Upload
dinhkhanh
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
LeseprobeEntwicklungsleiter Matthias Geirhos zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Projekte auf Kurs bringen. In dieser Leseprobe erhalten Sie jede Menge Tipps, wie Sie Ihr IT-Projekt von A bis Z planen und strukturieren sollten. Zudem bietet Ihnen diese Lesepro-be das komplette Inhaltsverzeichnis und den Stichwort-Index.
Matthias Geirhos
IT-Projektmanagement: Was wirklich funktioniert – und was nicht235 Seiten, broschiert, 2. Auflage 2016
12,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4098-7
www.rheinwerk-verlag.de/4097
»Wie Projekte ablaufen (sollen)«
Inhaltsverzeichnis
Index
Der Autor
Leseprobe weiterempfehlen
Wissen, wie’s geht.
59
3
Kapitel 3
Wie am Schnürchen –
wie Projekte ablaufen (sollen)
Viele Steine,
müde Beine,
Aussicht keine,
Heinrich Heine.
»So ein Unsinn! Wozu soll ich etwas planen, wenn mich das Leben morgen
schon wieder überholen wird?« Aussagen wie diese hört man häufiger. Da
hat man mit viel Mühe einen Plan gezimmert, nur um zu sehen, wie er
langsam dahinbröselt oder gar in lautem Getöse zerbirst.
Und IT-Projekte, gehen die nicht sowieso immer schief? Gibt es überhaupt
ein IT-Projekt, das jemals im Plan war? Oder, wie mir einmal offenbart
wurde: »Ohne IT-Projektmanagement scheitern viele IT-Projekte, mit al-
lerdings auch.« Bevor dieses Buch als Unterleger für wackelige Tischbeine
endet (das würde mich arg treffen), lesen Sie bitte weiter.
Zunächst aber der gesamte Zyklus eines Projektes im Überblick:
Abbildung 3.1 Der Kreislauf von Projekten
Durch-führung
Kontrolle
Anpassung
Projekt-abschluss
Nach-betrachtung
Folge-projekt
Projekt-idee
Projekt-antrag
Projekt-auftrag
KickoffProjekt-planung
4098.book Seite 59 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
60
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Von den ersten Phasen war schon die Rede, hier geht es nun um Planung,
Kontrolle, Anpassung und den Projektabschluss; zuerst im Überblick, De-
tails finden Sie jeweils in eigenen Kapitel weiter hinten in diesem Buch.
3.1 Der Sinn von Projektplanung – wie vorhersagbar sind Projekte?
Es ist schon wahr. In der Wirtschaft grassiert immer noch die schlechte
Angewohnheit der Planungsgläubigkeit. Der Glaube, man könne ein Pro-
jekt bis zum Ende gedanklich vorwegnehmen ist aber ebenso falsch wie
der Glaube, ohne Projektplanung ginge es ebenso gut. Wofür sind Projekt-
planung und Projektmanagement also eigentlich gut?
Die Top-7-Gründe für Projektmanagement
1. Ohne scheitern weit mehr Projekte als mit (wirklich!).
2. Projektmanagement macht Komplexität beherrschbar, durch das
Herunterbrechen komplexer Vorgänge und durch die Transparenz,
die ein Projektplan mit sich bringt.
3. Ein Projektplan ist ein Führungsinstrument, Projektmanagement
ist gelebte Führung. Ohne Projektmanagement ist eine längerfris-
tige, koordinierte und zielgerichtete Zusammenarbeit kaum denk-
bar.
4. Ohne Projektmanagement und ohne Projektplanung wird es kaum
jemanden geben, der Zeit und Geld in eine Sache investiert.
5. Ohne Projektplanung wissen Sie nicht, ob Sie auf Kurs sind oder
jemals waren.
6. Gutes Projektmanagement besteht aus Best Practices, also aus dem
Erfahrungswissen unzähliger Projektleiter vor Ihnen.
7. Wenn verschiedenste Fach- und Führungskräfte interdisziplinär an
einer Sache arbeiten sollen, dann werden Spielregeln benötigt, die
das Projektmanagement festlegt.
4098.book Seite 60 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
61
3.1 Der Sinn von Projektplanung – wie vorhersagbar sind Projekte?
3
Ich könnte noch mehr nennen, der Seitenzahl des Buches wegen hoffe ich
aber, dass diese Liste genügt.
Die negative Einstellung vieler Menschen gegenüber dem Projektmanage-
ment hat ihre Ursache oft in einem völlig falschen Verständnis darüber –
und einigen prominenten Projektdisastern, die in den Medien weidlich
zelebriert wurden. Sie glauben an das alte Wasserfallmodell, wie in der fol-
genden Abbildung dargestellt.
Abbildung 3.2 Wasserfallmodell
Dieses Modell ist nicht totzukriegen, auch 60 Jahre nach dessen Ein-
führung nicht. Dabei haben doch schon die Erfinder vor dem Einsatz ge-
warnt und es als fehlerträchtig und risikobehaftet beschrieben.
Der Reiz liegt in den Phasen, die klar voneinander getrennt sind. Geplant
ist geplant, und später könne man sich für alle Zeit auf die Planung verlas-
sen. Dabei wissen wir doch alle, dass wir häufig nicht einmal den Familien-
ausflug für nächsten Samstag verlässlich planen können. Wie soll dann
eine Planung über Monate oder gar Jahre möglich sein? Aber gilt nicht
auch: Wie wahrscheinlich ist ein größerer Familienausflug, wenn Sie ihn
nicht rechtzeitig planen?
Vorbereitung
Analyse
Planung
Realisierung
Einführung
Wartung
4098.book Seite 61 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
62
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Dann gibt es natürlich noch die andere Fraktion, die »Agilen«. Auch hier
sind viele Missverständnisse am Werk. Und so hört man schon einmal:
»Mit agilen Methoden müssen wir uns nicht mehr festlegen, sondern sind
zu jeder Zeit flexibel. Die Planung entsteht gewissermaßen beim Gehen.«
Agilität bedeutet nicht das Fehlen jeder Planung, sondern akzeptiert, dass
nicht der gesamte Weg im Voraus bekannt ist und dass im Laufe des Pro-
jektes Wissen und Planungssicherheit zunehmen. Und zudem, dass die
Wünsche und Bedürfnisse sich während des Projektes ändern können
(und vermutlich werden). Agilität braucht einen Rahmen, innerhalb des-
sen sie einen Sinn ergibt. Denn jede Planung hat zwei Komponenten:
� Den Planungshorizont, also bis in welche Zukunft geplant wird.
� Die Planungstiefe, also wie detailliert die Planung ist.
Ein Projekt kann durchaus bis zum Ende durchgeplant werden; Je weiter
wir dabei in die Zukunft gelangen, desto gröber muss die Planung aber
zwangsläufig sein. Planung ist also ein fortlaufender Prozess – sie wird ste-
tig verfeinert, den neuen Gegebenheiten angepasst und so mit der Zeit
immer besser. Am besten ist sie freilich, wenn das Projekt vorüber ist, aber
diese Qualität ist gar nicht notwendig, um von Nutzen zu sein. Manchmal
erweist sich der eingeschlagene Weg als falsch – dann ändern wir ihn. Die
meiste Zeit über wird die Planung aber von hohem praktischen Nutzen
sein; als Führungsinstrument für Sie, als Handlungsrahmen für Ihr Pro-
jektteam, als Diskussionsgrundlage mit dem Auftraggeber, als Gedan-
kenstütze für alle und, besonders zum Ende hin, auch als Dokumentation.
Das leistet die Planung, und dort liegen auch ihre Grenzen. Ein Plan ist ein
Werkzeug, nichts weiter. Und Projektmanagement die Kunst, mit diesem
Werkzeug (und vielen anderen Werkzeugen) etwas zu schaffen – im Team
und unter Einhaltung (relativ) starrer Rahmenbedingungen. Und das,
während sich die Welt während des Projektes beständig weiterdreht.
