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Sonderteil Materialfluss 2000 B 04654 Nr. 1/2 10. Januar 2000 DM 8,50 MID-HERSTELLUNG BUSS-GESCHÄFTSFÜHRER ZIPPMANN: „Jedes Verfahren muss weiter verfeinert werden“ Weitere Themen: Automatisierung Kunststoffverarbeitung Energietechnik Sensortechnik C-Technik, Software, Kommunikation Management MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

„Jedes Verfahren - files.vogel.de · Analysten mit einer „Wechs-lerquote“ von 45% bis Ende 2005. ... Jahr 2000 könnte es sogar noch das eine oder andere Prozent mehr werden

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Sonderteil

Materialfluss 2000

B 04654 Nr. 1/2 10. Januar 2000 DM 8,50

MID-HERSTELLUNG

BUSS-GESCHÄFTSFÜHRER ZIPPMANN:

„Jedes Verfahrenmuss weiterverfeinert werden“

Weitere Themen:

Automatisierung

Kunststoffverarbeitung

Energietechnik

Sensortechnik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

Grundschüler üben sie seit Jahren, die Tageszeitungen

seit Sommer 1999, und auch bei Ihnen, liebe Leserin-

nen und Leser, steht sie vor der Tür: die neue deutsche

Rechtschreibung. Ab diesem Heft wird beim MM

Maschinenmarkt nach den neuen Regeln geschrieben

und korrigiert. Wir haben den Jahresanfang als

Umstelldatum deshalb gewählt, weil dieses führende

deutsche Industriemagazin in vielen Unternehmen und

in technischen Büchereien jahrgangsweise gebunden

wird und kein Stilbruch in den Jahresbänden stören

sollte.

Natürlich darf man an der Notwendigkeit dieser

Reform zweifeln. Eltern, die für Ihre Kinder Schwierig-

keiten befürchteten, haben ja ausgiebig geklagt. Wer

allerdings bis hierher gelesen hat, wird erstaunt erken-

nen, dass die Änderungen so gravierend gar nicht sind.

Freilich gibt es in der neuen deutschen Sprache ein

paar gewöhnungsbedürftige Worte, wie Tipp und

Stopp. Doch letzteres hatte ja vor der Anglisierung

unserer Sprache schon einmal ein zweites „p“. Weil

Wortstämme erhalten bleiben, sind Maschinenelemente

neuerdings in einer bestimmten Position zu platzieren,

und ein Fetttropfen hat wie der Fetttopf drei „t“ hinter-

einander (früher haben wir so etwas nur ersterem gön-

nen dürfen). Echt dick kommt es, wenn etwa Stü-cke,

Leis-tung oder Indust-rie richtig zu trennen sind. Apro-

pos trennen: Die Getrenntschreibung wird künftig zum

Normalfall. Sie werden also nicht mehr autofahren,

sondern Auto fahren. Ob Sie mit Ihrem Einkommen

haushalten oder Haus halten, wollen wir den Germani-

sten überlassen. Die haben ja auch schon herausgefun-

den, dass man „belämmerte Gämsen überschwänglich

verbläuen“ darf. Verstanden?

Macht nichts! Im MM Maschinenmarkt wird auch

künftig Maß gehalten, jedoch werden Oberflächen

nicht mehr rauh sein, sondern rau, wir werden über

Potenziometer und Messwerte berichten. Eines verspre-

chen wir Ihnen übrigens in die Hand:

Was Sachlichkeit, Richtigkeit und Gründ-

lichkeit der Recherche in wirtschaftlicher

wie in technischer Hinsicht angeht, wer-

den wir Sie wie gewohnt bedienen. In

diesem Punkt können Sie sich auf Ihren

MM verlassen. Sollte sich aber – aus

welchen Gründen auch immer – in unse-

ren Texten irgendwann doch mal ein

Schreibfehler einschleichen, rechnen wir

schlicht und einfach mit Ihrer Toleranz.

Neudeutsch

HELMUT GRÖSSL

Das IndustrieMagazin

LEITARTIKEL

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 3

Das IndustrieMagazin

Leitartikel

Helmut GrösslNeudeutsch 3

Unternehmen und Branchen

Über 70% der deutschen Industrie-betriebe wollen den Stromversorgerwechseln 6Im Österreichischen Maschinenbau setzt sich der Aufwärtstrend fort 7Kommentar: Drei Klicks zum Ziel 7Korrespondentenbericht: Internet undDatensicherheit beherrschten die Exponet 1999 8Personen 11Steno 12Außenhandel 16

Hintergrund

Die Herstellung von 3D-Schaltungsträ-gern wird der Spritzgießtechnik Impulsegeben 18

Innovation

Technologien und Konzepte 20Kommentar: Die Karosserie aus Kunst-stoff kommt 20

Produktion und Betrieb

Materialfluß 2000

Die Anforderungen die Logistik werdenimmer größer. Wichtige Rollen spielen da-bei Welthandel und E-Commerce. Unter-nehmensübergreifende Informationssy-steme müssen die einzelnen Stufen vomLieferanten bis zum Endverbraucher ab-bilden. 22

Veränderungen in Gesellschaft, Wirt-schaft und Technik werden logistische Pro-zesse nachhaltig beeinflussen. Mit einerIntegrationsplattform können Unterneh-men ihre Logistiksysteme effizient gestal-ten. 28

Trotz zunehmender Bedeutung des Inter-nets sind die Postdienste nach wie vorwichtig. Sie werden auch künftig als Logi-stikdienstleister gefragt sein. Drei Szena-rien zeigen, wohin die Entwicklung gehenkann. 34

Automatisierung

Standardisierung war das oberste Ziel beider Automatisierung der Fertigungsliniefür den Opel Astra. Dafür wurde eine Richt-linie für Karosseriebau und Elektrik erar-beitet und eine systemnahe Software ent-wickelt. 38

MID-HerstellungVolker Zippmann, Geschäftsführerder Buss-Werkstofftechnik GmbH &Co. KG, Münzenberg: „Grundsätzlich

kann die MID-Herstellung auf Spritzgieß-maschinen geschehen, die am Markt

zur Verfügung stehen.“Seite 18

LogistikZur Bewälti-gung der glo-balen Waren-ströme sindunterneh-mensübergrei-ende Infor-mations- undKommunika-tionssystemeerforderlich.Seite 22

MotorenDie NachteileherkömmlicherDrehkolbenmo-toren vermeidenDrehkolbenfor-men auf Basisvon Epi- und Hy-pozykloiden mitRollenelementenals Dichtung. Seite 46

InventurEin Stichproben-Inventursystem redu-ziert den jährlichenInventuraufwandvon 21 000 auf 850Artikel.Seite 56

TemperaturmessungAufgrund ihrer kompakten Bauform

und der guten Langzeitstabilität lassensich mit Widerstandsthermometernpermanent Öltemperaturen in Ge-

trieben messen. Seite 50

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

4 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 5

Kunststoffverarbeitung

Heißkanalsysteme erhöhen die Anwen-dungsflexibilität beim Zweikomponenten-Spritzgießen Das gilt auch für das Sand-wichverfahren, für das ein Koaxialnadel-verschluss entwickelt wurde. 42

Energietechnik

Die bisher bekannten Drehkolbenmaschi-nen haben die Dichtelemente vorzugswei-se im Drehkolben untergebracht, wodurchhohe Fliehkräfte und Reibverluste entste-hen. Deshalb werden andere Drehkolben-formen entwickelt, die diese Nachteilenicht haben. 46

Entwicklung und Konstruktion

Sensortechnik

Die Automatisierung von Industrieprozes-sen erfordert es, Temperaturen möglichstgenau zu messen. Eine Möglichkeit dazubieten Widerstandsthermometer, bei-spielsweise beim permanenten Messender Getriebeöltemperatur. 50

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 52

Produktionsplanung

Anstatt starrer Datenverarbeitung bietenmoderne PPS-Systeme flexible Methodenzur Arbeitserleichterung. Ein solches Sy-stem sorgt für den Ablauf der Unterneh-mensprozesse, vom Angebot bis zum Lie-ferschein. 54

Lagerlogistik

Nicht nur in Materialfluss- und Lager-technik steckt Rationalisierungspotential,sondern auch im Inventuraufwand. Dieserlässt sich mit einem intelligenten Stich-proben-Inventursystem reduzieren. 56

Management und Organisation

Marketing

Die Jahr für Jahr kontinuierlich steigen-den Messekosten und die knappen Mittelsollten Anlass sein, Messebeteiligungennicht mehr als Tradition oder unter Pres-tigegesichtspunkten zu sehen. 60

Produkte und Verfahren

Marktspiegel 89

Rubriken

Firmenschriften 21Dokumentation 64Termine 97Leserfax 98Stichwortverzeichnis 124Bücher IImpressum II

Vorschau, MM im Internet III

Hermes-BürgschaftDie Kritik an der Vergabepra-xis für Hermes-Exportbürg-schaften des Bundes ist nichtneu. Umwelt- und Dritte-Welt-Gruppen fordern schon seitJahren, dass riskante Großan-lagen und Waffengeschäftekeine staatlichen Ausfuhr-Ga-rantien mehr erhalten sollten.Nach ihrer Darstellung wer-den viel zu häufig Exportge-schäfte abgesichert, die inden Ländern zu Menschen-rechtsverletzungen beitragen,Korruption ermöglichen oderdie Verschuldung erhöhen.

Im AufwindDie Chancen auf einen Um-schwung auf dem deutschenArbeitsmarkt stehen gut. Füreine günstige Thermik sorgenderzeit die ersten Vorbotendes lang ersehnten Konjunk-turaufschwungs und diedemographische Entspan-nung – ohne dass die Politiketwas dazu beitragen müsste.Staaten wie die Niederlandeund die Vereinigten Staatenwarten mit Arbeitsmarktstati-stiken auf, die beinahe eineVollbeschäftigung nahe legen.Ihre Rezepte sind bekannt.

Gebrochenes TabuEin Tabu ist gebrochen. End-lich hat die Tarifpolitik dasBündnis für Arbeit erreicht.Der Vorsitzende der IG-Me-tall, Klaus Zwickel, hat nach-gegeben. Damit erkennenerstmals alle Teilnehmer desBündnisses an, dass die Ar-beitskosten, entscheidendenEinfluss auf die Beschäftigunghaben. Die hochrangigenBündnispartner konnten sichdamit unter der Leitung vonBundeskanzler GerhardSchröder erstmals dieserzentralen Frage der Beschäfti-gungspolitik zuwenden.

Deutschland und den Nie-

derlanden, da in beiden Län-

dern wegen der starken

Marktfragmentierung der

Wettbewerb besonders hoch

ist. Nicht nur einheimische

Versorger „buhlen“ dabei

um die Gunst der Kunden,

zunehmend treten auch

ausländische Anbieter auf.

Europaweit ist die Libera-

lisierung in Deutschland.

Faulhaber-Gruppeübernimmt FTBDer Schwarzwälder Kleinst-

motorenhersteller, FTB Fein-

technik Bertsch, Villingen-

Schwenningen, wurde in die

internationale Faulhaber-

Gruppe integriert. Die Dr.

Fritz Faulhaber GmbH & Co.

KG, Schönaich, übernahm

alle Anteile von FTB. Die Ge-

schäftsführung blieb unver-

ändert in den Händen von

Gerhard Kocherscheidt. Da-

mit vervollständigt die Faul-

haber-Gruppe, mit einem

Gesamtumsatz von über

190 Mio. DM und mehr als

600 Mitarbeitern, ihr Ange-

bot im Bereich der Klein-

und Kleinstmotoren.

Der europäische Strom-

markt ist heftig in Bewegung

geraten. Entsprechend groß

ist die Bereitschaft vieler

Energienanwender, zu ei-

nem preisgünstigeren Ver-

sorger zu wechseln. Beson-

ders ausgeprägt ist diese

Bereitschaft nach einer Stu-

die des britischen Markt-

forschungsunternehmens

Datamonitor, London, in

6 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Die deutschen Ausfuhren lagen im Oktober1999 um 2,9% und die Einfuhren um 3,9%höher als im Oktober des Vorjahres, wie dasStatistische Bundesamt mitteilt.

Der Umsatz für Halbleiter in Deutschland lagim November bei hohen Auftragseingängendeutlich über dem Vormonat, so der Fachver-band Bauelemente der Elektronik.

Die Produktion von Nutzfahrzeugen –erhoben vom Verband der Automobilindustriee.V. (VDA) stieg im November um 3% auf 36 800 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahres-volumen an.

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamteswurden von Januar bis September 1999 vonden Eisenbahnen in Deutschland im fracht-

pflichtigen Verkehr insgesamt 212,6 Mio. tGüter transportiert, das sind 9% weniger als imentsprechenden Vorjahreszeitraum.

TRENDS

Über 70% der deutschen Industriebetriebewollen den Stromversorger wechseln

Nach Recherche von Data-

monitor wollen bis Ende

2000 rund 40% der industri-

ellen Energieanwender

hierzulande den Stromver-

sorger wechseln.

Für den gewerblichen Be-

reich rechnen die Londoner

Analysten mit einer „Wechs-

lerquote“ von 45% bis Ende

2005. Bezogen auf den

häuslichen Bereich dürfte

diese Quote dann bei etwa

32% liegen. Während der

private Kunde auch künftig

primär auf „einheimische“

Quellen setzt (90% des pri-

vaten Stromverbrauchs

decken auch 2005 inländi-

sche Anbieter ab), werden

industrielle Energieanwen-

der in wachsendem Maße

auf das Angebot ausländi-

scher Anbieter zurückgrei-

fen. 71% des Industrie-

stroms sollen laut Datamo-

nitor im Jahr 2005 aus ein-

heimischen Quellen stam-

men, immerhin 20% aus

ausländischen. In den Nie-

derlanden ist das Interesse

am Lieferantenwechsel ähn-

lich groß wie in Deutsch-

land: Im Industriesektor

liegt der Anteil bei 65%

(2005), wobei 70% des

Stroms von ausländischen

Anbietern geliefert werden.

Eher gering ist das Interesse

an einem Versorgerwechsel

dagegen in Frankreich.

Die Reko Kunststofftechnik und Maschinenbau GmbH ist

aufExpansionkurs. Für rund 13 Mio. DM soll in Markthei-

denfeld auf einer Fläche von gut 7500 m2

ein neues Büro-

und Produktionsgebäude entstehen. „Mit der Investition

tragen wir dem Wachstum Rechnung“, bestätigte der Vor-

standsvorsitzende Dieter Stevens die positive Bilanz.

Bild

: Rek

o

Nach einem erfolgreichen

Jahr 1998, das einen Zu-

wachs des Branchenumsat-

zes um 10% brachte, wird

die österreichische Maschi-

nen- und Stahlbauindustrie

1999 noch eines drauflegen.

Clemens Malina-Altzinger,

Vorsteher des Fachverban-

des der Maschinen- und

Stahlbauindustrie (FMS),

rechnet für 1999 mit einem

Branchenwachstum um 2%

auf 122 Mrd. Schilling: im

Jahr 2000 könnte es sogar

noch das eine oder andere

Prozent mehr werden. Be-

sonders erfolgreich waren

1999 die rund 800 öster-

reichischen Maschinenbau-

betriebe im Asiengeschäft.

Die herben Rückschläge der

Asienkrise konnten bemer-

kenswert schnell wegge-

steckt und die Exporte in

den ersten sechs Monaten

des Jahres 1999 um 26%

gesteigert werden. Spitzen-

werte wurden im Japanex-

port mit einem Plus von 77%

erzielt, gefolgt von China

(plus 35%), das als Export-

markt zunehmend an Be-

deutung gewinnt. Auch in

Europa konnte die Branche

weiter Boden gutmachen

(plus 13,5%). Nicht ganz so

gut lief es in den konjunk-

turschwachen Ländern Ost-

europas, wo ein Minus von

8% bei den Ausfuhren zu

verzeichnen war.

Eine frohe Botschaft gab es

auch für die Beschäftigten:

Hatte bereits 1998 ein klei-

nes Beschäftigungsplus von

0,5%, so ist nach ersten

Schätzungen die Zahl der

Mitarbeiter mit 61 200 auch

1991 stabil geblieben. Einen

Grund für die stabile Situa-

tion beim Personalstand or-

tet Malina-Altzinger im Mo-

dell der flexiblen Arbeitszeit.

Auf Schwankungen in der

Produktion könne nun bes-

ser reagiert werden und die

Unternehmen müssen sich

nicht mehr an der untersten

Personalgrenze bewegen.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 7

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

KOMMENTAR

Wenn Journalisten das Web durchstreifen, dann ha-ben sie ganz bestimmte Vorstellungen von einer

vorbildlichen Online-Information: Vom Stichwort „Pres-se“ oder „Medien“ auf der Homepage eines Unter-nehemns dürfen es maximal drei Klicks sein, bis eine ge-suchte Pressemitteilung zum Download zur Verfügungsteht, so ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Initia-tive Industriekultur, Frankfurt/Main.

In der Medienarbeit sehen 80 Prozent der Befragtenden Zweck des Internet-Auftritts, wie eine gesonderteUntersuchung bei 500 Unternehmen ergab. Aber dieetwa 80 Prozent, die Presseinformationen per Internet an-bieten, tun dies nicht optimal. „Nur zehn Prozent,“ so Rich-ard Bachinger, Geschäftsführer der Initiative industrie-kultur, „informieren die Presse gut, schnell und über-sichtlich.“

Diese Diskrepanz liegt nicht zueltzt darin begründet,dass zwar 77 Prozent der Befragten mit ihren Web-SitesMedien- beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit machenmöchten, aber nur 62 Prozent ihren Abteilungen für Pres-se- und Öffentlichkeitsarbeit die Zuständigkeit für die On-line-Präsenz übertragen. Und dabei wäre doch alles soeinfach: Drei Klicks genügen, wie die Studie ermittelt hat,um Journalisten zufrieden zu stellen. Urs

Drei Klicks zum Ziel

Im österreichischen Maschinenbau setzt sich der Aufwärtstrend fort

MAN steigert Umsatzim laufenden JahrDie Auftragsentwicklung

bei der MAN AG, München,

hat sich in den vergangenen

zwei Monaten beschleunigt,

während der Umsatz zuletzt

etwas schwächer wuchs als

noch im ersten Quartal des

Geschäftsjahres 1999/2000

(30. Juni). Der Maschinen-

bau- und Nutzfahrzeugkon-

zern hält daher an der Pro-

gnose fest, im laufenden

Geschäftsjahr Umsatz und

Auftragseingang zu steigern

und ein Ergebnis auf dem

Niveau des Vorjahres zu

erzielen.

8 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Internet und Datensicherheitbeherschten die Exponet 1999

KORRESPONDENTENBERICHT

VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS

Zum neunten Mal fand sie in den Düssel-dorfer Messehallen statt: Exponet, die in-ternationale Fachmesse für Telekommuni-kation, Internet, Enterprise Computingund Netzwerke. Vom 5. bis 7. Oktober1999 hatte sie auf einer im Vergleichzum Vorjahr fast verdoppelten Hallen-fläche von rund 60 000 m≈ (brutto) dieBesucher erwartet: Fast 50 000 (48 900)fanden sich ein – über 20% mehr als imVorjahr (39 000). Das Konzept der Expo-net als professionelle, lösungsorientierteMesse und Kompetenz-Forum für High-end-Anwender und Investoren mit über-regionalem Charakter hat sich damit er-neut bestätigt. Die Mehrzahl der Besu-cher kam aus entfernteren GegendenDeutschlands als Nordrhein-Westfalenoder dem Ballungsraum Rhein/Ruhr (vonhier etwa nur 40%). Rund 700 Aussteller(Vorjahr: 608) waren mit ihren Erzeugnis-sen, Dienstleistungen und Systemlösun-gen vertreten. Das während der Exponetwiederum breitgefächerte Vortrags- undDiskussionsangebot entsprach zugleichdem Trend, dass heute vorwiegend wirt-schafts- und unternehmenspolitischeThemen den IT-Anwender bewegen,weniger dagegen die dahinter steckendeTechnologie. Themen wie etwa „HöhereKundenbindung und effizientere Ge-schäftsprozesse durch Internet-Compu-ting“, „Free Call Online – der direkte Wegaus dem Internet zum Kunden“ oder„Wandel im Handel durch Internet“ wur-den dabei abgehandelt. Auch über

Risiken und Stolpersteine bei E-Cash undOnline-Shopping referierten Experten,etwa über Themen wie „Sicherheitsa-spekte im E-Business” oder „Kryptologieim E-Business“.

In der diesmal von drei auf fünf Hallenvergrößerten Ausstellungsfläche warauch eine Vielzahl recht namhafter Glo-bal Player vertreten, fast dem Who- is-who der Branche entsprechend: vonAlcatel bis Uunet, Viag Interkom und X-link. Sie zeigten IT-Gesamtlösungen inden Bereichen Netzwerke, Telekommuni-kation, Internet und Software. Den leich-ten Einstieg in professionelle Internet-auftritte will die Gauss Interprise AG inHamburg mit ihrer VIP Versatile InternetPlatform ermöglichen. Mit der neuen Ver-sion 3.0 des VIP Content Managers wirdsogar dem unerfahrenen Anwender ver-heißen, in kürzester Zeit Inhalte erstellenund in Webseiten einfügen zu können.

Es muss natürlich nicht immer eineigenes Internet-Angebot sein, das auf-gebaut wird. Die Atrada Trading NetworkAG in Erlangen bietet stattdessen ihrenOnline-Shop an. Anbieter können in die-sen ihr Logo einbinden und die Firmen-darstellung integrieren. Kostenlos ist auchder Eintrag der Produkte. Dafür wird beierfolgreichen Verkäufen eine Provisionvon 3 bis 5% erhoben.

Zahlreiche multinationale Unterneh-men nutzen heute Videoconferencing,wobei sie auf das kostengünstige ISDNmit Kanalbündelung setzen. Auch dabeisollte es gelten, sensible Informationenzu schützen. Die Dica Technologies AG inBerlin bietet hierzu das Verschlüsselungs-system Dica 7800-3 an. Zugangskontrolle,Verschlüsselung von Dateien auf Daten-trägern, Passwort-Management und si-chere Übertragung von Daten über öf-fentliche Leitungen sollten ebenfalls zuden Sicherheitskonzepten eines jeden E-Business-Angebots gehören. Hierzu gibtes von der Hamburger Skytale Data Secu-rity Solutions GmbH & Co. jetzt ein neuesDatensicherheitspaket, die ProtectorSuite 3.3. An Firewall-Lösungen für immermehr gestiegene Sicherheitsansprüchedurfte es natürlich ebenfalls nicht fehlen.Die Genua GmbH in Kirchheim bei Mün-chen stellte zum Beispiel hierzu ihr neuesGenua-Gate Release 3.0 vor.

Haniel-Tochter expandiert in USADer Haniel-Tochter Belfor

gelang der Eintritt in den

amerikanischen Markt für

Brand- und Wasserscha-

densanierung. Belfor USA

erwarb 80% der Enterprise

International Inc., Den-

ver/ USA. In einem zweiten

Schritt wurde kürzlich

zudem die Disaster Reco-

very Services erworben.

Für das Geschäftsjahr 2000

erwartet die Gesellschaft

einen Umsatz von etwa

50 Mio. Dollar, so die Belfor

International GmbH, Duis-

burg.

Atlas-Schuheauf ErfolgskursDer Umsatz des Sicherheits-

schuhherstellers Atlas-

Schuhfabrik Gebr. Schab-

sky GmbH & Co. KG, Dort-

mund, stieg in den letzten

zehn Jahren rasant von

9 Mio. DM auf 60 Mio. DM

im Jahr 1999. Bereits kurz

nach der Firmengründung

in Unna produzierte das

Familienunternehmen

schon Sicherheitsschuhe

für die heimische Stahl- und

Bergbauindustrie. Andere

Industriezwiege sollten

rasch folgen. Heute produ-

ziert Atlas in Dortmund-

Wickede rund 800000 Paar

Sicherheitsschuhe pro Jahr.

Ohne Netz kein Internet: Deshalb waren

Netzwerke und Netzwerkkomponenten

ein wichtiges Thema der Exponet 1999 in

Düsseldorf.

