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Ihre Sprechzeit Das Gesundheitsmagazin für den Kreis Soest www.klinikumstadtsoest.de Ausgabe 1/2017 Aller guten Dinge sind drei Ambulantes Reha-Angebot im Soest Vital erweitert Lebensqualität erhalten Parkinson-Syndrome können schon früh erkannt werden Gesundheit im Blick: Gute Ernährung und Sonnenbrillen schützen die Augen vor AMD

Ihre fifl˙ˆˇ˘˙ - Orthopädie - Gynä · PDF fileDr. Peter Königs Augenarzt im Ärztehaus am KlinikumStadtSoest ... Mit diesem Test können Sie selber feststellen, ob die Makula

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Ihre SprechzeitDas Gesundheitsmagazin für den Kreis Soest

www.klinikumstadtsoest.dewww.klinikumstadtsoest.de

Ausgabe 1/2017

Aller guten Dinge sind drei

Ambulantes Reha-Angebot im Soest Vital erweitert

Lebensqualität erhaltenParkinson-Syndrome können schon früh erkannt werden

Gesundheit im Blick:

Gute Ernährung und Sonnenbrillen schützen die Augen vor AMD

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Impressum & Lesehinweis:Herausgeber: KlinikumStadtSoest gGmbH, Senator-Schwartz-Ring 8, 59494 Soest sowie & tmv-kommunikation e.K., Redaktion: Frank Beilenhoff, Johannes Vehring, Thomas Meier-Vehring (V. i. S. d. P.), Tel. 02307 9835-273, Mobil 0171 3196250, Fotos: & tmv-kommunikation, KlinikumStadSoest, Orthopädie Busch GmbH & Co.KG (S. 21), www.fotolia.com: jfranpino (S. 11), Ocskay Mark (S. 27), rob3000 (S.28).Verlag: & tmv-kommunikation e.K., Bahnhofstraße 13, 59174 Kamen, Tel. 02307 9835-273, Anzeigen: & tmv-kommunikation e.K., Johannes Vehring, Tel. 0151 14937706, Gesamtherstellung: © & tmv-kommunikation e.K. / Die Zeitschrift „Ihre Sprechzeit“ und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

Lesehinweis: Die in diesem Magazin dargestellten medizinischen Fragestellungen und therapeutischen Verfahren entsprechen dem jeweils aktuellen Kenntnisstand in den Fachbereichen des KlinikumStadtSoest, orientieren sich an gültigen Leitlinien und Standards und dienen der Information. Untersuchungen und Behandlungen müssen jedoch individuell geplant werden. Verbindliche Diagnosen und Therapieempfehlungen können nur von Haus- und Fachärzten gegeben werden. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, sich bei gesundheitlichen Beschwerden und Problemen direkt an den Hausarzt zu wenden, der anschließend alle weiteren Schritte einleiten kann. Im Notfall stehen Ihnen die Ambulanzen des KlinikumStadtSoest natürlich rund um die Uhr zur Verfügung. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.01/2017

Dipl.-Kaufmann Oliver Lehnert

Inhalt

05 Gesunder Lebensstil und Sonnenbrillen können früh die Augen schützen11 Ernährungstipp: Das Auge isst mit13 Die Rehabilitation am Klinikum hat sich verdreifacht16 Forum Familie im neuen Domizil18 Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh'22 Weil auch die Seele leidet, benötigen viele Frauen mehr Unterstützung

24 Soester CyberKnife-Zentrum ist führend in Europa 26 Die Parkinson-Syndrome und die Parkinson-Krankheit30 Veranstaltungshinweise31 Auf einen Blick32 Termine im Soest Vital

Liebe Leserin,lieber Leser,mit dieser Ausgabe unseres Magazins Ihre Sprechzeit starten wir in den 6. Jahrgang. Viele unserer Abonnenten sind von der ersten Ausgabe im April 2012 mit dabei. Darüber freuen uns sehr und danken allen für die jah-relange Verbundenheit und Treue. Auch in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen ver-schiedene medizinische Themen vor und infor-mieren Sie über Veranstaltungen und Neuig-keiten aus unserem Klinikum. Ab dem 1. März haben wir alle Angebote des Klinikums für Mütter, Väter und den Nach-wuchs im Forum Familie gebündelt. Mit dieser zentralen Anlauftselle für Familien konzent-rieren wir uns auch räumlich am Mittelpunkt unserer Stadt: Das Forum bietet seine Veran-staltungen im Hemmer-Haus am Markt 12 in Soest an. Lesen Sie mehr dazu auf der Seite 16.Die Praxen niedergelassener Ärzte in unserem Ärztehaus am Klinikum sind längst zu einem

integralen Bestandteil des klinischen Alltags in unserem Hause geworden. Die Zusammenarbeit mit den Kliniken des Hauses funktioniert reibungslos und kommt vielen Patienten in ihrem Wunsch nach schneller Hilfe und kur-zen Wegen sehr entgegen. Wir be-richten in dieser Ausgabe von der Arbeit der Augenarztpraxis von Dr. Königs so-wie aus dem Fachgebiet der chirurgischen und gefäßchirurgischen Gemeinschaftspraxis Dres. Steffen, Grabosch und Fiedler. Bitte beachten Sie unsere Terminhinweise und seien Sie uns bei allen Veranstaltungen herzlich willkommen.

Kommen Sie gut durch das Frühjahr – und bleiben Sie bitte gesund!IhrDipl.-Kaufm. Oliver LehnertGeschäftsführer im KlinikumStadtSoest

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Kontakt

Dr. Peter Königs

Augenarzt im Ärztehaus

am KlinikumStadtSoest

Tel. 02921/33000

Fortsetzung auf Seite 6 >>

Scheint die Sonne, fühlen wir uns zu allen Jahreszeiten automatisch wohl. Mit den oft wärmenden Strahlen ver-binden wir nur Gutes. Doch das glei-ßende Licht hat auch seine Tücken – vor allem für alle Menschen, die blond und hellhäutig sind und deren Augen blau erscheinen. Die Haut schützen wir mit Sonnencremes, aber die Augen werden schnell vernachlässigt. Dabei ist der Schutz durch hochwertige Son-nenbrillen ein Muss, vor allem für Kin-der und Jugendliche. Was dann manch-mal aussehen mag wie ein Modetrend, ist doch in Wahrheit und nebenbei der beste Schutz vor Augenerkrankungen im Alter und damit eine Investition, die sich mehr als doppelt lohnen kann.

Die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Netzhaut im Auge und des dahinter liegenden Gewebes und sie ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. An dieser chronischen Augen-krankheit leiden in der westlichen, hellhäuti-gen Bevölkerung fast 20 Prozent der 65-Jähri-gen, 30 Prozent der 75-Jährigen und 35 Prozent der 85-Jährigen. Bei über 80-Jährigen steigt das Risiko für Spätfolgen der AMD gegenüber den 70-74-Jährigen um das Zehnfache. Diese erschreckend hohen Zahlen bedeuten für die Bundesrepublik zurzeit über vier Millionen Be-troffene, deren Zahl sich durch steigende Le-benserwartung in den kommenden Jahrzehn-ten weiter deutlich erhöhen wird.

Lange Zeit ist die Erkrankung eher unauffällig. Doch irgendwann bemerkt man die Störungen: Meist sieht man zunächst „Verbiegungen“ von ansonsten geraden Linien und an einigen Stel-len kann auch das Bild ausfallen. Mit dem so-genannten Amsler-Gitter-Test (siehe Seite 6) kann jedoch auch der Laie erste Anzeichen der tückischen Augenerkrankung schon früh erken-nen.

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) tritt immer häufiger auf

Gesunder Lebensstil und Sonnenbrillen können früh die Augen schützen

„In dieser frühen AMD-Phase können sich klei-nen Ablagerungen (Drusen) auf der Netzhaut im Bereich der Makula (Stelle des schärfsten Sehens) bemerkbar machen“, weiß Augenarzt Dr. Peter Königs vom Augenzentrum im Klini-kumStadtSoest. Das einsetzende Absterben von Sehzellen und die Veränderung des Netz-hautgewebes im Sehzentrum führe zu zentra-lem Unscharfsehen. So ist meist genau das, was man ansieht – zum Beispiel ein Gesicht oder ein bestimmtes Wort im Text – verschwom-men. Rund 85 Prozent der Patienten leiden un-ter dieser sogenannten trockenen AMD.

Starker Sehverlust bei feuchter AMDIm Gegensatz dazu führt die sogenannte feuch-te AMD (15 Prozent der Betroffenen) schnell zu weitreichenden Folgen: Abnormale und zusätz-liche, zerbrechliche Blutgefäße unter der zent-ralen Netzhaut können in das Auge durchbre-chen und Flüssigkeit oder Blut dringt ins Augeninnere. „In diesen Fällen beobachten wir häufiger und deutlicher einen starken Sehver-lust, der parallel zu den verbogenen und verne-belten Bildern mit zunehmender Blendung zur zentralen Erblindung führen kann“, beschreibt Dr. Peter Königs die Auswirkungen der proble-matischeren Variante der AMD.

Kontrollen beim AugenarztEine regelmäßige Kontrolle des AMD-Verlaufs und ein sofortiger Arztbesuch bei plötzlicher Veränderung des Sehvermögens sind dringend geboten. Wer einmal in der Woche mit dem Amsler-Gitter-Test sein Sehvermögen kontrol-liert, merkt schnell, wann der Termin in der Augenarztpraxis fällig wird.

Neue MedikamenteEinen entscheidenden Durchbruch bei der Be-handlung der feuchten AMD haben neue Medi-kamente gebracht, die die Entwicklung der krankhaften Blutgefäße stoppen und häufig das Sehvermögen erheblich verbessern oder zu-mindest eine Verschlechterung verhindern können.

