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Sharh al-Aqeedat al- Waasitiyyah Teil 2 Shaykh Salih al- Fawzaan Übersetzt vom arabischen ins englische: Abu Iyaad Amjad Rafiq Ins Deutsche: Sulaiman Surie

Inhaltsangabe- Teil 2 · PDF filearabischen Sprache „ein Zeichen“, hier heißt es die Ayat al- Kursi, weil sie sich a den hier genannten Thron befasst. ... „Ayat . 5. 6 al- Kursi.“

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Sharh al-Aqeedat al-Waasitiyyah

Teil 2

Shaykh Salih al- Fawzaan

Übersetzt vom arabischen ins englische: Abu Iyaad Amjad Rafiq

Ins Deutsche: Sulaiman Surie

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Inhaltsangabe - Teil 2 Kapitel 13…Surat al Ikhlaas………………………………………………...Seite 3 - 4 Kapitel 14…Ayat a- Kursi…………………………………………………...Seite 5 - 8 Kapitel 15…Das Verbinden Seiner zwischen Seiner Uluww & Qurb

und Seiner Azaliyyah und Abadiyyah………………………..Seite 9 Kapitel 16…Allahs ewiges Leben und die Namen al- Hakeem

und al- Khabeer………………………………………………..Seite 10 - 11 Kapitel 17…Allah umfasst all Seine Schöpfung mit Seinem Wissen……..Seite 12 - 15 Kapitel 18…Die Bestätigung der Eigenschaften des Hörens

und des Sehens für Allah……………………………………Seite 15 - 16 Kapitel 19…Die Bestätigung des Willens (Mashee´ah; Iraadah)

für Allah………………………………………………………..Seite 17 - 21 Kapitel 20…Die Bestätigung der Liebe (al- Mahabbah) als eine

Eigenschaft Allahs……..............................................................Seite 22 - 24 Kapitel 21…Allah wird mit Barmherzigkeit und Allvergebung

beschrieben, subhanahu wa ta´aala…………………………..Seite 25 - 27 Kapitel 22…Die Eigenschaften des Wohlgefallens von Allah, Sein Zorn

und Sein Hass im Qur´aan und das, womit Er beschrieben ist…………………………………………………Seite 28 - 29

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Kapitel 13: Surat al Ikhlaas و قد دخل في هذه الجملة ما وصف اهللا به نفسه في سورة اإلخالص ا لتي تعدل ثلث

. لم يلد و لم يولد و لم يآن له آفوا أحد. اهللا الصمد. قل هو اهللا أحد: يقولحيث، ا لقرآن Und mit eines der Sätze (Verse), die Allah auserwählt hat, damit Er mit diesen Sich beschreibe, ist die Surat al- Ikhlaas, welche einem Drittel des Qur´aans entspricht, in dem Er sagt: „Sag: Er ist Allah, Einer. Allah, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich!“ Hier werden Beweise angeführt, die sowohl die Richtigkeit über Allahs Namen und Seinen Eigenschaften als auch Bestätigung der Aqeeda der Ahlus Sunnah wal Djamaa´ah darlegen. Dies sind die Prinzipien, die wir Muslime aus dem Qur´aan und der Sunnah des Propheten Muhammad, möge Allahs Friede und Sein Segen auf ihm sein, lernen und verinnerlichen (müssen). Diese Surah wird deshalb al- Ikhlaas genannt, da sie ein für alle Mal die Namen und Eigenschaften Allahs von falschen Vorstellungen und Anschuldigungen reinigt und da es seinen Leser vom Shirk befreit. Die Ausführung des Shaykhs (rahimahullah), als er sagte…welche einem Drittel des Qur´aans entspricht...sind dadurch begründet, da es zum einen ein authentisches Hadeeth hierzu vom Propheten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) gibt und zum einen, weil sich der Qur´aan drei Aspekte behandelt: 1. Tawheed 2. Erzählung/ Offenbarung (Vergangenheits-, Gegenwarts-, Zukunftsgeschehnisse) 3. Rechtsprechung, welches in der Shariyah enthalten ist In dieser Surah finden wir eine detaillierte Beschreibung Allahs und daher auch Seinen Tawheed. Daher ist es als solches gleich einem Drittel des Qur´aans. Hierzu diene als Beweis der bereits erwähnte Hadeeth, welcher in al- Bukharee verzeichnet ist, nachdem von Abu Sa´eed al Khudryy (radiallahu anhu) überliefert wird, dass ein Mann einen anderen Mann die Surah Qulhuallahu ahad rezitieren hörte im Nachtgebet, und dieser Mann tat das immer wieder. Als er am nächsten Tage aus dem Schlaf erwachte, kam er zum Gesandten und Propheten Allahs, der Friede und der Segen Allahs sei auf ihm und auf alle Gesandten und Propheten Allahs, und erzählte ihm, dass es einen Mann gibt, der in dieser Sache übertrieb. Dann sagte der Prophet, sallallahu alaihi wa sallam: „Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, wahrlich, es entspricht einem Drittel des Qur´aan.“ Ibn al Qaiyyim sagte hierzu: „Und dieser Hadeeth ist beinahe ein mutawaatir- Hadeeth.“ Mit… in dem Er sagt… meint der Shaykh Allah- subhanahu wa ta´aala- als Er den Propheten Muhammad (der Friede und der Segen Allahs sei auf ihm) befahl, diese Worte zu den Götzendienern zu sprechen, als er über Allah befragt wurde. Auch hier ist ein Beweis für die Tatsache, dass der Qur´aan wahrlich das Wort Allahs ist, denn wenn es nicht so wäre und der Qur´aan die Handschrift (wie behauptet, obwohl er nicht lesen und nicht schreiben konnte)

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des Propheten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) oder eines Anderen wäre, so hätte hier bestimmt niemals der Befehl und die Aufforderung mit dem Wort „Sag:“ auftauchen können. … Er ist Allah, Einer… heißt, dass es keine Rivalen und/ oder Partner oder dergleichen gibt. Er ist Einer, ohne Stellvertreter und ohne Seinesgleichen. … Allah, der Überlegene… meint, dass Er es ist, Der total unabhängig ist und dass zugleich alles von Ihm abhängig ist. Er ist der Herr, Der Überlegenheit besitzt in seiner Allmacht und Souveränität über Seine gesamte Schöpfung, in Seiner Prächtigkeit, Seiner Größe und all Seinen Eigenschaften, zu Dem Seine gesamte Schöpfung sich hinwendet in jeder Sachlage und jeder Bitte und allen Belangen. … Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden… ist eine Antwort auf die Anschuldigung der Juden und Christen, die behaupten, Er hätte Sich eine Frau und einen Sohn genommen- subhanahu wa ta´aala ´amma yushrikun-. Die Juden behaupten, Uzair wäre der Sohn Allahs und die Christen behaupten, Jesus, der Sohn Maryams wäre der Sohn Allahs. Aber es ist auch eine Absage an die Araber der Djahiliyyah, die die Söhne Allah zuschrieben. … und niemand ist Ihm jemals gleich… diese Tatsache wurde bereits des Öfteren in diesem Buch behandelt und erörtert, alhamdullillah. Wie erwähnt, haben die noblen Verse Allahs, Seine Worte, sowohl die Eigenschaft, dass sie eine Ablehnung bezüglich einer Sache darstellen als auch eine Annahme und Akzeptanz zu einer anderen Sache, dies in ein und demselben Vers oftmals. Hier in dieser Surah finden wir sowohl Beweise für die Tatsache, dass es genügend Hinweise für die Existenz Allahs gibt als auch genügend Beweise dafür, dass die oftmals Ihm gegenüber geäußerten Anschuldigungen bezüglich Seiner Namen und Seiner Eigenschaften realitätsfremd sind, wenn sie hiervon abweichen.

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Kapitel 14: Ayat al- Kursi (Thronvers)

„Allah- niemand hat das Recht angebetet zu werden außer Ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen; Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf; Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist; wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte- außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen- außer was Er will; Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht; Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.“ (Surat al Baqara;2: 255) Die Würde, die dieser einzelne noble Vers seinem Rezitator beschert, wenn dieser ihn am Abend rezitiert, mit der Gnade Alls, subhanahu wa ta´aala, ist, dass Er ihm einen Schutzengel bestellt, der ihn den Schutz Allahs vor dem gepeinigten Shaytan gibt, vom Abend bis zum Morgen. Wir finden in diesem noblen Vers, dass Sich Allah mit all Seinen prächtigen Namen und besonders Seinen Eigenschaften beschreibt und es bleibt uns, der Ahlus Sunnah wal Djamaa´ah, kein Wunsch offen, dies weiter zu erforschen oder zu versuchen, mit unserer schwachen menschlichen Intelligenz (gemeint ist hier die Intelligenz aller Menschen), Sachen hinein zu interpretieren, um es „besser verständlich zu machen (Anmerkung des Übersetzers ins Deutsche)! Und dieser Vers beinhaltet die bereits erwähnte Eigenschaft der Rede Allahs, in ein und demselben Satz durch die Weisheit Seiner Rede und d Vollkommenheit Seines allumfassenden Wissens, sowohl eine Ablehnung einer Sache als auch eine Annahme eines Sachverhaltes zu berichten, wenn Er Sich beschreibt. Das Wort Ayah bedeutet in der arabischen Sprache „ein Zeichen“, hier heißt es die Ayat al- Kursi, weil sie sich a den hier genannten Thron befasst. Der Beweis für die Größe dieses Verses, nämlich dass es der größte Vers des Qur´aans ist, finden wir in dem Hadeeth saheeh, welcher in Muslim verzeichnet ist, in dem von Ubayy bin Ka´b (Allahs Wohlgefallen auf ihm und auf alle Sahaba allesamt) berichtet wird, dass er vom Propheten, Allahs Friede und Sein Segen seien auf ihm, gefragt wurde: „Welcher ist der größte Vers im Qur´aan?“ Ubayy entgegnete ihm: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“ Der Prophet erwiderte daraufhin diese Frage mehrmals, bis Ubayy antwortete: „Ayat

