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Hoffnung Europa? Asyl und Fremdsein youngCaritas Anregungen für den Unterricht in Unter- und Oberstufe

Hoffnung Europa? - youngCaritas · 2013-10-14 · religiöser und rassistischer Diskriminierung und/oder Zahlen, Daten, Fakten In den Medien und im allgemeinen Sprachgebrauch wird

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Hoffnung Europa?Asyl und Fremdsein

youngCaritasAnregungen für den Unterrichtin Unter- und Oberstufe

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Impressum:2011 youngCaritas Österreich, Albrechtskreithgasse 19-21, 1160 Wien Redaktionsteam: yC Österreich, yC Steiermark, yC WienLayout: Martin Saboi

Inhalt4 .............................Zahlen, Daten, Fakten6 .............................Migration8 .............................Asyl12 ...........................Geschichten von Flucht20 ...........................Integration oder Assimilation22 ...........................Workshop Methoden 123 ...........................Workshop Methoden 224 ...........................Was tut die Caritas?25 ...........................Fremdsein in Österreich26 ...........................Selbst aktiv werden!27 ...........................Kontakte

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Liebe Lehrerinnen,liebe Lehrer!Ist Österreich ein Einwanderungsland? Brauchen wir Zuwanderung oder kommen zu viele Asyl-werberInnen zu uns? Wie gehen wir mit Asylsuchenden um? Und wie kann Integration gelingen? Der Umgang mit MigrantInnen und vor allem mit AsylwerberInnen wird in Österreich immer wieder heiß diskutiert. Das Thema „Integration“ ist ein Dauerbrenner in den Medien, in der politischen Auseinandersetzung und vor allem im Alltag in den Klassenzimmern, Parks und auf Sportplätzen. Den einen ist unsere Gesetzgebung und Handhabung nicht restriktiv genug, die anderen demonst-rieren gegen Abschiebungen.

Mit dieser Unterlage möchte die youngCaritas Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, im Umgang mit den Themen Migration, Asyl, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus unterstützen, denn wir wissen, dass diese immer wieder im Unterricht auftauchen. Wir haben die wichtigsten Fakten und Informationen nach der neuen Fremdengesetznovelle kurz und bündig zusammengefasst und liefern Begriffs-definitionen, damit Sie sich im Dschungel der vielen Halbwahrheiten und Vorurteile, die an den Stammtischen verbreitetet werden, leichter zurechtfinden. Wir möchten Ihnen Fakten zur Verfügung zu stellen, anhand derer Sie diesen wichtigen Themenkomplex mit jungen Menschen noch besser diskutieren können.

Die methodischen Anleitungen zur Behandlung des Themas im Unterricht sollen vor allem sensi-bilisieren und dazu anregen, über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich in die Situation von Flüchtenden und Fremden hinein zu fühlen. Zur Vertiefung des Themenkomplexes finden Sie eine ausführliche Link- und Literaturliste am Ende dieser Unterlage.

Wenn Sie Fragen haben oder möchten, dass Workshop-LeiterInnen von youngCaritas in Ihren Unter-richt kommen, um das Thema mit Ihren SchülerInnen intensiv zu bearbeiten, wenden Sie sich einfach an die youngCaritas in Ihrer Nähe. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung; alle Kontaktdaten finden Sie auf Seite 27 des Heftes.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen die Unterlagen helfen und wünschen Ihnenfür Ihre Arbeit alles Gute!

Ihre youngCaritas

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Flucht

Auf der Flucht befinden sich Menschen, die ihren Heimatort verlassen, weil sie dort in Gefahr sind. Viele Personen flüchten vor Bürgerkriegen oder internationalen Kriegen. Sie versuchen ihr Leben zu retten, indem sie an einen anderen Ort auswandern. Die meisten Menschen bringen sich zuerst in einem anderen Gebiet im eigenen Land oder in einem Nachbarland in Sicherheit. Nur wenn das nicht gelingt, treten sie eine weitere, oft gefährliche Reise in andere Länder an.

Warum Flucht?

Die Gründe für eine Flucht sind bedrohliche Lebenssi-tuationen der Flüchtlinge in ihrem Heimatland. Sogenannte „lebensbedrohliche Situati-onen“ können vielfältig sein: verschiedene Formen politi-scher, geschlechtsspezifischer, religiöser und rassistischer Diskriminierung und/oder

Zahlen, Daten, FaktenIn den Medien und im allgemeinen Sprachgebrauch wird in Österreich häufig von den Ausländern bzw. den Asylanten gesprochen. Damit werden alle Menschen, die aus anderen Ländern nach Österreich gekommen sind, in einen Topf geworfen. Dabei gibt es unterschiedlichste Personen-gruppen, die nach Österreich einwandern, mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten und Rechtsansprüchen in Österreich. Um die Argumentation zu erleichtern, liefern wir hier Definitionen, Fakten und Zahlen zu den unterschiedlichen Personengruppen.

Verfolgung, aber auch über Wirtschafts-, Umwelt- und Naturkatastrophen, bis hin zu Krieg und Vertreibung. Auch Strafverfolgung wegen Fahnenflucht und Kriegsdienst-verweigerung lässt Flüchtlinge Schutz vor der Verfolgung im Ausland suchen.

Flüchtlinge

Als Flüchtlinge bezeichnet man ganz allgemein Menschen, die ihre Heimat aufgrund verschiedener Gründe verlas-sen (müssen). In den meisten Fällen finden Flüchtlinge in unmittelbar benachbarten Regionen ihrer Heimat wenigs-tens vorübergehend Schutz; also entweder in einer anderen Gegend des Staates, dem sie angehören, oder in einem direkt angrenzenden Nachbar-land. Nur ein relativ kleiner Teil der internationalen Flüchtlinge schafft den meist sehr weiten Weg nach Europa (siehe Seite 6).

AsylwerberInnen

AsylwerberInnen sind Men-schen, die aus ihrem Land geflüchtet sind und nun um Aufnahme und Schutz in einem anderen Land ansuchen. Diese Frauen, Männer und Kinder verlassen ihre Heimat, weil sie dort aus politischen oder religi-ösen Gründen verfolgt werden. Manche fühlen sich in ihrem Herkunftsland auch aufgrund ihres Geschlechts bedroht. Daher fliehen sie in ein anderes Land, wo sie um Schutz bitten. Die Behörden des sogenann-ten Ziellandes überprüfen den Antrag und entscheiden, ob diesen Menschen das Recht auf einen Flüchtlingsstatus zusteht. Wenn ja, sind sie aner-kannte Flüchtlinge. In diesem Fall dürfen sie im Zielland bleiben, arbeiten und in die Schule gehen, sie erhalten Asyl (siehe auch Genfer Flüchtlings-konvention, Seite 8). Lehnen die Behörden den Antrag auf Asyl allerdings ab, so müssen die AsylwerberInnen in ihr Land zurückkehren. Nicht immer können die Menschen, deren Asylanträge abgelehnt wurden, sofort in ihr Heimat-land zurückkehren: Herrscht im Heimatland dieser Menschen Krieg oder Bürgerkrieg, so dürfen sie trotz des abgelehn-ten Antrags zumindest vorerst im Zielland bleiben, bis sich die Situation im Heimatland verbessert.

Quellen: http://www.unhcr.at/mandat/asylsuchende.htmlhttp://www.bpb.de/methodik/2KTRFK,2,0,Glossar.html#art2Bundeszentrale für politische Bildunghttp://www.mig-mag.com/glossar-zum-thema-migration.html

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AusländerInnen

Wer sein Heimatland verlässt und sich längere Zeit in einem anderen Land aufhält, der wird von der dortigen Bevölkerung als AusländerIn gesehen. Die Bezeichnung AusländerIn wird auf unterschiedliche Weise verwendet: Im engeren Sinn sind AusländerInnen Personen, die ihren offiziellen Hauptwohn-sitz in einem anderen Land haben, als in dem, in dem sie sich gerade aufhalten. Auch steht in ihrem Reisepass, dass sie nicht dem Aufent-haltsland angehören, sondern die Staatsbürgerschaft eines anderen Staates besitzen. Manche Leute verwenden den Begriff Ausländer aber auch, wenn sie Mitmenschen, die aus einem anderen Land stammen, beleidigen wollen. Um zu vermeiden, dass sich Personen mit einer anderen Staatsbür-gerschaft angegriffen fühlen, verwendet man nun häufiger die weniger belasteten Begriffe „Migrantinnen und Migranten.“

MigrantInnen

MigrantInnen ziehen aus unterschiedlichen Gründen vorübergehend oder für immer in ein anderes Land. Manche MigrantInnen sind aus ihrem Heimatland geflüchtet, weil es für sie sehr gefährlich war, dort zu leben. Andere stammen aus Ländern, in denen es schwer ist, einen Job zu bekommen, mit dem man eine Familie ernähren kann. Viele erhoffen sich ein besseres Leben für sich und ihre Kinder in einem anderen Land. Manche Menschen werden von ihrem Arbeitgeber an einen ent-fernten Arbeitsort geschickt, andere wollen weit weg von zu Hause studieren.

Zweite/dritte Generation

Viele Kinder und Erwachsene sind zwar selbst in dem Land geboren, in dem sie jetzt auch leben, doch ihre Eltern stammen aus anderen Ländern. Diese Personen, die direkte Vorfahren aus dem Ausland haben, werden auch als „Menschen mit Migrations-hintergrund“ bezeichnet.

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Definition Migration(biol. soziol. Wanderung):

„Migration, Wanderung, ist in der Soziologie und Sozio-geografie ein Begriff für den dauerhaften Wechsel des Lebensumfeldes einer Person, einer Gruppe oder einer Gesellschaft im geografischen und sozialen Raum. Als internationale Migration werden solche Wechsel des Wohnsit-zes bezeichnet, die im Zuge der Wanderungsbewegung nationalstaatliche Grenzen überschreiten.“(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Migration_(Soziologie))

UNO-Definition: Ein/e internationale/r MigrantIn ist eine Person, „die in ein anderes Land einreist und dort mindestens 12 Monate bleibt, nachdem sie vorher mindes-tens 12 Monate nicht in diesem Land war“.

Knapp 214 Millionen Menschen lebten im Jahr 2010 weltweit außerhalb ihres Geburtslan-des, davon sind 15 Millionen Flüchtlinge (AsylwerberInnen und Konventionsflüchtlinge).Die meisten internationalen MigrantInnen (70 Millionen) leben in Europa. Was den Zuzug in einzelne Staaten betrifft, sind die USA mit großem Abstand das bedeutendste Zielland für internationale MigrantInnen. 2010 lebten in den USA 42,8 Millionen Personen mit fremder Staatsbürgerschaft, gefolgt von der russischen Föderation mit 12,3 Millionen und Deutsch-land mit 10,8 Millionen.Die Lage bei den Flüchtlingen

ist umgekehrt: von den weltweit 15 Millionen internationalen Flüchtlingen kommt nur ein geringer Teil nach Europa und Nordamerika, dem größten Teil der Flüchtlinge wird in benach-barten Gebieten der jeweiligen Krisenregion Schutz gewährt. 2010 suchten die meisten Flüchtlinge in Asien (10,4 Milli-onen) und Afrika (2,3 Millionen) Schutz vor Verfolgung. Nach Europa kamen zum Vergleich 1,6 Millionen Asylsuchende. (Quelle: http://www.un.org/esa/popula-tion/migration/index.html - „International Migration Wall Chart“)

ZuwanderungszahlenÖsterreich

Nach Österreich wanderten im Jahr 2009 insgesamt 107.000 Personen ein (davon knapp 16.000 Asylsuchende und auch 16.000 zurückkehrende ÖsterreicherInnen), während gleichzeitig 87.000 Menschen das Land auch wieder verlie-ßen. Die Nettozuwanderung betrug also 20.000 Personen.

MigrationWanderungsbewegungen weltweit und in Österreich

Unter „Migration“ versteht man den Überbegriff, der all die verschiedenen Gründe für eine Wanderung subsumiert.

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54.000 ImmigrantInnen waren EU-BürgerInnen, mit einem Anteil von 18.000 Zuzügen haben unsere deutschen Nachbarn dabei bei Weitem die Nase vorn, gefolgt von Zuzügen aus Rumä-nien, Ungarn und der Slowakei. Alles in allem betrug Anfang 2010 der Anteil der ausländi-schen Wohnbevölkerung in Österreich 895.000 Personen, das entspricht 10,7% der Bevölke-rung. Auch hier stellen deutsche Staatsbürger mit 213.000 Personen den größten Anteil, gefolgt von 207.000 Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien und 183.000 Personen türkischer Herkunft.

