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Jahresbericht 2017 Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael, Adetswil Jahresbericht 2017 Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael, Adetswil

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Jahresbericht 2017 Vere in igung

He i lpädagog ische s Ins t i tu t S t . M ichae l , Ade tsw i l

Jahresbericht 2017 Vere in igung

He i lpädagog ische s Ins t i tu t S t . M ichae l , Ade tsw i l

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Trägerschaft:

Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael, 8345 Adetswil

Spendenkonto:

Zürcher Kantonalbank, Bauma: 80-151-4IBAN: CH21 0070 0112 3008 3237 6

Vorstand:

Gregor Stöckli , Präsident, Wald

Joseph Thalmann, Vizepräsident, Stallikon

Yvonne Benitez,bis Juni 2018, Quästorin, Küsnacht

Martin Bamert, Beisitzer, Stäfa

Christoph Frei , Beisitzer, Zürich

Marie Christine Ingold, Beisitzerin, Männedorf

Nico Scacchi, Beisitzer, Hombrechtikon

Markus Straub, Beisitzer, Winterthur

Sonderschulheim:

Heilpädagogisches Institut St . Michael8345 Adetswil

Reto Christ, Leitung Betreuung

Friedwart Stor to, Leitung Schule

Anne-Kathrin Schmid, Leitung Administration und Betrieb

Telefon 044 939 99 44Fax 044 939 99 45

[email protected]

Heimarzt:

Dr. med. Michael J. Seefried, Zürich

Schulaufsicht:

Volksschulamt des Kantons Zürich, Abteilung Besondere Förderung, Bereich Sonderpädagogik

Eingliederungs- stätten:

Gesamtleitung: Petra IndermühleTelefon 044 939 21 74

Hof Waberg, 8345 Adetswil Lars Tiefenbacher, BetriebsleiterTelefon 044 939 14 81Fax 044 939 34 12

Hof Oberdorf, 8344 BäretswilNadja Sedlak, BetriebsleiterinFelix Schmid, BetriebsleiterTelefon 044 939 21 48Fax 044 939 15 56

Hofschür, 8344 Bäretswil Petra Indermühle, BetriebsleiterinTel. / Fax 044 939 21 74

Wohngruppe Sennerei Bachtel, 8342 WernetshausenVital Brodbeck, BetriebsleiterTelefon 044 939 30 29

Seite

Inhalt:

Tätigkeitsbericht aus dem Vorstand 4

Das Sonderschulheim Institut St. Michael: Was es war, was es ist … 8

Tätigkeitsbericht Sonderschulheim 18 Ein-, Austritte und Jubiläen 26

Tätigkeitsbericht Hof Waberg 28

Tätigkeitsbericht Hof Oberdorf 32

Erinnerungen – Hof Oberdorf 36

Tätigkeitsbericht Hofschür 38

Tätigkeitsbericht Wohngruppe Sennerei Bachtel 44

Dank an die Spenderinnen und Spender 48

Jahresrechnung 2017 50

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Der Vorstand traf sich mit den Betriebsleitungen im ver-

gangenen Vereinsjahr zu sieben ordentlichen Sitzungen

sowie zwei Klausuren (Kartause Ittingen, Boldern Män-

nedorf ). Dabei durften wir immer wieder die einmalige

Atmosphäre in den unterschiedlichen Betrieben erleben.

Wie im letztjährigen «Tätigkeitsbericht aus dem Vorstand»

vom Präsidenten der Vereinigung, Gregor Stöckli , dar-

gestellt , stehen derart grundsätzliche und umfangreiche

Fragestellungen an, dass unser Vorsatz, an der diesjäh-

rigen Mitgliederversammlung eine langfristige strategische

Planung vorzulegen, nicht eingehalten werden kann.

Es zeigt sich deutlich, dass Betriebsverantwortliche und

Vorstand einen langen Atem benötigen, um im Konsens

realisierbare Rahmenbedingungen zu finden, die auch die

historisch gewachsenen Strukturen berücksichtigen. Unser

Motto könnte mit «Schritt um Schritt vorwärts in grosser

Beharrlichkeit und Konsequenz» bezeichnet werden.

TÄTIGKEITSBERICHT AUS DEM VORSTAND

In der Folge möchte ich einen Überblick über die konkreten

Projekte, Aufgaben und Fakten darlegen:

– Jahresrechnung und Budget, welche einen beträchtlichen

Umfang erreichen, wurden erarbeitet und verabschiedet.

– Das Bauprojekt Waberg ist auf gutem Weg und

überzeugt sehr in seiner Gestaltung.

– Ebenso eindrücklich präsentiert sich das Projekt

«Ergänzungsbau Schulhaus» für das Sonderschulheim.

Dabei leisten die jeweiligen Baukommissionen einen

enormen Einsatz. Bauen bedeutet heute, einen Hindernis-

lauf mit (mindestens) tausend Stolpersteinen zu meistern.

Grundsätzlich sind Pflege sowie Verwaltung der Immobilien

nicht zu unterschätzen.

– Auch die Einrichtung und Nutzung des gesamten

IT-Bereiches bildet eine grosse Herausforderung, wobei wir

vom Vorstandsmitglied und IT-Spezialisten Martin Bamert

geduldig angeleitet werden.

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– Das 50-Jahr-Jubiläum unserer Vereinigung nimmt

dank grosser Aktivitäten und mit einem nicht selbstver-

ständlichen Engagement der Mitarbeitenden einen

würdigen Verlauf.

– Der Vorstand wird von den Betriebsleitungen laufend

über die Situation in den einzelnen Bereichen informiert

(z. B. über den Verlauf von Audits, besondere Ereignisse,

Verhandlungen mit Behörden, Personalsituation) und

bei Bedarf miteinbezogen.

– Es ist eine Arbeitsgruppe «Identität der Vereinigung Heil-

pädagogisches Institut St. Michael» gebildet worden, in der

Vorstand und Betriebsleitende unter Einbezug der Mitar-

beitenden eruieren sollen, welches die «Grundfesten» und

unabdingbaren Grundsätze der Vereinigung sind, nachdem

vorgängig der gemeinsame Wille deutlich bekundet wurde,

«unter einem Dach» vereint zu bleiben.

– Im Vorstand sind verschiedene Ressorts gebildet wor-

den. Es ist uns bewusst, dass in Anbetracht der zuneh-

menden Komplexität der Aufgaben und der verschiedenen

Bereiche der Vereinigung Heilpädagogisches Institut

St. Michael Sach- und Fachkenntnisse unabdingbar sind.

Der vorliegende Jahresbericht reflektiert nicht nur die

Tätigkeiten der Vereinigung im abgelaufenen Vereinsjahr,

sondern berichtet – im Rahmen des 50-Jahre-Jubiläums der

Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael – auch

über deren Anfänge sowie deren Entwicklung.

Allen Beteiligten, die das Wirken unserer Institutionen

ermöglichen – Mitarbeitenden, Eltern und Angehörigen

der uns Anvertrauten, Vereinsmitgliedern, Behördenvertre-

tungen, Spendern und Gönnern, allen, die uns mit guten

Wünschen und Gedanken begleiten – danke ich im Namen

des Vorstands der Vereinigung herzlich für Ihr Vertrauen

und Wohlwollen!

Im Namen des Vorstandes

Christoph Frei

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«Der Geist von damals lebt noch heute – auch wenn die Umstände damals völ-lig andere waren und nicht vergleichbar sind!», so fasst Hans-Rudolf Walker die Entwicklung des Sonderschulheims Heilpädagogisches Institut St. Michael über die vergangenen 50 Jahre zusam-men. «Als soziales Kunstwerk, das sich über die Jahre immer weiterentwickelt hat», sieht es Karin Walker. Sie müssen es wissen: Als Gründer der gleich-namigen Vereinigung und als erste und langjährige Heimleiter waren sie der Mann und die Frau nicht nur der ersten Stunden.

Nachdem die Vereinigung bereits im Jahr 1967 gegründet worden war,

konnte das alte Erholungshaus in Adetswil auf den 1. Mai 1968 für 1‘000 CHF pro Monat von der Ge- meinnützigen Gesellschaft des Bezirks Hinwil (GGBH) gemietet werden. An demselben 1. Mai 1968 wurde das Sonderschulheim eröffnet. Es fehlte zu diesem Zeitpunkt beinahe an allem! Die finanziellen Möglichkeiten waren äus-serst bescheiden. Im Klartext: Geld war keines vorhanden. Das Inventar, das von der Gemeinnützigen Gesellschaft übernommen werden konnte, war ver-packt in knapp zehn grosse Kisten, die im heutigen Cheminée-Raum standen: uraltes Bettzeug, Handtücher, Plastik-teller, einige wenige Pfannen: gerade genug, um anfangen zu können.

Und schon am ersten Tag traten die beiden ersten Kinder ins Sonderschul-heim ein. Die einzigen Mitarbeitenden waren zu diesem Zeitpunkt das Leiter-ehepaar Karin und Hans-Rudolf Walker. Am Nachmittag war auch der Präsident der Vereinigung sowie dessen Frau, Georg und Silvia Müller, vor Ort und halfen, wo sie konnten.

Der Start wurde mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt , mit wenig Mitarbei-tenden, aber mit viel Enthusiasmus, beseelt von der Idee und der Aufgabe.

