelnund Pommes gratin servieren.Ein kräftiger Rotwein aus derPfalz gehört dazu.

Empfehlung vom Chef: Zweierlei vom Pfälzer Lamm.

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Bekennende Grenzgänger sind die Jülgs. In dieser Familie,in diesem Hause in Schweigen, wenige hundert Meter vonder Grenze entfernt, hat die bewegte deutsch-französischeGeschichte fühlbar Spuren hinterlassen. „Wir hier denken pfäl-zisch-elsässisch“, grenzt Hausherr Werner ein und fasst damithüben und drüben kurzerhand zu dem gemeinsamen Lebens- und Kultur-raum zusammen, der er ja aller Grenzziehungen zum Trotz geblieben ist.

Dieses Haus ist dafür der lebendige Beweis. Die Weinberge des Guteslagen immer schon diesseits und jenseits. Und die Küche des gastlichenHauses spricht unüberhörbar mit beiden Zungen. Sie ist „regionaltypisch“in diesem übergreifenden Sinne. Ohne Firlefanz und derart authentischzubereitet und dargereicht, dass ihr als unbedingt erhaltenswerte Institutionder Status Kultur-Erbe gebührt.

Darin wird ein jeder übereinstimmen, der sich in der geschmackvollen,urgemütlichen Gaststube einverleibt, was ihm aus der Küche zugetragenwird. Die kleine Speisekarte hat zunächt nichts Überraschendes. Umsoüberraschender ist, was für Hochgenüsse sich hinter so landläufigen Gerich-ten wie Rieslingschinken, Saumagen, Rippchen, Blut- und Leberwürste,Fläschknepp, Kraut, Bratkartoffel etcetera verbergen. Oder besser öffnen.

„In unserem Haus, wird alles hausgemacht“, betont Erika Jülg, die dasHaus mit Winzer Oskar Jülg vor über vierzig Jahren übernommen hat und

seither in der Küche werkelt. Wie infast vergessenen Zeiten ist der Aus-gangspunkt der meisten Gerichte derSchlachttag. Ein Termin, den dieFreunde des Hauses nie versäumen.

Dabei kommen bestes Fleisch und beste Würstefrisch auf den Tisch. Der Rest des Schlachtfleischswird verwurstelt, in Saumägen gefüllt, geraucht,eingelegt oder gekühlt. Das und nichts andereswird in den kommenden Wochen auf den Tischkommen. Bis der Vorrat erschöpft und also dasnächste Schlachtfest ansteht. Ein produktnaherKreislauf von überzeugender Sinnfälligkeit.

Da die feinen Weine des Hauses dem gutenEssen in nichts nachstehen, füllt sich die Stubeoder der einladende Hof draußen täglich bis aufden letzten Platz. Viele sind Stammgäste, vieledavon Elsässer. Bevor sie davongehen, fragensie Frau Karin Jülg, die Gastgeberin, ob es nichtnoch Rahmkuchen gäbe, ein Kunststück ausHefeteig, Schmand, Rahm, Zimt und Zucker.

Schöner Ort und gute Küche – das sind meistens Widersprüche. Vergessen Sie

diese Regel und freuen Sie sich auf die Ausnahme, auf das Restaurant im „Deut-

schen Weintor“. Ausgerechnet jenes trutzige Bollwerk auf der Grenze, diese ab-

weisende Geste gegen den Erzfeind Frankreich, ist zur offenen Einladung nach

beiden Seiten geworden, der inzwischen alle begeistert folgen: Zu gleichen Teilen

füllt sich das Restaurant mit Elsässern, Südpfälzern und mit den Besuchern der

Region. Soviel ungeteilter Zuspruch ist kein Wunder. Innerlich wie äußerlich ist

dieses Baudenkmal reingefegt von allem gestrigen Muff. Nach der so sensiblen wie

konsequenten Rundumerneuerung ist es in der Heutzeit angekommen. In die-

sem freundlichen Restaurant, auf dieser riesigen Terrasse fühlt man sich außer-

ordentlich wohl. Und lernt das Staunen: Über die hinreißende Aussicht nach

Osten hinunter in die Ebene des Rheines, nach Süden auf das bucklige Elsass.

Und über das, was aus der Küche auf den Tisch kommt. In dieser Küche führt

jetzt ein Mann Regie, der unter anderem mit Bravour vorführt, auf welch krea-

tive Höhe sich heimische Gerichte kochen lassen. Zuletzt hat Marc Kunkel in

der Küche des Gasthauses zum Ochsen, Mannheims renomierter Traditionsgast-

stätte, Regie geführt. Die Gäste haben das Glück, dass er seine

Ambitionen mitgebracht hat und am Herd beweist, dass der An-

spruch an Qualität und Kreativität auch an einem touristischen

Brennpunkt mit bis zu 300 Besuchern pro Tag seinen Platz haben

kann. Nehmen Sie also Platz und bestellen Sie eine der regionalen

Spezialitäten. Schön, mit welch zeitgemäßer Leichtig-

keit hier vorgetragen wird, was traditionell eher

schwer auf dem Teller und später dann im Magen

liegt. Schrecken Sie also weder vor Blut- noch Leber-

wurst noch Saumagengerichten zurück. Die sind im

elsässisch-pfälzischen Geschmacksraum unumgäng-

lich und hier unbedingt erprobenswert. Wer zu diesem

Abenteuer nicht bereit ist, die Speisekarte bietet

reichlich verlockende Alternativen aus südlich inspi-

rierter Küche. Die will hierzulande vom guten Wein

begleitet sein. Die Karte ist eindeutig dominiert vom

Eigner und Betreiber des Restaurants, der Genossen-

schaft Deutsches Weintor, welche die gute Gelegenheit

nutzt, die Gäste von der hohen Qualität ihrer Pro-

dukte zu überzeugen. Kosten Sie und die Vorbehalte

gegen Genossenschaftskellereien werden gefallen sein.

Apropos Kosten. Speisen- undWeinprei-

se markieren ohnehin das untere Ende

der Skala, hat man sie genossen, steht

das Urteil fest: Ungewöhnlich preiswert!Links: Marc Kunkel mit Jürgen Grallath, Chef & Kellermeister der WG

Die Weinstube.Wie aus dem Bilderbuch.B e i J ü l g i s t a l l e s hau s g emach t . D i e Damp f kn epp w i e d i e h e r v o r r a g end en We i n e .

Z u g en i e ß en i s t s üdp f ä l z i s c h e Ga s t k u l t u r v on b eme r k en swe r t e r We l t o f f e nh e i t .

Das Tor. Nach beiden Seiten offen.I n S c hw e i g e n , a u f d e r G r e n z e z um E l s a s s b e g r ü s s t S i e d a s D eu t s c h e We i n t o r ,

d a s s i c h v om a b s t o s s e n d e n S ym b o l z u r a n z i e h e n d e n G a s t - S t ä t t e w a n d e l t e .

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Page 39: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Ein Hochgenuss. Die Trifelsblickhütte.500 Me t e r ü b e rm Me e r e s s p i e g e l s i t z e n , 5 0 K i l ome t e r w e i t ü b e r We i n und Wa l d

b l i c k en . Und Hunge r und Durs t m i t Hausgemach t em s t i l l en . Was w i l l s t du mehr?

Von hier oben hat man den schönsten Blick. Weit über diegrünen Hügel der Pfälzerwaldlandschaft und, linkerhand,hinab in die Rheinebene, an klaren Tagen bis zur Turm-spitze des Münsters zu Straßburg. Direkt gegenüber, aufAugenhöhe sozusagen, thront die legendäre StauferburgTrifels (Barbarossa lässt grüßen), welche der Hütte ihrenNamen gab: „Trifelsblick“.

Unter den zahlreichen Hütten des Waldes gehört sie zu den beliebtestenund meistbesuchten. Das hat sicher mit der hinreißenden Aussichtslagehoch über dem romantischen Winzerort Gleisweiler zu tun. Womöglichaber mehr noch mit dem, was hier aufgetischt wird. Hat man sich rundfünf Kilometer die schmalen, von Blaubeeren und Erika gesäumten Wegedurch den Kiefernwald hinaufgearbeitet, kommt einem der Duft frischgebackenen Kuchens bereits entgegen. Die Aussicht auf den bevorstehendenHochgenuss ist so verlockend, dass sie auch Wanderfaulen den Aufstiegwert ist – und diesem schlichten Blockhaus seinen zweiten Namen ein-gebracht hat: „Kuchenhütte“.

Sie hat allerdings neben den selbst gebackenen Kuchen-Köstlichkeitenauch Deftigeres zu bieten. Die vor Ort mit frischem, knackigen Gemüsezubereitete Suppe ist der Evergreen des Angebots und kann sich schmeckenlassen. Gerade so wie die hierzulande unvermeidlichen, an diesem Ortbesonders exzellenten Hausmacher Würste und die kräftigen Scheibenvom Sechspfünder Sauerteigbrot.

Was weiß auf schwarz auf der kleinen Schiefertafel angeboten wird, wasaus der Küche kommt und vor dir auf den gescheuerten Holztischen steht,wehrt sich gegen jedes schmückende Attribut: Es ist einfach gut. Und tutunendlich gut. Denn diese ländlichen Genüsse, aus besten Zutaten und nachüberkommenen Rezepturen zubereitet, sagen die ganze Wahrheit. Undsetzen ein lautes Ausrufezeichen gegen die Kunstlügen industriell ge-fertigter Nahrungsmittel, welche die Zunge langweilen und auf die Dauerdie Erinnerung an die Natur der Dinge tilgen.

„Wie macht ihr das überhaupt?“Es ist doch hier oben kein Wasserund keine Stromversorgung, dasGas zum Kochen und alle Zutatenmüssen mit dem Kleinbus überholprige Wege herangekarrt wer-den!

„Warum macht ihr das überhaupt,“ ihr Frauenund Männer vom Pfälzerwaldverein, OrtsgruppeGleisweiler, samt eurer hilfreichen Freunde?Was bitte treibt euch wöchentlich auf 500 Meter,um fremde Wandersleute freundlich zu bewirten?

„Des hämmer uns noch garnit iwwerlecht!“Die Sonntagsrede vom sozialen Engagement, vomDienst an der Gemeinschaft klänge hohl und völligdeplatziert in diesem schlichten Raum. Sie willauch nicht gehört werden.

Die Leute hinter der Theke und in der Küchetun mit Würde ihren Dienst, sie sind aber nieman-des Diener. Sie sind stolz: Auf ihre kleine Arbeits-Gemeinschaft, der sie angehören; auf ihre Hütte,in der sie zuhause sind; auf das Gute, das sie denGästen bieten. Ja, sie sind Gastgeber aus Passion.Wie alle Gastgeber, die mit dem Herzen dabeisind, freuen sie sich über die vielen Komplimenteund die wiederkehrenden Gäste. Und über denerworbenen Ruf, der allen gilt – und einen jedeneinzeln belohnt.

Vielen Dank, verehrte Landleute! Für gutesEssen und Trinken, für angenehme Einkehr undfür vermittelte Einsichten. So

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Der original Pfälzer Rahmkuchen.

Für den Teig:250g Mehl100g Butter70g Zucker1 Ei1 TL Backpulver2 EL Süße Sahne1 Prise SalzEtwas abgeriebeneZitronenschale

Zubereitung: Das Mehl auf ein Backbrett sieben, die klein geschnitteneButter dazugeben und mit den restlichen Zutaten zu einem Teig kneten.Den eine gute halbe Stunde in den Kühlschrank legen.Dann den Teig ausrollen und eine runde Backform (ca. 28 cm Durchmesser)damit so belegen, dass der Rand in voller Höhe bedeckt ist.Die Zutaten für den Guss mit dem Schneebesen gut vermischen unddie Masse auf dem Kuchen verteilen.Im auf 180 Grad vorgeheizten Ofen eine Stunde backen.Unser Tipp: Kurz vor Ende der Backzeit sollte man den Kuchenmit dem Zimt-Zuckergemisch bestreuen.Dann erhält er eine leicht karamellisierte Oberfläche.

Für den Guss:500g saurer Rahm1/2 Liter süßeSahne125g Zucker8 Eier50g Rosinen60g Stärkemehletwas Zitronensaft1 Prise Zimt

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Gutes von hier: aus eigenem Anbau und eigener Herstellung.

In den Hofläden und auf den Bauernmärkten, in Bäckereien

und Metzgereien geht’s üppig zu. Reich ist die Vielfalt der

Sorten und Geschmäcker, die je nach Saison wechselnd sich

vor der Kundschaft ausbreiten. Es wird disputiert und abge-

wogen, unzählige Zubereitungstipps wandern vom Stand zur

Theke und wieder zurück. Allerorten hat man es mit profunder

Fachkenntnis zu tun und leidenschaftlichem Engagement.

Das sind Einkaufsquellen, die das Wort noch verdienen. Er-

zeuger, die sich zu ihren Produkten bekennen, Lebensmittel,

denen noch zu trauen ist. Das nimmt man gerne mit, das reicht

man gerne weiter.

Natur-Saft kommt hieraus reifen Früchten undwird direkt gekeltert.Was anderes kommt nichtin die Flasche. Ob austraditionellem Anbau, vonhistorischen Sorten oderaus den zahlreichen Streu-obstwiesen, die KlassikerApfel- und Traubensaftsind die Favoriten, aberauch feine Mischsäfte mitWildformen sind zu haben.

5

Tabakwaren haben Traditionin der Region. Zum erstenMal erwähnt wird ihr Anbau1573, groß war die Nach-frage während des 30-jähri-gen Krieges. Mit rund 200Hektar besitzen Herxheim,Hayna und Hatzenbühl heutedie größte Anbaufläche fürTabak in Deutschland. Diefeinwürzige Mischung wirdvor allem zu Zigarren undZigarillos aufgedreht undist unter Kennern eine ganzbesondere Empfehlung.

6

Tafelobst verdient erstseinen Namen, wennPflückreife und Genuss-reife zusammenfallen.Dann ist aber kein Haltenmehr und all die feinenKirschen, Mirabellen,Pflaumen, Zwetschgen,Äpfel, Birnen sind je nachSaison zum Verzehr freige-geben. Johannisbeeren,Stachelbeeren, Himbeeren,Heidelbeeren lachen zuihrer Zeit nebenan aus denKörbchen.

7

Südfrüchte: Liebhabersonniger Aromen müssennicht die Alpen überqueren,sie folgen einfach derSüdlichen Weinstrasse.Zitronen, Feigen, Kiwis,Melonen, Pfirsiche:Geschützt an wärmendenHofmauern reifen sieund sind vor allem direktbei den Erzeugernzu haben. Wie auch diefeinen Rezepturen fürihre Veredlung.

8

12Gute Erinnerungen. Zum Mitnehmen.

40

GLA

NZLICHT

5

< Metzgerei Joachim, Landau-Wollmesheim

Page 41: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Brände & Schnäpse:Wo Wein und feinstes Obstzuhause sind, werden feineDestillate zur Ehrensache.Jahrzehnte an Erfahrungsind nötig und eine unbe-stechliche Nase, um dieseKöstlichkeiten zur Reife zubringen. Wer bereit ist, deneigenwilligen Brennern zuihren Schätzen zu folgen,wird auf eine genussvolleund aromareiche Zeitreisegehen. Und mit begehrtenSouvenirs zurückkommen.

1

Essig & Öl sind die Trägerdes guten Geschmacks.Die Kunst ihrer Zubereitung,so wie sie in der Regiongepflegt wird, erforderthohes Können und strengeSorgfalt. Kleine Kostbar-keiten sind darunter ausbesten Weinen und feinenIngredenzien. So wie dieÖle aus Walnüssen undTraubenkernen gefragt sindmit ihrer Vielfalt anAromen und ihren überausgesunden Eigenschaften.

2

Feinkost im Frühjahr:Frischer Spargel quietscht.Achten Sie mal drauf.Am Morgen gestochen, amMittag perfekt zubereitetund zusammen mit einemBlanc de Noirs serviert.Hier macht man keineUmwege und reicht zumDessert frisch gepflückteErdbeeren. Wem da dieEntscheidung schwer fällt,an Ort und Stelle genießenoder mitnehmen, dem seizu beidem geraten.

3

Kunst in Dosen: Haus-macher muss man beherr-schen. Da gilt es gekonntLeberworscht zu rauchen,Schwartenmagen zu würzen,Grieben anzusetzen und Sau-magen ist sowieso nicht Sau-magen, wenn die Verhältnissenicht stimmen. Nur dannfühlt man sich beim Öffnender Dose zurückversetzt indie Pfälzer Hütte, die gemüt-liche Weinstube und kanndie Sehnsucht nach der Süd-lichen Weinstrasse stillen.

4

Von oben herab: Im Herbstfallen sie hier von denBäumen, die Edelkastanienin den Wäldern und dieWalnüsse an Wegen undWeinbergen. Kein Wundergilt ihnen die besondere Zu-wendung aller. Die Keschde,wie die Kastanien auf gutPfälzisch heißen, sind des-halb Anlass kulinarischerKöstlichkeiten und außerge-wöhnlicher Aktionen, nichtnur an den Kastanientagender Südlichen Weinstrasse.

9

Confiserie & Confiture,feine Gelees, fruchtigeMarmeladen, zarte Honige,verführerische Schokolade-rien, kunstvolles Backwerkmal Rahm & Zimt, malBaiser & Früchtchen: Esduftet, es lockt, es schmilztdas Herz. Pfalz und Elsasswetteifern um die Gunst dersüßen Mäuler. Beginnt dochhier die deutsch-französischeRoute du Chocolat.Widerstand ist zwecklos.Aufgeben ein Genuss.

10

Wild & Zahm: Im Wald,bevorzugt in den Kastanien-hainen, tummeln sichwohlgenährte wildeSchweine, Reh und Hirschstehen nicht nach. Auf denWaldwiesen und nebenden Weinbergen gedeihenCharolais- und Galloway-Rinder aufs Beste, Schaf-herden und Ziegen. Sie allesorgen für das gute Fleischund die feine Worschtder hiesigen Metzger undGastwirte.

