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OLIVER KOLETZKI " 10 LIEDER HOEREN MIT..." JENNA G IN LOVE AGAIN NINJA TUNE INDEPENDENT REBELS AUSGABE 13 DEZEMBER 2010 WWW.HEADLINERMAG.DE ISSUE # 13

Headliner Magazine # 13

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Magazine for Music and Lifestyle

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Page 1: Headliner Magazine # 13

OLIVER KOLETZKI " 10 LIEdER hOEREn mIT..."

JEnna GIn LOVE aGaIn

nInJa TUnEIndEpEndEnT REbELs

AUSGABE 13 DEZEMBER 2010 WWW.HEADLINERMAG.DE

ISSUE

# 13

Page 2: Headliner Magazine # 13
Page 3: Headliner Magazine # 13

HEADLINER IMPRESSUMREDAKTION HEADLINER MAGAZIN NUSSBERGSTRASSE 23 38104 BRAUNSCHWEIG NET WWW.HEADLINERMAG.DE

HERAUSGEBER OLIVER LÜDDECKE CHEFREDAKTION OLIVER LÜDDECKE [email protected] REDAKTION KRISTOFFER ANDERSON, FRANK ECKERT, SEBASTIAN GIERKE, KAI GRASSE,

THAMASH KESTAWITZ, CHRISTIAN KINKEL, HEINER KRUSE, RENÉ NIERMANN, CLAAS SANDBOTHE, FABIAN SEIDEL LAYOUT & GRAFIK BÜRO | BÜRO – www.wearebuerobuero.de

COVER & POSTERGRAFIK SHORT – http://the-short.blogspot.com/ WEB PHILIPP BÖGER VERTRIEB FRESH

DER RECHTSWEG IST BEI VERLOSUNGEN UND PREISAUSSCHREIBEN GRUNDSÄTZLICH AUSGESCHLOSSEN.

NEWS UND VERLOSUNGEN ................................................. 04

INTERVIEWS & STORIESJENNA G ..................................................................................... 06

NINJA TUNE .............................................................................. 08

BLACK SUN EMPIRE ................................................................ 10

PINCH .......................................................................................... 12

AELEMENT ................................................................................. 14

WEST BERLIN GALLERY ......................................................... 16

POSTER ....................................................................................... 18

2 SHY ........................................................................................... 20

MAGAZIN10 LIEDER HÖREN MIT OLIVER KOLETZKI....................... 22

EVENT REVIEWS ....................................................................... 24

BOOKSRING .............................................................................. 25

DATES .......................................................................................... 25

AUDIOKRITIKEN ....................................................................... 26

LEXIE LEE.................................................................................... 28

CHARTS ...................................................................................... 30

TECHNIK ..................................................................................... 32

InhaLT

JENNA G06

BSE 10 NINJA TUNE08

13

Page 4: Headliner Magazine # 13

44

# 1 Aus der Zusammenarbeit von DR. DRE und Monster ist ein neuer Typ Kopfhörer entstanden, der den Sound eines professionellen Aufnahmestudios so realistisch wie nie zuvor reproduzieren kann. Wir haben zwei der sagenhaften Kopfhörer zu verlosen. Stichwort: "BEATS" // http://beatsbydre.com/

# 2 CANNICS ist seit 12 Jahren das offizielle Maskottchen für die 3D-Award-Preis Gewinner "Fiftyeight3D" aus Frankfurt. Wer ein Maskottchen bekommen möch-te, schreibt uns unter dem Stichwort: "TOY TOY". // www.v-kingz.com

# 3 Für die Macher von YACK FOU sind gestalterische Experimente das wichtigste. Wirtschaftliche Überlegungen stehen hinten an, es gibt kein Logo und keine Corporate Identity. Die geneigten Sammler verneigen sich vor Freude. Wir verlosen zwei Hoodies. Stichwort "COLORFUL LIFE" // http://www.yackfou.com/

# 4 Wen CLEPTO interessiert, wer die Möwen irritiert, und wie man auf Schweine-haut tätowiert erfahrt ihr im WehWehWeh! Wer in Cleptomanicx Bettwäsche schla-fen möchte, schreibt uns unter dem Stichwort: "ST. PAULI". // http: //cleptomanicx.de

# 5 SPIN und die mitgelieferte Software "DJay" aus dem Hause Vestax bilden eine perfekte Kombination aus Controller und DJ-Software für Einsteiger und Fortge-schrittene. Bei uns gibt es die leistungsstarke "All-In-One" Lösung zu gewinnen. Stichwort "EASY". // http://www.vestax.de

# 6 Seit 1993, als ZOO YORK im Herzen Manhattans gegründet wurde, fängt die progressive Modelinie des Labels auf authentische Weise die kulturelle Mischung und den unverwüstlichen Geist New Yorks ein. Zwei geniale Hemden können euch gehören! Stichwort "ZOOOOO" // www.zooyork.com

nEwsUndVERLOsUnGEn

EINSENDESCHLUSS !Einsendeschluss für die Verlosungen ist der 30. des Monats.

Wer mitmachen möchte schickt uns eine E-Mail an:

[email protected]

#3 YACK FOU#2 CANNICS #1 BEATS BY DR. DRE

#6 ZOO YORK#5 VESTAX SPIN#4 CLEPTOMANICX

Page 5: Headliner Magazine # 13

5

# 7 URBANEARS ist ein Kollektiv aus Schweden, dass sich der Aufgabe gewidmet hat, die Welt mit guten Kopfhörern in den verschiedensten Far-ben zu versorgen. Zwei coole "Plattan" Kopfhörer können euch gehören. Stichwort: "SOUND EXPERIENCE". // http://www.urbanears.com/

# 8 FRISUR Clothing ist aus einer Schnapsidee entstanden. Das kleine, aber feine Streetwearlabel hat sich etabliert und ist auf dem besten Weg, die Marktwirtschaft zu retten. Bei uns könnt ihr zwei coole Zipper gewin-nen! Stichwort: "FRISUR". // http://frisurlounge.com/

# 9 DVS steht für erstklassige Skateschuhe, die Hightech und Design auf gekonnte und ausgereifte Weise miteinander verbinden. Zahlreiche Profi Skater, Snowboarder und Surfer schwören auf die exzellenten Schuhe. Wir haben zwei Paare zu verlosen. Stichwort: "SNEAKER"

#9 DVS

#8 FRISUR

#7 URBANEARS

Page 6: Headliner Magazine # 13

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WORDS OLIVER LÜDDECKE

JENNA G ist nicht nur eine erfolgreiche Musikerin mit großem Charisma, sondern auch eine ehrliche Persön-lichkeit. Neben ihrem großen Hit „In Love“ und internationalen Charterfolgen mit dem britischen Houseduo Shapeshifters veröff entlichte sie unzählige Maxis auf bekannten Labels wie Ninja Tune, Hospital, Warner und Metalheadz. Bei unserem zweiten Treff en, vor ihrem genialen Gig im Brain Klub Braunschweig, gerie-ten wir in eine stundenlange und aufschlussreiche Unterhaltung.

JEnna GI n L O V E a G a I n

Page 7: Headliner Magazine # 13

7

Du schreibst zahlreiche Texte für deine Lieder und deinen Blog. Hast du schon einmal darüber nachgedacht ein Buch zu schreiben?Ich habe gerade zwei Monate in Berlin gelebt,

weil ich in England in einem Kreativloch ge-

steckt habe. Ich habe meine Erfahrungen in

einem Tagebuch festgehalten und kann mir

vorstellen, daraus eine Geschichte mit fi ktiven

Charakteren zu erstellen. Ich möchte nicht nur

als Musikerin gesehen werden. Ich habe aller-

hand Talente, die ich gerne ausleben möchte.

Ich denke, dass die meisten gestalterisch täti-

gen Menschen so fühlen. Ich habe dieses Jahr

entschieden, gemeinsam mit einem Freund

ein Drehbuch für einen Zombie-Film zu schrei-

ben. Ich liebe dieses Genre und bin mir sicher,

dass die Welt auf diesen einen Film gewartet

hat, aber ich verrate dir nicht mehr, sonst wird

mir die Idee noch geklaut.

Was gefällt dir an Berlin besonders?Ich liebe die Energie, die diese Stadt ausstrahlt.

Es kommt mir alles so unbekümmert vor, ich

7

fühle mich wie ein Teenager, der sich auf einem

Ausfl ug befi ndet. Mir macht alles viel mehr

Spaß, ob ich in ein Museum gehe, in einer Bar

sitze, oder bei einem Freund Weed rauche.

Ich kann das auch alles in meiner Heimatstadt

Manchester machen, aber da gehe ich einfach

nicht mehr so häufi g vor die Tür. In Berlin lebe

ich in Friedrichshain, ich mag den Schmutz,

die Atmosphäre mit Postern und Stickern an

der Wand. Es gibt reichlich Kleinkunst, T-Shirt

Shops, ich mag einfach alles. Durch meinen

Job war ich in vielen Metropolen, in denen

man sieben Tage durchfeiern kann. In New

York kommen acht Frauen auf einen Mann, in

London benötigst du dafür eine goldene Kre-

ditkarte, aber in Berlin fi nde ich die gesamte

Atmosphäre entspannt und gleichzeitig inspi-

rierend international.

Bei unserem letzten Interview hast Du er-zählt, dass Du viel mit Zed Bias produziert hast. Ich habe bis heute nichts von dem

Material gehört, was ist daraus geworden?Zed ist mein Nachbar, deswegen verbringen

wir zusammen viel Zeit und sobald wir eine

Idee haben, setzen wir die in seinem Studio

um. Wir haben jede Menge House Musik auf-

genommen, die leider kein Label veröff entli-

chen wollte. Dann haben wir eine Trash-Pop

Band gegründet, für die wir kein Label ge-

funden haben. Im Endeff ekt erscheinen jetzt

drei Drum and Bass Tracks auf seinem neuen

Album, das ist insofern komisch, da er heute

eigentlich gar kein Drum and Bass mehr pro-

duziert. Ich hatte ihm vorgeschlagen wieder

etwas bei 175 bpm zu schreiben. Er war von

dem Einfall nicht begeistert, da er das Ge-

fühl hatte, dass ihm das technische Know-

how fehlt. Wir haben die Lieder das erste Mal

auf Sardinien bei dem Sun and Bass Festival

gespielt und die Besucher, DJ´s und Produ-

zenten waren begeistert. Als meine Freunde

und meine Familie auch auf die Lieder ange-

sprungen sind, wusste ich, dass wir das Mate-

rial veröff entlichen müssen.

» IIch habe dieses Jahr entschie-den, gemeinsam mit einem Freund ein Drehbuch für einen Zombie-Film zu schreiben. «

Welche drei Sätze fallen dir spontan zu Salvador Dali ein?Er hatte den besten Schnurrbart. Ich habe ein

Interview von ihm gelesen und mochte, dass

er keine Frage verneint hat. Dali hat auch ex-

trem schöne Möbelstücke hergestellt.

