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E V A N G . - L U T H . L A N D E S K I R C H E N S T E L L E Ulrich Hendinger, 23.06.2015 Grundunterweisung Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Evang.-Luth. Kindertagesstätte

Grundunterweisung Arbeits- und E Gesundheitsschutz … · - Beschäftigte: Ersthelfer (pro Gruppe 1 EH, mind. 2) Sicherheitsbeauftragte (mind.1, ab 20 MA 2) E V A N G.-L U T H. L

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Grundunterweisung Arbeits- und

Gesundheitsschutz

in derEvang.-Luth.

Kindertagesstätte

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Spielregeln

Zeigen Sie mir bitte, wenn Sie müde werden!

Fragen Sie, wenn Sie eine Frage haben!

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Struktur der Arbeitssicherheit in der ELKB

Kirchengemeinde/kirchliche Einrichtung

Betriebsarzt/ärztin „Fach-(Orts-)kraft fürArbeitssicherheit“

Gewerbeaufsicht/Amt für Arbeitsschutz

Berufsgenossenschaft/Unfallkasse

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Zuständigkeit der gesetzlichen Unfallversicherungsträger

Gartenbau-Berufsgenossenschaft

Friedhöfe KirchengemeindenVerwaltungen

KindergärtenPflegestationen

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Ulrich Hendinger, 23.06.2006

Verantwortung und Aufgaben

Mitarbeiter/innenund Ehrenamtliche

Beschäftigte

Unternehmer

Vorgesetzte

ArbeitsschutzrechtStaat, Berufsgenossenschaften Kirchengemeinde

KirchenvorstandDienststelleEinrichtungs-,Abteilungsleitung

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Arbeitsschutz in Kindergärten

Funktionen:

- Träger: Verantwortung! Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit (Betreuungsintervall: 3 Jahre) Bestellung eines Betriebsarztes (Betreuungsintervall: 4 Jahre)

- Kita-Leitung: Pflichtenübertragung durch den Träger Organisation des internen Arbeitsschutzes

- Beschäftigte: Ersthelfer (pro Gruppe 1 EH, mind. 2) Sicherheitsbeauftragte (mind.1, ab 20 MA 2)

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Das Präventionskonzept

Einführung von Arbeits- und Gesundheitsschutz in allen kirchlichen Ebenen

Beratung vor Ort, Information und Unterstützung bei konkreten Fragen zur Arbeitssicherheit

Unfallverhütung

Verringerung der Belastungen am Arbeitsplatz

Arbeitsmedizinische Betreuung

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Arbeitgeberpflichten

Fürsorge gegenüber den Beschäftigten und Ehrenamtlichen

Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes

Beurteilung der Arbeitsbedingungen (Gefährdungsbeurteilung)

Unterweisung der Beschäftigten in Bezug auf die Gefährdungen am Arbeitsplatz

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Pflichten der Beschäftigten

Unterstützung von Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Befolgung von Anweisungen

Unverzügliche Meldung bei Mängeln an Arbeits-mitteln, Arbeitsstoffen und Arbeitsabläufen

Bestimmungsgemäße Benutzung von Arbeitsmitteln und Einrichtungen

Meldung von Unfällen

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Allgemeines

Aushänge (Notfallplan, Brandschutz-ordnung) beachten

Gesetze (z. B. Mutterschutz-, Jugend-arbeitschutzgesetz) beachten

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Erste Hilfe

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WO ? im Verbandkasten

Kennzeichnung mit

Anleitung zur Ersten Hilfe

Unfälle/Verletzungen im Verbandbuch eintragen

Unfälle dem Arbeitgeber bzw. der Einrichtungsleitung melden

Quelle: EFAS

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Angaben im Verbandbuch

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WAS ? Zeit, Ort und Hergang des Unfalls oder eine

Beschreibung des Gesundheitsschadens

Art und Umfang der Verletzung/Erkrankung

Erste-Hilfe-Maßnahme

Verletzte Person(en) und Zeuge(n)

Name des Ersthelfers/der Ersthelferin

Auch kleine Verletzungen/Blessuren eintragen!

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015 2

Die Rettungskette

Sofort-Maßnahme

NotrufErste Hilfe

Rettungs-Dienst

Kontrolle derVitalfunktionen:- Bewusstsein- Atmung- Kreislauf

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Kranken-haus

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Notruf

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Ein Notruf enthält folgende Angaben:

Wo ist es passiert?

Was ist passiert?

Wie viele Verletzte gibt es?

