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Träume zu bleiben. Bei allem Wandel in der vergangenen, der heutigen und der zukünftigen Generation ist zu hoffen, dass das Grundlagenverständnis als Konstante Bestand haben möge. Neues gestalten und Werte schaffen Die Schweizer Wirtschaft benötigt das Know-how von Ingenieurinnen und In- genieuren dringend. Sogar mehr denn je. Wir sind darauf angewiesen, dass wir uns auf den Weltmärkten bewähren. Eine damit verbundene Herausforderung lässt sich heute an mancher Volkswirtschaft illustrieren: Überall dort, wo mit grossen Anstrengungen versucht wird, „Jobs“ im Schatten einer hohen Arbeitslosigkeit zu schaffen, wird die Bedeutung einer fehlenden, wirklichen Wertschöpfung klar: diese schliesst den Bogen von der zündenden Idee bis zur physischen Er- schaffung eines Produkts, einer Dienst- leistung. Es ist deshalb die herausragende Ingenieuraufgabe, Neues so zu gestalten, dass es Werte schafft. Dazu braucht es Ingenieurinnen und Ingenieure, die ihr Rüstzeug mit Können einbringen, sich für ihre Aufgabe mit Rückgrat einsetzen und so in ihrem Beruf Erfüllung finden. Newsletter von IngCH Engineers Shape our Future NR. 46, NOVEMBER 2012 EDITORIAL Dr. Eduard Rikli Präsident IngCH Eine ganze Generation umspannt mitt- lerweile das Wirken des Vereins IngCH – Anlass genug für einen Moment des Innehaltens. Offensichtlich hat sich seit Mitte der achtziger Jahre in der Welt der Technik sehr viel verändert. Die Resultate haben auch in unser tägliches Leben Ein- zug gehalten. Die technische Entwicklung, die weitgehend von Ingenieurinnen und Ingenieuren getragen und gefördert wird, ist aber nicht das eigentliche Merkmal der Veränderung im Ingenieurumfeld, in der Ausbildung oder im Beruf. Es ist die Art wie gearbeitet wird, die dem grössten Wandel unterworfen ist. Ingenieurtätigkeit wird immer interna- tionaler Angesichts der weltweiten Präsenz sehr vieler Unternehmen passen sich die Tätig- keitsfelder immer mehr der Ausdehnung des Globus an. Internationalität heisst Umgang mit anderen Kulturen, anderen Sprachen und anderen Werten. Das ist an sich schon eine sehr spannende Dimensi- on. Parallel dazu ergeben sich aber immer breitere und komplexere Fragestellungen, die eine Arbeitsweise quer durch mehrere Disziplinen fordern. Auch hier ist es nicht primär die Andersartigkeit der techni- schen Felder, die reizvoll ist, sondern die Art der Zusammenarbeit. Mit den Mög- lichkeiten der weltweiten Beschaffung und Vermarktung kommt hinzu, dass die Anforderungen an Produkte und Leistun- gen gestiegen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine faire Konkurrenz aber ist gesund, denn sie ist eine Treiberin der Innovation. Damit ist klar, was den Wandel der letzten Jahre vor allem charakteri- siert: Heute präsentiert sich der Beruf für Ingenieurinnen und Ingenieure wesentlich offener, farbiger und lustvoller – oder, in einem Wort, attraktiver. Solide Grundlagen bilden das Rüstzeug Mit der Arbeitsweise der Ingenieurinnen und Ingenieure hat auch eine Entwick- lung zu tun, die nun tatsächlich im en- geren Sinne technischer Natur ist. Kaum etwas hat den Beruf so geprägt wie die immensen Rechenkapazitäten, die heute zur Verfügung stehen, und die neuen Methoden der numerischen Berechnung. Es ist heute selbstverständlich, Fragestel- lungen zu modellieren, deren Behandlung früher bestenfalls Gegenstand kühner Wünsche blieb. Der Umgang mit diesen Rechenverfahren nimmt im dicht besetz- ten Curriculum des Ingenieurstudiums mittlerweile seinen Platz ein. An dieser Stelle sei den Hochschulen ein Kränzchen dafür gewunden, dass die Vermittlung der Grundlagen trotzdem ihren vollen Stellenwert behalten hat. Wer im Sinne der Synthese – und diese macht oft das Wesen der Ingenieurtätigkeit aus – ar- beitet und Neues schöpfen will, braucht eine solide Verankerung im Verständnis der Grundlagen, sonst drohen Ideen bloss INHALT Interview: Prof. Lino Guzzella, Rektor ETH Zürich 2 Gespräch mit Prof. Jürg Christener, FHNW 4 IngCH: Seit 25 Jahren auf Kurs, Marina de Senarclens 5 Ingenieur-Nachwuchsförderung – Es braucht Ausdauer, Dr. Andrea Leu 6 Interview: Christian Wasserfallen, Nationalrat 8 Die Mitglieder von IngCH zum Ingenieurbe- ruf und den zukünftigen Herausforderungen 9 IngCH-Aktivitäten 12 Der Ingenieurberuf – gestern, heute, morgen

IngFLASH Nr. 46 Deutsch

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Newsletter von IngCH Engineers Shape our Future

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Page 1: IngFLASH Nr. 46 Deutsch

Träume zu bleiben. Bei allem Wandel in der vergangenen, der heutigen und der zukünftigen Generation ist zu hoffen, dass das Grundlagenverständnis als Konstante Bestand haben möge.

Neues gestalten und Werte schaffenDie Schweizer Wirtschaft benötigt das Know-how von Ingenieurinnen und In-genieuren dringend. Sogar mehr denn je. Wir sind darauf angewiesen, dass wir uns auf den Weltmärkten bewähren. Eine damit verbundene Herausforderung lässt sich heute an mancher Volkswirtschaft illustrieren: Überall dort, wo mit grossen Anstrengungen versucht wird, „Jobs“ im Schatten einer hohen Arbeitslosigkeit zu schaffen, wird die Bedeutung einer fehlenden, wirklichen Wertschöpfung klar: diese schliesst den Bogen von der zündenden Idee bis zur physischen Er-schaffung eines Produkts, einer Dienst-leistung. Es ist deshalb die herausragende Ingenieuraufgabe, Neues so zu gestalten, dass es Werte schafft. Dazu braucht es Ingenieurinnen und Ingenieure, die ihr Rüstzeug mit Können einbringen, sich für ihre Aufgabe mit Rückgrat einsetzen und so in ihrem Beruf Erfüllung finden.

Newsletter von IngCH Engineers Shape our Future NR. 46, NOVEMBER 2012

EDITORIAL

Dr. Eduard RikliPräsident IngCH

Eine ganze Generation umspannt mitt-lerweile das Wirken des Vereins IngCH – Anlass genug für einen Moment des Innehaltens. Offensichtlich hat sich seit Mitte der achtziger Jahre in der Welt der Technik sehr viel verändert. Die Resultate haben auch in unser tägliches Leben Ein-zug gehalten. Die technische Entwicklung, die weitgehend von Ingenieurinnen und Ingenieuren getragen und gefördert wird, ist aber nicht das eigentliche Merkmal der Veränderung im Ingenieurumfeld, in der Ausbildung oder im Beruf. Es ist die Art wie gearbeitet wird, die dem grössten Wandel unterworfen ist.

Ingenieurtätigkeit wird immer interna-tionalerAngesichts der weltweiten Präsenz sehr vieler Unternehmen passen sich die Tätig-keitsfelder immer mehr der Ausdehnung des Globus an. Internationalität heisst Umgang mit anderen Kulturen, anderen Sprachen und anderen Werten. Das ist an sich schon eine sehr spannende Dimensi-on. Parallel dazu ergeben sich aber immer breitere und komplexere Fragestellungen,

die eine Arbeitsweise quer durch mehrere Disziplinen fordern. Auch hier ist es nicht primär die Andersartigkeit der techni-schen Felder, die reizvoll ist, sondern die Art der Zusammenarbeit. Mit den Mög-lichkeiten der weltweiten Beschaffung und Vermarktung kommt hinzu, dass die Anforderungen an Produkte und Leistun-gen gestiegen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine faire Konkurrenz aber ist gesund, denn sie ist eine Treiberin der Innovation. Damit ist klar, was den Wandel der letzten Jahre vor allem charakteri-siert: Heute präsentiert sich der Beruf für Ingenieurinnen und Ingenieure wesentlich offener, farbiger und lustvoller – oder, in einem Wort, attraktiver.