Anders als Flüchtlinge kommen MigrantInnen zumeist nicht aufgrund von Krieg und Ver-folgung zu uns: Arbeit, Ausbildung, bessere Lebenschancen, Liebe und Heirat, Familienzu-sammenführung, Erfahrungen sammeln - das sind wohl die Hauptursachen, warum eine Person in ein anderes Land auswandert. Ein großer Teil der ZuwanderInnen kam im Zuge der Familienzusammenführung nach Österreich.2009 wurden in Österreich 22.225 Erstaufent-haltstitel an Nicht-EU-BürgerInnen ausgestellt. Aufenthaltsbewilligungen werden generell in unserem Land für maximal 18 Monate und nur für einen bestimmten Zweck ausgestellt und können über einen Zeitraum von fünf Jahren ver-längert werden. Nach diesen fünf Jahren kann

eine unbefristete Niederlassungsbewilligung ohne bestimmten Zweck erteilt werden. Um eine Staatsbürgerschaft kann frühestens nach sechs Jahren ununterbrochenem Aufenthalt in Öster-reich angesucht werden.Knapp ein Viertel der ImmigrantInnen verlässt Österreich wieder innerhalb eines Jahres. 57% der ZuwanderInnen bleiben länger als fünf Jahre in Österreich.Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich, so lässt sich erkennen, dass die Zuwanderung durch gezielte Suche nach Arbeitskräften (Gastarbeiter) zu Beginn der 70er-Jahre in Schwung kam, dann stagnierte und erst Anfang der 1990er-Jahre durch den Krieg und Zerfall von Jugoslawien eine neuerlich erhöhte Zuwan-derung bemerkbar war.

Quelle: Österreichischer Integrationsfond, http://www.integrationsfonds.at/publikationen/zahlen_und_fakten/statistik-jahrbuch_2010/integration_im_ueberblick/

Für die Zukunft lässt sich - ganz ideologiefrei - sagen, dass die Zuwanderung nach Öster-reich die dominierende Komponente für die Entwicklung der Bevölkerung darstellen wird, um Facharbeitskräftemangel und einer alternden Gesellschaft entgegenzuwirken.

© Pawloff

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Genfer Flüchtlingskonvention

Die Genfer Flüchtlingskonven-tion wurde am 28. Juli 1951 verabschiedet und trat 1954 in Kraft. Die Konvention definiert den Begriff „Flüchtling“ folgen-dermaßen:Ein Flüchtling ist eine Person, die „...aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationali-tät, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will; oder die sich als staatenlose infolge

solcher Ereignisse außerhalb des Landes befindet, in welchem sie ihren gewöhnli-chen Aufenthalt hatte und nicht dorthin zurückkehren kann oder wegen der erwähnten Befürchtungen zurückkehren will.“Jeder Asylantrag wird nach den Kriterien dieser Konvention geprüft; je nach Ergebnis wird entschieden, ob einer Person Asyl gewährt wird oder nicht.Ökonomische Gründe werden für die Definition einer Person als Flüchtling in der Genfer Flüchtlingskonvention nicht anerkannt. Das heißt die Gefahr, im eigenen Land z.B. zu verhungern, ist kein Grund, der für die Anerkennung als Flüchtling in einem anderen Land ausreicht. Migration erfolgt in der Regel in der Hoff-nung auf eine Verbesserung der Lebenssituation.

Festung Europa

In Europa wird von manchen PolitikerInnen und Medien vor unaufhaltbaren, riesigen Flüchtlingsströmen gewarnt. Die Europäische Union setzt alles daran, ihre südlichen

Grenzen zu „schützen“. Men-schen auf der Flucht werden als Feindbild aufgebaut, Men-schen, die eigentlich unsere Unterstützung brauchen und auf unsere Hilfe hoffen, werden als potenzielle Gefahr für unser Leben und unsere Sicherheit stilisiert. Tatsächlich ziehen sich die Industriestaaten aus ihrer Verantwortung zurück und versorgten 2010 nur 20% der Flüchtlinge weltweit. Die Europäische Union hat 2004 die Gründung von „Frontex“ beschlossen. Frontex ist die „Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedsstaaten der Europäi-schen Union“. Frontex befindet sich seit ihrer Gründung im Kreuzfeuer der Kritik. Die Orga-nisation sieht sich regelmäßig mit Vorwürfen konfrontiert, z.B. Bootsflüchtlinge am Meer abzufangen und in ihre Ursprungsländer zurückzubrin-gen, sodass diese Menschen keine Chance auf ein Asylver-fahren erhalten.

Asyl weltweit

2010 waren weltweit 43,7 Millionen Menschen auf der Flucht. 80 Prozent aller Flüchtlinge leben in Entwick-lungsländern. In den letzten zehn Jahren sind vor allem der Irak, Somalia, die Demo-kratische Republik Kongo und der Sudan Länder, aus denen Menschen flüchten müssen.

Asyl

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Asyl

Asyl in ÖsterreichAblauf des Asylverfahrens

Der Antrag auf Asyl erfolgt in den Erstaufnahmestellen (EAST) Ost in Traiskirchen (NÖ) bzw. der Erstaufnahme-stelle West in Thalham (OÖ) oder bei der Exekutive. In den EAST wird im Zuge des Zulassungsverfahrens geprüft, ob Österreich oder ein anderes EU-Land für das Asylverfahren zuständig ist. Sollte sich dabei herausstellen, dass sich der/die AntragstellerIn bereits in einem anderen EU-Land aufge-halten oder einen Asylantrag gestellt hat, wird ein soge-nanntes „Dublin-Verfahren“ eingeleitet und der/die Asyl-werberIn in das betreffende Land abgeschoben. Wird die Person zum Asylverfahren in Österreich zugelassen, erhält sie eine weiße Aufenthaltsbe-rechtigungskarte. Nach der Zulassung erfolgt die Zuteilung in ein sogenanntes „Grundver-sorgungsquartier“ in einem der Bundesländer. Es kann sich dabei um Flüchtlingshäuser/

Heime, Gasthöfe oder Pen-sionen handeln, in denen die BewohnerInnen ein Zimmer (oder auch mehrere) zur Verfügung gestellt bekommen. In manchen Fällen kann es sein, dass das Zimmer geteilt werden muss (das trifft dann eher bei Einzelpersonen zu). Es kann sich um eigens ange-mietete Wohnungen handeln, die den AsylwerberInnen zur Verfügung gestellt werden oder auch um Privatwohnungen. Je nachdem in welcher Art von Unterkunft die Asylwerber wohnen und wie diese betreut werden, bekommen sie auch unterschiedliche Beträge aus der Grundversorgung ausbezahlt (siehe Grundver-sorgung S. 10). Nach etwa zwei Monaten Wartezeit erhält der/die AsylwerberIn eine Ladung zur Einvernahme am zuständigen Bundesasylamt. Spätestens sechs Monate nach dieser Einvernahme sollte das Bundesasylamt über den Fall entscheiden - in der Realität warten AsylwerberInnen nicht selten jahrelang auf den

Ausgang ihres Verfahrens. Das Bundesasylamt entscheidet über die Paragraphen drei (Zuerkennung des inter-nationalen Schutzes), acht (Subsidiärer Schutz) und zehn (Ausweisung aus dem Bundesgebiet). Wird über §3 und §8 negativ entschieden, kann der/die AsylwerberIn persönlich oder mittels Rechts-beraterIn eine Beschwerde bei der zweiten Instanz, dem Asylgerichtshof, einlegen. Sollte der Asylgerichtshof, ansässig in Wien und Linz, ebenfalls negativ entscheiden, hat der/die AsylwerberIn die Möglichkeit, Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof einzulegen. Diese Beschwerde kann ausschließlich von einer RechtsanwältIn eingebracht werden. Die Kosten hierfür müssen von der Asylwerbe-rin/dem Asylwerber selbst getragen werden. Für das Einbringen der Beschwerde ist grundsätzlich eine Gebühr von Euro 220 zu bezahlen. Da diese Beschwerde aber nur von einem Anwalt gemacht

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werden kann, entstehen weitere Kosten. Deren Höhe hängt davon ab, wie viel Zeit der Anwalt für die Bearbeitung des Falles benötigt. Es gibt allerdings die Möglichkeit, die kostenlose Unter-stützung eines Rechtsanwalts zu beantragen - die sogenannte „Verfahrenshilfe“. Verfah-renshilfe wird nur dann gewährt, wenn sich die betreffende Person eine anwaltliche Vertretung nicht leisten kann. Das ist bei AsylwerberInnen meistens der Fall, weil sie zum allergrößten Teil mittellos sind. Bis der Verfassungsgerichtshof die Beschwerde anerkennt, kann der/die Asyl-werberIn jederzeit abgeschoben werden.

Zahlen Asylanträge & Nationen

Die Zahl der Asylanträge ist stark abhängig von weltweiten politischen Entwicklungen. Dennoch kann festgehalten werden, dass die Zahl der Asylanträge in Österreich in den letzten Jahren wesentlich abgenommen hat. 1999 wurden 20.129 Asylanträge gestellt. 2003 war mit 39.354 Anträgen das antragsstärkste Jahr im letzten Jahrzehnt. 2010 wurden nur 11.012 Asylanträge gestellt.Addiert man die Neuanträge aus dem Jahr 2010 und die laufenden Verfahren aus den Jahren davor, ergibt sich eine Zahl von ca. 22.000 AsylwerberInnen in Österreich, die auf eine Entscheidung in ihrem Verfahren warten.12010 war die Russische Föderation mit 2.322 Asylanträgen die antragsstärkste Nation. 1.582 Personen aus Afghanistan stellten 2010 einen Asylantrag, 622 aus dem Kosovo, aus Nigeria 573 und aus Indien 433 Personen. Zu den antragsstärksten Nationen zählen des Weiteren der Iran, Georgien, die Türkei, Serbien und der Irak. Die Zahl der Anträge von Personen aus diesen Ländern bewegt sich jeweils zwischen 300 und 400. 2010 stellten 934 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einen Asylantrag, 34 von ihnen waren jünger als 14 Jahre. Bei 247 von ihnen wurde im Zuge des Asylverfahrens die Volljährigkeit festgestellt.

Neues Fremdenrecht

Das neue Fremdenrechtspaket ist mit 1. Juli 2011 in Kraft getreten. Es beinhaltet vor allem Verschärfungen im Aufenthalts- und Asylrecht. Einerseits soll die Einreise von qualifizierten Fachkräften gefördert werden, gleichzeitig wird der Zuzug von deren Familienangehö-rigen wesentlich erschwert. Diese müssen aktuelle Kenntnisse der deutschen Sprache auf einfachem Niveau schon vor der Einreise

nachweisen. Auch für die bereits in Österreich lebenden Fremden wird ein höheres Sprachni-veau, nämlich Maturaniveau, Voraussetzung, um den bestehenden Aufenthaltstitel zu behalten oder die Chance auf einen besseren Aufent-haltstitel zu bekommen. Die Verhängung der Schubhaft soll verstärkt eingesetzt werden, bis zu 10 Monate Schubhaft innerhalb von 1 ½ Jahren sind nun möglich. Für AsylwerberInnen gilt innerhalb der ersten sieben Tage Anwesen-heitspflicht in der Erstaufnahmestelle, wodurch der Kontakt einer unabhängigen Beratungsstelle wie z.B. der Caritas Flüchtlingsberatung oder eines anderen Rechtsbeistandes zu den Flücht-lingen massiv erschwert wird.

Grundversorgung

Seit 1. Mai 2004 gilt in Österreich die Grundver-sorgungsvereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gemäß Artikel 15a B-VG (BGBl. Nr. I 80/2004). Die Grundversorgungsvereinbarung regelt die Versorgung von AsylwerberInnen während des Asylverfahrens, von subsidiär Schutzberechtigten, von Asylberechtigten in den ersten vier Monaten nach der Anerken-nung und von Fremden bis zur Durchführung der Abschiebung. Schutz- und hilfsbedürftige Fremde erhalten im Rahmen der Grundversor-gung eine Krankenversicherung, eine Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld und Bekleidungs-geld. Es gibt generell drei verschiedene Wohnmöglichkeiten: organisierte Unterkünfte, sog. „Flüchtlingspensionen“, mit Verpflegung, organisierte Unterkünfte mit Selbstversorgung und private Unterkünfte. Bei der ersten Unter-bringungsmöglichkeit erhalten die Fremden monatlich Euro 40 Taschengeld, bei der zweiten Unterbringungsmöglichkeit Euro150 statt der Verpflegung. Bei der dritten Unterbringungs-möglichkeit erhalten Erwachsene Euro 180 und Kinder Euro 80 für Verpflegung, Einzelpersonen zusätzlich einen Mietzuschuss von 110 Euro und Familien in Höhe von 220 Euro.Hinzu kommen kann noch eine Bekleidungsbei-hilfe von max. Euro 150 pro Jahr, diese wird über das Jahr verteilt ausbezahlt. Nachstehend ein Vergleich anhand eines Beispiels - ausgegangen wird von einer volljährigen Einzelperson in Wien in privater Unterkunft (Möglichkeit 3)2:

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1 Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Asylwesen/statistik/files/Asylstatistik_Jahresstatistik_2010.pdf (31.5.2011)2 Quelle: Grundversorgungsvereinbarung(BGBl I Nr. 80/2004) und Verordnung der Wiener Landesregierung zum Gesetz zur Bedarfsorientierten Mindestsicherung in Wien (LGBl für Wien Nr. 2011/09) abrufbar unter http://www.wien.gv.at/recht/landesrecht-wien/rechtsvorschriften/html/s0400100.htm (22.08.2011)

Subsidiärer Schutz/ Non-Refoulment-Prinzip

Der Subsidiäre Schutz wird Personen gewährt, denen der Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention nicht zuerkannt wird, die jedoch nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden können, da dort ihr Leben gefährdet wäre. Der subsidiäre Schutz wird befristet auf ein Jahr gewährt. Vor dem Ablauf kann per Antrag um Verlängerung angesucht werden. Nach fünf Jahren ist es möglich, um eine Niederlassungs-bewilligung anzusuchen. Mit der subsidiären Schutzberechtigung hat man freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Es ist auch möglich, in der Grund-versorgung zu bleiben, solange das monatliche Einkommen Euro 100 nicht übersteigt. Man kann innerhalb Österreichs seinen Wohnsitz frei wählen, das Land darf nur in speziellen Aus-nahmefällen für eine bestimmte Zeit verlassen werden. Schubhaft

Fremde können in Schubhaft genommen werden, wenn eine „durchsetzbare Auswei-sungsentscheidung“ vorliegt oder wenn der Verdacht besteht, dass der Fremde sich dem Verfahren entziehen könnte. Ein gelinderes Mittel ist anstelle von Schubhaft anzuwenden, wenn der Zweck der Schubhaft auch durch das gelin-dere Mittel erreicht werden kann. Die Behörde kann dem Fremden anordnen, an einem von der Behörde bestimmten Ort zu wohnen oder sich in regelmäßigen Abständen bei der Polizei zu melden oder einen angemessenen Geldbetrag bei der Behörde als Sicherheit zu hinterlegen. Menschen in Schubhaft befinden sich in Haft, ohne für ein strafrechtliches Delikt verurteilt worden zu sein.