InfrastrukturIn zwei grossen Schlafsälen standen je zwölf schwarze Eisenbetten. Vorhänge

DAS SONDERSCHULHEIM INSTITUT ST. MICHAEL: WAS ES WAR, WAS ES IST …

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an den grossen Fenstern fehlten, von der Decke leuchtete kaltes Neonlicht. Das Kasernenhafte wurde durch lange Waschtröge aus Stein unterstrichen. Die Kinder hatten sich hier in Reih und Glied zu waschen. Duschen gab es lediglich im untersten Geschoss, wo sich heute das neu eingerichtete Heimleiterbüro befindet.Die sanitären Anlagen waren schon zu diesem Zeitpunkt völlig veraltet . Und so lautete denn auch eine der Bedin-gungen für die Betriebsbewilligung durch die Invalidenversicherung (IV), dass die sanitären Anlagen so schnell wie möglich zu ersetzen seien. Die-ser Forderung kam man schnell nach – auch dank der Firma Geberit AG, Rapperswil , welche der Vereinigung die notwendigen neuen Anlagen schenkte.Auch in anderen Bereichen durfte man auf die Grosszügigkeit von Firmen und

Institutionen zählen. Das Holz für die neuen Betten – die Entsorgung und Ersetzung der alten Eisenbetten war eine der ersten Erneuerungsaktionen – erhielt das Institut geschenkt. Auch anstehende erste Malerarbeiten sowie Brot und Teigwaren für die ersten drei Monate wurden nicht in Rechnung gestellt .

Heute verfügen die fünf Wohngrup-pen ausschliesslich über Einzel- und Zweierzimmer mit eigenen, geschlech-tergetrennten sanitären Anlagen und Nasszellen, die alle 2015 im Haupt-gebäude saniert worden sind. Jeder Wohngruppe steht ausserdem eine eigene voll ausgestattete Küche zur Verfügung. Der Standard bezüglich Ausstattung wird durch Auflagen des Kantons Zürich definiert .

Die zu betreuenden Kinder Ende der 1960er-Jahre herrschte eine riesige Nachfrage nach Heimplätzen. Noch vor der Eröffnung des Sonder-schulheimes lagen 50 Anfragen vor, von welchen schliesslich 15 Kinder berücksichtigt werden konnten. Die Familien befanden sich häufig in einer Notlage und stammten vornehmlich, da es in diesen Kantonen kaum entsprechende Einrichtungen gab, aus der Zentralschweiz. Die Kinder wiesen die unterschiedlichsten Behinderun-gen auf, alle galten jedoch als eher anspruchsvoll und «schwierig», insbe-sondere bezüglich ihres Verhaltens und ihrer sozialen Fähigkeiten. Und schon bald haftete dem Sonderschulheim Heil-pädagogisches Institut St. Michael der Ruf eines «Spezialheims für schwer-behinderte Kinder» an. Anfänglich beherbergte das Heim lediglich

interne Schüler. Externe Schüler kamen erst im Laufe der Jahre hinzu.

Die Oberaufsicht und Entscheidungs-befugnis lag zunächst bei der IV; die Anfragen bezüglich Heimplätze liefen über die Stiftung Pro Infirmis. Der Kanton Zürich war in den frühen Jahren des Sonderschulheims noch nicht in alle Entscheidungsprozesse involviert .

Heute gilt der Grundsatz Integration vor Separation. Soll ein Kind in einem Sonderschulheim Aufnahme finden, muss dieses zuerst ein standardisier-tes Abklärungsverfahren (SAV) durch den Schulpsychologischen Dienst mit Empfehlungen an die Wohngemeinde durchlaufen. Die Konsequenz ist , dass heute Kinder erst später – im Schnitt mit 12 bis 13 Jahren ins Sonderschul-heim eintreten. Geblieben ist aller-dings das Profil der Kinder: Es handelt

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sich nach wie vor schwergewichtig um Kinder mit sehr herausfordern-dem Verhalten und umfassenderem Betreuungsbedarf.

SchuleSchulunterricht wurde von Anfang an erteilt . Zuerst – altersdurchmischt – mit allen 15 Schülern zusammen. Der Unterricht fand in den Gruppenzimmern, z. T. auch im heutigen Administrations-büro im 1. Stock statt . Später erhielten zwei Klassen und der Kindergarten ihren Unterricht im Pavillon hinter dem Haupthaus. Als Schulmaterial wurden in den Anfangswochen alte Hefte aus dem Fundus des Erholungsheimes verwen-det. Das gesamte Kindergarteninven-tar war in einem grossen Reisekoffer untergebracht.

Als Lehrer fungierten Hans-Rudolf Walker in der Schule und Karin Walker

im Kindergarten. Einen Monat später stiess Ute van der Heide zum Team. Seit der Gründung wurde auch Heileu-rythmie angeboten – und auch Theater spielte von Anbeginn eine wichtige Rolle. Einen ersten pädagogischen Schwerpunkt bildete das Erarbeiten eines Theaterstücks, in welchem alle Schüler teilnahmen. Der Titel lautete «Das Eselein» nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm. Seine erfolgreiche Uraufführung erlebte das Stück anlässlich der Einweihungsfeier des Sonderschulheims im Herbst 1968. Auch ausserhalb des Schulbetriebes war das Theaterspiel eine Konstante: Bereits zu Weihnachten 1968 studierten die Mitarbeitenden die Oberuferer Weihnachtspiele ein und spielten für die Schülerinnen und Schüler.

Im pädagogischen Konzept des Sonderschulheims spielt das künst-

lerische Angebot nach wie vor eine wichtige Rolle. Im Künstlerischen werden die Kinder mit allen Sinnen angesprochen. Seit 1995 verfügt das Sonderschulheim über ein separates Schulhaus mit Werkraum, Therapieräu-men und Turnhalle. Aufgrund neuer Auflagen durch den Kanton ist derzeit ein Ergänzungsbau in Planung, der in den nächsten Jahren realisiert werden soll .

AdministrationIn der Pionierphase Ende der 1960er-Jahre wurde die Administration und Buchhaltung noch nebenbei bewältigt . Anfänglich erledigte Heimleiter Hans-Rudolf Walker die anstehenden Arbeiten alleine – irgendwann in den Randstunden. Von Buchhaltung hatte er, wie er selber zugibt, nur rudimentäre Kenntnisse … Später übernahm die 70-jährige, ehemalige Sekretärin, Rosa

Strittmatter aus Bäretswil – ehrenamt-lich! – gewisse Arbeiten: jeweils einmal pro Woche am Montagnachmittag. Die Schreibmaschine, eine Baby Hermes, nahm sie jeweils gleich selbst mit und erledigte die wichtigste Korrespondenz. Nach einer ersten Revision der IV im Jahre 1969 wurde klar, dass professio-nelle Unterstützung benötigt wurde. Als Konsequenz wurde eine weitere Hilfs-kraft , die Bäretswilerin Liselotte Schäppi eingestellt , welche sich der Buchhaltung widmete: Sie begann mit einem Halb-tagespensum pro Woche, das bald auf einen ganzen Tag ausgebaut wurde, als die Erwachsenenbetriebe hinzu kamen.

Die administrative Arbeit hat in den vergangenen Jahren enorm zugenom-men: Neben der Heimleiterin Bereich Administration, wie auch ihren Heim-leitungskollegen, bewältigen zusätzlich drei Angestellte mit einem Gesamt-

pensum von 220 Prozent die diversen Aufgaben in Personal-, Finanz- und Kreditorenbuchhaltung sowie die Administration Betreute. Der erhöhte Personalbestand ist eine Konsequenz aus der gestiegenen Anzahl von Betreuten sowie dem hinzugekom-menen und sukzessive ausgebauten Erwachsenenbereich. Die Zeiten der «Milchbüechli»-Rechnung sind vorbei – heute kommt modernste Infrastruktur und Software zum Einsatz.

KücheIn der Küche konnte man anfänglich auf die veraltete Infrastruktur des Erholungs-hauses zurückgreifen. Dort stand noch ein alter, nicht mehr funktionstüchtiger Kohleherd (ein Kohlekeller war ebenfalls vorhanden), eine Kartoffelschälmaschine und zum Glück ein elektrischer Herd mit Platten. Eine Köchin oder einen Koch gab’s in den Anfangsmonaten noch nicht.

Karin Walker stand zu Beginn höchst-persönlich am Herd, später ergriff auch Ute van der Heide die Kochkelle. Es war klar, dass dies kein Zustand war, und man über kurz oder lange eine professionelle Lösung suchen musste. Die Stelle konnte dann schon bald mit einer jungen Frau aus Zürich besetzt werden.

Auch die anderen Bereiche der Haus-wirtschaft wurden – nachdem man diese Aufgaben zu Beginn noch selbst erledigte – allmählich mit Fachkräften besetzt . Die Wäsche wie auch das Putzen wurde schon bald von zwei in Bäretswil wohnhaften Italienerinnen übernommen.

Heute arbeiten insgesamt zehn Per-sonen im Bereich Hausdienst (Haus-wartung, Küche, Reinigung, Lingerie, Transport) – alle können in ihrer

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Arbeit auf moderne Infrastruktur und Hilfsmittel zurückgreifen.

WochenstrukturBesuchstage oder -wochenenden gab es von Anbeginn. Zuerst war es den Eltern freigestellt , wann sie die Kinder nach Hause holen wollten. Diese offene, flexible Lösung erwies sich schnell als untauglich. Weil diese Regelung grosse Unstetigkeit mit sich brachte – nie konnte man etwas gemeinsam unter-nehmen – und vor allem für die Kinder aufgrund des fehlenden Rhythmus nicht optimal war, wurden schnell bessere Strukturen eingeführt . Die Kinder durften anschliessend alle drei Wochen jeweils von Samstagnachmittag bis Sonntagabend ihre Eltern besuchen.

Die früheren Besuchswochenenden werden heute Familienwochenende genannt. Alle zwei Wochen, jeweils von

Freitagnachmittag bis Sonntagabend beziehungsweise Montagmorgen, fahren die Kinder nach Hause zu ihren Eltern. Es besteht für die Kinder gar die Möglichkeit , falls dies gewünscht wird, jedes Wochenende zu Hause zu verbringen.

MitarbeitendeDie Pionierzeit bis weit in die 1980er-Jahre war geprägt von Mitarbeiterfami-lien. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnten permanent mit ihren Familien im Heim; insgesamt drei bis vier Fami-lien mit mindestens 10 Mitarbeiterkind-ern – Tür an Tür mit den Gruppen. Dies war besonders in anthroposophischen Heimen zu dieser Zeit üblich. Eine iso-lierte Ghettoisierung von Menschen mit Behinderung sollte bewusst vermieden werden. Diese Konstellation sollte den Kindern ein Gefühl von Familie, Gebor-genheit und Sicherheit geben.