Solide Grundlagen bilden das RüstzeugMit der Arbeitsweise der Ingenieurinnen und Ingenieure hat auch eine Entwick-lung zu tun, die nun tatsächlich im en-geren Sinne technischer Natur ist. Kaum etwas hat den Beruf so geprägt wie die immensen Rechenkapazitäten, die heute zur Verfügung stehen, und die neuen Methoden der numerischen Berechnung. Es ist heute selbstverständlich, Fragestel-lungen zu modellieren, deren Behandlung früher bestenfalls Gegenstand kühner Wünsche blieb. Der Umgang mit diesen Rechenverfahren nimmt im dicht besetz-ten Curriculum des Ingenieurstudiums mittlerweile seinen Platz ein. An dieser Stelle sei den Hochschulen ein Kränzchen dafür gewunden, dass die Vermittlung der Grundlagen trotzdem ihren vollen Stellenwert behalten hat. Wer im Sinne der Synthese – und diese macht oft das Wesen der Ingenieurtätigkeit aus – ar-beitet und Neues schöpfen will, braucht eine solide Verankerung im Verständnis der Grundlagen, sonst drohen Ideen bloss

INHALT

Interview: Prof. Lino Guzzella, Rektor ETH Zürich

2

Gespräch mit Prof. Jürg Christener, FHNW 4

IngCH: Seit 25 Jahren auf Kurs, Marina de Senarclens

5

Ingenieur-Nachwuchsförderung –Es braucht Ausdauer, Dr. Andrea Leu

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Interview: Christian Wasserfallen, Nationalrat 8

Die Mitglieder von IngCH zum Ingenieurbe-ruf und den zukünftigen Herausforderungen

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IngCH-Aktivitäten 12

Der Ingenieurberuf – gestern, heute, morgen

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2 IngFLASH NR. 46

Herr Guzzella, was macht für Sie eine gute Ausbildung aus?Viele Faktoren haben einen Einfluss. Eine Grundvoraussetzung ist das Engagement, von Lehrpersonen genauso wie von den SchülerInnen. Man muss die Ausbildung auf die Menschen aus-richten. Es macht keinen Sinn, Studierende oder SchülerInnen zu über- oder unterfordern. Wichtig ist auch das didaktische Handwerk. Dozierende und Lehrpersonen müssen wissen, wie man gut und stufengerecht unterrichtet. Weiter braucht es das eigentliche Fachwissen. Speziell an Universitäten reicht es nicht, etwas gut erzählen zu können, man muss im betreffenden Fach auch erfolgreich eigene Forschungsarbeiten durchgeführt haben. Natürlich sind auch die Rahmenbedingungen wichtig: ein vernünftiges Betreuungsverhältnis, gute Praktikumseinrich-tungen und eine gute Infrastruktur.

Die grosse Mehrheit Ihrer Studierenden sind MaturandIn-nen. Über welche Kompetenzen sollten diese verfügen?Es gibt ein paar Kernkompetenzen. GymnasiastInnen müssen wissen, wie man effektiv und effizient lernt. Sie sollten sich selbständig organisieren können, um sich grosse, anspruchsvolle Stoffmengen in relativ kurzer Zeit anzueignen. Fleiss und Dis-ziplin gehören auch dazu. An der Hochschule gehen wir davon aus, dass wir es mit erwachsenen Menschen zu tun haben, die automotiviert sind.Eine weitere wichtige Kompetenz ist die Sprache. Ein tiefes Sprachverständnis ist für mich absolut unverzichtbar. Man muss gelernt haben, komplexe Texte zu analysieren, zu verfassen und vorzutragen. Man soll sich gut und vernünftig ausdrücken können und zwar auf Deutsch und auf Englisch. Das ist wichtig, auch für das Ingenieurwesen und die Naturwissenschaften. Und natürlich gehören Mathematik und Physik dazu. Mathematik ist an der ETH eine „unique selling proposition“, alle unsere Departements legen starken Wert auf fundierte Kenntnisse in

diesem Bereich. Zusammengefasst sind es diese Voraussetzungen, die unsere Studierenden mitbringen sollten: Begeisterung für das Studium, eine gewisse Reife, Grundverständnis in Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften.

Wie kann sichergestellt werden, dass diese Kompetenzen tatsächlich vorhanden sind? Wo besteht der grösste Hand-lungsbedarf und wer ist gefordert?Wir alle sind gefordert. Bildung ist eine Gesellschaftsaufgabe. Das beginnt bei den Eltern und reicht bis zu den PolitikerInnen, die die entsprechenden Gesetze und Rahmenbedingungen ausarbeiten. Wichtig ist, dass die Gesellschaft sich bewusst ist, dass Bildung etwas Wertvolles ist. Investitionen in die Bildung bringen den grössten „Return of Investment“. Das ist nach-haltig, krisen- und inflationssicher.

Wie sehen Sie das Verhältnis „Studium – Berufsausbildung“?Ich finde es fatal, wenn man versucht, an diesem bewährten, ausgewogenen, gut funktionierenden System ohne eine vor-herige klare Schwächenanalyse Änderungen vorzunehmen. Ich bin ein grosser Fan des dualen Bildungssystems. Jeder soll das tun, was er wirklich kann und wo seine Talente liegen. Ich bin dagegen, dass man die Maturaquoten künstlich hinaufsetzt. Man soll intellektuell geeignete SchülerInnen auswählen und diejenigen, die andere Talente haben, sollen sich in den ent-sprechenden Berufen realisieren können.

Im technischen Bereich bildet die Schweiz noch immer zu wenig Leute aus. Der Wirtschaft fehlen Fachkräfte.Es wird viel unternommen, um den Jungen die Bedeutung von Technik und Naturwissenschaften bewusst zu machen und sie dafür zu begeistern. Wir müssen weiterhin Aufklärung betrei-ben, klar darstellen, was die Vor- und Nachteile sind. Vor allem

Die Studierenden sind meine wichtigsten BezugspersonenIm Gespräch mit Prof. Lino Guzzella, Rektor ETH Zürich

Prof. Lino Guzella ETH Zürich, Hauptgebäude

INTERVIEW

„Investition in Bildung ist nachhaltig,

krisen- und inflationssicher“ „Ich bin ein grosser Fan des dualen Bildungs-

systems“

(mw) Anfang August 2012 trat Prof. Lino Guzzella, Professor für Thermo tronik, sein neues Amt als Rektor der ETH Zürich an. Diese Funktion zu übernehmen, ist ihm nicht leicht gefallen, schätzte er doch den täglichen Kontakt mit den Studierenden sehr. Eines wird in diesem Gespräch schnell klar: Mit Lino Guzzella hat die ETH Zürich ei-nen hoch motivierten, engagierten und undogmatischen Rektor erhal-ten, der sich vorbehaltlos für die Qualität und Weiterentwicklung der Lehre einsetzt.

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müssen wir einen ernsthaften Dialog mit den jungen Leuten führen. Die ETH pflegt den Kontakt zu den Gymnasien, um unter anderem ihr Angebot zu präsentieren. Darin werden wir stark von Ihrer Organisation (IngCH Engineers Shape our Future, Anm. Red.) unterstützt. Ich denke, wir sind nicht weit weg von dort, wo wir sein sollten.