Welche Musik inspiriert dich zurzeit am meisten?Ich kämpfe mich gerade durch die Platten-

sammlung von meinem Vater, er hat in einer

äußerst bekannten Band gespielt und präsen-

tiert mir immer wieder neue Musik. So habe ich

auch die irische Rockband Thin Lizzy für mich

entdeckt, mit denen mein Vater befreundet ist.

Außerdem höre ich regelmäßig den „Low End

Theory“-Podcast von DJ Nobody und Free The

Robots aus Manchester.

Was können wir als nächstes von dir er-warten?Ich bin im November in Südamerika und im De-

zember in Australien und Japan auf Tour. Wenn

ich wiederkomme, kümmere ich mich um mein

Album. Es wird ein reines Funky House Album

sein, damit wir es besser verkaufen können. Man

kann ein Album einfach besser verkaufen, wenn

man bei einem Stil bleibt, wenn ich ein Drum and

Bass oder Dubstep Album veröff entliche, soll es

auch ein reines Drum and Bass oder Dubstep

Album sein. Ich habe bereits sieben Tracks fer-

tig. Ich warte auf zwei Electro-House Lieder von

Spor. Er ist gerade mit seinem letzten Drum and

Bass Album beschäftigt und möchte danach mit

Deadmau5 als „Feed Me“ nur noch Electro pro-

duzieren. Er schreibt auch sehr gute Texte.

Wenn er gute Texte schreibt, wird man ihn bald selber singen hören?Ich habe schon einiges von ihm gehört, aber

ich weiß nicht ob ich davon erzählen darf. Ich

werde in naher Zukunft einige Zeit mit Netsky

im Studio verbringen, habe mit Nu:Tone ein

paar Lieder für sein neues Album aufgenom-

men und arbeite an einem Live-Band-Projekt

mit Riot-Jazz aus Manchester.

Vielen Dank für das Interview.

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WORDS OLIVER LÜDDECKE PHOTO NINJA TUNE CAMP

Die Ausstattung und das ideenreiche Treiben

im kleinen Nina Tune Haus in Süd London

spiegelt das originelle Output wieder, mit dem

die Welt im Großen versorgt wird. Der schöp-

ferische Schmelztiegel sieht aus wie ein von

Künstlern besetztes Haus, an den Wänden

befi nden sich Poster aus den letzten 20 Jah-

ren Labelgeschichte und in den teils chaotisch

aussehenden Räumen befi nden sich Tonstu-

dios, Videoschnittplätze und eigentümliche

wirkende Büroräume. Im Lagerhaus in der un-

tersten Etage fügt sich dann wieder alles zu

einem begnadeten Ganzen zusammen. Von

hier aus wird der Globus mit phantastischen

I n d E p E n d E n T R E b E L s

STORY

nInJa TUnEIn den späten Achtzigern produzierten Matt Black und Jonathan More aka Coldcut kommerziell erfolg-

reiche Chartmusik mit Yazz und Lisa Stansfi eld. Ihr Remix von "Paid In Full" von Eric B. & Rakim wurde

aufgrund des Samples Ofra Haza's "Im Nin' Alu" zu einem Welthit. Das Duo fühlte sich vom engen Rah-

men der Major Labels in ihrer Kreativität beschnitten und gründete 1991 NINJA TUNE. Anfang der 90er

war das Label stilprägend im Bereich Trip Hop. Mittlerweile veröff entlichen die 44 exklusiv gesignten

Künstler innovative Musik aus den Bereichen Hip Hop, Easy Listening, Drum and Bass und experimen-

tellem Electro. Durch die spezielle Handschrift der Releases, wird das Nina Tune Output von vielen als

eigenständiges Genre angesehen. Zu ihrem 20. Geburtstag begibt sich das produktive Camp auf eine

ausgedehnte Tour, veröff entlichte eine bereits ausverkaufte Box auf der 106 der besten musikalischen

Momente der letzten zwei Dekaden festgehalten wurden, plus ein 192 Seiten umfassendes Buch und 20

Audio-Raritäten zum freien download.

Page 9: Headliner Magazine # 13

Schallplatten, CD´s, DVD´s, T-Shirts und vielem

mehr beliefert. Die Logistik des Clans wird von

Coldcut geplant und von 18 „Büro-Mitarbeiter“

und den 44 Künstlern getragen. Die beiden be-

schreiben sich selber als zwei Weiße, mit einer

riesigen Plattensammlung, die gerne schwarze

Musik hören. Ihre Arbeitsweise, Ausschnitte aus

Musikstücken herauszuschneiden und dann

weiter zu verwenden haben sie auf ihren Alben

"Let Us Play" und "Let Us Replay" perfektioniert.

Auch die anderen sieben Alben und unzähligen

Singles sind exzentrische Beweisstücke, eigen-

ständige und rebellische Musik zu produzieren.

Eigenständig und rebellisch sind auch alle an-

deren Nina Tune Künstler, die Produktionsweise

ist hier aber so unterschiedlich wie der Sound

den sie veröff entlichen. DJ Vadim, Ty und Roots

Manuva halten Hip Hop frisch, ungeachtet jegli-

cher Profi torientierung werden Texte und Beats

fabriziert, bei denen alle US-amerikanischen

Künstler der gleichen Sparte blass werden.

Songs wie "Your Revolution" landen wegen

sozialkritischen und nicht wie sonst üblich se-

xistischen Texten auf dem Index. Die London

Funk Allstars, Funki Porcini, Mr Scruff , The Her-

baliser und Coldcut bewegen sich im weitesten

Sinne in dem von ihnen geprägten Trip-Hop

Becken, in dem auch Stars wie Massive Attacke

und DJ Shadow schwimmen. Amon Tobin lebt

schon immer in seiner eigenen Welt und ent-

wirft Soundtracks mit obskurem Ambiente und

wilden Jungle Breaks, wohingegen The Que-

mists sich als Band um rockigen Drum and Bass

kümmern. Richtig tiefe Bässe bei langsamerer

Geschwindigkeit irgendwo zwischen brachi-

alem Electro, Dancehall, Ambient, Dubstep und

abstraktem Noise werden von The Bug, Erika,

Off shore, Dorian Concept und Wiley kreiert.

Die Videokünstler Hexstatic erfi nden genau

wie Coldcut neue Software um die Musik, wie

bei dem Stück "Timber" in dem gegen die Ab-

holzung des Regenwaldes protestiert wird, mit

Bildern zu unterlegen. Die Musik der anderen

Charaktere aus dem Ninja Tune Universum, wie

von dem Songwriter Fink, dem kleinen austra-

lischen Turntable-Wunder Kid Koala oder den

Freigeistern von The Cinematic Orchestra zu

beschreiben, würde völlig den Rahmen spren-

gen. Gerade Abenteurer und Künstler fühlen

sich von den Nina Tune Produkten und Shows

angezogen, doch anstatt sich nach zwanzig

Jahren auf dem verdienten Ruhm auszuruhen,

starteten Coldcut mit dem Leitspruch "Fuck Art

Let´s Danke" erst richtig durch. Das gesamte La-

bel ist so komplex, dass man mit einem Artikel

über zwei Seiten nur die Oberfl äche ankratzen

kann. Um euch selber etwas gutes zu tun, setzt

ihr euch am besten sofort die Kapuze auf und

beschäftigt euch die nächsten paar Wochen

ausgiebig mit einem der originellsten Labels

der Musikgeschichte.

9

» Ninja Tunes – 20 Years of Beats and Pieces«

Page 10: Headliner Magazine # 13

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WORDS CHRISTIAN KINKEL

Als eure Karriere vor knapp 10 Jahren be-gann, waren Künstler, die nicht aus dem United Kingdom kamen eher die Ausnah-me. War es dadurch schwieriger für euch in der Szene Fuß zu fassen und Aufmerksam-keit, gerade aus England, zu bekommen ? Ja, die Szene war in dieser Zeit schon eher ge-

schlossen und es war sehr schwierig mit Label

Besitzern, DJs und Vertrieben in Kontakt zu

treten. Also war es für uns die logische Konse-

quenz sich auf die lokale Szene in Holland zu

konzentrieren, die damals, wie auch in vielen

anderen Ländern, immer größer wurde und

viele Talente hervorbrachte. Mit diesem Stand-

bein war es dann kein Problem auch außerhalb

der Niederlande Aufmerksamkeit zu bekom-

men und Erfolg zu haben. Zwar ist London

noch immer die inoffi zielle Hauptstadt, doch

die Szene ist globaler geworden und man kann

inzwischen von überall arbeiten.

Euer Sound ist sehr stark von Techno be-ein� usst. Gibt es Künstler aus dieser Sze-ne, die euch inspirieren und überlegt ihr selber einmal Techno zu produzieren?Wir haben uns schon immer mit allen Spiel-

arten elektronischer Musik beschäftigt und

uns von ihnen inspirieren lassen. In den An-

fängen waren es vorwiegend Bands wie Un-

derworld, Front242, FSOL, The Orb, Chemical

Brothers, The Prodigy etc. Heute sind es eher

Produzenten wie Jon Hopkins, James Holden,

Apparat, Modeselektor oder Nathan Fake, die

unsere größte Aufmerksamkeit bekommen.

Gerade Four-to-the-Floor Tracks reizen uns

allerdings momentan nicht. Wir nehmen nur

die Einfl üsse mit und lassen sie in unsere Mu-

sik einfl ießen. Aber man weiß nie, was die Zu-

kunft bringen wird!

Milan sagte einmal in einem Interview, dass er eine enge Verbindung von futu-

bLaCK sUn EmpIRE

BLACK SUN EMPIRE lassen sich sicher als Pioniere

des Neurofunk bezeichnen. Seit bald einer Deka-

de sind ihre düsteren Tracks nicht mehr aus dem

Drum & Bass Geschehen weg zu denken. Mit ihren

Alben „Driving Insane"( 2004 ), „Cruel & Unusu-

al“ ( 2005 ) und der „Endangered Species“ Reihe

( 2006-2007 ) setzten sie Meilensteine der Drum &

Bass Geschichte. Dazu betreiben sie zwei Labels:

BSE Recordings, auf dem die meisten ihrer eige-

nen Releases erscheinen, und oBSEssion, das eine

Plattform für aufstrebende Künstler bietet. Doch

im letzten Jahr wurde es still um das niederlän-

dische Produzenten Trio. Grund dafür ist die neue

und lang ersehnte „Lights and Wires“ LP, die nun

endlich auf BSE Recordings erschienen ist. Neben

der dunklen und harten Linie wagen sie sich dies-

mal auch in eine deepere Sphäre vor und erweitern

ihr Dubstep Repertoire. Mit Headliner sprachen sie

über Techno, Science- Fiction, Dubstep und natür-

lich ihr neues Album.