Die Mitarbeitenden hatten an den Besuchswochenenden sowie an einem zusätzlichen Tag pro Woche frei , den sie frei wählen konnten. Diese Rege-lung konnte lange beibehalten werden. Im Verlaufe der Zeit zeigte sich aller-dings, dass sich die Bedürfnisse, vor allem von jüngeren Mitarbeitenden, änderten und zwei Freitage pro Woche gewährt werden mussten.

Arbeitszeiterfassung existierte nicht – Vorschriften, wie viel zu arbeiten war, gab es eben so wenig. Auch Arbeits-beginn und Arbeitsschluss waren nicht klar geregelt . Man lebte und arbeitete im Heim – und packte an, wo es nötig war. Man war dadurch viel bewegli-cher. Es war ein System der kurzen Wege.

Eine klare Aufteilung zwischen Schule und Betreuung existierte in den An-

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fangsjahren ebenfalls nicht. Die Mit-arbeitenden in der Pionierzeit waren «Alleskönner»: Sie wurden auf den Gruppen, in der Schule, in der Küche eingesetzt – überall , wo helfende Hände benötigt wurden. Schnell wurde aber klar, dass man Zuständigkeitsbereiche definieren musste. 1972 wurden dann drei Bereiche, nämlich Betreuung, Schule und Therapie, eingerichtet. Die Durchmischung blieb dennoch bestehen: Die Betreuer kamen auch nachher häu-fig im Schulbereich zum Einsatz, und die Lehrerinnen und Lehrer übernahmen im Speziellen während der Schulferien immer wieder Betreuungsaufgaben.

Noch heute leben zwei Mitarbeiterfami-lien im Sonderschulheim. Der Gedanke der gesunden Durchmischung lebt nach wie vor weiter. Die im Arbeitsgesetz definierten Regelungen bezüglich Höchstarbeitszeiten, Höchstarbeits-

tagen, Wochenendregelungen (Sonntage) etc. sind heute allerdings zwingend einzuhalten, was vor allem im Betreuungsbereich zu grossen Einschränkungen führt. Das Sonder-schulheim ist seit einigen Jahren in die Bereiche Schule und Therapie, Betreuung und Betrieb gegliedert, wobei die Mitarbeitenden in der Regel einem Bereich zugeteilt und somit Spezialisten sind. Gleichwohl werden zwischen den Bereichen – speziell während den Schulferien – bewusst Berührungspunkte beibehalten.

Aus- und WeiterbildungenVon Beginn an wurde wert darauf gelegt, dass die Mitarbeitenden eine anthroposophische Ausbildung besas-sen. Wem eine solche fehlte, erhielt die Gelegenheit , die entsprechenden Weiterbildungen zu besuchen. Das

Resultat war, dass rund Dreiviertel der Belegschaft eine Ausbildung auf anthroposophischen Grundlagen auf-wies. Auch die internen Weiterbildun-gen waren von Anbeginn ein wichtiges Anliegen. Wöchentlich wurde den Mitarbeitenden eine Lektion angeboten.

Eine entsprechende Ausbildung auf anthroposophischer Grundlage wird auch heute noch bevorzugt. Neu wird im Sonderschulheim auch die Lehre Fachfrau/Fachmann Betreuung angeboten, die nicht auf anthroposo-phischer Grundlage beruht. Diesen Auszubildenden wird jedoch intern Grundlagenwissen in Anthroposophie vermittelt .

Martin Schmid

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Das Heute – besondere Höhepunkte im Jahr 2017

Der Blick 50 Jahre zurück zeigt ein-drücklich auf, welch grosse Verände-rungen und Entwicklung sich im Son-derschulheimwesen und im Besonderen in unserer Institution über die vielen Jahre vollzogen haben. Das Heute spiegelt die aktuellen Bedürfnisse und Qualitätsansprüche im Sonderschul-bereich und fordert uns, sich immer wieder mit neuen Fragestellungen auseinanderzusetzen.Über alle diese Jahre hindurch ist jedoch auch vieles erhalten geblieben und gepflegt worden, was in der päda-gogischen Arbeit auch heute noch von grossem Wert ist: So wurde auch im vergangenen Jahr Theater gespielt ,

wurden gemeinsame Feste gefeiert , Schülerinnen und Schüler feierlich ver-abschiedet und willkommen geheissen. Es wurde gemeinsam an Themen und Konzepten gearbeitet ( interne Weiter-bildungen), mit dem Kanton verhandelt und wie jedes Jahr das Haus und die Anlage gepflegt, saniert und unterhal-ten.

Besonders hervorheben möchten wir folgende Ereignisse:

Schülermusical Mamma MiaIm Sommer führten Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Julia Schubring (Mitarbeiterin, Bereich Schu-le) und der grossartigen Unterstützung von vielen weiteren Mitarbeitenden

eine adaptierte Version des Musicals Mamma Mia auf. Überaus eindrücklich versetzten sich die Schülerinnen und Schüler in die verschiedenen Rollen. Was als gesprochener Text eine höchste Herausforderung dargestellt hätte und zum Teil unmöglich gewesen wäre, gelang ihnen in Gesangs- und Tanz-form auf berührende Art und Weise. Der grosse Erfolg kam unter anderem auch dadurch zustande, weil dieses Projekt den Schülerinnen und Schülern in höchstem Masse Spass und Freude bereitete.

1.-Hilfe-Parcour für die Schülerinnen und SchülerNicht nur die Mitarbeitenden sollen sich im Retten und 1.-Hilfe-Leisten üben!

TÄTIGKEITSBERICHT SONDERSCHULHEIM

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Einen Nachmittag lang durften sich auch die Schülerinnen und Schüler auf Fluchtwegen durch das Haus bewegen, Abläufe im Brandfall üben, in der gros-sen Hauptküche Feuer in der Pfanne mit der Löschdecke ersticken, mit dem Wasserschlauch brennende Attrappen-häuser löschen, Notrufe am Telefon absetzen, schwindelerregende Leitern hoch und runter klettern. Alle haben die verschiedenen Posten mit Bravour bestanden und als Belohnung einen internen Rettungsausweis erworben!

Konzept Schüler-PartizipationIn einer interdisziplinären Arbeitsgrup-pe (Bereich Wohnen und Schule) wurde das Konzept der partizipativen Betei-ligung (Mitentwicklung, Mitberatung, Mitsprache, Mitentscheidung, Mitwir-kung) für Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Themen, in verschie-

denen Projekten, im Ablauf und in der Gestaltung der Wochenplanung usw. erarbeitet . Es wird im Jahr 2018, dies ist eine Auflage des Volksschulamtes, zur Umsetzung gelangen.

Wechsel der Zuständig-keit beim Volkschulamt des Kantons ZürichPhilippe Dietiker, der uns über viele Jahre kompetent, vertrauensvoll und mit grosser Wertschätzung begleitet hat, durfte Anfang 2017 die Leitungs-funktion der sonderpädagogischen Abteilung (heute Abteilung für be-sondere Förderung) übernehmen. Somit ist er nicht mehr direkt für uns zuständig. Wir danken Philippe Dietiker von ganzem Herzen für seine wertvolle Unterstützung. Neu werden wir von Daniel Stoll begleitet . Wir freuen uns auf eine spannende und engagierte Zusammenarbeit .

Gemeinsam führten Dietiker und Stoll im vergangenen Jahr den Heimauf-sichtsbesuch bei uns durch, wo wir mit grosser Freude hohe Wertschätzung erfahren und auch wertvolle Anregung für unsere Weiterentwicklung entgegen-nehmen durften.

Evaluation der kantona-len Fachstelle für SchulbeurteilungNeben dem Internatsbereich wurde auch unser Schulbetrieb (jeweils alle 4 Jahre) evaluiert . Der überaus acht-same und respektvolle Umgang mit den Schülerinnen und Schülern, auch untereinander, wurde deutlich wahr-genommen. Die familiäre Atmosphäre, das Ernstnehmen der Anliegen der Schülerinnen und Schüler, das breite Förderangebot sowie die situative, individuelle Abstimmung des Lernange-bots wurden als besondere Merkmale

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unseres Schulheimes mit grosser Wert-schätzung und Achtung hervorgehoben. Zukünftige Entwicklungsfelder werden in der weiteren Auseinandersetzung mit der interdisziplinären Förderplanung und der Frage gesehen: Was ist guter Unterricht?

Pilot: Leistungsverein-barung zwischen dem Sonderschulheim und dem VolksschulamtErhebungen, die für eine mögliche Leistungsvereinbarung mit dem Volks-schulamt (als Pilotversuch) durchge-führt wurden, zeigten auf, dass gerade unsere Institution nicht eindeutig einem der bestehenden Heimtypen zuge-ordnet werden kann. Zwar wird das Heilpädagogische Institut St. Michael dem Heimtypus C für Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Beeinträch-tigung zugerechnet, in der Realität

gibt es diese klassische Einteilung der Schülerinnen und Schüler nur noch in einem ganz kleinen Mass. Heute liegen ganz neue Bedürfnisse vor, so dass Schülerinnen und Schüler nicht mehr in jedem Fall eindeutig einem Typus von Schulheimen zugewiesen werden können. Als Konsequenz schieden wir vorzeigt aus dem Pilotversuch «Leistungsvereinbarung» aus. Von Sei-ten des Volksschulamtes muss vorgän-gig erst einmal geklärt werden, wie die Heimkategorisierung heute gestaltet werden soll , um mehr Spielraum und Flexibilität in der Schülerzuweisung auch im Sinne und Interesse der heu-tigen Bedürfnisse möglich zu machen. Erst dann wird klar, ob wir weiterhin eine lebendige Durchmischung von ver-schiedenen Unterstützungsbedürfnissen anbieten können, wie wir dies schon viele Jahre erfolgreich pflegen.

