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Herausgeber:Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und ElektrotechnikGustav-Heinemann-Ufer 130, 50968 Köln

Alle Rechte vorbehalten.

7. überarbeitete Auflage 2004

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PERSÖNLICHE

SCHUTZAUSRÜSTUNGEN

Joachim Dokter

Günter Schwab

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Hinweis:Für die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften und Regelnetc. sind neue Bezeichnungen eingeführt worden (BGV, BGR,BGI, BGG), die alten Bezeichnungen (VBG, ZH 1) haben nurnoch für einen Übergangszeitraum Gültigkeit.

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1 Persönliche Schutzausrüstung bewahrt vor Körperschäden 5

2 Schutz des Kopfes 10

3 Schutz der Haare 19

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen 20

5 Schutz des Gehörs 32

6 Atemschutz 40

7 Schutz der Füße 54

8 Schutz der Hände 64

9 Schutz des Rumpfes 73

10 Spezielle Normen für Chemikalienschutz 81

11 Schutz der Haut 84

12 Schutz gegen Absturz 95

13 Persönliche Schutzausrüstungen –Vorschriften der Europäischen Union 107

14 Verwendete Abkürzungen 109

15 Anhang 111

DER INHALT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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1 PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNGBEWAHRT VOR KÖRPERSCHÄDEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 1.1: Häufigkeit verletzter Körperteile

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Lassen sich durch technisch-organisatorische Maßnahmen Unfall-oder Gesundheitsgefahren nicht sicher ausschließen, müssen per-sönliche Schutzausrüstungen eingesetzt werden (s. PSA – Benut-zungsverordnung (PSA-BV) und Unfallverhütungsvorschrift „Grund-sätze der Prävention“ (BGV A1)). Diese Broschüre vermittelt eineVielzahl von Informationen über geeignete Schutzausrüstungen,mit deren Hilfe sich der arbeitende Mensch vor gesundheitsschäd-lichen Einwirkungen schützen kann. Sie soll Anregungen geben,bestehende negative Einstellungen gegen Schutzausrüstungen ab-zubauen.

Denn: Obwohl die Schutzausrüstung kein Allheilmittel gegen Schä-digungen darstellt, hilft sie doch, schwere Unfälle, größere Verlet-zungen und Erkrankungen zu mildern oder sogar ganz zu vermei-den. Dies allein schon sollte Grund genug dafür sein, möglicher-weise noch bestehende Vorurteile zu überdenken und aufzuge-ben.

Diese Broschüre informiert darüber, bei welchen Arbeiten unbe-dingt eine Schutzausrüstung getragen werden muss. Sie gibt Anre-gungen, den richtigen Schutz auszuwählen und zweckentspre-chend zu tragen. Die richtige Auswahl entscheidet darüber, ob siegetragen bzw. genutzt wird.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Persönliche Schutzausrüstung bewahrt vor Körperschäden

* siehe Hinweis Seite 2

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Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei derBenutzung persönlicher Schutzausrüstungen bei der Arbeit(PSA-Benutzungsverordnung – PSA-BV)

§ 1 Anwendungsbereich

(1) Diese Verordnung gilt für die Bereitstellung persönlicher Schutz-ausrüstungen durch Arbeitgeber sowie für die Benutzung persönli-cher Schutzausrüstungen durch Beschäftigte bei der Arbeit.

(2) Persönliche Schutzausrüstung im Sinne dieser Verordnung istjede Ausrüstung, die dazu bestimmt ist, von den Beschäftigten be-nutzt oder getragen zu werden, um sich gegen eine Gefährdungfür ihre Sicherheit und Gesundheit zu schützen sowie jede mitdemselben Ziel verwendete und mit der persönlichen Schutzausrüs-tung verbundene Zusatzausrüstung.

(3) Als persönliche Schutzausrüstungen im Sinne des Absatzes 2gelten nicht: Arbeitskleidung und Uniformen, die nicht speziell derSicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten dienen, Ausrüstungen für Not- und Rettungsdienste, persönliche Schutzaus-rüstungen für die Bundeswehr, den Zivil- und Katastrophenschutz,die Polizeien des Bundes und der Länder sowie sonstige Einrich-tungen, die der öffentlichen Sicherheit oder der öffentlichen Ord-nung dienen, persönliche Schutzausrüstungen für den Straßenver-kehr, soweit sie verkehrsrechtlichen Vorschriften unterliegen, Sport-ausrüstungen, Selbstverteidigung- und Abschreckungsmittel, trag-bare Geräte zur Feststellung und Signalisierung von Gefahren undGefahrstoffen.

(4) Die Verordnung gilt nicht in Betrieben, die dem Bundesbergge-setz unterliegen.

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§ 2 Bereitstellung und Benutzung

(1) Unbeschadet seiner Pflichten nach den §§ 3, 4 und 5 des Ar-beitsschutzgesetzes darf der Arbeitgeber nur persönliche Schutz-ausrüstungen auswählen und den Beschäftigten bereitstellen, dieden Anforderungen der Verordnung über das Inverkehrbringenvon persönlichen Schutzausrüstungen entsprechen, Schutz gegen-über der zu verhütenden Gefährdung bieten, ohne selbst einegrößere Gefährdung mit sich zu bringen, für die am Arbeitsplatzgegebenen Bedingungen geeignet sind und den ergonomischenAnforderungen und den gesundheitlichen Erfordernissen der Be-schäftigten entsprechen.

(2) Persönliche Schutzausrüstungen müssen den Beschäftigten indi-viduell passen. Sie sind grundsätzlich für den Gebrauch durcheine Person bestimmt. Erfordern die Umstände eine Benutzungdurch verschiedene Beschäftigte, hat der Arbeitgeber dafür zu sor-gen, dass Gesundheitsgefahren oder hygienische Probleme nichtauftreten.

(3) Werden mehrere persönliche Schutzausrüstungen gleichzeitigvon einer oder einem Beschäftigten benutzt, muss der Arbeitgeberdiese Schutzausrüstungen so aufeinander abstimmen, dass dieSchutzwirkung der einzelnen Ausrüstungen nicht beeinträchtigtwird.

(4) Durch Wartungs-, Reparatur- und Ersatzmaßnahmen sowiedurch ordnungsgemäße Lagerung trägt der Arbeitgeber dafürSorge, dass die persönlichen Schutzausrüstungen während der ge-samten Benutzungsdauer gut funktionieren und sich in einem hy-gienisch einwandfreien Zustand befinden.

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§ 3 Unterweisung

(1) Bei der Unterweisung nach § 12 des Arbeitsschutzgesetzes hatder Arbeitgeber die Beschäftigten darin zu unterweisen, wie diepersönlichen Schutzausrüstungen sicherheitsgerecht benutzt wer-den. Soweit erforderlich, führt er eine Schulung in der Benutzungdurch.

(2) Für jede bereitgestellte persönliche Schutzausrüstung hat derArbeitgeber erforderliche Informationen für die Benutzung in fürdie Beschäftigten verständlicher Form und Sprache bereitzuhalten.

1 Persönliche Schutzausrüstung bewahrt vor Körperschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Es gibt eigentlich kein vernünftiges Argument gegen das Tragendes Schutzhelmes. Wenn der Helm schlecht sitzt, beim Bücken he-runterfällt, oder der Träger gar Kopfschmerzen bekommt, dannlässt das den Schluss zu, dass bei der Auswahl des Helmes sowohlnach Größe, Ausführung und Innenausstattung ungenügende Sorg-faIt aufgebracht wurde.

Die heute auf dem Markt befindlichen Industrieschutzhelme sindimmer Kunststoffhelme und wiegen durchschnittlich 350 g. Wennjemand wirklich Beschwerden beim Tragen eines Schutzhelmesverspürt, dann kann es ganz sicher nicht am Gewicht liegen. Essoll nicht bestritten werden, dass das Tragen des Schutzhelmeseine gewisse Erschwernis darstellt. Man kann aIso nur von einemgut sitzenden und passenden Schutzhelm die größtmöglicheSchutzwirkung erwarten. Deshalb muss man einen Schutzhelmsehr sorgfältig nach der jeweiligen Kopfgröße auswählen. Die Zeithierfür muss man sich nehmen.

Arbeitsschutzhelme werden in verschiedenen Größen hergestellt.Man sollte immer einen Helm der richtigen Größe wählen undnicht versuchen, einen an sich zu großen Helm durch Verstellendes Kopfbandes passend zu machen (das Kopfband dient nur zur„Feinanpassung“). Ein auf diese Weise passend gemachterSchutzhelm, der dann im Nacken weit vom Kopf absteht, siehtnicht nur schlecht aus, er sitzt auch schlecht.

Außer dem Gewicht und der Helmgröße hat die Helmausstattung(siehe Abb. 2.1) maßgeblichen Einfluss auf die Bequemlichkeitbeim Tragen. Die Innenausstattung ist in der Regel aus Kunststoffund besteht aus dem verstellbaren Kopfband und den Tragbän-dern. Zur Erhöhung der Bequemlichkeit beim Tragen und zur besse-ren Haftfähigkeit am Kopf liefern die Hersteller auch auswechsel-bare Schweißbänder aus Leder. Um ein Herunterfallen des Helmes

2 SCHUTZ DES KOPFES. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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beim Arbeiten in gebückter Haltung oder beim Neigen des Kopfesnach hinten (z.B. beim Freileitungsbau) zu verhindern, ist ein Kinn-riemen zu verwenden.

Für Kopfverletzte gibt es Schutzhelme, die eine besondere Innen-ausstattung aufweisen, welche z.B. aus elastischem Kunststoffoder einem Ledereinsatz besteht.

2 Schutz des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 2.1: Beispiel für Aufbau und Ausstattung eines Schutzhelmes

1 Textiltrageband

2 Textilaufhänger, verschiebbar

3 Schweißband aus hautfreundlichem Material

4 Befestigung für Kinnriemen und Nackenschutz

5 Kopfgrößeneinstellung

6 Polsterung

1

2

346

5

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Helmschalen werden aus Thermoplasten und Duroplasten herge-stellt. Entsprechend den Einsatzbedingungen und den zu erwarten-den Gefährdungen ist ein Helm aus Thermoplast oder einem Duro-plast auszuwählen. Beispielsweise empfiehlt sich der Einsatz duro-plastischer Helme beim Schweißen.

NutzungsdauerIndustrieschutzhelme aus thermoplastischen Kunststoffen können eineraltersbedingten Minderung ihrer Schutzfunktion unterliegen. Ihre Halt-barkeit, insbesondere die der Helmschalen, hängt von mehreren Ein-flussfaktoren ab. Unter anderem sind hier Witterungseinflüsse, UV-Be-strahlung und Luftverunreinigung zu nennen.

Häufig verwendete thermoplastische Kunststoffe sind z.B.:

Bezeichnung KurzzeichenPolyethylen PEPolypropylen PPGlasfaser verstärktes Polypropylen PP-GFPolycarbonat PCGlasfaser verstärktes Polycarbonat PC-GFAcrylnitril-Butadien-Styrol ABS

Aus den oben genannten Gründen gilt für die meisten Industrieschutz-helme aus thermoplastischen Kunststoffen, dass sie im Regelfall nichtlänger als vier Jahre im Einsatz sein sollten.

Zur Groborientierung über die Versprödung von Helmschalen ausnicht Glasfaser verstärktem thermoplastischen Kunststoff wird der sogenannte „Knacktest“ empfohlen.

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Industrieschutzhelme aus duroplastischen Kunststoffen weisen in derRegel eine längere Gebrauchsdauer auf als Industrieschutzhelme austhermoplastischen Kunststoffen. Ihre Gebrauchsdauer kann aber eben-falls durch mechanische Beschädigungen und Fertigungstoleranzenbeeinflusst werden. Auch Witterungseinflüsse können für die Ge-brauchsdauer eine Rolle spielen.

Häufig verwendete duroplastische Kunststoffe sind z.B.:

Bezeichnung KurzzeichenFaser verstärktes Phenol-Formaldehyd-Harz PF-SFGlasfaser verstärktes ungesättigtesPolyesterharz UP-GF

Der Unterschied zwischen thermoplastischen und duroplastischenWerkstoffen besteht darin, dass Thermoplaste unter Temperatur-einwirkung ihre Eigenschaften sehr stark verändern, während Du-roplaste kaum Veränderungen zeigen. Bei unbekannten Einsatzbe-dingungen sind daher Duroplasthelme vorzuziehen.

Thermoplastische Werkstoffe (z.B.Polyethylen), haben sich einengroßen Marktanteil erobert,weil sie verhältnismäßig preis-wert hergestellt werden können(Abb. 2.2 und 2.3).

2 Schutz des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 2.2: Schutzhelm aus Duroplaste

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Grundsätzlich gilt: Helme, die Kräften (z. B. mechan. Druckoder Stoß) ausgesetzt waren oder die beschädigt sind, dürfennicht mehr benutzt werden.

Prüfung und Kennzeichnung

Werden Schutzhelme nach DIN EN 397 „Industrieschutzhelme“hergestellt und geprüft, erfüllen sie die Anforderungen der Verord-nung über das Inverkehrbringen von PSA und verhindern oder mil-dern Kopfverletzungen.

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Abb. 2.3:

Schutzhelm aus

Thermoplaste

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Schutzhelme sind vom Hersteller mit folgenden Angaben dauer-haft zu kennzeichnen:

• DIN EN 397

• Name oder Zeichen des Herstellers

• Jahr und Quartal der Herstellung

• Helmtyp (Bezeichnung des Herstellers)

• Größe oder Größenbereich

• CE-Kennzeichnung

• Kurzzeichen des verwendeten Helmschalenmaterials

Darüber hinaus sind jedem Schutzhelm in der Landessprache desVerkaufslandes folgende Informationen beizufügen:

• Name und Anschrift des Herstellers

• Anweisungen oder Empfehlungen bezüglich Lagerung, Ge-brauch, Reinigung, Instandhaltung, Wartung und Desinfektion

• Einzelheiten über geeignetes Zubehör und zweckmäßige Er-satzteile

• Die Bedeutung der angegebenen Kennzeichnung und der an-gegebenen Zusatzinformationen und der Anleitung bezüglichder Einsatzgrenzen des Helmes entsprechend den betreffen-den Risiken

• Einsatzgrenze oder Einsatzdauer des Helmes und seiner Bau-teile

• Einzelheiten der für den Transport des Helmes geeigneten Ver-packungsart

Weitere Einzelheiten enthalten die „Regeln für den Einsatz von In-dustrieschutzhelmen“ (BGR 193).

2 Schutz des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Besondere Einsatzbereiche, Zusatzanforderungen

Schutzhelme für Arbeiten mit BolzenschubwerkzeugenBei Arbeiten mit Bolzenschubwerkzeugen genügt der normaleSchutzhelm.Die Verwendung von Bolzentreibwerkzeugen ist nicht mehr zuläs-sig.

Schutzhelme für niedrige UmgebungstemperaturenBei niedrigen Umgebungstemperaturen, z. B. in Kühlhäusern, imFreien, werden Schutzhelme verwendet, die die Zusatzanforde-rung „Schutz bei sehr niedriger Temperatur“ erfüllen. Nach einerLagerung dieser Helme bei –20 °C bis –30 °C müssen die mecha-nischen Festigkeits- und Schutzeigenschaften eingehalten sein.

Schutzhelme für hohe UmgebungstemperaturenBei hohen Umgebungstemperaturen, z. B. bei Arbeiten an Hoch-öfen oder Schmelzöfen werden Schutzhelme verwendet, die dieZusatzanforderung „Schutz bei sehr hoher Temperatur“ erfüllen.Die Helmschale wird auf +150 °C, die Innenausstattung auf+50 °C temperiert und muss danach den mechanischen Festig-keitsanforderungen genügen.

Schutzhelme für Arbeiten an elektrischen AnlagenDer Helm muss eine ausreichende elektrische Isolationsfähigkeithaben und darf keine durchgehenden Metallteile aufweisen. Beider Prüfung mit 1,2 kV Wechselspannung darf während 1 Minutedie durchfließende Stromstärke 1,2 mA nicht überschreiten(Abb. 2.4).

Kennzeichnung: „440 Vac“ nach DIN EN 397.

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AnstoßkappenAnstoßkappen haben sich z. B. bei Arbeiten unter Fahrzeugenoder in engen Räumen zum Schutz vor dem Anstoßen bewährt. DieAnforderungen sind in DIN EN 812 „lndustrie-Anstoßkappen“ fest-gelegt.

Anstoßkappen sind keine Schutzhelme nach DIN EN 397 und dür-fen dort nicht eingesetzt werden, wo Schutzhelme erforderlichsind. Zur Vermeidung von Irrtümern sollen Anstoßkappen vom Her-steller entsprechend gekennzeichnet werden.