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„Bei der feuchten Erscheinungsform kann mit Spritzen eine Reduktion der lokalen Entzün-dungsreaktion, die zu weiterer Gewebezerstö-rung führen kann, erreicht werden. Gespritzt werden sogenannte VGEF-Hemmer. Diese Ein-griffe werden mit sehr dünnen Nadeln, die Substanzen direkt durch den Augapfel an die Netzhaut bringen, auch im KlinikumStadt-Soest vorgenommen“, erklärt Dr. Peter Kö-nigs, der die Eingriffe mehrmals wöchentlich selbst vornimmt. Der Eingriff selbst dauert nur etwa 10 Sekunden und er wird mit örtli-cher Betäubung durchgeführt. Es folgen meh-rere weitere Spritzen im Abstand von jeweils vier Wochen. Der Erfolg wird mittels OCT – op-tische Cohärenz-Tomographie (Schichtaufnah-me der Netzhaut) kontrolliert. Es kann aller-dings sein, dass die Spritzen nicht wirken und kein Erfolg messbar ist. Man versucht es in diesen Fällen später mit einem anderen Präpa-rat.

Die Kosten für die Schichtaufnahme werden zu-nächst als Individuelle Gesundheitsleistung (IGEL) gesehen und nicht von allen gesetzli-chen Krankenkassen übernommen. „Die erste Aufnahme muss man selbst bezahlen, aber alle weiteren im Laufe der Spritzenbehandlung, die der Kontrolle dienen, nicht. Derzeit liegen die Kosten bei circa 80 Euro“, weist Dr. Königs auf diese IGELeistung hin, die sowohl niedergelas-sene Augenärzte als auch die Praxis im Ärzte-haus des Klinikums anbieten.Doch zur Spritzentherapie muss es nicht im-mer kommen. Die weitaus häufigere trockene AMD kann nach gesicherten Studien durch be-stimmte Nahrungsergänzungsmittel gebremst werden. „Heute wissen wir, dass eine niedrige Pigmentdichte des Gelben Fleckes (in der Ma-kula) eine der Ursachen der AMD ist“, gibt Dr.

Mit diesem Test können Sie selber feststellen, ob die Makula von altersbedingter

Makuladegenration (AMD) betroffen ist. Er ersetzt natürlich nicht den Augenarztbe-

such! Ab einem Alter von 50 Jahren sollte der Test regelmäßig durchgeführt wer-

den.

Betrachten Sie das Gitter bei Tageslicht aus circa 35 Zentimeter Entfernung. Falls

Sie normalerweise beim Lesen eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, verwenden Sie

diese bitte auch beim Test.

1. Decken Sie ein Auge mit der Hand ab. Das Auge bitte nicht zukneifen.

2. Richten Sie mit dem offenen Auge den Blick auf den schwarzen Punkt

in der Mitte des Gitters.

• Erscheinen Ihnen in diesem Gitter einige Quadrate

größer oder kleiner als die restlichen?

• Fehlt dem Gitter eine Ecke?

• Sind leere Stellen erkennbar?

• Sind Linien verzerrt oder gewellt?

• Sind bestimmte Bereiche im Gitter verschwommen?

3. Test mit dem anderen Auge wiederholen.

Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie

Ihren Augenarzt/ihre Augenärztin aufsuchen und das Testergebnis vorlegen.

Bild links: Mithilfe einer Optischen Cohärenz-Tomogra-

phie (Schichtaufnahme der Netzhaut im Bereich der

Makula) kann der Augenarzt feststellen, ob auf der

Netzhaut erste Anzeichen einer AMD zu sehen sind.

Bild rechts: Um die AMD aufzuhalten, werden hoch-

wirksame Medikamente mittels Injektion mit sehr fei-

nen Nadeln direkt auf die Netzhaut gegeben. Der Ein-

griff erfolgt mittels lokaler Betäubung und wird

wöchentlich im KlinikumStadtSoest ambulant vorge-

nommen. Die Mini-OP ist nach wenigen Minuten erle-

digt.

Der Amsler-Gitter-Test

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Fortsetzung auf Seite 8 >>

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Königs zu bedenken und verbindet damit kei-nesfalls eine Entwarnung, denn Störungen ge-rade dieser Pigmentdichte sind häufig die Fol-ge eines ungesunden Lebenswandels. Der Gelbe Fleck besteht aus den eng verwandten Caroti-noiden Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxan-thin. Zeaxanthin und besonders Meso- Zeaxan-thin sind am Ort des schärfsten Sehens (Fovea) angereichert. Sie müssen mit der Nahrung auf-genommen werden, die vorwiegend Lutein, aber nur wenig Zeaxanthin und Meso-Zeaxan-thin liefert. Im Auge wird daher ein Teil von Lutein in Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin um-gewandelt. „Verschiedene Studien haben uns gezeigt, dass die positive Wirkung reichlicher Luteinzufuhr mit der Nahrung oder als Nah-rungsergänzung das Risiko für Ablagerungen (Drusen) auf der Netzhaut mindert und zu ei-nem verringerten Risiko von AMD in feuchter und trockener Form führt“, zeigt Dr. Peter Kö-nigs auf.Vor allem das Rauchen begünstige die Entste-hung einer AMD, weil dadurch die Gefäße ver-engt werden. Das kann wiederum auf der Netz-haut zu Blutstauungen und in der Folge zu Gefäßveränderungen bzw. krankhaften Neubil-dungen führen. Manchmal wird dieser Prozess auch durch Mangelernährung begünstigt. Ver-schiedene Nahrungsergänzungsmittel, die na-türlich vorkommende Luteine ersetzen bezie-hungsweise ergänzen, haben bei Langzeiteinnahme einen positiven Effekt. Da-mit kann zumindest ein dramatischer Fort-schritt der Erkrankung aufgehalten werden. Gesundes Essen und gesunde Lebensweise kön-nen also beide Formen der AMD aufhalten oder verlangsamen.Neben persönlich vorgeprägten Risiken kom-men eine Reihe weiterer Faktoren, die prinzipi-ell beeinflussbar sind (siehe Infokasten), hin-zu. Analog zu einer erhöhten Lebenserwartung sind diese seit mehr als fünf Jahrzehnten für die steigende Zahl an AMD-Erkrankungen und grauem Star verantwortlich:1. Erhöhtes Lebensalter (Durchschnitt 1930: 60 Jahre, heute gut 80 Jahre)2. Intensive und längere Lichteinwirkung (Aufenthalt in südlichen Ländern und im winterlichen Hochgebirge, intensive und weißere Beleuchtung im öffentlichen und privaten Bereich)3. Veränderte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.

Gegebene Faktoren – bei wem und wann tritt AMD häufiger auf?

• AMD in der Familie (erbliche Vorbelastung) • Frauen vor Männern • Blaue (graue) Augen • Helle Haut und Haare • Blendung durch helles Licht • Steigendes Alter

Man kennt inzwischen Veränderungen an fünf Genen, die unabhängig voneinander ein erhöhtes AMD-Risiko bewirken. Die Menschen mit dieser Genkombination re-agieren besonders auf schädliche Außen-faktoren. Frühzeitige Entlastung des Au-ges durch Ernährung, Lebensstil und Augenlichtschutz ist für diesen Personen-kreis besonders wichtig.

Beeinflussbare Faktoren – was sollte vermieden werden?

• Rauchen, Fettleibigkeit, hoher Blutdruck

• Mangel an körperlicher Anstrengung

• zu viel Cholesterin, LDL, Triglyceride, Homocystein, zu wenig Vitamin B12 und Folsäure

• Erkrankung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose)

• Geringe Dichte des „Gelben Flecks“ im Auge

• Chronische Nierenerkrankung

• Starke und lange Lichteinwirkung

• Ernährungsmängel, zum Beispiel zu viele leichtverdauliche Kohlenhydrate (Zucker, Honig, Stärke- und Weiß- mehlprodukte), zu wenig dunkel- grünes Gemüse (Lutein), zu wenig fetten Fisch (Omega-3-Fettsäuren), zu wenige Vitamine und Antioxidantien

Quellenangabe für verschiedene Textaussagen:

www.klinikum-karlsruhe.com/fileadmin/Medien/Klini-

ken_und_Medizinische_Zentren/Kopfkliniken/Augenkli-

nik/makulahuenig.pdf

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Unterschrift des ArztesSW Ver: 6.5.0.772Copyright 2012Carl Zeiss Meditec, IncAll Rights Reserved

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Bemerkungen

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21.11.2016

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01.01.2001

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Muster, Muster

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Unterschrift des ArztesSW Ver: 6.5.0.772Copyright 2012Carl Zeiss Meditec, IncAll Rights Reserved

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Bemerkungen

Bild oben und Mitte: Normalbefunde der Netzhaut ohne Störungen der Makula durch Drusen oder Ödeme.

Bild unten: Fortgeschrittenes Stadium einer Makuladegeneration. Zu sehen sind verschiedene Ödeme, aus denen Flüssigkeit und Blut ins Augeninne-

re gelangen können. In diesen Fällen spricht man von der ”feuchten AMD”, die bei gut 15 Prozent der betroffenen Patienten vorkommt. Mit Injektio-

nen in die Ödembereiche gelangen wirkungsstarke Medikamente an die Netzhaut. Eine weiteres Fortschreiten der AMD kann so in vielen Fällen aufge-

halten werden.

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Eine gesunde, ausgewogene Ernäh-rung nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gewähr-leistet, dass der Körper und damit na-türlich auch das Auge mit essentiellen Nährstoffen versorgt werden.

Das wohl bekannteste Augenelixier ist das Beta-Karotin, beispielsweise aus der Möhre, das in Vitamin A umgewandelt für den Sehvor-gang verantwortlich ist. Zu weiteren Anti-oxidantien zählen das Vitamin C (Zitrusfrüch-te/Paprika) und E (Pflanzliche Öle), aber auch Zink (Fleisch, Fisch und Milchprodukte) und Selen (Lachs und Nüsse).

Viel grünes GemüseDie Carotinoide Lutein und Zeanthin sind se-kundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung und besonders in grünem Gemüse enthalten. Ein entsprechend häufiger Genuss von leckerem Gemüse und knackigem Salat ist empfehlenswert. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Fettfischen und pflanzlichen Ölen und Nüssen haben möglicherweise einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf.