Ersatz der Leitung unserer Trinkwasserquelle

Im Jahr 2016 war die gesamte, heimei-gene Quellfassung und Brunnenstube aufwändig und komplett unter der Lei-tung des Ingenieurbüros Frei + Krauer AG, Rapperswil , saniert worden. Im vergangenen Jahr wurde dann in einer zweiten Phase die gesamte

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Quellleitung von der Brunnenstube auf Hittnauer Boden bis zum Schulheim, insgesamt also rund 2 km, komplett ersetzt . Da diese Leitung mitten durch das Erholungs- und Naturschutzgebiet führt , mussten aufwändige Vorkeh-rungen und Vorsichtsmassnahmen getroffen, wie auch etliche Bewilli-gungen eingeholt werden. Um mög-lichst wenig in die Natur einzugreifen, wurde die Leitung mittels komplexem Pflugverfahren in die Erde gezogen, was glücklicherweise fast durchgehend möglich war.

Bauprojekt Ergänzungsbau SchulhausUm überhaupt ein Vorprojekt für den geplanten Ergänzungsbau der Schul- und Therapieanlage realisieren zu kön-nen, muss erst der private Gestaltungs-plan revidiert werden. Darin werden die Baufelder definiert und festgehalten.

Im vergangenen Jahr hat das Pla-nungsbüro Sutter von Känel Wild AG, Zürich, im Auftrag der Baukommission die Eingabe für die Revision erarbeitet . Ist diese Hürde einmal genommen, können wir uns an den spannenden Prozess des Projektwettbewerbes machen. Die prekären Platzverhältnisse im Schulhaus werden immer deutlicher und sollten bald optimiert werden.

Es gilt zuletzt , dem Vorstand für seine grosse Unterstützung in all unseren Projekten und für sein Vertrauen in unsere Arbeit zu danken. Dies ermögli-chte erst eine erfolgreiche Entwicklung der Institution, die jedes Jahr neue Früchte trägt.

Anne-Kathrin Schmid Heimleitungsmitglied

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Linda Fakhech (10 Jahre)Miriam Christ (20 Jahre)Ruth Köppel (10 Jahre)Sabina Zahnd (30 Jahre)

Für die langjährige Treue zu unserer Institution danken wir von ganzem Herzen!

EIN- UND AUSTRITTE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

Eintritte:

Eren A. ( Internat)Robin M. ( Internat)Sebastian R. ( Internat)

Austritte:

Alexandra W. (Internat)Basil K. ( Internat)Elvira C. ( Internat)Julien B. ( Internat)Qendresa D. ( Internat)Tanush T. ( Internat)

Eintritte:

Cristina B. (Schule)Luca R. (Schule)Maria del Mar K.-G. (Betreuung)Regina Sch. (Schule)Sandra M. (Schule)

Austritte:

Ana Cristina F. (Schule)Laura L. (Betreuung)Nadia H. (Betreuung)Neda D. (Schule)Samira Sch. (Betreuung)

Wir wünschen allen ausgetretenen Schülerinnen und Schülern alles Gute auf ihrem weiteren Lebens- und Ausbildungsweg!

EIN- UND AUSTRITTE MITARBEITENDE

JUBILÄEN

Den ausgetretenen Mitarbeitenden danken wir für ihr Engagement und wünschen alles Gute für die Zukunft!

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TÄTIGKEITSBERICHT HOF WABERG

«Fristgerecht hatten wir am 31. Oktober 2016 beim Bausekretariat Bäretswil die Baueingabe für den neuen Milch-viehstall eingereicht. Das umfangreiche Dossier enthält alle Angaben über Art und Weise des Baus sowie des Bauvor-gehens inklusive der Zwischenlagerung des Aushubs und der Verwendung desselben.» Dieser Abschnitt war im Tätigkeitsbe-richt 2016 des Hofs Waberg zu lesen. Im Februar 2017 erhielten wir dann den Besuch der kantonalen Sied-lungskommission auf dem Hof. Fragen konnten geklärt werden und auch zwei Änderungswünsche des Kantons konnten entgegen genommen werden. Dies bedeutete jedoch für unsere Bau-kommission und für den Architekten

erheblichen Mehraufwand. Ein kleiner Wermutstropfen war zudem, dass diese Änderungen einer weiteren Revision bedurften. Aktueller Stand der Dinge (Dezember 2016) ist , dass das Bauge-such wieder beim Kanton liegt. Wir sind aber nach wie vor zuversichtlich, dass anlässlich des Jubiläums im 2018/19 eine grosse Baugrube auf dem Waberg klaffen wird.

Das landwirtschaftliche Jahr stellte wiederum eine Herausforderung dar. Der Frühling war viel zu trocken und viel zu warm. Wir erlebten eine sehr frühe «Bluescht», und dann schlug das Schicksal mit sehr kalten Frostnäch-ten Ende April doch noch zu. Es ist nur unserer Höhenlage und der etwas

verzögerten Blüte zu verdanken, dass wir doch noch Äpfel ernten konnten. Heu konnte nicht einmal die Hälfte früherer Jahre eingefahren werden, dafür immerhin in exzellenter Qualität . Der Sommer war durchzogen. Zum Glück fiel die Emdernte dann doch noch einigermassen zufriedenstellend aus. Die Ziegen verbrachten wiederum vier Monate in der Sommerfrische im Raum Lukmanier, die Rinder taten gleiches im Glarnerland. Auf dem Hof Waberg wur-den zudem drei Fohlen geboren, die alle im Herbst ein neues Zuhause fanden.

Für das ganze Team des Hofs Waberg begann das Jahr 2017 sehr erfreulich mit dem Winterlager in Sent, das wie-derum ein voller Erfolg war.

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8.49

OK F.B+0.80

1 ZimmerBF: 12.0m2

FF: 2.5m2

OK F.B-0.40

2 KücheBF: 6.4m2

FF: 6.0m2

3 Essen / WohnenBF: 16.6m2

FF: 6.2m2

7 ZimmerBF: 12.0m2

FF: 2.5m2

4 Eingang,KorridorBF: 10.5m2

OK F.B+0.20

5 ReduitBF: 2.9m2

6 Du/WCBF: 4.7m2

8 EingangWH2BF: 3.7m2

Ein

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Ein

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763.16 m ü.M

762.88 m ü.M

764.16 m ü.M

=764.24 m ü.M

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GartenWohnung EG

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8.19 30

OK F.B+2.92

10 KücheBF: 7.8m2

FF: 4.2m2

11 LoggiaBF: 8.4m2

12 FlurBF: 14.1m2

FF: 4.8m2

13 BadBF: 5.3m2

14 Essen / WohnenBF: 20.6m2

FF: 13.9m2

OK F.B+2.92

OK F.B+3.72

9 ZimmerBF: 13.3m2

FF: 5.8m2

Option Türe

OK F.B+2.32

OK F.B+2.92

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15 ZimmerBF: 12.8m2

FF: 3.2m2

16 ZimmerBF: 13.0m2

FF: 3.2m2

17 FlurBF: 5.4m2

18 Du/WCBF: 4.3m2

19 ZimmerBF: 11.7m2

FF: 1.6m2

OK F.B+5.04

OK F.B+5.16

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anstelle von 2 Dachlukarnen,neu 3 Dachlukarnen

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Dachlukarne

Traufe neu=Traufe best.

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OK Lukarne

First= 772.94 m.ü.M

Traufe neu = Traufe best.

= 763.04 m.ü.M

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Dachflächenfenster90*2.41m

First= 772.94 m.ü.M

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= 763.04 m.ü.M

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var.

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OK Lukarne

7Zimmer

14Essen /Wohnen

19Zimmer

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6Du/ WC

12Flur

8 EingangWH2

1. Obergeschoss

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= 772.94 m.ü.MFirst

= 763.04 m.ü.M

Traufe neu=Traufe best.

Traufe neu

Gew. Terrain

Gew. Terrain

N

= Neu

= Abbruch

= Bestand

Erdgeschoss

Südfassade Nordfassade Westfassade

1. Obergeschoss Dachgeschoss

Schnitt A-A

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Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich riesig auf den anstehenden Neu- und Umbau der bestehenden Wohnung. Als Übergangslösung werden im Altbau die Zimmer neu verteilt und als Konsequenz neu eingerichtet. Die Logistik ist in solchen Fällen dann immer eine Herausforderung für alle. Alle unsere Bewohnerinnen und Bewoh-ner nehmen an der neu geschaffenen Reittherapie im Hof Oberdorf teil und freuen sich entsprechend auf den Mitt-wochnachmittag.

Der Dezember 2017 bescherte uns viel Schnee, was die Vorfreude auf das Lager in Sent im Januar steigerte.

Für das Team WabergLars Tiefenbacher

Betriebsleiter

Pläne für das neue Projekt:

Zeitungsartikel im Zürcher Oberländer vom 25. November 1976 über den Betrieb Waberg.

Unten:Waberg, 1975, Sicht aus dem Kuhstall auf den Miststock

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TÄTIGKEITSBERICHT HOF OBERDORF

2017 war erneut ein ereignisreiches Jahr. Im Januar organisierten wir erstmals ein Winterlager. Gemeinsam mit dem gesamten Erwachsenenbereich der Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael fuhr das komplette Oberdorf-Team für eine Woche ins Unterengadin nach Sent. Die Eindrücke und Erlebnisse waren derart positiv, dass dieser Anlass umgehend in unse-re Jahresagenda aufgenommen wurde.Eine weitere bleibende Änderung, die im Verlauf des vergangenen Jahres getroffen worden ist , stellt die zeitliche Verschiebung des Abendessens von 17 auf 18.30 Uhr dar. Die während einer längeren Testphase gemachten positiven Erfahrungen überwogen; vor allem hinsichtlich der zusammen-hängenden Tagesstruktur.