3.2 Auf Los geht’s los
Vielleicht erinnern Sie sich noch an die gleichnamige Fernsehshow in den
70er und 80er Jahren. Niemand wäre dort auf die Idee gekommen, den Zu-
schauer über den Startzeitpunkt eines Spiels im Unklaren zu lassen. Er-
4098.book Seite 62 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
63
3.2 Auf Los geht’s los
3
staunlicherweise geschieht das bei Projekten recht häufig, so dass viele
Projekte loslegen, ohne dies zu wissen und daher auch ohne vom Fleck zu
kommen.
Auf die Frage: »Hat das Projekt schon begonnen?« ist die einzig mögliche
Antwort: »Ja, der Startzeitpunkt war das Kick-off-Meeting am letzten Mitt-
woch. Dort wurde der Projektauftrag besprochen. Das haben wir dort doch
entschieden!« (natürlich, Donnerstag ist auch möglich).
Die Literatur kennt verschiedene solcher Anfangszenarien. Ich bin da
recht pragmatisch und definiere den Projektstart wie folgt:
»Ein Projekt beginnt, wenn der Auftraggeber einen Projektauftrag
erteilt und der Projektmanager ihn akzeptiert (also unterschrieben)
hat.«
Ein solcher Projektauftrag muss schriftlich erfolgen. Wie ein Projekt dort-
hin gelangt, ist unwesentlich. Größere Unternehmen praktizieren häufig
einen eigenen Prozess, der mit dem Projektantrag beginnt, mit der Pro-
jektgenehmigung fortfährt und mit dem Projektauftrag endet. Genauso
wahrscheinlich ist es aber, dass Projekte spontan gestartet werden, zum
Beispiel im Rahmen einer Geschäftsführungssitzung.
Der Start ist auch eine wunderbare Gelegenheit mit dem »Alles-ist-ein-
Projekt-Mythos« aufzuräumen und die Projekteigenschaft abzuklären.
Auch wenn der Mythos schön klingt: In Kapitel 1 habe ich die Kriterien für
ein Projekt beschrieben. Und wenn Ihr Vorhaben diese Kriterien nicht er-
füllt, dann brauchen Sie auch keine Projektorganisation dafür aufzusetzen
und sollten dies auch nicht tun.
3.2.1 Der Projektauftrag
Wie auch immer ein Projektauftrag zu Stande kommt – die folgenden An-
gaben sind wirklich notwendig. Es gibt in der Praxis Fälle, in denen der
Projektauftrag nicht in der nötigen Qualität gefordert werden kann – dann
sollten Sie selbst einen solchen erstellen und vom Entscheider, dem Auf-
traggeber, unterzeichnen lassen. Besser ein guter Projektauftrag von Ih-
nen als ein schlechter vom Auftraggeber – oder gar keiner. Auch für den
Projektauftrag finden Sie auf www.rheinwerk-verlag.de/4097 eine Vorlage.
4098.book Seite 63 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
64
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Inhalte eines Projektauftrags
� Projektbezeichnung: Eine griffige Bezeichnung für das Projekt, z. B.
»Ablösung des bestehenden Vertriebsinformationssystems Apollo«.
� Auftraggeber: Name desjenigen, der für das Projekt verantwortlich
zeichnet.
� Datum: Das Startdatum (s. o.)
� Ziele: Was sind die Ziele des Projektes? Diese Angabe ist besonders
wichtig, denn die gesamte Projektplanung ist darauf auszurichten.
Beispiel: »Steigerung der Effizienz im Vertrieb durch Einführung
eines neuen Vertriebsinformationssystems (VIS), das Schnittstellen
zu unserem ERP- und CRM-System aufweist. Die Vertriebsmitarbei-
ter sollen wenigstens 20 % mehr Besuchstermine vereinbaren und
neue Erlöspotenziale erschließen.« Bei größeren Projekten können
auch Teilziele formuliert werden, z. B. die Erstellung eines Pflichten-
heftes.
� Nicht-Ziele: Diese Angabe erscheint zunächst einmal unnötig. Ist
denn nicht alles, was nicht als Ziel formuliert wurde, automatisch
ein »Nicht-Ziel«? Ja, so sollte es sein. Aber häufig gibt es Bereiche,
die man explizit ausnehmen möchte. Beispiel: Das Vertriebs-Data-
Warehouse soll unverändert beibehalten werden. Das explizit zu
erwähnen, bringt Klarheit und setzt Grenzen.
� Begründung: Warum ist das Projekt notwendig? Hier sollten Hinter-
grundinformationen stehen. In unserem Beispiel könnten das die
Schwachstellen der bestehenden Anwendung sein. Die Begrün-
dung zeigt Ihnen die Denkweise des Auftraggebers.
� Gewünschtes Projektende: Ein festes Datum, zu dem der Auftragge-
ber sich das Ende des Projektes wünscht. Das ist keine verbindliche
Planung, sondern eben ein Wunschtermin. Es ist immer gut, wenn
Erwartungen möglichst spezifisch formuliert werden. Nur so kön-
nen Sie als Projektleiter darauf reagieren, zum Beispiel durch eine
dementsprechende Planung oder, auch das kommt häufiger vor,
indem Sie die Erwartungen noch einmal verhandeln.
4098.book Seite 64 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
65
3.2 Auf Los geht’s los
3
� Budget bzw. Kostenschätzung: Nicht immer werden Sie zum jetzi-
gen Zeitpunkt schon ein Budget erhalten. Die meisten Auftragge-
ber legen sich nicht so früh fest. Sie wollen erst einmal etwas
sehen, bevor sie eine Entscheidung darüber treffen. Dann akzeptie-
ren Sie bitte auch eine grobe Schätzung der Kosten. Es geht hier
darum, ob die Vorstellungen von Ihnen und Ihrem Auftraggeber
überhaupt kompatibel sind.
� Projektleiter: Der Name des Projektleiters, also Ihr Name.
� Kontrollinstanz: Wer wird das Projekt kontrollieren, an wen berich-
ten Sie? Das kann der Auftraggeber sein, eine von ihm ernannte
Person oder ein Lenkungsausschuss.
� Kriterien für das Projektende: Ist das Projekt denn nicht zu Ende,
wenn die Projektziele erreicht sind? Doch, aber die Ziele sind dafür
meist nicht konkret genug. Näheres lesen Sie bitte unter Abschnitt
3.3. Beispiel: Das Ziel ist erreicht, wenn alle Vertriebsmitarbeiter
mit dem neuen System produktiv arbeiten und das alte System
»Apollo« nur noch für den Lesebetrieb zur Verfügung steht.
Projektaufträge sind nicht selten eine ungeliebte Angelegenheit. Aber
warum? Sie zwingen einen zur Klarheit und zur Festlegung. Sich nicht
festzulegen, vor allem in Hinsicht auf das Budget, kann erst einmal für alle
Seiten bequem sein. Dabei schiebt man wichtige Diskussionen aber nur
hinaus. Während ein Projektantrag entbehrlich sein kann, ist dies ein Pro-
jektauftrag niemals.
Aus der Praxis
Vor einem Jahr habe ich ein Projekt begonnen, das intern den Arbeits-
titel »Unicorn« trägt. Es besteht aus mehreren Teilprojekten, für die es
jeweils eigene Projektaufträge gibt. Und, wie so häufig, fing die Diskus-
sion mit dem Projektauftrag erst so richtig an: »Was, so teuer wird das?
Lassen sich die Meilensteine nicht nach vorne ziehen?« Oder auch: »Ich
dachte, das wäre schon in diesem Teilprojekt enthalten?«
Am Ende brauchte es drei Projektaufträge, bis Projektleiter und Auf-
traggeber unter dem Projekt dasselbe verstanden.
4098.book Seite 65 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
66
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Und dennoch: Hüten Sie sich davor, es mit Details im Projektauftrag zu
übertreiben. Was habe ich nicht schon alles darin gelesen: Projektrisiken,
Ressourcenaufteilung, bewilligte Personalkosten, Projektphasen, Wirt-
schaftlichkeitsberechnungen usw. Wenn das alles schon vorher bekannt
ist: prima! Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Der Projektauftrag steht am
Anfang. Wer noch vor der Projektplanung die Projektphasen benennen
kann, der ist entweder ein Genie, ein Prophet oder ein Scharlatan. Es ist
nicht das Ziel des Projektauftrags, die Planung vorwegzunehmen, sondern
die Planung darauf zu begründen.
