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Scene&Lifestyle-Magazin für Pferdefreunde 1 / MAI 2008 • www.inRide.de ! G R A T I S RÜCKEN- SCHMERZEN RÜCKEN- SCHMERZEN Darüber klagen viele Reiter. Wie Ärzte vorbeugen, helfen, heilen Darüber klagen viele Reiter. Wie Ärzte vorbeugen, helfen, heilen ISABELL, KYRA, ANKY Wie unsere Reitstars Mode machen ISABELL, KYRA, ANKY Wie unsere Reitstars Mode machen MENSCHEN•PFERDE•EMOTIONEN•MODE•FITNESS•WELLNESS•REITER-REISEN inRide GLÜCKS-DROGE PFERD Große inRide-Umfrage GLÜCKS-DROGE PFERD Große inRide-Umfrage SUPER-GEWINNE IM WERT VON 3000 EURO!

inRide Mai 2008

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inRide Ausgabe Mai 2008

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Page 1: inRide Mai 2008

Scene&Lifestyle-Magazin für Pferdefreunde

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RÜCKEN-SCHMERZENRÜCKEN-SCHMERZENDarüber klagen viele Reiter.Wie Ärzte vorbeugen, helfen, heilenDarüber klagen viele Reiter.Wie Ärzte vorbeugen, helfen, heilen

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ISABELL, KYRA, ANKYWie unsere Reitstars Mode machen

MENSCHEN•PFERDE•EMOTIONEN•MODE•FITNESS•WELLNESS•REITER-REISEN

inRide

GLÜCKS-DROGE PFERDGroße inRide-Umfrage

GLÜCKS-DROGE PFERDGroße inRide-Umfrage

SUPER-GEWINNEIM WERT VON3000 EURO!

Titel 1-2008 •••:01 21.04.2008 13:40 Uhr Seite 1

Page 2: inRide Mai 2008

Kleiner Scherz

Mica Schwarz

Nepal Silber

Chilli Orange

FordRanger Wildtrak

3,0 l Duratorq TDCi-Dieselmotor, 16” Leichtmetallräder, Alcantara-Lederpolster,

Unterfahrschutz, Offroad-Info-Center – der Ford Ranger Wildtrak bietet alles,

was echten Männern Spaß macht. Und Pink gehört bestimmt nicht dazu.

Feel the difference

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18713_RangerP_210x297_inRide 1 19.03.2008 10:32:47 Uhr

Nadine Clasen (25) aus Nordhastedt ist glückliche Gewinne-rin des Dressursattels Stübben “Genesis de Luxe” mit Bio-mex-Technologie im Wert von 2222 Euro. Angepasst wurdedas Prachtstück auf dem Hof ihres Freundes, der Familie Ibs,

die eine Holsteiner Zucht und ei-nen Pensionsstall betreibt. Die ge-lernte Bäckerin fing mit sechs Jah-ren an und reitet heute Dressurbis Klasse L. Ihre Lady Rubin hatsie seit rund einem halben Jahr.Die Stute ist 14 Jahre alt und warvor der Geburt ihres Fohlens biszur Klasse M plaziert. Alle Gewin-ner aus 4/07 auf www.inRide.de

natürlich bewegtmich die Frage,ob Peking derrichtige Ort fürdas Treffen derSportler der Weltist. Genausobeschäftigt michdas Problem derschmelzenden

Pole. Selbst die Diskussion um HerrnZumwinkel lässt mich nicht völlig kalt.

Aber es ist Frühsommer. Und ich bin eineFrau. Also interessiert mich auch die neueFrühjahrs- und Sommer-Mode für uns Rei-terinnen (Seiten 34 bis 37). Und weil esnicht nur auf die Schale ankommt, son-dern auch auf den gesunden Kern, habenwir das hochaktuelle Thema Reiten mitRückenproblemen (Seiten 26 bis 31) für Siegroß aufgearbeitet. Ein weiterer Schwer-punkt dieser inRide behandelt das Glückmit Pferden (Seiten 46 bis 49). Dazu woll-ten wir – stellvertretend für alle Reiter –von gut 100 Studentenreitern wissen, wiesie es machen, mit ihrem Partner Pferdrundum harmonisch und glücklich zu sein.

Apropos Glück: Gut, dass Ann KathrinLinsenhoff nun als stellvertretende Vorsit-zende von unicef Deutschland antritt.Linsenhoff wird verlorenes Vertrauen inDeutschland und besonders das wichtigeSpendensiegel für das Kinderhilfswerkwieder zurückgewinnen. Ein großes Glückfür die notleidenden Kinder in aller Welt.Wie sie sich engagiert, lasen Sie bereits ininRide 3/2007.

SO ERREICHEN SIE UNS: E-MAIL [email protected] • UNSERE ANSCHRIFT inRide, Obschwarzbach 15,40822 Mettmann • TELEFON 02058-79773 • FAX 02058-79770 • INTERNET www.inride.de inRide / 3

iinntteerrnninRide

Liebe inRideLeser,

Irina Ludewig

BrandheißesTitel-Thema

Glückwunsch: Sattel und Sonne gewonnen

Freut sich riesig über dieWeinsberger Vital-SonneModell “Teneriffa” imWert von rund 1400 Euro:Judith Korn aus Hohen-stein/Treba.

itten in die Vorbereitungen zu un-serem großen Rückenthema platz-

te der Bericht des “Spiegel” über ei-nen Promi-Chirurgen, der laut Nach-richten-Magazin “Menschen ohnemedizinische Indikation an der Wir-belsäule operiert” und sich jetzt einerKlagewelle ehemaliger Patienten ge-genüber sieht. Unseren Beitrag überdiesen “Doktor” und seine Klinikhaben wir nach weiterer Klärung derSachlage dann auf den Müll gewor-fen. Die Wirbelsäule ist unter ande-rem zuständig für unseren aufrechtenGang und nicht Einnahmequelle fürMöchtegern-Kapazitäten.

Dummerweise ist es immer schwierig,schwarze Schafe zu erkennen – übri-gens auch im Pferde-Bereich. Beson-ders Menschen, die jahrelang unterwahnsinnigen Rückenschmerzen lei-den, sind in ihrer Verzweiflung anfäl-lig für Versprechen geschäftstüchtiger“Götter in Weiß”. Doch wie ist Unse-riösität zu erkennen? Vorsicht ist ge-boten, wenn z. B. Methoden als abso-lute Spezialleistungen dargestelltwerden und hundertprozentige Hei-lung versprechen. Ein weiterer Hin-weis ist, wenn Prominente in die Pro-paganda eingespannt werden, popu-läre Bücher schreiben und durch TV-Talkshows tingeln. Letzter Hinweis:Gepfefferte Rechnungen, die für glei-che Leistungen das Mehrfache bei-spielsweise einer Uni-Klinik auswei-sen. Angesichts der verhandelten Fäl-le können sich Kassenpatienten freu-en: Bei 40.000 Euro teuren Operatio-nen sind sie vor derartigen “erstklas-sigen Behandlungen” geschützt.

M

HRS

Seite 3 NEU.qxd:2 Anzeige, 3 Intern 22.04.2008 11:05 Uhr Seite 29

Page 3: inRide Mai 2008

inRideGaleriePFERDE INDERWERBUNG 64Bis 31. Juli läuft die Aus-stellung “MarkenzeichenPferd” imWestfälischenPferdemuseumMünster.inRide-Tip: Ansehen.

inRideKolumne

NICOLE UPHOFF-SELKE SCHREIBT 58inRideExklusiv: Hinter-gründiges und Feinsinni-ges der erfolgreichstenDressurreiterin der Welt.

Katharina Schaffrath, dasschöne Mädchen von

Seite 1, wurde von HolgerSchupp ins Bild gesetzt.

inRideTITEL

ReportageGUT AIDERBICHL 60Michael Aufhauser ist“Promi des Jahres”, millio-nenschwer und Tierschüt-zer mit Leib und Seele.inRide besuchte den mo-dernen Dr. Dolittle.

IN JEDER AUSGABEIntern 3Gewinnspiel 6 + 7Hintergrund 66Impressum 66

Die schönsten Seiten des LandlebensFrühjahr /Sommer 2008 I 3,80 €

Raffinierte Rezepte

Naturthemen

Liebe Leser: Dieser in-Ride-Ausgabe liegenBeilagen vom Land-wirtschaftsverlag (Lese-probe “Landlust”), vomHeidehotel “Gut Land-liebe” und “ZAHNGE-SUNDHEIT aktuell” derGABA GmbH bei. Wirbitten Sie um freund-liche Beachtung.

inRideReportWie findet man Glück

und Harmonie mitseinem Pferd? 100

Studentenreiter be-antworten

diese Frage.46

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„Die Nutzung einer Aufsitzhilfe ist praktiziertes Horsemanship“

inRide / 5

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PeopleREITEN & RÖSTEN 8Albert und Arthur E. Darbovenhandeln mit Kaffee, liebenrassige Renn- und Polopfer-de und engagieren sich starkfür Kultur und Soziales.

GOLDEN-GIRL 12Caroline Hölzer: Die aktuelleRheinische Meisterin JungeReiter springt einhändig er-folgreich bis S und hat trotzihres Handicaps sehr ehrgei-zige Pläne.

NEWS 16Das Neueste über Bernd Ey-lers, Gabi Boiselle, den “Gold-fever-Diamanten”, das ersteReiterflirt-Paar, die Sexy-Prin-zessin Xenia von Sachsen undvieles mehr – nur in inRide.

TitelStoryREITENMIT RÜCKEN-SCHMERZEN 26Wie prominente Reiter ihreRückenprobleme meistern,Tipps zur Vorbeugung, Hei-lung und die modernen Be-handlungsmethoden.

ShowbizzUWE IN ACTION 24Vom gelangweilten Ehe-mann zum gefragten Trainervon Zirkus-Lektionen: DieKarriere des Uwe Jourdain

CountryLifeDIE HERRIN VONBORGHORST 38Caroline Hatlapa ist österrei-chisches Dressur-Ass mitherrschaftlichemWohnsitz.Den vermietet sie auch anPferde und Urlaubsgäste.

inRideUmfrageWIE DIE REITSTARSURLAUBMACHEN 22Nadine Capellmann mag Ur-laub “kurz, aber dafür öfter”,Isabell Werth bleibt lieber zuHause undMeredithMichaels-Beerbaum will “nicht so oft indie Ferien, aber dafür richtig”.

LifeStyleRAUCHER ODERNICHTRAUCHER 32Ulla Salzgeber raucht gern,Franke Sloothaak fühlt sichgegängelt und IsabellWerthhat es drangegeben – diegroße inRide-Umfragezeigt: Reiter sind die toleran-teren Menschen.

DogHUNDE-LIEBE 54Von Leo-Labs, Hundebäcke-reien und tollen Spiel-Tipps.

Macher&MacherBACK ON TRACK 20Die Marmorstaub-Produktevon Erland Beselin tun Pferdund Reiter gut.

StundenBEI UWE SAUER 42Der Goldmedaillen-Gewin-ner von Los Angeles mit 30Jahren Reiterfahrung hatzwölf Pferde bis Grand Prixausgebildet. sein Markenzei-chen ist das feine Lächeln.

Profil

STILLER SPONSOR 50Der Boss von Tesch-Inkasso,Siegward Tesch, liebt es – beialler Bescheidenheit – groß.Davon profitieren auch dieEmpfänger seiner Spenden.Der jüngste Coup: “GutLandliebe”, ein Heidehotelfür Reiter.

INSIDE inRideINSIDE inRideFotosBarbaraEllenVolkmer/PowerPlate/Privat/Koelnmesse

PATRIK FICHTE(“Meine wunderbareFamilie”) lockt Millio-nen vor den Bild-schirm. Entspannungfindet der Schau-spieler beim Reiten.Und spannendePläne fürs Renten-alter hater auch. 14

1 / MAI 2008 • Digital auch im Internet unter www.inRide.de

InRideEXKLUSIV

Isabell Werth, Ankyvan Grunsven und Kyra

Kirklund – wie unsere

Dressur-Ladys Mode ma-

chen. Die neue Früh-jahrs- und Sommer-

kollektionSeite 34

inRideFASHION Der Polo-Look ist Must-Havedes Sommers. Die aktuellen Kollektionender klassischen Hersteller und Style-Tipps. 36

4 / Ausgabe 1 • 2008

4 Inhalt, 5 Anzeige NEU 28.04.2008 9:20 Uhr Seite 2

Page 4: inRide Mai 2008

inRide / 7

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6 / Ausgabe 1 • 2008

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Page 5: inRide Mai 2008

inRide / 9

inRidePEOPLE

Die Darbovens: Bei Kaffeehaben sie immer eine gute Idee.

FotosDarbove

n

Albert Darboven – derKaffeekönig – ist eine au-ßergewöhnliche Persön-lichkeit und seine Talentesind so vielseitig wie seineEngagements: Er ist Pfer-dezüchter und Polospieler,Unternehmer und Kreati-ver, Rührei-Fan und Hob-bybastler. Aber vor allemsetzt er sich unermüdlichfür soziale Gerechtigkeit,kulturelle Themen undseine HeimatstadtHamburg ein.

8-10 Darboven• 24.04.2008 15:34 Uhr Seite 3

8 / Ausgabe 1 • 2008

RöstenundReiten

ALBERT & ARTHUR E. DARBOVEN

Die Darboven-Männer habenseit Generationen zwei Leiden-schaften: Duftende Kaffeeboh-nen und edle Pferde. Die StoryVON WERNER LANGMAACK

N IHREN MASSGESCHNEI-

DERTEN Anzügen mitweißen Einstecktüchleinund dezent gemusterten

Krawatten wirken sie wieMusterbeispiele des Typusehrbarer Hamburger Kauf-mann. DieDarbovens: SeniorAlbert (71) und sein desi-gnierter Nachfolger an derSpitze derUnternehmens Ar-thur (43).Wie ihre Vorfahrenhandeln sie mit Kaffee, enga-gieren sich sozial, fördernKultur – und beschäftigensich mit Pferden. „Schon un-ser Gründer Johann-JoachimDarboven fuhr im 19. Jahr-hundert tagtäglich mit derPferdekutsche quer durch dieStadt in den Betrieb“, zitiertAlbert Darboven aus der Fa-milienchronik. Pferde gehör-ten von Anfang an dazu, baldauch Rennpferde.Die ersten Siege gelangenTrabern aus dem damaligen„Gestüt Hammonia“, dessenbraun-weiße Farben späterauf das Gestüt Lasbek über-gingen, das einer anderenKaffee-Dynastie gehört: DerFamilie Herz („Tchibo“).„Meine Tante Gertrud rittDressur, kann ich mich erin-

nern“, erzählt Senior Albert,der von Freunden nur „Atti“genannt wird. „Pferde gehör-ten immer zur Familie, undso sprang diese Leidenschaftzwangsläufig auch auf michüber.“ Er selbst spielte jahr-zehntelang Leistungspolo.Mit einem britischen Teamgewann er 1971 in Windsorden begehrten „Holden andWhite Cup“. Turniersiege inFrankreich, Irland, Italienund Kuala Lumpur kamenhinzu. Zweimal wurde AlbertDarbovenDeutscherMeister.Mit dem ja nicht ganz unge-fährlichen Sport hat er vorein paar Jahren aufgehört, sodass er heutzutage fast niemehr im Sattel sitzt. Mor-gendliche Ausritte nachGuts-herrenart sind nicht sein Plai-sier, „eher schon würde ichdann ein wenig joggen“.Mit Sachverstand und Akri-bie widmet er sich stattdes-sen der Pferdezucht, na-mentlich von Vollblütern.Das Gestüt IDEE ist ein Be-griff im deutschen Galopp-rennsport, nicht zuletzt da-durch, dass der Hengst PikKönig 1992 den Derbysiegvor 40.000 begeisterten Be-

IArthur E. Darboven wuchs

in El Salvador auf und hat

später in Guatemala,

Mexiko und Kolumbien

gelebt. Dort lernte er

arm und reich persön-

lich kennen. Soziale

Verantwortung istihm selbstver-

ständlich.

RöstenundReiten

8-10 Darboven• 24.04.2008 15:34 Uhr Seite 2

Page 6: inRide Mai 2008

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wechslung.

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Restaurantfür PferdeRestaurantfür Pferde

Kraft- und Raufutter-Portionierwagen derSchwarz Transport-

gerätefabrik machenpferdegerechtes Füt-

tern kinderleicht.AS RICHTIGE PORTIONIEREN vonHeu, individueller Kraftfutter-Ra-

tionen und Zusatzfutter gibt in vie-len Ställen Anlass zu Ärger bei Stall-betreibern und Pferdebesitzern. Malwird zu viel, mal zu wenig und häu-fig nicht richtig gefüttert. Da weißdie Aushilfe nicht Bescheid, da än-dert sich die Boxenbelegungen, Füt-terungspläne fehlen oder werdennicht gelesen. Aber selbst bei opti-maler Betreuung dauert der Fütte-rungsvorgang oft so lange, dass diewartenden Pferde unwirsch gegendie Boxenwände schlagen und sichverletzen. “Im Restaurant würdekein Koch das Essen erst am Tisch zu-bereiten. Die angerichteten Tellerkommen für die Gäste zeitgleich,sonst gibt es Ärger”, erklärt AntonBöck die Grundlage seiner Erfindungder Futter-Portionierwagen. Der60-jährige Ex-Vielseitigkeitsreiter ausdem Allgäu, von Beruf Entwickler inder Metallbranche, tüftelte schon 35innovative Ideen rund um’s Pferdaus – mit Gebrauchsmusterschutzund Patenten. “Die Portionierwagenwerden in aller Ruhe in der Futter-kammer gefüllt. Selbst unkundigeHelfer können die Portionen dannzum gewünschten Zeitpunkt vertei-len und 20 Pferde in fünf Minutenfüttern. Eine Erleichterung für Pferdund Mensch.”

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TRA N S PORTG E R ÄTE FABRI K

Seite 11 PROMO SCHWARZ • 28.04.2008 10:18 Uhr Seite 3

10 / Ausgabe 1 • 2008

suchern auf der Heimatbahnin Hamburg-Horn erstritt.„Pferde sind gelehrig, sauberund stattlich, der Menschkann mit ihnen schmusenoder sich draufsetzen, um sichfortzubewegen“, schwärmt„Atti“ über die Vielseitigkeitdieser Tiere. Als Partner beimPolo müssen sie während desSpiels ständig erahnen, wel-che Wendungen bei der Jagdnach der Kugel erforderlichsind.Mitunter geben sie sogarselbst die Richtung vor.

Sohn Arthur fasziniertenschon als Kind die Vierbeinerund alles, was die Älteren mitihnen anstellten. Die Folge:„Ich habe angefangen zu rei-ten, sobald meine Beine langgenug waren, mich auf einPony zu schwingen.“ Als erfünf wurde, bekam er ein aus-gemustertes Polopferd, mitdem er über die Äcker presch-te: „Ich kannte nur einMotto:schnell, schnell, schnell.“ DenElan bremste vorübergehendein Sturz, bei dem er schmerz-haft unter das Pferde geriet.In die Pferdezucht mischt ersich nicht ein: „Ich finde, esmüssen nicht überall zweiDarbovens dabei sein.“Gleichwohl bewundert er sei-nen Vater für das Engage-ment, mit dem der die Ver-schönerung und Professiona-

lisierung des Gestüts betreibt.Dort, im Hamburger Elbvor-ort Rissen, stehen 60 Pferdeauf ebensoviel Hektar Land –neben den Polopferden desJuniors auch Mi Emma, eineder schnellsten Stuten Eu-ropas. Auf der britischen No-belrennbahn Royal Ascot be-legte sie unter den Augen derQueen im vorigen Jahr einenglänzenden zweiten Platz.Das Ganze ist natürlich einkostspieliges Vergnügen. Zah-len nennt Albert Darbovennicht: “Ich sage immer, nurarme Leute rechnen. Es istauch nicht das Geld, waszählt, sondern die Freude. Au-ßerdem leben vieleMenschendavon, dass ich das Gestüt be-treibe, vom Pfleger über denTierarzt bis zum Schmied.“Die Enkelkinder Johann (9)und Anna (11) sind ebenfallsschon wild auf Pferde. IhrenVater Arthur reizt amPolo be-sonders die „Männlichkeit“,die der Sport erfordert: „Manmuss alles geben, sonst hatman keine Chance.“ Auchwenn er Polo nicht mit einemso ausgeprägten Ehrgeiz be-treibt wie der Vater, ist es ihmdoch Elixier. Bei einemMatchtanke er mächtig mentaleKraft, berichtet der Junior, sodass er nach Spielschluss stetsausrufen möchte: „SämtlicheProbleme zu mir: Ich löse siealle!“ inRide

inRidePeople ALBERT & ARTHUR E. DARBOVEN

lbert Darboven widmet sich seit mehr als 25 Jahrender Pferdezucht. Die erste selbst gezüchtete Stute

kam 1971 zur Welt. Ein Jahr später feierte Hengst Horst-Herbert, den er als Jährling gekauft hatte, in Hamburg-Horn den ersten Sieg für das Gestüt Idee und demangegliederten Rennstall Darboven. GewinnreichsterVollblüter ist der 1993 geborene Power-Flame, der bis insAlter von sieben Jahren Spitzenleistungen bringenkonnte und demGestüt 331.522Euro eingalop-pierte. GroßerWert wurde imGestüt auf dieZucht erstklassi-ger Hindernis-pferde gelegt.Herausragendwar der Wallach Kifti, der international siegte. Hinder-nis- oder Seejagdrennen empfindet Darboven als „einStück Kultur des Rennsports“. Auch an Trabern beteiligtsich der Kaffeekönig zuweilen. Im Moment ist sein Stolzdie Stute Little Lucie. Darboven amtiert seit vielen Jahrenals Vizepräsident des Hamburger Rennclubs. Er ist Grün-der und Vorstandsmitglied der Vereinigung für Trab- undGalopprennsport Norddeutschland.Das Kaffeeimperium wurde 1866 gegründet. Atti Darbo-ven führt es in der vierten Generation. Zur Firmengruppegehören zehn Tochterfirmen in sechs europäischen Län-dern. Alleine in Deutschland beschäftigte der Familien-betrieb über tausend Mitarbeiter. Die bekanntestenMarken sind „IDEE Kaffee“, „Eilles“ und „Mövenpick“.In TV-Werbespots verbürgt sich der Chef gern persönlichfür die Qualität seiner Produkte. Seine Lebenserinnerun-gen hat Albert Darboven mit Unterstützung des Ham-burger Journalisten Jens Meyer-Odewald unter dem Titel„Aus Freude am Leben“ veröffentlicht (Verlag Die Hanse,2004, 252 Seiten, gebunden, 24,90 Euro).

ZÜCHTER-FREUDENA

Die Freude zählt

Die Darbovens: SeitGenerationen vernarrt

in Pferde.

8-10 Darboven• 24.04.2008 15:34 Uhr Seite 4

Page 7: inRide Mai 2008

12 / Ausgabe 1 • 2008

GOLinRidePeople CAROLINE HÖLZERinRidePeople CAROLINE HÖLZER

Mit einer Hand lockerzum Erfolg: CarolineHölzer ist aktuelle

Rheinische Meisterinder Jungen Reiter

KonzentriertesMetern desParcours vorder S-Prüfung.

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12-13 caroline ho?lzer• 21.04.2008 10:41 Uhr Seite 2

inRide / 13

”Ohne viel Mühe siegen” ist nicht die Art von Caroline Hölzer. Wie sie trotzHandicap erfolgreich S-Springen reitet, beschreibt JULIANE KINAST.