Gesundes Essen zum Schutz der Sehkraft

Das Auge isst mit!Die Zufuhr von Mikronährstoffen ausschließ-lich über die Ernährung zu gewährleisten, wird kontrovers diskutiert. Im Handel werden spezielle AMD-Präparate angeboten. Die AREDS-Studien deuten darauf hin, dass, je nach Ausgangsbefund, das Risiko eines weite-ren Voranschreitens der Erkrankung durch die regelmäßige Supplementierung verzögert wer-den kann. Überdosierungen von Nahrungser-gänzungsmitteln können sich jedoch negativ addieren und zu bedrohlichen Folgeerkran-kungen führen. Eine Ergänzung sollte somit sehr gezielt und nur unter fachlicher Beratung geschehen. Eine ungesunde und einseitige Er-nährung kann durch die Einnahme von Nah-rungsergänzungsmitteln nicht kompensiert werden.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung hinge-gen ist schmackhaft und nicht schädlich. Ge-nießen Sie ballaststoffreiche Vollkornproduk-te, bunte Salat- und Gemüsevariationen, leckere zuckerarme Milchprodukte, frische Fischzubereitungen und einen mäßigen Fleischkonsum; wählen Sie bewusst gesunde Fette und verwöhnen Sie Ihren Körper durch genügend Flüssigkeit – kurz gesagt: Lassen Sie es sich gesund schmecken.

Kontakt

Barbara Trompeter

Ernährungsberaterin

Tel. 02921/90-1257

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 13

Fortsetzung S. 15 >>

Das KlinikumStadtSoest hat seit 2012 auch eine ambulante Reha-Klinik. Da-mals haben die gesetzlichen Kranken-versicherungen das Soest Vital zur ambulanten Erbringung von Rehabili-tationsleistungen für den Bewegungs-apparat zugelassen. Seither sind hier viele Hundert Patienten versorgt wor-den.

Mit diesen Erfahrungen und zusätzlichem Per-sonal konnten im Jahr 2016 auch kardiologi-sche und neurologische Reha-Leistungen er-bracht werden. Es gibt also inzwischen unter dem Dach des Klinikums drei Abteilungen für ambulante Rehabilitation: orthopädisch/un-fallchirurgisch, kardiologisch und neurolo-gisch.Allen Abteilungen ist die ambulante Form der Durchführung identisch: Die Patienten werden werktags tagsüber behandelt und sind nachts und am Wochenende in ihrer vertrauten häus-lichen Umgebung. Der Transport wird vom Kli-nikum übernommen. Selbstverständlich gibt es für Reha-Patienten eine Mittagsverpfle-gung und Ruheräume. Es gibt viele Gründe für die ambulante Form der Rehabilitation: • Der Patient bleibt in seiner häuslichen Umgebung, er behält seine gewohnten sozialen Kontakte. • Täglich werden die therapeutischen Erfolge im häuslichen Umfeld erlebt. • Partner und Bezugspersonen können in die Therapien und Schulungen einbezogen werden. • Der Hausarzt und/oder Facharzt des Patienten kann den Rehabilitationsprozess mitgestalten.

Rehabilitative TherapieinhalteDas Soest Vital behandelt mit denselben Me-thoden wie die stationären Reha-Kliniken. Die ärztliche Aufnahmeuntersuchung steuert die Therapieintensität und die Inhalte im Einzel-nen. Die wichtigsten Therapieziele sind die Verringerung der bestehenden Defizite, die

Steigerung von Beweglichkeit und Belastbar-keit sowie die Motivation zu selbständigem Training.

Neurologische Therapieinhalte sind in beson-derem Maße die Einzeltherapie, aber auch hier haben Gruppengymnastik und Trainingsthera-pie einen hohen Stellenwert. Bei den kardiologischen Patienten stehen trainierende und schulende Maßnahmen im Vordergrund. So werden einerseits die kardio-logischen Patienten auf der Trainingsfläche, dem Ergometer oder auch draußen dosiert

Die Rehabilitation am Klinikum hat sich verdreifacht

Konrad Zacharias, 77 Jahre alt, aus Wippringsen, kommt in die Ambulante Reha zur

Mobilisierung nach Behandlung eines Hals-Wirbelsäulen-Syndroms mittels Spinalkanal-

Stenosen-OP. Die wohltuende Massage im Hals-Nacken-Bereich führt Soest-Vital-Phy-

siotherapeutin Anna Bremser durch.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 14

Bild oben: Werner

Schleimer, 65 Jahre,

aus Ense-Höingsen

beim Laufbandtraining

nach Herzinfarkt,

angeleitet und

begleitet vom

leitenden Arzt Dr.

Christian Folttmann

(Mitte) und Physiothe-

rapeut Maximilian

Stork.

Bild Mitte: Günter

Born, 64 Jahre alt, aus

Soest bei Bewegungs-

übungen auf der

warmen Fangomatte

nach Spinalkanal

Stenosen-OP.

Bild unten: Fango aus

dem Ofen ... herrlich

warm!

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017

Bild oben: Kardiotraining mit Physiotherapeutin Elena Blümel.

Bild unten: Helmut Mey, 77 Jahre alt, beim Kraft- und Koordinationstraining

mit Übungen an den Seilzügen.

und stufenweise belastet, um die Leistungsfä-higkeit des Herzens wieder zu steigern. An-dererseits werden mithilfe der Kurse in der Lehrküche wesentliche Aspekte einer gesund-heitsfördernden Ernährung erarbeitet. Bei den orthopädischen Patienten wird unter strenger Beachtung der Vorgaben des vorbe-handelnden Operateurs das operierte Gelenk behandelt und die Belastbarkeit der betroffe-nen Extremität trainiert.Der Tagesablauf in der Ambulanten Reha ist somit ein bunter Mix aus aktiven und passiven Maßnahmen, die maßgeschneidert auf die Si-tuation des einzelnen Patienten sind und die bestehende Defizite reduzieren. Entlastende Ruhephasen sind im Tagesablauf selbstver-ständlich. Es gibt keinen Leerlauf, weil die Patienten sich nicht in ihre Patientenzimmer zurückziehen. Entsprechend ist die ambulante Rehabilitati-on sehr intensiv und auch schon mal anstren-gend. Aber genau dieses Engagement bringt die Patienten zielgerichtet zurück in die je-weils mögliche Selbstständigkeit, Fitness und Sportlichkeit.

Haben Sie Interesse an weiteren Informatio-nen? Ist für Sie eine orthopädische Operation geplant? Ihre Ansprechpartnerin für Ambulan-te Reha am Klinikum ist: Susanne Mrugalla, Tel.: 02921 902350

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017

Alle Angebote rund um das Thema Fa-milie gibt es jetzt direkt am Soester Markt. Denn am 1. März eröffnete das KlinikumStadtSoest im Hemmer Haus das neue Forum Familie. Unter diesem Namen werden alle Angebote von Heb-ammen und Elternschule gebündelt. „Unser Ziel ist es, ein vertrauensvoller und langjähriger Ansprechpartner zu sein“, erklärt Petra Hellmann, die zu-sammen mit Ruth Baukmann das Fo-rum Familie organisiert. „Denn das Projekt Familie ist ein äußerst dy-namischer Prozess, bei dem alle Beteiligten immer wieder gefordert werden. Es liegt uns am Herzen, dass sich Kinder ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechend in einem lie-bevollen Umfeld entwickeln können. Deshalb brauchen vor allem Eltern gute Rahmenbedin-gungen und Partner ihres Vertrauens, um die-se anspruchsvolle Aufgabe zu meistern“, er-klärt die Familien- und Paartherapeutin.

Zentrale Anlaufstelle für FamilienDas Forum Familie ist die zentrale Anlaufstelle für die Kurse von Hebacum und Elternschule sowie für die Sprechstunden und die Bera-tungsangebote. Bei allen Fragen, Problemen und Sorgen rund um die Geburt sind Schwan-gere und ihre Partner beim Hebacum in den besten Händen.

Unter dieser Bezeichnung haben sich die Heb-ammen im KlinikumStadtSoest zusammenge-schlossen. Mit ihrem ganzen Fachwissen, ihrer Kompetenz und mit sehr viel persönlichem Engagement sind sie an der Seite der werden-den Mütter, wenn diese in einen neuen Ab-schnitt in ihrem Leben treten.

Von Babycafé bis KrisenberatungNach der ersten aufregenden Zeit kommen mit dem Alltag viele Fragen. Bei vielen Müttern besteht der Wunsch nach Austausch, Kontakt und Beschäftigung mit dem Baby. Da sind die Angebote der Elternschule gerade richtig. Im Still- und Babycafé werden die ersten Kontak-te geknüpft. Eine Kinderkrankenschwester oder eine Hebamme ist immer als Ansprech-partnerin dabei. „Eltern finden hier immer ei-nen Ansprechpartner, denn in der Elternschu-le engagieren sich Fachfrauen aus den unterschiedlichen Berufsgruppen. Sie alle sind erfahrene Spezialisten auf ihrem Gebiet und geben ihr Wissen gerne mit Herz und Hand weiter“, versichert Petra Hellmann.

Auch in den Sprechstunden begegnen die El-tern Menschen mit viel Berufserfahrung und qualifizierter Ausbildung, die sich Zeit für sie nehmen und geduldig versuchen, alle Fragen zu beantworten. „Es kommen in den meisten Familien auch Zeiten, wo man ins Stolpern kommt. Persönliche Krisen, Veränderung der Lebensumstände, herausfordernde Erzie-hungsaufgaben, Trennung oder Tod können manchmal nicht alleine bewältigt werden“, weist Petra Hellmann abschließend auf die Beratungsangebote des Forums Familie hin.