2 Schutz des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 2.4: Schutzhelm mit Gesichtsschutz und isolierende Handschuhe für

Arbeiten an elektrischen Anlagen

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Zusatzanforderung

Schutz bei sehr niedriger Tem-peratur

Schutz bei sehr hoher Tempe-ratur

Elektrische Isolierung

Gestaltfestigkeit bei seitlicherBeanspruchung

Schutz gegen Spritzer von ge-schmolzenem Metall

Kennzeichnung

„– 20 °C“ oder „– 30 °C“

„+150 °C“

„440 Vac“

„LD“

„MM“

Entsprechen Schutzhelme den Zusatzanforderungen nach DIN EN 397,sind sie wie folgt gekennzeichnet:

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Schutz des Kopfes

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Nach gültigen Grundsätzen der Prävention dürfen lose hängendeHaare oder Zöpfe in der Nähe bewegter Maschinen- und Trieb-werksteile nicht frei getragen werden. Als Schutz sind Haarschutz-netze oder -hauben erforderlich. (Abb. 3.1 und 3.2)

Ein zweckentsprechender Haarschutz ist immer dann angebracht,wenn die Gefahr besteht, dass Iange Haare in die Maschine gera-ten können (z.B. an einer Dreh- oder Bohrmaschine).

Das Tragen von Kopfschutz kann aber auch aus hygienischenGründen erforderlich sein.

3 SCHUTZ DER HAARE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 3.2: SchutzhaubeAbb. 3.1: Haarnetz

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4 SCHUTZ DES GESICHTES UND SCHUTZ DER AUGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

In vielen Arbeitsbereichen und bei zahlreichen Tätigkeiten ist trotzaller technischen Maßnahmen an Maschinen und Anlagen sowieder Auswahl sicherer Arbeitsverfahren mit schädigenden äußerenEinflüssen auf das menschliche Auge bzw. sogar auf das ganzeGesicht zu rechnen.

Mit der Gefährdungsermittlung hat der Unternehmer die Gefähr-dungen des Gesichts und der Augen zu ermitteln.

Das können sein:

Mechanische Gefährdungen

Stäube, Späne oder Splitter können das Auge verletzen.

Optische Gefährdungen

Natürliche und künstliche Licht- oder Strahlenquellen gefährden inAbhängigkeit von der WellenIänge Gesicht und Augen:

Ultraviolette Strahlen 100 – 400 nm (1 Nanometer = 1 nm = 10 -9 m) Besonders schädlich sind kurzwellige Strahlen unter 315 nm. BeimElektroschweißen kann es zu Verbrennungen der Gesichtshaut undzum „Verblitzen“ der Augen kommen.

Infrarote Strahlen 780 nm – 1 mm Die Strahlungsenergie wird zum Teil auf der Netzhaut in Wärmeumgewandelt. Dies kann zu Verbrennungen und zur Erblindungführen.

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LaserstrahlenBeim Laser handelt es sich um Strahlungsverstärkung durch stimu-lierte Strahlungsemission im Wellenlängenbereich zwischen 100nm und 1 mm. Die hohe Intensität des Laserstrahles, verbunden mitgroßer Reichweite, kann das Auge bleibend schädigen. Im Wellen-längenbereich zwischen 400 nm und 1400 nm können schonniedrige Leistungen die Netzhaut durch die Fokussierungswirkungder Augenlinse schädigen.

Chemische Gefährdungen

Feste, flüssige oder gasförmige Chemikalien können in das Augeeindringen, z. B. Laugen, Säuren, ätzende Gase. Sie verätzen dieHornhaut und können dauerhafte Schädigungen hinterlassen.

Thermische Gefährdungen

Extreme Kälte oder Hitze führt ebenfalls zu Augenschädigungen –Tränen des Auges bei Kälte – Verbrennungen der Hornhaut durchHitze.

Biologische Gefährdungen

Bakterien, Viren oder Sporen können über das Auge in den Kör-per gelangen und Infektionen verursachen.

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Elektrische Gefährdungen

Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen können Störlichtbögen ent-stehen. Hierbei gefährden optische Strahlung, hohe Temperaturenund wegspritzende Teilchen Augen und Gesicht.

Es ist in vielen Fällen mit dem Zusammentreffen mehrerer dieserSchädigungen zu rechnen, so z. B. beim Schweißen, wo nebenoptischen auch mechanische und thermische Einflüsse auftretenkönnen.Heiße Schweißperlen verbrennen die Hornhaut und zerstören siedarüber hinaus mechanisch.Beim Austritt von Flüssigkeiten und Gasen unter hohem Druck kön-nen mechanische, chemische und thermische Schädigungen zu-sammenwirken.Staub kann ätzende Eigenschaften haben und mit dem Augenwas-ser reagieren.Zur Auswahl der Schutzausrüstungen sind die möglichen Gefähr-dungen sorgfältig zu ermitteln.

Die Anforderungen, die an diese Schutzausrüstung gestellt werdensind u.a. inDIN EN 166 = Persönlicher Augenschutz, AnforderungenDIN EN 169 = Persönliche Augenschutzfilter für das Schweißen

und verwandte Techniken; Transmissionsanforde-rungen und empfohlene Anwendung

DIN EN 170 = Persönlicher Augenschutz, UltraviolettschutzfilterDIN EN 171 = Persönlicher Augenschutz, InfrarotschutzfilterDIN EN 172 = Sonnenschutzfilter für den betrieblichen GebrauchDIN EN 207 = Filter und Augenschutz gegen Laserstrahlung

(Laserschutzbrille)DIN EN 208 = Brillen für Justierarbeiten an Laser- und Laserauf-

bauten (Laser-Justierbrillen)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen

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DIN EN 379 = Anforderungen an Schweißerschutzfilter mit um-schaltbarem Lichttransmissionsgrad und Schweißer-schutzfilter mit zwei Lichttransmissionsgraden

festgelegt.

Einzelheiten, zur Bewertung, Auswahl und Kennzeichnung sind inden „Regeln für den Einsatz von Augen- und Gesichtsschutz“ (BGR 192; siehe da: Tabelle 1 bis 8) enthalten.

Bei der Auswahl der Augen- oder Gesichtsschutzmittel beachteman die Kombinationsfähigkeit mit anderen persönlichen Schutz-ausrüstungen. Einige Beispiele sollen das verdeutlichen.

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 4.2: Atemschutzsystem (Vollmaske) mit Ge-

sichtsschutz

Abb. 4.1: Korbbrille und Schutzhelm

aus Duroplaste

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Die stabile Korbbrille (Abb. 4.1) kann auch von Brillenträgern ge-tragen werden. Verbunden mit einer Antibeschlagscheibe schließtdie Brille den gesamten Augenbereich ab.

Ein Atemschutzsystem, das das gesamte Gesicht umschließt unddamit auch die Augenpartie schützt, zeigt die Abb. 4.2.

Der in Abb. 4.3 gezeigte Gesichtsschild hat einen großen Schutz-bereich. Er schützt das Gesicht vor herumfliegenden Teilchen. Ereignet sich besonders gut für Arbeiten in engen Räumen, wobei essowohl zu Kopf- aIs auch zu Gesichtsverletzungen kommen kann.

Immer dann, wenn es nicht nur auf gute Sicht, sondern auch aufrichtige Durchlüftung ankommt – zum Beispiel bei Arbeiten in heißer oder feuchter Umgebung – bietet der in Abb. 4.4 gezeigteGesichtsschild eine wirksame Lösung.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen

Abb. 4.4: Gesichtsschutz mit großem Schutzbe-

reich ohne Helm

Abb. 4.3: Gesichtsschutz mit großem

Schutzbereich mit Helm

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Bei Arbeiten an elektrischen Anlagenschützt dieser am Helm befestigte Schutz-schirm Kopf, Gesicht und Hals vor Verlet-zungen durch einen Lichtbogen (Abb.4.5).

Isolierende Schutzschirme, die diesen An-forderungen genügen, können an derKennzeichnung nach EN 166 mit „DIN 8“erkannt werden.

Schweißer brauchen einen besonderenSchutz, nicht nur gegen Funken, sondernauch gegen Strahlung (Abb.4.6).

Die Innenseite eines Schweißerhelms sollschwarz sein, um die Reflektion der viel-leicht dennoch eindringenden Strahlen zuverhindern.

Eine wichtige Forderung für den Schweißer-helm ist ferner ein großes Gesichtsfeld unddie sichere Befestigung des Schirms amKopf. So behält der Schweißer immerbeide Hände frei.

Die einzelnen Schutzstufen der Schweißer-schutzfilter sind in DIN EN 169 zu den je-weiligen Schweißarbeiten festgelegt.Die Verwendung von Sichtscheiben aIsSchutzfilter für Ultraviolett-Strahler (UV-Schutz-filter) wird in DIN EN 170 und für Infrarot-strahler (IR-Schutzfilter) in DIN EN 171 be-schrieben.

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 4.5: Diese Ausrüstung schützt

wirksam bei Störlichtbögen

Abb. 4.6: Gesichtsschutzschirm mit

Schweißerschutzfilter

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Eine vollständige Zuordnung von persönlichen Schutzausrüstun-gen, die bei den verschiedenen Schweißverfahren verwendet wer-den müssen, enthält Tabelle 3 der Durchführungsanweisung zum§ 27 der Unfallverhütungsvorschrift „Schweißen, Schneiden undverwandte Verfahren“ (BGV D1) und Anhang 2 der BGR 192.

Immer mehr setzen sich in der Praxis selbstverdunkelnde Schweißer-schutzhauben für das Elektroschweißen durch.

Ihr Herzstück ist eine Schutzfilter-Kassette aIs Sichtfenster, die beiZündung des Lichtbogens nach 0,5 bis 2 Millisekunden entspre-chend der vorgewählten Schutzstufe auf „Verdunkelung“ umschal-tet. Ursache für diesen Effekt sind die µm-dünnen Flüssigkristall-schichten im Schutzfilter.Die Anforderungen an derartige Schutzfilter mit umschaltbarembzw. veränderlichem Lichttransmissionsgrad sind in DIN EN 379festgelegt.

Sie sind zusammen mit ebenso dünnen Polarisations- und Interfe-renzfiltern zu einem hochwirksamen Augenschutz in der Filterkas-sette kombiniert.

Die Augen des Schweißers werden zuverlässig vor dem Verblitzenund allen schädlichen Strahlen des Schweißlichtbogens geschützt.

Diese Schutzschilde mit automatischer Verdunkelung sind oft nochmit einer Fremdbelüftung des Schildes oder des Helmes, gespeistaus einem am Gürtel tragbaren, batteriebetriebenen Lüfter, für nor-male Umgebungsluft oder speziell gefilterte Druckluft für hochbela-stete Umgebungsluft (z. B. in engen Räumen) kombiniert. Damitwird nicht nur eine Erhöhung der Leistung und Qualität beiSchweißarbeiten, sondern auch ein sehr großer Sicherheitsgewinnerzielt (Abb.4.7 und 4.8).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen

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Fünf Prozent aller Unfälle haben Verletzungen der Augen zur Folge.

Wie sehr wir aber auf unser Sehvermögen angewiesen sind, wirdIhnen klar, wenn Sie die Augen schließen und sich intensiv vorstel-len, Sie könnten nie wieder sehen.

Die Schutzbrille muss dem jeweiligen Zweck angepasst werden.Selbstverständlich werden z. B. an Schutzbrillen für Grobschleiferandere Anforderungen gestellt aIs an Schutzbrillen für Arbeiten mitLaserstrahlen.

Auch aus Hygienegründen sollte man jedem Beschäftigten bei ent-sprechender Gefährdung der Augen eine auf seine Arbeit abge-stimmte Schutzbrille zur Verfügung stellen.

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 4.7 und 4.8: Selbstverdunkelndes Schweißerschutzschild mit Fremdbelüftung

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Abb. 4.10: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

Abb. 4.11: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

Abb. 4.12: Schutzbrille für Schweißhelfer

Beispielsweise eignet sich dieseBrille mit guter Rundumsicht sehrgut für Werksbesichtigungen undleichte Montagearbeiten. Die Si-cherheitsscheiben bestehen ausCarboglas, wobei die Bügeldurch Rasterverstellung für je-den Träger angepasst werdenkönnen (Abb.4.9).

Panorama-Scheiben bieten einweites Blickfeld, die Gläser be-stehen aus bruchfestem Polycar-bonat. Scheiben und Fassungsowie Bügel und Seitenschutzbestehen aus einem Stück. Siekann auch über einer Korrektur-brille getragen werden (Abb.4.10).

Brillen mit Seitenschutz (Abb.4.11 und 4.12) ersetzen mehrund mehr die aIte unförmigeSchleifer- oder Schweißerbrille.

Der Neigungswinkel und dieLänge der Bügel lassen sich ver-stellen.

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Abb. 4.9: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

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Den Seitenschutz kann man ab-nehmen und die Gläser einfachauswechseln.

Für Schweißarbeiten nimmt mandunkle Gläser und undurchsich-tige Seitenklappen.

Eine andere Lösung stellt auchdie Schweißerschutzbrille mithochklappbaren Schutzgläsernund verdeckten Ventilationsöff-nungen (Abb.4.13) dar.

Moderne Schutzbrillen könnennoch besser und eleganter aus-sehen und zudem bequem sein.

Brillenträger können in dieseBrillenmodelle auch Korrektur-gläser in gehärtetem Sicher-heitsglas einsetzen lassen.

Sie eignen sich für viele Anwen-dungsbereiche im Betrieb, beimHobby und beim Sport (Abb.4.14 bis 4.17).

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 4.16: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

Abb. 4.13: Schutzbrille für Schweißer

Abb. 4.14: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

Abb. 4.15: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

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Abb. 4.20: Vorhänger für die normale Brille

Bei einigen Arbeiten sollte manjedoch ein völlig geschlossenesModell tragen, wie diese Bril-len, die gegen Säure-Spritzerschützen (Abb. 4.18 und 4.19).

Zum Schutz mit der normalenoptischen Brille eignet sich be-sonders ein Schutz-Vorhänger,der auf heutige moderne Fassun-gen abgestimmt ist (Abb. 4.20).

Bei Arbeiten im Gefahrbereichvon Laserstrahlen müssen ge-eignete Augenschutzmittel aIsSchutz gegen direkte, spie-gelnd reflektierte oder diffusgestreute Laserstrahlung getra-gen werden (Abb. 4.21).

Das Schutzfilter muss ausrei-chend bemessen und unbedingtauf den Wellenbereich der je-weiligen Laserstrahlung abge-stimmt sein. Für Laserschutzbril-len gilt DIN EN 207, für Laser-justierbrillen DIN EN 208 (fürdie Anwendung und Auswahlsiehe auch BGV B2, Anhang4A und 4B).

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Abb. 4.17: Schutzbrille mit guter Rundumsicht und

Seitenschutz

Abb. 4.18: Feste Korbbrille mit Seitenschutz

Abb. 4.19: Feste Korbbrille mit Seitenschutz

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Brillengläser sollen stets sauber sein. Das ist zwar eine Binsen-wahrheit, aber hierfür müssen im Betrieb besondere Voraussetzun-gen geschaffen werden.

Um es den Beschäftigten so einfach wie möglich zu machen, kannman einen leicht nachzufüllenden Seidenpapier-Spender an einergeeigneten Wand aufhängen.

Besser aIs irgend ein Tuch – das vielleicht selbst nicht sauber ist –eignet sich siliconisiertes Seidenpapier zum Reinigen der Gläser.

Nach dem Reinigen mit diesem Papier, bleibt auf den Gläsern einhauchdünner Siliconfilm zurück, der sie vor Verunreinigungen undKratzern bewahrt.

Merke:Auch beim Tragen von Augenschutzmitteln ist der Blick in dendirekten Laserstrahl zu vermeiden.

4 Schutz des Gesichtes und Schutz der Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 4.21: Spezielle Laserschutzbrille

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In unserem technisch hochentwickelten Zeitalter treten überallLärmbelästigungen des Menschen und damit zwangsläufig ver-bunden Lärmprobleme auf. Lärmquellen aller Art bedrohen unserWohlbefinden sowohl im Berufsleben als auch in der Freizeit.

Lärm sind Geräusche, die aIs störend oder belästigend empfundenwerden bzw. die je nach Schalldruck, Impulsanteil, Frequenzzu-sammensetzung und Einwirkdauer zu gesundheitlichen Schädigun-gen – insbesondere zur Lärmschwerhörigkeit – führen können.