OCH IN DER SCHLEUSE

zumParcours lacht Ca-roline Hölzer mit ihrer

Begleiterin und demmitgerei-sten Sponsor. Aber ihr Ge-sicht verrät stets ihre Konzen-tration. Nur Konzentration.Keine Anspannung. Sie reitetein, galoppiert an. Ihr Ge-sichtsausdruck verändert sichnicht, als sie auf den erstenSprung zureitet, nicht beimzweiten, dritten Sprung –nicht beim zweiten, drittenAbwurf. Ihre Zügelführung istlocker, kaum anders als aufdem Abreiteplatz. Mit einerhohen Fehlerzahl reitet sieaus dem Parcours, lobt ihreStute Rizibizi, nickt ihremVater lächelnd zu: „Immer-hin! Sie war ruhig.“Das ist auch Caroline: ruhig.Gespenstisch ruhig für eine19-Jährige. „Ich kann Stressnicht haben“, lachte die Blon-dine eine Dreiviertelstundevor ihrem Start bei einemGlas Wasser im Bierzelt. DiePferde standen da noch im-mer dösend im Hänger – inletzter Reihe auf dem großenParkplatz, fernab der Hektik.Im ersten Wettkampf sollte

sich „Rizi“ ohnehin nur ein-springen, damit sie spätercooler ist. Sie muss ja zu ihrerReiterin passen.Ihre Ruhe ist vermutlich Ca-rolines Erfolgsrezept. Undihre Pferdeliebe. Sie zieht der-zeit siegend über die Turnier-plätze. Dabei fehlt ihr vonGeburt an die linkeHand. Diejunge Frau wickelt sich denZügel um das Handgelenk –und schafft so jeden S-Par-cours. Oft hat sie Anfragen, imBehindertenreiten zu starten.Da könnte sie es ohne vielMühe ganz nach oben schaf-fen. Bis aufs Olympia-Trepp-chen. Aber ohne Mühe, daswill Caroline nicht. „Ichwill esrichtig machen!“ Schließlichschaffe sie auch die zweihän-digen Reiter. Das hat siejüngst bewiesen: Sie ist amtie-rende Rheinische Meisterinder Jungen Reiter.

Gern spricht Caroline nichtüber diese Behinderung,durch die sie sich nicht behin-dert fühlt. Oft legt sie ihrerechte Hand über den linkenArm, versteckt ihr vermeintli-

ches Handicap. Nicht ausScham. Es soll bloß keineRolle spielen. Lieber sprichtsie über ihre Pferde. Die spie-len eine Rolle.Carolines Eltern hatten mitPferden nichts amHut. Trotz-dem sind die Hölzers inzwi-schen zu einem erfolgreichenFamilien-Team im Reitsportgeworden. Die Tochter hatihre Eltern erzogen. Sie unter-halten nicht nur CarolinesPferde, sondern haben jetztauchmit der Zucht begonnen.„Wenn man so viel in denSport investiert wie Caro undsolche Leistungen bringt, daist man schon stolz“, sagt ihrVater. Immerhin hat auch erein eigenes Pferd: Carolineserste Stute German Girl.„Aber nur zum Schmusen!“Auf dem Wolfshof bei Kölnhat Familie Hölzer ein Heimgefunden, dass passt: ein ganzentspanntes. „Wir sitzen oftabends zusammen, grillenoder fahren zum Italiener“,erzählt Caroline. „Und ichfinde immer mal zwei, dreiMädels, die mit mir ausrei-ten.“ Ein bisschen Abwechs-lung braucht sie schließlich –

sie ist ja noch jung. „Mit mei-nem Papa fahre ich oft zumFC“, enthüllt die junge Reite-rin ihre Fußball-Liebe. Feiernmit Freunden muss natürlichauch sein: „Nur nicht vormTurnier!“ Da ist Caro eisern.Dafür kommen ihre Freundeoft genug mit. Als Fans, nichtals Fachpublikum.Die wenig-sten reiten. „Das ist besserso“, findet Caro.

Sie reitet mehr als genug.Fünf Pferde, die S gehen, hatsie zurzeit. Ihr Liebling ist derHengst Damhus Chmel, mitdem sie Rheinische Meisterinwurde. „Der wird nie mehrverkauft“, verspricht Caroline.Auch ihre Reitermädels vomWolfshof dürfen ihn reiten.„Sie können meine Pferdeauch für Turniere nehmen“,meint Caro unbekümmert. Siehat echte Fans zu Hause. Die13 Jahre alte Kimberly ist beijedem von Caros Turnierendabei, versorgt Pferde undReiterin. „Ich lerne viel vonCaro. Sie hat immer Geduld –auch auf den Turnieren“,schwärmt das Mädchen.Selbst die Sponsoren drückenCaroline auf fast jedem Tur-nier persönlich die Daumen.Ein Zehn-Stunden-Tag zwi-schen Training, Turnieren,Unterricht, Zucht und Pferde-wirt-Lehre ist normal in Caro-lines Leben. Aber: „Es machtmir riesig Spaß, mit Pferdenzu arbeiten.“ Und sie hat einegroße Reiterfamilie gefunden,in der sie Ruhe und Krafttankt. Für viele Herausforde-rungen, die noch auf sie zu-kommen werden. inRide

In der Ruhe liegt die Kraft

LDEN-GIRL

Große Ziele

Heile Familie

N

EntspanntesPläuschchen.

Lob für Rizibizinach der Fehler-Runde, “weilsie wenigs-tens ruhigwar”.

12-13 caroline ho?lzer• 21.04.2008 10:41 Uhr Seite 3

Page 8: inRide Mai 2008

inRide / 15

an der Ostsee. “Ich bin ein Kindder Küste. Wasser ist mein Ele-ment. Wenn ich aufs Wasserschaue, werde ich ruhig, da kom-me ich runter vom Stress.”Bei aller Freude an Familien-Se-

rien im Fernsehen: Ein Familien-mensch ist Patrik nicht. Er meint,dass der Freundeskreis die Familiedes 21. Jahrhunderts ist. “Ich habeso sieben, acht beste Freunde. Wirhaben sogar schon Pläne für dasAlter: Wir wollen ein großes Hauskaufen, wo wir gemeinsam altwerden. Jeder soll seine eigeneWohnung behalten. Aber wir wä-ren dann nah beieinander undkönnten für uns sorgen, wenn ei-ner krank oder pflegebedürftigwürde.” Dieses tolle Modell hat Pa-trik bei älteren Freunden abgeschaut,die er liebevoll seine „Sherry-Clique“nennt. inRide

“Im ZDF-ZweiteilerMeine wunderbareFamilie stehe ich beiTanja vor der Haustür. Sie machtauf und begrüßt mich mit einemlang anhaltenden Schwall vonBeschimpfungen. Stark: Siemusste eine Unmenge Textlernen – ich musste nur

klingeln.”

ReitstallRosencarreeReitstall

Rosencarree

Das Zitat

Den Zuchtstall Rosenhof bzw.Pensionsstall Rosencarree imkleinen Ort Schäpe im Land-kreis Potzdam-Mittelmark be-treibt die gebürtige Rheinlän-derin Silke Pelzer seit gut zehnJahren. Auf dem Anwesen ste-hen rund hundert Pferde. Diestudierte Diplom-Biologin undPferdewirtschaftsmeisterin,Ausbilderin und selbst Dressur-reiterin bis Klasse S: "Unserenach vorn offenen Boxen sindhell und gut durchlüftet. Diemeiste Zeit des Tages verbrin-gen die Pferde auf großenPaddocks, wo sie soziale Kon-takte zu ihren Artgenossenpflegen können."Infos: www. rosencarree.de

Silke Pelzer

14 + 15 Patrik Fichte 23.04.2008 15:47 Uhr Seite 3

Wenn Patrik Fichte im Fernsehen läuft, sind ihmhohe Einschaltquoten sicher. inRide sprach mitdem begeisterten Reiter und TV-Star.

LS DAS TRAUMPAAR PATRIK

FICHTE und Tanja WedhornMitte März auf den Bild-

schirm zurückkehrte, war die Quo-ten-Verteilung klar: “Meine wunder-bare Familie” war deutlicher Siegerdes Abends und ließ mit 6,65 Millio-nen Zuschauern (18,5 Prozent Markt-anteil) sogar den RTL-Action-Thriller“Das Papst-Attentat” mit Heiner Lau-terbach hinter sich, den nur 3,58 Mil-lionen Menschen sehen wollten.Zu seinen liebsten Hobbys zählt Pa-trik das Reiten. Dazu kam er durchseine Zwillingsschwester. “Melaniwollte als Kind reiten. Und da mussteich eben mit, als Zwillingsbruder. Sobin ich übrigens auch zu Ballettstun-den gekommen.” Die Zwillinge gin-gen dann vier Jahre zum Voltigieren.“Danach war aber erst einmal Schlussmit der Reiterei. Erst bei Dreharbei-

ten in Kanada hat es mich wieder ge-packt. Ich musste in der Rolle reitenund der Reittrainer fragte mich, obich mich schon mal mit dem Pferdvertraut machen wollte. Ich spürteeine Verbindung zu dem Tier, wirwaren sofort ein Team.”Patrik war fasziniert von der ameri-kanischen Reitweise, wo die Tiereohne Gerte und Sporen nur auf dieGeräusche des Reiters reagieren. “Ichstieg also auf und schon ging’s los.Wir sind im Galopp über die Präriegeprescht und es hat mich richtiggeflasht, da war dieses unglaubli-che Gefühl von Freiheit.”Seitdem reitet er wo und wannimmer es geht. Aber ein eigenes Pferdkann Patrik aus Zeitnot nicht an-schaffen. Die kurzen Pausen zwi-schen den Dreharbeiten nutzt er amliebsten in seinem kleinen Häuschen

inRidePeople PATRIK FICHTE

Quoten-KönigQuoten-König

14 / Ausgabe 1 • 2008

A

Patrik Fichte und Freundin Tina Frywährend einer Drehpause zu dem

ZDF-Zweiteiler “Meine wunderbareFamilie” im Reitstall Rosencarree.

Fotos und Text Barbara Ellen Volkmer

Viele nennen ihnden Richard Geredes ZDF. Der begei-sterte Reiter PatrikFichte sieht das ge-lassen: “Ooch, es

könnte schlimmeresgeben, oder?” AuchApfelschimmel Beaubleibt cool, wennder TV-Star wie einCowboy (rechts) mitdem Sattel auf derSchulter kommt.

14 + 15 Patrik Fichte 23.04.2008 15:47 Uhr Seite 2

Page 9: inRide Mai 2008

GABRIELE BOISELLE

HOLGER SCHUPP

Auf Foto-Safari

Prinzessinin Pose

abriele Boiselle, Starfoto-grafin der Pferdeszene

mit eigenem Verlag in Speyerfür hochwertige Tier-Kalen-der hat eine neue Leiden-schaft. Sie organisiert exklu-sive Reisen für Foto- undPferde-Adventure. Mit enor-mem Erfolg. “Dabei ist dieVermittlung der richtigenFoto-Technik fast Nebensa-che. Die Teilnehmer erlebendie Pferde hautnah und be-kommen durch einzigartigeErlebnisse fast spirituelleErkenntnisse”, schwärmtBoiselle. Auf 13 Reisennimmt sie dieses Jahr In-teressierte mit, öffnet ihnenTüren dank ihrer langjähri-gen internationalen Connec-tions. Das volle Programmauf www.editionboiselle.de

hr bürgerlicher Name ist Xenia GabriellaFlorence Sophie Iris Prinzessin von Sach-

sen Herzogin zu Sachsen. Am 20. August1986 in Düsseldorf geboren, gibt dieBlondine als Beruf “Sängerin und Prin-zessin” an. Model könnte man hinzufü-gen, so wie sie für inRide-FotografHolger Schupp im weißen Saal des Rat-hauses von Aachen posierte. Der Ein-druck des zarten Modepüppchenstäuscht. Das Prinzesschen ist begeisterte

Reiterin (ritt viele Jahre auf derAnlage von Vielseitigkeitskader-Reiter Theo Leuchten in Ratingenund sucht zur Zeit ein neuesPferd). Die Prinzessin liebt PS injeder Form: Ob Schnellboot oderMotorrad – die wilde Xenia lässtes immer gerne richtig krachen,Hauptsache schnell und abenteu-erlich. Der Film vom Foto-Shoo-ting ist auf www.schupp.de anzu-

sehen. Xenias Homepage: www.xenia-vonsachsen.com.

Schrott-Schönheit

Sexy Xenia:die begeis-

terte Reiterinposierte fürinRide als

cooles Model.

Besondere Momente:Ob zwölf Tage in Süd-afrika oder ein Schnup-pertag im PonyparkPadenstedt: GabrieleBoiselle kann Menschund Pferd begeistern.

iese imposante Pfer-de-Skulptur (Requiem

for a deat Pony” vonLaurent Mellet) ent-deckte inRide-Mitarbei-terin Catharina Lübbeim Skulpturenpark derlitauischen HaupstadtVilnius (55 Hektar, 90Kunstwerke aus 29 Län-den) im geografischenMittelpunkt Europas.

I

D

G

Kunst im Mittelpunkt

inRide / 17

16 – 17 People_neu 21.04.2008 13:52 Uhr Seite 3

16 / Ausgabe 1 • 2008

PeopleNEWSPeopleNEWS

PFERDE-FOTOGRAF EYLERS

Wiehern beimShooting

ernd Eylers zählt zu den Ikonen der Hengste-Foto-grafen. Ein Geheimnis verriet der gelernte Pferde-wirtschaftsmeister, der als "Das Auge" bezeichnet

wird, jüngst in einem NDR-Filmbeitrag über ihn. Erkann wiehern wie ein Pferd und bringt so die Aufmerk-samkeit und Schönheit seiner Fotomodelle unnach-ahmlich in den Kasten. "Nach einer Session sind meineStimmbänder dann lädiert." Die zweite große Liebe desTop-Fotografen gilt dem Federvieh. So präsentierteEylers sich exklusiv für inRide ganz vertraut mit zweiGänsen auf dem Arm vor dem originellen Herzchen-Hühnerhaus neben einer Fury-Statue auf seinem Anwe-sen in Hude. Wie einst Konrad Lorenz zog Eylers Wild-gänse auf und ging mit ihnen schwimmen.

Exclusive für inRide!Bernd Eylersvor seinem verrückten Hühnerhaus.

B

Bernd Eylers vor sei-nem Hühnerhaus.Mehr über den be-

rühmten Pferde-Foto-grafen finden Sie

unter www.eylers.deund www.horse-

gate.com

16 – 17 People_neu 21.04.2008 13:52 Uhr Seite 2

Page 10: inRide Mai 2008

CHRISTINE STIBIS TRAUM

KrebshilfeKrebshilfeanz leise wurde es in der Olympia-halle in München, als Ludger Beer-

baum den “Goldfever“-Diamantenzugunsten der Deutschen Krebshilfe anChristine Stibi übereichte. Die Charity-Versteigerung, die 27.000 Eurobrachte, war eine Initiative von LudgerBeerbaum, der Firma Semper Fides undden Familien Becker undWinter-Schulze. Jährlich erkranken in Deutsch-land 420.000 Menschen an Krebs – soauch die Mütter von Ludger Beerbaumund Christine Stibi. „Die Krankheitmeiner Mutter kam ganz plötzlich. Ichlebte glücklich mit meiner Familie inden Arabischen Emiraten und organi-sierte dort Reitturniere. Dann dieseschreckliche Diagnose”, so Stibi. Die

Wiesbadenerinwünscht sich, dassder goldgelbe Einka-räter aus dem Haar-kleid von BeerbaumsErfolgspferd Goldfe-ver auf Reisen gehensoll, um noch mehrfür die Krebshilfe zu

sammeln. Stibi: "Mein Traum wäre es,wenn dann auch nur ein Mensch seineMutter nicht durch Krebs verliert.“

uf der Internetseite reiterflirt.eu istschwer was los. Über 600 Reiter und

Reiterinnen chatten bereits hier online(siehe inRide 3/2007). Gesucht und ge-funden haben sich Corinna und Harry –das erste Paar – glücklich, verliebt, pfer-debegeistert! Corinna Zweck (33), Gymna-siallehrerin für Englisch und Französischin Dinkelsbühl lebt in Wendelstein, reitetihre 17-jährige Stute Sorca freizeitmäßig.Ihr Traumprinz: HaraldManzinger, 48, ge-bürtiger Österreicher, der seit fast 40Jahren in Mittelfranken lebt. Der IT Be-rater ist so oft es geht mit seinem 14-jäh-rigen Wallach Pico, der früher M-Sprin-gen ging, im Gelände. Mitte Juli 2007hatten Harry und Corinna den Reiterflirtentdeckt. Nach einigen Mails das ersteDate im Biergarten, wo es funkte. Harryüber Corinna: „Sie ist unkompliziert.“Corinna steht auf Harrys Humor. Am 13.Oktober ritten beide eine Jagd. Da wuss-ten sie: “Wir gehören zusammen“.

Fanden sich überden Internet-Rei-terflit: CorinnaZweck und Ha-rald Manzingersind das erste

glückliches Paardes Forums.

LudgerBeerbaumüberreichtChristineStibi den

Diamanten.Beide

kämpfenfür die

Krebshilfe.

INTERNET- REITERFLIRT

Das 1. Paarim GlückDas 1. Paarim Glück

G

A

Europa-Direktorin

Fußballund PferdeIm Damen-Fußball ist siedie Nummer eins. KerstinStegemann istzudem begeis-terte Reiterin,steigt täglichin den Sattel.Beim Früh-jahrsturnier in Gahlenzeigte die 30-Jährige ausRheine, wieFußball undPferde kompa-tibel werden.Eine Premiere,die zigtausendZuschauer begeisterte.Die Berufssoldatin reitetjeden Tag ihreeigenen vierPferde, einPony aus Ju-gendzeitenhat sie auchnoch.

inRide / 19

Trickpferde-Trainerin KarinTillisch aus Sasbachwaldenim Schwarzwald wurdevon der Quarter Pony As-sociation USA zum "Euro-pean Director" ernannt.Ihr eigener Quarter Pony-Hengst Blues Starlight ge-hört zu den weltweiterfolgreichsten Vertreternseiner Rasse. Um die Zuchtin Deutschland voran zubringen, hat sie ein Leih-stutenprogramm ins Lebengerufen, an dem auch wes-terngetypte Stuten ande-rer Rassen teilnehmen kön-nen. Infos: www.quarter-pony.de

Karin Tillisch

Europa-Direktorin

18 – 19 People NEWS••• 23.04.2008 16:02 Uhr Seite 3

18 / Ausgabe 1 • 2008

JÜRGEN SCHERGJÜRGEN SCHERG

ER LÄUFT UND LÄUFTER LÄUFT UND LÄUFTenn Obersattelmeister JürgenScherg die Hengste des Landge-stüts Warendorf an der Hand

traben lässt, kann den Beschälernschon mal schneller die Luft ausgehen,als ihrem Vorführer. Normal ist es um-gekehrt. Scherg, der dieses Jahr 45Jahre wird, und zuständig für dieDeckstelle Wickrath ist, betreibt dasCrosslaufen, ist darin bereits zum zwei-ten Mal Westfälischer Meister. Bei die-

ser Marathon-Art für Extra-Harte gehtes schon mal 30 Kilometer über Stockund Stein querbeet, nach schnellenRunden in der Bahn und auf Straßen.“Ich trainiere sechs Tage die Woche,laufe da 100 Kilometer zusammen.Rund um Warendorf ist das hügeligeGelände besonders gut für Bänder undSehnen”, verrät Scherg, der als “Se-nior” alle zwei, drei Wochen gegenProfis und Halbprofis antritt.

Rechnet sich reelle Chancenfür die EM und WM aus: Jür-gen Scherg kam bei der Bun-

deswehr ans Laufen, fing nach15 Jahren Pause vor acht Jah-

ren wieder an. Ein Sehnenabriss 2007 konnte seinenEhrgeiz nur kurz stoppen.

Scherg imDienst mitdem west-

fälischenHengst Fillis

von Ferra-gamo, derim Natur-

sprungdeckt.

PeopleNEWS

W

Der Friesenpapst

Günther Fröhlich

TierischverrücktGünther Fröhlich, Erfin-der des Zauberwaldsund Motor fast aller ak-tuellen Messe-Shows,hat mit Hilfe von Pferde-sportjournalistin Corne-lia Dreyer-Rendelsmannsein ungewöhnlichesLeben aufgeschrieben.Vom sächsischen Bauern-kind zum Aldi-Geschäfts-führer und Friesenpapst.“Mein tierisch verrücktesLeben” ist seine Biogra-phie. Höhen und Tiefeneines Mannes, der mitprofessionellen Showsund sensationellenStunts wie mit der sprin-genden Kutsche in derPferdeszene immer wie-der Maßstäbe setzt. Einepackende und für jedenMut machende Ge-schichte. Infos: www.ge-stuet-glimbach.de

Fotos Metz/Slawic/Wu-Wei/Irene Busen/Stefan Schwenke/Kuhn – Dokumentation ILLU-Medien

18 – 19 People NEWS••• 23.04.2008 16:02 Uhr Seite 2

Page 11: inRide Mai 2008

fürMenschen, Gelenk-Gama-schen für beide. Bevor derMediziner sich darauf einließ,wurden Wirkung und Pro-dukte in diversen Versuchengetestet. Die Erfolge über-zeugten ihn endgültig für dasGeschäftskonzept. “Es folgtenVersuche mit 120 Patienten,die Beschwerden mit Tennis-arm bzw. Ellbogen und Ar-throse in denKnien hatten. 70Prozent zeigten Verbesserun-gen”, so Beselin.

Die Wirkung bei Menschenbrachten ihn wiederum perZufall zumPferd. “Der schwe-dische Trabrenn-Promi StigH. Johansson fuhr nach sei-ner eigenen Behandlung ei-nenWeltrekord, war total be-geistert, und brachte uns aufdie Idee, die Technologie auchbei Pferden einzusetzen“.Erste Resultate: “Ein 19-jähri-ges Polizeipferd hatte nacheinem Leben mit geschwolle-nenBeinen nach nur dreiWo-chen schlanke Gliedmaßen.Ein anderes Pferd, das mitFesselträgerentzüngung zumSchlachter sollte, wurde eben-falls wieder fit”.Doch es kam noch besser: “Esgab in 34 Jahren nur zweiPferde in Amerika, die die“Triple Crown” gewannen.Das Problem bei dieser Prü-fung ist die enorme Strapazeund die kurze Erholungs-phase dazwischen. Bei beidenRennpferden wurde die rege-nerierendeWirkung vonBackon Track genutzt.” Beselinstolz: “2005 inKentucky hattedas Pferd mit den schlechte-sten Chancen seit 101 Jahrengesiegt. Der Grund: Wir hat-ten das Rennpferd fünf Tagelang von Kopf bis Fuß in un-sere Produkte eingepackt.”Zur Referenzliste in Deutsch-land zählen namhafte Reiterwie Ingrid undMichael Klim-ke,MeredithMichaels-Beer-baum, Ludger Beerbaum,Isabell Werth und Kader-Tierarzt Dr. Björn Nolting,die begeistert sind. inRide

inRideerprobt

Das Polohemd wärmtwehe Rücken und sieht

gut aus.

Die Back on Track-Stall-boots “behandeln” das

Pferd in der Box.

Sprunggelenks-Scho-ner: sitzt gut, Gelenkwurde direkt dünner.

Der Renner: EleganteSocken sorgen für

warme Füße.

So fühlt sich der Dalmiauch bei Hundewetter

pudelwohl.

FotosIrinaLudew

ig

Zufallsprodukt

20 + 21 Back on Track• neu• 21.04.2008 11:10 Uhr Seite 3

20 / Ausgabe 1 • 2008

Ein Arztauf China-Spur. . .

Ein Arztauf China-Spur. . .