Allerdings gibt es heute an der ETH ca. 60% mehr Studierende als noch im Jahr 2000. Das ist einerseits ein enormer Erfolg, andererseits kommen wir an Kapazitäts- und vor allem an Finanzierungsgrenzen. Wir versuchen neue Lehrmethoden einzusetzen, wir werden effizienter, wir subventionieren quer, aber die Zitrone ist langsam ausgepresst. In dieser Situation sind kreative Ideen und der Beitrag aller Interessierten (Staat, Wirtschaft und Studierende) gefragt.

Über welche Kompetenzen verfügen ETH-AbsolventInnen?Die ETH mit ihrer Betonung der Grundlagen bereitet ihre Ab-solventinnen und Absolventen vor allem für Arbeiten an kon-zeptionellen und systemischen Fragestellungen vor. Inserate, in denen ETH- und/oder FH-AbsolventInnen gesucht werden, finde ich deshalb immer etwas fragwürdig.

Da gibt es für Sie eine klare Unterscheidung?Natürlich. Und diese Unterscheidung ist wichtig und gut. Beide Ausbildungen sind gleichwertig, aber anders. In unserer Ausbil-dung legen wir grossen Wert auf das grundlegende, substan-tielle, langfristige, vernetzte und konzeptionelle Denken. Wir legen weniger Wert auf die unmittelbare Berufsqualifikation. Es gibt Komponenten, die berufsqualifizierend sind. Unsere Leute müssen aber vor allem fähig sein, sich selber ein Leben lang weiterzubilden. Dazu erhalten sie bei uns die Grundla-gen. Sie kommen in ein Unternehmen, gründen eine eigene Firma oder gehen in ein Forschungslabor und müssen dort noch viele Fähigkeiten erwerben. Unsere Ausbildung liefert das Fundament dazu.

Sie sind der Öffentlichkeit als sehr engagierter und pointier-ter Professor und Forscher bekannt. Werden Sie in Zukunft, als Rektor der ETH Zürich, noch Zeit für die Forschung haben?Eine schwierige Frage. Sie hat mir sehr viel Bauchweh bereitet. Von Montag bis Donnerstag bin ich Rektor, am Freitagvormittag Professor und am Freitagnachmittag Forscher. Damit kann ich meine Doktorierenden bis zum Doktortitel begleiten. Die Vor-lesung am Freitagmorgen ist ebenfalls sehr wichtig, da ich nicht darauf verzichten möchte, mit den Studierenden in direktem Kontakt zu sein. Sie sind meine wichtigsten Bezugspersonen.

Welche Ziele haben Sie sich als Rektor der ETH Zürich ge-setzt? Wo werden Sie Ihre Schwerpunkte setzen?Die Lehre ist wichtig und faszinierend und an einer Hochschule sehr komplex. Die ETH ist gut unterwegs, aber natürlich kön-nen wir uns noch verbessern. Es ist mein wichtigstes Ziel, die

Lehre an der ETH kontinuierlich zu verbessern. Meine Haupt-partnerInnen, mit denen ich in einem intensiven Dialog stehe, sind die Studierenden, die Dozierenden. Ich führe regelmässig Gespräche mit ihnen und versuche die Situation zu erfassen.

Es kommen grosse Herausforderungen auf uns zu: wachsende Studierendenzahlen, die Wissensmenge nimmt ständig zu, alles wird komplexer, die Voraussetzungen werden immer he-terogener. All das gilt es aktiv zu bewältigen und die Qualität mindestens zu halten, in manchen Bereichen zu verbessern. Das ist alles andere als selbstverständlich, denn immer mehr Institutionen steigen in den Wettbewerb ein.

„Die ETH hat heute 60% mehr Studierende als

im Jahre 2000“

„Unsere Leute müssen fähig sein, sich selber

ein Leben lang weiterzubilden“

… über 360 Technikwochen mit insgesamt rund 15’000 Teilnehmenden

… über 40 Meitli-Techniktage mit insgesamt rund 1’000 Teilnehmerinnen

… über 70 Tagungen, Informationsveranstaltungen, Weiterbildungskurse – für BerufsberaterInnen, Lehr-personen, Ingenieurinnen und Ingenieure, Wirtschafts-vertreterInnen sowie ETH- und FH-Dozierende

… über 50 Publikationen – IngFlash, Berufsinformations-broschüren, Kartensets, Flyer zu Projekten oder Ingeni-eurprofile

… über 20 Studien zu verschiedenen Themenstellungen rund um den Ingenieurberuf

… über 40 Ausstellungsstandorte – an Fachhochschu-len, im Verkehrshaus der Schweiz und in Gymnasien

… über 1’000 Medienartikel zu Themen wie „Inge nieur-mangel“, „Nachwuchsförderung“, „Ingenieurkompe-tenzen“, „Ingenieurausbildung“, „Technikwochen“

… 12 Präsidenten, die die Geschicke von IngCH in den 25 Jahren leiteten

… über 50 Unternehmen, die IngCH seit der Gründung unterstützt haben bzw. noch immer unterstützen

25 Jahre IngCH Engineers Shape our Future Das sind …

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INTERVIEW

(meh) Prof. Jürg Christener leitet die Hochschule für Technik der FHNW seit deren Gründung im Jahr 2006. Sein Engagement für Bildung im Allgemeinen und Technik im Speziellen geht weit über seine eigentliche Tätigkeit hinaus. Er ist Mitglied ver-schiedener Gremien, Vereine und Stiftungen, die sich für die Qualität der Ausbildung oder die Nachwuchsförderung einsetzen. So präsidiert er un-ter anderem NaTech Educa-tion, einen Verband, der das naturwissenschaftlich-tech-nische Verständnis in der All-gemeinbildung fördern will.

Die Ausbildungslandschaft in der Schweiz hat sich in den letz-ten Jahren stark gewandelt. Insbesondere die Bologna-Reform hat vieles auf den Kopf gestellt. Welche Herausforderungen beschäftigen die Fachhochschulen zurzeit am meisten?Die Fachhochschulen profitieren von einem stabilen politischen Umfeld und einer breiten Anerkennung in der Gesellschaft. Sie werden bei öffentlichen Diskussionen oft von den Medien zu Rate gezogen, ihre Meinung ist auf vielen Ebenen gefragt. Auch die Qualität stimmt, denn die Studienanfängerinnen und -anfänger bringen viel Engagement in die Ausbildung mit. Diese Faktoren begünstigen die Weiterentwicklung von Lehre und Organisation und resultieren in zeitgemässen und vielfäl-tigen Studienangeboten. Erfreulich präsentiert sich auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Fachhochschulabgängerinnen und -abgänger haben sehr gute Berufsaussichten und werden rege nachgefragt. Dieser Erfolg ist – neben der Qualität der Studierenden – zum einen der interdisziplinären Aufstellung der FH und zum anderen der Bologna-Reform zu verdanken. Letztere bildet heute die Basis für ein stabiles System, an dem sich alle FH orientieren. Die grosse Herausforderung bleibt die ständige Anpassung der Studienangebote und die Ausrichtung der anwendungsorientierten Forschung an die Bedürfnisse von Wirtschaft und Gesellschaft.

Für welche Strategie haben Sie sich an der Hochschule für Technik an der FHNW entschieden?Neben den nach wie vor im Zentrum stehenden klassischen Ingenieurrichtungen setzen wir auf interdisziplinär ausgerich-tete Studiengänge. Wir haben für die Studierenden zusätzliche Angebote aufgebaut und die Prozesse angepasst. Wir wollen den Studierenden bedürfnisgerechte, aber auch arbeitsmarkt-orientierte Ausbildungen bieten und eine optimale Betreuung

gewährleisten. Das Betreuungssystem an unserer Hochschule beinhaltet Mentoren, Tutoren und verschiedene Plattformen für den Austausch unter den Studierenden. Wir haben beob-achtet, dass besonders die mathematikorientierten Module die Studierenden herausfordern. Wir haben darauf reagiert und ein Mathematik-Kompetenzzentrum eingerichtet, in dem Studierende Rat finden und ihre Probleme diskutieren können.

