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SOZIALWERK ST. GEORG INFORMATIONEN [NICHT NUR] FÜR MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER EINBLICK 14. Jahrgang Für Sie mit Sozialcourage INHALT 1 Zuwendung und Anteilnahme – Ehrennadel für Pfarrer Paul Köster 2/3 Bewegende Begegnungen – Verwaltungsrat auf Besichtigungsfahrt // Erster Einblick in die Arbeit der Mitarbeitervertretung (MAV) 4/5 Auf gute Nachbarschaft – Neues Wohnhaus für Menschen mit Autismus 5 Kontaktaufnahme leicht gemacht – Single-Party für Menschen mit Behinderung 6/7 Im Herzen der Gemeinde – Fachtagung in Olpe 7 „Ein gelungenes Projekt” – TaBeA und KuB eingeweiht 8/9 Persönlich und familiär – Haus Horizont nach Renovierung eröffnet 9 Fruchtbare Zusammenarbeit – Kooperation mit US-Firma 10/11 Kosten gesenkt, Qualität gesichert, Menschen gestärkt – Jahres- pressegespräch mit positiver Bilanz 11 Aktuelle Entwicklungen aufgreifen – Über ein Treffen des Brüsseler Kreises // Sommerfest der Werkstätten 12 Gewinner auf allen Seiten – Modellvereinbarung mit LWL // Skulpturenprojekt im Kontrapunkt Unna 13 Finanzieller Austausch durch „Cash-Pooling” // Personalien 14 Partnerschaft weiterentwickelt – Besuch des St. Josef-Heims in Polen // Diakoniesonntag 15 Mit frischem Engagement – Neuanfänger in Westfalen-Süd // 5 Minuten für die Sicherheit 16/17 Ehrenamt: Ehrenamtliche bereichern den Alltag im Haus am Schloßberg // „Ehrenamt: Was habe ich davon?” – Aktionen fürs Ehrenamt 17 Helfer auf vier Rädern – Kleinbus bringt Freiheit // Reha-Maßnahme in Polen 18 Kunterbuntes Fest begeistert Besucher – Herbstfest der Lenne-Werkstatt 19 Qualität als Wettbewerbsvorteil – Zertifikat für Werkstätten 20/21 Was macht eigentlich... das Fortbildungsreferat? 21 Englisch-Fortbildung für Bewohner im „Haus auf der Insel” 22 „Schachtlaus” im neuen Outfit // Lebhafter Austausch – Work- shop von Bauen und Wohnen 23 Gemeinsam geschafft – Kunstprojekt von Tagesstätte und Wohn- verbund 24/25 „...denn sie wissen nicht, was sie tun” – Gastbeitrag der „Barmherzigen Brüder” 25 Umfassender Informationsbesuch – MdB Schiewerling in Ascheberger Einrichtungen // Eröffnung eines Dorfladens in Bad Berleburg-Dotzlar 26 Feiern mit Freunden und Förderern – Erntedankfest auf Bauernhof Ascheberg 27 40 Jahre „Haus auf der Insel” // Preisrätsel 28 Reha-Maßnahme an der Costa Brava // Zu guter Letzt... // Impressum EinBlick online: www.sozialwerk-st-georg.de 3/09 ZUWENDUNG UND ANTEILNAHME Sozialwerk St. Georg verleiht Ehrennadel an Pfarrer Paul Köster Auf ihn können die Klientinnen und Klien- ten des Sozialwerks St. Georg immer zäh- len: Seit mehr als 35 Jahren kümmert sich Pfarrer Paul Köster um die Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung, die im Schacht Bismarck an der Uechtingstraße in Gelsenkirchen wohnen. Für sein außergewöhnliches Engagement verlieh das Sozialwerk St. Georg dem ehe- maligen Pfarrer der katholischen Kirchen- gemeinde St. Anna am 26. Juli 2009 auf der Feier seines 50-jährigen Priesterjubiläums die Ehrennadel. „Ganz im Sinne Ihrer priesterlichen Berufung gestalten Sie für unsere Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig Gottesdienste“, richtete sich Bernhard W. Thyen vom Verwaltungsrat des Sozialwerks in seiner Laudatio vor rund 100 Gästen im Gemeindehaus der Gnaden- kirche direkt an den 79-Jährigen. „Aber auch darüber hinaus kümmern Sie sich um die persönlichen Anliegen der Menschen.“ Wie sehr sich Köster mit den Menschen an der Uechtingstraße verbunden fühlt zeigt sich laut Thyen unter anderem daran, dass nenfalls auch die Krankensalbung“, so Thyen. „Bei Ihnen finden die Bewohnerin- nen und Bewohner treusorgende Zuwen- dung und Anteilnahme.“ REGINA BRUNS es für den Pfarrer auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Dezember 2004 selbstverständlich war, weiterzumachen – und seinen Einsatz noch zu steigern. „Seit- dem gehen Sie fast täglich durch die Wohn- gruppen, sprechen mit den Menschen, geben Ihnen Trost und spenden gegebe- Freuten sich über die Verleihung der Ehrennadel: Pfarrer Paul Köster (Mitte) und die Vertreter des Sozialwerks St. Georg (v. li.): Fachleiterin Gertrud Kibbas, Vorstand Wolfgang Meyer, Verwaltungsrats- mitglied Bernhard W. Thyen, Einrichtungsleiter Heiko Unverricht.

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SOZIALWERK ST. GEORG

I N F O R M A T I O N E N [ N I C H T N U R ] F Ü R M I T A R B E I T E R I N N E N U N D M I T A R B E I T E R

EINBLICK 14. Jahrgang

Für Sie

mit Sozialcourage

INHALT

1 Zuwendung und Anteilnahme – Ehrennadel für Pfarrer Paul Köster

2/3 Bewegende Begegnungen – Verwaltungsrat auf Besichtigungsfahrt // Erster Einblick in die Arbeit der Mitarbeitervertretung (MAV)

4/5 Auf gute Nachbarschaft – Neues Wohnhaus für Menschen mit Autismus

5 Kontaktaufnahme leicht gemacht – Single-Party für Menschen mit Behinderung

6/7 Im Herzen der Gemeinde – Fachtagung in Olpe

7 „Ein gelungenes Projekt” – TaBeA und KuB eingeweiht

8/9 Persönlich und familiär – Haus Horizont nach Renovierung eröffnet

9 Fruchtbare Zusammenarbeit – Kooperation mit US-Firma

10/11 Kosten gesenkt, Qualität gesichert, Menschen gestärkt – Jahres-pressegespräch mit positiver Bilanz

11 Aktuelle Entwicklungen aufgreifen – Über ein Treffen des Brüsseler Kreises // Sommerfest der Werkstätten

12 Gewinner auf allen Seiten – Modellvereinbarung mit LWL // Skulpturenprojekt im Kontrapunkt Unna

13 Finanzieller Austausch durch „Cash-Pooling” // Personalien

14 Partnerschaft weiterentwickelt – Besuch des St. Josef-Heims in Polen // Diakoniesonntag

15 Mit frischem Engagement – Neuanfänger in Westfalen-Süd // 5 Minuten für die Sicherheit

16/17 Ehrenamt: Ehrenamtliche bereichern den Alltag im Haus am Schloßberg // „Ehrenamt: Was habe ich davon?” – Aktionen fürs Ehrenamt

17 Helfer auf vier Rädern – Kleinbus bringt Freiheit // Reha-Maßnahme in Polen

18 Kunterbuntes Fest begeistert Besucher – Herbstfest der Lenne-Werkstatt

19 Qualität als Wettbewerbsvorteil – Zertifikat für Werkstätten

20/21 Was macht eigentlich... das Fortbildungsreferat?

21 Englisch-Fortbildung für Bewohner im „Haus auf der Insel”

22 „Schachtlaus” im neuen Outfit // Lebhafter Austausch – Work-shop von Bauen und Wohnen

23 Gemeinsam geschafft – Kunstprojekt von Tagesstätte und Wohn-verbund

24/25 „...denn sie wissen nicht, was sie tun” – Gastbeitrag der „Barmherzigen Brüder”

25 Umfassender Informationsbesuch – MdB Schiewerling in Ascheberger Einrichtungen // Eröffnung eines Dorfladens in Bad Berleburg-Dotzlar

26 Feiern mit Freunden und Förderern – Erntedankfest auf Bauernhof Ascheberg

27 40 Jahre „Haus auf der Insel” // Preisrätsel

28 Reha-Maßnahme an der Costa Brava // Zu guter Letzt... // Impressum

EinBlick online:

www.sozialwerk-st-georg.de

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ZUWENDUNG UND ANTEILNAHMESozialwerk St. Georg verleiht Ehrennadel an Pfarrer Paul Köster

Auf ihn können die Klientinnen und Klien-ten des Sozialwerks St. Georg immer zäh-len: Seit mehr als 35 Jahren kümmert sich Pfarrer Paul Köster um die Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung, die im Schacht Bismarck an der Uechtingstraße in Gelsenkirchen wohnen. Für sein außergewöhnliches Engagement verlieh das Sozialwerk St. Georg dem ehe-maligen Pfarrer der katholischen Kirchen-gemeinde St. Anna am 26. Juli 2009 auf der Feier seines 50-jährigen Priesterjubiläums die Ehrennadel. „Ganz im Sinne Ihrer priesterlichen Berufung gestalten Sie für unsere Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig Gottesdienste“, richtete sich Bernhard W. Thyen vom Verwaltungsrat des Sozialwerks in seiner Laudatio vor rund 100 Gästen im Gemeindehaus der Gnaden-kirche direkt an den 79-Jährigen. „Aber auch darüber hinaus kümmern Sie sich um die persönlichen Anliegen der Menschen.“ Wie sehr sich Köster mit den Menschen an der Uechtingstraße verbunden fühlt zeigt sich laut Thyen unter anderem daran, dass

nenfalls auch die Krankensalbung“, so Thyen. „Bei Ihnen finden die Bewohnerin-nen und Bewohner treusorgende Zuwen-dung und Anteilnahme.“

REGINA BRUNS

es für den Pfarrer auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Dezember 2004 selbstverständlich war, weiterzumachen – und seinen Einsatz noch zu steigern. „Seit-dem gehen Sie fast täglich durch die Wohn-gruppen, sprechen mit den Menschen, geben Ihnen Trost und spenden gegebe-

Freuten sich über die Verleihung der Ehrennadel: Pfarrer Paul Köster (Mitte) und die Vertreter des Sozialwerks St. Georg (v. li.): Fachleiterin Gertrud Kibbas, Vorstand Wolfgang Meyer, Verwaltungsrats-mitglied Bernhard W. Thyen, Einrichtungsleiter Heiko Unverricht.

2 SOZIALWERK ST. GEORG

BEWEGENDE BEGEGNUNGENZweitägige Besichtigungsfahrt des Verwaltungsrats führt über Hamm ins Sauerland

Sie waren berührt von den verschiedenen menschlichen Schicksalen und zeigten sich begeistert von den engagierten Mitar-beitenden, die sich jeden Tag auf vielfältige Weise für Menschen mit Assistenzbedarf einsetzen: Bei einer Besichtigungsfahrt am 24. und 25. September haben Mitglieder des Verwaltungsrats, der Stiftung und des e.V. vielseitige Einblicke in die alltägliche Arbeit, Betreuungskonzepte und besonde-ren Herausforderungen verschiedener Ein-richtungen des Sozialwerks St. Georg bekommen.„Herzlich Willkommen“ hatte eine Klientin im Kontrapunkt Hamm-Heessen in russi-scher Sprache auf ein großes Blatt ge -schrieben. „Sie kommt ursprünglich aus Russland und war sehr neugierig auf die heutigen Besucher“, erklärte Einrichtungs-leiterin Gabriele Oberliesen-Rickert fröhlich lächelnd. Gemeinsam mit Dieter Korn-mann, Geschäftsführer Westfalen-Nord, er-läuterte sie ihren Gästen das Betreu-ungskonzept in Heessen und im ganzen Wohnverbund Kontrapunkt, zu dem auch die Einrichtungen in Hamm-Werries und Unna gehören. Im Heessener Haus, das im Mai diesen Jahres eröffnet wurde, leben 24 Menschen mit psychischer Erkrankung (siehe EinBlick 02/08). Sie wohnen in vier Wohngruppen mit jeweils vier Plätzen und acht Einzelappartments. Besonders begeis-

tert zeigten sich die rund 20 Teilnehmen-den der Besichtigungsfahrt von den krea-tiven und vielfältigen Angeboten der Tagesstruktur, die nicht nur Bewohnern sondern auch Klienten außerhalb des So -zialwerks besuchen. Hier gelingt es den Betreuenden immer wieder, mit nieder-schwelligen Angeboten auch Klienten mit besonderem Assistenzbedarf zu motivieren und zu fördern. Ein Thema, das auch die Mitarbeitenden in Arnsberg-Neheim beschäftigt, in dem Hel-mut Sieker, Einrichtungsleiter des Wohn-verbundes Arnsberg-Schmallenberg, und Gitta Bernshausen, Geschäftsführerin West-falen-Süd, die Gäste begrüßten. 24 Jugend-liche und junge Erwachsene ab 16 Jahren mit psychischen Erkrankungen oder Per-sönlichkeitsstörungen leben hier in vier Wohngruppen. Viele von ihnen gehen noch zur Schule oder werden von einem Lehrer innerhalb der Einrichtung unterrichtet. „Ein Großteil unserer Klienten hat eine traumatische Kindheit hinter sich und leidet als Folge unter der so genannten Border-line-Persönlichkeitsstörung“, erklärte Sieker. „Bei den Betroffenen sind bestimmte Bereiche von Gefühlen, des Denkens und des Handelns beeinträchtigt, was sich durch ein gestörtes Verhältnis zu anderen und sich selbst äußert.“ Teilweise zeigten die Klienten ein extrem selbstzerstöreri-

sches Verhalten und fügten sich selber immer wieder Verletzungen zu. Um die Bewohnerinnen und Bewohner vor sich selbst zu schützen, hat das Haus, das im Januar 2008 eröffnet wurde, einen ext-rem hohen Sicherheitsstandard mit ab -schließbaren Fenstern, nicht zu zerschla-genden Spiegeln und außergewöhnlich robusten Möbeln. „Es gibt kaum Einrich-tungen, die für junge Menschen mit dieser Art von Persönlichkeitsstörung ausgerich-tet sind“, so Sieker. „Da ist es nicht ver-wunderlich, dass der Neubau nach gerade mal 14 Tagen voll belegt war.“ (siehe Ein-Blick 02/08)Ein ebenso anspruchsvolles Klientel sind die 24 Menschen mit Autismus, die seit Mai dieses Jahres in dem neueröffneten Wohnhaus in Schmallenberg in Sechser-Wohngruppen leben. „Unsere Bewohner leiden unter einer Wahrnehmungsstörung“, erklärte Doris Deckers, Leiterin des Fach-bereichs Autismus, die die Besucher durch das Haus führte. Diese Menschen könnten die verschiedenen Sinneswahrnehmungen, die auf sie einstürmten nicht filtern und reagierten somit für Außenstehende oft bizarr und rätselhaft. „Es ist zum Teil wirk-lich schwierig, einen Menschen mit Autis-mus zu verstehen“, so Deckers über eine der größten Herausforderungen bei der Arbeit mit autistischen Menschen (siehe Bericht auf Seite 4). Im Rahmen des so genannten „TEACCH-Programms“ versuchen die Mitarbeiten-den, den Klienten durch intensive Trainigs-maßnahmen Sicherheit, Vorhersehbarkeit und Überschaubarkeit zu ermöglichen. Ziel dieses erfolgreichen Ansatzes: Den Menschen mehr Lebensqualität zu garan-tieren und eine größere Selbstständigkeit zu erreichen. „Je früher man mit dem Trai-ning startet, desto erfolgreicher ist das Ergebnis“, sagte Vorstandssprecher Dieter Czogalla. „Das Problem ist jedoch, dass in Deutschland die Diagnose ‚Autismus’ oft erst sehr spät gestellt wird.“ Dagegen würde die Entwicklungsstörung in den USA oft schon bei Kindern im Alter von ein bis zwei Jahren erkannt. Die Tagesstätten in Lennestadt-Altenhun-dem und in Schmallenberg waren die letz-ten Stationen der Besichtigungsfahrt:

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Besichtigungsfahrt besuchten fünf Einrichtungen.

SOZIALWERK ST. GEORG 3

Einen ersten Einblick in die Arbeit der Mitarbeitervertretung (MAV) bekamen die neugewählten MAV-Mitglie-der am 16. Juni 2009 auf einem Tagessemi-nar in Gelsenkirchen. Sie erhielten eine Einführung in die Mitarbeitervertretungs-ordnung und den Datenschutz. Als Refe-renten konnten der MAV- Vorsitzende Klaus Nattkamp (re.) und sein Stellvertre-ter Heinz Gerling (li.) den ver.di-Sekretär Wolfgang Schlenke und den Daten-schutzbeauftragten Frank Sunderbrink be-grüßen.