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al- Kursi.“ Der Prophet sagte daraufhin: „Das Wissen wird dich erschöpfen, oh Abdul- Mundhir.“ Der Grund für die Größe dieses Verses liegt darin, dass es Aufschluss gibt über die Namen und Eigenschaften Allahs und dass es Ihn über alles, was Ihm nicht würdig ist, erhebt. „Allah- niemand hat das Recht angebetet zu werden außer Ihm, heißt, dass es keine anbetungswürdige Gottheit gibt neben und außer Allah und jeder der das Gegenteil behauptet und praktiziert ist en Irregegangener und ein Lügner. dem Lebendigen, dem Beständigen… bedeutet, dass Er es ist, Der das Leben und den Tod als Teil Seiner Schöpfung ins Sein brachte, jedoch ist Er frei von der Schwäche des Todes, der bis in alle Ewigkeit und darüber hinaus Bestand haben wird, wenn bereits alles andere vergangen sein wird und Der die Schöpfung ohne Hilfe von außerhalb aufrecht erhält, solange Er dies will. Er ist frei von der Abhängigkeit Seiner Schöpfung und Seine Schöpfung ist abhängig von Ihm. Es wird berichtet, dass al Hayy und al Qayyoom die zwei größten Namen Allahs sind (al- Asmaaul a´dham), die, wenn man Ihn mit ihnen anruft, Er daraufhin antwortet und wenn man Ihn damit um etwas bittet, Er davon gibt. Al Hayy ist eine Indikation Seiner Eigenschaften zu Ihm „persönlich“ und al- Qayyoom bezieht sich auf Seine Handlungen und Seiner Allmacht, die hinter all Seinen Handlungen steckt. Alle Seine Eigenschaften basieren auf diesen zwei gewaltigen und prächtigen Namen Allahs. …Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf…Das arabische Wort für Schlummer (sinatun) heißt in seiner ursprünglichen Bedeutung „Lethargie, Benommenheit“ und indiziert eine leichte Form des Schlafes, welche nur die Augen überkommt. Nawm ist das eigentliche Wort für Schlaf und ist in seiner Aussagekraft wesentlich stärker als sinatun. Der Shariyah nach ist der Schlaf „der Bruder des Todes“ und es nimmt seinen Platz im Herzen ein. …Ihm gehört, was in den Himmel und was auf der Erde ist… meint, dass Allah der Besitzer und Herr von allem ist, was sich zwischen den Himmeln und der Erde befindet. Dies bezieht sich auf die Souveränität, die Schöpfung und die Lobpreisung. Er, subhanahu wa ta´aala, ist Der Einzige, Der Macht hat sowohl über die diesseitige Welt als auch die jenseitige Welt und alles was vor ihnen und nach ihnen ist. …wer ist es denn… soll eine rhetorische Fragestellung sein, die dazu dient, die Schöpfung über das nachzudenken und eventuell über die Äußerungen, die diesbezüglich herangetragen werden, auf dass man Gottesfurcht habe. Die Antwort auf diese Frage, die sich im fortlaufenden Verlauf herausstellt, steht ja von vorneherein fest: Niemand! …der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte- außer mit Seiner Erlaubnis?… dies bezieht sich auf die Fürsprache, die am Tage des Gerichtes in mehreren Stufen an Allah herangetragen werden.13 Derjenige, der die Ehre erhält, diese Fürsprache einzulegen- das ist ohne jeden Zweifel insha Allah unser Prophet Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam)- wird sich geehrt fühlen, diese große Tat zu vollbringen, mit der Erlaubnis von Allah- subhanahu wa ta´aala-. Ein Shafee´ ist zum Beispiel auch schon jemand, der seinen Herrn um Vergebung bittet oder etwa um Intervention in einer bestimmten Angelegenheit, die nur durch Seine Erlaubnis und Seinen Willen geschehen kann. Gemäß der Shariyah obliegen daher alle Formen von Shafaa´ah der Erlaubnis Allahs. Mit dem Wort Erlaubnis meint man hier Seinen Befehl. Dies ist wegen Seiner Größe und Güte- frei ist Er von allen falschen Anschuldigungen-; daher kann also keiner eine Fürsprache für jemanden einlegen, wenn dies nicht gemäß Seinem Willen und Seinem Befehl und Seiner Erlaubnis ist.

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…Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen- außer was Er will… heißt, dass Sein Wissen und Seine Weisheit alle Sachlagen umfasst, sowohl die der Vergangenheit als auch der Zukunft und gewiss auch der Gegenwart. Darum ist nichts vor Seinem Wissen verhüllt und verborgen. Der einzelne Diener und die gesamte Schöpfung im Ganzen weiß nichts aus Seinem Wissen außer den Sachen, die Er ihr (der Schöpfung) von Seiner Weisheit bzw. Seinem Wissen preisgegeben hat; dies über die Zungen Seiner Gesandten und Propheten und deren Taten, über Seine Bücher und über viele weitere Wege und die zwingende Wichtigkeit diesen Gesandten und Propheten zu gehorchen haben wir ja bereits in einigen vorherigen Kapitel ausgiebig erörtert, alhamdullillah. Dies alles ja nur deswegen, da Er der Schöpfer Seiner Schöpfung ist und der Schöpfer weiß ja eben am besten Bescheid, was Seine Schöpfung widerfahren wird, was sie zu tun und zu lassen und zu sagen pflegten und vieles mehr. … Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde…mit Thronschemel wird überliefert, es handele sich um den Thron, andere Überlieferungen deuten dahingehend, es handele sich um was anderes außer dem Thron und andere wiederum behaupten, es handelt sich um die Stelle, auf denen Allah, subhanahu wa ta´aala, Seine Füße liegt; und Allah weiß es am besten. Und es erreicht, wegen Allah und Seiner Güte und Seiner Pracht (hier ist die Güte und Pracht Allahs gemeint) soweit, dass es die Himmeln und die Erde, umfasst. …und ihre Behütung beschwert Ihn nicht… das heißt, dass Er keine Erschöpfung noch Müdigkeit erfährt, während Er diese aufrechterhält in ihrem Sein, und es bereitet Ihm keine Schwierigkeiten und keine Sorgen, dies wegen Seiner Macht (Qudrah) und Seiner Stärke (Quwwah) …Und Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.“…heißt, dass Er absolute und uneingeschränkte Transzendenz im Bezug zu Seiner Selbst (dhaat) besitzt, da Er ja zweifelsfrei über Seine Schöpfung Sich befindet. Genauso besitzt Er eine absolute und uneingeschränkte Transzendenz bezüglich Seiner Stellung und Eigenschaften, da Er ja alle Eigenschaften der Perfektion und Majestäthaftigkeit besitzt und dieselbe Transzendenz im Bezug zu Seiner Macht und Herrschaft, da Er der alleinige ist, Der Macht über jede einzelne Sache besitzt, Der Herrscher und Verwalter, Schöpfer, Versorger, Erhalter und Vernichter jeder einzelnen Sache, und es gibt nichts und niemanden, der in der Lage wäre, Ihn diesbezüglich herauszufordern oder Ihn von irgendetwas abhalten zu können. Al Adheem ist Er, weil er alle Charakteristika der Größe besitzt und da Er auch die perfekte Verherrlichung und Ehrfurcht in den Herzen der Propheten, der Engel und der gläubigen Diener besitzt. Daher ist es korrekt zu behaupten, dass ein Vers, welches all diese Bedeutungen enthält, diesen Vers als den größten Vers des Qur´aans zu bezeichnen und es ist auch korrekt zu behaupten, dass solch ein gewaltiger Vers durch seine Größe und Pracht, mit der Erlaubnis von Allah, subhanahu wa ta´aala, seinen Rezitator vor dem Übel des Shaytan und allem anderen Übel bewahrt. Der texterische Beweis aus diesem Vers ist, dass Allah sowohl die Annahme als auch die Absage eines Sachverhaltes hineingelegt hat, von dem, womit Er Sich beschreibt. Daher enthält dieser Vers die Annahme der Zugestehung der perfekten und vollkommen uneingeschränkten Eigenschaften Allahs und die Absage aller Anschuldigungen der Fehler, Makel und Schwäche gegen Allah.

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Hier noch einmal eine kurze Veranschaulichung: Deshalb ist in dem Part mit „Allah- niemand hat das Recht angebetet zu werden außer Ihm… eine Absage der Beigesellung in der Uloohiyyah Allahs (Anbetung Allahs) mit allem anderen, womit Er nicht einverstanden ist, und das ist nun mal in der Anbetung, dass jemand alles andere anbetet nur nicht Allah selbst und es stellt eine Annahme der Anbetung Allahs dar. In Seiner Aussage … dem Lebendigen, dem Beständigen… ist die Tatsache enthalten, dass Er die Eigenschaften des Lebens und des Lebendigseins besitzt und dass Er die Eigenschaft der Beständigkeit besitzt und dass Er alles, was Er erschaffen hat, ohne Makel und Schwierigkeit bis zu ihrem festgesetzten Zeitpunkt des Bestandes aufrechterhält und eine Absage aller anderen Lügen und Aussagen, die dieser Tatsache widersprechen. In Seiner Rede …Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf… ist enthalten, dass Er weder Schlaf noch Schlummer verspürt und dass diese Ihn nicht erreichen können, da Er als Schöpfer dieser zwei Sachen Sich von diesen erhaben erwähnt hat. Seine Rede …Ihm gehört, was in den Himmel und was auf der Erde ist… besagt, dass Er Souveränität über Seine gesamte Schöpfung besitzt und dass alles Sein Eigentum und Sein Reich ist. Seine Rede …wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte- außer mit Seiner Erlaubnis?… heißt, dass keiner ohne Seine rechtfertigende Erlaubnis Fürsprache bei Ihm einlegen kann und dass keine Fürsprache von Ihm angenommen wird, wenn sie von jemandem kommt, mit dessen Taten Er unzufrieden ist oder wenn sie für jemanden bestimmt ist, mit dessen Taten Er unzufrieden ist oder wenn diese Fürsprache an andere gerichtet ist, außer an Ihn, bei Dingen, bei denen nur Er die Macht zur Gewährung der Bitten besitzt (zum Beispiel Einlass ins Paradies und Schutz vor dem Teufel, seiner Gefolgschaft und der Hölle, Schutz vor Seinem Zorn etc.)14 Seine Rede …Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen- außer was Er will… meint, dass Er die Perfektion des Wissens und der Weisheit besitzt im Bezug auf jede einzelne Sache, vergangen oder gegenwärtig oder zukünftig. Dies zeugt von der Abhängigkeit der Schöpfung von ihrem Schöpfer, die sich in allen Belangen an Ihn richtet in Ehrfurcht und Anbetung und Lobpreisung und es zeugt von Seiner Unabhängigkeit von der Schöpfung. Seine Rede … Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde… ist Beweis für die Existenz Seines Kursee und Beweis für die Perfektion Seine Größe und Majestäthaftigkeit und dafür, wie winzig und unbedeutend die Schöpfung in Relation zu diesen Eigenschaften ihres Schöpfers doch ist. Seine Rede …und ihre Behütung beschwert Ihn nicht… stellt eine Bestätigung dafür dar, dass Er frei und hocherhaben ist über Anschuldigungen, Er würde müde werden und sonstiger Anschuldigungen der Fehler und Makelhaftigkeit. Und Seine Rede …Und Er ist der Erhabene, der Allgewaltige.“… ist Beweis für Seine Größe und Pracht, subhanahu ´amma yasifoon. 13 Dies ist den verschiedensten Ahadeeth nachzulesen über den Jüngsten Tag und seinen