Leistungen aus der Grundversorgung pro Monat(Ausländer)

Leistungen aus der Mindest-sicherung pro Monat(Inländer)

Lebensunterhalt € 180,- Mindestsicherung € 752,94

Mietzuschuss max. € 110,- davon für Wohnen € 188,24

Bekleidungsbeihilfe max. € 12,50 weitere Beihilfen

max. € 302,50 min. € 752,94

Humanitäres Bleiberecht

Humanitäres Bleiberecht kann Personen zuge-sprochen werden, die vor dem 1. Mai 2004 in Österreich eingereist sind und um Asyl ange-sucht haben. Beantragt wird das humanitäre Bleiberecht beim zuständigen Magistrat oder der Bezirkshauptmannschaft. Die Voraussetzungen, die der/die AntragsstellerIn zu erfüllen hat, betreffen Ausbildung, Integration, Beschäftigung, gute Deutschkenntnisse, Familienanbindung. Die Problematik hierbei ist beispielsweise, dass AsylwerberInnen während des Verfahrens nur unter erschwerten rechtlichen Rahmenbedin-gungen eine Beschäftigung aufnehmen können und meist über Jahre hinweg in ihren Quartieren „festsitzen“. Sie haben in dieser Zeit kein Geld, um sich Deutschkurse (inklusive dafür nötiger Fahrkosten) zu finanzieren, wenn diese nicht von ehrenamtlichen LehrerInnen gratis angeboten werden. Dadurch ist die Erfüllung der Voraus-setzungen für AsylwerberInnen oftmals sehr schwierig. Außerdem handelt es sich bei der Entscheidung über ein humanitäres Bleiberecht um eine sogenannte Ermessensentscheidung. Das heißt, dass nicht eines oder mehrere der Kriterien alleine ausschlaggebend sind, sondern dass alle Kriterien gegeneinander abgewogen werden müssen. Erfüllt der Fremde zum Beispiel ein Kriterium nicht, kann das Bleiberecht trotz-dem erteilt werden, wenn die anderen Punkte dafür sehr gut erfüllt wurden. Diese Form der Ermessensentscheidung lässt der Behörde also einigen Spielraum für die Bewertung der ein-zelnen Voraussetzungen, was leider in einigen Fällen bereits dazu geführt hat, dass trotz guter Erfüllung der meisten Kriterien dem Antrag nicht zugestimmt wurde.

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Seite 12

Geschichten von FluchtSchubhaft - was ist das?

Wie bereits im Kapitel zuvor erwähnt, handelt es sich bei der Schubhaft um eine sogenannte „Anhaltung“. Das bedeutet, dass der Schubhäftling, ähnlich wie ein verurteilter Krimineller, in einem Gefängnis sitzt und nicht hinaus darf. Die Schubhaft bedarf keiner richterlichen Anordnung und wird ohne Haftprüfung von Beam-tInnen einer Verwaltungsbehörde verordnet. Vollzogen wird diese Zwangsmaßnahme zumeist in Polizeianhaltezentren (PAZ) wo AsylwerberInnen und MigrantInnen bis zu zehn Monate angehal-ten werden können. Von Seiten des Staates soll die Schubhaft den reibungslosen Ablauf „notwendiger“ Abschiebungen sichern.

Was sonst, wenn nicht Strafe?

Wie sieht nun der Alltag in einem Anhaltezentrum der Polizei für einen „Schubhäftling“ aus? Vor allem: eintönig! Denn im Gegen-satz zu Häftlingen in Justizvollzugsanstalten (Strafhaft) gibt es für Schubhäftlinge selten Angebote, sich körperlich zu betätigen oder anderweitig abzulenken. Dazu kommen die Bedingungen der Haft. Bis zu 22 Stunden am Tag in engen, teils überfüllten Zellen; unzureichende medizinische Versorgung und schlechtes Essen. Schubhäftlinge haben nur eingeschränkten Zugang zu sanitären Einrichtungen. So dürfen die Insassen der Salzburger Schubhaft-anstalt zum Beispiel nur einmal pro Woche duschen, und das, obwohl viele von ihnen nur die Kleidung besitzen, die sie am Leib tragen.

Die Zustände der Gefangenschaft, die psychische Belastung und vor allem die Ungewissheit treiben die Menschen in Schubhaft immer wieder zu Hungerstreiks, zu Selbstverstümmelungen bis hin zu Suizidversuchen.(Quelle: http://no-racism.net/upload/446141670.pdf)

Schicksal: B. ausder DR Kongo

Frau B. ist vor drei Jahren aus ihrer Heimat, der Demokratischen Republik Kongo geflüchtet. Frau B. hat dort studiert und als Journalistin gearbeitet. Frau B. hat immer wieder regierungskritische Artikel verfasst. Bereits nach der Veröffentlichung des ersten Artikels wurde sie von einer Gruppe von Männern besucht, die ihr sagte, sie solle aufhören diese Beiträge zu schrei-ben. Sie solle ihren Beruf besser aufgeben! Frau B. arbeitete und schrieb weiter. Nach dem zweiten Artikel kamen die Männer wieder zu ihr, schlugen sie, bis bewusstlos war und drohten, sie umzu-bringen. Frau B. wandte sich an die Polizei, doch die BeamtInnen nahmen keine Anzeige auf und drohten ihr ebenfalls. Eines Tages, als sie von der Arbeit nach Hause kam, fand sie ihre Wohnung total verwüs-tet vor. Ihre Katze war erstochen und das Blut an den Wänden verschmiert worden. Sie fand einen Zettel „Gib auf, oder wir töten dich!“. Frau B. fühlte sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher und floh nach Österreich.

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Beispiel: Aufenthaltsberechtigungskarte

Seite 13

Diesen Teil können Sie herausnehmen!

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RRRUUU

KOLUMBIENKOLUMBIEN

ALBANIENALBANIENALBANIENALBANIENALBANIENALBANIENALBANIENALBANIEN

SUDAN

DEM. REP.KONGO

ANGOLAANGOLA

UKRAINE

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WEST-SAHARA

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SERBIENSERBIENSERBIENSERBIENSERBIEN(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)(inkl. Kosovo)

> 500.000250.000 bis 500.000100.000 bis 250.00010.000 bis 100.000< 10.000

HerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländer

Quellen: UNHCR, dtv-Atlas Weltgeschichte, Knaurs Historischer Weltatlas, APA; Fotos: APA, AP, Bundesarchiv, Reuters; Autoren: Josef Kirchengast, Julia Herrnböck, Valerie Krb, Fatih Aydogdu, Peter Frey

1,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.700

1,054.5001,054.5001,054.5001,054.5001,054.500

593.800593.800593.800593.800

450.800450.800

358.900358.900

338.500338.500338.500

275.500275.500275.500275.500

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1,070.5001,070.5001,070.5001,070.5001,070.500

Pakistan

Iran

Syrien*

Deutschland

Jordanien*

Kenia

Tschad

USA

Großbritannien

1

1

1

5

4

3338.5003338.5003

2

2

38.90638.90638.90638.906Österreich 3

* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen

Die größtenDie größtenDie größtenAufnahmeländerAufnahmeländerAufnahmeländerAufnahmeländer

Stand Ende 2009Stand Ende 2009Stand Ende 2009Stand Ende 2009

... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen

JÜDISCHE DIASPORA (hebräisch: galut)586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: EinTeil der jüdischen Bevölkerung siedelte nach Ägypten,586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: EinTeil der jüdischen Bevölkerung siedelte nach Ägypten,586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: Ein

die meisten wurden jedoch nach Babylon ins Exilgebracht. Dort wurden sie in geschlossenen Siedlungenuntergebracht, wo sie ihrem Glauben und ihren Traditio-nen weiterhin nachgehen konnten. Ausgehend von dortund Palästina verbreitete sich die jüdische Diaspora bisnach Kleinasien. Laut Schätzungen gab es um das Jahr 70v. Chr. zwei Millionen Juden in Palästina, vierMillionen im Römischen Reich und mindestenseine weitere Million in Babylonien und anderenLändern, die nicht unter der Herrschaft Romsstanden. So entwickelte sich beispielsweiseSpanien zu einem wichtigen geistigen Zentrumsdes Judentums, ab 1391 wurden die Juden jedochauch in Spanien verfolgt und hatten lediglich dieOption zur Flucht, Zwangstaufe – oder Hinrichtung.Mit der Vertreibung ab 1492 flüchteten viele vondort wieder ins heutige Palästina. Seit Mitte des 19.Jahrhunderts verschlechterte sich die Lage derjüdischen Bevölkerung in Osteuropa rapide,zahlreiche Pogrome in Russland zwischen 1890und dem Ende des ersten Weltkrieges führten zurEmigration von rund zwei Millionen Juden ausRussland in die USA.

VÖLKERWANDERUNGBereits im 2. Jahrhundert n. Chr. zogen die Goten in denSchwarzmeerraum, seitdem überschritten die Germanenimmer wieder die Grenzen des Römischen Reiches. Alseigentliche Völkerwanderung wird die Wanderung meistgermanischer, aber auch slawischer Stämme aus ihrenUrsprungsgebieten nach Süd- und Westeuropa bezeich-net. Den Höhepunkt erlebte die Bewegung, ausgelöstdurch den Einbruch der Hunnen in Südrussland,

zwischen dem 4. und 6. Jahrhun-dert, Folge war u. a. die Besiede-lung des heutigen Ungarn.Bedingt wurde die Migrationswel-le durch Bevölkerungswachstumund Nahrungsmittelknappheit.

REFORMATION, KIRCHEN-SPALTUNGDie Glaubenskriege von der Mittedes 16. bis ins 18. Jahrhundertzwischen Protestanten undKatholiken waren eine Zeit derFlucht und Auswanderung. DasPrinzip „cuius regio, eius religio“(„wessen Land, dessen Glaube“) –die Konfession des Fürsten war

bindend für die Einwohner – zwangAndersgläubige zum Auswandern. Etwa250.000 Hugenotten, französischebesonders vom Calvinismus beeinflussteProtestanten, flüchteten unter derVerfolgung Ludwigs XIV. ab 1685 insbeson-dere in die Schweiz, die Niederlande,England, Irland, Deutschland undNordamerika.

EUROPÄISCHE EINWANDERUNGIN DIE USADie Geschichte der USA ist eine der Einwan-derung. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 erfolgte dieBesiedelung durch Spanier, Franzosen und schließlichdurch englische Siedler um 1620 mit der Mayflower.Beginnend mit der gescheiterten Revolution immigrierenzwischen 1850 und 1930 fünf Millionen Deutsche nachNordamerika. Drei Millionen Menschen aus demÖsterreich-Ungarn der Periode 1876 bis 1910 tun esihnen gleich, danach folgen noch zwei Millionen Italiener.1,5 Millionen Iren flohen vor der Hungersnot im eigenenLand nach Amerika. Mehr als zwei Drittel der Einwande-rer erreichten die USA über New York. Zwischen 1900und 1929 kamen fast 19 Millionen Migranten in die USA,15 Millionen europäischer Herkunft.

IRISCHE HUNGERSNOT(1845–1849)Wegen der großen Kartoffelfäule undmehrjährigen Missernten verhunger-ten ab 1845 mehr als eine MillionIren im eigenen Land. Wer konnte,flüchtete auf der Suche nach Nahrung.Bis 1851 verließen fast zweiMillionen Iren die Insel, die meistenvon ihnen gingen nach Nordamerika.Bis 1900 verließen jedes Jahrweiterhin Zehntausende das Land.

ARMENISCHE FLUCHT

Dem Völkermord zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vorallem aber zwischen 1915 und 1916, fielen etwa 1,5Millionen Armenier zum Opfer. Fast die gesamteFührungsschicht der Armenier wurde von den 1909 andie Macht gekommenen Jungtürken ermordet, hunderttau-sende starben bei den Todesmärschen durch die WüsteAleppo. Etwa 100.000 überlebten durch Übertritt zumTürkentum, einer halben Million gelang die Flucht. Bisheute bestreitet die türkische Regierung den planmäßi-gen Mord der christlichen Armenier und schätzt die Zahlder Opfer auf nur 200.000.

Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Wanderungs- und Fluchtbewegungen. Viele dieser großen Migrationswellen haben einen religiösen, sozialen und/oderwirtschaftlichen Hintergrund. Im Zuge der Völkerwanderung brach gegen Ende des 5. Jahrhunderts das Weströmische Reich zusammen. Auf seinem Boden entstanden germanisch-romanische Reiche, die die europäische Kultur im Mittelalter entscheidend prägten und in gewisser Weise die „ideologische“ Basis eines vereinigten Europa schufen.

Das UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) nahm am 1. Jänner1951 seine Arbeit auf. Es wurde auf Beschluss der Uno-Vollversammlung gegrün-1951 seine Arbeit auf. Es wurde auf Beschluss der Uno-Vollversammlung gegrün-det, um die Flüchtlingsprobleme nach dem Zweiten Weltkrieg in den Griff zubekommen und die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention zu überwachen.Mit 30 Mitarbeitern war es ursprünglich auf drei Jahre angelegt. Neue Krisen,Konflikte und Kriege erzwangen den Weiterbestand. Heute beschäftigt dasUNHCR weltweit mehr als 6000 Mitarbeiter.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs führten vor 60 Jahren zur Grünheute vor größeren Aufgaben denn je. Anfang 2010 waren welt

davon rund 26 Millionen unter UNHCR-Mandat. Kriegerische KonfliUnterdrückung waren und sind die Haupturs

Das Zeitalter dDas Zeitalter deeDie Welt inBewegung

Große Wanderungs- und Fluchtbewegungen der Weltgeschichte

Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...

Hunnensturm (De Neuville)

Irisches Flüchtlingsschiff (Nachbau)

Deutscher Flüchtlingstreck aus dem Osten 1945

Flucht, Vertreibung und Deportationnach dem Zweiten Weltkrieg

ALGERIEN

sonstige FlüchtlingeNationale Flüchtlinge bis 1963 in Mio.

Deutsche

Franzosen

Polen

Juden

MAROKKO

SPANIEN

FRANKREICH

DÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARK

ITALIENITALIENITALIEN

JUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIEN BULGARIENBULGARIENBULGARIENBULGARIENBULGARIEN

GRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLANDGRIECHENLAND

RUMÄNIEN

Sibirien

UNGARNUNGARNUNGARNUNGARNSlowaken

West-UkrainerWest-UkrainerWest-UkrainerWest-UkrainerWest-Ukrainer

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KrimtatarenKrimtatarenKalmückenKalmückenKalmückenKalmückenKaukasierKaukasierKaukasierKaukasier

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B

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POLENPOLEN

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NLNL

AUSTRALIENAUSTRALIENAUSTRALIENAUSTRALIENAUSTRALIENAUSTRALIEN

KANADA

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LIBYEN ÄGYPTEN

JORDANIENJORDANIENJORDANIENJORDANIENJORDANIENISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAELISRAEL

LIBANONLIBANONLIBANONLIBANONLIBANONLIBANONLIBANONLIBANONLIBANON SYRIENSYRIEN

TÜRKEI

1,0

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0,20,120,120,120,120,12

0,120,12

0,120,12

0,120,120,120,120,120,12

0,120,120,120,120,120,120,120,12

1,3

0,520,520,520,520,520,52

0,240,240,240,24

0,240,240,24

0,48

0,160,160,16

0,160,160,160,160,160,16

0,160,160,16West-Ukrainer

0,16West-Ukrainer

0,160,160,160,160,160,160,160,160,16

0,080,080,080,080,080,080,080,080,080,08

0,080,080,080,080,08

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0,08

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0,080,08

0,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,04

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0,040,040,040,040,04

0,04

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0,240,240,240,24

0,240,240,24

0,240,240,240,60,60,6

JORDANIEN0,6

JORDANIENJORDANIEN0,6

JORDANIENJORDANIEN0,6

JORDANIEN

0,240,240,2412,6

4,44,4

0,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,04 0,04

0,40,40,4

0,040,040,040,040,040,04

0,80,4

0,040,040,04

0,040,040,040,04

0,040,04

Äthopien/Ertrea

Deportierte

internationale FlüchtlingeDP= Displaced Personsinternationale FlüchtlingeDP= Displaced Personsinternationale Flüchtlinge

Araber

Flüchtlingsländer *bis 20 %bis 30 %über 30 %

* Anteil derFlüchtlingean der Gesamt-Flüchtlingean der Gesamt-Flüchtlinge

bevölkerung

Jüdische Auswanderernach Israel (1948–1951)Jüdische Auswanderernach Israel (1948–1951)Jüdische Auswanderer

IIInnnddddooonnneeeesssiiieeeeennnn

VIETNAM

SOMALIA

UUUANDAANDAANDAANDA

IRAK AFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTAN

N

CHINA

RUSSLAND

SRI LANKA

KEI

BURMA(Myanmar)(Myanmar)

Der Irak, AfghanistanAfghanistan und SomaliaSomalia waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010wenig geändert. Dazu kamen die „traditionellen“ Krisengebiete inwenig geändert. Dazu kamen die „traditionellen“ Krisengebiete inAfrika (Sudan, Kongo), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht ausSri Lanka und Fluchtbewegungen ausund Fluchtbewegungen aus BurmaBurma (Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) undVietnam aufgrund der politischen Situation. In Europa warenaufgrund der politischen Situation. In Europa warenRussland (Kaukasus-Konflikte) und die(Kaukasus-Konflikte) und die(Kaukasus-Konflikte) und die TürkeiTürkeiTürkeiTürkei (Kurden) die größten(Kurden) die größten(Kurden) die größten(Kurden) die größtenHerkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer. SerbienSerbien schließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch den KosovoKosovoKosovoKosovoKosovo mit ein. Seit dermit ein. Seit der(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hatsich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.

Flüchtlinge und Binnenflüchtlinge(IDPs - Internally DisplacedPersons) unter UNHCR-Mandat,von den Asylsuchenden ca.200.000 unter UNHCR-Mandat,Stand Ende 2009

Zentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenOstafrika, Horn von AfrikaWestafrikaSüdliches AfrikaNordafrikaNaher /Mittlerer OstenSüdwestasienZentralasienSüdasienSüdostasienOstasien, PazifikOsteuropaSüdosteuropaZentraleuropaNord-, West-, SüdeuropaNordamerika, KaribikLateinamerikaSumme

Flüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region Asylsuchende

2,520.2102,520.2103,429.4403,429.4403,429.4403,429.440

519.140519.140––

1,802.0001,802.0002,191,690

–434.900

67.290–

1,018.600340.810

–––

3,303.98015,628.060

19.91064.360

9.320325.690

3.94030.240

4.3002.1406.760

22.3907.0309.980

5206.240

276,590125.200

68.560983.440

969.280813.130149.030143.420130.800

1,875.1202,811.240

8.060294.040403.410339.250

29.400120.280

30.8401,466.920

444,960367.370

10,396.550

Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeRegion AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeRegion Asylsuchende

PALÄSTINENSERNach der Gründung des StaatesIsrael am 14. Mai 1948 und demfolgenden Angriff aller arabischenNachbarstaaten flüchteten etwa700.000 Palästinenser. Mit ihrenNachkommen ist die Zahl derVertriebenen laut demUN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) bis heuteauf mehr als 4,5 Millionenangestiegen. Sie leben in Jordani-en, dem Libanon und Syrien sowieim Westjordanland und imGazastreifen, ein Drittel von ihnennoch immer in Lagern.

KOREAKRIEGDer Koreakrieg 1950–53 forderte nach Schätzungen rund drei Millionen Todesopfer und setztedurch die wechselseitige Besetzung fast der gesamten Halbinsel durch die kommunistischen unddie westlichen Truppen Millionen Flüchtlinge in Bewegung. Heute befürchtet China eineFluchtwelle aus Nordkorea, falls das stalinistische System zusammenbricht, und hält vor allemdeshalb seine schützende Hand über das Kim-Regime.

BANGLADESCHDer Krieg, der 1971 zur Unabhän-gigkeit von Bangladesch, demehemaligen Ostpakistan führte,löste die größte Wanderungsbe-wegung aus, mit der das UNHCRbisher konfrontiert war: Rundzehn Millionen Menschen flohennach Indien. In Bangladeschselbst leben bis heute nochmehrere hunderttausendUrdu-sprechende Pakistani inFlüchtlingslagern.

JUGOSLAWIENKRIEGEDie Kriege im Zuge der AuflösungJugoslawiens von 1991 bis 1999setzten auf dem Balkan MillionenMenschen in Bewegung. Alleinaus Bosnien-Herzegowina flohenrund 1,2 Millionen, die meisten inandere Länder Ex-Jugoslawiensund nach Westeuropa. DieRückführung der Flüchtlingefunktioniert in Kroatien relativ ambesten: Von rund 300.000serbischen Flüchtlingen warenlaut UNHCR bis März 2010 93.000nach Kroatien zurückgekehrt. DieRückkehr von Flüchtlingen nachBosnien und in den Kosovoverläuft dagegen stockend.

AFRIKAInterne Konflikte und Bürgerkriege lösten vom Beginn der 1990er-Jahre an in mehreren afrikani-schen Staaten massive Flüchtlingswellen aus. Aus dem Sudan, dem Kongo (Demokratische

Republik) und Somaliaflohen Millionen Menschen indie Nachbarländer. DieSchaffung eines neuenStaates im Südteil des Sudankönnte die Lage zumindestteilweise stabilisieren. AusNord- und Westafrika ist seitJahren eine Migrationsbewe-gung über das Meer nachEuropa im Gange. Dabeikommt es immer wieder zuTragödien durch denUntergang überfüllter odernicht hochseetauglicherBoote.

KOLUMBIENAls Folge der Kämpfe zwischen Armee und paramilitärischen Gruppen auf der einen undGuerillatruppen auf der anderen Seite ist Kolumbien das Land mit der größten Zahl von Binnen-vertriebenen ( 2009 rund drei Millionen). In Ecuador sind offiziell mehr als 50.000 kolumbiani-sche Flüchtlinge registriert, Schätzungen zufolge leben dort aber mehr als 170.000.

UNGARNKRISE 1956Während der ungarischen Revoluti-on 1956, die von den Kommunis-ten mit sowjetischer Hilfe blutigniedergeschlagen wurde, flüchte-ten rund 200.000 Ungarn nachÖsterreich. Zehntausende wander-ten rund 200.000 Ungarn nachÖsterreich. Zehntausende wander-ten rund 200.000 Ungarn nach

ten nach kürzerem oder längeremZwischenaufenthalt in andereLänder aus.

ČSSR-INVASION 1968Nach der Niederschlagung des

„Prager Frühlings“ im August 1968„Prager Frühlings“ im August 1968durch Truppen des WarschauerPakts flüchteten 208.000 Bürgerder Tschechoslowakei nach Öster-Pakts flüchteten 208.000 Bürgerder Tschechoslowakei nach Öster-Pakts flüchteten 208.000 Bürger

reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerikaund Australien. Zwischen 2000 und 3000 wählten Österreich als neue Heimat.reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerikaund Australien. Zwischen 2000 und 3000 wählten Österreich als neue Heimat.reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerika

JUGOSLAWIENKRIEGENach dem Zerfall Jugoslawiens kamen 1991/92 rund 13.000 Kroaten nach Österreich, von denendie meisten wieder zurückkehrten, und an die 90.000 Bosnier, von denen rund 60.000 inÖsterreich blieben. Von den 1999 vertriebenen Kosovo-Albaner nahm Österreich 5000 auf. Nachdem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen anseiner Bevölkerungszahl hat Österreich mit sechs Flüchtlingen pro tausend Einwohner diedem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen anseiner Bevölkerungszahl hat Österreich mit sechs Flüchtlingen pro tausend Einwohner diedem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen an

meisten Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien aufgenommen.

TSCHETSCHENIENKRIEGIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge ausder russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 FlüchtlingeIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge ausder russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 FlüchtlingeIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge aus

aus der Russischen Föderation in Österreich.der russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 Flüchtlingeaus der Russischen Föderation in Österreich.der russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 Flüchtlinge

ndung der Uno-Flüchtlingsbehörde UNHCR. Diese stehtweit mehr als 43 Millionen Menschen auf der Flucht,kte und Bürgerkriege, wirtschaftliche Not und politische

sachen großer Fluchtbewegungen.

eer Flüchtlinger Flüchtlinge

Drei Wanderbewegungen der Weltbevölkerung 1821–1900 Aufnahmeland ÖsterreichDrei Wanderbewegungen der Weltbevölkerung 1821–1900 Aufnahmeland Österreich

Massenflucht aus Srebrenica Juli 1995

Sudanesische Flüchtlinge im Tschad

Pakistanische Flüchtlinge in Bangladesch

Flüchtlingslager im Gazastreifen

Flucht aus Ungarn

Große Fluchtwellen seit 1948

Auswanderung aus Europa

Auswanderung aus Japan

Auswanderung aus China

Auswanderung aus Indien

Abwanderung aus demeuropäischen Teil Russlands

SÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKA

KanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanadaKanada

GuayanaGuayanaGuayanaGuayanaGuayana

KARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIKKARIBIK

BrasilienBrasilien

CHINA

IndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesien

SchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchwedenSchweden

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3,63,63,63,63,63,63,63,63,63,6MillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionen

KalifornienKalifornienKalifornienKalifornienKalifornienKalifornien

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1860 bis 19001860 bis 19001860 bis 1900550.000

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33,633,6 MillionenMillionen1826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 19201826 bis 1920

2,32,3MillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionen

KANADAKANADA

USA

Page 15: Hoffnung Europa? - youngCaritas · 2013-10-14 · religiöser und rassistischer Diskriminierung und/oder Zahlen, Daten, Fakten In den Medien und im allgemeinen Sprachgebrauch wird

RRRUUU

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> 500.000250.000 bis 500.000100.000 bis 250.00010.000 bis 100.000< 10.000

HerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländerHerkunftsländer

Quellen: UNHCR, dtv-Atlas Weltgeschichte, Knaurs Historischer Weltatlas, APA; Fotos: APA, AP, Bundesarchiv, Reuters; Autoren: Josef Kirchengast, Julia Herrnböck, Valerie Krb, Fatih Aydogdu, Peter Frey

1,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.7001,740.700

1,054.5001,054.5001,054.5001,054.5001,054.500

593.800593.800593.800593.800

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358.900358.900

338.500338.500338.500

275.500275.500275.500275.500

269.400269.400269.400269.400

1,070.5001,070.5001,070.5001,070.5001,070.500

Pakistan

Iran

Syrien*

Deutschland

Jordanien*

Kenia

Tschad

USA

Großbritannien

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1

1

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2

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* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen* Regierungsschätzungen

Die größtenDie größtenDie größtenAufnahmeländerAufnahmeländerAufnahmeländerAufnahmeländer

Stand Ende 2009Stand Ende 2009Stand Ende 2009Stand Ende 2009

... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen... und wohin sie gehen

JÜDISCHE DIASPORA (hebräisch: galut)586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: EinTeil der jüdischen Bevölkerung siedelte nach Ägypten,586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: EinTeil der jüdischen Bevölkerung siedelte nach Ägypten,586 v. Chr. begann der Untergang des Reiches Juda: Ein

die meisten wurden jedoch nach Babylon ins Exilgebracht. Dort wurden sie in geschlossenen Siedlungenuntergebracht, wo sie ihrem Glauben und ihren Traditio-nen weiterhin nachgehen konnten. Ausgehend von dortund Palästina verbreitete sich die jüdische Diaspora bisnach Kleinasien. Laut Schätzungen gab es um das Jahr 70v. Chr. zwei Millionen Juden in Palästina, vierMillionen im Römischen Reich und mindestenseine weitere Million in Babylonien und anderenLändern, die nicht unter der Herrschaft Romsstanden. So entwickelte sich beispielsweiseSpanien zu einem wichtigen geistigen Zentrumsdes Judentums, ab 1391 wurden die Juden jedochauch in Spanien verfolgt und hatten lediglich dieOption zur Flucht, Zwangstaufe – oder Hinrichtung.Mit der Vertreibung ab 1492 flüchteten viele vondort wieder ins heutige Palästina. Seit Mitte des 19.Jahrhunderts verschlechterte sich die Lage derjüdischen Bevölkerung in Osteuropa rapide,zahlreiche Pogrome in Russland zwischen 1890und dem Ende des ersten Weltkrieges führten zurEmigration von rund zwei Millionen Juden ausRussland in die USA.

VÖLKERWANDERUNGBereits im 2. Jahrhundert n. Chr. zogen die Goten in denSchwarzmeerraum, seitdem überschritten die Germanenimmer wieder die Grenzen des Römischen Reiches. Alseigentliche Völkerwanderung wird die Wanderung meistgermanischer, aber auch slawischer Stämme aus ihrenUrsprungsgebieten nach Süd- und Westeuropa bezeich-net. Den Höhepunkt erlebte die Bewegung, ausgelöstdurch den Einbruch der Hunnen in Südrussland,

zwischen dem 4. und 6. Jahrhun-dert, Folge war u. a. die Besiede-lung des heutigen Ungarn.Bedingt wurde die Migrationswel-le durch Bevölkerungswachstumund Nahrungsmittelknappheit.

REFORMATION, KIRCHEN-SPALTUNGDie Glaubenskriege von der Mittedes 16. bis ins 18. Jahrhundertzwischen Protestanten undKatholiken waren eine Zeit derFlucht und Auswanderung. DasPrinzip „cuius regio, eius religio“(„wessen Land, dessen Glaube“) –die Konfession des Fürsten war

bindend für die Einwohner – zwangAndersgläubige zum Auswandern. Etwa250.000 Hugenotten, französischebesonders vom Calvinismus beeinflussteProtestanten, flüchteten unter derVerfolgung Ludwigs XIV. ab 1685 insbeson-dere in die Schweiz, die Niederlande,England, Irland, Deutschland undNordamerika.

EUROPÄISCHE EINWANDERUNGIN DIE USADie Geschichte der USA ist eine der Einwan-derung. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 erfolgte dieBesiedelung durch Spanier, Franzosen und schließlichdurch englische Siedler um 1620 mit der Mayflower.Beginnend mit der gescheiterten Revolution immigrierenzwischen 1850 und 1930 fünf Millionen Deutsche nachNordamerika. Drei Millionen Menschen aus demÖsterreich-Ungarn der Periode 1876 bis 1910 tun esihnen gleich, danach folgen noch zwei Millionen Italiener.1,5 Millionen Iren flohen vor der Hungersnot im eigenenLand nach Amerika. Mehr als zwei Drittel der Einwande-rer erreichten die USA über New York. Zwischen 1900und 1929 kamen fast 19 Millionen Migranten in die USA,15 Millionen europäischer Herkunft.

IRISCHE HUNGERSNOT(1845–1849)Wegen der großen Kartoffelfäule undmehrjährigen Missernten verhunger-ten ab 1845 mehr als eine MillionIren im eigenen Land. Wer konnte,flüchtete auf der Suche nach Nahrung.Bis 1851 verließen fast zweiMillionen Iren die Insel, die meistenvon ihnen gingen nach Nordamerika.Bis 1900 verließen jedes Jahrweiterhin Zehntausende das Land.

ARMENISCHE FLUCHT

Dem Völkermord zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vorallem aber zwischen 1915 und 1916, fielen etwa 1,5Millionen Armenier zum Opfer. Fast die gesamteFührungsschicht der Armenier wurde von den 1909 andie Macht gekommenen Jungtürken ermordet, hunderttau-sende starben bei den Todesmärschen durch die WüsteAleppo. Etwa 100.000 überlebten durch Übertritt zumTürkentum, einer halben Million gelang die Flucht. Bisheute bestreitet die türkische Regierung den planmäßi-gen Mord der christlichen Armenier und schätzt die Zahlder Opfer auf nur 200.000.

Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Wanderungs- und Fluchtbewegungen. Viele dieser großen Migrationswellen haben einen religiösen, sozialen und/oderwirtschaftlichen Hintergrund. Im Zuge der Völkerwanderung brach gegen Ende des 5. Jahrhunderts das Weströmische Reich zusammen. Auf seinem Boden entstanden germanisch-romanische Reiche, die die europäische Kultur im Mittelalter entscheidend prägten und in gewisser Weise die „ideologische“ Basis eines vereinigten Europa schufen.

Das UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) nahm am 1. Jänner1951 seine Arbeit auf. Es wurde auf Beschluss der Uno-Vollversammlung gegrün-1951 seine Arbeit auf. Es wurde auf Beschluss der Uno-Vollversammlung gegrün-det, um die Flüchtlingsprobleme nach dem Zweiten Weltkrieg in den Griff zubekommen und die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention zu überwachen.Mit 30 Mitarbeitern war es ursprünglich auf drei Jahre angelegt. Neue Krisen,Konflikte und Kriege erzwangen den Weiterbestand. Heute beschäftigt dasUNHCR weltweit mehr als 6000 Mitarbeiter.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs führten vor 60 Jahren zur Grünheute vor größeren Aufgaben denn je. Anfang 2010 waren welt

davon rund 26 Millionen unter UNHCR-Mandat. Kriegerische KonfliUnterdrückung waren und sind die Haupturs

Das Zeitalter dDas Zeitalter deeDie Welt inBewegung

Große Wanderungs- und Fluchtbewegungen der Weltgeschichte

Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...Woher die meisten Flüchtlinge kommen ...

Hunnensturm (De Neuville)

Irisches Flüchtlingsschiff (Nachbau)

Deutscher Flüchtlingstreck aus dem Osten 1945

Flucht, Vertreibung und Deportationnach dem Zweiten Weltkrieg

ALGERIEN

sonstige FlüchtlingeNationale Flüchtlinge bis 1963 in Mio.

Deutsche

Franzosen

Polen

Juden

MAROKKO

SPANIEN

FRANKREICH

DÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARKDÄNEMARK

ITALIENITALIENITALIEN

JUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIENJUGOSLAWIEN BULGARIENBULGARIENBULGARIENBULGARIENBULGARIEN

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RUMÄNIEN

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West-UkrainerWest-UkrainerWest-UkrainerWest-UkrainerWest-Ukrainer

Ost-UkrainerOst-UkrainerWolga-Wolga-Wolga-Wolga-Wolga-

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KrimtatarenKrimtatarenKalmückenKalmückenKalmückenKalmückenKaukasierKaukasierKaukasierKaukasier

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KANADA

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TUNESIENTUNESIENTUNESIENTUNESIENTUNESIEN

LIBYEN ÄGYPTEN

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0,20,120,120,120,120,12

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0,120,12

0,120,120,120,120,120,12

0,120,120,120,120,120,120,120,12

1,3

0,520,520,520,520,520,52

0,240,240,240,24

0,240,240,24

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0,160,160,16

0,160,160,160,160,160,16

0,160,160,16West-Ukrainer

0,16West-Ukrainer

0,160,160,160,160,160,160,160,160,16

0,080,080,080,080,080,080,080,080,080,08

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0,08

0,080,080,080,080,080,08 0,080,080,080,08

0,080,08

0,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,04

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0,240,240,240,24

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0,240,240,240,60,60,6

JORDANIEN0,6

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JORDANIEN

0,240,240,2412,6

4,44,4

0,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,040,04 0,04

0,40,40,4

0,040,040,040,040,040,04

0,80,4

0,040,040,04

0,040,040,040,04

0,040,04

Äthopien/Ertrea

Deportierte

internationale FlüchtlingeDP= Displaced Personsinternationale FlüchtlingeDP= Displaced Personsinternationale Flüchtlinge

Araber

Flüchtlingsländer *bis 20 %bis 30 %über 30 %

* Anteil derFlüchtlingean der Gesamt-Flüchtlingean der Gesamt-Flüchtlinge

bevölkerung

Jüdische Auswanderernach Israel (1948–1951)Jüdische Auswanderernach Israel (1948–1951)Jüdische Auswanderer

IIInnnddddooonnneeeesssiiieeeeennnn

VIETNAM

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IRAK AFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTANAFGHANISTAN

N

CHINA

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SRI LANKA

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BURMA(Myanmar)(Myanmar)

Der Irak, AfghanistanAfghanistan und SomaliaSomalia waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,waren 2009 (Karte) die Länder,aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010aus denen die meisten Menschen flohen. Daran hat sich auch 2010wenig geändert. Dazu kamen die „traditionellen“ Krisengebiete inwenig geändert. Dazu kamen die „traditionellen“ Krisengebiete inAfrika (Sudan, Kongo), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht aus), eine bürgerkriegsbedingte Massenflucht ausSri Lanka und Fluchtbewegungen ausund Fluchtbewegungen aus BurmaBurma (Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) und(Myanmar) undVietnam aufgrund der politischen Situation. In Europa warenaufgrund der politischen Situation. In Europa warenRussland (Kaukasus-Konflikte) und die(Kaukasus-Konflikte) und die(Kaukasus-Konflikte) und die TürkeiTürkeiTürkeiTürkei (Kurden) die größten(Kurden) die größten(Kurden) die größten(Kurden) die größtenHerkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer.Herkunftsländer. SerbienSerbien schließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch denschließt auch den KosovoKosovoKosovoKosovoKosovo mit ein. Seit dermit ein. Seit der(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hat(nicht allgemein anerkannten) Unabhängigkeit im Februar 2008 hatsich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.sich die Auswanderungswelle abgeschwächt.