Bild

: Dät

wyl

er

Das IndustrieMagazin

Aufwind hält anfür TecnomatixTecnomatix Technologies

Ltd., ein Anbieter von Cape-

Tools (Computer Aided Pro-

duction Engineeering) für

die digitale Fabrik, gab die

Ergebnisse für das dritte

Quartal bekannt. Im Ver-

gleich zum gleichen Zeit-

raum 1998 ist der Umsatz

um 30% auf 17,5 Mio. Dollar

gestiegen. Das Betriebser-

gebnis erhöhte sich um

84%. Die deutsche Nieder-

lassung Tecnomatix Auto-

matisierungssysteme

GmbH, Neu-Isenburg, hat

mit einem Umsatzplus von

23% für das dritte Quartal

gegenüber 1998 wieder er-

heblich zum positiven Ge-

samtergebnis beigetragen.

rund 30 Mio. DM. Die Messe

Sinsheim GmbH plant und

führt eigene Veranstaltun-

gen durch, ist Schauplatz

einiger Veranstaltungen der

P. E. Schall GmbH und ver-

mietet das Gelände. Allein

1999 veranstaltete die

Schall-Gruppe 19 techni-

sche Fachmessen.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 9

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Expansionskursim AußenhandelDie Dynamik im Außenhan-

del mit den Ländern der

nordamerikanischen Frei-

handelszone (Nafta) setzte

sich im ersten Halbjahr bei

einer leicht rückläufigen

Entwicklung der deutschen

Gesamtausfuhren und -ein-

fuhren in abgeschwächter

Form fort, so das Statisti-

sche Bundesamt. Die Wa-

renlieferungen in die Verei-

nigten Staaten, Kanada und

Mexiko erreichten einen Ge-

samtwert von 53,9 Mrd. DM.

Gleichzeitig stiegen die Ein-

fuhren aus diesen Partner-

ländern um 6,5% auf 39,3

Mrd. DM.

Schall-Firmengruppewar 1999 erfolgreichPaul Eberhard Schall, ge-

schäftsführender Gesell-

schafter der Schall-Firmen-

gruppe, blickt auf ein erfolg-

reiches Messejahr 1999

zurück. Mit seinen privaten

Messegesellschaften P. E.

Schall GmbH und der Messe

Sinsheim GmbH, der Schall

Kongress GmbH, dem Mes-

sedienstleister Pescha sowie

Pescha Raumdesign, erzielte

er einen Gesamtumsatz von

Sage Groupübernimmt SesamDer Anbieter betriebswirt-

schaftlicher PC-Software für

kleine und mittelständische

Unternehmen, die britische

Sage Group, konnte im Ge-

schäftsjahr 1999 (30. Sep-

tember) den Umsatz um 60%

steigern. Der Betriebsge-

winn stieg um 57% und der

Gewinn vor Steuern kletter-

te um 56% nach oben. Dar-

über hinaus hat das Unter-

nehmen den Schweizer

Anbieter betriebswirtschaft-

licher Software, Sesam,

übernommen. Ziel ist es,

den Kunden über das Inter-

net-Portal www.sage.com die

notwendigen Hilfsmittel an

die Hand zu geben, um den

Einstieg ins Internet ver-

wirklichen zu können.

BT investiertin Mjölby-FabrikUm die wachsende Nachfra-

ge nach Lagertechnikgerä-

ten befriedigen zu könne,

wird BT in den kommenden

drei Jahren über 20 Mio.

DM in seine Mjölby-Fabrik

investieren. Die Investitio-

nen konzentrieren sich auf

elektrische Flurförderzeuge.

Vor kurzem wurde bereits

ein Investitionsprogramm

für Handhubwagen abge-

schlossen. „BT ist heute

Weltmarktführer in Lager-

technik. Die Entscheidung,

die Produktionskapazität zu

erweitern, wurde getroffen

im Hinblick auf einen ex-

pandierenden Weltmarkt

und unser Ziel, Marktanteile

zu gewinnen“, so Carl-Erik

Ridderstrale, Präsident und

CEO von BT Industries.

Das IndustrieMagazin

Nach fünf erfolgreichen Be-

schaffungsreisen nach Fas

East bereitet der BME Infor-

mationsveranstaltungen

und Reisen zu weiteren Län-

dern vor. Im Fokus stehen

folgende Länder: Far East

(Termin 12. bis 26. Februar),

Türkei (12. bis 20. Februar),

Japan (20. bis 26. Februar),

Südafrika (März) und Indien

(April). Informationen über

E-Mail [email protected].

tung im Zusammenhang

von Kosteneinsparungen

und Lieferantenoptimierung

zu. Der Bundesverband

Materialwirtschaft, Einkauf

und Logistik (BME) dehnt

deshalb seine internationa-

len Serviceleistungen aus.

10 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Global Sourcingfür EinkaufsmanagerDem internationalen Ein-

kauf kommt auch im Mittel-

stand eine wichtige Bedeu-

Rekordsummenfür Schwarzarbeit„Auch 1999 ist den Hand-

werksbetrieben durch

Schwarzarbeit wieder eine

Rekordsumme verloren ge-

gangen“, erklärte Landes-

handwerkspräsident Klaus

Hackert. Die Schwarzar-

beitsbekämpfung sei ein

Dauerthema, bei dem man

allenfalls kleine Fortschritte

habe erzielen können. Der

Baden-Württembergische

Handwerkstag (BWHT)

schätzt, dass das Schwarz-

arbeitsvolumen im Hand-

werk inzwischen 15 Mrd.

DM überschritten hat.

PSI und VDEharbeiten zusammenDie PSI AG und der Verein

Deutscher Eisenhüttenleute

(VDEh) haben die Gründung

eines Joint-venture verein-

bart, an dem PSI mit 58%

und der VDEh mit 42% be-

teiligt sein werden. Die PSI

wird ihren Geschäftsbereich

„Produktion“, der VDEh sei-

ne Tochtergesellschaft BFI-

BT mit allen Assets zum 1.

Januar 2000 in die neue PSI

Business Technology for In-

dustries AG (PSI-BT AG) ein-

bringen. Ziel des Joint-ven-

ture ist eine Bündelung der

Kräfte beider Anbieter.

1995 = 100 DeutschlandVeränderungen gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent

Verbraucherpreisindexfür Telefondienstleistungen

Qu

elle

: S

tati

stis

ch

es

Bu

nd

es

am

t

MMGrafik

-11,5

Okt99

Sep99

Aug99

Juli99

Juni99

Mai99

Apr99

Mär99

Feb99

Jan99

Dez98

Nov98

Okt98

Sep98

-1,4-2,2 -2,2 -2,4

-10,8

-8,9

-11,2 -11,4-12,4 -12,5 -12,6

-12-11,4

Dr. Christoph

Grote über-nimmt zum 1. Januar 2000als Mitgliedder Geschäfts-

leitung im Einkaufsbüro Deut-scher Eisenhändler, E/D/E,den Bereich „Strategische Mit-gliederentwicklung“. Dr. Grotehat sich in der Vergangenheitvor allem mit Kundenbin-dungssystemen für den Pro-duktionsverbindungshandelbefasst.

Christian Hirsch hat zum 1. Dezember die Leitung derGeschäftsstelle München bei der Baan DeutschlandGmbH übernommen. Er istverantwortlich für die Kun-denbetreuung beziehungs-weise Neukundengewinnungin Bayern.

Féliks Kovre

leitet die neu-eröffnete deut-sche Teklynx-Niederlassungin Erkrath.

Teklynx ist ein führender An-bieter von Software für dieProduktkennzeichnung sowievon NT- und multiplattform-fähigen Lösungen für dieGestaltung und Erzeugungvon Barcodeetiketten inner-halb von ERP-Anwendungen.Das Unternehmen erwirt-schaftet einen jährlichen Um-satz von etwa 18 Mio. DM.

Dr. Fred-

Robert Heiker

übernimmtzum 1. Januar2000 die Leitung des

zentralen Servicebereichs„Zentrale Forschung“ derBayer AG. Er löst Prof. Dr.Hans J. Rosenkranz ab, derzum gleichen Zeitpunktseinen Pensionsurlaub antritt.

Friedrich U. Arnold, Vor-standsmitglied der LeistritzAG, Nürnberg, wurde vomVorstand der Fachgemein-schaft Pumpen im VDMA zum

neuen Vorsitzenden gewählt.Er tritt die Nachfolge von Dr.Erich Holzhüter an, der nach14 Jahren im Vorstand derFachgemeinschaft Pumpenausschied.

Andreas

Dohmen wur-de von New-bridge Net-works die Ge-samtverant-

wortung übertragen für Ver-trieb, Marketing und Kun-denmanagement in Europa,dem Nahen Osten und Afrika.In seiner neuen Position alsExecutive Vice President undGeneral Manager konzentriertsich Andreas Dohmen vorallem auf den Ausbau der Be-ziehungen zu Key Accounts.

Dr. Georg

Holzhey, Ge-schäftsführerder Haindl Papier GmbH& Co. KG ist

neuer Präsident des Verban-des Deutscher Papierfabriken(VDP). Er löst Hans-MichaelGallenkamp, geschäftsführen-der Gesellschafter der FelixSchoeller Holding GmbH &Co. KG, an der Spitze desVerbandes ab.

Falk-Hayo

Sanders istneuer Partnerder Unterneh-mensberatungMSR Consul-

ting Group. Vom Kölner Büroaus unterstützt er speziellUnternehmen aus dem Inve-stitionsgüterbereich in derEntwicklung, Implementie-rung und Optimierung vonService- und Kundenbin-dungskonzepten.

John Andrew Stacey wurdevom Aufsichtsrat der Tech-notrans AG, Sassenberg, zumdritten Vorstandsmitglied be-stellt. Er wird zunächst für dieinternationalen Tochtergesell-schaften und Akquisitionenim Ausland zuständig sein.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 11

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

PERSONEN

Das IndustrieMagazin

Tubopropmaschinen, undzwar täglich außer Samstag.

Die Rheinmetall AG, Düssel-dorf, hat zum Jahreswechseldie Aktienmehrheit an denJagenberg AG erworben. Damit geht auch die unterneh-merische Führung von derSachsenring Automobiltech-nik AG, Zwickau, an Rheinme-tall über. Jagenberg erzieltemit Verpackungsmaschinenzuletzt einen Jahresumsatzvon rund 1 Mrd. DM und be-schäftigt 3400 Mitarbeiter.

Die J. Wagner GmbH, Mark-dorf, hat zwei Pulverbe-schichtungsanlagen in außer-gewöhnlicher Dimension beider Brüggen Oberflächen-und Systemlieferant GmbH,Herzlake, installiert. Zumersten Mal werden damitLkw-Wechselaufbauten auto-matisch pulverbeschichtet.Mit einer Höhe von 7300 mm,einer Breite von 3800 mm und einer Länge von 9000mm stellt die Automatikkabi-ne einen neuen technischenSuperlativ dar.

Viewlocity, Atlanta/USA,eine Tochtergesellschaft desschwedischen IT-Hauses Fron-tec, operiert seit kurzem mitSitz in München und Bremenauch auf dem deutschenMarkt. Das Unternehmen ent-wickelt E-Business-Lösungenzur Unterstützung von SupplyChain Trading Communities.

Die SLF Spindel- und Lager-technik Fraureuth GmbH, prä-sentierte vom 9. bis 12. No-vember 1999 erfolgreich ihrumfangreiches Produktpro-gramm auf der Bearing ’99 inShanghai, der weltweit einzi-gen Messe, auf der nur Wälz-lagerhersteller ihre Erzeugnis-se vorstellen. „Unser Messe-stand wurde sehr gut fre-quentiert“, freut sich SLF-Ge-schäftsführer Frank Schlegel,der nicht nur Partner ausAsien, sondern aus der gan-zen Welt begrüßen konnte.

Die WEE – Electrotest

Engineering GmbH, Wert-heim, fasst im Zuge einer Neu-organisation ihrer Aktivitätendas eigene Geschäft und dasihrer Tochterfirmen unterdem Dach der neugegründe-ten WEE Electrotest AG,Krailling, zusammen. Seit derGründung im Jahr 1993 wur-de WEE nach eigenen Anga-ben zum Weltmarktführer beiKabel- und Backplane-Test-systemen.

Cognos, Frankfurt/Main, baut seine langjährige Partner-schaft mit SAP auf den Gebie-ten Data Warehouse und Bu-siness Intelligence weiter aus.Im Januar eröffnet das Soft-warehaus als erster Business-Intelligence-Anbieter ein Com-pentence Center im neuenSAP-Partnerport in Walldorf,um sein SAP-Know-how vorOrt zu bündeln.

Die Steidle GmbH, Spezialistfür Minimalmengen-Kühl-schmierung (MMKS) hat einanderes Firmengebäude in Le-verkusen bezogen. Gebliebenist allerdings die Homepage

Der 3M-Geschäftsbereich

Electronic Handling & Protec-tion ist Anfang Novemberletzten Jahres mit der SMJ-Eurostat-Gruppe, einemführenden Hersteller vonSicherheitssystemen gegenElektrostatik, eine Partner-schaft auf europäischer Ebe-ne eingegangen. Danach wirdSJM einige 3M-Produktgrup-pen fertigen und in 14 Län-dern Westeuropas vertreiben.

Die Rehfuss Antriebstech-

nik, Albstadt, teilt mit, dassihr langjähriger Geschäftspart-ner MAK Aandrijvingen bvseinen Firmensitz von Amster-dam nach Al Lelystad verlegthat. Nachdem das bisherigeFirmengebäude zu kleingeworden war, wurde aufeinem 10 000 m2 großenGrundstück nahe der Auto-bahn A6 ein neues Lager-,Montage- und Bürogebäudeerrichtet. Zugleich hat mandie Arbeitsabläufe neu orga-nisiert und die Montage fürGetriebemotoren großzügigergestaltet.

Die Tecnomatix Inc., Herz-liya/Israel, einer der führen-den Anbieter von computer-gestützten Fertigungslösun-gen (Cape), hat den CIM-Spe-zialisten Unicam Software Inc.übernommen. Damit wurdeauch die deutsche UnicamMitglied der Tecnomatix-Gruppe und firmiert nun alsTecnomatix Unicam GmbH,Lindau.

Die CAS Computer-Arbeits-

platz-Systeme GmbH, einAnbieter von Softwarelösun-gen zur optimierten Lagerver-waltung, -steuerung, Dispo-sition und Bestandsanalyse,verlegt am 14. Januar ihrenFirmensitz von Niefern nachPforzheim. Bezogen werdengrößere Firmenräume aufdem Gelände des neuen Soft-warezentrums Innotec.

Die Intertool und

Schweißen finden im Jahr2000 zum zweiten Mal ge-meinsam statt. Vom 24. bis27. Mai werden in den Hallen12, 14, 16, 17, 18, 19 und 25

(www.steidle-mmks.de), dieumfangreiche Informationenzur MMKS-Problematik und in-teressante Links zu bieten hat.

Die SZ Testsysteme AG,Amerang bei Wasserburg, hateinen weiteren führendenamerikanischen Halbleiterher-steller als Kunden gewonnen.Das Unternehmen, das na-mentlich nicht genannt wer-den will, orderte für umge-rechnet 4,6 Mio. DM mehrereMixed-Signal-Testsysteme, mitdenen Power-Management-Schaltkreise für die Telekom-munikations- und Computer-industrie geprüft werden.

Slovak Airlines, ein nochjunges Luftfahrtunternehmen,bietet seit kurzem eine neueFlugverbindung zwischenMünchen und Bratislava anmit direktem Anschluss nachKosice, die vor allem Ge-schäftsreisende ansprechendürfte. Dies ist die erste Flug-verbindung zwischen West-europa und der slowakischenRepublik. Geflogen wirdneunmal pro Woche mit Saab-

12 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

STENO KIENBAUM-GEHALTSSTUDIE

Die zwischenzeitlich 37. Ausgabe ihrer Vergütungs-studie für leitende Angestellte hat die Kienbaum Ver-

gütungsberatung, Gummersbach, jetzt vorgelegt. Die Stu-die, an der sich 1999 669 Unternehmen mit 6750 Posi-tionsmeldungen beteiligten, zeigt, daß die Gehälter von1998 auf 1999 in den alten Bundesländern um 3,6% undin den neuen Bundesländern 5,5% gestiegen sind.

Im Bundesdurchschnitt verdienen Manager der erstenEbene nun 199 000 DM und auf der zweiten Ebene150 000 DM. Damit liegen die Vergütungen der erstenEbene rund 33% über denjenigen der zweiten Ebene. Beider Verteilung der Bruttomonatsgehälter findet man einegroße Bandbreite. Während 42% der Führungskräfte aufder zweiten Ebene bis 10 000 DM monatlich beziehen,verdienen 62% auf der ersten Ebene mehr als 12 000 DM.In der Regel werden diese Monatsgehälter 12- oder 13-mal ausbezahlt. 11% der Führungskräfte erhalten 14 odermehr Monatsgehälter.

Zusätzlich ist die Mehrzahl der Führungskräfte in einBonussystem einbezogen. Für 1998 wurden 76% derFührungskräfte auf der ersten und 67% auf der zweitenEbene variabel vergütet.

Was Bosse verdienen

der Messe Wien moderneFertigungstechniken zu sehensein. Durch die Zusammenle-gung der beiden Fachschauenentstand die größte Metall-bearbeitungs- und Verbin-dungstechnikfachmesseÖsterreichs. Das Themen-spektrum reicht vom Umfor-men und Antragen über das Schweißen, Kleben undVeredeln bis hin zum Be-schichten.

Die Dr. Hönle GmbH, Pla-negg, einer der führendenUV-Gerätehersteller, gibt sei-ne Umfirmierung in eineAktiengesellschaft bekannt.Für das laufende Jahr ist derGang an die Börse geplant.Außerdem sollen Mitarbei-teraktien ausgegeben wer-den. Die Vorteile der industri-ellen UV-Technologie lassensich in vielen Bereichen nut-zen, sei es in der Druckindu-strie, der Oberflächentechnikoder bei der Nahrungsmittel-herstellung.

Bei der esd GmbH, Hanno-ver, freut man sich über einenGroßauftrag von Daimler-Chrysler Aerospace Airbus,Hamburg. Diese umfasst dieEntwicklung eines Testsy-stems für das Kabineninfor-mationssystem im neuen Air-bus A340-600. Der Auftraghat ein Volumen von über 2 Mio. DM und soll bis zumFrühjahr 2000 realisiert sein.

Die Würth-Gruppe, Künzels-au, übernahm am 1. Januar100% der Anteile an der EGGElektrogroßhandel AG, derHolding der Eschborner Uni-Elektro-Gruppe. Mit der bis-her größten Akquisition in derFirmengeschichte verstärktWürth den GeschäftsbereichElektrogroßhandel in Deutsch-land und schließt damit zuden Marktführern auf. DasSortiment von Uni-Elektroreicht vom Installationsmate-rial bis hin zu Haushaltsgerä-ten.

Die Timesys AG, Düsseldorf,Spezialist für Zutrittskontrolleund Personalzeitmanagement,hat ihr Niederlassungsnetz

um einen neuen Standort imFrankfurt erweitert. Zudemwill das Unternehmen seineAktivitäten noch stärker aufdie Bereiche der Arbeitszeit-flexibilisierung und Personal-zeitmanagement konzentrie-ren und damit den Erfolg derSoftware-Komplettlösung„Zeit ´98“ unterstreichen. Dieneue Geschäftsstelle ist unterTel. (0 61 72) 63 69 60 er-reichbar.

Bflow AG heißt die Neugrün-dung zweier früherer SAP-Mitarbeiter: www.bflow.comwill zum weltweit größtenBroker für Knowledge & Com-ponents im Internet werden.Das Unternehmen mit Sitz inunmittelbarer Nähe zu SAPplant ein expansives Wachs-tum und strebt Ende 2000den Börsengang an. Bflowsieht sich als globale Platt-form für E-Business- und ERP-Lösungen.

Das DIN Deutsche Institut fürNormung, Berlin, lädt am 28.März ein nach Berlin zu einerGemeinschaftstagung mitdem russischen NormenamtGosstandart. Die Tagung wid-met sich dem Thema „Exportenach Russland“. Das russischeSystem zur Pflichtzertifizie-rung ist sehr unübersichtlich,weshalb die Tagung eine opti-male Möglichkeit darstellt,sich im Detail über die Bestim-mungen zu informieren. Wei-tere Auskünfte im Internet un-ter ww.din.de/tagungen/din-gosu1.

Mit dem Kauf der Deutschen

Leasing AG, Bad Homburg,im Frühjahr 1999 haben dieSparkassen die Vorausset-zung für einen bundesweiteinheitlichen Auftritt im Spar-kassen-Leasing geschaffen.Die zur Gruppe Deutsche Lea-sing gehörende LGS Leasing-gesellschaft der SparkassenGmbH übernahm am 1. Janu-ar das komplette Sparkassen-Leasing der Süd-LeasingGmbH. Es handelt sich dabeium rund 8000 laufende Ver-träge über Objekte mit einemAnschaffungswert von 920Mio. DM.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Der italienische Werkzeug-

maschinenbau erwartet im

Jahr 2000 eine Wachstums-

verlangsamung der Produkti-

on. Die anhaltend rückläufi-

gen Bestelleingänge am In-

landsmarkt werden sich ne-

gativ auf die Absatzentwick-

lung auswirken, heißt es

beim Herstellerfachverband

Ucimu. Hingegen habe sich

das Exportklima seit Jahres-

mitte 1999 verbessert. Im

dritten Quartal vergangenen

Jahres legten die Auftrags-

eingänge aus dem Ausland

um 18 Prozent zu. Branchen-

kenner rechnen zur Jahrtau-

sendwende mit einem Ex-

portwachstum auf dem Ni-

veau des Jahres 1999 (plus

fünf Prozent) und mit einer

Die britische Nachfrage nach

Industriewerkzeugen wächst

wieder. Dabei zeichnen sich,

wie die Fachmesse „Tooling“

(26. bis 28. Oktober 1999 im

NEC Birmingham) belegte,

gute Geschäftschancen ab.

Immer mehr deutsche Werk-

zeughersteller etablieren in-

zwischen eigene Niederlas-

sungen in Großbritannien.

Die britische Nachfrage

nach Industriewerkzeugen

verspricht wieder Zuwächse.

Nach teilweise schwierigen

Monaten beginnen sich die

Auftragsbücher der briti-

schen Hersteller und der aus-

ländischen Niederlassungen

zu füllen. Dieser Sachverhalt

spiegelte sich auch auf der

Tooling ’99 wider, die mit

rund 250 Ausstellern die bis-

lang größte seit 1992 war. In-

teressant ist auch der wach-

sende Anteil deutscher Aus-

steller. Sie stellten mit inzwi-

schen fast zehn Prozent das

mit Abstand größte ausländi-

sche Ausstellerkontingent.

Ursache für diese rege Betei-

ligung ist zum einen die große

Bedeutung der Messe für den

britischen Markt, zum ande-

ren das von deutscher Seite

auf der Messe ausgemachte

Potenzial.

Die Absatzchancen für

Werkzeuge in Großbritanni-

en haben sich während der

Modernisierungsprozess un-

terzogen (Flugzeugbau). Bei-

de Branchen gelten mit ihren

weitverzweigten Zuliefernetz-

werken denn auch als die

wichtigsten Abnehmerbran-

chen.

90er Jahre merklich verbes-

sert. Zum einen erlebten be-

stimmte Industriezweige eine

gewisse Renaissance, was in

erster Linie auf die Übernah-

me bestehender Betriebe

durch ausländische Investo-

ren zurückzuführen ist (Au-

tomobilbau). Zum anderen

haben sich aber auch unver-

ändert in britischer Hand be-

findliche Branchen einem

16 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

Britische Werkzeugnachfragesteigt wieder an

AUSSENHANDEL

aktuell

Die Korrespondenten derBundesstelle für Außen-handelsinformation (BfAI)in Köln berichten über dasweltweite Geschehen inetwa 50 ausgewähltenBranchen. Die Volltexte der auf dieser Seite inKurzform abgedrucktenBerichte lassen sich derBfAI-Datenbank „Länder +Märkte“ entnehmen undüber das Internet(www.bfai.com) oder als

„BfAI-Unternehmerbriefe“in Form aktueller Daten-bankausdrucke abrufen.Das gesamte Informations-angebot der Kölner Bun-desstelle ist in der monat-lich neu erscheinenden„CD-ROM zur Außenwirt-schaft“ abgespeichert, dieim Abonnement bezogenwerden kann. Weitere Auskünfte über die BfAI-Infoline: Tel. (02 21) 20 57-235.