Die Gefahr einer Gehörschädigung besteht im AlIgemeinen beilangjähriger Einwirkung von Geräuschen mit Beurteilungspegelnvon 85 dB(A) und mehr. In Einzelfällen kann das Hörvermögenbereits unterhalb 85 dB(A) geschädigt werden. Die Gefahrenab-wehr, d. h. die rechtzeitige Einleitung von Präventivmaßnahmen,ist daher unerlässlich.

Die geltende Unfallverhütungsvorschrift „Lärm“ (BGV B3) – trägtdem Rechnung.

Die EG Richtlinie „Lärm“ (2003/10/EG) Europäischen Union istam 15.02.2003 in Kraft getreten und spätestens bis zum15.02.2006 in nationales Recht umzusetzen. Sie dient demSchutz der Arbeitnehmer vor betrieblichem Lärm und gibt Mindest-vorschriften vor.

Infolge der Umsetzung der Richtlinie werden in Zukunft um 5 dBniedrigere Grenzwerte als bisher für das Einleiten von Maßnah-men gelten. Lärmminderungsprogramme sind dann bei Über-schreitung des oberen Expositionsauslösewertes von 85 dB (A)

5 SCHUTZ DES GEHÖRS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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durchzuführen [bislang 90 dB (A)]. Wird die untere Auslöse-schwelle von 80 dB (A) überschritten [bislang 85 dB (A)], hat derUnternehmer persönlichen Gehörschutz zur Verfügung zu stellen,wird der obere Expositionsauslösewert von 85 dB (A) erreicht oderüberschritten, besteht für den Beschäftigten eine Tragepflicht [bis-lang ab 90 dB (A)]. Das sollte schon jetzt bis zur Umsetzung in na-tionales Recht (u.a. geänderte BGV B3) beachtet werden.

Neu ist die Einführung eines Expositionsgrenzwertes von 87dB (A),der unter gar keinen Umständen überschritten werden darf. Aller-dings wird bei der Feststellung der „effektiven Exposition“ (Art. 3;Abs. 2 der Richtlinie) die dämmende Wirkung von persönlicherSchutzausrüstung berücksichtigt. Damit künftig dieser Expositions-grenzwert in der Praxis sicher eingehalten werden kann, werdendie BGR 194 „Einsatz von Gehörschutz“ entsprechend angepasst.Dies geschieht, indem von den Schalldämmwerten der Hersteller-angaben 7 dB abgezogen werden, denn es hat sich in der Praxisgezeigt, dass die effektive Schalldämmung infolge der Tragege-wohnheiten der Benutzer in der Praxis häufig geringer ist, als beider Baumusterprüfung ermittelt.

In Lärmbetrieben sollte man zuerst versuchen, die Lärmquellen zubeseitigen oder aber die Schallabstrahlung bzw. die Schallaus-breitung durch technische Maßnahmen einzuschränken.

Gelingt es nicht, durch technische oder organisatorische Maßnah-men Abhilfe zu schaffen, müssen persönliche Schallschutzmittel be-reitgestellt werden, sobald der Beurteilungspegel 85 dB (A) über-schreitet (lt. noch geltender BGV B3).

5 Schutz des Gehörs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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In Lärmbereichen, die z. B. durch ein Gebotsschild zu kennzeich-nen sind, muss der Gehörschutz unbedingt getragen werden, dader Beurteilungspegel hier 90 dB (A) erreicht oder überschreitet(Abb. 5.1).

Der Beurteilungspegel ist derPegel eines für die Dauer einerachtstündigen Arbeitsschicht kons-tanten Geräusches oder, bei zeit-lich schwankendem Pegel, derdiesem gleichgesetzte Pegel.

Abb. 5.1: Gebotsschild M03 „Gehör-

schutz benutzen“

Merke:Ist eine Lärmschwerhörigkeit aufgetreten, so ist sie weder durchErholung noch durch ärztliche Behandlung zu beheben.

Beschäftigte in Lärmbereichen (größer 85 dB (A)) sind nach 12Monaten einer ersten Nachuntersuchung und nach 60 Monateneiner zweiten Nachuntersuchung zu unterziehen. In Lärmberei-chen größer 90 dB (A) muss die zweite und jede weitereNachuntersuchung bereits nach 36 Monaten erfolgen (s. UVV„Arbeitsmedizinische Vorsorge“, (BVG A4)

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In diesem Zusammenhang ist leider immer wieder festzustellen,dass die Gefahren für das Gehör durch Lärm nicht richtig einge-schätzt werden und Vorurteile gegen die Verwendung von Gehör-schutzmitteln bestehen.

Eine Vielzahl von stationären, aber auch handgeführten Maschi-nen, emittieren sehr hohe Schallpegel mit der Folge, dass der 8 hBeurteilungspegel von 85 dB(A) bereits nach kurzer Einwirkdauererreicht oder überschritten wird.

Deshalb wird die Bereitstellung und Verwendung von Gehörschutz-mitteln nur erfolgreich sein, wenn

1. die Mitarbeiter eingehend informiert werden,

2. den Mitarbeitern zweckentsprechende und der jeweiligenLärmsituation angepasste Gehörschutzmittel zur Verfügung ge-stellt werden und

3. die Mitarbeiter auf sachgemäße Handhabung und Sauberhal-tung hingewiesen werden.

Hinweise für Auswahl und Benutzung sind in den „Regeln für denEinsatz von Gehörschützern“ (BGR 194) enthalten.

5 Schutz des Gehörs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die Wirkung von Gehörschutzmitteln beruht auf Schalldämmung.Je nach Art des verwendeten Schutzmittels und Frequenz desGeräusches lässt sich eine Schalldämmung von ca. 20– 40 dB er-reichen.

Als geeignete persönliche Schallschutzmittel kommen in Betracht:

1. Gehörschutzstöpsel,

die im Gehörgang oder in der Ohrmuschel getragen werden(Abb. 5.2). Sie bestehen aus plastischer Masse, elastischem Kunst-stoff oder Spezialwatte. Gehörschutzstöpsel aus elastischem Kunst-stoff werden meist in drei Größen angeboten und passen sich demGehörgang gut an.

Bei Verwendung von Gehör-schutzwatte sollte eine solchemit Hüllfolie bevorzugt werden.Stöpsel haben, wenn sie demGehörgang gut angepasst wor-den sind und die Luftschalllei-tung gut unterbrechen, eine hoheDämmung.

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Abb. 5.2: Gehörschutzstöpsel

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2. Gehörschutzkapseln,

welche wie Kopfhörer über dieOhren gesetzt werden (Abb.5.3). Es gibt die verschiedens-ten Ausführungen. Da sie dasganze Ohr umschließen, erzie-len sie ebenfalls eine hoheDämmwirkung. Auf Grund ihresgroßen Volumens, ermöglichensie einen gewissen Druckaus-gleich, der sich beim Sprechenangenehm bemerkbar macht.

Da sowohl Gehörschutzstöpsel als auch Gehörschutzkapseln einehohe Dämmwirkung aufweisen, sollten sie den Einsatzerforder-nissen entsprechend ausgewählt werden (z.B. Tragekomfort, Tra-gedauer, Frequenzen).

Für Arbeiten, bei denen außerdem die Gefahr von Kopfverletzun-gen besteht, können die Gehörschutzkapseln am Helm befestigtwerden (Abb. 5.4 und 5.5).

Abb. 5.3: Gehörschutzkapseln

5 Schutz des Gehörs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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3. Schallschutzanzüge,

bedecken den gesamten Rumpf. Sie sind bei extremen Betriebsbe-dingungen, z. B. in Triebwerkprüfständen, erforderlich.

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Abb. 5.4 und 5.5: Schutzhelm mit montierten Gehörschutzkapseln

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5 Schutz des Gehörs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Lärmbeurteilungspegel ist der A-bewertete, auf die 8-Stunden-Schicht bezogene Mittelungspegel, gemessen mit derZeitbewertung „Impuls“ nach DIN 45645 Teil 1 und Teil 2 und DIN 45641. Er wird ausdem Schalldruckpegel und der jeweiligen Einwirkdauer errechnet (ensprechend BGV B3,Anhang 1)

Beispiele von stationären bzw. handgeführten Maschinen, deren Betrieb in vielen Fällen mit einem Überschreitendes Beurteilungspegels von 85 dB (A) verbunden ist.

Geräuschklasse I Geräuschklasse II(mittel- bis hochfrequente Lärmquellen) Das betrifft (tieffrequente Lärmquellen) Im Zweifelsfall sind die Ge-etwa 85 % aller Industriegeräusche. räusche der Klasse I zuzuordnen.

AufbruchhämmerBeton-SchalungsrüttlerBogenrotations-Offset-DruckmaschinenBohrhämmerBrennschneidenDieselmotorenDragiertrommelnDruckluft-BlasdüsenDruckluft-NaglerFalzmaschinenGetränkeabfüllanlagenGussputzarbeitenHolzbearbeitungs-maschinenHydraulikpumpenHonmaschinen

Kunststoff-Spritzgieß-maschinenNutzfahrzeug-FührerhäuserPapiermaschinenPressen, StanzenRichtarbeitenRollenrotations-Hochdruck-maschinenRüttelformmaschinenSchlagschrauberSchleifmaschinenSchmiedehämmerSpinnmaschinenStrick- und WirkmaschinenTrennschleifmaschinenWebmaschinenZentrifugen

Bagger Elektro-UmformersatzElektro-SchmelzöfenFeuerungenGlühöfenHochofenanlagenKollergängeKompressor-AnlagenKonverter-AnlagenKupolofen-AnlagenMetall-Druckgieß-maschinenPlanierraupenStrahlanlagen

Geeignete Schutzvorrichtungen sind:1. Gehörschutzstöpsel2. Kapselgehörschützer3. Schallschutzhelme4. SchallschutzanzügeMit 1. + 2. werden die häufigsten Einsatzgebieteabgedeckt.

GebrauchsanleitungJedem Gehörschützer muss eine Gebrauchsanleitung indeutscher Sprache beiliegen, in der leicht verständlicheHinweise auf eine funktionsgerechte Benutzung, Art derReinigung und das geeignete Reinigungs- und Desinfekti-onsmittel enthalten sind. Bei Kapselgehörschützern mussdie Gebrauchsanleitung einen Hinweis enthalten, dassdie Dichtungskissen spätestens nach einer Gebrauchs-dauer von 6 Monaten ausgetauscht werden müssen.

Zusätzlich zur Gebrauchsanleitung sollten Angaben zufolgenden technischen Eigenschaften vom Hersteller an-gefordert werden:

• Schalldämmung

• Beschreibung des Gehörschützers (Typenbezeich-nung).

• Zu Gehörschutzstöpseln:Anzahl der lieferbaren Größen.

• Zu Kapselgehörschützern:Mittlere Andrückkraft, Masse, Art des Bügels, Artder Dichtungselemente, gegebenenfalls Typ des zu-gehörigen Arbeitsschutzhelmes.

• Sonstige Angaben, wie Hitze- und Kältebeständig-keit, u. Ä.

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Enthält die Atemluft Gefahrstoffe in gesundheitsgefährlicher Kon-zentration oder auch zu wenig Sauerstoff, so sind Atemschutz-geräte zu verwenden. Wichtig ist eine richtige, den Einsatzbedin-gungen entsprechende Geräteauswahl.

Das wiederum setzt eine genaue Kenntnis über die Art des oderder Gefahrstoffe, ihrer Zusammensetzung und der am Arbeitsplatzvorhandenen Konzentration, z. B. auf Grund vorangegangenerMessungen bzw. Analysen voraus (Gefährdungsermittlung).

Wichtige Kriterien für die Auswahl und den Einsatz von Atem-schutzgeräten sind u. a. festgelegt in:

DIN EN 133 Atemschutzgeräte, EinteilungDIN EN 134 Atemschutzgeräte, Benennung von EinzelteilenDIN EN 136 Atemschutzgeräte, VollmaskenDIN EN 137 Atemschutzgeräte, Behältergeräte mit DruckluftDIN EN 140 Atemschutzgeräte, Halbmasken u. ViertelmaskenDIN EN 141 Atemschutzgeräte, Gas- und KombinationsfilterDIN EN 142 Atemschutzgeräte, MundstückgarniturenDIN EN 143 Atemschutzgeräte, PartikelfilterDIN EN 149 Atemschutzgeräte, Filtrierende Halbmasken zum

Schutz gegen PartikelnDIN EN 371 Atemschutzgeräte, AX Gasfilter und Kombina-

tionsfilter gegen niedrigsiedende organische Ver-bindungen

DIN EN 372 Atemschutzgeräte, SX Gasfilter und Kombina-tionsfilter gegen speziell genannte Verbindungen

DIN EN 405 Atemschutzgeräte, Filtrierende Halbmasken mitVentilen zum Schutz gegen Gase oder Gase undPartikeln

6 ATEMSCHUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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DIN 3181/03 Atemgeräte, CO- u. ReaktorfilterBGR 117 Richtlinien für Arbeiten in Behältern und en-

gen RäumenBGI 504–26 Auswahlkriterien für die spezielle arbeitsmedizini-

sche Vorsorge nach dem Berufsgenossenschaftli-chen Grundsatz G 26 „Atemschutzgeräte“

BGI 693 Verzeichnis geprüfter AtemschutzgeräteBGR 190 Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten.

Grundsätzlich dürfen nur Atemschutzgeräte eingesetzt werden, fürdie ein Prüfzeugnis einer anerkannten Prüfstelle vorliegt (siehe „Ver-zeichnis geprüfter Atemschutzgeräte“ BGI 693). Beim Kauf sollteman sich vom Hersteller beraten lassen und sich stets das Prüfzeug-nis für den betreffenden Typ vorlegen lassen.

Träger von Atemschutzgeräten sind arbeitsmedizinischen Untersu-chungen nach der UVV „Arbeitsmedizinische Vorsorge“ BGV A4zu unterziehen. Ausgenommen hiervon sind Atemschutzgeräte,die weniger als 3 kg wiegen und keine Atemwiderstände besit-zen. Mindestanforderungen für die Unterweisung der Benutzersind in den „Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten“ BGR190 beschrieben.

Für den sicheren Einsatz von Atemschutzgeräten hat der Unterneh-mer eine Betriebsanweisung zu erstellen. Die Versicherten sind anHand der Betriebsanweisung vor der ersten Benutzung und da-nach wiederkehrend, jedoch mindestens einmal jährlich theore-tisch und praktisch zu unterweisen.

Die einfachsten Atemschutzgeräte sind die Filtergeräte. Sie wirkenabhängig von der Umgebungsatmosphäre.

6 Atemschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Deshalb ist zu beachten:

Filtergeräte dürfen nur dann verwendet werden, wenn

• die Umgebungsatmosphäre mindestens 17 Vol.-% Sauerstoffenthält,

• die höchstzulässige Gefahrstoffkonzentration des ausgewähl-ten Filtergerätes nicht überschritten wird,

• die Gefahrstoffe bekannt sind.

In allen anderen Fällen sind die unabhängig von der Umge-bungsatmosphäre wirkenden Isoliergeräte einzusetzen.

Filtergeräte dürfen auch nicht in engen Räumen, Behältern, Gru-ben usw. sowie bei unvorhersehbaren Verhältnissen verwendetwerden.

Es gibt Filtergeräte zum Schutz gegen

• Gase und Dämpfe: Filtergeräte mit Gasfilter

• Partikeln (Teilchen, Tröpfchen): Filtergeräte mit Partikelfiltern

• Gas-Partikel-Gemische: Filtergeräte mit Kombinationsfiltern.

Die von den Filterherstellern angegebene Lagerzeit gilt für unge-brauchte, fabrikmäßig geschlossene Filter bei Lagerung in Räumenmit normaler Feuchtigkeit und Temperatur. Nach Ablauf dieserFrist sind auch ungebrauchte Filter durch neue zu ersetzen. DieGebrauchsdauer eines Filters ist begrenzt. Sie hängt von seiner Be-lastung ab. Die entsprechenden Hinweise der Hersteller sind unbe-dingt zu beachten (s. auch BGR 190).

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Atemschutzgeräte müssen vom Hersteller dauerhaft mit folgendenAngaben gekennzeichnet sein:

• Typ, Klasse, Kennfarbe, Gas- oder Partikelfilterart

• Identifizierungskennzeichnung für der Sicherheit dienendenBaugruppen u. Einzelteile

• Herstellername, Firmenzeichen

• Nummer der gültigen Norm

• Jahr u. Monat des Ablaufs der Lagerzeit.