Forum FamilieMarkt 1259494 SoestTel.: 02921 90-2894Email: [email protected]

Hemmer-Haus am Markt 12 in Soest

Forum Familie hat ein neues DomizilKontakt

Ruth Baukmann

Kinder-

krankenschwester

Kontakt

Petra Hellmann

Ehe- und

Lebensberaterin

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12. Soester Darmkrebstag

Kontakt

Dr. Lothar Biermann

Chefarzt

Tel. 02921/90-1034

Dr. Ulrich Menges

Chefarzt

Tel. 02921/90-1470

Kontakt

Unser Bauchgefühl: viel mehr, als nur Intuition

Reinschauen und Informieren: • Acht Meter langes, begehbares Darmmodell

• Interessante Infos für alle Altersgruppen

Vorträge:Das Geheimnis der DarmbakterienDr. Andreas PennekampLeiter der Medizinischen Mikrobiologie Soest

Lästig und gefährlich – die DivertikelDr. Lothar BiermannChefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Samstag, 18. März 201711 bis 14 Uhr

KlinikumStadtSoest

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 18

Das Herz- und Gefäßzentrum im KlinikumStadtSoest kann Diabetiker vor Amputationen schützen

Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh'Kontakt

Dr. Hans-Walter Fiedler

Facharzt für Chirurgie &

Gefäßchirurgie

Das in Kindergärten früher häufig ge-sungene Lied „Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh' – und sehet den fleißigen Waschfrauen zu“ kennen die meisten noch sehr gut. In der Praxis für Chirurgie und Gefäßchirurgie am KlinikumStadtSoest könnte Dr. Hans-Walter Fiedler viele seiner Patienten mit diesem Lied begrüßen – und vor allem bei den Diabetikern träfe er da-mit den Nagel auf den Kopf.

Frau K. begleitet ihren Mann wie jedes Jahr zur Mitbeurteilung seiner Schlagadern an Hals, Bauch und den Beinen in die gefäßchirurgische Praxis am KlinikumStadtSoest. Herr K. leidet seit einigen Jahren an der Zuckerkrankheit und sein Hausarzt hatte dem Ehepaar die Gefäß-diagnostik empfohlen, um Durchblutungsstö-rungen, die beim Diabetiker häufig unbemerkt die Unterschenkelschlagadern betreffen, früh-zeitig feststellen zu können. Der 68-Jährige hat noch weitere Risikofaktoren für Krankhei-ten der Arterien und nimmt regelmäßig Medi-kamente gegen Bluthochdruck, einen erhöhten Cholesterinspiegel und außerdem ASS zur Hem-mung der Blutplättchenverklumpung ein. Das Zigarettenrauchen hatte er vor einiger Zeit nach 30 Jahren endgültig eingestellt.Beim Untersuchungstermin berichtet die Ehe-frau mit besorgter Miene über den Zustand des Fußes des Diabetikers: „Es sieht nicht gut aus um den Fuß meines Mannes. Er hat eine offene Stelle unter dem Ballen, die übel riecht und nicht heilen will. Ich mache mir große Sorgen um sein Bein. Es heißt doch immer, dass viele Diabetiker ihre Beine verlieren, oder?“ Obwohl 90 Prozent der Amputationen beim Diabetiker kleine Druckstellen an den Füßen vorausgehen, kann das Ehepaar doch zunächst beruhigt wer-den und die Diagnostik im Untersuchungsraum wird fortgesetzt.Tatsächlich wird bei Herrn K. eine Druckstelle mit Hautverletzung unter dem Fußballen fest-gestellt. Die Ärzte nennen dies ein Geschwür, auf Lateinisch ein Ulcus. In diesem speziellen Falle unter dem Fuß beim Diabetiker spricht man auch von einem „Mal perforans“.

„Wie konnte das passieren?”, fragt sich Herr K., „ich habe keine Schmerzen und die offene Stel-le erst bemerkt, als Blut in meinen Socken zu sehen war.“Die Zuckerkrankheit wirkt sich auf viele Körper-regionen aus, so zum Beispiel auf kleine Gefä-ße, die unter anderem die Netzhaut im Auge, die kleinen Adern der Nieren und auch die Ge-fäße der Nerven mit Blut versorgen. Geschieht dies nicht in ausreichendem Umfang, weil die Gefäße durch den Diabetes mellitus verstopft sind, können die letztgenannten Nerven nicht mehr hinreichend funktionieren und es treten in den abhängigen Körperpartien, meist gleich-mäßig links und rechts an den Unterschenkeln und Füßen Gefühlsstörungen, Muskelfunktions-änderungen und auch eine verringerte Schweißbildung mit vermehrter Hautschup-pung auf. Herr K. hatte sehr wohl bemerkt, dass seine Füße oft rot sind und Schuppen aus den Socken fallen. „Man kann hier auch sehen, dass sich die Zehen in einer gebeugten Haltung in der Schuhsohle eindrücken. Auch das liegt an einer typischen Nervenveränderung, die die Fußmuskeln betrifft. Hier hat sich über die Jahre ein Ungleichgewicht zwischen Zehenbeu-gern und Zehenstreckern eingestellt – die Beu-ger haben wohl gewonnen“, ergänzt Dr. Fiedler. Aufgrund der Nervenschädigung durch den Dia-betes hat Herr K. lange Zeit keine Schmerzen gespürt und den Zustand der Füße hingenom-men.

Schuhe sind oft zu kleinDas Phänomen ist häufig zu beobachten. „An-dere Diabetiker unserer Praxis sagten uns, dass sie trotz der im Schuh sichtbaren Druckstellen nie das Gefühl hatten, die Schuhe seien zu eng. Genau das Gegenteil wird berichtet, näm-lich dass der Eindruck bestand, die Schuhe sei-en zu groß, hingen locker am Fuß und würden keinen sicheren Sitz mehr haben. Zum Teil wer-den Schuhe bewusst kleiner gekauft und viel enger geschnürt. Auch das liegt an der Neuro-pathie. Der Schuhkontakt wird erst verlässlich wahrgenommen, wenn er bereits mit zu hohem Druck auf den Fuß wirkt, erst jetzt fühlt der Diabetiker einen sicheren Halt. Wenn nun noch

Überörtliche Gemeinschaftspraxis für

Chirurgie, Gefäßchirurgie

Dres. Steffen, Grabosch, Fiedler

Senator-Schwartz-Ring 8

am KlinikumStadtSoest

59494 Soest

&

Rustigestraße 22

an der Börde Klinik

59457 Werl

in Kooperation mit dem Herz- und

Gefäßzentrum im KlinikumStadtSoest,

CA Dr. K. Nitschmann

Zentrale Telefonnummer:

Tel. 02921 3447664

E-Mail: [email protected]

Internet:

www.gefaesschirurgie-soest.de

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 19

Frühzeitig erkannt und behandelt kann ein „diabetischer Fuß“ auch wieder hei-

len und eine Amputation vermieden werden. Dazu ist die regelmäßige Untersu-

chung beim Gefäßspezialisten zu empfehlen.

die Zehen im zu engen Schuh in Fehlstellung stehen und sich das Körpergewicht nicht mehr wie üblich über die geeigneten Stützen des Fu-ßes verteilt, entstehen Druckspitzen in Berei-chen der Fußsohle, die für so hohe Belastun-gen nicht geeignet sind. Diese Stellen reagieren zunächst mit einer Anpassung an den Druck, indem sie lokal die Hornhaut verdicken – es entstehen Schwielen. Und im Weiteren dann durch Druck- und Zugbelastungen offene Stel-len. So wie bei Herrn K.“, beschreibt Dr. Fiedler den typischen Verlauf der Ausbildung eines „diabetischen Fußes“, der dringend behandelt werden sollte.

Nach einer gründlichen Wundreinigung und mi-kroskopischer Beurteilung der Bakterien an der Fußwunde, kann eine medikamentöse Therapie begonnen werden, um die Infektion zu behan-deln. Das Laufen auf dem Fuß ist allerdings nur unter kompletter Entlastung der Wunde er-laubt.

„Primäres Ziel ist es, die Durchblutung des Fußes zu verbessern. Nur so ist gewährleistet, dass die Medika-mente in ausreichender Menge das Gewebe des Fußes erreichen können und eine geplante erforderliche Operation an den Fußknochen heilen kann. Diese Operation ist bei Herrn K. notwendig, um den durch den Druck und die Infektion zerstörten Knochen zu entfernen und im Verlauf dafür zu sorgen, dass eine Druckumverteilung an der Sohle erfolgen kann“, skiz-ziert Dr. Fiedler das weitere Vorgehen.Zur Verbesserung der Durchblutung stehen den spezi-alisierten Gefäßchirurgen sowohl vielfältige „unbluti-ge“ Kathetermethoden als auch verschiedene Bypass-operationen zur Verfügung. Bei ersteren wird in örtlicher Betäubung über eine Schlagader der Leiste ein Ballon in die verstopfte oder enge Ader am Unter-schenkel oder Fuß gebracht. Unter Röntgenkontrolle wird dieser mit hohem Druck kontrolliert aufgeblasen und erweitert das Gefäß, indem er die verstopfenden Ablagerungen in die Wand presst. Gelegentlich wird auch ein Metallgerüst, ein Stent, eingebracht, um das Gefäß zu unterstützen.Die Bypassoperation dient dem Ziel, das Blut von der Leiste oder der Kniekehle aus an den verstopften Ge-fäßen vorbeizuleiten und im Bereich der noch offe-nen Unterschenkel- und Fußadern wieder abzugeben. Diese Operationen sind anspruchsvoll, aber von Ex-perten mit guten Ergebnissen durchzuführen – wenn zuvor die Notwendigkeit kritisch geprüft wurde.Bei Herrn K. konnten erfreulicherweise mit dem Ka-theterverfahren zwei der drei führenden Unterschen-

keladern wieder ausreichend eröffnet und erweitert werden. Es lässt sich nun wieder ein Fußpuls am Knöchel tasten. Die Antibiotika haben ihre Wirkung entfaltet, sodass nach mehrfacher Wundreinigung das Geschwür nicht mehr unangenehm riecht. Das zerstörte Knochenmaterial konnte in einer 15 minütigen OP problemlos entfernt werden, die Wunde unter dem Fuß wird nun offen der Wundheilung übergeben. Aber damit ist die Behandlung zeitlich erst am Anfang!Schon während des Aufenthalts im Klinikum ist neben der Schulung des Patienten die Organisation der weiteren Schuhversorgung unverzichtbar und fußrettend. Hierzu bedarf es fundierter Aufklärungs- und Überzeu-gungsarbeit des Teams, um dem Patienten Sinn und Unverzichtbarkeit einer geeigneten individuellen Fußbettung in einem Diabetischen Schuh zu erläutern. Da viele Geschwüre dennoch wieder auftreten und auch heute noch zu viel zu vielen Amputationen ganzer Extremitäten führen, ist die enge Anbindung an ein Team von „Experten des diabetischen Fußes“ wissen-schaftlich belegt zu empfehlen. Nicht nur der umsichtige Gefäßchirurg, sondern vor allem auch der organisierende Hausarzt, der engagierte Di-abetologe, der Podologe, der Orthopädieschuhmacher und Orthopädie-techniker, ein zuverlässiges Wundteam, die Krankenkassen und Reha-Teams müssen mit im Boot sitzen und gemeinsam rudern – idealerweise in dieselbe Richtung.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 20