BfAI-Info-Service

Die kanadische Kunststoffin-

dustrie soll im Jahr 2000

nach Ansicht von Branchen-

analytikern im Vergleich zum

Vorjahr real um sechs Pro-

zent wachsen. Die wesentli-

chen Nachfrageimpulse dürf-

ten dabei von der Automo-

bilindustrie ausgehen, die in

wachsendem Umfang Bautei-

le aus Kunststoffen verwen-

det, um das Fahrzeuggewicht

zu senken.

Ebenfalls steigen soll die

Nachfrage der Verpackungs-

mittelindustrie – speziell

nach Materialien, die in Mi-

krowellenherden verwendet

werden können. Industrie

und Handel gehen davon aus,

dass die Nachfrage nach

Kunststoffprodukten bis weit

hinein in das bevorstehende

Jahrzehnt anhalten wird.

Der kanadische Markt für

Kunststofferzeugnisse wird

von verschiedenen Institutio-

nen unterschiedlich einge-

abrupten Verlangsamung

der Importdynamik.

„Wir erwarten vom Jahr

2000 zwar keine Krise, aber

sicher auch kein Wachstum“,

stellt Fachverbandsdirektor

Alfredo Mariotti fest. Nach

schätzt. Während die US

International Trade Admini-

stration recht optimistisch

das Absatzvolumen auf 15

Milliarden US-Dollar veran-

schlagt, rechnet das Bundes-

amt Statistics Canada kon-

servativ mit 8,5 Milliarden

kanadischen Dollar, wobei al-

lerdings die Unterschiede im

Wesentlichen auf einer diffe-

rierenden Produktnomen-

klatur beruhen.

Zu bedenken ist ferner,

dass die Produktionskapa-

zität der Chemie- und Kunst-

stoffindustrie in Kanada

durch eine neue Fabrikati-

onsanlage für Kunststoff-

behälter um rund 500 000

Tonnen per annum zuneh-

men wird. Das Projekt, des-

sen Investitionskosten auf

rund 440 Millionen kanadi-

sche Dollar veranschlagt wer-

den, soll im Lauf des Jahres

2002 seinen Betrieb aufneh-

men.

WerkzeugmaschinenbauItaliens exportiert mehr

zwölfmonatigen Rückgängen

der Exportaufträge leitete

das dritte Quartal 1999 eine

Trendwende für Italiens

Werkzeugmaschinenbauer

ein. Die Auftragsbelebung

aus dem Ausland fiel mit plus

18,2 Prozent kräftiger aus als

ursprünglich angenommen.

Die Ausfuhren sind im drit-

ten Quartal um sieben Pro-

zent gewachsen.

Hingegen setzte sich am In-

landsmarkt der negative Auf-

tragstrend fort. Insgesamt la-

gen die Bestellungen inner-

halb der ersten neun Monate

um 11,8 Prozent unter dem

Vergleichsniveau des Vorjah-

res. Allerdings hat sich der im

ersten Halbjahr 1999 ver-

zeichnete, abrupte Auftrags-

rückgang im dritten Quartal

abgeschwächt. Der Auftrags-

index lag Ende September

1999 bei 68,8 und pendelte

damit auf dem Vergleichsni-

veau des Vorjahres ein.

Kanada erwartet steigendeKunststoffnachfrage

Bis zur nächsten Fa-

kuma in Friedrichs-

hafen sind es noch

281 Tage. Also viel zu

früh, um über Messe-High-

lights zu sprechen, wie

Dipl.-Ing. Günter Prautzsch,

Leiter Anwendungstechnik

Spritzgießmaschinen bei

der Krauss-Maffei Kunst-

stofftechnik GmbH, Mün-

chen, meint. „Wir werden

jetzt nicht über ungelegte

Eier gackern.“

Was schon „ausgebrütet“

war, hat der Münchner Ma-

schinenbauer auf der letzten

Fakuma präsentiert, zum

Beispiel eine Spritzgießma-

schine zur Herstellung drei-

dimensionaler Schaltungs-

träger aus thermoplasti-

schem Kunststoff, die auch

als 3D-MID oder kurz als

MID bezeichnet werden

(Molded Interconnect Devi-

ce). Zur Herstellung dieser

Teile sind erst wenige Ma-

schinen in Betrieb. Das soll

jedoch in Zukunft anders

werden. „Insgesamt steht

der MID-Herstellung ein

großes Wachstum bevor,

wenn der Markt das volle Po-

tenzial dieser Technologie

erkannt hat“, prophezeit

Dipl.-Ing. Ansgar Jaeger,

Leiter Anwendungstechnik

beim Maschinenbauer De-

mag Ergotech, Schwaig.

Begründet wird das mit

dem Spritzgießen, das sehr

flexibel in der Anwendung

ist. Es bietet laut Jaeger

„außerordentlich gute Chan-

cen“, sehr unterschiedliche

Funktionselemente in ein

Bauteil zu integrieren. Das

gilt auch bei der MID-Her-

stellung, weil sich der Spritz-

gießprozess rationell mit

Verfahren zum Erzeugen

elektrischer Leiterbahnen

kombinieren lässt. So kön-

wird in Deutschland auf etwa

10 bis 15 geschätzt.

Der MID-Markt ist noch

von überschaubarer Größe.

Das gilt national, wie auch

weltweit. Insgesamt wird der

Umsatz derzeit auf etwa 65

Millionen US-Dollar im Jahr

geschätzt. Das ist nicht viel,

weshalb Prautzsch von ei-

nem „embryonalen Markt“

spricht, den Krauss-Maffei

Kunststofftechnik mit der

auf der Fakuma vorgestell-

ten Maschine „zur Geburt“

verhelfen will.

Die Maschineninvestition

sind noch bescheiden. So

schätzt Jaeger, dass bis heu-

te nicht mehr als rund

20 Spritzgießmaschinen zur

reinen MID-Herstellung in

Deutschland verkauft wur-

den. Dass sich das in eini-

gen Jahren ändert, darüber

ist man sich einig. Ab 2010,

so Prautzsch, sei in der

Spritzgießtechnik die MID-

Herstellung „genauso Stan-

dard“ wie die Gasinjektions-

und Mehrkompomenten-Ver-

fahren.“ Jedoch werden Un-

terschiede bleiben.

„Es ist nicht zu erwarten,

dass zur MID-Herstellung

ähnlich viele Maschinen ver-

kauft werden wie für die

Gasinjektions- und Mehr-

komponententechnik“,

meint Jaeger. Mehr als in

den vergangenen Jahren

sind es jedoch mit Sicher-

heit. Dafür spricht, dass die

MID-Entwicklung inzwi-

schen „Fahrt“ aufgenommen

hat. Beschleunigend wirkte

vor allem das vom BMFT ge-

förderte Verbundprojekt

„Technologie räumlicher

spritzgegossener Schal-

tungsträger“, das 1996 auf-

gelegt und im vergangenen

Jahr abgeschlossen wurde.

Die Ergebnisse „fließen“

jetzt in die Praxis ein.

Wie wichtig dieses Projekt

war, zeigt die große Beach-

tung, die es in der Industrie

hatte. So nahmen außer vier

Forschungseinrichtungen

der Universität Erlangen-

Nürnberg auch 17 Unter-

nehmen daran teil. „Das Ver-

bundprojekt hat die MID-

Technologie zu einer größe-

ren Akzeptanz geführt“,

stellt Dipl.-Ing. Volker Zipp-

mann fest, Geschäftsführer

der Buss-Werkstofftechnik

GmbH & Co. KG, Münzen-

berg, die sich als Spritz-

gießer bereits seit 1984 mit

der MID-Herstellung be-

schäftigt.

Wichtig war jedoch auch,

dass große Unternehmen

wie W.C. Heraeus, Hanau, in

die Herstellung eingestiegen

nen damit Spritzgießteile

hergestellt werden, auf denen

die elektrische Schaltung di-

rekt aufgebracht ist, so dass

separate Leiterplatten entfal-

len. Dazu sind jedoch Anpas-

sungen nötig, die noch viele

potentielle Anwender scheu-

en , wie die Forschungsverei-

nigung 3D-MID e.V., Erlan-

gen, bemerkt.

Marktvolumenist noch klein

Vor allem „die langwieri-

gen Freigabeverfahren für

neue Prozesse und Materiali-

en bei großen Kunden, etwa

der Automobilindustrie“,

werden kritisiert. Hinzu kom-

men fehlende Kenntnisse,

die insbesondere Mitte der

achtziger Jahren die MID-

Entwicklung erschwerten.

Um das zu ändern, wurde

1992 die Forschungsvereini-

gung 3D-MID gegründet,

der heute 57 Mitglieder ange-

hören. Darunter sind 19

Spritzgießer, von denen je-

doch nicht alle in der MID-

Herstellung tätig sind. Die

Anzahl der Spritzgießer, die

darin ein Standbein haben,

18 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

HINTERGRUND

Wachsender MarktDie Herstellung von 3D-Schaltungsträgernwird der Spritzgießtechnik Impulse geben

Rittal-Anzeige

Ansgar Jaeger, Demag Ergo-

tech, Schwaig: „Es ist nicht

zu erwarten, dass zur MID-

Herstellung ähnlich viele Ma-

schinen verkauft werden

wie für die Gasinjektions- und

Mehrkomponententechnik.“

Bild

: Dem

ag E

rgo

tech

JOSEF KRAUS

Volker Zippmann,

Buss-Werkstofftechnik,

Münzberg: „Grundsätzlich

kann die MID-Herstellung

auf Spritzgießmaschinen ge-

schehen, die am Markt zur

Verfügung stehen.“

sind. Zusammen mit Buss-

Werkstofftechnik, entwi-

ckelt, fertigt und vermarktet

man Teile. Spritzgegossen

wird im Zweikomponenten-

Verfahren, das vor allem zu

Beginn der Entwicklung „als

Königsweg“ galt. Jedoch war

die Metallisierung viele Jah-

re problematisch, weil dazu

die Teile aus zwei Kunststof-

fen herzustellen sind, die be-

züglich der Galvanisierbar-

keit gegensätzliche, sonst al-

lerdings verträgliche Eigen-

schaften haben müssen.

Dieser Nachteil, so Zipp-

mann, sei aufgrund neuent-

wickelter Metallisierungs-

prozesse beseitigt worden.

Seit 1995 stellt Buss-

Werkstofftechnik spritzge-

gossene Schaltungsträger in

Serie her. Man war der erste

Spritzgießer in Deutschland,

der das im Zweikomponen-

ten-Verfahren machte. Dafür

wurde Buss-Werkstofftech-

nik von der Forschungsver-

einigung 3D-MID und dem

Fachverband Technische

Teile im GKV ausgezeichnet.

Zwei Verfahrenwerden favorisiert

Heute hat das Zweikom-

ponenten-Verfahren in der

MID-Herstellung aufgrund

der großen Gestaltungsfrei-

heit breitere Anwendung ge-

funden. Es gehört laut For-

schungsvereinigung 3D-MID

derzeit zu den am häufig-

sten angewandten Verfah-

ren, neben der Kombination

Spritzgießen und Heißprä-

gen. Diese Kombination ist

vor allem wegen der relativ

niedrigen Investitionen

attraktiv, weil die Teile auf

einer Standardmaschine

spritzgegossen, dann die

Leiterbahnen aus einer Me-

tallfolie auf die Oberflächen

gestanzt und geprägt wer-

den.

Zur MID-Herstellung zieht

man derzeit fünf Verfahren

in Betracht. Alle basieren

auf der Anwendung des

Spritzgießens im Standard-

oder Sonderverfahren. Dazu

sind keine Spezialmaschi-

nen erforderlich, wie Zipp-

mann berichtet. „Grund-

sätzlich kann die MID-Her-

stellung auf Spritzgießma-

schinen geschehen, die am

Markt zur Verfügung ste-

hen.“ Das gilt zum Beispiel

auch für das Hinterspritzen

von Leiterbahnfolien, für

das eine Maschinenausstat-

tung ausreichend ist, wie sie

für Kunststoffteile mit De-

korfolien verwendet werden.

Das Hinterspritzen von

Leiterbahnfolien gibt es erst

seit kurzer Zeit. Relativ neu

auf dem Markt ist auch die

Kombination Spritzgießen

und Laserbearbeitung, mit

der sich sehr feine Leiter-

bahnstrukturen erzeugen

lassen. Für dieses Verfahren

wurden von der LPKF AG,

Garbsen bei Hannover, auf

der vergangenen Productro-

nica in München dotierte

Lacke vorgestellt, die laut

LPKF „so frisch entwickelt“

sind, dass eine Abschätzung

noch nicht möglich ist.

Anders sieht es dagegen

bei der Kombination Spritz-

gießen und Heißprägen aus.

Sie ist unter den Verfahren

am stärksten verbreitet. Mit

der auf der Fakuma vorge-

stellten Krauss-Maffei-

Maschine wurde nun in

Zusammenarbeit mit

den Bolta-Werken in

Gottmadingen am Bodensee

eine Prozessvariante ins

Spiel gebracht, von der sich

Prautzsch viel verspricht:

vor allem um etwa 30 Pro-

zent niedrigere Herstel-

lungskosten und drastisch

reduzierte Ausschussraten.

„Mit unserem Prozess“, sagt

er, „vermeiden wir viele Stör-

größen.“

Verfahrenstechnisch än-

derte sich bei dieser Maschi-

ne nichts. Jedoch laufen alle

Vorgänge in einem Werkzeug

ab, so dass eine zusätzliche

Prägepresse entfällt. Da-

durch wird der komplette

Prozess von einer einzigen

Maschinensteuerung erfasst

und reguliert. „Das ist viel

zusätzlicher Nutzen für ver-

gleichsweise wenig Mehrauf-

wand“, betont Prautzsch.

Ungeteilt ist diese Ansicht

jedoch nicht. Vor allem aus

wirtschaftlicher Sicht gibt

es Bedenken. Gründe dafür

sind einerseits laut Jaeger

„die deutlich unterschiedli-

chen Taktzeiten“ für den

Spritzgieß- und Heißpräge-

prozess. Andererseits steht

er dem „Mehraufwand für

ein kombiniertes Spritzgieß-

Präge-Stanz-Werkzeug“ kri-

tisch gegenüber. Bei Demag

Ergotech setzt man deshalb

auf einen maschinell zweige-

teilten Prozess. Eine separa-

te Prägepresse reiche aus,

um Teile von bis zu zehn

Spritzgießmaschinen oder

aus einem Mehrfach-Spritz-

gießwerkzeug weiterzuverar-

beiten, erläutert Jäger.

Qualitätsvorteilemüssen da sein

Bei der Herstellung klei-

ner Serien ist die zweistufige

Lösung unbestritten. Liegt

jedoch die Stückzahl über

1,5 Millionen Teile im Jahr,

„werden wir auf jeden Fall

die kostengünstigere Lösung

bieten“, betont Prautzsch.

Darunter kann es unter-

schiedlich sein. „Für Serien

mit 0,5 bis 1,5 Millionen

Stückzahlen pro Jahr wer-

den wir unter Umständen

keine Kostenvorteile, auf je-

den Fall aber Qualitätsvor-

teile geltend machen kön-

nen“, so Prautzsch.

Ob das ausreichend ist,

darüber wird die nächste

Fakuma Aufschluss geben

können. Generell gibt es je-

doch noch bei allen Verfah-

ren weiteren Entwicklungs-

bedarf, wie Zippmann meint.

„Jedes Verfahren muss wei-

ter verfeinert werden“, stellt

er fest. Ganz besonders gelte

das „für den Bereich Mikro-

MID“. Zum Spritzgießen

kleinster Schaltungsträger

seien neue Technologien im

Werkzeugbau erforderlich.

Auch bei Spritzgießma-

schinen für Mikroteile muss

laut Zippmann die Entwick-

lung beschleunigt werden.

Ob das geschieht, darüber

kann man sich wohl bald in-

formieren. So findet Ende

Februar an der Universität

Erlangen-Nürnberg die Ta-

gung „3D-MID – räumliche

spritzgegossene Schaltungs-

träger – kunststofftechni-

sche Aspekte“ statt, zu der

auch Maschinenbauer

eingeladen sind. MM

HINTERGRUND

50

MillionenDollar

30

20

10

0

Um

satz

1998 1999 2000

USA EU Japan

Europa ist in der MID-Herstellung führend.

Bild

: 3D

-MID

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 19

Bild

: Bus

s

Industrieroboter von ABB

Flexible Automation, Fried-

berg, und Finishing-Systeme

des Anbieters Vobhag

GmbH, Bocholt, sind in der

Lage, die Bearbeitungszeiten

für das Fräskantenverrun-

den, den Holzfeinschliff, das

Außen- und Innenkanten-

schleifen sowie das Glätten

der Oberfläche gegenüber

der manuellen Bearbeitung

drastisch zu reduzieren. Die

beiden Anlagenhersteller

treten gemeinsam auf und

konzipieren komplette Bear-

beitungszellen für die Ober-

flächen- und Profilbearbei-

tung von Möbeln, die aus

sechsachsigen Gelenkrobo-

tern, Schleifsystemen, Zu-

und Abfördereinrichtungen,

Sicherheitszäunen, Absperr-

gittern, Zelleneinhausun-

gen, zentralen Anlagensteue-

rungen und auf Wunsch aus

PC-basierten Programmpa-

keten zur Offline-Program-

20 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

INNOVATION

Das IndustrieMagazin

Roboter spart 80% Zeitbei Oberflächenbearbeitung

Virtual Reality (VR) ist eine

Schlüsseltechnik für die

schnelle Entwicklung von

Produkten. Vor allem in der

Automobilindustrie haben

sich die künstlichen Welten

aus dem Rechner durchge-

setzt. Sie beschleunigen und

erleichtern die Arbeit unge-

mein. Denn dank der dreidi-

mensionalen Projektion

können Designer und Ent-

wickler auf die aufwendige

und langwierige Herstellung

von Kunststoff- oder Tonmo-

dellen verzichten. Forscher

am Fraunhofer-Institut für

Arbeitswirtschaft und Orga-

nisation IAO in Stuttgart

entwickelten die Software

Lightning, einen Baukasten

für virtuelle Welten. „Light-

ning ist ein frei konfigurier-

bares System, das mit unter-

schiedlichen 3D-Ein- und

Ausgabegeräten arbeiten

kann“, erklärt Roland Blach

aus dem IAO. „Dazu gehören

3D-Stereoprojektionswände

ebenso wie CAVE, Tracking-

systeme oder Datenhand-

schuhe.“ Die Vorteile: Mit

Lightning können unter-

schiedlichste interaktive 3D-

Szenarien erstellt werden,

die sich flexibel und leicht

erweiterbar in die Anwen-

dungsumgebungen der je-

weiligen Nutzer einpassen.

Die Anwendungsent-

wicklung ist einfach und er-

möglicht es auch Nutzern

mit geringen Vorkenntnis-

sen, virtuelle Welten für ihre

Arbeit zu nutzen. Die dreidi-

mensionalen Ansichten im

Maßstab 1:1 bescheren den

Konstrukteuren und Ingeni-

euren oft ganz neue Einsich-

ten. „Unser Anspruch war,

ein anpassungsfähiges Sy-

stem zu entwickeln, mit dem

die Entwicklung von VR-An-

wendungen in der Industrie

einfacher, kostengünstiger

und effizienter wird“, kom-

mentiert Blach weiter. „Und

je bedienerfreundlicher das

System ist, desto besser wird

die neue Technik von An-

wendern akzeptiert.“ Seit ei-

niger Zeit nutzt die Cenit AG

Systemhaus das VR-System

Lightning als Grundlage für

ihr neues Geschäftsfeld Vir-

tual Reality. und entwickelt

daraus verschiedene An-

wendungen, etwa für Daim-

ler Chrysler, BMW, Audi

oder Porsche.

Software-Baukasten für virtuelle Welten

Industrieroboter sind in der

Lage, die Produktionszeiten

und -kosten bei der Möbelbe-

arbeitung um bis zu 80% zu

verringern.

mierung der gesamten Be-

wegungsfolgen der Zelle

bestehen. Industrieroboter,

die mit immer gleicher Ge-

schwindigkeit, einer Wieder-

holgenauigkeit von unter

± 0,5 mm und permanent

gleicher Arbeitsrichtung

empfindliche Holzteile sta-

peln, an Maschinen anrei-

chen oder, wie hier geschil-

dert, Möbelteile gemeinsam

mit Bearbeitungsmaschinen

finishen, sind in der eu-

ropäischen und deutschen

Möbelindustrie derzeit ge-

fragte Helfer. Denn mit

Industrierobotem lassen

sich Arbeitszyklen präziser

vorbestimmen, Fertigungs-

vorgaben genauer erfüllen

sowie Qualität und Maßhal-

tigkeit der Möbelteile stei-

gern. Den Angaben der Anla-

genlieferanten zufolge las-

sen sich Einsparungen bei

der Produktionszeit und -ko-

sten von bis zu 80% realisie-

ren. Auch werden personelle

und bauliche Kapazitäten

besser genutzt. Aufgaben

mit komplexen Arbeitsinhal-

ten lassen sich beim Robo-

tereinsatz gut geschulten

Produktionskräften zuord-

nen. Außerdem werden vor-

handene Arbeitsflächen in

der Produktion durch engere

Maschinenaufstellung bes-

ser genutzt.

KOMMENTAR

Immer wieder hat sich die Substitution bei Werkstoffenpositiv für Kunststoffe ausgewirkt. Stand früher dabei

die Gewichtseinsparung im Vordergrund, ist es nun abermehr die rationelle Verarbeitung, die den Ausschlag gibt.

Vor allem in der Spritzgießtechnik schlummert nochein hohes Rationalisierungspotenzial. Das wurde auf derweltgrößten Kunststoffmesse, der K ’98 in Düsseldorf,deutlich und zeigt sich heute wieder im Automobilbau.Dort hat das Daimler-Chrysler-Projekt „Composite Con-cept Vehicle“ inzwischen feste Konturen angenommen.Rund 50 Fahrzeuge mit spritzgegossener Kunststoffka-rosserie wurden Ende vergangenen Jahres für Tests ge-baut. Die fertigungstechnischen Vorteile einer spritzge-gossenen Karosserie liegen auf der Hand: Im Vergleich zueinem Kompaktfahrzeug mit rund 80 Karosserieteilen ausStahl benötigt man nur noch sechs großflächige Kunst-stoffpanels. Die Montagezeit ist von 19 auf 6,5 Stundenreduziert. Außer einer Verringerung des Gewichts um dieHälfte werden auch 80 Prozent Kosten eingespart.

Mit Hilfe des Projekts sollen erst jedoch gepresste SMC-Karosseren ersetzt werden. Auch das ist wegen des Um-stiegs auf einen leichter zu verarbeitenden Kunststoff vor-teilhaft. Er zeigt, dass Kunststoffe nicht nur von anderernWerkstoffen profitieren. Der Markt erhält auch Impulse,weil untereinander Konkurrenz besteht. jk

Die Karosserieaus Kunststoff kommt

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 21

FIRMENSCHRIFTEN

Gefahrstoffe sicherlagernDie Broschüre „Sicher la-

gern“ beschreibt auf acht Sei-

ten kurz und bündig unter-

schiedliche Gefahrgutlager

aus Stahlbeton F 90.

LK Bauelemente GmbH & Co. KG,

45731 Waltrop,

Tel. (0 23 09) 9 37-2 77,

Fax (0 23 09) 9 37-2 69,

E-Mail: [email protected]

Lichttechnik auf CD-ROMDer lichttechnische Katalog

auf CD-ROM „Eltec“ bietet

zusätzlich zu Produktinfor-

mationen ein Lichtberech-

nungsprogramm.