Flüchtlinge und Binnenflüchtlinge(IDPs - Internally DisplacedPersons) unter UNHCR-Mandat,von den Asylsuchenden ca.200.000 unter UNHCR-Mandat,Stand Ende 2009

Zentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenZentralafrika, Große SeenOstafrika, Horn von AfrikaWestafrikaSüdliches AfrikaNordafrikaNaher /Mittlerer OstenSüdwestasienZentralasienSüdasienSüdostasienOstasien, PazifikOsteuropaSüdosteuropaZentraleuropaNord-, West-, SüdeuropaNordamerika, KaribikLateinamerikaSumme

Flüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeFlüchtlinge und AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeRegion AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region Asylsuchende

2,520.2102,520.2103,429.4403,429.4403,429.4403,429.440

519.140519.140––

1,802.0001,802.0002,191,690

–434.900

67.290–

1,018.600340.810

–––

3,303.98015,628.060

19.91064.360

9.320325.690

3.94030.240

4.3002.1406.760

22.3907.0309.980

5206.240

276,590125.200

68.560983.440

969.280813.130149.030143.420130.800

1,875.1202,811.240

8.060294.040403.410339.250

29.400120.280

30.8401,466.920

444,960367.370

10,396.550

Flüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeRegion AsylsuchendeFlüchtlinge Binnenflüchtlinge*Region AsylsuchendeRegion Asylsuchende

PALÄSTINENSERNach der Gründung des StaatesIsrael am 14. Mai 1948 und demfolgenden Angriff aller arabischenNachbarstaaten flüchteten etwa700.000 Palästinenser. Mit ihrenNachkommen ist die Zahl derVertriebenen laut demUN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) bis heuteauf mehr als 4,5 Millionenangestiegen. Sie leben in Jordani-en, dem Libanon und Syrien sowieim Westjordanland und imGazastreifen, ein Drittel von ihnennoch immer in Lagern.

KOREAKRIEGDer Koreakrieg 1950–53 forderte nach Schätzungen rund drei Millionen Todesopfer und setztedurch die wechselseitige Besetzung fast der gesamten Halbinsel durch die kommunistischen unddie westlichen Truppen Millionen Flüchtlinge in Bewegung. Heute befürchtet China eineFluchtwelle aus Nordkorea, falls das stalinistische System zusammenbricht, und hält vor allemdeshalb seine schützende Hand über das Kim-Regime.

BANGLADESCHDer Krieg, der 1971 zur Unabhän-gigkeit von Bangladesch, demehemaligen Ostpakistan führte,löste die größte Wanderungsbe-wegung aus, mit der das UNHCRbisher konfrontiert war: Rundzehn Millionen Menschen flohennach Indien. In Bangladeschselbst leben bis heute nochmehrere hunderttausendUrdu-sprechende Pakistani inFlüchtlingslagern.

JUGOSLAWIENKRIEGEDie Kriege im Zuge der AuflösungJugoslawiens von 1991 bis 1999setzten auf dem Balkan MillionenMenschen in Bewegung. Alleinaus Bosnien-Herzegowina flohenrund 1,2 Millionen, die meisten inandere Länder Ex-Jugoslawiensund nach Westeuropa. DieRückführung der Flüchtlingefunktioniert in Kroatien relativ ambesten: Von rund 300.000serbischen Flüchtlingen warenlaut UNHCR bis März 2010 93.000nach Kroatien zurückgekehrt. DieRückkehr von Flüchtlingen nachBosnien und in den Kosovoverläuft dagegen stockend.

AFRIKAInterne Konflikte und Bürgerkriege lösten vom Beginn der 1990er-Jahre an in mehreren afrikani-schen Staaten massive Flüchtlingswellen aus. Aus dem Sudan, dem Kongo (Demokratische

Republik) und Somaliaflohen Millionen Menschen indie Nachbarländer. DieSchaffung eines neuenStaates im Südteil des Sudankönnte die Lage zumindestteilweise stabilisieren. AusNord- und Westafrika ist seitJahren eine Migrationsbewe-gung über das Meer nachEuropa im Gange. Dabeikommt es immer wieder zuTragödien durch denUntergang überfüllter odernicht hochseetauglicherBoote.

KOLUMBIENAls Folge der Kämpfe zwischen Armee und paramilitärischen Gruppen auf der einen undGuerillatruppen auf der anderen Seite ist Kolumbien das Land mit der größten Zahl von Binnen-vertriebenen ( 2009 rund drei Millionen). In Ecuador sind offiziell mehr als 50.000 kolumbiani-sche Flüchtlinge registriert, Schätzungen zufolge leben dort aber mehr als 170.000.

UNGARNKRISE 1956Während der ungarischen Revoluti-on 1956, die von den Kommunis-ten mit sowjetischer Hilfe blutigniedergeschlagen wurde, flüchte-ten rund 200.000 Ungarn nachÖsterreich. Zehntausende wander-ten rund 200.000 Ungarn nachÖsterreich. Zehntausende wander-ten rund 200.000 Ungarn nach

ten nach kürzerem oder längeremZwischenaufenthalt in andereLänder aus.

ČSSR-INVASION 1968Nach der Niederschlagung des

„Prager Frühlings“ im August 1968„Prager Frühlings“ im August 1968durch Truppen des WarschauerPakts flüchteten 208.000 Bürgerder Tschechoslowakei nach Öster-Pakts flüchteten 208.000 Bürgerder Tschechoslowakei nach Öster-Pakts flüchteten 208.000 Bürger

reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerikaund Australien. Zwischen 2000 und 3000 wählten Österreich als neue Heimat.reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerikaund Australien. Zwischen 2000 und 3000 wählten Österreich als neue Heimat.reich. Die meisten emigrierten dann in andere westeuropäische Länder, nach Nord-, Südamerika

JUGOSLAWIENKRIEGENach dem Zerfall Jugoslawiens kamen 1991/92 rund 13.000 Kroaten nach Österreich, von denendie meisten wieder zurückkehrten, und an die 90.000 Bosnier, von denen rund 60.000 inÖsterreich blieben. Von den 1999 vertriebenen Kosovo-Albaner nahm Österreich 5000 auf. Nachdem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen anseiner Bevölkerungszahl hat Österreich mit sechs Flüchtlingen pro tausend Einwohner diedem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen anseiner Bevölkerungszahl hat Österreich mit sechs Flüchtlingen pro tausend Einwohner diedem Ende der Kämpfe im Sommer 1999 begann die erste Rückkehrbewegung. Gemessen an

meisten Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien aufgenommen.

TSCHETSCHENIENKRIEGIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge ausder russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 FlüchtlingeIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge ausder russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 FlüchtlingeIm Zuge des zweiten Tschetschenienkriegs (1999–2009) kamen mehr als 60.000 Flüchtlinge aus

aus der Russischen Föderation in Österreich.der russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 Flüchtlingeaus der Russischen Föderation in Österreich.der russischen Kaukasusrepublik nach Österreich. Ende 2009 waren noch fast 16.000 Flüchtlinge

ndung der Uno-Flüchtlingsbehörde UNHCR. Diese stehtweit mehr als 43 Millionen Menschen auf der Flucht,kte und Bürgerkriege, wirtschaftliche Not und politische

sachen großer Fluchtbewegungen.

eer Flüchtlinger Flüchtlinge

Drei Wanderbewegungen der Weltbevölkerung 1821–1900 Aufnahmeland ÖsterreichDrei Wanderbewegungen der Weltbevölkerung 1821–1900 Aufnahmeland Österreich

Massenflucht aus Srebrenica Juli 1995

Sudanesische Flüchtlinge im Tschad

Pakistanische Flüchtlinge in Bangladesch

Flüchtlingslager im Gazastreifen

Flucht aus Ungarn

Große Fluchtwellen seit 1948

Auswanderung aus Europa

Auswanderung aus Japan

Auswanderung aus China

Auswanderung aus Indien

Abwanderung aus demeuropäischen Teil Russlands

SÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKASÜDAMERIKA

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BrasilienBrasilien

CHINA

IndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesienIndonesien

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KalifornienKalifornienKalifornienKalifornienKalifornienKalifornien

2 Millionennach Australienund Neuseeland

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1860 bis 19001860 bis 19001860 bis 1900550.000

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2,32,3MillionenMillionenMillionenMillionenMillionenMillionen

KANADAKANADA

USA

Quelle: DER STANDARD, Redaktionelle Schwerpunktausgabe Migration vom 22. Jänner 2011Wir danken der Tageszeitung DER STANDARD für die Abdruckgenehmigung.

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Bundesasylamt Außenstelle Graz

ASYLANTRAGgem. § 3 AsylG 2005

Familienname

Vorname

Geburtsdatum

Geschlecht männl. weibl.

Geburtsort

Staatsangehörigkeit

Familienstand led verh verw gesch

DatumOrtArt legal illegal

Grenzübertritt mit KFZ BAHN FLUGZEUG ZU FUSS

Notschlafstelle:ja nein PERSONALIEN:

EINREISE:

LICHTBILDAUSWEIS:

ja nein

Ich brauche bis zur Einvernahme Unterstützung.

Ich brauche bis zur Einvernahme keine Unterstützung.

Ich habe jede Adressänderung dem Bundesasylamt unverzüglich bekanntzugeben.

Datum:................................ Unterschrift:............................................

Beispiel: Asylantrag

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Seite 17

Schicksal: M. aus dem Kosovo

M. ist 26 Jahre alt und wartet in Wien auf seinen Asylbescheid. Er stammt aus dem Kosovo und ist muslimischer Albaner. M. war knapp 13 Jahre alt als er mit seiner Familie in die Schweiz flüchtete, weil im Kosovo der Krieg begonnen hatte. M. besuchte die Schule und lernte eifrig die deutsche Sprache, um sich mit seinen neuen Freunden besser unterhalten zu können. Als der Krieg offiziell beendet war, beschlossen seine Eltern nach 20 Monaten Asyl in der Schweiz, wieder in den Kosovo zurück zu kehren. Dort maturierte er, absol-vierte ein Literaturstudium und arbeitete für ein amerikanisches Unternehmen. Trotz all dieser Erfolge hatte M. kein leichtes Leben. Wegen seiner Homosexualität wurde er von Freunden und Bekannten ausgegrenzt und verstoßen. Er wurde regelmäßig bedroht und misshandelt. Familienangehörige drohten, ihn umzubringen, da er eine untragbare Schande über sie bringe. Als M. deswegen zur Polizei ging, meinten die Beamten, dass man da nichts machen könne. M. flüchtete nach Österreich und stellte einen Asylantrag.

Wie erfolgte die Flucht?

Wie sieht in der Regel der Fluchtweg aus? Diese Frage wird in der Realität nur von Exekutivbe-amten gestellt. Die Antworten sehen in den meisten Fällen gleich aus. Die Beschreibungen der Beweggründe für die Flucht sind häufig sehr detailliert, sobald es aber um den konkreten Fluchtweg bzw. den Transport nach Österreich geht, bleiben genaue Antworten aus, es gibt keine detaillierten, statistisch erfassten Berichte. Trotzdem weiß man natürlich einiges über die Schlepperorganisationen, die Menschen mit Lkws, als blinde Passagiere in Schiffen oder Zügen oder über die grüne Grenze nach Öster-reich schleusen. Aber nicht alle Flüchtlinge werden „geschleppt“. Viele reisen mit dem Flugzeug ein und werden, nach der Pass- bzw. Visa-Kontrolle, in Gewahrsam genommen.

Flucht ist kein Verbechen

Tatsache ist, dass rund 80% der Asylwerber illegal nach Österreich einreisen, also ohne gültige Reisedokumente wie Pass oder Visum. Eine Straftat liegt aber nur dann vor, wenn man mit gefälschten Papieren versucht, in ein Land einzureisen - nicht, wenn man ohne Papiere unterwegs ist.

(Quellen: wikipedia und Asylrechtdberatung Caritas)

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Liebes Tagebuch,

heute war ein ganz schrecklicher Tag. Als wir Deutsch bei der Frau Himmel hatten, kamen plötzlich zwei Männer und un-sere Frau Direktor und haben Eduina mitgenommen. Sie sagten, sie seien von der WEGA und dass Eduina zusammen mit ihrer Mutter in Schubhaft kommen würde. Zunächst wusste ich gar nicht, was das bedeutet, aber an Eduinas Weinen konnte man sehen, dass dies wohl etwas Schreckliches sein muss.

Nachdem Eduina abgeholt wurde, war die ganze Klasse tief bestürzt! Keiner konnte so richtig verstehen, was da eigent-lich gerade passiert war. Frau Himmel hat mit uns dann über das Asylrecht und die Verfahren in Österreich gesprochen.

Wenn Erwachsene aus Österreich verwiesen werden, landen sie in Schubhaft. Das ist wie Gefängnis nur nicht ganz so, aber das hab ich nicht verstanden. Egal. Wenn die Erwachsenen aber Kinder haben, können sie entscheiden, ob diese mit ihnen in das Anhaltezentrum (so heißt das Gebäude, in dem die Leute die Schubhaft absitzen) kommen; das geht aber nur, wenn die Räume und die Einrichtung und alles dort so sind, dass Kinder oder Familien dort auch leben können. Was mit den Kindern passiert, die die Eltern nicht mitnehmen wollen oder können, weiß ich nicht. Man wird sie wohl bei irgendjemandem lassen müssen und wenn man niemanden hat, dann kommen die Kinder vermutlich ins Heim. Voll super - soll mein Kind ins Gefängnis oder ins Heim?

Die Himmel hat uns dann auch noch gesagt, dass es in den Zentren aber nicht besonders „lebenswert“ ist - schon gar nicht für Kinder und Jugendliche. Sie hat aber auch gemeint, dass sie glaubt, dass Eduinas Mama ihre Tochter bestimmt nicht an so einen Ort bringen wollte. Aber in so einer schwierigen Situation die Tochter allein zu lassen ist wahrschein-lich auch keine bessere Möglichkeit.