ERLAND BESELIN

Gesund mit Marmorstaub: ErlandBeselin macht mit einer alten China-Weisheit Furore. VON IRINA LUDEWIG

R HAT ETWAS ÄHNLICH-

KEIT mit demSchauspie-ler Sky du Mont. Das

feine Gesicht, die spitze Nase,die sensiblen blauen Augen,das gewinnende Lächeln.Zum inRide-Interview in derLandesreitschule Rheinlandin Langenfeld kommt derBoss der schwedischen Er-folgs-Firma Back on Tracklässig-elegant in schwarzenJeans mit offenem, dezentkarriertem Hemd. Topmo-disch-sportlich versprüht er ineinem Mix aus Englisch undDeutsch seinen schwedischenCharme.Erland Beselin ist von Hausaus Arzt. Genauer Anästhe-sist, also Narkose-Fachmannfür Menschen. Vor zehn Jah-ren wechselte der SchwedevomKlinikum in die Pharma-Industrie. Dieser Job führteihn häufig nach China. Hierbekam er per Zufall seine ulti-mative Geschäftsidee.“Wir erhielten ein Gastge-schenk, wie das in Fernost soüblich ist. Das war eine Ge-lenks-Gamasche aus kerami-

schen Materialien. Ein Jour-nalist, der unsere Reise be-gleitete, hatte seit 17 Jahrenstarke Knie-Knorpel-Proble-me. Er testete die Gamaschedirekt in China – und hatteschon bei derHeimreise keineBeschwerden mehr.”Das Geheimnis: “Dieminera-lischen Bestandteile aus Mar-mor-Staub reflektieren mitder Körperwärme Infrarot-strahlen. Infrarot wird seitJahren bei der NASA erfolg-reich eingesetzt –mit 40 Pro-zent schnellerer Heilung beiMuskelkater oder Überan-strengung durch 80 Prozenthöhere Durchblutung.”Der Anfang einer erfolgrei-chen Geschäfts-Idee war ge-boren. Unter dem NamenBack on track (übersetzt: Zu-rück zur Spur) bringt derArzt und Unternehmer ausUpsalla mittlerweile 30 Pro-dukte für Pferde, 40 fürMenschen und drei fürHunde auf den Markt.Führdecken und Gama-schen für Pferde, Matrat-zen, Oberbetten und Shirts

E

Erland Beselin (53): “DiePferde-Ausrüstung ent-

stand auf Anregung begei-sterter Trainer, die die Wir-kung bei sich selbst erfah-ren hatten. Prominente

Reiter, Fahrer und Jockeyswirken an unseren Neu-Entwicklungen mit, ver-bessern sie und wendenunsere Produkte erfolg-

reich an.”

NETCHECKWeitere Infos

www.backontrack.eu

MARKENMACHER&

Back on Track-ChefErland Beselin

20 + 21 Back on Track• neu• 21.04.2008 11:10 Uhr Seite 2

Page 12: inRide Mai 2008

inRide / 23

SYM

PH

ON

IE

der Hengste

SpanischeNacht

te

8.8.08im Landgestüt Warendorf

9.8.08live in concert

Info: www.landgestuet.nrw.de

Kartenbestellung: CM ReimannTel. 01 80/55 44 888 (0,12 Euro/Min.)

oder bundesweit über das CTS Ticket System zzgl. Gebühren

AUBMACHENAUBMACHENMONICA THEODORESCUTurnierstress im Sommer lässt Mo-nica Theodorescus Urlaubsplänekalt. Im wahrsten Sinne des Wor-tes: Sie schwört auf Winterurlaubin der Schweiz. „Wozu soll ich imSommer wegfahren“, fragt dieDressurreiterin achselzuckend.„Da ist es überall sooo voll!“ AufMallorca zu brutzeln, ist nicht ihrTraum, wenn sie im Sommer aufirgendeinem Turnierplatz in denSattel steigt. In diesem Jahr hatMonica ihr Schneetreiben aller-dings abgesagt: Ihre Mutter hat-te eine Operation. „Da wollte ichzu Hause sein. Es gibt wirklichWichtigeres als Urlaub.”Zum Beispiel “ausgezeichnet”zu reiten: Monica Theodorescubekam den Fritz Tempelmann-Gedächtnis-Preis, eine gravierteSilberschale. Der Preis geht anDressurreiter, die auf dem Abreite-platz vorbildliche Arbeit zeigen.Juroren waren Uwe Mechlemund Roland Disterer, die beide bisGrand Prix im Sattel erfolgreichwaren und nun als Richter tätigsind: „Die idealen VorbereitungenMonicas von Whisper auf dem Ab-reiteplatz des InternationalenFesthallen Reitturniers in Frankfurthatten das hervorragende Prü-fungsergebnis im Grand Prix zurFolge.”

ELLEN SCHULTEN-BAUMER„Urlaub? In den letztenJahren nicht…“ AuchDressurreiterin EllenSchulten-Baumer outetsich als 365-Tage-Reite-rin. Der Gedanke ansVerreisen kommt ihrerst gar nicht: Familie und Freundehaben alle selbst mit Pferden zu tun.„Da drängt mich keiner in den Flieger“,lacht sie. Dafür hat sie eine Schwächefürs Shopping – und freut sich deshalbimmer auf die Turniere in Großstädtenwie Stockholm, München und Berlin.„Da gehe ich am Rande immer richtigbummeln“, sagt die Reiterin. Grabbel-tischsafaris können ja auch sehr ent-spannend sein.

MEREDITH MICHAELS-BEERBAUMNicht oft, aber richtig

ist das Motto von Mere-

dith Michaels-Beer-

baum und Ehemann

Markus Beerbaum zum

Thema Urlaub. Nur

über Weihnachten fin-

den sie Zeit, dem heimischen Hof zu

entfliehen. Und zwar ganz weit weg.

Mauritius und die Malediven waren

schon dran, jetzt träumt Meredith von

den Seychellen. „Wir machen immer

viel für unsere Fitness dabei“, beteuert

die Springreiterin. Tauchen, Segeln und

Schwimmen im tiefblauen Karibikwas-

ser fühlen sich aber wohl weniger nach

Arbeit an, als mit jungen Pferden am

Oxer zu trainieren.

Monica im feschen Ski-Outfit mit ihrem Lebens-gefährten Burkhard Ernst

beim Skiurlaub inZermatt.

.

22 – 25 URLAUB/SHOWBIZZ• 23.04.2008 16:12 Uhr Seite 3

22 / Ausgabe 1 • 2008

WOREITSTARSURLAWOREITSTARSURLAWährend wir Normal-Reiter im Sommerurlaub am Strand garen, zerfließenunsere Reit-Profis auf internationalen Turnierplätzen. Wie unsere Stars

Ferien machen, erfragte JULIANE KINAST

HELENA STORMANNS„Pferde sind wie Kinder! Län-

ger als eine Woche kann man

nicht weg.“ Das sagt eine, die

es wissen muss: Helena Stor-

manns ist junge Mutter. Jetzt

muss sie sich nicht nur nach den vierbeinigen

Familienmitgliedern richten, wenn es an die

Urlaubsplanung geht. „Wir richten uns jetzt

natürlich nach dem Kind“, sagt sie. Aber fest

vorgenommen hat sich Familie Stormanns,

auch in diesem Jahr zu verreisen. Aber nicht in

den Schnee. „Ich war ein einziges Mal Ski fah-

ren“, erzählt Helena. „Da habe ich mir direkt

das Knie zerlegt. Nie wieder!“

TONI HASSMANNErholen und Arbeit? Für Spring-reiter Toni Hassmann kein Pro-blem: „Die Turniere sind dochUrlaub“, findet er. Trotzdembesteht er auf einer Woche Fe-rien im Jahr. Und weil es auf den Turnierplät-zen eben doch am schönsten ist, nimmt Tonisogar mal einen Kollegen mit – wie vor einigenJahrenMarco Kutscher auf die Skipiste. Aufdie Pferde kann Toni im Urlaub gut verzichten,Reiturlaub kommt für ihn nicht in Frage.

ISABELL WERTHUrlaub zu Hause ist für Isabell

Werth ein Genuss. „Ich bin so

viel unterwegs, da bin ich froh

um ein Wochenende zu Hause.“

Vor zwei Jahren war die Dres-

surqueen zuletzt eine Woche auf Mallorca –

davor gönnte sie sich ganze zehn Jahre keinen

Urlaub. „Abschalten kann ich doch auf dem

Pferd“, behauptet sie. „Das ist der ruhigste

Platz der Welt. Keiner stört, kein Telefon.“

Wenn sie ihren größten Urlaubstraum aber

doch irgendwann in die Tat umsetzt, sollte sie

Satchmo und Co. lieber im heimischen Stall las-

sen. „Ich will unbedingt mal auf Safari in

Afrika gehen“, verrät Isabell, „und von Löwen

bis Gnus alle Tiere anschauen.“

NADINE CAPELLMANNist Reisejunkie unter den Reitern. Sie fährt schnell noch mal vordem Start der sommerlichen Turniersaison und dann gleich wie-der im September in Urlaub. „Ich bin sehr gern weg“, gibt siefreimütig zu. „Aber lieber kurz und dafür öfter.“ Sonne, Strandund Meer sucht sie an allen Zielen: Ibiza, Südfrankreich, Mal-lorca. „Im vergangenen Frühjahr war ich in L. A.“, zählt sie auf,„und schon zweimal in Südafrika. Ich reise einfach sehr gern.“Jetzt hat es ihr Asien angetan: „Da würde ich gern auch maletwas länger hin!“

inRideUMFRAGE

Fotos Privat/Holger Schupp/Jacques Toffi/EuroStar/Ulrike BelitzWestport Woods Hotel - Katja van Leeuwen Reitferienvermittling

Nadine öffnet ihrprivates Foto-album: Urlaubin Afrika.

22 – 25 URLAUB/SHOWBIZZ• 23.04.2008 16:12 Uhr Seite 2

Page 13: inRide Mai 2008

AS DICKSTE KOMPLI-

MENT bekam er vonder großenMeisterinselbst: "Uwe macht

tolle Arbeit mit seinenSchülern. Pferde undReitersind in absoluter Harmo-nie", so Linda Tellington-Jones über Uwe Jourdain.Bis dahinwar es für den Zir-kuslektionen-Künstler einverschlungener Weg. Erwurde zunächst Kranken-pfleger. Eine Allergiemach-te den Beruf unmöglich undso schulte er um auf Werk-zeugmacher. Die Erfüllungwar das nicht, “weil Kontaktzu Menschen fehlte.”DasSchlüsselerlebnis: UwesFrau Sandra kaufte ihr ers-tes Pferd, Rayana eineAnglo Araberin. Geplantwar ein Kaltblut, aberRayana war Herzenswahl.Wie viele Männner wollteUwewissen, was die Frauenso treiben, wenn sie sichmitPferden beschäftigen. Alsoging er zum Bauernhof, woRayana stand. Hier lebteauch das SchulpferdMassai,toll zu reiten, aber “im Um-gang ein Sausack." Massaihatte schon einige Reitleh-rer über denn Platz gejagt,und die Bäuerin sogar bösegebissen.Jourdains Arbeit mit Pferdenbegann vor elf Jahren – ebenmit diesemMassai. Auf ihmmachte Uwe erste Reitver-

suche. “Ich weiß bisheute nicht, was pas-siert ist, aber wir wur-den dicke Freunde.”Uwe war von Massaiso angetan, dass er ihnkaufte. Im gesegnetenAlter von 21 Jahrenging Massai mit Uwekleine und große Dis-tanzen, “was uns nochviel enger zusammenschweißte.” Doch auchan dem treuen Schul-pferd gingen die Jahrenicht spurlos vorbei,und irgendwann warSchluss mit langenStrecken. Uwe bekam

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Reiterfreuden inder WildschönauIm Reit- und Vitalhotel Wastlhof aktiv urlauben

Reit- und Vitalhotel WastlhofWildschönauerstr. 206, A-6314 Wildschönau/TirolTel. +43-53398247, www.hotelwastlhof.at

Der Sommer kommt, und mitihm die herrliche Zeit derleichtfüßigen Ausritte. Un-verfälschte Natur, malerischeBergdörfer und die faszinie-rende Alm- und Bergweltkönnen Reiter dabei noch inder Wildschönau, dem reiz-vollen Hochtal der KitzbühlerAlpen, erleben.Als Ausgangspunkt bietetsich das Reit- und VitalhotelWastlhof an. Das familienge-führte Haus auf Vier-Sterne-Niveau bietet alles, was pferdebegeisterte Eltern undKinder in den Ferien glücklich macht: 15 Pferde und dreiPonys gehören zu den Bewohnern des Wastlhofs, der miteigener Pferdezucht und Reitschule Anfänger und fortge-schrittene Reiter ausbildet. In der hellen 20 x 40 MeterReithalle und auf dem Außenreitplatz mit Springparcourserteilen ausgebildete Reitlehrer Unterricht.Als entspannenden Ausklang nach einem Tagim Sattel gibt es nichts schöneres, als sich imgroßzügigen Beauty- und Wellnessbereichdes Wastlhofs verwöhnen zu lassen. Bäder inHeu und Stutenmilch, Massage- und Kosme-tikbehandlung durchden erfahrenen Mas-seur und die Vitaltrai-nerin des Hauseserneuern Körper, Geistund Seele. Wellness im Wastlhof

Baden inRosenblüten

Ausritt in herrlicher Natur

Der Wastlhof, einFamilienbetrieb aufVier-Sterne-Niveau.

die inzwischen fünfjährigeRayana seiner Frau, und sokonnte er seinem Hobbyweiter nachgehen.Weil aberauch Massai noch beschäf-tigt werden musste, gingUwe zu einemAusbilder fürZirkuslektionen. “Ichmerk-te schnell, dass es für denalten Knaben ein wahrerJungbrunnenwar”, erinnertsich Jourdain.Während der Equitana sahUwe ein Schaubild, in demein Pferd auf den Rückengedreht wurde. Das wollteer auch können. Weil UweundMassai ein starkes Ver-trauensverhältnis aufgebauthatten, funktionierte es so-gar mit der Rückenlage.Bald beherrschte der Altedie Kunst so gut, dass dasFernsehen kam. Nach derAusstrahlung in "hund kat-ze maus" gab es Anfragenvon Menschen, die Kursebei Jourdain belegen woll-ten, die er dann auch wirk-lich gab. Zunächst auf regi-onaler Ebene, dann in ganzDeutschland.Geschafft: Aus Hobby wurdeBeruf. Mit Unterstützungvon Frau und Familie gingJourdainmit seinenKurseneuropaweit auf Tour: Anda-lusien in Spanien, dieSchweiz, die Niederlandeund Österreich standen aufdem Programm. Mit weite-ren Fernseherberichten undAuftritten bei “Equitana”,“Hund und Pferd” oder“Equimundo” kamder Steinrichtig ins Rollen.Vor einem Jahr trat Mircoin Jourdains Leben, einHaflinger, den er durch eineTierschutzorganisation be-kam. Mirco lebte bis zumdritten Lebensjahr in einemZirkus – mehr schlecht alsrecht. Für Uwe wieder einGlücksfall: “Mein Wissenüber Pferde wird durch ihnneu auf die Probe gestellt.Ich lerne und lerne. Esfügen sich täglich neue Bau-steine um das Thema Pferdzusammen.” inRide

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24 / Ausgabe 4 • 2007

UWE INACTIONUWE INACTION

Mit seinen Zirkuslektionen machtUwe Jourdain europaweit Furore.

Fit wie ein Turnschuh: Auf derMesse “Pferd und Hund” in Dort-mund präsentiert Uwe Jourdain

den 36-jährigen Massai..

. . .dann auf Kom-mando bzw. sanfteZeichen hinlegen.Ein Beweis großen

Vertrauens.

Uwe Jourdain undMassai auf der“Equimundo” inKarlsruhe. Erst einKompliment. . .

Dokumentation ILLU-Medien – Fotos Privat/Pixel-Stall Fotodesign

bizzSHOWSHOW

22 – 25 URLAUB/SHOWBIZZ• 21.04.2008 15:23 Uhr Seite 4

Page 14: inRide Mai 2008

mitdemKreuzitdemKreuz

E R E R S T E H E X E N -

SCHUSS erwischte Ai-da Henze mit 21 Jah-ren. “Es folgten viele,denen ich mit Kran-

kengymnastik Paroli bot. Bises vor fünf Jahren hieß: Band-scheibenvorfall”, berichtet die46-Jährige. Dieser Vorfall än-derte das Leben der Waren-dorferin, der ohne Reiten Le-bensqualität fehlt – wie vielenanderen Reitern auch. “Un-glaubliche Schmerzen, daslinke Bein gefühllos – Reitenwar unmöglich”. Der Profes-sor in der Uni-Klinik Mün-ster staunte nicht schlecht an-gesichts der Röntgenbilderund wunderte sich, wie sieüberhaupt den Weg in die Kli-nik geschafft hatte. “Als ich er-zählte, ich sei Reiterin, bestä-tigte er, dass dadurch meineRückenmuskulatur die Wirbelhalten würden.”Die Hausfrau und Mutterstieg schon bald wieder in denSattel. “In der Rückenschulehabe ich gelernt, wie man dieWirbelsäule entlasten kann.Das beginnt beim Aufstehenund endet mit schonendemMisten. Hauptsache: der Rük-ken ist immer gerade.” Erfah-rungen, die Aida auch halfen,als sie sich im Herbst beimBuckler eines jungen Pferdeseinen Lendenwirbel brach.“Fünf Monate später, Oster-sonntag, ritt ich wieder erst-mals und war überglücklich.”Jeder vierte Reiter klagtüber gelegentliche Rücken-schmerzen, mehr als jederzweite hat Piene nach demReiten, stellte das Technolo-gie-Zentrum Biomex der Kli-nik Gut Swiss Leading Hos-pital for Orthopedics in St.Moritz fest. Die Wissenschaft-ler, die mit Stübben einen

“rückenfreundlichen” Sattelentwickelten (inRide 4/07),bestätigen aber auch, dassReiten durchaus wirbelsäu-lenfreundlich ist.Rückenbeschwerden resultie-ren aus falschen Bewegungs-mustern wie sitzende Arbeit,zuviel oder zuwenig Sport,Verschleiß, Entzündung, Ver-letzungen; sie können aberauch psychische Gründe wieStress, Lebensangst, bela-stende Ereignisse haben.Wie geht man als Reiter mitRückenproblemen um? IstReiten gut bei Rückenschmer-zen? Vielleicht sogar die emp-fehlenswerte Therapie? Sicherist, dass keiner mit dem Rei-ten beginnen sollte, um seineRückenschmerzen dadurch zubehandeln. Die Gefahr durchVerletzungen und das nichtkalkulierbare Risiko durchfalsche Haltung oder Stürzeist viel zu hoch.Für erfahrene Reiter gilt beiersten Anzeichen von Rü-ckenproblemen zuerst die Ur-sache ärztlich untersuchenlassen. Gibt es keine medizini-schen Gegenanzeigen, muss

der weiteren Reiterei nichtsim Wege stehen. Physiothera-peuten stehen gewöhnlich derReiterei positiv gegenüber,weil die Rückenmuskulaturdurchblutet und die Band-scheiben mobilisiert werden.In der Dressur wird der Rü-cken am meisten bei Trabver-stärkungen und versammel-ten Lektionen belastet; beimSpringen sitzt der Reiter zwarweniger "dran", unterliegtaber der Gefahr einer plötzli-chen ruckartigen Bewegung,und selbst beim gemütlichenAusritt kann keiner vor einemscheuenden Seitensprung si-cher sein.Dem Schweizer SpringreiterMarkus Fuchs (52), der unteranderen sechs Europameis-terschafts-Medaillen erritt,verordneten seine Ärzte gegenRückenverspannung das Rü-ckenschwimmen. Er hält sichzudem mit Power-Walkingund Radfahren fit. Ergebnis:Fuchs reitet weiter internatio-nal erfolgreich. “Nach dreiPferden spüre ich meinen Rü-cken. Wenn ich geschickt ein-teile, auch mal longiere, kann

ich mehr als sechs Pferde täg-lich effektiv trainieren.”Die ehemalige Vielseitigkeits-reiterin Steffi Haase ist sogarnach der vierten Bandschei-ben-Operation eindeutig “proReiterei”, wenn auch mit Ein-schränkungen: “Vielseitigkeitist wegen des enormen Trai-ningsaufwands für meinenlädierten Rücken gegenwärtigzu viel. Aber Hunterprüfun-gen machen auch Riesen-spaß". Ihre Erfahrung: "Manmuss sich vor dem Reitenaufwärmen. Das Putzen desPferdes ist da nicht genug.Wichtig sind Dehnübungen.Wenn man dazu das Schritt-reiten nutzt, hat man sogarZeit gespart.”Genau hier liegt das Problembei vielen Amateur-Reiter: Siekommen nach einem langenTag am Schreibtisch völligsteif in den Stall. Der Körperist kalt und verspannt: so lei-den Reiten und Bandschei-ben. Der Lüneburger Sport-pädagoge Eckart Meyners:“Viele Reiter sind blockiertohne es zu merken. Dasaber kann man beheben.”Der rheinische Dressurreiterund Trainer Rick Klaassen,seit Anfang des Jahres aufder Eagle Crest Farm in NewJersey (USA), konnte wegenseiner Rückenprobleme zeit-weise nur als Trainer vonunten agieren. Vom Einbaueines heimischen Whirlpoolsbis zur “Audienz” bei Londo-ner Rücken-Professoren ver-suchte er alles. Durch gezielteGymnastik – unter anderemin Zusammenarbeit mit Mey-ners – wurde er wieder fit undreitet heute täglich bis zu elfPferde.

inRide / 27

D

VON IRINA LUDEWIGUND SABINE BECKER-STILS

Rick Klaassen (links) ist nach vielen Jahren mit Rücken-problemen wieder fit. Geholfen hat Eckart Meyners.

Foto

Jörg

Stils

26 – 29 Coverstory • neu 28.04.2008 16:11 Uhr Seite 3

26 / Ausgabe 1 • 2008

CoverStory

DasKreuzmiDasKreuzmi

Rückenbeschwerdenmachen selbst vor sportlichaktiven Reitern nichthalt. Aber häufigsind sie besser dranals andere, weil dasReiten die Rücken-muskulatur stärkt,auch wenn der Reit-sport die Wirbelsäulestark beanspruchenkann.Kreuzschmerzenals modernes Mas-senleiden habenschon gut 60Prozent dererwachsenenBevölkerungerwischt. Dergroße inRide-Report beleuch-tet, wie Rücken-leiden behandeltwerden können,welche Maßnahmenzur Vorbeugung esgibt und wie Reiterauch nach vielen Lei-densjahren und schwerenUnfällen wieder aktivam Reitsport teilneh-men können.

Holger Schupp rücktefür inRide den wunder-

schönen Rücken vonKatharina Schaffrath

ins Bild.

26 – 29 Coverstory • neu 28.04.2008 16:11 Uhr Seite 2

Page 15: inRide Mai 2008

sehr viel Spaß und tut ungemein gut.“Während in Rückenschulen darüberdiskutiert wird, ob es “richtige” oder“falsche” Bewegung gibt, hat Gerd Mül-ler, Orthopäde im Hamburger Rü-ckenzentrum am Michel seine provo-kative Meinung: “Kistenheben aus denKnien, rückengerechtes Sitzen – das istUnsinn”, zitiert der “Stern” den Fach-mann. “Muskulatur braucht vielfältigeBelastung, damit sie austrainiert wird.”