ETAP GmbH,

51381 Leverkusen,

Tel. (0 21 71) 70 75 70,

Fax (0 21 71) 70 75 75,

E-Mail: [email protected]

Arbeitssicherheitim GerüstbauRund um die Arbeitssicher-

heit im Gerüstbau geht es in

dem gleichnamigen Sicher-

heitshandbuch. Auf rund 70

Seiten informiert diese Bro-

schüre ausführlich über Un-

fallschwerpunkte, über ein-

schlägige Normen wie DIN

4420, Teil 1 bis Teil 3, über die

Aufgaben der Arbeitsvorbe-

reitung im Gerüstbau, über

den Gerüstaufbau und die er-

forderlichen Prüfungen so-

wie über die Demontage von

Gerüsten. Ein Literaturver-

zeichnis rundet die Informa-

tionen ab.

Thyssen Hünnebeck Gerüst GmbH,40855 Ratingen,Tel. (0 21 02) 9 37-4 33,Fax (01 21 02) 3 79 61,E-Mail: [email protected],Internet: www.thyssen-huenne-beck.com

Magnetfolien für viele ZweckeDie Broschüre „Magnetische

Kennzeichnungs-Systeme“

gibt einen Überblick über das

entsprechende Produktange-

bot. Vorgestellt werden bei-

spielsweise Magnetschilder

mit Aufdruck oder zum

Selbstbeschriften, magneti-

sche Etikettenhalter, unter-

schiedliche Magnettaschen,

beispielsweise für Maschi-

nenwartungsprotokolle, fer-

romagnetische, selbstkle-

bende Folien für nichtma-

gnetische Untergründe wie

Holz oder Kunststoff.

MMs Münchener Magnet Service

GmbH, 82065 Baierbrunn,

Tel. (0 89) 7 93 20 16,

Fax (0 89) 7 93 80 94,

E-Mail: mail@mms-muenchner-

magnet-service.de

Dienstleistungen für TextilienInformationen rund um die

textile Mietdienstleistung

enthält die Imagebroschüre

„System“.

Larosé Hygiene-Service-GmbH,

51149 Köln,

Tel. (0 22 03) 10 04-0,

Fax (0 22 03) 10 04-3 29,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.larose.de

Materialfluss und Logi-

stik sehen sich weiterhin

mit steigenden Anforde-

rungen konfrontiert. Treibende Kraft

für Implementierung und Optimierung

logistischer Prozessketten vom Herstel-

ler bis zum Endkunden sind der erhöh-

te Kostendruck und das Zusammen-

wachsen größerer Wirtschaftsräume.

Damit verbunden ist die Forderung

nach der Bewältigung auch komplexer

Prozesse, nach Zuverlässigkeit und ei-

nem wirtschaftlichen Kosten-Nutzen-

Verhältnis.

Logistik beginnt heute im PC des in-

dustriellen und privaten Nutzers, wenn

er via Internet seinen Auftrag abschickt,

und reicht über eine termingerechte An-

lieferung bis hin zum Recycling von Alt-

produkten. Gefragt sind geringe Lager-

bestände, schnelle Kommissionier- und

Sortierverfahren sowie globale Distri-

butionskonzepte. Hersteller, Logistik-

dienstleister und Kunden partizipieren

nicht nur an den daraus resultieren-

den, teilweise erheblichen Kosten-

senkungen, sondern gleichermaßen an

mehr und individuellerer Lieferqua-

lität.

Dies alles funktioniert jedoch nur,

wenn unternehmensübergreifend kon-

fracht-Terminals in bisher ungekann-

ter Größenordnung und die Moderni-

sierung vorhandener Cargo-Zentren

auf Flughäfen. Weitere Maßnahmen,

mit denen die dramatische Zunahme

des Passagierverkehrs der letzten und

kommenden Jahre bewältigt werden

muss, sind neue Konzepte für einen

schnellen und zuverlässigen Transport

des Fluggepäcks. Hierzu sind innovati-

ve Fördersysteme und Identifikations-

techniken gleichermaßen notwendig.

Parallel dazu entwickelt sich der in-

terkontinentale See- und Binnenver-

kehr, der bezüglich des Containerver-

kehrs nach wesentlich erhöhten Um-

schlagleistungen und nach einer inno-

vativen Technik verlangt. Hier werden

zipierte Informations- und Kommuni-

kationssysteme die einzelnen Stufen

vom Lieferanten bis zum Verbraucher

zu einem informationstechnischen Ge-

samtprozess bündeln. Nur derjenige,

der das gesamte Instrumentarium

kennt und beherrscht, ist in der Lage,

die Logistik als strategisches Element

der Unternehmensführung einzuset-

zen und aus der Logistik Nutzen für sei-

ne Kunden und das eigene Unterneh-

men zu ziehen.

Der Welthandel wird auch in Zukunft

weiter wachsen. Zur Bewältigung der

daraus resultierenden globalen Waren-

ströme ist eine leistungsfähige Logistik

erforderlich. Exemplarisch dafür ste-

hen der Bau neuer Flughäfen mit Luft-

22 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Logistik und Fördertechnikfür neue Anforderungen gewappnetDie Anforderungen an Material-

fluss und Logistik werden immer

größer. Eine wichtige Rolle spielt

dabei der Welthandel. Auch

die wachsende Bedeutung von

E-Commerce wirkt sich aus. Unter-

nehmensübergreifend konzipier-

te Informations- und Kommunika-

tionssysteme müssen die ein-

zelnen Stufen vom Lieferanten bis

zum Verbraucher bündeln. Her-

steller von Fördermitteln zeigen

sich für die Zukunft gut gerüstet.

HANS KAUFMANN

Dipl.-Kfm. Hans Kaufmann ist Mitglied des Vor-

standes der Mannesmann Dematic AG in 58286

Wetter, Tel. (0 23 35) 92-0, Fax (0 23 35) 92-76 76,

Internet: www.dematic.com.

Zur Bewälti-

gung des Con-

tainerum-

schlags werden

Elevating Trans-

fer Vehicles für

Container bis

14 t eingesetzt.

Bild

: Man

nesm

ann

Dem

atic

sich neben den vertraut wirkenden

Containerbrücken neue Technologien

zur Lagerung und Verteilung durchset-

zen, die bisher aus anderen Bereichen

bekannt waren. So arbeitet beispiels-

weise in Rotterdam ein System aus mitt-

lerweile 130 induktiv geführten Fahr-

zeugen (FTS) für den Containertrans-

port (Bild 1) – ein wegweisendes Modell

für Häfen, die mit dem Prädikat

„schnell“ neue Kundenkreise gewinnen

wollen.

Auf der informationstechnischen

Seite stehen im Seeverkehr weltweit

über Satellit kommunizierende Sen-

dungsverfolgungssysteme zur Verfü-

gung, die sich nicht mehr auf punktu-

elle Positionsbestimmungen beschrän-

ken, sondern auch den Zustand der Gü-

ter während des Transports erfassen.

Damit ist ein großer Schritt in Richtung

ganzheitliche Abbildung des Trans-

portprozesses getan.

Verkehrsdichtestatistikenwerden angeboten

Bezogen auf den Lkw-Verkehr laufen

vielversprechende Großversuche mit

Telematiksystemen, die in Zukunft

noch vervollkommnet werden müssen.

Telematik kann natürlich keine Staus

verhindern, doch bietet diese Techno-

logie Verkehrsdichtestatistiken und

Stauprognosen, anhand derer sich

Fahrzeitberechnungen und somit zu-

verlässigere Daten über Transportzei-

ten erstellen lassen. Weitere Features

sind eine optimale Routenplanung und

Fuhrparksteuerung in Echtzeit. Die mit

Hilfe von Telematik ermittelten Daten

werden zusätzlich zu den eigentlichen

Ladungsdaten an den übergeordneten

Logistikrechner transferiert, der anste-

hende Transportvorgänge in Produkti-

on und Versand entsprechend dispo-

niert, also puffert, bereitstellt oder dem

Lkw bei Ankunft online eine unbelegte

Rampe zuweist. Beruhend auf den dar-

aus resultierenden Zusatzinformatio-

nen kann der Empfänger die Planung

seiner Produktion, Mitarbeiter und La-

gerbestände wirtschaftlicher gestalten.

Zur Vernetzung dieser Informationen

mit dem Warenfluss sind Systeme für

Produktion, Lager und Kommissionie-

rung erforderlich, verbunden mit der

entsprechenden Logistiksoftware.

Das Internet wächst zu einer zentra-

len Infrastruktur der Wirtschaft heran

und bildet bereits einen virtuellen, glo-

balen Marktplatz, auf dem Unterneh-

men untereinander Geschäfte ab-

wickeln (E-Business) und Endverbrau-

cher weltweit einkaufen (E-Commerce).

In Deutschland überwiegen beim The-

ma E-Commerce derzeit noch die ver-

brauchernahen Branchen von Handel

und Industrie, also Versandhäuser für

Waren aller Art, Buch- und Musikclubs,

Reisen, Versicherungen sowie Finanz-

dienstleistungen und Unterhaltungs-

elektronik. Eine Untersuchung von VD-

MA und ZVEI zeigt, dass bisher knapp

30% der europäischen Unternehmen

internetbasierte E-Commerce-Applika-

tionen nutzen. Diese Zahl soll bis zum

Jahre 2000 auf 47% steigen. Die

Schlussfolgerung, dass für das Gros der

Unternehmen in Europa bis Ende 2001

die Anwendung des E-Commerce in al-

len Bereichen Norm sein wird, erscheint

plausibel. In diesem Szenario stellt sich

nicht mehr die Frage, ob ein Unterneh-

men am Internet und seinen Möglich-

keiten teilhaben will, sondern nur, wie

es für seine Branche und Märkte die

Vorteilen des Internet am effektivsten

nutzen will.

Dies bedeutet allerdings auch, dass

das Produkt- und Leistungsangebot, die

Abwicklung aller Geschäftsvorgänge

einschließlich Zahlungsverkehr und

After-Sales-Service nicht nur auf das

World-Wide-Web auszurichten, son-

dern grundlegend umzugestalten sind.

E-Commerce macht die ständige An-

passung unternehmensinterner Ab-

läufe, also letztlich auch sämtlicher

Logistikstufen, erforderlich.

Neben der Außenbeziehung zum

Endverbraucher wird E-Commerce tief-

greifende Veränderungen in Fertigung

und Montage und somit im Lager und

beim Transport bewirken. Beispiels-

weise dürfte sich der Zusammenbau

vieler Produkte innerhalb der Versor-

gungskette künftig immer weiter in

Richtung Auslieferungszeitpunkt ver-

schieben. Das Lager wird dadurch in ge-

ringerem Umfang Fertigteile verwalten,

stattdessen mehr Komponenten, die je-

weils binnen kürzester Frist in der Pro-

duktion zur Verfügung stehen müssen.

Auf diese Weise konzentrieren sich die

Bestände auf bestimmte Fertigungs-

stufen, in denen dann die Sortiments-

breite wesentlich geringer ist – ein Vor-

teil, der die Kapitalbindung reduziert.

In diesem Zusammenhang werden

dafür wesentlich höhere Leistungen im

Lager für die zeitnahe Auslieferung der

Waren erforderlich. Diese erhöhte Um-

schlagsleistung wird einerseits durch

in den Gängen übereinander verfah-

rend angeordnete Regalbediengeräte er-

reicht und andererseits durch Geräte

mit Mehrfachlastaufnahme: Während

einer Fahrt können drei Behälter ein-

und ausgelagert und in jedem Regal-

fach zwei Behälter hintereinander plat-

ziert werden, wodurch ein bisher uner-

reichter Umschlag verbunden mit ei-

nem sehr hohen Raumnutzungsgrad

realisiert wird (Bild 2). Beide Systeme

sind bereits heute schon erfolgreich im

Einsatz. In der manuellen Kommissio-

nierung werden sich die beleglosen Sy-

steme wie beispielsweise das Pick-to-

light-Verfahren (Bild 3) immer mehr

durchsetzen.

E-Commerce-Tauglichkeitmuss geprüft werden

Ein Unternehmen der Fördertech-

nikbranche, dessen Produkte des klas-

sischen Maschinenbaus einen hohen

Anteil an Elektrik, Elektronik und In-

formationstechnologie aufweisen, zählt

nicht auf den ersten Blick zu den An-

bietern, die für E-Commerce prädesti-

niert sind. Dennoch ist es für ein glo-

bales Unternehmen mit der umfas-

sendsten Produktpalette der Branche

unumgänglich, alle Produkte und Lei-

stungen auf ihre E-Commerce-Taug-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 23

MATERIALFLUSS 2000

Bild 1: Fahrerloses Transportfahrzeug für

den schnellen und flexiblen Container-

transport im Hafen Rotterdam.

Bild 2: Mehrlast-Regalbediengeräte er-

möglichen eine erhebliche Leistungsstei-

gerung im Versandhandel.

dert –, war eine geeignete Basis, diese

Software internetbasiert zugänglich zu

machen. Für den Anwender ergibt sich

dadurch ein weiterer Nutzen: Es entfal-

len der Installationsaufwand und der

für die CD erforderliche Speicherbedarf

auf der Festplatte.

24 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Bild 3: Pick-to-light als zuverlässige Tech-

nik verringert die Fehlerquote und er-

höht die Kommissionierleistung.

lichkeit zu überprüfen – vor allem auch

deshalb, um diesen Vertriebskanal als

Teil der Geschäftsstrategie zu etablie-

ren.

Diese Aufgabe ist mit der entspre-

chenden Entschlossenheit durchaus

zu lösen, wenngleich einige Hürden wei-

terbestehen. Der E-Commerce weist als

noch nicht vollständig etablierte Ge-

schäftsgepflogenheit einige regulatori-

sche Defizite im Hinblick auf „nur“ elek-

tronisch signierte Verträge auf, die Fra-

ge der Haftung oder des Copyrights ist

juristisch nicht vollständig geklärt,

Zahlungen via Internet gelten zumin-

dest in der breiten Öffentlichkeit noch

nicht als ausreichend sicher, die Be-

weisbarkeit von Online-Transaktionen

ist nicht gewährleistet.

Trotzdem bietet Mannesmann Dema-

tic mittlerweile das neue Getriebemoto-

renprogramm via E-Commerce an (Bild

4). Der erstmals vor zwei Jahren prä-

sentierte Drive-Designer, ein Auswahl-

und Projektierungsprogramm für Kon-

struktion und Einkauf – es wurden bis-

her mehr als 10 000 CD-ROM angefor-

Diese neuen Kommunikationsmittel

beim Kunden eröffnen dem Hersteller

und dem Verkäufer allgemein nicht nur

eine Ausweitung seiner Absatzmärkte,

sondern setzen zugleich eine dem

schnelleren Bestellverfahren adäquate

Auslieferung voraus: Was der Besteller

mit einem „Click“ bestellt, will er auch

schnellstens erhalten. Hierfür ist in den

Unternehmen eine umfangreiche Logi-

stik-Infrastruktur zu schaffen, von Sor-

tier-, Kommissionier- und Identifikati-

onssystemen bis hin zu einer umwelt-

verträglichen City-Logistik.

Größerer Versendebedarfan Katalogen und Broschüren

Als direkte Folge des Surfens im In-

ternet entsteht darüber hinaus ein

größerer Versendebedarf an Katalogen

und Broschüren, den sogenannten

Flats. In der Tat vollzieht sich im Markt

der jährlich 500 Mrd. Briefsendungen

ein tiefgreifender Strukturwandel. Der

Anteil der traditionellen Briefsendun-

gen wird zugunsten dieser Flats abneh-

men. Weltweit werden daher neue Ver-

vice vor und nach dem Kauf bei den ein-

gesetzten Planungs- und Kommunika-

tionsmitteln gerecht werden. Zum an-

deren muss es seine Produktpalette auf

die Anforderungen seiner Kunden im

Hinblick auf deren eigene Kunden er-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 25

Bild 4: Das Unternehmen geht zum Kun-

den: Berechnung, Projektierung und

Bestellung von Getriebemotoren via

Internet.

Bild

er: M

anne

sman

n D

emat

ic

teilzentren für Post und Pakete erfor-

derlich, in die alle Systeme – von der

Briefsortierung und -verfolgung bis hin

zur Gangfolgesortierung für den Zu-

steller – voll integriert sind.

Gleichzeitig wirkt sich die Privatisie-

rung von Post- und Paketdiensten in ei-

nem verschärften Wettbewerb unter

den Anbietern aus. Bessere Leistungen

für den Verbraucher wie Schnelligkeit,

Zuverlässigkeit und Komfort sind nur

durch optimierte Logistik zu erreichen.

Die Kurier-, Express- und Paketdienst-

leister (KEP) gelten immer noch weltweit

als einer der größten Wachstumsmärk-

te. Allein in Deutschland nähert sich

das Marktvolumen der 30-Milliarden-

Grenze; es soll im Jahr 2000 um weite-

re 30% wachsen. Demnach wird dieser

Bereich seine Vorreiterstellung bezogen

auf Logistiknetzwerke halten.

Die Bewältigung der anstehenden

Aufgaben fordert ein Fördertechnikun-

ternehmen zweifach heraus. Zum einen

muss es als Unternehmen den Anfor-

derungen seiner Kunden in Hinblick

auf Lieferzeiten und angebotenen Ser-

MATERIALFLUSS 2000

weitern und innovative Lösungen bie-

ten.

Weil andererseits der Anteil der In-

formationstechnologie an vielen Logi-

stiksystemen mittlerweile auf weit

mehr als 30% gestiegen ist, wird in Zu-

kunft primär der Hersteller gut platziert

sein, der Automation und Systeminte-

gration über alle Steuerungsebenen –

sozusagen von der einfachen Licht-

schranke bis zum Warenwirtschaftssy-

stem – beherrscht, also Mechanik und

Logistiksoftware optimal zu einem

System integriert.

In diesem Zusammenhang kommt

der Informationstechnologie ein hoher

Stellenwert zu: Ein Unternehmen muss

in der Lage sein, sämtliche Geschäfts-

prozesse digital abzubilden, zu über-

wachen und zu steuern. Dazu müssen

die entsprechenden Daten aller an der

Wertschöpfungskette Beteiligten und

der Kunden auf elektronischem Wege

vernetzt und online abgerufen werden

können. Nur so werden die Unterneh-

men nachhaltig ihre Wettbewerbsfähig-

keit sichern können. MM

Das Fraunhofer-Institut

für Materialfluss und Lo-

gistik in Dortmund be-

schäftigt sich permanent mit der Frage,

welche Veränderungen in den Wert-

schöpfungsketten, in Handelsprozes-

sen und in der Logistikdienstleistung

sich auf die technischen Systeme, die

Optimierungsmöglichkeiten und die

Steuerungssysteme auswirken kön-

nen. Umgekehrt wirken sich die neuen

technischen Entwicklungen auch auf

die Strukturen der Unternehmen (Auf-

bau- und Ablaufstrukturen) aus und

fordern Anpassungsprozesse, die mit

entsprechenden Methoden eingeleitet

und in neue Systeme umgesetzt werden

müssen.

Für ein Fraunhofer-Institut ist es von

entscheidender Bedeutung, diese Ent-

wicklungen vorauszusehen und ent-

sprechende Wissenschaftler mit vorbe-

reitenden Arbeiten zu betrauen oder

notwendige Personalressourcen aufzu-

bauen. In der heutigen Zeit wird diese

Aufgabe zunehmend schwieriger, weil

die Veränderungsgeschwindigkeiten

und die Dynamik der Umwelt eines

Logistik-Forschungsinstitutes so groß

geworden sind, dass kaum ein Pla-

nungsvorlauf so genutzt werden kann,

wie es die wissenschaftliche Sorgfalt

fordert.

fassen. Dies hat Wildemann [1] getan,

indem er die Veränderung des Stellen-

wertes der Logistik in der Unterneh-

mensführung und –organisation be-

leuchtete. Das IML hat sich erlaubt, die-

sem Ergebnis (vier Phasen) eine fünfte

zur Zeit erkennbare Entwicklungspha-

se hinzuzufügen und die Aufgabenstel-

lung der Logistik neu zu formulieren:

„Beherrschung von Austauschprozes-

sen an Material und Informationen in

Kunde-Lieferant-Beziehungsnetzwerk-

en“.

Gestaltungszielmuss definiert werden

Die Gestaltungsaufgabe der Logistik

wird zwar unternehmensintern auch

neuen Grundsätzen unterworfen sein

Mit nachfolgenden Darstellungen

wird kein Ergebnis vorgestellt, das mit

wissenschaftlichen Methoden erarbei-

tet wurde, sondern ein Ausblick, der auf

Erfahrungen aus vielfältigen Projekten

mit der Industrie fußt, sich aus diversen

Forschungsprojekten mit Teilergebnis-

sen versorgt und letztlich eine subjekti-

ve Sammlung der aus vielen Diskussio-

nen gewonnenen Einschätzungen dar-

stellt. Es soll auch eine weiterführende

Diskussion angestoßen werden, um auf

diese Weise mehr Sicherheiten in der

Einschätzung der zukünftigen Fragen

an die Wissenschaft zu gewinnen.

Will man einen Blick in die zukünfti-

ge Entwicklung der Logistik wagen,

kann es sinnvoll sein, sich mit den Ent-

wicklungen der Vergangenheit zu be-

28 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Zukünftige Vernetzungsaufgabenbestimmen Entwicklung der LogistikDie Gestaltungsaufgabe der Lo-

gistik wird eine überragende Be-

deutung in der unternehmens-

übergreifenden Gestaltung von

Wertschöpfungsnetzen finden.

Verschiedene Veränderungen in

Gesellschaft, Wirtschaft und

Technologie werden einen nach-

haltigen Einfluss auf logistische

Prozesse haben. Damit die Un-

ternehmen die Logistiksysteme

effizient gestalten können, wird

die Integrationsplattform Logi-

stik geschaffen.

AXEL KUHN

Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn ist Leiter des Fraunhofer-

Instituts für Materialfluss und Logistik Dort-

mund (Fraunhofer IML) sowie des Lehrstuhls für

Fabrikorganisation der Universität Dortmund in

44227 Dortmund, Tel. (02 31) 97 43-1 30, Fax

(02 31) 97 43-2 34.

(Prozessorientierung, Kundenorientie-

rung), aber vor allem eine neue, überra-

gende Bedeutung in der unterneh-

mensübergreifenden Gestaltung von

Wertschöpfungsnetzen finden. Wenn

man eine Gestaltungsaufgabe identifi-

ziert hat, muss man auch das Gestal-

tungsziel definieren. Neben den klassi-

schen Unternehmenszielen erscheint

folgende Zieldefinition zukünftiger Lo-

gistiklösungen als die plausibelste: Das

Ziel der Logistikentwicklung im Unter-

nehmen ist auf die Mobilisierung der

Erfolgsfaktoren Servicezeit, Service-

treue und Änderungsflexibilität ausge-

richtet. Diese Definition und sogenann-

te „Veränderungstreiber“ sind Ergeb-

nisse eines Arbeitskreises, der sich im

Auftrag der Bundesregierung 1998 mit

dem Forschungsbedarf der Logistik be-

fasst hat. Ein Ergebniskurzbericht und

Informationen über die Zusammenset-

zung dieses Arbeitskreises können

beim IML abgefordert werden.

Aufgaben und Zielsetzung einer Ent-

wicklung werfen sofort die Frage da-

nach auf, welche Veränderungen in Ge-

sellschaft, Wirtschaft und Technologie

einen nachhaltigen Einfluss auf unter-

nehmensinterne und -übergreifende

logistische Prozesse ausüben werden.