HEINZ GERLING

Sowohl der „Treffpunkt für Begegnung und Beschäftigung“ in Altenhundem als auch die „Tagesstätte für Begegnung und Arbeit“ (TaBeA) verfügen über ein umfang-reiches Angebot in den verschiedensten Bereichen: von Holzarbeiten über einen Montage- und Hauswirtschaftsbereich bis zu verschiedenen Gruppenangeboten. Da-bei wurde schnell klar, dass die Tagesstätten zwar zum Teil ähnliche Beschäftigungen bieten – in diesem Zusammenhang jedoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen: „Bei uns geht es vor allem darum, die der-zeit 68 betreuten Menschen für die Arbeit in der Werkstatt fit zu machen“, erläuterte TaBeA-Leiterin Monika Rasche bei der Füh-rung durch die verschiedenen Räumlich-keiten, die bis Anfang des Jahres erweitert wurden. Seitdem sind hier auch die Verwal-tung sowie die Kontakt- und Beratungs-stelle für das Ambulant Betreute Wohnen im Hochsauerland angesiedelt (siehe Bericht auf Seite 7 und EinBlick 02/08). Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucher über den neu eingerichteten Wohn- und Hausmeisterservice, durch den drei Klienten wieder in eine sozialversiche-rungspflichtige Beschäftigung geführt wer-den konnten. „Dieser Kundendienst schließt eine Versorgungslücke“, betonte Gitta Bernshausen. „Klienten des Betreuten Wohnens, aber auch ältere Leute sind im häuslichen Bereich oft auf kleine Hilfestel-lungen angewiesen, für die große Firmen erst gar nicht kommen würden und oft auch zu teuer sind.“In der Tagesstätte in Lennestadt-Altenhun-dem, die im Mai 2008 nach dem Umbau eines ehemaligen Textil-Großhandels ein-geweiht wurde, begeisterten die 47 Klien-ten und die Mitarbeitenden die Besucher

vor allem durch ihre kreativen Arbeiten: ob gemalt, getöpfert, getischlert oder gebacken. Aber auch im EDV-Bereich finden Klienten Arbeit – etwa bei der Erstellung von Excel-Listen oder der Produktion von Aushängen. Darüber hinaus zeigten Mitarbeiter des AWG-Bereiches noch die beiden Dreier-wohngemeinschaften sowie die drei Einzel-appartements im Dachgeschoss, in denen Klienten mit psychischen Erkrankungen betreut werden. „Grundsätzlich geht es uns in der Tagesstätte darum, dazu beizu-tragen, dass Menschen mit Behinderungen ihr Leben individuell mit Inhalt, Struktur und sinnvollen Aufgaben füllen können“, so Klasink-Kerperin. „Dies ermöglichen wir durch tagesstrukturierende Maßnah-men, gezielte Beschäftigung, Förderung, Arbeit und vermehrte soziale Kontakte.“ Langfristiges Ziel sei die Teilhabe am allge-meinen und besonderen Arbeitsmarkt und der Erhalt der Lebensqualität.“Für die Auskünfte und vielfältigen Ein-drücke bedankte sich Rudolf Heib, Vorsit-zender des Verwaltungsrates und ehemali-ger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen, bei allen, die die Teilneh-menden der Besichtigungsfahrt in ihren Einrichtungen empfangen hatten. „Als Ver-waltungsrat kennen wir alle Einrichtungen ja zumeist nur vom Papier“, betonte Heib. „Daher freuen wir uns immer, wenn wir die Möglichkeit bekommen, die täglichen Her-ausforderungen vor Ort mitzuerleben.“Angesichts der verschiedenen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten, wie sie in den verschiedenen Einrichtungen und Tages-stätten deutlich wurden, erklärte Vor-standssprecher Dieter Czogalla, dass es wichtig sei, ganz unterschiedliche Ange-bote – sowohl im stationären als auch im

ambulanten Bereich – bereit zu halten: „Unser Ziel ist es immer, den Menschen in seiner Ganzheit zu begreifen und ihm genau die Betreuung zukommen zu lassen, die er in der aktuellen Situation braucht.“

REGINA BRUNS

Viele der jungen Bewohnerinnen und Bewohner im Haus Arnsberg arbeiten auf ihren Schul-abschluss hin: Mitglieder der Stiftung und des Verwaltungsrates bei der Besichtigung des Unterrichtsraumes.

In der Tagesstätte für Begegnung und Arbeit (TaBeA) werden derzeit Weihnachtsartikel und -dekorationen für verschiedene Auftraggeber gefertigt.

In der Tagesstruktur des Kontrapunktes Hamm-Heessen fördern die Mitarbeitenden die Kreativität ihrer Klienten.

4 SOZIALWERK ST. GEORG

AUF GUTE NACHBARSCHAFT Eric-Schopler-Haus für Menschen mit Autismus des Sozialwerks

St. Georg wurde offiziell eröffnet / Bürgermeister Halbe: „Wohnhaus

leistet Beitrag zur Weiterentwicklung von Schmallenberg.“

Menschen mit Autismus ein neues Zuhause zu schaffen – dieses Ziel hat das Sozialwerk St. Georg in seinem neuen Wohnhaus für Autismus in Schmallenberg erreicht. Mehr als 250 Gäste feierten am 28. August 2009 die Eröffnung des Eric-Schopler-Hauses am Alten Sportplatz in der Straße „Vor der Lake“. „Großer Gott wir loben Dich“, sangen die Besucherinnen und Besucher während der feierlichen Einsegnung durch den katholi-schen Pastor Werner Beule und den evan-gelischen Pfarrer Peter J. Liedtke – darun-ter Bewohner, Eltern und Betreuer, aber auch Förderer, Nachbarn und Freunde. Sie alle zeigten sich dankbar und froh, dass mit dem Eric-Schopler-Haus ein Gebäude entstanden ist, das den Bedürf-nissen der 24 Männer und Frauen, die zwischen Mai und Juni eingezogen sind, gerecht wird. „Hier arbeiten Menschen, die sich für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner

einsetzen“, nannte Maria Kaminski, Vor-standsvorsitzende des Bundesverbandes Autismus Deutschland, einen weiteren wichtigen Aspekt für das Gelingen einer möglichst guten Betreuung und Förde-rung. „Es ist wichtig, dass sich die Mitar-beitenden stets fragen, ob die Atmosphäre in dem neuen Haus so ist, dass auch sie hier gerne wohnen würden.“ Um sich zuhause zu fühlen, ist auch der gute Kontakt mit der Nachbarschaft wich-tig, wie Dieter Czogalla, Vorstandsspre-cher des Sozialwerkes St. Georg, betonte: „Eine gute Nachbarschaft liegt uns sehr am Herzen.“ Ein Anliegen, das auch Bernhard Halbe, Bürgermeister von Schmallenberg, teilt. „Wir wissen, dass vom Sozialwerk immer Ansprechpartner zur Verfügung stehen, mit denen Proble-me schnell gelöst werden können“, so Halbe. „Das Wohnhaus für Menschen mit Autismus leistet einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Stadt – zum

Beispiel durch die Entstehung von 30 Arbeitsplätzen in der Betreuung.“Dass die neu eingestellten Erzieher/-innen, Heilerziehungspfleger/-innen, Ergothera-peuten, Kranken- und Altenpflegekräfte ihre Arbeit begeistert aufgenommen haben, bestätigte Doris Deckers, Leiterin des Fachbereichs Autismus im Sozialwerk St. Georg, die sich offiziell bei ihren neu-en Mitarbeitern bedankte. Um sich ein Bild von den neuen Räumen machen zu können, lud Deckers alle Gäste ein, nach-einander eine der insgesamt vier neuen Wohngruppen zu besichtigen. „Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, das er nach Möglichkeit selber gestalten soll“, so die Fachbereichsleiterin. „Jeweils zwei Personen teilen sich ein Bad.“ Darüber hinaus gehören zu jeder Wohngruppe ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und eine Küche. Acht Plätze sind für Rollstuhlfah-rer ausgerichtet.Hier lernen die Klientinnen und Klienten, so selbstständig zu leben wie möglich. Besondere technische Einbauten helfen den Bewohnern und ihren Betreuern dabei, dieses Ziel kontinuierlich zu verfol-gen: „Wichtig ist zum Beispiel, dass die Menschen nach ihren Möglichkeiten selber kochen können“, sagte Deckers. „Da hilft es sehr, dass sich der Herd nach einer Weile automatisch abschaltet.“ 2,2 Millionen Euro kostete die Fertigstel-lung des zweigeschossigen Wohngebäu-des mit seinen 1.115 Quadratmetern Nutz-fläche. Davon flossen 995.000 Euro an Unternehmen in Schmallenberg. Die Gesamtplanung der Baumaßnahme, die im Dezember 2007 begann, übernahm die Sozialwerk St. Georg Bauen & Wohnen GmbH. Gefördert wurde der Bau unter anderem von der Deutschen Behinderten-hilfe Aktion Mensch (ca. 350.000 Euro), der Stiftung NRW für Wohlfahrtspflege (ca. 364.000 Euro) und dem Land NRW (ca. 533.000 Euro). „In der Arbeit mit Menschen mit Autismus, aber auch bei anderen Projekten, zeigt sich immer wieder

An der Stele zu Ehren von Eric Schopler: Doris Deckers, Leiterin des Fachbereichs Autismus (re.) und Vorstandssprecher Dieter Czogalla (li.) mit der Familie von Eric Schopler aus den USA.

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die beispielhafte Arbeit des Sozialwerks St. Georg“, erklärte Lutz Lienenkämper, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wir werden die Vorhaben des Sozialwerks auch in Zukunft immer wieder gerne unterstützen.“ Aber auch die Stiftung Sozialwerk St. Georg förderte das Projekt mit insgesamt 10.000 Euro. Eine Summe, die immer nur durch Spenden oder Zustiftungen mög-lich werden kann – wie zum Beispiel zuletzt von der Stadt Schmallenberg oder dem Schmallenberger Unternehmer Franz-Josef Voss.Neben der Betreuung von Menschen mit Autismus soll das Eric-Schopler-Haus demnächst noch weitere Funktionen erfüllen. „Wir werden hier künftig eine Beratungs- und Förderstelle einrichten“, so Czogalla. Menschen mit Autismus, aber auch Eltern, Verwandte und Freunde hätten dann die Möglichkeit, Probleme zu besprechen, Tests durchzuführen oder konkrete Hilfen zu organisieren. Ein Vor-haben, das sicherlich auch im Sinne von Eric Schopler, Pionier in der Erforschung des Autismus und Namensgeber des neu-en Hauses, gewesen wäre. „Ich freue mich sehr, dass heute Söhne und Enkel dieses bedeutenden Mannes aus den USA angereist sind, um die offizi-elle Eröffnung des Eric-Schopler-Hauses mit uns zu feiern“, erklärte Czogalla. Die Verdienste des in Fürth geborenen und vor drei Jahren verstorbenen US-Wissen-schaftlers, nach dessen Konzept auch das Sozialwerk St. Georg Menschen mit Autis-mus fördert, betonte auch der Schwede Lennarth Andersson, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des gemein-nützigen Institutes für Autismus, AUTEA gGmbh. „Er hat dazu beigetragen, dass die Arbeit mit Menschen mit Autismus professionalisiert werden konnte.“

REGINA BRUNS

KONTAKTAUFNAHMELEICHT GEMACHT• Erste Gelsenkirchener

Single-Party für Menschen mit Behinderung findet großen Anklang

• Sozialwerk St. Georg und drei weitere Träger der Behindertenhilfe locken unter dem Motto „Total Normal“ 250 Gäste an

Fetzige Musik, ausgelassene Tanzeinlagen und strahlende Gesichter bestimmten die erste Gelsenkirchener Single-Party für Menschen mit Behinderung. Rund 250 Gäste, Betreuer und Helfer feierten am 18. September im Begegnungszentrum „Kaue“ (Schacht Bismarck) ein rauschen-des Fest. Ziel war es, den Teilnehmenden bei der Suche nach dem geeigneten Lebenspartner zu helfen. „Ich denke, dass an diesem Abend nicht nur Partnerschaften, sondern auch viele Freundschaften entstanden sind“, erklärt Susanne Lingnau, Koordinatorin der Kon-takt- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung des Geschäfts-bereiches Ruhrgebiet im Sozialwerk St. Georg. Zusammen mit drei weiteren Trägern der Behindertenhilfe aus Gelsen-kirchen, dem Lebenshilfe Center, dem Evangelischen Johanneswerk und dem Hof Holz, hatte das Sozialwerk zum ersten Mal in Gelsenkirchen eine Single-Party für Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung organi-siert. „Sicherlich wird es im Nachhinein noch einige Dates geben“, sagt Lingnau und ver-weist auf die vielen Steckbriefe, die die kontaktwilligen Gäste ausgefüllt haben. Diese Aktion wurde während der Party von der „Schatzkiste“ Gelsenkirchen, einer Part-nervermittlung für Menschen mit Behinde-rung vom Evangelischen Johanneswerk, begleitet. „Wer sich von einem Steckbrief besonders angesprochen fühlt, kann sich bei der betreffenden Person melden.“Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt der „5 Elemente“, einer

Theatergruppe aus dem Sozialwerk St. Georg, die verschiedene Künstler imitier-te und mit ihrem mitreißenden Gesang das Publikum begeisterte. Aber auch die eingängigen Rhythmen von DJ Marcel Dolce Amore sorgten für eine ausgelasse-ne Stimmung. Mit dieser ersten Single-Party für Men-schen mit Behinderung organisierten das Sozialwerk St. Georg, das Lebenshilfe Center, das Ev. Johanneswerk und der Hof Holz unter dem Motto „Total Normal“ bereits zum zweiten Mal ein großes Fest. Die erste Veranstaltung fand auf dem „Hof Holz“ statt.„Wir werden im kommenden Jahr aber sicherlich noch ein oder zwei Feiern spe-ziell für Singles organisieren“, versichert Susanne Lingnau. „Das mussten wir schon während der Party vielen begeister-ten Gästen versprechen.“

SUSANNE LINGNAU

Mitreißende Musik, gute Laune und ein abwechslungsreiches Programm machten die Single-Party zu einem großen Erfolg.

Wir werden das Sozialwerk weiterhin gerne unterstützen“, erklärte Lutz Lienenkämper, NRW-Minister für Bauen und Verkehr, bei der Eröffnung.

6 SOZIALWERK ST. GEORG

IM HERZEN DER GEMEINDE„Vom Heim nach Hause“: 150 Besucher verfolgten Fachtagung des Sozialwerks St. Georg über neue Wohnangebote und Integration von Menschen mit Behinderung im städtischen Gefüge

Alleine in die Fußgängerzone zu gehen, selbstständig ein Geschäft aufzusuchen, Kontakte zu den Nachbarn zu knüpfen: Für viele Menschen mit Behinderung ist dies bis heute nicht selbstverständlich. „Die Frage, wie es möglich wird, dass Menschen selbstbestimmt leben können, bewegt uns alle schon seit längerer Zeit“, erklärte Dieter Czogalla, Vorstandsspre-cher des Sozialwerks St. Georg am Mitt-woch bei der Fachtagung „Vom Heim nach Hause – Veränderungen wagen, Visi-onen gestalten: Mittendrin ist näher dran“, die das Sozialwerk in Zusammen-arbeit mit der Aktion Mensch am 9. Sep-tember 2009 in der Stadthalle Olpe veran-staltete. „Ausschlaggebend dafür ist, dass Menschen mit Behinderung ihre individu-ell gewünschte Wohn- und damit Lebens-form selbst wählen können.“ Hintergrund der Tagung war die Entschei-dung der Aktion Mensch, verschiedene Träger der Behindertenhilfe dabei zu för-dern, große Wohnkomplexe aufzulösen und stattdessen ein möglichst breites Spektrum an Einzel-, Paar- und Gruppen-wohnungen oder kleinen Wohnheimen mit höchstens 24 Plätzen innerhalb des städtischen Gefüges anzubieten. Ein Pro-jekt, das auch das Sozialwerk St. Georg in den vergangenen fünf Jahren dazu bewogen hat, seinen bereits beschrittenen Weg weiterzugehen und zusätzliche Wohn-angebote an verschiedenen Standorten umzuwandeln. „Als wir uns 2002 zu dieser Fördermaß-nahme entschlossen haben, wussten wir, dass wir einen langen Prozess vor uns haben“, betonte Norbert Bruchhausen, Referatsleiter Basisförderung Aktion Mensch. „Denn der Umwandlungspro-zess ist oft aufwändiger und langwieriger als gedacht.“ Dies bestätigte auch Theodorus Maas, Geschäftsführer der alsterdorf assistenz ost gGmbH in Hamburg. „Wenn man Menschen mit Behinderung nicht mehr an den Stadtrand in große Wohnkomplexe verbannt, sondern sie in kleinen Wohn-

einheiten in der Stadt leben lässt, ist es wichtig, auch die Nachbarschaft einzube-ziehen und den Klienten zu helfen, eigene Netzwerke zu schaffen“, betonte Maas. „Der Mitarbeiter ist dann nicht mehr in erster Linie Betreuer oder Pfleger, sondern ein Assistent, der den Klienten bei der Verwirklichung seines Lebenskonzeptes unterstützt.“ Auf diese Weise verändere sich auch das Verhältnis zwischen dem behinderten Menschen und seinem Be -treuer. „Sie begegnen sich auf Augenhöhe“, so Maas. Zu akzeptieren, dass sich ihre Rolle und auch ihr Tätigkeitsfeld verändert, ist für die Mitarbeitenden jedoch nicht immer ganz einfach. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Verunsicherung zu- nächst ziemlich groß war“, sagte Arno Fuhrmann, Referent der Geschäftsfüh-rung der Alexianer Beteiligungs- und Ver-

waltungsgesellschaft mbH, die 2003 mit der Umwandlung des Wohnbereiches am Alexianer-Krankenhaus in Münster in ein differenziertes System gemeindeintegrier-ter Wohneinrichtungen begonnen hatte. Inzwischen hätten viele Mitarbeitende jedoch gute Erfahrungen mit der neuen Betreuungspraxis gesammelt. „Hier war für viele ausschlaggebend, dass die neuen Wohnformen ganz offensichtlich den Klienten zugute kommen.“Wie sehr Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung aufblühen, wenn sie aus der Isolation geholt werden und man ihnen mehr Kompetenzen zutraut, zeigten zwei Mitarbeiterinnen des Sozialwerks St. Georg: Ingrid Hamel-Weber, Bereichsleiterin in Schmallenberg, und Gabi Oberliesen-Rickert, Einrich-tungsleiterin in Hamm, wollten die Klien-ten selbst zu Wort kommen lassen. Dies

Die Referenten der Tagung (v. li.): Friedhelm Hoffmann, Behindertenbeauftragter Kreis Olpe; Dieter Czogalla, Vorstandssprecher Sozialwerk St. Georg; Norbert Bruchhausen, Referatsleiter Basisför-derung Aktion Mensch; Gabi Oberliesen-Rickert, Einrichtungsleiterin Sozialwerk St. Georg in Hamm; Arno Fuhrmann, Referent der Geschäftsführung der Alexianer Beteiligungs- und Verwaltungsgesell-schaft mbH; Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner, em. Professor der Universität Witten-Herdecke; Ingrid Hamel-Weber, Bereichsleiterin Sozialwerk St. Georg in Schmallenberg; Monika Stich, Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums der LWL-Klinik in Warstein; Gitta Bernshausen, Bevollmächtigte Soziale Dienstleistungen im Sozialwerk St. Georg und Theodorus Maas, Geschäftsführer alsterdorf assistenz ost gGmbH in Hamburg.