Abgesehen von diesen Neuerungen überwog jedoch die alltägliche Routi-ne. Neben den täglichen Arbeiten wie Melken, Misten, Füttern und Tränken, Kochen, Abwaschen, Putzen, Waschen oder Ein- und Abräumen im Hofladen gibt es auch viele saisonal abhängige Tätigkeiten. Im Winter wird neben Schneeräumarbeiten auch Holz ge-spalten, Obstbäume geschnitten oder Anbauplanung fürs Gemüse gemacht. Im Frühling heisst es dann Boden bearbeiten, Setzlinge und Kartoffeln pflanzen, Weidezäune erstellen, es wird gejätet , gerecht und Blacken gesto-chen. Im Sommer beginnt die Ernte der Ackerkulturen. Als Konsequenz wird die Palette an frischem Gemüse auf unseren Tellern immer abwechslungs-reicher. Im Herbst wird gemostet, das

Einmachen der Tomaten geht dem Ende zu, das Lagergemüse wird Kistenweise in die Kühler geschleppt, Riedballen werden auf- und abgeladen, und wenn der erste Schnee fällt , sind auch die Ställe wieder voll .In den Jahreslauf eingebettet sind auch viele unserer Feiern: das Osteressen, Johanni, St. Martin oder der Advents-garten. Ein äusserst gelungener Anlass war auch unser Hoffest Ende August. Wie jedes Jahr nahmen wir an vielen Dorfanlässen teil . Die Teilnahme an der Viehschau war im Jahr 2017 besonders erfolgreich: Die 14-jährige Kuh «Buche» wurde zur Miss Bäretswil gekürt!

Bereits im Frühling konnte unser aktuell grösstes Bauprojekt umgesetzt werden. Die Gemüsegärtner konnten

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rechtzeitig auf die Tomatensaison hin einen neuen und modernen Folientun-nel in Betrieb nehmen.

In der Begleitung unserer Mitarbei-tenden sowie Bewohnerinnen und Bewohner gab es auch in diesem Jahr verschiedenste Schwerpunkte, Anliegen und Ansätze. Die Begleitung einer jun-gen Frau in einer schwierigen Phase, die sich u. a. anhand starker Rück-zugstendenzen manifestierte, war trotz intensiver Eltern- und Teamarbeit bis zum Jahresende leider nicht erfolgreich, weshalb die Frau unsere Institution verliess. Dafür konnte bei einem unter Epilepsie leidenden jungen Mann durch Medikationsanpassung eine deut-liche Stabilisierung erreicht werden. Während wir Anfang Jahr noch nicht wussten, wie wir mit den täglich sich verändernden Situationen umzugehen

hatten, sind wir heute erfreulicherweise an einem ganz anderen Ort und reden über das Melken oder Traktorfahren.Eine immer wiederkehrende Frage ist: Wie mit Ticks oder Zwängen umzugehen ist . Was beeinträchtigt den Betrieb oder die Mitbewohnenden und was ist als «normale» Eigenheit anzusehen?

Als Ausbildungsbetrieb dürfen wir mit Stolz gemeinsam mit Elena Albert auf die erfolgreiche zweijährige Ausbildung zur Hofmitarbeiterin zurückblicken. Herzliche Gratulation! Neu haben im Au-gust Robin Hehli und Yannik Kaufmann mit einer Ausbildung begonnen. Und Livio Decurtins hat inzwischen bereits das zweite Studienjahr an der Agogis angetreten.

Am 20. Februar 2017 verstarb T. Sproll 80-jährig und nach über 20 Jahren Le-

ben und Wirken auf dem Hof Oberdorf . An diesem Montagmorgen war er nicht mehr aufgewacht, er schien friedlich von uns gegangen zu sein. An den drei folgenden Tagen blieb er in seinem Zimmer aufgebahrt, und alle, die wollten, konnten sich persönlich und würdevoll von ihm verabschieden. Am 1. März wurde er im Rahmen einer kleinen Feier in engstem Kreise auf dem Hof beigesetzt . Auch heute noch gibt es immer wieder Momente, in denen T. Sproll sehr präsent und unter uns zu sein scheint.

Neben diesem traurigen – wenn auch zum Leben gehörenden Abschied – gab es auf dem Hof Oberdorf weitere Verabschiedungen. So verliess uns Giulia Flynn nach ihrer abgeschlos-senen Ausbildung zur Sozialpädagogin in Richtung Westen. Roswitha Heer hat

die Stelle als Köchin übernommen. Und nicht zuletzt ist mit Thomas Meier im Oktober ein Rückkehrer auf den Hof gezogen.

Für das Team vom Hof Oberdorf Nadja Sedlak und Felix Schmid

Betriebsleitung

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Urs der Pionier1981 haben wir begonnen den Hof Oberdorf aufzubauen. In den ersten neun Monaten kam Urs Elmiger halb-tagsweise vom Hof Waberg auf den Hof Oberdorf , um mitzuarbeiten. An einem Sonntag im Januar tauchte Urs alleine mit dem Schlitten auf dem Hof auf. Er hatte den Weg alleine zu uns gefun-den. Diese pionierhafte Entschlossen-heit , Zielstrebigkeit nahmen wir auf und boten ihm neben der Arbeit auch einen Wohnplatz an. Mit Ausdauer widmete er sich dem Ausmisten der Kuh- und Pferdestallungen. Innig pflegte er Be-ziehungen zu Gross und Klein. Kreativ unterhielt er uns mit seinem virtuosen Klavierspiel und seinem Oberton-gesang. Er unterstützte uns in dieser

Pionierphase mit all seinen Fähigkeiten. Herzlichen Dank Urs!

Der Miststock Mist von allen Tieren wurde täglich auf dem Mistplatz von Hand aufgeschich-tet . Von Hühnern, Schweinen, Ziegen, Schafen, Pferden und vor allem von al-len Kühen. Eine Garette um die andere. Rüst- und Küchenabfälle kamen hinzu. Täglich wuchs er, der Miststock. Er war hinter dem Stall platziert , in Rich-tung Osten. Beim Schön-Aufschichten entstanden die besten Ideen, Gedanken wurden gewendet, gerichtet, entwickelt . Und wenn der Stock dann hoch genug war, wurde er mit Pferd und Wagen aufs Feld hinausgefahren.Am Abend brauchte es keine Abendun-

ERINNERUNGEN – HOF OBERDORF

terhaltung. Müde waren alle Mis-terinnen und Mister und fielen mit schmerzenden Armen bald in den Tiefschlaf.

Viele HändeBeim Heuen, beim Holzen, beim Ernten, beim Essen, beim Theater spielen, beim Kochen, beim Ausflug … Viele verschiedenste Menschen halfen mit, blühten auf, kamen an Grenzen … Manch einer wuchs über sich hinaus, wenn ein Gewitter nahte und auch er gebraucht wurde.

Die Alp HinterschlattVom Glarnerland ins Klöntal , am See vorbei Richtung Rossmattertal , Richtung Käsere, doch noch vor der

Käsere geht’s links einen schmalen Pfad hinauf zur Alp Hinterschlatt . Steil führt der Weg durch den Wald hinauf über Blumenwiesen, über Felsen. Die Kühe kennen den Weg. Ein Maultier hilft , das Nötige hinaufzutragen. Doch bleibt noch einiges für den Rucksack übrig. Eine Hütte mit Stall auf 1300 m ü. M. eine auf 1600 m ü. M. und eine kleine Rinderhütte unter dem Nebelchäppeler. In der Nähe der Felsbänder mit den Edelweiss, wo die Ziegen rumturnen. Eine einsame Gegend, lange Tage, Kälte, Hitze, dem Sturm ausgesetzt . Der Käsegaden mit goldenen Talern, die das Maultier vorsichtig wieder runtertragen muss, aus der wunderbaren Alpen-milch entstanden. Grunzende Schwei-ne, Melkmaschine, Kinderlachen, Holz

spalten, Kühe treiben, Hunde bellen, Unkraut jäten, Zäune ausbessern, Kühe suchen, Kühe einstallen, Kühe verbinden, Schnee, Besuch, Früchte, frisches Gemüse, Kuchen, Schlagrahm, «Juuchze»! Helfer für zwei Tage, zwei Wochen. Heuen, wo man nicht mehr grade stehen kann. Welche Düfte, wel-che Farben. Feuer anzünden, Jassen, Schlafen. Einmal im Sommer ins Tal hinunter gehen.

Annigna Ott ehemalige Leiterin Hof Oberdorf

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TÄTIGKEITSBERICHT HOFSCHÜR

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Die Hofschür gehört zu den «jüngeren» Standorten der Vereinigung Heilpäda-gogisches Institut St. Michael und kann daher noch nicht so tief in die Ver-gangenheit eintauchen wie die andern Betriebe. Dennoch sind bereits mehr als 20 Jahre seit dem Kauf des Hofes verstrichen. Ursprünglich war die Lie-genschaft als Landersatz für verkauftes Bauland erworben worden, waren vor allem die Ökonomiegebäude und das dazugehörende Land im Fokus. Anfäng-lich wurde die Hofschür landwirtschaft-lich von Oberdorf und Waberg genutzt , im Wohnhaus wohnte am Anfang lediglich die ehemalige Besitzerin. Doch leere Wohnräume rufen nach neuer Nutzung. Bald wurde ein Einzel-setting für einen Bewohner des Hofs Oberdorf eingerichtet und als sich dieses auflöste, wurde eine erste

kleine Aussenwohngruppe gegründet. Die Betreuungszeiten waren einge-schränkt, am Abend und in der Nacht war kein Betreuungspersonal vor Ort . Dies erforderte zum einen eine nicht unerhebliche Selbständigkeit von den Bewohnerinnen und Bewohnern, zum andern ermöglichte diese «betreuer-freie» Zeit auch viel Eigeninitiative. Mit Überraschungen musste gerechnet werden: So erhielt die Hofschür z. B. eine geheimnisvolle Taxi-Rechnung. Nach einiger Detektivarbeit kam dann folgende Geschichte zu Tage: An einem Samstagabend beschlossen die drei Bewohner der Hofschür selbständig in den Ausgang zu gehen. Ziel war die Musikbar Pirates in Hinwil . Mit zwei Fahrrädern und einem Töffli waren die drei losgezogen und verbrachten einen unterhaltsamen Abend im Club.

