Glaubensfrage - Tourenfahrer 10/2012 (Kroatien)

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Eine Reportage über Kroatien aus dem Tourenfahrer-Zeitschrift

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  • Logenplatz Panoramablick auf Dubrovnik als Hhepunkt einerfaszinierenden Adriareise.

    40 TOURENFAHRER 10/2012

    GlaubensfrageDalmatien Nordkroaten knnen den Namen ihressdlichsten Landesteiles so sehnsuchtsvoll aussprechen,dass man da selbst unbedingt hin mchte. Unser AutorUwe Krau (Text und Fotos) lie sich verfhren ...

  • 10/2012 TOURENFAHRER 43

    Postkartendesignerfinden in Kroatienimmer ein Motiv hier das StdtchenHvar und die Hlleninseln.

    Was frherstrategischgnstig war, istheute einfach nurschn: der Blickauf Hvars Kste

  • 44 TOURENFAHRER 10/2012

    Dalmatien hatnoch einenTrumpf im rmel:Peljesac, dasHalbinselchen

    Die Strecke ber das70 Kilometer langePeljesac gehrt zumBesten, was Dalmatienzu bieten hat. Nichtnur des Weines wegen.

  • Im Uhrzeigersinn: In denGassen von Stari Grad.Trogir prsentiert sich besonders malerisch. DasAndenken an ein leckeresAbendessen in Split. Auchwenn man es anders ver-muten mag Dalmatienhat nicht nur eine schierunendliche Bilderbuch-kste zu bieten. Die Scht-ze des Meeres werdengleich vor Ort gehoben.Eine der grten, ltestenund lebenswertesten Im-mobilien der Welt im al ten Kaiserpalast vonSplit wohnen rund 2000Menschen. Innenhof mitAbkhlung. Dienstfahrt Tonci, der Leiter desFrem denverkehrsamteszeigt uns den Weg. Daseindrckliche und ver-heiungsvolle Schild aufHvar soll nicht enttu-schen. Im Sden ange-kommen auf Bracgedeihen die Olivenbumebesonders gut.

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    Dalmatienist anders.Da geniet mandas Leben, undes scheint im-mer die Sonne

  • AllgemeinesDalmatien umfasst vereinfacht aus-

    gedrckt die sdliche Hlfte Kroa-tiens. Lebenseinstellung, Vegetationund Klima hinterlassen beim Besuchereinen viel mediterraneren Eindruck alsim Norden des Landes, insbesondereauf den zahlreichen Inseln. Die sindgrundstzlich verkehrsarm. Nur einekurze Fhrpassage, dann lsst sichdort besonders unbeschwert Motor-rad fahren. Die Fhrzeiten ndern sichjhrlich, so dass man sie am bestendem Internet oder lokalen Aushngenentnimmt. Innerkroatische Fhren:www.jadrolinija.hr.

    Sonstige InformationenVorsicht vor kroatischem Straen -

    belag! Aufgrund des verwendetenKalksteinmaterials kann er bereits introckenem Zustand extrem rutschigsein. Regen versetzt die Oberflchedann oft in einen schmierseifehnli-chen Zustand. Auf den Autobahnen isteine Mautgebhr fllig, die sich jedochfr Motorrder in Grenzen hlt. Die Ks tenstrae sollte man zwischen Za-dar und Sibenik wegen hohem Verkehrund langweiliger Straenfhrung mei-den. Auerdem wird es zwischen Tro-gir und Split richtig voll, was sich aberschwerlich umfahren lsst. Touristi-sche Ausknfte erteilt das kroatischeFremdenverkehrsamt: www.croatia.hr.

    10/2012 TOURENFAHRER 4948 TOURENFAHRER 10/2012

    Dalmatia is different, meintder Zllner mit verklrtemBlick. Da unten geniet mandas Leben. Und es scheint im-

    mer die Sonne!, fhrt er fort, die Sd-hlfte seines Landes zu preisen. Das bautauf. Wenn man wie wir seit zwei Tagen imDauerregen durch halb Deutschland,durch sterreich und Slowenien gefah-ren ist und gleich aus dem Schutz des Da-ches der Grenzstation wieder dahin zu-rck muss, glaubt man jede meteorologi-sche bertreibung. Solange sie nur Hoff-nung macht.