Druckstellen an den Füßen können auf vielfältige Art und Weise entstehen. Der gesunde Mensch spürt sofort, dass da im Schuh irgendetwas drückt und scheuert, aber ein Diabetiker merkt das aufgrund der meist ausgeprägten Neuropathie (Nervenschädigung) nicht. In der Folge können aus den nicht entdeckten und versorgten Druckstellen offene Wunden entste-hen, die massive Probleme bereiten.

Ursache für Druckstellen kann schon sein, dass der Schuh nicht richtig gebunden ist. Auch kleine Steinchen werden von Diabetikern nicht bemerkt. Das Problem ist dann bei vielen Patienten die Einsicht, dass etwas getan wer-den muss: „Das tut doch gar nicht weh“ – ist eine der Schutzbehauptungen, mit denen sich Diabetiker aus Unkenntnis über ihre Erkran-kung der weiteren Behandlung entziehen.

Amputation droht schnellDabei lassen die drastischen Folgen einer un-beachteten (offenen) Wunde nicht lange auf sich warten. „Die Amputation von Gliedmaßen ist der Anfang, der Verlust des Fußes, des Un-terschenkels oder gar des Beines ist das fatale Ende“, weiß Richts+Chedor-Chef Christian Chedor aus der langjährigen Betreuung von Dia-betikern.

Diabetiker müssen sich selbst viel häufiger als andere fragen:

Wo drückt dich der Schuh?

Modisch schick geht auch„Viele Diabetiker haben die Befürchtung, mit Schuhen herumlaufen zu müssen, an denen man die Erkrankung ablesen kann. Dabei sehen heute die individuell hergestellten Schuhe fast genauso aus, wie Schuhwerk von der Stange. Wir beziehen unsere Kunden in den gesamten Herstel-lungsprozess mit ein. Sie wählen Form, Material, Farbe und Ausführung weitestgehend selbst aus, wir sorgen dafür, dass der Schuh passt“, er-klärt Orthopädie-Schuhmachermeister Kai Brandt.

Bei Richts+Chedor auf Wunsch auch aus LederDie Diabetikerschuhe zeichnen sich unter anderem durch ein anderes Futtermaterial, mehr Raum im Zehenbereich, den Verzicht auf harte Kap-pen und störende Nähte sowie durch Weichschaumeinlagen aus. Selbst-verständlich ist das Obermaterial auf Wunsch aus Leder.

„Üblicherweise nehmen wir zunächst einen Gipsabdruck des gesamten Fußes. Diese Negativ-Hohlform schäumen wir dann mit einem speziellen Material aus und erhalten so eine Kopie des Fußes als Leisten. Mit die-sem Modell fertigen wir zunächst einen Probeschuh aus klarsichtigem Kunststoff, bei dem ablesbar ist, wo der spätere echte Schuh drücken oder scheuern könnte. Der Kunde sucht sich ein Design und Material aus. Damit bauen wir auf dem nochmals angepassten Leisten den diabetiker-geeigneten Schuh. Meistens sind die Sohlen aus Kunststoff, weil der Schuh dann leichter ist. Wir fertigen aber auch Arbeitsschuhe mit Stahl-sohle und Stahlkappe, mit dem Diabetiker weiter sicher im Job unter-wegs sind. Uns geht es um die Alltagstauglichkeit des Schuhwerks“, beschreibt Kai Brandt den Produktionsweg. Es komme natürlich auch darauf an, welche Empfehlung in der Verordnung des behandelnden Arz-tes gegeben werde: „Wir legen Wert auf eine enge Abstimmung mit den behandelnden Ärzten, denn eine kontinuierliche medizinische Kontrolle des diabetischen Fußes ist sehr wichtig.“

Kai Brandt, Orthopädieschuh-

machermeister im Sanitäts-

haus Richts + Chedor, stellt

in der hauseigenen Werkstatt

in Werl Spezialschuhe maß-

konfektioniert für Diabetiker-

füße her. In einem aufwendi-

gen Verfahren werden alle

möglicherweise durch die Ver-

arbeitung gegebenen potenti-

ellen Druckstellen systema-

tisch vermieden. Dass so ein

Spezialschuh auch modisch

sein kann, zeigen Kai Brandt

und sein Team mit viel Kreati-

vität und Liebe zum Detail.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 21

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Seit fast 40 Jahren steht der Name Or-thopädie Busch für Qualität und erst-klassigen Service.

„Wir möchten Menschen darin unterstützen, mit unseren Möglichkeiten mehr Mobilität in ihr Leben zu integrieren und damit ihre Be-schwerden zu lindern beziehungsweise ihnen vorzubeugen“, sagt Inhaber Alexander Busch (Foto links). „Unser umfangreiches Angebot bietet viel Raum für individuelle Lösungen.“

Voraussetzung für gesundheitsorientierte Lö-sungen ist eine individuelle Beratung durch eine Fachkraft aus dem Bereich der Orthopä-dietechnik, Orthopädie-Schuhtechnik, Reha-technik oder Podologie, je nach Problem-schwerpunkt.

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse können die Problemfelder gezielt versorgt werden.

Ein breites Spektrum an technischen Analy-sehilfen wie Fußscan (statische Fußanalyse), Fußdruckmessung (dynamische Fußanalyse), Lasaposture (lasergestützte Analyse der Sta-tik), Videoanalyse (Analyse des Bewegungs-abläufe auf dem Laufband) und Backscan (Haltungsanalyse und Messung der Beweg-lichkeit einzelner Wirbelsegmente) ermögli-chen uns, objektiv zu analysieren und auch im

Orthopädie Busch in Hamm

Ihr Kompetenzzentrum für Gesundheit

Versorgungsverlauf Änderungen zu messen, um Versorgungen fortlaufend zu optimieren.

Für Menschen, die uns nicht persönlich besu-chen können, bieten wir nach Rücksprache gerne Hausbesuche an, um sie auf dem Weg zu mehr Gesundheit zu unterstützen.

Orthopädie Busch GmbH & Co. KGTel.: [email protected]

Tradition seit 1978 in HammFriedrich Wilhelm Busch gründete das Unternehmen 1978 als reinen Orthopä-die-Schuhtechnik-Betrieb an der Antoni-straße in der Hammer Innenstadt. Kurze Zeit später erfolgte der Umzug zum heu-tigen Standort an der Widumstraße 29. Von Anfang an war die Podologie ein wichtiger Zweig des Unternehmens. 1981 wurde das Leistungsspektrum um die Bandagistik erweitert. Um den komplet-ten Bereich der Technischen Orthopädie abdecken zu können, kam im März 2003 die Orthopädietechnik hinzu. Im Februar 2009 öffnete die Geschäftsstelle am Evangelischen Krankenhaus mit der An-schrift Werler Straße 110 ihre Türen.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 22

Dr. Simone Flachsenberg

Chefärztin

Tel. 02921/90-1387

Kontakt Die Diagnose ist niederschmetternd: Sie haben Krebs an Gebärmutter, Eier-stock, Eileiter, Scheide oder Schamlip-pen. Dieser Satz verändert das Leben auf ganz dramatische Weise. Was vor der Diagnose noch ganz selbstver-ständlich war, ist plötzlich von einem auf den anderen Tag in Frage gestellt. Die Gedanken kreisen nur noch um die Krankheit: Wie geht es weiter, wie sage ich es meinen Angehörigen, was wird aus mir? – das sind Fragen, die den Frauen durch den Kopf gehen. Ers-ter Schritt aus dem Chaos der Gedan-ken und Gefühle ist eine umfassende Information. Das Zentrum für gynäko-logische Krebserkrankungen des Klini-kumStadtSoest hat deshalb einen neu-en Ordner aufgelegt, der umfassend über Erkrankungen, Therapien und weitere Hilfen informiert und das Team des Klinikums vorstellt.

Im Genitalkrebszentrum Soest werden die Pa-tientinnen von einem engagierten Team aus Fachärzten aus der Frauenheilkunde, Chirur-gie, Urologie, Onkologie, Radiologie, Strah-lentherapie und Psychologie unter der fachli-chen Leitung von Chefärztin Dr. Simone Flachsenberg betreut. „Alle Ärzte beschäfti-gen sich seit Jahren intensiv mit der Diagnos-

Zentrum für gynäkologische Krebserkrankungen legt Info-Ordner neu auf

Weil auch die Seele leidet, benötigen viele Frauen mehr Unterstützung

tik und Behandlung von Krebserkrankungen der weiblichen Genitalorgane und bilden sich regelmäßig auf Fachkongressen und wissen-schaftlichen Tagungen weiter, damit wir unse-ren Patientinnen zeitnah eine Behandlung nach neuesten Standards anbieten können“, erklärt Dr. Simone Flachsenberg: „Gerade die-se Zusammenarbeit über das Fachgebiet hin-aus ermöglicht eine ganzheitliche Therapie bei Krebs der Genitalorgane. Denn: Krebs ist nicht gleich Krebs. Deshalb gibt es nicht die Therapie, sondern ein auf die jeweilige Pati-entin persönlich zugeschnittenes Behand-lungskonzept. Dieses wird für jede Patientin gemeinsam im Rahmen der Tumorkonferenz besprochen. Auf Wunsch kann auch der Frau-enarzt oder Hausarzt an dieser Ärztebespre-chung teilnehmen.”

