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Institut für Konfrontative Pädagogik; (IKS): A.Denz; H.-P.Schmoll-Flockerzie
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Anti-Aggressivitäts- und Anti-Aggressivitäts- und Coolness-TrainingCoolness-Training®®
Ein Training zur Reduktion von Gewalt
Erfolgreiche Täterbehandlung ist sehr guter Opferschutz!
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Gewaltdelikte für AATGewaltdelikte für AAT
0
50
100
150
200
250
1995 1996 1997 1998 1999
Körperverletzungen/Tätlichkeit
Raub,Erpressung
Drohung,Nötigung
Gesamt
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Sozialpädagogisch – Sozialpädagogisch – psychologische Wurzelnpsychologische Wurzeln
Das Anti-Aggressivitäts-Training wurde von Prof. Dr. Jens Weidner in Deutschland in der Jugendanstalt Hameln entwickelt
Er greift dabei auf die Erfahrungen von - S.Ferrainola, Glen Mills Schools - M.Heilemann/R.Pern, Geschlechtsrollenseminar - F.Farrely, Provokative Therapie
zurück
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Psychologische TheorienPsychologische Theorien
PsychodramaKognitive TherapieDesensibilisierung (System.)ModelllernenGruppentherapie
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Verstehen, aber nicht einverstanden sein: Verstehen, aber nicht einverstanden sein: Das lerntheoretisch – kognitive ParadigmaDas lerntheoretisch – kognitive Paradigma
Banduras,´ Lernen am Modell´: Aggressives Verhalten kann verlernt werden
Kellys Kognitionspsychologie: Der Gewaltbereite als Wissenschaftler, der sich auf der Grundlage
falscher Hypothesen verhält
- Farrellys Provokative Therapie: Advocatus diaboli- Corsinis Konfrontative Therapie: Konfrontation als Hilfe- Grundlage ist ein optimistisches Menschenbild: „There is no bad boy/girl“ (Ferrainola, Glen Mills School, USA)
Lern- und Behaltensprozesse Lern- und Behaltensprozesse (Prof. Dr. Markowitsch (2000))(Prof. Dr. Markowitsch (2000))
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Gefühl-Verstand-VernunftGefühl-Verstand-Vernunft
Gefühlsmensch:Bereitwilliges Nachgeben aufgrund von Impulsen und Neigungen, ohne zu genau an die Folgen seines Tuns zu denken.
Verstandesmensch:Hat Gefühle weitestgehend im Griff, neigt dazu, mittel- und langfristige Konsequenzen genau abzuwägen. Er lässt sich von „Zweckrationalen“ Erwägungen leiten.
Vernunft:Fähigkeit zur mittel- und langfris-tigen Handlungsplanung aufgrund übergeordneter zweckrationaler und ethischer Prinzipien. Nicht nur privater Vorteil sondern auch soziale Akzeptanz des Handelns
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Zum Persönlichkeitsprofil aggressiver MenschenZum Persönlichkeitsprofil aggressiver Menschen - Gestern noch Opfer, heute schon Täter -- Gestern noch Opfer, heute schon Täter -
„Macht macht Spass“ (in der Wettbewerbsgesellschaft) Menschenkenner, die Bedrohung gezielt einsetzen Rambo & Versager Das Opfer als Tankstelle für das Selbstbewusstsein! Präventive Konfliktlösestrategien Weltmeister der Neutralisierungstechniken Kognitive Lebenshypothese: Gewalt = stark &
unangreifbar, Friedfertigkeit = feige, schwach & weibisch!
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NeutralisationstechnikenNeutralisationstechniken „Unrecht tun & sich gut dabei fühlen...“ – Die bewusst
vorweggenommene Entschuldigung Ablehnung der Verantwortung, Billiard-Philosophie Verneinung des Unrechts: Geliehen, nicht gestohlen Ablehnung des Opfers: Das Opfer hatte Schuld. Verdammung der Verdammenden: Schuld hat die Gesellschaft Berufung auf höhere Instanzen: Im Namen der Familie, der Clique, der
höheren Gewalt. Die Tat ist Vergangenheit, ist vorbei.