Page 11: Headliner Magazine # 13

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ristischen Ideen, also Science Fiction, und elektronischer Musik sehe. Wie würdet ihr eure Musik in diesem Kontext beschreiben?So wie die Wissenschaft stetig nach einer neu-

en Zukunft sucht, entwickelt sich auch die Tech-

nologie mit der wir arbeiten fortlaufend weiter

und beeinfl usst unseren Schaff ensprozess. Die

Verbindung zu Sci-Fi ist allerdings schwierig, da

es sich dabei um eine altmodische Bewegung

handelt und nicht mehr für moderne futuri-

stische Ideen steht. Das wird bei dem Vergleich

von Inception und Blade Runner deutlich. Man

könnte bei unserem Sound von Future Sci-Fi

sprechen. Zumindest versuchen wir diesem

Anspruch gerecht zu werden.

Eure bisherigen Produktionen basierten gänzlich auf Software. Ist das bei eurem neuen Album auch der Fall oder habt ihr die alte Hardware mal wieder entstaubt?Das ist nicht ganz richtig. Unsere ersten Tracks

sind in einem Hardware Studio entstanden.

Damals war das eine große Investition, die

alle unsere Gehaltsschecks verschlungen hat.

Erst seit ein paar Jahren sind die Computer

leistungsstark genug um eine unseren Ansprü-

chen gerecht werdende Produktion bewälti-

gen zu können. Begonnen haben wir mit Fruity

Loops, steigerten uns mit Logic und seit einiger

Zeit arbeiten wir mit Cubase. Unsere Nord Mo-

dulars (wir haben inzwischen 6 Stück) sind die

einzigen Hardware Elemente, die wir für jede

Produktion einsetzen. Der Sound entsteht aber

nur noch im Computer.

Lights and Wires ist das erste Release seit über einem Jahr und ihr wagt euch auf der neuen LP in neue Stilrichtungen vor. War die Suche nach neuen Impulsen der Grund für die Lange Pause?In erster Linie hat das Album einfach ein Jahr

lang gedauert. Es war ein Jahr lang endloses

Loopen, Eq-en, Delayen, Distorten, Rendern,

Re-rendern, Löschen etc. Während dieser

ganzen Prozesse fand natürlich auch gewisser-

maßen eine Suche nach neuen Sounds, Impul-

sen und Inspirationen statt, die die Gestalt von

Lights and Wires nachhaltig beeinfl ussten, bis

es nun zu diesem Ergebnis gekommen ist.

Einige Stücke auf Lights and Wires lassen sich dem deep, atmosphärisch, experimen-tellen Drum & Bass zuordnen (Black River Bay). Ich denke dieser Stil sorgt für eine gesteigerte Aufmerksamkeit außerhalb der Szene, da die Grenzen zwischen Drum & Bass und z.B. Techno oder Dubstep lang-sam verschwinden. Wie steht ihr dazu?Das ist richtig. Die Genres haben sich im Laufe

der Zeit so stark gegenseitig beeinfl usst und

inspiriert, dass man nun von einem positiven

Trend der Grenzverschleierung sprechen kann.

Bevor wir mit Drum & Bass anfi ngen haben wir

Techno, Electro, Ambient, Breakbeat, Hardcore

und Trip-Hop gemacht. Doch erst mit dem Auf-

kommen von Dubstep ergab sich für uns die

Möglichkeit etwas anderes als Drum & Bass un-

ter dem Namen Black Sun Empire zu veröff ent-

lichen, da sich hier ein nachzuvollziehender

Bezug herstellen lässt.

Heutzutage spricht jeder über Dubstep. Was denkt ihr ist der Grund für den großen Erfolg des Genres und wie seht ihr die Ent-wicklung von Drum & Bass in Bezug auf die Dubstep Bewegung?Durch die erheblich langsamere Geschwindig-

keit von 140 bpm lässt sich durch das entste-

hende Half-Time-Gefühl eine Intensivierung

des Sounderlebnisses beim Hörer erreichen

und dem Produzenten ist viel mehr Freiraum

gegeben, neue Spielarten mit in die Musik ein-

fl ießen zu lassen, für die Drum & Bass schon zu

standardisiert ist. Auf der anderen Seite ist es

eine Fähigkeit von Drum & Bass, andere Genres

mit einzubinden und dadurch starke Impulse

an die Szene zu geben. Das sehen einige Fans

als Bedrohung an. Aber genau diese fremden

Einfl üsse halten Drum & Bass am Leben und

bringen es weiter nach vorne.

Auf den Tracks Sporck und Fuzzball von der Lights and Wires LP sind interessante Drum Patterns zu hören, die recht unüb-lich für Drum & Bass sind. Für mich klingen

sie sehr organisch und wie ein Live Per-cussion Set. Versucht ihr damit die stan-dardisierten Strukturen von Drum & Bass aufzubrechen?Diese Stücke waren nie für den Dancefl oor ge-

dacht, deshalb spielten die ungeschriebenen

Regeln, die für die Struktur eines Drum & Bass

Tracks gelten, damit sie beispielsweise ein DJ

im Club spielt, hier keine Rolle. Auf diese Weise

hatten wir mehr Freiheit und für ein Album als

Gesamtkonzept sind solche Stücke ungeheuer

wichtig.

Spielt einer von euch Schlagzeug oder an-dere Instrumente?Milan und Micha spielten bevor wir BSE gründe-

ten Schlagzeug und Rene vollbrachte Wunder

am Piano. Aber auch wenn man ein Instrument

beherrscht, ändert das nicht die Herangehens-

weise an einen elektronisch produzierten Track.

Digital programmierte Drums sind etwas völlig

anderes als live gespielte.

Auf dem Album � ndet zum ersten Mal eine Kollaboration mit dem ebenfalls aus den Niederlanden stammenden Nymfo statt. Wie kam es dazu und wie lief die Arbeit ab?Ein einfaches Treff en zum Mittagessen endete

in einem „Wer kann die besseren Sandwiches

machen-Battle“. Doch zwischen den Duellen

fanden wir genug Zeit einen Track zusammen

zu produzieren.

Die Debatte über die digitalen Technolo-gien beim Au� egen scheint nie ein Ende zu � nden. Wie steht ihr dazu?Ja wir kennen das von der Zeit als wir angefan-

gen haben mit CDs zu spielen. Heute gehören

CDJs allerdings zur Standardausrüstung eines

jeden Clubs und das Medium scheint akzep-

tiert zu sein. Dafür gibt es heute eine ähnliche

Diskussion um das Aufl egen mit Laptops. Da

wir diese Technik aber nicht nutzen, wissen

wir auch nicht, wo die Diskussion steht. Letzt-

endlich geht es unserer Meinung nach nur da-

rum, das Publikum zu unterhalten. Wenn das

erreicht wird, ist es unerheblich mit welchem

Medium das geschieht.

Was können wir von BSErecordings und oBSEssion in naher Zukunft erwarten? Wir sind stetig auf der Suche nach neuen Ta-

lenten, die auf oBSEession eine Plattform be-

kommen. Dort wird demnächst Poison von

Rido erscheinen und auf BSE Recordings das

Stück One von Telemetrik und Buletproof. Auch

wir haben die Arbeit an neuen Bits wieder auf-

genommen.

Vielen Dank für das Interview.

Page 12: Headliner Magazine # 13

Wann und mit welcher Art von Musik hast du angefangen Tracks zu produzieren?Die ersten Lieder die ich produziert habe, gin-

gen eher in Richtung Jungle Musik. Am Anfang

habe ich lediglich Mash-Ups meiner Lieblings

Tunes auf Acetat verbannt, um diese dann in

meinen DJ Sets zu spielen. Mit dem eigent-

lichen Produzieren habe ich erst 2004 angefan-

gen, damals jedoch schon Dubstep.

Hattest du schon immer das Gefühl dass Dubstep der nächste große Trend in elek-tronischer Musik werden würde?Ich liebe diese Musik ab dem ersten Moment,

aber ich habe nie damit gerechnet dass es mal

so weit gehen würde. Leider ist mit wachsen-

der Popularität auch die Produktionsqualität

deutlich in den Keller gewandert. Der kommer-

zielle Dubstep den man heute so in den Charts

hört, ist mehr ein verwaschenes Abbild dessen

was ich zu schätzen gelernt hab.

Arbeitest du mit Hard- oder Software?Ich arbeite ausschließlich mit Software. Ange-

fangen habe ich mit Fruity Loops, bin aber seit

einem Jahr komplett auf Logic umgestiegen.

Wie unterscheidet sich der Tectonic Sound von dem von Produzenten wie Scuba, Rus-ko oder Skream?Ich konnte nie etwas mit diesem midrange-

lastigem „Big Room“ Sound anfangen. Daher

stand ziemlich schnell fest, welche Richtung

ich mit Tectonic einschlagen wollte. Man kann

sich schon denken, dass wir mit dem Sound

von Rusko und entsprechenden Leuten nicht

viel gemein haben. Witzig allerdings dass du

gerade nach Skream fragst, denn er ist für mich

einer der vielseitigsten Künstler die ich kenne.

Auf einigen unserer 12“ kann man Tracks von

ihm fi nden, die sich enorm von seinen heu-

tigen Produktionen unterscheiden. Jemand

der Skream wegen seiner Rave Hits mag, wird

sich über „Hedd Banger“ und „Trapped in a

dark bubbel“ wundern. Scuba hingegen ist je-

mand den ich mir sehr gut auf meinem eige-

nen Label vorstellen könnte, zumal ich die An-

sicht vertrete, dass gerade 2526´s Album und

Peverelist´s Single „Infi nity is now / Junction“

einen starken Einfl uss auf das heutigen Output

von Scuba haben.

Was für Musik klingt in deiner Freizeit durch die Kopfhörer?Alles bis auf Dubstep!

Welches Medium bevorzugst du beim Auf-legen und was denkst du über das Internet in Bezug zur heutigen Musikszene?Bei meinen DJ Gigs spiele ich ausschließlich Vi-

nyl und Dubplates von Acetat. MP3´s sind was

für Ipods, aber nicht geeignet für Nachtklubs

und große Soundsysteme.

Jeder der MP3´s spielt hat in meinen Augen

keinerlei Respekt für sein Publikum und küm-

mert sich nicht um qualitativ hochwertigen

Sound. Ohne die Kommunikation über das

Internet wäre es Nischen-Musik wie Dubstep

niemals so schnell gelungen große Wellen zu

schlagen. Dennoch sehe ich ich auch die Nach-

teile die sich auftun. Ich denke gerade in einer

so kleinen Musikszene ist Piraterie ein echtes

Hindernis.

Vielen Dank für das Interview.

Fällt der Name Tectonic, sollte bei jedem Dubstep Fan ein Glöckchen läuten.