Auch mit anderen Vorurteilen räumenFachleute auf. Bei vielen Patienten mitschweren Rückenleiden sind keine kör-perlichen Mängel zu erkennen. Deshalbhelfen da Röntgen- und Kernspinnun-tersuchungen auch nur in besonderenFällen, zum Beispiel wenn der Arzt einebestimmte Ursache gezielt aufspürenwill. Einig sind sich die Experten, dassrückenschonende Sportarten wie Wal-king oder Nordic-Walking empfehlens-wert sind. Im Alltag genügen bereitskleine Verhaltensänderungen wie Automal stehen lassen oder Treppe stattFahrstuhl benutzen.Natürlich gibt es immer wieder Wetter-phasen, in denen niemand gern vor dieTür geht. Neben Rückenübungen, diesich dann einfach und schnell im hei-mischen Wohnzimmer durchführenlassen, bieten sich wetterunabhängigeSportarten an. So stärkt zum Beispielregelmäßiges Schwimmen die Rücken-muskulatur. Dabei sorgt das Wasser füroptimale Gewichtsentlastung. Oft lohnt

lass nach!lass nach!

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inRide / 29

m Nacken halten sieben Wirbelden Kopf. Starke Beanspruchung

kann zu Nackenschmerzen führen.Wenn Schmerzlinderung und Phy-siotherapie nicht helfen, kommenminimalinvasive Methoden zumEinsatz. „Im schwer zugänglichenBereich der Halswirbelsäule istpunktgenaues Arbeiten wichtig“,erläutert Dr. Schneiderhan. „Bei mi-nimalinvasiven Techniken wird um-gebendes Gewebe weitestgehend

verschont.“ Neben der Hitzeson-dentherapie, die die Schmerzwei-terleitung der Nerven unterbricht,zählt bei Schneiderhan auch die Mi-krolaserbehandlung zu den häufi-gen Methoden. Hier führt der Spe-zialist unter örtlicher Betäubungeine dünne Punktionsnadel in dieBandscheibe. Durch den Laser sollder Bandscheibenkern schrumpfen,das entlastet eingeklemmte Nervenund verschließt kleinere Risse.

auch ein Blick in die Angebote der ört-lichen Sportvereinen. Um den innerenSchweinhund zu überwinden, hilft es,sich mit Gleichgesinnten zusammenzu-tun.Reiter sind sportliche Typen. Aberauch sie sollten sich nie gehetzt undverspannt aus dem Büro direkt in denSattel schwingen. Besser sind vorherein paar Entspannungsübungen. Daskönnen Dehn- und Streckübungen seinoder auch Yoga; optimal wäre natürlichauch eine Massage. Kurz vor dem Rei-ten sollte man sich unbedingt noch ein-mal richtig aufwärmen und danndehnen. Der gesamte Körper soll dabeiaktiviert werden ohne ihn zu ermüden.Dazu eignet sich ein lockeres "Einlau-fen" und Gymnastik, die dann nahtlosin die Dehnübungen übergehen kann.Bei derartigem Gehabe grinsen dieStallkollegen? Sollen sie – besser Grin-sen ertragen als Rückenschmerzen.Wenn die Beschwerden bereits ausge-prägt sind, empfiehlt sich schonendeBewegung. Be- und Entlastungen ver-ursachen eine Pumpbewegung, wo-durch sich die Bandscheiben wieSchwämme mit Wasser und Nährstof-fen vollsaugen. „Speziell in der Wirbel-säule führt Schonung schnell zuFehlhaltungen und einem Abbau derstabilisierenden Muskeln“, erklärt Dr.Schneiderhan, „Belastungen wirken di-rekt auf Wirbel und Bandscheiben.“Wenn akute Schmerzen länger als zweiTage dauern, empfiehlt auch er drin-gend einen Arztbesuch.

I

Übungen für Reiter

Dokumentation ILLU-Medien / Fotos Borgmeier Public Relations

26 – 29 Coverstory • neu 28.04.2008 16:11 Uhr Seite 5

PeinPein l

28 / Ausgabe 1 • 2008

DIEVOLKSKRANK-

HEIT NUMMER 1:Rund 62 Prozent der

erwachsenen Deutschenleiden unter Schmerzen ander Wirbelsäule. Kosten fürdas deutsche Gesundheits-wesen laut StatistischemBundesamt: mehr als 8

Milliarden Euro proJahr.

DIESCHUTZ-

MASSNAHMEN:Harmonisches Zu-hause; befriedigen-der Job; regelmäßig

Bewegung; kör-perliche Aktivi-

täten.

DIEAUSLÖSER:

Bandscheibenvor-fall; psychische Fakto-ren: in 90 Prozent der

Fälle entdecken die Ärztekeinen klaren Grund undsprechen von “unspezi-

fischem Rücken-schmerz”.

BEIAKUTEN

SCHMERZEN:Umstellung der Aktivi-

täten; kalte oder warmePackungen (individuell

ausprobieren); entspan-nende und lockernde

Übungen für dieMuskeln.

DIESYMPTOME:

ungewollter Ge-wichtsverlust; Rückenbe-

schwerden mit Fieber oderNachtschweiß; Beschwerdennach stärkerer Infektion; Kon-

trollverlust über Blase undDarm; Lähmungserscheinun-gen in den Beinen; Krebs-erkrankung in der Ver-

gangenheit.

Bewegung ist diebeste Medizin, sagendie Rückenspezialistenund räumen mit einigenVorurteilen auf.

CoverStory

Dr. med. ReinhardSchneiderhan schriebdas Buch „Dein Rücken– endlich schmerzfrei“.Klaus Oberbeil Verlag,264 Seiten, 19,90 Euro.ISBN: 978-3980238922

esonders bei nass-kaltem Wetterklagen viele Menschen über Rü-ckenbeschwerden. Zwar lindern

Wärmflaschen, Decken oder Wärme-pflaster Schmerzen, doch nicht immergilt Kälte als Ursache. „UngemütlichesWetter sorgt generell dafür, dass wiruns weniger bewegen“, erklärt Dr.Reinhard Schneiderhan, Präsident derdeutschen Wirbelsäulenliga und Or-thopäde aus München. “Die Menschenneigen dazu, sich dann lieber auf demkuscheligen Sofa vor den Fernseher zusetzen oder selbst kurze Wege mit demAuto zu fahren, statt sich draußen zubewegen. Daraus resultiert ein akuterBewegungsmangel und damit verbun-dene Rückenschmerzen.”Deshalb rät der Wirbelsäulenspezialistzu mehr Bewegung. „Mit der richtigenKleidung und festem Schuhwerk machtein Spaziergang bei Wind und Wetter

B

26 – 29 Coverstory • neu 28.04.2008 16:11 Uhr Seite 4

Page 16: inRide Mai 2008

Als die Schmerzen immerstärker werden, konsul-tiert er seinen Arzt, derihn per Kernspin durch-checken lässt. Diagnose:Stauchungsbruch einesBrustwirbels. Die Konse-quenz: absolutes Reitver-bot. Schmidt hatte Glück:Der Bruch verheilte, Re-ha-Maßnahmen halfen,Anfang 2008 saß Huber-tus Schmidt wieder imSattel.

September 2000:Die briti-sche Springsport-LegendeNick Skelton (50), stürztebei der ländlichen “ParkGate Horse Show” inCheshire – ebenfalls voneinem Nachwuchspferd.Der oberste Halswirbelwar zwei Mal gebrochen.Drei Monate lag Skeltonbewegungslos in einer Kli-nik, vier weitere Monatewurde der Kopf fixiert, umdem Halswirbel die Mög-lichkeit zum Heilen zugeben.Auch wenn Skelton 2001offiziell das Ende seinerKarriere bekannt gab –das Kribbeln war geblie-ben. Vor allen Dingen,weil es da den äußerst ta-lentierten Arko III in sei-nem Stall gab. Zunächstgegen denRat seiner Ärztestieg Nick Skelton wiederin den Sattel. Und inAthen bei den Olympi-schen Spielen 2004war erwieder voll da, demon-striert mit Platz 10 in derEinzelwertung, dass manihn wieder auf der Rech-nung haben muss.

UBERTUS SCHMIDT

kennt keineGefühls-ausbrüche. Kurz lä-

cheln nach einem WM-Titel – o. K. Ansonstensteht beim Gralshüter derklassischen Reitlehre dieArbeit mit dem Pferd imVordergrund. Wenn alsodieser Hubertus Schmidtstrahlend zur Platzierungeines ganz normalen Hal-lenturniers einreitet,mussdas schon einen besonde-renGrund haben.Hatte esauch: Als Schmidt imGrandPrix des K+KCupsin Münster einen 2. Platzbelegte, hatte er sich undder Welt bewiesen, dassman auch nach einemWirbelbruch wieder er-folgreich reiten kann.Oktober 2007: Schmidt rei-tet auf seiner Anlage“Fleyenhof” in Borchen-Etteln einen Youngster.Der ist “lustig” und bocktein paar Mal. Plötzlichverspürt Schmidt einenSchlag im Kreuz, reitetaber ungerührt weiter, dieRückenschmerzen igno-riert er. Der Team-Welt-meister: “Das Bocken hat-te es halt in sich.”

Der Kreuzschoner ist mit schmalem oderbreitem Vorderstück erhältlich. Das breiteVorderstück gibt dem Rücken stärkerenHalt, da es auf den Bauch drückt. So kanndie Wirbelsäule entlastet werden. Hohe Be-quemlichkeit wird durch das schmale Vor-derstück gewährleistet, was besonders an-genehm beim vielen Sitzen, Bücken, Autofahren oder Reiten ist. Außer den Klettver-schlüssen und den Vinylapplikationen ent-hält das gesamte Material des Kreuzscho-ners keramisches Pulver. Das kleine Kissen,das im hinteren Teil des Schoners enthalten

ist, soll die Wölbung der Wirbelsäule ausgleichen. So wird ein opti-maler Kontakt zwischen dem Körper und dem Schoner ermöglicht.Wenn Sie das Kissen aber stört, oder wenn Sie schlanker aussehenwollen, können Sie es einfach entfernen.

ente FÄLLEente FÄLLEDas macht Mut:Wie Profisnach dramatischen Reitunfällenwieder fit aufs Pferd stiegen.

H

SABINE BECKER-STILS

Bisher kam Infrarot aus der Steckdose. Jetzt nutzt Back onTrack die schmerzlindernde, heilungsunterstützende Wirkungvon “Rotlicht” in seinen Textil-Produkten. Der chinesische Kera-mikstoff aktiviert die körpereigenen Infrarotwellen und reflek-tiert sie. Diese spezielle Wirkung besonders bei Rücken-und Gelenkschmerzen schildert Henrik Nilsson, Gold-medaillengewinner über 1000-Meter-Zweierkajak beiden Olympischen Spielen in Athen 2004: ”Ohne denEllbogenschoner von Back on Track wäre mein ver-letzter Ellbogen nicht wieder in Ordnung gekommen.Ich konnte fühlen, wie die Blutzirkulation erleichtertwurde. Meine Erfahrung mit Back on Track: Ich beugeVerletzungen vor, erhole mich nach dem Training schneller undtrage die Schoner auch zwischen den Trainingsabschnitten, weilsie ohne Zeitaufwand so gut wie eine Massage wirken. Wennman trainieren und vorwärts kommen will, sind sie super!”

Der Halskragen wurde zusammen mitdem Schwedischen Rehabilitationsver-band der Whiplash-Geschädigten speziellfür Schleudertrauma-Patienten entwi-ckelt. Der Kragen verfügt auf Brust undRücken über eine Art Lätzchen. Das hin-tere Lätzchen bedeckt den großen Tra-pezmuskel, der zu Nackenschmerzenbeitragen kann. Wenn sich dieser Muskelentspannt, erleben Sie ein Gefühl großerErleichterung. Der Halskragen wird aufder Vorderseite mit Klettverschluss befe-stigt und bedeckt den obersten Teil derWirbelsäule, der häufig Nackenschädigungen und Schmerzen verur-sacht. Obwohl viele Menschen die Nackenwirbel als Ursache ihrerSchmerzen empfinden, werdendie Probleme oft ganz oder zum Teilvon der oberen Rückenwirbelsäuleverursacht. Beste Ergebnisse werdenerzielt, wenn der Halskragen direktauf der Haut getragen wird.Bei Schulterschmerzen können Siezusätzlich das Back on Track-Sweat-shirt oder das T-Shirt tragen.Alle Produkte passen gutzueinander und ergänzen sich.

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30 + 31 Coverstory •••• 24.04.2008 15:38 Uhr Seite 7

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30 / Ausgabe 1 • 2008

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HubertusSchmidt. Nachschwerem

Sturz wiedertoll in Form.

Auch Nick Skel-ton (unten)sitzt wiederfest im Sattel.

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30 + 31 Coverstory •••• 24.04.2008 15:37 Uhr Seite 6

Page 17: inRide Mai 2008

inRide / 33

zehnten, lassen sich auch vomRauchverbot nicht abhalten.BeimNeujahrsempfang in der"KomödieWinterhuder Fähr-haus" steckten sie ein Ziga-rettchen an – und wurdenprompt angezeigt. Die Staats-anwaltschaft in Hamburgmusste ein Ermittlungsver-fahren gegen das EhepaarSchmidt einleiten, weil dieNichtraucher-InitiativeWies-baden Strafanzeige wegenKörperverletzung und demVerstoß gegen das seit dem 1.Januar geltende Rauchverboterstattet hatte. Das Verfahrenwurde übrigens eingestellt.Das Ehepaar Schmidtwill sichfürderhin in derÖffentlichkeitmit dem Rauchen etwas zu-rück halten, “obwohl uns in-zwischen sogar die Ärzte da-von abraten, ganz aufzuhö-ren”, sagt Helmut SchmidtsEhefrau Loki, während sichdie Staatsanwaltschaft dar-über beklagt, “mit welchemMist wir uns inzwischen be-schäftigen müssen.”

Warum aber können so vieleMenschen – besonders sport-lich aktive Reiter – trotzdemnicht vom blauen Dunst las-sen? „Vielleicht hoffen viele,sich dadurch ein Eis wenigerreinhauen zu können“, mut-maßt Christian Ahlmann.Mo-nica Theodorescu glaubtnicht, dass Angst umdie FigureineRolle spielt: „Ich habe da-mals kein Gramm zugelegt,als ich aufgehört habe.“Ulla Salzgeber hat eine ganzpersönliche Erklärung: Ner-vosität. „Mein Rauchkonsumsteigt immer enorm an, wennSchüler von mir am Startsind, – wenn ich also fürandere nervös bin”, undfügt seufzend hinzu: „Esist Blödsinn – aber es istso.“ Der Genussfaktorwiegt für die Dressurreite-

rin allerdings noch schwerer:„Man soll sich ja einen Ersatzsuchen“, überlegt sie. „Abereinen Lutscher zum Wein?Och nee.“

Alternativen

Vier von fünf Raucher wollen laut WorldHealth Organization (WHO) von ihrer Suchtloskommen. Diesen Willigen helfen keinemilitanten Nichtraucher und intolerantenTV-Talker, die pressegeil verdiente Altkanzlervor Gericht zerren. Wichtiger sind Aufklärungund Hilfe. Die deutsche KrebsforscherinPötschke-Langer macht sich für Schockfotosetwa von Raucherlungen auf Zigaretten-packungen stark – weiß allerding, dass mannicht nur schocken darf, sondern auch Aus-wege zeigen muss. Die Bundesregierung hilftmit der Kampagne "Rauchfrei 2008", vomGlimmstängel loszukommen. Daneben gibtes gute Angebote zur Raucherentwöhnung,beispielsweise von der Bundeszentrale fürgesundheitliche Aufklärung und bei vielenKrankenkassen. Denn soviel ist klar: Rauchenist nur auf dem Foto sexy. HRS

REITERREITERRund

15 MilliardenEuro Tabaksteu-er fließen jährlichin den Bundes-

haushalt.

Rauch-Zeichen

32 + 33 RAUCHENU?U? 21.04.2008 11:21 Uhr Seite 3

inRideLifestyle

Raucher oder Nichtraucher – das ist hier die Frage.Warum es immer noch rauchende Reiter gibt und wiesie mit ihrer Leidenschaft umgehen. VON JULIANE KINAST

CH RAUCHE GERNE. Ichgenieße es – besondersbeim gemütlichen Zu-sammensitzen nach dem

Essen, bei einem Glas Wein.“Ulla Salzgeber steht ungerührtzu ihrer Sucht. Dabei hat siegerade in Bayern allen Grundzu Kummer.Die Nichtraucherschutzge-setze im Freistaat gelten alsbesonders hart – obwohl:kaum hatten die Bayern ihrbundesweit schärfstes Nicht-rauchergesetz, qualmte es inder CSU gewaltig. Wegeneiner kleinen Delle im Ergeb-nis der letzten Kommunal-wahlen soll das Gesetz gleichwieder verwässert werden.“Populismus”, schrie dasnichtrauchende Wählervolk,und die Raucher sind froh,dass es zumindest einige Aus-nahmen für die Befriedigungihrer Leidenschaft gibt.

Mittlerweile wird man alsRaucher inDeutschland ziem-lich schief angesehen. UllaSalzgeber: “In anderen Län-dern wie Australien wirdmanwenigstens noch umsorgt.Man bekommt einenWärme-schirm oder eine Decke vordie Tür gebracht. In Deutsch-land hingegen heißt es für dieQualmer nur noch: Raus!”Toleranz findet Ulla Salzgeberimmerhin noch bei ihren vier-beinigen Kollegen. „RustystörtmeinRauchen nicht“, istsie sicher. „Er kennt mich janicht anders.“ Auf Turnierendagegen befürwortet sie die

strengeren Regeln: „Dass esnicht mehr in den Augenbrennt, ist schon sinnvoll“,lacht sie. Freie Sicht in derKür, dafür winterliches Frie-ren vor der Tür. „Da trifftmansich dann bibbernd vor demStall – und schimpft natürlichganz furchtbar auf das Rauch-verbot“, gibt Salzgeber zu. Im-merhin fördert es auf dieseArt wohl den Zusammenhaltunter den rauchenden Rei-tern.Schmunzeln muss Springrei-ter Christian Ahlmann immer,wenn er diese rauchumhüll-tenMenschentrauben vor denHallen sieht. „Mann, mussdas toll schmecken, wennman DAS auf sich nimmt“,lacht er ironisch. „Ich finde eswitzig, dass es so viele immernoch durchhalten, ständig vordie Tür zu gehen.“Aber auch viele Nichtraucherzeigen Mitleid. „Ich wehremichwegenmeines Freiheits-gefühls gegen jede Reglemen-tierung“, sagt etwa IsabellWerth. Gerade in der klassi-schenEckkneipe findet sie dasVerbot zu hart. Ihr Verständ-nis beruht sicher auch aus ei-genen Erfahrungen mit derSucht. „Vor meinem Examenhabe ich mich zehn Tage langin mein Kabüffken einge-schlossen und nur von Tee,Kaffee und Zigaretten gelebt“,erinnert sich die Reiterin. Nureines lässt sie nicht durchge-hen: „Wenn jemand rauchendauf dem Pferd sitzt. Das findeich absolut undiszipliniert!“Auch Monica Theodorescu,

deren berühmter Vater zuLebzeiten die dampfendePfeife zu seinem Markenzei-chen gemacht hatte: “Sportund Fluppe haben miteinan-der nichts zu tun.” DasRauch-verbot in Reithallen gefällt ihrdeshalb. Und sie kann überdas neue Bild lachen: „Es istwitzig: Wenn man aus derHalle kommt, stehen sie alledraußen. Früher war dasgenau umgekehrt.“ Schon vorzwölf Jahren hat Theodorescuihre Sucht besiegt. Das Aufhö-ren scheint im Trend zu lie-gen. „Es ist auf jeden Fallschonweniger geworden“, be-stätigt auch Isabell Werth.

Selbst Franke Sloothaak stopftseine Pfeife nur noch zu selte-nen Gelegenheiten – oderraucht mal eine Zigarre mitFreunden. Trotzdem fühlt ersich inzwischen „wie ein Ver-brecher“. Seine Meinung:„Wir haben zu viele Gesetze.Ich habe dasGefühl, wir lebenlangsam in einem Überwa-chungsstaat.“ Statt Verbotewünscht Sloothaak sich ge-genseitigen Respekt von Rau-chern und Nichtrauchern.Dazu zählt auch er, dassdie Kippe in Reithallenaus bleibt. „Im Theaterraucht man schließlichauch nicht“, meint derReitersmann – und ver-gisst dabei, dass selbstdort gewisse Altbundes-kanzler Ausnahmenmachen.Helmut Schmidt und seineFrau Loki paffen seit Jahr-

RAUCHENDE RRAUCHENDE R

Decke für Ulla

Zu viele Gesetze

I

32 / Ausgabe 1 • 2008

Alle6 Sekunden

tötet das Rau-chen einen Men-schen, sagt die

WHO.

Stilleben mit Stil:Franke Sloothaakim Look der 50erJahre. Fotografiertund in Szene gesetztvon Jacques Toffi.

32 + 33 RAUCHENU?U? 24.04.2008 10:01 Uhr Seite 2

Page 18: inRide Mai 2008

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34 / Ausgabe 1 • 2008

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34 - 37 Fashion ••• 24.04.2008 10:04 Uhr Seite 2

FotosANKYTechnicalCasuals,KyraK.,euro-star

inRide / 35

Kyra

Isabell

Betont Know-

how und Quali-

tät. Isabell:“Meine Mode

ist funktionell

aber auch für

Freizeit undShopping ge-

dacht. Zeitlos

schön undlässig”.

Ob Regen oderSonne: Kyra Kirk-lund (rechts) setztauf wasserfeste,atmungsaktiveStoffe mit moder-nem Look für Sieund Ihn (links).

Kyra Kirklund vertritt Schweden erfolgreich bis zu olympi-schen Wettkämpfen. Die Mode der in England lebendenDressur-Lady gehört in ihrem skandinavischen Heimatlandseit gut 15 Jahren zu den erfolgreichsten Reit-Outfits imPremium-Markt. Zwei Kollektionen mit jeweils 90 Teilenbieten stylische Funktions-Kleidung für Mann und Frau.Seit gut einem Jahr erobert Kirklund unter dem Label“Kyra K.” auch den deutschen Markt.

Isabell Werth stellte ihreneue Modestrategie auf derSpoga-Horse Februar 2008in Köln vor. Die aktuelleWeltranglisten-Erste wech-selte nach tollem Start ihrereigenen Mode “IsabellWerth” von ErstpartnerWaldhausen in Köln zumReitmodenhersteller Euro-star, Mönchengladbach, wosie mit der neuen ChefinMonique van Dooren ihreKollektion “intensiv und pe-nibel bis ins Detail” gemein-sam entwickelt. Isabell: “Ichwill ganz nah mitwirken,damit auch drin ist, wasdrauf steht: mein Name”.

Feinheit: Monique vanDooren (links) arbeitetefür Anky, bevor sie euro-star-Chefin wurde undnun Ankys 1. Rivalin Isa-bell modisch powert.

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Page 20: inRide Mai 2008

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orghorstHerrschaftliches Wohnenzelebriert Caroline Hatlapain ihrem 260 Jahre altenHerrenhaus Borghorst.

Mit viel Stress und persönli-chem Einsatz hat die öster-reichische Dressur-Olym-piateilnehmerin das reno-vierungsbedürftige Herren-haus in Eigenregie saniert.Ostern war das Haus ausge-bucht, im Mai holen sichviele Reiter den letztenSchliff für die Saison.