11

Augenweide: Sie rundendas Vergnügen ab an dengeschmackvollen Dingen.Mittlerweile sind dieGarten- und Pflanzen-märkte der Südpfalz mehrals ein Geheimtipp, derPfälzer Gartenmarkt inMaikammer wie die Rosen-tage im Bad BergzabernerLand, um nur zwei zunennen. „Offene Gärten“laden ein, mediterraneParks und Kräuterparadiesesind zu entdecken.

12

41

Page 42: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Albersweiler

Landhotel-RestaurantAnnahofSchloßstraße 3676857 AlbersweilerTel. 0 63 45/94 94 50www.annahof-albersweiler.de

Bad Bergzabern

Confiserie HerzogCafeMarktstraße 4876887 Bad BerzabernTel. 0 63 43/15 35www.cafe-herzog.de

Böllenborn

Gasthof WaldeslustHotel-RestaurantHauptstraße 276887 Böllenborn-ReisdorfTel. 0 63 43/24 79www.gasthof-waldeslust.de

Bornheim

RestaurantTarjan’s Lehrer LämpelHauptstraße 6776879 BornheimTel. 0 63 48/98 26 66www.lehrer-laempel.de

Burrweiler

GutsausschankBurrweiler MühleRestaurantBurrweiler Mühle 20276835 BurrweilerTel. 0 63 23/98 07 51www.burrweilermuehle.de

Dernbach

Restaurant SchneiderHauptstraße 8876857 DernbachTel. 0 63 45/83 48www.schneider-dernbachtal.de

Edenkoben

Alte FeuerwacheHotel-Restaurant67480 EdenkobenLudwigsplatz 230 63 23/94 99 80www.alte-feuerwache-edenkoben.de

Hotel-RestaurantPrinzregentUnter dem Kloster 167480 EdenkobenTel. 0 63 23/95 20www.prinzregent-edenkoben.de

Gutshof ZiegelhütteHotel-RestaurantLuitpoldstraße 7967480 EdenkobenTel. 0 63 23/9 49 80www.ziegelhuette-online.de

Edesheim

Hotel-RestaurantSchloss EdesheimLuitpoldstraße 967483 EdesheimTel. 0 63 23/9 42 40www.schloss-edesheim.de

Wein-Castell DiehlHotel-Restaurant/WeinstubeStaatsstraße 2167483 EdesheimTel. 0 63 23/93 89 40www.wein-castell.de

Eußerthal

Birkenthaler HofGasthausTaubensuhlstraße 276857 EußerthalTel. 0 63 45/14 41www.birkenthalerhof.de

Flemlingen

Weinstube MarienhofBachstraße 1676835 FlemlingenTel. 0 63 23/50 09www.weingut-marienhof.de

Frankweiler

Weinstube BrandWeinstraße 1976833 FrankweilerTel. 0 63 45/ 95 94 90

Restaurant RobichonOrensfelsstraße 3176833 FrankweilerTel. 0 63 45/32 68www.restaurant-robichon.de

Gleisweiler

Landgasthof ZicklerRestaurantBadstraße 4 + 576835 GleisweilerTel. 0 63 45/9 31 39www.landgasthof-zickler.de

Gleiszellen-Gleishorbach

Gasthof „Zum Lam“Hotel-RestaurantWinzergasse 3776889 GleiszellenTel. 0 63 43/93 92 12www.zum-lam.de

Südpfalz-TerrassenHotel-RestaurantWinzergasse 4276889 GleiszellenTel. 0 63 43/7 00 00www.suedpfalz-terrassen.de

Herxheim

Hotel-RestaurantZur KroneHauptstraße 62-6476863 Herxheim-HaynaTel. 0 72 76/50 80www.hotelkrone.de

Kirrweiler

Gutsausschank ZöllerWeinstubeMarktstraße 1667489 KirrweilerTel. 0 63 21/55 00www.weinhaus-zoeller.de

Restaurant Zum ErwinGartenstraße 667489 KirrweilerTel. 0 63 21/5 98 06www.restaurant-zum-erwin.de

Landau

Restaurant ProvencalQueichheimer Hauptstr. 13676829 LandauTel. 0 63 41/95 25 52www.provencal-landau.de

RestaurantRaddegaggl StubbIndustriestraße 976829 LandauTel. 0 63 41/8 71 57

Ristorante RaffaeleAm Rathausplaz 176829 LandauTel. 0 63 41/2 00 13www.ristoranteraffaele.de

Westphals KulinariumRestaurantGodramsteiner Haupstr. 6276829 Ld-GodramsteinTel. 0 63 41/96 84 28www.westphals-kulinarium.de

Leinsweiler

Hotel-RestaurantLeinsweiler HofWeinstraße 176829 LeinsweilerTel. 0 63 45/409-0www.leinsweilerhof.de

Weinstube„Zum Kirchhölzel“Trifelstraße 876829 LeinsweilerTel. 0 63 45/28 47www.stuebinger.com

Maikammer

Waldhaus WilhelmHotel-RestaurantKalmithöhenstraße 667487 MaikammerTel. 0 63 21/5 80 44www.waldhaus-wilhelm.de

Niederhorbach

WeinRestaurant-GasthofFritz WalterLandauer Straße 8276889 NiederhorbachTel. 0 63 43/93 65 50www.fritz-walter.de

Offenbach

Hotel-RestaurantKroneHauptstraße 476877 OffenbachTel. 0 63 48/6 10 20www.krone-metz-offenbach.de

Pleisweiler-Oberhofen

Reuter’s HolzappelHauptstraße 1176889 Pleisw.-OberhofenTel. 0 63 43/42 45www.reuters-holzappel.de

Ramberg

Zum Goldenen LammGasthaus/HotelHauptstraße 1976857 RambergTel. 0 63 45/82 86www.gasthaus-hotel-lamm.de

Schweigen-Rechtenbach

Deutsches WeintorRestaurantWeinstraße 476889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/9 22 78 88www.weintor.de

Weinstube JülgHauptstraße 176889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/91 90 90www.weingutjuelg.de

Silz

Landgasthof „Zur Linde“Hotel-RestaurantHauptstraße 41-4376857 SilzTel. 0 63 46/51 21www.zurlinde-pfalz.de

St. Martin

Hotel-RestaurantSt. Martiner CastellMaikammererstraße 267487 St. MartinTel. 0 63 23/95 10www.hotelcastell.de

KURZE WEGE ZUWEINSTUBEN, RESTAURANTS

UND CAFES

Auf dieser Seite kann nur ein kleiner Überblick gegeben werden über die viel-schichtigen Angebote der Region. Zu entdecken sind darüber hinaus vielekleine, einladende Gaststätten und die noch kleineren Weinstuben der Winzer.

42

Page 43: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

„Genießerndas Bestebieten.“

Unsere Region hat es weit gebracht.Weil viele Menschen hier den Mut haben, zu träumenund die Kraft, ihren Ideen zu folgen.

Wir sind stolz darauf, diesen Menschen verbunden zu sein.Und ihren ehrgeizigen Vorhaben durch guten Rat und solideFinanzierung den Weg frei zu machen.

Ihre VR Bank Südpfalz. In der Region, für die Region.

Mathias Kleinmann,Weingut Ökonomierat Kleinmann,Birkweiler

Immer und überall für Sie da: Albersweiler, Altdorf, Bellheim, Berg, Böbingen, Burrweiler, Edenkoben, Edesheim, Essin-gen, Freckenfeld, Freimersheim, Germersheim mit Ger-Sondernheim, Gommersheim, Hagenbach, Hochstadt, Hördt, Jock-grim, Kandel, Kirrweiler, Kuhardt, Landau mit Ld-Nußdorf und Ld-Queichheim, Leimersheim, Lustadt, Maikammer, Neupotz,Nw-Diedesfeld, Nw-Geinsheim, Nw-Hambach, Nw-Lachen-Speyerdorf, Offenbach, Ottersheim, Rheinzabern, Rhodt, Rülzheim,Steinweiler, St. Martin, Venningen, Weingarten, Wörth mit Wö-Büchelberg, Wö-Maximiliansau, Wö-Schaidt und Zeiskam.

Bei Anruf Service:Tel: 06341 904-0durch unsere MitarbeiterMo bis Fr von 8 bis 20 Uhr

VR Bank Südpfalz eGWaffenstrasse 1576829 Landau i.d. Pfalzwww.vrbank-suedpfalz.de

Wir machen den Weg frei.

Mathias Goldberg,Sonnenhof Hotel und Restaurant,Siebeldingen

Page 44: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

WIE PFLANZEN UND TIERE gede ihen AUCH WIR , WO KLIMA, STANDORT

Page 45: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

UND P F L E G E S T IMMEN : M e n s c h e n -B i o t o p e .

Page 46: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Hier kommt man immer ins Gespräch. Weinstube Wilker in Pleisweiler-Oberhofen.

Ilbesheim, ganz schön romantisch. In den Weinbergen geht die Arbeit nicht aus.

Die Lesezeit, die schönste Zeit.Nachbarn, Tor an Tür, hier in Maikammer.46

Page 47: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

ch gerate mitten in meine Jugenderinnerung – am

völlig falschen Ort. Ich kurzurlaube hier an der

Südlichen Weinstrasse, muss Stress abbauen. In

der niedrigen Weinstube bin ich dazugesetzt worden an

den langen Tisch, zu den Männern, Winzer wohl alle,

die Wein trinken und lautstark und südpfälzisch reden.

Das Thema: Arbeit. Sie kommen wohl gerade von der

Sitzung ihrer Weinbauvereinigung.

Meine Jugenderinnerung liegt ein paar hundert Kilo-

meter entfernt, ist eine lange Theke in der Stehkneipe

im Kohlenrevier. Daran stehen Männer, die Bier trinken

und lautstark reden, anders als hier, so wie man bei uns

halt redet. Das Thema aber ist das gleiche: Arbeit. Sie

kommen gerade von der Schicht und sind – mal wieder –

hängen geblieben.

Rein äußerlich liegen zwischen den gesundheits-

polizeilich bedenklichen Verhältnissen in meiner Kneipe

und dem blitzsauberen Stübchen hier ja Welten. Auch

riecht hier das Kraut lecker und es stinkt nicht der

Rauch von tausend Overstolz und Stumpen.

I Inhaltlich, will ich mal sagen, ist das trotzdem tupfen-

gleich. Hier wie dort Leute, die sich durch und durch

kennen. Miteinander aufgewachsen, in die Schule

gegangen, über den Durst getrunken, gegeneinander

gefreit. Da bleibt nichts unter der Decke. Und natürlich

beschäftigt und verbindet beide die gemeinsame Arbeit.

Obwohl nicht wirklich vergleichbar: die Selbständigen

hier und die abhängig beschäftigten Malocher dort, der

Stolz aber, was zu wuppen und seine Sache gut zu machen,

ist ehrlich gleich. „Stolz und Selbstbewusstsein und ein

Arbeitsethos, das braucht der Mensch“, wie der Oberberg-

rat immer sagte. Und wo er recht hatte, hatte er recht.

Mit so einem Stolz im Rücken, schmeckt das Bier-

chen und das Weinchen! Da kannst du leicht großzügig

sein und auch mal eine Runde schmeißen.

Jetzt geht gleich zweimal die Türe auf, die Frauen

kommen. Die einen vom Singverein, die anderen vom

Turnen. Da aber beides hungrig und durstig macht, wer-

den die Tische zusammengeschoben und es wird zusam-

mengerückt. Der Vorgang ist mir nicht fremd, bei uns

Zu viele Leute, zu laut, zu bunt, zu hektisch. Werde ich alt? Jedenfalls

freue ich mich wieder auf die Flucht in das kleine Stück Gegenwelt , die

ich für mich entdeckt habe. Möglich, dass ich dort mal Wurzeln schlage.

Goldener Oktober in Göcklingen

[ MEN S C H ENB I O TO P E ]

47

GLA

NZLICHT

6

Page 48: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

kamen die Damen vom Kegeln oder aus der Sauna. Ja, es

ist nicht nur die Arbeit, die verbindet, es sind auch die

Hobbys und die Pflichten, die man in kleinen Ortsge-

meinden immer hat. Das heißt, man begegnet sich ziem-

lich oft, wenn der Tag lang ist. So entsteht wie von selbst,

was der Bundespräsident in seinen Ansprachen immer

so beschwört: Gemeinschaft. Ich gehöre an diesem Abend,

in der beträchtlich erweiterten Runde schon dazu, jetzt

wirds eng um mich, aber unangenehm gar nicht.

ie gehören irgenwie alle zusammen, die kennen

sich schon lange und ganz genau. Deshalb wird

hier auch die Kultur des „Frotzelns in Andeu-

tungen“ gepflegt. Es gibt aber immer jemanden, der mir

dann die Geschichte im Ganzen erzählt.

Dabei wird es spät. Wir brechen gemeinsam auf und

machen die Dorfstraße hinauf ganz gehörig Lärm. Nicht

böswillig. Nur weil jeder dem anderen unbedingt noch

was Wichtiges zu sagen hat. Insbesondere ich werde

endlos mit Tipps versorgt, die sich irgendwie alle ums

gute Essen und Trinken drehen.

Dabei passiert etwas ganz Schönes. An jedem zweiten

Haus verlieren wir zwei. „Schlofen gut, awwer machen

kä Dummheide.“ Überall der gleiche Vorgang: Das knar-

zende Hoftor wird aufgestoßen, Hoflicht an, Zimmer-

licht an, Laden zu. Und das auf dreihundert Metern

Dorfstraße rund zehn Mal. Die wohnen auch zusammen,

denke ich, die sind ihr Leben lang Nachbarn!

Am Ende bin ich allein und verschwinde meinerseits in

dem Anwesen, in dem ich für ein paar Tage eine urige

Unterkunft gefunden habe. Wohnen im Weingut hat viel

Gutes: Auf halbem Weg ins Zimmer komme ich durch die

Gaststube, bediene mich an der gut sortierten Kühltheke

und setze mich mit einem Fläschchen Muskateller raus

in den Hof, genieße die absolute Ruhe um mich her –

und nehme noch ein letztes Glas zur Brust.

Am frühen Morgen mache ich mich mit schweren

Beinen auf den glühend empfohlenen Weinwanderweg

rund um die Gemeinde. Einfach schön, wie es daliegt, ihr

Winzerdorf, mitten in den fein gekämmten Weinbergen.

Dicht an dicht die Ziegeldächer der Güter, wie an einer

Schnur aufgereiht. Bach, Wiesen, Vieh komplettieren das

Bild, das meinen geschundenen Augen irgendwie gut tut.

Und wohl auch den Menschen hier, denn nach Sorgen,

Hunger und Durst sieht’s hier wirklich nicht aus. Die

habens gut, denke ich, alles da zum guten Leben. Und

ich bin für ein paar Tage mittendrin.

Meine Bekannten vom Vorabend sind natürlich schon

lange auf den Beinen. Aus so mancher Rebzeile und von

manchem Traktor winken sie: „Na, wie gehts, Professer?

Und ich: „Danke, immer besser.“ Ich pflücke mir ein be-

sonders schön gezacktes Blatt vom Rebstock. Das nehme

ich als Erinnerung mit zurück ins Revier.

Es soll in Zukunft mein Ur-Laub sein.

Arnold Anders

D

Feste feiern kann man hier. In Heuchelheim.

Zwischen

HimmelundErde.Ilbesheimer

Kapelle

[ MEN S C H ENB I O TO P E ]

48

Page 49: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Hier wächst alles, was man zum guten Leben braucht. Kaplaneihof, Kapellen-Drusweiler.

Bebautes Wohlgefühl, in Maikammer. Naturbegegnungen auf den Storchenwiesen bei Offenbach.

Man verliert sein Dorf nicht aus dem Blick. Landau-Mörzheim. Man versteht sich in Klingen.49

Page 50: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

DER HOMO PALATINAE WIRD MIT AUSGEPRÄGTEN Gastgebe r-

Hotel Schloss Edesheim

Page 51: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Genen GEBOREN . WAS IHN ZUM g e b o r e n e n G a s t g e b e r MACHT.

Page 52: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Hier im Ländchen sind viele Burgen zu finden. Bettenburgen aber sind nicht darunter. Das erste, was demweltfahrenden Reisenden auffällt, ist, dass in diesem Landstrich alles eher kleiner ist.Ja, die Südliche Weinstrasse ist inzwischen zwar in aller Munde, sie bleibt aber, was sie ist:eine ziemlich ländliche Region mit ziemlich kleinen Dörfern, denen so richtig großeHotelanlagen wirklich nicht stünden. Auch die weichen Wellen des Rebmeeres will mannicht vom steil aufragenden Luxusdampfer durchpflügt sehen. Nein, hier tritt man inallem lieber bescheiden auf, ganz so, als wolle man alles, nur keine Erwartungen wecken,die man enttäuschen müsste.

Doch vielleicht werden die Erwartungen gerade hier übertroffen. Denn es kommt ja immer ganz darauf an,welche man hat und welchen Traum vom kostbaren Urlaub oder Wohlfühl- oder Erlebniswochenende mangerade hegt. Gehen Sie doch einfach mal rein und schauen sich um.

Der Prototyp des Gastgebers ist hier die Vermieterin blitzblanker Zimmer und überschaubarer Apparte-ments. Es ist jener Frauentyp mit Gastgeber-Genen. Der im urgemütlichen Gastraum ein Frühstück richtet,das wir nicht wegputzen werden, der uns des Abends nicht ins Bett lässt, bevor vom Tag berichtet undwenigstens noch eine letzte Flaschen Wein getrunken ist. Das gehört dazu, insbesondere dann, wenn, washäufig vorkommt, die Vermieter Winzersleute sind und es zum Keller nicht weit ist. Man schläft gut danach,was auch gut ist, denn selbst wenn der Gastgeber in der Früh auf Zehenspitzen zum Traktor schleicht, so einGefährt nagelt und rumpelt nunmal ein bisschen, bis es aufs Feld hinaus ist.