Schrecken und Freuden

14 Literaturempfehlung: „Sharh Qawaaedul Arba´ah“ (Die vier Prinzipien des Shirk)von Shaykh ul Islam Muhammad ibn Abdel- Wahhab (rahimahullah)

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Kapitel 15: Das Verbinden zwischen Seiner Uluww (Transzendenz) und Qurb Und Seiner Azaliyyah (Unendlichkeit ohne Anfang) und Abadiyyah (Unendlichkeit ohne Ende)

: و قوله سبحانه

Und Seine hocherhaben Rede: „Er ist al- Awwal und al- Aakhir und adh- Dhaahir und al- Baatin. Und Er hat Wissen über alle Dinge.“ (Surat al- Hadeed;57: 3) Dieser noble Vers wurde durch den Propheten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) in seinem Hadeeth, welcher in Muslim verzeichnet ist erklärt, in dem von ihm berichtet wurde, als er sagte: „Oh Allah! Du bist al- Awwal und es gibt nichts vor Dir. Und du bist al- Aakhir und es gibt nichts nach Dir. Und Du bist adh- Dhaahir und es gibt nichts über Dir und du bist al- Baatin und es gibt nichts näherer als Dir.“ Somit erklärte der Prophet, sallallahu alaihi wa sallam, diese Namen mit diesem klaren und prägnanten Tafseer. Und in diesen gesegneten Namen ist Seine gesamte Umfassung beinhaltet, aus jedem einzelnen Aspekt heraus. Daher ist in dem Namen al- Awwal und al- Aakhir Seine Umfassung in Bezug auf die Zeit und in Seinen Namen adh- Dhaahir und al- Baatin Seine Umfassung in Bezug auf den Ort/ den Raum. Imam ibn al- Qaiyyim sagte: „Diese vier Namen sind komplementär zu einander. Zwei davon für Seine Ewigkeit ohne Anfang (azaliyyah) und ohne Ende (abadiyyah) und zwei davon für Seine Transzendenz und Nähe. Daher ist Seine Ewigkeit ohne Anfang schon vor der Schöpfung von allem anderen gewesen, was außer Ihm ist, subhanahu wa ta´aala, und Seine Ewigkeit ohne Ende wird über das Ende der gesamten Schöpfung hinaus noch bestand haben. Im Sprachgebrauch sagt man auch, dass Seine awwaliyyah vor allem war (sabaq) und dass Seine aakhiriyyah nach allem noch sein wird (baqaa). Und Seine dhaahiriyyah ist über allem anderen, da dhuhoor alles ist was da ist und dhaahir ist alles andere, was über dem ist. Seine Nähe (butoon) ist Seine komplette Umfassung allen Seins in Wissen; dass Er näher ist zu etwas als das zu sich selbst ist, und diese Nähe ist die Allumfassung. Die Lehre, die aus diesem noblen Vers gezogen werden kann, ist dass all diese Namen sowohl in Raum, Zeit, Wissen und Bestimmung (taqdeer) und Verwaltung der Angelegenheiten (tadbeer) bestand haben. Gelobt und gepriesen Sei Er auf eine Weise, die Seiner würdig ist.

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Kapitel 16: Allahs ewiges Leben und die Namen al- Hakeem und al- Khabeer

: و قوله سبحانه

„Und verlasse dich auf den Lebendigen, Der nicht stirbt, und lobpreise Ihn. Und Er genügt als Kenner der Sünden Seiner Diener.“(Surat al- Furqaan;25: 58)

: و قوله سبحانه

„Alles Lob gehört Allah, Dem alles gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist und Ihm gehört Lob im Jenseits. Er ist Der Allweise, Der Allkundige.“ (Surat Sabaa´;34: 1) …„Und verlasse dich auf den Lebendigen, Der nicht stirbt,… bedeutet, dass man seine Angelegenheiten in Seine Hände legen soll, da tawwakkul linguistisch gesehen „ergeben, vertrauen“ bedeutet; man sagt „ich habe mich in meiner Angelegenheit auf den so und so verlassen“. In der Shariyah heißt das, dass man seine Herz hingebungsvoll Allah zuwendet und von Ihm Hilfe ersucht in seiner Angelegenheit, in Sachen, die nützlich sind, und Hilfe ersucht vor Sachen, die schädlich sind. Und das Vertrauen auf Allah ist eine Art der Anbetung und es ist Pflicht, jedoch verneint es nicht Wege und Lösungen, die zur Erbringung des erwünschten Zieles führen, aber es ist eine vollkommene Annahme des Erbrachten bzw. Gewährten. Das Attribut des Lebens (hayaat) wurde hier spezifiziert, nämlich, dass das vertrauen nur Dem entgegengebracht und dass das Vertrauen nur Dem gegeben wird, der Der ewig Lebendige ist. Und es gibt zweifelsfrei kein ewiges Leben außer für Allah, subhanahu wa ta´aala, und was das Leben derjenigen angeht, denen Vertrauen entgegengebracht wurde, wenn diese sterben und vergangen sind, so sind auch zugleich die entgegengebrachten Vertrauen verloren und vergangen und auch diejenigen, die auf diese vertrauten, sind verloren.

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Also ist der Beweis, den dieser noble Vers hervorbringt, der, dass das perfekte Leben nur für Allah existiert und eine Ablehnung der Anschuldigung, Er würde sterblich sein. Auch beinhaltet dieser Vers sowohl die Annahme(ewiges Leben) als auch die Absage (Tod, Sterblichkeit) im Bezug auf die Eigenschaften Allahs, hocherhaben und allmächtig ist Er. Und Seine Rede…“…Er ist Der Allweise… hat zwei Bedeutungen: 1.) Er ist der Richter über Seine Schöpfung (haakim) durch Seinen Befehlsmacht über der Schöpfung (al- Amr al- kawnee) und Seiner Befehlsmacht bezüglich der Shariyah (al- Amr ash- shar´ee), diese beiden sowohl im Diesseits als auch im Jenseits 2.) Er ist derjenige, Der entscheidend, exakt und perfektionierend ist, in allen Angelegenheiten; die zweite Bedeutung ist aus dem Wort hikmah entnommen, was soviel heißt, wie etwas „an seinen genausten Platz zu bringen“; daher ist Er der Richter zwischen Seine Dienern, Der hikmah besitzt sowohl in Seiner Schöpfung als auch in Seiner Befehlsmacht (kawnee und shar´ee); Er hat nichts ohne einen Sinn erschaffen, rein aus Lust und Laune noch hat Er etwas befohlen, außer es ist nützlich und gut. Und Seine Rede ……Der Allkundige.“… ist aus dem Wort khibrah entnommen, was soviel heißt, wie etwas aus der innersten Realität heraus zu erkennen und zu kennen und zu erfassen. Man sagt auch „khabartu ash shay“ (ich bin zu einer Erkenntnis gekommen). Somit ist Er, subhanahu wa ta´aala, al- Khabeer, d.h. Er kennt die innersten Realitäten von allen Dingen und umfasst diese mit Seinem Wissen, sowohl die offenkundigen als auch die verborgenen Dinge und deren Realitäten, denn Er ist der Schöpfer aller Dinge. Die beweisende Lehre, die wir aus diesem Vers erfahren ist die Existenz der Namen al- Hakeem und al- Khabeer für Allah und dass beide zwei Seine Eigenschaften beherbergen, nämlich al- khibrah und al- hikmah.