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Zum Anwesen gehörengroße Parkanlagen und

der eigene See.

inRide / 39

38 – 41 Hatlapa •• 28.04.2008 16:16 Uhr Seite 3

38 / Ausgabe 1 • 2008

Als die bekannte Dressur-Reiterin Caroline Hatlapa privat in Not kam, besannsie sich auf ihre Tugend: Kampfgeist. Wie sie Borghorst zu einem strahlend-

florierenden Anwesen ausbaute, beschreibtWERNER LANGMAACK

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HerrinaufBoinRideLocation CAROLINE HATLAPA

AROLINE HATLAPA

RESIDIERT in einemmondänen Domizilund hält den Ball

flach. Das Herrenhaus Borg-horst, ein 1742 in relativschlichtemnordischenBarockentstandener Bau, beschreibtsie schnörkellos: „Hier kannman sich nicht verlaufen. DasHaus ist quadratisch, prak-tisch, gut, 42 Meter lang, 21Meter breit, zwei Etagen undgut is’.“Die attraktive und erfolgrei-che Reiterin, die Anfang Maiihren fünfzigsten Geburtstagfeierte, stammt zwar ausÖsterreich, lebt aber seit Lan-gem in Deutschland und seit14 Jahren hier in der Kultur-landschaft des „DänischenWohld“, was ja schon etwasüber die Grenznähe des Land-strichs verrät. Nicht einmalsprachlich schlägt ihre Her-kunft durch, sie bedient sicheines tadellosen Hochdeut-sches und hat sich eine Artnordfriesisches Understate-ment angewöhnt. Nur beiläu-fig erwähnt sie, dass fast derkomplette dänische undschleswig-holsteinische Adelirgendwann mal auf Borg-horst gewohnt habe.In den hohen Norden ge-langte die Salzburgerin derLiebe wegen. Mittlerweileempfindet sie die Region alsHeimat: „Ich fühle mich hierpudelwohl, möchte nichtwieder weg.“ Nur zweimalpro Jahr fährt sie zum Skilau-fen in die Alpen, das kann dasPlattland Schleswig-Holsteinihr nicht bieten.

nen.“ Aufwändige Umgestal-tungsmaßnahmen wurdeneingeleitet, sechs Ferienwoh-nungen nach und nach einge-baut, zwischen 60 und 160Quadratmeter groß, alle un-terschiedlich gestaltet undeingerichtetmit Antiquitäten.Für diese Ausstattung ist dasHerrenhaus vom DeutschenVerband für Tourismus mitt-lerweile mit fünf Sternen ge-adelt worden. Keine einmaligeAuszeichnung, sondern dau-erndes Obligo: „Wir müssenunsere Sterne gewisserma-ßen ständig neu polieren,sie blinken nicht von sel-ber“, erklärt CarolineHatlapaden Arbeitsaufwand, den siemit acht Angestellten und der17-järigen Tochter zu bewälti-gen hat. Konzerte, Kunstaus-stellungen veranstaltet sie,und wer will, kann auf Borg-horst sogar den Bund fürsLeben schließen. Land- undForstwirtschaft sowie die Aus-bildung von Dressurpferdenrunden den Tätigkeitsbereichder Unternehmerin ab.Natürlich können die Ferien-gäste ihre Pferde mitbringen,um auszureiten oder bei derGastgeberin ein paar Unter-richtsstunden zu nehmen.Motto: „Hier reitet die Chefinnoch selbst.“ Und nicht nurhier. Hatlapa ist häufig aufReitturnieren anzutreffen. Alsdreifache österreichischeStaatsmeisterin in der Dres-sur war sie mit ihrem damali-gen SpitzenpferdMerlin sogarbei den Olympischen Spielen1996 in Atlanta am Start.Sie reitet seit ihrem fünften

Hatlapa hat das Herrenhaus1993 gemeinsam mit ihremdamaligen Ehemann erwor-ben. Die Zeit des Glücks undder Harmonie war indes limi-tiert. Rund zehn Jahre späterverzog sich ihr Gattemit einerAmerikanerin von heute aufmorgen. CarolineHatlapawargeschockt: „Das ist schonhart, wenn der geliebte Mannplötzlich zumFremdenwird.“Über Nacht saß sie da, privatzutiefst erschüttert,mit einem„Sack voll Schulden“ und

einem Gebäude, das schondurch permanente Instand-setzungsarbeiten Monat fürMonat einen erheblichen Be-trag verschlang. Trotzdementschloss sich die Besitzerin,alles für den Erhalt und ihrenVerbleib zu tun – und erin-nerte dabei ein wenig an dasSujet der Scarlett O’Hara undihrem Kampf um Tara.Hatlapa widmete das Anwe-sen Borghorst um, denn „alsrein privatesWohnvergnügenhätte ich es nicht halten kön-

C

Caroline Hatlapa in dem prächtigen Portal, durch daseinst der gesamte dänische Adel schritt.

HerrinaufBo38 – 41 Hatlapa •• 28.04.2008 16:16 Uhr Seite 2

Page 21: inRide Mai 2008

schaftseuropameisterschaftmit demachten Platz die Qua-lifikation knapp verpasste.Caroline Hatlapa hat dasnicht verbittert: „Es gibt nichtnur Olympia, sondern vieleschöne internationale Turnie-re, EM undWM – und meinePferde sind noch jung.“Ohnedies ist der Leistungs-sport nur eine Facette in ih-rem Bezug zu den Tieren. Ei-neHarmoniemit einemLebe-wesen herzustellen, das gänz-lich anders ist als derMensch,das findet sie faszinierend. IhrZiel mit den Dressurpferden:„Die Lektionen müssen da-hinperlen, nicht nach Arbeitaussehen.“Dabei bildet sie nicht nurjunge Pferde aus, sondernauch sich selbst. Gerade ersthat sie ein Studium der Forst-wirtschaft aufgenommen, umsich auch auf diesem Gebietein gehöriges Grundwissenanzueignen.

Caroline Hatlapa wirkt krea-tiv, zupackend, erfolgreichund sie scheint mit sich imReinen. Eine taffe Frau. Nurzum Fernsehen, das sie ei-gentlich als äußerst entspan-nend empfindet, kommt siefast gar nicht mehr. Zeit dazuhabe siemomentan nur noch,„wenn ich todmüde oderkrank bin“. inRide

Lebensjahr, mit zwölf bekamsie ihr erstes eigenes Pony.Die Eltern züchteten Trakeh-ner, ritten beide aus Leiden-schaft, und so wurde Töch-terchen Caroline quasi in denSport hineingeboren. Mor-gens vor Schulbeginn oderabends, wenn Gleichaltrige indie Disco gingen, beschäftigtesich Backfisch Caroline wieselbstverständlich mit denPferden und der Reiterei.Die Arbeit mit den Tierenempfindet Hatlapa als cha-rakterbildend: „Ich war einjähzorniges junges Mädchen,aber ich habe durch die Pferdegelernt, dass ein Zusammen-leben auch ohne Einsatz vonGewalt und ohne Hierarchiefunktionieren kann. Wer dasbeim Reiten hinbekommt,wird es auch immenschlichenMiteinander versuchen.“ Jeälter sie werde, sagt CarolineHatlapa, desto mehr kommesie zum dem Ergebnis: „Rei-ten ist ein Denksport.“Eine weitere Olympiateil-nahme würde sie schon ver-locken. Doch die Perspektivefür Peking platzte kürzlich,weil Österreich bei derMann-

Kreativ und taff

HATLAPASTHESEN ZUM

THEMA REITEN:“DRESSUR ISTWIEDENKSPORT” und“DIE LEKTIONENMÜSSEN DAHIN-

PERLEN”.

inRide / 41

.

DRESSUR-KARRIEREDRESSUR-KARRIEREGelernt hat sie von Topausbildern wie Conrad Schuma-cher, Uwe Sauer und Georg-Otto Heyser. 1994 beganndie Zusammenarbeit mit Inge Schmezer. Selbst ist Caro-line Hatlapa seit 1995 als Dressurtrai-nerin tätig, zum Beispiel für dieerfolgreiche VielseitigkeitsreiterinInken Johannsen. Seit 1994 ist Hat-lapa Mitglied der österreichischenDressurmannschaft und startete1996 bei den Olympischen Spielenin Atlanta mit ihrem damaligen Er-folgspferd Merlin. Seid 2001 unter-hält sie einen exquisiten Ausbil-dungsstall in Borghorst. Mit ihren Trakehnern Persianound Okanjo, beide von ihr bis Grand Prix ausgebildet,mischt sie erfolgreich in der höchsten Klasse mit.

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Die freistehendeRégancetreppe istPrunkstück desHerrenhauses.

er im Urlaub “Herrschaft auf Zeit” spielenmöchte, kann das im Herrenhaus Borghorst vonCaroline Hatlapa im “dänischen Wohld” in Schles-

wig-Holstein. Bei der Dame des Hauses sind Feriengästeherzlich willkommen und so gut aufgehoben, dass der“Deutsche Verband für Tourismus” das Haus wegen sei-ner “erstklassigen Gesamtausstattung mit besonderenZusatzleistungen im Servicebereich und herausragenderInfrastruktur des Objektes” mit fünf Sternen geadelt hat.Standesmäßig untergebracht wird der Gast in der “En-tenkoje” oder in der “Parkwohnung” – zwei hochwertigeingerichtete Feriendomizile mit eigenem Aufzug. Wermöchte, kann auch sein Pferd einquartieren. Im Dres-surstall Borghorst wurden zwölf hochwertige Pferde-Gastboxen nach neuesten Erkenntnissen der Perde-haltung gebaut und jedem Pferd steht ein eigener Frei-laufpaddock zur Verfügung.Unternehmer, die ihren Kunden etwas nicht alltäglichesbieten wollen, können im Herrenhaus Borghorst und imumliegenden Park Firmen- und Produktpräsentationenoder Verkaufsausstellungen organisieren lassen. Interes-sante Räumlichkeiten für Seminare, Vorträge, Empfängeund Feste sind ebenfalls vorhanden.Und auch für das wichtigste Fest imLeben vieler Menschen gibt es dieentsprechende Location: Zusam-men mit dem Standesamt Däni-scher Wohld organisiert dasHaus standesamtliche und freieTrauungen. Der Gartensaal mitden ältesten handgemalten Tape-ten in Norddeutschland (von 1825)gibt der Trauungszeremonie einen un-vergesslichen feierlich-festlichen Rahmen. Alle Preise aufAnfrage.

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Page 22: inRide Mai 2008

Uwe Sauer gewann olympisches Gold, bildete 12 Pferde bis Grand Prixaus und kann über tägliche Stallarbeit nur lächeln. VON KATHARINA KÖSTER

MER LÄCHELNMER LÄCHELNMDÖRFCHENSEETH-EKHOLT

bei Elmshorn amRande vonHamburg scheint die Zeit

langsamer zu laufen als an-derswo auf der Welt. Wer Fami-lie Sauer dort auf ihrem„Lindenhof“ besucht, schnup-pertmit der ersten Prise Stallluftund einen Hauch Nostalgie. DerDuft vom Heuboden über denPferdeboxen mischt sich mitdem Geruch von Leder, den dieTür zur Sattelkammer freigibt.Moderne Futterautomaten oderFührmaschinen haben hier nochnicht Einzug gehalten. ZumGlück, denn wahrscheinlich istes das, was jedem Besucher hiergleich angenehme Ruhe vermit-telt, und den Wunsch, kurz dieAugen zu schließen und tief ein-zuatmen. Eine ideale Atmosphä-re, um sich von der hektischenWelt am Hoftor zu verabschie-den und sich mental voll und ganz aufsein Pferd einzulassen.Ein Flair, das offensichtlich auch nachmehr als 30 Jahren noch auf Uwe Sauerwirkt. Denn obwohl sein tägliches Pro-gramm mehr als straff ist und nicht imgeringsten zu seinem Alter, 64 Jahre,passen will, hat der Herr des Hausesstets ein Lächeln im Gesicht. Angefan-gen beim ersten Rundgang durch denStall, morgens um halb acht. Der Cheffüttert selbst. „Eine Aufgabe, die er sichnicht nehmen lässt“, erzählt seine FrauSabine (57) und lächelt ihr bestimmtesLächeln, wie es eine Frau nach über drei-

ßig Jahren Ehe im Gesicht hat: wissendund liebevoll. Weil er sich nicht mehrändern wird.Und so ist die Tatsache, dass auf demLindenhof einer der Top-AusbilderDeutschlands und frühererOlympia-Ge-winner selbst den Futterwagen durch dieGänge schiebt, nicht das einzige, wassich hier von vielen anderen Betriebenunterscheidet. „Uwe kann sich so jedenMorgen einen ersten Überblick ver-schaffen“, erzählt Sabine Sauer, wäh-rend sie imReiterstübchenmit Blick aufdie Halle Kaffee kocht. „Steht ein Pferdunruhig oder hat ein dickes Bein, wird

irgendwo gehustet?“ – „DieWahrheit ist“, so eine Einstelle-rin, die auf eine Tasse Kaffee vordem Reiten dazu kommt, „Uwespricht mit jedem Pferd persön-lich. Er würde das nie zugeben –aber ich habe ihn schon oft dabeibeobachtet!“Und ein Blick in die Reithalle, dieUwe Sauer mittlerweile mit demersten Pferd, einem kräftigenjungen Fuchs, betreten hat, zeigtwieder das verschmitzte Sauer-sche Lächeln. Selbst wenn seineLippen sich nicht bewegen,scheint er mit den Pferden zusprechen.An diesen wie auch an allen an-deren Vormittagen absolviertUwe Sauer ein straffes Pro-gramm: sechs Pferde reitet er bisum eins, tauscht sich zwischen-durch noch mit Bereiterin Da-niela Günther (30), die schon seit

acht Jahren zum Lindenhof-Team ge-hört, über die Berittpferde aus.Dennoch gelingt es ihm spielend, keineHektik aufkommen zu lassen – und sichauf jeden Vierbeiner einzufühlen. Ebennoch Serienwechsel auf einemBraunen,der in dieser Turniersaison St. Georgstarten wird, dann lernt ein Sechsjähri-ger in aller Ruhe seine ersten Traversa-len. InUwe Sauers Gesichtmischen sichdabei die Lebenserfahrung eines 64-Jährigen – und die Begeisterungsfähig-keit eines kleinen Jungen.Im Stübchen wird mittlerweile von Sa-bine Sauer der nächste Kaffee aufgesetzt,

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42 / Ausgabe 1 • 2008

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Uwe SauerIMMIMM

inRideProfi-Porträt

Mit 64 Jahren begeis-terungsfähig wie einBub – wenn es um diePferde geht. UweSauer reitet täglichsechs Pferde, füttertselbst und ist bis zuzwölf Stunden an 365Tagen in seinem Stall

präsent.

FotosKatharinaKöster

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Pferd zu und schiebt noch ein Zucker-stück zwischen das Kandarengebiss,bevor es in die Halle geht.Zuckerstücke sind überall auf demLin-denhof zu finden. In der Stallgasse, imStübchen, in einer großen Keksdosevor der Reithalle. Das Geheimnis ent-spannter undmotivierter Pferde? Viel-leicht ein kleiner Teil davon. Wer UweSauer auf dem Pferd oder vom Boden,wie jetzt in der Arbeit mit seiner Toch-ter, beobachtet, kommt der Antwortviel näher. Ein Pferdemensch durchund durch, der auch nach Jahrzehntennichts von der Begeisterung gegenüberder Kreatur eingebüßt hat. Der seinePferde in ihren charakterlichen Eigen-arten akzeptiert und schätzt. Der nieaufgehört hat, an sich selbst zu arbei-ten, sich immer weiter zu verbessern.Der seine Schüler ruhig und präzisekorrigiert und Lob exakt im richtigenMoment ausspricht – und auf diese Artund Weise das vermittelt, was einenwirklich guten Reiter ausmacht: Ge-fühl.Und so „entlässt“ er Franzi und Evaheute nach zwei gelungenen Arbeits-piouretten, korrekten Serienwechselnund zwei Diagonalen Trabverstärkung,die Franzi ein wenig ins Keuchen brin-gen, „da geht eigentlich noch mehr!“,aber für heute soll es reichen.

Zeit für ein gemütliches Familien-Kaf-feetrinken? Fehlanzeige. Ein kurzerSnack, und schon geht es weiter mitden täglichenAufgaben: füttern, reiten,unterrichten. Bis 20 Uhr, manchmallänger. Ein 12-Stunden-Tag, eine 7-Tage-Woche, ein 365-Tage-Jahr. DennUrlaub erlaubt dieses Leben eigentlichnicht. Der Hof lebt von Uwe SauersPräsenz, und der benötigt die Unter-stützung „seiner Mädels“. „Nee, weg-fahren ist schwierig. Die Tieremüssen schließlich versorgt wer-den“, sagt er. „Doch“, ruft erplötzlich, während er den näch-stenWallach in dieHalle führt.„Kennen Sie die MüritzerSeenplatte? Echt schön. Dawaren wir im letzten Jahr fürdrei Tage.“Und wieder: im Gesicht einAusdruck der Begeisterung, wieihn eigentlich nur kleine Jungshaben. Uwe Sauer klopft den Brau-nen amHals und verschwindet in derReithalle. inRide

Im Stübchen und im Wohnhaus lässtsich ein großes Stück Reitsport-Ge-schichte finden: die Urkunde über dieOlympia-Teilnahme 1984 in Los An-geles, Turnierfotos in schwarz-weißund jüngere Aufnahmen von TochterFranziska, die mit ihren 19 Jahrenauch schon auf beachtliche Erfolgeblicken kann: als Mitglied im Junio-ren-Bundeskader wurde sie unter an-deremmit 17 NorddeutscheMeisterinderDressurreiter. „Und das, wo Franzifrüher Angst vorm Reiten hatte!“, er-zähltMutter Sabine und lacht. „Als ihrPony Emma sie vor etwa 13 Jahreneinmal abgeworfen hat, ist sie über einJahr lang nicht aufs Pferd gestiegen.“

Doch so ganz kann Franziska ihr Gen-material wohl doch nicht verleugnen.Irgendwann siegte die Neugier überdie Angst – und nach vielen glückli-chen Ponyjahren mauserte sich UweSauers Tochter zu einer der erfolg-reichsten Nachwuchsreiterinnen desLandes. Übrigens: Emma genießt bisheute den Luxus eines Pferderentner-lebens auf demLindenhof – einweite-rer Beweis dafür, dass auch Franziskaihren Sport mit einer großen PortionPferdeliebe ausübt.Während Uwe Sauer auch dem sech-sten Pferd an diesem Vormittag diegleiche Konzentration beim Reitenwidmet, kommt Franziska auf denHofgelaufen. „Sorry!“, grüßt sie mit Blickauf die Uhr. „Ichwäre gern früher hiergewesen.“ Aber Schulstunden ausfal-len lassen istmomentan gar keine guteIdee. Das Abi steht unmittelbar bevor,danach will Franzi Jura studieren.Und – na klar – in jeder freienMinutereiten.Wie auch jetzt. Die Zeit zwischen dreiund sieben gehört jeden Nachmittagihren Pferden: ihrer 15-jährigen StuteAllernixe und der jüngeren Lacosta,die Franzi gemeinsammit ihremVaterreitet. Auch Franziska hält im tägli-chen Umgang nicht viel von hoch ge-stochenen Namen und begrüßt ihreAllernixe mit einem zärtlichen „HalloEva!“. Sie sei halt eine „Eva“, diesesensible Stute, treu und klug undmanchmal guckig, aber immer voll da,wenn es darauf ankäme, erzähltFranzi, während sie putzt und sattelt.Ein Charakterpferd. Nicht gerade ein-fach zu reiten, „aber die Allerbeste,nicht wahr?“, flüstert Franzi ihrem

inRide / 45

Im Jahr 1970 verlor der damals 26-jäh-rige Uwe Sauer sein Herz gleich dop-pelt: an seine künftige Frau Sabine undan Hirtentraum, den jungen Trakehner-wallach von Sabines Eltern. Mit demBraunen erreichte Uwe Sauer nicht nur1978 eine Silbermedaille bei den Deut-schen Meisterschaften in der Einzel-Dressur, sondern zwei Jahre spätersogar olympisches Gold mit der Mann-schaft: 1980 in Goodwood / England beider so genannten „Ersatz-Olympiade“(Deutschland durfte damals an der offi-ziellen Olympiade aus politischen Grün-den nicht teilnehmen). 1984 konnte erden Mannschafts-Gold-Erfolg mit Mon-tevideo in Los Angeles wiederholen.Uwe Sauer blickt auf mehr als drei Jahr-zehnte Reiterfahrung im Profi-Sport zu-rück und hat bis heute 12 Pferde bis zurKlasse „Grand Prix“ ausgebildet.

Überall Zucker

Keine Zeit für Urlaub

Alles Gold,was glänztAlles Gold,was glänzt

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die Tierärztin samt Assistentin ist da.Obgleich an den Schildern im StallNamen wie Lacosta und Chairman zulesen sind – wie es sich ja auch fürTurnierpferde dieser Klasse gehört –sprechen Sabine Sauer und die Tier-ärztin über den Gesundheitszustandvon Laura, Purzel, Maxel oder Karli.Die Pferde gehören hier zur Familie,ihr Wohl steht über allem. Die gutePflege macht sich bezahlt: auch die„Pferde-Rentner“ draußen auf demPaddock zeigen mit glänzendem Fellund zufriedenen Gesichtern, wie gut esihnen geht.

Muss nach vielen gemeinsamen Jah-ren einer der Oldies in den Pferde-Himmel geschickt werden, ist daseiner der wenigen Momente, in deneneine gedrückte Stimmung über demLindenhof liegt. „Kurz vor Weihnach-ten mussten wir unseren 32-jährigenWallach einschläfern lassen“, erzähltSabine. Ihre Tochter Franzi und siehätten tagelang geweint, und auchUwe Sauer schlägt jeder Verlust aufdie Seele. Er begleitet jedes seinerPferde auf den letzten Weg, dann,wenn der Tierarzt kommt. „Das binich ihnen schuldig. Sie haben mir jah-relang so viel Freude geschenkt, so un-glaublich viel gegeben.“ Und so wer-den die vierbeinigen Helden wie Hir-tentraum und Chagall mit zahlreichenFotos und Bildern geehrt.

44 / Ausgabe 1 • 2008

Vierbeinige Helden

So klappt derSpanische SchrittSo klappt derSpanische Schritt

24Stunden BEI UWE SAUER

Typisch Uwe Sauer: uneitelgibt er im täglichen Ein-satz alles für die Pferde.Tochter Franziska tritt inseine Fußstapfen.

Uwe Sauers Ausbildungstippsfür inRideLeser

„Als ich mit meinem WallachLucky Star Piaffe und Passagean der Hand übte, habe ichihn aus Neugier einmal leichtam Vorderbein angetickt. Erhat prompt reagiert, und sokam ich auf die Idee, diese –eigentlich untypische – Lek-tion in die Arbeit einzubin-den.“

„Tatsächlich bietet es sich an,den Spanischen Schritt nachdem Piaffieren einzubauen,weil die Pferde dann schonunter einer gewissen Span-nung stehen. Wichtig: nurspielerisch anticken, nur nichtzu sehr provozieren! Nichtalle Pferde verstehen soschnell, was sie nun tun sol-len.“

„Der Schlüssel zum Erfolg:Lob, Lob, Lob! Vergessen Sienicht das Zuckerstück in IhrerTasche. Ihr Pferd wird so vielschneller lernen und Spaß fin-den an dieser Übung, die dennormalen Trainigsrhythmusauflockert und für Abwechs-lung sorgt.“

Uwe Sauer mit seinemelfjährigen WallachLucky Star.