Welche Art von Verletzungen liegen vor?

Warten auf Rückfragen!

Notrufnummern am Aushang beachten!

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Rettungswege

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Brandschutz

WIE ? Zündquellen durch defekte elektrische Geräte

vermeiden

Vorsicht mit offenem Feuer, z.B. Kerzen

Rauchgebote und Rauchverbote beachten

Brandschutztüren nicht verkeilen!

Flucht-und Rettungswege jederzeit frei halten und nicht verstellen

Feuerlöscher nicht verstellen

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Verhalten im Brandfall

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1. Ruhe bewahren2. Brand melden: Feuerwehr 1123. In Sicherheit bringen

Gefährdete Personen warnen und Hilflose mitnehmen

Türen und Fenster zum Brandbereich schließen

Gekennzeichneten Fluchtwegen folgen

Keinen Aufzug benutzen

Löschversuche bei kleineren Bränden unternehmen

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Verkehrswege

Rutschgefahr

Stolperstellen

Handläufe benutzen

Im Laufbereich

Treppen

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Ulrich Hendinger, 23.06.2015

Gefahrstoffe Gefahren

Umgang / Schutzmaßnahmen

Lagerung

Datenblätter

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Ulrich Hendinger, 23.06.2006

Elektr. Anlagen und Geräte

Müssen geprüft sein (BGV A3–Prüfung, GS)

Bei Störung / Defekt:

Vom Netz nehmen, nicht mehr benutzen

Kennzeichnen

melden

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Der Praxisordner für Kindergärten

Warum?

- Struktur- Handlungshilfe- Archiv- Information

Warum online? - aktuell

- individuell- günstig

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Der Praxisordner für Kindergärten

Inhalt:

- Einführung- Nachweise- Gefährdungsbeurteilung- Mutterschutz- Schulungsmaterial, Infos, Betriebsanweisungen- Brandschutz- Erste Hilfe- Hygiene- Medizinische Informationen- Adressen

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www.arbeitssicherheit-elkb.de

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Ulrich Hendinger, 23.06.2006

Pause ?

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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www.bad-gmbh.de // www.teamprevent.com

Unterweisungen

Dr. Christiane SchellerB·A·D GmbH, Zentrum Würzburg

EKD Würzburg, 09.07.2015

© B

·A·D

Gm

bH

, Mo

na

t/Ja

hr

1. Heben und Tragen

2. Infektionsschutz und Schutzmaßnahmena. Hygiene

b. Biostoff und Mutterschutz

Kennen Sie das Gefühl?

Sie sind nicht alleine!

1. Heben und Tragen

Verbreitung von Rückenschmerzen

Fakten:

� 30 – 40 % der Bundesbürger haben in diesem Moment Rückenbeschwerden� Mehr als 2/3 der Bevölkerung leidet mindestens einmal im Jahr unter

Rückenschmerzen� Meist nur vorübergehend und ohne Arztbesuch� Rückenbeschwerden: 1. Platz in der Rangliste für Ursachen von

Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung � Bei 90 % der Betroffenen lässt sich keine klare körperliche Ursache für

Rückenschmerzen nachweisen � Bei 10 %, der Betroffenen, verschlimmert sich der akute Schmerz zu einem

ständigen Leiden� Oft wird falsch behandelt und zu viel geschont

Rückenschmerzen ade! – Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden Folie 5

Richtig Heben und Tragen I

Lasten körpernah mit gestrecktem Rücken heben, dabei in die Hocke gehen…

So nicht! Sondern so!

Rückenschmerzen ade! – Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden Folie 6

Richtig Heben und Tragen II

… und die Füße möglichst dicht an den zu tragenden Gegen-stand platzieren.

So nicht! Sondern so!

Rückenschmerzen ade! – Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden Folie 7

Drehbewegungen vermeiden

Beim Tragen von Lasten Oberkörper gerade halten, nicht verdrehen

So nicht! Sondern so!