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gelang ihnen einerseits durch einen Film, in dem ein Klient über seine heutige Lebenssituation sprach und anhand tref-fender Zitate von zwei Menschen mit Behinderung, die mithilfe von Fotos vor-gestellt wurden. Schicksale, die die rund 150 Besucher aus dem Bereich der Behin-dertenhilfe offenbar sehr berührten. So war der heute 82-jährige „Herr W.“ früher, obwohl streng verboten, hin und wieder für einige Stunden aus seinem Wohnhaus „ausgebüchst“, wollte immer wieder ohne Begleitung in den Spielzeugladen, in dem er sich gerne etwas von seinem Taschen-geld kaufte. Inzwischen lebt er in einer kleinen Einrichtung in der Innenstadt, hat Kontakte zu Nachbarn, kann mit seinem Geld haushalten und sich in seiner Umge-bung orientieren. „Herr W. hat den Wunsch nach einer eigenständigen Lebensweise früh geäußert – verstanden wurde er jedoch erst viel später“, so Hamel-Weber.Um Menschen mit Behinderung richtig in ihr neues Quartier, in die Nachbarschaft zu integrieren, ist jedoch noch viel Arbeit

und Engagement nötig – darüber waren sich die Referenten bei der abschließen-den Podiumsdiskussion einig, die von Monika Stich, Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums der LWL-Klinik Warstein, moderiert wurde. „Behinderte Menschen können nicht von uns Exper-ten, sondern nur von Bürgern integriert werden“, erklärte Prof. Dr. Dr. Klaus Dör-ner, emeritierter Professor der Universität Witten-Herdecke und ehemaliger leiten-der Arzt der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Gütersloh. Ihnen müsse klar sein, dass auch Menschen mit Behin-derung zu unserer Kultur gehören, dass sie leben können sollten wie alle anderen

auch, sagte der Träger der Ehrennadel des Sozialwerks. Wie sehr sich die Bemühung um Integrati-on lohnt, bestätigte Friedhelm Hoffmann, Behindertenbeauftragter des Kreises Olpe. „Ich erlebe immer wieder, dass sich Men-schen mit Behinderung sehr dafür interes-sieren, was in ihrem Stadtteil vor sich geht und dass sie auch jede Möglichkeit mitzu-reden und mitzuentscheiden annehmen.“ Gitta Bernshausen, Geschäftsführerin des Sozialwerks St. Georg Westfalen-Süd, bekräftigte dies, indem sie erklärte, dass sich die Qualität einer Einrichtung an ihrer Lebendigkeit zeige. Denn „nur wenn die Nachbarn mitwirken, Impulse von bei-den Seiten aufgenommen und umgesetzt werden, kann Integration und Teilhabe für Menschen mit Behinderung wirklich gelingen.“

REGINA BRUNS

„EIN GELUNGENES PROJEKT“Zahlreiche Mitarbeitende, Klienten und geladene Gäste feierten am 1. Oktober 2009 die Eröffnung des Neubaus Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) und die Erweiterung der Tagesstätte für Begegnung und Arbeit (TaBeA) auf der Lake 8b in Schmallenberg. „Die Einweihung ist ein Startschuss für etwas Neues“, erklärte Holger Gierth, Ein-richtungsleiter der KuB nach dem ökume-nischen Gottesdienst, bei dem Bewohne-rinnen und Bewohner des Sozialwerks Fürbitten vorgetragen hatten. Hauptauf-gabe sei es, Menschen mit Assistenzbedarf zu helfen, ihre Isolation zu überwinden. „Durch die Erweiterung der Tagesstätte ist es nun möglich, den Bedürfnissen und Wünschen vor allem von älteren Menschen besonders gut zu entsprechen“, ergänzte TaBeA-Leiterin Monika Rasche. Abschließend sprachen Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerks St. Georg, Gitta Bernshausen, Geschäftsführe-rin Westfalen-Süd, sowie der Bürgermeister der Stadt Schmallenberg, Bernhard Halbe, ihre Anerkennung für die gute Arbeit aus, die in der Tagesstätte und der Kontakt- und

Beratungsstelle täglich ge leistet werde. Ein warm-kaltes Buffet, abgerundet durch Kaffee und Kuchen, bot abschließend Gelegenheit zum Austausch von Informati-onen in angenehmer Atmosphäre. Dabei

kamen die Gäste allgemein zu der Auf-fassung: „Ein wirklich gelungenes Projekt – eine schöne, angemessene Feier.“

CHRISTA PLATE

Erweiterungsbau der Tagesstätte für Begegnung und Arbeit (TaBeA) und Neubau der Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) in Schmallenberg eingeweiht

Feierten die Ein-weihung mit zahl-reichen weiteren Gratulanten (v. li.): Gerhard Lutter, stellvertretender Vor-sitzender der Stiftung Sozialwerk St. Georg; Gitta Bernshausen, Geschäftsführerin Westfalen-Süd; Vorstandssprecher Dieter Czogalla; Bürgermeister Bern-hard Halbe; TaBeA-Leiterin Monika Rasche und Holger Gierth, Einrichtungs-leiter der KuB.

8 SOZIALWERK ST. GEORG

PERSÖNLICH UND FAMILIÄRDas Haus Horizont für Menschen mit geistiger Behinderung des Sozialwerks St. Georg wurde nach eineinhalbjähriger Renovierung eingeweiht

Die Renovierungsarbeiten sind abge-schlossen, der Umzug komplett beendet. Voller Freude haben die 25 Männer und Frauen mit geistiger Behinderung seit Mitte Mai 1.500 Quadratmeter Nutzfläche des Hauses Horizont an der Feldhauser Straße in Gelsenkirchen zurückerobert. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben sich sehr schnell eingewöhnt“, bestätigt Liane Gumboldt, die als Einrich-tungsleiterin im Wohnverbund Zugvögel des Sozialwerks St. Georg unter anderem das Haus Horizont betreut. „Durch den Umbau ist die Atmosphäre persönlicher und familiärer geworden.“ Die Freunde über das kernsanierte Gebäu-de teilten mit den Bewohnerinnen und Bewohnern am 27. August 2009 rund 180 Gäste bei der offiziellen Einweihungsfeier. Mit stimmungsvollen Liedern wie „Wir feiern heute ein Fest“ oder „Oh happy day“ schuf die Ökumenische Musikgruppe der Kirchengemeinde Dinslaken schon zu Anfang eine stimmungsvolle und festliche Atmosphäre. Viele brachten ihre Glückwünsche und ihre Freundschaft mit den Menschen, die hier leben, zum Ausdruck: „Schön, dass Ihr wieder bei uns seid“, sagte etwa ein Bewoh-ner der Außenwohngruppe Feldhauser Straße, die regelmäßig im Haus Horizont zu Gast ist. Matthias Sieboldt, Pfarrer der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Buer, hatte für die Männer und Frauen des Hauses Horizont eine besondere Überra-schung im Gepäck. „Als wir am Diakonie-sonntag vor eineinhalb Jahren den vorüber-gehenden Umzug der Bewohner in die

Ersatzräumlichkeiten im Schacht Bismarck thematisiert haben, haben wir gesagt, dass man einen alten Baum eigentlich nicht umpflanzen kann – es sei denn, man nimmt die Wurzeln mit“, erzählte Siebold. Um dies zu symbolisieren und die Verbun-denheit der Kirchengemeinde und der Bewohner auszudrücken, seien in dem Gottesdienst Bäume getauscht worden. „Wir haben nun Euren Baum auf unserem Kirchengelände wieder ausgegraben und bringen ihn Euch heute zurück“, so der Pfarrer. „Wir brauchen ihn nicht mehr, denn – Ihr seid wieder da!“Der Baum, dem seine Wurzeln Halt und Kraft geben, war auch Thema eines musika-lisch begleiteten Spiels der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Horizont. Mit phantasievollen Kostümen als Bäume ver-kleidet, schwangen sie zu Peter Maffays Lied „Baum des Lebens“ im Wind hin und her – und wurden mit tosendem Applaus belohnt.„Das Haus Horizont ist mehr als ein Heim – es ist ein Zuhause geworden“, erklärte Vor-standssprecher Dieter Czogalla, der neben Werner Piekarek, Geschäftsführer der So zialwerk St. Georg Ruhrgebiet gGmbH, vor allem das Ergebnis der Umbau- und Sanierungsaktion für die Bewohnerinnen und Bewohner würdigte. Vier Wohngrup-pen für jeweils sechs Menschen gibt hier seit der Renovierung, bei der das 1952 gebaute Haus unter anderem komplett gedämmt, veraltete Rohre und Leitungen von Grund auf erneuert wurden. „Vorher lebten bis zu zwölf Personen in einer Gruppe“, betont Gumboldt, die die Besu-

cher nach der offiziellen Eröffnung durch das Haus führte. „Durch die neue Auf-teilung kommen unsere Klienten stärker miteinander in Kontakt, müssen sich wie in jeder anderen Wohngemeinschaft auch miteinander arrangieren.“ Dies fördere unter anderem ihre sozialen Kompetenzen. Wichtig findet es Liane Gumboldt auch, dass zu jeder Wohngruppe nicht nur ein Wohnzimmer und ein Balkon, sondern auch eine eigene Küche gehören. „Hier kön-nen die Bewohner mithilfe eines Betreuers gemeinsam das Essen vorbe reiten“, sagt Fachleiterin Monika Krenz, während sie die Tür von einem der hell und praktisch einge-richteten Räume öffnet. „Solche Aktivitäten sind sehr wichtig, um die Selbständigkeit unserer Klientinnen und Klienten zu verbes-sern oder zu erhalten.“ Darüber hinaus können sich Bewohner, die tagsüber keine Tagesstätte außerhalb besuchen können, in

Auch Dieter Czogalla (re.) und Werner Piekarek hängten an den Baum ihre

persönlichen Glückwünsche.

Sie schwangen hin und her: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Horizont begeisterten mit ihrem Spiel das Publikum.

FRUCHTBARE ZUSAMMENARBEITDer Vorstand des Sozialwerks St. Georg und die Eigentümer der US-Firma Elite Care Technologies (ECT) bekräftigen Kooperationswillen zum Ausbau techni-scher Unterstützungssysteme für Men-schen mit Assistenzbedarf / Sozialwerk adaptiert innovative Software

Flexibel auf die Bedürfnisse von Menschen mit Assistenzbedarf einzugehen und ihnen gleichzeitig ein Höchstmaß an Selbstständigkeit zu garantieren – dieses Ziel verfolgt das Sozialwerk St. Georg mit seinem Projekt JUTTA („JUsT-in-Time-Assistance“). Zu diesem Zweck untersucht das Sozialwerk, wie technische Hilfen in der Betreuung und Pflege integriert wer-den können. Ein Anliegen, das auch das Unternehmen „Elite Care Technologies“ in Portland im US-Bundesstaat Oregon verfolgt, das mit den „Oatfield Estates“ eine der weltweit modernsten Altenhilfe-einrichtungen betreibt. „Wir pflegen mit dem amerikanischen Unternehmen schon seit mehreren Jahren eine lebendige Kooperation“, erklärt Wolfgang Meyer, Vorstand des Sozialwerks St. Georg. Gemeinsam mit Vorstandssprecher Dieter Czogalla traf sich Meyer im August 2009 mit der Firmeninhaberin Lydia Lundberg in Portland. Hier unterschrieben der Vorstand und Lundberg eine neue Absichtserklärung („letter of intent“), mit der sie ihren Willen für eine weitere Zusammenarbeit mit einem regelmäßigen Wissens-, Erfah-rungs- und Ergebnisaustausch bekräftig-ten. Darüber hinaus schlossen das Sozial-

werk St. Georg und Elite Care Technologies (ECT) einen Vertrag, in dem die Möglich-keiten zur Weiterentwicklung der Software der Firma ECT durch das Sozialwerk fest-gelegt werden. „Vieles, was den Bewohnerinnen und Bewohnern und dem Betreuungspersonal in Oatfield Estates das Leben erleichtert, wird inzwischen auch von uns erprobt“, erläutert Meyer und verweist auf die tech-nischen Hilfesysteme, die in der Duisbur-ger Demenz-WG der Tochtergesellschaft ALPHA des Sozialwerks St. Georg und im Katharinenstift Ascheberg, einem geron-topsychiatrischen Wohnverbund des Geschäftsbereiches Westfalen-Nord, bereits zum Alltag gehören. Neben einer selbst regulierenden Haustechnik – etwa mit automatischer Temperaturregelung und Herdabschaltung – sowie akustischen und optischen Orientierungshilfen für die Bewohnenden setzen die Mitarbeiter in Ascheberg zudem auf eine EDV-gestützte Pflegedokumentation. „Bisher haben wir mit unterschiedlichen Softwarelösungen gearbeitet, nun wollen wir testen, ob die Software von ECT als Plattform geeignet ist, betreuungsrelevante Informationen bereitzustellen so Meyer. „Die Herausfor-derung ist nun, die US-Software für die speziellen Bedürfnisse des JUTTA-Pro-jekts, welches auf eine ambulante Quar-tiersversorgung ausgerichtet ist, zu adap-tieren und nutzbar zu machen.“ (vgl. auch EinBlick 02/09: „JUTTA erprobt Pflege der Zukunft“)

REGINA BRUNS

Freuen sich auf ihre weitere Zusammen-arbeit: Der Vorstand des Sozialwerks St. Georg, Wolfgang Meyer (li.) und Dieter Czogalla (re.), und Lydia Lund-berg, Eigentümerin der US-Firma ECT.