42 – 45 24 Stunden••• 28.04.2008 16:20 Uhr Seite 4

Page 24: inRide Mai 2008

inRide / 47

AS TREIBT RUND DREI MILLIO-

NEN REITER in Deutschland,Zeit, Geld, Kraft und Engage-ment in das aufwändige Hob-

by Reiten zu stecken, und dafür auf vieleszu verzichten? Was ist die Triebfeder fürsie, bei Hitze, Kälte, Sturm und Regen inden Stall zu gehen, während sich derFreundeskreis bei der Happy Hour imIn-Lokal trifft? Ein wichtiger Grund: un-vergleichliche Glücksmomente!inRide wollte wissen, wie dieses Glückkonkret aussieht, und startete eine bis-her in Deutschland unvergleichliche Ak-tion. Partner: Der Deutsche Akade-mische Reiterverband (DAR). Presse-wart Gero Jentzsch, zuständig für 52 Stu-dentenreitgruppen in Deutschland, stell-te unseren Fragebogen als Attachmentauf die Homepage. Die Resonanz warüberwältigend. Rund 100 Studentenrei-ter machten mit. An Stammtischen, wiezum Beispiel in Augsburg und Darm-stadt, wurde das Glücks-Thema intensivdiskutiert. Die Ergebnisse zeigen deut-lich: Ob viel Geld oder wenig, sportlicherEhrgeiz oder Freizeitambitioniert – dasPferd wird allen Ansprüchen gerecht undschenkt jedem sein ganz persönlichesGlück.Wie Pegasus Flügel verleiht – eineMo-mentaufnahme bei modernen Twens.Stefan Henrici (26), Obmann der Darm-städter Studentenreitgruppe: “Wir habeneinen Reitanfänger in der Gruppe. MarcWindisch reitet jetzt seit einem halbenJahr. Er meinte, dass es nach dem erstenMal auf dem Pferd Glück für ihn bedeu-tet hätte, zu spüren, den Allerwertestentrotz der Schmerzen, die er beim Reitengehabt hätte, noch zu haben!““Die Pferde an sich sind schon einGlück”, meinen viele der Studentenrei-ter. Isabelle Pachow (25) Jura- und Sino-logiestudentin aus Frankfurt, Pferde-besitzerin mit silbernem Reitabzeichen:

mit ihrem Pferd S-Dressur gehen möch-te, findet sie, dass es das Höchste ist, mitFreunden und Pferden gemeinsam schö-ne Momente zu erleben. Diese Momentemüssen in ihren Augen auch nicht unbe-dingt im Sport zu finden sein.Glück und Können –wie hängt das Zu-sammen?Pferde, Reiten und Lernen – diese dreiBegriffe gehören zusammen: “Die Aus-bildung eines Pferdes ist so komplex.Man lernt nie aus, beziehungsweise manlernt fantastische Sachen”, schwärmtAnneMaria Kleemann (23). Die GöttingerAgrarwissenschaftlerin sitzt seit 15 Jah-ren erfolgreich im Sattel und möchtenoch “so viel wie möglich erreichen.”Auch andere Studentenreiter geben an,dass sie das höchste Glück der Erde emp-finden, wenn sie mit ihrem Pferd weiter-kommen. Anne Maria Kleemann sprichtdarum für viele: ”Vorausgesetzt, man be-hält das Team mit dem Pferd. Das Pferdmuss Spaß daran haben. Nur dann,wenn es lebendig und freudig an der Ar-beit ist und kein willenloser Diener wird,ist Ausbildung Glück!” Sie spricht ausErfahrung: Zwar hat sie ihr junges Pferdgerade verkauft, beschäftigt sich aberjeden Tag intensiv mit zwei bis siebenBerittpferden.Dem einen reicht ein Wochenende aufdem Land bei den Pferden als Glücks-speicher für die ganze Woche. Der an-

Das höchste Glück der Erde. . . Wie genau sichdieses große Glück mit Pferden manifestiert,zeigt die exklusive inRide-Umfrage unter 100

Studentenreitern VON BETTINA HALBACH

W“Glück im Reitsport ist die Harmoniezwischen Reiter und Pferd. Immer dann,wenn man spürt, wie das Pferd untereinem zu tanzen anfängt und wenn es zu-frieden nach der Arbeit oder nach einemAusritt ins Gelände wieder im Stallsteht.” Beim täglichen Training, auf demTurnier, beim Ausritt, zusammen mitFreunden im Stall – alle befragten Stu-denten treffen stets auf das Glück!In den Antworten auf unsere Frage nachden schönsten Glücksmomenten im Um-gang mit dem Pferd werden oft die Be-griffe Harmonie, Partnerschaft, Erfolgund Zufriedenheit verwendet. IsabellePachow weiter: "Glücksmomente gibt esbei mir viele. Bei der täglichen Arbeit,wenn ich die Harmonie zwischen mirund dem Pferd beginne zu spüren. Wenneinfach alles geht. Wenn ich im Geländebin und ganz schnell galoppiere und esmir und meinem Pferd Spaß macht,Spaß zu haben. Und natürlich wenn ichmeinem Pferd etwas Neues beigebrachthabe und es wieder etwas gelernt hat!“ChristinaKummer (26), Studentin der Er-nährungswissenschaften aus Jena, reitetseit sie ein Jahr alt ist. Obwohl sie bald

Der DAR (Deutscher Akademi-scher Reiterverband e. V.) ist derDachverband der Studentenreite-rei in Deutschland. Er ist der FN an-geschlossen, unterstützt dieDurchführung nationaler und in-ternationaler Hochschulvergleichs-turniere bis zu den DeutschenHochschulmeisterschaften. Dierund 1.000 Mitglieder treffen sichan Stammtischabenden, organisie-ren Reitstunden und Turniere.Infos: Servicebüro Jenissen, Bu-schortstraße 17, 33775 Versmold.Tel. 025423-49371, Mail [email protected]

Y HOURS46 – 49 Report Glu?ck• 21.04.2008 13:07 Uhr Seite 3

46 / Ausgabe 1 • 2008

REPORTinRideinRide

Exklusiv-Umfrage

HAPPY

“Ein

gut gerittenes Pferd

macht seinen Reiter glück-

lich, ein schlecht gerittenessorgt

für Unwohlsein”, sagt Dr. Ulrike

Thiel. Die niederländische Buchautorin

(“Die Psyche des Pferdes”, Kosmos-Ver-

lag): ”Ein Pferd, dass nach klassischen

Grundsätzen ausgebildet ist, wird in sei-

ner Wohlfühlhaltung geritten. Der Rei-

ter erlebt ein Glücksgefühl von

Balance und Harmonie, wenn er

sein Pferd so motivieren kann,

dass es Eins mit seinem

Körper wird.”

46 – 49 Report Glu?ck• 21.04.2008 13:07 Uhr Seite 2

Page 25: inRide Mai 2008

inRide / 49

ben noch schnaubte und tänzelte dergroße Braune wild am Strick. Nachein paar beruhigenden Gesten seiner

Besitzerin aber steht Dravit still, knab-bert als Zeichen seiner Zuneigung vor-sichtig an Petras Jacke, schnaubt ihrleise ins Ohr. Sie schließt die Augen, ge-nießt den innigen Augenblick. Gesuchtund gefunden, könnte man meinen.Dabei war Dravit alles andere als PetrasTraumpferd. Das kaufte sich die heute42-Jährige vor zehn Jahren. „Eine reineHerz-Entscheidung“, Stute Funny Hillwar drei, gehörte zu den Youngstern, diePetra für einen Bekannten anritt. „Gang-mäßig nicht übertrieben gut veranlagt,aber ein Verlasspferd.“Drei Jahre machte Funny ihrer Besitze-rin viel Spaß. Dann kam ein Tierarzt zumZähne raspeln. Danach wurde es nie wie-der so, wie es einmal war. Die Stute ließsich links nicht mehr so gut biegen, warunrittig und schlecht im Maul. „Der Tier-arzt konnte nichts finden.“ Es wurdeimmer schlimmer. Petra fuhr ihre Stutein die Klinik, ergebnislos. Erst ein Aku-punkteur erkannte das Kiefer-Problem,das mit Hilfe eines Chiropraktikers be-hoben wurde: Funnys Blockade im Kie-fer. Für die Rehabilitation ging die Stuteviel ins Gelände. Doch in die Halle, wares mit der Harmonie vorbei. Funny ginggegen den Zügel an, wurde immer bocki-ger. Erneut holte Petra den Chiroprakti-ker. Der musste sie enttäuschen: „IhreStute ist medizinisch okay.“Petra war mit ihrem Latein am Ende. Alseine Freundin Funny einige Tage ritt undim Gegensatz zu Petra auch in der Hallekeinerlei Probleme hatte, begann Petrazu begreifen: „Funny hatte unsere ge-meinsame Dressur-Arbeit in der Hallemit den Schmerzen verknüpft. Sobaldich sie arbeiten wollte, machte sie dicht– trug mir das nach.“ Eine bittere Er-kenntnis. Es dauerte, bis Petra sich ent-schloss, Funny abzugeben. „Wir hättenuns beide keinen Gefallen getan, wärenwir auf Krampf zusammen geblieben.“Kaum war Funnys Box im heimischenStall leer, stand der frühere Boxennach-bar zum Verkauf. „Ich fand den damals9-jährigen Dravit hübsch, mochte seine

anhängliche Art – wusste aber auch umseine Sturheit und Triebigkeit. Ob das zumir passen würde nach meiner lauffreu-digen Stute?“ „Betonfüße“ hätte Dravitdamals gehabt, erzählt Petra und kraultden Braunen liebevoll am Ohr. „Er gibtsich wahnsinnig viel Mühe. Verstehtmeine Hilfengebung, meine Körperspra-che, meine Verfassung.“ Betonfüße hatDravit längst nicht mehr, im Gegenteil.Mittlerweile hat der Große seine Leiden-schaft für den Galopp entdeckt und be-eindruckt damit den einen oder anderenRichter im Dressurviereck. „Und das, wofrüher immer im Protokoll stand, wirhätten die Verstärkungen vergessen“,lacht Petra. „Von wegen – ich bekam denBüffel einfach nicht vorwärts!“ Dass hin-ter der harten „Büffel-Schale“ ein sensi-bler Kern steckt, merkte Petra auch, alssie nach zwei Wochen Urlaub wieder inden Stall kam. „Da hat er mir den Hin-tern zugedreht. Obwohl er sonst immerwiehert. Ein klares Zeichen: habe dichvermisst. . .“

s scheint die Idylle pur. Aber wenndie dreijährige Ida vergnügt quiet-schend auf Vollblutstute Kriga sitzt,

ist ihrer Mutter nie ganz wohl. Kaum istdas Foto im Kasten, holt die 24-JährigeIda schnell wieder runter. Schon scheutdie Stute, vor raschelnden Blättern. . .„Kriga hat das typische Temperamenteines Vollblüters“, sagt Julia die Stutestreichelnd, „Ich habe immer gehofft, sie

würde mit dem Alter ruhiger. Aber nunist sie 12 – und immer noch ein Wild-fang.“ Als 16-jähriger Teenager war esgenau dieses Temperament, das Krigafür Julia so reizvoll machte. „Ich habejeden Quatsch mit der Stute gemacht:bin ohne Sattel und Zaumzeug geritten,über hohe Sprünge gesprungen, habejede lange Galoppstrecke im Geländemitgenommen.“ Aber dann wurde siemit 21 Mutter. „Plötzlich war ich ängst-lich. Wenn Kriga scheute, sorgte ichmich: Wer kümmert sich um mein Kind,wenn ich stürze, mir etwas breche?“ DieStute spürte das und wurde immerschreckhafter. „Es war zum Heulen“, er-innert sich Julia. „Ich mochte mein Pferdkaum noch reiten, fühlte mich immerunwohler.“ Mit ihren Reitbeteiligungen

Zwischen Kompromiss und Kampf liegt für vieleReiter der steinige Weg zum Glück mit

dem Pferd. Beispiele VON KATHARINA KÖSTER

lief Kriga dagegen bestens. Julia beglei-tete ihre Stute nur noch, wenn sie mit an-deren erfolgreich Turniere absolvierte.Sie selbst ritt kaum.„Ich spürte Angst auf Kriga, während ichauf anderen Pferden sorglos und sicherritt. Aber immer, wenn ich Kriga verkau-fen wollte, kam eine Superphase. Alswürde sie verstehen, worum es ging.“Monatelang quälte sich die junge Frauhin- und her gerissen zwischen Vernunftund Liebe zum Pferd. „Ich würde mir sowünschen, dieses wunderschöne Hobbyspäter mit meinem Kind teilen zu kön-nen“, sagt Julia. „Aber dafür ist Kriganicht das richtige Pferd. Ich würde kei-nem gerecht: mir nicht, Ida nicht, Kriganicht.“ Kauf-Interessenten haben sichangekündigt. „Eine nette Familie, Töch-ter mit Reiterfahrung. Es wäre für alledas Beste. Aber es wird mir wahnsinnigschwer fallen, wenn sie sie wollen.“

ELIEBE AUF DENZWEITEN BLICK

STROM UNTERDER TAPETE

E

Drei Charaktere, die nur schwerzusammenpassen.

46 – 49 Report Glu?ck• 21.04.2008 13:07 Uhr Seite 5

48 / Ausgabe 4 • 2007

WEGEZUMGLÜCK

WEGEZUMGLÜCK

inRideREPORT

dere reitet jeden Tag.Mancher vergleichtseine Leistungen ständig mit den Tur-niererfolgen, die der Stallnachbar er-ringt. Das Reiten ist für ihn Gradmesserder Tagesstimmung. Geht das Pferd wieein Glöckchen, ist er guter Dinge. Wennnicht, ist er den ganzen Tag daneben.Glücksforscher fanden heraus, dass dieseUnrast normal ist. Denn vieles von dem,wasman sich gewünscht und schließlicherreicht hat, wird bedeutungslos. Aus derTretmühle des Glücks kommenwir dannheraus, wenn wir lernen, Zufriedenheitaus dem Erreichten zu ziehen.Es ist darum auch ein Irrtum zu glauben,dass Schleifensammler glücklicher sindals Freizeitreiter. Vielleicht sind die Tur-niererfolge nur sekundäres Glück? „Anunserem Stammtisch waren wir einig:Ein schöner Ausrittmit Freundenmachtgenauso glücklich, wenn nicht glückli-cher, als der Sieg in einer S-Dressur“,schildert RebeccaGolling.In das Reiten eintauchen, die Zeit undAlles um sich herum vergessen – „es isteinwahnsinniges Gefühl, wennman einsmit dem Pferd wird und schwierige Auf-gaben zum Kinderspiel werden“, begei-stert sich Anne Maria Kleemann.Der Psychologe Mihaly Csikszentmihályigab diesem Zustand den Titel „Flow“.Flow-Gefühle treten beim Reiten jedeMenge auf. Und das Gefühl des Flow istsehr engmit demGefühl des Glücks ver-wandt. Es ist Ausdruck einer ganzheitli-chen Arbeitsweise des Gehirns, die dasBewusstsein ordnet und selbst kompli-zierte Tätigkeiten leicht ablaufen lässt.Wer im Flow reitet, richtet oft die Auf-merksamkeit auf den Prozess bzw. aufdas Körpergefühl. Wichtig ist der Weg,der nötig ist, um ein Ziel zu erreichen.Angst, Ungeduld und übertriebener Ehr-geiz verhindern ein Eintauchen in denbegehrten Flow-Zustand.Mann und Frau finden allerdings jeweilsihren eigenen Kick. „Wir haben an unse-remStammtischabend herausgearbeitet,dass es in Punkto Glück zwischen Män-nern und Frauen Unterschiede gibt. DieMänner sehenGlück undErfolg in einemengen Zusammenhang. Damuss was beirumkommen! Den Frauen bedeutet esaber auch Glück, wenn sie in den Stallkommen und wiehernd von ihrem Pferdbegrüßt werden. Obwohl wir wissen,dass Verhaltensforscher uns diesen Zahnziehen würden, bilden wir uns ein, dassunsere Pferde uns kennen und uns dannauch persönlich meinen“, lacht RebeccaGolling. inRide

Die

Fähigkeit, Glück zu

empfinden, ist angeboren.

Alles, was Menschen fühlen und

denken ist das Ergebnis komplexer V

or-

gänge zwischen Hormonen und Nerve

nzel-

len im Gehirn. Fürdie Emotionen zus

tändig

sind die Glücksmoleküle. „Das Glück

im Zu-

sammensein mit Pferden fühlt sich be

freiend,

warm und sinnig an. Man ist mit dem

ganzen

Körper glücklich. Man fühlt sich wie ei

n einzi-

ges Grinsen. Man hat innere Ruhe. Ma

n ist

weniger empfänglich für Stress. Man

ist

selig. Das Glück istunbeschreiblich

schön“, haben dieStudenten

aus unserer Umfrage er-

fahren.

Petra undDravid: Hierwuchs zu-sammen,was zusam-mengehört.

46 – 49 Report Glu?ck• 24.04.2008 9:27 Uhr Seite 4

Page 26: inRide Mai 2008

Touristen und Ponyverleihgibt.Nett, gepflegt und idyllisch –aber nicht gerade die Hoch-glanzanlage, auf der maneinen Herrn Tesch vermutenwürde. Auf den ersten Blick.In Wirklichkeit aber wiedermal eine typische Tesch-XXL-Lösung, deren Bausteine ebenvonBodenständigkeit geprägtsind. Der Clou ist, dass derStall nur zehn Minuten vomBüro entfernt ist und seinWohnhaus hundert Meterneben dem Ponyhof an derhöchsten Stelle des Wiehler-Nobelvorts Hü-bender steht, wodie Kölner High-Society residiert.Aus der riesigen,einem Winter-garten ähnlichenvorgebauten Fen-sterfront desWohnzimmersschaut Tesch di-rekt zu den eige-nen Pferden aufgepflegten Wei-den. Mit einemverschmitztemLächeln verrät er:“Der Bauantragfür eine eigeneAnlage nebendem Ponyhof läuft.” Um dieÖrtlichkeiten zu zeigen, stie-felt Tesch mit noblem Busi-ness-Anzug und feinenSchnürschuhen völlig unkom-pliziert durch Matsch undMocke, führt seine Pferde undzeigt überhaupt Packan.Tesch sponsort generös seitJahren hochangesiedelteCups im Dressur- und Fahr-

inRide / 51

LLERSPONSORLLERSPONSORIESER MANN LIEBT ES

GROSS. Selbst ein Hüh-ne mit gut 1.90 Meter

Größe, macht er alles, was eranpackt imXXL-Format. Dieeigene Firma, das HobbyFahrsport und Pferde, Sport-Sponsoring in vielen Spartenund ganz aktuell die Eröff-nung seines Reiterhotels inder Lüneburger Heide.Siegward Tesch gründetesein Inkasso-Unternehmen1985. Bis heute wuchs der ur-sprüngliche Ein-Mann-Be-trieb auf 120 Angestellte indrei Unternehmen und ge-hört zu den Top Five derBranche. Seine Referenzlisteenthält rund 30 Top-Adres-sen, liest sich wie das “Who isWho” der Wirtschaft. “Abergenauso wichtig sind mirEinzelunternehmer, Hand-werker und Mini-Firmen, beidenen ich dadurch, dass dieKundenrechnungen schneller

bezahlt werden, für die nötigeLiquidät (also den wichtigenfinanziellen Spielraum) sor-ge”, betont Tesch. Eine realeBodenständigkeit, die sichdurch sämtliche Aktivitätendes 53-Jährigen zieht. Klotzenstatt Kleckern – aber ja nichtübertreiben, nicht an diegroße Glocke hängen, praxis-nah und sinnvoll.

Das Herz des Juristen pochtseit seiner frühesten Jugendfür Pferde. Jede freie Minuteverbringt er bei ihnen. Der er-folgreiche Teilnehmer beiFahrermeisterschaften Zwei-spänner auf Kreis- und Lan-desebene hat zwar den ei-genen Turniersport 1995 ausberuflichen Gründen an denNagel hängen müssen. SeineKutschen und Pferde stehenjedoch stets picobello inSchuss zumAnspannen bereit(zwei- und vierspännig). Undam Wochenende reitet er lei-denschaftlich ins Gelände.Seine sieben Pferde sind aufeinem Ponyhof neben Ziegen,Hühnern undHasen unterge-bracht. Hier hat er einen Stall-trakt mit Dorfplatzcharakter.Das heißt: Alle Pferde könnensich in ihren unkonventionel-len Boxen aus rustikalenHolzbohlen angucken, es gibtzwei schöne Sattelkammern,undmittendrin einen “Innen-hof” zum Putzen. Ausreitge-lände und Weiden satt. Aberkein Reitplatz. Die Halle liegtfünf Reit-Minuten an derDorfkirche vorbei im Ort, woes an den WochenendenHochbetrieb mit quirrligen

sport, wo er die sportliche Be-treuung zum Teil persönlichübernimmt. Was er nur ne-benbei, aber mit begeistertblitzenden Blauaugen er-wähnt. Außerdem fördert erdie Jugend in Handball, Fuß-ball, Eishockey und gut dreiJahre lang auch die Bobfahre-rin Susi Erdmann.Wiehl, eine 28.000-Einwoh-ner-Stadt im malerischenOberbergischen Kreis, ist so-zusagen Tesch-Stadt. DerKreisverkehr am Ortseingangzeigt bereits mit einer Fach-werkhaus-Statue und den ent-

sprechenden Firmen-Schil-dern, wo es lang geht. Auchder neue Fußballkäfig für dieDorfkids ist “sponsert byTesch”. Und das denkmalge-schützte Bruchsteinhaus von1500 neben der vielbesuchtenTouristenattration Tropf-steinhöhle wird von Tesch ge-rade zum Restaurant res-tauriert. Dinge, die Tesch im

D

Siegward Tesch gehört mit seinem Inkasso-Unternehmen zu den Top Five derNation, ist erfolgreicher Fahrer und großer Sport-Sponsor. VON IRINA LUDEWIG

Fahrsport-Fan

h mit seinen Fahrpferden und Jackies.

Seite 50 – 53 Tesch NEU•• NEU• 24.04.2008 15:50 Uhr Seite 3

STILSTIL

50 / Ausgabe 1 • 2008

Der Mann hinterTeschInkasso, Sieg-ward Tesch (53), istgenau wie PartnerinSabine Claeys-Grü-terich (38) total ver-rückt auf Pferde.

inRidePROFILSiegward Tesch

Siegward Tesch mit

Seite 50 – 53 Tesch NEU•• NEU• 24.04.2008 15:50 Uhr Seite 2

Page 27: inRide Mai 2008

Limettencreme für 6 bis 8 Personen: 50 ml Limettensaft(je nach Größe 1 bis 2 Limetten), abgeriebene Schale von1 Limette, 7 Blatt weiße Gelatine, 6 Eier, 200 g Puder-zucker, 400 ml Sahne. Zum Garnieren etwas Zitronen-melisse und einige Limettenscheiben. Die Gelatine in kal-tem Wasser einweichen. Eier trennen. Eigelb mit Puder-zucker sehr schaumig schlagen. Limettenschale und -saftunterschlagen. Gelatine ausdrücken und vorsichtig auf-lösen. 2 Esslöffel der Eiercreme mit der Gelatine verrührenund sofort unter die restliche Eiercreme rühren. Kalt stel-len und etwasgelieren lassen.Das Eiweiß unddie Sahne ge-trennt steifschlagen.Anschließendnacheinanderunter die leichtgelierte Masseheben. In Glä-ser oder Schüs-seln füllen undkalt stellen.Mit etwas Zi-tronenmelisseund Limetten-scheiben gar-niert servieren.

inRide / 53

VomGastzum ChefVomGastzum Chef

Neu: In der Lüneburger Heide betreibtSiegward Tesch ein Hotel mit viel Flair.

Top Reitmöglichkeiten aufMeer- und Heidesand.

Blick auf die Weiden: Ap-partements mit Terassen.

Lauschige Aussicht auf22.000 qm mit Teich.

Idyllisch: Ferienwohnun-gen ab 52 Euro pro Tag.