Weil aber auch die Seele leidet, benötigen viele Frauen Unterstützung bei der psychi-schen Bewältigung der Krebserkrankung. „Es ist ganz natürlich, dass sie vor der Operation und im Verlauf der weiteren Therapie Ängste, Unsicherheit, Ratlosigkeit und auch Schuldge-fühle und Depressionen plagen. Die Frauen sind aber nicht allein. In unserem Genital-krebszentrum steht eine ausgebildete Psy-choonkologin in persönlichen Gesprächen mit Rat und Tat zur Seite“, zeigt Dr. Flachsenberg weitere Hilfen auf.

Wir sind für Sie da!Dieses Versprechen gilt nicht nur für die Ärzte des Genitalkrebszentrums, sondern auch für die Pflegekräfte. „Und noch eines sollten un-sere Patientinnen wissen: Im Genitalkrebs-zentrum Soest sind sie kein anonymer Krank-heitsfall, sondern eine Frau, deren Anliegen, Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse wir ernst nehmen und respektieren“, betont die Chef-ärztin der Frauenheilkunde im KlinikumStadt-Soest.

„Die Patientinnen kommen zu uns mit einer Verdachtsdiagnose ihres Gynäkologen. Wenn

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 23

die Diagnose bestätigt werden kann, erhalten die Patientinnen den Ordner, auch dann, wenn nicht operiert werden muss“, erklärt Dr. Simo-ne Flachsenberg. Im KlinikumStadtSoest wa-ren im Jahr 2016 gut 50 Frauen mit Genital-karzinomen zur Erstdiagnose. Gut 30 Patientinnen befanden sich in der Folgebe-handlung.

Der Zulauf und das Vertrauen in die Leistun-gen des Genitalkrebszentrums Soest basiert auf einem raren Gut: „Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass wir in diesem Medi-zinsektor besonders viel Zeit für unsere Pati-entinnen einplanen. Die Beratungszeit vor dem Start einer Behandlung ist deutlich län-ger. Wir besprechen mit den Patientinnen, welche Alternativen es zur Operation gibt und suchen mit diesen gemeinsam nach der bes-ten Methode“, skizziert Chefärztin Dr. Flach-

senberg den Unterschied. „Anderenorts wer-den Frauen bei entsprechender Einweisungsdiagnose sofort operiert. Wir ha-ben sehr gute Erfahrungen mit dem Einbezug der Patientinnen in die Behandlungsentschei-dung gemacht.“

In den neuen Ordner können die Patientinnen auch ihre Unterlagen zur Erkrankung einhef-ten und haben damit immer alles beisammen und alle wichtigen Unterlagen im Blick. „Der Ordner enthält alle wichtigen Informationen und wird vor allem dann hilfreich, wenn nach einer vielleicht schockierenden Diagnose ein wenig Ruhe einkehrt und die Informationen und eingetretenen Fakten verarbeitet und ge-wichtet werden müssen. Wir stehen natürlich so oft es geht für Gespräche zur Verfügung“, bietet Dr. Simone Flachsenberg allen Patien-tinnen an.

Die Philosophie des Genitalzentrums SoestDie erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen der weiblichen Genitale ist eine große Herausforderung. Unser Ziel ist es, die Heilungschancen unserer Patientinnen durch die Eta-blierung eines herausragenden Genitalkrebszentrums in Soest zu verbessern: Diagnose, Be-handlung und Nachsorge unterliegen einem ständigen Fortschritt. Uns stehen nicht nur mo-dernste und zukunftsweisende Technologien zur Verfügung, sondern auch ein Team von Spezialisten unterschiedlichster Fachrichtungen, welche gemeinsam für Ihre Gesundheit sor-gen. Die Zusammenarbeit in der Behandlung von Patientinnen mit Genitalkrebs gründet auf dem gegenseitigen Respekt aller Beteiligten. Wir wollen Sie ermutigen, aktiv und mündig mit Ihrer Erkrankung umzugehen. Nur durch das Miteinander von Ärzten und Betroffenen kann man das gemeinsame Ziel erreichen. Ausführliche Gespräche und Informationen sollen dazu beitragen, Sie zu einer Expertin in eigener Sache zu machen. Unser Motto: im Mittelpunkt die Patientin!

In vielen Gesprächen werden

die Patientinnen im Genital-

krebszentrum Soest ausführ-

lich über die Erkrankung in-

formiert. Die Patientinnen

werden selbstverständlich in

alle Behandlungs- und Thera-

pieentscheidungen einbezo-

gen. Mit dem neuen Informa-

tionsordner Genitalkrebs

können die Betroffenen zu

Hause noch einmal alles

nachlesen. Darüber hinaus

ist im Ordner auch genügend

Platz für eigene Unterlagen

wie Diagnosen und Untersu-

chungsergebnisse.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 24

Die Stadt Soest ist unter anderem be-kannt für ihre historischen Kirchen, die Allerheiligenkirmes und natürlich das Bullenauge. Was aber kaum je-mand weiß: Soest ist auch Standort eines der international führenden Cy-berKnife-Zentren. Das belegen Zahlen aus dem Jahresbericht der Firma Accu-ray.

Im europäischen Vergleich werden hier im Kli-nikumStadtSoest die meisten Patienten mit dem CyberKnife behandelt. Konkret waren es im vergangenen Jahr 534. Laut Accuray-Be-richt behandeln die anderen Zentren in Euro-pa durchschnittlich 338 Patienten pro Jahr. Vor sechs Jahren wurde das Deutsche Cyber-Knife-Zentrum am Klinikum eröffnet. „Damals gab es durchaus skeptische Stimmen, die be-

Soester CyberKnife-Zentrumist führend in Europa

zweifelten, dass sich diese Einrichtung trägt“, erinnert sich Klinikum-Geschäftsführer Oliver Lehnert. Mittlerweile kommen die Patienten buchstäblich aus der ganzen Welt, um sich in Soest mit dem CyberKnife therapieren zu las-sen. Erst kürzlich war ein Patient extra für die Behandlung aus Kanada angereist – und das mit Erfolg. Die schmerzhafte Metastase, die sich nach seinem Prostatakrebs in einem Kno-chen gebildet hatte, konnte mit dem Cyber-Knife therapiert werden. „Das robotergesteuerte Radiochirurgiesystem kann für die Behandlung von Tumoren an be-liebigen Stellen des Körpers eingesetzt wer-den“, erklärt die leitende Ärztin Dr. Iris Ernst. Dabei werden hohe Strahlendosen äußerst ge-zielt an die Tumoren abgegeben, das gesunde Gewebe in der Nähe des Tumors bleibt unver-letzt.

Das Foto zeigt das Team des Deutschen CyberKnife-Zentrums mit Klinikum-Geschäftsführer Oliver Lehnert (rechts) und der Leitenden Ärztin Dr. Iris Ernst (3.v.rechts).

Dr. Iris Ernst

Leitende Ärztin

Deutsches CyberKnife-

Zentrum und Hochpräzi-

sionsstrahlentherapie

Tel. 02921/90-2020

Kontakt

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 25

„Allerdings ist diese Strahlentherapie nicht für jede Art von Krebs geeignet“, grenzt Dr. Ernst ein. In erster Linie sind es Tumore und Metastasen in Leber, Lunge und Bauchspei-cheldrüse, die mit dem CyberKnife therapiert werden können. Auch gutartige Hirntumore und Hirnmetastasen gehören zum Therapie-spektrum. „Bei den anderen Tumoren kommt es auf die Art, Größe und Ausprägung an, ob eine Behandlung mit dem CyberKnife in Frage kommt“, erklärt Dr. Iris Ernst. Mehr als 500 Anfragen erhält sie jeden Monat von Patien-ten und Ärzten. „Jede einzelne wird geprüft“, verspricht Dr. Ernst. Eine der Anfragen kam von einer Patientin aus Thüringen. Sie hatte die Hoffnung auf Hei-lung schon fast aufgegeben. Fünf Metastasen wurden in ihrer Lunge gezählt. Die Chemothe-rapie war erfolglos verlaufen.

Durch Zufall war sie auf das Soester Zentrum aufmerksam geworden. Heute, anderthalb Jahre und mehrere Bestrahlungen mit dem Cy-berKnife später, ist sie wieder gesund, kann sogar Sport machen. „Natürlich verlaufen nicht alle Fälle so bilderbuchartig. Aber es lohnt sich, das CyberKnife als Alternative zur operativen Therapie in Erwägung zu ziehen“, sagt Dr. Ernst. Viele Patienten kommen auf Empfehlung nach Soest. Denn es hat sich he-rumgesprochen, dass es hier nicht so anonym zugeht, wie in manchen großen medizinischen Zentren. „Die Patienten schätzen den Faktor Menschlichkeit, auch wenn das manchmal be-deutet, lange Wege in Kauf zu nehmen“, be-stätigt Dr. Ernst.