Schlaf woh

l.

Die Pfalz.

[ GA S TG E B E R - G E N E ]

52

GLA

NZLICHT

7Gästehaus Palatinum, St. Martin Weingut und Gästehaus Stentz, Landau-Mörzheim

Landhaus Wilker, Pleisweiler-Oberhofen Wein- und Feriengut Krieger & Krapp, Rhodt unter Rietburg

Page 53: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Weingut und Gästehaus Bangerth-Rinck, Heuchelheim-Klingen

Page 54: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Man muss sich wundern, zu welchen Kultur- und Komforthöhen es einige treiben. Ein Freisitz im schön gerichte-ten Hof oder ein einladender Platz im Garten gehört ja sowieso dazu. Unversehens aber tutsich auch eine reizende Weinstube auf. Oder eine derart fein herausgestylte Vinothek,wie man sie selbst in Großstadtrevieren vergeblich sucht. Vom Angebot ganz zu schweigen.Wem nach einem klassischen komfortablen Hotel ist, findet es. In aller Regel mitten in

der Wald- oder Reblandschaft. Mit wunderbaren Ausblicken rundum, mit frischer Luftdurchs weit geöffnete Fenster, mit Wander- und Radwegen direkt vor dem Haus. Nichtschlecht, nach dem Joggen durch Dorf und Weinberg in den Pool zu steigen oder sich

unter kundige Hände zu legen, bis man sich wieder rund, entspannt und wohl fühlt.Hier wie dort herrschen Wärme und Freundlichkeit, die meilenweit entfernt ist von der gewohnten Busi-

nessglätte. Man muss halt aushalten, dass man weitergereicht wird: an den Winzer Soundso, die Weinstube,den Landmetzger, den ultimativen Aussichtspunkt, den Weg, den man gegangen, das Kirchlein, dass mangesehen haben muss. Und man muss immer wieder hören, wie schön es hier doch sei. „Nicht wahr?“ Mannehme das locker, die Südpfälzer sind halt entsetzlich stolz auf ihr Zuhause und ihr Ländchen drumrum,und sie haben ja auch recht damit. Deshalb sagt man schon bald freiwillig und mit Überzeugung: „Ja!“

Wer ohne historische Umgebung nicht auskommt, auch dem kann geholfen werden. Da gibt es dieschmucke Villa im Dorf, das imposante Winzerbürglein, das romantische Wasserschlösschen ... Wo auchimmer merkt man bald, die gesamte Südpfalz samt Ureinwohnern ist im Mietpreis inbegriffen. Und dasist eine nette, ziemlich originelle Dreingabe. Es ist so ziemlich das Beste, was sie haben.

[ GA S TG E B E R - G E N E ]

54

Gasträume, Hotel Restaurant Schloss Edesheim. Wohlfühlhotel Alte Rebschule, Rhodt unter Rietburg

Wiedemann’s Weinhotel, St. Martin Hotel Restaurant Zur Krone, Herxheim-Hayna

Kein Stress.

Kein Busine

ss.

Page 55: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Hotel Leinsweiler Hof, Leinsweiler

Page 56: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Annweiler

Weingut & FerienwohnungBurgunderhof F*****Krummgasse 9 + 1176855 Annweiler-Gräfenh.Tel. 0 63 46/35 57www.burgunderhof-schneider.de

Bad Bergzabern

Apart-Hotel InterestF***/F****Tischberger Straße 176887 Bad BergzabernTel. 0 63 43/41 00www.reiskur.de

SchlosshotelBergzaberner HofKönigstraße 55-5776887 Bad BergzabernTel. 08 00/2 37 49 22www.bergzaberner-hof.de

Ferienwohnungen SchmidF***/F****Kettengasse 1176887 Bad BergzabernTel. 0 63 43/36 29www.schmid-ferienwohnungen.de

Billigheim-Ingenheim

Ferienhaus„Am Steingebiß“ F***/F****Kaiserbachstraße 1676831 Billigheim-Ingenh.,OT AppenhofenTel. 0 63 49/76 89www.ferienhaus-am-steingebiss.de

Weingut und GästehausSt. Georgenhof P****St. Georgenhof76831 Billigheim-Ingenh.,OT IngenheimTel. 0 63 49/18 58www.st-georgenhof.de

Ferienwohnungen imWeingut Hermann +Thomas Schauerer F***Kirchstraße 1576831 Billigheim-Ingenh.Tel. 07 00/72 42 87 37www.weingut-schaurer.de

Weingasthaus WisserP****Herrengartenstraße 976831 Billigheim-Ingenh.,OT IngenheimTel. 0 63 49/15 62www.weingasthaus-wisser.de

Burrweiler

Weingut-GästehausHermann Eberle F***/F****Böchinger Straße 376835 BurrweilerTel. 0 63 45/91 92 45www.weingut-eberle.de

Gästehaus FünffingerP****Am Schäwer 276835 BurrweilerTel. 0 63 45/53 44www.gaestehaus-fuenffinger.de

Dörrenbach

Ferienhaus RödelstalF***Im Rödelstal 24-2676889 DörrenbachTel. 0 63 43/22 44

Edesheim

HotelSchloss Edesheim ****Luitpoldstraße 967483 EdesheimTel. 0 63 23/9 42 40www.schloss-edesheim.de

Eußerthal

Ferienwohnung„AmWaltersbach“ F****AmWaltersbach 176857 EußerthalTel. 0 63 45/36 61www.am-waltersbach.de

Gleisweiler

FerienwohnungWeingut Nicklis F****Weinstraße 1176835 GleisweilerTel. 0 63 45/18 04www.weingut-nicklis.de

Gleiszellen-Gleishorbach

Ferienwohnungen-Weingut Schulz F***Hauptstraße 2376889 Gl.-GleishorbachTel. 0 63 43/28 08www.weingut-schulz.de

HotelSüdpfalz-Terrassen ***Winzergasse 4276889 Gleiszellen-Gleish.Tel. 0 63 43/7 00 00www.suedpfalz-terrassen.de

Haus Winzergasse 12 F****Winzergasse 1276889 Gleiszellen-Gleish.Tel. 0 61 96/2 18 70,01 72/6 95 71 18www.winzergasse12.de

Herxheim

Hotel-Restaurant Zur Krone****SHauptstraße 62 - 6476863 Herxheim-HaynaTel. 0 72 76/50 80www.hotelkrone.de

Heuchelheim-Klingen

Gästehaus FamilienweingutBangerth-Rinck P****Klingbachstraße 7376831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/86 36www.bangerth-rinck.de

Gästehaus Creativ-Hof F***Klingbachstraße 3176831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/9 63 06 14www.creativ-hof.de

Gästehaus „Gitte“ P****Kirchstraße 876831 Heuchelheim-KlingenTel. 0 63 49/88 47www.gaestehaus-gitte.de

Ilbesheim

Weingut Bosch P****Mörzheimer Straße 5/Arzheimer Straße 3476831 IlbesheimTel. 0 63 41/3 37 72www.weingutbosch.de

Kapellen-Drusweiler

FerienappartementsEichenhof F***/F****Eichenhof 376889 Kapellen-DrusweilerTel. 0 63 43/93 95 80www.eichenhof-pfalz.de

Klingenmünster

Gästehaus Anneliese F****Lettgasse 1976889 KlingenmünsterTel. 0 63 49/70 00www.gästehaus-anneliese-südpfalz.de

Knöringen

Ferienwohnung imWeingut Amselhof F****Hauptstraße 476832 KnöringenTel. 0 63 41/93 24 82www.amselhof.de

Landau

Weingut und Ferienwoh-nung Herzenstiel F****Arzheimer-Hauptstraße 776829 Landau-ArzheimTel. 0 63 41/3 04 65www.ferienweingut-herzenstiel.de

Leinsweiler

Hotel RestaurantLeinsweiler Hof ****Weinstraße76829 LeinsweilerTel. 0 63 45/40 90www.leinsweilerhof.de

Maikammer

Hotel-ResidenzImmenhof ****Immengartenstraße 2667487 MaikammerTel. 0 63 21/95 50www.hotel-immenhof.de

Hotel RestaurantWaldhaus Wilhelm ***Kalmithöhenstraße 667487 MaikammerTel. 0 63 21/5 80 44www.waldhaus-wilhelm.de

Oberotterbach

Ferienwohnungen„Rebenblick“ F***Rotackerweg 2676889 OberotterbachTel. 0 63 42/72 22www.ferienwohnungen-rebenblick.de

Pleisweiler-Oberhofen

Weingut + LandhausWilker ***Hauptstraße 30+3176889 Pleisweiler-OberhofenTel. 0 63 43/70 07 00www.wilker.de

„Das Blaue Haus“ F***Schloßstraße 3576889 Pleisweiler-OberhofenTel. 0 63 43/53 56www.haraldlehmann.de

Ranschbach

Gästehaus „Am Bildstock“P***Sportplatzstraße 176829 RanschbachTel. 0 63 45/14 07www.ferien-weingutmorio.de

Rhodt unter Rietburg

WohlfühlhotelAlte Rebschule ****Theresienstraße 20076835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/7 04 40www.alte-rebschule.de

Weingut Krieger-Gästehaus Krapp P****Edesheimerstr. 776835 Rhodt u. R.Tel. 0 63 23/54 11www.weingut-krieger.de

Schweigen-Rechtenbach

Holzhaus „Claus“ F*****Am Herdweg 676889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 01 71/8 83 09 00www.holzhaus-claus.de

Ferienwohnungen UlrikeMeyer F****Nordring 776889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/91 91 10www.fewo-ulrike-meyer.de

Hotel RestaurantSchweigener Hof ***Hauptstraße 276889 Schweigen-Rechtenb.Tel. 0 63 42/92 50www.schweigener-hof.com

St. Martin

Hotel RestaurantConsulat des Weins ***Maikammerer Straße 4467487 St. MartinTel. 0 63 23/80 44 25www.schneider-pfalz.de

HotelHaus amWeinberg ***SOberst-Barrett-Straße 167487 St. MartinTel. 0 63 23/94 50www.hausamweinberg.de

Gästehaus PalatinumP****Jahnstraße 1167487 St. MartinTel. 0 63 23/53 37www.weingut-ziegler.de

Gästehaus„Chalet Raabe“ ***Emserstraße 467487 St. MartinTel. 0 63 23/70 49 55www.weingut-raabe.de

Wiedemann’sWeinhotel ****Einlaubstraße 64-6667487 St. MartinTel. 0 63 23/9 44 30www.wiedemanns-weinhotel.de

KURZE WEGE ZUHOTELS , PENS IONEN UND

FER IENWOHNUNGEN

Die Auswahl von empfehlenswerten Häusern ist notwendig begrenztauf dieser Seite. Sie vergrößert sich erheblich, wenn Sie das Unter-kunftsverzeichnis unter www.suedlicheweinstrasse.de zu Rate ziehen.

56

Page 57: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Unser größter Kulturschatz: Die Lebensfreude.

Wir Rheinland-Pfälzer lieben das Leben, das Lachen und unser Land. Unsere Natur ist so vielfältigwie unsere Kultur: 4 Welterbestätten, 50 Festivals, 400 Museen, 500 Burgen und Schlösser. Das ist 4.045.643 mal Lebensfreude pur. Daran erkennt man uns. Und das zeigen wir der ganzen Welt auchzur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz.

www.rlp.de www.kulturland.rlp.de

Page 58: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

IM K L E I N EN D I E G RÖ S S E EN TD E CK EN , IM UN S CH E I N BAR EN DA S

Page 59: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

WERTVOLLE. HIER IST Lebens-Kunst EIN STÜCK DER KULTUR.

Eine Amerikanerin in Dierbach: Der Kulturhof Huthmacher ist der Opernsängerin Jayne Casselman zu verdanken.

Page 60: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

unkelrot und samten im Glas – samtrot wie das

Kleid der Sängerin gestern Abend – ein lang-samer Duft und der Geschmack nach Kirschenund Pflaumen. Die kleine Bank, Holzfenster, das

Sandsteinmäuerchen und auf dem Tisch das, was einst nur Haus-mannskost war, nun aber fein zelebriert und dennoch boden-ständig ist. Die Art zu essen, die ich liebe, die keiner Erklärungbedarf und doch betört. Der Duft von – ja, das muss Thymian sein– nein, nicht auf meinem Teller. Um mich her, hinter der kleinenMauer, dort im Graben, einfach so. Nirgends Eile. Riechen,Sehen, Fühlen, Schmecken, Hören – ja, ich bin in der Südpfalz.

Ich will den Vergleich nicht aufnehmen, den so gerne gezo-

genen: die Toskana Deutschlands. Doch ich kann ihn verstehen.

Bilder, die ich suche, um zu beschreiben, um das Geheimnis weiter

zu tragen, um zu erklären. Denen zu erklären, die sie nicht kennen,

noch nicht kennen? Vielleicht. – Die Südpfalz ist anders, ist eigen,

ist – was ist sie? Was macht diesen Flecken Erde aus?

Warum bin ich hier? Hierher zurück gekommen?

Sicher ein Grund: die Offenheit. Wer Deutschland, wer die

Welt bereist, lernt Menschen kennen. In all ihren Facetten,

ihrer Liebenswürdigkeit, ihren Eigentümlichkeiten. Und eine

der herausragenden Pfälzer Eigenschaften ist gewiss diese Offen-

heit. Keine Scheu vor dem Fremden – wozu auch? – der Pfälzer

spricht mit dir, er isst und trinkt mit dir, er ist an dir interessiert.

Du wirst aufgenommen. Mag sein, dass die wechselhafte Ge-

schichte dieses Landstrichs eine Rolle spielt. Wer auch immer das

Sagen in der Pfalz hatte, welche Landessprache nun die richtige

war, wer herrschte und wessen Brot man aß, geblieben ist doch

die Lebensfreude. Offenheit – sicher ein Grund.

Ein weiterer Schluck. – Zeit. Alle Zeit der Welt. Sie läuft anders

in der Pfalz, die Zeit. Die Tage scheinen länger, der Sommer dehnt

sich endlos und wird golden, und der Herbst erwacht in buntem

Treiben. Auf den Weinfesten, den traditionellen, auf diesen

Festen, die es schon seit Jahrhunderten gibt. Da lebt der Pfälzer,

da lacht er und liebt – und wieder singt er, wieder

tanzt er – und er trinkt. Mit dir. Du bist dabei.

D

[ L E B EN S - K UN S T ]

D I E S E S L A N D I S T E I N f r u c h t b a r e r R a u m . AU CH F Ü R KU LT U R . D E N N H I E R W I R D

S I E AUF URSPRÜNGL I CHE ART GELEBT. A L S TE I L DER AUSGEPRÄGT E IGENSTÄND I -

GEN LEBENSART – AN DER SÜDL ICHEN WEINSTRASSE . S I E STEHT d e n G ä s t e n o f f e n .

Für Jazz- und Folk-Freunde: der Musikantebuckl in Oberotterbach. Himmlische Akustik: Zisterzienserkirche in Eußerthal.

Steht den Freunden der Kunst immer offen: Villa Wieser, Herxheim. Wie hier in Bornheim, auch anderenorts: Kunststücke im offenen Raum.

GLA

NZLICHT

8

60

Page 61: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Viel Raum und Zeit für Muse. Der Haftelhof bei Schweighofen. Musikalische Glanzpunkte im Jahr: Palatia Jazz an den schönsten Orten der Pfalz.

Leben mit Literatur, Kunst und Musik: Herrenhaus Edenkoben. Ein Kulturdenkmal als inspirierender Rahmen: Frank-Loebsches Haus, Landau.

Der herausragende Ort für Konzerte, Ausstellungen und festliche Anlässe: Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben.

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Page 62: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Dorfbewohner spielen sich auf: Die Geschichte der Region wird aufgeführt bei der „Landpartie“ im Bad Bergzaberner Land.

Alles über die Herstellung: Papiermuseum im Zehnthof Gleisweiler. Vergangenheit wird lebendig: Richard-Löwenherz-Fest in Annweiler.

Jugendstil-Festhalle Landau Blickpunkte: eine der Skulpturen-Installationen in der Landschaft.

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Page 63: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Was da in meinem Glas schwebt und schwingt und duftet – da

hat einer lange gearbeitet. Ob im Weinberg oder dann im Keller

– da war ein Meister am Werk. Und ich glaube, er hat es gern

gemacht. Für mich. Für genau diesen Moment – den sah er da

schon vor sich – für die Zeit, die ich jetzt habe, die Zeit am Holz-

tisch, die Zeit an der Sandsteinmauer, auf der unbeweglich eine

Eidechse die Sonnenstrahlen fängt – sie genießt. Wie ich.

Genuss, so sagt man, will gelernt sein. Wer den Genuss hier

nicht lernt, der lernt ihn nirgendwo.

Genuss, ich habe ihn noch im Ohr – den Genuss, das Konzert

von gestern, diese Stimme! In einem Schlosshof, dort, wo Historie

und Kunst auf die Gegenwart, auf meine Gegenwart trafen –

dort saß ich, dort hörte ich – und auch wieder: Der Duft! Rosen.

Rosen und Wein und Gesang.

n der Stadt, der eigentlich kleinen Stadt Landau, die so

klein nicht ist, wenn ich sehe, was sie zu bieten hat – da

steht eine Festhalle. Lupenreiner Jugendstil. Staunend

betrachte ich das Bauwerk, und noch mehr staune ich

über das, was ich darin erleben kann, erleben darf. Namen, die

ich sonst nur von der Scala kenne, Namen die ich hier niemals

erwartet hätte. Das Cello-Konzert, die Oper, Theater

vom Feinsten. So höre ich, so sehe ich – genieße.