NETCHECK

Weitere Infos unterwww.gut-land-liebe.de

17 Jahre machte Sieg-ward Tesch hier selbstmit Familie, Freundenund Pferden Urlaub zuallen Jahreszeiten. Nunwechselte er in dieRolle des Gastgebers –überzeugt von derQualität des Angebots.Ende 2007 kaufteTesch den Meier-Hofnach der Scheidungder Betreiber. Die Neu-eröffnung unter demNamen “Gut Land-liebe” begann nacheinigen Renovierungs-maßnahmen drei Mo-nate später mit erfolg-reich ausgebuchterOstersaison.“Gut Landliebe” ist einParadies für Naturlieb-haber und Pferde-freunde. 16 Doppel-zimmer und drei Feri-enwohnungen mit Te-rassen und Blick aufdie Gastweiden. 38Boxen, zwölf Fahr- undReitpferde für Gäste,gepflegte Reitwegedrumherum und 25 Ki-lometer vom Landge-stüt Celle mit Ausflugs-zielen vom Feinsten.Wie der Heidepark Sol-tau, der VogelparkWalsrode, der Seren-geti-Park, das Otter-zentrum, das Südsee-paradies oder die Sole-Therme.

Limettenzum Dessert

Mehr Rezepte

in der neuen

“Landlust”

inRide-Rezept-Tippfür Reiter:Limetten-creme fürLecker-mäulchen.

Seite 50 – 53 Tesch NEU•• NEU• 24.04.2008 15:50 Uhr Seite 5

52 I Ausgabe 4 • 2007

PROMOTION

horiSMART von horizont isteine neue patentierte Technolo-gie, die den Zaun sicherermacht für Tier und Mensch. Beistarken Elektrozaungerätenkann es unter Umständen zuunangenehmen elektrischenSchlägen und Verletzungenkommen. Dies zu vermeiden istdas Ziel von horiSMART – ohnedabei auf die Vorteile starkerGeräte zu verzichten. LangeElektrozäune brauchen lei-stungsstarke Weidezaungeräte.Wenn solche Zäune bewuchsfreisind und es zu einer Berührungvon Tier und Mensch kommt,wird die maximale Impulsener-gie vollständig abgegeben. Daskann sehr unangenehm für Tierund Mensch werden. horiS-MART Geräte vermeiden dieseSituation. Sie geben bei einemWiderstand von 500 Ohm (Tier-berührung) max. bis zu ca. 3Joule Impulsenergie ab – deut-lich unter dem gesetzlichenGrenzwert, aber zur Abschrek-kung völlig ausreichend. Erstnach einem Sicherheitszeitraumvon 60 Impulsen werden die hö-heren Energien automatisch zu-geschaltet und haben so diehöchste Abschreckung und Hü-tesicherheit.

Die beiden Gerätetypen horiS-MART A50 (12 Volt) und N70(230 Volt) gibts in erweiterterVersion direkt mit Alarman-schluß. An diesen Ausgang kanndas Überwachungsgerät „SMSfencealarm“ angeschlossenwerden. Es informiert bei Unter-schreitung der Hütesicherheitper SMS auf das Mobilfunktele-fon. Zu diesen Geräten gehörteine Steckerkupplung, mit deroptional auch andere Überwa-chungsgeräte (z. B. Blitzleuchte,Sirene) angeschlossen werdenkönnen.

Weitere Infoswww.horizont.com

horiSMARTALARM

zeichnet Teschs Lebens-Partnerin Sabine Claeys-Grüterich (38) von Wiehlaus für das Organisatori-sche verantwortlich. Min-destens dreiMal imMonatfährt das Paar an den Wo-chenenden nach Her-mannsburg-Weesen zwi-schen dem Dreieck Soltau,Uelzen und Celle gelegenund schaut nach demRechten.Sabine ist begeisterteDres-surreiterin. Ihr “Leo”, ein16-jähriger schwarzbrau-ner Lette mit OldenburgerStammbaum, erreichteunter seinem AusbilderChristoph Kleymeyer (seitJahren NRW-Schleifenkö-nig in Springen und Dres-sur bis zur höchstenKlasse), im vergangenenHerbst auf dem Uhlenhofin Mettmann den drittenPlatz im Grand Prix. “Ichwar mächtig stolz, denndie beiden traten gegenTop-Stars wie IsabellWerth undHeiner Schier-gen imViereck an”, erzähltdie sympathische Besitze-rin.In dieser Saisonmöchte siesich nach dem eigenenSieg in einer M-Dressurselbst in S-Dressurenmes-sen. Der Aufwand ist wie-derumXXL: VomPonyhofin Wiehl fährt sie zwei malpro Woche bei Wind undWettermit Pferd eine drei-viertel Stunde zum Trai-ning bei Kleymeier. IhrKracher tobt ansonstenausgelassen auf derWeide,wird gemeinsam mit denFahrpferden ausgerittenoder in der kleinen Reit-halle des Dorfes bewegt.Einen Talismann für dieerste eigene S-Dressur hatsie schon: die Sieger-Handschuhe von IsabellWerth, die Siegward Teschnach den Weltmeister-schaften in Aachen für denGuten Zweck therapeuti-sches Reiten für 10.000Euro ersteigerte. inRide

Vorbeifahren nur nebenbeierwähnt. Protzen ist nichtseinDing. Als Perfektionistund Profi begrüßt Sieg-ward Tesch inRide in sei-nem modernen, lichtenund praktisch eingerichte-tem Büro mit optimal vor-bereiteten Unterlagen. Fo-tos, Ausdrucke, CD’s liegenbereit. Der Konferenztischhat Platz für 20 Teilneh-mer. Für jede Unterlagespringt Tesch dynamischauf, um sie ans andereEnde zu reichen.XXL – das zieht sich durch– aber mit hanseatischemUnderstatement.

Das neueste Projekt des In-kasso-Unternehmers istganz anderer Art: ein Ur-laubshotel in der Lünebur-ger Heide. Hier machtTesch seit 17 Jahren alsGast Urlaub, reiste mal imFrühjahr, mal im Sommeroder auch im Herbst mitseiner Familie, den Fahr-und Reitpferden sowieKutschen im LKW plusHänger zum Entspannenhin. 380 Kilometer vonWiehl, fünf Stunden Fahr-zeit. “Für Reiter und Fah-rer boten sich uns hieroptimale Unterbringungder Pferde und sehr kom-fortables Wohnen in Per-fektion”, schwärmt Tesch.Der idyllischeMeierhof ge-hörte dem Fahrtrainer Ek-kart Meier und seinerFrau. Als der Hof wegenScheidung zum Verkaufstand, kaufte Tesch Ende2007 kurzentschlossensein ehemaliges Urlaubs-Domizil. “Eckart zog zu sei-nemSohn. Seine Frau, einevermögende Reederei-Tochter, wanderte in dieTürkei aus”, beschreibt derInkasso-Boss dezent dieHintergründe.Wieder so eine XXL-Lö-sung. Tesch hat sich seinUrlaubsidyll für alle Zu-kunft gesichert und brach-

te in nur drei Monatendrängende Renovierungs-staus auf Vordermann:Französischer Meersandfür den großen Außenplatzund die lichte, circa 20 x40-Meter-Halle. Nette De-tails für die Einrichtungder 18 Zimmer und dreiApartements. Modernisie-rung der Terrassemit aktu-ellen Allwetter-Rattan-Look-Möbeln immeditera-nen Stil. Nicht zu vergessender eigene Antennen-Mast,damit im D1-D2-FunklochHeide die Gäste optimaleMöglichkeiten zur Kom-munikation haben. Fürentspanntes Reiten der El-tern sorgt zudem der aus-gebaute Abenteuer-Spiel-platz für die Kids. Außer-dem gibt es einen neuenSpa-Bereich mit Massage,Physiotherapie und dem-nächst sogar hauseigenemFriseur.“Gut Landliebe” ist derneue Name des Traumob-jekts. Zwölf Mitarbeitersorgen dafür, dass allesläuft. Als Geschäftsführerin

inRideProfil

Von Nullauf 100Von Nullauf 100

Siegward Tesch ist ei-ner der Marktführerder Inkasso-Branche.1985 als Ein-Mann-Unternehmen gestar-tet, führt der Juristheute drei Firmen(TeschInkasso, TeschService, ST-Business-Mana-gement) mit120 Mitarbeitern.Tesch betreut dieTops der Wirtschaft,aber auch kleine mit-telständische Unter-nehmen. “Unser Zielist, durch schnellerbezahlte Rechnun-gen Firmen-Liquidätzu schaffen. Das er-reichen wir zu 50 Pro-zent außergericht-lich”, so Tesch.

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2008

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Seite 50 – 53 Tesch NEU•• NEU• 24.04.2008 15:50 Uhr Seite 4

Page 28: inRide Mai 2008

inRide / 55

Richtig guteHundespiele

KURIOSE HUNDEWELTKURIOSE HUNDEWELTSchon 2 Filialen: Die Bäckerei für Bello

Echt tierisch: Momo als Fußball-Fan

Turnier-Idee: Die Hunde&Pferde-Bar

VON DANIELA OVERLÄNDERgen nur lächerlich machen.Noch spannender wird diesesSpiel, wenn Sie einen Gegen-stand in der Hand haben undzeigen: „Fang mich, ich habedie Beute!“ Ihr Hund solltedie „Beute“ erst bekommen,wenn sie auf dem Boden liegtund Sie den Hund schicken.Machen Sie deutliche Hand-gesten, wenn Ihr Hund etwas

suchen soll. Zei-gen Sie mit derHandfläche indie Richtung desGegenstands.An einer Hetz-jagd hat jederHund Spaß: Bin-den Sie eine 1,50Meter lange Kor-del an den Spiel-gegenstand. Le-gen Sie denHund ins Down(Platz) und denGegenstand einStück entfernt

auf den Boden. Gehen Sielangsam leicht gebeugt vomHund weg. Ist er voll auf Siekonzentriert, zeigen Sie plötz-lich mit der Handgeste deut-lich auf den Gegenstand undschleudern diesen an der Kor-del immer wieder vom Hundweg. Dabei wird er um Sieherum nach der "Beute"jagen. Er soll anfangs schnel-ler zum Erfolg kommen, spä-ter etwas mehr Anstrengungbrauchen. Sie können denHund einmal apportieren las-sen, einmal fangen Sie die„Beute“ selbst aus der Luftund drehen sich vom Hundweg, um ihn von sich fern zuhalten.Wenn Sie das Spiel beendenoder pausieren wollen, ent-spannen Sie sich körperlichund packen den Gegenstandweg. Ignorieren Sie sämtlicheVersuche Ihres Hundes, Sieweiter zum Spielen aufzufor-dern. inRide

Diese originelle “Bar “mit Möhren,Äpfeln und Hundekeksen entdeckteinRide beim Turnier auf derReitanlage Löckenhoffin Mettmann.

Im „Dog's Deli“in Düsseldorf kom-men Hundekuchenimmer frisch ausdem Ofen. „Mus-kelprotz“ (Spinatund Ei), „MangoCrossies“ (Mangound Quark) oder„Knochenarbeit“(Hähnchenbrustund Reismehl) sinddie Renner. Kun-den aus aller Weltbestellen inzwi-schen per Internet.Im Sommer kommtein „Dog's DeliBackbuch“ mitleckeren Hunde-kuchen-Rezeptenund in Münchengibt es eine wei-tere Filiale.

Die vierfacheOlympiasiegerinDressur NicoleUphoff-Selke istim Fußballfieber.Sie jubelt begei-stert neben ihremMann Andreas inder Stadion-Süd-kurve, stattetesogar ihre Collie-dame Momo (6)als BVB-Fan aus.Den Ball flachbzw. tief hält ihrBuddelHund imGarten. Der istaber nicht echt.

FriederikeFriedel backtfür Bello,Fiffi & Co.www.dogsdeli.de

Momomit BVB-Hals-Tuch.

Such den Ball!Zementhundim Beet.

PIELEN IST DIE BESTE

MÖGLICHKEIT, Hundenwas beizubringen. Zerr-

spiele, Streit um Beute, Rau-fen oder Kräftemessen signa-lisieren ihnen allerdings nur,dass wir nichts „drauf“ haben.Am besten sind kontrollierteJagdspiele auf ein gemeinsa-mes Ziel, das es unter IhrerLeitung zu erjagen gilt. Wirverstecken Sa-chen , lassen Ge-genstände ap-portieren oderbelohnen Hin-dernislauf mitApportieren. Wirspielen also mitSinn, der Hundfolgt uns gern,weil er nur überuns zum Erfolgkommt. Vor demSpiel müssen Sieund Ihr Hund inStimmung kom-men, denn Hun-de merken genau, wenn wirgelangweilt unsere „Beschäf-tigungspflicht“ erfüllen. Initi-ieren Sie das Spiel und ent-scheiden Sie emotionslos,wann es beendet wird.Spielen Sie mit Ihrem Hundan einer fünf Meter langenLeine. Damit behalten Sie dieKontrolle, wenn er versucht,seine Regeln durchzusetzen.Die Spielarten: Beim Nach-laufen beugen Sie sich leichtnach vorn. Deuten Sie so eine„lauernde“ Pendelbewegungan. Jetzt drehen Sie sich plötz-lich weg und beginnen zu lau-fen. Wenn Ihr Hund Ihnenfolgt oder hochspringt, ver-hindern Sie durch schnelleWendungen und spieleri-schen Hüftschwung, dass erSie überholt. Wenn der Hundzu energisch wird, brechen Siesofort ab. Spielen Sie immerden Gejagten, nie den Jäger –Sie werden Ihren Hund nichtfangen und sich in seinen Au-

S

Daniela Overländer (31)ist Autorin und Gutach-terin des Orgenda Ver-lags (www.orgenda.de).Sie schrieb zahlreicheArtikel zum ThemaHundeerziehung.

FotosEd

itionBoiselle/IrinaLudew

ig/JulianeKinast

My DOG neu • 23.04.2008 16:25 Uhr Seite 3

54 / Ausgabe 1 • 2008

myDogmyDogALLES FÜRDEN HUND

Gabis süßeLeo-Labs

Gabis süßeLeo-Labs

ferdefotografin Gabriele Boiselle liebtHunde – und kann ohne sie nicht sein.

Ihre drei irischen Wolfshunde Lucy, SirHenry und Indy begleiteten sie über zehnJahre auf Schritt und Tritt. Auch dorthin,wo Hunde normal verboten sind: Verlags-büros oder Veranstaltungen. Frauchenkonsequent: "Entweder sie dürfen mit,oder ich komme nicht.” Nun springen diesanften Riesen durch den Hundehimmel."Da ich beruflich viel unterwegs bin, ver-suchte ich auf Hunde zu verzichten; esgeht nicht", gesteht Boiselle, "und so binich unverhofft zu zwei süßen schwarzenMonstern gekommen: zwei Leolabs.”Vodka, die Leonbergerhündin der franzö-sischen Boiselle-Freundin Agnes, hattesich mit einem schwarzen Labrador ver-gnügt und diese herrliche Mischung erfun-den. In Südfrankreich am Fuße derPyrenäen geboren, hatten sie einen weitenWeg nach Speyer. Doch jetzt fühlen siesich "pudelwohl", genießen einen Reitplatzals ihre persönliche Spielwiese und schlep-pen alles was nach Schuh oder Striegelaussieht begeistert durch die Gegend.

Gabriele Boiselle mit ihrenfranzösischen Welpen:Beide sind totale Wasser-ratten, planschen und

schwimmen um die Wette.Buddy hat mit 15 Wochensatte 22 Kilo und Lissy,seine kleine Schwester,bringt 19 Kilo auf die

Waage. Sie werden ganzschön groß, wie man anden Tatzen sieht. Boiselle:"Meine drei Wolfshundebleiben in meinem Herzenfür alle Zeiten. Aber diebeiden Kleinen sind jetztschon so charmante Per-sönlichkeiten, dass sie die

ganze Umgebungverzaubern".

P

Tipp: Ab Juniist zusammen mitHundefotografUlrich Neddenseine Boiselle-

Hundewebseitegeplant.

Vodka undihr reizenderFehltritt.

My DOG neu • 23.04.2008 16:25 Uhr Seite 2

Page 29: inRide Mai 2008

xx I Ausgabe 1 • 2008

S-STÖRUNGEN BRINGENhäufig nicht nur ernsthaftekörperliche und psychische

Probleme mit sich, sondernkönnen auch Ursache für mas-sive Zahnschäden sein. Sohaben an Bulimie Erkranktemeist schon nach wenigenKrankheitsjahren deutlich sicht-bare Schädigungen durch Ero-sion, also durch den Verlust vonZahnhartsubstanz durch Säure-einwirkung.Gundis Zámbó, TV-Moderatorinund Bestsellerautorin zumThema „Mein heimlicher Hun-ger“, die fast 25 Jahre an Buli-mie litt, wusste schon zu Beginnihrer Erkrankung von der Ge-fahr für die Zähne: „Ich hattebereits gehört, dass die meistenBetroffenen Probleme mit denZähnen haben. Die tatsächli-chen Folgen des ständigen Er-brechens konnte ich ein paar

Jahre später an meinen ei-genen Zähnen erkennen.Ich hatte zudem zu vielund falsch geputzt, “ be-richtet die 41jährige, dieseit vier Jahren von ihrerEssstörung geheilt ist. „ZumGlück habe ich einen gutenZahnarzt – es war zwar teuerund aufwändig, aber heutekann ich wieder strahlend la-chen.“Die stark ätzende Magensäure,die beim regelmäßigen Erbre-chen immer wieder in dieMundhöhle gelangt, greift denZahnschmelz an und löst ihnauf. Mit fortschreitender Ero-sion wird das reiz- undschmerzempfindliche Dentinfreigelegt. Die Schädigung der

ZahnschädendurchBulimie

SCHLANKHEITSWAHN MIT FOLGENinRideinRideGesundheit

Bulimie ist für Gundis Zámbó Vergan-genheit. Auch zum Thema Diät-Wahn hat die Schau-spielerin und Moderatorin ihre eigenen Meinung: “Ichwill kein typgerechtes Styling, bei dem es darauf an-kommt, neue Models zu kreieren, indem man Körper-größe 1,75, Kleidergröße 34, Körbchengröße 75 D,

Schmollmund und Stupsnäschhen anstrebt. Man soll ausdem, was der liebe Gott einem gab, das Beste machen”.

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E

Gundis Zámbó schrieb denBestseller “Mein heimlicherHunger”. Die Autorin: "Ich

habe 25 Jahrenicht gelebt.Ich habe 25Jahre nicht

geliebt!Heute bin ich

glücklich."

Bloß kein Pfund zu viel. Reiterinnen legengroßen Wert auf makellose Optik und wett-eifern um die kleinste Hosengröße. Gefahr:Übertriebener Schlankheitswahn kann zu Buli-mie führen. Das damit verbundene Erbrechenschädigt den Körper durch Mangelzuständeund der Säurekontakt zerstört die Zähne.

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Zähne wird in diesem Stadiumnicht nur deutlich sichtbar,auch die Beschwerden nehmenzu. Die Patienten leiden an einerfortschreitenden Überempfind-lichkeit gegen Reize wie heiß,kalt, süß oder sauer.Bärbel Kiene, medizinisch-wis-senschaftliche Leiterin derelmex Forschung findet die zu-nehmende Verbreitung von Ess-störungen besorgniserregend:„Vielen Betroffenen ist nicht be-wusst, welche Folgen ihre Suchtfür den Körper hat. Durch Ero-sion geschädigte Zähne könnenernsthafte Beschwerden verur-sachen, deshalb erfordert Zahn-pflege bei Bulimie vor allemschonende Reinigung und Scha-densbegrenzung beim Verlustvon Zahnhartsubstanz.“ Sie rätBetroffenen, keinesfalls unmit-telbar nach dem Erbrechen dieZähne zu putzen. „Der durch dieSäure erweichte Zahnschmelzkann durch die mechanischeBelastung beim Putzen, vorallem durch falsche Putztech-nik, zu harte Zahnbürsten oderstark abrasive Zahnpasten, zu-sätzlich geschädigt werden. Bes-ser ist es, fluoridhaltigeZahnspülungen zu verwenden.Sie haben einen positiven Effektbei der Remineralisation vondurch Säure angegriffenemZahnschmelz und können hel-fen, Erosionsschäden abzumil-dern.“

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56 / Ausgabe 1 • 2008

56 Rubrikanzeigen 1-2008••• 23.04.2008 16:29 Uhr Seite 3

Page 30: inRide Mai 2008

Vom 13.bis 15.Juni fin-det “LebensArt”, die Aus-stellung für Haus- undGartenfreunde, im idylli-schen Hessischen Landge-stüt Dillenburg statt. DerBesuch lohnt. Infos: www.landgestuetdillenburg.de

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Seite_058-059 23.04.2008 14:23 Uhr Seite 3

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HIER SCHREIBT NICOLE UPHOFF-SELKE

Ich war mal wiedernicht kompatibel

Ich war mal wiedernicht kompatibelrt des Geschehens: Ein zwar ländliches, abervon sehr guten Reitern besuchtes und gut aus-

geschriebenes Turnier. Der Veranstalter bat mich,nach jeder Inter-I-Kür über Mikrofon die Leistun-gen der Reiter für die zahlreichen Zuschauer zukommentieren. Dank der guten Werbung im Vor-feld des Turniers waren wirklich sehr viele Zu-schauer gekomme, darunter auch viele Laien.Wenn ich die Moderation bei solchen Veranstal-tungen mache, soll es den Zuschauern und denAktiven Spaß machen. Besonders sehe ich es abernicht als meine Aufgabe an, die Reiter vor ver-sammelter Mannschaft nieder zu machen. Vielwichtiger ist es, den Zuschauern unseren Dressur-sport näher zu bringen und zu zeigen, wie vielSpaß der macht.

lso habe ich nach jedem Ritt zwar auch die"Fehler" erwähnt, aber hauptsächlich ver-

sucht, alles positiv darzustellen und erklärt, wo-rauf es wirklich ankommt. (Wir müssen ja frohsein, dass sich überhaupt Reiter zur Kommentie-rung ihrer Ritte zur Verfügung stellen). So weit,so schlecht. Denn dann kam in der Pause derRichter bei C ganz aufgeregt zu mir, um mich zubitten, die Ritte nicht mehr so positiv darzustel-len. Dadurch würden schließlich ihre Noten nichtmehr richtig zu meinen Kommentaren passsen!Ich habe versucht, ihm klar zu machen, was ei-gentlich der Sinn des Ganzen ist. Ob er es kapierthat oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Tatsa-che war aber, dass nach der Pause die Notendeutlich mehr ins Positive gingen. Fazit: Alles inAllem ein schöner Nachmittag für die Reiter, fürdie Zuschauer und für mich.

Wenn Nicole Uphoff-Selke,erfolgreichste Dressur-reiterin der Welt, Ritte

ihrer Kollegen beobachtetund kommentiert, ist sie

kritisch, aber fair im Sinnedes schönen Sports.