    Ob der Glaube Berge versetzen kann,mag dahingestellt sein. Aber zumindestvertreibt er Regenwolken. Und ob es sich

    um hheres Wissen eines kroatischenGrenzbeamten oder einfach nur um dasnatrliche Phnomen der Wetterscheidedes gewaltigen Velebit-Gebirges handelt,ist uns in diesem Moment auch egal. Faktist, dass gerade mal eine Viertelstunde,nachdem wir die Grenze Dalmatiens er-reicht haben, ein heller Streif am Hori-zont auftaucht, der breiter und breiterwird. Im Westen ist er zu sehen, also ge-nau da, wo wir heute hin wollen. Wie voneinem tagelangen Regenfluch erlst, rol-len wir den 800 Meter hohen Prezid-Passhinab und genieen jeden Meter mehr,mit dem die warme Luft der Adria deutli-cher sprbar und unsere Kombis trocke-ner werden. Unten, im wildromantischschn in der Zrmanja-Schlucht gelege-nen Obrovac, reien wir uns am erstbes -ten Caf die dicken Sachen herunter undsetzen uns im T-Shirt in die letzten Strah-len der Abendsonne. Das erste Glas Ro-ten trinken wir auf unseren Wahrsager ander Grenze. Willkommen im Sommer!

    Der nchste Morgen hlt des Zllners

    Versprechen. Strahlend blauer Himmelsorgt fr ein gut gelauntes Erwachen. DieMacchia duftet nach Sden, und der ersteCappuccino ist von italienischer Qualitt.Nur die noch feuchten Stiefel erinnerndaran, dass eine frchterlich nasse Weltnrdlich von hier existiert. Mit entspre-chendem Elan machen wir uns auf denWeg der Sonne entgegen, lassen die herr-lich unverbrauchte Landschaft des kroa-tischen Hinterlandes an uns vorberzie-hen. Die vorhergesagte Leichtigkeit desSeins hat uns bereits im Griff. So belasseich es denn auch dabei, als ich merke, dasswir im Stadtgewirr von Sibenik auf einerNebenstrae gelandet sind und nicht aufder berhmten Kstenstrae JadranskaMagistrala, die uns laut Plan nach Trogirbringen sollte. Mein Irrtum entpuppt sichals Glcksfall. Das Strchen ist ver-kehrslos und mit seiner abwechslungsrei-

    chen Topografie bestens zum Motorrad-fahren geeignet. Zgig geht es durch diesprlich bewachsenen Berge. Wir passie-ren gerade eines der wenigen Drfer, alsdie Strae unvermittelt nach rechts ab-dreht, geradeaus aber einen groartigenBlick freigibt. Wie auf einer Kinolein-wand breitet sich ein paar hundert Meterunter uns die Adria in ihrem fast unnatr-lichen Blau aus. Mehrere Inseln machendas Postkartenmotiv perfekt. Zu unserenFen kuschelt sich das alte Trogir an denHang. Ein paar Serpentinen spter sindwir unten. Der Touristenrummel derStadt ist nach der einsamen Bergfahrtumso nerviger. Wir tun es den einheimi-schen Rollerakrobaten gleich und ziehenam Dauerstau der Pkw-Schlange vorbei.Im Hafen liegen Luxusjachten, und gleichdaneben in der Enge der Stadt auch ab-soluter Luxus gibt es einen Parkplatz frMotorrder. Das mittelalterliche,UNESCO-geschtzte Ambiente des Or-tes entschdigt fr den Trubel. Malerischliegt die Altstadt auf einer Insel zwischenzwei Kanlen. Schmale Gassen fhren zulauschigen Pltzen, ein geschichtstrch-tiger Bau reiht sich an den nchsten.