Gibt es Hürden, neue Ideen umzusetzen?Die FHNW interagiert mit vier Trägerkantonen. Daneben exis-tieren verschiedene eidgenössische Instanzen. Die Schweizer Hochschulorganisation ist komplex und beeinflusst die Abläufe, also auch die Umsetzung neuer Ideen, stark. Wir profitieren von einer angenehmen und sehr konstruktiven Zusammenarbeit, bei der es uns bisher gelungen ist, die Ansprüche aller Seiten zu verbinden. Aber es ist aufwändig.

Wie hat sich die Zusammensetzung der Studierenden im Laufe der letzten Jahre verändert? Gibt es Trends zu beobachten?In der Summe ist der Anteil weiblicher Studierender angestie-gen. Diese Entwicklung ist unter anderem auf das veränderte Studienangebot zurückzuführen. Beispielsweise erfreut sich das Profil iCompetence im Studiengang Informatik bei den Studienanfängerinnen grosser Beliebtheit. Mit dem Studien-gang Energie- und Umwelttechnik wurde ein weiteres Angebot aufgebaut, das vermehrt auch junge Frauen ansprechen wird. Unverändert bleibt der Hintergrund unserer Studierenden: Die grosse Mehrheit verfügt über eine Berufslehre mit Berufs-maturität und bringt ein hohes Mass an Eigeninitiative und Praxisorientiertheit mit.

Mit der Bologna-Reform wurden die Bachelor- und Masterstudi-engänge eingeführt. Wohin entwickelt sich der Studienaufbau und wie profitieren die Studierenden und Absolvierenden vom neuen System?Die Bologna-Reform hat frischen Wind in die Hörsäle gebracht. Die Studierenden haben heute viel mehr Eigenverantwortung. Dies motiviert sie, eigene Erfahrungen zu sammeln, die Struk-turen der Schule optimal zu nutzen und bereits während des Studiums Kontakte in die Praxis zu knüpfen. Darüber hinaus ist der gegenseitige Austausch intensiver geworden. (Fortsetzung auf der Seite 6)

FH-IngenieurInnen sind auf dem Arbeitsmarkt gesuchtIm Gespräch mit Prof. Jürg Christener, Direktor Hochschule für Technik, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW

„Die Schweizer Hochschulorganisation ist

zwar komplex, die Zusammenarbeit der Gre-

mien aber angenehm und konstruktiv“

„Die Eigenverantwortung im Studium hat die

Studierenden motiviert, die Angebote breit

zu nutzen“

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Marina de Senarclens, Gründerin und ehemalige Geschäftsführerin IngCH

Ende der 70er Jahre setzte aus den USA der Siegeszug der ICT auch in Europa so richtig ein. Und auch Indien baute bereits damals auf eine starke Softwareindustrie. Die Swissair und die Nationalbank realisierten z.B. IT-Projekte in diesem Land. Weshalb nicht in der Schweiz? Von einer Softwareindustrie in der Schweiz war damals kaum die Rede und ausser einigen Pionierfirmen war nicht viel vorhanden. Auch die ETH hatte erst spät Informatik als Fach eingeführt.

80er Jahre: Bedeutung der IngenieurInnen wuchs

Diese Tatsachen waren der Auslöser für mein 1985 veröffentlich-tes Sachbuch „Softwareszene Schweiz“. Ich wies darin darauf hin, dass die zunehmende Integration der ICT in allen Branchen zu einem stetig wachsenden Bedarf an technisch-naturwissenschaft-lichem Know-how führen würde. Und dass ein ausreichendes Ingenieurpotenzial entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft sei. Zu den traditionellen Arbeitgebern von Ingenieurinnen und Ingenieuren in der Maschinen- und Elek-troindustrie gesellten sich schon damals die Finanzwirtschaft, das Gesundheitswesen und weitere Sektoren der Wirtschaft und öffentlichen Hand. Eine von sechs Industrieunternehmen finanzierte Studie über die zu erwartende Nachfrage und den Nachwuchs zeigte eine bedrohliche Entwicklung: Neben dem abnehmenden Interesse der Jugendlichen an naturwissenschaft-lich-technischen Fächern zeichnete sich wegen der sinkenden Geburtenzahlen auch eine Abnahme der Maturandenquote ab. Dies führte zur Gründung von „Ingenieure für die Schweiz von morgen“ wie IngCH über 10 Jahre lang hiess. Zu den Grün-dungsfirmen gehörten neben Sulzer, Ascom, Mettler-Toledo und

JUBILÄUM

weiteren Industriefirmen auch Cap Gemini, die UBS und Swiss Life. Damit wurde dokumentiert, dass Ingenieur-Know-how in allen Branchen ausschlaggebend ist. Im November 1987 nahmen 52 JournalistInnen an der Gründungs-Pressekonferenz in Zürich teil, 28 in Lausanne. Die Tagesschau strahlte einen Bericht aus. Das Interesse war enorm, denn die zehn Gründungsfirmen waren alle durch ihre CEO’s vertreten, ein einzigartiges Phänomen.

IngCH – seit 1988 aktiv in der Nachwuchsför-derung

IngCH wollte anfangs die Tätigkeiten weit fassen, auf Wunsch des Vorstands wurde der Fokus aber schon sehr bald auf die Gymnasien gelegt, um in einem Bereich eine nachhaltige Wir-kung entfalten zu können. Später wurde das Aufgabengebiet auf die Ausbildung von Primar- und Sekundarlehrpersonen ausgeweitet, was zur Gründung von NaTech Education führte.

Anfang der 90er Jahre lancierten wir die Technikwochen, ein Projekt, das seither mit Erfolg in der ganzen Schweiz durchge-führt wird. Zusammen mit fünf Schülerinnen und Schülern, deren MathematiklehrerInnen, und einem Vertreter unserer Mitglie-derfirmen entwickelten wir das Konzept, das auf Information, Diskussion und Interaktion aufbaut. Ein wichtiges Anliegen war es uns immer, aufzuzeigen, dass das Ingenieurwesen nicht nur etwas für Jungs ist, sondern dass sich auch Mädchen in der Welt der Technik entfalten können. Ingenieurinnen waren vor 25 Jahren noch die absolute Ausnahme und wurden kaum wahrgenommen. Wir gründeten deshalb 1991 die SVIN Schwei-zerische Vereinigung der Ingenieurinnen, die mit IngCH dazu beiträgt, Mädchen für ein naturwissenschaftlich-technisches Studium zu begeistern.

IngCH ist aber seit Anfang an auch im Bereich der Bildungspo-litik aktiv. In Studien wurden z.B. untersucht, welche Weiterbil-dungsbedürfnisse Ingenieurinnen und Ingenieure haben, wie die Wirksamkeit der Ingenieurausbildung ETH und HTL ist oder wie sich die Qualität der beiden ETH im Vergleich zu renom-mierten Hochschulen in den USA und Europa präsentiert. Die Studie SPINE „Successful Practices in International Engineering-Education“ wurde gemeinsam von unserem Verband, dem ETH Rat sowie acht Universitäten aus Europa und den USA finanziert. Und jährlich legt IngCH eine detaillierte Analyse der aktuellen Studierendenzahlen ETH und FH vor.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von IngCH ist der „ETH Wirtschaft Zukunftsdialog“, der 1999 erstmals durchge-führt wurde. Mit dieser Initiative wollen wir dazu beitragen, den Austausch zwischen ETH und Wirtschaft zu fördern und daraus Anforderungen an die zukünftige Ausbildung von In-genieurinnen und Ingenieuren abzuleiten.