Für alle Unwissenden sei gesagt, dass es sich hierbei um eines der ange-

sagtesten Dubstep-Labels unserer Zeit handelt. Tectonic glänzt mit Releases

von Skream, 2526 und Peverelist. Das Label veranstaltet in Zusammenar-

beit mit der Red Bull Music Academy eine Partyreihe in der Fabric, einer der

größten Locations in London. Es wird also höchste Zeit für ein Gespräch mit

Pinch, dem Labelchef von Tectonic.

12

WORDS FABIAN SEIDEL

pInChh E a V Y b a s s L I n E

Page 13: Headliner Magazine # 13
Page 14: Headliner Magazine # 13

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WORDS KRISTOFFER ANDERSON

Wer ist Aelement?Aelement ist ein Zusammenschluss aus DJ Quincee, DJ Genzo, MC Stunnah und der Band Scumpies (Malte, Björn, Stef und Karpi).Welche Instrumente benutzt ihr?Wir kombinieren die klassischen DnB-Kom-ponenten mit akustischen Instrumenten aus dem Punk- und Rockbereich wie E-Gi-tarre, Drums und E-Bass. Außerdem haben wir Producer Genzo an den Synthie-Keys und mit Stunnah einen Mann für die ly-rische Begleitung.

Wird der Sound direkt über ein Mischpult an die PA gegeben, oder wird er noch durch Kompression o.ä. beein� usst?Die selbstproduzierten Tunes laufen über die Decks und mischen sich mit dem live gespielten Key-Synth. Die akustischen In-strumente werden über Mikrofone abge-nommen, damit der organische Charakter der Instrumente erhalten bleibt, wodurch das typische Konzertfeeling erreicht wird. Die Summe aus den Elementen geht dann auf das Mischpult vom jeweiligen Tontech-

aELEmEnT

niker der Location, wo gegebenenfalls noch EQ´ed oder komprimiert wird.Wie seid ihr auf den Namen gekommen?Wir waren uns von Anfang an einig, dass der Name kurz, knackig und direkt sein soll. Nach stundenlangen Diskussionen und di-versen Namensvorschlägen die jenseits von Gut und Böse lagen, kamen wir dann auf Acoustic Elements, woraus sich dann Aele-ment entwickelte.Was macht für euch eine gute Band aus?Wichtig ist neben gutem Songwriting und eingängigen Songs, auch live das Publi-kum mitreißen zu können, bis der letzte Zweifl er erkennt, dass die Band Spaß daran hat was sie macht.Wie würdet ihr euren Sound beschreiben?Es ist eine Mischung aus treibender Club-Musik und melodischem Punkrock. Dies verleiht dem Ganzen eine neue organische Note, wir nennen es Punk n Bass!Was ist der musikalische Background der einzelnen Bandmitglieder?Quincee ist seit 99 von pumpenden Bäs-sen, 4/4-Takt, 175 bpm, Kick & Snare und Melodie geprägt. Malte, Björn, Stef und Karpi stammen aus der Punkrock Ecke, in der die auch seit 2001 als Scumpies musi-kalisch aktiv sind.Schreibt ihr die Lieder zusammen?Ja.Wie häu� g und wo probt ihr?Die Probe fi nden zu 90%, 1-2-mal in der Woche im Studio statt. Aber auch bei gemütlichen Jamsessions entstehen viele neue Ideen.Wie waren die Reaktionen auf euren Live-Gig bei der letzen Dreamland Veranstal-tung, wie die Reaktionen von Musikern und wie die aus Internetforen?Aus einer Schnappsidee wurde ernst: Die Resonanz auf der Dreamland sowie in den Internetforen war durch die Bank positiv. Daraufhin haben wir uns entschlossen das Projekt engagiert weiterzuführen.Können wir Releases von euch erwarten, oder seid ihr ein reines Live-Projekt?Wir sind derzeit dabei im Studio fl eißig ei-gene Tracks zu produzieren und arbeiten an zukünftigen Live-Shows. Wir können nur sagen, dass Aelement nicht nur als reines Live-Projekt gedacht ist.Wo können wir Releases erwarten?Lifeline Records hat bereits vorab Interesse signalisiert.

p U n K a n d b a s s

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FEATURED ARTISTS: Alias, Peachbeach, Lisa Wassmann, Codaï Nakamura, Cuypi, Giacomo Spazio, Doppeldenk.

16

WORDS RENE NIERMANN FOTOS WESTBERLIN GALLERY

wEsT bERLInGaLLERY

FEATURE

Die West Berlin Gallery wurde 2009 von Guillaume

Trotin und Managerin Elodie Bellanger gegründet.

Spezialisiert auf urbane Kunst, Illustrationen und

insbesondere Street-Art, gibt es in der Gallery mo-

natliche Ausstellungen und interaktive Events zu

bestaunen. Von Anfang Dezember bis Ende Janu-

ar befi ndet sich in den Räumen eine Accrochage

von in Berlin lebenden Künstlern wie Mymo, Alias,

Peachbeach und Giacomo Spazio.

Über was hast du diese Woche am meisten lachen können?Über meinen sieben Monate alten Hund. Über

ihn kann ich immer am meisten lachen.

Glaubst du, dass Street-Artists ein besse-res Sexleben haben als Politiker?Oh Yeah!

Welche Aktion von einem Künstler hat dich am meisten beeindruckt?Die Arbeiten von Alias auf Metall haben es

mir besonders angetan. Es ist fast Magie mit

anzusehen, wie die Werke sich aufgrund der

Materialeigenschaften verändern. Der Pro-

zess mit dem die Erscheinungsform variiert,

sieht ähnlich aus wie die Veränderung von

Sprüharbeiten durch Witterungseinflüsse.

Drei Sätze über Banksy.Von ihm stammen sehr gute Arbeiten. Im Mo-

ment besteht mir ein zu großer Hype um sei-

ne Person. Die Marketing-Maschine um seine

Werke nervt mich richtig.

Wo gibt es in Berlin die beste Currywurst?Unter dem U-Bahnhof Eberswalderstr.

Wie viele Sticker hast du zu Hause?Zu viele.

Was können wir als nächstes in der West Berlin Gallery erwarten?Weniger, aber dafür längere Ausstellungen, da-

mit wir mehr Zeit haben um mit den ausgewähl-

ten Künstlern richtig zusammen zu arbeiten.

Wir werden keine digital hergestellten Kunst-

werke präsentieren, sondern den Fokus auf Ori-

ginalmalereien und Werke aus Mischtechniken

von führenden europäischen Künstlern legen.

In der Gallery werden mehr interaktive Events

„wie das Vector Lounge International Graphic

Battle“ organisiert und wir stellen viele Arbeiten

auf Messen wie der Bright und der Stroke aus.

Danke für das Interview.

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Was haben Mr. Oizo, Justice, Birdy Nam Nam und die Crookers gemeinsam? Alle haben bereits auf einem von 2Shy

designten Flyer gestanden. Vor neun Jahren hat der quirlige Franzose Paris in Richtung Belgien verlassen, um von

dort aus die Welt zu regieren. Seine Liebe zu visuellen Arbeiten begann früh mit einer ausgiebigen Graffi ti-Karriere.

Das intensive Hobby brachte ihn schnell dazu, sich für Illustrationen aller Art zu interessieren. Seit geraumer Zeit ist

er Teil des Partyharders-Kollektiv , die mit abgedrehten Ausstellungen, unfassbaren DJ-Sets und Grill-Auspinkel-Ak-

tionen auf sich aufmerksam machen. Andere fantastische Artworks und T-Shirts kann man auf seiner Homepage

http://2shywashere.com bestaunen.

20

WORDS OLIVER LÜDDECKE ILLUSTRATIONS 2SHY-THE ERS

2shYF E a R F R O m w a L L I F O R n I E

FEATURE

Page 21: Headliner Magazine # 13

Beschreib dich selber mit drei Wörtern.Alkohol, Drogen und Frauen.

Welcher Comic-Held hat dich in deiner Kindheit am meisten fasziniert?

Das war defi nitiv Doctor Doom.

Welche Superkräfte hättest du gerne?In manchen Situationen wäre ich gerne unsichtbar.

Was ist deine schlechteste und deine beste Angewohnheit?

Ich zünde mir direkt nach dem Aufstehen eine Zigarette an

und habe zu viele Freunde.

Magst du Treppen?Nur in meinen Zeichnungen.

Würdest du Italien gerne auf einem Esel bereisen?Absolut nicht, ich mag weder Italien noch Esel.

Welches Land magst du am meisten?Wallifornia rules!

Welches Land möchtest du gerne kennen lernen?Japan und Mexiko.

Warum bist du von Paris nach Belgien gezogen?Weil hier die Pillen und das Bier besser sind.

Wie viele Schuhe sind in deinem Besitz?

Nicht genug.

Was ist deine Lieblingsfarbe?Rot.

Hunde oder Katzen?Hunde, aber manchmal auch die Katze von meinem Nachbarn.

Ein letztes Wort.Hast du eine Zigarette?

2121

ILLUSTRATIONS 2SHY-THE ERS

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22

06 / 10

BURIAL – "ARCHANGEL" ( HYPERDUB )Die Klangqualität von "Archangel" lässt zu wünschen übrig. Ansonsten würde ich das als 2Step kategorisieren. Bei dieser Musikrich-tung hab ich als "Beatmaster Lenny" kurzzei-tig in Braunschweig und Bremen mitgemischt. Bei diesem Tune klingen mir die Vocals aller-dings zu stark nach RnB.

07 / 10

PHACE – "REGENERATE THE BLUES" ( NEOSIGNAL )Das Schlagzeug und die Bassline klingen nach klassischem Drum and Bass. Für mich nichts be-sonders, sondern eher ein 08/15 Track.

08 / 10

DBRIDGE – "WONDER WHERE" ( NONPLUS )Lieder ohne eine Snare sind leider gar nichts für mich! Da ist es auch egal, ob das House-, Jungle-, Industrial- oder Pop-Musik ist: Ohne eine Snare auf 2 und 4 , kann ich mir keinen Track bis zum Ende anhören.

09 / 10

EXCISION & DOWNLINK – "REPLOID" (EX7)"Reploid" hört sich sehr schön an: Drum and Bass auf halbem Tempo! Ich mag ja experimentelle Musik. Es wäre auch interessant, jemanden da-rauf zu singen lassen. Aber ehrlich gesagt, ich habe schon nach drei Minuten leichte Aggressi-onsschübe und Kopfschmerzen bekommen.

10 / 10

CAMO & KROOKED – "TIME IS TICKING AWAY" (BETA)"Time is ticking away" gefällt mir extrem gut! Das Lied hat sehr starke Harmonien und Melodien. Die Vocals sind auch süß. Yes - der Track geht voll ab! Erinnert mich an einen Techno-Tune, bloß mit gebrochenen Beats.

O L I V E R K O L E T Z K I

01 / 10

BENGA – "CRUNKED UP" ( TEMPA)Das Lied gefällt mir sehr gut. Es ist von der In-strumentierung minimal angelegt, aber wirkt mit extrem starken Sounds. Ich fi nde, dass der Tune noch ein paar Vocals vertragen könnte.