Manchmal gibt es noch einige Formalien, die sich von Unternehmen zu
Unternehmen unterscheiden – zum Beispiel Projektnummern, die dann
als Kostenstellen eingerichtet werden oder die Zuordnung zu einem stra-
tegischen Unternehmensziel. Diese sollten Sie natürlich berücksichtigen.
Ein Muster für einen Projektauftrag finden Sie übrigens unter www.rhein-
werk-verlag.de/4097 bei den »Materialien zum Buch«, neben einigen wei-
teren Formblättern.
3.2.2 Die Entscheidung
Der Auftraggeber hat also ein Projekt vor. Damit ist es aber noch nicht ge-
nehmigt. Vielleicht benötigt er zuvor die Zustimmung der Geschäfts-
führung. In jedem Fall aber benötigt er Ihre Zustimmung, bevor er Sie als
Projektleiter festsetzen kann.
Viele, wirklich sehr viele, Projekte scheitern deshalb, weil sich Projektleiter
auf Projekte einlassen, die sie nicht überblicken können; oft deshalb, weil
sie sich nicht die nötige Zeit nehmen, den Projektauftrag zu verstehen
und zu durchdenken. Oder sie lassen sich zu einem Projekt drängen, das
im besten Fall als Himmelfahrtskommando bezeichnet werden kann.
Es ist ganz natürlich, dass ein Auftraggeber sportliche Ziele festlegt. Auch
solche Ziele, die unrealistisch sind. Woher soll er denn auch wissen, was
»realistisch« ist? Dazu benötigt er Sie! Seine Erwartungen sind jedenfalls
nicht in Stein gemeißelt, sondern sie sind seine Verhandlungsposition.
Was aber können Sie tun?
4098.book Seite 66 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
67
3.2 Auf Los geht’s los
3
Tipps zur Verhandlung mit Ihrem Auftraggeber
� Sagen Sie niemals einfach »Das geht nicht!«. Bieten Sie eine Lösung
an, oder, wenn Sie noch keine haben, einen Vorschlag, wie Sie dort-
hin kommen können. Beispiel: »Unsere Erfahrungen aus dem letz-
ten CRM-Projekt haben gezeigt, dass wir mit so wenig Geld und Zeit
nicht auskommen werden. Ich schlage vor, dass wir gemeinsam mit
dem Projektleiter des CRM-Projektes sprechen. Er kann uns helfen,
zu einer Lösung zu kommen, die sportlich und realistisch ist.«
� Bereiten Sie sich unbedingt gründlich vor. Überlegen Sie schon ein-
mal, aus welchen groben Phasen das Projekt bestehen könnte. Las-
sen Sie den Auftraggeber erkennen, was er selbst alles übersehen
hat, ohne ihn mit der Nase darauf zu stoßen.
� Wenn möglich: Sprechen Sie mit anderen Projektleitern, die viel-
leicht schon über Erfahrungen in ähnlichen Projekten verfügen.
� Manchmal ist es einfach nicht möglich, ein Projekt sinnvoll abzu-
schätzen, einfach, weil es zu neuartig und/oder zu komplex ist. Das
ist Teil der Projektrealität und damit völlig in Ordnung! Vereinbaren
Sie dann eine Voruntersuchung oder stellen Sie die Erstellung des
Lastenheftes der Umsetzung voran. Machen Sie klar, dass dies
ohnehin notwendig ist und dass Sie sich erst dann festlegen kön-
nen, wenn Sie mehr Informationen haben.
Im Grunde genommen sind die Würfel damit gefallen, der unterzeichnete
Projektauftrag ist der offizielle Beginn des Projektes. Ab jetzt läuft die Zeit
und ab jetzt haben Sie Handlungsfreiheit, soweit es der Projektauftrag und
Ihre Stellung als Projektleiter zulassen. Der nächste Schritt ist damit aber
nicht weniger wichtig.
3.2.3 Die Kick-off-Veranstaltung
Ein häufiges Bild in Unternehmen: Das Projektteam wird vor vollendete
Tatsachen gestellt, ohne dass man ihm Gelegenheit gegeben hätte, Stel-
lung zu beziehen. Das ist eine Situation, die eine Abwehrhaltung geradezu
herausfordert. Und eine solche destruktive Einstellung können wir in Pro-
jekten am wenigsten gebrauchen!
4098.book Seite 67 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
68
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Die Ziele des Kick-off-Meetings sind:
� Das Team soll verstehen, worum es bei dem Projekt geht, warum es
notwendig ist und was auf das Team zukommt. Das ist das Informati-
onsziel.
� Im Kick-off-Meeting wird das Projekt für die Mitarbeiter formal gestar-
tet, unter Beteiligung des Projektteams. Das ist das formale Ziel.
� Die Teammitglieder lernen sich untereinander kennen, gerade in
größeren Unternehmen ist das besonders wichtig. Das ist das soziale
Ziel.
� Die Teammitglieder sollen auf das Projekt eingestimmt werden, es mit-
tragen oder, im Minimum, keine Ablehnung dagegen entwickeln. Das
ist das wichtigste (Motivations-)Ziel.
Und so geht’s:
Steckbrief Kick-off-Meeting
Wer nimmt teil?
� Der Projektleiter
� Das Projektteam. In größeren Projekten muss das Kick-off-Meeting
vielleicht geteilt werden. In jedem Fall aber sollten alle Teammit-
glieder ins Boot geholt werden, es sei denn ihre Rolle beginnt erst
sehr viel später im Projekt oder ihre Rolle ist wirklich, wirklich klein.
� Der Auftraggeber, sofern Sie das für sinnvoll erachten. Der Vorteil:
Die Veranstaltung erhält eine verbindliche Note. Er signalisiert
seine volle Unterstützung und die wichtige Bedeutung des Projek-
tes. Der Nachteil: Die Diskussionen bleiben vielleicht aus und der
Auftraggeber übernimmt eventuell schnell informell die Führung
der Veranstaltung.
Wie wird die Besprechung vorbereitet?
� Sie laden rechtzeitig ein. Denken Sie bitte daran, dass die Bespre-
chung umso früher anberaumt werden muss, je mehr Teilnehmer
nötig sind – schon allein, um einen freien Termin zu finden.
4098.book Seite 68 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
69
3.2 Auf Los geht’s los
3
� Setzen Sie die Besprechung auf eine Länge zwischen ein und zwei
Stunden an, je nach Teilnehmerzahl und je nachdem, wie kontro-
vers Sie die Diskussionen erwarten.
� Verteilen Sie vorab schon einmal die Agenda und eine grobe Pro-
jektübersicht. Aber erwarten Sie nicht, dass diese Informationen
von allen Teammitgliedern gelesen werden.
Wie sieht die Agenda aus?
� Sie wissen inzwischen, dass ich für eine Agenda aber meist gegen
feste Zeiten darin bin, den Start und das Ende der Veranstaltung
natürlich ausgenommen.
� Stellen Sie das Projekt kurz vor: Seine Entstehungsgeschichte, sei-
nen Umfang, warum es notwendig ist und was alle davon haben,
wenn es erfolgreich abgeschlossen wird.
� Wenn sich die Teilnehmer noch nicht kennen: Schieben Sie eine
kurze Vorstellungsrunde ein.
� Erläutern Sie wichtige Rahmenbedingungen: Wie lange dauert das
Projekt? Was wird es kosten? Und: Was gehört alles dazu?
� Klären Sie die Rollen der wichtigsten Beteiligten, also z. B.: Wer
gehört dem Lenkungsausschuss an, wer übernimmt etwaige Teil-
projektleitungen etc.
� Vereinbaren Sie wichtige Spielregeln und formulieren Sie auch Ihre
eigenen Erwartungen. Beispiele: Wie stellen Sie sich die Kommuni-
kation im Team vor? Oder: Wie stellen Sie das Projekt nach außen
hin dar?
� Lassen Sie nun Raum für Diskussionen und Rückmeldungen der
Teammitglieder.
� Geben Sie den offiziellen Startschuss für das Projekt und bedanken
Sie sich bei Ihrem Team für die Bereitschaft, Sie (und damit Ihr Pro-
jekt) zu unterstützen.