In der Arbeitsgruppe Stereotaxie ist das Soes-ter CyberKnife-Zentrum international ver-netzt. Hier werden die Erkrankungen der Mehrzahl der gut 500 Patienten mit anderen Experten besprochen. Dr. Iris Ernst nimmt an insgesamt mehr als 50 Tumorkonferenzen teil, in denen der Rat der assoziierten Experten anderer medizinischer Fachrichtungen einge-holt wird. „Auf dieser Grundlage und aufgrund unserer Erfahrung entscheiden wir, ob ope-

riert wird oder eine Bestrahlung mit dem Cy-berKnife vorgenommen werden kann.“ Ist bei-spielsweise ein Lebertumor zu nahe am Dünndarm angesiedelt, raten die Experten zur operativen Entfernung, weil der Dünndarm hochempfindlich auf eine Bestrahlung in der Nachbarschaft reagieren könnte. Liegt ein Tu-mor nahe an einem Gefäß, wird eher das Aus-schneiden mittels Bestrahlung durch das Cy-berKnife empfohlen.

Der jüngste Patient im CyberKnife-Zentrum Soest war fünf Jahre alt, der älteste war schon 94 Jahre, als er unter das virtuelle Messer kam. Meistens wissen Hausärzte und internis-tische Onkologen von den Möglichkeiten des CyberKnife.Die Kosten der Behandlung werden von den privaten sowie den meisten gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Wir möchten, dass es Ihnen bestens geht!

Wir versorgen Sie mit:

Werl | Soest | Lippstadt | Hamm | Beckum | Brilon

Die Öffnungszeiten unserer acht Standorte finden Sie unter

www.richts-chedor.de

Unsere Öffnungszeiten im KlinikumStadtSoest:Montag bis Freitag 09:00 - 18:00 Uhr

Samstag 09:00 - 13:00 Uhr

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 26

Kontakt

Dr. Bertram Holinka

Chefarzt

Tel. 02921/90-1620

Eine Erkrankung an Morbus Parkinson gilt nach wie vor als unheilbar. Die gute Nachricht dabei ist: „Mit den mo-dernen Therapiemethoden ist die Er-krankung selbst nicht wie früher le-bensbedrohlich“, weiß Dr. Bertram Holinka, Chefarzt der Klinik für inter-nistische Neurologie im KlinikumStadt-Soest. „Früh erkannt, können wir unse-ren Patienten zeigen, wie die Lebensqualtiät möglichst lange erhal-ten werden kann.“ Dazu muss aber die Erkrankung erst einmal genau diagnos-tiziert werden.

Erfahrene Mediziner und Therapeuten können schon mit ein wenig Beobachtung und ersten Untersuchungen erkennen, ob ein Patient tat-sächlich an Parkinson erkrankt ist oder ob die Symptome nur so ähnlich aussehen, aber eine andere Erkrankung vorliegt. Für den interes-sierten Laien ist das im Prinzip auch möglich. Man muss nur wissen, worauf zu achten ist. Wenn Angehörige mit diesem Wissen aufmerk-sam beobachtet werden, kann vielleicht so manche Parkinson-Erkrankung schon viel frü-her erkannt und den Betroffenen eher gehol-fen werden. Letztlich ist eine ausführliche neurologisch-körperliche Untersuchung durch einen in der Parkinson-Erkrankung erfahrenen Neurologen der entscheidende Schritt zur Dia-gnose einer Parkinson-Krankheit. Chefarzt Dr. Bertram Holinka erklärt, an welchen Sympto-men ein Morbus Parkinson erkannt werden kann und wie er gegenüber anderen Parkinson Syndromen abgegrenzt wird:

Früh erkannt kann trotz Parkinson viel Lebensqualität erhalten bleiben

Die Parkinson Syndrome und die Parkinson Krankheit

Man unterscheidet die „typische“ idiopathi-sche Parkinson'sche Krankheit, im medizini-schen Jargon auch Morbus Parkinson oder Parkinson'sche Krankheit genannt, von der Gruppe der symptomatischen und „atypischen“ Parkinson-Syndrome (PS). Das Adjektiv idiopa-thisch bedeutet, dass den Medizinern die Ursa-che der Parkinson Krankheit unbekannt ist.

Nervenschäden mittels Ultraschall sichtbarEtwa 65 bis 70 Prozent aller Parkinson-Syndro-me sind auf das idiopathisches Parkinson-Syn-drom (IPS) zurückzuführen. IPS stellt also die häufigste Ursache aller Parkinson-Syndrome dar. Das IPS ist gekennzeichnet durch den Un-tergang von Nervenzellen in bestimmten, vor-gegebenen Regionen des Gehirns. Mediziner sprechen dann von einer neurodegenerativen Systemerkrankung. Das Zugrundegehen dabei betroffener Nervenzellen in der zum Hirnstamm gehörenden Hirnregion, der schwarzen Subs-tanz des Gehirns (Substantia nigra), kann auch durch eine Ultraschalluntersuchung des Hirn-stammes erkannt werden. Durch verschiedene Begleitsymptome macht ein IPS schon weit vorher auf sich aufmerksam.

Frühe Symptome des IPSHeute weiß man, dass Riechstörungen und eine Verstopfung bereits im Frühstadium des IPS noch vor Einsetzen der motorischen Parkin-son-Symptome auftreten können. Dazu kom-men als Frühsymptome Schlafstörungen, die vor allem in der wichtigen REM-Phase des Schlafes auftreten. Die Patienten schlafen nicht nur unruhig, sondern können dabei auch

Internationaler Welt-Parkinson-Tag am 11. April 2017

Vor 200 Jahren wurde erstmals über Morbus Parkinson wissenschaftlich berichtet. Der Welt-Parkinson-Tag gedenkt am 11. April 2017 der langsam fortschreitenden neurologischen Er-krankung. 1997 wurde dieser Aktionstag durch die European Parkinsons Disease Association ins Leben gerufen. Die Wahl des Tages fiel auf den Geburtstag von James Parkinson, der 1817 erstmals die Krankheit beschrieb.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 27

unkontrolliert um sich schlagen. Bei etwa 72 Prozent der Betroffenen kommen sogar Stürze aus dem Bett vor. Die Krankheit macht also schon früh durch nichtmotorische Störungen auf sich aufmerksam und nicht erst dann, wenn der Zelluntergang in der Substantia nigra an-gekommen ist.

Schlafstörungen, Riechstörungen, Verstopfung Schlafstörungen sind gut im Schlaflabor zu er-kennen. Kommen dann noch Riechstörungen, häufige Verstopfung und eventuell eine De-pression hinzu, gepaart mit nachfolgenden Be-wegungsstörungen, können das erste Anzei-chen für eine Erkrankung an Morbus Parkinson im frühen Stadium sein.

Motorische Störungen treten einseitig aufDie zu Beginn der Parkinson-Krankheit auftre-tenden motorischen Störungen treten immer einseitig auf. Wenn zum Beispiel beim Gehen

nur ein Arm des Patienten mitschwingt oder ein einseitiges Zittern in Ruhe, ein sogenann-ter Ruhetremor eintritt, deuten diese Krank-heitszeichen in Richtung eines Morbus Parkin-son. Auch ist ein IPS zu Beginn der Krankheit nie mit einem Haltezittern verbunden. Zu den motorischen Symptomen des IPS gehören „Ri-gor“ (= Erhöhung der Muskelspannung), „Aki-nese“ (= Verlangsamung der Bewegungen) und „Ruhetremor“ (= Zittern nur im Ruhezustand, nicht zum Beispiel bei Halte- und/oder Ziehbe-wegungen).

Gespräche mit Angehörigen wichtigFür eine sichere Diagnose des Morbus Parkin-son ist die Feststellung von mindestens zwei dieser Störungsbilder notwendig. Das wird vom Neurologen durch Beobachtung und die diffe-renzierte neurologisch-körperliche Untersu-chung festgestellt. Der Arzt erfragt aber auch die Krankengeschichte des Patienten und in-formiert sich über die Beobachtungen der An-gehörigen.

Morbus Parkinson ist eine Erkrankung mit vielen „Gesichtern“. Neben Medikamenten und verschiedenen Therapien hilft vor allem das Verständnis für

den Partner, der sich in und mit der Krankheit verändern kann. Parkinson ist nicht ansteckend – und ein zärtlicher Kuss wirkt manchmal schon Wunder.

Fortsetzung >>

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 28

Fünf Stadien in der Parkinson-EntwicklungDie Entwicklung des Morbus Parkinson lässt sich grob in fünf Stadien einteilen:Stadium 1 – strenge Einseitigkeit der Bewegungsstörung. Das erste Stadium dauert im Durchschnitt zwei bis drei Jahre.Stadium 2 – motorische Störungen sind zusätzlich auf die andere Körperseite übergegangen.Stadium 3 – Einschränkungen der Stand- und Haltereflexe, die zumeist nach fünf bis sechsjährigem Krankheitsverlauf einsetzen.Stadium 4 – die Patienten sind zunehmend auf fremde Hilfe angewiesen.Stadium 5 – dauerhafte Bettlägerigkeit.

Ein weiterer Nachweis des Morbus Parkinson lässt sich mit einem sogenannten L-Dopa-Test führen. Dopamin ist ein Botenstoff, der die Nachrichtenübertragung bestimmter Nerven-zellen ermöglicht. Fehlt dieser Botenstoff, kommt es zu den geschilderten motorischen und nicht-motorischen Störungen der Parkin-son Krankheit. Verschwinden nach einer L-Do-pa-Medikation gut 60 bis 80 Prozent der Symp-

tome, handelt es sich bei der Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Morbus Parkinson. Nach positivem L-Dopa Test und an-schließender Einleitung einer medikamentösen Parkinson-Therapie verspüren viele Parkinson-Patienten eine deutliche Besserung des Allge-meinzustands und viele erleben eine geradezu euphorische Phase. In der medizinischen Lite-ratur wird dieses Stimmungshoch mit der viel-sagenden Umschreibung einer therapiebeding-ten „Honeymoon-Phase“ umschrieben, denn viele Patienten fühlen sich zu Beginn der The-rapie manchmal so glücklich wie in den Flitter-wochen.