Zu später Stunde machten sie sich dann wieder auf den Heimweg. Leider erlitt unterwegs das Töffli einen Defekt. Trotz Reparaturversuchen konnte es nicht mehr in Gang gebracht werden. Um den ganzen Heimweg zu Fuss zurückzulegen, waren sie wohl dann doch zu müde. Also organisierten sich die drei einen Taxi und liessen sich nach Hause chauffieren. Da sie zu wenig Geld bei sich hatten, sagten sie dem Fahrer, die Rechnung könne an die Hofschür geschickt werden. Am nächsten Morgen erzählten sie eine abenteuerliche Geschichte, warum Töffli und Velos irgendwo am Strassenrand zwischen Hinwil und Bäretswil lägen. Die wahre Geschichte brachte erst die Taxi-Rechnung ans Tageslicht. Die Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner endeten nicht immer so … Als ein Bewohner spätabends die Idee hatte, sein Zimmer umzuge-

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stalten und dabei auch Veränderungen an seinem Bett vornehmen wollte, war er am Schluss nicht glücklich über das Resultat . Mit Hilfe eines Mitbewohners schraubte er das ziemlich neue Bett komplett auseinander und versuchte, es anders zusammenzusetzen. Solche Handwerkerarbeiten sahen bei Mar-tin, unserem Zimmermann, immer so einfach aus. Leider mussten die beiden Handwerker schliesslich merken, dass auseinanderschrauben viel einfacher ist , als wieder zusammenbauen. So musste der Bewohner diese Nacht auf einer Matratze und nicht in seinem Bett verbringen. Leider wurde er am nächsten Morgen von seinen Eltern ab-geholt , die wenig Verständnis für diese Aktion hatten, denn auch Martin konnte den nächtlichen Umbau nicht mehr ganz ungeschehen machen … Zentrales Thema in den Anfängen, das bis zum Neubau 2009 aktuell blieb, wa-

ren die baulichen Bedingungen im alten Wohnhaus. Warmwasser war Mangel-ware. Dass alle Bewohnerinnen und Bewohner, sich an ein und demselben Abend duschten, war unmöglich. Es gab ein Badezimmer für alle, und der Kachelofen in der Stube war im Winter die einzige Möglichkeit , das Haus richtig zu beheizen. Als ein Bewohner im Winter mehrmals erzählte, dass bei ihm am Morgen jeweils Schnee auf dem Duvet liege, wurde er belächelt . Erst als ein Betreuer frühmorgens einen Augenschein nahm und er die Aussa-ge des Bewohners bestätigen musste, wurde dieser ernst genommen. In der Tat konnte eine hauchdünne Schicht Schnee auf dem Duvet zu liegen kommen, wenn es draussen schneite und der Wind den Schnee durch die Ritzen des alten Hauses hineindrückte. Glücklicherweise war nicht das ganze Jahr Winter.

Obwohl die Hofschür damals nur vier Bewohner beherbergte – eine im Hof Oberdorf wohnhafte Person kam zu-sätzlich in die Hofschür, um zu arbeiten – war der Platz knapp, die Stube mit allen Bewohnern und den Betreuern ziemlich voll . Auch das Webzimmer platzte aus den Nähten. Hier standen auf 16 Quadratmetern bis zu drei Webstühle.Die baulichen Mängel waren denn auch ausschlaggebend dafür, dass der heutige Neubau erstellt wurde: Die Si-tuation war unhaltbar geworden. Heute stehen allen grosszügige, komfortable Zimmer zur Verfügung, Nasszellen und WCs hat es pro Bewohner beinahe eines, und auch Warmwasser gibt es nun genügend. Durch die Nachtpräsenz der auf dem Hof lebenden Mitarbei-terfamilie konnten auch Bewohner aufgenommen werden, die nicht so selbständig sind. Zudem wurden die

Betreuungszeiten bis um 22 Uhr erwei-tert . Eigene Ideen ohne das Einver-ständnis des Teams umzusetzen, ist heute deutlich schwieriger gewor-den. Gleichzeitig bewirkt der Paradig-menwechsel in der Arbeit mit Men-schen mit Beeinträchtigung, dass die individuellen Bedürfnisse und Wünsche jedes einzelnen Bewohners viel stärker im Zentrum stehen.Die Schwerpunkte bei der Arbeit auf der Hofschür sind die alten geblieben: Rinderaufzucht, Pflege des Um-schwungs und eines kleinen Haus-gartens, die Holzverarbeitung und der Brennholzverkauf, die Hauswirtschaft und das Weben. Die Hauswirtschaft ist durch die grösseren Räumlichkeiten und die Verdopplung der Bewohnerzahl ausgebaut worden. Auch der Bereich Küche wird stärker gefordert: Es wird für doppelt so viele Menschen gekocht, und es braucht auch deutlich mehr

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Vorräte. So wurden im 2017 über 180 Kilogläser Sugo eingekocht, grosse Mengen Sirup angesetzt , Curry-Zucchetti , Konfitüre und vieles mehr produziert . Dies alles wäre ohne die tatkräftige Mithilfe beim Rüsten und Schneiden durch unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht möglich gewesen. Doch begonnen hat das Jahr 2017 mit einem ganz speziellen Ereignis: Nach-dem die Bewohnerinnen und Bewohner in den Vorjahren erste Erfahrungen mit Hofschür-Lagern gesammelt hatten, startete das Jahr 2017 mit einem über-betrieblichen Lager (Hof Oberdorf , Hof Waberg, Wohngruppe Sennerei Bachtel und Hofschür) in Sent. Dies war für alle ein ganz tolles, unvergessliches Erlebnis. In kleinen Gruppen wurden verschiedene (Winter-)Aktivitäten angeboten: Skifahren, Schlitteln, Wan-derungen, Besuch des Thermalbades in Scuol oder Ausflüge zu regionalen

Sehenswürdigkeiten. Am Abend wurde gemeinsam gekocht und gegessen und anschliessend noch gespielt , gesun-gen oder einfach gemütlich zusammen gesessen. Und wer noch fit war, konnte sich ins Nachtleben von Sent stürzen. Leider brachten die Lagerteilnehmenden nicht nur schöne Erinnerungen mit aus dem Lager, sondern auch eine Magen-Darm-Grippe, so dass das Lager dem einen oder der anderen auch aus diesem Grund in Erinnerung bleibt.Ebenfalls von Krankheit bedroht waren in dieser Zeit unsere Hühner: Infolge der Vogelgrippe mussten die Hühner auch dieses Jahr vor Kontakten mit Wildvögeln geschützt werden. Dies be-deutete, dass sie drei Monate auf ihren Freilauf verzichten mussten und nur in einen geschlossenen Wintergarten durften. Sowohl Hühner wie auch die Landwirte waren froh, als diese Mass-nahme wieder aufgehoben wurde.

Der späte Frost im Frühling setzte dem Obst sehr zu. So fiel die Zwetschgen-, Äpfel- und Birnenernte sehr spärlich aus. Die getrockneten Apfelringli , die die Hofschür seit vie-len Jahren produziert , waren deshalb schnell ausverkauft!Abgeschlossen wurde das Jahr 2017 mit einem gemütlichen Raclette-Essen mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitenden im Gartenhaus des Hofs Oberdorf , wobei auch Vorbereitungen für das nächste Winterlager in Sent getroffen wurden.

Für das Team der HofschürPetra Indermühle

Betriebsleitung

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Ein Blick zurück in die Gründungszeit des Heilpädagogischen Instituts St. Michael ist als jüngstes Mitglied der Vereinigung natürlich speziell: Am heutigen Standort der Sennerei Bachtel in Wernetshausen wurde früher über mehrere Generationen eine klassische Dorfkäserei als Familien-betrieb geführt , wobei hauptsächlich Emmentalerkäse produziert wurde!

Doch wie bei so vielen vergleichbaren Dorfkäsereien musste auch bei derjeni-gen in Wernetshausen der Betrieb auf-gegeben werden, was im Jahre 2002 der damaligen Molkerei Triemenhof, einer Demeter-Molkerei , die Gele-genheit gab, ihre zu eng gewordenen Räumlichkeiten auf dem Triemenhof in Girenbad zu verlassen und in

TÄTIGKEITSBERICHT WOHNGRUPPE SENNEREI BACHTEL

Wernetshausen in die für die besonde-ren Bedürfnisse umgebauten Dorfkäserei umzuziehen. Gleichzeitig wurde die Molkerei Triemenhof in Sennerei Bachtel umbenannt. 2010, also 42 Jahre nach der Gründung der Vereinigung Heilpä-dagogisches Institut St. Michael, wurde die Zusammenarbeit zwischen der Vereinigung und der Sennerei Bachtel initiiert . Im Idealfall stellt eine solche Zusammenarbeit eine Win-win-Situation dar: Auf der einen Seite steht die kleine Molkerei , die trotz wirtschaftlich rauem Wind ihre vielseitige Produktion, die viel Handarbeit erfordert , aufrechterhalten kann. Auf der anderen Seite profitieren Menschen, die nur schwer Anschluss an den Arbeitsmarkt finden können und die gerade dank der Vielseitigkeit innerhalb der Arbeitsprozesse in einer Molkerei

sinnvolle, nachvollziehbare Ausbildungs- und/oder Beschäftigungsmöglichkeiten vorfinden. So hilft die Wohngruppe bis heute ein kleines, aber im schwei-zerischen Demeter-Markt einmaliges, Gewerbe aufrechtzuerhalten.