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speziellen Kreativräumen unter Anleitung beschäftigen. Dass die individuelle Förderung jedes Bewohners, die freundliche und familiäre Atmosphäre und die Achtung der Privat-sphäre durch einzelne Schlafzimmer noch vor wenigen Jahrzehnten alles andere als selbstverständlich war, zeigt die Geschich-te des Hauses, mit der sich Liane Gum-boldt vor der offiziellen Eröffnung einge-hend beschäftigt hat. „Es ist kaum zu glauben, aber 1980 wohnten hier 180 Menschen mit Behinderung“, so die Ein-richtungsleiterin. „Das lag nicht nur dar-an, dass in dieser Zeit die Nutzfläche des Hauses noch größer war, sondern dass außerdem Gemeinschaftsschlafzimmer für sechs Personen üblich waren.“ Platz zur individuellen Entfaltung habe es wenig gegeben. Ursprünglich gebaut wurde das Haus, des-sen aktueller Umbau 2,3 Millionen Euro gekostet hat, für junge Bergleute zwischen 18 und 25 Jahren, die hier vor den Gefahren der Großstadt beschützt werden sollten. „1966 wurde das Haus aber bereits vom Sozialwerk St. Georg gekauft“, so Gum-boldt. Seitdem habe es mehrere kleine Renovierungen gegeben. „Es war jedoch keine so umfassend, wie die jetzige“, betont die Einrichtungsleiterin. „Umso glücklicher sind wir nun, nach eineinhalb Jahren wieder in den neuen, sehr gemüt-lichen Räumen zu sein.“Und so wundert es nicht, dass die feierliche Einsegnung durch den katholische Pater Christian Böckmann und den evangeli-schen Diakon Roland Curdt-Warmuth für alle Bewohner und Mitarbeiter des Hauses Horizont ein besonderer Moment war. Der Neubeginn wurde zudem durch eine weitere Pflanzaktion versinnbildlicht: Vor-standssprecher Dieter Czogalla, Geschäfts-führer Werner Piekarek und Einrichtungs-leiterin Liane Gumboldt begossen im Anschluss an die offizielle Eröffnung das neue Apfelbäumchen im Hausgarten. Dabei hatten alle die Gäste die Gelegen-heit, noch einmal persönlich zu gratulie-ren: In kürzester Zeit hingen an den noch zarten Ästen viele grüne Äpfel aus Schaum-stoff, auf die die Besucher ihre Glückwün-sche geschrieben hatten.

REGINA BRUNS

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KOSTEN GESENKT, QUALITÄT GESICHERT, MENSCHEN GESTÄRKT

Beim Jahrespressegespräch zog das Sozialwerk St. Georg eine positive Bilanz /

Geschäftsbericht „Teilhabe leben – Nachbarschaft erfahren“ vorgestellt

Menschen Schritt für Schritt in die Selbst-ständigkeit zu führen: dieses Ziel hat das Sozialwerk St. Georg auch im vergange-nen Jahr wieder erreicht. Seine positive Bilanz unterstrich Vorstandssprecher Dieter Czogalla bei einem Pressegespräch am 30. Juni 2009 mit wichtigen Eckdaten und Inhalten: Durch innovative und indi-viduelle Betreuungsmodelle sei es dem Sozialwerk St. Georg mit seinen 2.200 Mitarbeitenden gelungen, seine Klientin-nen und Klienten in 3.600 Betreuungs-verhältnissen auf vielfältige Weise in ihr Wohn- und Arbeitsumfeld einzugliedern. Die besonderen Erfolge gesellschaftlicher Integration spiegeln sich unter anderem in der Bilanz der von 2006 bis 2008 geltenden Modellvereinbarung mit dem Landschafts-verband Westfalen-Lippe (LWL). „2008 konnten im ganzen Sozialwerk 94 bisher stationär betreute Klienten nachhaltig in das ‚Ambulant Betreute Wohnen’ wech-

seln“, betonte Czogalla. „Innerhalb der vergangenen drei Jahre waren es insge-samt 245 Personen – 65 mehr als vom LWL mindestens gefordert.“Weitere Ergebnisse der Modellverein-barung beschrieb Vorstand Wolfgang Meyer: „Das Sozialwerk St. Georg konnte 2008 erneut Kosten reduzieren.“ So war der Vergütungssatz für Menschen in Wohnheimen des Sozialwerks um 1,5 Pro-zent herabgesetzt worden. Meyer: „Es ist

uns gelungen, die durchschnittlichen Fallkosten je Betreuungsverhältnis in den vergangenen drei Jahren von 92,40 Euro auf 88,40 Euro zu verringern – ohne die Betreuungsqualität zu senken.“ Statt-dessen schafften es die Mitarbeitenden, das Netzwerk im Betreuten Wohnen zum Beispiel durch den Ausbau von Kontakt- und Beratungsstellen zu verbessern. „Auch das Angebot an tagesstrukturieren-den Maßnahmen haben wir ausgebaut“, bilanzierte Meyer. „Wir ermöglichen es Menschen mit Assis-tenzbedarf auf vielfältige Weise, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben“, betonte Czogalla. „Eine wichtige Rolle spielt dabei der Kontakt mit der eigenen Familie, mit Anwohnern und freiwilligen Helfern, der die Integration ungemein erleichtert.“ Um dies im Rahmen des Jah-respressegesprächs noch einmal zu ver-deutlichen, hatte sich der Vorstandsspre-cher passend zum Titel des diesjährigen Geschäftsbericht „Teilhabe leben – Nach-barschaft erfahren“ einen besonderen Ort ausgesucht, um der Öffentlichkeit die Bilanz des Sozialwerks St. Georg zu prä-sentieren: das Café Kaue in Gelsenkir-chen. Hier arbeiten im Service-, Küchen und Hauswirtschaftsbereich bis zu zwölf Menschen mit Behinderung. Die Angebo-te des Cafés gelten nicht nur den Bewoh-nern der umliegenden Wohneinrichtun-gen des Sozialwerks St. Georg, sondern fördern auch ein gutes Miteinander mit den Bürgerinnen und Bürgern der Umge-bung. Gleichzeitig werden die Klientinnen und Klienten hier fit gemacht für den ersten Arbeitsmarkt. Weitere Maßnahmen, um Menschen auf dem Weg in den Arbeits-markt individuell zu fördern und integrie-ren sind unter anderem die Beschäftigung in den Werkstätten, das Angebot von

INFO

Die Pressemitteilung zum Geschäftsjahr 2008 finden Sie im Internet unter www.sozialwerk-st-georg.de > Sozial-werk St. Georg e.V. > Pressemitteilungen.

Der Geschäftsbericht 2008 kann hier ebenfalls heruntergeladen oder im Referat für Presse-/Öffentlichkeits-arbeit und Fundraising (siehe Impressum) angefordert werden.

Innovative Betreuungsmodelle

werden präsentiertCaritas Essen

chGbaauB

Zusammen Halt gebenFamilienpost

Sozialwerk Sankt Georg aus Gelsenkirchen zieht positive Bilanz

WDR 2Zurück ins Leben

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

Sozialwerk weitet Aktivitäten ausKatholische Nachrichten Agentur (KNA)

Café Kaue als SprungbrettHertener Allgemeine

Hilfe mit schwarzen Zahlen

Der Dom, Zeitung für das Erzbistum Paderborn

SOZIALWERK ST. GEORG 11

Außenarbeitsplätzen und „Integrations-assistenten“, die die Klienten in die Selb-ständigkeit begleiten.Zudem erfuhren die Journalisten von Fernsehen, Rundfunk und Zeitung, dass das Sozialwerk St. Georg die Unabhängig-keit von Menschen mit Behinderung auch durch den Einsatz verschiedener Wohn-formen fördert: „Es entspricht unserem Selbstverständnis, jeden Menschen in seiner Einmaligkeit und Würde zu achten und ihm die erforderliche Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben zu geben“, erläuterte der Vorstandssprecher. „Wir bieten daher auch im Wohnbereich sehr unterschiedliche Möglichkeiten für die individuellen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten.“ Gemäß dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ soll die Eigen-ständigkeit der Menschen mit Behinde-rung so weit wie möglich erhalten bezie-hungsweise verbessert werden. So konnten die Mitarbeitenden im abge-laufenen Geschäftsjahr 691 Menschen im Rahmen des „Ambulant Betreuten Woh-nens“ begleiten, 2007 waren es 569. Unter-stützt wurden sie dabei von einem Netz-werk aus 25 ambulanten Anlaufstellen und vielfältigen Angeboten wie Tagesstätte, Psychosozialem Dienst und verschiede-nen Arbeitsprojekten. Darüber hinaus erforscht und erprobt das Sozialwerk St. Georg unter dem Motto „Ambient Assis-ted Living“, inwiefern innovative techni-sche Hilfen die Selbstständigkeit und Sicherheit von assistenzbedürftigen Men-schen in der eigenen Häuslichkeit erhö-hen können. Dagegen erhielten Menschen mit größerem Unterstützungsbedarf an insgesamt 50 Heimstandorten stationäre oder teilstationäre Eingliederungshilfen in den Lebensbereichen Wohnen und Tagesstrukturierung.Ebenfalls wichtig für die Journalisten waren die wichtigsten Kennzahlen des positiv verlaufenen Geschäftsjahres: In der Summe beliefen sich die Umsatzerlöse im Jahr 2008 einschließlich aller Unterneh-mensbereiche auf rund 97,5 Millionen Euro, die Gesamtleistung stieg auf 108,3 Millionen Euro – bei Gesamtinvestitionen von 10,3 Millionen Euro und einem Perso-nalaufwand von 77,3 Millionen Euro.

REGINA BRUNS

„AKTUELLE ENTWICKLUNGEN AUFGREIFEN“

Die Sprecher des Brüsseler Kreises haben sich am 14. Juli 2009 mit Vertretern des Diakonischen Werks (DW EKD) in Berlin zum Austausch über europäische und natio nale sozialpolitische Themen getroffen. Hier ging es unter anderem um die Ent-schließung des Europäischen Parlaments zur Sozialwirtschaft und um ein Vor-schlagspapier der Bund-Länder Arbeits-gruppe zur Weiterentwicklung der Ein-gliederungshilfe für Menschen mit Be-hinderung. Darüber hinaus wurden die aktuellen Entwicklungen in den Ausbildun-

gen der verschiedenen Pflegeberufe erörtert. Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerk St. Georg e.V. und Mitglied im Sprecherkreis des Brüsseler Kreises, betonte, dass in Ausbildungen aktuelle Entwicklun-gen rechtzeitig mit aufgegriffen werden müssten. So gehörten Technik und IT-Anwendung in vielen Berufsbildern mittler-weile zur Realität (Pflegedokumentation etc.). Dies müsse sich in den Ausbildungen wiederfinden.

REGINA BRUNS

Besprachen Themen aus der Sozialpolitik (v. li.): Dr. Berthold Broll, Vorstandvorsitzender der Stiftung Liebenau; Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerk St. Georg; Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik, Präsident des Diakonischen Werkes; Dr. Bernd Schlüter, Mitglied im Vorstand des Diakonischen Werkes und Wolfgang Egert, Geschäftsführer der Gruppe Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie.

Auf dem Sommerfest der Werkstätten des Sozialwerks St. Georg am 20. August 2009 flogen auf dem Gelände der Emscher-Werkstatt in Gelsenkir-chen nicht nur Akrobaten, sondern auch Bierkisten durch die Luft. Im Rahmen Ihres Auf trittes zeigten die Künstler des Circus „Schnick-Schnack“ einige Kunststücke zur Freude der Besucher des Sommer-festes. Als besondere Attrak tion stand zur Versorgung der „Curry-flitzer“ mit Original Berliner Curry-wurst bereit. Es war ein rundum gelungenes Fest bei dem alle Beschäftigten und Besucher viel Spaß hatten.“

DETLEV BEDNARZ

Sprecher des Brüsseler Kreises trafen sich in Berlin mit Vertretern des Diakonischen Werks

12 SOZIALWERK ST. GEORG

SOZIALWERK ST. GEORG ÜBERTRIFFT ZIELVORGABEN

GEWINNER AUF ALLEN SEITENMut und Offenheit für neue Wege in der Betreuung von Menschen mit Behinderung: das bewiesen das Sozialwerk St. Georg und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in den vergangenen drei Jahren. Im Rahmen einer landesweit einmaligen Modellvereinbarung gelang es den Ver-tragspartnern unter anderem, Kosten zu reduzieren, ohne die Betreuungsqualität zu senken. Richtungweisend zeigte sich das Sozialwerk St. Georg außerdem in seinen Bemühungen, bisher stationär betreute Klientinnen und Klienten schrittweise und nachhaltig in die Selbstständigkeit zu begleiten. „Die Ergebnisse der Vereinbarung erzählen eine Erfolgsgeschichte“, so Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerks St. Georg, über die von Anfang 2006 bis Ende 2008 geltende Abmachung. „Insgesamt haben wir die Zielvorgaben übertroffen.“Dies gilt insbesondere für die Anzahl der Personen, die aus der stationären Betreu-ung in das „Ambulant betreute Wohnen“ wechseln konnten. Statt der mindestens vereinbarten 180 Klientinnen und Klienten waren es in den vergangenen drei Jahren 214 Menschen mit Behinderung. „Dazu kommen noch 31 weitere aus dem soge-nannten ‚Sonderpflegesatzbereich’, die nun ebenfalls in der eigenen Wohnung betreut werden“, erklärt Wolfgang Meyer, Vorstand des Sozialwerks St. Georg. „Wichtig ist uns dabei, dass fast alle Menschen – über 95 Prozent –, die diese Chance ergriffen haben, die neu gewonnene Selbstständigkeit bewahren konnten.“ Die meisten von ihnen waren Klientinnen und

Klienten mit Suchterkrankungen, gefolgt von Menschen mit psychischer und schließlich mit geistiger Behinderung. Noch einen Schritt weiter gingen neun Per-sonen, die das Ambulant Betreute Wohnen, sowohl mit als auch ohne begleitende Unterstützung, in die Eigenständigkeit verließen. Eine Leistung, die auch möglich wurde, weil der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Kostenträger im Rahmen der Modellvereinbarung die Strukturvorgaben im Bereich Personal gelockert hatte. „Dahinter steht der Gedanke, dass bei der Frage, wie die Betreuung gesteuert und organisiert wird, nicht die Strukturvorga-ben, sondern in erster Linie die Ziele und Ergebnisse im Vordergrund stehen soll-ten“, betont Reinhard Liebig, Abteilungs-leiter der LWL-Behindertenhilfe. „Und die Ergebnisse der Modellvereinbarung mit dem Sozialwerk St. Georg haben eindeutig gezeigt: Diese sogenannte Output-Steue-rung eignet sich gut in der Eingliederungs-hilfe.“Die Ausweitung des Ambulant Betreuten Wohnens auf 666 Personen im Jahr 2008 hat zudem positive Auswirkungen auf die durchschnittlichen Kosten pro Betreu-

ungsverhältnis beim Sozialwerk St. Georg. Diese sanken im Zeitraum von Januar 2006 bis Dezember 2008 um 5,7 Prozent von 94,80 Euro auf 89,40 Euro. Zudem redu-zierte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Rahmen der Modellvereinigung die Vergütungen für das Sozialwerk dauer-haft um 1,5 Prozent oder in Zahlen ausge-drückt: um eine Million Euro. „Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, durch neue Steuerungsmöglichkeiten Ein-fluss auf die Entwicklung der Kosten zu nehmen und gleichzeitig die Integration der Klientinnen und Klienten zu verbes-sern“, erklärt Vorstand Wolfgang Meyer. „Den eingeschlagenen Weg möchten wir daher weiter gemeinsam mit dem LWL beschreiten.“ Für eine Folgevereinbarung hat das Sozial-werk St. Georg bereits Ende 2008 dezidier-te Vorschläge vorgelegt: Diese sollen die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe – auch und insbesondere – unter dem Aspekt „ambulant vor stationär“ fördern. Dabei hofft das Sozialwerk St. Georg, dass erneut eine „Win-Win-Win-Situation“ mit Gewinnern auf allen Seiten geschaffen wird: für die Menschen mit Behinderung, denen ein eigenständigeres Leben ermög-licht werden soll, für den Landschafts-verband Westfalen-Lippe, der geringere Kosten tragen muss und für das Sozialwerk St. Georg, das aufgrund gelockerter Struk-turvorgaben moderne Steuerungsinstru-mente einsetzen kann.

REGINA BRUNS

Landesweit einmalige Modell-vereinbarung zwischen dem

Sozialwerk St. Georg und dem Landschaftsverband Westfalen-

Lippe erfolgreich umgesetzt

Für ein Skulpturenprojekt trafen sich Klientinnen und Klienten des Kontrapunkts Unna erstmals am 11. August 2009. Drei Tage lang erstellte jeder Teilnehmer unter Anleitung von Ergotherapeutin Monika Bellmann (3. v. re.) und Bezugsbe-treuerin Martina Menzel (2. v. re.) eine individuelle Figur aus Y-Tong Steinen. Anschließend wurden die Figuren bemalt und wetterfest lackiert. Nun stehen sie, angeordnet zu einer größe-ren Skulptur, im Eingangsbereich des Kontrapunktes. Die Pro-jektarbeit hat allen Beteiligten so gut gefallen, dass schon in Gedanken ein weiteres Projekt für 2010 geplant wird.