4098.book Seite 69 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
70
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Was ist sonst noch wichtig?
� Behalten Sie die Zeit im Auge.
� Geben Sie eine Antwort auf die Frage: Warum können Sie das,
warum werden Sie das Projekt zum Erfolg führen?
� Kehren Sie die Risiken nicht unter den Teppich, überhöhen Sie diese
aber auch nicht.
� Geben Sie ruhig zu, wenn Sie etwas noch nicht wissen. Das ist
menschlich – jeder wird das verstehen.
� Gibt es bereits eine unheilvolle Projektvergangenheit? Dann den-
ken Sie darüber nach, ob Sie nicht einen externen Moderator um
die Moderation bitten.
� Achten Sie auf einen positiven Abschluss der Veranstaltung.
Und danach?
Danach beginnt das Projekt auch für Ihre Projektmitarbeiter. Aber vorher
sollten Sie noch ein kurzes Protokoll verfassen und an die Teilnehmer
schicken. In den meisten Projekten wird jetzt mit der Projektplanung be-
gonnen. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Plan schon feststeht, bevor
das Kick-off-Meeting beginnt, dann können Sie ihn natürlich schon vorab
verteilen und (bitte nur kurz) vorstellen. Wichtig ist aber, dass zwischen
der Besprechung und dem für die Projektteilnehmer fühlbaren Projekt-
start nicht zu viel Zeit verstreicht – nutzen Sie den Schwung aus dem Kick-
off-Meeting.
Aus der Praxis
Ob Sie den Auftraggeber hinzu bitten oder nicht, dazu gibt es keine
feste Regel. Ich persönlich tue das meistens nicht. Es gibt meist auch
außerhalb des Kick-offs genügend Gelegenheit, dass der Auftraggeber
Sie und das Projekt vorstellt und seine Unterstützung signalisiert. Beim
Kick-off behalte ich gerne die volle Kontrolle. Für Sie als Projektleiter ist
es wichtig, als »Chef« des Projektes wahrgenommen zu werden.
4098.book Seite 70 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
71
3.3 Der Nebelkerzenradierer – die Projektplanung
3
3.3 Der Nebelkerzenradierer – die Projektplanung
Der Projektplanung ist ein ganzes Kapitel gewidmet, Kapitel 6. Daher kann
ich mich hier ein wenig kürzer fassen. In Abschnitt 3.1 habe ich zudem
schon ein wenig über die Rolle und die Grenzen der Projektplanung
erzählt.
Albert Einstein wird das Zitat zugeschrieben: Planung ersetzt den Zufall
durch den Irrtum. Witzig, aber unnötig pessimistisch. Ich würde sagen,
dass Projektplanung den Zufall durch die Möglichkeit der Standortbestim-
mung ersetzt, und das ist wiederum Voraussetzung dafür, eine Kurskor-
rektur einzuleiten.
Die Projektplanung kann schon vor dem Projektauftrag erfolgen, meist
ist sie aber der erste Schritt im neuen Projekt, häufig nach dem Kick-off-
Termin.
Grundsätze der Projektplanung
Ein Projektplan ist kein Selbstzweck. Er hat die Aufgabe, Unsicherheit
zu beseitigen, den Weg zum Ziel in machbare Einheiten zu unterteilen
und Verbindlichkeit in Form von Terminen zu schaffen. Er ist die Grund-
lage für die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Projektleiter und
Projektmitarbeitern.
Der Projektplan wird ausschließlich vom Projektleiter erstellt und ge-
pflegt, auch wenn er dafür natürlich die Hilfe anderer benötigt.
Ein Projektplan lebt und wird ständig den Gegebenheiten angepasst.
Er ist so konkret, wie es die Kenntnis des Lösungsweges zulässt, aber
nie konkreter, als es für die Sache notwendig ist. Nach hinten hin wird
er für gewöhnlich gröber, auf Sicht hingegen sind die Details umfas-
sender.
Ein Projekt wird also nur insoweit geplant, als sich daraus die nächsten
Schritte in die Wege leiten und auch kontrollieren lassen.
Die Projektplanung hat die Aufgabe, ein relativ komplexes Problem in
Teilschritte zu zerlegen, deren Abhängigkeiten und zeitliche Dimen-
sionen abzuschätzen und das schriftlich darzulegen. Außerdem sind
4098.book Seite 71 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
72
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Ressourcen und Kosten ein zentrales Thema darin, weil sie für die Projekt-
steuerung einfach wichtig sind.
Mehr noch, ein Projektplan zwingt einen dazu, das Projekt erst einmal sys-
tematisch zu durchdenken und seine Gedanken zu ordnen, was eine gan-
ze Reihe an Fragestellungen aufwirft. Nicht alle lassen sich gleich zu Be-
ginn klären, manche begleiten einen das ganze Projektleben hindurch.
Wie schon gesagt, ist der Projektplan ein Werkzeug; eines, das ständig ver-
feinert und angepasst werden muss – wenn er gelebt werden und nicht in
den Akten ein Schattendasein fristen soll.
Der Projektplan ist außerdem auch eine wichtige vertragliche Grundlage,
auf deren Basis Projektleiter, Auftraggeber und Projektteam zusammenar-
beiten. Die dort enthaltenen Termine sind verbindlich, die dort verzeich-
neten Vorgänge spiegeln die Vorgehensweise wider. Die hinterlegten Kos-
ten dürfen nicht überschritten werden und die zugeordneten Ressourcen
müssen rechtzeitig zur Verfügung stehen. Nur so lässt sich ein Projekt
wirklich leiten. Wer bei jedem Vorgang neu verhandeln muss, der lähmt
sich und das ganze Projekt. Was geplant ist, kann zwar noch verändert
werden, ist aber zunächst einmal gesetzt.
Zu guter Letzt ist ein Projektplan eine Entscheidungshilfe. Vor allem,
wenn er in Bits und Bytes vorliegt, sagt er Ihnen, welche Auswirkungen die
Verzögerung einzelner Vorgänge auf das gesamte Projekt hat oder wie
sich Vorgänge besser neu anordnen lassen.
Wichtig: Ein Projektplan soll immer so detailliert sein, dass er seine Aufga-
ben erfüllen kann, aber nicht detaillierter.
Merkmale eines guten Projektplans
� Ein guter Projektplan ist immer aktuell.
� Er lebt.
� Er wird häufig in den Details, seltener in seinen groben Strukturen
geändert.
� Er ist so detailliert, dass er unmittelbar für das Controlling verwen-
det werden kann.
4098.book Seite 72 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
73
3.3 Der Nebelkerzenradierer – die Projektplanung
3
� Er ist aber nicht so detailliert, dass das Projektteam bei der Umset-
zung daraus keinen Vorteil mehr ziehen kann, weil das Team die
Details der Umsetzung selbst festlegt und ohnedies nicht alle
Details im Voraus bekannt sind.
� Er kann, ja, sollte Meilensteine enthalten, also mit Terminen verse-
hene, wichtige Teilziele des Projektes.
� Er spiegelt die Erfahrungen wider, die sich im Projektverlauf ange-
sammelt haben.
� Er ist wohl dokumentiert und so verständlich, dass Dritte damit
zurechtkommen, ein wenig geistigen Einsatz vorausgesetzt.
� Er gibt den Rahmen vor, lässt aber im Detail die Spielräume, die das
Projektteam braucht. Er bringt Planungssicherheit und Agilität
zusammen.
� Er enthält Vorgänge, Termine, Kosten, Ressourcen und Abhängig-
keiten. Die Kosten können aber auch außerhalb geplant werden.
� Er eignet sich vorzüglich für Berichte, gerade mit Softwarewerkzeu-
gen lassen sich eine ganze Reihe von nützlichen Standardberichten
direkt daraus generieren.
Die meisten Projektpläne sind phasenorientiert aufgebaut. Da gibt es eine
Vorbereitungsphase, eine Spezifikationsphase, eine Entwicklungsphase
usw. In der Praxis trifft man häufig auf agilere Modelle, wie besprochen,
bzw. auf eine mehr iterative Vorgehensweise. Wie man diese beiden Wel-
ten zusammenbringt, erfahren Sie in Kapitel 6. Dort erhalten Sie auch
viele weitere Informationen zur Planung.