Auch dank dieser wirtschaftlich stabilen Lage konnte im vergangenen Jahr eine neue Holzschnitzelfeuerungsanlage, die im ehemaligen Schweinegüllentrog in-stalliert worden war, in Betrieb genom-men werden. Dank dieser Investition können jährlich rund 22‘000 Liter Heizöl eingespart werden!

Aus dem Kreis der Mitarbeitenden hat uns Oliver im März 2017 definitiv verlassen. Nicole hilft trotz gesundheit-licher Beschwerden immer noch so gut

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es geht mit . Fabian ist inzwischen zu einer unverzichtbaren Kraft in der Mol-kerei geworden. Einen Tag pro Woche arbeitet er zudem in der benachbarten Geissekäsi. Von der Hofschür kommt einmal pro Woche Jeannine bei uns arbeiten. Seit Januar 2018 besucht sie eine Wohnschule und arbeitet nun in einem reduzierten Pensum jeden Tag bei uns.

Die Zusammenarbeit mit den anderen Betrieben des Erwachsenenbereichs innerhalb der Vereinigung Heilpäda-gogisches Institut St. Michael ist für uns als kleinsten Betrieb sehr wichtig. So können Fabian und auch Nicole Wochenenden und/oder Ferien auf dem Hof Oberdorf verbringen. Nicole arbeitet zudem einen Nachmittag in der Weberei in der Hofschür, und Michelle sowie

Jeannine von der Hofschür haben die Weihnachtstage bei uns in der Sennerei Bachtel verbracht. Ausserdem gibt Nathalie einen Morgen pro Woche in der Hofschür Unterricht, und wir erhalten wöchentlich ein sehr willkom-menes Gemüsepaket vom Hof Oberdorf . Gegenseitige Einladungen zu Anlässen oder Mahlzeiten bereichern unseren Alltag zusätzlich.

Nathalie und Vital BrodbeckBetriebsleitung Wohngruppe Sennerei

Bachtel

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DANK AN DIE SPENDERINNEN UND SPENDER DES SONDERSCHULHEIMS

Dass Jahr für Jahr uns immer wieder viele Menschen zum Teil überaus grosszügig in unseren besonderen Projekten unterstützen, ist keine Selbstverständlichkeit und freut uns von ganzem Herzen! Bei Spendengesuchen auch für grössere Projekte stossen wir oft auf grosses Interesse und Wohlwol-len. So gelingt es uns, den Schülerinnen und Schülern auch besondere Momente und Erlebnisse zu bieten, die nur durch die Unterstützung von Dritten zustande kommen.

Folgende Tätigkeiten und Projekte wurden im Jahr 2017 mit grosszügigen Spenden ermöglicht:– Musicaltheater Mamma Mia mit den Schülerinnen und Schülern – Wohngruppen-Abschlussreisen– Sanierung und Optimierung des Sitzplatzes der Aussenwohngruppe– Fahrradtransportvorrichtung für die Wohngruppen– Einrichtung (Möblierung) einer Wohngruppe– Weihnachtsspiel für die Schülerinnen und Schüler

Inzwischen verfügen wir endlich über die Mittel , eine Klet-terwand auf dem Spielplatz realisieren zu können. Ebenfalls ist auch ein grosser Teil für die Weihersanierung vorhanden;

dies auch Dank der grosszügigen Unterstützung der Gemein-nützigen Gesellschaft Hinwil , die durch ihre Spendenplatt-form unser Projekt unentgeltlich aufgeschaltet und verwaltet hat. Viele weitere Spenden werden in die Jubiläums-Projekte im Jahr 2018 einfliessen.

Besonders erwähnen möchten wir die Spenden von über 250.00 Franken:

Ev.-ref . Kirchgemeinde Wetzikon 340.10Frauenverein Bäretswil 6‘000.00F. Greuter, Illnau 300.00Frei + Krauer AG, Rapperswil 500.00Hans Künzle, Zürich 1‘000.00Heilpädagogischer Verein Küsnacht ZH 1‘300.00J. Egloff AG, Bauma 500.00Kath. Kirchgemeinde Zollikerberg 1‘000.00Linder Metallbau GmbH, Niederbüren 300.00M. Urban, Neftenbach (Sachspende) 765.00M. Weber, Glattfelden 2‘000.00Pro memoria Karl Anton Schmid-Bischofberger (1773–1851), Oberegg AI 1‘000.00Prontoplast Spritzguss AG, Wetzikon 1‘200.00

Wir bedanken uns, auch im Namen der Bewohnerinnen und Bewohner, ganz herzlich bei allen, die uns in irgendeiner Weise im vergangenen Jahr unterstützt haben. Besonders erwähnen möchten wir die Stiftung für das behin-derte Kind, die 20’000 Franken aus einem Darlehen in eine Spende zugunsten unserer Bauprojekte umgewandelt hat.Ein grosses Dankeschön geht an die Stiftung Denk an mich. Durch ihre grosszügige Spende von 4‘630 Franken zugunsten unseres Winterlagers wurde seine Durchführung überhaupt erst möglich gemacht. Wir bedanken uns herzlich für diese tolle und erlebnisreiche Woche im Schnee!

Petra IndermühleErwachsenenbereich

DANK AN DIE SPENDERINNEN UND SPENDER DES ERWACHSENENBEREICH

Rüegsegger Fenster AG, Gossau ZH 300.00S. Baumann GmbH, Weisslingen 500.00Schelldorfer Bedachungen, Bäretswil 500.00Stiftung Denk an mich, Basel 540.00Toggweiler Küchenbau GmbH, Hinwil 450.00TZO GmbH, Wetzikon 500.00Vontobel-Stiftung, Zürich 5‘000.00Würmli & Söhne AG, Bäretswil 2‘073.60

Insgesamt sind Spenden im Umfang von Fr. 28‘311.95 ein-gegangen.

Für alle diese Spenden danken wir von ganzem Herzen!

Danken möchten wir auch all jenen Firmen, die uns durch grosszügige Rabatte/Konditionen bei Leistungen entgegen-gekommen sind oder gar Arbeitsleistungen unentgeltlich verrichtet haben.

Anne-Kathrin SchmidHeimleitungsmitglied

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Saaldo per 31.12.2008 / 12‘531‘864.75 25‘359 .55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9Aktiven/Passiven per 31.121.2011 / 11‘531‘864.75 25‘359.15 9’189’1

318.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis /Jahresergebnis 2012 1‘277‘88.91

Saaldo per 31.12.2008 / 12‘531‘864.75 25‘359 .55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9Aktiven/Passiven per 31.121.2011 / 11‘531‘864.75 25‘359.15 9’189’1

318.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis /Jahresergebnis 2012 1‘277‘88.91

50 51

BILANZ PER 31.12.2017

in CHF 2017 2016

AKTIVEN

Flüssige Mittel 331‘282.52 417‘753.43 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 750‘330.20 685‘228.95 Übrige kurzfristige Forderungen 130‘635.81 324‘944.01 Vorräte 122‘554.60 114‘366.10 Aktive Rechnungsabgrenzungen 53‘774.10 12‘680.50 Aktive Abgrenzung Betriebsbeiträge 351‘763.61 58‘551.71 Umlaufvermögen 1 ‘740‘340.84 1 ‘613‘524.70

Finanzanlagen 10‘000.00 10‘000.00 Sachanlagen Grundstücke 394‘046.40 394‘046.40 Liegenschaften 6‘799‘785.19 6‘999‘693.49 Mobile Sachanlagen 220‘965.50 191‘588.45 Nicht einbezahltes Grund-, Gesellschafter- oder StiftungskapitalAnlagevermögen 7 ‘424‘797.09 7 ‘595‘328.34

Total Aktiven 9 ‘165‘137.93 9 ‘208‘853.04

in CHF 2017 2016

PASSIVEN

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 266‘999.95 330‘051.85 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 300‘000.00 – Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 84‘946.35 152‘394.25 Rückzahlungsverpflichtung Darlehen – 180‘000.00Passive Rechnungsabgrenzungen 892‘388.48 977‘723.80 Rückstellungen 262‘236.85 301‘410.00 Kurzfristiges Fremdkapital 1 ‘806‘571.63 1 ‘941‘579.90

Langfristige Verbindlichkeiten - verzinslich 3‘000‘000.00 3‘000‘000.00 Langfristiges Fremdkapital 3‘000‘000.00 3‘000‘000.00 Zweckgebundenes Fondskapital 153‘854.90 444‘242.40 Schwankungsfonds Erwachsenenbereich 268‘827.00 250‘384.00 Fondskapital 422‘681.90 694‘626.40

Erneuerungsfonds Liegenschaften 276‘087.25 158‘136.85 Schwankungsfonds Schulheim zur freien Verwendung 225‘000.00 225‘000.00Gebundenes Kapital 501‘087.25 383‘136.85

Freies Kapital 3‘189‘509.89 3‘366‘927.25Jahresergebnis 245‘287.26 –177‘417.36Organisationskapital 3 ‘935‘884.40 3 ‘572‘646.74

Total Passiven 9 ‘165‘137.93 9 ‘208‘853.04

BETRIEBSRECHNUNG VOM 01.01.2017 - 31.12.2017Sonderschulheim

in CHF 2017 2016

Spendeneinnahmen lfd. Jahr & Mitgliederbeiträge 32‘483.05 40‘765.40 davon zweckgebunden 18‘683.05 7‘710.00davon frei 13‘800.00 33‘055.40Erhaltene Zuwendungen 32‘483.05 40‘765.40

Leistungsabgeltung innerkantonal 5‘771‘456.05 6‘112‘532.90Leistungsabgeltung ausserkantonal 534‘331.50 544‘750.50Andere Leistungen 21‘829.00 11‘802.00Beiträge der öffentlichen Hand 6 ‘327‘616.55 6 ‘669‘085.40

Leistungen an Personal und Dritte 37‘124.50 34‘192.15Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 37‘124.50 34‘192.15

Betriebsertrag 6‘397‘224.10 6‘744‘042.95

Spendenverwendung lfd. Jahr –11‘540.00 –30‘445.40Entrichtete Beiträge und Zuwendungen –11 ‘540 .00 –30 ‘445 .40