VALENTIN DÜLLBERG

SOZIALWERK ST. GEORG 13

Die Finanzmittel des Sozialwerks St. Georg e.V. und seiner Tochtergesellschaften wer-den künftig zentral verwaltet. „Wir sind gerade dabei, unser Finanzierungssystem so umzustellen, dass die monetären Mittel des Vereins und der Tochtergesellschaften bis auf einen bestimmten Betrag in der Holding zusammengeführt werden“, erklärt Lutz Gmel, Leiter des Ressorts Finanzen und Bevollmächtigter des Vereins. „Cash-Pooling“ (Liquiditätsbündelung) wird diese Form des Finanzmanagements genannt, bei dem es einerseits darum geht, die liquiden Mittel der Holding und der einzelnen Töchter des Sozialwerks St. Georg zentral zusammenzuführen, um die Liquiditätsströme des Konzerns bedarfs-gerecht zu optimieren und insgesamt höhere Zinserträge zu erzielen. Darüber hinaus müssen einzelne Gesellschaften weniger Bankkredite auf dem Kapitalmarkt aufnehmen, da dies ebenfalls innerhalb des Konzerns möglich ist. „Dies bringt Vorteile für alle Beteiligten“, betont Gmel. So bekommt die Gesell-schaft, die das Geld „in der Holding anlegt“

FINANZIELLER AUSTAUSCH DURCH „CASH-POOLING“

0,5 Prozent mehr Zinsen, als auf dem Markt üblich ist (für Kenner: gemessen an dem „3-Monatseuribor“). Auch die Kapi-talaufnahme einzelner Teilnehmer kann im Vergleich zur Fremdkapitalaufnahme günstiger erfolgen. Zudem sind die wirt-schaftlichen Verhältnisse „aller Beteilig-ten“ transparent und klar. Die Anlagepolitik der gepoolten Mittel erfolgt aus einer Hand. Durch die höheren Anlage-beträge ergeben sich automatisch erhöhte Renditemöglichkeiten. Zudem müssen sich einzelne Gesellschaften mit dem Kapital-markt befassen, was Effizienzvorteile mit sich bringen wird. Das wichtigste Argument für das „Cash-Pooling“ ist jedoch, dass man durch dieses Instrument „für den ganzen Konzern finanzielle Vorteile erzielt, ohne einen Dienst einzuschränken“, wie Lutz Gmel betont.

Das zentrale Finanzmanagement ist laut dem Ressortleiter ein weiterer Schritt, um das Sozialwerk St. Georg in Richtung eines modernen Konzerns zu führen und den Verbund mit seinen stark dezentralen Strukturen dennoch als Ganzes zu begrei-fen. „Bereits 2003 haben wir damit begon-nen, die einzelnen Teile des Sozialwerks zu einem Konzern zusammenzuführen. Seit-dem erstellen wir einen gemeinsamen Kon-zernabschluss“, erläutert Gmel. „Danach haben wir das Controlling und die Steue-rung weiterentwickelt und auf den gesam-ten Konzern ausgerichtet.“ Parallel wurden die steuerlichen Verhält-nisse einzelner Gesellschaften aber auch des Konzern- (Organ-)verbundes analysiert und optimiert. Als vierter Schritt in diesem Prozess folge nun die gemeinsame Finan-zierung. Bis Ende November 2009 soll die Umstellung auf das „Cash-Pooling“ abge-schlossen sein, an der sowohl die Konzern-holding als auch die Tochtergesellschaften gemeinsam mitgearbeitet haben.

REGINA BRUNS

Sozialwerk St. Georg führt zentrales

Cashmanagementsystem ein

PERSONALIEN

JUBILÄUMWir gratulieren zum......20-jährigen Dienstjubiläum◗ Gerhard Müller

Werkstätten 1. August 1989

◗ Katharina Gierse-PlogmeierWestfalen-Nord 1. November 1989

◗ Klara GrootenWestfalen-Süd 1. November 1989

...30-jährigen Dienstjubiläum◗ Gerhard Richter

Westfalen-Nord 1. November 1979

◗ Gabriele RautenbergWestfalen-Nord 1. November 1979

◗ Elke HammerRuhrgebiet 2. November 1979

...40-jährigen Dienstjubiläum◗ Jürgen Alvermann

Ruhrgebiet 23. Dezember 1969

RUHESTANDFolgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beim Sozialwerk St. Georg ausgeschie-den. Wir bedanken uns für ihr Engagement und wünschen alles Gute für die Zukunft.

Ruhrgebiet

◗ Marlis Plischka 31. Mai

◗ Karin Hopp 30. Juni

◗ Ingeborg Maslowski 31. Juli

Westfalen-Süd

◗ Armin-Rudolf Schwartz 31. Juli

◗ Heidrun Tysper 31. Juli

◗ Beate Sommer 30. September

Westfalen-Nord

◗ Heidemarie Berg 30. September

◗ Angelika Pikosz 30. September

Autismus

◗ Ingrid Nowak 30. September

IM GEDENKENAm 29. Mai 2009 ist unser Mitarbeiter Horst Zink (Holding) im Alter von 65 Jahren ver-storben. Unsere Mitarbeiterin Ingrid Siebert (Westfalen-Nord) verstarb am 6. Juni 2009 im Alter von 51 Jahren. Den Angehörigen gelten unser Mitgefühl und unser aufrich-tiges Beileid. Das Sozialwerk St. Georg wird Herrn Zink und Frau Siebert ein ehrendes Andenken bewahren.

...hier fehlt ein Name? Oder möchten Sie in der kommenden Ausgabe des EinBlicks NICHT genannt werden? Dann freut sich die Redaktion über eine kurze Nachricht an [email protected]

14 SOZIALWERK ST. GEORG

PARTNERSCHAFT WEITERENTWICKELT• Besuch der Partnereinrich-

tung St. Josef-Heim im polnischen Lyski

• Vorstandssprecher Dieter Czogalla verlieh die Ehren-nadel an Jan Procek

• Gemeinsame Stiftung gegründet

Für die Reise zu der Partnereinrichtung St. Josef-Heim im polnischen Lyski vom 11. bis 13. Oktober hatten die Vertreter des Sozialwerks St. Georg gleich mehrere Gründe: „Die Mitarbeitenden haben uns zu der Einweihung eines Neubaus eingeladen, in dem nun 24 Menschen mit Behinderung betreut werden“, erklärt Werner Piekarek, Geschäftsführer Ruhrgebiet, der für die Pflege der Partnerschaft mit dem St.-Josef-Heim zuständig ist. „Durch den Neubau konnten Plätze in anderen Einrichtungen abgebaut werden, so dass die einzelnen Klienten nun mehr Platz zur Verfügung haben.“Der zweite Grund für die Reise, an der neben Piekarek auch Vorstandssprecher Dieter Czogalla und Mitarbeiter Kasimir Kolesnik als Übersetzer teilnahmen, war die Gründung einer gemeinsamen Stiftung vom Sozialwerk St. Georg und Marek

Weczerek, Direktor der Einrichtung. Wie aus der notariellen Urkunde der „Deutsch-polnischen Stiftung für das Pflegeheim in Lyski“ hervorgeht, soll die Stiftung „eine vielseitige Entwicklung der Bewohner fördern“. Diese Förderung beziehe sich auf die „Informations-, Kultur-, Wissenschafts-, Gesundheits-, und Bildungstätigkeit für die Entwicklung und Rehabilitation der Bewohner“. Als Stiftungskapital stellte das Sozialwerk umgerechnet 5.000 Euro zur Verfügung.Ein ebenso wichtiges Ereignis war für Vor-standssprecher Dieter Czogalla die Ver-leihung der Ehrennadel an Jan Procek aus Lyski. Wie Czogalla hervorhob, hat der inzwischen 78-Jährige von Anfang an maßgeblich für die Verständigung zwi-schen dem Sozialwerk und dem St. Josef-Heim beigetragen. Der gelernte Übersetzer, dessen Familie teilweise in Deutschland wohnt, hatte seit Gründung der Partner-schaft im Jahre 1993 alle gemeinsamen Treffen auf polnischem und deutschem Boden als Dolmetscher begleitet. „Erst vor zwei Jahren musste er dieses Engagement altersbedingt einstellen“, so Piekarek. „Ohne ihn und seine Hilfe bei der Überbrückung von sprachlichen und kulturellen Barrieren wäre die Partnerschaft sicherlich nicht so gut wie sie heute ist.“

REGINA BRUNS

Nach der Verleihung: Inhaber der Ehrennadel Jan Procek (3. v. li.) mit Vorstandssprecher Dieter Czogalla (li.), Werner Piekarek, Geschäftsführer Ruhrgebiet und Kasimir Kolesnik (re.).

Gemeinsam mit der Gemeinde der evangelischen Adventsgemeinde Scholven feierten 28 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus Horizont für Menschen mit geistiger Behinderung und den Außenwohngruppen an der Feldhauser Straße des Geschäftsbereiches Ruhr-gebiet am 6. September 2009 den Diakoniesonntag. „Mit der Kirchengemeinde verbindet uns schon lange eine sehr innige Beziehung“, erklärte Roland Curdt-Wartmuth, Heilerziehungspfleger im Haus Horizont, der den Gottesdienst außerdem als Diakon begleitete. „Die gemeinsame Feier des Diakoniesonntags ist in zwischen zu einer Tradition geworden, die von der Gemeinde im Sinne eines nachbarschaftlichen Mitein-anders sehr geschätzt wird.“

REGINA BRUNS

SOZIALWERK ST. GEORG 15

5 MINUTEN FÜR DIE SICHERHEIT

KOMMEN SIE NICHT INS RUTSCHENSinken die Temperaturen Richtung Win-ter, sollten Autofahrer schnellstmöglich den Reifenwechsel planen. Auch wenn es in Deutschland keine allgemeine Winter-reifenpflicht gibt, so ist jedoch die Aus-rüstung „an die Wetterverhältnisse anzu-passen“, wie es in einer Ergänzung der Straßenverkehrsordnung heißt, die im Mai 2006 in Kraft getreten ist (§2 Abs. 3a StVO). Wer sich nicht daran hält, kann mit 20 Euro, bei Behinderung des Ver-kehrs sogar mit 40 Euro zur Kasse gebeten werden.Grund genug also, Fahrten auf schnee- und eisbedeckten Straßen niemals ohne Winterbereifung anzutreten. Doch was zählt eigentlich als „Winterreifen?“ Den entsprechenden Hinweis gibt das Kürzel „M + S“ für die englischen Wörter „Mud“ und „Snow“ (Matsch und Schnee). bzw. das Schneeflockensymbol auf der Reifen-flanke. Diese Kennzeichnung tragen auch

so genannte „Ganzjahresreifen“, die in schneearmen Regionen als Kompromiss-lösung gelten können. Für die Winter-Eig-nung sollte grundsätzlich eine Restprofil-tiefe von 4 mm nicht unterschritten werden, auch wenn die Straßenverkehrs-zulassungsordnung, die generelle Ausrüs-

tungsvorschrift definiert, für Reifen jegli-cher Art nur 1,6 mm vorgibt.Winterreifen werden am besten dann montiert, wenn nicht alle Autofahrer die Winterreifen aufziehen lassen. Im Allge-meinen ist der Wechsel auf Winterreifen in der Zeit zwischen Mitte Oktober und Mitte November sinnvoll. Die Reifen blei-ben mindestens bis Ostern montiert, da die Vergangenheit zeigte, dass auch um Ostern noch mit Schnee zu rechnen ist. Vor dem Wechsel auf Sommerreifen sollte die Restprofiltiefe der Winterreifen gemessen werden. Beträgt diese 4 mm, ist es sinnvoll, die Winterreifen noch eine gewisse Zeit zu fahren, um sie schließlich bei ca. 3mm auszumustern. Denken Sie in diesem Fall rechtzeitig an die Anschaf-fung von neuen Winterreifen.Allseits „Gute Fahrt“ wünscht Ihnen Frank Feldmann – Sicherheitsfachkraft – Sozialwerk St. Georg e.V.

Weitere Informationen Sifas: G. Stracke 02972 9773-107 · F. Feldmann 0209 7004-691 · R. Boehnke 0209 7004-425

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MIT FRISCHEM ENGAGEMENTJUNGE MENSCHEN FEIERTEN ABSCHIED UND NEUANFANGOb Ausbildung, FSJ, Praktikum oder Aner-kennungsjahr: Rund 50 junge Menschen haben in diesem Jahr im Geschäftsbereich Westfalen-Süd des Sozialwerks St. Georg ihren Dienst angetreten, 26 haben ihn beendet. Um die Neuanfänger und Abschiednehmer gebührend zu feiern, ver-anstaltete Gitta Bernshausen, Geschäfts-führerin Westfalen-Süd am 6. August 2009 ein großes Fest. Ingrid Hamel-Weber und Alide Klasink-Kerperin als Bereichsleite-rinnen überbrachten stellvertretend für die unterschiedlichen Einrichtungen im So-zialwerk Grußworte und wünschten den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen guten Start. Zum Dank für das geleis-tete Engagement erhielten die Absolventen der Ausbildung ein Präsent. Ein Großteil dieser jungen Menschen wird im Sozial-werk St. Georg weiter beschäftigt Bei

einem kleinen Imbiss blieb im Anschluss noch Zeit für das eine oder andere anregende Gespräch im Kreis der neuen Kolleginnen und Kollegen.

MARTINA JUNGBLUT

Mehr als 40 junge Menschen tauschten sich über Erwartungen

und Erfahrungen aus.

16 SOZIALWERK ST. GEORG

EHRENAMTLICHE BEREICHERN ALLTAG

EHRENAMT

28 Freiwillige engagieren sich im Haus am Schloßberg für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Tauschten sich bei ihrem Treffen lebhaft aus (v. li.): Laura Braun, Jasmina Elharim, Angelina Dietz, Juliane Käppele, Ulrike Blecher, Liane Ziemkendorf-Kretz, Sebastian Vendel und Sarah Elharim.

„Möglichkeiten und Grenzen in der Betreu-ung“, „ Mitwirkung an bestehenden Ange-boten“ oder „Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche“ waren einige der Themen, die am 14. Juli 2009 bei einem Treffen von sechs jungen Ehrenamtlichen mit Liane Ziemkendorf-Kretz, Einrichtungsleiterin im

„EHRENAMT: WAS HABE ICH DAVON?“

Unter dem Motto „Ehrenamt: Was habe ich davon?“ beteiligte sich das Sozialwerk St. Georg am 7. Oktober 2009 am Schacht Graf Bismarck in Gelsenkirchen an der bundesweiten Woche zum bürgerschaftli-chen Engagement. Unter Federführung von Einrichtungsleiter Rolf Domnik-Kuba-ta präsentierten sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ die Einrichtungen des Sozialwerks mit ihren Angeboten und Ein-satzfeldern nicht nur für potenzielle Ehren-

amtliche, sondern für alle interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger. An den verschiedenen Ständen und am „Stamm-tisch Ehrenamt“ standen Mitarbeitende, Heimbewohner, Werkstättenmitarbeiter und ehrenamtliche Kräfte für konkrete Fra-gen und allgemeine Auskünfte zur Verfü-gung. Zudem gaben aktive Ehrenamtliche bei einem kleinen Podiumsgespräch Aus-kunft über Motive und Erfahrungen mit ihrem Engagement. Ein kleines Unterhal-tungsprogramm mit den Theatergruppen „Blitzlicht“ und den „Fünf Schwarzen Ele-menten“ des Sozialwerk St. Georg sorgte für Abwechslung und Untermalung.

ROLF DOMNIK-KUBATA

Sozialwerk St. Georg beteiligte sich an der bundesweiten Woche zum bürgerschaftlichen Engagement

Auch der Wohnverbund Zugvögel zeigte Mög-lichkeiten, sich für Menschen mit Behinderung zu engagieren.

Haus am Schloßberg in Bad Laasphe, Geschäftsbereich Westfalen-Süd, und der Freiwilligenbegleiterin Ulrike Blecher bespro-chen wurden. Wie bei den meisten Informati-onsveranstaltungen für Ehrenamtliche, die von Ulrike Blecher regelmäßig veranstaltet werden, wurden verbindliche Absprachen zu erforderlichen Fortbildungsangeboten ge -troffen, zukünftige Maßnahmen erörtert und neue Betätigungsfelder geprüft. „Dass die Übernahme ehrenamtlicher Tätig-keiten nicht, wie allgemein angenommen, vor allem für ältere Menschen im Ruhe-stand in Frage kommt, beweisen die jun-gen und engagierten Freiwilligen Helfer im Haus am Schloßberg“, erklärte Ziemken-dorf-Kretz, die sich freut, dass derzeit 28 ehrenamtliche Mitarbeitende regelmäßig zur Bereicherung der Alltags- und Freizeit-begleitung der Klienten und Klientinnen in der Einrichtung beitragen. „Vor allem durch den unermüdlichen und erfrischen-den Einsatz von Ulrike Blecher, die die ein-zelnen Einsätze koordiniert und begleitet, schaffen wir es immer wieder, Menschen für die Arbeit im Haus am Schloßberg zu begeistern.“

LIANE ZIEMKENDORF-KRETZ

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HELFER AUF VIER RÄDERN

Er ist täglich im Einsatz – und hat in sei-nem jungen Leben schon viel erlebt: 15.000 Kilometer legte der Mercedes Sprinter in den vergangenen 14 Monaten zurück. „Der Kleinbus hat für unsere Klientinnen und Klienten bereits große Dienste geleistet“, erklärt Michaela Ratajczak, Fachleiterin der Viktoria Suchtkrankenhilfe, einer Ein-richtung des Geschäftsbereiches Ruhrge-biet des Sozialwerks St. Georg in Gelsen-kirchen. „Ihm ist es zu verdanken, dass Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen in ihrer Freizeit mobil sind und mit ihren Betreue-rinnen und Betreuern auch einmal spontan etwas unternehmen können.“Ob Zoofahrten, Museumsbesuche oder Wochenendausflüge: Der 9-Sitzer, dessen

Anschaffung zu 80 Prozent von der Aktion Mensch bezuschusst wurde, hilft dabei, die Männer und Frauen aus ihrer sozialen Iso-lation zu holen. „Viele unserer Klientinnen und Klienten sind nicht in der Lage, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren“, so Ratajczak. Dank ihres Gefährts können sich die betreuten Menschen zusammen mit ihren Bezugspersonen nach und nach in die Öffentlichkeit wagen. „So werden Ängste abgebaut und der Orientierungs-sinn gefördert“, betont Michaela Ratajcz-ak. „Das hilft dabei, die Klientinnen und Klienten in die Gesellschaft einzugliedern und sie am Leben in der Gemeinschaft teil-haben zu lassen.“

MICHAELA RATAJCZAK

EIN KLEINBUS UND SEINE BEDEUTUNG FÜR DIE KLIENTEN

DES SOZIALWERKS ST. GEORG

Der Kleinbus ist flexibel einsetzbar und bietet genügend Platz – sogar für großes Gepäck.