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Kapitel 17: Allah umfasst all Seine Schöpfung mit Seinem Wissen

„Er weiß, was in die Erde eindringt und was aus ihr herauskommt, und was vom Himmel herabkommt und was dorthin aufsteigt. Und Er ist der Barmherzige, der Allvergebende.“ (Surat Sabaa´;34: 2)

„Er verfügt über die Schlüssel des Verborgenen; niemand kennt sie außer Ihm. Und er weiß, was auf dem Festland und im Meer ist. Kein Blatt fällt, ohne dass Er es weiß und kein Korn in den Finsternissen der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch wäre.“ (Surat al- An´aam;6: 59)

„Und Allah hat euch aus Erde, hierauf aus einem Samentropfen erschaffen und euch hierauf zu Paaren gemacht. Nicht schwanger wird ein weibliches Wesen noch kommt es nieder, außer mit Seinem Wissen. Und keinem, dem ein langes Leben gewährt wird, wird das Altwerden oder eine Verkürzung seiner Lebenszeit zuteil, ohne dass es in einem Buch wäre; gewiss ist dies Allah ein leichtes.“ (Surat Fatir;35: 11)

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„Allah ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat, und von der Erde gleich. Der Befehl kommt wahrhaftig zwischen ihnen herab, damit ihr wisst, dass Allah zu allem die Macht hat und dass Allah ja alles mit Seinem Wissen umfasst.“ (Surat at- Talaaq;65: 12)

„Gewiss, Allah ist der Versorger, der Besitzer von Kraft und der Feste.“ (Surat adh- Dhaariyaat;51: 58) …Er weiß, was in die Erde eindringt… soll sich auf alles beziehen, was in die Erde eindringt vom Regen, Samen, Schätze und den Toten und alles andere noch außer diesen; …und was aus ihr herauskommt… bezieht sich auf die Erde und die Felder, Mineralien und anderen Rohstoffen (auch die Toten am Tage des Gerichtes) und alles andere; …und was vom Himmel herabkommt und was dorthin aufsteigt… gemeint sind der Regen und die Engel und alles andere, was sonst vom Himmel auf die Erde herabkommt und alles was zu den Himmeln emporsteigt können zum Beispiel sein die Engel, die Taten der Diner und alles andere noch. Der Beweis, den wir aus diesem Vers erhalten, ist, dass dieser noble Vers die Annahme der Tatsache enthält, dass Allah subhanahu wa ta´aala, alles mit Seinem Wissen vereinnahmt. …Er verfügt über die Schlüssel des Verborgenen… bedeutet, dass nur Allah das Wissen des Verborgenen besitzt und Wissen über das Verborgene besitzt; …niemand kennt sie außer Ihm… daher ist jeder ungläubig geworden, wenn dieser behauptet, er hätte Wissen hiervon und die Erklärung des „mafateeh ul- ghaib“ ist in dem Hadeeth überliefert, der von ibn Umar überliefert wird und den zwei Saheeh Büchern verzeichnet ist, nachdem er vom Propheten, sallallahu alaihi wa sallam, berichtet: „Die Schlüssel des Verborgenen sind fünf, niemand kennt sie außer Allah, dann rezitierte er den Vers „Gewiss, Allah besitzt das Wissen über die Stunde, lässt den Regen herabkommen und weiß, was im Mutterleib ist. Niemand weiß, was er morgen erweben wird, und niemand weiß, in welchem Land er sterben wird. Gewiss, Allah ist Allawissen, Allkundig.“ (Surat Luqmaan;31: 34)

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…Und er weiß, was auf dem Festland… bezieht sich auf das trockene besiedelte Land und die unbesiedelte Wüste und die Felder und alles andere außer diesen; …und im Meer ist… Er weiß, was es beinhaltet an lebendigen Wesen und Steinen und allem anderen; …Kein Blatt fällt, ohne dass Er es weiß… bezieht sich auf die Bäume zu Lande und in den Meeren, ohne dass Er hiervon Kenntnis besitzt, bzw. ohne dass es mit Seiner Erlaubnis geschieht, bezüglich des Zeitpunktes und des Ortes, also basiert nichts auf „Zufälle“; …und kein Korn in den Finsternissen der Erde… bezieht sich auf jedes Korn und jedem Samen, selbst in den Finsternissen der Erde; …und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch wäre… meint alle existenten Dinge, sowohl generell als auch spezifisch, die allesamt auf einer „Wohlbewahrten Tafel“ (al Lauhat al mahfuz) verzeichnet sind, bei Ihm. Die Lehre, die wir hieraus ziehen können, ist, dass Allah uns vor Augen führt, das selbst die kleinsten Dinge bei Ihm verzeichnet sind, und dass Er alles mit Seinem Wissen erfasst und es kommt nichts in der Schöpfung durch Zufälle zustande. Und nur Er hat das Wissen um das Verborgene und bei Ihm alleine sind die Schlüssel zu den Verborgenen und das Wissen um die Stunde und Er offenbart diese jedem Seiner Diener, denen Er diese offenbaren will. Und alles ist bis ins kleinste Detail auf einer „Wohlbewahrten Tafel“ bei Ihm verzeichnet, bezüglich Zeitpunkt und Ort eines Geschehenes, das Er vorherbestimmt hat. Es enthält also die Tatsache von al- Qadar und al- Kitaabah auf der Wohlbewahrten Tafel. …Nicht schwanger wird ein weibliches Wesen noch kommt es nieder, außer mit Seinem Wissen… bedeutet, dass keine Empfängnis noch eine Schwangerschaft zu Stande kommt, ohne dass Allah es weiß, daher ist nichts außerhalb Seines Wissens und Seiner Lenkung und Kontrolle. Daher weiß Er, subhanahu wa ta´aala, stets, an welchem Tag ein weibliches Wesen ihre Empfängnis erfährt und an welchem Tag sie gebären wird und welche Art der Empfängnis sie hatte und ob es ein männlicher oder ein weiblicher Nachwuchs werden wird; …damit ihr wisst, dass Allah zu allem die Macht hat… das Laam (li ta´alamo) ist verbindlich zu Seiner vorher ergangenen Rede, subhanahu wa ta´aala. … Allah ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat, und von der Erde gleich … bedeutet, dass Er dies tat (die sieben Himmel und die gleiche Anzahl davon an Erden zu erschaffen), damit ihr die Perfektion Seiner Macht bezeugen könnt; …und dass Allah ja alles mit Seinem Wissen umfasst… nimmt Bezug darauf, dass man zu der Erkenntnis kommt, dass das Wissen Allahs alles in der Schöpfung umfasst und dass nichts und niemand von dieser Tatsache ausgenommen ist, was auch immer es sein mag; Die Lehre, die wir aus diesen beiden Versen(, die wir hier auszugsweise an einigen Stellen erklärt haben) ist, dass beide Verse eine Annahme bezüglich des allumfassenden Wissens bei Allah, subhanahu wa ta´aala, ausdrücken und bestätigen, ein Wissen, welches alles bis ins kleinste Detail erfasst und dass beide Verse die Bestätigung für die Existenz der Macht (Allmacht; Qudrah) bei Allah bzw. von Allah enthalten, eine Macht über alle Dinge.

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Und Seine Rede …„Gewiss, Allah ist der Versorger, der Besitzer von Kraft und der Feste.“… heißt, dass es keinen anderen Versorger gibt außer, neben und oder statt Ihn, der Seine Schöpfung versorgt, und der ihr durch Seine Handlung vorteile bringt, da Er hocherhaben ist über jegliche Beigesellung in Seiner Eigenschaft der Gewährung von Verpflegung (und Provisionen), so stellt Ihm keine Partner unrechtmäßig zur Seite in Seiner Anbetung. Er, subhanahu wa ta´aala, hat zu allem die Macht, welche von keiner Schwäche eingenommen werde kann noch überkommt diese Allmacht keine einzige Art von Schwäche; Er ist gewaltig in seiner Macht und Seiner Fähigkeit (Qudrah), daher überkommt Ihn nichts an Bürde oder Schwierigkeit in Seinen Handlungen; das Wort „al- Mataanah“ bedeutet „Stärke, Festigkeit“. Kapitel 18: Die Bestätigung der Eigenschaften des Hörens und des Sehens

für Allah

: و قوله سبحانه

„Der Erschaffer der Himmel und der Erde. Er hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht, und auch aus dem Vieh Paare, wodurch Er euch vermehrt. Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende, Allsehende.“ (Surat ash- Shuraa;42: 11)

: و قوله سبحانه

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„Allah befiehlt euch, anvertraute Güter ihren Eigentümern auszuhändigen und, wenn ihr zwischen den Menschen richtet mit Gerechtigkeit zu richten. Wie trefflich ist das, womit Allah euch ermahnt! Gewiss, Allah ist Allhörend, Allsehend.“ (Surat an- Nisaa´;4: 58) ...Nichts ist Ihm gleich... Imam Ibn Katheer sagte in seinem Tafseer: „ Es bedeutet, es gibt nichts, was dem Schöpfer, der alle Dinge in paarweise erschaffen hat, gleich ist, da Er die Einzigkeit und Unabhängigkeit in der perfektionierten Weise ist, Einer, neben dem es nichts gleiches gibt.“ …und Er ist der Allhörende, Allsehende… Der alle Geräusche wahrnimmt, Der alle Dinge sieht und vor dem nichts in den Himmeln und auf den Erden verborgen ist. Imam Shawkanee sagte in seinem Tafseer, dass „wer immer diesen Vers verstanden hat auf die Weise, auf die er wahrlich verstanden werden muss und darüber nachdenkt auf die Weise, wie er bedacht werden muss, so wird er in Anbetracht auf die Zwiespältigkeit jener, die zwiespältig wurden in diesen beiden fundamentalen Eigenschaften Allahs, eine klare und manifeste Erkenntnis erlangen und er wird immer mehr an Einsicht gewinnen hierüber, wenn er stets über Seine Rede „der Allhörende, Allsehende“ nachdenkt und reflektiert. Es ist eine Bestätigung dieser Eigenschaften offenbart direkt nach der Absage jeglicher Beigesellung in dieser Hinsicht, es wird eine Heilung für dessen Brust (die Brust desjenigen, der hierüber nachdenkt) sein und eine Erleichterung für die Herzen. Daher, oh du Sucher nach der Wahrheit, gebe diesem beleuchtenden und starken Beweis seien wahre Bedeutung, auf dass du viele Innovationen in deiner Aqeeda vorbeugst und viele innovative Köpfe in der Aqeeda zerschlägst und die höchsten Fraktionen der Philosophen nötigst.“ …Wie trefflich ist das, womit Allah euch ermahnt!... bezieht sich auf die Aufforderungen, die Allah Seinen Dienern auferlegt hat, die d da unter diesen wären, die Verträge einzuhalten und das Richten auf der Basis von Gerechtigkeit unter den Menschen und Er sieht was ihr tut und hört, was ihr spricht. Der Beweis, der aus diesen beiden noblen Versen gezogen werden kann, ist wie vorher auch, dass es die Eigenschaften des Sehens und des Hörens in der perfektionierten Form für Allah bestätigt. Im ersten Vers ist eine Absage aller Beigesellung Allahs, die darauf beruhen, diese Götzen Ihm ebenbürtig zu machen, offenbart, also im Bezug auf alles, was erschaffen ist. Daher ist in dem, mit dem Er Sich selbst bezeichnet und beschrieben hat, eine Kombination der Annahme/ Bestätigung und der Absage.