02 / 10

UK APACHE – "ORIGINAL NUTTAH" (SOUR) Ein wichtiger Trank in meiner kurzen Jungle/Drum and Bass Karriere. Wenn ich das Lied höre, muss ich unweigerlich an den Brain Klub in Braunschweig, Ende der 90'er um 5 Uhr mor-gens denken. Der Drummer meiner Band "The Koletzkis" Björn Störrig parodiert oft den Trank bei der Bandprobe!

03 / 10

ROCKWELL – "DJ FRIENDLY UNIT SHIFTER" ( SHOGUN )Ein starkes Lied, dass einen mitreißt. "DJ Friendly Unit Shifter" ist gut produziert. Wenn die Melo-dien im Break einsetzen, fällt man sich auf dem Dancefl oor in die Arme!

04 / 10

MATERIA – "VERSTRAHLT" ( FOUR MUSIC )Den Track fi nde ich sogar im Original echt super. KPaul ist ein guter Freund von mir. Diesen Remix von "Verstrahlt" kannte ich noch gar nicht, über-zeugt mich aber beim ersten hören!

05 / 10

NETSKY – "IRON HEART" ( HOSPITAL )"Iron Heart" klingt nach einem Drum and Bass Hit aus den Beatportcharts. Für mich ein bisschen zu heftig, aber die Mischung aus verträumten Melo-dien und Nu-Rave Einfl üssen ist interessant.

In unserer neuen Rubrik "10 Lieder hören mit",

haben wir Oliver Koletzki zu Gast. Der in Berlin

lebende DJ- und Produzentenstar begann sich

schon früh für alle Sparten der Musik zu inte-

ressieren. In den Achtzigern gab es die ersten

kreativen Gehversuche am Commodore 64,

mit 13 Jahren genoss er eine Klavierausbildung

und Anfang der Neunziger wurde der in Braun-

schweig geborene Löwe von Breakdance und Hip

Hop beeinfl usst. 2004 veröff entlichte er den Titel

"Mückenschwarm" in kleiner Aufl age, irgendwie

landete der Titel im Case von Sven Väth, der das

Lied auf seinem Label Cocoon groß rausbrachte.

In der Leserumfrage der beiden größten Techno-

Magazine Groove und Raveline wurde "Mücken-

schwarm" zum "Besten Track des Jahres" gewählt

und die Karriere des smarten Schalträgers ging

steil nach oben. Im selben Jahr gründete er sein

eigenes Label "Stil vor Talent", auf dem unter

anderem die Partyhymne "3 Tage Wach" von

Lützenkirchen erschien. Nach mehreren Maxis

veröff entliche Oliver Koletzki 2007 sein erstes

Album mit dem Titel "Get Wasted", im September

2009 folgt das zweite Album "Großstadtmär-

chen". Die Entwicklung vom Partytier zum elek-

tronischen Pop-Helden war gelungen und wur-

de von der größten deutschen überregionalen

Abonnement-Tageszeitung "Süddeutsche" in den

höchsten Tönen gewürdigt. Genau ein Jahr spä-

ter ist aus dem Märchen ein romantisches Duo

mit "Kindern" entsprungen. Gemeinsam mit sei-

ner Partnerin und Sängerin Fran gründete er die

fünfköpfi ge Band "The Koletzkis" und veröff entli-

cht das Album "Lovestoned". Press Play.

10 LIEdER hOREn mIT...

Teil 1

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Page 24: Headliner Magazine # 13

24

EVEnT REVIEws Der Brain Klub ist seit 15 Jahren eine

Institution für innovative Musik und ausge-

lassene Stimmung. Der etwas andere Laden

im Red Light District von Braunschweig zieht

alle schlaflosen Geister an, die sich fernab

vom Mainstream-Treiben amüsieren wollen.

Hier haben viele Künstler wie Danny Byrd,

Jenna G, Logistics, Aphrodite, UK Apache,

Daddy Freddy oder Howard Marks ihre Spu-

ren hinterlassen. Die Liquid Sunshine Reihe,

bei der es vornehmlich soulige und expe-

rimentelle Klänge zum tanzen gab, wurde

jetzt vom Headliner Magazin als Resident

Night übernommen. Ab November gibt es

monatlich jeden dritten Freitag frische Beats,

von ausgesuchten Gästen zu hören. Als erste

Künstler konnten wir Camo & Krooked aus

Wien begrüßen. Das Duo zählt zu den talen-

tiertesten Produzenten der Drum and Bass

Szene. Die Stilpalette der beiden reicht von

soulful Hits wie "Turn Up" auf Hospital Re-

cords, über den heftigen Remix von John B´s

"Numbers", bis zu den heißen Tracks auf DJ

Fresh´s Label Breakbeat Kaos. Der Klub war

zu früher Stunde so gut besucht, dass es zeit-

Dubstep scheint nun mit einiger

Verzögerung überall in der Republik Einzug

zu halten, denn selbst die drittgrößte Stadt

Deutschlands, die Bayrischen Landeshaupt-

stadt, war bislang ein eher grauer Fleck auf

der Halfstep-Landkarte. Um das zu ändern,

sorgt seit Jahresbeginn die Münchner Crew

der Basswerkstatt im alten Glockenbachvier-

tel für Frequenzen der tiefen Hertzzahl. Nach

Probeläufen mit lokalen Handwerkern war es

nun Zeit mit dem ersten internationalen Boo-

king den nächsten Schlag zu wagen.

So lud man DJ Madd aus Bristol ein, um die

Werkstatt zum Wackeln zu bringen. Der ge-

bürtige Ungar, der in Bristol lebt und mit Re-

leases auf Boka, Subway oder Blackbox bereits

die Herzen von Mary-Anne Hobbs bis Skream

betören konnte, ließ sich nicht lange betteln.

Angeheizt wurde mit satten Sets der Lokal-

matadore Lids, Ras & Seahorse und des Ver-

anstalters Demint. Mit einem gekonnten Griff

in die Werkzeugkiste holte Meister Madd zur

Primetime die Subbass-Säge raus. Sein Plat-

CAMO & KROOKED19.11.2010 @ BRAIN KLUB, BRAUNSCHWEIG

BASSWERKSTATT feat. DJ MADD15.10.2010 @ GLOCKENBACHWERKSTATT, MÜNCHEN

weise zu einem Einlassstop kam. Das Warm-

Up von Chris C.K sorgte für beste Stimmung.

Als Camo hinter das Pult kam und sein Set

auf drei CD-Playern spielte, kochte die gute

Laune förmlich über. Der Laden verwandelte

sich in ein Tollhaus und die Statik der anlie-

genden Häuser wurde durch die enormen

WORDS KRISTOFFER ANDERSON / THAMASH PHOTOS DOMINIC SPANNENKREBS / VERANSTALTER

Basswellen auf eine harte Probe gestellt.

Das Publikum feuerte den Breakbeat-Promi

immer wieder mit seinem Namen an, die-

ser bedankte sich mit frischen Dubplates

und genialen Mixen. Im Dezember folgt am

26.12. ein Headliner Magazin Spezialevent

mit Klick Klack!

tenkoff er war gefüllt mit ofenfrischen Dubs,

wie dem Kryptic Minds Remix seines "Marine"-

Tracks oder dem Ikonika Reedit seines "Flex'd"-

Tunes. Das zog selbst dem bescheidensten

Bayern die Lederhosen vom Leib. Danach

wurden die glühenden Gäste von E3 auf Be-

triebstemperatur gehalten, um anschließend

mit einem Cool-Down-Set von Djogenes in

die laue Nacht entlassen zu werden. Es geht

voran im Weißbierland!

Page 25: Headliner Magazine # 13

25

WORDS RENE NIERMANN PHOTO GUNNAR GELLER VS. BÜRO | BÜRO

bOOKsRInG

n "Was aus Toni geworden wäre, wenn er nicht

als deutscher Soldat in Afghanistan bei einem

Attentat schwer verletzt worden wäre? Die Fra-

ge ist müßig, denn Toni sitzt zuhause in seinem

Multifunktionkippsessel, raucht, säuft, schaut

gleichzeitig arte und Pornointernetseiten und

wartet auf nichts und irgendwas, aber immer

auf seinen äthiopischen Pfl eger Kanell. Denn

der hat die knallharten, intravenös zu verabrei-

chenden Medikamente auf Tasche. Als Kanell

die 19-Jährige Helen mitbringt, kommt mächtig

Leben ins norddeutsche Kriegsversehrtenrei-

henhaus. Experimente mit allem, was man sich

mächtig tief in alle Körperöff nungen schieben

kann, wechseln sich ab mit rührenden Szenen

einer Verliebtheit, die Toni ganz schön aus

der Fassung bringt. Noch dazu, wenn ihm ab-

wechselnd eine 90-Jährige Samen klaut, eine

50-Jährige mit Schnorchel und Taucherbrille

das off ene Hinterteil entgegenreckt und er

obendrein entdeckt, das seine Mutter ihn mit

einem deutschreligiösen Pferdeschwanz ge-

zeugt hat." Alles nur Porno? Mitnichten! Der Ro-

man „Deutscher Sohn“ von Alexander Wallasch

und Ingo Niermann wurde von der Süddeut-

schen Zeitung als „der große Pop-Roman über

die Kriegsheimkehrer unser Tage“ beschrieben,

der STERN wählte das 330 Seiten Werk zu den

besten Büchern 2010 und die „ FAZ“ klatschte

verkopft: „Das Ergebnis ist eine streng ge-

fügte Prosa, die das kosmopolitische Erbe

der Klassik neu durchdenkt.“ Aber „Deutscher

Sohn“ entzweite die eitle bundesdeutsche

Feuilletonistenszene auch: Die Kükenfeder

eines Georg Diez beispielsweise tintenkleck-

ste im SPIEGEL, Deutscher Sohn wäre im De-

lirium der Rezensenten bejubelt worden. Das

letzte Wort gehört Kulturexzellenz Matthias

Matussek: „Diesem Roman ist nichts heilig,

und das ist die Stärke. Soldatenelend als Sa-

tire, als Porno, als Rocksong. Deutschtümelnd

ja, aber auf LSD. So irrwitzig habe ich seit

Joseph Hellers ›catch 22‹ nichts mehr über

Krieg gelesen.“

Alexander Wallasch, geboren 1964, arbeitet

als Texter, Schriftsteller und Kolumnist. »Deut-

scher Sohn« ist stark in seiner Heimat verortet.

Er lebt in Braunschweig. 2006 erschien »Hotel

Monopol« (als Alexander Wall). Ingo Niermann,

geboren 1969, veröff entlichte u.a. mit Christian

Kracht »Metan« und mit Adriano Sack »Breites

Wissen«. Er lebt in Berlin.