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58 / Ausgabe 1 • 2008

Seite_058-059 23.04.2008 14:22 Uhr Seite 2

Page 31: inRide Mai 2008

Hahn Mücke lebt zur Zeit in Auf-hausers Büro, weil er sich von

einem Beinbruch kurieren muss.„Gell, Mücke, bist du so ein Hüb-scher!“ sagt Aufhauser entzücktund wirft sich auf den Boden, ummit dem Hahn zu schmusen. DieLeidensgeschichte aller Tiere

steht auf kleinen Tafeln (unten).

inRide / 61

ststser zu seinem heutigen Ver-ständnis von Tierschutz ge-langte, sollte viel Zeit verge-hen.„Ich arbeitete zunächst einigeJahre als Schauspieler, wech-selte dann in die Massentou-rismus-Industrie.“ 20 Jahrelebte Aufhauser in Boston,verdiente Millionen. „Ichkonnte mir alles leisten, hatteHäuser, Butler, Chauffeure.Aber glücklich war ich nicht,nur ausgepowert.“ Aufhauserbezeichnet seinen damaligenZustand als „leicht vergreistenMann in den Vierzigern“, alser vor gut zehn Jahren nachSalzburg zieht, um sich zurRuhe zu setzen. „Ich hattehart gearbeitet, war reich undwollte in Rente gehen.“

Weil die Liebe zu Tieren, be-sonders zu Pferden, auchnach den Kinderjahren mitHansi immer für Aufhauserpräsent geblieben war, wollteer sich nach einem Hof amRande Salzburgs umsehen.Fünf bis sechs Pferde solltenhier leben, die anders als invielen Reitschulen „nicht hin-ter Gitterstäben eingesperrtsein sollten“. Aufhauser fandeinen verfallenen Resthof beiHenndorf. „Alles musste neugemacht werden, um eineReithalle und Stallungen bau-en zu können.“ Das nötigeGeld war da. Also rücktenBagger an, um das privateRentenglück eines reichenEx-Managers zu realisieren.Der Redseligkeit eines Klemp-ners haben es die vielen Tiere,die heute auf Gut Aiderbichlihren Lebensabend genießen,zu verdanken, dass es nichtbei demprivaten Alterswohn-sitz blieb. Der Klempner fanddas Projekt nämlich so faszi-nierend, dass er darüber inder Sauna sprach – ausge-rechnet, als eine Redakteurinder Lokalzeitung in Hörweitewar. Die Neuigkeit über dasentstehende Pferde-Paradiesverbreitete sich wie ein Lauf-feuer. Es verging keine Wo-

che, bis in den TV-Nachrich-ten ein Beitrag über MichaelAufhauser erschien. „IrrerMulti-Millionär eröffnet Lu-xus-Hotel für Pferde, hieß es”,erinnert sich Aufhauser.Als er zu einem seiner erstenRitte in der Reithalle sattelte,sahen einige hundert Öster-reicher über die Bande. „Ichwar perplex. Als ich mit denMenschen ins Gespräch kam,wurde mir klar: hier geht esweniger darum, den verrück-ten Aufhauser zu sehen, son-dern darum, sich über art-gerechte, liebevolle Tierhal-tung zu informieren.“Und das war es mit demTraum vom Rentnerdasein.Aufhauser widmete Gut Ai-derbichl den Tieren. Um dasim großen Stil umzusetzen,baute er ein starkes Team auf,investierte viel Geld – undnutzte seine Kontakte zu Pro-mis und Medien, um Anhän-ger für das Projekt zu finden.Runden in der Reithalle dreh-te der 55-Jährige übrigens niewieder – zumindest nicht zuPferd. In dem Gebäude sindheute Gastronomie und Ver-anstaltungsfläche unterge-bracht. Aufhauser konzen-trierte seine Energie darauf,Not leidende Tiere aufzuspü-ren und ihnen ein schönes,neues Leben zu schenken.„Bis zum letzten Atemzug“,wie er betont. „Dieses Ver-sprechen erhält jedes Tier, dashier aufgenommen wird.“

Und das sind bis heute rund1000 Hühner aus Legebatte-rien. Rinder aus Mastbetrie-ben. Schweine und Pferde, diehäufig direkt vom Schlacht-transporter gekauft wurden.Ehemalige Zirkustiere. Auchein Ochse, der mal in der Ma-nege Walzer tanzen musste.Längst reicht das 60 Hektargroße Gut nicht mehr aus.2006 wurde „Klein Aider-bichl“ in Niederbayern ge-gründet, ein drittes Anwesenin Kärnten ist in Planung.Aufhauser hat um die 100

“Irrer Millionär”

Rundum glücklich

"Promi 2008" istMichael Aufhauser.Gewählt von der Jury derdeutschen Boulevard-Jour-nalisten steht er damit ineiner Reihemit RudolphMoshammer (2004) oderThomas Gottschalk

(2005).

60 63 AIDERBICHEL • Kopie 24.04.2008 13:51 Uhr Seite 3

ierparadies Gut Ai-derbichl steht aufdem Straßenschildam Rande Salzburgs.

Der berühmteste Gnadenhofder Welt gehört Michael Auf-hauser. Sein Gesicht hat inden Medien Präsenz, immerverbunden mit seinem Pro-jekt und dem Tierschutz.Nach ein paar Kilometern undvielen Kurven fernab derHauptstraße, an der Besuchervon Aiderbichl mit dem Busabgesetzt und mit dem haus-eigenen Shuttle-Service wei-ter kutschiert werden, tut sichdas Gut vor mir auf. Großzü-gige Weiden und Paddocksmit Pferden, Rindern undSchweinen. Die Anlage ist topin Schuss, aber nicht steril.Esel trotten seelenruhig voruns her – die Besucher haben

zu warten, bis die stoischenTiere den Weg frei geben.Dafür sind dieMitarbeiter desTeams Aiderbichl umso um-triebiger, grüßen jeden undbieten Hilfe an.Michael Aufhauser lädt in denersten Stock des Gutshauses.Im Flur sitzen Hühner. „Ei-gentlich toben die draußenrum, aber wir haben seit eini-gen Tagen schlechtesWetter”,erklärt er, während er dieHühner freundschaftlich be-grüßt. Das Treppenhaus istgesäumt von kleinen Tafelnmit derÜberschrift „gerettet!“undmit einemFoto sowie denEckdaten eines Tierschicksals,das gut ausgegangen ist. Überfast jedes der rund 1000Tieredes Gutes war schon das To-desurteil gesprochen, bevorAufhauser eingriff.

Die Mischung aus Luxus undGemütlichkeit eines Bauern-hofes ist auch in dem Zimmerzu spüren, wo wir das Inter-view führen. Ein riesigerFlachbildfernseher hängt ander Wand, auf dem großenTeppich sammeln sich immerwieder Stroh- undHeuhalme,ganz gleich, wie sehr eineDame mit dem Staubsaugerdagegen kämpft. Hier wirdeindeutig mit Tieren gelebt.

Michael Aufhauser sieht mü-de aus. Doch das täuscht. Eu-phorisch spricht er über seinProjekt. „Aiderbichl gehörtden Tieren.” Wie es dazukam? Aufhauser lächelt: “Damuss ich ein wenig ausholen.Eigentlich ist das alles ein gro-ßes Wiedergutmachungspro-gramm für Hansi, meinerstes Pony.“ Aufhauser er-zählt, wie er als siebenjäh-riger Bub ein kleines Ponygeschenkt bekam–und fastnichts über den richtigenUmgang mit dem Pferdwusste. „Bestimmt habe ichviel falsch gemacht, ihn oftungerecht behandelt. Aufge-fallen ist das damals nieman-dem. Tiere hatten schließlichzu unseremAmusement da zusein.“ Hansi gibt es langenicht mehr, und bis Aufhau-

T

60 / Ausgabe 1 • 2008

Er baute sich eine moderne Arche Noah. Michael Auf-hauser, der Millionär mit dem Tierspleen? Genau daswill er nicht sein. Ein Bericht VON KATHARINA KÖSTER

inRideReportage MICHAEL AUFHAUSER

Dr. Dolittle lässschöngrüßenDr. Dolittle lässschöngrüßen

FotosKatharinaKöster/BarbaraEllenVolkmer

Ein Ort für Tiere

Vor dem Schlachter gerettet: Schimmelstute Clara mitPferdewirtin Martina Neureiter.

60 63 AIDERBICHEL • Kopie 24.04.2008 13:51 Uhr Seite 2

Page 32: inRide Mai 2008

Michael Aufhauser, Sohneines Großindustriellen,wuchs in München,Monte Carlo und Floridaauf. Nach dem Besucheiner Schauspielschulewirkte er in Theaterstü-cken und Filmen mit,bevor er in Kulturtouris-mus und Marketingmachte. Nachdem Auf-hauser 1997 in Spaniendie Vergasung von Stra-ßenhunden sah, begannseine aktive Tierschutz-Rolle. Im Jahr 2000 grün-dete er in der SalzburgerGemeinde Henndorf amWallersee das Gut Aider-bichl, das heute eineVielzahl von Haustierenbeherbergt und vonAufhauser testamenta-risch für 199 Jahre abge-sichert wurde. Aufhau-ser investierte dazu achtMillionen Euro aus Pri-vatvermögen. Die Ab-schaffung von Schlacht-pferdetransporten ist er-klärtes Ziel ebenso wieeine fachkundige Ausbil-dung von Metzgern unddas Verbot der Durch-führung von Schlachtun-gen durch unqualifizier-te Aushilfskräfte. Nebenzahlreichen gerettetenTieren aus Schlachttrans-porten oder Massentö-tungsanlagen im Aus-land ist es Aufhauser ge-lungen, "Tiere als Mitge-schöpfe" in die Verfas-sung des Landes Salz-burg aufzunehmen. Die-ser Erfolg wird von Tier-schützern als richtungs-weisender Sieg gefeiert.

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gen sind diese beiden Berei-che allerdings so eng mitein-ander verbunden, dass erseine Aktivität durchaus inden Dienst von Tier undMensch gestellt sieht: „MitTierschutz beginnt dieHuma-nität! Was ist mit uns Men-schen geschehen, dass wirkaltblütig über Leben urtei-len? Tiere, die keine Leistungmehr bringen, einfach entsor-gen wie Sachen?“ Er ist über-zeugt: „Auchwenn es gelänge,die Tiere vor uns Menschenzu schützen, hätten wir nochnichts erreicht. Wir sind erstam Ziel, wenn wir die Tierenicht mehr vor uns schützenmüssen. Dann haben wir wasverändert: uns!“Um zu zeigen, in welch kata-strophalen Zustand sich dieTiere meist befinden, wennsie gerettet werden, holt Pfer-dewirtin Martina Neureiterdie Schimmelstute Clara ausihrer Box. Die Stute ist Mitte20 und seit knapp zwei Wo-chen auf dem Gut. „Siebrachte wenige Monate zuvorein Fohlen zur Welt, solltedann auf einen Schlachttrans-port nach Italien.“ Als Mar-tina dieDecke abnimmt,mussich schlucken: vor mir stehtein Skelett auf vier Beinen.Dennoch fällt sofort auf, wievertrauensvoll die Stute ihrerPflegerin folgt – als wisse sie,dass ihr nun nichts mehr pas-sieren kann. inRide

Weitere Infos unterwww.gut-aiderbichl.com

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Brachten Straßenhündin Lucyaus Mallorca nach Aiderbichl:Ralf und Cora Schumacher.

60 63 AIDERBICHEL • Kopie 28.04.2008 8:46 Uhr Seite 5

Mitarbeiter. „Ich möchte fürdie Tiere und für die Gästeeine ruhige, familiäre Atmo-sphäre erhalten, daher darfsich nicht alles auf Salzburgkonzentrieren.“Aufhauser trinkt seinen zwei-ten großen Kaffee. Durch-schnittlich schläft er nur vierStunden, „aber zwei mal proWoche gönne ich es mir, ge-gen 20 Uhr ins Bett zu gehen.Ich arbeite heute drei mal soviel wie früher – sieben Tagedie Woche, 365 Tage imJahr.“ Das sieht man ihm an.„Aber ich bin, im Gegensatzzu früher, rundum glücklich.“Und das sieht man auch.Hier hat sich jemand einenTraum erfüllt, für den er sichtagtäglich einsetzt. „Wenn ichzurück denke an mich früher,dann weiß ich wirklich nicht,was der damaligeMichaelmitdem heutigen noch gemeinhat. Ich habe eine strenge Er-ziehung genossen, und dieseHärte in meinem Privatlebenund vor allem im Job weitergegeben.“ Es sind die Tiere,die ihn lehrten, weicher zuwerden, nachgiebiger. „Als ichnach meinem Umzug nachSalzburg anfing, mit meinenHunden und Pferden lockererzuwerden, bemerkte ich, dasssie viel mehr Persönlichkeitentfalten. Fürmichmuss keinTier eine Dressur aufführen,

62 / Ausgabe 1 • 2008

Michael Aufhauser –Manager, Industrieller,Märchenprinz des Tier-schutzes. Sein Schloss(Foto unten) ist GutAiderbichl mit allenTieren, die dort

wohnen.

mich freut viel mehr, wennich ihnen einfach nur zusehebei dem, was sie sind. Siegeben mir so viel Freude, dashat nichts anderes in meinemLeben geschafft.“BeimRundgang über denHofwird klar, dass AufhausersWorte echt sind. Er nennt fastjedes Tier mit Namen – unddie Tiere kennen auch ihn. Di-verse Köpfe recken sich ausden großen Boxen, als Auf-hausers Schritte in der Stall-gasse ertönen. FreundlichesGrummeln undWiehern.

Die Tiere sind die Könige. DasLager für Futter ist gigantischund mit beneidenswerterQualität bestückt. Die Äpfelsehen so gut aus, wie man siekaum im Supermarkt findet.Über Fütterung, Auslauf undPflege ist der Chef natürlichbei jedem Tier genau infor-miert.Diemedizinische Behandlungerfolgt bei Top-Tierärzten.Aufhauser will vor jeder nöti-gen Einschläferung informiertwerden und istmöglichst per-sönlich dabei.Nunmag esMenschen geben,die sich wundern, dass Auf-hauser seine Kraft und seinVermögen den Tierenwidmetund nicht etwa Not leidendenMenschen. Für den 55-Jähri-

Alles Chefsache

Prominente BesucherProminente Besucher

inRideReportage MICHAEL AUFHAUSER

Roberto Blanco hat bei seinem Freund,dem Multimillionär Michael Aufhauser,als "Tierschutzpraktikant" angeheuert.

Rock'n Roll-Legende Peter Krauszählt zu den “guten Bekannten”

von Michael Aufhauser

60 63 AIDERBICHEL • Kopie 28.04.2008 8:46 Uhr Seite 4

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und sowählte er denGlücks-bringer als Logo für seinenRennstall. Eigene Autos bau-te der ehemalige Rennfahrererst ab 1947. Das steigendePferd erwies sich bis heutefür die Rennwagenschmiedein Maranello als Glücksfall.Dem Kampfflieger half seinTalismann nicht: Er wurdeim Krieg abgeschossen.Ein anderer Blickfang derAusstellung ist das Benetton-Plakat mit kopulierendenPferden. Aber während diemeisten Pferde in der Wer-bung für Kraft, Schönheitoder Reinheit stehen, wollteBenetton nur schocken.

Der Weg durch die Ausstel-lung zeigt eine Tankstelle,eineWhisky-Marke, Biersor-ten oder eine Versicherungs-gesellschaft – alle wähltenals Markenzeichen bzw. Lo-go das Pferd.Das positive Image des Sym-pathieträgers Pferd wird

inRide / 65

UNDMARKENUNDMARKEN

Für die Marke Palominowählte C&A ein schwarzesPferd mit bunten Tupfen.e.

Tankstellen und Kraftstoffher-steller nutzen das Pferd zurVermarktung ihrer Produkte.

LS FERRY PORSCHE An-fang der 1950er Jahresein erstes eigenes

Fahrzeug – den 356 Road-ster – fertig gestellt hatte,fehlte ihmnur noch ein Logofür den Flitzer. Seine Wahlfiel auf das Rössle im Stutt-garter Stadtwappen. Dassteigende schwarze Pferd aufgoldenem Feld hatte für dengenialen Autobauer schon1952 Symbolkraft genug fürdie PS-starken Renner, dieer von nun an baute. DerOriginalentwurf von Porscheist in der Ausstellung “Mar-kenzeichen Pferd” im West-fälischen Pferdemuseum inMünster zu sehen.Das Pferd als Symbol fürSchnelligkeit und Stärkehatte auch Enzo Ferrari faszi-niert. Er wählte ebenfalls einsteigendes schwarzes Rossals Firmenlogo. Diese Pferdwar ursprünglich der Talis-mann eines italienischenJagdfliegers aus dem 1.Weltkrieg. Ferrari war mitdessen Mutter befreundet,

schon lange von der Wer-bung aufgegriffen. Schön-heit, Kraft, Schnelligkeit undEleganz sind nur einige At-tribute, die für die Attraktivi-tät des Pferdes stehen. Ga-loppierende Pferde sind In-begriff von Freiheit; Reit-sportdisziplinen wie Sprin-gen oder Polo verkörpernDynamik und Schwung.Pferde und Reitsport stehenaber auch für Luxus, Extra-vaganz und Tradition.Das Pferd greift in der Wer-bung aber auch beliebteMy-then auf. „Freiheit undAbenteuer“ verkörpert der“Marlboro Man” bis zum heu-tigen Tage – da stört es auchnicht, dass mit Wayne McLa-ren, einer der Fotomodelle,an Lungenkrebs starb. AuchSpirituosen haben das Pferdim Markenzeichen. In derWerbung für „White Horse“Whisky steht das weißePferd wie ein Sinnbild fürReinheit, Kraft und Erha-benheit. inRide

Die Ausstellung "MarkenzeichenPferd" imWestfälischen Pferdemu-seumMünster läuft bis zum 31. Juli.

A

Die Verkörperung von„Freiheit und Abenteuer“ –

der “Marlboro Man”.

derWerbungderWerbung

Positives Image

64-65 Pferde in der Werbung 23.04.2008 15:30 Uhr Seite 3

64 / Ausgabe 1 • 2008

SYMBOL FÜR PRODUKTE UNSYMBOL FÜR PRODUKTE UN„You can take aWhite Horseanywhere“, sodie Botschaft

von „White HorseWhisky“.

Mit klugen Slogans starteteMobilgas in den 1940er und

1950er Jahren eine Kampagne.

Das skandalträchtigeBenetton-Plakat mit kopu-lierenden Pferden ist Blick-punkt der Ausstellung„Markenzeichen Pferd”.

Von 1984 bis 2000 erregtendie Benetton-Kampagnenvon Oliviero Toscani welt-weit Aufsehen. Am Endeging der rebellische Mode-fotograf zu weit: Er foto-grafierte Todeskandidatenin amerikanischen Gefäng-nissen. Als die Bilder in derBenetton-Werbung auf-tauchten, wurde der Kon-zern verklagt und es kamzum Bruch mit dem Foto-

grafen.

Wie sich die Bilder glei-chen: Ferry Porsche und

Enzo Ferrari wählten beideein steigendes schwarzesRoss als Firmenlogo.

inRideGALERIE

Infos:Westfälisches

Pferdemuseum imAllwetterzoo MünsterSentruper Straße 311

48161 MünsterTel. 0251-4842724

www.pferdemuseum.de.Der Eintritt ist im Zoo-

eintritt ent-halten.

Ausstellung “Markenzeichen Pferd”

ZugpferdedeZugpferdede

64-65 Pferde in der Werbung 23.04.2008 15:30 Uhr Seite 2

Page 34: inRide Mai 2008

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66 / Ausgabe 1 • 2008

2.Jahrgang • Ausgabe 1/2008

inRideerscheint 2008 im Mai,September, Novemberim ILLU-Medien-Verlag

Irina Ludewig,HERAUSGEBER

Heinz-R. ScheikaObschwarzbach 1540822 Mettmann

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Bábolnamussweiter leben!Bábolnamussweiter leben!

inRideHINTERGRUND

Völlig überraschend wurde Tamás Rombauer, Direktor desStaatsgestüts Bábolna in Ungarn von der Regierung gefeu-ert. Die Konsequenzen beschreibt er in einem offenen Brief.iebe Freunde, ich möchteSie hiermit informieren, daßich als Direktor des Natio-

nalgestüts Bábolna GmbH ab-gezogen wurde. Zeitgleich wur-de damit auch meine Tätigkeitfür diese Firma beendet.Die Entscheidung fällte der Na-tionale Rat für staatliche Besitz-tümer. Im Hintergrund dieserAffäre steht der Erwerb derLänder der früheren Firma Bá-bolna Aktiengesellschaft, vondenen das Gestüt bis heutenicht einenHektar erhalten hat.Vielmehr wurde die Entschei-dung der Regierung (dass dasNationalgestüt Bábolna 760Hektar Land erhalten solle),seit eineinhalb Jahren nichtumgesetzt. Ziel ist, das Gestützusammen mit dem Pferdebe-stand so schnell wie möglich inVermögensverwaltung zu ge-ben. Dazu gibt es kein funkti-onsfähiges Beispiel in derWelt.

ür das Zuchtprogramm imGestüt Bábolna war ich 17Jahre verantwortlich, wäh-

rend der vergangenen fünfJahre als Direktor des gesamtenNationalgestüts (d. h. zwei Ge-stüte, das Arabergestüt Bábolnaund das Englische Vollblutge-stüt Dióspuszta, Tourismus,botanischer und zoologischerPark, den Betrieb des elektri-schenNetzwerks, die Erhaltungder historischen Gebäude, dieOrganisation von Ausstellun-gen und eine Schule). Wirhaben bedeutende Erfolgeerzielt, in der unsere Zucht unddie professionelle Zusammen-arbeit mit internationalen Or-ganisationen und Züchtern einewichtige Rolle spielten. All diesbrauchtemeine ganze Zeit, undso konnte ich viele Einladungenin den letzten Jahren nichtwahrnehmen. Bitte haben Siedafür Verständnis!

Ichmöchte auch jedemdanken,der Bábolna in der Vergangen-heit, besonders seit 1990, ge-holfen hat. Der Platz würdenicht reichen, um alle Namenaufzulisten. AberMr. Krzyszta-lowicz/Janow, Dr. EckehardFrielinghaus (ISG) undMr. JayStream (WAHO) können sichglücklich schätzen, dass sienicht mehr mitansehen müs-sen, wie die Zuchtarbeit von 219Jahren ausgelöscht wird.Soweit ich in der Zukunft dafürZeit habe, werde ich weiter denAktivitäten des Verbandes derPrivatzüchter Arabischer Pfer-de inUngarn als „Volontär“ bei-stehen. Zusammen mit den Di-rektoren anderer europäischerStaatsgestüte haben wir begon-nen, die Aktivitäten der Natio-nalgestüte zu koordinieren, undwir planen, eine Gesellschaft,die „European State Stud As-sembly“ (ESSA), zu gründen.DieNotwendigkeit hierfür wur-de durch die Ereignisse in Bá-bolna und in der ungarischenPferdezucht bestätigt.Nur der laute Protest der natio-nalen und internationalen Öf-fentlichkeit kann Bábolnahelfen und ähnliche Aktionen

verhindern. Zumindest wird einProtest die Verantwortlichendazu bringen, zu überdenken,was sie getan haben.

ábolna ist nicht nur einnationales Problem. Esgeht um die Erhaltung

eines nationalen Kulturerbesin Europa, in diesem Fall derShagya-Araber, einer Pferde-rasse, die das ungarische Parla-ment als eine „gefährdete Ras-se“ eingestuft hat. Im Hinblickauf die Erhaltung der Rasse hatsich der ungarische PräsidentLászló Sólyom sehr engagiert.Die Entscheidung über die Zu-kunft des Gestütes wird vonProf. Dr. JánosNagy, Präsidentdes Nationalen Rats für staatli-che Besitztümer, und von Fi-nanzminister Veres getroffen.„Heute wir – morgen ihr“ lau-tet das Motto, denn jede Rasse,die sich in Staatsbesitz befindet,ist gefährdet. Und ohne Basiskönnen die Privatzüchterkeine Rasse erhalten, dieals „nicht somodern“ gilt.Ihr Protest kann erfolg-reich sein. Falls Sie aktivwerden möchten, ist un-ser Verband Ihnen gernbehilflich.

Tamás Rombauer schreibt einen offe-nen Brief und bedankt sich auf die-sem Wege auch für die jahrelangegute Zusammenarbeit mit Freundenin aller Welt, die er herzlich grüßt.

FB

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Tamás Rombauer2943 Bábolna,

Wesselényi u. [email protected]. /Fax +36-34-568-086Mobil +36-20-569-5503.

Weitere Infos erhalten Sieauch über www.essa-

europeanstatestuds.com

66 Babolna 24.04.2008 15:52 Uhr Seite 2

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