Volksmusiker Heino trifft Bewohner aus dem Haus am Schloßberg

Bereits am 9. Mai 2009 konnten die Mitar-beitenden des Hauses am Schloßberg einen weiteren „Ehrenamtlichen“ von gro-ßer Berühmtheit gewinnen: Volksmusik-star Heino begrüßte fünf Bewohnende persönlich in seinem Rathauscafé in Bad Münstereifel, wobei er sich viel Zeit für fünf seiner größten Fans nahm. „Nachdem Heino sein Konzert 2007 wegen Krankheit absagen musste, hat er erst einmal alle Bewohner mit einem Wertscheck entschä-digt“, berichtet Freiwilligenbegleiterin Ulrike Blecher über die Hintergründe des persönlichen Treffens. Danach nahm der Sänger immer wieder Kontakt zu den Bewohnern auf und sprach schließlich die persönliche Einladung in sein Café aus. „Wir haben Heino als einen sehr liebenswer-ten Menschen kennengelernt, der sich sehr große Mühe mit allen gegeben hat“, erklärte Ulrike Blecher, die die Bewohner begleitete, obwohl Heino nicht unbedingt ihren Musik-geschmack trifft. „Wenn ich heute im Radio etwas von Heino höre, pfeife ich mit!“

LIANE ZIEMKENDORF-KRETZ

Viel Zeit nahm sich Heino bei einem persön-lichen Treffen für die Bewohnenden des Hauses am Schloßberg. Nachdem im Jahre 2007 eines seiner Konzerte ausgefallen war, hatte der Volks-musikstar immer wieder Kontakt aufgenommen.

Als gut zu Fuß und zu Pferd erwiesen sich die sechs Bewohnerinnen und Bewohner der Suchtkranken-hilfe Viktoria in Gelsenkirchen während ihrer Reha-Maß-nahme in Polen vom 23. bis 29. August 2009. Gemeinsam mit ihren beiden Betreuenden Filiz Gider und Kasimir Kolesnik ließen die Teilnehmenden der Reise etwa 3.500 Treppenstufen und Wanderwege von insgesamt 100 Kilo-metern Länge hinter sich, die sie bei ihren Besichtigungs-touren und Ausflügen unter anderem eroberten. Einer der vielen Höhepunkte der Reise, die ausgehend von der Stadt Nowa Ruda in weitere interessante Orte und Gebiete führte, war ein Ausritt durch Wald und Gebirge im Country-Stil.

REGINA BRUNS

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KUNTERBUNTES FEST BEGEISTERT BESUCHER

500 Gäste beim Herbstfest der Lenne-Werkstatt

Werkstattleiter Dr. Jürgen Fuhse eröffnet neuen Internetpoint

Bei strahlendem Sonnenschein und mit einem abwechslungsreichen Programm verabschiedeten die Beschäftigten der Lenne-Werkstatt des Sozialwerks St. Georg mit ihren Angehörigen und vielen weiteren Gästen den Sommer. Begleitet wurde das traditionelle Herbstfest der Werkstatt für Menschen mit Behin-derungen, Erkrankungen und sozialen Schwierigkeiten in Schmallenberg am Sonntag, 20. September 2009, von vielfälti-gen musikalischen Klängen: Nach der Schmallenberger Stadtkapelle, die zum Frühschoppen aufspielte, begeisterten auch die schottischen Lieder eines Dudel-sackspielers, der junge Chor Fleckenberg und die afrikanischen Rhythmen der Trommelgruppe „Djankadi“, bei der auch Beschäftigte in afrikanischen Gewändern mittanzten und mitsangen, die rund 500 Zuhörer. Besonderen Applaus erhielten auch Luljetta Beciri, Annegret Hengstebeck und Dorel Telic, die ebenfalls in der Lenne-Werkstatt arbeiten: Ihr Auftritt mit Liedern aus dem Rock- und Pop bereich war ein weiterer Höhepunkt des Tages.

Neben den verschiedenen Sängern und Bands lockten der Ballonwettbewerb und die Tombola mit tollen Hauptpreisen. Die Kinder konnten sich phantasievoll schmin-ken lassen und eigene Ansteckbuttons kre-ieren. Der Zauberer „Artefix“ zog mit geheimnisvollen und spannenden Tricks Klein und Groß in seinen Bann und zauberte als Stelzen-läufer originelle Luft ballon-tiere. Aber auch die Torwand und der Überschlagsimula-tor der freiwilligen Feuer-wehr Oberhenneborn er-wiesen sich als Besucher-magnet.Zu der festlichen Atmo-sphäre des Herbstfestes passte es gut, dass Werk-stattleiter Dr. Jürgen Fuhse zusammen mit Werner Cordes, Vorstandsvorsitzen-der der Sozialwerk St. Georg-Stiftung, an diesem Tag außerdem den neuen Internetpoint mit zwei Bildschirm plätzen im Bistro der Lenne-

Eröffneten den Internetpoint (v. li.): Werner Cordes , Vorstandsvorsitzender der Stiftung, und Werk-stattleiter Dr. Jürgen Fuhse.

antasievoll schmin-Ansteckbuttons kre-Artefix“ zog mit

spannenden in seinen Stelzen-

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Georg-außerdemint mit zwei Bistro der Lenne-

Werkstatt eröffnete. Dank einer zweckge-bundenen Spende von Horst-Peter Wiet-hoff, Inhaber der Textilfabrik Wiethoff, an die Sozialwerk St. Georg-Stiftung können nun auch die Beschäftigten in das world wide web eintauchen. „Die Einrichtung des Internetpoints entspricht Ihrer zeitgerech-ten, auf den Menschen ausgerichteten Phi-losophie“, richtete sich Wiehoff in seinem Grußwort an den Vorstand, die Stiftung und an alle weiteren Mitarbeitenden des Sozialwerks St. Georg. „Allen Menschen des Sozialwerks gilt unser Respekt für die alltägliche gemeinsame Arbeit und verant-wortungsvolle soziale Haltung.“

SIMONE LAUBE

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QUALITÄT ALS

WETTBEWERBSVORTEILAls der Prüfer zum Zertifizierungsaudit in die Werkstätten kam, war die Spannung bei den Menschen an ihren Arbeitsplätzen deutlich spürbar. „Während der Prüfung wurden auch die Beschäftigten einbezogen und zu bestimmten Arbeitsabläufen be-fragt“, erklärt Klaus Prior, Qualitätsmanage-mentbeauftragter der Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH, die Aufregung der Belegschaft. Umso mehr hätten sich hinter-her alle gefreut, dass nach dem Audit die Emscher-Werkstatt in Gelsenkirchen und die Lenne-Werkstatt in Schmallenberg nach einer internationalen Qualitätsnorm (DIN EN ISO 9001:2008) ausgezeichnet worden sind.

Das Zertifikat wollen die Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderungen, Er-krankungen oder sozialen Schwierigkeiten arbeiten, zur Akquisition neuer Aufträge nutzen. „Auch wenn wir überzeugt sind, dass die Qualität unserer Produkte schon vorher gut war, so ist die Zertifizierung doch sehr hilfreich, um neue Kunden zu gewinnen“, betont Adrian van Eyk, Leiter der Emscher-Werkstatt in Gelsenkirchen.Ein Anliegen, das in wirtschaftlich schwie-rigen Zeiten besonders wichtig ist: Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ermittelte, haben 32 von 36 der hiesigen Werkstätten im ersten Halbjahr 2009 Umsatzrückgänge gemeldet – teilweise bis zu 40 Prozent. Die Folge war, dass in vielen Werkstätten bereits das Lohnniveau für die Beschäftigten gesenkt werden musste. „Ganz so dramatisch war es bei uns nicht“, erläutert van Eyk. „Aber auch wir mussten einen Umsatzeinbruch von insgesamt 20 Prozent verschmerzen – allerdings waren die Löhne davon bisher nicht betroffen.“ Inzwischen stabilisiert sich die Auftrags-lage laut van Eyk langsam wieder – was er mitunter auch auf die engagierten Akqui-

sitionsanstrengungen der Werkstätten zu -rück führt. Für das Zertifikat, das mithelfen soll, die Krise mithilfe neuer Aufträge zu meistern, haben sich die Prüfer die Produktionspro-zesse vorgenommen – von der Planung über die Fertigung bis zur Qualitätskont-rolle. Dafür hatten die Werkstätten gemein-sam mit dem Qualitätsmanagementbeauf-tragten Prior ein Qualitätshandbuch verfasst, das von dem externen Auditor der Firma 3cert aus Bochum genau unter die Lupe genommen wurde. Wichtig waren für den Prüfer vor allem die Logik der einzelnen Schritte und die tat-sächliche Verwirklichung der beschriebe-nen Prozesse in der Praxis. „Dafür war es wichtig, alle Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sowie die Beschäftigten von Anfang an in die Erstellung des Handbuches mit-einzubeziehen“, sagt Dr. Jürgen Fuhse, Leiter der Lenne-Werkstatt in Schmallen-berg, die aufgrund der Zertifizierung bereits einen neuen Auftrag aus der von der Krise besonders betroffenen Metallbranche bekommen hat. So sei es möglich gewesen, zeitnah zu reagieren, wenn es Schwierig-keiten bei der Umsetzung gab.„Unser Zertifikat wird jedoch keinesfalls dazu führen, dass wir in unseren Anstren-gungen für eine bessere pädagogische Betreuung und Begleitung nachlassen“, betont Willi Keppeler, Geschäftsführer der Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH.

Werkstätten für Menschen mit Behinderung des Sozialwerks

St. Georg wurden nach internationaler Qualitätsnorm

ausgezeichnet

Geschäftsführer Willi Keppeler: „Anstrengungen für bessere Betreuung dürfen nicht nach-

lassen”

Dass die Mitarbeitenden weiterhin ein be -sonderes Augenmerk auf die Betreuung legen müssten, werde vor allem bei den internen Audits deutlich, die gemeinsam mit dem Ressort Qualitätswesen des So -zialwerks St. Georg bereits seit 2003 jähr-lich durchgeführt würden. Schwerpunkt der internen Audits ist der Betreuungsprozess. „Leider gehen An-spruch und tatsächliche Umsetzung in der Praxis nicht immer konform“, so Keppeler. „Die Ergebnisse der internen Audits sind daher eine wichtige Arbeitshilfe, die zeigen, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.“Die kontinuierliche Verbesserung ist für die Werkstätten laut Keppeler auch deshalb wichtig, um ihren Vorsprung, den sie gegenüber anderen hätten, nicht einzu-büßen. „Ähnlich wie im gesamten Sozial-werk haben wir das so genannte Bezugsbe-treuungssystem“, erläutert der Geschäfts-führer. „Das bedeutet, dass die Gruppen- leiter aus den einzelnen Abteilungen, die die Beschäftigten mit ihrem Fachwissen unter-stützen, auch eine besondere Verantwor-tung in der Betreuung und Förderung der Beschäftigten haben.“ Dazu gehört unter anderem der Einsatz gezielter Fördermaß-nahmen, die laufend dokumentiert werden. Um diese Betreuungsverantwortung adä-quat ausführen zu können, haben die Schreiner, Metallarbeiter oder KFZ-Mecha-niker eine sonderpädagogische Zusatzaus-bildung absolviert. Zudem hat der Fachbe-reichsleiter die Aufgabe, ein regelmäßiges Fachcontrolling bezüglich der Betreuung und Förderung durchzuführen. „Ein solches System ist nicht in vielen Werk-stätten zu finden“, betont Keppeler. „Umso mehr müssen wir erreichen, dass wir unse-rem hohen Betreuungsanspruch in jedem Fall auch in der Realität gerecht werden.“

REGINA BRUNS

Freuen sich über das Qualitätssiegel (v. li.): Qualitätsmanagementbeauftragter Klaus Prior; Dr. Jürgen Fuhse, Leiter der Lenne-Werkstatt; Adrian van Eyk, Leiter der Emscher-Werkstatt; Ralf Roweda, Beschäftigter im Metallbereich der Emscher-Werkstatt.

20 SOZIALWERK ST. GEORG

WAS MACHT EIGENTLICH...…DAS FORTBILDUNGSREFERAT?

Verwirklichte Visionen

Das Fortbildungsreferat hat seit seiner Gründung im Oktober 2001 eine viel-schichtige Entwicklung erlebt.

Ob mit Problemen, Anregungen oder Wünschen – wer sich an die Frauen des Fortbildungsreferats wendet, stößt stets auf offene Ohren. „Wir stehen in ständi-gem Austausch mit Führungskräften, Mit-arbeitenden, Klientinnen und Klienten“, erklärt Miriam Reinhardt, Leiterin des Fortbildungsreferats. „Denn nur so ist es möglich herauszufinden, welchen Bedarf es für neue Angebote gibt und auf welche Fähigkeiten wir bauen können.“Informationen, ohne die für Reinhardt und ihre Mitarbeiterinnen Dina Wallat, Birte Petersen und Petra Musberg-Scholz das komplexe Aufgabenfeld im Referat für Fortbildung nicht zu bewältigen wäre. „Unser Aushängeschild ist das Fortbil-dungsprogramm – in Wirklichkeit machen wir jedoch viel mehr“, betont die 39-jährige Leiterin. Wichtiges strategisches Ziel ihrer Arbeit sei es, die Organisations- und Per-sonalentwicklung vor Ort zu unterstützen. „In enger Anbindung an die strategischen Entwicklungen helfen wir dabei, Mitarbei-tende neu zu gewinnen, sie einzuarbeiten und Ihnen Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung zu er -öffnen.“Eine Aufgabe, die die Mitarbeiterinnen im Fortbildungsreferat unter anderem durch die Betreuung der jungen Frauen und Männer erfüllen, die ein Freiwilliges Sozia-les Jahr (FSJ) absolvieren. Im vergangenen Jahr waren es im gesamten Sozialwerk etwa 50. „Wir organisieren die pädagogi-sche Begleitung“, erklärt Reinhardt, die die jungen Leute unter anderem im Rahmen der 25 Seminartage, die den FSJlern zu stehen, an das Sozialwerk binden und sie für die Arbeit im sozialen Bereich begeistern will. Weitere aktuelle Themen auf dem Gebiet der Personalentwicklung sind gezielte Füh-rungsseminare, Foren für Praxisdialog unter Leitungskräften und die interne Qua-

lifizierung von Führungskräftenachwuchs. „Die Kommunikation und die Vernetzung ist aber auch zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr wichtig“, erklärt Dina Wallat einen ihrer Aufgabenbereiche. Im Rahmen eines so genannten Wissens-managements überlege man aktuell, wie die Fähigkeiten und das Wissen der Mitar-beiter so miteinander verknüpft werden können, dass verschiedene Einrichtungen und Bereiche davon profitieren.„Oft genug ist aber auch schon unser Büro so etwas wie eine kleine Vernetzungszent-rale“, sagt Wallat und lacht. „Es kommt immer wieder vor, dass sich Menschen auf unseren Fortbildungsseminaren über ein bestimmtes Thema austauschen und sich dann bei uns melden, um mit dem früheren Gesprächspartner noch mal Kontakt auf-zunehmen.”Sich treffen und miteinander ins Gespräch kommen konnten Führungskräfte, Mitar-beitende, Klientinnen und Klienten im ver-gangenen Jahr auf 193 Veranstaltungen, die das Fortbildungsreferat angeboten und organisiert hat. 2.150 Männer und Frauen nahmen teil – für 2009 rechnen die Frauen

des Referates sogar mit rund 2.400 Teil-nehmenden. Eine beeindruckende Bilanz – schließlich waren es im Jahr 2002 gerade einmal 440. „Unser Referat hat seit seiner Gründung im Oktober 2001 wirklich eine rasante Ent-wicklung erlebt“, erklärt Miriam Reinhardt. Die studierte Psychologin, Familienthera-peutin und ausgebildete Personalentwick-lerin wurde nach einer Mitarbeiterbefra-gung des Qualitätsmanagements, bei der ein besonderer Bedarf an Weiterbildungs-angeboten ermittelt wurde, mit dem Auf-bau des Referates betraut. „Bevor ich beim Sozialwerk St. Georg angefangen habe, hatte ich sowohl in den Bereichen Perso-nalentwicklung und Unternehmensbera-tung als auch in verschiedenen Bereichen der ambulanten psychiatrischen Versor-gung gearbeitet“, so Reinhardt über ihren Werdegang. „Nun kann ich beides mitein-ander verbinden: den pädagogisch-klini-schen Bereich mit der Unterstützung des Managements bei einem Träger der Ein-gliederungshilfe.“Um eine entsprechende Fortbildungsstruk-tur zu entwickeln, holte sich Reinhardt

Ein eingespieltes Team (v. li.): Petra Musberg-Scholz, Dina Wallat, Birte Petersen und Miriam Reinhardt.