„DEUTSCHER SOHN“ Alexander Wallasch/ Ingo NiermannBlumenbar-Verlag

DATES

18.12.10 Bassport

@ Rosis, Berlin

18.12.10 Feelings

@ MS Connexion, Mannheim

18.12.10 Knietief in Beats

@ Schl8hof, Wiesbaden

18.12.10 Bier,Kekse, DnB

@ Haus73, Hamburg

18.12.10 Raumklang

@ 2Raum, Schwetzingen

18.12.10 Vinyl Addiction

@ Magazinkeller, Bremen

23.12.10 Bukem In Session

@ Hirsch, Nürnberg

25.12.10 Pinch

@ Kranhalle, München

25.12.10 Cellebration

@ CD-Kaserne, Celle

26.12.10 3 Jahre Headliner Tour

@ Brain Klub, Braunschweig

26.12.10 DnB Massacre

@ Club Zwei, Mannheim

29.12.10 Break-Fast

@ Vera, Groningen

29.12.10 Out Of Control

@ Elements, Saarlouis

31.12.10 Jungle Mania

@ Tivoli, Bremen

31.12.10 Kabuki

@ Tanzhaus West, Frankfurt

07.01.11 DnB Bundesliga

@ Brain Arena, Braunschweig

07.01.11 John B

@ MS Connexion, Mannheim

d E U T s C h E R s O h n

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24.

Page 26: Headliner Magazine # 13

26

SCEPTICALDREAM POLICE / SPHERE (INGREDIENTS)

Für alle Freunde der separierten Klänge müssen "Dream Police" und

"Sphere" DnB-Hits sein. Skeptical hat es geschaff t die perfekte Gren-

ze zwischen verlorenen Einzelgeräuschen und einem hypnotischen

Groove perfekt auszuloten. Mit viel Dynamik, Delay und Deepness

sorgen die Tracks für endlose Glückseligkeit auf der Tanzfl äche. (RN)

AQUASKY & THE RAGGA TWINS (SLY & PASCO REMIX) RAGGATRON (PASSENGER)

Die Ragga Twins gab es lange Zeit nur Live zu hören. Das neue Re-

lease auf dem Label von Aquasky bringt frischen Wind in die Drum

and Bass Szene. Mit tighten Roboter-Ragga-Vocals, einer tiefen Futu-

re-Wobble-Bassline und kranken Beats entfacht der Remix von Sly &

Pasco einen Orkan auf der Tanzfl äche, der schnell in einen Mosh-Pit

umschlagen kann. (KA)

BODY & SOULMONSTERWALK VIP / CRISIS (NASCA)

Hia wiad nit gschissn, hia wird gschossn! De Aufdrahra von Body &

Soul ham amal mehr aufgriebn und außekumma is a dreckiche Ei-

erschas. A riesn Gaudeh, do fl iagn de Glosweckerl. Besser ols Mar-

schierpuiver - Leiwand! (KA)

MUFFLERBACK UP / CONTROLLER (SUBHUMAN)

Das DnB-Wunderkind aus Helsinki ist erwachsen geworden und

produziert jetzt auch Dubstep. "Back Up" hört sich wie seine ersten

DnB-Tracks an, nur dass sie bei 140 bpm laufen. Typische Jump Up

Tracks, die als Tool gut funktionieren. "Controller" kann mehr und

wühlt sich, nachdem das Vocalsample endlich verschwindet, schnell

durch den Magentrakt. (KA)

CRYSTAL CLEARMAGNETIX / FUTURA (GANJA)

Die neuen Tracks klingen eher nach Subfocus Produktionen, als nach

"Ganja Records"-Material. Reese-Bass-Sounds und Rave-Synthies

pulsieren im Takt. Dazu glänzen epische Vocal-Einlagen. Die beiden

Lieder sind interessantes und solides Tanzfl ächenfutter, fernab von

der typischen Hüpfeburg-Bassline-Strategie. (KA)

THE ORB & YOUTH IMPOSSIBLE PRES. VARIOUSODDITIES(YEAR ZERO)

The Orb haben nie in irgendwelche Musiksparten gepasst und sich erst recht nicht an gültige Radio-Konventionen gehalten. Die 1988 gegründete bri-tische Band hat Rave mit Progressiv Rock gepaart und auch gerne Lieder mit einer Spielzeit von über 20 Minuten veröff entlicht. Ihre Single „Blue Room“ stand 1992 in den Charts und dass mit einer Länge von 40 Minuten. Auf „Oddities“ haben The Orb & Youth Impossible (der Killink Joke Bassist Martin Clover) 40 Lieder von unterschiedlichen Künstlern auf einem fetten drei CD-Pack zusammengestellt. Die Kompositionen stammen allesamt aus dem Backkatalog ihres eigenen Labels WAU!, dass Anfang der 80er und 90er Jahre seine große Zeit hatte. Dementsprechend hört man den einzelnen Liedern auch den Zahn der Zeit an. Die Compila-tion bewegt sich zwischen Trip Hop, 303-Fiepen, Psychedelic-Funk, Acid-House und obskuren Soundscapes. Mit Tracks von The Orb, Indica All Stars, Sun Electric, Zoe, UNCLE 22, Blowfl y oder Discotec 2000 sind viele Musiker vertreten, die im englischen Acid-House- und Rave-Nightlife vor 20 Jahren Rang und Namen hatten. Eine sehr gute Rückschau für Jung und Alt. ( RN )

CYANTIFIC305 / OPIUM (CRITICAL)

Herzlichen Glückwunsch an Labelboss Kasra zum 50. Release auf

einem der innovativsten DnB-Labels der Gegenwart. Für die Jubi-

läumsveröff entlichung konnte Cyantifi c verpfl ichtet werden. "305"

besticht mit witzigen Bleep-Sounds, einer lang gezogenen Basslinie,

düsterer Atmo und Frauenvocals. Bei „Opium“ harmonieren perkus-

sive Beats mit druckvollen Subfrequenzen, eff ektierten Vocalfetzen

und Glockenmelodien. (RN)

LENZMANBITTERSWEET II / TAKE IT BACK (SGN:LTD)

Die erste Version von "Bittersweet" hatte mir schon sehr zugesagt,

die zweite ist mindestens genau so schön. Die Stimme von Riya geht

sofort unter die Haut und die Beats erinnern an brillante Good Loo-

kin Releases. Bei "Take It Back" zeigt Lenzman, dass deepe, progres-

sive Nummern im Drum and Bass mehr als funktionieren können.

Sehr starke Nummer! (RN)

KAV VS NORTHERN LIGHTSMR NICE / BACK TO THE FUTURE (AUDIO WARFARE)

Ich muss diese Scheibe einfach besprechen, weil Mr. Nice aka Ho-

ward Marks "The God Of All Ganja Dealers" gesampled wurde. Das

Lied ist leider nur ein grauenhafter Jump-Up Track, bei dem ich vor

Schreck eine Sekunde nach dem Drop, auf der Suche nach dem Aus-

Knopf, fast meinen neuen Laptop kaputt geschlagen habe. "Back To

The Future" wird seinen Namen mehr als gerecht und hätte genau so

vor 15 Jahren erscheinen können. (KA)

INDIVISION & LIVEWIREAPOLOGIES / OUT OF THIS (H-A-B)

Wie nicht anders zu erwarten, liefert das deutsche Label H-A-B quali-

tativ hochwertiges Material ab. "Apologies" nagelt sich mit Hospital-

Feeling als Ohrwurm in den Kopf. "Out Of This" mit MC Fava am Mi-

krofon überzeugt durch ein minimales, gut sortiertes Sounddesign

und die melancholische Stimmung der Vocals. (RN)

LEFTFIELD (NETSKY REMIX)RELEASE THE PRESSURE (HOSPITAL)

Leftfi eld werden von großen Musikern wie The Prodigy, Chemical

Brothers und Underworld als Inspiration angeführt. Netsky hat den

legendären Track "Release The Pressure" gemixt und in eine Drum

and Bass Hymne für 2011 verwandelt. (RN)

aUdIOKRITIKEn

Page 27: Headliner Magazine # 13
Page 28: Headliner Magazine # 13

Lexie Lee stammt ursprünglich aus Jamaika, ist in Los Angeles aufgewachsen und lebt mittlerwei-

le in Stuttgart. Nachdem sie mit ihrem 2008er Album „Di Preparation“ einen großen Erfolg (BBC

Charts) verbuchen konnte, gibt es nun ihr neues Mixtape „iRule“, als Vorbote zum neuen „Agent

Lexie“ Album, als kostenlosen Download auf ihrer Seite www.agentlexie.com

Warum hast du dir „Agent Lexie“

als neuen Namen zugelegt?

Agent Lexie ist der Name meines derzeitigen Projektes.

Ohne zu viel zu verraten – die Musik ist der Soundtrack zu

der Welt in der Agent Lexie lebt. Agent Lexie ist keine Ein-

Mann-Show. „Shadow 1“ und „Shadow 2“ haben ebenfalls

viel zu dem Projekt beigetragen. Es ist also ein kollektiver

Erfolg, wir sind gemeinsam bekannt als Agent Lexie und

somit unterscheidet sich diese neue Art der Musik, oder

Kunst, komplett von meinen bisherigen Projekten. Agent

Lexie arbeitet nicht für einen Geheimdienst, sie ist die Che-

fi n der „Underground Alliance“. Wir gehen voran und das

solltet ihr auch tun!

Wer sind die Shadows?

Wichtige Menschen, die gewöhnlich zum Umfeld der

Agenten zählen und die du nicht zum Feind haben

möchtest.

Du hast eine Menge sehr unterschiedlicher Duett

Partner auf deinem Mixtape. Unter welchem Aspekt

hast du sie ausgesucht?

Meine Favoriten sind “Frisky” mit Tinie Tempah, “Love

Games Party Rock Remix” mit LMFAO & Lady Gaga,

“Where is my Mind?” mit den Pixies und “Sunday Bloody

Sunday” mit U2. Auf dem offi ziellen Agent Lexie Debut

Album „Battle Like A Champion“ werden keine Kolla-

borationen sein, das Team und Ich wollten den Fokus

auf Agent Lexie legen. Allerdings gibt es einen Song auf

dem Album, auf dem ich mit mir selbst (als Mann) ein

Duett performe. Die Musik die ich für das Mixtape aus-

gewählt habe, ist ein Mix aus Dingen die ich liebe. Ich

habe einfach einige meiner liebsten Songs und Künstler

aus allerlei Genres, wie Rock, Pop, Electronica, Hip Hop

und Drum’n’Bass rausgesucht. Dies war für mich vor

allem die Möglichkeit, die Musik die ich Liebe, mit mei-

nen Fans zu teilen.

Was erwartet uns im kommenden Jahr auf deinem

Label „Manslave Records“?