Bitte vermeiden

� Krummer Rücken

� Hohlkreuz

� Ruckartige Hebebewegungen

� Verdrehen des Oberkörpers beim Anheben und Abstellen der Last

� Schweres einseitiges Heben und Tragen

� Bis zum «Anschlag» in die Knie gehen und dazu noch wippen

� Verdeckte Sicht

Schutzmaßnahmen

Quelle: M 103; BGHW

Übungen

Übungen

Übungen

Übungen

� Stabilität für die Wirbelsäule und Minderung und Vorbeugung muskuläres

Gleichgewicht

Steigerung der Leistungsfähigkeit der Muskulatur

� Kräftigung das A und O für einen gesunden Rücken

Langsam und kontrolliert

Regelmäßig (am besten täglich aber mind. 3 mal/ Woche)

Keine Pressatmung

� Ausgeglichenes Training (Muskelgruppen)

Training – Kräftigung

� Minderung und Vorbeugung muskulärer Verspannungen

Aktivierung und Steigerung der Beweglichkeit

� Bewegungsimpulse und Entspannung für den Körper

Langsam und kontrolliert

Regelmäßig (mehrmals täglich)

Keine ruckartigen Bewegungen

Training – Mobilisierung

� Wandern/ (Nordic) Walking

� Jogging

� Radfahren

� Schwimmen

� Fitnessstudio

� Tanzen

� Funktionsgymnastik

Eignung von Sportarten …

Belastende „Sportarten“…

� Couchmarathon

2. Infektionsschutz und Schutzmaßnahmen

a Hygiene

b Biostoff und Mutterschutz

a Hygiene

� Strikte Händehygiene

� Händewaschen

� Händedesinfektion

� Die Hände sind die hauptsächlichen Werkzeuge des Menschen

� Hände sind wesentlichen Keimträger

� Risiko der Verunreinigung von Lebensmitteln, Gegenstände und Flächen

� Risiko der Kreuzkontamination

� Mikroorganismen können sich vermehren � Infektionsgefahr für die Kinder

� Konsequente Händehygiene ist wesentlicher Bestandteil für die Lebensmittelsicherheit

Strikte Händehygiene

Warum strikte Händehygiene?

Mensch

Gegenstände

Lebensmittel

BakterienSalmonella typhimurium Foto: CDC Bette Jensen

VirenHepatitis A Virus Foto: CDC Betty Partin

Strikte Händehygiene

Voraussetzung für effiziente Händehygiene:

� Kurz- und rundgeschnittene Fingernägel (Abschluss mit Fingerkuppe)

� Keine künstlichen Fingernägel

� Keine rissige Nageloberfläche (z. B. abgeplatzter Nagellack)

� Kein Schmuck an Händen und Unterarmen

Strikte Händehygiene

Vor Desinfektion Nach Desinfektion

Strikte Händehygiene

Warum Händewaschen?

� Im Küchenbereich oft � hartnäckige Verschmutzungen (z. B. Erde,

Toilettenbesuch)� Fett- und eiweißhaltige Verschmutzungen

(z. B. Lebensmittelreste, Pflegecreme)

� Diese Verschmutzungen müssen vor der Händedesinfektion erst entfernt werden, sonst wirkt das Händedesinfektionsmittel nicht

Strikte Händehygiene

Händewaschen

� Richtige Methode:

� Nur Kombination von Einseifen, Reiben, Abspülen und Trocknen erzielt die gewünschte Wirkung

� Waschwasser sollte lauwarm sein

� zu heißes Wasser trocknet die Haut stark aus

� Seifenreste restlos abspülen, damit Rückstände nicht auf der Haut verbleiben

� Einmaltücher zum Abtrocknen verwenden.

Händedesinfektion

Händedesinfektion

� Die Händedesinfektion wichtiger Bestandteil der Lebensmittelhygiene

Ziel der Händedesinfektion:

� Abtötung der krankmachenden Keime in ausreichender Menge

� Kurzfristige Reduktion der normalen Keime - ohne deren Zerstörung

� Unterbrechung von Infektionsketten

� Vermeidung von Kontamination

Händewaschung versus Händedesinfektion

Händedesinfektion

Händewaschung Händedesinfektion

Reduktion der Keimbesiedelung

1 - 2 log Stufen 4 - 5 log Stufen � viel effektiver als Händewaschen

Wirkungsweise auf Erreger

Mechanische Entfernung durch Abspülen

Chemisches Abtöten

Hautschäden • Entfettung der Haut durch warmes Wasser und Tenside

• pH-Wert-Veränderung• Bei häufiger Durchführung

Schädigung des Haut-Säureschutz

• Geringer Fettverlust• Keine pH-Wert Veränderung

Erreichbarkeit Schlecht, da Waschbecken nicht überall und zu jeder Zeit erreichbar

Sehr gut, Verfügbarkeit überall vorhanden

Zeitfaktor Mindestens 1 Minute 30 Sekunden

Durchführung der Händedesinfektion

� Ausreichend Hände-Desinfektionsmittel in die trockene hohle Hand geben� Hände müssen satt mit dem Präparat benetzt werden