Diese Einflüsse wurden mit Verände-

rungstreiber bezeichnet [2]:

c Globalisierung versus Regionalisie-

rung: Die Globalisierung von Märkten

und die gleichzeitig zu beobachtenden

Regionalisierungsbestrebungen erfor-

dern neue Organisationsformen, die

aufgrund neuer Schnittstellen stärker

als bisher prozessorientiert ausgerich-

tet sein müssen.

c Kundenorientierung: Das Kunden-

verhalten verlangt individualisierte Pro-

dukte mit hohem Servicegrad. Die dazu

notwendigen kurzen Reaktionszeiten

in Produktionsnetzen verlangen nach

Methoden, um die Planung und den

Betrieb derartiger Netze effizienter zu

realisieren und zu betreiben.

c Kooperation, Dienstleistungsorien-

tierung. Die Zukunft gehört Koopera-

tionen in dynamischen Wertschöp-

fungspartnerschaften. Die Prozessver-

schmelzung und -auflösung zwischen

Allianzpartnern verlangt nach Model-

len und Methoden zur Beherrschung

der neuen Aufbau- und Ablauforgani-

sationen.

c Informations- und Kommunikati-

onstechnologien: Kooperation in wan-

delbaren Logistiknetzen setzt kompa-

tible intelligente Schnittstellen voraus.

Die Informationstechnologie der Logi-

stik wird verstärkt als Träger von Ge-

schäftsprozessabwicklungen Einsatz

finden. Dabei müssen zur Akzeptanz-

steigerung eine intuitive Bedienbarkeit,

die Verarbeitung unsicheren Prozess-

wissens und die Nachvollziehbarkeit

der Ergebnisse gewährleistet sein.

c Ressourcenverfügbarkeit: Die ab-

nehmende Verfügbarkeit von Ressour-

cen bestimmt maßgeblich die Logi-

stikstrategien und forciert damit die Bil-

dung geschlossener Kreisläufe in Pro-

duktionsverbünden sowie die Integrati-

on ökonomischer und ökologischer Be-

wertungsmaßstäbe, was zu einer wei-

tergehenden Dematerialisierung der

Logistik führt (Bestände/Materialfluss

durch Informationen ersetzen).

Veränderungstreiberwirken in zwei Richtungen

Die Veränderungstreiber wirken in

zwei Richtungen. Einerseits offenbaren

sie eine zu erwartende Entwicklung, die

einen nachhaltigen Einfluss auf die Lei-

stungsfähigkeit der Logistik in einem

marktorientierten Anforderungsprofil

ausübt (zum Beispiel Anforderungen,

die durch globales Wirtschaften an die

Logistik gestellt werden). Andererseits

dienen Veränderungstreiber aber auch

als Motor, mit dem die Entwicklung in

bestimmten Bereichen erst eine logisti-

sche Leistungsfähigkeit erreicht (zum

Beispiel Entwicklungen der I&K-Tech-

nologie, die neue Verfahren und Instru-

mente für die operative Logistik ermög-

lichen).

Wenn Unternehmen den Nutzen der

zukünftig veränderten Rahmenbedin-

gungen, Leistungen und Möglichkeiten

voll erschließen wollen, müssen sie ei-

ne Fülle von Wissen bündeln und die

Ergebnisse vieler Wissensdisziplinen

akquirieren. Dies wird nur durch neue

Formen der Kooperation beispielsweise

in Form von Wertschöpfungspartner-

schaften und durch eine geeignete Do-

kumentation und Kommunikation der

Ergebnisse einer solchen Zusammen-

arbeit möglich sein. Die Fähigkeit, kurz-

fristig Kooperationen einzugehen, wird

derzeit aber durch verschiedene Fakto-

ren behindert. Einerseits hemmen un-

terschiedliche Vorgehensweisen im

Rahmen der Auftragsabwicklung und

unterschiedliche Methoden der Logi-

stik bei den Unternehmen die Schaf-

fung von Transparenz, Effizienz und

Vertrauen in der überbetrieblichen Ge-

schäftsprozessabwicklung. Auf der an-

deren Seite stellen die unterschiedli-

chen DV-Systeme bei den potentiellen

Partnern eine Hürde für eine reibungs-

lose Kooperation dar.

Unternehmenskooperationenwerden unterstützt

Weil weder die Methoden noch die

Systeme global standardisiert werden

können, müssen Plattformen geschaf-

fen werden, die Kooperationen unter-

stützen und es gerade kleinen und mitt-

leren Unternehmen ermöglichen, ohne

größere Koordinations- und Kostenauf-

wände leichter mit einem oder mehre-

ren Partnern zu kooperieren.

Unterstellt man einmal, dass die Ver-

änderungstreiber richtig und vollstän-

dig erfasst wurden, dann müssten fol-

gende Handlungsbausteine die Ent-

wicklungsaufgaben der Logistik benen-

nen, mit denen die Unternehmen sich

heute zu befassen haben:

c Finanzlogistik: Kooperationen vor

dem Hintergrund der Globalisierung

verlangen nach Organisationsformen

und unterstützenden Systemen, die

stärker als bislang multinationale

Randbedingungen und damit einherge-

hende finanzwirtschaftliche Kriterien

berücksichtigen.

c Prozesslogistik: Geschäftsprozesse

müssen Unternehmensgrenzen häufi-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 29

MATERIALFLUSS 2000

Bild

: Ble

iche

rt

Geeignete

Fördermittel

tragen dazu

bei, dass die

Logistik ihre

Aufgaben

erfüllen kann.

ger „überwinden“, die Grenzen zwi-

schen inner- und überbetrieblicher Lo-

gistik werden fließend. Eine neue Pro-

zesslogistik muss auch den zunehmen-

den Wandel, die Prozessspaltung, -ver-

schmelzung und Prozesssynchronisati-

on, effizient unterstützen. Dabei spielt

auch die Qualifikation und Motivation

von Mitarbeitern eine herausragende

Rolle.

c Veränderungsmanagement: Metho-

den eines Veränderungsmanagements

müssen dafür Sorge tragen, dass ein

Unternehmensverbund eine flexible

Produktion und „intelligente Produkte“

auf die sich ändernden, individuellen

Kundenanforderungen anpassen

kann. Dafür sind geeignete „Frühwarn-

systeme“ (Monitoring und Controlling)

erforderlich, um den Veränderungsbe-

darf rechtzeitig zu erkennen.

c Bedarfsmanagement: Die zuneh-

mende Variantenvielfalt muss mit einer

Individualisierung möglichst nahe

beim Kunden in der Produktion und Lo-

gistik aufgefangen werden. Dazu wer-

den bessere Prognoseverfahren zur

Bedarfsabschätzung in dynamischen

Produktionsnetzen benötigt. Ein neuar-

tiges Marketing muss Beiträge zur Be-

darfsfinanzierung leisten.

c Partnerauswahl, Verbundentwick-

lung und -betrieb: Für eine effiziente Ko-

operation in Wertschöpfungspartner-

c „Intelligente Systeme“: Die Bearbei-

tung hochkomplexer Aufgabenstellun-

gen kann nur durch sogenannte Assi-

stenzsysteme unterstützt werden, die

die Bedürfnisse der Anwender und eine

intuitive Nutzung vereinen sowie vor al-

lem im Umfeld vernetzter Systeme mit

unsicherem und unvollständigem Wis-

sen umgehen können (Übergang von

determiniertem zu entdeterminiertem

Verhalten).

c Wiederverwendbarkeit und Harmo-

nisierung:: Verfahren und Methoden,

die in Softwaresystemen genutzt wer-

den, müssen aufwandsarm wiederver-

wendbar sein und sich trotz Standardi-

sierung an geänderte Rahmenbedin-

gungen anpassen lassen.

c Leitbilder der Natur als Innovations-

raum für die Logistik: Die Integration

ökonomischer und ökologischer Wert-

maßstäbe muss zu Steuerungsmetho-

den führen, die eine Selbstoptimierung

in vernetzen Kreisläufen ermöglicht.

Diese Methoden können sich an den

Leitbildern aus der Natur orientieren

oder beispielsweise das Verursacher-

prinzip als Bewertungsgrundlage für

eine nachhaltige Logistik verwenden.

Allgemeiner Zugriffauf Werkzeuge und Dienste

Als sich das IML und weitere Partner

mit der Frage beschäftigten, wie man

ein solch riesiges Entwicklungspro-

gramm überhaupt organisieren oder

die an vielen Forschungs- und Ent-

wicklungsstandorten zu entwickeln-

den Teilergebnisse sinnvoll zu einem

nutzbaren Instrumentarium zusam-

menführen und wie man schließlich

den Einsatz dieser Ergebnisse in der

Wirtschaft fördern kann, wurde die Idee

entwickelt, eine Integrationsplattform

Logistik (IPL) zu schaffen, einen allge-

meinen Zugriff auf Wissen, Werkzeuge

und Dienste.

Bei diesem Projekt handelt es sich

um eine vom BMBF geförderte soge-

nannte „vordringliche Aktion Integrati-

onsplattform Logistik“, bei der unter

Leitung des Fraunhofer IML (Prof.

Kuhn) das Institut für Fabrikanlagen

(Prof. Wiendahl), das Institut für See-

verkehrswirtschaft und Logistik (Prof.

Speidel), der Lehrstuhl für industrielle

Informationstechnik der BTU Cottbus

(Prof. Scholz-Reiter), das Institut für

Technologie und Management der TU

Berlin (Prof. Baumgarten) und die

Daimler-Chrysler AG (Dr. Urban) mit-

wirken. Mit der CSC Ploenzke AG ist seit

Mitte 1999 ein Partner gefunden wor-

den, der nach Ablauf des geförderten

Vorhabens die IPL zur Marktreife brin-

schaften sind Vertrauen, Transparenz

der Prozesse und partizipative Prozess-

strukturen notwendig. Die Planung,

Entwicklung und der Betrieb dieser

Partnerschaften verlangen nach Me-

thoden und Instrumenten, die diese

Kriterien erfüllen helfen.

c Mehrwert durch erweiterte Dienste:

In derartigen Partnerschaften erwächst

eine neue Dienstleistungsmentalität.

Neue Aufgaben und Rollen sind in die-

sen Produktionsnetzen zu definieren

(zum Beispiel Makler- und Koordinati-

onsaufgaben). Dazu muss das bisheri-

ge interne Controlling um das Aufzei-

gen und Bewerten des Mehrwertnut-

zens dieser erweiterten Dienste ausge-

dehnt werden.

c Vernetzung: Die zunehmende Ver-

netzung in Transport- und Produkti-

onsverbünden verlangt eine zugrunde

liegende Infrastruktur und Vernetzung

auf Basis geeigneter Informations- und

Kommunikationstechnologien, die ei-

nerseits hinreichende (und kompatible)

Zugriffsmöglichkeiten bereitstellen,

aber andererseits auch durch Kapse-

lung und Filtermechanismen die Sen-

sibilität unternehmensinterner Daten

gegenüber Dritten berücksichtigen.

Das Transportgut kann diese Infra-

struktur aktiv unterstützen, indem es

selbst zum Träger von ausgewählten

Informationen wird.

30 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

instrumentellesLogistikverständnis

Logistik alsUnternehmens-funktion

Logistik als institu-tionelles Konzept

Logistik als Manage-mentkonzept

Logistik fürNetzwerke

Zeit

Zie

lerr

eich

ung

Phase 1

Phase 2

Phase 3

Phase 4

Phase 5

Beherrschen der Austauschbeziehungen und -prozesse an

Material und Information zwischen Kunden und Lieferanten (nach [1],

Phasen 1 bis 4).

gen und als Betreiber diese Plattform

kommerzialisieren will.

Bei den Handlungsbausteinen han-

delt es sich oft um Aufgaben, die über-

betriebliche Kooperationen konkreter

Wertschöpfungspartnerschaften ver-

bessern sollen. Die Vision der Integra-

tionsplattform Logistik ist es, allge-

meingültige Hilfsmittel für die Entwick-

lung und den Betrieb von Logistiksy-

stemen in Unternehmensverbünden

bereitzustellen.

Mit Hilfe der IPL sollen Unternehmen

und vor allem auch kleine und mittlere

Unternehmen (KMU) Logistiksysteme

in kurzer Zeit höchst effizient gestalten,

aufbauen, betreiben, verändern und ge-

gebenenfalls auflösen können, um ne-

ben innovativen Produkten und Prozes-

sen auch eine innovative Logistik als

Wettbewerbsfaktor aufweisen zu kön-

nen. Die Logistiksysteme von Unter-

nehmen, die sich der Integrationsplatt-

von Logistiksystemen und Anlagenlie-

feranten finden über die Plattform auf-

wandsarme Zugänge zu den Betreiber-

systemen.

Die inhaltliche Struktur der IPL be-

steht dabei aus drei Säulen, die mit Hil-

fe elektronischer Medien die Anwender

unterstützen: Die erste Säule ist die In-

formationsfunktion – das Bereitstellen

von Informationen. Ziel ist es, logisti-

sches Wissen komprimiert zugänglich

zu machen. Die Nutzung erfolgt unila-

teral, die IPL stellt also einem Nutzer lo-

gistisches Wissen für unterschiedliche

Anwendungen zur Verfügung. Es um-

fasst Publikationen, Anwendungsbe-

richte sowie praktisches Erfahrungs-

wissen, Beschreibungen existierender

Lösungen, Modelle, Modellierungsme-

thoden und -algorithmen. Zum Beispiel

können die zu logistischen Fragestel-

lungen vorhandenen VDI-Richtlinien

strukturiert in der IPL hinterlegt wer-

den. Zudem können Unternehmen die

Erfolge und Erfahrungen anderer auf

die Aufgabenstellung des eigenen Be-

triebs übertragen. Der in die IPL inte-

grierte Leitfaden und die Prozessbiblio-

thek unterstützen Anwender durch ei-

ne geführte, also effiziente und zielge-

richtete Suche.

Die zweite Säule ist die Dienstefunk-

tion – das Bereitstellen von Werkzeu-

gen. Dienste können einfache Werkzeu-

ge (Algorithmen) sein, die von der IPL

heruntergeladen oder online über die

IPL genutzt werden, oder komplexe

Dienstleistungen (beispielsweise Bera-

tungen), die entsprechende Dienstlei-

ster über die IPL anbieten. Dement-

sprechend erfolgt die Nutzung teilweise

unilateral oder auch bilateral, also über

vorgegebene Schnittstellen zwischen

Anbieter und Anwender. Die geführte

Suche erleichtert die Spezifikation der

Aufgabenstellung des Anwenders und

führt damit zu einer effizienteren An-

bahnung und Vermittlung der Dienste

sowie zur Verringerung der Transakti-

onskosten zwischen Anbieter und An-

wender.

Multilaterale Nutzungder Integrationsplattform

Die dritte Säule ist die Kommunika-

tionsfunktion – das Bereitstellen von

Hilfsmitteln für den Aufbau von Kom-

munikation. Mit dieser Funktion wer-

den laufende Kooperationen unter-

stützt, indem über zuvor vereinbarte

(beispielsweise über die von der IPL vor-

gegebenen Alternativen) Schnittstellen

die Logistiksysteme verschiedener Un-

ternehmen miteinander interagieren.

Hierzu werden Werkzeuge für die Kopp-

form bedienen, sind in höherem Maße

netzwerkfähig als andere mögliche

Systeme.

Die Integrationsplattform unter-

stützt über die Bereitstellung aktuellen

logistischen Wissens einen permanen-

ten Technologietransfer zwischen For-

schung, Entwicklung, Anbietern und

Anwendern von Logistiksystemen. For-

schungs- und Entwicklungsergebnisse

sind über die Plattform direkt zugäng-

lich und einordbar.

Auch Dienstleistersind Nutznießer

Nutznießer der Plattform sind nicht

nur die produzierenden Unternehmen

mit den Potentialen einer vereinheit-

lichten Arbeitsumgebung sondern viel-

mehr noch Dienstleister, die ihre

Beiträge und Leistungen anforderungs-

gerecht in diese Plattform einbringen

beziehungsweise anbieten. Ausstatter

32 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Supply Chain Management (SCM)oder auch Logistikkettenverwaltungist ein Thema, mit dem sich immermehr Unternehmen auseinander set-zen müssen. Das war Anlass für dasFraunhofer-Institut für Materialflussund Logistik (IML) in Dortmund, dasFraunhofer-Institut für Produktions-technik und Automatisierung (IPA) inStuttgart und das Betriebswirtschaft-liche Institut der EidgenössischenTechnischen Hochschule in Zürich,das Supply Chain Management Com-petence & Transfer Center (scm-CTC)als Gemeinschaftsunternehmen zugründen. Ziele sind die Entwicklungund Umsetzung innovativer SCM-Lösungen sowie die Unterstützungvon Unternehmen im Umgang mitdiesem Thema.

Seine Unterstützung bietet bei-spielsweise auch das MainfränkischeElectronic Commerce Kompetenz-zentrum (Meck) in Würzburg an.Dort fand in der IHK Würzburg-Schweinfurt am 23. November 1999die Tagung „Supply Chain Manage-ment – Intelligente Logistik am Bei-spiel der Automobilindustrie“ statt.Mit insgesamt über 50 Teilnehmernbei widrigen Wetterverhältnissenwurde die Tagung nach Meinung

des Veranstalters ein voller Erfolg.Mit führenden Vertretern der Auto-mobilindustrie und Modullieferantenwurde mit dem Fachpublikum dasPro und Kontra von Supply ChainManagement diskutiert. Den einlei-tenden Vortrag hielt Prof. Dr. RainerThome vom Lehrstuhl für Betriebs-wirtschaftslehre und Wirtschaftsin-formatik der Universität Würzburg.Er ist seit vielen Jahren für sein Enga-gement im Bereich der Standardsoft-ware SAP R/3, von Mulitimedia, E-Commerce und Logistik bekannt.Thome richtete seinen Blick auf dieGeschäftsprozesse in Unternehmenund zeigte Lösungsansätze durchXML (Extended Markup Language)und semantische Integration auf. DerHandel im Internet kann zu erhebli-chen Einsparungen führen. Doch esgibt auch Wermutstropfen. Wennder gesamte Ablauf mit Hilfe heuti-ger Technologie optimiert wird, wer-den in Deutschland 6,7 Mio. Arbeits-plätze nicht mehr gebraucht, sagteThome in der seinem Vortrag folgen-den Diskussion. Ihm folgten weitereReferenten, denen die Teilnehmermit großem Interesse zuhörten. DerVeranstalter kündigte an, dass eineFortsetzung geplant ist. Tiro

Immer mehr Unternehmen wünschenInformationen über Prozessketten

SUPPLY CHAIN MANAGEMENT

lung heterogener Anwendungssysteme

bereitgehalten. Mit Hilfe dieser multila-

teralen Nutzung können Unternehmen

aktiv in Logistiknetzen agieren oder

selbst die Initiative zur Gestaltung von

Logistiknetzen ergreifen.

Die Zielgruppe für die Nutzung der

Methoden, Verfahren und Instrumente

der IPL sind vorrangig Anwender, aber

auch Dienstleister und Anbieter von Lo-

gistiksystemen. Die IPL nimmt zwar ei-

ne Informations-, Dienste- und Kom-

munikationsfunktion wahr, sie ersetzt

jedoch auf keinen Fall Dienste und Lei-

stungen oder den Wettbewerb entspre-

chender Angebote. Sie wird aber alle

damit verbundenen Geschäftsprozesse

maßgeblich vereinfachen und be-

schleunigen.

Die in der IPL realisierte Standard-

Prozessbausteinbibliothek und die da-

zugehörigen Leitfäden unterstützen

den Anwender bei der Recherche nach

gangbaren Lösungen wie auch unmit-

telbar bei der Gestaltung von Koopera-

tionen. Im März 2000 wird ein Prototyp

entwickelt sein, der die geplanten Funk-

tionalitäten demonstrieren kann. Der

nächste Schritt, der folgen soll, besteht

darin, die Plattform mit qualitativ hoch-

wertigen Wissensmodulen, mit Angebo-

ten an Hilfsmitteln und Methoden

(Werkzeuge) und mit Kooperationsdien-

sten zu füllen.

Dazu bedarf es der Beiträge vieler An-

bieter und der Nachfrage vieler Bedarfs-

träger. Nur wenn es gelingt, bezüglich

der Angebote und Nachfrage eine relati-

ve Vollständigkeit zu erreichen, wird

sich die IPL als Basis einer neuen Form

von Logistikkooperationen entwickeln

können. Dann aber werden nicht nur

Veränderungstreiber und ihre Auswir-

kungen unternehmensspezifisch ver-

folgt werden können sondern auch Lö-

sungen zu den Handlungsbausteinen

zielgerichtet integriert werden: eine

gigantische Kooperationsaufgabe, eine

Aufgabe für die Logistik!

Literatur[1] Wildemann, H.: Logistik Prozeß-Management.

München: TCW-Verlag 1997.

[2] Kuhn, A., und M. Kloth, M.: Zukunftsstrategi-

en und Veränderungstreiber der Logistik.

In: Hossner, R.: Logistik Jahrbuch 1999. Düs-

seldorf: Handelsblatt Fachverlag 1999, S.

160–165.

[3] Kuhn, A., und M. Kloth, M.(Hrsg.): Dem Trend

voraus – Wandelbare Produktionsnetze, Ta-

gungsband der Fachveranstaltung WPN am

25. 11. 97 in Dortmund. Dortmund: Fraunho-

fer IML 1997.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 33

MATERIALFLUSS 2000

Unternehmen Akooperieren

InformationDemonstrationSoftware

suchen

beschaffen

verstehen

Prozessketten-modell

Unternehmen B

Anbieter Anbieter

Hauptmodell

Untermodell

Informationen:- Leitfaden für die Modellie- rung- Definition logistischer Kenngrößen- Fallbeispiele

Über einen prozessorientierten Zugang gelangen die Anwender

an die Inhalte der Integrationsplattform Logistik.

Bild

er: V

erfa

sser

Länder, wie zum Beispiel Neuseeland,

privatisierten ihre Post auf der Grund-

lage ihrer eigenen, langfristigen Umset-

zung mit einer verminderten Rolle der

Regierung und deren Regulierungsvor-

gaben. Gegenüber der Herausforde-

rung der Privatisierung zum Ende des

Jahrhunderts wurden Postdienste in

der ganzen Welt mobil, um sich für den

kommenden Wettbewerb auf nationaler

und auf internationaler Ebene eine

gute Ausgangsposition zu verschaffen.

Diese neue Ausrichtung hatte auch

Änderungen für die Zulieferunterneh-

men wie zum Beispiel Siemens zur Fol-

ge, weil sie ebenfalls von der Entwick-

lung betroffen waren. Deren Rolle be-

stand nun darin, eng mit den Kunden

zusammenzuarbeiten, um sie in die La-

ge zu versetzen, alle betrieblichen und

technischen Anforderungen zu erfül-

len. Immer stärker trat dabei der

Wunsch nach ganzheitlichen Ansätzen

in der Automatisierung in den Vorder-

grund, und fallweise wurde die Funkti-

on als Systemintegrator oder die Pro-

jektsteuerung übernommen.

Durch die Privatisie-

rung der Postdienste ist

ein neuer Industrie- und

Dienstleistungsbereich mit veränder-

ten Vorzeichen entstanden. Im freien

Wettbewerb richten die Postdienste ih-

re Rolle, ihre strategische Position und

ihren eigentlichen Geschäftsauftrag

neu aus, um zu Wettbewerbsvorteilen

zu gelangen und letztendlich den Erfolg

zu sichern.

Vor zehn Jahren war die Welt der

Postdienste im Vergleich zu vielen an-

deren Industrien, wie zum Beispiel Te-

lekommunikation oder Datenverarbei-

tung, relativ starr. Anfang der 90er Jah-

re begann die Europäische Union mit

ihrer Arbeit am „Grünbuch“. Dies war

der Auftakt für die Aufhebung des Mo-

nopols und die Privatisierung der Post-

dienste in Westeuropa. Einige andere

34 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Postdienstleister und ihre Lieferantengewinnen in der Logistik an BedeutungTrotz der zunehmenden Bedeu-

tung des Internets werden die

Postdienste immer wichtiger.

Sie werden künftig auch als Lo-

gistikdienstleister gefragt sein.

Anhand von drei Szenarien kann

aufgezeigt werden, wohin die

Entwicklung gehen kann. Das

hat ebenfalls Auswirkungen auf

die Technologielieferanten. Sie

können dazu beitragen, die Pro-

duktivität der Postdienste zu

steigern, aber auch als Dienstan-

bieter und -leister direkt in den

Markt eintreten.