Meine Pläne für das Label sind eigentlich ganz einfach:

Ich möchte weiterhin persönliche, kreative und gut pro-

duzierte Musik veröff entlichen und Geschichten erzäh-

len. Ich habe ein großartiges Team hier in Deutschland

und es gibt keinerlei Beschränkungen in dem was wir

tun. Grüße an meinen Mann Kahlil, Marcel, Boris, Basti,

Tease und an alle unsere wunderbaren Freunde und Fa-

milie der „Underground Alliance“.

Wann erscheint dein neues Album?

Das Album erscheint im ersten oder zweiten Quartal des

nächsten Jahres. Wir haben bisher keinen offi ziellen Ter-

min. Die erste Single „iRule“ erscheint am 14. Dezember

2010.

Was sind für dich, persönlich und musikalisch, die

größten Unterschiede seit deine „Homebase“ in

Deutschland/Stuttgart ist?

Die Person und die Kunst gehen für mich Hand in Hand.

Ich kann das nicht voneinander trennen. Die Musik ist

meine Arbeit und ein großer Teil von mir. Der größte Un-

terschied ist die Kultur. Ich liebe es, wie sich Deutschland

anfühlt, wie es sich bewegt. Mich fasziniert vor allem

Berlin. Es passt perfekt in die Agent Lexie Geschichte.

Vor 65 Jahren war Deutschland nicht unbedingt ein Ort

an dem du sein wolltest, wenn du nicht „Arier“ warst.

Und nun kann jemand wie ich, mit einer anderen Haut-

farbe, es als mein Zuhause bezeichnen. Es überwältigt

mich, das Gleiche gilt für Amerika. Es ist unglaublich wie

nah wir an der Geschichte sind, es fühlt sich für mich

nicht nach Vergangenheit an, es fühlt sich vielmehr wie

ein großes Rad an. Es beinhaltet immer nur unterschied-

liche Zeitabschnitte und ich fühle mich als würde ich am

Rande dessen leben – „It’s wild!“

Welche Ziele möchtest du mit deiner kreativen Arbeit

erreichen?

Ich möchte durch das Universum touren, gemeinsam

mit meinem Team, und weiterhin grosse Kunst ma-

chen. Ich möchte dass ihr meine Musik bekommt und

sie spielt bis eure CDJ’s und Ipod’s heiss laufen. Und am

meisten möchte ich, das jeder einzelne von euch weiß,

das er selbst „ruled“. Also eigentlich nicht viel und nichts

kompliziertes.v

WORDS SEBASTIAN GIERKE

28

DATES 08.01.11 3 Jahre Headliner Tour

@ Unikeller, Osnabrück

08.01.11 Chris.SU

@ Nachtleben, Frankfurt

14.01.11 Sub:stance

@ Berghain, Berlin

15.01.11 Therapy Session

@ Rude7, Mannheim

21.01.11 Giana Brotherz

@ Brain Klub, Braunschweig

28.01.11 3 Jahre Headliner Tour

@ Red Cat, Mainz

04.02.11 DnB Bundesliga

@ Brain Arena, Braunschweig

05.02.11 3 Jahre Headliner Tour

@ Rosis, Berlin

05.02.11 Carnival Fever

@ Halle 02, Heidelberg

04.03.11 DnB Bundesliga

@ Brain Arena, Braunschweig

05.03.11 Dreamland

@ Aladin/Tivoli, Bremen

11.03.11 DnB Bundesliga

@ Rude7, Mannheim

12.03.11 Raumklang

@ 2Raum, Schwetzingen

26.03.11 3 Jahre Headliner Tour

@ Absturz, Leipzig

02.04.11 3 Jahre Headliner Tour

@ N´dorphine, Chemnitz

08.04.11 DnB Bundesliga

@ KGB Bar, Freiburg

16.04.11 Netsky

@ Brain, Braunschweig

a G E n T L E X I E»WE RULE SHIT & SO SHOULD YOU !«

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30

Ed Drewett – Champagne Lemonade (Blame rmx)

Sigma – Stronger

Blame – Set Me Free

S.P.Y – By Your Side

Wretch 32 – Traktor (Brookes Brothers rmx)

Blame – Hypnotised

Delta Heavy – Space Time

Chase & Status – Let You Go (Brookes Brothers rmx)

Blame – Star (Back to the Batcave rmx)

Dansette Junior – Paranoid (Blame rmx)

Panic Girl – Blue Lights (dBridge rmx)

Prolix & Nocturnal – Existence

Cause4Concern – Makes Me Wonder

Cern – Double Down

Phace & Misanthrop – Desert Orgy

Panic Girl – Burn And Rise (Phace rmx)

Triad – Crooked

Nocturnal & Hybris – Pyramids

Panic Girl – Hide And Seek (Duo Infernale rmx)

Need For Mirrors – Moving Pictures

Joe Seven – Untitled Monotron Step

Velvit – The Encounter

Code 3 – Chasm

Instra:mental – User

ASC – Crowley's Exit Theme

They Live – 7998

Crystal Fighters – Follow (Consequence rmx)

dBridge – This Time

Fis – Skin Beats

Running Silent – Direct My Life

KLUTEKlute & Silent Witness – Friendless

Nymfo & Chris SU – In Our Mind

Dom & Roland – F**X

Vicious Circle & Nocturnal – Creature

Dub Phizix – Scum

Logistics & Ill Skillz – Notes From Da Block

S.P.Y – Untold Future

Nymfo & Klute – Wavelength

Skeptical – Refraction

Brilliantly melodic tune whose name escapes me

VACCINE Vaccine feat. Riya – Like a Dream

ASC feat. Riya – Stay

dBridge – Rendezvous

Boxcutter & Kab Driver – 2Time

Life of Leisure – Face Me

ASC – The Touch (Vaccine rmx)

ASC – Spectrum

Instra:mental – Voyeur

Claro Intelecto – Beautiful Death

Toasty – The Knowledge

N.PHECTN.phect – No Tears To Give

N.phect – Lotus

BSE – In Peak

N.phect – Flash

N.phect – Cyberia

Apex – Inner Space

N.phect – Human Riots Carta

Fourward – Nova

Loki – Dreamweaver

Ulterior Motive & Jubei – Snoretooth

NU:TONENu:Tone – Shine (ft Natalie Williams)

Logistics & Ill Skillz – Notes From Da Block

Serum & Heist – Live At The Apollo

Shy FX – Raver (Breakage rmx)

Nu:Tone – Broken (ft Kyan)

Calibre – Easy Glide

Nu:Logic – New Technique

Beardyman – Where Does Your Mind Go (Nu:Tone rmx)

Calibre – Thirst Dub

Enei – Cracker

dJ ChaRTs

CHRIS IMPULSE www.twitter.com/shadybrain

COLDCUT www.myspace.com/coldcut

CONSEQUENCEwww.myspace.com/consequencenz

BLAMEwww.twitter.com/blame720

Taal Mala – Dreader Than Dread

Aslope – Close Gold Panda rmx

Daddy Freddy – War

Spoek Mathambo – Let Them Talk

Dennis Jr – Multefunk

Dibiase – Atombreakin

Dark Sky – Ghost Notes

Dubmatix – Dem No Like It feat. Omar Perry

Eskmo – Cloudlight

Toddla T – Sky Sur� ng (Benga rmx)

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Logistics & Ill.Skillz – Untitled

S.P.Y – Favela VIP

S.P.Y – By Your Side

Calibre – Even If

Survival – Sky (Break rmx)

S.P.Y & Total Science – Low End Theory

Ru� ge Kru – Terminator (S.P.Y rmx)

Friction & K.Tee – Set It O� (Icicle rmx)

Q Project & 8Bits – T4

Marky & S.P.Y – Mystic Sunset

Phace / Noisia - Stagger

Cyanti� c - Opium

N.phect - Human Riot

Audio - Genesis Device

Aeph - Scumbag

Subwave - Road Rage

S.P.Y. - Favela

Skeptical - Sphere

BTK - Thing I Do (Spectrasoul rmx)

Mikal - New World

The Green Man & Demolition Man – Face The Father

Subz & Matik – Could We Be Wrong rmx

Danoo & Peyo – Falling Rain

MJT & Wreckage Machinery – Colours

Ultima C – Reasons

YT & Million Stylez – Dubplate (Benny Page rmx)

Total Science – Redline feat Riya (Break rmx)

Subz & Matik – Tearz

Siren – Snorkel

The Green Man – I Go (Subz Heatwave rmx)

Plan B – Love Goes Down (DByrd rmx)

D Minds – Goldchain

Danny Byrd – Wchia (Sigma rmx)

Daft Punk – One More Time (TC rmx)

M Beat – Incredible (2010 mix)

Nu:Logic – New Technique

DByrd/Netsky – Tonight (MJ Cole mix)

Reso – War machine

D Byrd – Ill Behavior VIP

L While – Subliminal Cuts rmx

BODDIKA Cosmin TRG – Separat

Boddika – Sometimes

Joy Orbison – Kiss Me Quik

Boddika – Grand Prix

Instra:mental – When I Dip

Lowtec – Wonderkidd

Addison Groove – Night To Remember

Boddika – You Tell Me

Instra:mental – Sun Rec

Instra:mental – Thomp

TEASEAgent Lexie – iRule

Purpl Pop – The Way (Foamo's Love rmx)

Delta Heavy – Take The Stairs

Hamilton – Soundboy

Duck Sauce ft. Mister Santos – Barbra Streisand (rmx)

High Rankin – Dont Carry On

Congorock feat. Mr Lexx – Babylon

Tease – Lisbon

Tease & Strobo – iRoll

A-Trak – Ray Ban Vision

ULTERIOR MOTIVE Break feat. Nico – Salvage

Enei & Eastcolours – Cracker

Hybris – Of Two Minds

Fracture & Neptune – The Limit

FD feat. Script – Sent Down

Ulterior Motive – Frozen Sky

Alix Perez – Reckless

Friction & K.Tee – Set It O� (Icicle rmx)

Amoss – We All Grow

Ulterior Motive – Featherweight VIP

ALLEY CATLung – Afterlife (Kryptic Minds rmx)

Bulb – Tenderness

Vaccine – Bad Habit

Boddika – Pagoda 2

ASC – Fourier System

Irrelevant – Self Harm VIP

Data – Little White Lies

Magnetic Man – Beautiful Stranger (dBridge rmx)

Suki Desu – Taster

Black Sun Empire – FuzzballS.P.Y.myspace.com/spymusicpage

DANNY BYRDhttp://www.myspace.com/xxxxxxxx

LY.DA' BUDDAHwww.facebook.com/lydabuddah

THE GREEN MANhttp://www.myspace.com/tgmthegreenman

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WORDS HEINER KRUSE AKA THE GREEN MAN

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TEChnIKGEaRJUnKIEs CORnER / bEaTs spECIaL+ nEws!