SOZIALWERK ST. GEORG 21

bereits im Juni 2002 eine weitere angehende Psychologin mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie zur Seite, die zunächst als studentische Hilfskraft eingestellt wurde: Dina Wallat kümmerte sich zunächst um den Aufbau einer Orga-nisationsstruktur, nahm Anmeldungen an, besorgte das Catering für die Veranstaltun-gen, organisierte Tagungsräume und Refe-renten. Nach und nach wurde sie auch inhaltlich an der Zusammenstellung des Fortbildungsprogramms beteiligt, etwa bei dem Fortbildungskonzept für Führungs-kräfte. Auch heute noch gehört zu den Schwer-punkten von Wallat, die nach Ende ihres Studiums im Jahr 2004 als Teilzeitkraft fest angestellt wurde, neben dem Wissensma-nagement die Fachleiterschulung und -begleitung. Darüber hinaus unterstützt die 32-Jährige verschiedene Projekte, die ebenfalls im Fortbildungsreferat angesie-delt sind, wie zum Beispiel die Gesund-heitsförderung und die Begleitung des Prozesses der „Leistungsorientierten Bezah-lung“ (LoB). „Darüber hinaus übernehmen wir alle auch noch einen administrativen Part, der immer zur Organisation eines Fortbildungsprogramms gehört“, erklärt Miriam Reinhardt.Das gilt auch für Birte Petersen, die im Fortbildungsteam auf die längste Sozial-

INFO!

Mit der Rubrik „Was macht eigentlich…?“ will der EinBlick Licht ins Dunkel des Arbeitsalltags bringen: Wir richten den Scheinwerfer auf die Schreibtische im Sozialwerk St. Georg. Bisher lasen Sie im EinBlick Berichte über:◗ Referat für Presse-/Öffentlichkeits- arbeit und Fundraising (2/07)◗ Bauen und Wohnen (3/07)◗ Servicecenter Eigengeld (4/07)◗ Servicecenter Recht (1/08)◗ Vorstandsassistenz, Entgeltmanagement (2/08)◗ Servicecenter Finanzbuchhaltung (3/08)◗ die neuen Servicecenter- Leitungen (4/08)◗ Servicecenter Klientenangelegenheiten (1/09)◗ Servicecenter Personal (2/09)

Die Portraits stehen als PDF-Dokument innerhalb des jeweiligen EinBlicks unter www.sozialwerk-st-georg.de im Menü „Pressemitteilungen“ des e. V. zur Ver-fügung.

werksgeschichte verweisen kann: Bereits im August 1995 arbeitete sie als studenti-sche Aushilfe in einer Einrichtung, in der sie nach eineinhalb Jahren Bezugsbetreue-rin wurde und am Aufbau des stationären Einzelwohnens der Einrichtung beteiligt war. Dabei kam die Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt Sondererziehung und Reha-bilitation bereits mit der Arbeit der Heim-beiräte in Kontakt. „Ich war damals die Bezugsbetreuerin des Heimbeiratsvorsit-zenden des Gesamtheimbeirates der Region Ruhrgebiet“, so die 37-Jährige. „So kam es, dass ich die Heimbeiräte begleitet habe.“Erfahrungen, die Petersen zu Gute kamen, als sie 2003 ihren Dienst im Fortbildungsre-ferat antrat: „Zu meinen Aufgaben gehörte die Gestaltung eines Schulungsangebot für Heimbeiräte“, so die Diplom-Pädagogin. Dies führte schließlich zur Entwicklung des Erwachsenenbildungsprogramms für Menschen mit Behinderung, die die Teil-zeitkraft noch heute neben der Begleitung der FSJler schwerpunktmäßig betreut. „Die besondere Herausforderung ist hier, die Klientinnen und Klienten mit ihren ver-schiedenen Interessen und Behinderungs-bildern gleichermaßen anzusprechen und methodisch und didaktisch zu begleiten“, erklärt die Referatsmitarbeiterin. Dass die Projekte und Veranstaltungen rei-bungslos ablaufen, liegt an Petra Musberg-Scholz. Die gelernte Kauffrau für Büro-kommunikation, die früher bereits im Veranstaltungsmanagement gearbeitet hat, unterstützt das Team seit Dezember 2007 – ebenfalls in Teilzeit. Zu ihren Aufgaben gehört die Pflege der Datenbanken, die Organisation der Anmeldung und der Tagungsräume, die Zusammenstellung der Materialien für die Trainer – und vieles mehr. „Unsere Schwerpunkte sind unterschied-lich, wir arbeiten jedoch alle gemeinsam für ein Ziel“, betont Reinhardt. „Dazu gehört, dass wir möglichst bedarfsgerechte Angebote und Konzepte entwickeln und dabei eine Auseinandersetzung anregen über Grundhaltungen, Vision und Leitlinien im Sozialwerk St Georg. „Nicht für, son-dern mit Menschen arbeiten“ – dieser hoch anspruchsvolle Leitsatz für die Arbeit im Sozialwerk St. Georg gelte auch für die internen Fortbildungen.

REGINA BRUNS

Zustiftungen bieten einen unkom-plizierten, sicheren und steuerbe-günstigten Rahmen, um soziales Engagement mit einem Image vorteil zu verbinden.Weitere Informationen erhalten Sie von Vorstand und Kuratorium; wen-den Sie sich bitte an: Sabine Weißig, Vorstands sekretariat: Tel. 0209 7004-276, E-Mail: [email protected]

Warum (nicht)„stiften” geh’n...

Drei Teilnehmende des Freiwil-ligen Sozialen Jahres (FSJ), Jessica Ram-bau, Kai Schroller und Jennifer Hünnekens, veranstalteten am 15. Juni 2009 eine Eng-lisch-Fortbildung für Bewohner im Haus „Auf der Insel“ für Menschen mit psychi-scher Erkrankung in Oberkirchen-Schmal-lenberg, Geschäftsbereich Westfalen-Süd. Sowohl an den Sprachübungen als auch an dem Quiz über England beteiligten sich die Klienten mit viel Spaß und Elan. Zum Abschluss backten die FSJ-Teilnehmenden mit den Bewohnern Cookies, bereiteten sich schwarzen Tee mit Milch und veran-stalteten stilgerecht eine englische „Tea-time“ JESSICA RAMBAU

22 SOZIALWERK ST. GEORG

LEBHAFTER AUSTAUSCH

„Technische Assistenz im Sozialwerk“ lau-tete das Thema eines Workshops der So zialwerk St. Georg Bauen und Wohnen GmbH, zu dem sich am 16. September 2009 rund 20 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer im Fraunhofer InHaus2 in Duis-burg versammelten. Hier hatten die Ein-richtungs- und Fachleitungen von Wohn-heimen des Sozialwerkes St. Georg e.V., die über EIB- und assistierende Technik ver-fügen, die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Darüber hin-

aus lieferten die Teilnehmenden weitere innovative Ideen für zukünftige Planungen und Projekte. Um der Vielzahl der Anre-gungen gerecht zu werden, wurde zum Ende der Veranstaltung vereinbart, in einem kleineren Teilnehmerkreis mit Ver-tretern aus den Regionen Vorschläge zu erarbeiten, die von diesen dann als Diskus-sionsgrundlage zurück in die regionalen Leitungsteams gebracht werden.

PETRA SAPP

Sprachen über ihre Ideen: Die Teilnehmenden des Workshops „Technische Assistenz im Sozialwerk“ von der Bauen und Wohnen GmbH

„SCHACHTLAUS“ IM NEUEN OUTFIT

Seit dem Wechsel der Redaktionsverant-wortung für die Bewohnerzeitung „Schachtlaus“ zum Tagesstättenverbund wurden bereits von Ausgabe zu Ausgabe etliche Veränderungen und Verbesserun-gen der inneren und äußeren Gestaltung vorgenommen. Einige davon konnten direkt wahrgenommen werden, andere erfolgten eher im Hintergrund wie zum Beispiel der Wechsel der Redaktionsleitung oder die Schulungsseminare für die Redak-tionsteilnehmerinnen und -teilnehmer.Alle Neuerungen und Veränderungen ver-folgen jedoch ein Ziel: Die Bewohnerzei-tung „Schachtlaus“ soll für die Leserinnen und Leser noch attraktiver, interessanter aber auch ansprechender und moderner werden.

Im Herbst dieses Jahres erscheint die 60. Ausgabe der Schachtlaus. Diese rundende Ausgabe wurde zum Anlass einer General-

Die Bewohnerzeitung im Geschäftsbereich Ruhrgebiet wurde rundherum erneuert

überholung der Gestaltung der Schacht-laus genommen. In Zusammenarbeit mit einer Firma für Werbetechnik, wurde das gesamte Erscheinungsbild der Schachtlaus professionell überarbeitet- vom Deckblatt bis zum redaktionellen Innenteil in durch-gehendem 4-Farben-Druck. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ent-standen ist eine bunte, zeitgemäße und gleichzeitig informative Zeitschrift für und von Bewohnerinnen und Bewohnern (nicht nur) im Geschäftsbereich Ruhrgebiet. Allerdings hat die neue Qualität auch ihren

Preis, zur Kostendeckung von Layout, Satz und Druck sollen auch Anzeigen- und Wer-beflächen integriert und angeboten werden. Bei Interesse an Förderung unserer Arbeit oder auch ehrenamtlicher Unterstützung und Mitarbeit im Redaktionsteam stehen die Redaktionsleitungen: Frau Annelie Louis, Tel.: 0209 7004227 und Frau Katrin Walter, Tel.: 0209 7004568 (Email: [email protected]) gern zur Verfügung.

ULRICH ADOLPHS UND

ANNELIE LOUIS

SOZIALWERK ST. GEORG 23

GEMEINSAM GESCHAFFT

„Noch etwas mehr nach rechts“, ruft der junge Mann mit einer auffälligen Silber-kette um den Hals. Kritisch schaut er auf die Stelle, wo Marcel Brandt, Mitarbeiter im Außenwohnbereich des Wohnverbun-des Papillon, ein riesiges Kunstwerk an die Wand hält. Die Worte zeigen Wirkung: Tapfer bewegt sich der Betreuer auf der Leiter mitsamt dem Bild in die gewünschte Richtung. Die jungen Leute, die im Treppen-haus die Aktion gebannt beobachten, murmeln zustimmend. Es ist der letzte Tag eines Kreativprojek-tes, an dem rund 15 Bewohnerinnen und Bewohner der Uechtingstraße 1 in Gel-senkirchen vom 8. bis 15. Juni teilgenom-men haben. Für sie hat die Tagesstätte Papillon in den vergangenen Monaten ver-schiedene Projekte gestartet – in enger Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Wohnverbund. „Wir wollen Netzwerke schaffen und unsere Kompetenzen bün-deln, um gerade junge Menschen mit psy-chischen Erkrankungen noch besser zu erreichen“, erklärt Thilo Wichmann, Fachleiter der Außenwohnbetreuung. „Bei diesem Projekt war es zum Beispiel wich-tig, dass es im Haus der Bewohner angebo-ten wurde.“ So hätten sich auch junge Menschen beteiligt, die bisher noch nicht die Betätigungsmöglichkeiten der Tages-stätte Papillon angenommen hätten. Über das Ergebnis der Gemeinschafts-arbeit können die Nachwuchskünstler zurecht stolz sein: Neben zwei phantasie-vollen Werken, bei dem mit verschiedenen Acrylfarben experimentiert wurde, schufen die Bewohner außerdem ein sehr aus-drucksstarkes Stillleben: Über einem Stuhl hängt ein roter Mantel, der sich aus dem Bild hervorhebt. Seine dreidimen-sionale Form wurde unter anderem mit Spachtelmasse und verschiedenen Papier-sorten gestaltet – ein Blickfang in dem weitläufigen Treppenhaus, an dem die Bewohner jeden Tag mehrmals vorbei gehen.„Wir haben gemerkt, dass die Bewohner mit psychischen Erkrankungen immer jünger werden“, so Wichmann. „Viele

sind inzwischen unter 30 Jahre alt.“ Daher sei es wichtig, sich immer mehr auf diese spezielle Zielgruppe einzustellen. „Wir fördern die soziale Kompetenz und Team-fähigkeit der jungen Menschen, indem wir sie gemeinsam auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten lassen“, betont Wich-mann. „Dies trainiert Kompetenzen wie Verlässlichkeit und Ausdauer.“ Ein Konzept, das die Tagesstätte mit dem Wohnverbund auch im Rahmen eines Kurzfilmprojektes im März umsetzte. „Die Teilnehmenden haben sich hier eine eigene Geschichte ausgedacht und diese selber schauspielerisch dargestellt und gefilmt“, erklärt Martina Lange, Fachlei-terin der Tagesstätte Papillon und lächelt. „Von dem Resultat sind wir alle sehr begeistert.“Stolz sind die jungen Erwachsenen auch auf ihr eigenes Durchhaltevermögen. Denn dank einer intensiven pädagogi-schen Betreuung ist sowohl beim Krimi-

Projekte für junge Erwachsene von Tagesstätte und Wohnverbund Papillon waren sehr erfolgreich

als auch beim Kreativprojekt kein Teilneh-mer zwischendurch abgesprungen. Der fertige Film und die Bilder im Treppen-haus sind zudem eine gute Motivations-hilfe für künftige Pläne.Ein weiterer Ansporn sollen außerdem die Fotos sein, mit denen Betreuer Marcel Brandt die Phase des gemeinsamen Schaf-fens während des Kreativprojekts doku-mentiert hat. Diese haben die Bewohner inzwischen zu einer Collage zusammen-gestellt und im Aufenthaltsraum in der Uechtingstraße 1 aufgehängt.

REGINA BRUNS

Gemeinsam mit ihren Betreuerinnen präsentieren einige Workshop-Teilnehmende stolz die Ergebnisse ihrer Arbeit.

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„...DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN”Ein Gastbeitrag der „Barmherzigen Brüder” zu einer Fachtagung des Sozialwerks St. Georg über „Junge Grenzgänger in der institutionellen Enge zwischen Jugendhilfe und Eingliederungshilfe“.

In Siegen fand am 25. März 2009 eine Fachtagung über das Thema „Junge Grenzgänger in der institutionellen Enge zwischen Jugendhilfe und Eingliede-rungshilfe“ statt. Eingeladen hatte das Sozialwerk St. Georg. Als Referenten waren geladen: Prof. Dr. Werner Freigang aus Neubrandenburg, Prof. Dr. Michael Macsenaere aus Mainz und Dr. Charlotte Köttgen aus Hamburg. Zur anschließen-den Fallbesprechung kamen hinzu: Hel-mut Sieker, Schmallenberg, ein Vertreter des örtlichen Jugendamtes sowie als Moderatorin Monika Stich, Warstein.Die Überschrift lässt vermuten, dass hier-mit junge Menschen mit dissozialem und therapieresistentem Verhalten angespro-chen sind. Es sind jedoch eher die Einrich-tungen gemeint, die sich wenig oder gar nicht mit den Auswirkungen von Maß-nahmeabbrüchen, wie sie besonders bei diesem Personenkreis auftreten, auseinan-dersetzen. Diese „Systemsprenger“ bean-

Brechen von Regeln führt sehr häufig zu massiven Konflikten in der Betreuungs-situation. Das hat zur Folge, dass die Jugendlichen oftmals von einer Einrich-tung in die nächste weitergereicht werden. Die Situation verschlechtert sich im Lauf der Vita in der Regel zusehends, bis hin zur Delinquenz und Unterbringung in geschlossenen Einrichtungen. Es ist festzustellen, dass viele Einrichtungen der Jugendhilfe massive Schwierigkeiten im Umgang mit dieser Klientel haben. Ein Grund ist sicherlich, dass diese Klientel sich nicht eindeutig einer Diagnosegruppe zuordnen lässt, sondern vielmehr in allen bekannten Krankheitsbildern auftreten kann. Dadurch mangelt es häufig noch an der entsprechenden konzeptionellen Aus-richtung, die diesem „Begleitphänomen“ entsprechend Rechnung trägt.Es verwundert daher nicht, dass die Ein-gliederung in die Gesellschaft, insbeson-dere die Teilhabe am Arbeitsleben auf dem Ersten Arbeitsmarkt, selten zu realisieren ist. Die Quote bei Ausbildungs- und Jobabbrüchen ist extrem hoch.Der Übergang von Jugendhilfeeinrichtun-gen zu Einrichtungen der Eingliederungs-hilfe ist daher nicht selten. Die Schnitt-stellen sind jedoch meist nicht klar. Der Übergang ist demzufolge nicht fließend und aufeinander aufbauend, sondern be -deutet in der Regel einen krassen Ein-schnitt in der Entwicklung des Klienten. Hier fordern die Experten dringend Abhilfe, um Lücken im Hilfesystem zu schließen, zumal die Zahl der betroffenen Klienten in den letzten Jahren rapide zugenommen hat. Sie rufen dazu auf, sich intensiver mit den Ursachen und den Auswirkungen die-ses Phänomens zu beschäftigen, um sinn-volle rehabilitative Perspektiven anbieten zu können.Anhand eines Fallbeispieles konnte sehr anschaulich dargestellt werden, wie wich-tig die Verfügbarkeit von anamnestischen Daten zur Interpretation der Auffällig-keiten ist, denn die Ursachen liegen sehr häufig im frühen Kindesalter z.B. in einer Bindungsproblematik durch frühe Tren-

Fallbesprechung über „Systemsprenger“ und Begleitphänomene junger „Grenzgänger zwischen Jugend- und Eingliederungshilfe“

spruchen mitunter die gesamte Aufmerk-samkeit der Betreuer bzw. des Teams. Das ständige Austesten des Umfeldes mit ext-remen Verhaltensweisen und ständigem

DER SCHÖNFELDERHOF –EINE GEMEINDEPSYCHIATRISCHE ORGANISATION

Der Schönfelderhof unterhält in Träger-schaft des Barmherzige Brüder Trier e.V. gemeindepsychiatrische Betreuungs-angebote, in denen heute ca. 450 Men-schen mit einer psychiatrischen Beein-trächtigung betreut werden. Seinen Auftrag sieht der Schönfelderhof in der lebensfeldzentrierten Rehabilitation und Eingliederung dieser Menschen.