IngCH: Seit 25 Jahren auf KursMarina de Senarclens, Gründerin und Geschäftsführerin von IngCH von 1987 bis 2010

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Wie bereiten Sie Ihre Absolventinnen und Absolventen auf den Berufseinstieg vor? Während des Studiums arbeiten unsere Studierenden bereits an eigenen Projekten, die sehr praxisorientiert sind. Oft stehen hin-ter diesen Projekten Auftraggeber aus der Wirtschaft. So lernen sie schon während der Ausbildung die Erwartungen künftiger potenzieller Arbeitgeber kennen. Teil der optimalen Vorberei-tung auf die Arbeitswelt sind breit abgestützte Kompetenzen. Neben technischer Fertigkeit bietet die Arbeit an Projekten eine ideale Plattform, um Sozialkompetenz, Kommunikation und Präsentationstechnik zu trainieren. On-the-job-Coaching und der Einblick in reale Arbeitsumfelder gehören ebenfalls zu einer zeitgemässen Wissensvermittlung.

Seit Jahren ist ein Anstieg der Studierendenzahlen zu be-obachten. Das Bundesamt für Statistik prognostiziert den Scheitelpunkt für 2016. Beobachten Sie diese Entwicklungen mit Besorgnis? Im Jahre 2020 wird sich die Zahl der Studierenden an unserer Hochschule stabilisieren und einpendeln. Wir rechnen nicht mit einem Rückgang, denn die vorausgesagte Abflachung wird durch die Zuwanderung ausgeglichen werden. Bei der Entwicklung des Arbeitsmarkts rechnen wir damit, dass unsere Abgängerinnen und Abgänger weiterhin von guten Berufs- und Karriereaussich-ten profitieren. Für die Gesamtentwicklung bleibt die Interaktion der Fachhochschulen mit der Wirtschaft ein Schlüsselfaktor. Wir müssen ständig daran arbeiten, das Angebot den Bedürfnissen unserer Zeit anzugleichen. Konstruktive Kooperationen mit allen Anspruchsgruppen ebnen uns den Weg dafür.

INTERVIEW (Fortsetzung von Seite 4)

„Während des Studiums arbeiten unsere

Studierenden bereits an eigenen Projekten,

die sehr praxisorientiert sind“

Seit der Mensch das Leben auf unserem Planeten aktiv gestaltet, tut er dies mit Hilfe der Technik. Ohne technische Errungen-schaften wäre unsere Welt eine völlig andere. Dies hat sich über die Jahrtausende nicht verändert. Im Gegenteil: Technik ist praktisch in jedem Lebensbereich anzutreffen, ohne Technik würde nichts mehr funktionieren. Unser Arbeitsleben würde stillstehen, unsere Freizeitaktivitäten könnten wir an den Nagel hängen – egal, ob wir Sport, Kunst und Literatur, Reisen oder sonstige Beschäftigungen zu unseren Hobbys zählen.

Eines hat sich allerdings in den letzten Jahren dramatisch ver-ändert: Die Vernetzung aller Lebensbereiche ist – nicht zuletzt aufgrund technischer Entwicklungen – grösser geworden, die Komplexität vieler Systeme, die für uns selbstverständlich sind, ist immens und die Abhängigkeiten dieser Systeme voneinan-der werden immer undurchschaubarer. Wer hat überhaupt noch den Durchblick? Wer weiss, was alles passiert, wenn die Rechenzentrale einer Bank oder eines Energiehandelsunterneh-mens ausfällt? Wer kennt alle Zusammenhänge zwischen dem Mobilitätsverhalten des Menschen, seinem Umweltbewusstsein und dem öffentlichen Verkehr? Wie beeinflussen sich Klima-veränderung, Landwirtschaft und Wassernutzung gegenseitig?

Gefragt in vielen Branchen und auf der ganzen Welt

Ingenieurinnen und Ingenieure leisten bei all diesen Fragen einen wichtigen Beitrag. Sie sind wahrscheinlich in vielen Bereichen die einzigen, die Zusammenhänge erkennen und erklären kön-nen. Und die in der Lage sind, Lösungen zu entwickeln. Für den Berufsstand – so müsste man meinen – eine gute Ausgangslage. Ingenieurinnen und Ingenieure sind gefragt, sie werden in al-len Branchen und auf der ganzen Welt gebraucht. Doch leider, und dies ist die andere Seite der Medaille, ist der Beruf weni-ger attraktiv als man denken könnte. Während in den letzten

Es braucht AusdauerDr. Andrea Leu, Geschäftsführerin IngCH

INGENIEUR-NACHWUCHSFÖRDERUNG

Technikwochen von Ingch: Seit 20 Jahren erfolgreich an Gymnasien

Rosmarie, Rentnerin, 81 Bei Ingenieuren denke ich automatisch an eine Fabrik. Und an Männer, die einen Helm tragen und inspizieren, ob alles in Ordnung ist. Häu-fig arbeiten sie in Baubüros und planen etwas. Es gibt viele verschiedene Arten von Ingenieuren. Ich fände es su-per, wenn Ingenieure etwas erfinden könnten, damit der Morgenverkehr besser läuft.

Marcel, Schüler, 16 und Djordje, Schüler, 15 Am Anfang dachten wir, Inge-nieurInnen seien Nerds, aber im Verlauf dieser Technikwoche haben wir gelernt, dass es eher Erfinder sind, die versuchen, Dinge aus unserem Alltag zu verstehen und sie zu verbes-sern. Ingenieure sollten etwas erfinden, um uns zu beamen, damit unser Schulweg schneller geht.

Was Menschen von der Strasse von IngenieurInnen denken …

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Jahrzehnten fast alle Studienrichtungen ein grosses Wachstum verzeichneten, ist dies in den Ingenieurfächern nur moderat der Fall. Erst in den letzten Jahren kann man in einzelnen Fachrich-tungen eine Trendwende erkennen. Aber: Es gibt sie noch immer in zu wenig grosser Anzahl, die Ingenieurinnen und Ingenieure fast aller Studienbereiche! Und dies nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa und in vielen anderen Teilen der Welt.

Breite Palette an Technikprojekten für Schulen

IngCH Engineers Shape our Future ist seit nun 25 Jahren da-ran, das Ingenieurwesen bei jungen Menschen bekannt und attraktiv zu machen. Und darum bemüht, das Wissen um die Vielfältigkeit technischer Laufbahnen in das Bewusstsein von Schülerinnen und Schülern in der Berufs- und Studienwahlphase zu rücken. Seit 25 Jahren ist IngCH der Nachwuchsförderung im technischen Bereich verpflichtet. In zahlreichen Projekten, die direkt Lehrpersonen und ihre SchülerInnen ansprechen, wird informiert, diskutiert und interagiert. IngCH tut dies nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Organisationen. Denn nur mit Partnern, die Ähnliches bewirken wollen wie IngCH, kann eine breite und vor allem nachhaltige Wirkung entfaltet werden. Aktive und langjährige Kooperationen mit Swissmem, SATW Schweiz. Akademie der Technischen Wissenschaften, ETH Rat, der Hasler Stiftung und weiteren Institutionen sorgen dafür, dass die Massnahmen breit abgestützt werden. Vor al-lem sorgen sie aber dafür, dass Lehrpersonen und Jugendliche eine breite Palette von interessanten Projekten vorfinden, die gut aufeinander abgestimmt sind und zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlicher Intensität durchgeführt werden können.

Erfolg durch Hartnäckigkeit und Kontinuität

Schulen haben heute die Möglichkeit, eine Vielzahl von Tech-nikprojekten durchzuführen bzw. ihre SchülerInnen zu animie-

Es braucht AusdauerDr. Andrea Leu, Geschäftsführerin IngCH

ren, daran teilzunehmen. Die Palette reicht vom eintägigen Grossevent über Wettbewerbe, spezifische Workshops und praxisorientierte Unternehmensbesuche bis zu einwöchigen Intensivprojekten. Ein Kriterium ist allen Initiativen gemeinsam: Sie sind nur dann erfolgreich, wenn sie langfristig angelegt sind. Denn eines ist klar: in der technischen Nachwuchsförderung braucht es Ausdauer und Kontinuität. Ein kleines Beispiel: Als IngCH vor über 20 Jahren mit den Technikwochen startete, war das Interesse minimal. Viele Schulen befürchteten eine zu grosse Wirtschaftsnähe. Erst nach und nach konnten diese Vorurteile abgebaut werden. In den letzten Jahren hat sich das Projekt so gut etabliert, dass die Nachfrage heute grösser ist als das Angebot. Ohne eine gehörige Portion Hartnäckigkeit wäre dieser Erfolg nicht zustande gekommen.