Aus der Praxis
Dass ein Plan notwendig ist, dafür braucht es in der Praxis wenig Über-
zeugungsarbeit, das sehen die meisten Leute ein.
Schwieriger ist da schon die Einsicht, dass es einen Prozess zur Anpas-
sung des Plans braucht. Ich erlebe auch häufig, dass der Plan zwar
erstellt, aber nicht bekannt ist, nicht einmal dem Projektleiter selbst.
4098.book Seite 73 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
74
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Gerade erst habe ich einem Mitarbeiter farbige Magnetstreifen
gekauft, so dass dieser seinen Plan am Whiteboard erstellen kann, wo
er ihn jeden Tag sieht. Besser ein gröberer, manuell geführter Plan, der
lebt und den man stets vor Augen hat, als ein Plan, der zwar mit elabo-
rierter Software erstellt, aber dann in irgendeinem Dateiverzeichnis
vergessen wird.
Planung hat viel mit Sichtbarkeit zu tun. Wer die Planung nicht pflegt,
hat ein Werkzeug erstellt, mit dem er nichts anfangen kann. Schade um
die schöne Zeit dafür.
3.4 Malochen mit Grips – Projektdurchführung und Projektcontrolling
Eines gleich vorweg: Der cocktailschlürfende Projektleiter im Liegestuhl
ist ein Mythos. Andererseits: Es soll schon vorgekommen sein.
Die Projektdurchführung verlangt vom Projektleiter ständige Präsenz, ein
wachsames Auge, kommunikative Fähigkeiten, ein wenig Marketinggetö-
se sowie Geduld und Ausdauer.
Grob gesagt ist die Projektdurchführung der immerwährende Dreiklang
zwischen
� dem Arbeiten an den Vorgängen,
� deren Kontrolle und
� der Anpassung des Plans aufgrund neuer Erkenntnisse,
so wie es Abbildung 3.1 zeigt.
Der Projektdurchführung und dem Projektcontrolling ist das gesamte Ka-
pitel 7 gewidmet. Dort finden Sie auch Tipps, wenn es im Projekt mal
klemmen sollte.
Hier beschränke ich mich daher auf die wichtigsten Grundlagen.
4098.book Seite 74 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
75
3.5 Geschafft! Der Projektabschluss
3
Zunächst: Was muss alles kontrolliert werden?
� Das Einhalten der vereinbarten Termine
� Die geforderte Qualität
� Der Umfang der geleisteten Arbeit
� Die laufenden und noch anfallenden Kosten
Die Kontrolle ist die bei weitem wichtigste Aufgabe des Projektleiters,
noch wichtiger als die Planung selbst – die ohnehin zu Lasten der Kontrol-
le häufig überschätzt wird.
Das soll nun aber nicht heißen, es gäbe keine weiteren Aufgaben mehr für
den Projektleiter. Die wichtigsten sind:
� Er muss Konflikte lösen, unterschiedliche Interessen ausgleichen und
sein Projektteam motivieren. Das sind seine bedeutendsten Führungs-
aufgaben.
� Er muss die Planung den sich verändernden Gegebenheiten anpassen.
� Die Auftraggeber und andere Führungskräfte wollen regelmäßig und
umfassend informiert werden.
� Das Projekt muss immer wieder angeschoben werden, wozu auch Pro-
jektmarketing gehört.
� Die Dokumentation ist mal mehr, mal weniger ausgeprägt – je nach
Unternehmen und Art des Projektes.
Näheres zum Projektleiter und den anderen Projektbeteiligten finden Sie
in Kapitel 5.
3.5 Geschafft! Der Projektabschluss
Mit dem Projektabschluss tun sich viele Auftraggeber sehr schwer. Das
liegt meist daran, dass es immer noch Arbeit gibt, die in ihren Augen zu
erledigen ist. Sie wollen den Projektleiter daher vorher nicht aus seiner
Verantwortung entlassen. In der Praxis führt das dann zu der äußerst frus-
trierenden Erfahrung, dass dem Projektleiter der Erfolg für seine Arbeit
verwehrt bleibt und das Projekt irgendwann einmal versandet, ohne je-
mals für beendet erklärt worden zu sein.
4098.book Seite 75 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
76
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
Das beruht aber auf dem Irrglauben, nach einem Projekt gäbe es nichts
mehr zu tun. Nichts aber könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein!
Das Ende eines Projektes markiert nicht das Ende jeder Arbeit, sondern
das Ende derjenigen Phase, die eine Projektorganisation notwendig macht
und gleichzeitig den Beginn der nächsten Phase, meist die der Wartung,
manchmal auch einfach eine Phase der Nacharbeit.
Nehmen wir einmal unser obiges Beispiel, die Einführung eines neuen
Vertriebsinformationssystems. Was wären mögliche Kriterien für einen
Projektabschluss?
� Die neue Software wurde installiert, die Anwender können damit ar-
beiten.
� Die neue Software wurde installiert und die alte Software für die Einga-
be deaktiviert, es muss also die neue Software produktiv verwendet
werden.
� Die neue Software wurde installiert, die Anwender arbeiteten eine Wei-
le damit, die Kinderkrankheiten wurden also beseitigt und die alte Soft-
ware wurde deinstalliert.
Wurde nichts vereinbart, wird der Auftraggeber eher der dritten Definiti-
on zustimmen, während der Projektleiter die Aufgabe mit der ersten Defi-
nition als abgeschlossen ansieht.
In Abschnitt 3.2.1 habe ich empfohlen, die Kriterien für den Projektab-
schluss bereits im Projektauftrag festzuschreiben, Sie wissen nun warum.
Aber auch wenn das versäumt wurde, sollten Sie das Gespräch suchen und
die Kriterien für den Projektabschluss noch festlegen. Das geht meist viel
leichter, wenn die nächsten Schritte – dann außerhalb des Projektes – be-
reits benannt werden.
Aus der Praxis
Wenn wir neue Software einführen, dann oft in mehreren Ländern. Da
bleibt wenig Raum für Projekte, die ewig laufen. Im Gegenteil: Jedes
überzogene Projekt hat Auswirkungen auf die anderen Länder – und
auf weitere Projekte, die parallel laufen.
4098.book Seite 76 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
77
3.5 Geschafft! Der Projektabschluss
3
Dennoch sind auch immer (ich meine wirklich immer) noch Punkte
offen, nachdem die Software eingeführt wurde. Wir erfassen diese
Punkte in einer sogenannten Known-Issues-Liste und legen exakt fest,
welche davon noch im Rahmen des Projektes erledigt werden und wel-
che später, im Rahmen der regulären Softwarewartung.
Nicht immer verläuft diese Einschätzung völlig konfliktfrei, wie Sie sich
denken können. Aber immer entsteht am Ende eine Lösung, die es uns
erlaubt, mit den Projekten fortzufahren, die Anwender aber auch nicht
im Regen stehen lässt. Ein Projekt endet damit mit der, wie wir es nen-
nen, »Begleiteten Einführung«, in der wir diejenigen Punkte noch erle-
digen, die zum Projekt gehören und Kapazität für Fragen und
erweiterte Hilfestellungen vorhalten.
So viel zur Bedeutung des Projektabschlusses im Projektmanagement.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein Projekt natürlich auch
durch Abbruch enden kann. In beiden Fällen ist aber essenziell, dass dem
Projektabschluss eine Entscheidung vorausgeht, die vom Auftraggeber
und Projektleiter gemeinsam zu treffen ist.
In der Praxis hilft es meist wenig, wenn als Projektabschluss der Abnah-
metermin festgelegt wird, jedenfalls solange die Abnahmekriterien dann
nicht genauso sorgfältig definiert wurden.
Wie auch immer: Auch für das Projektende gibt es einige Dinge, die be-
rücksichtigt werden sollten.
Take-away
� Wenn für das Projektende die Abnahme vereinbart wurde, dann
benötigen Sie nun den unterzeichneten Abnahmebericht.
� Der Auftraggeber sollte den Abschluss formell und öffentlich ver-
künden. Es wäre zudem schön, wenn er einige feierliche und löbli-
che Worte dafür finden würde.