Quelle Sykes, G.M./Matza D. Techniken der Neutralisierung in Sack,F./König,R. (HG) Kriminalsoziologie Frankfurt a.M. 1968, S. 664-670
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Testdaten zur Testdaten zur „Persönlichkeit“ „Persönlichkeit“
Emotionale ErregbarkeitSpontane AggressivitätReaktive AggressivitätAggressionshemmung
DissimulationNegativismus
Rücksichtsloser Stil bis Antisoziale PersönlichkeitEmotional instabiler Typus
„Borderline“„Impulsiver Typus“
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AAT-Teilnehmer – AH BaselAAT-Teilnehmer – AH Basel
Z.B.: 8 Jugendliche Teilnehmer 2 Trainer (Herr Blümke, Herr Madörinl) 6 Mentoren (aktive Zuschauer; für jeden
Jugendlichen eine zuständige erwachsene Person) 2 Tutoren (vormals gewalttätiger Jugendlicher, der
AAT erfolgreich abschloss) weitere aktive Zuschauer
Häufig über 20 Personen (ÖFFENTLICHKEIT)
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AAT – IK-SAAT – IK-S 1. Abend: Einführung/Vertrag 2. bis 5. Abend: Interview mit jedem Teilnehmer
Gemeinsame Unternehmung z.B. Fallschirmspringen, Tauchen, Paragliding, Klettern
7. bis 9. Abend: Heisser Stuhl (WE) 10. bis 13. Abend: Opferempathie/-perspektive, Rollenspiele
Opferbrief/Ärztin 14. Abend: Thema Notwehr mit Juristin 15. Abend: Aikido 16. bis 19. Abend: Provokations- und Coolnesstraining 20. Abend: Abschlussabend/Urkunden/Essen
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Die curricularen EckpfeilerDie curricularen Eckpfeiler
Anti-Aggressivitäts- und Coolness-Training als spezialisiertes Soziales Training
„Heldentaten versus Opferperspektive“
Aggressivitätsauslöser Gewaltrechtfertigungen: Befreiung von Schuld Institutionelle, strukturelle Gewalt Tatkonfrontation im Detail Evtl. Distanzierungsbrief von der alten Clique Provokationstests Wiedergutmachung
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Heisser Stuhl - GrundlagenHeisser Stuhl - Grundlagen
Grundlage I
Sympathie und Respekt
Grundlage II
Interventionserlaubnis des Probanden (auch der sekundären Behandlungsmotivation)
Ziel: Aufbau von Empathie, moralischem Bewusstsein und Tatschuld
Heisser Stuhl I: detaillierte Tatkonfrontation Heisser Stuhl II: individueller Provokationstest
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Interview für heissen Stuhl Interview für heissen Stuhl
Sammeln von Munition für den heissen Stuhl
LebenslaufNenne 3 Stärken, 3 SchwächenNenne deine mieseste Tat
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Heisser Stuhl – provokatives Heisser Stuhl – provokatives Fragen/ReagierenFragen/Reagieren
Beispiele
- Bitte erzähle mir das etwas genauer- So etwas langweiliges habe ich noch nie gehört- Komm, gib Gas, wir wollen nicht so lange warten- Jetzt will er uns verarschen- Nun erzähle doch mal am Stück und nerve uns hier nicht- Grins nicht immer so blöd oder hast du immer noch
Spass daran...(z.B. andere Menschen zu schlagen?)
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AAT-Teilnehmer – AnordnungAAT-Teilnehmer – Anordnung
Aktive Zuschauer
Tutor
Trainer
Jugend-liche
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Auswahlverfahren und Auswahlverfahren und EvaluationEvaluation
Eignungsgespräch (Delikte, Intelligenz, verbale Fähigkeiten, etc.)
Vertrag (Bedingungen)
Testverfahren (FAF, FPI, PSSI, FKK, CFT-20)
Nach 1 Jahr, Wiederholung der Testverfahren (ausser CFT-20) und Interview
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Die Rückfall-ErgebnisseDie Rückfall-Ergebnisse
1. Von 74 AAT-behandelten Mehrfachtätern wurden 63% nicht mehr gewalttätig rückfällig.
2. 37% wurden Gewaltrückfällig, davon a. 53% deliktschwächer b. 14% veränderten sich nicht c. 33% wurden härter rückfällig
3. Diese Rückfallzahlen erreichen nicht nur AAT-Teilnehmer, sondern auch andere Gewalttäter (Kontrollgruppe) des Hamelner Behandlungsvollzuges (u.a. Gesprächskreis Tötungsdelikte, Sozialtherapie)
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Rückfall-ErgebnisseRückfall-Ergebnisse
47
14
4
9
nicht rückfällig
deliktschwächer
unverändert
härter
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Anzeigen nach AAT- Anzeigen nach AAT- Abschluss Abschluss
Total 18 Absolventen:
•Gelb: 15 ohne Gewalt
•Blau: 3 mit Gewalt (KV)
2 Anzeigen wegen Körperverletzung,
1 wegen Nötigung, 1 andere
1 Anzeige wegen Körperverletzung
1 Anzeige wegen Nötigung
1 Anzeige wegen Verstoss gegen BtmG
ohne Anzeige
1 Anzeige wegen Körperverletzung und >3 andere
13 Absolventen(72%)
1 (5.6%)
1 (5.6%)1 (5.6%)
1
1
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Meine Damen & Herren, bitte Meine Damen & Herren, bitte nicht vergessen:nicht vergessen:
80% Ihrer Persönlichkeit sollten empathisch und gut bleiben
aber 20% konfrontativ und Grenzen ziehend sein !
Sollten Sie das beherzigen, kommen Sie bei gewaltbereiten Jugendlichen nicht unter die
Räder