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Kapitel 19: Die Bestätigung des Willens (Mashee´ah; Iraadah) für Allah و قوله

„Würdest du doch, wenn du deinen Garten betrittst, sagen: was Allah will; es gibt keine Kraft außer durch Allah! Wenn du auch siehst, dass ich weniger Besitz und Kinder habe als du.“ (Surat al- Kahf;18: 39)

„Dies sind die Gesandten; einige von ihnen haben Wir vor anderen bevorzugt. Unter ihnen gibt es manche, zu denen Allah gesprochen hat, und einige, die Er um Rangstufen erhöht hat. Und ´Isa, dem Sohn Maryams, gaben Wir die klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. Und wenn Allah gewollt hätte, hätten diejenigen nach ihnen nicht miteinander gekämpft, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Aber sie waren uneinig; Unter ihnen gab es manche, die glaubten und andere, die ungläubig waren. Und wenn Allah gewollt hätte, hätten sie nicht miteinander gekämpft, doch Allah tut, was Er will.“ (Surat al- Baqara;2: 253)

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„O die ihr glaubt, haltet die Abmachungen! Erlaubt sind euch die Vierfüßler unter dem Vieh, außer dem, was euch verlesen wird, ohne dass ihr jedoch das Jagdwild als erlaubt betrachtet, währen ihr im Zustand der Pilgerweihe seid. Allah ordnet an, was Er will.“ (Surat al- Maa´idah;5: 1)

„Wen Allah rechtleiten will, dem tut Er die Brust auf für den Islam. Und wen Er in die Irre gehen lassen will, dem macht Er die Brust eng und bedrängt, so las ob er in den Himmel hochsteigen sollte. So legt Allah den Greuel auf diejenigen, die nicht glauben.“ (Surat al- An´aam:6; 125) Seine Rede …Würdest du doch, wenn du deinen Garten betrittst, sagen: was Allah will; es gibt keine Kraft außer durch Allah! … ist eine Läuterung, dass alles nur so geschieht, wie Allah, subhanahu wa ta´aala, es will und zugleich eine Bestätigung der Eigenschaft des Willens für Allah und dass es keine Macht oder Kraft gibt außer durch Allah ist ein Eingeständnis für die eigenen, menschlichen Schwächen, die man hier zu gibt, direkt nach der Erkenntnis, dass alles Seinem Willen unterliegt. Die Salafus Salih pflegten zu sagen: „Wer auch immer von etwas beeindruckt ist, so lasset ihn sprechen: Maashaa´ Allah, la quwwata illa billah.“. Und Seine Rede …Und wenn Allah gewollt hätte, hätten sie nicht miteinander gekämpft, doch Allah tut, was Er will… meint, dass, wenn Er, subhanahu wa ta´aala, es nicht gewollt bzw. geduldet hätte, dass sie miteinander kämpften, so hätten sie mit Sicherheit nicht miteinander gekämpft, da wir ja bereits anhand von Beweisen aus dem Qur´aan und den Ahadeeth des Propheten Muhammad, sallallahu alaihi wa sallam, bewiesen haben, dass nichts außerhalb des Willens Allahs geschieht, es gibt keine Abwehr Seiner Entscheidung und auch keine Änderung Seines Befehls.

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Seine Rede, subhanahu wa ta´aala, … Erlaubt sind euch… bezieht sich auf das Erlaubte im Verzehr und diese Weisung ist an die Gläubigen gerichtet; … die Vierfüßler unter dem Vieh,… zum Beispiel die Rinder, die Kamele, und die Schafe; … außer dem, was euch verlesen wird,… die stellt die Ausnahme alles Erlaubten dar von den Vierfüßlern unter dem Vieh (wie bereits erwähnt), und was mit dieser Ausnahme gewollt ist, ist in der Fortführung durch den Vers, der kurz auf diesen folgt, ersichtlich, in dem Er sagt: „Verboten ist euch das Verendete, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer als Allah angerufen worden ist, das Erstickte, Erschlagene, zu Tode Gestürzte oder Gestoßene, und was von einem wilden Tier gerissen worden ist- außer dem, was ihr schlachtet- und was auf einem Opferstein geschlachtet worden ist, und mit Pfeilen zu losen. Das ist Frevel. – Heute haben diejenigen, die ungläubig sind, hinsichtlich eurer Religion die Hoffnung aufgegeben. So fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich! Heut habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. – Und wer sich aus Hunger in einer Zwangslage befindet, ohne zu seiner Sünde hinzuneigen, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig.“ (Surat al- Maa´idah;5: 3) Und Seine Rede …ohne dass ihr jedoch das Jagdwild als erlaubt betrachtet, währen ihr im Zustand der Pilgerweihe seid… untermauert diesen Verbot des Verzehrs der Vierfüßler unter dem Vieh im Bezug auf den Weihezustand für die Hajj oder die ´Umrah; Alles was aus diesen zwei angebrachten Versen zu lernen ist, ist, dass die Vierfüßler unter dem Vieh erlaubt ist zum Verzehr, mit Ausnahme derjenigen, die im Vers 3 der Surat al- Maa´idah bekannt gegeben worden sind, und das sind die wilden Tiere unter diesen, denn dies ist Frevel und auch im Weihezustand ist das Jagen untersagt, selbst das Jagen von dem, was sonst als erlaubt gilt, denn dies wäre Spielerei und das ist im Zustand der Weihe während der Pilgerfahrt verboten. …Allah ordnet an, was Er will… bezieht sich auf das Verkünden, ob etwas erlaubt oder nicht erlaubt (verboten) ist, und es gibt in dieser Sache keinen Widerstand, kein Widersetzen. Die obigen Verse beinhalten die Tatsache, dass Allah, subhanahu wa ta´aala, Willen besitzt, der alles einnimmt und vor dem es kein Entkommen oder Widersetzen gibt; also die Bestätigung der al- mashee´ah (Wille) und der al- quwwah (Macht, Stärke, Kraft) und al- hukm (Richten) und al- iraadah (Wille) als Eigenschaften Allahs, subhanahu wa ta´aala, in Verbindung mit dem, was Seiner Majestäthaftigkeit würdig ist. Und Seine Rede …Wen Allah rechtleiten will, dem tut Er die Brust auf für den Islam… meint, dass wen auch immer Allah rechtleiten will, so verspricht Er diesem Erfolg und macht seinen Herzen empfänglich für das Gute und die Wahrheit (den Islam); egal ob Frauen oder Männer. Die Rede „tut Er die Brust auf“ meint im Arabischen, dass er in einer Sache klar und deutlich sieht. Die geschieht, da Er ihm die Brust weitet auf dass er die Wahrheit erkenne und sie annehmen möge.

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Und Seine Rede …Und wen Er in die Irre gehen lassen will, dem macht Er die Brust eng und bedrängt, so las ob er in den Himmel hochsteigen sollte… bezieht sich auf all jene, die Er in die Irre gehen lassen will bzw. sie selbst sich von der Wahrheit abkehren, bei ihnen weitet sich die Brust nicht (sie sind nicht mehr in der Lage, klar zu sehen und die Wahrheit zu akzeptieren) und Seine Rede „so las ob er in den Himmel hochsteigen sollte“ meint, wie wenn einer mit einer Sache überhäuft wird, mit der er nicht mehr zurecht zu kommen vermag, dass er sich wünscht, er könne fliegen, auf dass er einfach hiervon wegfliegen könne, hoch hinaus in den Himmel. Der Beweis, den wir aus diesem noblen Vers entnehmen können, ist, dass Allah, subhanahu wa ta´aala, die Eigenschaft der iraadah besitz und diese iraadah bezieht sich auf die Rechtleitung Seiner Diener und/ oder Irreleitung Seiner Diener, je nach dem, wie Er es eben will. Er, subhanahu wa ta´aala, will sowohl die Rechtleitung als auch die Irreleitung Seiner Diener, je nach dem, mit wem Er von Seinen Dienern zufrieden ist, und dies ist in Seiner ewigen Weisheit verankert. Der göttliche Wille ist in der Shariyah unterteilt in zwei Kategorien: Die erste Kategorie: Die iraadah kawniyyah qaadiriyyah (Der Wille zur Schöpfung) und dies ist synonymisch für die al- mashee´ah, zum Beispiel gelte als Beweis für diese Aussage: „Und wenn Wir eine Stadt vernichten wollen, befehlen wir denjenigen, die in ihr üppig leben, und dann freveln sie in ihr. So bewahrheitet sich das Wort gegen sie und dann zerstören Wir sie vollständig.“ (Surat al- Israa´;17: 16) Auch nachzulesen hierfür sind unter anderem Surat Ra´d;13: 11 und Surat al- An´aam;6: 125! Die zweite Kategorie: Die iraadah deeniyyah shar´iyyah (der Wille zur Religion, der Shariyah) und als Beweis hierfür gilt Seine Rede: „Und Allah will eure Reue annehmen; diejenigen aber, die den Begierden folgen, wollen, dass ihr völlig abweicht.“ (Surat an- Nisaa´;4: 27) Auch gelten als Beweise für diese Aussage bzw. diese Kategorie zum Nachlesen die Surat al- Maa´idah;5: 6 und die Surat al- Ahzaab;33: 33! Die Unterscheidung dieser zwei Kategorien des Willens 1.) Allah mag die iraadah kawniyyah bevorzugen und mit ihr zufrieden sein, oder aber Er

mag sie nicht und ist mit ihr nicht zufrieden. Was aber die iraadah shar´iyyah angeht, so liebt Er diese sicherlich und ist sicherlich mit ihr zufrieden, da Allah den Ungehorsam will, dass dieser geschieht, da Seine Schöpfung diese geschehen haben will, jedoch ist Er mit ihr nicht zufrieden.