� In größeren Projekten ist es üblich, dass man sich trifft – das
kann auch außerhalb der Arbeitszeit sein und hat oft Incentive-
Charakter.
4098.book Seite 77 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
78
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
� Sie sollten sich ebenfalls bei Ihrem Projektteam bedanken und
deren Leistung entsprechend würdigen.
� Vielleicht gibt es noch organisatorische Arbeiten zu erledigen, im
Rahmen der so genannten Projektauflösung. Das kann zum Beispiel
das Schließen der Projektkostenstelle sein.
� Wie schon einmal erwähnt, sollten Sie auf das Abhalten einer
»Manöverkritik« verzichten. Wenn etwas nicht rund lief, dann wis-
sen das inzwischen alle Beteiligten recht genau.
� Manche Unternehmen erstellen eine Projektabschlussanalyse, in
der die Projektziele mit den Ergebnissen verglichen, die Wirtschaft-
lichkeit untersucht und eine Nachkalkulation erstellt werden.
� Häufiger ist der so genannte Projektabschlussbericht anzutreffen,
eine formelle Dokumentation des Projektabschlusses. Dieses Doku-
ment wird dann zu den Akten gelegt, zusammen mit den anderen
Projektdokumenten, und kann für spätere Fragen oder ähnliche
Projekte herangezogen werden.
Anstelle einer Manöverkritik kann es aber schon einmal hilfreich sein,
sich am Ende des Projektes für eine Rückbetrachtung zu treffen – und sei
es nur, um das zu würdigen, was geleistet wurde.
Wenn Sie so etwas vorhaben, dann empfehle ich Ihnen dafür diese Agenda:
Agenda Rückbetrachtung
� Verkündigung des formellen Projektendes
� Vorstellen dessen, was erreicht wurde (also z. B. eine Präsentation
des Vertriebsinformationssystems). Idealerweise übernehmen das
diejenigen, für die das Projektergebnis bestimmt war
� Würdigung der Leistung Ihrer Projektmitarbeiter
� Dank an die Stakeholder, allen voran den Auftraggeber
� Abstimmung darüber, welche Punkte noch offen sind und wie da-
mit verfahren werden soll
� Vorstellung der nächsten Schritte nach dem Projektende
� Eventuell kurze Vorstellung eines möglichen Folgeprojektes
4098.book Seite 78 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
79
3.6 Wirklich? Noch nicht ganz! Vom Projektende als Startschuss
3
Die Formalien sind eine Sache, da wird genauso oft übertrieben, wie sorg-
los gehandelt. Genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, ist es, dass Sie nun
selbst mit dem Projekt abschließen. Lehnen Sie sich also zurück und
lassen Sie die letzten Wochen, Monate oder Jahre Revue passieren. Was
würden Sie heute anders machen? Welche Ihrer Ideen haben sich gut be-
währt? Was haben Sie gelernt? Hat es Spaß gemacht und wo stehen Sie
heute in Ihrem Unternehmen im Vergleich zu früher? Hat Sie das Projekt
persönlich und beruflich weitergebracht?
3.6 Wirklich? Noch nicht ganz! Vom Projektende als Startschuss
Häufig wird die Zeit nach einem Projekt wenig beachtet. Eine Software,
einmal eingeführt, möchte umsorgt und gepflegt werden. Der Bau eines
Gebäudes zieht den Umzug dorthin nach sich. Es gibt eigentlich immer
eine Fortführung eines Projektes. Wichtig ist daher, das Projekt gegenüber
der folgenden Phase abzugrenzen – auch dafür ist der Projektabschluss
zuständig.
Solche Phasen nach einem Projekt können selbst wiederum eigene Projek-
te sein, wenn sie nach einer Projektorganisation verlangen. Oder es ist
Bestandteil des Alltagsgeschäftes, wie zum Beispiel die fortwährende Soft-
warepflege, wie im obigen Beispiel.
In den meisten Fällen ändert sich nach dem Projekt auch die Zuständig-
keit, der Projektleiter gibt den Staffelstab an seinen Nachfolger ab. Das
liegt eigentlich außerhalb des Fokus dieses Buches, aber einige Empfeh-
lungen möchte ich schon gerne beisteuern.
Empfehlungen für die Staffelstab-Übergabe
� Ein Projekt ist nicht plötzlich zu Ende. Sprechen Sie rechtzeitig vor
dessen Ende mit demjenigen, der Ihnen nachfolgt.
� Häufig wird dieser eine Dokumentation von Ihnen benötigen.
Klären Sie vorher ab, wie umfangreich diese sein soll und was sie
enthalten soll.
4098.book Seite 79 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
80
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen)
� Nach dem formalen Projektende – dem Projektabschluss – sollte
ebenfalls die nächste Phase formal eingeleitet werden. Warum
nicht zusammen?
� Neben der Dokumentation hilft Ihrem Nachfolger sicherlich auch,
wenn Sie einige informelle Dinge weitergeben. Andauernde
Schwierigkeiten zum Beispiel oder andere Einschätzungen. Sie sind
schließlich der Profi und verfügen über einen großen Informations-
vorsprung.
� Begleiten Sie Ihren Nachfolger noch eine Weile, seien Sie also noch
über das Projektende hinaus für ihn ansprechbar.
Damit ist die Projektarbeit grob umrissen. Das nächste Kapitel bereitet Sie
für alle weiteren Kapitel vor, in dem es Ihnen, ganz praktisch, gute Ge-
wohnheiten nahebringt, ohne die Projekte nur halb so erfolgreich sind.
4098.book Seite 80 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
Auf einen Blick
3
Auf einen Blick
1 Einführung ............................................................................................. 13
2 Im Nebel nach Turkmenistan –
warum Projekte scheitern (können) .............................................. 29
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen) ............ 59
4 Gute Gewohnheiten – was Projekte erfolgreich macht ......... 81
5 Ein ungleicher Haufen – das Projektteam ................................... 101
6 Der Nebel lichtet sich – die Projektplanung ............................... 125
7 Flaute oder raue See? Projektdurchführung und
Projektcontrolling ................................................................................ 169
8 Agile Methoden im Projektmanagement .................................... 203
9 Das Märchen vom Projektmanagement ...................................... 225
4098.book Seite 3 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
5
Inhalt
Inhalt
1 Einführung 13
1.1 Wie ich mir Sie vorstelle .................................................................... 14
1.2 Das Projekt auf dem Präsentierteller ........................................... 15
1.2.1 Was ist eigentlich ein Projekt? ....................................... 15
1.2.2 Was ist eigentlich Projektmanagement? ................... 16
1.2.3 Projekt annehmen oder lieber vorbeigehen? ............ 20
1.2.4 Projekt übernehmen, ohne sich zu übernehmen .... 21
1.3 Wegweiser für eilige Leser ............................................................... 21
1.4 Die Projekt-Checkliste ........................................................................ 22
1.4.1 Projektbeteiligte .................................................................. 23
1.4.2 Projektdefinition ................................................................. 24
1.4.3 Projektumfang ..................................................................... 25
1.4.4 Das Unternehmen und sein Projektleiter .................. 26
1.4.5 Stand des Projektes ............................................................ 27
1.4.6 Projektkommunikation .................................................... 27
1.4.7 Projektrisiken ....................................................................... 28
2 Im Nebel nach Turkmenistan – warum Projekte scheitern (können) 29
2.1 Die Kommunikation eines alten Ehepaars ................................. 30
2.1.1 Die E-Mail-Seuche .............................................................. 30
2.1.2 Irrglaube Nr. 1: Geschrieben ist schon getan ............ 32
2.1.3 Irrglaube Nr. 2: Ist doch sonnenklar, oder? ................ 33
2.1.4 Irrglaube Nr. 3: Toll, ein Job! ........................................... 34
2.2 2 + 2 = 5 – die Regeln der Komplexität ........................................ 35
2.3 Zero Trouble Forecast ........................................................................ 39
4098.book Seite 5 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
6
Inhalt
2.4 Tontaubenprojekte – von der Kunst, bewegliche Ziele
zu treffen ............................................................................................... 41
2.5 Virtuelles Kaffeekränzchen – von der Kunst, überhaupt
ein Ziel zu haben ................................................................................. 45
2.6 Zu viel Tücke in zu wenig Detail .................................................... 46
2.7 Mit dem Autopiloten nach Turkmenistan? ................................ 50
2.8 Von der wundersamen Ressourcenvermehrung und
anderen Wundern ............................................................................... 52
2.9 Karma oder freier Wille .................................................................... 55
3 Wie am Schnürchen – wie Projekte ablaufen (sollen) 59
3.1 Der Sinn von Projektplanung –
wie vorhersagbar sind Projekte? ................................................... 60