HARALD WESTERHOLT

Dr. Harald Westerholt ist Vorsitzender der Ge-

schäftsführung der Siemens Electrocom GmbH

& Co. in 78467 Konstanz, Tel. (0 75 31) 86-31 01,

Fax (0 75 31) 86-23 35, E-Mail: Harald.Wester-

[email protected], Internet: www.kst.sie-

mens.de.

Bild

: Sie

men

s

Sortierzentrum der Deutschen

Post AG: eine „Brieffabrik“ mit

modernster Lese-, Sortier- und

Fördertechnik für die maschi-

nelle Sortierung von Groß-,

Maxi- und Standardbriefen.

Eine andere Einflussgröße hat je-

doch einen enormen Aufschwung ge-

nommen, die bedeutende Auswirkun-

gen besonders auf den Briefverkehr hat.

Vor zehn Jahren war das Internet über-

haupt kein Thema. Schon heute und be-

sonders zukünftig wird es eine der

Hauptantriebskräfte für die Verände-

rungen in unserem Leben, in der Wirt-

schaft und in der Postindustrie sein.

Diese Entwicklung wird unter anderem

von entscheidenden Veränderungen

der Verbraucherwerte und -verhalten in

Gang gehalten. Die Postdienste finden

sich nun mitten in einem dynamischen,

boomenden Markt, der jetzt in der glo-

balisierten und wertorientierten „Post-

welt“ als „Postlogistik“ und Supply

Chain Management bezeichnet wird.

Neuere Studien haben ergeben, dass

die absolute Anzahl an Nachrichten im

allgemeinen Sinne deutlich ansteigt,

was vor allem auf die gesteigerte Nut-

zung des Telefons und der E-Mail

zurückzuführen ist (Bild 1). Entgegen

früheren Erwartungen wird das Volu-

men an Brief- und Kuriersendungen in

einer ähnlichen Größenordnung wie

heute fortbestehen. Die Brief- und Ku-

riersendungen werden allerdings im

Laufe der Zeit, relativ betrachtet, einen

deutlich geringeren Anteil an der Ge-

samtkommunikation ausmachen. Ein

Ergebnis des elektronischen Handels

wird sich in dem starken Wachstum der

Warensendungen, die als Päckchen

oder Paket verschickt werden, äußern.

Realistischen Schätzungen zufolge

wird der Umfang an Sendungsarten in-

nerhalb der nächsten zwanzig Jahre

zwischen 5 und 15% pro Jahr steigen.

Grundlegende Veränderungensind zu erwarten

Diese Entwicklungen werden zu

grundlegenden Veränderungen in der

Postwelt führen. Neue Geschäftsmög-

lichkeiten werden neue, qualitativ

höherwertige Dienstleistungen wie Hy-

brid Mail, Nachforschung und Lauf-

wegverfolgung von Sendungen oder fle-

xible Lieferdienste ins Leben rufen.

Dies ist ein Umbruch von einer tech-

nologischen Ausrichtung hin zu einer

funktionellen, strategisch orientierten

Ausrichtung vieler Postdienste. Genau-

so wie sich die Werte innerhalb der Post-

dienstleistungen verändern, so wird

sich auch das Verständnis für die Rolle

der Technologie verändern. Dies führt

zu einer neuen Beziehung zwischen

Käufer und Lieferant. Durch den elek-

tronischen Handel verändert sich der-

zeit der physische Versandweg, und für

die Postunternehmen öffnen sich da-

durch neue Märkte. Es bestehen si-

cherlich, und insbesondere für die Post-

unternehmen, besondere Chancen, die

per Internet angeforderten Kataloge

oder Waren zu liefern. Zusätzliche Mög-

lichkeiten ergeben sich aber auch da-

durch, dass sich die Postunternehmen

gezielt in die Supply Chain mit weiter ge-

fächerten Logistikleistungen einbrin-

gen. Es gibt viele verschiedene Alterna-

tiven, mit komplexen und flexiblen Ab-

hol- und Bearbeitungsleistungen um-

zugehen. Die Möglichkeiten, den Liefer-

service zu verbessern und zu automati-

sieren, um auf diese Weise zum Markt-

führer zu werden, sind eine besondere

Herausforderung für Postdienste.

In dem Maße, in dem sich diese neu-

en Dienstleistungen und Märkte ent-

wickeln, müssen das Postzustellverfah-

ren und jede einzelne Etappe darin

möglicherweise neu definiert werden.

Um den Zustellungsbedarf auf rentable

Weise erfüllen zu können, werden die

Postdienste einen Blick auf komplexere

und flexiblere Organisationen werfen

müssen.

Abgeleitet aus den verschiedenen

strategischen Optionen der Postdien-

ste, ergeben sich neue Aufgaben für die

Zulieferunternehmen. Dies hängt im

Wesentlichen damit zusammen, dass

sich innerhalb der nächsten zehn Jah-

re ein völlig neues Bild der sich ent-

wickelnden Postindustrie ergeben wird.

Es wird wahrscheinlich nur ein paar

wenige sehr große, international tätige

und hoch diversifizierte Postdienstor-

ganisationen geben. Diese Anbieter spe-

zialisierter Dienstleistungen werden

sehr komplex aufgebaut sein und in in-

ternationalen Netzwerken arbeiten. Ei-

ne andere Gruppe von Postdiensten

wird ihre Stärken auf regionaler Ebene

ausweiten.

Eine dritte Gruppe wird in der Indu-

strie eine neue Rolle übernehmen. Es

wird eine größere Anzahl lokaler und

spezialisierter Postorganisationen ent-

stehen, die in den städtischen Märkten

eine große Rolle spielen werden, indem

sie auf die Kunden zugeschnittene,

lokale Dienstleistungen anbieten.

An der Postindustrie werden in zehn

Jahren sicherlich viele Unternehmen

beteiligt sein, aber die Postdienste wer-

den immer noch im gleichen Grundge-

schäft tätig sein wie heute – Abholung,

Sortierung, Beförderung, Zustellung –,

jedoch mit einer anderen Geschäfts-

oder Dienstleistungsaufgabe und

Handhabung. Diese zukünftige Organi-

sation, wie auch immer sie genannt

wird, sieht sich selbst als „Anbieter von

Postdiensten aller Art“.

Jede grundlegende Postfunktion –

Abholung, Sortierung, Beförderung,

Zustellung inklusive der erforderlichen

Informationstechnik – wird als separa-

ter Geschäftsteil betrachtet, der kombi-

niert oder einzeln herausgenommen

werden kann, in Abhängigkeit von

Tätigkeitsschwerpunkt und Situation

des Postdienstes. Als Anbieter von Post-

diensten werden sie in allen Bereichen

des Handels beteiligt sein. In Anbe-

tracht ihrer derzeit existierenden, tägli-

chen Verbindung mit jedem Haushalt

werden sie ihre Position basierend auf

diesem Netzwerk sicherlich ausbauen.

Neuer Geschäftszweigentsteht in der Industrie

Eine weitere interessante Entwick-

lung ist das Entstehen eines neuen Ge-

schäftszweigs in der Industrie, nämlich

des „Anbieters für spezialisierte Dienst-

leistungen“. Natürlich gibt es einige die-

ser Subunternehmer heute schon, aber

andere werden in den Markt drängen

und eine weitaus wichtigere Rolle für

die Postdienste in der Zukunft spielen.

Es könnten kleine Unternehmen sein,

die einen lokalen Bereich sehr gut ab-

decken können. Diese Unternehmen

könnten private Töchter von Post-

dienstunternehmen sein. Denkbar ist

auch, dass die Zulieferindustrie selbst

solche Serviceunternehmen gründet.

Alle Hauptbeteiligten werden die

Dienste dieser spezialisierten Anbieter

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 35

MATERIALFLUSS 2000

Jahr

Vol

umen

E-Mail

TelexTele-gramm

Telefon

Kurier-sen-dungen

Brief-sen-dungen1850 1900 1950 2000

Bild 1: Entwicklung des Sen-

dungs- und Nachrichtenaufkom-

mens.

Postdienst

Abho-lung

Sortie-rung

Trans-port

Netz-werk

Zustel-lung

Trans-port-Dienst-leister

Bild 2:

Szenario

eins: regio-

naler Post-

dienst.

in den Bereichen nutzen, die nicht ihre

primäre Marktidentität definieren, sei

es nun beim Sortierprozess, bei der Be-

förderung, beim Informationsmanage-

ment oder sogar bei der Zustellung

selbst. Diese Entscheidung wird aus-

schließlich von den Geschäftsbelangen

diktiert und ist relativ frei von den

gegenwärtigen politischen Zwängen.

Drei beispielhafte Szenarien für Post-

dienste könnten in Zukunft anzutreffen

sein. Im Szenario eins (Bild 2) findet

man einen regionalen Postdienst. Er

verfügt über die nahezu vollständige

Kontrolle der Abholungs-, Sortierungs-

und Zustellungsfunktionen, vergibt je-

doch die Beförderung vorrangig an Sub-

unternehmer. Bei allen übrigen Funk-

tionen verhält er sich genau wie heute

und arbeitet mit den Zulieferunterneh-

men der Postindustrie zusammen wie

bisher.

Häufiges Szenariomit vielen Varianten

Das nächste Szenario (Bild 3) wird

wahrscheinlich am häufigsten anzu-

treffen sein. Es weist in der Realität un-

zählige Varianten auf, zur Verdeutli-

chung soll jedoch ein Beispiel heraus-

gegriffen werden. Die Postorganisation

selbst weist eine vertikale Verflechtung

mit ihrer eigenen Versorgungskette auf.

Während Abholung, Beförderung, Sor-

tierung und Zustellung in den Schlüs-

selmärkten immer noch von der Kern-

organisation durchgeführt werden, ist

die Organisation auch bei den qualita-

tiv höherwertigen Dienstleistungen als

Dienstleister für Auftragsabwicklung,

Lagerhaltung und Hybrid-Mail-Dienste

stark engagiert.

Im dritten Szenario (Bild 4) wird eine

sehr dezentralisierte, global orientierte

und daher komplexe Organisation agie-

ren. Dies könnte ein Anbieter von Post-

diensten sein, der sich zu einer Manage-

mentorganisation für Marketing und

Logistik entwickelt hat. Er ist darauf

spezialisiert, die Waren entsprechend

den Kundenanforderungen auf die si-

cherste, pünktlichste und kostengün-

stigste Weise von Punkt A nach Punkt B

zu befördern. Nicht alle, aber viele

Funktionen werden an Subunterneh-

mer vergeben. Das Vertragszutei-

lungsmanagement spielt also eine

Schlüsselrolle. Sicherlich werden viele

der heutigen zentralen Betriebsfunk-

tionen an eine Reihe von nahen oder

weit entfernten Subunternehmern wei-

tervergeben. Die Postorganisation

behält ihre eigenen Betriebsbereiche in

profitablen oder speziellen, imageför-

dernden Märkten bei. Es ist natürlich

dern, wenn die Postorganisationen ihre

technische Ausrichtung zugunsten ei-

ner Prozessorientierung aufgeben.

Und drittens, als natürliche Konse-

quenz der anderen Punkte, wird er als

spezialisierter Dienstanbieter und -lei-

ster direkt in den Markt eintreten. Er

wäre dann beispielsweise prädestiniert

als Lieferant für Sortierdienste und

Betreiber dieser Einrichtungen.

Grundsätzlich bedeutet dies, dass sich

die wichtigsten Postzulieferunterneh-

men noch weiter in der Postindustrie

engagieren, indem sie direkter am Risi-

ko und am Gewinn der Postdienstleister

beteiligt sind.

Dies gilt nur für einige wenige heute

existierende Postzulieferunternehmen,

die sich dem globalen Postmarkt ver-

schrieben haben. Natürlich werden vie-

le Unternehmen in der Postindustrie

aktiv sein, aber die Zahl großer, inter-

national tätiger Unternehmen im Markt

wird aufgrund der finanziellen und

technologischen Hürden für den Markt-

einstieg eingeschränkt bleiben. Die Zu-

lieferorganisationen werden sich auf

verschiedene Aktivitäten konzentrie-

ren, wie bisher auf die Lieferung der

Geräteausstattung und verstärkt auch

auf die Beratung und das Anbieten von

Serviceleistungen.

In Abhängigkeit von dem gewählten

Szenario wird jeder Kunde das Zuliefer-

unternehmen auswählen, das genaue-

stens auf seine Bedürfnisse ausgerich-

tet ist. Ein Postdienst, wie in Szenario

eins beschrieben, könnte sich die Er-

fahrung und das Fachwissen des Zulie-

ferunternehmens bei der Umsetzung

seiner Aktivitäten und seines Konzep-

tes für den Technologieeinsatz zunutze

machen, er könnte dabei jedoch die

Transportfunktion an Subunterneh-

mer vergeben.

Automatisierungsleistungenwerden umfangreich sein

Angewandt auf das Szenario zwei,

wird der Postdienst Bedarf an umfang-

reicheren Automatisierungsleistungen

des Zulieferunternehmens haben. Das

Zulieferunternehmen könnte vorzugs-

weise auch als Berater bei der Definiti-

on der strategischen Ausrichtung des

Postunternehmens fungieren.

Es könnten nicht nur Automatisie-

rungssysteme, sondern auch ausgeklü-

gelte IT-Lösungen für die Postdienste ge-

liefert werden, die jedoch weiterhin di-

rekt vom Postdienstleister eingesetzt

und betrieben werden. Außerdem könn-

te das Zulieferunternehmen in Koope-

ration mit dem Postdienst arbeiten, um

auf diese Weise spezialisierte Dienste in

leicht vorstellbar, wie zahlreich die Or-

ganisationsmöglichkeiten für dieses

Modell sind.

Die Anbieter von Postdiensten verfü-

gen nicht nur über eine starke Diversi-

fikation und einen hohen Outsourcing-

Anteil, sie sind auch in hohem Maße auf

internationaler Ebene tätig. Tatsäch-

lich könnte eine ganze Reihe dieser Or-

ganisationseinheiten für einen „aus-

ländischen“ Dienstleister stehen.

Die neuen Organisationen werden

sich ausschließlich auf die Bedürfnisse

ihrer Märkte und auf die wichtigsten

Fähigkeiten, die ihren Markterfolg be-

gründen, konzentrieren. Viele Anbieter

von Postdiensten werden auf interna-

tionaler Ebene aktiv sein. Der Trend,

Akquisitionen durchzuführen, wird

sich fortsetzen.

Drei wichtige Funktionen sind für

den Technologielieferanten kennzeich-

nend. Zunächst ist er Lieferant für fort-

schrittliche Technologien, der die Pro-

duktivität der Postdienste auf der

Grundlage moderner Technologien

steigern kann. Dies ist keine so offen-

sichtliche Entscheidung wie es auf den

ersten Blick scheint. Besonders die Fra-

ge „Welche Technologie für welchen

Markt?“ wird zu einer grundlegenden

Schlüsselfrage.

Zum zweiten wird der Technologielie-

ferant für eine bestimmte Anzahl von

marketingorientierten Postorganisatio-

nen als Berater auftreten, wenn diese

international einsatzfähige Strukturen

aufbauen wollen. Dies ist ein Bereich, in

dem die Zulieferunternehmen bereits

aktiv sind. Das Ausmaß dieser Funkti-

on wird sich aber entscheidend verän-

36 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS 2000

Dienstleister im Postbereich

traditioneller Service

erweiterter Service

Abho-lung

Sortie-rung

Trans-port

HybridMail

Auf-trags-ab-wick-lung

Lager-haltung

Netz-werk

Zustel-lung

Bild 3: Szenario zwei: Die

Postorganisation weist eine

vertikale Verflechtung mit

ihrer eigenen Versorgungs-

kette auf.

einem oder mehreren traditionell wich-

tigen Bereichen oder höherwertige

Dienste anzubieten.

Es ist vorstellbar, dass es sich für ein

Unternehmen anbietet, seinen Hinter-

grund als Technologielieferant mit sei-

ner Aktivität als Dienstleister im Be-

reich der Sortierung zu kombinieren.

Diese Art von Kooperation könnte viele

Formen annehmen, von denen einige

heute bereits existieren oder diskutiert

werden. So wird beispielsweise heute

schon ein erweiterter Support für Post-

dienste angeboten, wenn neue Systeme

in Betrieb genommen werden. Dies

könnte logischerweise auf ein umfas-

sendes Wartungsangebot für die ge-

samte Hardware und Software der Post-

dienste ausgeweitet werden. Es werden

häufig Nachrüstungen in Auftrag gege-

ben. Daraus könnte sich eine aktivere

Beteiligung an den Funktionen zur Be-

triebsüberwachung ergeben. Eine sol-

che Rolle würde die Postdienste dazu

bringen, von den Zulieferunternehmen

eine größere Risikobereitschaft zu for-

dern. Die Bedeutung von „Build-Own-

Transfer“-Modellen (schlüsselfertig er-

stelltes Projekt) oder „Build-Own-Ope-

rate“-Modellen (schlüsselfertig erstell-

tes und im Kundenauftrag betriebenes

Projekt) wächst.

Für ein Unternehmen wie Siemens

Electrocom wäre es durchaus machbar,

die Verantwortung für den Betrieb von

Sortiermaschinen in einem Brief- oder

Frachtzentrum zu übernehmen. In der

Welt der Zukunft ist vorstellbar, dass

der Technologielieferant das Manage-

ment und den Betrieb aller oder eines

Teils der Geräteausstattung in einem

Sortierzentrum übernimmt.

Die Postindustrie, der Postmarkt und

die gesamte Wirtschaft verändern sich

auf eine Art und Weise, die aufregende

Zukunftsperspektiven zu bieten hat.

Die Postdienste der Welt werden höch-

ste Produktivität fordern und deshalb

anpassungsfähigere und flexible Auto-

matisierungslösungen benötigen.

Effizienz der Kooperationwird gesteigert

Die Post und die Zulieferunterneh-

men werden in Zukunft auf eine ande-

re Art zusammenarbeiten, die nicht

mehr nur durch das bisherige Anfrage-

und Angebotsprocedere geprägt ist. Um

die Effizienz der Kooperation zwischen

Postorganisation und Zulieferunter-

nehmen zu steigern, wird eine kunden-

orientierte Kommunikation in allen

Phasen des Projekts und des Betriebs

notwendig sein. Es werden sich inter-

disziplinäre Gruppen aus Postunter-

nehmen, Regulierungsbehörden, Zu-

lieferunternehmen, Wissenschaftlern

und Beratern häufiger und mit größe-

rer Zweckausrichtung als zuvor treffen,

um die Struktur, die Planung und die

Führung zu gewährleisten – mit einem

signifikanten Anspruch, der da lautet,

wirtschaftlich, schnell, zuverlässig und

mit einem hohen Maß an Qualität alle

logistischen Dienstleistungen zu er-

bringen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 37

MATERIALFLUSS 2000Bi

lder

: Sie

men

s

Bild 4: Szenario drei: eine sehr dezentralisierte, global orientierte und

daher komplexe Organisation.

Dienstleister im Postbereich

traditioneller Service erweiterter Service

eigenerService

eigeneZentren

eigenerFuhrpark

eigenesNetzwerk

eigenerService

Abholung Sortierung Transportdienste Netzwerk-dienste

Zustelldienste

regionaleAgenten

unabhängigeSortierge-sellschaft

Spedition

Sammel-verkehr-Verlader

Postinte-grator

Postinte-grator

Postdienst-Partner

Postdienst-Partner

freierAgent

interna-tionalePartner

vertragliche Distribution

Abse

nder

Em

pfä

nger

Bochum, Antwerpen,

Eisenach und Ellesmere

Port haben eines ge-

meinsam: Hier produziert die Adam

Opel AG den aktuellen Astra, Projekt-

name T 3000. Allein in Bochum wurden

rund 1,1 Mrd. DM investiert. Die Ferti-

gungsplaner bei Opel waren sich einig:

Die europäischen Werke sollten weiter

harmonisiert werden und der optimale

Anlauf der neuen Fahrzeuge musste

natürlich gewährleistet sein. Dies ist

nur durch Standardisierung möglich.

Hierzu erarbeiteten Spezialisten des

Bosch-Geschäftsbereichs Automa-

tionstechnik gemeinsam mit Ferti-

gungsplanern von Opel die Spezifi-

kation Karosseriebau Elektrik (SKE),

die den Maschinenlieferanten als

Konstruktionsrichtlinie für den elek-

trischen Teil dient. In bezug auf die

Umsetzung der Standardisierung spiel-

te die Entwicklung von systemnaher

Software wie MMI-MADAP eine wesent-

liche Rolle. MADAP steht für Maschi-

nen/Anlagen diagnostizieren, anzeigen,

protokollieren. Diese Philosophie, wie

eine speicherprogrammierbare Steue-

rung (SPS) anhand von Schrittketten

programmiert werden kann und Anla-

gen bedient und diagnostiziert werden

sollen, wandte Opel bereits bei der

Fertigung des Omega A an. Für das neue

Projekt musste MADAP „übersetzt“

werden auf moderne PC-Technik mit

gen vom Typ CL500 an die vier Opel-

Astra-Fertigungsstätten in Europa. In

jede einzelne können vier Zentralein-

heiten gesteckt werden, so dass damit

bis zu vier SPS in einer Steuerung mög-

lich sind. Aus diesem Grund summiert

sich die Anzahl der tatsächlich einge-

setzten CPU’s auf etwa 1000. Die Zen-

traleinheiten können dabei nicht nur

parallel arbeiten, sondern gleichzeitig

auch untereinander sowie mit intelli-

genten Baugruppen in der SPS kom-

munizieren.

Diese Merkmale kommen beim

Karosseriebau für den Astra voll zum

Tragen: Die zentrale Programmierung

der SPS sowie die Kommunikation mit

der MMI-MADAP-Software erfolgt über

Profibus-FMS. Der Profibus-DP sorgt

für den Datenaustausch zwischen SPS

auf der einen Seite sowie Schweißrobo-

tern, Schweißrobotersteuerungen und

Antrieben auf der Feldebene. Nachdem

die entsprechenden Funktionen fest-

gelegt worden waren, wurden standar-

disierte Softwarebausteine entwickelt

und diese für die Anlagenlieferanten

bereitgestellt.

Darüber hinaus ist die CL500 auch

offen für den MAP-Standard, den Opel

als Protokoll zwischen Steuerungs- und

Leitebene einsetzt. Auch in diesem

dem Betriebssystem Windows. Damit

gingen Opel und Bosch gemeinsam den

Weg, bekannte Vorteile aus der in der

Bürowelt bereits etablierten PC-Tech-

nik in die industrielle Automation zu

integrieren.

Zu den generellen Vorzügen der MAD-

AP-Software zählen:

c schnelle Anpassung an maschinen-

spezifische Aufgaben,

c reduzierter Projektierungs- und Pro-

grammieraufwand durch automatisch

erzeugte Diagnose ohne zusätzliche

Programmierung in der SPS,

c kürzere Inbetriebnahmezeiten,

c einheitliche Bedienoberflächen an

allen Anlagenteilen und

c die Integration in Standard-Netz-

werke.

Datenaustauscherfolgt über Profibus

Diese Vorteile wollte sich Opel bei der

Astra-Fertigung zunutze machen.

Gleichzeitig führte das Bestreben des

Automobilbauers, möglichst viele Indu-

striestandards einzusetzen und offene

Schnittstellen zu schaffen, zur Wahl des

Profibus-DP als genormte Schnittstelle

auf der Feldbusebene.

Bosch lieferte daraufhin rund 400

speicherprogrammierbare Steuerun-

38 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

AUTOMATISIERUNG

Rund 400 standardisierte SPSsteuern den KarosserierohbauStandardisierung war das

oberste Ziel bei der Automati-

sierung der Fertigungslinien für

den Opel Astra. Dafür wurde

eine Richtlinie für Karosseriebau

und Elektrik erarbeitet und eine

systemnahe Software entwickelt.

Damit lassen sich die rund 400

speicherprogrammierbaren

Steuerungen (SPS) anhand von

Schrittketten programmieren

und es können die Anlagen be-

dient und diagnostiziert werden.

RAINER HOPPMANN

Rainer Hoppmann ist zuständig für das Bran-

chenmanagement Automobilfertigung im Ge-

schäftsbereich Automationstechnik der Robert

Bosch GmbH, 64701 Erbach, Tel. (0 60 62) 78-

6 90, Fax (0 60 62) 78-4 56.