• CE-Kennzeichnung

Ferner muss Atemschutzgeräten eine Gebrauchsanleitung in An-wender-Sprache mit folgenden Informationen beiliegen:

• Anwendung und Einsatzgrenze

• Angabe der typidentischen Kennzeichnung zur Identifizie-rung des Filters

• Kontrolle vor Gebrauch

• Beschreibung der Gebrauchs- u. Einsatzbedingungen

• Instandhaltung

• Lagerung

• Warnung vor normalerweise zu erwartenden Problemen undEinsatzbeschränkungen.

6 Atemschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Partikelfilter werden entsprechend ihrem Abscheidevermögen indie folgenden Partikelfilterklassen eingeteilt:

• P1 (geringes Abscheidevermögen)

• P2 (mittleres Abscheidevermögen)

• P3 (hohes Abscheidevermögen)

Sie sind gekennzeichnet durch den Kennbuchstaben P, die Kenn-ziffer für die Partikelfilterklasse und die Kennfarbe Weiß.Bezeichnung eines Partikelfilters der Partikelfilterklasse P2: Parti-kelfilter DIN EN 143 P2.

Gasfilter werden nach ihrem Hauptanwendungsbereich in Gasfil-tertypen unterteilt und durch Kennbuchstaben und Kennfarben un-terschieden (Tabelle Seite 46):

Kombinationsfilter sind Filter, die schädliche Gase und Dämpfe(Schadgase) sowie Partikeln aus der Umgebungsatmosphäre fil-trieren. Bezeichnung eines Kombinationsfilters des Gasfiltertyps B, derGasfilterklasse 2 und der Partikelfilterklasse P3: KombinationsfilterDIN EN 141 B2 - P3.

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Anwendung der Partikelfilter (BGR 190)

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Geräteart

Vollmaske oder Mundstückgarniturmit P1-Filter

Vollmaske oder Mundstückgarniturmit P2-Filter

Vollmaske oder Mundstückgarniturmit P3-Filter

Halb-/Viertelmaske mit P1-Filter,partikelfiltrierende Halbmaske FFP1

Halb-/Viertelmaske mit P2-Filter,partikelfiltrierende Halbmaske FFP2

Halb-/Viertelmaske mit P3-Filter,partikelfiltrierende Halbmaske FFP3

Vielfaches desGrenzwertes(GW)

004

015

400

004

010

030

Bemerkungen, Einschränkungen

Als Atemschutz nicht sinnvoll, dader hohe Filterdurchlass die geringeMaskenleckage aufhebt.

Nicht gegen Krebs erzeugende undradioaktive Stoffe sowie luftgetra-gene biologische Arbeitsstoffe derRisikogruppen 2 und 3 und Enzyme.

Nicht gegen radioaktive Stoffe undluftgetragene biologische Arbeits-stoffe mit der Einstufung in Risiko-gruppe 3 und Enzyme.

Nicht gegen Krebs erzeugende undradioaktive Stoffe sowie luftgetra-gene biologische Arbeitsstoffe derRisikogruppen 2 und 3 und Enzyme.

Nicht gegen radioaktive Stoffe undluftgetragene biologische Arbeits-stoffe mit der Einstufung in Risiko-gruppe 3 und Enzyme.

Halbmaske und Viertelmaske mit Partikelfilter

Vollmaske mit Partikelfilter

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Anwendung der Gasfilter (BGR 190)

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Filtertyp

A

B

E

K

AX

SX

NO P3

Hg P3

CO

Reaktor

Anwendungsbereich gegen:

organische Gase und Dämpfe miteinem Siedepunkt über 65 °C,z.B. Lösemittel

anorganische Gase und Dämpfe,z.B. Chlor, Schwefelwasserstoff,Cyanwasserstoff (Blausäure)

Schwefeldioxid und andere Gaseund Dämpfe, Chlorwasserstoff

Ammoniak und organische Am-moniak-Derivate

bestimmte vom Hersteller angege-bene niedrigsiedende organischeVerbindungen

speziell vom Hersteller genannteGase und Dämpfe

Stickstoffoxide (NO, NO2, NOX)

Quecksilber

Kohlenstoffmonoxid

Radioaktives Jod und Jodmethan

gültige Norm

DIN EN 141

DIN EN 141

DIN EN 141

DIN EN 141

DIN EN 371

DIN EN 372

DIN EN 141

DIN EN 141

DIN 3181/03

DIN 3181/03

Kennfarbe

Braun

Grau

Gelb

Grün

Braun

Violett

Blau-Weiß

Rot-Weiß

Schwarz

Orange

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Filterklasse Aufnahmevermögen Prüfgaskonzentration in Luft

1 klein 0,1 Vol.-%

2 mittel 0,5 Vol.-%

3 groß 1,0 Vol.-%

Beispiel: Bezeichnung eines Gasfilters des Typs A und der Gasfil-terklasse 2 mit Partikelfilter P2 nach DIN EN 143. Gasfilter DINEN 141 A2 P2.

MAK = Maximale-ArbeitsplatzkonzentrationTRK = Technische-Richtkonzentration(s. TRGS 900 „MAK-Werte-Liste“)

Zum Schutz gegen Staub sowie niedrige Konzentrationen ungifti-ger Gase und Dämpfe eignen sich Filtergeräte mit Halbmasken.Zwei Ausatemventile erleichtern die Atmung.

Speziell bei Stäuben haben sich inzwischen die filtrierenden Halb-masken bewährt (Partikelfilterklasse P1 und P2). Dies sind „Ein-wegmasken“ mit hohem Tragekomfort (Abb. 6.1 und 6.2).

Zum Schutz gegen Quarz- und Asbeststaub sind Filter der Partikel-filterklasse P2 zu verwenden.

Für alle möglichen Anwendungsfälle gibt es eine große Auswahlan Halb- und Vollmasken, die mit dem erforderlichen Filter be-stückt, einen wirksamen Schutz gegen giftige, ätzende oder an-dere gesundheitsschädigende Stoffe bieten. Eine Vollmaske schließtimmer die Augen mit ein.

6 Atemschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Abb. 6.3: Vollmaske mit Kombi-Filter und

Sprechmembran

Abb. 6.4: Leichte Halbmaske

mit Partikelfilter

Abb. 6.1 und 6.2: Leichte Halbmaske mit Partikelfilter

Vollmasken mit Sprechmembran gewährleisten eine bessere Ver-ständigung und erhöhen damit die Sicherheit. (Abb. 6.3 bis 6.5).

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Für viele Einsatzfälle sind auch Gebläse un-terstützte filternde Atemschutzgeräte gegenStäube, Rauche und Nebel geeignet. Eshandelt sich um Atemschutzhelme, -maskenund -hauben, die über Partikelfilter und Ge-bläse beIüftet werden. Filter und Gebläsebefinden sich im Helm oder an der Maskeoder werden am Gürtel getragen. Bei der Be-nutzung dieser Geräte sind keine Vorsorgeun-tersuchungen erforderlich (Abb. 6.7 bis 6.9).

Benötigt man ein Atemschutzgerät, das un-abhängig von der Umgebungsatmosphärewirkt, so eignen sich z. B. Frischluft-Druck-schlauchgeräte oder Druckluft-Schlauchgerä-te mit Hauben oder Voll- und Halbmasken.

Rückengeräte sind universeller aIs Seitengeräte anwendbar undbesonders für Arbeiten in Behältern und engen Räumen geeignet.

6 Atemschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 6.5: Vollmaske mit Kombi-Filter

und Sprechmembran

Abb. 6.6: Vollmaske mit Kombi-Filter

und Sprechmembran

Abb. 6.7: Filtergerät mit Gebläse und Helm

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Abb. 6.8 und 6.9: Gebläse unterstützte filternde Atemschutzsysteme

Für erforderliche Schlauchlängen bis zu etwa 20 m eignen sichSaugschlauchgeräte. Bei größeren Entfernungen, häufigem oderlangem Einsatz sowie bei sehr hohen und gefährlichen Gaskon-zentrationen ist das Druckschlauchgerät vorzuziehen.

Das Druckluft-Schlauchgerät für SpritzIackierer besitzt einen zu-sätzlichen Druckluftanschluss für die Spritzpistole. Es ist mit einerHalbmaske oder einer Schutzhaube versehen. Letztere sind beson-ders beim Spritzen großer sperriger Teile von Vorteil.

Ist im Betrieb ein Druckluftnetz vorhanden, dann sind Druckluft-Schlauchgeräte von Vorteil. Sie eignen sich besonders für regel-mäßiges Arbeiten unter Atemschutz. Sie sind meist mit Halbmaskenausgestattet. Es gibt aber auch zahlreiche Spezialausführungen.Zur Reinigung der Druckluft sind Druckluft-Feinfilter erforderlich.

Die Druckluft kann auch Druckluftflaschen entnommen oder durchSpezialverdichter zugeführt werden.

In DIN EN 12021 sind die Anforderungen an Atemluft festgelegt.

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Bei der Metallreinigung und der Kunststoffverarbeitung sind Druck-luft-Schlauchgeräte mit Halbmasken günstiger einzusetzen.

Bei Partikeln jeglicher Art sowie bei ätzenden Dämpfen bietet sichdas Druckluft-Schlauchgerät mit Schutzhaube an.

Anwendungsbeispiele zeigen die Abbildungen 6.10 bis 6.14.

Isoliergeräte sind immer dann erforderlich, wenn die Konzentra-tion oder die Zusammensetzung der Umgebungsatmosphäre unbe-kannt, oder wenn der Sauerstoffanteil von weniger aIs 17 Vol.-%zu erwarten ist. Ihre Gebrauchszeit hängt vom Atemluftvorrat undvom Atemluftbedarf ab. Ist der Atemluftvorrat zu 80 % verbraucht,so spricht ein akustisches Warnsignal an. Die üblichen Pressluftat-mer sind mit einer oder zwei Druckluftflaschen ausgestattet. Ver-wendet werden Vollmasken (Abb. 6.15) oder Mundstückgarnituren.

Ein spezielles Pressluftatmer-Einsteiggerät ermöglicht das Passierenenger Durchstiege (Abb. 6.16).

6 Atemschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 6.10 und 6.11: Druckluft unterstützte Atemschutzsysteme

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Abb. 6.12 Abb. 6.13

Abb. 6.12 bis 6.14: Druckluft unter-

stützte Atemschutzsysteme

Abb. 6.14

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Abb. 6.15 Abb. 6.16

Abb. 6.15 und 6.16: Druckluft unter-

stützte Atemschutzsysteme (Isolier-

geräte)

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Nach den Statistiken der gewerblichen Berufsgenossenschaftenund den Unfallverhütungsberichten der Bundesregierung sind rund20 % aller gemeldeten Arbeitsunfälle Fußverletzungen. Nach derRehabilitationsstatistik des Hauptverbandes der gewerblichen Be-rufsgenossenschaften entfallen auf erstmals entschädigte Unfällejährlich ca. 6000 Fußverletzungen.

Ein Unfallbeispiel mag für sich gelten:

Von einer Drehmaschine fielen während der Arbeit große undziemlich feste Drehspäne ab. Der Dreher trug nur Sandalen. Bei ei-ner plötzlichen hastigen Bewegung geriet der Dreher mit einemFuß in die scharfkantigen Drehspäne. Tiefe Schnitte in der Ferseund eine durchtrennte Achilles-Sehne waren die Folge.

Entsprechend der harmonisierten europäischen Normen wird un-terschieden:

„Sicherheitsschuhe“ nach den Normen der Reihe DIN EN 345 mitZehenkappen für hohe Belastungen, deren Schutzwirkung mit ei-ner Energie von 200 Joule geprüft wurde (Kurzbezeichnung S).

„Schutzschuhe“ nach den Normen der Reihe DIN EN 346 mit Ze-henkappen für mittlere Belastungen, deren Schutzwirkung mit ei-ner Energie von 100 Joule geprüft wurde (Kurzbezeichnung P).

„Berufsschuhe“ nach den Normen der Reihe DIN EN 347 ohneZehenkappen. Wenn eine Kappe vorhanden ist, werden an dieZehenkappe keine Anforderungen gestellt (Kurzbezeichnung 0).

Wird die Übereinstimmung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen durch Einhaltung der harmoni-sierten Normen gewährleistet, sind die Schuhe zusätzlich zur CE-

7 SCHUTZ DER FÜSSE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Kennzeichnung nach den Normen der Reihen DIN EN 345 bisDIN EN 347 zu kennzeichnen.

Mit einer Gefährdungsanalyse hat der Unternehmer oder sein Be-auftragter festzustellen, welche Schuhausführung (Sicherheits-,Schutz-, Berufsschuh) auszuwählen ist. Die Analyse umfasst:

• persönliche Voraussetzungen des Versicherten

• Art und Umfang der Gefährdung

• Gefahrendauer und die

• Wahrscheinlichkeit des Risikos einer Fußverletzung.

Eine Gefährdung ist immer vorhanden, wenn mit Fußverletzungendurch Stoßen, Einklemmen, umfallende oder herabfallende Gegen-stände, Hineintreten in spitze oder scharfe Gegenstände, heißeoder ätzende Flüssigkeiten oder mit anderen schädigenden Umge-bungseinflüssen zu rechnen ist.

Bei allen Schuhausführungen wird nach der Herstellungsart unter-schieden zwischen der Klassifizierungsart I und II:

I Schuhe aus Leder und anderen Materialien undII im Ganzen vulkanisierte oder geformte Schuhe (z. B. Gummi-

oder Kunststoffstiefel).

Den Aufbau und die Form eines Sicherheitsschuhes zeigen dieAbb. 7.1 und 7.2.

7 Schutz der Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Abb. 7.1 und 7.2: Aufbau und Formen von Sicherheitsschuhen

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KennzeichnungDer Hersteller oder Importeur ist verpflichtet, jedes Paar Schuhe dauer-haft zu kennzeichnen, damit der Benutzer an den Schutzfunktions-symbolen erkennen kann, vor welchen Gefahren der Schuh schützt.

Mit dem Konformitätszeichen CE dokumentiert der Schuhhersteller,dass der Schuh nach der einschlägigen EG-Richtlinie hergestelltund dies durch eine zugeIassene unabhängige Prüfstelle an einemBaumuster überprüft wurde (Baumusterprüfung).

Die Kennzeichnung umfasst:

• Größe

• Hersteller

• Typenbezeichnung

• Herstellungsdatum

• Europäische Norm

• Schutzfunktionssymbol

• CE-Kennzeichnung

Es handelt sich hierbei um einen Sicherheitsschuh des HerstellersXY vom Typ Z der Kategorie S3, der die Grundanforderungen unddie Zusatzanforderungen

• geschlossener Fersenbereich,

• Antistatik,

• Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich,

• Wasserdurchtritt- und aufnahme,

• Durchtrittssicherheit und

• profilierte Sohle, Größe 42 und einer weiteren zusätzlichen Anforderung (hier HI: Wärmeisolierung)(s. folgende Tabellen) erfüllt.

7 Schutz der Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Firmenname XY, CE

S3 42, HI, Typ Z

DIN EN 345, Herstellungsdatum

Beispiel für eine mögliche Kennzeichnung eines

Sicherheitsschuhs für die Arbeit auf Baustellen mit

zusätzlicher Wärmeisolierung

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Kategorien von Fußschutz

**) für die Kategorien O1 und O4 zusätzlich: Kraftstoffbeständigkeit der Laufsohle

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Kategorie Grund- ZusatzanforderungS P O anforderung

SB PB I oder II

S1 P1 O1 I Geschlossener FersenbereichAntistatikEnergieaufnahmevermögenim Fersenbereich

S2 P2 O2 I wie S1, P1, O1, zusätzlich Wasserdurchtritt und Was-seraufnahme

S3 P3 O3 I wie S2, P2, O2, zusätzlicheDurchtrittsicherheit,profilierte Laufsohle

S4 P4 O4 II **AntistatikEnergieaufnahmevermögenim Fersenbereich

S5 P5 O5 II wie S4, P4, O4, zusätzlicheDurchtrittsicherheit,profilierte Laufsohle

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Sicher-heits-schuhe

Schutz-schuhe

Berufs-schuhe

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Zusatzanforderungen für besondere Anwendungen mit entspre-chenden Symbolen für die Kennzeichnung (DIN EN 345)

Bei antistatischen Schuhen (Zusatzanforderung A) darf der elektri-sche Durchgangswiderstand nicht geringer aIs 105 Ohm und nichtgrößer aIs 109 Ohm sein.

Leitfähige Schuhe (Zusatzanforderung C) dürfen einen elektrischenDurchgangswiderstand von bis zu 105 Ohm haben.