Weitere Informationen:www.bb-schoenfelderhof.de

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nung von der Mutter, in Missbrauchser-lebnissen etc. In besagtem Fall äußerte sich dies u.a. durch pyromanische Aktio-nen, die der derzeit behandelnden Ein-richtung gänzlich unbekannt waren, weil sie in der Krankheitsgeschichte nicht ver-merkt waren. Das Ergebnis war: Es kam zu diversen Brandlegungen in der Einrich-tung, ohne dass die Person gleich ermit-telt werden konnte. Der Klient befindet sich derzeit in einer forensischen Einrich-tung. Die weitere Perspektive ist noch unklar.Unserer Einrichtung sind diese Klientel und die damit verknüpfte Problematik nicht unbekannt. Deshalb ist es wichtig, sich den Herausforderungen zu stellen und entsprechend zu positionieren. Aus diesem Grund ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die sich sehr intensiv dieser Aufgabestellung widmet. Die Aus-einandersetzung mit diesem Thema ist Bestandteil unserer strategisch-konzepti-onellen Weiterentwicklung.

BRUNO WALLENBORN, BARMHERZIGE

BRÜDER SCHÖNFELDERHOF

HINWEIS

Über diese Fachtagung gibt es eine aus-führliche Dokumentation. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: Sozialwerk St. Georg e.V., Geschäftsbereich Westfalen-Süd, Tel. 02972 9773-100.

Mit der Eröffnung eines Dorf ladens in Bad Berleburg-Dotzlar am 25. Juni 2009 hat der Geschäftsbereich Westfalen-Süd des Sozialwerks St. Georg nun bereits den zweiten kleinen Lebensmittelmarkt etabliert, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten. Ähnlich wie in „Unserem Laden“, der im Oktober 2007 in Wilnzdorf-Anz-hausen eröffnet wurde, trägt auch dieser Lebensmittelmarkt dazu bei, die Nahversor-gung der Anwohner sicherzustellen.

REGINA BRUNS

UMFASSENDER

INFORMATIONSBESUCHMit einem ausgiebigen Rundgang durch die Ascheberger Einrichtungen des Sozial-werks St. Georg in Ascheberg startete der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl Schie-werling den inhaltlichen Teil seines Besuchsprogramms beim Schwerpunkt-Wahlkampftag im September 2009 in Ascheberg. MdB Schiewerling informierte sich dabei sehr intensiv über die Arbeit der Ascheberger Einrichtungen, ihrer Klienten

und ihrer Mitarbeiter. Im Gespräch zwi-schen MdB Schiewerling und Geschäfts-führer Dieter Kornmann wurde neben der Sozial- und Behindertenpolitik auch der Arbeitsmarkt für soziale Berufe erörtert. Dabei wurde deutlich, dass sich in den kommenden Jahren ein Fachkräftemangel abzeichnet, dem bereits jetzt entgegenge-wirkt werden müsse.

Klaus Barkam (li.), Leiter des Werkhauses Ascheberg, und Westfalen-Nord-Geschäftsführer Dieter Kornmann (re.) begrüßen gemeinsam mit Mitarbeitenden MdB Karl Schiewerling (2. v. li.)

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FEIERN MIT FREUNDEN UND FÖRDERERNErntedankfest auf dem Bauernhof des Sozialwerks St. Georg in Ascheberg

lockt über 1.000 Gäste an / Stiftung sammelt Spenden für einen überdachten Reitplatz

Um die Mittagszeit lag der Duft des selbst hergestellten Spießbratens mit Sauerkraut überall in der Luft – und lud Jung und Alt zum Schlemmen ein. Aber auch sonst ließ das traditionelle Erntedankfest am 4. Okto-ber 2009 auf dem Bauernhof des Sozial-werks St. Georg in Ascheberg keine Wün-sche offen: Neben weiteren kulinarischen Leckereien wie etwa verschiedene Sorten Hausmacherwurst, Reibeplätzchen und ein reichhaltiges Kuchenbüffet hatten die Bewohnerinnen und Bewohner gemein-sam mit den Mitarbeitenden und zahlrei-chen Ehrenamtlichen ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm vorbereitet. Nach dem morgendlichen Wortgottes-dienst, den Pastoralreferentin Maria Kremer mit einigen Bewohnern vorbereitet hatte, stürzten sich die insgesamt mehr als 1.000 Besucher aus Ascheberg und Umgebung in das bunte Treiben, das von den eingängi-gen Rhythmen der Kapelle der Behinder-tensportgruppe Lüdinghausen, einem DJ, den Jagdhornbläsern des Hegerings und einem Alleinunterhalter mit dem Schiffer-klavier begleitet wurde.Bei den verschiedenen Programmpunkten wirkten bei strahlendem Sonnenschein auch einige Vereine mit. So stellte der gebürtige Ascheberger Thomas Wentker, Vorstandsmitglied des Trabant-Clubs Sputnik, mit seinen Vereinskollegen wie-der einige Fahrzeuge aus und unternahm Rundfahrten mit den Bewohnern. Daneben glänzten elf Trecker-Oldtimer in der Sonne. Diese hatten „Die Montagsfahrer" aus dem Münsterland ausgestellt. Die Selmer Ang-ler verkauften geräucherte Forellen. Weitere Höhepunkte des Erntedankfestes, das seit mehr als 20 Jahren auf dem Bau-

ernhof gefeiert wird, waren unter anderem die Hüpfburg für Kinder und die Planwagen-fahrten am Nachmittag. Vor dem Losver-kauf für die Tombola war beinahe den ganzen Tag über eine lange Menschen-schlange zu sehen: Insgesamt 1.500 Lose wurden verkauft – Hauptpreise waren ein Fahrrad und ein Flachbildschirm. Der Erlös aus der Tombola, die zu 80 Prozent aus gespendeten Artikeln bestand, kommt dem therapeutischen Reiten auf dem Bau-ernhof zugute. „Wir wollen damit Reitkappen, Reitsattel und Zaumzeug anschaffen“, erklärte Ein-richtungsleiter Bernhard Bültmann, der hofft, dass der Traum vom therapeutischen Reiten für seine Bewohner bald Wirklich-keit wird. Geplant ist ein überdachter 15 mal 30 Meter großer Reitplatz in der benachbarten Bauernschaft. Da für die Baukosten in Höhe von rund 150.000 Euro keine Fördergelder zu bekommen sind, hilft nun die Stiftung Sozialwerk St. Georg – die

Feierten mit vielen Besuchern: Einrichtungsleiter Bernhard Bültmann (auf

dem Traktor) mit Bewohnern.

dafür allerdings noch weitere Spenden sammeln muss. So gab ein Flyer den Be suchern des Erntedankfestes und als Zeitungsbeilage den Menschen in Asche-berg und Umgebung Auskunft über Sinn und Zweck des therapeutischen Reitens. „Bitte teilen Sie ein Stück von Ihrem Glück und bringen unser therapeutisches Reit-angebot unter ein sicheres Dach!“, rufen in diesem Faltblatt der Stiftungsvorsitzende Werner Cordes und Dieter Kornmann, Geschäftsführer Sozialwerk St. Georg Westfalen-Nord, zu Spenden auf (Kon-takt zur Stiftung: Sabine Weißig: 0209/7004-214).„Ich bin für die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Umgebung unheimlich dankbar“, erklärte Einrichtungsleiter Bült-mann. „So hat zum Beispiel der Trabant-Club Sputnik im Sommer 1.000 Euro für uns gesammelt.“ Den Rückhalt, den die Bewohner des Bauernhofes in Ascheberg und Umgebung haben, wird darüber hin-aus durch die rund 40 ehrenamtlichen Helfer deutlich, die sich für die Belange der Menschen einsetzen. „Ohne sie und das besondere Engagement der Mitarbeiten-den wäre das Erntedankfest in dieser Form nicht möglich“, so Bültmann. „Dafür möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken!“

REGINA BRUNS

Thomas Wentker, Vorstandsmitglied des Trabant-Clubs Sputnik, organisierte Spazier-fahrten mit den Kultautos.

INFO!

Im nächsten EinBlick (Heft 4 / Dezember-ausgabe) lesen Sie mehr über das Angebot „therapeutisches Reiten” auf dem Bauernhof in Ascheberg.

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PREISRÄTSEL

MACHEN SIE MIT UND GEWINNEN SIE!Beantworten Sie bitte folgende Frage: Wie heißt das neue Haus des Sozialwerks St. Georg für

Menschen mit Autismus in Schmallenberg? Wie immer ist die Lösung in einem Artikel dieses EinBlicks zu finden. ???Auch in diesem Jahr wieder zu gewinnen: Eine der beliebten „Weihnachtsgänse“ des

Bauernhofs Ascheberg. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bauernhofs haben die Tiere

naturnah mit Grünfutter (und nicht, wie oft üblich, mit Kraftfutter) und genügend Auslauf auf-

gezogen. Die Ver sorgung der Tiere ist für viele Bewohner eine wunderbare Aufgabe, die zum

Konzept des Hofs gehört.

Kolleginnen und Kollegen, die nicht auf die Ziehung des Gewinns Anfang Dezember warten und sich

das Gänse- oder Putenfleisch nicht entgehen lassen möchten, können es direkt beim Bauernhof er-

stehen: Tel. 02593 9573-0.

Ihre Antwort senden Sie bitte bis zum 30. November 2009 an: Redaktion „EinBlick“, Stefan Kuster, Emscherstr. 62, 45891 Gelsenkirchen

oder an Fax 0209 7004-249 oder an [email protected]

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Das Buch „Gedanken und Eindrücke zum Pilgern in Deutschland” von Autor Wolfgang Hartwich,

ehemaliger Mitarbeiter des Sozialwerks St. Georg, als Gewinn des Preisrätsel im letzten Einblick hat gewonnen: Hans Bruchertseifer, Service-

center Rechnungsprüfung in Gelsenkirchen; Glücksfee war diesmal Udo Gaden, Geschäftsführer der ambient assisted living GmbH.

40 JAHRE „HAUS AUF DER INSEL“

Seit 40 Jahren ist das „Haus auf der Insel“ in Schmallenberg-Oberkirchen eine Ein-richtung des Sozialwerk St. Georg, das Menschen mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Erkrankung ein Zuhause

Große Geburtstagsfeier mit zahlreichen Gästen / Dank an ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

gibt. Es war die erste Wohneinrichtung des So zialwerks St. Georg im Stadtgebiet Schmallenberg. Umso mehr freute sich Einrichtungsleite-rin Christa Decker, dass sie zur Geburts-

Den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde zum Dank für ihre engagierte Mitarbeit einen Blumenstrauß überreicht (v. li.): Margit Middel, Klara Ricktert, Paul Reinert, Ingrid Hoffmann, Maria Schütte, Elisabeth Gerwens, Maria Schütte, Josefa Droste, Anna Grobe, Ramona Brandenburger, Angelika Laier. Auf dem Bild fehlen: Irmgard Daum, Jürgen Noth, Werner Henke und Maria Schulte.

tagsfeier am 11. Oktober 2009 in der Schüt-zenhalle Oberkirchen zahlreiche Gäste – darunter viele Bürger und Vereine – be-grüßen konnte. Ein besonderer Dank galt an diesem Tag den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen, die das Leben im „Haus auf der Insel“ begleiten. Die jüngsten Gäste aus Kindergarten und Grundschule erfreu-ten die Besucher mit kleinen Aufführungen und die örtlichen Musikvereine, die Sing-gemeinschaft und der Inselchor präsentie-ren ein musikalisches Programm zur Unterhaltung der Gäste. Grußworte der Geschäftsführung, des Vor-standes des Sozialwerk St. Georg sowie des örtlichen Stadtvertreters Friedhelm Pape hoben das engagierte Miteinander zwischen der Dorfgemeinschaft und dem Haus auf der Insel hervor. Die vorgestellte Chronik des über 100 Jahre alten Hauses fand großes Interesse bei den Gästen gab einen Einblick in die wechselvolle Ge-schichte des Hauses. So wurde aus einem verregneten Sonntag ein schöner Festtag der vielen Menschen in guter Erinnerung bleiben wird.

MARTINA JUNGBLUT

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ZU GUTER LETZT…

Nicht da ist man daheim, wo man sein Wohnzimmer hat, sondern wo man verstanden wird.

(Christian Morgenstern)

GEMEINSCHAFTSARBEIT DER ATELIERGRUPPE „FARBECHT”.

ACRYL, SPACHTELMASSE AUF LEINWAND.

DAS BILD IST BEI ALPHA IN DUISBURG ZU SEHEN.

IMPRESSUM

EINBLICK

www.sozialwerk-st-georg.de

An einer Reha-Maßnahme an die Costa Brava beteiligten sich 18 Be-wohnerinnen und Bewohner und sechs Mitarbeitende des Außenwohnbereichs des Wohnverbundes Papillon. Höhepunkte der Reha zwischen dem 15. und 25. Sep-tember waren die Tagesfahrt nach Barce-lona und die Besichtigung der Stadt

Cadaques, in der der weltberühmte Maler Dali gelebt und gemalt hat. Dieser Ort war besonders attraktiv für die Bewohner, die sich aktiv im Kunstatelier Farbecht enga-gieren. MARCEL BRAND UND THILO WICHMANN

EinBlick - Hauszeitung des Sozialwerks St. Georg e. V.,Emscherstr. 6245891 Gelsenkirchen

Redaktion:Referat für Presse-/Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising, Stefan Kuster und Regina BrunsTel. 0209 7004-205 bzw. -235, Fax -249, [email protected] /[email protected]

Redaktionelle Mitarbeit dieser Ausgabe: Ulrich Adolphs, Detlev Bednarz,

Marcel Brand, Rolf Domnik-Kubata, Valentin Düllberg, Frank Feldmann, Heinz Gerling, Martina Jungblut, Simone Laube, Annelie Louis, Susanne Lingnau, Christa Plate, Jessica Rambau, Michaela Ratajczak,Petra Sapp, Bruno Wallenborn (Barmherzige Brüder Schönfelderhof), Thilo Wichmann, Liane Ziemkendorf-Kretz

EinBlick online: Der EinBlick wird auch unter www.sozialwerk-st-georg.de

als PDF-Dokument ver öffentlicht. Sofern Autorinnen und Autoren ihre Beiträge namentlich kennzeichnen, erklären sie sich mit der Nennung ihres Namens im Internet einver-standen.

Hinweis: Sofern Begriffe in männlicher oder weiblicher Sprachform benutzt

werden (wie z. B. Mitarbeiter), gelten sie für beiderlei Geschlecht.

Gestaltung und Satz: MK HOFFE

communication partners GmbH,Schmallenberg

Druck: Glade-Druck, Schmallenberg

Auflage: 2.200

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 31. Oktober 2009

Erscheinungsweise: in 2009 viermal

Die Redaktion freut sich auf Ihre Text- und Fotovorschläge. Bitte achten Sie bei der Aufnahme digitaler Fotos auf eine hohe und somit druckfähige Auf lösung; herzlichen Dank!

Nächster Termin – EinBlick 4/09Redaktionsschluss 30. November 2009 – Erscheint Anfang Dezember 2009