    Die Gebirgsaussicht hat Appetit ge-macht. So nutzen wir die nchste Gele-genheit zum Aufstieg. Von null auf fnf-hundert Meter des Malacka-Passes in einpaar Minuten und einem Dutzend Keh-ren. Das macht richtig Laune. Reichlichentgegenkommende lokale Motorradpi-loten geben Gewissheit, dass wir mit un-serer Routenwahl nicht ganz falsch lie-gen knnen. Der grandiose Ausblick vonoben setzt dem Ganzen die Krone auf.Wir schauen auf Split, die zweitgrteStadt Kroatiens. Ihre Hochhuser wirkenwie Dominosteine, die von einer Land-zunge ins Meer kippen wollen. Doch die

    zausten Kiefernwald immer hher, biswir nach ein paar engen Kurven unver-mittelt auf dem Gipfel stehen. UnsereBlicke fallen ins Bodenlose, oder bessergesagt, eine Felswand hinab auf die unteruns liegende Sdkste der Insel, und siereichen weiter zu den Inseln Hvar undKorcula. Am Horizont meinen wir, dasApennin-Gebirge Italiens ausmachen zuknnen. Doch wirklich gefangen werdenunsere Blicke von etwas anderem, demwohl meistfotografierten Strand Kroa-tiens. Wie ein weier Sporn schiebt sichder Svetni Rat 300 Meter ins trkisfarbe-ne Wasser. Man msste schon smtlicherSinne fr das Schne beraubt sein, um da nicht augenblicklich hin zu wollen,speziell bei den jetzt um die Mittagszeitherrschenden 30 Grad. Dass die Streckeber 35 Kurvenkilometer hinunterfhrt,steigert nur die Vorfreude auf das kh-lende Nass.

    Eine halbe Stunde spter kriegen wirdie Motorrder gar nicht schnell genugim lichten Wald abgestellt, um in die glas-klaren Fluten zu springen. Das tut einfachnur gut. Wir erinnern uns der Worte desZllners von wegen Leben genieenund fassen den Beschluss, ab heute min-destens eine Badepause pro Tag einzule-gen. Da knnen die Straen noch so ver-lockend sein.

    So wie die nach Pucisca. Herrlich win-det sie sich ber den Inselrcken in daskleine Hafenstdtchen mit seinen hb-schen hellen Natursteinhusern. Dassman den Steinen der Insel schon woan-ders begegnet ist, erfahren wir erst spter.Kalkstein aus Brac ist wegen seiner Rein-heit und weien Farbe weltbekannt. DasWeie Haus in Washington oder derReichstag wurden damit errichtet.

    Das Inselleben hat es uns angetan. An-derntags nehmen wir das nchste Eilandunter die Rder. Fr eine Weile gleitet dieFhre durch eine fjordartige Bucht, umuns dann auf Hvar herauszulassen. Imseinem Namen alle Ehre machenden Stari Grad (deutsch: Altstadt) schlagenwir unser Lager auf. Schuld daran ist zwarauch der malerische kleine Hafen mit sei-nen Fischerbooten, aber vor allem eineHarley. Neugierig beugen wir sie. IhrBesitzer ist nicht weit, ein junger Mann,der mit langen Haaren, Jeansweste undLederhose das Klischee des Rockers aufsFeinste bedient. Dass Tonci nebenbei

    Versuchen oder Versuchung beieiner Dingac-Probe liegen die Wortebesonders nah beieinander.

    Ein besonderer TropfenDas vollmundige Aroma des berhm-

    ten Dingac ist kein Zufall. Es ist Geogra-fie, Biologie und Physik. An der Steil -kste der Halbinsel Peljesac kriegendie Trauben die ohnehin schon starkeSonne in dreifacher Dosis ab: durchdas reflektierende Meer, den die Wr-me speichernden Kalkstein und natr-lich die sengenden Strahlen im Brenn-glas des Sdhanges selbst. Die Luft istso trocken, dass es keine Schdlingegibt und ohne Pestizide gearbeitet wer-den kann. Die kleinen autochthonenPlavac-Trauben bleiben so lange amRebstock, bis sie halbvertrocknet sind.Mit einem entsprechend hohenZuckergehalt wandern sie in die Presseund danach in Eichenfsser. Erst nachmehrjhriger Lagerung ist der dunkel-violette, nach Brombeerenschmecken de edle Stoff fertig gereift.

