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E.T.A Hoffmann: "Der Sandmann" - Bearbeitung der Arbeitsaufträge 1. Konstruktivismus: Erkannter Gegenstand wird vom Betrachter selbst durch Vorgang des Erkennens "konstruiert" -> Prinzip der objetiven Realität (jeder Einzelne konstruiert seine eigene Wirklichkeit) Narzissmus: Selbstbewunderung oder -verliebtheit im Sinne übersteigerter Eitelkeit = Übertriebene Selbstsucht (-> Egoismus, Egozentrik) Basis für Selbst ist Spiegel der eigenen Grandiosität Psychoanalyse nach Freud: Leitidee ist, dass sich hinter der wahrnehmbaren "Oberfläche" von Verhaltensweisen, aber auch hinter Normen und Werten einer kulturellen Gemeinschaft oft unbewusste, dem Ich nicht ohne Weiteres bewusst zugängliche Bedeutungen verbergen (-> Psychodynamik des Unbewussten) Steht für das darauf gegründete Beschreibungs- und Erklärungsmodell der menschlichen Psyche als auch für die psychoanalytischen Therapien (= Behandlung innerer und zwischenmenschlicher Konflikte) und psychoanalytische Methodik (-> Untersuchung kultureller Phänomene) Freuds Strukturmodell der psychischen Persönlichkeit: Auch "zweite Topik" oder "Drei-Instanzen-Modell" bezeichnet Drei Instanzen: Das Ich (Realitätsprinzip -> Kontrolle), das aus dem kritischen Verstandt (-> Triebverzicht und - aufschub) besteht und die Reaktionen der Persönlichkeit lenkt; Das Es (Lustprinzip -> Forderungen), das Bedürfnisse, wie Libido (Sexualtrieb) und Destrudo (Todestrieb) darstellt und deshalb auf Reize der Umwelt anspringt Das Über-Ich (Moralische Instanz -> Forderungen) von dem Gebote und Verbote herrühren und das auf Wert- und Normvorstellungen der Umwelt anspricht Definition des Unheimlichen nach Freud Das Gefühl des Unheimlichen als eine Form von Angst, die von der Wiederkehr bzw. Wiederbelebung von Verdrängtem oder Überwundenem herrührt, also der Unvertrautheit und Vertrautheit zugleich

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E.T.A Hoffmann: "Der Sandmann" - Bearbeitung der Arbeitsaufträge

1. Konstruktivismus: Erkannter Gegenstand wird vom Betrachter selbst durch

Vorgang des Erkennens "konstruiert" -> Prinzip der objetiven Realität (jeder Einzelne konstruiert seine eigene Wirklichkeit)

Narzissmus: Selbstbewunderung oder -verliebtheit im Sinne übersteigerter Eitelkeit = Übertriebene Selbstsucht (-> Egoismus, Egozentrik)Basis für Selbst ist Spiegel der eigenen Grandiosität

Psychoanalyse nach Freud: Leitidee ist, dass sich hinter der wahrnehmbaren "Oberfläche" von Verhaltensweisen, aber auch hinter Normen und Werten einer kulturellen Gemeinschaft oft unbewusste, dem Ich nicht ohne Weiteres bewusst zugängliche Bedeutungen verbergen (-> Psychodynamik des Unbewussten)Steht für das darauf gegründete Beschreibungs- und Erklärungsmodell der menschlichen Psyche als auch für die psychoanalytischen Therapien (= Behandlung innerer und zwischenmenschlicher Konflikte) und psychoanalytische Methodik (-> Untersuchung kultureller Phänomene)Freuds Strukturmodell der psychischen Persönlichkeit:Auch "zweite Topik" oder "Drei-Instanzen-Modell" bezeichnetDrei Instanzen: Das Ich (Realitätsprinzip -> Kontrolle), das aus dem kritischen Verstandt (-> Triebverzicht und -aufschub) besteht und die Reaktionen der Persönlichkeit lenkt; Das Es (Lustprinzip -> Forderungen), das Bedürfnisse, wie Libido (Sexualtrieb) und Destrudo (Todestrieb) darstellt und deshalb auf Reize der Umwelt anspringtDas Über-Ich (Moralische Instanz -> Forderungen) von dem Gebote und Verbote herrühren und das auf Wert- und Normvorstellungen der Umwelt ansprichtDefinition des Unheimlichen nach FreudDas Gefühl des Unheimlichen als eine Form von Angst, die von der Wiederkehr bzw. Wiederbelebung von Verdrängtem oder Überwundenem herrührt, also der Unvertrautheit und Vertrautheit zugleich

2. Clara(die Klare)

Nathanaels Verlobte ruhiges, besonnenes, aber dennoch

heiteres Gemüt Will Nathanael wohlwollend zu

klarem Verstand verhelfen Nathanael will ihr zunächst seine

Probleme nicht mitteilen Nathanaels Vorstellungen im Laufe

der Zeit werden ihr zuwider und sie wird abweisender

Olympia("die vom Olymp kommt"; Hohn auf Klassik)

"Tochter" von Nathanaels Professor Spalanzani

Erweißt sich später als Automat (Holzpuppe)

Grund für Nathanaels Wahnsinn häufig eingesperrt, zunächst

merkwürdig und bedeutungslos, aber nicht unsympatisch

Nach zwangsläufigem Umzug Nathanaels mit besseren Blick in ihr Zimmer zunehmde Neugier

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Wird für Nathanael, welcher sich missverstanden fühlt, zunehmend zum "leblosen Automat"

Liebt Nathanael und sorgt sich um ihn, ist aber zugleich enttäuscht über seine nicht vorhandene Liebe

Rettungsanker für Nathanael

scheint nur in ihrem Zimmer zu sitzen und zu ihm herüberzusehen

Nathanael findet sie hübsch Verklärung zur "himmlische[n]

Schönheit" Vollkommenes Verständnis (->

"Ach, ach")

4. Der Text beginnt mit drei Briefen, zum einen von Nathanael an Lothar und zum anderen von Clara an Nathanael. Sie sind aus der Perspektive des jeweiligen Absenders verfasst, es handelt sich also insgesamt um zwei personale Ich-Erzähler. Nach den Briefwechseln kommt jedoch ein Erzähler zu Wort, der sich selbst als Freund Nathanaels beschreibt und den Leser direkt anspricht und ihm erklärt, dass er ihm nun die Geschichte Nathanaels darlegen wolle. Diese Geschichte, in die der Leser schon durch die Briefe Einblick gewann, stellt den restlichen Teil des Buches dar. Durchgängig handelt es sich um eine auktoriale Erzählhaltung, jedoch verschmilzt diese nur allzu oft mit den Wahnvorstellungen Nathanaels, sodass man die Realität oft durch die Augen Nathanaels wahrnimmt und in dessen Inneres Einblicke erhält. Dies führt dazu, dass selbst der Leser sich leicht zwischen Realität und dem Wahn Nathanaels verfängt und nur durch Überlegung bzw. Vermutung sich die Wirklichkeit ergründen kann. Die erzählte Geschichte spielt in der Vergangenheit und ist zeitlich gerafft.