Schutz der Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Anforderung Symbol

Schuh im zusammengebauten ZustandDurchtrittsicherheit PElektrischer Durchgangswiderstand:

Leitfähige Schuhe CAntistatische Schuhe A

Wärme- und Kälteisolierung:Wärmeisolierung HIKälteisolierung CI

Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich E

SchuhoberteilWasserdurchtritt und Wasseraufnahme WRU

LaufsohleProfilierte Laufsohle:

Profilierte FlächenDickeProfilhöhe

Verhalten gegenüber Kontaktwärme HRO

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Die Hersteller von Sicherheitsschuhen bieten eine Vielzahl von ver-schiedenartigsten Modellen an.

Wichtig ist, dass die Schuhe stets sorgfältig und zweckentspre-chend ausgewählt werden (Gefährdungsanalyse). Es ist unter an-derem zu berücksichtigen, ob die Schuhe benzin-, öl- und säure-fest oder ob sie hitzebeständig sein müssen. An Sicherheitsschuheauf Baustellen werden andere Forderungen gestellt aIs an Sicher-heitsschuhe in Fertigungsbetrieben. Abb. 7.3 a) zeigt beispiels-weise einen Sicherheitsschuh für den Einsatz auf Baustellen.

Hier einige Beispiele von Sicherheitsschuhen, wobei andere Aus-führungen ebenfalls möglich sind.

Stiefel für den Härterei- und Gießereibereich mit Hitze reflektieren-dem Oberleder und seitlichem Reißverschluss zeigt Abb. 7.3 c).Abb. 7.3 e) zeigt Sicherheitsstiefel, die für Schweißer geeignetsind. Die Sohle ist hitzefest bis ca. 180 °C.

Sicherheitsstiefel für alle Arbeitsbereiche. Rindleder-Schnürstiefelmit Zehenschutz-Stahlkappe und eingearbeiteter Staublasche. Ex-trem weicher Knöchelschutz, antistatisch, öl-, benzin-, säure- undweitgehend hitzebeständig (Abb. 7.3 g)).

Sicherheitshalbschuh mit Zehenschutzkappe, ganz ledergefüttert,Sohle mit Stollenprofil, antistatisch und öl-, benzin- und säurebe-ständig (Abb. 7.3 b)).

Perforationen, wie beim Sicherheitsschuh der Abb. 7.3d) gezeigt,sind nur bei der Verwendung der Schuhe im Trockenbereich zuläs-sig. Die Schuhe sind somit der Ausführungsgruppe S1 zuzuordnen.Hier kann der Schaft auch aIs Sandale ausgeführt sein. Der Fersen-teil des Schaftes muss geschlossen sein.

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7 Schutz der Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

a) b)

c) d)

g) h)

Abb. 7.3: Ausführungen verschiedener Sicherheitsschuhe

e) f)

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Gerade um die jüngere Generation unter den Beschäftigten anzu-sprechen, bieten die verschiedenen Hersteller mittlerweile diversejugendlich modische Modelle an (Abb. 7.3 f)).

Spezielle Sicherheitsschuhe für Damen. Damenschuhe und Da-menslipper mit Zehenkappe aus Stahl (Abb. 7.3 h)).

Bei Arbeiten in Galvaniken wird die Benutzung von Gummistiefelnmit gleitsicherer Profilsohle empfohlen. Besteht die Gefahr vonFußverletzungen durch schwere, herabfallende Teile, so sind Gum-mistiefel mit eingearbeiteter Zehenkappe ebenfalls nach DIN EN345 zu benutzen.

Isolierende Sicherheitsschuhe zum Arbeiten an unter Spannungstehenden Teilen von Anlagen oder in deren Nähe sollen vor allemGefährdungen durch Körperdurchströmung verhindern.

Für Arbeiten an Anlagen bis 1000 V Wechselspannung (Effektiv-wert) oder 1500 V Gleichspannung ist diese Grundanforderungan die Sicherheit erfüllt, wenn Sicherheitsschuhe den Festlegungenvon EN 50321 entsprechen.

Isolierende Fußbekleidung im Sinne der EN 50321 können durch-trittsichere Sohlen und Zehenkappen aus Metall enthalten, jedochwerden diese bei den elektrischen Prüfungen mit einbezogen.

Auf isolierenden Fußbekleidungen muss der Name oder das Mar-kenzeichen des Herstellers und das Herstellungsjahr angegebensein. Ebenso das Kennzeichen (in Form eines stilisierten Isolators)nach DIN 48 699 mit der Spannungsangabe 1000 V, welchesden Sicherheitsschuh aIs zum Arbeiten an unter Spannung stehen-den Teilen geeignetes Hilfsmittel ausweist.

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Schutz der Füße

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1000 V oder

1000 V

Isolierende Fußbekleidung ist trocken aufzubewahren. Sie ist stetsvor Gebrauch auf offensichtliche Beschädigungen zu prüfen.Außerdem ist sie in bestimmten Abständen auch einer elektrischenSpannungsfestigkeitsprüfung nach EN 50321 zu unterziehen.Prüfstelle und Prüfzeitpunkt sind auf dem vorgesehenen Kennzeich-nungsfeld dauerhaft zu vermerken.

7 Schutz der Füße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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8 SCHUTZ DER HÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Wir brauchen unsere Hände zum Leben und zum Arbeiten. Des-halb ist es wichtig, Hände und Finger zu schützen;

gegen mechanische Verletzungen:durch Schutzhandschuhe aus Leder

gegen Verletzungen durch hautschädigende (ätzende, giftige, haut-resorptive u. a.) Gefahrstoffe:durch geeignete Chemikalien-Schutzhandschuhe aus Gummi oderKunststoff (z. B. Beständigkeit gegen Lösemittel)

gegen Verbrennungen:durch Schutzhandschuhe aus nicht brennbaren Stoffen

gegen Verletzungen durch elektrischen Strom:durch isolierende Handschuhe für Arbeiten an unter Spannung ste-henden Teilen bis 1000 V.

Stoffe, bei denen u.a. Schutzhandschuhe getragen werden müs-sen, sind nach der EG-Richtlinie 67/548/EWG („Stoffrichtlinie“)mit den folgenden Sicherheitsratschlägen gekennzeichnet.

S36 – „Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen“ und/oderS37 – „Geeignete Schutzhandschuhe tragen“

Nach den Grundsätzen der Prävention sind Schutzhandschuhe er-forderlich, wenn bei Arbeiten Verletzungen im Handbereich entste-hen können. Das Tragen von Schutzhandschuhen kann aber auchgefährlich sein, z. B. bei Arbeiten an rotierenden Maschinenteilen,wo die Gefahr des Erfasstwerdens besteht. So verbietet sich bei-spielsweise das Tragen von Handschuhen an Drahtwindemaschi-nen, wo Versicherte durch drehenden Draht erfasst werden können.

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Anforderungen an Schutzhandschuhe sind in u.a. DIN EN 420,374-1 und 374-2 beschrieben. Für bestimmte Schutzbereiche gibtes weitere EN-Normen. Die Kennzeichnung, gegen welche Ein-wirkung der Schutzhandschuh schützen soll, erfolgt durch Pikto-gramme, die auf dem Produkt oder der kleinsten Verpackungsein-heit und in der Gebrauchsanleitung angebracht und erläutert wer-den müssen.

Jeder Schutzhandschuh muss wie folgt gekennzeichnet sein:

• Name des Herstellers oder Lieferers

• Handschuhbezeichnung (Artikelname oder -code)

• Größenangabe

• CE-Kennzeichnung

• Piktogramm mit Angabe der angewendeten Norm

Dem Anwender müssen in einer Gebrauchsanweisung folgendeMindestinformationen mitgegeben werden:

• Name und vollständige Anschrift des Herstellers oder seinesBeauftragten

• Handschuhbezeichnung

• lieferbare Größe der Handschuhe

• Piktogramme zum angegebenen Schutzbereich mit den ent-sprechenden Leistungsstufen

• Hinweise zur Pflege, Lagerung und Reparatur

• Warnhinweise (z.B. Hinweise auf Allergien)

Schutzhandschuhe können Materialien enthalten, die Allergienverursachen können. Daher sollte diese Gefahr durch die Verwen-dung textiler Unterziehhandschuhe verringert werden. BekannteAllergene sind z.B. Thiurame, Carbamate, Benzothiazol, Thio-harnstoffe, Latex und Handschuhpuder.

8 Schutz der Hände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Unterziehhandschuhe oder Hautschutzmittel sind auch bei starkerSchweißbildung erforderlich, da sonst eine Hautaufweichung er-folgen kann. Zum Schutz der Haut sollten nach der Verwendungvon Schutzhandschuhen Hautreinigungs- und Hautpflegemittel ein-gesetzt werden.

Die Größen und Maße von Schutzhandschuhen sind in DIN EN 420festgelegt (Tabelle S. 67). Die Klassifizierung nach Gefahrenklas-sen gegen

• mechanische Einwirkungen

• chemische Einwirkungen

• thermische Einwirkungen

• Kälteableitung

• elektrischen Strom

• ionisierende Strahlung

• bakteriologische Kontamination

werden durch Leistungsstufen und Piktogramme (Abb.8.9) gekenn-zeichnet, vgl. auch „Regeln für den Einsatz von Schutzhandschu-hen“ (BGR 195).

Für den sicheren Einsatz von PSA ist immer eine Betriebsanwei-sung zu erstellen (vgl. BGR 195).

Mit der Anbringung der CE-Kennzeichnung dokumentiert der Her-steller, dass sein Produkt entsprechend der gültigen Richtlinien her-gestellt ist und erfolgreich einer Baumusterprüfung unterzogenwurde. (Zur Bedeutung der CE-Kennzeichnung vgl. Abschnitt „PSA– Vorschriften der EG“)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Schutz der Hände

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Schutzhandschuhe für mechanische Beanspruchungen werdenz. B. aus Leder, Textilien, Nitrilkautschuk mit Baumwolljersey oderaus PVC-beschichtetem Material hergestellt.

Die Verwendungsbereiche sind sehr vielseitig. Sie reichen von Ar-beiten im Freien, wie z. B. Bauarbeiten, bis hin zur Metallverarbei-tung sowie Montage- und Transportarbeiten (Abb. 8.1 bis 8.7).

Bei Schutzhandschuhen zum Schutz vor Chemikalien und Mikroor-ganismen werden neben der mechanischen Festigkeit Anforderun-gen an die Durchdringung und Durchlässigkeit gestellt.

Größe und Maße der Schutzhandschuhe

8 Schutz der Hände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Handschuh-größe

6

7

8

9

10

11

Umfang

152

178

203

229

254

279

Länge

160

171

182

192

204

215

mindestlänge(mm)

220

230

240

250

260

270

Handmaße (mm) Handschuh-

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Gemessene Permeationszeit

> 110 Minuten

> 130 Minuten

> 160 Minuten

> 120 Minuten

> 240 Minuten

> 480 Minuten

Schutzfaktor

Klasse 1

Klasse 2

Klasse 3

Klasse 4

Klasse 5

Klasse 6

Die Durchdringung (Penetration) ist der Durchtritt von festen, flüssi-gen oder gasförmigen Stoffen durch mikroskopische Löcher (Feh-ler, Nähte). Die Durchlässigkeit (Permeation) ist der Durchtritt vonfesten, flüssigen oder gasförmigen Stoffen im molekularen Bereich,die eine Chemikalie benötigt, um mit der Haut in Kontakt zu kom-men (Tabelle S. 68).

Um diese Anforderungen zu erfüllen, werden Materialien wie

• Vernetzbare Elastomere (Naturkautschuk, Naturlatex, Nitril-kautschuk, Nitrillatex u.a.) oder

• Thermoplaste (Polyvinylchlorid, Polyethylen u.a.)

verwendet.

Schutzhandschuhe aus vulkanisiertem Kunststoff – hierunter sindnicht Schutzhandschuhe aus verwobenen Chemiefasern zu verste-hen – sollen flexibel und widerstandsfähig gegen mechanische Ein-

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Schutz der Hände

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wirkungen sein. Sie können so verarbeitet sein, dass sie flüssigkeits-dicht und weitgehend beständig sind gegen Öle, Fette, Säuren undLösemittel (Abb. 8.2 bis 8.6).

Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken nach DIN EN 407müssen neben einer hohen Wärmeisolierung auch Anforderungenan die mechanische Festigkeit erfüllen. Art und Umfang desSchutzes werden durch das Piktogramm mit Flammensymbol ver-bunden mit den Zahlen 1 – 6 (Schutzstufen) gekennzeichnet. Ein Xbedeutet, dass der Handschuh nicht gegen dieses spezielle Risikogeprüft wurde.

Gegen kurzzeitigen Kontakt mit heißen Flächen, gegen Strah-lungswärme sowie Metallspritzer ist Leder sehr gut geeignet(Schweißerschutzhandschuhe aus Leder, in DIN EN 407 enthal-ten).

Schutzhandschuhe, bei deren Einsatz +50 °C überschritten werden,sind einer EG-Baumusterprüfung nach Art. 10 (89/686/EWG) zuunterziehen. Einer zusätzlichen Qualitätssicherung nach Art. 11unterliegen Schutzhandschuhe, die für den Einsatz in warmer Um-gebung mit einer vergleichbaren Lufttemperatur von 100 °C undmehr vorgesehen sind (Kategorie III).

Für Kälteschutzhandschuhe nach DIN EN 511 ist eine Baumuster-prüfung erforderlich. Beim Einsatz, der eine vergleichbare Auswir-kung hat, wie eine Umgebung mit einer Lufttemperatur von –50 °Cund weniger, ist zusätzlich das Qualitätssicherungsverfahren nachArt. 11 (89/686/EWG) durchzuführen (Kategorie III).

8 Schutz der Hände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Abb. 8.1: Beispiele für Ausführungen und Anwendungen von Schutzhandschuhen

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Isolierende Handschuhe für Arbeiten an unter Spannung stehen-den Teilen bis 1000 V, sind an den folgenden eingeprägten oderaufgestempelten Kennzeichen mit der Spannungsangabe 1000 Verkennbar.

1000 V oder

1000 V

Sie müssen VDE 0680 Teil 1 (Entwurf) oder DIN EN 60903 ent-sprechen.

Die Handschuhe sind regelmäßig auf ihren sicheren Zustand zuüberprüfen.

Besser aIs ein Handschuh undein Aufsteckgriff ist beim Einset-zen und Herausnehmen vonNH-Sicherungseinsätzen dieserNH-Sicherungsaufsteckgriff mitunterarmlanger Stulpe nach VDE0680 Teil 4. Der Elektromonteurkann bei diesem Handschutznie den Handschuh vergessen,wenn er NH-Sicherungseinsätzeauswechseln muss. Er ist vor zu-fälliger Berührung unter Span-nung stehender Teile und vorVerbrennungen der Hand unddes Unterarms durch Störlicht-bogen geschützt (Abb. 8.2)

Schutz der Hände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 8.2: Diese Ausrüstung schützt wirksam bei

Störlichtbögen und gegen Durchströmung

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Abb. 8.3: Piktogramme bezeichnen den Verwendungszweck und

die Schutzfunktion von Schutzhandschuhen

Ionisierende Strahlenund radioaktiveKontaminationDIN EN 421

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Herkömmliche Arbeits- oder Berufskleidung wird anstelle oder zumSchutz vor Verschmutzung der Zivilkleidung getragen. Sie erfülltkeine spezifische Schutzfunktion und fällt nicht unter die EG-Richtli-nie (Abb. 9.1).

Schutzkleidung soll den Rumpf, die Arme und Beine vor Gefahrenaus dem Arbeitsprozess schützen. Der sachgerechte Einsatz vonSchutzkleidung kann wirksam gegen

• mechanische Einwirkungen

• Erfasstwerden durch bewegte Teile

• thermische Einwirkungen

• Nässe

• Wind

• Stäube

• Gase

• heiße Dämpfe

• Strahlung

• elektrische Energie

• Flammen

• Funken

• feuerflüssige Massen

• chemische Stoffe u. a.

• Gefahren durch den Verkehr

schützen.

Die grundsätzlichen Anforderungen an Schutzkleidung sind in derNorm DIN EN 340 “Schutzkleidung – Allgemeine Anforderungen“fixiert. In speziellen Normen, z. B. DIN EN 470 Teil 1 und 2„Schutzkleidung für Schweißen und ähnliche Verfahren“ wird auf dieGrundnorm DIN EN 340 Bezug genommen (vgl. auch „Regeln fürden Einsatz von Schutzkleidung“, (BGR 189).