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2.) Die iraadah kawniyyah ist erwünscht anstatt etwas anderem statt ihr, zum Beispiel die Schöpfung von Iblees und allen anderen Teufeln wurde gewollt von Ihm, auf dass wegen diesen das Bestreben nach Vergebung und der Auseinandersetzungen mit diesen, und allen anderen Sachen, die bei Allah beliebt sind, erworben werden kann. Und die iraadah shar´iyyah ist in ihr und wegen ihr selbst erwünscht bei Allah, da Allah den Gehorsam wünscht, sowohl kawnan (das Geschehen von diesem in der Schöpfung) als auch shar´an (die Legitimierung von diesem), und Er liebt es und ist damit zufrieden.

3.) Die iraadah kawniyyah wird je nach Bedarf geschehen und an ihr ist die iraadah

shar´iyyah nicht gebunden, da es manchmal geschehen kann und manchmal nicht. Merke: Sowohl die iraadah kawniyyah als auch die iraadah shar´iyyah kommen in der

gehorsamen Person (dem Gläubigen) zusammen und die iraadah kawniyyah ist im Falle des Ungehorsamen vor einem Eintreten ausgenommen.

Merke: Derjenige, der sowohl die zwei Kategorien des Willen als auch die Unterscheidung

zwischen diesen nicht anerkennt, der ist bereits fehlgegangen, wie die Djabaariyyah und die Qaadiriyyah. Die Djabaariyyah erkannten nur die iraadah kawniyyah an und die Qaadiriyyah erkannten nur die iraadah shar´iyyah an. Und die Ahlus Sunnah wal Djamaa´ah erkennen beide an und unterscheiden auch zwischen beiden, wie es sich gebührt.

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Kapitel 20: Die Bestätigung der Liebe (al- Mahabbah) als eine Eigenschaft Allahs

Als der Shaykh (rahimahullah) Verse aufgezählt und genannt hat, die die Bestätigung der mashee´ah und der iraadah beinhalten, hat er auch gleichfalls Verse als Beweis der Bestätigung von mahabbah (Liebe) als Eigenschaft für Allah subhanahu wa ta´aala angebracht, frei ist Er von allen Schwächen. Dies besagt somit eine Absage an al jene, die zwischen der mashee´ah und der mahabbah gleichsetzten und er sagte, dass diese sich gegenseitig aufrechterhalten, so dass, alles was Allah will er dies auch liebt. Wir haben ja bereits besagt, dass diese Angelegenheit einer Erklärung bedarf, da Allah etwas zu geschehen wünschen kann, obgleich Er dies nicht liebt, wie zum Beispiel der Unglaube der Ungläubigen oder alle anderen Arten von Sünden. Und Er kann auch Sachen zum Geschehen erwünschen, die Er liebt, wie zum Beispiel der Imaan der Gläubigen und alle anderen Arten des Gehorsams Ihm gegenüber, subhanahu wa ta´aala. Und die Rede des Allerhöchsten …und tut gutes! Wahrlich, Allah liebt die Gutes Tuenden… (Surat al Baqara; 2:195) ist eine Aufforderung von Allah, dem Allerhöchsten, zum Ihsaan, welches eine Tat ist, die zu ihrem besten Ausmaß und ihrer besten Art und Weise verrichtet wird. Ihsaan ist die höchste Ebene des Gehorsams gegenüber Allah und der Beweis, dass Allah diejenigen liebt, die gute Werke verrichten, ist ein Ansporn dafür, dies zu tun, wie es befohlen ist, da Er dies befahl auf der Basis, dass Er es liebt und da Er die Diener Seiner Selbst liebt, die hiernach handeln, wie es ihnen befohlen wurde von ihrem Herrn. Daher bekommt diese Aufforderung sowohl den Charakter des endgültigen Befehls las auch den einer nach ihr stehenden Belohnung als Versprechen. Und Seiner hocherhaben Rede …dann stiftet Frieden zwischen ihnen nach Gerechtigkeit und handelt dabei gerecht. Allah liebt ja die Gerechten… (Surat al- Hudjuraat; 49:9) ist der befehl zur gerechten Handlung, und das ist eine Gerechtigkeit in einer Angelegenheit, in der Rechtsprechung, sowohl gegenüber dem Nahestehenden als auch gegenüber dem Fremden. Auch hier führt Allah, subhanahu wa ta´aala, sofort nach dem Befehl Sein Versprechen der Liebe für diejenigen, die Seinem Befehl nachkommen und gerecht sind in all ihren Angelegenheiten und Seine Versprechen der Liebe ihnen gegenüber ist ein Versprechen auf eine gewaltige Belohnung am Tage des Jüngsten Gerichts. Und Seine Rede …solange sie sich euch gegenüber recht verhalten, verhaltet ihr euch ihnen gegenüber recht. Gewiss, Allah liebt die Gottesfürchtigen… (Surat at- Tawbah; 9:7) stellt die gerechte Handlung im Zeichen und in Zeiten der Beziehungen mit den Ungläubigen dar, wie sie auszusehen hat, nämlich, dass wenn die Ungläubigen sich an ihren Teil der getroffenen Abmachungen halten und gerecht sind, es dem Diener des Allerhöchsten befohlen ist, auch im selben Sinne gerecht zu sein, solange dies der Fall ist und jegliche Kampfhandlungen sind in Zeiten eines bestehenden Vertrages verboten. Hier wird auch dieses Handlungsmerkmal als ein Wesen der Gottesfürchtigen klargestellt und Allah liebt diese, die gottesfürchtig sind und diese Liebe ist der Ansporn zur Istiqaamah (Standhaftigkeit) in einem Vertrag. Und die Gottesfürchtigkeit (at- Taqwa) muss mit Aufmerksamkeit behütet werden und schützt den Diener vor Ungehorsam durch den daraus resultierenden Gehorsam gegenüber Allah, während man auf Seine Gunst und Vergebung und Belohnung durch Ihn hofft, und auf eine Bewahrung vor der Bestrafung durch Ihn.

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Und Seine Rede …Allah liebt die Reumütigen und Er liebt die, die sich rein halten… (Surat al- Baqara; 2:222) bezieht sich auf die Diener, die sofort, nachdem sie aus Unwissenheit einer Sünde verfallen sind, Allahs gedenken und sich in Reue Ihm wieder zuwenden und um Vergebung bitten. „at- Tawwaab“ (der Reue Annehmende) ist auch einer der Namen, die Allah, subhanahu wa ta´aala, Sich gab und uns diesen offenbarte. Ibn al- Qaiyyim sagte: „Der Diener ist Tawwaab und Allah ist at- Tawwaab; die Tawbah des Dieners ist seine Rückkehr in Reue zu Seinem Herrn und die Tawbah des Herrn ist von zwei Arten: a.) die Tawbah der Gewährung und der Erfolgversprechung und b.) die Tawbah der Annahme der Reue und der Sicherheit“ Diejenigen, welche sich reinigen sind jene, die sich sowohl physisch als auch religiös gesehen von Unreinheiten befreien. In diesem noblen Vers ist ein Versprechen der Liebe durch Allah an all jene gegeben, die sich sowohl in Reue ihrem Herrn wieder zuwenden als auch jene, die sich von jeglicher Art von Unreinheiten befreien und reinigen; beide Handlungen schützen die Reinheit- religiös als auch physisch-; damit wird auch die Reinigung zu einer gottesdienstlichen Tat emporgehoben, wenn sie um der Gunst durch Allah geschieht. Seine Rede …Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig… (Surat aal Imraan; 3:31) ist herabgesandt worden, wie Ibn Katheer und andere erklärten, als eine Gruppe von Menschen behauptete, sie würden Allah lieben, daraufhin offenbarte Allah diesen Vers, um sie zu prüfen, somit gilt dieser noble Vers als Richtung über all jene, die ebenfalls behaupten, sie würden Allah lieben und doch nicht auf dem Pfad von Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) sich befinden, dass diese Leute nur Lügner sind. Und die hier versprochene Liebe ist ein Versprechen, dass diese, die wahrlich Allah lieben und dem folgen, womit Muhammad, sallallahu alaihi wa sallam, entsandt worden ist, dass diese eine gewaltige Belohnung erwarten, zusätzlich zu dem, was sie sich als Belohnung für ihre Liebe Ihm gegenüber und ihrem Gehorsam ihn (Muhammad) gegenüber, erhofften. Und Seine Rede, subhanahu wa ta´aala …so wird Allah Leute bringen, die Er liebt und die Ihn lieben… (Surat al- Maa´idah; 5:54) dies ist eine Antwort auf das, was im selben Vers vorangegangen ist und sich auf jene bezieht, die sich von ihrer Religion abwenden und abtrünnig werden. Allah, der Allerhöchste, warnt uns vor Seiner Allmacht und davor, dass jeder, der sich von Ihm abwendet mit einer schweren Pein rechnen muss. Eine Abwendung von der Unterstützung seiner Religion, dem Aufbau und der Aufrechterhaltung Seiner Sharee´ah, dass Er diese, die sich so abtrünnig verhalten durch andere Menschen ersetzt, die ohne zu zögern Seinem Befehl nachkommen und nach Seinem Befehl handeln, ohne die Bestrafung durch andere außer durch Allah zu fürchten. Und diese sind Menschen, die mit den besten Charakteristika beschrieben wurden und unter den größten von ihnen sind jene, die Allah lieben und die Er liebt. Gemeint sind mit diesem Vers (von diesen Leuten sind) Abu Bakr as- Siddeeq und seine Armee von den Sahaabah und den Taabe´een (radiallahu anhum), die gegen die Heuchler und Götzendiener und den Unglauben kämpften und alle, die nach ihnen kamen und kommen und den Unglauben bekämpfen, bis zum Eintreffen des Jüngsten Tages. Mit Seiner hocherhaben Rede …Gewiss, Allah liebt diejenigen, die auf Seinem Weg kämpfen in Reihe, als wären sie ein zusammengefügter Bau… (Surat as- Saff; 61:4) ist eine Bestätigung, dass jene, die auf Seinem Weg kämpfen mit ihrem Vermögen und ihren Seelen, auf dass Allahs Wort siege und Sein Gesetz herrsche, dass Er diese liebt und sie um Rangstufen erhöht, die standhaft bleiben im Kampf und sich nicht von ihren Stellen bewegen während der Kampfhandlung (nicht die Flucht antreten); jene, die eng beieinander stehen und