Gemächlich durchstreife ich die Südpfalz – und überall, hinter

jedem Baum, jeder Biegung erwarten mich Ruhe und der Duft,

jetzt nach Wald; und Geschichte: Ein paar Steine aus Kelten-

zeiten, mittelalterliche Burgen, Häuser, deren Vergangenheit

schief auf ihnen lastet – und dennoch haben sie Türen, durch die

ich eintreten, Fenster, durch die ich herausschauen will.

Und ich kann sehen, wie sie ihre Vergangenheit aufleben

lassen, die Pfälzer. Sie führen mich durch ihre Orte und spielen

die Szenen und das Leben ihrer eigenen Geschichte, die ihrer

Vorfahren. Als die Zeiten noch anders waren, langsamer, als man

beisammen saß und Geschichten erzählte –

doch halt! Hat sich das geändert?

So bin ich hier, in der Südpfalz, bei mei-

nem letzten Schluck aus dem Glas – ich halte

ihn ein wenig länger fest, diesen letzten

Schluck, der sicherlich nicht der letzte sein

wird. Aber für jetzt, für den Augenblick und

ich lasse mir Zeit, diese Zeit, die mir die Süd-

pfalz schenkt, die Zeit, die ich mir genommen

habe – für den Duft, für den Klang, für das

Leben. Oder einfach nur: Für

den Genuss. Martin Doll

Ein schöner Rahmen für die Künste: Villa Streccius in Landau. Serenaden in der Stauferfeste Burg Trifels bei Annweiler.

Erinnerung an einen großen Maler der Pfalz: Slevogthof über Leinsweiler. Die hohe Kunst der kleinen (Wander)-Bühne: das Chawwerusch-Theater, Herxheim.

[ L E B EN S - K UN S T ]

Martin Dollarbeitet als Autor,Theatermacher undKommunikationstrainer.Martin Doll schreibtund veröffentlichtLyrik und Prosa, vorallem aber Theater-stücke und Musicals.

I

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Page 64: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Die Weintage der Südlichen Weinstrasse.ie beginnen jedes Jahr zu Fronleichnam am Donnerstagmit einer festlichen Soirée und enden am Montag miteinem speziellen Fachbesuchertag. Dazwischen liegt Wein-

kultur pur für alle. Denn an diesem langen Wochenende präsen-tieren rund 80 ausgesucht gute Weinbaubetriebe der SüdlichenWeinstrasse ihre besten Erzeugnisse. Rund 600 Weine und Sektestehen zur Verkostung an. Da hält es keinen der Hiesigen zuhause,sie wollen wissen, wie und wohin sich ihre Region entwickeltund wer von ihren Winzern gerade wieder die Nase vorn hat.

Seit mehr als zwanzig Jahren finden diese Weintage statt,sie sind dabei zu einer bedeutenden Institution in der Weinweltgeworden. Von Jahr zu Jahr ziehen sie mehr Gäste an. Die solltenunbedingt Zeit mitbringen für ihre Erkundungen. Vor der Fülle

Landau in der P fa lz i s t g l e i ch zwe i Mal im Jahr Aus t ragungsor t fü r den Wet t -

bewerb un te r den Bes t en . Das s ind zwe i P f l i ch t -Te rmine fü r d i e Winze r de r

Region und die Leute vom Fach . Für uns Weinfreunde sind es zwei wunderbare

bitte nicht kapitulieren. Folgen Sie den eigenen Geschmacks-koordinaten durch das Angebotene. Und seien Sie im Übrigenneugierig auf Neues und offen für Überraschungen. Nicht ein-fach, aber einfach schön: Wunderschön ist das Ambiente in denbeiden sich unmittelbar berührenden Veranstaltungsorten. Denndas Alte Kaufhaus und das Frank-Loebsche Haus in Landau sindJuwelen der Architektur von einzigartiger Ausstrahlung.

Unvergleichlich ist die Atmosphäre an diesen Tagen, so, wiesie nur rund um den Wein-Genuss entsteht. Sie hat Würde, istaber nicht weihevoll, sie ist heiter, aber nicht ausgelassen, sieversammelt die Sinne und öffnet sie doch den Eindrücken. Unddem Gespräch mit dem Winzer, mit dem Nachbarn. Das gemein-same Interesse und die geteilte Leidenschaft verbindet. Und dasfühlt sich in diesen schönen Tagen einfach gut an.

S

Genaueres zu denjährlichen Weintagen:www.suedlicheweinstrasse.de

Wein-

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Page 65: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Ge legenhe i t en , den neuen Jahrgängen und ih ren Erzeuge rn zu begegnen . Am

bes ten , man r i ch te t se ine Ur laubsp lanung und die k l e inen Wochenendf luch ten

f rühze i t i g darauf e in . Schon d ie be iden Begegnungsp lä tze lohnen den Besuch !

Informationen überdie Mitglieder und dieVeranstaltungen:www.vdp-pfalz.de

Gipfel

Die Weinkost des VDP-Pfalz.er Verband Deutscher Prädikatsweingüter steht fürWeine kompromisslos hoher Qualität. Und für eineWeinkultur, die von besonderem Respekt im Umgang

mit den Ressourcen der Natur geprägt ist. Die Präsentation sol-cher Erzeugnisse verlangt natürlich nach einem angemessenenRahmen. Hier in Landau ist er gefunden, hier trifft Stil auf Stil:Weine von vollendeter Stilistik auf eines der bedeutendstenBaudenkmäler des Jugendstils: die Jugendstil-Festhalle.

Im großen Festsaal sind sie alle versammelt, die klangvol-len Namen. Alle 27 VDP-Betriebe und sechs Betriebe der Spitzen-talente, vom nördlichen Zipfel des Gebietes, von Laumersheim, amRande des Pfälzerwaldes entlang nach Süden, bis nach Schweigenan der elsässischen Grenze. Man kann gewiss sein, sie haben ihre

besten Weine mitgebracht. Denn man weiß schließlich alle VDP-Kollegen am Ort. Und die vielen Berufskollegen von hier undanderswo, die den Vorzeigebetrieben in die Weine schmeckenund auf die Finger sehen möchten. Dazu kommt der Nachwuchs,den hier die ultimative Lehrstunde erwartet. Alle kommen andiesen beiden Tagen auf ihre Kosten. Denn Weinbau lebt vomAustausch und dem lebendigen Beispiel. Und auch von denVorbildern, denen man nacheifern möchte.

Für uns, das Publikum, ist klar: eine bessere Gelegenheit, Gutesmit noch Besserem zu vergleichen, ist schwerlich zu finden. Manlernt dabei viel und nimmt gehärtete Qualitäts-kriterien mit nach Hause. Neben der bleibendenErinnerung an interessante Begegnungen und aneinen sehr genussreichen Tag im Süden der Pfalz.

D

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Page 66: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Hie r w i rd übe r das n i ch t ganz e in fache Ve r -

hä l tn i s der be iden Nachbarn Pfa lz und E l sass

sinniert . Die so oft ineinander verwickelt waren,

is-à-vis«, eines der vielen französischenWorte, die im deutschen und noch mehrim pfälzischen Wortschatz gebräuchlichsind. In der Grundbedeutung lautet die

deutsche Übersetzung „gegenüber“, aber im weiterenSinne auch „das Verhältnis zweier einander gerade ent-gegengesetzter Gegenstände“. Jetzt ist es freilich eine In-terpretationssache, ob die Pfalz und das Elsass „geradeentgegengesetzt“ sind. Denkt man darüber nach, danntut es gut, etwas über die Pfalz und dann über das Elsasszu sinnieren.

Ja die Pfalz! Sie und die Pfälzer zu erklären – ein fastaussichtsloses Unterfangen! Ob in Büchern (es gibt sie!)oder in Essays (auch sie sind geschrieben und sie sindund bleiben im wahrsten Sinne des Wortes „Versuche“) –nirgends findet sich eine griffige Formel, um diesesamorphe, nicht einmal verwaltungseinheitliche Gebildezu fassen. Dies ist nicht einmal das Unvermögen Außen-stehender (wobei ein Fremder oft klarere Augen hat),sondern „die Pfälzer“ haben selbst Probleme, sich überdie eigene Identität klar zu werden. Da wird über diewahre Ware „Lewwerworscht“ gestritten, da wird dieDampfnudel als urpfälzisch reklamiert (sie kommt aberaus Bayern) und zu guter Letzt wird der Saumagen alsdas Nonplusultra pfälzischer Küche gepriesen (und waswar er vor Kohl?).

Zum Essen gehört das Trinken, also hier der Wein! Dakann es freilich keine Diskussionen geben. Vorbei dieZeiten der „süßlichen Weinstraße“, der Wein ist einzig,und er wird dank des Elans einer mutigen jungen Winzer-generation immer besser.

Hinter dem allseits beliebten „Weck, Worscht undWoi“ steckt aber viel mehr. Es sind die historischenGrundlagen unserer Landschaft, die sich freilich nicht soeinfach plakativ touristisch vermarkten lassen. In demvielfach bemühten „savoir vivre“ klingt aber schon etwasRichtiges an (wenn auch „savoir vivre“ im Französischeneher eine etikettenbehaftete Lebenskultur bezeichnet).Was wollen die Werbetexter aber ausdrücken: Es ist dieNähe zu Frankreich und die damit assoziierte vermeint-liche Leichtigkeit des Seins.

Werbetexter sind große Vereinfacher.Aber die Verhältnisse diesseits und jen-seits der Grenze sind doch komplexer.Was für einen Norddeutschen in derPfalz und im Elsass südlich erscheint,ist für einen Franzosen aus dem Innern der „Grande Na-tion“ immer noch „germanique“. Für diesen subjektiven

Eindruck mag freilich auch die Sprache entschei-dend sein. Und sie ist, wenigstens im Nordelsass,im Dialekt sehr nahe am Pfälzischen und für einenInnerfranzosen völlig unverständlich. Was derPfalz in jeder Hinsicht am nächsten liegt, ist dasElsass bis zum Hagenauer Forst, wo man rhein-

fränkisch spricht. Für die alemannischen Südelsässer ist dieses Gebiet„Outre-Forêt“, „jenseits des Waldes“, also weit weg.

Man kann’s aber drehen und wenden, wie man will – es gibt einsüdliches Flair, spürbar und sichtbar: die milde Luft, die ausgeglicheneTemperatur, das zarte Licht, die südlichen Früchte, die hier gedeihen.Für dieses Gefühl gibt es keine Grenze. Die Landschaft bleibt die gleiche,

vis àV

Ke i n e D i s k u s s i o n :ZUM GUTEN E S S EN

UND TR INKEN GEHÖRTB E I D ER S E I T SD ER WE IN .

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GLA

NZLICHT

9

Page 67: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

da s s s i e s i ch dab e i imme r n äh e r k amen . We r

h i e rhe r kommt , s e t z e s i ch dazu und s tud i e r e –

und gen i eß e Men s ch en s ch l a g und Leben sa r t .

der Pfälzerwald geht nahtlos in die Vogesen über, und selbst nach denZerstörungen durch die vielen Kriege lassen sich gemeinsame Archi-tekturmerkmale ausmachen.

propos Grenze! So widersprüchlich, wie es scheinen mag,die Grenze ist das wirklich Einigende zwischen der Pfalzund dem Elsass. Um dies zu begreifen, muss man, ob manwill oder nicht, in die Geschichte zurückgehen. Die Grenze

war es, die zu allen Zeiten die beiden Regionen geprägt hat. Der Brock-haus des 18. Jahrhunderts, das Zedler Universal Lexikon, hat dies 1741auf den Punkt gebracht. Dort heißt es: „Die Pfalz, eine Provintz inDeutschland am Rhein ... hat auf der einen Seite gegen Elsaß die KroneFrankreich zu einem Nachbarn, von der sie beständig die Gefahr

gehabt, verschlungen zu werden.“ Will sagen, die Pfalzund das Elsass waren immer Kriegsgebiete, wobei diePfalz sozusagen die Eingangstür ins deutsche Reichsge-biet war. Unzählig sind die Kriege, die das Land ver-wüstet haben, und dies schon seit dem 15. Jahrhundert.

Jeder kennt den Dreißigjährigen Krieg, der auch dasElsass nicht verschont hat. Tief im historischen Volks-gedächtnis (es gibt es wirklich noch) ist die Verwüstungder Pfalz im Jahre 1689 eingebrannt. Es sind im übrigenauch die Jahre, in denen das Elsass französisch wurde! Esfolgten die Revolutionskriege, die unter gemeinsamer na-poleonischen Herrschaft mitgemachten Kriege, die großeGrenzverschiebung nach dem deutsch-französischen Krieg,in dem die Pfalz nur Aufmarschgebiet, das Elsass aberSchlachtfeld war, und schließlich die beiden Weltkriege.

Für Außenstehende und Geschichtsuninteressiertemag dies alles weit zurück liegen, aber die Pfalz und dasElsass – und vor allem seine Bewohner – lassen sich ohnehistorische Kenntnisse nicht verstehen. Die so sum-marisch und lapidar aufgeführten Kriege sind nicht ohneNachwirkungen geblieben. Spanier, Schweden, Italiener,Kroaten und vor allem Franzosen haben in diesem Land-strich ihre genetischen Spuren hinterlassen, und die obenangesprochene „Leichtigkeit des Seins“ lässt sich nichtnur mit dem Klima erklären, sondern sie kann ebenso alsReflex auf ständige existentielle Bedrohungen verstan-den werden. Wer wie hier dauernd neue Herrschaftenfürchten musste, der konnte nicht lange über den Sinn desLebens grübeln, der musste, um überleben zu können,sich arrangieren, musste in jeder Hinsicht wendig sein.Nicht umsonst hat die Pfalz keine großen Literaten undPhilosophen hervorgebracht – das Nordelsass übrigensauch nicht. Die tiefsitzenden Erfahrungen der Vergan-genheit machen die Menschen hier zu toleranten Zeit-genossen. Ja, zugegeben, manredet viel hier, man babbelt,und das auch noch laut, aberman redet auch miteinander.

Auch und besonders mitFremden, denen dieses Spon-tane vielleicht manchmalbefremdlich erscheint, zumalwenn sie auch noch aus einemgemeinsamen Schoppen trin-ken sollen! Aber wer die Ge-schichte der Region kennt,versteht auch ihre Bewohner.

Michael Martin

Dr. Michael MartinLeiter des Stadtarchivs unddes Museums in Landau.Zahlreiche Veröffentlichungenzur lokalen und regionalenGeschichte.

vis

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Page 68: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

arum sollte ich nicht noch ein paar Jährchenim Leben bleiben?“ Ja, nicht am Leben, im Le-ben bleiben, sagt er. Der alte Herr, dem ich mit-ten im Hof des Weinguts gegenüberstehe, sagt:

„Ich gehe am Morgen vor meine Tür und sehe meinem Enkel beimSchaffen zu. Der macht jetzt den Wein bei uns. Und das macht ergut, das macht er besser als wie mir!“ Inzwischen kommt der Sohndes alten Herrn dazu, der Vater jenes Enkels, der auf dem Wegins Feld den nagelnden Fendt zum Schweigen bringt. Eigentlichwollte ich nur Wein kaufen, finde mich aber bald in der farbigenausgemalten Familiengeschichte wieder, die, wie das Familien-wappen im Bogen der Einfahrt belegt, bis 1789 zurückreicht. JedeMenge Stoff, den der Enkel – fesch gegeltes, schwarzes Haar,blonde Strähnen –, der inzwischen die Reinigung der Kelter abge-schlossen hat, mit einer Vorlesung über die Steuerungselektronikder neuen Edelstahltanks erweitert.

Die Grauhaarigen drängen indes nun doch zur Probierstube.Um erstens den Glanz vergangener Zeiten anhand von Flaschen-exponaten, Preismünzen und Ehrenzeichen zu demonstrieren.Und zweitens, um nach den vielen trockenen Worten endlicheinen einzuschenken. Natürlich nicht irgendeinen. Auch wennder Griff in die offene Kühltruhe wie nebenbei, ganz und garungezielt und absichtslos aussehen mag – es ist natürlich nichtdas Erstbeste, was ich da im Glas habe. Es ist natürlich das Beste.

Das soll sich mir freilich bereits beim ersten Schluck er-schließen. Unversehens bin ich es, der die Probe bestehen muss.Der Blick des alten Herrn, erwartungsvoll auf mein Mienenspielgerichtet, signalisiert mir das geradeheraus, während der Sohn,die Nase prüfend ganz tief im Glas, mit kurzem, verdecktem, dochfragendem Blick aus dem Augenwinkel heraus, na wirds bald,meine angemessene Reaktion einfordert. Der Enkel tastet sichderweil durch die Probenflaschen, um schnell noch eine Stei-gerung draufzusetzen, wenn bei dem Probanden noch Zweifelherrschen sollten.

Ja, es ist der Beste! Ein Riesling von Gottes Gnaden – und ihrerbesten Lage. Die erwartungsgeladene Prüfung hat eine viel zulange Stille in die Stube geschlagen, von allen Seiten wird jetztdas aktuelle Geschmackserlebnis wortreich und in allen Facettenund Farben nacherzählt, immer wieder von Schlürfern undSchmatzern begleitet.

„So ein Wein fällt nicht vom Himmel!“ Wieder ist es der Groß-vater, der uns auf die Erde holt, mit fast strengem Blick und Tonsagt er das zum Enkel hin. Es ist ein pädagogischer Satz, ein Satzder eigentlich sagt: „Lieber Enkel, bilde dir ja nicht zuviel ein. Andem, was du im Glas hast und alle zurecht loben, haben andereLeute vor dir ihre Verdienste, haben sich einen Kopf um die Sachegemacht und ihren Rücken krumm.“

Und wieder – und nicht absichtslos – sind wir in der Familienge-schichte und bei einer Kaskade von Konjunktiven. „Hätt Heinrich,des Großvaters Opa, damals nicht eine so gute Nase gehabt, hätt

Wurzelechte

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E I N W I D E R S TÄ N D I G E S MOD E L L ,I N D EM g u t e A r b e i t u n d g u t e s L e b e n

O F F E N B A R Z U S AMMENG EH E N .