Das muss so schlimm für Eduina und ihre Mama sein! Sie geht ganz normal zur Schule und ein paar Stunden später sitzt sie im Gefängnis! Dabei hat sie doch gar nichts gemacht! Sie lebt genau dasselbe Leben wie ich und nur wegen ihrer Herkunft wird sie plötzlich ihrer Freiheit beraubt. Ich weiß grad gar nicht wie ich mich fühlen soll. Empört, wütend oder einfach nur traurig? Es ist einfach alles so unfair und Eduina tut mir so leid.Ich möchte meine Freundin nicht verlieren!

In der Klasse sind alle ur böse. Auch bei der Frau Himmel hat man gemerkt, dass sie das nicht gut findet. Sie hat sogar zu den WEGA Polizisten gesagt, dass es mit dem pädagogischen Auftrag einer Schule nicht vereinbar ist und sicherlich bei allen Spuren hinterlässt.

Deine Susi

Seite 18

Lieber Bruder,

vor 3 Tagen wurde ich von der Polizei mitgenommen. Jetzt sitze ich in diesem Raum, in Haft, mit vielen anderen. Ich glaube, es ist sogar noch einer aus Somalia da, aber ich kann nicht mit ihm reden - er hat sich vor meiner Ankunft hier selbst verletzt und schläft jetzt.

Ich weiß nicht einmal, ob du meinen Brief überhaupt kriegst - ich schreibe aber in der Hoffnung darauf.

Man hat mir nichts erklärt. Sie haben einfach gesagt, dass ich mitkommen muss. Wie einen Schwerverbrecher haben sie mich mit viel Geschrei, aber ohne viel zu sagen, einfach festgenommen. Man hat mir nur gesagt, dass ich einmal die Woche Besuch bekommen darf. Ein anderer, ich glaube er ist aus Afghanistan, hat vorhin gemeint, ich würde jetzt warten müssen. Lange warten. Aber worauf?

Mein lieber Bruder, ich habe Angst! Was, wenn Sie mich wegschicken? Ich bete den ganzen Tag, mein Bruder! Ich bete den ganzen Tag!!! Sie dürfen mich nicht wegschicken! Wo soll ich hin? Wenn sie mich nach Hause zurück schicken - was wird dann mit mir geschehen? Ich kann nicht zurück - aber das verstehen die hier nicht! Ich kann nicht zurück - sie werden mich in Somalia umbringen!

Ich kann nichts essen. In Österreich ist gerade Sommerzeit. Es ist heiß, sehr heiß hier! Und eng. Ich habe kaum Platz, dir diesen Brief zu schreiben.

Ich konnte meinen Anwalt anrufen. Er wird morgen zu mir kommen und mir erklären, was nun zu tun ist! Du weißt, was mich erwartet! Du weißt, was sie mit unserem Vater gemacht haben. Wenn sie mich zurück schicken, Bru-der, dann werde ich mich umbringen! Sie dürfen mich nicht wegschicken!

Bitte bete für mich - bitte bete mit mir!A.

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Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF)

Als UMF gelten Personen bis 18 Jahre, die sich ohne Begleitung einer obsorgeberechtigten Person, also ohne Eltern, in Österreich aufhalten.

Die Betreuung von UMF erfolgt in drei Schritten:

1. Werden UMF in Österreich aufgegriffen, kommen sie zuerst in eine Erstaufnahmestelle des Bundes (EAST).

2. Von dort erfolgt - nach der Zulassung zum Asylverfahren - die Zuteilung in die Grundver-sorgung eines Bundeslandes

3. Die UMF kommen vorerst in eine sogenannte Clearingphase (14 Tage). Je nach Selbststän-digkeit und Selbstversorgungsmöglichkeit der/des Jugendlichen kommt der/die Jugendliche in das für sie/ihn jeweils am besten passende Wohnumfeld (Wohngruppe, Wohnheim oder betreutes Wohnen).

Im Rahmen der Grundversorgung stehen für UMF folgende Möglichkeiten der Unterbringung zur Verfügung:Wohngruppen bei besonders hohem Betreu-ungsbedarfWohnheime für nicht selbstversorgungsfähige JugendlicheBetreute Wohnplätze für Selbstversorger unter Anleitung undBetreuungsplätze als gelinderes Mittel (siehe Seite 11, Schubhaft)

Die Obsorge der UMF liegt beim Jugendamt und wird auch von diesem bei Gericht beantragt. Bei UMF kommt es in der Regel zu einer Alters-feststellung. Minderjährige Flüchtlinge tragen nämlich selten Dokumente bei sich, manche hatten nie Identitätsausweise, andere verlieren ihre Dokumente auf der Flucht oder sie werden ihnen von Schleppern abgenommen. Manche vernichten aus Angst ihre Dokumente, um ihre Identität zu verschleiern.Erreichen Jugendliche in einer der genannten Einrichtungen die Volljährigkeit, werden sie ins Grundversorgungssystem für Erwachsene über-nommen, bis über den Asylantrag rechtskräftig entschieden ist.

Schicksal: A. aus Liberia

A. war 15 Jahre alt, als er Liberia verlassen musste. Das Dorf, in dem er lebte, wurde von Rebellen überfallen. Während seine Mutter flüchten konnte, wurde sein Vater umge-bracht. A. und andere Jugendliche wurden von den Rebellen entführt, sie sollten als Kindersoldaten für die Rebellen dienen. Ihm gelang aber in einem unbeobachteten Moment die Flucht. Nach einem langen Marsch ohne Essen, ohne Trinken erreichte er das Nach-barland. Ohne Unterkunft und Geld irrte er einige Wochen bettelnd herum, bis ein Mann seine Situation erkannte und versprach, ihn mitzu-nehmen. Drei Wochen dauerte seine Reise in einem winzigen Käm-merchen eines Lkw. Als der Lkw ankam, war A. in Wien. Ohne zu wissen, wo er war und was er tun sollte, rannte er weg. Er verstand kein Wort, war auf die Kälte in Österreich nicht vorbereitet und irrte umher, bis ihn ein Passant zur Polizei brachte. A. wurde in ein Betreuungs-heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gebracht.

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Seite 20

Integration oder Assimilation?„Wer die Anpassung an das Österreichertum oder an die deutsche Lebensweise verlangt, der muss sich zu Recht die Frage gefallen lassen, ob nun der Lebensstil eines Tiroler Bergbauern oder derjenige eines gut verdie-nenden Großstädters gemeint ist. […] Mit welchem moralischen Anspruch verlangt man von Zuwanderern Anpassung, während allen anderen gesellschaftlichen Gruppen Gestal-tungsmöglichkeiten für die Herausbildung eigener Lebensstile und Lebenskonzepte eingeräumt werden?“(Fassmann 2002: Seite 19).

„Integration“ bezeichnet einen Prozess der Eingliederung und der Teilnahme an der Gesell-schaft; das Missverständnis in der Verwendung des Begriffs beginnt nun aber mit der Frage, wie groß das Ausmaß der Eingliederung sein soll. Einerseits gibt es die Forderung nach perfekter Assimilation, andererseits möchte man kulturelle Diversität ermöglichen, die nur ein „Mindestmaß“ an Anpassung erfordert. Man kommt demzufolge nicht umhin, sich mit dem Begriff „Assimilation“ und dem dahinter stehenden Konzept auseinan-derzusetzen.

„Assimilation“ bezeichnet eine einseitige Form der Anpassung: die Einwanderer müssen sich an die von der dominanten Gruppe vorgegebenen Standards anpassen. Der Begriff hat vor allem eine negative Bedeutung und vermittelt, dass den MigrantInnen etwas aufoktroyiert wird und sie gezwungen werden, sich an die Gesellschaft des Landes, in das sie eingewandert sind, anzupassen, ohne dass diese Gesellschaft sich verändern muss.

„Assimilation“ und „Integration“ sind an sich keine gegensätzlichen Konzepte. Trotz aller Kritik am Assimilationsbegriff muss gesagt werden, dass Assimilation auch ein mögliches Endresultat des Eingliederungsprozesses sein kann. Assimilation kann einerseits eine individu-elle Option für MigrantInnen sein, andererseits aber auch Folge eines ungesteuerten sozialen Prozesses, der sich über mehrere Generationen automatisch vollzieht.

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Herausforderungen und Aufgaben für Politik, Zuwanderer und Aufnahmegesellschaft

Integration ist ein dauerhafter Prozess der gegenseitigen Anpassung und Veränderung zwischen einer aufzunehmenden Gruppe und einer aufnehmenden Gruppe. Neben den individuellen Anstrengungen von MigrantInnen kommt auch der Aufnahmegesellschaft dabei große Verantwortung zu. Deshalb wird Integra-tion zu einem wesentlichen Betätigungsfeld der Politik. Die Integrationspolitik hat die Aufgabe, Strukturen zu schaffen, die auch der zugewan-derten ausländischen Bevölkerung umfassende Teilhabe ermöglicht.

Integration umfasst verschiedene gesellschaft-liche Bereiche. Demnach spricht man von rechtlicher, ökonomischer, kultureller, politischer und sozialer Integration. Rechtliche Gleichstel-lung, Chancengleichheit und kulturelle Vielfalt sind drei wichtige Bereiche, welche die staatli-che Integrationspolitik berücksichtigen muss, um Fragen der Aufenthaltssicherheit, des Zugangs zum Arbeits- und Wohnungsmarkt aber auch Themenkomplexe wie Mehrsprachigkeit und kulturelle Diversität zu klären.

(Quelle: IOM - Integrationspraktiken in Österreich 2004)

© Pawloff

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Seite 22

Workshop Methoden 1

Vorbereitung:o Sammlung von Artikeln (auch mit Bildern), in

denen „Fremde“ Thema sind, die Texte sollten gut verständlich sein und auf die Anwendbar-keit des Fragenkatalogs hin überprüft werden.

o Vervielfältigung des Fragenkatalogs

Ablauf:o Jede Kleingruppe bekommt einen Artikel und

liest ihn. Die TeilnehmerInnen halten schriftlich fest, was sie aus dem Artikel herausgelesen haben.

o Dann beschreiben die TeilnehmerInnen kurz im Plenum, was in ihrem Artikel steht. Kurze Diskussionen über die Richtigkeit des Text-verständnisses sind erlaubt, sollten aber nicht ausufern.

o Die LeiterIn des Workshops erklärt kurz, dass Medien nicht nur Fakten sondern auch Mei-nungen wiedergeben. Diese Meinungen kann man mithilfe von Fragen herausfinden. Ziel der folgenden Übung ist es, die Meinungen aufzuspüren, die in einem Artikel versteckt sind.

o Die LeiterIn teilt den Fragenkatalog aus und erklärt den Umgang damit: Der Artikel wird auf jede Frage hin geprüft. Beispiele geben!

o Die TeilnehmerInnen prüfen ihre Artikel mithilfe des Fragebogens und fassen die Ergebnisse zusammen. Die LeiterIn unterstützt die Teil-nehmerInnen beim Beantworten der Fragen!

Auswertung, Diskussion:o Die TeilnehmerInnen stellen die Zusammen-

fassung der Ergebnisse den anderen vor. o Die TeilnehmerInnen suchen einen Artikel aus,

den sie umschreiben wollen (auf die Textlänge achten!)

o Dann schreiben die TeilnehmerInnen gemeinsam diesen Artikel um. Sie ersetzen zum Beispiel einen wertenden Begriff durch einen neutralen, tauschen Eigenschaften aus, wählen andere Informationen aus. die Aussage des fertigen Artikels wird mit der Aussage des ursprünglichen Artikels vergli-chen.

Medienanalyse: Fremdsein in den MedienThema: Darstellung von AusländerInnen in den MedienMethode: Analyse, Reflexion und DiskussionAlter: ab 16 JahrenZiele: Mediale Manipulationsmöglichkeiten in der Darstellung von „Fremden“ werden bewusst

gemacht. Erlernen von Strategien des Hinterfragens.Dauer: mind. 50 Min, abh. von Beispielen und GruppengrößeAnzahl: bis 25 Personen, Einteilung in KleingruppenMaterial: Beispiele aus Zeitungsartikeln, Online-Beiträgen, Zeitschriften etc.; Fragenkatalog, Papier,

Stifte, Flipchart

Fragenkatalog:1. Woran merke ich, dass es um „Fremde“ geht? Hätte man das auch anders sagen können?o wörtlich (Ausländer, Fremde…)o durch Nationalitätsbezeichnungeno durch Anspielungen (Eigenname, „lebt schon

seit…in Österreich,“…)o Religionszugehörigkeit (Türkin wird z.B. oft mit

Muslima gleichgesetzt)2. Was wird berichtet?o Welche Informationen sind berichtenswert

(Opernliebhaber, Sportlerin, Blondine, Dieb, Fachkraft…). Sind die Informationen für die Aussage des Artikels wichtig? Wie sind die Informationen bewertet (gut, neutral, schlecht)? Welche Informationen hätte man noch auswählen können? Warum wurden gerade diese ausgewählt? Was bezweckt der Autor/die Autorin damit?