    Nur die nochfeuchtenStiefel erinnerndaran, dass wo-anders eine nasseWelt existiertDie Winde Kroatiens

    Kroatien ist wie kaum ein anderesLand geprgt von seinen Winden. Ge-frchtet ist die Bora, ein sturmartigerFallwind aus den Bergen, bei dessenAuftreten auch schon mal Brckengesperrt werden oder Fhren im Ha-fen bleiben. Auch das Auto- oder Mo-torradfahren kann dann gefhrlichwerden. Sie kommt aus Nordostenund weht im Winter am strksten. Im-merhin verhilft die Bora zu kristallkla-rer Sicht. Im Gegensatz zum Yugo, deraus Sdosten kommend mit feucht-warmer Luft Wolken und Regen bringt.Doch nicht alle Winde sind schlecht.Der Maestral weht regelmig imSommer vom Meer Richtung Land undsorgt fr einen angenehm khlendenEffekt. Dann wre da noch die Newe-ra. Sie folgt auf schwle Hitze und hatHagel und unwetterartige Regengsseim Gepck.

    Metropole hat weit mehr zu bieten als sozialistische Betonplattenarchitektur.Der rmische Kaiser Diokletian hat vor1700 Jahren auch schon hier gebaut, undzwar so gro und solide, dass heute noch2000 Bewohner seinen 30.000-Quadrat-meter-Palast bevlkern. Die Zahlen m-gen beeindrucken. Doch das Gefhl, spe-ziell nach Sonnenuntergang, wenn dieGassen schummrig beleuchtet und vonder Tageshitze erlst sind, sich auf eineZeitreise ins Rmische Reich zu bege-ben, knnen sie nur schwerlich wieder -geben. Besonders intensiv gert es amzentral gelegenen Platz Peristyl. Mit ei-nem Glas Rotwein aus dem nahen Caf inder Hand tun wir es den anderen gleichund lassen uns zwischen den alten Ge-muern nieder, lauschen einem Virtuosenauf der Gitarre und genieen das einzig-artige Flair des Ortes.

    Ihr msst unbedingt auf die Inseln, daist Dalmatien noch einmal ganz anderswar der Rat von Svetja, den wir gesternim Kaiserpalast kennen gelernt haben.Dass diese Begegnung die Reise von jetztan entscheidend beeinflussen wrde, warin diesem Moment noch nicht abzusehen.Gleich sein erster Tipp, die Insel Brac,zieht uns sofort nach der Ankunft in ihrenBann. Nur eine halbe Stunde mit der Fh-re vom Festland getrennt, bewegen wiruns jetzt in einer neuen Welt, einer ruhi-geren, beschaulicheren. Das offenbartgleich die erste Runde die Kste entlangins palmenberwucherte Sutivan undweiter durch die Einsamkeit der Bergedes Inselinneren. Unser Ziel ist der Vi -dova Gora, mit 778 Metern der zweit-hchste Berg aller kroatischen Inseln.Umso besser, wenn er sich auf Asphalt erklimmen lsst. Die letzten sechs Kilo-meter gleiten wir durch uralten, windzer-

    Der Malacka-Passliefert die beste Aus-sicht auf Split.

  • 10/2012 TOURENFAHRER 5150 TOURENFAHRER 10/2012

    Chef des rtlichen Tourismusverbandesund ein sehr netter Kerl ist, htte der ersteoberflchliche Blick nicht verraten.Nachdem er uns enthusiastisch mit einerUnterkunft und ein paar Anregungen frdie schnsten Zweiradrouten der Inselversorgt hat, machen wir uns auf. Tonciserster Tipp ist gleich ein Volltreffer. Diealte Strae (die neue fhrt durch einenTunnel) hinber auf die andere Seite derInsel in die Stadt Hvar wird zu einer re-gelrechten Zeitreise. Aus dem schmu -cken Hafenstdtchen geht es hinauf inzwei Bergdrfer, wo die Uhr vor Jahr-zehnten stehen geblieben zu sein scheint.Kilometerweit sind die Hnge mit altenSteinmuerchen berzogen, dazwischenblht und duftet der Lavendel. Umsokrasser ist dann wieder der Gegensatz, alswir unten in Hvar ankommen. Die Stadtwirkt, als ob sie gerade fr einen Touris-musprospekt manikrt wurde. Ein langer,marmorgepflasterter Platz wird von einerKathedrale berragt. Schmucke Gassenziehen sich die Hnge hinauf. Im Hafenliegen millionenteure Jachten. Alles sehrhbsch, aber auch dicht belagert von Besuchern.

    Das Motorrad verhilft zu einer kurzenFlucht mit anderer Perspektive: nachganz oben. Da thront, ber all den Rum-mel erhaben, eine Festung auf einem H-gel ber der Stadt. Was frher strategischgnstig war, ist heute nur noch schn der Blick auf den Ort, den Hafen mit denein- und auslaufenden Segelbooten undauf die vorgelagerten Hlleninseln.