D I E S I S T D I E G e s c h i c h t e v o m We i t e r g e b e n . I N D ER REB EN GE S E T ZT, HÖ F E

GE BAUT, W I S S EN ERWORBEN UND ANSEHEN GEWONNEN WIRD . UM ES IN D I E

HÄNDE DE S NÄCHST EN ZU L EGEN . DA S HÄLT ZUSAMMEN UND HAT ER FO LG .

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GLA

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Page 69: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

Was sich so unterhaltsam vor mir aufführt, ist Geschichte. Einevon vielen Geschichten, die so oder ähnlich in den meisten Betrie-ben hier gelebt werden und erzählt werden. Es ist die Geschichtevom Weitergeben: Was der eine heute pflanzt, wird dem Nachfol-ger nach Jahren Früchte tragen. So bereiten die Generationen ein-ander den Boden. Mit dieser Sicherheit im Rücken wächst spürbardie Zuversicht. Und damit die Bereitschaft, mutig in die Zukunftdes Betriebes und die Qualität der Produkte zu investieren. Dennnatürlich wird der Enkel zunächst Vater und Großvater, danachseinen Winzerkollegen rundum und der Weinwelt überhauptbeweisen, was für ein Potenzial noch in den Weinen des Hausessteckt. Um dann das gesteigerte Produkt und das gewonneneAnsehen des Gutes an die Nachfolgenden weiterzugeben.

Die Winzerin, die inzwischen die Runde am Probentischkomplettiert, kommt auf ihre Region zu sprechen: „Der steileAufstieg, über den so viele rätseln, ist leicht erklärt,“ sagt sie„der Erfolg der Südlichen Weinstrasse ist die Arbeit von unsallen. In keiner anderen Region gibt es so viele kleine, vitaleFamilienbetriebe, Güter wie das unsere. Wir tauschen uns ausund wir treiben uns gegenseitig an. So kommen wir alle mitein-ander weiter!“ Gut gesagt, alle nicken lebhaft.

ber eigentich wollte ich ja nur Wein kaufen, stehewenig später mit zwei Kisten vom Besten auf demHof und sehe dem alten Herrn nach, der seinerWohnungstür zustrebt. Und ich verstehe noch ein-

mal besser die Faszination, die von diesen Familienverbändenausgeht. Während anderenorts in der Welt soziale Strukturenbrechen und langfristige Bindungen zur Disposition stehen,betrachtet man, verwirrt und wehmütig, dieses widerständigeModell. In dem gute Arbeit und gutes Leben offenbar zusammen-gehn – und Jung und Alt zusammenstehn. So

Fortpflanzung

A

der den steinigen, von niemand recht geschätzten Acker dem –wie hieß er noch, egal – für ein paar Reichsmark abgekauft; hätter, der Großvater in den Sechzigern, als alle anderen unsäglicheNeuzüchtungen pflanzten, nicht schon auf einen Riesling gesetzt;und hätt sein Sohn nicht seit Jahren vorbildliche Bodenarbeit ge-macht, dann stünden diese alten Knorzen nicht so wunderbar daund er, der Junge, hätt nicht diese herrlichen Trauben, um denWein zu machen, mit dem er so gerne struntze.“ Sagts, kommt vorEifer fast um den Atem und schmunzelt den Enkel an, bis sich dasverwitterte Gesicht in unzählige Furchen zerlegt.

„Ja, wenn aber er, dein Enkel inzwischen nicht gelernt hätt,aus den guten Trauben endlich auch gescheiten Wein zu machen,dann stünden weder er, der Alte, noch die Kunden so begeistertim Probenraum rum.“ Sagts, der Junge und hält ihm ein neuesGlas hin, einen beeindruckenden Roten, den es hierzulande sonoch nie gegeben hat, den er sozusagen von seinen Lehrjahren inBurgund und Australien mitgebracht hat.

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Page 70: Genussmagazin Südliche Weinstrasse

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ÖKONOMIERAT KLEINMANN / Die Kleinmanns in Birkweiler gehörten zu denErsten im Bereich SüdlicheWeinstrasse, die ihreWeine auf Flaschen füllten undverkauften. Urgroßvater Johannes bekam für seine Verdienste den Titel Öko-nomierat verliehen. Die Neigung zu Neuerungen blieb erhalten in der Familie,Karlheinz, der Ältere am Tisch, hat das Verdienst, die Rebsorte St. Laurent vordem Verschwinden gerettet zu haben. Er züchtete sie neu, sie spielt in Deutsch-land inzwischen wieder eine wichtige Rolle, natürlich auch im eigenen Wein-gut. Das wird inzwischen von Sohn Mathias geführt, der zusammen mit sei-ner Frau der Moderne mutig und kompromisslos Tor und Stube geöffnet hat.

AUGUST ZIEGLER / Das herrschaftliche Haus in Maikammer, der Keller unddie Wirtschaftsgebäude atmen Geschichte. Und stehen doch für Moderni-tät. Als die beiden Brüder Harald und Uwe die Führung der Geschäfte desWeingutes von Herwarth und Erika übernahmen, hatten sie bereits besteStartbedingungen. Sie haben sie besonders gut genutzt. Und den traditi-onsreichen Betrieb unter die DLG-Top 100 der besten Winzer gebracht. Der„Winzer des Jahres 2009“ krönt den Erfolgsweg vorläufig. Und ermuntertdie beiden, auf herausragenden Böden neben den klassischen Sorten auchmit einem spannenden Sortiment südstämmiger Reben zu experimentieren.

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SCHEU / Günther und Klaus, Vaterund Sohn. Seit Jahren schon bewirt-schaften die beiden ihren WeinhofScheu in reiner Männerwirtschaft. Siemachen das vorbildlich und obendreinsehr erfolgreich. Denn sie verbindetmehr als die ausgeprägten Nasen imGesicht. Sie verstehen sich und arbei-ten gemeinsam, wenn auch mit ge-trennten Aufgaben an ihrem Produkt,an das sie hohe Anforderungen stel-len. Die Grundlage für beste Qualitätist da: herausragende Weinlagen dies-seits und jenseits der pfälzisch-elsäs-sischen Grenze, die sie mit gutem Ge-spür für das, was Böden und Rebennaturgemäß brauchen, pflegen. Diefruchtintensiven Weine, vorzugsweiseweiße, klassische Sorten, sind danach.

MOEWES / Wer Arbeit scheut, würdediesen steinigen Steilhang nicht mitRebstöcken bepflanzt haben. DasGeröll aus Schieferbrocken ist mitMaschinen nicht zu befahren, allesist Handarbeit. Der Mühe Lohn istein mineralischer Rieslingtyp, wieman ihn von Mosel oder Saar herkennt. Überhaupt steht die FamilieMoewes auf felsigen Gründen: Granit,Kalk und Buntsandstein gehören zuihrem Weinreich. Die beiden Winzer-meister, Vater Rudi und SohnMichael,gehen mit diesem Steinreichtum ent-sprechend schonend um. Und tun imKeller alles, um Frucht und Minerali-tät kenntlich zu halten. Die bestenErzeugnisse,Ursprungsweine genannt,weisen ihren Untergrund auf demEtikett aus.

ZIEGLER / Dass man sich im HauseZiegler schon sehr lange und mit Pas-sion demWein widmet, davon kündendas schöne Winzerhaus und die blitz-sauberen Weine, die der jetzige Haus-herr Michael den besten Lagen rundum das malerische Weindorf St. Mar-tin abgewinnt. Winzervater Alfonsunterstützt ihn dabei, ist danebenaber auch besessen von einer Passionganz anderer Art: Am steilen Süd-hang hinter dem Anwesen hat er ei-nen Park entstehen lassen, der unsungebremst ans Mittelmeer versetzt.Zypressen, Palmen, Zitrusfrüchte, La-vendel machen überzeugend klar,welch bevorzugte Weinbauregion dieSüdliche Weinstrasse ist. Licht, Duftund Wärme des Gartens finden sichin den Rotweinen des Hauses wieder.

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LIDY / Drei Winzergenerationen un-ter einem Blätterdach. Der Jüngsteauf dem Bild wird demnächst nochVerstärkung erfahren durch den Bru-der, der derzeit seine Ausbildungs-runde durch die besten Güter dreht.Wird auch Zeit, denn Bertram Lidy,gegenwärtig Chef des Hauses inFrankweiler, braucht dringend Ver-stärkung: Das Weingut wächst und in-vestiert immer mehr Arbeit in dieQualität seiner Produkte. Das heißtimmer mehr Zeit für umweltgerechteBodenbearbeitung und Pflanzen-schutz, bedeutet viel Laubarbeit undErtragsreduzierung. Und dazu Hand-lese in den allermeisten Fällen. Dakann sich auch der Vater des Vaters soschnell nicht auf den verdienten Ru-hesitz zurückziehen.

NICKLIS / Auf bestem Weg ist dieseWinzerfamilie in Gleisweiler. WinzerKlaus und Frau Ursula haben das Gutaus den winkligen Gassen heraus andenOrtsrand,mitten in ihreWeinbergeverlegt. Was Platz schuf für Entwick-lung. Die hat der jugendliche Winzer-meister Frank zusammen mit FrauMaike, einer gelernten Winzerin, in-zwischen in die Hand genommen undist weit vorangekommen: mit der In-stallation mustergültiger Kellertech-nik und mit der Entwicklung einerganz eigenständigen Handschrift beiden filigranen, reintönigen Weinen.Unbedingt zu beachten ist auch das,was Vater Klaus der Brennblase ent-steigen lässt: die Schnäpse.

STACHEL / Auf welch alten und soli-den Fundamenten das Familienwein-gut Erich Stachel in Maikammer steht,sieht man am besten im Keller: Dasbeeindruckende Sandsteingewölbebeherbergt volumige Fässer, die weitmehr als nur dekorativen Stellenwerthaben. Sie formen mit am Charakterder Weine, insbesondere der Roten,denen man hier besondere Aufmerk-samkeit schenkt. Die Mitgliedschaftim Pfälzer-Barrique-Forum belegt das.Der jugendliche, doch welterfahreneSohn Matthias hat im alten Kellerbereits seit einigen Jahren die Regieübernommen. Die dynamische Eltern-generation denkt und arbeitet enga-giert mit, sie hat im Weinberg, beiPräsentation und Verkauf der aus-drucksstarken Weine alle Hände vollzu tun.

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BERNHART / DieWeine und die handelnden Personen sind Produkte grenzüber-schreitender Kultur. Hart auf der zum Glück inzwischen weichen Grenze zumelsässischen Nachbarn liegt das Weingut der Bernharts, seit hundert Jahrensind Rebflächen hüben und drüben im Besitz des Hauses. In den Siebzigernließen SeniorWilli und FrauWilma den Gemischtbetrieb hinter sich, um sich ganzdem Wein zuzuwenden. Gut so, heute gehört das Gut zu den angesehenstenGütern der Region, mit Meriten vor allem bei den Roten. Inzwischen bauen Ju-nior Gerd und Frau Sabine auf und aus, mit dem Ziel, auch denWeißen Glanz zuverleihen. Stilvoll präsentiert wird demnächst im neu gerichteten Nebenhaus.

KLEIN / Man lasse sich von dem modernen Erscheinungsbild des Gutes inHainfeld nicht täuschen. Die Tradition der Weinbereitung sitzt dieser Familieseit rund 350 Jahren tief in den Knochen. Selbst der Urgroßvater bleibt imKelterhaus präsent, im lebensgroßen Porträt. Inzwischen arbeitet sein UrenkelPeter, studierter Önologe und eloquenter Veränderer, mit seinem Vater,Winzer-meister Gerhard, an den Leitlinien des Betriebes und der Stilistik der Weine.Natürlich nicht, ohne sich mit den starken Frauen im Haus auseinander ge-setzt zu haben: mit Gerhards Frau Sieglinde und Tochter Bärbel, ehemaligeWeinkönigin der Pfalz. Beide kompetent und von gnadenlosem Charme.

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WILKER / Eine große Familie mit Wein- und Gastgeber-Genen, die offen-kundig weitergegeben werden. Wenn Heinz Wilker des Abends inmitten sei-ner Hofgäste steht, steht ihm der Stolz ins Gesicht geschrieben. Auf das statt-liche Anwesen, das ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Auf die Weine, die derSohn nach profunden Auslandserfahrungen heute ausbaut. Auf den vor we-nigen Jahren neu erworbenen historischen Bauernhof, der, zu einem sehreinladenden Gästehaus und Restaurant umgebaut, von seiner Tochter profes-sionell geführt wird. Bei soviel Kontinuität und glücklichem Händchen fürUnternehmungen schaut man auch die Kleinen bereits als Nachfolger an.

HOF / In diesem Familienbetrieb in Klingen haben Umwege Tradition. Deralte Hofherr Willi sah seinen Sohn Joachim schon an die Juristerei, an die„Sesselfurzer“ verloren. Doch der kehrte den Akten den Rücken und über-nahm das inzwischen auf 20 Hektar Rebfläche gewachsene „Höfel“. Joachimist bislang den Roten in besonderer Weise zugetan. Jetzt aber sind die Söhnedran. Vergleichsweise geradlinig hat sich Philipp, der Ältere, dem Hofe zuge-wandt und nach Lehrjahren in Topgütern bereits den Keller erobert. Auchder jüngere Julian hat inzwischen seine Berufsgrübeleien beendet und stu-diert in Geisenheim mit der Absicht, dem Bruder künftig zur Seite zu stehen.

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MINGES / In der sechsten Generation beschäftigt sich die Familie Minges ausFlemlingen mit dem Weinbau. Auf einem Gut, das zu Teilen ins 15. Jahrhun-dert zurückgeht. Der jetzige Gutsherr heißt wie der Vorgänger: Theo. Währendder Vater zugleich Maler und Bildhauer war, hat sich der Sohn ganz der Kunstdes Weinmachens verschrieben. Und arbeitet mit wahrer Leidenschaft einemMaler gleich an der Entwicklung seiner Ideen und einem ganz individuellenStil. Damit ist er weit gekommen. Inzwischen ist er VDP-Miglied und stehtmit seinen Werken voll im Rampenlicht. Guter Zeitpunkt für den Einstieg vonTochter Regine, welche Leidenschaft und Naturphilosophie mit dem Vater teilt.

KARL PFAFFMANN / Karl, Helmut, Markus. Drei Namen, drei Winzergenera-tionen, eine Familie mit Kontinuität und stetem Wachstum. Markus Pfaff-mann, studierter Weinbauingenieur und (vorläufig) letzter Spross in der Nach-folge, führt seit der Jahrtausendwende die Regie. Kein einfacher Job bei 50Hektar Rebfläche, Obergrenze für einen Familienbetrieb, der kompromisslosauf Qualität setzt. Die ausgezeichneten Rieslinge und Burgundersorten profi-tieren von den guten Lagen, die sich die Familie im Laufe der Jahre gezieltdazu erwarb. Auch der gegenwärtige Hofherr setzt auf die Familie: EhefrauMarion und Schwester Stefanie packen mit an. Und natürlich Vater Helmut.

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WIR HANDELN GEGEN D I E NATUR . UND BRAUCHEN S I E me h r d e n n j e :

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D I E Na t u r -T h e r a p i e F Ü R KÖ R P E R , G E I S T U N D S E E L E .

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Mit dem Rhythmus der Naturnsere 24-Stunden-Gesellschaft raubtuns die Zeit und den Schlaf. Esscheint, als ob wir flexibel damit

umgehen können. Aber es mehren sich dieErkenntnisse – spätestens das eigene Gefühlsignalisiert es – dass unsere biologische Uhrnicht so ohne weiteres digitalisiert werdenkann. Sie muss nach wie vor regelmäßig auf-gezogen werden, soll sie richtig gehen. Siebraucht das Hell- und Dunkelwerden, brauchtdie Jahreszeiten, um sich zu justieren.

Folgen wir dem Rhythmus der Natur,finden wir unseren eigenen. Schritt für Schrittverarbeitenwir Multitasking und Networking,können offline gehen. Unser Körper verlangtnach Gleichmaß und freut sich über Wieder-

holungen. Unser Geist schätzt die Aufmerk-samkeit, die dann möglich wird. Gemeinsambedanken sie sich mit dem, was die Psycho-logen Flow nennen, dem gelassenen Fließenvon Gedanken und Gefühlen.

In der Natur atmen wir durch. Auch dastun wir, ohne es zu merken. Mit jedem Atem-zug, der dem eigenen Rhythmus folgen kann,verändert sich unsere Haltung, richten wiruns auf, innerlich und äußerlich. Es ist er-staunlich.

So entschleunigt, also langsam, kann derOrganismus sich erholen. Ein Muster anLangsamkeit sind Bäume, die langlebigstenOrganismen auf unserem Planeten. Man sagt,sie können so alt werden, weil sie sich Zeitlassen beimWachsen.

Auf dem Laufband der Naturie viel beschworene Mobilität unse-rer Zeit ist Gift für uns. Für die Naturdes Menschen ist sie nämlich nichts

anderes als rastloser Stillstand. Wir arbeitenim Sitzen und wir bewegen uns im Sitzenvorwärts. Vor gar nicht allzu langer Zeit warder Mensch selbst sein einziges Transport-mittel, dieses Tempo ist nach wie vor dasMaß für unser Wohlergehen.