3.2 Auf Los geht’s los ................................................................................ 62
3.2.1 Der Projektauftrag .............................................................. 63
3.2.2 Die Entscheidung ................................................................ 66
3.2.3 Die Kick-off-Veranstaltung .............................................. 67
3.3 Der Nebelkerzenradierer – die Projektplanung ........................ 71
3.4 Malochen mit Grips –
Projektdurchführung und Projektcontrolling ........................... 74
3.5 Geschafft! Der Projektabschluss .................................................... 75
3.6 Wirklich? Noch nicht ganz!
Vom Projektende als Startschuss .................................................. 79
4098.book Seite 6 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
7
Inhalt
4 Gute Gewohnheiten – was Projekte erfolgreich macht 81
4.1 In den Kerker mit Murphy – warum Optimismus wichtig ist 82
4.2 Hüten Sie sich vor Akronymen ........................................................ 84
4.3 Was Sie von Ihrem Gartenthermometer lernen können ....... 85
4.4 Klappern gehört zum Handwerk .................................................... 88
4.5 Was Sie von Ihrer Taschenlampe lernen können ..................... 92
4.6 Das Lustprinzip – warum Motivation der Treibstoff ist ......... 96
5 Ein ungleicher Haufen – das Projektteam 101
5.1 Erwartungen allenthalben – die Player im Überblick ............. 102
5.1.1 Der Auftraggeber ................................................................ 102
5.1.2 Der Kunde als Auftraggeber ........................................... 105
5.1.3 Der Projektleiter .................................................................. 107
5.1.4 Der Teilprojektleiter ........................................................... 109
5.1.5 Fach-Mitarbeiter ................................................................. 110
5.1.6 Die Kontrolleure .................................................................. 112
5.2 Der Projektleiter als Zeitdieb, oder:
so werben Sie um Ihr Projektteam ................................................ 114
5.2.1 Phase 1: Kennenlernen ..................................................... 115
5.2.2 Phase 2: Mittendrin ........................................................... 117
5.2.3 Phase 3: Am Ende ............................................................... 118
5.3 Der Erste-Hilfe-Kasten für notleidende Teams ......................... 119
5.3.1 Phase 1: Das Problem und die Beteiligten
verstehen ............................................................................... 119
5.3.2 Phase 2: Das Gespräch ...................................................... 120
5.3.3 Phase 3: Projekt-Reset ....................................................... 122
5.3.4 Phase 4: Nachsorge ............................................................ 122
4098.book Seite 7 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
8
Inhalt
6 Der Nebel lichtet sich – die Projektplanung 125
6.1 Lieber schätzen als verzocken ........................................................ 125
6.1.1 Über den Sinn einer Schätzung ...................................... 126
6.1.2 Anforderungen .................................................................... 127
6.1.3 Methoden der Aufwandschätzung ............................... 130
6.2 Gefangen im Bermudadreieck –
von Qualität, Zeit und Kosten ........................................................ 133
6.3 Das Phasenmodell der Projektplanung ....................................... 134
6.4 Phase 1: Teile und herrsche, aber teile nicht den Herrscher 135
6.4.1 Schritt 1: Themensammlung .......................................... 135
6.4.2 Schritt 2: Teilen, also feiner planen .............................. 136
6.4.3 Schritt 3: Ordnen ................................................................. 137
6.5 Phase 2: Abhängigkeiten bestimmen und planen .................. 138
6.6 Phase 3: Aufwand bestimmen ....................................................... 141
6.6.1 Aufwand/Dauer ergänzen ............................................... 141
6.6.2 Puffer ....................................................................................... 145
6.6.3 Meilensteine ......................................................................... 148
6.7 Phase 4: Ressourcen planen ............................................................ 149
6.8 Phase 5: Kosten planen ..................................................................... 150
6.8.1 Schritt 1: Welche Kosten fallen überhaupt an
und welche davon sind relevant? .................................. 151
6.8.2 Schritt 2: Wie hoch sind die Kosten? ............................ 152
6.8.3 Schritt 3: Kosten planen ................................................... 153
6.8.4 Kostenplan genehmigen .................................................. 154
6.9 Phase 6: Risiken erkennen und bewerten .................................. 155
6.10 Projektphasen ...................................................................................... 157
6.11 Zu guter Letzt ....................................................................................... 166
4098.book Seite 8 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
9
Inhalt
7 Flaute oder raue See? Projektdurchführung und Projektcontrolling 169
7.1 Der »Aller-Anfang-ist-leicht-Effekt« ............................................. 170
7.2 Projektcontrolling ohne Paranoia .................................................. 171
7.2.1 Worum es genau geht ...................................................... 172
7.2.2 Erfolgsfaktoren .................................................................... 175
7.2.3 Der Controllingfahrplan ................................................... 176
7.2.4 Terminkontrolle .................................................................. 178
7.2.5 Kostenkontrolle ................................................................... 184
7.2.6 Projektmanagementsoftware ........................................ 186
7.3 Der Wind macht die Welle – wie man Probleme rechtzeitig
erkennt und löst .................................................................................. 187
7.3.1 Probleme im Team erkennen ......................................... 188
7.3.2 Typische Problemindikatoren ........................................ 189
7.3.3 Probleme rechtzeitig lösen .............................................. 191
7.4 Der Projekt-Reset ................................................................................. 192
7.4.1 Phase 1: Entscheidung und Vorbereitung ................. 193
7.4.2 Phase 2: Überblick gewinnen ......................................... 193
7.4.3 Phase 3: Diskussion mit dem Auftraggeber und
persönliche Entscheidung ............................................... 194
7.4.4 Phase 4: Das Projekt neu planen ................................... 196
7.4.5 Phase 5: Kommunizieren und loslegen ...................... 198
7.5 Sitzungs-Knigge für Projektleiter .................................................. 198
8 Agile Methoden im Projektmanagement 203
8.1 Das Agile Manifest und worum es eigentlich geht .................. 203
8.1.1 Menschen und Interaktionen vor Prozessen
und Werkzeugen ................................................................. 204
4098.book Seite 9 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
10
Inhalt
8.1.2 Funktionierende Software vor umfassender
Dokumentation ................................................................... 205
8.1.3 Zusammenarbeit mit dem Kunden vor
Vertragsverhandlungen .................................................... 205
8.1.4 Reagieren auf Veränderungen vor dem Befolgen
eines Plans ............................................................................. 206