An dieser Stelle möchte IngCH all jenen Partnern, Unternehmen und Personen danken, die seit vielen Jahren die Aktivitäten des Verbandes mitgestalten. Ohne dieses Engagement könn-ten die Projekte nicht in dieser Anzahl und in dieser Qualität durchgeführt werden. Wir hoffen auch in Zukunft auf eine gute Kooperation und auf viele nachhaltige Erfolge!

Technikwochen von Ingch: Seit 20 Jahren erfolgreich an Gymnasien

Wanderausstellung „Achtung Technik Los!“Junge Menschen für Technik zu begeistern und ihnen berufliche Möglichkeiten aufzuzeigen, ist für die Zukunft der Schweiz entscheidend. Mit genau diesem Ziel ist die Wanderausstellung “Achtung Technik Los!” seit Herbst 2010 mit einem attraktiven und interaktiven Programm unterwegs an Bezirksschulen im Kanton Aargau und an Sekundarschulen im Kanton Zürich. Rund 200 Schülerinnen und Schüler werden pro Standort durch das Projekt “Achtung Technik Los!” für eine Informatiklehre und eventuell ein späteres Informatikstudium bzw. für einen anderen technischen Beruf oder ein technisches Studium be-geistert. Die Wanderausstellung wurde im Auftrag von IngCH Engineers Shape our Future und NaTech Education konzipiert und wird in den Regionen mit Fachhoch- und Technikerschu-len, Lernzentren, Lehrbetriebsverbänden sowie Swissmem und Bildungsdirektionen realisiert.

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(mw) In unserer hochtechnologisierten Informationsgesellschaft benötigt die Jugend viele neue Kompetenzen, um auf die zu-künftigen Herausforderungen vorbereitet zu sein. Wie stark kann und muss das Bildungswesen auf diesen Wandel reagieren?Für mich gibt es zwei Ebenen: Erstens muss das Bildungswesen Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien vermitteln. Zweitens ist der Umgang mit neuen Technologien, was Chan-cen und Gefahren betrifft, keine ausschliessliche Aufgabe des Bildungswesens sondern auch der Eltern resp. des Umfeldes. Eltern müssen sich genauso wie ihre Kinder mit diesen Themen auseinandersetzen. Das ist wichtig, denn oft herrscht zwischen den Generationen enorm unterschiedliches Wissen, was die modernen Technologien anbelangt.

Immer wieder wird von Seiten der Wirtschaft ein Mangel an technischen Fachkräften beklagt. Obwohl es im MINT-Bereich sehr viele Initiativen und Projekte gibt, hat man häufig den Eindruck, der Bund spare in diesem Bereich und tue sich schwer mit der Unterstützung von Nachwuchsförderungsprojekten.Das würde ich nicht behaupten. Es gibt wirklich enorm viele Initiativen von verschiedenster Seite – über 200. Im MINT-Bereich wurden nicht zuletzt bei den Fachhochschulen oder der ETH klare Akzente gesetzt. Im Rahmen der Sonderbotschaft‚ Energiefor-schung‘ stehen 202 Millionen über 4 Jahre zur Diskussion. Also eine regelrechte MINT-Initiative. Geld allein nützt aber nichts. Begeisterung muss sich entfalten: Ich als Maschineningenieur FH frage jeweils: Ein iPhone ist cool; wer hat’s erfunden und entwickelt? – Der Ingenieur!

Welchen Stellenwert hat für Sie das duale Ausbildungssystem – also Berufsbildung auf der einen und Hochschulbildung auf der anderen Seite?Das ist der Trumpf des Schweizer Bildungswesens. Theoretisches Wissen und praktische Anwendung können so optimal verlinkt werden. Tolle Innovationen aus Fachhochschulen oder der ETH nützen ja nichts, wenn wir nicht topqualifizierte Fachkräfte in der Berufswelt haben. Einen grossen Dank will ich an dieser Stelle auch allen Lehrbetrieben ausstellen, die dieses System mittragen und somit überhaupt erst ermöglichen. Der Erfolg gibt uns auch hier recht: Alle Länder, die eine duale Berufslehre kennen, weisen eine sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit aus.

INTERVIEW

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Was muss getan werden, um dieses Ausbildungssystem zu erhalten? Welche Aufgabe kommt der Politik zu?Es ist manchmal besser, wenn die Politik möglichst wenig Einfluss nimmt. Das klare Bekenntnis zum dualen Ausbildungssystem in der Schweiz ist auf jeden Fall vorhanden. Ich wehre mich immer dann, wenn gefordert wird, möglichst alle müssten eine Matura machen und die Fachhochschulen sollten noch mehr in die Grundlagenforschung vorstossen. Der allgemeinen ‚Ver-akademisierung‘ der Bildungslandschaft ist entgegenzutreten.

Die Fachhochschullandschaft hat sich stark verändert. Was sind die wichtigsten Veränderungen der vergangenen Jahre?Die Fachhochschulen sind in etwas mehr als 10 Jahren zu gleich-wertigen, aber andersartigen Hochschulen verglichen mit Uni-versitäten und der ETH aufgestiegen. Die gesellschaftliche Akzeptanz und die Arbeitsmarktfähigkeit sind sehr hoch. In der angewandten Forschung und Entwicklung ist noch viel Potenzial vorhanden, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen. Gerade unsere KMU-basierte Wirtschaft hat ein grosses Interesse daran. Das geht aber rapide voran.

Und wohin steuern die Fachhochschulen in Zukunft?Die grosse Herausforderung wird darin bestehen, das FH-Profil der kurzen, aber intensiven Ausbildung mit hoher Berufsorien-tierung zu erhalten bzw. zu verbessern. FH-Master sind sicher willkommen, damit man sich auch im FH-Bereich vertieft mit der Materie auseinandersetzen kann. Der Regelabschluss soll aber immer noch der Bachelor bleiben. Bei den neuen FH-Disziplinen wie Künste usw. kann dies aber durchaus anders sein.

Die Wirtschaft braucht topqualifizierte Berufsleute Interview mit Christian Wasserfallen, Dipl. Ing. FH, Nationalrat, Präsident Wissenschafts- und Bildungskommission und Vizepräsident FDP

Marco, 27, und Angela, 32 IngenieurInnen haben eine gute Ausbildung und ver-dienen viel. Sie können fast in jeder Branche arbeiten, häufig bauen sie aber etwas – Tunnels, Strassen, Brücken. Ich wünsche mir, dass sie ein Auto mit Wasserantrieb oder einen Ventilator, der keinen Strom verbraucht, entwickeln.

Florian, Journalist; Simon, An-gestellter; Thomas, JournalistIngenieurInnen lösen Proble-me und sind strukturiert. Sie sind gute Mathematiker und programmieren gerne. Sie planen und bauen Brücken und Häuser, kümmern sich um neue Werkstoffe oder opti-mieren Prozesse. Gut fänden wir es, wenn sie saubere und umweltfreundliche Energie-quellen entwickeln würden.