    Die ersten 60 Kilometer am nchstenMorgen sehen bereits auf der Karte span-nend aus. Wie ein Rckgrat zieht sich ein

    Gebirge ber die langgestreckte Insel. Innicht enden wollenden Kurven windetsich die Strae immer an dessen Kammentlang. Dabei wandern die Blicke ab-wechselnd nach links und rechts ber dasMeer, aufs Festland oder die groenNachbarinseln. Einsam ist es hier, einGefhl, als ob man ans Ende der Weltfhrt. Genauso ist auch die Strae be-schaffen: bucklig, wellig, mit fast anar-chistischem Zuschnitt. Die langen Fe-dern der Supermoto kommen hier vollauf ihre Kosten. Gegen Ende luft dieStrecke zur Hochform auf. Die Aussich-ten werden immer spektakulrer, erin-nern an den Gardasee. Vom letzten Zipfelder Insel bringt uns dann eine Fhre zu-rck aufs Festland.

    Eine Stunde ist es noch bis Dubrovnik,dem Ziel unserer Reise. Sicher, die Stadtwird nicht zu Unrecht Perle der Adriagenannt. Herrlich zwischen Meer undGebirge gelegen, mit einer fetten Stadt-mauer, auf der man die Altstadt komplettumwandern kann, und ihren engen Gas-sen ist sie unbedingt sehenswert. Das wis-sen aber auch die Kapitne der riesigenKreuzfahrtschiffe, die ihre Fracht tags-ber bedingungslos im Hafen lschen,weswegen sich die Stadt erst nach fnfUhr so richtig genieen lsst.

    Wir haben noch ein paar Tage, undDalmatien hat noch einen Trumpf im r-mel: Peljesac. Das Halbinselchen istsage und schreibe 70 Kilometer lang. Be-reits der Zugang ist spektakulr. Ston istberhmt fr die lngste Festungsanlagein Europa, die zweitgrte nach der Chi-nesischen Mauer. Hchst beeindruckendwindet sie sich ber fnf Kilometer Ln-

    Die rmische Geschichte ist in den greren Stdten allgegenwrtig.

    Unterkunft Die Kste ist mit reichlich Camping-

    pltzen in unterschiedlichen Ausstat-tungsgraden gesegnet (Schild: Auto-camping). Wildes Campen ist offiziellverboten. Auf dem Land und in kleine-ren Ortschaften weisen Schilder mitder Aufschrift Sobe auf Privatzimmerhin. Ein DZ (ohne Frhstck) ist hier ab15 bis 20 Euro zu haben. Hotelpreise be-ginnen ab 50 Euro pro DZ. Besondersgut gefallen haben uns folgende Unter-knfte: Im kleinen Hafen von Mali Stonmit besonderem Rabatt fr Biker liegtdie Pension Villa Koruna (www.villa-koruna.hr). Die Spezialitt der Kchesind frische, nebenan gezchtete Aus -tern. In der Nhe von Dubrovnik bietetsich das Familienhotel Major mit ruhi-ger Lage, schner Aussicht und Motor-radunterstellmglichkeit an (www.hrmajor.hr) an. Beide Huser sind auchim April und Oktober geffnet.

    ge den Berghang hinauf. 40 Trme undein paar Festungen komplettieren dasMonumentalbauwerk. Einst bot sie dendahinterliegenden, 4000 Jahre alten Salz-gewinnungsanlagen Schutz. Sie warendie grte Einnahmequelle der RepublikDubrovnik.