9 SCHUTZ DES RUMPFES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 9.1: Berufskleidung ohne

spezifische Schutzfunktion

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Neben der CE-Kennzeichnung muss folgende Kenn-zeichnung an der Schutzkleidung vorhanden sein:

• Name, Firmenzeichen oder andere Identifikati-onsmöglichkeiten des Herstellers oder seines Be-vollmächtigten

• Typbezeichnung, Handelsname oder Code

• Größe

• Nummer der angewendeten europäischen Norm

• Piktogramme für die Gefahr, gegen die Schutz-kleidung schützen soll bzw. den Anwendungsbe-reich und ggf. die Leistungsstufen oder Klassen(Abb. 9.2)

• Pflegekennzeichnung.

Jeder Schutzkleidung muss eine Herstellerinformationin der Sprache des Anwenderlandes in schriftlicherForm beigefügt sein, die folgende Angaben enthält:

• Name und vollständige Anschrift des Herstellersoder seines in der Gemeinschaft niedergelasse-nen Bevollmächtigten

• Produktbezeichnung

• Nummer der angewendeten europäischen Norm

• Erklärung zu den Piktogrammen und Leistungs-stufen oder Klassen

• Gebrauchsanweisung

• Hinweise über Lagerung und Pflege

• Warnhinweise z.B Angabe von Stoffen im Pro-dukt, die nach derzeitigem Stand gesundheits-schädlich sind (z.B. Chromate).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Schutz des Rumpfes

links Abb. 9.2: Piktogramme bezeichnen den Verwendungszweck und die Schutzfunktion

von Schutzkleidung

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Kälteschutzkleidung nach DIN EN 342 und Wetterschutzkleidungnach DIN EN 343 zeigen die Abb. 9.3 und 9.4.

Atmungsaktive Gewebe für die Kleidung bieten hohen Schutz ge-gen äußere Einwirkungen (tiefe Temperaturen, Wind u. Regen).

9 Schutz des Rumpfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 9.4: WetterschutzkleidungAbb. 9.3: Kälteschutzkleidung

Klassifikation des Wasserdampf-durchgangswiderstands Klasse

hoch 4

gemäßigt 3

niedrig 2

sehr niedrig 1

Klassifikation derLuftdurchlässigkeit Klasse

niedrig 1

gemäßigt 2

hoch 3

DIN EN 342 DIN EN 342

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Für Luftdurchlässigkeit und Wasserdampf-durchgangswiderstand sind drei bzw. vierKlassen (Leistungsstufen) festgelegt.

Die Abb. 9.5 und 9.6 zeigen den kombi-nierten Einsatz von Schutzkleidung mit an-deren persönlichen Schutzausrüstungen.

Schutzkleidung für das Schweißen undähnliche Verfahren nach DIN EN 470 sollden Träger vor Verbrennungen durch heißeoder gIühende Metallteilchen und kurzzeiti-gem Kontakt mit Flammen und UV-Strah-lung schützen. DIN EN 470 gilt sowohl fürSchutzkleidung aus Leder aIs auch aus texti-lem Material. Heiße Teilchen oder Schweiß-perlen müssen von der Schutzkleidung ab-fallen. Das Brennverhalten des verwende-ten Materials muss mindestens die Anfor-derungen der Brennklasse 1 nach DIN EN533 erfüllen (Abb. 9.7).

Chemikalienschutzanzüge haben die Auf-gabe, den menschlichen Körper vor derschädigenden Wirkung chemischer Stoffezu schützen. Diese Schutzkleidung mit In-nenbelüftung soll dem menschlichen Körpereine Schutzhülle bieten, unter der noch einerträgliches Klima herrscht. In der Ge-brauchsanleitung vorgegebene Tragezeit-begrenzungen sind zu beachten (Abb.9.8).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Schutz des Rumpfes

Abb. 9.5: Kombiniertes Tragen von

Schutzkleidung und Atemschutz

Abb. 9.6: Kombiniertes Tragen von

Schutzkleidung und Atemschutz

Abb. 9.7: Flammenhemmende

Schutzkleidung für Schweißer

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Chemikalienschutzkleidung soll gegen flüssige oder feste, oderbeide (partikelförmige) Chemikalien sowie gegen biologische Ein-wirkungen schützen.

Die harmonisierten Normen für Chemikalienschutzkleidung enthal-ten Anforderungen an das verwendete Material, Nähte und Ver-bindungen sowie Anforderungen an die gesamte Schutzkleidung(spezielle Normen s. S. 81– 83).

Schutzkleidung für hitzeexponierte Arbeitsplätze nach DIN EN531 ist bestimmt zum Schutz gegen die Einwirkung von heißen Tei-len, Wärmestrahlung, kurzzeitigem Kontakt mit offenen Flammen,Funkenflug sowie flüssigen Metall- oder Schlackespritzern.

9 Schutz des Rumpfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 9.8: Chemikalienschutzkleidung kombiniert mit Atemschutz

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Sie kann die Wärmestrahlung reflek-tieren und darf nicht oder nur schwerbrennbar sein. Gewebe aus Mineral-fasern, schwer entflammbaren Natur-fasern oder synthetischen Fasern wer-den aIs Trägerstoff für reflektierendeOberflächenbeschichtung mit Alumi-nium-, Kupfer-, Silber- und Goldfoliengenutzt, die bis zu 90 % der Strah-lungswärme reflektieren können.

Besonders interessant für unsere Fach-kollegen der Elektrotechnik ist ein at-mungsaktiver Schutzanzug für Arbei-ten an unter Spannung stehenden Tei-len bis 500 V nach DIN EN 50286.

Er hat nur etwa die Hälfte des Gewichtes des früher eingesetztenund bis 1000 V zugelassenen Gummianzuges, wobei dieser An-zug mit wesentlich besseren Trageeigenschaften und mit seiner Zu-lassung bis 500 V bei über 80 % der Anwendungsfälle im Nieder-spannungsbereich eingesetzt werden kann (Abb. 9.9).

Zusätzlich gewährleistet er einen vorzüglichen Wetterschutz. Durchdie atmungsaktive Auslegung wird selbst bei starker körperlicherBeanspruchung eine optimale Klimatisierung erreicht. Der Schutz-anzug besteht aus einer speziell für den Einsatzzweck entwickel-ten Materialkombination. Zwischen Oberstoff und Futter befindetsich ein lose eingehängter Liner mit atmungsaktiver Membrane,welche gegen die elektrische Spannung isoliert, wobei Körper-feuchtigkeit von innen nach aussen, aber keine Nässe von außennach innen dringen kann. Der damit verbundene Windschutz ver-hindert eine Auskühlung des Körpers.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Schutz des Rumpfes

Abb. 9.9: Schutzanzug nach DIN EN 50286

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Für Schutzkleidung gegen unerwartet undplötzlich auftretende Störlichtbögen könnenMaterialien eingesetzt werden, die der prTS50354 oder der prTS 61482-1 entspre-chen. In Abhängigkeit von der Intensität derthermischen Einwirkung können diese Mate-rialien aber nicht in allen Fällen einen voll-ständigen Personenschutz bieten.Für die Warnkleidung nach DIN EN 471,gegen Gefährdung im Verkehr, gibt es künf-tig 3 Klassen, abhängig von den Min-destflächen an fluoreszierendem und reflek-tierendem Material (Abb. 9.10 und 9.11).

Klasse 3: z. B. Overall, Jacke, HoseKlasse 2: z. B. Weste, Überwurf, Latzhose oder RundbundhoseKlasse 1: z. B. Reflexgeschirr.

9 Schutz des Rumpfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 9.10 und 9.11: Warnkleidung und Warnweste nach DIN EN 471

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Darüber hinaus ist nicht nur das fluoreszierende Orange-Rot alsGrundmaterial zulässig, sondern auch fluoreszierendes Gelb undfluoreszierendes Rot. Beim Einsatz im öffentlichen Straßenverkehrist nach der Verwaltungsvorschrift zur StVO ausschließlich Orange-Rot zu verwenden.

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Folgende EN-Normen für Schutzkleidung gegen flüssige und gas-förmige Chemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und festerPartikel sind relevant:

DIN EN 465Chemikalienschutzkleidung; Schutz gegen flüssige Chemikalien;Leistungsanforderungen; Ausrüstung Typ 4; Schutzanzüge mitspraydichten Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilendes Schutzanzuges.

DIN EN 466Chemikalienschutzkleidung; Schutz gegen flüssige Chemikalien(einschließlich Flüssigkeitsaerosole); Leistungsanforderungen; Aus-rüstung Typ 3; Chemikalienschutzkleidung mit flüssigkeitsdichtenVerbindungen zwischen den verschiedenen Teilen der Kleidung.

Die Normen legen Mindestanforderungen an Chemikalienschutz-kleidung mit Spray- bzw. flüssigkeitsdichten Verbindungen zwi-schen verschiedenen Teilen der Kleidung fest.

DIN EN 467Chemikalienschutzkleidung, Schutz gegen flüssige Chemikalien,Leistungsanforderungen, Ausrüstung Typ 5; Kleidungsstücke, diefür Teile des Körpers einen Schutz gegen Chemikalien gewähren.

In der Norm sind Mindestanforderungen für das Material fürSchutzkleidung wie Schürzen, Ärmel und Hauben festgelegt.

DIN EN 943Schutzkleidung für den Gebrauch gegen flüssige und gasförmigeChemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel,Leistungsanforderungen für unbelüftete Schutzkleidung mit gas-dichten Übergängen (Ausrüstung Typ 1 B).

10 SPEZIELLE NORMEN FÜR CHEMIKALIENSCHUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die Norm legt die Mindestanforderungen an gasdichte Chemikali-enschutzkleidung fest, die mit einer Atemluftversorgung über derSchutzkleidung getragen wird, die unabhängig von der Umge-bungsatmosphäre wirkt (z. B. Behältergerät mit Druckluft). In denAnzug ist eine Vollmaske eingearbeitet, an die das Atemschutz-gerät von außen angeschlossen wird.

DIN EN 944Schutzkleidung für den Gebrauch gegen flüssige und gasförmigeChemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel;Leistungsanforderungen für druckluftversorgte Schutzkleidung mitgasdichten Übergängen (Ausrüstung Typ 1 C).

Die Norm legt Mindestanforderungen an gasdichte Schutzklei-dung fest. Die Atemluft wird mit Überdruck z. B. über das Druck-luft-Schlauchgerät mit Regelventil zugeführt.

DIN EN 945Schutzkleidung für den Gebrauch gegen flüssige und gasförmigeChemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel;Leistungsanforderungen für druckluftversorgte Schutzkleidung mitnicht gasdichten Übergängen (Ausrüstung Typ 2).

Die Atemluftversorgung der belüfteten Schutzkleidung erfolgt wiebei Schutzanzügen nach DIN EN 944.

DIN EN 946Schutzkleidung für den Gebrauch gegen flüssige und gasförmigeChemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel;Leistungsanforderungen für unbelüftete umhüllende Schutzkleidungmit gasdichten Übergängen (Ausrüstung Typ 1 A).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Spezielle Normen für Chemikalienschutz

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Die gasdichte Schutzkleidung wird mit einem Atemschutzgerät ver-wendet, das unabhängig von der Umgebungsatmosphäre arbei-tet, z. B. einem Behältergerät mit Druckluft. Das Atemschutzgerätwird unter der Chemikalienschutzkleidung getragen.

10 Spezielle Normen für Chemikalienschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die bisher behandelten persönlichen Schutzausrüstungen habendie Aufgabe, den Körper oder Teile davon, vor gefährdenden Ein-wirkungen zu schützen, ihn gewissermaßen von physikalischen,chemischen oder bakteriellen Einwirkungen „zu trennen“ oderdiese von ihm „fernzuhalten“.

Beim Hautschutz geht es darum, unsere Haut direkt zu schützenbzw. die natürliche Schutzfunktion durch gezielte Maßnahmen zuerhalten und zu unterstützen.

Die Haut wird z. B. mechanisch belastet durch Späne beim Um-gang mit Werkstücken oder Werkzeugen.

Physikalische Belastung tritt auf, durch UV-Strahlung, durchWärme oder Kälte. Säuren, Laugen, Lösungsmittel, Komponentenvon Harzen und anderen Stoffen belasten die Haut chemisch. Bak-terien und Pilze verursachen biologische Einwirkungen.

11 SCHUTZ DER HAUT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 11.1: Der Aufbau der menschlichen Haut

freie Nervenendungen

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Die Abb. 11.1 zeigt den komplizierten Aufbau unserer Haut.

Mit einer Oberfläche von etwa 2 m2 und einer Dicke von 1 bis4 mm ist die Haut ein wichtiges Organ des Menschen. Neben demSchutz vor physikalischen, chemischen und bakteriellen Einwirkun-gen hat sie wichtige Aufgaben im Stoffwechsel und bei der Wär-meregulierung zu erfüllen. Die Haut vermittelt auch wichtige Sinnes-eindrücke wie Tastsinn, Berührungsempfindung, Schmerzempfin-dung und Temperaturempfindung, wobei die Hornschicht, aIswichtigste Barriereschicht der Oberhaut, nur ca. 0,02 mm dick ist.

Schädigend auf die Haut wirken Stoffe wie Staub, Schmutz, Was-ser, Lösemittel, Öle und Fette, Kühlmittel, Säuren und Laugen, Ze-ment und Kalk, Lacke und Lackverdünner, Harze und Kunstharz-komponenten sowie zahlreiche Chemikalien.

Der Anteil der berufsbedingten Hauterkrankungen an den Berufs-krankheiten ist sehr hoch.

Hauterkrankungen können viele Ursachen haben. Sie können je-den befallen, gleichgültig, ob er mit offensichtlich aggressivenStoffen umgehen muss, z. B. an seinem Arbeitsplatz oder ob er aufMaterialien allergisch reagiert, mit denen er möglicherweise auchzu Hause oder in der Freizeit zu tun hat.

Zwei Beispiele sollen hier für die Gefahren aus dem Alltag stehen.

Kühlschmierstoffe (KSS) werden in der spangebenden Metallbear-beitung zum Kühlen, Schmieren und Spülen der Bearbeitungsstellebenötigt. Bei unsachgemäßem Umgang mit ihnen können sie aufvielfältige Weise zu Hautschäden führen.

11 Schutz der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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• Öle entfetten die Haut, sie wird rau und rissig, bei mechani-scher Belastung kann die Ölakne ausgelöst werden.

• Bestimmte Additive wirken hautreizend und allergiesierend.

• Späne im gebrauchten KSS führen zu Mikroverletzungen derHaut.

• Bakterien und Keime können über Mikroverletzungen derHaut eindringen und zu Entzündungen führen.

Kühlschmierstoffe können auch auf indirektem Wege – bei man-gelnder Hygiene – zu Hauterkrankungen führen.

Ursachen hierfür sind u. a.:

• Maschinenputzlappen werden in die Hosentaschen gesteckt

• durchnässte Arbeitskleidung oder Schutzschuhe werden nichtgewechselt

• Gehörschutzstöpsel in Lärmbereichen werden mit verschmutz-ten Händen angefasst und in den Gehörgang eingeführt(Abb. 11.2).

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Abb. 11.2: Gefährdung beim Umgang mit Kühl-

schmierstoffen

Abb. 11.3: Gefährdung beim Um-

gang mit Gefahrstoffen

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Gießharze, z. B. Polyester- und Epoxidharze, kommen aIs 2-Kom-ponentensysteme (Harz und Härter) zur Anwendung.

Bei Hautkontakt mit den flüssigen Monomeren (Harz) und auchden Härtern besteht die Gefahr von Hautreizungen oder allergi-schen Hautreaktionen (Abb. 11.3).

Bestimmte Härter oder Zusatzstoffe sind zudem stark ätzend (z. B.organische Peroxide) bzw. können durch Hautresorption in denKörper (z. B. tertiäre Amine) gelangen.

Auch Arbeiten in feuchtem Milieu oder mit Handschuhen ohneausreichende Schweißaufnahme schädigt die Haut und kann zuHauterkrankungen führen oder diese fördern.

Die häufigsten arbeitsbedingten Hauterkrankungen sind sog. Ab-nutzungsdermortosen (auch als subtoxisch-kumulative Ekzeme be-zeichnet). Sie entstehen durch lang anhaltende oder häufig wie-derkehrende Arbeitssituationen, in dem die Hautschutzbarriere ge-schädigt wird (z.B. durch Auslaugung, Entfettung, Aufquellen, Ab-rieb oder Reizung der Haut).

Ursachen können chemische Stoffe wie Wasch-, Reinigungs- undSpülmittel, organische Lösemittel, Öle, Kühlschmierstoffe etc. sein,ebenso auch Schmutzpartikel, Arbeit in wässrigen Lösungen undhäufige Hautreinigung (Händewaschen).