Wir aber laufen unserer eigenen Entwick-lung hinterher. Da wird in Fitnesscenterntrainiert, an Steppern marschiert und derPuls programmatisch auf Touren gebracht.Weder Zeit noch Kosten werden gescheut.Nur Eingeweihten scheint bekannt, dassMutter Natur das Gleiche bewirkt und, wenn

Die Symptome nehmen zu: Erschöpfung, Lustlosigkeit, Ruhelosigkeit. Das Krankheitsbild mag

diffus sein, die Diagnose ist eindeutig. Es ist die zunehmende Unfähigkeit, uns zu erholen.

Dabei gibt es einen guten Therapeuten in der Sache: die Natur. Was auch immer wir in der

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die neuesten Studien stimmen, sogar mehr.Denn unser Körper ist draußen in der Naturin der Lage, von sich aus die perfekte Gangartzu wählen, um Länge und Steigung einerStrecke zu bewältigen. Und dabei verbrennter mehr Kalorien als beim Indoor-Cycling.Nebenbei atmen wir auch noch tief ein undzwar frischen, unverbrauchten Sauerstoff.Der Wind sorgt für Streicheleinheiten, dasWetter für Abwechslung.

Moderate Bewegung an der frischen Luftist nicht nur ein hervorragendes Training fürMuskeln und Kreislauf, auch die Knochenwerden stabiler und die Gelenke beweglicher,der Stoffwechsel wird angekurbelt. HoherBlutdruck wird niedriger, der Cholesterin-spiegel gesenkt, Blutfettwerte profitieren. Das

alles sind keine neuen Erkenntnisse, sondernziemlich alte Weisheiten.Wer sie am eigenenLeib erfahren hat, weiß es. Alle anderen müs-sen sie wohl oder übel aufs Neue entdecken.Nebenbei: Wandern, ja schon geruhsamesSpazierengehen, senkt das Risiko für unserHirn, an Demenz zu erkranken. Von 30 Pro-zent ist die Rede. Voraussetzung ist die regel-mäßige Anwendung: jeden Tag eine halbeStunde oder dreimal die Woche eine Stunde.

Durch die Schönheit der Naturir üben uns täglich in bildschirm-gerechtem Sehen. Versprechenwir uns doch von den benutzer-

freundlichen Oberflächen Durchblick undÜbersicht. Bei der Arbeit, in der Freizeit undüberhaupt. Wer genau hinschaut, der erkenntjedoch bald: Wir brauchen Überschaubar-keit, aber in ihrer natürlichen Form. Deshalbkennen wir diese Sehnsucht, die uns Berg-gipfel und Aussichtstürme erklimmen lässt.Wir müssen ab und an weit schauen können,um zuversichtlich zu sein: Hinter dem Hori-zont geht es weiter.

Naturbetrachtung wirkt nach. Sie senkterwiesenermaßen Puls, Blutdruck und Mus-keltonus und reduziert das Ausschütten von

Natur tun, wir entspannen uns automatisch. Wir können nicht anders. Das einzige, was wir

also tun müssen, ist rausgehen. Dann nimmt die Natur uns in ihr Therapieprogramm auf.

Und der erste Schritt zur Erholung ist getan. Zu einfach? Mag sein, aber alles spricht dafür.

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Stresshormonen. Nicht nur das Sehen beruhigt,auch das Hören. Das stete Murmeln eines Ba-ches, das leise Rascheln der Blätter im Wind.DieGeräuschkulisse derNaturwechselt mit denTages- und Jahreszeiten. Sie legt sich wie einfeiner Filter über unsere Wahrnehmung, nieaufdringlich oder störend. Ebenso die Gerü-che und Düfte, die sich um uns ausbreiten,wenn der Waldboden mit frischem Laub be-deckt ist, dieWiese frisch gemäht oder Regennach langer Trockenheit auf Sand und Erdefällt. All unsere Sinne werden wach in diesemausgeklügelten Zusammenspiel und der feindosierten Anwendung. Keine Farbtherapiekann so aufbauen wie der Frühling, keine sowärmen wie der Herbst. Licht ist ein natür-licher Stimmungsaufheller und Schatten ihrwohltuender Begleiter: Lichtstärke, Lichttem-peratur, exakt auf uns abgestimmt. In den The-rapiestunden der Natur werden unsere Sinnetrainiert, Achtsamkeit und Konzentration ge-schärft. Dabei werden wir nicht abgelenkt, imGegenteil – wie jeder gute Therapeut entfaltetdieNatur ihreWirkung dezent imHintergrund.

Das Rezept der Natur: Genießenamit Natur zur heilsamen Therapiewird, muss sie ihre segensreichenRezepte kombinieren können. Hier

im Süden der Pfalz gibt es eine selten glückli-che Kombination. Das größte zusammenhän-gende Waldgebiet Europas, das Biosphären-reservat Pfälzerwald auf der einen Seite unddie fruchtbare Rheinebene auf der anderenschenken der Südlichen Weinstrasse ihr aus-gesprochen mildes, sonniges Klima. Land-schaften wie aus dem Bilderbuch reihen sichaneinander: sanft geschwungene Weinberge,kleine Bachtäler mit satten Wiesen und eineWaldregion, von deren Höhen der Blick weitgehen kann und aus deren Tiefen Heilquel-len eine wohltuende Therme speisen. Allesin überschaubarer Nähe zueinander. KeinWunder hat all das auf die Natur der Men-schen hier gewirkt und eine südliche Lebens-art geprägt, die herzlicher und offener nichtsein kann. Wir empfehlen unser Rezept gerneweiter: mit der Natur leben und dies in vol-len Zügen genießen. Am besten geht das ge-meinsam, weil Genuss immer dann am nach-haltigsten ist, wenn wir ihn teilen können.Natur sei Dank. Ute Ziegler

Zehn Nordic-Walking-Parksmit insgesamt fast 300 km gut markierten undzertifizierten Strecken aller Schwierigkeits-grade. Für Anfänger und Geübte ein sportlichesVergnügen.

Sieben Trekking-Campsim Biospärenreservat Naturpark Pfälzerwald.Abseits der Wege in unberührter Natur liegendie Übernachtungsplätze, die über das Inter-net gebucht werden können.www.trekking-pfalz.de

Die Südpfalz Thermein Bad Bergzabern bietet Badekultur voll Hei-terkeit und Sinnenfreude. Hier lässt es sichentspannen: in der Thermen-Wasserwelt, dergroßen Sauna-Landschaft und der Wohlfühl-oase mit wechselnden Wellnessangeboten.

Kneipp-BadSeit 1892 wird in Bad Bergzabern die klassi-sche Kneipp-Therapie angewendet, die auf fünfnatürlichen Heilkräften aufbaut. Der Kneipp-Lehrpfad im Kurpark führt in die Regeln ein.

WellVINessein ganzheitliches Wohlfühlprogramm, das denGenussgedanken fördert und die segensrei-chen Kräfte der Weinrebe nutzt.www.wellviness.deD

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Die Südpfalz Therme Bad Bergzabern:Genuss auf gesunde Art.

Wasser, Wärme, Wohlbefinden: Tauchen Sie ein in das Thermalwasser der Petronella-Heilquelle. Aus 450 Metern

Tiefe kommt es herauf und entfaltet hier seine wohltuende Kraft. Erleben Sie Vielfalt mit allen Sinnen: in der Sauna

mit ihrem pfälzisch-charaktervollem Charme und dem Dachgarten mit Blick über Kurpark und Kurstadt. Spüren Sie die

heilsame oder angenehme Wirkung unserer vielfältigen Wellness- und Therapie-Angebote. Lassen Sie in der Südpfalz Therme

den Alltag einfach hinter sich, freuen Sie sich auf diese Insel der Ruhe und fühlen Sie sich danach wie neu geboren.

Unsere Gastronomie erwartet Sie bei kulinarischem Genuss von kühlen Erfrischungen bis zu feinen Speisen à la carte.

Probieren Sie unsere entspannte, gesunde Art zu genießen doch einfach einmal aus. Mehr Informationen zum ganzen

Wohlfühl- und Gesundheitsprogramm der Südpfalz Therme finden Sie im Internet unter www.suedpfalz-therme.de

Südpfalz Therme, Staatsbad Bad Bergzabern GmbH, Kurtalstr. 27, 76887 Bad Bergzabern, Telefon 0 63 43 /93 40 10, Fax 0 63 43 /93 40 40, [email protected]

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Lass Dich mal gehen

Der Trife ls tr i f ft mich wieder ganz besonders . Schon als Kindhat er mich für sich eingenommen. Wo immer ich mich befand,im Auto, auf dem Rücksi tz bei der Anfahrt auf das Haardtge-birge von Speyer aus , oder im Schulbus , auf dem Weg nachHause von Landau nach Edenkoben, von überal l her war er zusehen, immer kurz aufblitzend, genial in seiner Allgegenwart .

gut ist, nicht nur ein profanes Genussmittel,sondern ein Artefakt ist, geprägt von vielfäl-tig traditionellem Wissen und ausgeklügelteingesetzter Technologie, das habe ich unter-wegs im Weingut Argus erfahren, wo man mirfreundlich versiert, humorvoll, aber nie anbie-dernd, seinenWerdegang erklärt hat. Der herbeCharme von Edelstahltanks in Verbindung mitökologisch-biodynamischen Weinbau-Metho-den bei gleichzeitiger Existenz von Kastanien-holzfässern, aus denen dann ein besondersguter Rotwein kommt: Das hat etwas. Das ist

n einer gelinden Art von Verfol-gungswahn litt ich damals seinet-wegen, hinter dessen dicken Mau-ern man Jahrhunderte lang die

Reichskleinodien aufbewahrte aus gutemGrund. Und jetzt, bei der kurzfristigen Rück-kehr aus der Großstadt, hier, in St. Johann, aufder Aussichtsterrasse des Landhotels Annahof,wartet er noch immer auf mich. So schroff wiestill liegt mir die Stauferburg gegenüber undhat nichts von ihrer beeindruckend schmuck-losen, eigentlich ganz unromantischen Gestaltverloren. Auf demWeg nach Frankweiler dräutsie dann nur noch in meinem Rücken, bedroh-lich aber ist sie kaum mehr.

Wenn ich mich ein bisschen drehe, liegtmein Kindheitssymbol direkt in meinemrechten Augenwinkel und wird nicht nur fürmich, sondern für alle anderen Wanderer, diezur großen Hüttentour starten, zum kurz- undzeitweiligen Vexierpunkt. Durch Gleisweiler,das pfälzische Nizza, führt mich mein Weg,vorbei am Sanatorium mit dem alten Baumbe-stand hinauf zur Annakapelle, wohin manwallfahren kann und wo man berauschendeBlicke in die Rheinebene geschenkt bekommt,selbst wenn man nicht gläubig ist. Erst an derTrifelsblickhütte verschwindet die faszinierendgeradlinige Grafik des Rebenmeeres allmählichvon meinen Netzhäuten. Dass der Wein, denich trinke, wenn ich ihn trinke und er denn

Trifels. Barbarossas impo-sante Stauferburg taucht beiden Wanderungen immerwieder im Blickfeld auf.Entsprechend weit und wun-derschön ist der Blick vonihr ins Land.

Die AutorinGabriele Weingartnerlebt und arbeitet in Berlin.Die Kulturjournalistinund Schriftstellerinhat zahlreiche Bücherveröffentlicht.

Die Landschaft, die mirvon Jugend an vertraut schien,entdecke ich neu beimWiedersehen.

Weingut Argus, Gleisweiler:Im Weinland zu wandern, istnicht nur ein irdisches Ver-gnügen. Unterirdisch setzt sichdie spannende Erkundung fort.

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Von Gab r i e l e We i n g a r t n e r

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einerseits so durchdacht und andererseits sointuitiv kunstvoll, dass es meinen ganzenRespekt einfordert.

Während meines Spaziergangs – oder be-finde ich mich auf einer Wanderung, kommtes auf die Geschwindigkeit an? – streife ich dieGroßstadtgerüche ab wie ein altes Kleid, werdeden Schmutz los, der sich in meinen Nasen-schleimhäuten eingenistet hat, genieße denweichen Waldboden unter den Füßen, kickegedankenverloren die eine oder andere pel-zige Hülle einer Esskastanie vor mir her. Undfange an, Aromen zu sammeln: von Kiefern-nadeln, Moos, Feuchtigkeit, Pilzen, die ich viel-leicht suchen und sammeln könnte, wenn ichExpertin wäre, schmecke – in Andeutungen –den Wein auf der Zunge, der ringsum in denDörfern vielleicht schon durch die elektrischoder mit der Hand betriebenen Keltern rinnt.Ich erschnuppere den Geruch frisch geschlage-nen Holzes, ohne dass ich dafür das Kreischenelektrischer Sägen in Kauf nehmen muss, was

wahrscheinlich reiner Zufall ist. Und selbst dievom jahrelangen Bildschirmglotzen angestreng-ten Augen entspannen sich angesichts der über-bordenden Variationen in Grün, die sich hier, indiesem zwischen Licht und Schatten wogendenMischwald, ohne Unterlass entfalten.

Dass man nacheiner schwerenKrankheit dasLaufen verlernt,ist eine betrüb-liche Tatsache.

Wenn man jahrelang nur am Schreibtischgesessen hat, dürfte die Muskelerschlaffungfreilich nicht weniger gravierend sein: Dakann sich der Verstand so heftig bewegt haben,wie er will. Selbst die Fähigkeit zum Riechenund Schmecken lässt ja nach, wenn man seineSinne nicht schärft.

Das Fitnessstudio, ach! Dessen mechani-sche Nachhilfe erscheint mir plötzlich nur nochwie das eitle Liebäugeln mit meiner mühsamaufrecht erhaltenen Selbstdisziplin. Wie tröst-lich es ist, Verlerntes wieder zu lernen, dieMuskeln zu reaktivieren, die Sinne. Ich spürees und jubiliere – bei aller Skepsis, die ein derNatur entfremdeter und an der Krankheit na-mens Zivilisation leidender Mensch nur auf-bringen kann: Noch ist nicht alles verschütt’,nicht alles verloren. Noch sind der Wald und dieReben schiere Realität, die Wurzel, über die ichfast gestolpert wäre, der Eichelhäher, der übermir schreit. Noch bin ich ein fühlendes Wesen,wie Goethe dies ausdrückte. Dass er kein Autobe- saß und am Stehpult schrieb, macht seineEinsichten in die Natur nicht unglaubwürdiger.Fontane oder Heine bereisten die Mark Branden-burg und den Harz ja gleichfalls zu Fuß. Undauch sie mussten ihre Trägheitbekämpfen und blieben nichthinterm Ofen hocken.

Die große Hüttenwanderungist nur eine von 11 Touren-empfehlungen mit Karten im„Wanderland“. Die handlicheBroschüre gibt es unterwww.suedlicheweinstrasse.de

Es gibt Anblicke, die bewegen.Und buchstäblich in die Beinefahren. Der endlos weitePfälzerwald und das Weinlandzu seinen Füßen gehört ganzsicher dazu.

N I CHTNUR D I E B E I N EKOMMEN H I E RI N S CHWUNG .

Die Südliche Weinstrasse.

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Zum Wohl. Die Pfalz. 83

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Vom Rhein zumWein zumWald

Sanft schlängelt s ich der Weg durch Rebenmeere und pittoreskeWinzerdörfchen. Die Sonne lacht am klarblauen Himmel, und würdeman es nicht besser wissen, man wähnte sich in Italien. Aufgemachthaben wir uns am Morgen im weiten, f lachen Tal des mächtigstenStroms Deutschlands, in der Rheinebene. In Richtung Pfälzerwald.

Hof zu gewähren. Vielfach finden sich kleineStände am Straßenrand, an denen Obst und Ge-müse der Saison verlockend frisch angebotenwird. Noch öfter aber sieht man Auslagen ge-füllt mit Weinflaschen: Hinweise auf eine dervielen kleinen Probierstuben der Winzerhöfe.

Zünftig und fröhlich geht es hier zu, undwer einmal in diese Welt eingetaucht ist, ver-weilt meist länger als geplant. Im Bann gehal-ten von der Gastfreundschaft und den Gaumen-genüssen der Region. Aber noch sind wir nichtam Ziel, und so schwingen wir uns wieder aufdie Räder, leicht wehmütig nach den gemüt-lichen Gasthäusern schauend: Die Weine derRegion sind weithin bekannt und locken vieleBesucher in den Süden der Pfalz.

Doch die Südpfalz hat noch viel mehr zubieten. Neben vielfältigen Pfaden für Wanderer

atur- und Landschaftsschutz ha-ben in den Rheinauen die Naturweitgehend in ihrer Ursprünglich-keit zu erhalten vermocht, und

so begegnet uns auf unserer Fahrt manch einVertreter der dort ansässigen 600 Vogel- und500 Schmetterlingsarten.

Es geht gen Westen, vorbei an fruchtbarenFeldern und Baumwiesen hinein ins Weinbau-gebiet der Südlichen Weinstrasse. Allmählichsteigt das Land an, auf sanften Hügeln reihtsich Weinberg an Weinberg. In einem der Wein-dörfer machen wir Rast auf dem Kirchplatz.Das alltägliche Leben der Bewohner spielt sichunmittelbar vor unseren Augen ab. Einladendsieht das Dörfchen aus, mit den offenen Hof-toren und Türen. Man scheint sich über Besucherzu freuen, ihnen gerne Einblick in Haus und

[ R A DTO U R L AND S Ü D L I C H E WE I N S T R A S S E ]

NRudi Altig,das Radsportidol!5 Weltmeistertitel,3 Weltrekorde,er kann und will vonseiner Leidenschaftnicht lassen.

Der Klingbach-Radweg erstrecktsich längs des Bachlaufs, über46 Kilometer vom schattigenPfälzerwalddörfchen Dahn-Reichenbach bis zum Rhein beiHördt. Dazwischen liegen herrli-che Abschnitte und die ganze land-schaftliche und kulturelle Band-breite der Südlichen Weinstrasse.