� Hände-Desinfektionsmittel sorgfältig über 30 Sekunden in die Hände einreiben� Hände müssen 30 Sekunden „feuchtgehalten“ werden� evtl. Desinfektionsmittel nachnehmen

� Achten Sie auf� Handrückseite� Fingerzwischenräume� Nagelfalz� Handgelenk� Fingerkuppen � Daumen

Händedesinfektion

Durchführung der Händedesinfektion

Oft vergessen werden:

� Fingerkuppen

� Daumen

Händedesinfektion

An den Fingerkuppen ist die höchste Keimdichte im Vergleich mit anderen Handpartien

Foto: BODE Chemie GmbH, Hamburg

Hohe Keimdichte

Foto: BODE Chemie GmbH, Hamburg

Foto: BODE Chemie GmbH, Hamburg

Wann sollen die Hände desinfiziert werden:� Vor Arbeitsbeginn � Nach allen Pausen� Vor dem Wechsel von nicht-reinen

zu reinen Arbeitsschritten� Nach dem Gang zur Toilette� Nach dem Niesen, Husten und

Naseputzen� Nach der Entsorgung von Abfällen� Nach der Verarbeitung von rohem

Fleisch, Geflügel, Fisch, Ei, Rohmilch oder Rohrahm

Händedesinfektion

� Nach der Verarbeitung von frischem Gemüse, frischen Kräutern oder frischem Obst

� Vor der Verarbeitung von Speisen, die nicht mehr erhitz werden

� Vor dem Garnieren von Speisen� Nach Reinigungsarbeiten� Vor der Speisenausgabe� Beim Wechsel von Handschuhen

� Seit 2005 ist für Beschäftigte in Einrichtungen zur vorschulischen Kinderbetreuung eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung verpflichtend , und zwar in Bezug auf die folgenden Erreger:

� Masern, Mumps, Röteln

� Keuchhusten, Windpocken

� Pflicht des Impfangebotes (jedoch keine Pflicht sich impfen zu lassen)

� Untersuchung = Voraussetzung für die Beschäftigung

� Biostoffuntersuchung alle 5 bis max. 10 Jahre

� ausgenommen in der Schwangerschaft, dann sofort

� Neu seit 2014: Der Arbeitgeber erhält keine Informationen über notwendige Impfungen. Der Arbeitnehmer ist selbst dafür verantwortlich.

Arbeitsmedizinische Vorsorge-Untersuchung -jetzt nach ArbmedVV

b Biostoff und Mutterschutz

� Im Anhang Teil 2 der ArbmedVV sind als Pflichtuntersuchung für die vorschulische Kinderbetreuung genannt, relevant für alle Arbeitnehmer:� Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Keuchhusten � Tröpfcheninfektion (Husten,Niesen)� Hepatitis A Schmierinfektion durch Kot. � Hepatitis B Verletzungen, direkter Kontakt mit Blut und

Körperflüssigkeiten � Impfung

� Relevant nur für schwangere Mitarbeiterinnen:� Ringelröteln: Tröpfcheninfektion; keine Impfung möglich� Zytomegalie : Schmierinfektion über Urin, Speichel; keine Impfung

möglich, dafür Hygienemaßnahmen

Generelle Infektionsrisiken und Schutzmaßnahmen

Impfschutz eine Arbeitgeberpflicht?!

Impfangebot als Arbeitgeberpflicht

� bei Tätigkeiten nach ArbmedVV � Pflichtuntersuchungen: MMR, Windpocken, Keuchhusten

� Hep. A Impfangebot bei Wickelkindern und Hep B (bei aggressiven Kindern, bzw. Hepatitis B Infizierten) aufgrund Gefährdungs-beurteilung nach Arbeitsschutzgesetz

� Impfangebot aus Arbeitgeberinteresse

� haftungsrechtliche Gründe (Drittschutz)

� „all in one“ - Betreuung bei arbeitsmedizinischer Vorsorge

� zur Vermeidung von Fehlzeiten

Warum sich impfen lassen?

1.Eigenschutz

Erkrankungen verlaufen im Erwachsenenalter schwerwiegender.

• Masern: Entzündung des Gehirns (Tod, Lähmungen, Sprachstörungen),nach Monaten Befall des Hirngewebes mit z.B. geistigem Zerfall,Krampfleiden, Tod.