Parkinsonähnliche SymptomeVerschwinden die Symptome mit L-Dopa aller-dings nicht, müssen andere Ursachen für die parkinsonähnlichen Störungen in Betracht ge-zogen werden. Infrage kommen hier Nebenwir-kungen von Medikamenten, zum Beispiel Psy-chopharmaka oder Magenmedikamente, die häufig kaum kritisch hinterfragt über Jahre eingenommen werden. Was wie ein Morbus Par-kinson aussieht, kann meist schon durch eine Änderung der Medikation verschwinden. Auch

Zur Sicherung der Diagnose Morbus Parkinson wird die Substantia nigra im Hirnstammbereich mittels Ultraschall untersucht. Zeigen sich dort auffäl-

lige Flecken, sind das Zeichen für eine typische, idiopathische Parkinson'sche Krankheit.

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 29

eine höhergradige Durchblutungsstörung des Gehirns kann für das Auftreten von parkinson-ähnlichen Symptomen verantwortlich sein. „Liegen diese anderen Grunderkrankungen vor, läuft ein L-Dopa-Test ins Leere und wir wissen dann, dass der Patient wahrscheinlich keinen Morbus Parkinson hat“, erklärt Chefarzt Dr. Bertram Holinka.

Das mehrstöckige Parkinson-HausMan kann die verschiedenen Parkinson-Syndro-me zum besseren Merken mit den Stockwerken eines zweistöckigen Hauses vergleichen, in dem nur Parkinson Syndrome wohnen. Im Erd-geschoss ist das idiopathische Parkinson Syn-drom, also das „typische“ Parkinson Syndrom zu Hause. Es belegt im Haus einen gut 70-pro-zentigen Anteil. Im zweiten Stockwerk wohnen die symptomatischen Parkinson-Syndrome, die vor allem vaskulär oder als Medikamentenne-benwirkung entstehen und die sich das Stock-werk mit den atypischen Parkinson Syndromen teilen. Unterm Dach dieses imaginären Hauses sind als kleinste Gruppe die selten auftreten-den hereditären (vererbten) Parkinson Syndro-me angesiedelt.

Vererbung von Morbus Parkinson Mittlerweile sind über 15 Gene bekannt, die für eine vererbte Parkinsonerkrankung verantwort-lich sind. Normalerweise beobachten die Medi-ziner die ersten Symptome bei Parkinson Pati-enten zwischen dem 50. und 65. Lebensjahr. Wird die Krankheit vererbt, was sehr selten vorkommt (bei knapp sieben bis zehn Prozent aller IPS), erkranken die Patienten oft früher, manchmal schon ab dem 40. Lebensjahr oder noch früher und leiden unter einem vergleichs-weise heftigen Verlauf.

Gespräche mit Patienten Kommen Patienten mit einer Überweisung zur Sicherung eines Parkinson-Anfangsverdachts in das KlinikumStadtSoest, werden in vielen Gesprächen mit den Betroffenen und natürlich mit den Angehörigen die verschiedenen „Stock-werke des Parkinson-Syndrom-Hauses“ durch-leuchtet. „Nach einer umfangreichen Anamne-se wissen wir meistens schnell, welche Maßnahmen in der gegenwärtigen Situation für die Patienten geeignet sind und welche Thera-pien eingeleitet werden müssen“, erklärt Chefarzt Dr. Bertram Holinka.

Idiopatisches Parkinson-Syndrom (IPS)Morbus Parkinson

ca.

70%

Übersicht der Parkinson-Syndrome

Kommen Patienten mit einer Überwei-sung zur Sicherung eines Parkinson-Anfangsverdachts in die Klinik, werden in Gesprächen mit den Betroffenen und natürlich mit den Angehörigen die auf-tretenden Symptome durchleuchtet. Alle prozentualen Angaben sind Näherungs-werte, die einer tiefergehenden wissen-schaftlichen Überprüfung bedürfen.

Sekundäre Parkinson-Syndrome(symptomatisch bzw. atypisch)

ca.

20-23%Hereditäre Parkinson-Syndrome(vererbte Parkinson Krankheit)

ca.

7-10%

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 30

Regelmäßige Angebote des Klinikums

Mit Terminabsprache• Hebammensprechstunde Jeden Mittwoch von 8:15 bis 16:00 Uhr• Geburtsvorbereitende Gespräche nach individueller Absprache• Geburtshilfliche Ultraschall- und Dopplersprechstunde mit Überweisung Ihres Gynäkologen

Ohne Terminabsprache• Informationsabend mit Kreißsaalführung Jeden 1. Mittwoch im Monat ab 18:00 Uhr• Still- und Babycafé Minis (bis 5 Monate): freitags 9:30 bis 12:30 Uhr Maxis (ab 5 Monate): donnerstags 9:30 bis 12:30 Uhr• Offener Treff für Frauen mit Brustkrebs und anderen gynäkologischen Krebserkrankungen Jeder letzte Donnerstag im Monat ab 18:00 Uhr• Selbsthilfegruppe für Patienten der multimodalen Schmerztherapie und Angehörige Jeder letzte Donnerstag im Monat ab 17:00 Uhr

Weitere Informationen: www.klinikumstadtsoest.deWeitere Informationen: www.klinikumstadtsoest.deWeitere Informationen: www.klinikumstadtsoest.de

Kinder homöopathisch begleiten Heilpraktikerin Monika Arndt 06.04.2017 | 19:00 – 20:30 Uhr Teilnahmegebühr: 5 Euro

Tragen und Tragehilfen Trageberaterin Svenja Ohsenbrink12.04.2017 | 18:00 – 19:30 UhrTeilnahmegebühr: 5 Euro

Elterngeld und ElternzeitDipl. Sozialpädagogin Susanne Methfessel26.04.2017 | 19:00 – 20:30 Uhr Teilnahmegebühr: 5 Euro

BabymassageKinderkrankenschwester Katrin Dirks31.05. bis 21.06.2017 | mittwochs, 9:00 – 10:30 UhrTeilnahmegebühr: 40 Euro

Infoabende der Elternschule 2017Veranstaltungsort: Forum Familie, Markt 12 (Hemmer Haus)

Programm

Fettstammzelltransplantation in arthrotische Gelenke – eine viel- versprechende neue Therapieoption Priv.-Doz. Dr. Max Meyer-Marcotty*

Therapeutische Möglichkeiten in der Behandlung des LipödemsChristina Saarbeck

*Chefarzt der Klinik für Plastische, Hand- und Wie-

derherstellungschirurgie

Aktuelle Aspekte in der Therapie mit und gegen Fett

Körperfett – Fluch und Segen zugleich?

Körperformung mit Kälte – nicht invasiv und funktioniertDr. Sonja Dahmann

Straffungsoperationen nach massivem GewichtsverlustIoannis Batsilas

Getränke und ein kleiner Snack werden bereitgestellt. Zuvor findet von 16.30 bis 18 Uhr eine Ärztefortbildung zum Thema „Neue Therapieansätze mittels Fett-stammzelltransplantation“ an gleicher Stelle statt.

Privat-Dozent

Dr. Max Meyer-Marcotty

Chefarzt

Tel. 02921/90-2984

Kontakt Im Seminarraum der Geriatrischen Tagesklinik

Patientenveranstaltung am 29. März 2017 von 19:00 bis 20:30 Uhr

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Ihre Sprechzeit | Ausgabe 1/2017 31

Auf einen Blick

(02921) 90-1470

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(02921) 90-1387

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(02921) 90-1025

(02921) 90-2083

Zentren• Darmzentrum Soest

• Deutsches CyberKnife Zentrum

• Senora Brustzentrum

• Westfälisches Herz- und Gefäßzentrum

• Herz- und Kreislaufzentrum Bad Oeynhausen-Soest

BelegabteilungenMund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

• Praxis Dr. Jörg Korte

Orthopädie

• Gemeinschaftspraxis

Dr. Christian Roels und Lars Keunecke

• Praxis Dr. Michael Ohlmeier

Ambulante Partner im Ärztehaus• Zentrum für Augenheilkunde

Dr. Peter M. Königs und Kollegen

• Praxis für Chirurgie / Gefäßchirurgie

Dr. Wolfgang Steffen, Dr. Dirk Grabosch,

Dr. Hans-Walter Fiedler

• Hautarztpraxis Dr. Armin Schubert

• Radiologische Gemeinschaftspraxis

Dr. Erdal Sucu / Niels Meinhardt

Beratung und Begleitung• Pflegeberatung und familiale Pflege

• Sozialdienst

• Ernährungsberatung

• Psychologische und gerontologische Beratung,

Psychoonkologie

• Gedächtnisambulanz

• Palliativer Dienst

• Seelsorge

• Grüne Damen

• Stillberatung / Baby-Café

Prävention und Therapie• Soest Vital

- Medizinische Trainingstherapie

- Ergotherapie

- Logopädie / Sprachtherapie

- Wellness-Therapien

- Praxis für Physiotherapie

Zentrale Notfallambulanz

Kliniken und Institute

• Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie

Dr. Lothar Biermann

• Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfall-

medizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin

Prof. Dr. Andreas Meißner

• Klinik für Innere Medizin und Hämatologie /

Onkologie

Dr. Markus Pohl

• Klinik für Gastroenterologie

Dr. Ulrich Menges

• Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie

Dr. Kristian Nitschmann

• Klinik für Geriatrie

Dr. Thomas Keweloh

• Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Dr. Simone Flachsenberg

• Klinik für Kardiologie

Prof. Dr. Achim Meißner

• Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Dr. Michael Thiemeier, Dr. Joshua Cordes

• Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederher-

stellungschirurgie

Priv.-Doz. Dr. Max Meyer-Marcotty

• Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie

Dr. Iris Ernst

• Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und

Sporttraumatologie

Dr. Norbert Lösing

• Institut für Diagnostische Radiologie und

Nuklearmedizin

Dr. Hubert Fischer

• Internistische Neurologie

Dr. Bertram Holinka

• Geriatrische Tagesklinik

Dr. Thomas Keweloh

• Schmerzklinik

Dr. Stefan Hempe

AusbildungAlbrecht-Schneider-Akademie für

Gesundheitsberufe (asa) am KlinikumStadtSoest

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