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somit dem zusammengefügten Gerüst gleichen, bei dem jeder Part in den anderen übergeht, so dass es keinen Freiraum zwischen ihnen gibt. Seine Rede …Und Er ist der Allvergebende und Liebevolle… (Surat al- Buroodj; 84:14) ist eine absolute Gewährung der Vergebung; al- ghafra bedeutet „das bedecken von etwas“ also der Sünden. Denn Er, subhanahu wa ta´aala, vergibt jedem, der sich Ihm wieder zuwendet in Tawbah und dass Er seine Sünde(n) vor anderen verdeckt und seine Fehltaten vergibt mit der wahren, allumfassenden Liebe, der perfekten Liebe, die nur Er gewähren kann, denn Er liebt Leute, die den Gehorsam Ihm gegenüber wahren, denn Er ist auch al- Wadood. Dies bedeutet, dass Er Seinen Diener liebt, nachdem Er ihm Vergebung gewährt hat und dass Er Seinen Diener vergibt und ihn dann liebt, denn das meinen die hier genannten Noblen Namen al- Ghaafir und al- Wadood. Der Beweis aus all diesen noblen Versen in diesem Kapitel ist, dass die mahabbah als Eigenschaft Allahs bestätigt und bewiesen wurde, wie auch die al- Mawwaddah (Liebe zu Allah) bestätigt wurde und dass Er, subhanahu az- zawadjall, einige Menschen, einige Handlungen und einige Merkmale liebt. Ferner liebt Er Sachen, die anderen entgegenstehen, basierend auf Seiner ewig- währenden und unendlich reichenden Weisheit, und dass Er diejenigen liebt, die Gutes tun und die gerecht sind, und die gottesfürchtig sind und die Seinem Gesandten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) in dem folgen, womit er entsandt worden ist und dass Er diejenigen liebt, die auf Seinem Weg kämpfen und diejenigen, welche stets sich reumütig Ihm wieder zuwenden und um Vergebung bitten und die sich reinigen. Und dies ist die Manhaj der Ahlus Sunnah wal- Djamaa´ah, die im Gegensatz zu- zum Beispiel- den Djahmiyyah und den Mu´tazillah, die es ablehnen, dass Allah liebt und dass die Liebe eine Eigenschaft Allahs ist, und noch dass Er geliebt werden kann, diese Verse als Beweise fest annehmen und umsetzen. Somit ist die Liebe in der reinen Aqeeda ein wesentlicher Bestandteil des gottesdienstlichen Gehorsams und eine Begründung deswegen, warum ein gottesfürchtiger Diener Seinen Herrn so innig gehorcht und anbetet. Denn dieser ta´weel (falsche Interpretation) der Djahmiyyah und Mu´tazillah ist ein Fehltritt, denn die mawwaddah und mahabbah sind Eigenschaften Allah, die fern von jeglicher Vorstellungskraft ist (wie in vorherigen Kapitel bereits erörtert) und die Liebe Allahs ist nicht wie die Liebe in der Schöpfung.

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Kapitel 21: Allah wird mit Barmherzigkeit und Allvergebung beschrieben, subhanahu wa ta´aala

„Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“

„Unser Herr, Du umfasst alles in Deiner Barmherzigkeit und Deinem Wissen. So vergib denjenigen, die bereuen und Deinem Weg folgen, und bewahre sie vor der Strafe des Höllenbrandes.“ (Surat Ghaafir; 40:7)

„Er ist es, Der über euch den Segen spricht- und auch Seine Engel-, damit Er euch aus den Finsternissen ins Licht hinausbringt; und Er ist zu den Gläubigen barmherzig.“ (Surat al- Ahzaab; 33:43)

„Und wenn diejenigen, die an Unsere Zeichen glauben, zu dir kommen dann sag: Friede sei auf euch! Euer Herr hat Sich selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben: wer von euch in Unwissenheit Böses tut, aber danach dann bereut und wieder gutmacht, so ist Er Allvergebend und Barmherzig.“ (Surat al- An´aam; 6:54)

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„Er sagte: „Kann ich ihn euch etwa anders anvertrauen, als ich euch zuvor seinen Bruder anvertraut habe? Allah ist besser als Behütender, und Er ist der Barmherzigste unter den Barmherzigen.““ (Surat Younus; 12:64) Die Erklärung der Basmallah wurde ja zu Beginn dieses Buches ausgiebig erörtert, und der Grund, warum diese in diesem Kapitel zur Behandlung des Themas noch einmal aufgeführt wird, ist, dass es die Bestätigung der Barmherzigkeit und des Allerbarmens für Allah enthält, subhanahu wa ta´aala, da diese zwei unter Seinen Namen und Seinen Eigenschaften sehr starkt fundiert sind. Imam Ibn Qaiyyim sagte: „ar- Rahmaan beinhaltet ein Attribut, welches mit Ihm verbunden ist, subhanahu wa ta´aala, Der frei ist von Fehlern und Schwächen, Dem Perfekten, und ar- Raheem beinhaltet die Verbindung zwischen diesem noblen Attribut und der Person, für die diese gewährt wird, also die Person, die diese Barmherzigkeit erlangt, genauso wie Er, hocherhaben ist Er über alles, sagte „und Er ist zu den Gläubigen barmherzig“ und es taucht nirgends die Nomenklatur „Rahmaan bihim“ (barmherzig zu ihnen; hier wird ar- Rahmaan als Name benutzt). Folglich, erklärt der erstere (ar- Rahmaan) das Attribut und das Letztere (ar- Raheem) die Handlung oder das Verb. Also besagt das Erstere, dass Barmherzigkeit eine Eigenschaft Seiner selbst ist, und das Zweite, dass Er zu Seiner Schöpfung barmherzig ist.“ (Ende des Zitats) Seine Rede … Unser Herr, Du umfasst alles in Deiner Barmherzigkeit und Deinem Wissen… dies ist ein Zitat, welches sich auf die Engel bezieht, die den ´Arsh (Thron) tragen und diejenigen, die sich rundherum aufhalten, dass diese nach Vergebung bitten für diejenigen, die gläubig sind, auf die Weise, dass sie sagen „Unser Herr, Du umfasst alles in Deiner Barmherzigkeit und Deinem Wissen“, womit sie meinen, dass Seine Barmherzigkeit und Sein Wissen alles umfassen. Hier tauchen sowohl die Barmherzigkeit als auch das Wissen im Akkusativ auf, getrennt von Dem, der dies ausübt (faa´il) und dies beschreibt die Unendlichkeit der Barmherzigkeit Allahs, die alles einnimmt. Daher gibt es keinen Muslim oder Kaafir, den die Barmherzigkeit Allahs nicht in dieser Welt erreicht hätte, und was diese Barmherzigkeit im Jenseits anbelangt, so ist diese nur den Gläubigen vorenthalten. Seine Rede … und Er ist zu den Gläubigen barmherzig… ist eine Inkenntnisssetzung durch Allah, subhanahu wa ta´aala, dass Er zu den Gläubigen barmherzig ist; Er zeigt ihnen Seine Barmherzigkeit im Diesseits und im Jenseits. Im Diesseits leitet Er sie durch Seine Barmherzigkeit zur Wahrheit, gegenüber welche sich andere ignorant verhalten, und Er zeigt ihnen und führt sie auf den Pfad, von dem Er andere irregeleitet hat; im Jenseits errettet Er sie vor dem gewaltigen Schrecken (dieses Tages) und Er lässt sie in Seine Paradiesgärten eintreten. Und Seine Rede …Euer Herr hat Sich selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben… beweist, dass Er dies zu Seiner eigenen Pflicht auferlegt hat über Sich selbst, als eine Belohnung und