3. Wie wird berichtet?o Welche Rollen haben die Personen im Text?

Handeln sie oder sind sie Opfer? Welche Themen tauchen im Zusammenhang mit den „Fremden“ auf? Gibt es typische Themen, die mit „Fremden“ in Zusammenhang gebracht werden? (Heirat, Einbruch, Exotik, Armut…) Welche Vorstellungen werden dadurch her-vorgerufen? Werden den „fremden“ Personen Eigenschaften zugeschrieben (faul, fleißig, gepflegt, gebildet, ungeniert…)? Sind das „typische“ Eigenschaften? Sind die Eigen-schaften für die Aussage des Artikels wichtig? Was bezweckt der Autor/die Autorin damit?

4. Welche Bilder gibt es?o Wer ist abgebildet? Was passiert auf den

Bildern? Passen die Bilder zur Aussage des Textes? Welche Bilder hätte man noch aus-wählen können? Warum wurden diese Bilder ausgewählt?

5. Was ist die Aussage des Artikels?o Gibt es eine Aussage oder vielleicht mehrere?

Ist die Aussage neutral oder wertend? Stellt der Artikel Ereignisse oder Meinungen dar?

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Vorbereitung:o den Eingang der Klasse mit einem Absperr-

band und einer Tafel „Republik Österreich, Erstaufnahmezentrum Traiskirchen“ versehen

o Lagerkarten vorbereiteno nach dem Eingang in der Klasse einen Tisch

aufstellen, wo die TeilnehmerInnen die Lager-karten bekommen

Ablauf:o Den TeilnehmerInnen wird erklärt, dass sie

nun in die Rolle von Flüchtlingen schlüpfen, die in Österreich um Asyl ansuchen

o Sobald sie den Raum betreten haben, bekom-men sie eine Lagerkarte ausgehändigt

o Sind alle TeilnehmerInnen im Erstaufnahme-zentrum angekommen, wird ihnen erklärt, wie das weitere Verfahren für sie aussieht:

o Es werden alle Taschen und Kleidungsstücke durchsucht (Hinweis: nicht wirklich durch-suchen, sondern nur ankündigen!) - findet sich in den persönlichen Gegenständen ein Beweis, dass sie aus einem sicheren Dritt-staat nach Österreich gekommen sind (z.B. Kassabeleg aus Griechenland oder Zugticket aus Deutschland), werden sie in Schubhaft genommen und zurück in dieses Land abge-schoben.

o Die Asylsuchenden werden informiert, dass sie in den nächsten sieben Tagen das Erstauf-nahmezentrum nicht verlassen dürfen

o Die Asylsuchenden werden informiert, dass sie wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen zu einem ersten Interview von Beamten des Bundesasylamtes im Erstaufnahmezen-trum vorgeladen werden, um abzuklären, ob Österreich für das Asylverfahren zuständig ist

Workshop Methoden 2Das Ende einer langen Reise?Thema: Asylwesen in ÖsterreichMethode: Erleben/Reflexion und DiskussionAlter: ab 14 JahrenZiele: Erleben, was es heißt, in Österreich als fremde Person anzukommen und Schutz zu

brauchen. Abbau von Vorurteilen über die Rechte und Pflichten von AsylwerberInnen in Österreich

Dauer: ca. 50 MinutenAnzahl: 5 bis 30 PersonenMaterial: Absperrband, Tafel mit Republik Österreich „Erstaufnahmezentrum“, Lagerkarten, Plakate

und Schreiber

Auswertung, Diskussion:o Die TeinehmerInnen werden gebeten, nun

wieder aus der Rolle eines/einer Asylsuchen-den herauszutreten. Es empfiehlt sich, dabei aufzustehen und sich „auszuschütteln“.

o Sie werden eingeladen, sich 5 Minuten Zeit zu lassen und auf Plakaten, die entlang den Wänden verteilt sind, aufzuschreiben, wie sie sich in dieser kurzen Zeit als Asylsuchende gefühlt haben. Dabei darf ruhig untereinander diskutiert werden.

o Danach wird den TeilnehmerInnen präsentiert, was Asyl heißt, worauf sich Asyl stützt (Genfer Flüchtlingskonvention), wie das Verfahren aussieht, welche Rechte und Pflichten Asyl-werberInnen in Österreich haben, wie viel Geld sie bekommen etc. (siehe Fakten auf Seite …).

o Abschließende Diskussion mit den Teilneh-merInnen, dabei auch die Plakate mit den Gefühlen einbeziehen.

Fragen für die Diskussion:o Findet ihr, dass AsylwerberInnen in Österreich

sich gerecht behandelt fühlen können?o Was sagt ihr generell zum Asylsystem in

Österreich? Würdet ihr daran etwas verändern wollen?

o Welches Bild hattet ihr über AsylwerberInnen in Österreich? Hat sich daran etwas verän-dert?

Tipp - Folgeprojekt:Wenn Interesse besteht, könnte die Klasse bzw. die Gruppe nach dieser Workshop-Einheit ein Flüchtlingsquartier besuchen, oder sogar ein Projekt gemeinsam mit einem Flüchtlingsquartier durchführen.Infos zu Möglichkeiten dafür bekommen Sie bei youngCaritas in Ihrer Nähe (siehe Kontakt auf Seite 30).

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Menschen aus verschiedenen Ländern der Welt kommen nach Österreich, um sich hier ein neues Leben in Sicherheit aufzubauen. Die Caritas unterstützt diese Menschen dabei, in Österreich ein menschenwürdiges Leben führen zu können und sich in ihrer neuen Heimat zurecht-zufinden. Die Caritas setzt sich auch für ein gelungenes Zusammenleben von Migrant-Innen und Einheimischen ein.

Gerade Menschen, die ihr Land verlassen haben, weil sie dort lebensgefährlich bedroht waren, benötigen besondere Unterstützung. Flüchtlinge haben viele schlimme Dinge erlebt und meist eine sehr anstrengende, gefährliche Flucht hinter sich. Deshalb ist der Caritas wichtig, dass die Flüchtlinge nicht allein gelassen werden und bietet ihnen durch verschiedenste Beratungsstellen und Einrich-tungen Unterkunft, Betreuung, Beratung und - wenn dringend notwendig - auch finanzielle Unterstützung an.

Die Caritas betreibt 35 Wohn-heime für AsylwerberInnen, die auf eine Entscheidung der Behörden darüber warten müssen, ob sie in Österreich bleiben dürfen oder in ihr Herkunftsland zurückkehren müssen.

Was tut die Caritas?Sie erhalten meist ein Taschen-geld und Geld für Essen im Rahmen der Grundversor-gung. Manchmal reicht das Geld aber nicht einmal für notwendige Ausgaben wie Medikamente oder Fahrkarten, um Behördenwege erledigen zu können. AsylwerberInnen dürfen nämlich nicht arbeiten und können daher kein eigenes Geld verdienen. Besonders bedürftigen Menschen hilft die Caritas deshalb auch mit finan-zieller Unterstützung, damit sie zum Beispiel die Fahrkarte zu Behörden, Medikamente, den Schulbedarf für ihre Kinder oder einen Deutschkurs bezahlen können.

AsylwerberInnen müssen zu vielen Ämtern und Behörden gehen, um die Erlaubnis für einen längeren Aufenthalt in Österreich zu erhalten. Zusätz-lich müssen sie sich nach Gesetzen und Regelungen richten, die für sie ganz neu sind. Die AsylwerberInnen brauchen dabei Beratung, da die rechtlichen Bestimmungen sehr kompliziert und selbst für jemanden, der gut Deutsch spricht, schwer zu verstehen sind.

Der breite Bogen der Caritas-Arbeit für Flüchtlinge spannt sich von der Rechtsberatung bis hin zur Grundversorgung. Die Caritas beherbergt im Auftrag von Bund und Ländern AsylwerberInnen in 35 Häusern, begleitet in 35 Beratungsstellen und bietet mobile Betreuung für Asylwer-berInnen, die in entlegenen Regionen untergebracht sind.Das solidarische Zusam-

menleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu fördern und durch Bildungs-initiativen Flüchtlingen und MigrantInnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen - das sind die Ziele der 65 Integrati-onsprojekte der Caritas.

Die Caritas unterstützt auch die Menschen, die bereits eine dauerhafte Aufenthaltsbewil-ligung für Österreich erhalten haben. Das heißt, dass diese Personen in Österreich bleiben dürfen. Beispielsweise unter-stützt die Caritas sie in fünf Bundesländern (Burgenland, Vorarlberg, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien) bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung. Zusätzlich erhalten Kinder Lernhilfe und Sprachförderung. Aber auch Erwachsene können über die Caritas in einigen Bundesländern an Deutsch-kursen, Computerkursen und Vorbereitungskursen für das Berufsleben teilnehmen. Diese Ausbildungen und ein umfas-sendes Beratungsangebot erleichtern es den Migrant-Innen, sich in Österreich gut einzuleben.

Damit auch das Zusammen-leben zwischen MigrantInnen und Einheimischen gut funkti-oniert, organisiert die Caritas viele Aktivitäten in den Bereichen Sport und Kultur, damit sich alle gegenseitig besser kennen lernen können. Treten doch einmal Probleme und Konflikte auf, so helfen haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Caritas dabei, diese zu lösen.

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Weiterführende Links, Methoden:

Online Spiele:www.lastexitflucht.orgwww.migrantenangeln.at

Weiterführende Informationen:www.caritas-steiermark.at/hilfe-einrichtungen/fuer-migrantinnenwww.unhcr.athttp://www.un.org/esa/population/migration/index.html - „International Migration Wall Chart“www.zara.atwww.youngcaritas.at/downloadshttp://www.integrationsfonds.at/wissen/zahlen_und_fakten/migramaps/www.asyl.atwww.etc-graz.athttp://www.integrationsfonds.at/publikationen/zahlen_und_fakten/statistikjahrbuch_2010/integration_im_ueberblick/

Methoden:www.kompass.humanrights.chhttp://www.kinomachtschule.at/filme/kickoff.htmlwww.littlealien.atwww.baobab.athttp://www.unhcr.at/fileadmin/unhcr_data/pdfs/lehrhefte/Lehrer_Fluechtlinge_und_Menschenrechte_15-18_Jahre.pdfhttp://www.asyl.at/schule/methode.htm

Literatur:„Diese eine Reise“ von Adele Sansone, Loeper Literaturverlag„Engelszungen“ von Dimitré Dinev, btb Verlag

Filme:BLACK BROWN WHITE von Erwin Wagenhofer, 2011LITTLE ALIEN von Nina Kusturica, 2009

Fremdsein in Österreich

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Selbst aktiv werden!youngCaritas ist die direkte Andockstelle für junge Menschen, die sich sozial engagieren wollen. youngCaritas ist die Plattform für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die etwas bewegen möchten und wissen, dass soziales Engagement nicht nur wichtig ist, sondern auch Spaß macht.

Wenn Sie interessiert daran sind, im Rahmen des Unterrichts mit Ihren SchülerInnen ein Projekt zu starten, finden Sie eine Vielzahl von Aktionsvorschlägen und auch Ansprechpersonen in Ihrer Region unter: www.youngcaritas.at/mitmachen

© Pawloff

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youngCaritas WienAlbrechtskreithgasse 19-21, 1160 WienT (01) 878 12-190F (01) 878 12-9190E [email protected]

youngCaritas ÖsterreichAlbrechtskreithgasse 19-21, 1160 WienT (01) 488 31-425F (01) 488 31-9400E [email protected]

youngCaritas SalzburgUniversitätsplatz 7, 5020 SalzburgT (0662) 84 93 73-139E [email protected]

youngCaritas NiederösterreichHasnerstraße 4, 3100 St. PöltenT (02742) 844 301F (02742) 844 180E [email protected]

youngCaritas VorarlbergWichnergasse 22, 6800 FeldkirchT (05522) 200-1065F (05522) 200-1005E [email protected]

youngCaritas KärntenSandwirtgasse 2, 9010 Klagenfurt T (0463) 555 60-47F (0463) 555 60-30 E [email protected]

youngCaritas BurgenlandSt.-Rochus-Straße 15, 7000 Eisenstadt T (02682) 736 00E [email protected]

youngCaritas TirolHeiliggeiststraße 16/II, 6020 InnsbruckT (0512) 7270-72E [email protected]

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„‚Kommt und seht, was wahre Freiheit und Demokratie ist‘, hatte immer wieder der Westen den Osten umworben. Und als die Menschen des Ostens endlich kommen konnten, wurden sie schon an der Grenze aufgehalten und mit den Worten empfangen: ‚Kehrt alle um, da gibt’s nichts zu sehen.‘ Und wieder standen sie vor uniformierten Leuten. Nun waren sie von beiden Seiten betrogen. Früher hatte die eine Seite für sie die Grenzen errichtet, jetzt die andere. Gab es denn noch etwas in dieser Welt, worauf sie vertrauen konnten? Ein Gesetz, ein System, ein Versprechen, eine Ideologie, eine Macht, ein Wort? Oder sollten sie so lange hinter den Stachel-drahtzäunen warten, bis ihnen Flügel wuchsen?“

Dinev Dimitré, Engelszungen, Roman, btb Verlag, München 2006, Seite 520