Besoldungen –4‘508‘082.90 –4‘697‘538.80Sozialleistungen –646‘684.90 –657‘451.90Personalnebenaufwand –75‘094.05 –88‘402.41Honorare für Leistungen Dritter –135‘661.40 –105‘153.30Personalaufwand –5‘365‘523.25 –5‘548‘546.41

in CHF 2017 2016

Medizinischer Bedarf –5‘459.95 –3‘948.15Lebensmittel und Getränke –130‘687.05 –117‘445.50Haushalt –8‘837.75 –13‘189.40Unterhalt und Reparaturen –247‘611.55 –394‘583.77Aufwand für Anlagenutzung –57‘546.90 –56‘427.40Energie und Wasser –41‘963.10 –39‘684.50Schulung, Ausbildung und Freizeit –43‘009.68 –58‘118.94Büro und Verwaltung –130‘356.56 –127‘624.30 Übriger Sachaufwand -61‘489.63 –92‘378.35Sachaufwand –726‘962.17 –903‘400.31

Abschreibungen auf immobilen Sachanlagen –143‘094.00 –140‘734.70Abschreibungen auf mobilen Sachanlagen –39‘862.40 –31‘508.40Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens –182‘956.40 –172‘243.10

Betriebsaufwand –6‘286‘981.82 –6‘654‘635.22

Betriebsergebnis ( inkl . Spenden laufendes Jahr) 110‘242.28 89‘407.73

Finanzertrag 200.15 203.65Finanzaufwand –74‘240.21 –85‘894.35Finanzergebnis –74 ‘040 .06 –85 ‘690 .70

JAHRESRECHNUNG 2017

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aldo per 31.11 .2008 / 12‘531‘864.75 25‘359.55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9 Ergebnis per 31.11.2012 / 12‘531‘864.75 25‘359.55 9’189’2308.07

25‘329.55 5‘359.55 277‘884.91 3‘203‘866.07Total / Jahresergebnis1‘277‘82.91

aldo per 31.11 .2008 / 12‘531‘864.75 25‘359.55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9 Ergebnis per 31.11.2012 / 12‘531‘864.75 25‘359.55 9’189’2308.07

25‘329.55 5‘359.55 277‘884.91 3‘203‘866.07Total / Jahresergebnis1‘277‘82.91

52 53

in CHF 2017 2016

Ordentliches Ergebnis ( inkl . Spenden laufendes Jahr) 36 ‘202 .22 3 ‘717 . 0 3

ausserordentlicher, einmaliger und periodenfremder Ertrag 118‘639.00 57‘042.72ausserordentlicher, einmaliger und periodenfremder Aufwand – –346‘287.00ausserordentliches, einmaliges und periodenfremdes Ergebnis 118 ‘639 .00 –289 ‘244 .28

Ergebnis vor Veränderung des Fondskapitals 154 ‘841.22 –285 ‘527.25

Spendenentnahme zweckgebundene Fonds 211‘820.15 73‘966.90Spendenverwendung Fondsgelder –211‘820.15 –73‘966.90Spendenverwendung Zuweisung zweckgebundene Fonds –18‘683.05 –7‘710.00

Jahresergebnis (vor Zuweisung an Organisationskapital ) 136 ‘158 .17 –293 ‘237.25

Zuweisung (-) / Verwendung (+)Freies Kapital –136‘158.17 293‘237.25

0 .00 0 .00

BETRIEBSRECHNUNG VOM 01.01.2017 - 31.12.2017Hof Oberdorf / Hofschür / Waberg / Sennerei Bachtel

in CHF 2017 2016

Spendeneinnahmen lfd. Jahr 25'380.00 1'478.20davon zweckgebunden 20'700.00 50.00davon frei 4'680.00 1'428.20Erhaltene Zuwendungen 25 '380 .00 1 '478 .20

Leistungsabgeltung innerkantonal 1'569'820.50 1'635'004.80Leistungsabgeltung ausserkantonal 909'698.00 827'676.60Ausbildungsbeiträge 198'240.00 202'216.70Beiträge der öffentlichen Hand 2 '677 '758 .50 2 '664 '898 .10

Dienstleistungen, Handel und Produktion 320'438.20 306'452.84Übrigen Dienstleistungen an Betreute 140'563.50 6'720.00Leistungen an Personal und Dritte 112'166.75 97'748.30Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 5'928'685.45 5'740'717.34

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 573 '168 .45 410 '921.14Betriebsertrag 3'276'306.95 3'077'297.44

Besoldungen –1'829'606.80 –1'767'106.30Sozialleistungen –298'417.70 –286'303.05Personalnebenaufwand –28'841.90 –32'970.35Honorare für Leistungen Dritter –31'164.05 –45'627.20Personalaufwand –2'188'030.45 –2'132'006.90

Spendenverwendung lfd. Jahr –4'680.00 –1'428.20Entrichtete Beiträge und Zuwendungen –4 '680 .00 –1 '428 .20

Auslastung

Jahr Tage Tage Tage Total Total Interne Externe Ausserkantonale Tage Auslastung

2011 8‘029 3‘600 966 12‘595 87%

2012 7‘827 3‘600 2‘249 13‘676 95%

2013 7‘877 3‘729 1‘650 13‘256 92%

2014 7‘503 4‘194 1‘571 13‘268 92%

2015 7‘468 3‘846 1‘020 12‘334 86%

2016 8‘129 4‘590 870 13‘589 94%

2017 8‘521 4‘170 930 13‘621 95%

14‘400 Tage entsprechen einer 100% Auslastung

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Saaldo per 31.12.2008 / 12‘531‘864.75 25‘359 .55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9Aktiven/Passiven per 31.121.2011 / 11‘531‘864.75 25‘359.15 9’189’1

318.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis /Jahresergebnis 2012 1‘277‘88.91

Saaldo per 31.12.2008 / 12‘531‘864.75 25‘359 .55 9’189’2308.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis / Gewinnvortrag1‘277‘88.9Aktiven/Passiven per 31.121.2011 / 11‘531‘864.75 25‘359.15 9’189’1

318.07

25‘359.55 25‘359.55

277‘884.91 3‘203‘866.07Ergebnis /Jahresergebnis 2012 1‘277‘88.91

54 55

Die Jahresrechnung der Vereinigung Heilpädagogisches Institut St. Michael, Adetswil wurde erstmals in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER 21 und den Kern - FER erstellt und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Die komplette Jahresrechnung 2017 ist auf unserer Homepage www.institut-st-michael .ch einzusehen.

in CHF 2017 2016

Finanzaufwand –325.00 –606.65Finanzergebnis –325 .00 –606 .65

Ordentliches Ergebnis ( inkl . Spenden laufendes Jahr) 33 '671.94 –14 '559 .56

ausserordentlicher, einmaliger, periodenfremder Ertrag 25'604.40 32'878.40ausserordentlicher, einmaliger, periodenfremder Aufwand –18'443.00 0.00ausserordentliches, einmaliges und periodenfremdes Ergebnis 7'161.40 32'878.40

Ergebnis vor Veränderung des Fondskapitals 40 '833 .34 18 '318 .84

Spendenentnahme zweckgebundene Fonds 0.00 0.00Spendenverwendung Zuweisung zweckgebundene Fonds –20'700.00 –50.00

Jahresergebnis (vor Zuweisung an Organisationskapital ) 20 '133 .34 18 '268 .84

Zuweisung (-) / Verwendung (+)Freies Kapital –20'133.34 –18'268.84

0 .00 0 .00

BETRIEBSRECHNUNG VOM 01.01.2017 - 31.12.2017Vereinigung

in CHF 2017 2016

Ertrag Liegenschaften 192‘450.60 224‘817.40Total Liegenschaftenertrag 192 ‘450 .60 224 ‘817.40

Aufwand Liegenschaften –26‘858.40 –83‘007.70Abschreibung Liegenschaften –76‘596.45 –44‘258.65Total Liegenschaftenaufwand –103 ‘454 .85 –127 ‘266 .35

Liegenschaften Ergebnis 88 ‘995 .75 97 ‘551.05

ausserordentliches, einmaliges und periodenfremdes Ergebnis 0 .00 0 .00

Ergebnis vor Veränderung des Fondskapitals 88 ‘995 .75 97 ‘551.05

Jahresergebnis Vereinigung vor Zuweisung an Organisationskapital 88 ‘995 .75 97 ‘551.05

Zuweisung (-) / Verwendung (+)Erneuerungsfonds Liegenschaften SH 36‘236.30Erneuerungsfonds Liegenschaften SH –24‘666.00Erneuerungsfonds Liegenschaften EW –46‘663.00Freies Kapital –53‘903.05 –97‘551.05

0 .00 0 .00

in CHF 2017 2016

Werkzeug- und Materialaufwand für Werkstätten –232'431.20 –218'148.05Medizinischer Bedarf –5'578.05 –5'039.75Lebensmittel und Getränke –88'101.10 –86'368.55Haushalt –15'296.25 –22'885.40Unterhalt und Reparaturen –287'878.96 –269'669.40Aufwand für Anlagenutzung –43'266.00 –43'196.00Energie und Wasser –39'124.10 –48'334.35Schulung, Ausbildung und Freizeit –7'794.40 –9'307.80Büro und Verwaltung –96'547.60 –49'766.75Übriger Sachaufwand –55'915.95 –41'353.75Sachaufwand –871 '933 .61 –794 '069 .80

Abschreibungen auf immobilen Sachanlagen –114'517.10 –115'021.50Abschreibungen auf mobilen Sachanlagen –63'148.85 –48'723.95Abschreibungen auf Positionen des Anlagevermögens –177 '665 .95 –163 '745 .45Betriebsaufwand –3'242'310.01 –3'091'250.35

Betriebsergebnis ( inkl . Spenden laufendes Jahr) 33 '996 .94 –13 '952 .91

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