8.1.5 Zusammenfassung ............................................................. 207
8.2 Eine Einführung in Scrum ................................................................. 208
8.2.1 Die Scrum-Methode ........................................................... 209
8.2.2 Die Scrum-Rollen ................................................................. 211
8.2.3 Empfehlungen für Scrum ................................................. 213
8.3 DevOps – Entwickler und Admin finden zusammen .............. 215
8.3.1 Was DevOps ist, und was nicht ...................................... 215
8.3.2 Der DevOps-Prozess ........................................................... 218
8.3.3 Phase 1: Grundvoraussetzungen schaffen ................ 220
8.3.4 Phase 2: Den Prozess festlegen ...................................... 220
8.3.5 Phase 3: Die Toolkette aufbauen ................................... 221
8.3.6 Phase 4: Umsetzung .......................................................... 222
8.3.7 Weitere Tipps ....................................................................... 223
9 Das Märchen vom Projektmanagement 225
Index ................................................................................................................... 231
4098.book Seite 10 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
231
Index
Index
A
Agile Methoden 203
Agiles Manifest 203
Agilität 41, 61
Fallen 42
Aller Anfang ist leicht 51
Anfang-Anfang-Beziehung 140
Anforderung 127
Inhalte 128
Merkmale einer guten 128
Qualität 46
Anforderungsanalyse 160
Anforderungs-Management 44
Arbeitspaket 136
Architekturfindung 162
Aufschiebe-Effekt 170
Auftraggeber 102
Tipps zum Umgang 103
Verhandlungstipps 67
Aufwand 181
Aufwandschätzung 125
Gründe dafür 126
Methoden 130
B
Basisplan 180
Begleitete Einführung 165
Beherrschbarkeit 35
Besprechungen planen 198
Beta-Versionen 162
Black Box 207
Budget 54, 184
Bullshit-Bingo 198
C
Change Request 41
Commitment 126
Controllingfahrplan 176
D
Daily Scrum 210
Datenmigration 163
Dauer 181
Delegieren 18
Designentscheidungen 162
DevOps 215
Divide et impera 135
E
Earned Value Analysis 180
EAV 180
Einzelschätzung 131
Ende-Anfang-Beziehung 139
Ende-Ende-Beziehung 140
Endfolge 140
Entwicklung 162
Ergiebigkeitsprinzip 154
Erste-Hilfe-Kasten 119
Erwartungen 38, 102
F
Fachliche Risiken 156
Fach-Mitarbeiter 110
Freie Puffer 148
Frühestmöglicher Beginn 146
Frühestmögliches Ende 146
Function Points 133
4098.book Seite 231 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
232
Index
G
Gesamter Puffer 148
Granularität 137
Granularität des Projekt-
controllings 177
Gruppenschätzung 132
I
Impediment Backlog 210
Inbetriebnahme 164
Iterative Projektplanung 139
K
Kapazitäten 54
Kick-off-Meeting 63, 67, 115
Kommunikation 17, 30
Missverständnisse 32
Phasen 32
Kommunikationsphasen 32
Komplexität 15
reduzieren 18
Regeln 35
Konflikte im Team 188
Konkurrenzkampf 96
Kontrolleure 112
Kontrollgremium
Tipps zum Umgang 113
Kosten für extern erbrachte
Dienstleistungen 151
Kostenarten 151
Kostenkontrolle 184
Kostenplan 153
Kostenplanung 153
Kostenrechnung 151
Kostenrisiken 155
Kostenschätzung 152
Kostenüberschreitung 185
Kritischer Pfad 141, 146
L
Lastenheft 160
Leistungswert 180
Leistungswertanalyse 180
Lenkungsausschuss 112
M
Magisches Dreieck im
Projektmanagement 133
Märchen 225
Maximumprinzip 154
Meilensteine 148
Microsoft Project 138
Migration 163
Minimumprinzip 154
Motivation 19, 96
Anreize 99
Information 97
Persönliches 98
Moving Targets 41
Murphy 82
O
Optimismus 82
Optimumprinzip 154
P
Personalkosten 151
Personalressourcen 142
Personelle Risiken 155
Pflichtenheft 161
Phasenmodell 157
Phasenmodell der
Softwareentwicklung 160
4098.book Seite 232 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
233
Index
Phasenorientierte Projektpläne 73
Planungshorizont 62, 92
Planungstiefe 62
PMBOK 84
PRINCE2 84
Problemanalyse 160
Probleme erkennen 187
Problemindikatoren 189
Product Backlog 209
Product Owner 210, 211
Produktinkrement 210
Produktionsfreigabe 164
ProjectLibre 138
Projekt
Ablauf 59
Abschluss 75
Beginn 62
Controlling 19
Definition 15
Kontrollinstanzen 112
Marketing 88
Phasenübergang 79
Reset 122
Tipps für erfolgreiche 81
Unsicherheiten 49
Voraussetzungen 20
Ziele 45
Projektabschluss 75
Projektabschlussanalyse 78
Projektabschlussbericht 78
Projektauflösung 78
Projektauftrag 63
Inhalte 64
Projektcontrolling 19, 74, 169
Erfolgsfaktoren 175
Inhalte 75
Problemerkennung 187
Terminkontrolle 178
Worum es geht 172
Projektdurchführung 74, 169
Projektende 79
Projektleiter 107
Projektleitung
Eigentliche 56
Uneigentliche 56
Projektmanagement 60
Definition 16
Gründe und Aufgaben 60
Kostenplanung 150
Modelle 84
Projektmanagementsoftware 186
Projektmarketing 88
Adressaten 90
Goldene Regeln 91
Gründe und Aufgaben 88
Medien 90
Projektphasen 157
Gründe für 158
Phasenmodell der
Softwareentwicklung 160
Projektphasen 157
Projektplan
Merkmale eines guten 72
Projektplanung 60, 71, 125
Abhängigkeiten 138
Aufwandbestimmung 141
für Eilige 166
Genauigkeit 85
Granularität 137
Ressourcenplanung 149
Risikomanagement 155
Sinn und Grenzen 60
Projekt-Reset 122, 192
Projektteam 101, 114
Erste-Hilfe-Kasten 119
Notleidende 119
Phasen der Kommunikation 115
Tipps zum Umgang 111
Proof of Concept 49
Prototyp 161
4098.book Seite 233 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
234
Index
Puffer 140, 145
Puffermanagement 146
Q
Qualifikation der Projekt-
mitglieder 150
Qualitätscontrolling 177
R
Rahmenbedingungen 56
Regelkreis des Projekt-
controllings 173
Release-Candidate 162
Requirement Engineering 41
Ressourcen 52
Retrospektive 210
Risikomanagement 155
RTM 162
Rückwärtsrechnung 145
S
Sachmittelkosten 151
Sachmittelressourcen 142
Schulung 164
Scrum 208
Einführen 214
Empfehlungen 213
Prozess 209
Rollen 211
Scrum Master 212
Scrum-Team 212
Selected Backlog 210
Sitzungs-Knigge für Projekt-
leiter 198
Softwareentwicklung 162
Softwaretest 163
Softwarewartung 165
Sparsamkeitsprinzip 154
Spätestmöglicher Beginn 146
Spätestmögliches Ende 146
Spezifikation 161
Sprint 208, 209
Sprint Backlog 209
Sprint-Review 210
Stakeholder 90
T
Technologische Risiken 156
Teile und herrsche 135
Teilprojektleiter 109
Terminkontrolle 178
Terminliche Risiken 156
Testprotokoll 163
Timekeeper 200
Tontaubenprojekte 41
Trade-off 44, 134
U
Uneigentliche Projektleitung 108
Use-Case-Punkte 133
V
Virtuelle Genauigkeit
in Projekten 85
Vorhersagbarkeit von Projekten 60
Vorwärtsrechnung 145
W
Wartung 165
Wasserfallmodell 61
WBS 136
Wegweiser 21
Work Breakdown Structure 136
4098.book Seite 234 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
235
Index
Z
Zeitpuffer 145
Zeitschätzung 127
Zero Trouble Forecast 39
Ziele 45
ZTF 39
4098.book Seite 235 Dienstag, 8. November 2016 10:02 10
Matthias Geirhos
IT-Projektmanagement: Was wirklich funktioniert – und was nicht235 Seiten, broschiert, 2. Auflage 2016
12,90 Euro, ISBN 978-3-8362-4098-7
www.rheinwerk-verlag.de/4097
Wir hoffen sehr, dass Ihnen diese Leseprobe gefallen hat. Sie dür-fen sie gerne empfehlen und weitergeben, allerdings nur vollstän-dig mit allen Seiten. Bitte beachten Sie, dass der Funktionsumfang dieser Leseprobe sowie ihre Darstellung von der E-Book-Fassung des vorgestellten Buches abweichen können. Diese Leseprobe ist in all ihren Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Nutzungs- und Verwertungsrechte liegen beim Autor und beim Verlag.
Teilen Sie Ihre Leseerfahrung mit uns!
Matthias Geirhos ist C#- und .NET-Spezialist und arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Ent-wicklungsleiter. Dabei war er für große und kleine IT-Projekte verantwortlich. Er ist bestens mit den Methoden und Fallstricken des IT-Projektmanage-ments vertraut und wird gerne als Referent und Fachautor gebucht, da er auch komplexe Sach- verhalte verständlich und unterhaltsam auf den Punkt bringt.
Wissen, wie’s geht.