• Mumps: Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Gehirnhäute, des Gehirns, beidseitige Hörstörung, bei Männern

Hodenentzündung bis zur Unfruchtbarkeit

• Röteln: Entzündung des Gehirns (Tod, Lähmungen, Sprachstörungen),Gelenkentzündungen.

• Windpocken: intensiver Hautbefall, Hirnhautentzündung (Tod, Hörminderung, kognitive Einschränkungen), Leber- und Lungenentzündung.

Gehirnentzündung

Hirnhautentzündung

Warum sich impfen lassen?

2. Schutz des Ungeborenen

• Masern: Früh-, Fehl- oder Todgeburt, Sterblichkeit im Säuglingsalter ist erhöht. Jedoch keine Fehlbildungen

• Mumps: 1. Schwangerschaftsdrittel erhöhte Fehlgeburtsrate. Jedoch keine Fehlbildungen.

• Röteln: 1. Schwangerschaftsdrittel kommt es zu Missbildungen im Bereich der Augen und des ZNS, Herzfehler, Innenohrschädigung

• Windpocken: Augenmissbildungen, krankhafte Veränderungen des Gehirns, Hautnarben

Warum sich impfen lassen?

2. Schutz des Ungeborenen

• Ringelröteln: Während der Schwangerschaft Blutarmut, Hydrops fetalis, bis hin zum Abort oder Fehlgeburt.

• Cytomegalie: 1. und 2., kann zu Fehlbildungen führen, z.B. Herz-Kreislauf- System, Magen-Darm-Trakt, Skelett und Muskeln,

Hörstörungen, schwere geistige Retardierung.

3. Schutz der zu betreuenden Kinder vor Infektionserkrankungen

� Grundlagen des Mutterschutzes:

�Mutterschutzgesetz (MuSchG)

�Mutterschutzrichtlinienverordnung (MuSchRiV)

� Die Schwangere soll ihren Arbeitgeber frühestmöglich informieren!

� Der Arbeitgeber aber muss unverzüglich:

�die Aufsichtsbehörde informieren�die Gefährdungsbeurteilung unter dem Aspekt des Mutterschutzes zu

wiederholen und ggf. entsprechende Maßnahmen zu treffen (besondere Schutzmaßnahmen, Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Wechsel des Arbeitsplatzes, Umsetzung, Freistellung von der Arbeit)

Mutterschutz

Mutterschutz –mögliche Beschäftigungseinschränkungen

� Infektionsschutz (Immunitätsüberprüfungen)Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Ringelröteln, CMV, evtl. Hepatitis B und A

� Heben und Tragen(max. 10 kg – gelegentlich / max. 5 kg - regelmäßig)

� Beachtung der Ergonomie (z.B. kleine Stühle/Tische)

� Lärm� Evtl. Hitze, Kälte� Arbeitszeiten

(max. 8,5 Std. / Tag bzw. 90 Std. pro Doppelwoche,nur zw. 6.00 und 20.00 Uhr und keine Arbeit an Sonn- und Feiertagen)

� Risikominimierungsgebot(Zeitdruck, Notfall, Personalknappheit)

Mutterschutz

� Generelle Beschäftigungsverbote spricht der Arbeitgeber nach der Gefährdungsbeurteilung aus. Fachliche Unterstützung durch den Betriebsarzt.� Vorgehen bei Immunitätsfragen: Betriebsarzt untersucht, Schwangere leitet Ergebnis an

Arbeitgeber weiter, Arbeitgeber setzt Empfehlung um

� Ein individuelles Beschäftigungsverbot kann der Frauenarzt (auch andere Ärzte) mit Begründung aussprechen

Beschäftigungsverbote für Schwangere

Generelle Beschäftigungsverbote für Schwangere bei nicht ausreichender Immunität:

� Röteln: bis Ende 20. SSW (Betreute 0 -18 Jahre)

� Ringelröteln : bis Ende 20. SSW (Betreute 0 - 6 Jahre)

� Masern, Mumps: gesamte SS (Betreute 0 - 6 Jahre oder behindert)

� Windpocken: gesamte SS (Betreute 0 - 10 Jahre)

� Zytomegalie: gesamte SS (Betreute 0 - 3 Jahre oder behindert)

� Hepatitis B: bei Betreuung von infizierten, behinderten oder aggressiven Kindern

SS: Schwangerschaft, SSW: SchwangerschaftswocheNovember 2007

Beispiel NRW

Masern

Röteln

Windpocken

Mumps

Ringelröteln

Hydrops fetalis