NEWS

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Beatboxes und MPC-Neugeburten sind der Hit der

Stunde. Endlich haben die Hersteller wieder das

Thema "selbst sampeln" auf dem Schirm - und

dann auch direkt alle auf einmal. Hier eine Aus-

wahl von Programmen, die neu sind oder gerade

geupdatet wurden:

MOTU BPM1.5

MOTU's BPM überzeugte mich bereits in

Version 1 vor allem mit einer fetten R&B/

Hip Hop Soundbank. BPM ist ein kompletter

multitimbraler Sampler ( Standalone bzw. als

AU/VST/RTAS Plug-In nutzbar ). Version 1.5 ist

ein Update für immerhin 89 Euro

( statt 279 Euro für die Vollversion ), wobei sich

aber das BPM Plug-In bei der Installation zu-

nächst auch mit ilok Lizenz von der 1.0 Version

öffnet! Viele neuen Sounds der 1.5er Version

benötigen allerdings die UVI Beatbox Antho-

logy - Soundbank, für die eine separate ilok

Lizenz nötig ist ( Teil des BPM 1.5 Update Packs ).

Das erklärt dann auch den Update Preis, denn

diese Soundlibrary ist eine Riesen- Sammlung

von Drum-Machine Samples, die bei www.ul-

timatesoundbanks.com auch separat für 109

Euro erwerbbar ist und mit dem (gratis) Sam-

pleplayer UVI Workstation genutzt werden

kann. Die neuen Sounds lassen sich als Bank,

aber auch eingebunden in eine neue genre-

spezifischenPresetsammlung laden ( Big Beat,

Dancehall, Dirty South, Ragga, Dub...u.v.m ).

Die Halftime-Sachen überzeugen hier aber

mehr als die Jungle Abteilung. Neu sind auch

die Anpassungen für diverse Midicontroller.

Mit der Midi Remote Control Funktion kann

man zum Beispiel den BPM Filter-Cutoffregler

dauerhaft einem Knopf zuweisen, so dass die

Belegung auch bei einem Wechsel der Sounds

bestehen bleibt. Templates für die Akai MPD

Controller sowie Triggerfinger und Korg Pad

Control werden mitgeliefert.

In BPM können vier Padbänke und zwei Racks

( für Instrumente ) mit je 16 Parts geladen

werden. So kann man auch Instrumente laden

und über die gesamte Pianotastatur spielen,

es werden auch einige coole Presets ( beson-

ders Bässe ) mitgeliefert. Damit ist BPM eine

der komplettesten Lösungen auf dem Markt.

Eine Gesamteinstellung für 12 Instrumente

inklusive Patterns nennt sich "Scene", Scenes

lassen sich live triggern und wie Patterns auch

als Audio exportieren. Kits, Sounds und Pat-

terns lassen sich leicht unabhängig voneinan-

der austauschen. Den Pads, Bänken und Parts

kann sehr leicht eine Vielzahl guter Effekte

zugewiesen werden (inklusive IR Reverb), die

Routingoptionen sind vorbildlich, Sound-

layering ist überall möglich. Neu in Version

1.5.sind drei zusätzliche Auxeffekte pro Bank.

Ein Samplingtool erlaubt eigenes Sampling

auch beim Betrieb als Plug-In.

Rexfiles lassen sich als Rackinstrumente oder

Kits laden, nur beim laden ins Rack wird die

Midisequenz mit importiert und kann in den

Host-Sequencer gezogen werden. Das Rex

Previewing funktioniert tempo-, aber nicht

taktsynchron. Mit dem neuen Midi Select

Feature springt BPM von der Ansicht her auto-

matisch um auf die Einstellungen des gerade

gespielten Sounds, so dass schnell am Sound

gedreht werden kann. Groove Feelings lassen

sich feintunen, im EMU SP Emulation Mode

erklingt alles im angenehm weniger scharfen

Oldschool Sound.

BPM ist eine Profi-Beatbox-Komnplettlösung

mit genrespezifischen grossartigen Sounds -

schade nur dass man einen Dongle braucht.

TOONTRACK BEATSTATION + EZX ELEKTRONIC UND LATIN PERCUSSION

Beatstation ist ein neues Kreativtool von

Toontrack für nur 79 Euro, die Librarys Elektro-

nic und Latin Percussion kosten jeweils

69 Euro, sind z.T. auf Amazon billiger erhält-

lich. Beatstation ist ebenfalls eine Art Sam-

pleworkstation mit der man selbst sampeln

kann (nur im Standalone Mode, Beatstation

funktioniert aber auch als AU/VST Plug-In).

Beatstation bietet eine sehr ungewöhnliche

Feature-Mischung für Profis und Anfänger.

Eher anfängerorientiert ist die zu kurze

graphische 2-Seiten Bedienungsanleitung.

Andererseits gibt es für via Rechtsklick auf

jedes Pad und jedes Instrument bis zu fünf

Soundlayer mit eigenen Parametern wie

Hüllkurve, Reverse (inkl Timingoffset), zwei

Aux-Sends, einem kompletten Effektarsenal,

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Mute-Groups und sogar Sidechaining. Das

sind Funktionen, die man z.T. bei Profi samp-

lern vergeblich sucht.

Die Drumsounds ( auf Pads ) , ein Bass und ein

Keyboardsound werden aber nur über einen

einzigen gemeinsamen Midikanal angesteu-

ert, der Bass liegt dabei zwei Oktaven unter

den Beats und der Sound auf zwei Oktaven

darüber. Beatstation spricht natürlich die Hip

Hop/RnB Fraktion an, der Browser kann sogar

mp3s abspielen. Doch die Sounds sind für

Drum & Basser durchaus interessant. Die EZX

Soundbänke für EZ Drummer und Superior

Drummer lassen sich ebenfalls laden, neu ist

das sogenannte BTX Soundformat, das wie

vieles in Beatstation an Reason erinnert.

Da alles über einen einzigen Midikanal

läuft, fi nden sich folgerichtig auch Midifi les

in den BTX Soundbänken wieder, welche

komplette "Beats" inklusive Drums, Bass und

Sounds repräsentieren und sich als solche

speichern oder in den Sequencer ziehen

lassen. Der Browser ist unglaublich schnell

und gut konfi gurierbar. Sounds, Midifi les ,

Rexes und Instrumente lassen sich quasi von

überall irgendwo hin ziehen. Das Rex-File

und Midi-File Previewing ist das beste, das

ich bislang von einem Plug-In gesehen habe,

es funktioniert sofort völlig reibungslos und

nicht nur synchron zum Tempo, sondern

auch zum spielenden Takt (eben wie im

Dr.Rex von Reason).

Das Konzept funktioniert atemberaubend

gut und könnte mal so eben alle Tools die

ich benutze in die Tasche stecken, wäre da

nicht noch ein Haken: Die Rex Files lassen

sich zwar als Audiofi les in den Sequencer

ziehen, aber nicht als Midifi les. Stattdessen

kann man nur einzelne Slices auf Pads legen

oder den ganzen Rex Loop beatsynchron

von einem Pad triggern lassen. Das ist cool,

aber aus meiner Sicht eher ein nützliches

Extrafeature. Doch wer sich die Drums auss-

schliesslich aus Einzelschlägen baut, für den

ist Beatsstation fast unschlagbar - auch wenn

noch LFO's fehlen.

Die Art und Weise wie man Samples lädt, edi-

tiert und austauscht macht Spaß und ermögli-

cht intuitives arbeiten. Das fi nde ich heut-

zutage eine Seltenheit. Mir gefällt auch das

Design. Für 79 Euro kann man mit Beatstation

nicht viel falsch machen. Nimmt man dann

noch die Electronic EZX Expansion dazu, hat

man ebenfalls eine kleine Beatbox-Anthology,

das Latin Percussion EZX füllt noch auf was an

natürlichen Sounds noch fehlt.

FXPANSION GEIST

Extrem frisch auf dem Markt ist GEIST, der

Guru-Nachfolger von FXpansion, die auch das

BFD Drum-Plug-In produzieren. Geist bietet

im ersten Test die komplexesten Routing

und Mix-Optionen, die ich von einem Plug-In

dieser Art bislang gesehen habe. Es gibt 8

Engines mit 16 Pads, die je 8 Layer und 24

Patterns mit bis zu 1024 Steps haben können.

Sehr gut klingendes Timestretching (10-400%)

ist für jedes Layer eines Pads möglich! Die

Mixer Engine bietet Channel Strips mit je 6

in ihrer Reihenfolge frei konfi gurierbaren

Eff ekten - und das pro Pad, pro Layer, pro

Engine und nochmal für die Aux-Sends und

die Mastersektion. Auf gut deutsch: so viel

Eff ekte, wie man haben will, als Channelstrips

speicherbar, die sich speichern und in jeder

(!) Ansicht des Mixers wieder aufrufen lassen

und austauschbar sind.

Geist funktioniert Standalone sowie als VST/

AU und RTAS Plug-In, kann ( mit gewissen

Übersetzungseinschränkungen ) auch Guru-

Presets importieren und kostet 189 Euro

( Guru Update für 95 Euro ). Auch hier gibt es

mit Hilfe von Songs oder Scenes Optionen,

Tracks live oder im Studio zu arrangieren, das

Konzept erinnert fast ein wenig an Ableton

Live. Der Browser ist sehr schnell, vielseitig

und erlaubt synchrones Rex-File vorhören,

das auch taktgenau sein kann, falls "Auto-

load" eingestellt ist. Mit dem eingebauten

Sampling-Tool kann Geist sich selbst oder

Sub-Outputs resampeln, die von jedem Pad/

Layer aus ansteuerbar sind. Mit Hilfe des

"Spitter" Plug-Ins kann Geist auch im Plug-In

Mode von anderen Quellen sampeln. Samples

lassen sich auch mit gespeicherten Presets

exportieren, alle Arten von Audioexport und

Midiexport ( z.B Rexfi les auf 8 verschiedenen

Midikanälen!! ) gibt es sowieso. Fast kommt

Geist wie eine Ansammlung von Wunschfea-

tures rüber, die bei Konkurrenzprodukten wie

etwa NI's Maschine fehlen. Auch die Vielzahl

guter Eff ekte und Filtermodes beeindruckt.

Doch auch Geist hat einen Haken: wie bei

Guru lassen sich Sounds nur über einen

eingeschränkten Bereich der Tastatur tonal

abspielen (im Chromatic Mode mit 24 unter-

schiedlichen Pitch-Einstellungen) - und auch

nur monophon, nicht als Akkorde. Schade, so

kann Geist kein kompletter Sampler, sondern

nur eine Beatworkstation sein. Ich persönlich

fi nde es angenehmer, wenn ich mich nicht

vorher festlegen muss, ob ein Sample ein

Instrument oder ein perkussiver Sound wird.

Doch abgesehen von diesem Manko setzt

Geist einen neuen Standard für Beat-Worksta-

tions und wird vermutlich wie GURU erneut

Vorbild für viele Nachahmer sein. Darauf muss

man nicht warten sondern kann heute schon

mit GEIST Beats machen, bis der Arzt kommt.

Bis zum nächsten Mal - Euer Greenman

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