Betroffen sind meist die Hände. Die Hautschäden werden oft erstnach Jahren sichtbar und sind dann schwer behandelbar.

Sensibilisierend wirkende Substanzen lösen u.a. allergische Kon-taktekzeme aus. Typische Allergene sind z. B. Kolophonium, Holz-teer, Terpentin, Metalle wie Chrom VI-Verbindungen, Nickel und

11 Schutz der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Cobalt, Komponenten von Kunstharzen sowie einige Additive inKühlschmierstoffen. Stoffe, die in überdurchschnittlichem Maße al-lergische Reaktionen auslösen, sind in der MAK- und BAT-Werte-Liste der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Ar-beitsstoffe durchSa = Gefahr der Sensibilisierung der AtemwegeSh = Gefahr der Sensibilisierung der HautSah = Gefahr der Sensibilisierung der Atemwege und der HautSP = Gefahr der Photokontaktsensibilisierunggekennzeichnet.

Weitere Hinweise findet man in der TRGS 907 „Verzeichnis sensi-bilisierender Stoffe“.

Akute Kontaktekzeme entstehen durch Einwirkung von sofort rei-zenden Substanzen, wie z.B. starken Säuren oder Laugen. Sieentwickeln sich zwingend bei jedem Menschen, wenn die Konzen-tration bzw. die Dosis nur hoch genug ist.

Verschiedene Stoffe können leicht durch die Haut in den menschli-chen Körper gelangen und zu akuten Gesundheitsschäden odersogar Vergiftungen führen. Solche Stoffe, wie z.B. Benzol (im Ver-gaserkraftstoff), Phenolxylol, aber auch einige Pflanzenschutzmit-tel, sind z.B. in der TGRS 900 „Grenzwerte in der Luft am Arbeits-platz“ durch ein „H“ gekennzeichnet.

Weitere Hinweise enthält die TRGS 150 „Unmittelbarer Hautkon-takt mit Gefahrstoffen, die durch die Haut resorbiert werden kön-nen – Hautresorbierbare Gefahrstoffe“.

Nur ausreichende Kenntnisse über den Gefahrstoff und der sach-gerechte Umgang unter Beachtung der Gebindekennzeichnungkönnen wirksam schützen.

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Beachte deshalb:

• Gefahrensymbole und Gefahrenbezeichnung (z. B. reizend)

• Hinweise auf besondere Gefahren (R-Sätze, z. B. R 38 „Reiztdie Haut“ und R 43 „Sensibilisierung durch Hautkontakt mög-lich“)

• Sicherheitsratschläge (S-Sätze, z. B. S 28 „Bei Berührung mitder Haut sofort abwaschen mit viel Wasser spülen“ undS 37/39 „Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe undSchutzbrille/Gesichtsschutz tragen“)

• bei Krebs erzeugenden Stoffen: Aufschrift „Kann Krebs erzeu-gen“.

Um arbeitsbedingte Hauterkrankungen zu vermeiden, ist es dahernotwendig,

• alle Arbeitsplätze im Hinblick auf mögliche hautgefährdendeTätigkeiten zu untersuchen und zu beurteilen

• Hautschutz zu betreiben und eine hautschonende Reinigungdurchzuführen, auch solange die Haut noch gesund ist

• Hautschutzpräparate regelmäßig und sachgerecht anzuwen-den, denn nur dann verhindern sie Erkrankungen und verbes-sern die natürlichen Abwehrfunktionen der Haut

• Hautschutz konsequent auch nach dem Abklingen bzw. derBehandlung von krankhaften Hautveränderungen weiterzu-führen, um ein Wiederaufleben der Krankheit zu verhindern.

HautschutzmittelHautschutzmittel müssen auf die konkrete Hautgefährdung abge-stimmt sein, eine Universalschutzsalbe gibt es nicht.

Zukünftig müssen bestimmte Mindestanforderungen (z.B. Wirk-samkeitsnachweis, Sicherheitsbewertung) von den Hautschutzmit-teln erfüllt werden.

11 Schutz der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Aufgrund der Erfahrungen in der Praxis müssen bei Einführung vonHautschutzmitteln im Betrieb häufig verschiedene Präparate hin-sichtlich ihrer Wirksamkeit und Praktikabilität miteinander vergli-chen werden.

Für fettlösliche Arbeitsstoffe sind andere Präparate als für wasser-lösliche Arbeitsstoffe erforderlich. Für bestimmte Gefährdungen(wie z.B. starker Abrieb der Haut durch Schmutzteilchen oderSand, Arbeit mit Pflanzenschutzmitteln etc.) sind besondere Schutz-präparate erforderlich, ebenso wenn Abdruckfreiheit der Haut-schutzmittel aus Qualitätsgründen in der Produktion verlangt wird.

Generell ist zu prüfen, ob den möglichen Hautgefährdungen bes-ser mit anderen persönlichen Schutzausrüstungen, z.B. geeignetenSchutzhandschuhen entgegenzuwirken ist!

Hinweise über die spezifischen Hautge-fährdungen und die erforderlichen Haut-schutz-, Hautreinigungs- und Hautpflege-mittel sowie eine Liste der Hersteller enthältdie BGR 197 „Benutzung von Hautschutz“.

Beim Gebrauch von Hautschutzmitteln istes erforderlich, dieses vor jedem Arbeitsbe-ginn – aIso auch nach jeder Pause – aufdie saubere Haut aufzutragen. SorgfältigesEinreiben, auch zwischen den Fingern undan den Nagelfälzen, ist unbedingt notwen-dig (Abb. 11.4).

Zudem erleichtern Hautschutzmittel bei konsequenter Anwendungwesentlich die anschließende Hautreinigung.

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Abb. 11.4: Hautschutz auftragen

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HautreinigungDie Hautreinigung vor Pausen und zu Arbeitsschluss soll gründlichund gleichzeitig hautschonend sein. Ebenfalls muss sie auf die Artund den Grad der Verschmutzung abgestimmt sein.

Grundsätzlich sollte zunächst das mildeste Hautreinigungsmittelverwendet werden, desto weniger wird die Haut, insbesonderebei oftmals notwendiger Reinigung, beansprucht. Hier kann es not-wendig sein, mehrere verschiedene Reinigungsmittel auszuprobie-ren, um das Optimum – ausreichende Reinigungskraft bei maxi-maler Hautschonung – herauszufinden. Mit Reibe- oder Lösemittelversetzte Hautreiniger sollten vermieden werden.

Scharfkantige Reibemittel (Sand o. Ä.) sind keinesfalls zu verwen-den, da sie zu Mikroverletzungen der Haut führen. Lösemittel dür-

11 Schutz der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 11.5: Gründliche Hautreinigung

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fen nicht zur Hautreinigung benutzt werden. Die lösemittelhaltigenReinigungsmittel sind nur ganz bestimmten Verschmutzungen (Lo-role, Klebstoffe) vorbehalten (Abb. 11.5). Achtung: Verdünner,Waschbenzin, Kaltreiniger oder Ähnliches sind zur Hautreinigungnicht zulässig.

HautpflegeNicht nur der Hautschutz vor der Arbeit und die hautschonendeReinigung danach sind von großer Wichtigkeit. Auch in der ar-beitsfreien Zeit sollte der beanspruchten Haut besondere Aufmerk-samkeit gewidmet werden.

Im Laufe eines Arbeitstages werden der Haut natürliche Schutz-stoffe entzogen. Die Hautpflege nach der Arbeit führt der Hautwieder fettende und feuchtende Stoffe zu und überbrückt damit dieSpanne bis zur Neubildung der natürlichen Schutzstoffe.

Sowohl für Hautschutz- und Hautreinigungs- aIs auch für Hautpfle-gemittel sind aus hygienischen Gründen Dosierspender gegenüberTuben und Dosen vorzuziehen. Diese Spender, die an allenWaschbecken angebracht sein sollten, ermöglichen eine hygie-nisch einwandfreie Aufbewahrung und einfache Benutzung. Tubenkönnen für Spezialmittel oder an Einzelarbeitsplätzen (z.B. aufBaustellen) eventuell zweckmäßiger aIs Dosierspender sein.

Dosen sind aus hygienischen Gründen nicht akzeptabel.

Je nach den für den Arbeitsprozess erforderlichen Stoffen sind ge-eignete Mittel für Hautschutz, Hautreinigung und Hautpflege zuverwenden. Als sinnvoll hat sich die Aufstellung eines „Haut-schutzplanes“ in Absprache mit dem Betriebsarzt erwiesen, indem Maßnahmen für spezielle Arbeitsbereiche zusammengefasstwerden (Abb. 11.6).

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Ein Hautschutzplan sollte mindestens enthalten:

• Hautgefährdungen nach Betriebsbereich, Arbeitsverfahren,Tätigkeit oder Arbeitsstoff

• Benutzen von persönlicher Schutzausrüstung mit eindeutigerund allgemein verständlicher Bezeichnung des geeignetenHautschutzmittels

• Verwendung der präzise zu bezeichnenden Hautschutz-, Haut-reinigungs- und Hautpflegemittel sowie geeigneter Schutzhand-schuhe

• zeitliche Abfolge (Zeitpunkt) der Benutzung der vorgenanntenHautschutzmittel

• Verhalten bei auffälligen Hauterscheinungungen

• Ansprechpartner in Sachen Hautschutz (Name, Tel.-Nr.).

11 Schutz der Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 11.6: Der Hautschutzplan hilft beim Hautschutz

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Die Auswahl der geeigneten Produkte ist für den Anwender häufigschwierig. Es sollte daher zunächst versucht werden, zu ermitteln,welcher Art die Hautverschmutzung ist und mit welchen hautge-fährdenden Stoffen umgegangen wird. Bei der Auswahl der je-weils geeigneten Hautschutz- bzw. Hautreinigungs- und Hautpfle-gepräparate sollte der Rat erfahrener Betriebsärzte oder Fachbe-rater der Hautschutzmittel-Hersteller gesucht werden. Die meistenHautschutzmittel-Hersteller geben Tafeln, Tabellen oder Ähnlichesheraus, in denen das jeweils richtige Hautschutz- bzw. Hautreini-gungspräparat einzelnen Gefahrstoffen bzw. Gefahrstoff-Gruppenzugeordnet wird. Darüber hinaus wird von diesen Firmen meisteine unverbindliche Beratung angeboten, in der spezifische Pro-duktempfehlungen für die jeweils vorliegenden Verhältnisse undverwendeten Gefahrstoffe gegeben werden. Von diesem Angebotsollte Gebrauch gemacht werden.

Weitere Informationen sind in der BGR „Benutzung von Haut-schutz“ (BGR 197) enthalten. Eine Präventionsleitlinie zu Anforde-rungen an Hautschutzmittel befindet sich in Vorbereitung. Über„Gefährdungen der Haut durch Arbeiten im feuchten Milieu(Feuchtarbeit)“ informiert die TGRS 531.

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An Arbeitsplätzen und Verkehrswegen, an denen die Gefahr desAbstürzens besteht, müssen Sicherungen gegen Absturz vorhan-den sein:

• unabhängig von der Arbeitshöhe an oder neben Stoffen, indenen man versinken kann;

• bei mehr als 1 m Absturzhöhe an freiliegenden Treppenläufenund -absätzen, Wandöffnungen, Bedienständen von Maschi-nen und deren Zugängen;

• bei mehr als 2 m Absturzhöhe an allen übrigen Arbeitsplät-zen und Verkehrswegen.

Zu abweichenden Regelungen siehe UVV „Bauarbeiten“ (BGV C22).

Ständige Absturzsicherungen sind:

• Geländer mit Knieleiste und Fußleiste sowie andere Umweh-rungen an hochgelegenen Arbeitsplätzen und Verkehrswegenvon mindestens 1,00 m Höhe bzw. 1,10 m Höhe bei Absturz-höhen bis 12 m bzw. über 12 m (auch beweglich z. B. an La-derampen).

• feste oder bewegliche oder unverschiebbare Abdeckungenan Luken, Schächten, Behältern oder Wandöffnungen.

Lässt die Eigenart des Arbeitsplatzes oder der durchzuführendenArbeit eine ständige Absturzsicherung nicht zu, muss die Siche-rung gegen Absturz auf andere Art erfolgen. Solche Sicherungs-maßnahmen sind Fanggerüste, Fangnetze oder persönlicheSchutzausrüstungen gegen Absturz.

12 SCHUTZ GEGEN ABSTURZ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Persönliche Schutzausrüstungengegen Absturz sind Ausrüstun-gen zur Sicherung einer Personan einem Anschlagpunkt, in derWeise, dass ein Absturz entwe-der ganz verhindert oder sicheraufgefangen wird (Abb. 12.1).

Es gelten u.a. folgende Unfallver-hütungsvorschriften, Richtlinienund Normen:

UVV „Grundsätze der Prävention“ (BGV A1) UVV „Bauarbeiten“ (BGV C 22)UVV „Leitern und Tritte“ (BGV D 36)„Regeln für den Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen ge-gen Absturz“ (BGR 198)„Regeln für den Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen zumHalten und Retten“ (BGR 199)DIN EN 353-1„Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA

g.A.); Steigschutzeinrichtungen mit fester Führung“DIN EN 353-2„PSA g. A.; Mitlaufende Auffanggeräte an beweg-

licher Führung“DIN EN 354 „PSA g. A.; Verbindungsmittel“DIN EN 355 „PSA g. A.; Falldämpfer“DIN EN 358 „PSA für Haltefunktionen und zur Verminderung

von Abstürzen“DIN EN 360 „PSA g. A.; Höhensicherungsgeräte“ DIN EN 361 „PSA g. A.; Auffanggurte“DIN EN 362 „PSA g. A.; Verbindungselemente“

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Abb. 12.1: Sicherung gegen Absturz auf einem

Satteldach

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12 Schutz gegen Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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DIN EN 363 „PSA g. A.; Auffangsysteme“DIN EN 795 „Schutz gegen Absturz; Anschlageinrichtungen

und Prüfverfahren“.

Die persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz bestehen ausverschiedenen Einzelelementen, an die, je nach Anwendungsfallkombiniert, hohe Sicherheitsanforderungen gestellt werden.

Auffanggurte bestehen aus körperumfassenden Gurtbändern, diebei bestimmungsgemäßer Verwendung abstürzende Personen si-cher halten bzw. auffangen. Die Abb. 12.2 bis 12.4 zeigen dengrundsätzlichen Aufbau von Auffanggurten nach DIN EN 361,und die Abb. 12.5 und 12.6 einen richtig angelegten Auffang-gurt.

Auffanggurte mit seitlichen Halteösen können unter Zuhilfenahmegeeigneter Verbindungsmittel aIs Haltegurt verwendet werden.

Abb. 12.2: Auffanggurt mit rückseitiger Fangöse und zwei seitlichen Halteösen

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Abb. 12.5 und 12.6: Angelegter Auffanggurt

Abb. 12.4: Auffanggurte mit rückseiti-

ger Fangöse, zwei seitlichen Halteösen

und einer vorderen Steigschutzöse

Abb. 12.3: Auffanggurt mit vorderer und

rückseitiger Fangöse und zwei seitlichen

Halteösen mit zusätzlichem Rückenpolster

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Verbindungsmittel nach DIN EN 354 sind Einrichtungen, mit de-nen der Auffanggurt mit dem Anschlagpunkt verbunden wird. Siebestehen aus Chemiefaserseilen, Drahtseilen, Gurtbändern und inbesonderen Fällen auch aus Ketten (nicht geeignet für Arbeiten inder Nähe spannungsführender Teile). Beide Enden des Verbin-dungsmittels müssen feste Endverbindungen haben. Das ge-brauchsfertige Ende kann Verbindungselemente (z. B. Karabiner-haken) tragen oder eine gespleißte Seilschlaufe sein.

Die Länge eines unveränderlichen oder einstellbaren Verbindungs-mittels darf einschließlich eines Falldämpfers und der Endverbin-dungen (Verbindungselemente oder Schlaufen) nicht mehr aIs2,00 m betragen.

Die Einstellvorrichtung muss so eingebaut sein, dass ein einstellba-res Verbindungsmittel nicht mehr aIs 2,00 m auseinandergezogenwerden kann. Die dazwischen liegenden Enden des einstellbarenVerbindungsmittels müssen geeignete Endverbindungen aufweisen(Abb. 12.7 bis 12.10).

Verbindungsmittel mit Längeneinstellvorrichtung haben die Aufga-be, dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, die erforderliche kür-zeste Seillänge einzustellen, um die bei einem Absturz auftretendeStoßkraft und die Fallstrecke so gering wie möglich zu halten.