Bild 1: Funktionsschema des Automationskonzepts: Die SPS CL500 mit maximal vier

Zentraleinheiten kommuniziert über Profibus-DP mit Schweißrobotern, -steuerungen

und Antrieben. Der Datentransfer mit der MADAP-Software und zwischen den ein-

zelnen SPS erfolgt via Profibus-FMS.

Bild 3: Die SPS ist offen für intelligen-

te Kommunikation und kann bereits

im Grundgerät vier Zentraleinheiten

enthalten.

Bild

er: B

osc

h

Bereich sorgen standardisierte Soft-

warebausteine für die Aufbereitung der

Diagnosedaten und deren Weitergabe

an den Leitrechner. Neben Fehlermel-

dungen lassen sich somit auch Prozess-

daten wie die Qualität der Schweiß-

punkte von einem Prozessrechner in

einem festgelegten Standard ablegen.

Produktion stark abhängigvon einwandfreier Vernetzung

Gemäß dem in der Spezifikation

Karosseriebau Elektrik definierten

Automationskonzept für die Ferti-

gungsanlagen wurden während der

Planung die wesentlichen Komponen-

ten festgelegt, welche die Maschinen-

lieferanten verwenden mussten. Ziel in

dieser Phase war es, die Standardsoft-

ware so stabil wie möglich zu gestalten

und die Schulung des Instandhaltungs-

personals zu optimieren.

Bei der Realisierung des Konzeptes

legte Opel besonderen Wert auf die

Konformität aller Komponenten mit

dem Profibus-Standard. Denn die Pro-

duktion ist in starkem Maße von der

einwandfreien Vernetzung im Bereich

des Profibus-DP abhängig. Alle Vorteile

dieses Bussystems können somit bei

der Astra-Fertigung bestens genutzt

werden. Dazu zählen verringerter

Installationsaufwand gegenüber her-

kömmlicher Parallelverdrahtung sowie

der Einsatz intelligenter dezentraler

Komponenten und deren Diagnose-

möglichkeit.

Nach der Erstellung der Spezifika-

tion, der Lieferung aller Steuerungen

sowie der Weiterentwicklung von MAD-

AP übernahmen Mitarbeiter der Bosch-

Automationstechnik Schulungs- und

Supportaufgaben. Die Inhalte der SKE,

der Bibel zur Realisierung von Anlagen

mit zahlreichen Details zur elektri-

schen Ausrüstung, mußten sowohl den

OEM- als auch den Opel-Mitarbeitern

vermittelt werden. Dazu gehörten

neben den von Bosch eingesetzten Kom-

ponenten, die in die SKE aufgenommen

wurden, auch weiterführende Erklä-

rungen, zum Beispiel die Kennzeich-

nung von Betriebsmitteln und ähn-

liches.

Die gründliche Schulung aller Pro-

jektbeteiligten, vor allem des Instand-

haltungspersonals bei Opel, ist von

hoher Bedeutung: Aufgrund der

umfangreichen Kenntnisse und der

Standardisierung, die identische Fer-

tigungsprozesse des gleichen Projekts

aber an unterschiedlichen Standorten

ermöglicht, können die Mitarbeiter an

allen Maschinen in allen vier Ferti-

gungsstätten eingesetzt werden.

Analog zu den Schulungen bezog sich

auch der von Bosch gebotene Service

nicht nur auf die eigenen Kompo-

nenten. Neben der Unterstützung der

Maschinenbauer hinsichtlich der SPS-

Programmierung halfen die Service-

Mitarbeiter zudem bei der Erstellung

von Anwenderprogrammen gemäß der

Spezifikation Karosseriebau Elektrik

und überprüften später die Netzwerk-

Ausführungen. Der Einsatz des

MMI-MADAP-Softwarepakets sowie der

projektbegleitende Support trugen

wesentlich dazu bei, dass die Produk-

tion in kürzester Zeit auf die geplante

Fertigungskapazität hochgefahren wer-

den konnte. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 41

Bild 2: In dieser Anlage werden die aus dem Presswerk kommenden Karosserieteile

zur Rohkarosserie zusammengesetzt. Die mechanisch komplexe Anlage muss sehr fle-

xibel sein, da alle Varianten des Modells Astra hier zusammengesetzt werden.

Bild 4: Gute Schulung und die Verwen-

dung von Standards machen es möglich,

dass Instandhalter an allen Maschinen

eingesetzt werden können.

Das IndustrieMagazin

AUTOMATISIERUNG

Das Spritzgießen von

Zweikomponententeilen

kann auf zwei verschie-

dene Arten geschehen. Zum einen wird

das Core-Back-Verfahren angewandt,

bei dem im wesentlichen durch Ver-

schieben eines Kerns die Kavität für die

zweite Komponente freigestellt wird.

Zum anderen eignet sich dazu das

Umsetzverfahren, bei dem der Vor-

spritzling (Komponente 1) in eine an-

dere Position gebracht wird. Hierzu

werden unterschiedlichste Techniken

benutzt, die sich wiederum in zwei

Gruppen einordnen lassen.

Bei der gebräuchlichsten Umsetz-

methode verbleibt der Vorspritzling auf

einem Element des Werkzeugs und

wird mit diesem bewegt. Das ist zum

Beispiel beim Einsatz eines Schie-

betischs auf der Aufspannplatte der

Maschine oder auf der Auswerferseite

des Werkzeugs der Fall. Auch können

Formkerne über eine Indexplatte

gedreht oder bei einer auswerfer-

seitigen Werkzeughälfte mittels

Drehtisch bewegt werden. Bei der

zweiten Verfahrensgruppe wird

der Vorspritzling auf den Kern des

Fertigspritzlings (Transfertechnik)

umgesetzt.

Für alle Zweikomponenten-

Verfahren stehen heute Heiß-

c Die optimale Anordnung der Kavi-

täten ermöglicht die Verwendung klei-

ner Werkzeuge.

Das Funktionsprinzip des Core-

Back-Verfahrens kann Bild 2 entnom-

men werden. Es darf allerdings nicht

unerwähnt bleiben, dass die Gesamt-

zykluszeit von den Kühlzeiten beider

Komponenten bestimmt wird. Daher ist

bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung

die größere Zykluszeit im Vergleich zur

halben Anzahl der Fertigteil-Kavitäten

des Umsetzverfahrens zu bewerten. Bei

diesen Betrachtungen muss aber auch

die größere Anzahl an Werkzeugbewe-

gungen beim Umsetzverfahren berück-

sichtigt werden.

Universeller anwendbar als das

Core-Back-Verfahren ist selbstver-

ständlich das Versetzen der Arti-

kel. Das gebräuchlichste Verfahren

ist das Drehen um die Maschinen-

achse. Dies kann mit einem Dreh-

kanalsysteme zur Verfügung. Bild 1

zeigt eine Auswahl von Zweikomponen-

ten-Teilen, die angusslos mittels Heiß-

kanaltechnik gefertigt werden. Es ist er-

kennbar, dass die dargestellten Pro-

dukte aus unterschiedlichsten Anwen-

dungsbereichen kommen.

Kühlzeiten bestimmen Zyklusbeim Core-Back-Verfahren

Das Core-Back-Verfahren zeichnet

sich prinzipiell durch eine Reihe von

Vorteilen aus und sollte deswegen

bevorzugt angewandt werden, wenn es

vom Produkt her möglich ist. Die Vor-

teile sind:

c Die zweite Werkstoffkomponente

wird schnell angespritzt. Es ergibt sich

eine günstigere Verbundfestigkeit.

c Maschinen ohne Dreheinrichtung

oder Handling sind ausreichend.

c Die zentrische Lage der Kavitäten

minimiert die erforderliche Schließ-

kraft.

Das IndustrieMagazin

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

Heißkanaltechnik erhöht Flexibilitätbeim Zweikomponenten-SpritzgießenDie Heißkanaltechnik verbessert

das Zweikomponenten-Spritzgie-

ßen. Einerseits ist mit dem Ein-

bau von Heißkanalsystemen in

Spritzgießwerkzeuge die Schmel-

zeführung variantenreicher, an-

dererseits werden Zykluszeit und

Kunststoff eingespart. In der Re-

gel sind zwei Heißkanalverteiler

installiert. Nun wurde ein Koaxial-

nadelverschluss entwickelt, mit

dem auch im Sandwichverfahren

Zweikomponenten-Spritzgieß-

teile hergestellt werden können.

PETER BRAUN

Dr. Peter Braun ist Entwicklungslei-

ter bei der Ewikon Heißkanalsyste-

me GmbH & Co. KG in 35066 Fran-

kenberg, Tel. (0 64 51) 5 01-2 52,

Fax (0 64 51) 5 01-2 04, E-Mail:

[email protected].

Heißkanalsystem in einem

hochfachigen Spritzgieß-

werkzeug zur Herstellung von

Klammerhälften im Core-

Back-Verfahren. Oft-

mals ist die Anord-

nung der Heiß-

kanaldüsen

schwierig.

42 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Bild

: Ew

iko

n

teller erfolgen, der als Bestandteil der

Maschine interpretiert werden kann,

oder die Dreheinrichtung wird indivi-

duell in das Werkzeug eingebaut (Ind-

explatte). Dabei verbleibt der Vorspritz-

ling wie beim Core-Back-Verfahren auf

einem Element des Werkzeugs. Nach-

teilig ist bei diesem Verfahren, dass die

zur Verfügung stehende Werkzeug-

fläche nicht optimal genutzt werden

und es zu stark unsymmetrischen

Auftriebskräften kommen kann.

Außer der klassischen horizontalen

Drehachse nutzt man für bestimmte

Anwendungen auch die vertikale Dreh-

achse. Das ist zum Beispiel beim Over-

moulding oder beim Herstellen speziel-

ler Einschweiß-Verschlusskappen für

Getränkekartons der Fall [1].

Das Verbleiben des Vorspritzlings auf

einem Element des Werkzeugs kann

natürlich auch bei translatorischen

Bewegungen angewandt werden (Ver-

schiebetechnik). Hierbei gelten die

gleichen Merkmale wie bei den Dreh-

bewegungen.

Flexibler ist aber die Verwendung von

Handlingsystemen. Hierbei wer-

den die Vorspritzlinge von

der ersten Spritzposition in

die nächste versetzt, ohne

dass Maschinen- oder Werk-

zeugbewegungen stattfin-

den. Das Versetzen von einer

Kavität in die nächste muss

selbstverständlich mit

der notwendigen Präzi-

sion und Überwachung

erfolgen. Außer der Syn-

chronisation des Hand-

lingsystems mit dem

Spritzzyklus sind darü-

ber hinaus keine Son-

dereinrichtungen erfor-

derlich, weder für die Spritz-

gießmaschine noch für das

Werkzeug.

Beim Core-Back-Verfah-

ren muss immer eine Situati-

on vorliegen, bei der die Ka-

vität für die zweite Komponen-

te durch einen Schieber oder

den Kern gesperrt ist, denn die

beiden Komponenten werden

zeitlich hintereinander gespritzt

(Bild 2). Damit besteht kein Kon-

flikt zwischen den beiden Schmel-

zeströmen. Ein häufiges Problem

dabei ist die Positionierung der

Heißkanaldüsen für die beiden Kom-

ponenten (Platzbedarf), insbesonde-

re wenn es sich um kleine Produkte

handelt.

Normalerweise wird für jede Kom-

ponente ein unabhängiges Verteiler-

system eingesetzt. Unter der Voraus-

setzung, dass sich beide Komponenten

im gleichen Temperaturbereich verar-

beiten lassen, wird in seltenen Fällen

ein Heißkanalblock (außenbeheizt) ver-

wendet, um Bauraum einzusparen. Rei-

chen alle Maßnahmen nicht aus, muss

für die zweite Komponente mit einem

Unterverteiler gearbeitet werden.

Eine Sonderstellung in dieser Hin-

sicht nimmt die Anwendung der Nadel-

verschlusstechnik in der Bauform Koa-

xialnadelverschlußdüsen ein. Hier wer-

den beide Komponenten an einer Stelle

angespritzt, wobei die koaxial angeord-

neten Verschlussnadeln die Schmelze-

ströme gegeneinander absperren. In

Bild 3 ist die Funktionsweise erklärt.

Bild 4 zeigt zweischalige Tassen, die in

einem Werkzeug mit einer Koaxialna-

delverschlussdüse gefertigt wurden.

Um die Wanddickenunterschiede zwi-

schen dem Boden und den Seitenwän-

den der Tasse nicht zu groß werden zu

lassen, ist der Werkzeugkern aus zwei

unabhängig steuerbaren Teilen aufge-

baut.

Zwei Heißkanalsystemebeim Versetzungsverfahren

Beim Versetzen des Vorspritzlings

werden die zwei Werkstoffkomponenten

zeitgleich eingespritzt. Weil immer eine

räumliche Trennung vorliegt, benötigt

man zwei unabhängige Heißkanalsy-

steme, die nur bezüglich der Anschluss-

düsen geometrisch abgestimmt werden

müssen. Dies hängt von der Anordnung

der Kavitäten und der vorgesehenen

Spritzaggregate ab. Die Nestanordnung

selbst muss aber auch unter Berück-

sichtigung der Heißkanalabmessun-

gen gewählt werden, weil im all-

gemeinen einzeln temperierbare Heiß-

kanalblöcke anzuordnen sind.

Um besonders kompakte Heißkanal-

anordnungen und damit auch kom-

pakte Werkzeugaufbauten zu bekom-

men, bietet sich die Verwendung innen-

beheizter Systeme an. Die thermische

Selbstisolierung dieser Systeme gestat-

tet es, dass die Schmelzeführung der

unterschiedlichen Komponenten sehr

dicht geführt werden kann, ohne dass

sich die Temperaturen signifikant ge-

genseitig beeinflussen. So lassen sich

Heizleiterabstände von 35 mm reali-

sieren. Auch das Ausführen von Heiß-

kanalverteilerplatten direkt aufeinan-

der liegend mit hindurchtauchenden

Düsen ist möglich.

Unter Mehrkomponentenanwendun-

gen sind zum Beispiel nicht nur Anord-

nungen von hintereinander liegenden

Schichtungen oder das Anspritzen von

partiellen Dichtungen zu verstehen,

sondern auch das sogenannte Sand-

wichverfahren. Hierbei wird eine Struk-

tur mit Außen-Innen-Außenschicht er-

zeugt. In [2] findet man darüber hinaus

Schichtungen mit fünf und mehr Lagen.

Die Heißkanaltechnik hat in diesem

Segment in der Vergangenheit nur in-

sofern Einzug gehalten, indem im Grun-

de nur verlängerte Maschinendüsen

verwendet wurden. Das gilt zum Bei-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 43

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

Bild 1: Formteile aus unterschiedlichen

Kunststoffen. Sie wurden unter Verwen-

dung von Heißkanalsystemen in unter-

schiedlichen Zweikomponenten-Verfah-

ren gefertigt.

Bild 2: Beim Core-Back-Verfahren wer-

den die beiden Werkstoffkomponenten

nacheinander gespritzt, wobei zunächst

die Kavität für die zweite Komponente

verschlossen ist.

a Spritzgießen einer Box (dunkelgrün), b Dichtlippen-Anspritzen an der Box (rot)

a

b

Bild 4:

Zweischalige Tassen,

die in einem Werkzeug

mit einer Koaxialnadelverschluss-

düse im Core-Back-Verfahren

spritzgegossen wurden.

Bild 5: Mit einer Koaxialnadelverschlussdüse ist es möglich, Heißkanalsyste-

me vorteilhaft beim Sandwich-Verfahren zu verwenden.

a Einspritzen der ersten Komponente (blau) für die Randschicht bei zurückgezoge-ner Zentralnadel, b Einspritzen der Kernkomponenten (gelb) bei zurückgezogenerHohlnadel, c weiteres Einspritzen der ersten Komponente bei zurückgezogenerZentralnadel, d Erhalt eines angusslosen, vollständig kerngefüllten Formteils (Düseist geschlossen)

gen, sondern bietet sich in vielen Fällen

an. Denn bei der Konzeption und

Konstruktion von Mehrkomponenten-

teilen oder der zugehörigen Werkzeuge

lässt sich aufgrund der flexiblen

Schmelzeführung die Entscheidung für

ein Heißkanalwerkzeug leicht treffen.

Dies gilt nicht nur aus technischen Ge-

sichtspunkten, sondern ganz beson-

ders auch für die wirtschaftliche Seite.

Im besonderen Maße gelten für Zwei-

komponenten-Werkzeuge die entschei-

denden Vorteile der Heißkanaltechnik:

Zykluszeitverkürzung und Werkstoff-

einsparung.

Literatur[1] N.N.: Gut gedreht – horizontaler Dreh. Plast-

verarbeiter 50 (1999) 6, S. 60–63.

[2] Kudlik, N.: Vielschichtige Coinjektion – 2K-

Verfahren für anspruchsvolle Verpackungen

mit Barriereschicht. Kunststoffberater 44

(1999) 4, S. 44–47.

[3] Jaroschek, C.: Appetit auf Sandwich? – Ge-

zielte Ausbildung von Haut- und Kernschicht

durch Monosandwich-Technik. Kunststoffe

87 (1997) 1, S. 33–35.

[4] Braun, P.: Zwei Komponenten zentral ange-

spritzt. Plastverarbeiter 49 (1998) 10, S.

144–150.

spiel für das Mono-Sandwich-Verfah-

ren [3] des Maschinenbauers Ferro-

matik-Milacron, Malterdingen, oder für

die Co-Injections-Verfahren anderer

Maschinenhersteller.

Anders ist es bei Verwendung des

Koaxialnadelverschlusses des Heißka-

nalherstellers Ewikon, Frankenberg [4].

Mit diesem System sind auch beim

Sandwichverfahren vielfachige Schich-

tungen möglich, weil Standardverteiler

mit der Koaxialnadelverschlussdüse

kombiniert werden. Die zwei Kompo-

nenten werden von den Verteilern

kommend in der Düse zusammenge-

führt und entsprechend Bild 5 über die

Nadelsteuerung in die Sandwich-

schichtung gebracht. Beim Aufbau

eines solchen Systems ist bei diesem

Verfahren allerdings zu berücksich-

tigen, dass im letzten Heißkanalab-

schnitt eine einheitliche Temperatur

vorliegt und damit beide Werkstoff-

komponenten ein gemeinsames Verar-

beitungsfenster haben müssen.

Der Einsatz der Heißkanaltechnik ist

nicht nur eine mögliche Angussvarian-

te bei Zweikomponenten-Anwendun-

44 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

Bild 3: Mit einer Koaxialnadelver-

schlussdüse werden beide Werk-

stoffkomponenten an einer Stelle

in die Kavität gespritzt.

a Einspritzen der ersten Komponente(gelb) bei geöffneter äußerer Nadel, b Hinterspritzen der zweiten Kom-ponente (blau) bei geöffneter innererNadel und vergrößerter Kavität, c Schließen der inneren Nadel

Bild

er: E

wik

on

a

c

b

a b

c d

Die vorliegende Doku-

mentation befaßt sich

mit neuen Drehkolben-

(Rotationskolben-)maschinen, kurz

DKM genannt, bei denen die Drehkol-

benform von Epi- und Hypozykloiden

abgeleitet (Bild 1) und dessen Dicht-

elemente (Dichtrollen) im feststehen-

den Gehäuse untergebracht sind[1].

In Bild 2 ist eine dreispitzige (drei-

bogige) Hypozykloide HZ3 darge-

stellt, die nach dem 1. BG dadurch

entsteht, wenn man einen beliebi-

gen Punkt P auf dem Rollkreis RK

mit dem Radius r betrachtet, der

sich innen am Festkreis FK mit

dem Radius 3r abrollt. Nach ei-

nem beliebigen Abrollwinkel αhat sich der Mittelpunkt des Roll-

kreises von MRKO

nach MRK1 und

die Gerade P0 MRKO nach P1 MRK1

bewegt, wobei der Drehwinkel

dieser Geraden β = 2α beträgt.

Pl ist somit ein Punkt der HZ3.

Diese HZ3 entsteht aber

auch nach dem 3. BG durch

den einen Endpunkt P einer Ge-

sind. Als Beweis dient das Parallelo-

gramm MHZ3 MRK1 P1 E1, wobei der Win-

kel β = –2α ist.

Nach zwei vollen Umdrehungen des

Exzenterpunktes E um den Mittelpunkt

MHZ3 hat sich die Gerade P E, von der Aus-

gangslage P0E0 ausgehend, einmal ge-

raden P E mit der Länge l = 2r, wenn der

andere Endpunkt E auf einem Exzen-

terkreis EK mit dem Radius e = r so ge-

führt wird, dass die Drehgeschwindig-

keit dieser Geraden halb so groß ist wie

diedes Exzenterpunktes E (α = 0,5β)und

die Drehrichtungen entgegengesetzt

Das IndustrieMagazin

ENERGIETECHNIK

Drehkolbenmaschinenauf Basis von Epi- und Hypozykloidenmit Rollenelementen als DichtungDie bisher bekannten Drehkol-

benmaschinen haben den

großen Nachteil, daß die Dicht-

elemente vorzugsweise im Dreh-

kolben untergebracht sind, wo-

durch hohe Fliehkräfte und so-

mit auch hohe Reibverluste ent-

stehen. Deshalb werden andere

Drehkolbenformen entwickelt,

die diese Nachteile nicht aufwei-

sen.

ERNST JURASCHKA

Dipl.-Ing. (FH) Ernst Juraschka ist Leiter des

Ingenieurbüros für Drehkolben-Technik in

Renningen, Tel. und Fax (0 71 59) 52 44.

Hubkolbenmotoren dominieren nach wie

vor die Motorentechnik, obwohl es im-

mer wieder neue Ansätze für Dreh-

kolbenmotoren gibt. Grundlage für die-

ses Drehkolbenkonzept, dass sich auch

für Pumpen und Verdichter eignet, sind

Epi- und Hypozykloide.

46 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Bild: MM-Archiv

dreht und der Endpunkt P dabei eine

vollständige, dreibogige Hypozykloide

mit den drei Spitzen S1, S2 und S3 er-

zeugt. Verlängert man die Gerade P0 E0

um das Doppelte bis G2, so entspricht

diese Gerade der zweispitzigen HZ2 mit

der Länge g = 4r (Bild 6) und teilt die HZ3

in zwei gleich große Flächen. Wird die-

se Gerade mit ihrem Halbierungspunkt

E auf dem Exzenterkreis EK mit dem Ra-

diusr=e um den Mittelpunkt MHZ3 so ge-

führt, dass ihre Drehgeschwindigkeit δnur die Hälfte der des Exzenterpunktes

E beträgt und die Drehrichtungen ent-

gegengesetzt sind (δ= 0,5γ), so berühren

die beiden Endpunkte Gl und G2 der

HZ2 immer die Mantellinie der HZ3.

Hypozykloide konstruierennach drittem Bildungsgesetz

In Bild 2 ist im Punkt E1 eine zweite

Gerade HZ2’ eingezeichnet, wobei der

Drehwinkel γ des Exzenterpunktes E

gleich dem gezeichneten Winkel β der

feststehenden HZ3 beträgt. Die HZ2’ hat

sich dabei in entgegengesetzter Rich-

tung um den Winkel δ gedreht, der den

gleichen Wert wie α hat. Somit ist der

vorher nach dem 3. BG beschriebene

Punkt Pl der feststehenden HZ3 gleich

dem Endpunkt G1’ der drehenden HZ2’

und ihr zweiter Endpunkt G2’ gleich

dem Punkt P2. Außerdem berührt die Ge-

rade HZ2’ im Punkt B die HZ3, sie ist al-

so eine Tangente und teilt somit die Ge-

samtfläche in drei Teilflächen.

In Bild 3 ist eine vierspitzige (vierbo-

gige) Hypozykloide HZ4 dargestellt, die

nach dem 1. BG dadurch entsteht, wenn

man einen beliebigen Punkt P auf dem

Rollkreis RK mit dem Radius r betrach-

tet, der sich innen am Festkreis FK mit

dem Radius 4r abrollt. Nach einem be-

liebigen Abrollwinkel α hat sich der Mit-

telpunkt des Rollkreises von MRKO nach

MRK1 und die Gerade P0 MRKO nach P1 MRK1

bewegt, wobei der Abrollwinkel dieser

Geraden β = 3α beträgt. P1 ist somit ein

Punkt der HZ4.