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ein Segen von Ihm. Und dies ist der Wille der kawniyyah qaadiriyyah (Er hat dies verordnet, dass Er Barmherzigkeit dem so und so zeigen will und dem so und so, an welchem Zeitpunkt, an welchem Ort auch immer usw., und dass alles bereits verzeichnet und wohlverwahrt ist), und dies hat Keiner Ihm auferlegt als Er Selbst. Und Seine Rede …so ist Er Allvergebend und Barmherzig… hierauf offenbart uns Allah, subhanahu wa ta´aala, über Sich selbst, dass Er die Vergebung (Maghfirah) und die Barmherzigkeit (ar- Rahmah) an alle ausschüttet, die sich Ihm reumütig wieder zuwenden, nachdem sie ihr Vergehen erkannt haben, den sie aus Unwissenheit (djuhl) begangen haben, und an alle, die auf Ihn vertrauen, egal welche Art der Sünde begangen wurde, selbst den Shirk aus Unwissenheit. Hierauf wendet Er sich ihm zu in Vergebung und Barmherzigkeit. Und Seine Rede …und Er ist der Barmherzigste unter den Barmherzigen… bezieht sich auf den Propheten Allahs, Yaa´qoob (der Friede und der Segen Allahs seien auf ihm), von dem Allah offenbart, dass als seine Nachkommenschaft ihn ersuchte, er möge ihren Bruder mit ihnen senden und dass sie ihm versprachen diesen zu beschützen, woraufhin ihnen Yaa´qoob entgegnete: „Allah ist besser als Behütender“ und diese Tatsache zeugt vom gewaltigen Vertrauen, welches der Prophet Yaa´qoob in Seinen Herrn setzte. Und es ist einer Seiner noblen Namen, die Er, subhanahu wa ta´aala, sich gab, nämlich, dass Er der „al- Hafeedh“ (Beschützer, Behüter) ist, dessen Schutz und Behütung alles andere jemals dagewesene in den Schatten stellt. Und Er beschützt/ behütet sie und ihre Handlungen, und Er beschützt und behütet auch Seine gläubigen Diener vor der Verunreinigung ihres Imaans und vor dem, was ihrer Religion schadet und ihren Angelegenheiten im Diesseits durch Seinen Schutz und Seiner Behütung. Der Beweis, den wir aus diesen noblen Versen, und zweifelfrei können dutzende weitere Verse im Gesegneten Qur´aan gefunden werden, die diese Tatsache untermauern und beweisen, ist, dass sie die Eigenschaft der Barmherzigkeit und des Allerbarmens für Allah beweisen und Ihn mit der ar- Rahmah und al- Maghfirah beschreiben, in Einklang mit dem, was Seiner Majestäthaftigkeit gebührt, genau so wie all Seine anderen Namen und Eigenschaften. Und zugleich finden wir hier eine Absage an alle Djahmiyyah und Mu´tazillah und ihres gleichen, die es ablehnen Ihn, subhanahu wa ta´aala, mit den Eigenschaften der Barmherzigkeit und des Allerbarmens zu beschreiben und Ihm dies aberkennen. Sie (die Ablehner) behaupten: „ Dies deswegen, weil die Schöpfung mit diesen Eigenschaften beschrieben wird!“, und sie haben diese Verse falsch interpretiert und dies ist ein großer Irrtum, denn Allah, subhanahu wa ta´aala, bekannte Sich selbst zu diesen Eigenschaften und offenbarte uns diese in Seinem Buch. Und Seine Barmherzigkeit ist nicht wie die Barmherzigkeit Seiner Schöpfung, wie es der tashbeeh schlussfolgern lässt (Verknüpfung der Eigenschaften Allahs mit denen Seiner Schöpfung), wie die Ablehner behaupten, denn Allah, subhanahu wa ta´aala, der Hocherhaben und Freie von Fehlern und Mängeln, sagte ja bereits im Qur´aan …Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende, Allsehende.“ (Surat ash- Shuraa;42: 11) Und alleine die Anerkennung des Namen läuft nicht auf die Anerkennung in der Bedeutung hinaus (welches die einzige Realität des Namens beinhaltet), da der Schöpfer Eigenschaften besitzt, die Ihm gebühren und die ausschließlich Ihm vorenthalten sind und die Schöpfung hat Eigenschaften, die ihr gebühren und die einzig und allein ihr vorenthalten sind. Und Allah weiß es am Besten.

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Kapitel 22: Die Eigenschaften des Wohlgefallens von Allah, Sein Zorn und Sein Hass im Qur´aan und das, womit Er beschrieben ist

Seine Rede …Allah ist zufrieden mit ihnen und sie sind zufrieden mit Ihm… (Surat al- Maa´idah; 5:119) bezieht sich auf die Zufriedenheit auf ihre reinen und wahrhaftigen Handlungen des Gehorsams, welche sie tätigten und dass sie zugleich zufrieden mit Ihm sind, wegen der Belohnung, die Er ihnen auf dieser Basis gewährt. Und die Zufriedenheit Allahs zu erlangen, subhanahu az- zawwadjal, ist der höchste Level des Segens. Allah, der Hocherhabene, sagt …Wohlgefallen von Allah ist größer. Das ist der große Erfolg… (Surat at- Tawbah; 9:72) und ihre Zufriedenheit mit Ihm ist die Zufriedenheit eines jeden Einzelnen von ihnen mit seinem Rang, den Er ihm geschenkt hat bei Sich (Belohnung im Paradies), auf eine Weise, dass sie sich denken, dass kein anderer solche Belohnung zum Genuss beschert bekommen hat, weder nach ihnen und noch vor ihnen. Und Seine Rede …Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle- ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe… (Surat an- Nisaa´; 4:93) bezieht sich und beweist Seinen Zorn. Hier muss man genau den gewählten Wortlaut beachten; es handelt sich hier um die vorsätzliche Tötung eines Gläubigen nicht eines Ungläubigen. Auch muss man die Wortwahl des Vorsatzes betrachten; dies gilt nicht für die Tötung im Unfall. Und ein „mutta´ammid“ ist jener, der jemanden tötet, von dem er weiß, dass sein Leben als geschützt gilt (durch die Shariyah). Sein Lohn, d.h. seine Belohnung für seine Tat ist die Hölle. Wir werden ja für all unsere Taten zur Rechenschaft gezogen werden, insha Allah; und hier spricht Allah vom „Lohn“ der Hölle, in der diese Person auf ewig verweilen wird, und er wird in al- khulood (ein best. Platz in Djahannam) sein auf Ewig und auf ihm wird der Zorn Allahs sein und Er wird Seinen Fluch auf ihn herabsenden und ihm eine gewaltige Bestrafung bescheren für seine Ignoranz. Der Fluch Allahs heißt, dass Er Seine Barmherzigkeit von diesem ignoranten Menschen abwendet und ihn von Seiner Barmherzigkeit entfernt. Seine Rede …Die, weil sie dem folgen, was Allah missfällt, und ihnen Sein Wohlgefallen zuwider ist, und so lässt Er ihre Werke hinfällig werden… (Surat Muhammad; 47:28) stellt einen Bezug hin zu dem, welches in dem Vers vor diesem vorausgegangen ist, nämlich, dass die Engel die Seelen der Ungläubigen nehmen (bei ihrem Tod), auf eine grausame Art und Weise, dies, weil sie dem folgten, worin Allahs Missgefaleln und Hass lag und bei dem ihnen Sein Wohlgefallen nichts wert war. Sie hassten das vom Imaan, was Ihm gefällt und von den gerechten Handlungen, worin Sein Wohlgefallen liegt. Somit riefen sie Seinen Zorn hervor und sie wurden von Ihm für ihre Schändlichkeiten bestraft (Surat az- Zukhruf; 43:55); „al- intiqaam“ ist die schwerste aller Bestrafungen. Und Seine Rede …Aber Allah war ihr Ausziehen zuwider, und so hielt Er sie zurück… (Surat at- Tawbah; 9: 46) bedeutet, dass Allah es verabscheute, dass sie mit hinausgingen zur Schlacht auf seinem Wege; deshalb hielt Er sie davon ab, dies zu tun und Er schrieb dies in der Vorherbestimmung fest, obwohl Er sie dazu aufrief, legitim auf Seinem Wege zu kämpfen. Er machte sie physisch dazu fähig, hinauszugehen, jedoch verwehrte Er es ihnen, Seine Hilfe darin zu zusichern, auf der Basis einer Weisheit, die Er kennt. Und dies macht er im nachfolgenden Vers der Surat at- Tawbah; 9:47, klar und deutlich.

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Und Seine Rede …Welch schwerwiegende Abscheu erregt es bei Allah, dass ihr sagt, was ihr nicht tut… (Surat as- Saff; 61:3) bedeutet, dass dies eine schwere Last ist, die man sich aufbürdet und die sehr gewaltigen Hass von Allah nach sich zieht; sprachlich „al- bughd“. Dies bezieht sich auf alles, was man sich selbst an Gutem vornimmt, diese jedoch nicht erfüllt, was man versprochen hat, zu tun. Was den Grund der Offenbarung dieses Verses anbelangt, so ist zu sagen, dass es überliefert wurde, dass eine Gruppe von Menschen unter den Gläubigen, bevor der Djihaad zur Pflicht wurde, sagten: „Wir wünschen, dass Allah uns von der schönsten Tat offenbart, dass wir dies dann tun.“, daher offenbarte Allah seinem Gesandten, dem Propheten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam), dass die beste aller Taten der Imaan an Allah ist, welcher keinen Zweifel birgt, und der Djihaad gegen die Menschen des Unglaubens, die den Imaan entgegenstehen und es nicht anerkannten. Also, als die Pflicht des Djihaads offenbart wurde zu diesen Menschen unter den Gläubigen, war es ihnen zuwider und es verschlimmerte die Sache für sie, so, dass Allah sagte: „O die ihr glaubt, warum sagt ihr, was ihr nicht tut“ (Surat as- Saff; 61:2) Der Beweis aus diesen Versen ist, dass sie die Beschreibung des Wohlgefallens (ar- Ridaa´), des Zorns (al- Ghadabb), des Hasses (al- Bughd) und des Verfluchens (al- La´an) für Allah beinhalten und diese als Eigenschaften von Ihm darlegen, die Er bei Notwendigkeit auf Seine Diener, seien es Gläubige oder Ungläubige, herabsendet. Weiterhin beinhalten sie die schwere Bestrafung durch Allah (al- Intiqaam), Verabscheuung bestimmter Taten und Aussagen (al- Karaahiyyah) als Beschreibung und Eigenschaften von Allah. Und all diese sind Attribute, die Allah tut, wann Er will und so oft Er es will. Von den wesentlichsten Fundamenten der Aqeeda der Ahlus Sunnah wal Djamaa´ah ist es, dass sie diese Tatsachen verlesen, verinnerlichen, beherzigen, und verkünden, ohne Einschnitte zu machen oder hinzuzufügen, da alles Beschreibungen sind, die Allah Selbst uns offenbart hat über Sich, die Seiner Majestäthaftigkeit und Seinem Ruhm gebühren und angemessen sind. Und alles Lob und alle Preisung gebührt Allah, dem Herrn der Welten und der Weltenbewohner, und Sein Friede und Sein Segen seien auf Seinem Gesandten, den Propheten Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam), Seiner Nachkommenschaft, den rechtgeleiteten Khulaafaa, den Tabi´een und allen, die ihnen auf dem Pfade des Tawheed folgten, bis zum Eintreffen des Jüngsten Tages. Möge Allah diese bescheidene Arbeit in unserer Mizaan ul- Hassanaat vervielfachen und uns allen von den Lehren aus diesem Buche des Shaykhs Salih al- Fawzaan bereichern. Liebe Leser, wenn ihr Fehler oder Mängel an dieser Übersetzung findet, so bitten wir euch, dies dem Administrator der Seite www.selefiyyah.de zu melden unter der Email Adresse [email protected] Wa salaamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuhu

ENDE