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Von Th e r e s a Ju r a n e k

Und wer ist mit aufTour an der SüdlichenWeinstrasse?

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verfügt sie auch über ein gut ausgebautes Netzan Radwegen, die sich in alle Himmelsrich-tungen durch das Land ziehen. Geradezu prä-destiniert für genussvolles Radfahren ist diesesgesegnete Stück Erde mit seinem wunderbarmilden und sonnigen Klima, der malerischen,südlich anmutenden Landschaft und den vie-len Einkehr- und Verweilmöglichkeiten.

Der Klingbach-Radweg, auf dem wir un-terwegs sind, bietet auf seinen 64 Kilometerneine einmalig abwechslungsreiche Szenerie.Von den Ebenen des Rheintals geht es in einGebiet, in dem neben ausgezeichnetem Weinauch Obst und Gemüse im Überfluss gedeihen.Von dort steigt der Weg leicht an in die hüge-lige Landschaft des Pfälzerwalds, dem größ-ten zusammenhängenden Waldgebiet Deutsch-lands. Doch bis dahin haben wir noch ein gutesStück des Weges vor uns.

Plötzlich erhebt sich vor unseren Augendie Ruine der Burg Landeck. Stattlich thront sieüber dem Örtchen Klingenmünster, die Aus-sicht von dort oben muss herrlich sein. Nachkurzer Besprechung beschließen wir, unsereMittagspause auf die Burgzu verlegen. Der Weg iststeil und außer Atem wirdentschieden, die Räder dieletzten Meter zu schieben.Neidvoll beobachten wireinen gar nicht mehr sojungen Radfahrer, dem die Steigung nichtsauszumachen scheint und der mit der Leich-tigkeit des Geübten an uns vorbeiradelt.

Schließlich erreichen auch wir den Burg-hof, und die Aussicht entschädigt für all un-sere Mühen: Hinweg über Weindörfer undWeinberge schweift der Blick bis ins Rhein-tal, zum Odenwald und zu den Erhebungendes Schwarzwalds hinüber. Der Hunger treibt

uns in die Burgschänke, wo zur Mittagszeitschon alle Tische besetzt sind. Doch man rücktgerne zusammen, und so finden wir uns aneinem Tisch mit eben jenem Radfahrer wieder,der uns am Anstieg zur Burg so locker davongefahren war.

ei Saumagen, Flammkuchen undeinem Glas trockenem Rieslingkommt man ins Gespräch über dieLebensart der Südpfälzer und die

Freuden des Radfahrens. Noch sind wir ah-nungslos, als aber der Mann frühere Radren-nen in der Gegend erwähnt und die Tischge-nossen ihn mit seinem Namen ansprechen,wird uns schlagartig klar, wen wir da vor unshaben: Rudi Altig, deutscher Radrennfahrerund mehrfacher Weltmeister. Von Starallürenist nichts zu spüren. Locker und ungezwungenerzählt er aus seinem Leben und vom Gewinn

der Amateurweltmeister-schaft, die sich in diesemJahr zum 50. Male jährt.Das letzte Stück Flamm-kuchen ist gegessen, dieWeingläser sind geleertund so wird beschlossen,ein Stück des Weges ge-meinsam zurück zu legen.Hinab geht es von der Burgund wieder hinein in dasMeer derWeinberge. „In der

Südpfalz“, schwärmt Ex-Weltmeister Altig, „istfür jeden etwas dabei. Ob flach, bergig odereine Mischung aus beidem: Jeder findet hierdie passende Strecke. Ein echtes Radparadies.“Dann aber tritt er kräftig in die Pedale und winktuns noch einmal zu, bevor er zügig hinter dernächsten Kuppe verschwindet. Wir setzen un-sere Tour fort, einen früheren Weltmeister imKopf und den Pfälzerwald vor Augen.

Wir können es nichtglauben: Auf unserer Tourdurch die Südpfalzausgerechnet IHN zu treffen.

Rudi Altig versteht allesvom Radfahren und viel vomWein. Gerne schließen wiruns an beim Besuch imWeingut Porzelt in Klingen-münster, das uns so im Wegeliegt, dass wir nicht daranvorbeikommen.

Pr ima:Tour-T ippsvom Welt-meister.

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„Radtouren durch die Südpfalz“ist ein praktischerRadwanderführer mit22 reizvollen Tourvorschlägen.Er ist zu haben bei denTourismusbüros oder unterwww.suedlicheweinstrasse.de

Radtouren durch

die Südpfalz

2 2T O U R E N

Unser Radwanderführer bringt Sie auf abwechslungs-reiche Rundtouren. Von der Ebene der Rheinauen übersanft geschwungene Weinberge bis in den Pfälzerwald.

Zum Wohl. Die Pfalz.

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ZU JEDER JAHRESZE ITIm Frühling: Dank des milden Klimas nahe demRhein und im Schutz des Pfälzerwaldes, kommt derFrühling an der Südlichen Weinstrasse früher alsanderenorts. Märchenhaft ist die Mandelblüte imMärz und wird mit aufgeweckten Frühlingsfestengefeiert. Der Blütenreigen setzt sich fort an den zahl-reichen Kirsch-, Apfel-, Birnen-, Zwetschgenbäumenbis zur Blüte der Edelkastanien und des WeinsMitte Juni. Mitfeiern: Saisoneröffnung am Mandel-pfad Ende März, Pfälzer Hüttenzauber am 1. Sonn-tag im Juni, Pfälzer Kastanienblütentage Mitte Juni.Im Sommer: Die Wein- und Hoffeste der Winzersind gut besucht und die Abende dürfen lang wer-den. Wander- und Radeltouren durch Wald undWeinberge, an Bachläufen entlang sorgen für erhol-same Bewegung. Familien mit Kindern fühlen sichin dieser Zeit besonders wohl, groß ist das Angebotan Abwechslung: von Burgen über Erlebnisbäderbis zum Abenteuerspielplatz Wald mit seinen Tier-und Freizeitparks. Köstlich: die Pfälzer Feigentage.Ein Erlebnis: Der Erlebnistag Deutsche Weinstraßeam letzten Sonntag im August.Im Herbst: Zur Weinlese herrscht natürlich Hoch-saison in der Pfalz. Wer zu dieser Zeit kommt, solltevorab seine Unterkunft buchen. Weintore undWeinstubentüren stehen aber zu dieser Zeit auf je-den Fall offen, dazu kommen Weinfeste und Strauß-wirtschaften ohne Zahl. Hofläden sind gut gefülltmit Erntefrischem, ob Äpfel, Birnen, Zwetschgenoder Kürbisse, Kartoffeln und köstliches Gemüse.Walnüsse und Esskastanien werden angeboten. Aufkeinen Fall versäumen: die Kastanientage von Okto-ber bis Mitte November.Im Winter: In den Kellern gärt es, in den Weinber-gen wird’s ruhiger. Die Martinsgänse landen im Back-ofen, die Bratäpfelzeit beginnt. An der SüdlichenWeinstrasse ist das auch die Zeit der großen undkleinen Nikolaus- und Weihnachtsmärkte, die imDezember an vielen Orten stattfinden.

DAS KULINARISCHE JAHRMit der Aktion „So schmeckt die Südliche Wein-strasse“ treten die Restaurants, Gastwirtschaftenund Weinstuben der Region den Beweis an, dassdie saisonale Küche hier zum Besten gehört:> Köstlicher Frühling vom 1. März bis 24. Juni> Lukullischer Sommer vom 1. Juli bis 31. August> Kulinarischer Herbst vom 1. Sept. bis 15. Nov.> Genüsslicher Winter vom 15. Nov. bis 28. Feb.

RUND UM DEN WEINWeinfeste: Sie sind so zahlreich, dass es einen eige-nen Weinfestkalender gibt, um den Überblick zubehalten. Hier sind alle zu finden, die die Prüfungder Weinfestkommission bestehen, die großen tra-

ditionsreichen Feste ebenso wie die kleinen derVereine vor Ort. Gefeiert wird nun mal gern vomBrunnenfest bis zur Schneckekerwe. Den Kalendergibt’s unter www.suedlicheweinstrasse.de auch zumHerunterladen.Weinevents: Neben den Festen ist der Wein Themavieler Veranstaltungen, die neben dem kulinarischenGenuss auch das kulturelle Vergnügen pflegen.> Die Weintage der Südlichen Weinstrasse:Jedes Jahr am Wochenende nach Fronleichnam prä-sentieren sich über 70 Weingüter der Region undstellen über 600 Weine und Sekte zum Verkostenan. Im Frank-Loebschen Haus in Landau.> Weitere Veranstaltungen: Weinmarathon in Mai-kammer, Weintestival in Rhodt, Burgunderfrühlingin Schweigen-Rechtenbach, Weyherer Weinpano-rama, Wein- und Kunstgenuss in Herxheim, Erleb-nis in Weiß in LD-Nußdorf, Kirchberg in Flammenin Gleiszellen-Gleishorbach,Weinpanorama in Heu-chelheim-Klingen, Kulinarische Weinbergswande-rung in Siebeldingen.Weinbau-Museum: In Edenkoben ist alles zu erfah-ren, was es mit dem Wein und seiner Geschichte inder Region auf sich hat. Mit einem Weinlehrpfad.(www.museum-edenkoben.de)Weinlehrpfade: Eine gute Gelegenheit, Weinlagenund Rebsorten kennenzulernen. Die Zahl der Lehr-pfade ist groß, deshalb hier nur eine kleinere Aus-wahl: 1. Deutscher Weinlehrpfad in Schweigen amDeutschen Weintor, Weinwanderweg GleisweilerHölle, Weinerlebnispfad in Landau-Nußdorf, Wein-und Steinlehrpfad in St. Martin. Empfehlenswertauch der historische Kalmitwingert bei Ilbesheim.Weinproben: Niemand kennt seinen Wein besser alsder Winzer. Nirgends erfährt man mehr über Lagen,An- und Ausbau als vor Ort. Den Weg zum Winzerweist der Weinführer der Südlichen Weinstrasse,zu bestellen unter www.suedlicheweinstrasse.deWeinseminare: Mit die schönste Art, ein Weinken-ner zu werden. Komplett arrangierte und begleiteteWeintouren bieten die Arrangements der SüdlichenWeinstrasse oder www.genusstur.deDeutsche Weinstraße: Die älteste TouristikrouteDeutschlands beginnt in Schweigen-Rechtenbacham Deutschen Weintor mit Blick hinüber ins Elsassund führt auf ca. 95 km entlang des Haardtrands bisnach Bockenheim. Ihr südlicher Teil – die SüdlicheWeinstrasse – geht bis nach Maikammer.

AKT IV SE INWanderwege: Das Netz der Wanderwege ist dichtund abwechslungsreich: ca. 3.500 km sind ausge-zeichnet und beschrieben. Außergewöhnlich: diePfälzerwald-Hütten mit ihrem Angebot. Mehr Infosüber dieses Wanderland mit Rundum-Arrangementsincl. Gepäckservice unter www.suedlicheweinstrasse.de

Überregionale Wanderwege:> Pfälzer Jakobswege: von Speyer zum Kloster Horn-bach in einer Nord- und einer Südroute (146 km)> Pfälzer Weinsteig: von Schweigen-Rechtenbachnach Neuleiningen (155 km, Eröffnung 2010)> Pfälzer Waldpfad: von Schweigen-Rechtenbachnach Kaiserslautern (ca. 140 km, Eröffnung 2010)>Wanderweg Deutsche Weinstraße: von Schweigen-Rechtenbach nach Bockenheim (ca. 100 km)> Pälzer Keschdeweg: von Hauenstein bis Neustadt(51,5 km, www.keschdeweg.de)> Pfälzer Mandelpfad: von Neustadt-Gimmeldingenbis Bad Bergzabern (ca. 60 km)Radwanderwege: Das Netz der Radwege ist bestensausgebaut mit ca. 1.200 km. Abwechslungsreichgeht’s auch bei den ausgeschilderten Rundtourenzu: Von der Tabaktour bis zumWinzer-Radrundweg.Mehr Informationen und praktische Urlaubsarran-gements unter www.suedlicheweinstrasse.de oderwww.genussradeln-pfalz.deÜberregionale Radwanderwege:> Radweg Deutsche Weinstraße: von Schweigen-Rechtenbach nach Bockenheim (95 km)> Deutsch-französicher PAMINA Radweg Lautertal:von Hinterweidenthal nach Lauterbourg (ca. 57 km)> Radweg „Vom Riesling zum Zander“: von Pleisweiler-Oberhofen nach Neupotz (ca. 35 km)> Radweg „Vom Rhein zumWein“: von Hainfeld nachSpeyer (ca. 32 km)> Kraut und Rüben Radweg: von Schweigen-Rech-tenbach nach Bockenheim (ca. 139 km)> Queichtal-Radweg: von Hauenstein nach Germers-heim am Rhein (ca. 58 km)> Klingbach-Radweg: von Dahn-Reichenbach nachHördt (ca. 62 km)> Südpfalz-Draisinenbahn: von Bornheim bei Landaubis Lingenfeld am Rhein (www.suedpfalzdraisine.de)Trekking: Sieben Camps abseits der Wege bietenÜbernachtungsplätze im Naturpark Pfälzerwald. Zubuchen übers Internet unter www.trekking-pfalz.deNordic Walking: Zehn Parks mit insgesamt knapp300 km gut markierter und zertifizierter Streckenaller Schwierigkeitsgrade für Anfänger und Geübte.Eine Karte mit allen NW-Parks in der Südpfalz gibtes unter www.suedlicheweinstrasse.deUnd mehr:> Reiten:Wanderreiten oder Ferien auf dem Reiter-hof (www.diepfalzzupferd.de)> Klettern: Herausforderung Sandsteinfels-Forma-tionen (www.rockandclimb.de)> Golfen: 18-Loch-Meisterschaftsplatz auf dem Land-gut: (www.golfclub-dreihof.de)> Südpfalz Therme: Die entspannende Ergänzungzum aktiven Programm findet sich in der großenThermen-Wasserwelt mit Saunalandschaft und vie-len Wellnessangeboten (www.suedpfalz-therme.de)

D IE SÜDL ICHE WE INSTRASSE , GANZ GENAU .Über 72.000 ha groß ist das Genießerland am 49. nördlichen Breitengrad. Jedes Jahr wird es um mehr als 1.800 Sonnenstunden reicher. Die teilen sich Einwohnerwie Gäste mit 60 Millionen Rebstöcken. Eng wird es in den Weinbergen trotzdem nicht, denn knapp 2.000 Weinbaubetriebe hegen und pflegen die über 12.000 haRebfläche Reihe um Reihe. Mit einem bekömmlichen Sortenverhältnis von 60 Prozent Weiß und 40 Prozent Rot verlassen jährlich über 100 Millionen Flaschen dieWeinlager der Südlichen Weinstrasse. Fast jede 5. in Deutschland verkaufte Flasche deutschen Weins kommt von hier. Bei all demWein würde man nicht vermuten,dass der Wald fast dreimal soviel Fläche einnimmt wie die Reben. Allein über 20.000 ha gehören zum Naturpark Pfälzerwald. Eine unschätzbare Klimareserve, diejährlich pro Hektar im Schnitt 6,5 Tonnen CO2 absorbiert und 5 Tonnen Sauerstoff produziert. Diese wohltuende Atmosphäre nutzen 1 Heilbad, 3 Luftkurorte,11 Erholungsorte und 20 Fremdenverkehrsorte für ihre Gäste. Kein Wunder ist die Südliche Weinstrasse ein begehrter Partner in der Region und über die Grenzenhinaus. Sie ist Teil des Zweckverbandes Regio PAMINA (Südpfalz, Baden, Elsass), der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologie-Region Karlsruhe.

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Hightech trifft Lebensart

TechnologieRegion Karlsruhe

Theater- und Musikfreunde, Kunstliebhaber und Technikbegeisterte, Anhänger von Barock oder einfach nur Genießer und Erholungssu-chende: Für jedes Alter und jeden Geschmack bietet die KulturRegion Karlsruhe zahlreiche Ausfl ugsziele und Erlebnismöglichkeiten. Eine Auswahl bekannter und beliebter Einrichtungen und Veranstaltun-gen wird jetzt erstmals in einer handlichen Broschüre vorgestellt. Sie ermöglicht einen schnellen Überblick über die kulturellen Höhepunkte zwischen Kraichgau und Pfälzer Berge, Nordschwarzwald und Rhein.

Aufgrund ihrer beliebten Museen, prominenten Theater- und Musikveranstaltungen sowie glanzvollen Barockschlösser und Gärten hat die TechnologieRegion Karlsruhe auch den Ruf einer KulturRegion erster Klasse. Eine Auswahl ihrer kulturellen „Flagg-schiff e“ und „Feuerwerke“ ist nun erstmals in einer Broschüre zusammengestellt. Sie macht Lust auf erlebnisreiche oder kunst-sinnige Ausfl üge. Kaum Themenbereiche oder Stilrichtungen, die nicht in der Museumslandschaft zu fi nden sind: Vom Karlsruher Na-turkundemuseum oder dem weltbekannten Zentrum für Kunst und Medientechnologie mit interaktiver Medienkunst, über die Architektur und die Sammlung des Museums Frieder Burda in Baden-Baden bis hin zum einzigartigen Unimog-Museum oder dem Deutschen Straßenmuseum in Germersheim – die KulturRegion lädt Jung und Alt zum Schauen, Staunen, Entdecken und Erkunden ein.