Was Menschen von der Strasse von IngenieurInnen denken …

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ABB Schweiz AG, Volker Stephan, Leiter Personal ABB Schweiz und Region Zen-traleuropa

„Wir müssen dem attraktiven, innovativen und vielseitigen In-genieur-Beruf eine bessere Visi-bilität und einen höheren gesell-schaftlichen Stellenwert geben, damit mehr junge Leute diesen Bildungs- und Berufsweg einschla-gen. IngenieurInnen sind schon lange nicht mehr einsame Tüftler im kleinen Kämmerlein, sondern international tätige, im Team ver-netzte Macherinnen und Mana-ger, die technische Lösungen für künftige Megatrends vorantrei-ben und etwas bewirken können.“

Adnovum AG, Ruedi Wipf, CEO

„Die Gesellschaft hat seit jeher ein ambivalentes Verhältnis zu Ingeni-eurInnen und ihren Leistungen und Errungenschaften: Man ist gegen Elektrosmog, aber jeder will ein Handy. Man ist gegen Fluglärm aber jeder fliegt in die Ferien etc. IngCH hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, das Image des Ingenieurs, der Ingenieurin zu verbessern. In den kommenden Jahren gilt es, an den bewährten Strukturen und Projekten festzuhal-ten und punktuell zu optimieren.“

Accenture AG, Willy Pillinger, Partner – Communica-tions, Media & Technology

„Mit der fortschreitenden Konzentration auf dichte Ballungsräume wird die Gestaltung un-seres Lebensraums eine zentrale Herausforde-rung der Zukunft. Ingenieur-Know-how ist hier essentiell. Die typischen Nachwuchsprobleme in den technischen Berufen haben ihren Ursprung in falschen Bildern, die sich junge Leute schon sehr früh aufbauen. Hier setzt IngCH richtiger-weise an und wird ihre Mission hoffentlich auch die nächsten 25 Jahre mit Erfolg weiterführen.“

ACUTRONIC Switzerland Ltd, Christian Vetterli, COO

„Eine nachhaltige Energie- und Umweltpolitik gehört zu den Schlüsselherausforderungen der Zukunft. Es darf nicht sein, dass hochwertige elektrische Energie «verheizt» wird. Hier sind intelligentere Alternativen gefragt, die von IngenieurInnen entwickelt werden müssen. Die Schweiz ist eine Ingenieur-Nation und muss es auch in Zukunft bleiben. Um den gesellschaftlichen Stellenwert zu verbessern, muss das Bild vom Ingenieur enttechnifiziert und emotionaler gestaltet werden.“

Die Schweiz braucht IngenieurInnen Die Mitglieder von IngCH zum Ingenieurberuf und den zukünftigen Herausforderungen

AWK Group AG, Kurt Biri, Managing Partner

„IngenieurInnen beeindrucken mit cleveren Ideen und erfolgreichen Lösungen. Sie sind Vorbild für Jugendliche, die etwas bewegen wollen. IngCH will der Öffentlichkeit die Bedeutung der IngenieurInnen für unsere Gesellschaft und Wirtschaft aufzeigen und setzt sich daher auf allen Schulstufen für die MINT-Fächer ein. Als grösste technische

Herausforderung sehe ich die Beherrschbarkeit der immer komplexeren Informations- und Kommunikationstechnologie.“

Basler & Hofmann AG, Dominik Courtin, Vorsitzender der Geschäftsleitung

„Wir können den Stellenwert von Inge-nieurInnen verbessern, indem wir regel-mässig darauf aufmerksam machen, dass sie substantiell zur Lebensqualität, zum Wohlergehen und zum Wohlstand unse-rer Gesellschaft beitragen. Entsprechend müssen wir, die Ingenieure, lernen, aktiver und gesellschaftsnaher zu kommunizieren. Ich hoffe, dass es IngCH gelingt, die ver-schiedenen schweizweiten Anstrengungen zur Förderung des Ingenieurwesens und -ansehens vermehrt zu bündeln, damit noch mehr Wirkung erzielt werden kann.“

Bühler AG, Klaus-Jochen Lisner, Head of Intelligent Process Control

„Wir müssen in Zukunft noch deutlicher aufzeigen, dass die ‚In-genieurs-Denkart‘ positiven Einfluss auf die Entwicklung der Gesell-schaft hat. Ich wünsche mir, dass IngCH diesen Punkt noch stärker aufgreift. Unseren Ressourcenver-brauch zu reduzieren, sehe ich als grosse technische Herausforde-rung der Zukunft – im Moment verhalten wir uns so, als hätten wir mehr als eine Welt zu unserer Verfügung. Die Kompetenzen von IngenieurInnen sind hier zentral.“

Chemgineering Gruppe, Armin Mayer, Leiter Engineering

„IngenieurInnen aller Fachrich-tungen haben grossen Einfluss auf die Gestaltung unseres tägli-chen Lebens. In allen Bereichen. Dies darf und muss immer wieder aufgezeigt und kommuniziert wer-den, um ein korrektes Bild dieses Berufsstandes in der Öffentlichkeit zu generieren. IngCH unterstützt dieses Anliegen tatkräftig und trägt so aktiv dazu bei, das Image des Ingenieurs, der Ingenieurin zu verbessern.“

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Conzzeta AG, Robert Suter, CEO

„Der Ingenieurberuf ist in der Ge-sellschaft sehr angesehen. Viele Firmen unterstützen das, indem sie Fachkarrieren einführen. Ich hoffe, dass es IngCH gelingt, viele Mädchen und Jungen für diesen Beruf zu begeistern. Es gibt für NachwuchsingenieurInnen viel zu entdecken und zu erfinden. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie viel Spass das machen kann. Die Menschheit steht vor globalen He-rausforderungen, für die Ingenieu-rinnen und Ingenieure Lösungen entwickeln müssen und können.“

Hilti Corporation, Paul Jokiel, Head Human Resources Headquarter

„Das Ansehen von IngenieurIn-nen in unserer Gesellschaft ist nach wie vor sehr hoch. Wir müssen allerdings die interessanten und spannenden Aufgaben sowie die vielfältigen Entwicklungsperspekti-ven noch besser verdeutlichen. Die nachhaltige Produktion, Umwand-lung und Speicherung von Energie wird eines der Kernthemen der Zukunft sein – und IngenieurIn-nen kommt dabei eine bedeutende Rolle zu.“

F. Hoffmann-La Roche AG, Peter Mathys, Head Galenical Engineering Basel / Kaiseraugst MSTG

„Ich wünsche mir von IngCH, dass die Aktivi-täten in der gewohnten Qualität und Kreati-vität fortgesetzt werden und dazu beitragen, möglichst viele junge Menschen für den In-genieurberuf zu begeistern. Wir sollten noch deutlicher darstellen, wie wichtig die Beiträge der IngenieurInnen in unserer High Tech-Welt sind. Eine der grossen zukünftigen Ingeni-euraufgaben wird es sein, eine nachhaltige Energieversorgung unter Berücksichtigung der ökonomischen Sachverhalte zu ermöglichen.“

Hasler Stiftung, Paul Kleiner, Geschäftsführer

„Die Zukunft wird durch IngenieurInnen ge-schaffen. Scheinwelten bauen andere. Diese Botschaft weist den Ingenieurberufen den gebührenden gesellschaftlichen Stellenwert zu. IngCH soll ihr Engagement für die Ingenieurbe-rufe mit Ausdauer weiterführen: mit Technik- und Informatikwochen an den Schulen, aber auch mit klaren Statements zur Bedeutung der Ingenieure für Wirtschaft und Gesellschaft. Bildungsmässig mitzuhalten sehe ich als die grösste Herausforderung der Zukunft.“

Maschinenfabrik Rieter AG, Eugen Eicher, Vice President IMS - Integrated Management System

„IngenieurInnen leisten wichti-ge Beiträge bei grundlegenden gesellschaftlichen Herausforde-rungen – vielen ist nicht bewusst, wie bedeutend ihre Rolle ist. Ich wünsche mir, dass IngCH weiter-hin unbeirrt an der Förderung des Ingenieurberufs arbeitet und zwar vernetzt und fachübergreifend. IngenieurInnen alleine werden die Zukunft nicht schaffen, aber ohne sie geht es auch nicht!“

Meggitt SA, Peter Kupferschmied, Vice-President Engineering

„‚IngenieurInnen können Helden sein!‘: Medienwirksame Öffent-lichkeitsarbeit würde ein breite-res Publikum mit dem Ingenieur-Berufsbild vertraut machen und dessen Stellenwert erhöhen. Es muss aufgezeigt werden, dass Wissenschaft und Technik zentrale Beiträge zu wichtigen Themen wie z.B. dem Umgang mit Ressourcen leisten. Ich wünsche mir, dass IngCH die aktive Rolle in der Öffentlich-keitsarbeit weiter verstärkt.“