    Heute glnzt Peljesac mit anderen Ge-nussmitteln. Ein berdimensionalesWeinfass, strategisch gnstig am Ende ei-ner langen Geraden drapiert, lsst uns fastkeine andere Wahl, als zum WeinkellerMatusko abzubiegen. Eine gute Ent-scheidung. Tief unter der Erde, zwischenalten Mauern und alten Weinfssern, er-wartet uns hchster Genuss. Und eineLehrstunde, denn zu meiner Schandemuss ich gestehen, noch nie etwas vomberhmten Lokalmatador, dem Dingac,gehrt zu haben. Entsprechend gro istdie berraschung, als der Tropfen ein selten erlebtes Geschmacksfeuerwerkentfacht. Das hat Grnde. Der schwereRotwein gedeiht unter ganz besonderenBedingungen, wie uns anschlieend sehranschaulich und spektakulr offenbartwird. Die Chefin weist uns den Weg zu ei-nem finsteren, schmalen Tunnel, den wirsonst nie gefunden htten. Vorsichtig,auch wegen der soeben genossenen Kost-proben, dirigieren wir die Motorrderdurch die Dunkelheit, um pltzlich aufder anderen Seite des Berges in gleien-dem Licht hoch ber dem Meer an derSteilkste ausgespuckt zu werden. DieAussicht ist grandios. Doch unsere Auf-merksamkeit wird auf den Berg hinter unsgelenkt. Jede mgliche und unmglicheStelle zwischen den Kalkfelsen ist mitWeinreben kultiviert. Der Sdhang ist

    Sehenswrdigkeiten

    Karte / Reisefhrer Kroatische Kste Sd, Marco

    Polo, Mastab 1 : 200.000, Auflage2009, 8,50 Euro, ISBN 978-3829740555

    Lore Marr-Bieger: Kroatische Inseln und Kstenstdte, Michael-Mller-Verlag, 7. Auflage 2012, ISBN978-3-89953-694-2, 24,90 Euro

    Eine Tour durch Dalmatien wird erstdurch die Inselbesuche so richtig rund.

    Einst die grte Einnahmequelle von Dubrovnik, ist der Erhalt der Salzgewin-nungsanlagen von Ston heute nur demprivaten Einsatz des Besitzers der PensionVilla Koruna in Mali Ston zu verdanken.Als passionierter Koch wei er mit demweien Gold auch bestens umzugehen.

    ReisezeitAb April ist es warm genug, um die

    beginnende Bltenpracht zu genie-en. Juli und August sollten wegenHitze, teurer Unterknfte sowie vollerStraen und Zeltpltze mglichst ge-mieden werden. Von September bisEnde Oktober ist das Wetter noch sehrangenehm zum Motorradfahren, dieAdria auch noch warm genug zum Ba-den. Nur das Auffinden geffneter Un-terknfte gestaltet sich in der zweitenOktoberhlfte etwas schwieriger.

    Die Anfahrt aus dem Norden undder Mitte Deutschlands lsst sich mitdem Autoreisezug (www.dbautozug.de) nach Villach oder Triest erheblichverkrzen. Weitere Anreisekilometerspart die Fhrverbindung von Rijekanach Split oder Dubrovnik.

    Der Diokletianspalast in Split undDubrovniks Altstadt sind sicher die be-eindruckendsten architektonischenPerlen Kroatiens. Die lngste Fes -tungsanlage Europas in Ston und dieSalzgewinnungsanlagen (www.solanaston.hr) zu deren Fen sind die Besucherzahlen betrachtet da-gegen schon fast ein Geheimtipp.

    Fr Anhnger eines guten Tropfenssind eine Weinprobe im WeinkellerMatusko in Potomje auf Peljesac unddas dazugehrige Anbaugebiet desDingac ein Muss.

    teilweise so steil, dass man nur mit Steig-eisen arbeiten kann. Wegen der sptenStunde ist die Sonne zwar bereits hinterdem Berg verschwunden, aber die Steinestrahlen eine angenehme Wrme ab.

    Die packen wir ein. Das heit, zweiFlaschen Dingac wandern in unsere Sat-teltaschen und gehen mit auf die Reise zu-rck gen Norden, wo sie dann hoffentlichbeim Entkorken ihren Dienst tun und S-den, Sonne und Lebensgefhl fr einenMoment in unsere khlen Breiten entlas-sen. Man muss nur daran glauben.

    20 km

    Prezid-Pass

    BOSNIEN-HERZEGOWINA

    KROATIENGracac

    Obrovac

    Dugi Otok

    Sibenik

    Skradin

    CavtatDubrovnik

    Trogir HvarKorcula

    Mljet

    N

    A 1

    A 1

    Malacka-Pass

    BracSupetar Pucisca

    StariGrad

    Hvar

    Sucuraj

    PotomjePeljesac

    Ston

    Sutivan

    SplitVidovaGora

    SvetiRat