Musikfreunde kommen bei einem der zahlreichen Festivals und Konzerte auf ihre Kosten: Die Herbert von Karajan Pfi ngstfestspiele mit internationalen Stars lassen die Herzen von Klassik-Fans höher schlagen. Anhänger moderner Musik sind beim Jazztival in Bühl oder dem SWR3 New Pop Festival genau richtig. Wer sich immer schon gefragt hat, wie Fürst und Fürstin im 18. Jahrhundert in ihrem Schloss gelebt und residiert haben, der sollte eines der fünf Barock-schlösser der Region besichtigen. Hier lassen sich noch Räume und Möbel im Originalzustand bewundern. Oder darf es lieber sportlich und mondän sein? Zwischen Hüten, Hufen und High-Society genie-ßen Pferdesportfans den Trubel der großen und weltweit renom-mierten Galopprennen im Rahmen der „Großen Woche“ und des „Frühjahrs-Meetings“ auf der Galopprennbahn in Iff ezheim.

Weitere Anregungen, Veranstaltungen und Informa-tionen fi nden sich in der Broschüre, die in den betei-ligten Kultureinrichtungen der TechnologieRegion Karlsruhe ausliegt. Oder fordern Sie die kostenlose Broschüre an unter:

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KulturGenuss auf über 2.600 km2

Entdecken Sie die kulturellen Vorzüge der TechnologieRegion Karlsruhe

TechnologieRegion Karlsruhe: Baden-Baden · Bretten · Bruchsal ·Bühl · Ettlingen · Gaggenau · Karlsruhe · Rastatt · Rheinstetten · Stutensee · Landkreis Germersheim · Landkreis Karlsruhe ·Landkreis Rastatt · Landkreis Südliche Weinstraße · Regional-verband Mittlerer Oberrhein

www.technologieregion-karlsruhe.de

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BURGEN & SCHLÖSSER> Kaiserburg Trifels (494 m), AnnweilerReichsburg aus dem 11. Jh. mit Burgruine Anebosund Burgruine Scharfenberg (Münz)> Burgruine Neuscharfeneck (500 m), DernbachReichsburg aus dem 13. Jh.> Madenburg (458 m), EschbachReichsburg aus dem 11. Jh., eine der größten undältesten Burganlagen der Pfalz> Burg Landeck (305 m), KlingenmünsterSchutzburg des Klosters Klingenmünster aus dem12. Jh. mit Burgruinen Schlössel und Heidenschuh> Burgruine Neukastel, LeinsweilerReichsburg aus dem 12. Jh.> Burgruine Guttenberg (503 m), Oberotterbachaus dem 12. Jh.> Burgruine Ramburg (444 m), RambergReichsburg aus dem 12. Jh.> Burgruine Meistersel (492 m), Rambergaus dem 11. Jh.> Burgruine Rietburg (535 m), Rhodt unter RietburgAnfang 13. Jh., höchstgelegene Burg am Haardtrand> Kropsburg, St. MartinAnfang 13. Jh., Wiederaufbau 20. Jh.> Burgruine Lindelbrunn (440 m), VorderweidenthalReichsburg aus dem 12. Jh.> Bad Bergzaberner Schlossurspr. Wasserburg aus dem 12. Jh., jetziges Schlossaus 18. Jh., heute Verbandsgemeindeverwaltung> Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkobenerbaut 1846-1851 für König Ludwig I. von Bayern> Schloss EdesheimWiederaufbau aus dem 19. Jh., Wasseranlagen ausdem 12. Jh., heute Hotel/RestaurantIn der näheren Umgebung:> Hambacher Schloss, Neustadtaus dem 12. Jh. mit Dauerausstellung zum Thema„Wiege der Demokratie“/Hambacher Fest 1832(www.hambacherschloss.eu)

KIRCHEN & KLÖSTER> Bergkirche, Bad Bergzabern, aus dem 18. Jh.> Edith-Stein-Taufkirche St. Martin, Bad Bergzabernaus dem 19. Jh.> Annakapelle, BurrweilerWallfahrtskapelle aus dem 19. Jahrhundert> Kirchenburg mit Wehrfriedhof, DörrenbachAnfang 14. Jh.>Wendelinuskapelle, Essingeneuropäisches Kulturdenkmal (um 1000)> Nikolauskapelle, Klingenmünster, aus dem 13. Jh.> Augustinerkirche, Landauehemalige Klosterkirche mit spätgotischem Kreuz-gang, Anfang 14. Jh.> Katharinenkapelle, Landau, aus dem 14. Jh.> Stiftskirche, Landau, aus dem 14. Jh.> Ältester Kirchturm der Pfalz, LD-Wollmesheim> Mariä-Schmerzen-Kapelle, Maikammer-Alsterwei-ler mit „Maikammerer Altar“ aus dem 15. Jh.> Ev. Kirche Rinnthal aus dem 19. Jh.> Ehemaliges Zisterzienserkloster, Eußerthalgegründet 1148> Ehemaliges Zisterzienserkloster Heilsbruck,Edenkoben, gegründet 1262> Ehemaliges Benediktinerkloster, Klingenmünstergegründet wahrscheinlich 626, vermutlich das ältesteKloster Deutschlands

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN> Museum unterm Trifels, Annweiler(www.trifelsland.de)>Westwall-Museum, Bad Bergzabern> Zinnfiguren-Museum, Bad Bergzabern> Storchenzentrum, Bornheim(www.pfalzstorch.de)> Museum für Weinbau und Stadtgeschichte,Edenkoben (www.museum-edenkoben.de)> Mühlenmuseum in der Galerie Neumühle,Edenkoben> Papiermuseum, Gleisweiler(www.papiermuseum-gleisweiler.de)>Museum Herxheim,Steinzeit und Kulturgeschichte(www.museum-herxheim.de)> August-Becker-Museum, Klingenmünster> Archiv und Museum der Stadt Landau(www.landau.de)> Frank-Loebsches Haus, LandauStändige Ausstellung zur Geschichteder Landauer Juden und Dokumentation überSinti und Roma in der Pfalz(www.landau.de)> Strieffler-Haus, Landau> Bauernkriegshaus, Landau-Nußdorf(www.bauernkriegshaus-nussdorf.de)> Slevogthof, Leinsweiler(www.slevogthof-neukastel.de)> Queichtalmuseum, Offenbach(www.queichtalmuseum.de)> Bürstenbinder-Museum, Ramberg(www.buerstenbindermuseum.de)

MUS IK , KUNST & L ITERATUR> Kulturhof Huthmacher, Dierbach(www.kulturhofhuthmacher.de)> Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben(www.burgen-rlp.de)> Herrenhaus Edenkoben(www.herrenhaus-edenkoben.de)> Künstlerhaus Edenkoben(www.kuenstlerhaus-edenkoben.de)> Schloss Edesheim(www.schlossfestspiele-edesheim.de)> Chawwerusch-Theater, Herxheim(www.chawwerusch.de)> Villa Wieser, Herxheim(www.kunstschule-villa-wieser.de)> Jugendstil-Festhalle, Landau(www.landau.de)> Villa Streccius, Landau(www.landau.de)> Kulturzentrum Altes Kaufhaus, Landau(www.landau.de)> Kulturscheune, St. Martin(www.maikammer.de)> Musikantebuckl, Oberotterbach(www.musikantebuckl.de)> Haftelhof, Schweighofen(www.haftelhof.org)> Links zu Veranstaltungen in der Region:www.palatiajazz.dewww.palatiaclassic.dewww.kirrweilerer-orgelkonzerte.dewww.villa-musica.dewww.kunstportal-pfalz.de

AUSS ICHTSTÜRME> Rehbergturm (576 m), Annweiler> Bismarckturm (503 m), Bad Bergzabernauf dem Neuberg> Stäffelsbergturm (481 m), Dörrenbach> Martinsturm (503 m), Klingenmünsterauf dem Treitelskopf> Ludwigsturm (605 m), Weyher

PARKS & GÄRTEN> Kurpark, Bad Bergzabern mit Kneipp-Lehrpfad> Exotischer Park der Klinik Gleisweilermit Sonnentempel> Goethe-, Schiller- und Ostpark, Landau> Mediterraner Garten, Maikammer> Südlicher Früchtegarten, Rhodt> Bibelgarten, St. Martin> Pfälzer Gartenmarkt, Maikammer(www.maikammer.de)> Initiative Offene Gärten(www.offenegaerten-pfalzundelsass.de)> Kakteenland, Steinfeld (www.kakteenland.de)

ZOO & CO> Repitilium Terrarien- und Wüstenzoo, Landau(www.reptilium.de)> Zoo Landau (www.zoo-landau.de)> Wild- und Wanderpark der Südlichen Weinstrasse,Silz ( www.wildpark-silz.de)

RESERVATE & B IOTOPE> Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald: außerge-wöhnliche Naturräume und beispielhafte Kulturland-schaften unter Unesco-Schutz (www.pfaelzerwald.de)> Biosphärenhaus in Fischbach undBaumwipfelpfad (www.biospharenhaus.de)> Haus der Nachhaltigkeit, Johanniskreuz(www.hdn-pfalz.de)> Naturschutzgroßprojekt Bienwald: einzigartigerBiotopverbund zwischen Rheinauen undPfälzerwald> Naturschutzgebiet Ebenberg, Landau: ehemaligerTruppenübungsplatz, heute u.a. größte Versamm-lungsstätte des großen Abendseglers, einer Fleder-mausart (www.ebenberg.de)> Naturschutzgebiet Kleine Kalmit, Landau-Arzheim,botanisches Kleinod mit reichem Vorkommen derseltenen Küchenschelle (Pulsatilla)> Storchenzentrum, Bornheim: mit Ausstellung,Storchen-Scheune und Weißstorch-Pflegestation(www.pfalzstorch.de)

NATURLEHRPFADE> Gewässerlehrpfad, Birkenhördt>Waldlehrpfad, Edenkoben> Trinkwasserlehrpfad, Edenkoben>Waldlehrpfad, Frankweiler> Bachlehrpfad am Kaiserbach, Göcklingen> Vogelschutzpfad, Gommersheim> Naturlehrpfad, Maikammer/St. Martin> Barfußpfad am Sandwiesenweiher, St. Martin> Vogellehrpfad, Offenbach> interaktiver Waldlehrpfad, Taubensuhl> Führungen bieten an:www.suedlicheweinstrasse.dewww.pollichia.dewww.naturfuehrer-suedpfalz.de

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� Kakteenland Steinfeldund Deutsches Aloe Vera ZentrumWengelspfad 1, 76889 SteinfeldTel. +49 (0)6340/12 99, Fax +49 (0)6340/50 [email protected], www.kakteenland.de

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Keineswegs. Schon eher eine Laune derNatur, die ausgerechnet unserem Heimat-landstrich die meisten Sonnenstundenund damit auch das wärmste KlimaDeutschlands spendiert hat.Und so lacht hier, am allersüdlichstenFlecken der Südlichen Weinstrasse(der Name ist Programm), genug Sonne,um unter dem großen Glasdach jenesWüstenklima entstehen zu lassen, indem hunderttausende Kakteen,Sukkulenten, Palmen und andere botani-sche Kostbarkeiten gedeihen, in vollerBlüte stehen und sich ganz wie zu Hausefühlen. Lernen Sie bei Ihrer Expeditionin die Wüste die bestechende Schönheitder widerspenstigen Exoten kennen.

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Unser Kakteenland ist ein ganz besonde-rer Ort: Kakteenfreunde aus aller Weltbesuchen uns. Denn unsere Sammlungvon hunderttausenden Pflanzen ist inihrer unglaublichen Vielfalt und Güteganz und gar einzigartig.Unser Engagement und die Erfahrungin der Zucht und Erhaltung seltener undkostbarer Arten ist unter Fachleutenanerkannt und geschätzt.

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Südliche Weinstrasse e.V.Zentrale für TourismusAn der Kreuzmühle 2, 76829 Landau i.d. PfalzTel 0 63 41/940-407, Fax /[email protected]> www.suedlicheweinstrasse.demit aktuellen Informationen und Angeboten,Terminen und Prospekten, online-Buchungs-Service und Urlaubs-Newsletter

Acht Tourismus-Büros vor Ort:> Annweiler am Trifels –TrifelslandMessplatz 1, 76855 Annweiler am TrifelsTel.: 0 63 46/22 00, Fax: /79 17www.trifelsland.de> Bad Bergzaberner LandKurtalstraße 27, 76887 Bad BergzabernTel.: 0 63 43/9 89 66-0, Fax: /9 89 66-66www.bad-bergzaberner-land.de

> Edenkoben – Garten Eden der PfalzPoststraße 23, 67480 EdenkobenTel.: 0 63 23/95 92 22, Fax: /95 92 88www.garten-eden-pfalz.de> Herxheimim Rathaus76863 HerxheimTel.: 0 72 76/501-107, Fax: /501-250www.herxheim.de> LandauMarktstraße 50, 76829 Landau i.d. PfalzTel.: 0 63 41/13-83 01, /13-83 02, Fax: /13-83 09www.landau.de> Landau LandHaus des GastesHauptstraße 4, 76829 LeinsweilerTel.: 0 63 45/35 31, Fax: /24 57www.ferienregion-landau-land.de> Erlebnisland MaikammerJohannes-Damm-Straße 11, 67487 MaikammerTel.: 0 63 21/95 27 68, Fax: /58 99 16undIn der Alten Kellerei, 67487 St. MartinTel.: 0 63 23/53 00, Fax: /98 13 28www.maikammer.de> OffenbachKonrad-Lerch-Ring 6, 76877 OffenbachTel.: 0 63 48/986-180, Fax: /986-141www.offenbach-queich.de

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Edenkoben

Herxheim

Karlsruhe

Rh

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Neustadt

Pirmasens

Speyer

Bad Bergzabern

Leinsweiler

LandauAnnweilerOffenbach

B 9

B 272 GermersheimB 10

A 65

Baden Airpark

Zweibrücken

Mit dem Auto: Die A65 bindet das Straßennetz hierim Süden der Pfalz an die überregionalen Auto-bahnen an.Mit dem Reisemobil: Stellplätze werden ausge-wiesen unter www.suedlicheweinstrasse.de (Reisen& Buchen im Gastgeberverzeichnis)Mit der Bahn: Über die ICE-Bahnhöfe Karlsruhe,Mannheim, Saarbrücken ist die Südliche Weinstrassean den Rheinland-Pfalz-Takt angebunden. Auskünfteund Tickets am Schalter gibt’s am Bahnhof inLandau oder unter www.bahn.de

Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Regional-flughäfen sind:> Zweibrücken z.B. von Berlin aus, (www.flughafen-zweibruecken.de)> Karlsruhe/Baden-Baden z.B. von Berlin, Hamburg,Rom, Stockholm, London aus (www.badenairpark.de)> Mannheim z.B. von München, Hamburg, Berlinaus (www.flugplatz.mannheim.de)Die nächsten internationalen Flughäfen sind:> Frankfurt, Stuttgart, Strasbourg (F).

ANRE ISE : GUT ZU ERRE ICHEN .

LandauAnnweiler

Bad Bergzabern

Edenkoben

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Landau-Land

StadtwaldLandau

iEinfach bestellen: telefonisch bei der Zentrale fürTourismus 06341/940-407 oder im Internet unterwww.suedlicheweinstrasse.de (Kontakt & Service)Urlaub genießen: Die große Urlaubsbroschüre mitvielen nützlichen Hinweisen und dem Unterkunfts-verzeichnis für acht Urlaubsregionen.Wein-Probe: Der praktische Führer zu Weinen undWinzern mit den besten Adressen und viel Wissens-wertem zum Thema.Gut essen: Der umfangreiche Gastronomie-Wegwei-ser macht Appetit auf Restaurants, Gastwirtschaf-ten und Weinstuben an der Südpfalz.

Ihr Urlaub: Die Broschüre der Urlaubsarrangementsund Komplettangebote an der SüdlichenWeinstrasse.Mit Schönwetter-Garantie.Wein-Feste: Der Jahreskalender für alle wichtigenVeranstaltungen rund um den Wein, ein nützlicherund zuverlässiger Begleiter.Familienland: Die Broschüre mit familienfreundli-chen Unterkünften und vielen Ausflugstipps. Dazudas Kunterbunte Kinderprogramm.Wandern, Radfahren und mehr: Tourenvorschlägein Broschürenform und Kartenmaterial gibt es reich-lich, abgestimmt auf Wünsche und Neigungen.

INFOMATER IAL : ALLES ZUR URLAUBSPLANUNG .

IMPRESSUM

Herausgeber:Südliche Weinstrasse e.V.An der Kreuzmühle 276829 Landau i.d. PfalzTelefon 0 63 41/940-407Telefax 0 63 41/940-502info@suedlicheweinstrasse.dewww.suedlicheweinstrasse.deTitelbild:Annette Postel, deutsche Chanteuse,Opernsängerin und Opernparodistin beieiner Weinprobe mit Günther Scheu.Fotos:Sieghardt Dieterich, Dieter Elsässer,Michael Ehrhardt, Bernd Eidenmüller,Hartmut Frien, Rolf Goosmann, Volker Heinle,Siegfried Himmer, Huber/Pixelio,Björn Kray Iversen, Hans Georg Merkel,Sven Paustian, Karlheinz Schmeckenbecher,Harald Thüring, Wolferl1/Pixelio, Ralf ZieglerBildarchive:Südliche Weinstrasse e.V. ,Fotokreis Südliche WeinstraßeIllustrationen:Bengt FosshagKonzept, Redaktion, Gestaltung:Sommeratelier, VollmersweilerMitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Doll,Theresa Juranek, Dr. Bernd-Wilfried Kießler,Matthias F. Mangold, Dr. Michael Martin,Jürgen Mathäß, Wolfgang Ritter, Hajo Sommer,Gabriele Weingartner, Ute ZieglerDruck:pva, LandauRedaktionsschluss:Oktober 2009.

Alle Angaben und Anzeigen in unserem Genuss-Magazin wurden sorgsam zusammengestellt underfasst. Wir können jedoch Fehler nicht vollständigausschließen. Daher bitten wir um Verständnis,dass die Angaben ohne jegliche Verpflichtungoder Garantie erfolgen und keinerlei Verant-wortung bzw. Haftung für falsche Angaben vomHerausgeber übernommen werden kann.

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