Phonak AG, Res Gerber, Science & Technology - Manager Performance Profiling

„IngenieurInnen schaffen in vielen Lebensberei-chen Nützliches und finden darin den Sinn ihrer Arbeit. Es ist wichtig, ihr Selbstbewusstsein zu verbessern. Dies kann z.B. durch Ausbildungs-konzepte erreicht werden, die die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit beinhalten. IngCH unterhält ein wirkungsvolles Netzwerk und setzt sich für den dualen Bildungsweg ein – einer Stärke des Arbeitsplatzes Schweiz. Weiter so!“

Nestlé, Willi Müller, PTC Konolfingen, Head Manufacturing

„Die wichtigen Beiträge von IngenieurInnen in allen Bereichen unseres Lebens müssen lebensnah und interessant und mit moder-nen Mitteln der Jugend und Gesellschaft vor Augen geführt werden. Die Projekte von IngCH leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Dies muss in Zukunft so weitergeführt wer-den. Unser Land ist auf Ingenieur-Know-how angewiesen.“

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Swiss Re, Martin Schuerz, Head Risk Engineering Services

„Der Ingenieurberuf wird in der breiteren Öffentlichkeit oftmals mit Brücken- oder Maschinenbau gleichgesetzt. IngenieurIn sein heisst aber vor allem auch, in einem komplexen Umfeld eine kreative, strukturierte und lösungsorientierte Denk- und Vorgehensweise anzu-wenden. IngCH leistet wertvolle Grundlagenarbeit und fördert die Kommunikation zwischen Industrie und Forschung.“

u-blox AG, Jean-Pierre Wyss, Founder & EVP Production & Logistics

„Es ist vielen Leuten nicht klar, dass es oft die IngenieurInnen sind, die mit ihren Erfindungen und Entwicklungen das Leben vereinfachen oder die Probleme dieser Welt mit neuen Tech-nologien und Methoden zu lösen versuchen. Ich wünsche mir, dass sich IngCH dafür ein-setzt, dass die Schulen ein grösseres Gewicht auf Naturwissenschaften und Technik legen und die Ingenieurausbildung fördert.“

Zimmer GmbH, Jörn Seebeck, Head of Research

„Hinter den meisten Produkten und Errungen-schaften, von denen die Gesellschaft heute profitiert, stehen oft umfangreiche und viel-fältige Ingenieursleistungen, die für die Allge-meinheit jedoch nicht unbedingt ersichtlich sind. Darum ist es wichtig, vor allem jungen Menschen aufzuzeigen, in welch spannendem Umfeld man als IngenieurIn im Mittelpunkt zwischen Visionen, Ideen, Technologien und konkreter Produktumsetzung agieren kann.“

Nadine, 33 IngenieurInnen sind vielsei-tig, sie haben gerne Maschi-nen und Fahrzeuge um sich. Sie planen, bauen, konstruie-ren und rechnen. Ich glaube, wir brauchen sie dringend und wir haben zu wenige.

Was Menschen von der Strasse von IngenieurInnen denken …

Swisscom (Schweiz) AG, Janine Rutz, Head University Management

„Sobald die Gesellschaft merkt, wie span-nend und herausfordernd die Arbeit von IngenieurInnen ist, und wie viel Kreativität, Durchhaltewillen und Innovation es braucht, um erfolgreiche Produkte zu realisieren, wird sich das Image verbessern. Von IngCH wünsche ich mir, dass jungen Menschen in den verschiedenen Projekten auch in Zukunft die Vielseitigkeit dieses Berufs auf-gezeigt wird.“

Siemens Switzerland Ltd., Garry Wagner, Country Head Human Resources

„Das Ansehen von IngenieurInnen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und steht gegenüber anderen Ausbildungen, z.B. im Finanzbereich, besser da als in der Ver-gangenheit. Eine weitere Verbesserung bedingt aber, dass der Beruf nicht ausschliesslich als Männerberuf angesehen wird. Ich wünsche mir von IngCH eine verstärkte Präsenz auch in den Sekundarschulen, mit Spezialfokus auf Frauenförderung.“

UBS AG, Stefan Arn, Group Managing Director, UBS AG, IT-Chef der UBS für die Schweiz & EMEA und CIO UBS Switzer-land und Wealth Management

„IngenieurInnen bewegen sich in einem branchenübergreifenden, vielfältigen und anspruchsvollen Berufsfeld, in dem sie sich täglich mit spannenden Aufgaben be-schäftigen können: IngCH ist für mich eine der wichtigsten Plattfor-men in der Schweiz, um unserer Ju-gend genau dies zu vermitteln. Da-mit leistet IngCH einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung in der Schweizer Wirtschaft – dies soll auch weiterhin so bleiben.“

Sulzer AG, Klaus Stahlmann, CEO

„IngenieurInnen gestalten die Welt von morgen – dies sollten die In-teressensvertreter und Verbände selbstbewusst in die Gesellschaft tragen. Das wünsche ich mir auch weiterhin von IngCH. Die heuti-ge Mobilität ist nur dank ständig weiter entwickelten Ingenieursleis-tungen möglich. Grosse Herausfor-derungen an das Ingenieur-Know- how stellen die weltweiten Mega-trends dar: das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum sowie die Verknappung der Ressourcen.“

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Redaktion: Dr. Andrea Leu (al), Maggie Winter (mw) | Redaktionelle Mitarbeit: Lea Hasler (lh), Martina Elisabeth Huber (meh) | Korrektorat: Supertext AG, Zürich | Gestaltung, Layout: Picnic Terminal Visuelle Kommunikation, Zürich | Druck: Kaelin Production AG, Zürich | Auflage: 2700 Exemplare | Erscheinung: Zweimal jährlich

Anregungen und kurze Beiträge werden gerne entgegengenommen.

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Technik- und Informatikwochen Die Technik- und Informatikwochen erfreuen sich weiterhin grösster Beliebtheit, die Nachfrage steigt ständig. In den nächs-ten Monaten stehen folgende Projekte auf dem Programm:

Januar 2013 Liceo di Locarno, TI Kantonsschule im Lee, Winterthur

Februar 2013 Abbaye St-Maurice, VS; Kantonsschule Rämibühl, ZH; Liceo Lugano, TI

März 2013 Kantonsschulen Gossau, Heerbrugg und Burggraben-St. Gallen; SG Kantonsschule Chur, GRKantonsschule Romanshorn, TG

April 2013 Collège St-Michel, FRKantonsschule Oberwil, BLKantonsschule Schaffhausen

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IngCH-AKTIVITÄTEN

Seit 1. März 2012 ist die Chemgineering Gruppe Mitglied bei IngCH. Das Unternehmen, das 1996 gegründet wurde, bietet weltweit Beratungs- und Engineering-Dienstleistungen mit Schwerpunkt in anspruchsvollen Investitionsprojekten der Life-Sciences-Industrie. Spezialisten und Generalisten konzipieren und realisieren anspruchsvolle Projekte in GxP-regulierten Betrieben. Die Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in der Schweiz und Niederlassungen in Deutschland, Österreich und Serbien. Weitere Informationen: www.chemgineering.com

Regelmässig berichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Technik- und Informatikwochen auf Facebook über ihre Erfahrungen in der Woche. Themenwochen zu verschiede-nen Ingenieurfachrichtungen runden das IngCH-Angebot auf Facebook ab. Fans können in Kontakt mit Studierenden und IngenieurInnen treten, sie erhalten Infos zu einem bestimmten Studiengang, können sich durch interessante Links, Bilder und Filme zum Thema klicken und sich über die Arbeit bei unseren Mitgliederfirmen informieren. So sind angehende Ingenieurinnen und Ingenieure bestens orientiert über ihren zukünftigen Berufsweg. Besuchen Sie uns unter:

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