12 Schutz gegen Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 12.7: Verbindungsmittel, bestehend aus Karabinerhaken mit integriertem Fall-

dämpfer, Seil und Karabinerhaken

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Falldämpfer nach DIN EN 355sind als Bestandteil des Auf-fangsystems zu verwenden. Sieverringern die bei einem Ab-sturz auf die Person, den Gurtund die Anschlageinrichtungwirkenden Kräfte. (Abb. 12.11und 12.12)

Abb. 12.13 zeigt ein mitlaufen-des Auffangerät mit bewegli-cher Führung an einem Seil mitintegriertem Falldämpfer, nachDIN EN 353-2, wie es oft beiElektroinstallationsbetrieben imEinsatz ist.

Mitlaufende Auffanggeräte bil-den mit der vom Hersteller mit-gelieferten beweglichen Führung(Chemiefaserseil, Drahtseil) eineEinheit. Die bewegliche Füh-rung hat am freien Ende eineSeilendsicherung, die ein Tren-nen des Gerätes von der Füh-rung verhindert.

Es gibt auch mitlaufende Auf-fanggeräte, die sich an belie-biger Stelle der beweglichenFührung anschließen und lösenlassen. Die sichere Funktion istnur dann gewährleistet, wenn

Abb.12.8: Beispiele verschiedener Verbindungsmittel

Abb. 12.9: Beispiele verschiedener Verbindungsmittel

Abb. 12.10: Beispiele verschiedener Verbindungs-

mittel

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Schutz gegen Absturz

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das mitlaufende Auffanggerätan der vom Hersteller vorge-gebenen beweglichen Führungangeschlossen ist (Abb. 12.14und 12.15).

12 Schutz gegen Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 12.12: Aufreißfalldämpfer (Bandfalldämpfer) mit Verbindungsmittel und beidseitigem

Karabinerhaken

Abb. 12.13: Mitlaufendes Auffanggerät mit beweglicher Führung (Falldämpfer integriert)

Abb. 12.11: Reibungsfalldämpfer mit Verbindungs-

mittel, integriert im Karabinerhaken

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Es ist zu beachten, dass das mitlaufende Auffanggerät ausschließ-lich bei vertikaler Anordnung der beweglichen Führung mit oberenAnschlagpunkt eingesetzt werden darf.

Die Länge des dabei zu benutzenden Verbindungsmittels beträgteinschließlich des energieabsorbierenden Einzelteils bzw. Fall-dämpfers je nach Hersteller und Ausführung nicht mehr als 1,00 m.

Große Umsicht ist auch bei der Wahl des oberen Anschlagpunktesund beim Anschlagen der Verbindungsmittel notwendig. Die Abb.12.16 und 12.17 zeigen Beispiele für das richtige Anschlagen.Die Abb. 12.18 zeigt, was nicht zulässig ist.

An dieser Stelle sei unbedingt erwähnt, dass Knoten in Seilen vonAnschlagmitteln grundsätzlich (auch zur Seilkürzung) nicht zuläs-sig sind, weil diese die Bruchkraft der Verbindungsmittel erheblichmindern können.

Abb. 12.14: Verbindungsmittel am mitlaufenden

Auffanggerät

Abb. 12.15: Benutzung von einem

mitlaufenden Auffanggerät beim

Besteigen eines Gittermastes

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Schutz gegen Absturz

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Niemals darf ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer um einen An-schlagpunkt geschlungen und der Karabinerhaken am Verbin-dungsmittel eingehakt werden, da hierdurch der Falldämpferaußer Funktion gesetzt wird (Abb. 12.18).

12 Schutz gegen Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 12.17: Richtig angeschlagen,

Umschlingen des Verbindungsmittels an

einer Tragkonstruktion und Einhaken des

Karabinerhakens am Seil

Abb. 12.16: Richtig angeschlagen, Karabiner-

haken an Öse oder Ringschraube

Abb. 12.18: Falsch angeschlagen, so

wird der Falldämpfer unwirksam

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Ist der obere Anschlagpunkt vom zu si-chernden Arbeitsplatz so weit entfernt,dass ein max. 2,0 m langes Verbindungs-mittel nicht mehr ausreicht, ist zu prüfen, obHöhensicherungsgeräte verwendet werdenkönnen.

Höhensicherungsgeräte nach DIN EN 360(Abb. 12.19) fangen eine Person mit ange-legtem Auffanggurt bei einem Sturz selbst-tätig bremsend ab.

Hierbei wird die Fallstrecke begrenzt unddie auf den Körper wirkenden Stoßkräftegemindert. Solche Geräte gestatten einfreies Bewegen innerhalb des Auszugberei-ches des Seiles oder des Bandes.

Sie dürfen nur in Verbindung mit Auffanggurten verwendet wer-den. Zur Vermeidung von Pendelbewegungen bei einem Absturzsollen sie möglichst lotrecht über dem Benutzer angeschlagen wer-den. Dabei ist die Gebrauchsanleitung des Herstellers zu beach-ten. Der Einsatz eines zusätzlichen Falldämpfers ist nicht erforder-lich, da die eingebaute Bremseinrichtung eine ausreichendeDämpfung sichert.

Beim Betreten von Schuttgütern (z. B. in Bunkern und Silos) dürfenHöhensicherungsgeräte nicht verwendet werden, da die Gerätebei geringer Auszugsgeschwindigkeit (Versinken im Schüttgut) desVerbindungsmittels nicht ansprechen.

Abb. 12.19: Höhensicherungsgerät

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Schutz gegen Absturz

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Die Unfallverhütungsvorschrift „Leitern und Tritte“ BGV D 36 for-dert, dass bei Absturzhöhen über 5 m an Steigleitern Einrichtun-gen zum Schutz gegen Absturz von Personen vorhanden sein müs-sen. Bei Absturzhöhen von mehr als 10 m müssen Steigleitern mit„Steigschutzeinrichtungen“ ausgestattet sein!

„Steigschutzeinrichtungen“ (DIN EN 353-1)bestehen aus mitlaufenden Auffanggerätenund festen Führungen (Abb. 12.20). AlsFührung kommen i.d.R. feste Schienen oderfestverspannte Stahlseile zum Einsatz. DieLänge des Verbindungsmittels zwischen derSteigschutzöse des Auffanggurtes und derVorderkante der Führung darf max. 300mm betragen. Eine Verlängerung des Ver-bindungsmittels bedeutet Lebensgefahr, dadas Auffangsystem nicht mehr funktioniert.

Alle Teile von Auffangsystemen müssen miteinem geeigneten Verfahren ohne schädli-che Auswirkungen auf die Werkstoffe klarund dauerhaft gekennzeichnet sein, u.a.:

• Nummer der angewendeten Norm

• Typbezeichnung

• Name, Warenzeichen oder andereZeichen des Herstellers

• Seriennummer des Herstellers, der die Feststellung der Her-kunft des Produkts ermöglicht.

• Herstellungszeitraum (Monat/Jahr)

• Hinweis, die Anleitung des Herstellers zu beachten

• CE-Kennzeichnung.

12 Schutz gegen Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abb. 12.20: Steigschutz an Leitern

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Jedem Erzeugnis muss eine Gebrauchsanleitung beiliegen, ausder eindeutig die sichere Anwendung des Systems zu erkennen ist.

Weitere Informationen für die Praxis finden Sie in den „Regeln fürden Einsatz von Persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz“BGR 198 und in den „Regeln für den Einsatz von PersönlicherSchutzausrüstung zum Halten und Retten“ BGR 199.

Befinden sich die Arbeitsplätze am Wasser, oder besteht ander-weitig die Gefahr des Ertrinkens, sind die „Regeln für den Einsatzvon persönlichen Schutzausrüstungen gegen Ertrinken“ BGR 201,zu beachten.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Schutz gegen Absturz

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Die persönlichen Schutzausrüstungen unterliegen den in nationa-les Recht umgesetzten Vorschriften der „Richtlinie des Rates der Eu-ropäischen Gemeinschaft zur Angleichung der Rechtsvorschriftender Mitgliedsstaaten für persönliche Schutzausrüstungen“ (89/686/EWG). Die „8. Verordnung zum Gerätesicherheitsgesetz“vom 10. 06. 1992 regelt das Inverkehrbringen persönlicher Schutz-ausrüstung. Alle persönlichen Schutzausrüstungen müssen den An-forderungen des Anhangs II der Richtlinie 89/686/EWG ent-sprechen und mit der CE-Kennzeichnung (Abb. 13.1) versehensein.

Nach den EU-Regelungen, die seit 01. 07. 1995 auch für die Bun-desrepublik Deutschland verbindlich sind, werden 3 Kategorienvon persönlichen Schutzausrüstungen unterschieden.

Die Kategorie I enthält solche PSA, die zum Schutz gegen gering-fügige Gefahren, deren Wirkung noch dazu so allmählich eintritt,dass der Benutzer der PSA sie rechtzeitig wahrnehmen kann, ein-gesetzt werden. Das sind PSA zum Schutz gegen oberflächlichemechanische Verletzungen, schwach aggressive Reinigungsmittel,Risiken bei der Handhabung von Teilen mit Temperaturen unter50 °C, gewöhnliche Witterungsbedingungen oder mechanischeSchwingungen u. Ä. (z. B. Handschuhe, Arbeitsschürzen, wetter-gerechte Kleidung, Kopfschutz, Sonnenbrillen usw.).

Die Kategorie II enthält solche PSA, die der Abwehr von Gefahrenfür Sicherheit und Gesundheit dienen (z. B. Gehörschützer, Ma-schinenschutzanzüge, Arbeitsschutzhelme, Sicherheitsschuhe undSchutzschuhe).

Die Kategorie III enthält PSA, die gegen tödliche Gefahren oderauch ernste und irreversible Gesundheitsschäden schützen sollen.Das sind Gefahren, bei denen man davon ausgehen muss, dass

13 PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNGEN –VORSCHRIFTEN DER EUROPÄISCHEN UNION . . .

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der Benutzer das unmittelbare Wirksamwerden der Gefahr nichtrechtzeitig erkennen kann (z. B. Atemschutzgeräte, Tauchgeräte,PSA gegen chemische Einwirkungen oder ionisierende Strahlung,Wärme- u. Kälteschutzkleidung, PSA zum Schutz gegen Gefahrender Elektrizität oder PSA zum Schutz gegen Absturz).

Für alle Kategorien der PSA ist eine EG-Konformitätserklärung desHerstellers oder seines Beauftragten nach Anhang II der Richtlinie89/686/EWG erforderlich.

Einer EG-Baumusterprüfung unterliegen alle PSA der Kategorie IIund III durch eine unabhängige Prüfstelle. Die unabhängige Prüf-stelle stellt fest und bescheinigt, dass das vorgelegte Muster derPSA den Bestimmungen der Richtlinie entspricht. Handelt es sichum eine komplexe PSA der Kategorie III, so ist zusätzlich eineQualitätskontrolle nach Art 11 der EWG-Richtlinie durchzuführen.Das kann entweder durch Überwachung der Produktion durcheine unabhängige Prüfstelle oder durch die Installation eines Qua-litätssicherungssystems erfolgen.

Bei der CE-Kennzeichnung mit dem Konformitätszeichen ist beiPSA der Kategorie III die Nummer der notifizierten Stelle (unab-hängige Prüfstelle) anzugeben.

Abb. 13.1: Kennzeichnung mit dem CE-Konformitätszeichen

0340

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Persönliche Schutzausrüstungen – Vorschriften der EG

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DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Normblätter zu beziehen von Beuth-Vertrieb GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln

BGV Unfallverhütungsvorschriftzu beziehen von Berufsgenossenschaft der Feinmechanikund Elektrotechnik Gustav-Heinemann-Ufer 130, 50968 Köln oder vom Carl Heymanns-Verlag KG, Luxemburger Straße 449, 51149 Köln

VDE VDE-Bestimmungen des Verbandes Deutscher Elektrotechniker bearbeitet von Deutscher Elektrotechnischer Kommissionim DIN und VDE (DKE), zu beziehen vom VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin

BGR Berufsgenossenschaftliche RegelBGI Berufsgenossenschaftliche Information

Carl Heymanns-Verlag KG, Luxemburger Straße 449, 51149 Köln

TRGS Technische Regeln für Gefahrstoffe

14 VERWENDETE ABKÜRZUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Wir bedanken uns für die Unterstützung sowie für die Bereit-stellung von Fotos, Prospekten und Informationen bei folgendenFirmen:

Alwit GmbH, 46446 Emmerich Auergesellschaft GmbH, 12055 Berlin Bartels & Rieger, 50829 Köln Drägerwerk AG, 23558 Lübeck Friedmann GmbH, 86899 Landsberg-Lech John Glet GmbH, 10961 Berlin KCL-KÄCHELE-CAMA Later GmbH, 36124 Eichenzell Erwin Klein GmbH & Co, 70197 Stuttgart Dr. Kurt Korsing, 50739 Köln Werner Krenn GmbH, 45701 Herten Lupos-Schuhfabrik GmbH, 41836 Hückelhoven Marquardt und Schulz, 30449 Hannover 3M Deutschland GmbH, 41462 Neuss Racal Arbeitssicherheit GmbH, 63128 Dietzenbach SATA-Farbspritztechnik GmbH & Co, 70806 KornwestheimSTEAG AG HKW, 44653 Herne

KWB, 46562 Voerde Steinacker & Hartmann GmbH, 86720 Nördlingen TEMPEX GmbH, Schutzausrüstungen, 89522 Heidenheim

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Schutz gegen Gefahren des elektrischen Stromes

Elektrische Energie wird bei fast allen handwerklichen und indus-triellen Tätigkeiten benötigt. Auch der elektrotechnische Laie hatdaher häufig Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln und Anla-gen.

• Schutz gegen die Gefahren des elektrischen Stromes unterallen Umständen erforderlich.

Wir haben daher auch für den elektrotechnischen Laien Sicher-heitsregeln zusammengestellt.

Die Sicherheitsregeln für den elektrotechnischen Laien

v1 Überzeugen Sie sich vor der Benutzung elektrischer Geräteoder elektrischer Anlagen von ihrem einwandfreien Zustand.

v2 Bedienen Sie nur die dafür bestimmten Schalter und Stellein-richtungen. Keine Einstellungen an Sicherheitseinrichtungenverändern.

v3 Grundsätzlich keine nassen elektrischen Geräte benutzen undkeine nassen elektrischen Anlagen bedienen, auch nicht,wenn nur Ihre Hände oder Füße nass sind. (Die Ausnahmensagt Ihnen die Elektrofachkraft.)

v4 Bei Störungen sofort Spannung abschalten, Stecker ziehen.Tun Sie danach nur das, was Sie gefahrlos beherrschen.

v5 Melden Sie Schäden oder ungewöhnliche Erscheinungen anelektrischen Geräten oder Anlagen sofort der Elektrofachkraft.

Gerät oder Anlage nicht weiter verwenden und der Benut-zung durch andere Personen entziehen, auf Gefahren hinwei-sen.

15 ANHANG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die ergänzenden Regeln für besondere Situationen und Geräte

v6 Keine Reparaturen und „Bastelarbeiten“ – auch noch so einfa-cher Art – an elektrischen Geräten und Anlagen durchführen,wenn Sie über die damit verbundenen Gefahren und die si-chere Arbeitsweise keine ausreichenden Kenntnisse besitzen.

v7 Informieren Sie sich vor der Benutzung von Elektrohandwerk-zeugen und anderen transportablen elektrischen Geräten überdie besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Halten Sie diese Si-cherheitsmaßnahmen strikt ein.

Dies gilt insbesondere beim Einsatz unter besonderen Umge-bungsverhältnissen, wie z. B. extremer Hitze, Kälte, beiNässe, chemischen Einflüssen oder auch in feuer- bzw. explo-sionsgefährdeten Bereichen.

v8 Schutzabdeckungen und Zugänge an elektrischen Betriebsstät-ten oder Schaltanlagen nie öffnen. Achten Sie auf Kennzeich-nungen oder Absperrungen, die Sie vor einer Berührung mitunter Spannung stehenden Leitungen oder Teilen warnen oderschützen sollen.

v9 Arbeiten in gefährlicher Nähe elektrischer Anlagen nur nachAnweisung einer verantwortlichen Elektrofachkraft durch-führen.

v10 Vor Beginn von Arbeiten in der Nähe von Freileitungen oderKabeln besondere Sicherheitsmaßnahmen treffen. InformierenSie sich über die Regelungen, die für solche Arbeiten vom Be-treiber der Anlage zusammengestellt worden sind und richtenSie sich danach. Sie erhalten vom nächsten Elektrizitäts-Ver-sorgungsunternehmen alle nötigen Hinweise.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Anhang

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