Diese HZ4 entsteht aber auch nach

dem 3. BG durch den einen Endpunkt

P einer Geraden P E mit der Länge l = 3r,

wenn der andere Endpunkt E auf einem

Exzenterkreis EK mit dem Radius r = e

so geführt wird, dass die Drehge-

schwindigkeit dieser Geraden genau

ein Drittel so groß ist wie die des Ex-

zenterpunktes E und die Drehrichtun-

gen entgegengesetzt sind. Als Beweis

dient das Parallelogramm MEZ4 MRK1 P1

E1,wobei der Winkel β = –3α ist.

Nach einer vollen Umdrehung (360°)

erreicht der Exzenterpunkt E1 wieder

die gleiche Lage, wobei die Gerade E1 P1

sich nur um ein Drittel (α = 120°) in die

entgegengesetzte Drehrichtung weiter

gedreht und die Lage E1 P2 erreicht hat.

P2 ist somit auch ein Punkt der EZ4.

Nach drei vollen Umdrehungen des Ex-

zenterpunktes E hat die Gerade wieder

die Ausgangslage E1P1 erreicht, wobei

der Punkt P eine vollständige vierbogige

Hypozykloide mit den vier Spitzen Sl1,

Sl2, Sl3 und Sl4 gebildet hat.

Dreispitzige Hypozykloidein vierspitzige einlegen

Wird nun die dreispitzige Hypozyklo-

ide HZ3 in die vierspitzige HZ4 eingelegt

(Punkt-Strich-Linie) und mit ihrem Mit-

telpunkt MHZ3 auf dem Exzenterkreis EK

mit dem Radius r = e um den Mittel-

punkt MHZ4 so geführt, dass ihre Dreh-

geschwindigkeit δ nur ein Drittel des

Exzenterpunktes E beträgt und die

Drehrichtungen entgegengesetzt sind,

so berühren die drei Spitzen S1, S2 und

S3 der HZ3 immer die Mantellinie der

HZ4.

In Bild 8 ist eine zweite HZ3’ (gestri-

chelte Linie) um den Exzenterpunkt E1

eingezeichnet, wobei der Drehwinkel γdes Exzenterpunktes E gleich dem ge-

zeichneten Winkel β der feststehenden

HZ4 beträgt. Die HZ3’ hat sich dabei in

entgegengesetzter Richtung um den

Winkel δ gedreht, der den gleichen Wert

wie α hat. Somit ist der vorher nach dem

3. BG beschriebene Punkt P1l der EZ4

gleich der Spitze S1’ der drehenden

HZ3’. Das Gleiche gilt für die Punkte P2

und P3, wobei P2 = S2’ und P3 = S3’ ist.

Außerdem berührt die innenliegende

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 47

ENERGIETECHNIK

MHZ2

MRK1

P1

RK0

P0 = G1

E1E0 = MRK0

G2

HZ2RK1

FKEK

l = r

l = r

2r

α

β

2rr = e

g = 4r

αϑ

βα

= 2γϑ

= 2

FK

RK

HZ3

EK

HZ2

S2

MRK0

MRK1

HZ2'

P2 = G2'

RK1

P0 =S1=G1

P1 = G1'

E1

E0

S3B

r l = 2rl = 2r r = e

3r

l = 2r

l = 2r

g = 4r = 4e

Bild 1:

Zweibogige Hypo-

zykloide HZ2 nach

dem ersten

Bildungsgesetz.

Bild 2:

Dreibogige Hypo-

zykloide nach

dem ersten Bil-

dungsgesetz.

legt werden, wenn sie die gleiche Ex-

zentrizität e haben, die Drehrichtungen

entgegengesetzt sind, das Drehge-

schwindigkeitsverhältnis γ= (n – 1) δ ist.

So kann zum Beispiel die in Bild 3 be-

schriebene HZ4 in eine HZ5 mit gleicher

Exzentrizität e eingelegt werden, wobei

die Drehrichtungen wie vorher be-

schrieben entgegengesetzt sind und die

Drehgeschwindigkeit γ des Exzenters

viermal so groß wie die der drehenden

HZ4 sein muss, γ = 4δ. Außerdem

berührt immer ein Bogen der inneren

Hypozykloide den Bogen der äußeren,

die dem Exzenterpunkt E zugewendet

ist.

In den vorhergehenden Abschnitten

wurden spitze Epizykloiden mit glei-

cher Exzentrizität beschrieben, in de-

nen sich immer eine Epizykloide mit ei-

ner Spitze weniger (n – 1) einlegen ließ,

wobei die Drehrichtungen des Exzen-

terpunktes und die der drehenden Zy-

kloide entgegengesetzt sind. Das Glei-

che gilt auch für die beschriebenen Hy-

pozykloiden. Es gibt jedoch noch eine

dritte Möglichkeit und zwar die Kombi-

nation von Epi- und Hypozykloiden.

In Bild 4 ist eine zweispitzige Epizy-

kloide EZ2 dargestellt, in der eine drei-

spitzige Hypozykloide HZ3 mit gleicher

Exzentrizität e eingelegt ist. Wird nun

die innenliegende HZ3 mit ihrem Mit-

telpunkt MHZ3 auf dem Exzenterkreis EK

mit dem Radius r = e um den Mittel-

HZ3’ mit ihrem Bogen zwischen den

Spitzen S1’ und S2’ im Berührungs-

punkt B den Bogen der äußeren HZ4

zwischen ihren Spitzen Sl1 und Sl4.

Die bisher beschriebenen zwei-, drei-

und vierspitzigen Hypozykloiden kön-

nen jeweils um eine Spitze erweitert

werden und praktisch bis ins Unendli-

che fortgesetzt werden, wobei nach dem

hier beschriebenen 3.BG eine n-spitzi-

ge Hypozykloide HZn durch den Punkt

P einer Geraden P E mit der Länge 1 = (n

– 1) e gebildet und wenn der Punkt E auf

einem Exzenterkreis EK mit dem Radi-

us r = e so geführt wird, dass die Dreh-

richtungen entgegengesetzt und die

Drehgeschwindigkeiten β des Exzenter-

punktes E zur Drehgeschwindigkeit αder Geraden gleich (n – 1) ist, also β = (n

– 1)α.

Kinematische Parameterbeeinflussen Kombinationen

So wird zum Beispiel die fünfspitzige

Epizykloide durch den Punkt P einer Ge-

raden P E mit der Länge 1 = (5 – 1) e =

4e gebildet, wenn der andere Punkt E

auf einen Exzenterkreis mit dem Radi-

us r = e so geführt wird, daß die Dreh-

richtungen entgegengesetzt sind und

die Drehgeschwindigkeit β = (5 – 1) α =

4α ist.

Ferner kann immer in einer festste-

henden Hypozykloide mit n Spitzen ei-

ne drehende mit (n – 1) Spitzen einge-

48 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

ENERGIETECHNIK

rr = el = 3r

4r

ϑ

α

l = 3r

E1 = M'HZ3E0 = MHZ3

RK0

RK1

MRK0

MRK1

HZ3'

HZ3

S2

S12

HZ4

MHZ4

S13

S3

B P3 = S3'S14

P0=S1=S11

P2 = S2'

P1 = S1'

FK

EK

120°

βα

= 3γϑ

= 3

Bild 3:

Vierbogige Hypozykloide nach

dem ersten Bildungsgesetz.

punkt MEZ2 so geführt, dass die Dreh-

richtungen gleich sind, zum Beispiel

rechts im Uhrzeigersinn, und die Dreh-

geschwindigkeit des Exzenterpunktes

E = MHZ3 dreimal so groß ist wie die der

HZ3 (γ = 3δ), so berühren ihre drei Spit-

zen S1, S2 und S3 immer die zwei Bögen

der EZ2. Ferner berühren die beiden

Wendespitzen W1 und W2 immer zwei

Bögen der drehenden HZ3 (siehe gestri-

chelte HZ3’), außer in den Wendepunk-

ten, wo eine Spitze der HZ3 mit einer

Wendespitze der EZ2 kongruent ist.

Spitze Zykloidensind nur bedingt verwendbar

Bei dieser dritten Kombination kön-

nen die Spitzen der feststehenden EZ

und die der drehenden HZ immer um ei-

ne Spitze erweitert und praktisch bis

ins Unendliche fortgesetzt werden. So

kann zum Beispiel in eine dreispitzige

Epizykloide EZ3 eine vierspitzige Hypo-

zykloide HZ4 eingesetzt werden, wobei

jedoch das Drehgeschwindigkeitsver-

hältnis viermal so groß ist. Die Kombi-

nation zwischen einer einspitzigen EZ1

mit der Exzentrizität e und einer zwei-

spitzigen HZ2, die mathematisch gese-

hen eine Gerade mit der Länge g = 4e ist,

wurde bereits beschrieben [1].

Mit den spitzen Zykloiden lassen sich

wunderbar Flächenänderungen oder

bei einer bestimmten Bauhöhe auch

Volumenänderungen verwirklichen,

wenn die beiden Zykloiden die gleiche

Exzentrizität e haben und die drehende

innenliegende Zykloide immer auf ei-

nen Exzenterkreis mit dem Radius e ge-

führt wird. Sie sind jedoch für techni-

sche Maschinen nur bedingt verwend-

bar, weil es schwierig ist, spitze Dich-

tungen mit geringem Verschleiß herzu-

stellen. Bessere Möglichkeiten bieten

hier die gestreckten Zykloiden, die sich

jedoch überschneiden, wenn sie nach

den gleichen Gesetzmäßigkeiten be-

handelt werden. In einer weiteren Do-

kumentation sollen Lösungen aufge-

zeigt werden, wie diese Überschnitte

vermieden werden können, um zu tech-

nisch brauchbaren Drehkolbenma-

schinen zu kommen. Außerdem wird

bewiesen, daß das 3. BG auch für ge-

streckte Zykloiden gültig ist, mit dem

sich diese Kurven viel einfacher manu-

ell oder per Computer aufzeichnen las-

sen und vor allem die Herstellung der

Kurvenformen für den Drehkolben als

auch für das Gehäuse einfach ist.

Literatur[1] Juraschka. E.: Ermittlung neuer Kolbenfor-

men für Drehkolbenmaschinen. Maschinen-

markt 105 (1999) 51/52, S. 39-41.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 49

ENERGIETECHNIK

Das IndustrieMagazin

MEZ2

MHZ3

M'HZ3

γϑ

ϑ=3

r = e

S1

S1'EK

S2 S2'

S3S3'W2

HZ3

EZ2

HZ3'

W1

Bild 4: Zweibogige Epizykloide, in die eine dreibogige Hypo-

zykloide mit gleicher Exzentrizität eingelegt ist.

Bild

er: V

erfa

sser

Das Messen von Tem-

peraturen hat große

Bedeutung beim Auto-

matisieren von Industrieprozessen.

Ungenaue Temperaturmessungen ha-

ben oftmals weitreichende Konsequen-

zen zur Folge. So muß beispielsweise

auch in Getrieben von Windkraftan-

lagen die Öltemperatur permanent

überwacht werden, um Schäden an der

Anlage zu verhindern. Thermostate

können als Zweipunktregler die ent-

sprechenden Stellgrößen nur ein- oder

ausschalten. Möchte man den Meßwert

jedoch in Reglern weiterverarbeiten

um zum Beispiel mehrere Schaltpunk-

te zu verwirklichen, benötigt man Mess-

geräte, die die Temperatur in ein elek-

trisches Signal umformen. Man unter-

scheidet zwischen berührender und

berührungsloser Temperaturmessung.

Die im folgenden Beitrag beschriebe-

nen Widerstandsthermometer gehören

zur Gruppe der berührenden Tempera-

tursensoren.

Standards gewährleisten die Austauschbarkeit

Widerstandsthermometer nutzen die

Eigenschaft von Metallen ihren elektri-

schen Widerstand in Abhängigkeit von

der Temperatur zu verändern; mit stei-

© Klasse A gilt von –200 bis 650 °C,

nur für Drei- und Vierleiteranschluß.© Klasse B gilt generell von –200 bis

850 °C.

Widerstandsthermometer haben ge-

genüber Thermoelementen folgende

Vorteile.© Eine gute Langzeitstabilität ist gege-

ben.© Gute Reproduzierbarkeit der elektri-

schen Eigenschaften.© Einfache Austauschbarkeit auf-

grund international gültiger Normen.© Kostenvorteil durch das Verwenden

von Standard-Anschlussleitungen aus

Kupfer anstatt den bei Thermoelemen-

ten notwendigen Ausgleichsleitungen

oder die Verwendung von aufwendigen

Kompensationsverfahren.© Und nicht zuletzt die höhere Mess-

genauigkeit.

Danfoss produziert seit mehr als 50

Jahren Komponenten zur Druck- und

Temperaturmessung. Diese Erfahrung

macht sich natürlich auch in der Pro-

duktion der Temperaturfühler bemerk-

bar. Ein breites Programm an Wider-

standsthermometern für die unter-

schiedlichsten Applikationen fin-

det man im Danfoss-Produkt-

spektrum. Besondere Beach-

tung findet das universelle Wi-

derstandsthermometer Typ

MBT 5250, das im Maschinen-

und Anlagenbau, in der

Schiffsbetriebstechnik, in der

Kältetechnik, um nur einige An-

wendungen zu nennen, Einsatz

findet. Eingesetzt werden kann der

MBT 5250 zur Temperaturmes-

sung in Rohren und Behältern bei

einer Medientemperatur von –50 bis

200 °C. Das Besondere ist seine kom-

pakte Bauform und der einfache An-

schluß über einen DIN-43650-Winkel-

stecker. Der Messfühler ist durch ein

Schutzrohr aus Edelstahl (1.4571) vor

äußeren Einflüssen geschützt und

leicht auswechselbar. Somit ist eine se-

parate Tauchhülse nicht mehr notwen-

dig. Der Anschlusskopf ist um 360°

drehbar und deshalb auch an schwie-

rige Einbaustellen anzupassen. Auf-

grund der äußerst robusten Konstruk-

tion und Vibrationsbeständigkeit er-

füllt er alle bedeutenden Schiffszulas-

gender Temperatur nimmt der elektri-

sche Widerstand zu. Die relative Ände-

rung des elektrischen Widerstandes in

Abhängigkeit zur Temperatur bezeich-

net man als Temperaturkoeffizienten.

Wichtig für eine exakte Temperatur-

messung sind © möglichst gleichbleibende Eigen-

schaften des Metalls während der

Meßphase, © ein von äußeren Einflüssen unab-

hängiger Temperaturkoeffizient, © gute Reproduzierbarkeit der ermit-

telten Werte.

In der industriellen Messtechnik hat

sich Platin als Widerstandsmaterial

aufgrund der hohen Reproduzierbar-

keit etabliert. Auch die Austauschbar-

keit ist durch international gültige

Standards gewährleistet. Der Standard

für technische Widerstandsthermo-

meter wurde in der EN 60751 definiert.

Dort wird der Widerstandswert von

100 Ω bei 0 °C festgelegt, daher auch die

Bezeichnung Pt 100. Der durchschnitt-

liche Temperaturkoeffizient zwischen

0 und 100 °C beträgt

0,385 Ω/°C, das

heißt bei 100 °C

beträgt der Wider-

stand 138,5 Ω.

Danfoss-Wider-

standsthermo-

meter sind auch in Pt-1000-

Ausführungen erhältlich.

(1000 Ω bei 0 °C). Dies bie-

tet den Vorteil einer zehn-

mal höheren Empfind-

lichkeit.

In der EN-Norm wird

eine Referenztabelle für

Messtemperaturen von

–220 bis 850 °C angege-

ben sowie die zulässigen

Abweichungen festge-

legt. Diese zulässigen Ab-

weichungen werden nach

EN 60751 in zwei Tole-

ranzklassen (A und B) un-

terteilt.

Das IndustrieMagazin

SENSORTECHNIK

Direktes Messen der Öltemperaturvermeidet Schäden in GetriebenDie Automatisierung von Indu-

strieprozessen erfordert es, Tem-

peraturen möglichst genau zu

messen. Eine Möglichkeit dazu

bieten Widerstandsthermometer.

Kennzeichnend für diese Thermo-

meter sind die gute Langzeitstabi-

lität und die gute Reproduzierbar-

keit der elektrischen Eigenschaf-

ten. Aufgrund ihrer kompakten

Bauform lassen sie sich beispiels-

weise in Getriebe einbauen. Per-

manentes Messen der Öltem-

peratur vermeidet Schäden an

den Getrieben.

THOMAS DECHERT

Dipl.-Kfm. Thomas Dechert ist Produktmanager

Druck- und Temperaturmeßtechnik-Komponen-

ten bei der Danfoss Industrieautomatik GmbH,

70813 Korntal-Münchingen. Weitere Informatio-

nen: Tel. (0 71 50) 9 53-1 89, Fax (0 71 50) 9 53-

2 35, E-Mail: [email protected].

Temperaturfühler, der

nach dem Prinzip des

Widerstandsthermo-

meters arbeitet.

50 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Bild

: Dan

foss

sungen.Goldbelegte Anschluss-Stecker

am Fühlerelement und vergoldete „Mes-

ser-Kontakte“ mit erhöhter Kontakt-

kraft im DIN-43650-Stecker erhöhen

zusätzlich die Zuverlässigkeit.

Alle Danfoss Pt 100-Sensoren werden

in dem aus der Halbleiterfertigung

angelehnten Dünnfilmverfahren pro-

duziert. Auf einem Keramiksubstrat

wird unter Vakuum ein hauchdünner

Platinfilm aufgedampft. Mittels eines

lithographischen Prozesses wird die

Platinschicht mäanderförmig struk-

turiert und danach lasergetrimmt. Eine

anschließend aufgebrachte Glas-

schicht dient zum Schutz des Platins.

Das Resultat ist ein hochgenaues und

vor allem hochqualitatives Messinstru-

ment mit kurzen Ansprechzeiten.

Danfoss hat zusätzlich eine noch

schnellere Reaktionszeit durch einen

neuen, innovativen Fühleraufbau rea-

lisiert, der das Ansprechverhalten im

Vergleich zu herkömmlichen Pt 100-

Sensoren weiter verbesserte. So wird

der t0,5-Wert schon in 3 s und t0,9 in 10 s

erreicht (Bild 1).

Anschluss in 3-Leiter-Technikreduziert Klemmeneinfluss

Um Messfehler durch Kriechströme

auszuschließen, wird Wert auf best-

mögliche elektrische Isolation gelegt.

Zur Kompensation der Leitungswider-

stände zwischen Pt-100-Messwider-

stand und Auswertgerät empfiehlt Dan-

foss den Anschluss in 3-Leiter-Technik.

Diese Anschlussart ermöglicht die

Übertragung über große Entfernungen

und reduziert den Einfluss der Klem-

men und Zuleitungswiderstände.

Am Beispiel eines neuentwickelten

Getriebes für Windkraftanlagen sollen

die besonderen Einsatzmöglichkeiten

des Danfoss MBT 5250-Temperatur-

fühlers aufgezeigt werden.

Das Unternehmen Lohmann + Stol-

terfoth in Witten, ein Unternehmen der

Mannesmann-Rexroth-Gruppe, liefert

Planetengetriebe für die unterschied-

lichsten Einsatzfälle.. In vielen dieser

Getriebe spielt die Überwachungstech-

nik eine wichtige Rolle. So auch bei Ge-

trieben, wie sie in Windkraftanlagen

eingesetzt werden. Hoch oben auf den

Türmen montiert, ist eine ständige Kon-

trolle des Betriebszustandes der Anlage

besonders wichtig. Die Daten können

oft auch durch eine Fernüberwachung

von einem Kontroll-Center aus abgeru-

fen oder aufgezeichnet werden.

Die Temperaturfühler überwachen

zum einen die Öltemperatur im Gehäu-

se (Ölsumpftemperatur). Zu starke

Erwärmung lässt dabei auf vergrößerte

Reibungsverluste schließen. Verzah-

nung und Lager müssen dann gege-

benenfalls auf ihren Zustand hin über-

prüft werden. Zum anderen überwacht

ein zweiter Temperaturfühler das Öl an

der schnelllaufenden Welle (Bild 2).

Auch dabei würde eine steigende Tem-

peratur auf einen unzulässigen Be-

triebszustand schließen lassen. Die

Wahl für Danfoss-Temperaturfühler er-

folgte aufgrund der überzeugenden

Technik und eines interessanten Preis-

Leistungs-Verhältnisses. Dass der elek-

trische Teil des Fühlers abnehmbar ist,

erleichtert beim Anwender des Getrie-

bes die Verkabelung und stellt einen

weiteren Vorteil dar. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 51

SENSORTECHNIK

5550 s454035302520151050

10,90,80,70,60,50,40,30,20,1

0

Ansprechzeiten

Mes

swer

t

– MBT 5250 mit Wärmeleitpaste– Konventioneller Fühleraufbau mit Wärmeleitpaste– Konventioneller Fühleraufbau

Bild 1:

Ansprechzeiten

für unterschied-

liche Tempera-

turfühlertypen.

Bild 2: Planetengetriebe für Windkraft-

anlagen.

Bild

er: V

erfa

sser

chen. Japan ist in

dieser Hinsicht

schon viel

weiter: Im

Land der

aufgehenden

Sonne bestreiten Note-

books heute schon rund 45%

des gesamten inländischen

PC-Markts.

Als Desktop-Ersatz werde

der tragbare Rechner eine im-

mer stärkere Bedeutung ge-

winnen, erklärt man dazu bei

Fujitsu Siemens. Beispiels-

weise arbeite ein mit einem

Notebook ausgestatteter Mit-

arbeiter erfahrungsgemäß in

der Woche drei bis vier Stun-

den länger als ein Desktop-

Besitzer.

Notebook-Boomdurch neue Techniken

Auch neue Techniken wie

das Hochgeschwindigkeits-

netz ADSL und UTMS, der

kommende Mobilfunk-Stan-

dard – beide Techniken wer-

den künftig der Datenkom-

munikation hohe Übertra-

gungsraten bringen – sollen

die Verbreitung des Note-

books weiter fördern.

Drei Serien seines neuen

Notebook-Programms prä-

sentierte Fujitsu-Siemens

bei der Vorstellung seiner Plä-

ne für die tragbaren Rechner:

Die Lifebook-Serie S (Bild 1)

ist nur 2,4 cm dick und mit

1,7 kg ein Leichtgewicht un-

ter den Notebooks mit dem

Pentium-III-Prozessor. Der

Computer bietet Raum für ei-

nen modularen Einschub.

Hier lassen sich Einheiten

für CD-ROM, CD-RW, DVD,

Superdisk, PC Card Bay, eine

zusätzliche Batterie oder

auch eine Digitalkamera

anschließen. Zudem besitzt

das Notebook mit 450-MHz-

Prozessor-Taktfrequenz ein

12,1-Zoll-TFT-Display, eine 6-

GByte-Festplatte, 64 MByte

RAM sowie ein eingebautes

Modem und einen Netzwerk-

anschluss für 10 und 100

MBit/s.

Das Lifebook B (Bild 2)

ist ausgestattet mit ei-

nem mobilen 400-MHz-

Celeron, 10,4-Zoll-TFT-

Touch-Screen und wiegt

nur 1,4 kg. Laut Hersteller

bringt es das Mini-Notebook

auf eine Akkulaufzeit von

drei Stunden. In seiner Spei-

cher- und Kommunikations-

ausstattung entspricht es

den Notebook-Computern

der S-Serie.

Europas führender Note-

book-Anbieter will Fujitsu

Siemens Computers wer-

den. Diese Absicht erklär-

te das neugegründete

Unternehmen kürzlich in

München. Zugleich präsen-

tierte man die ersten

Typen einer einheitlichen

Notebook-Modellreihe un-

ter dem Namen Lifebook.

MARTIN STÜBS

Anfang Oktober des ver-

gangenen Jahres von

Fujitsu und Siemens

gegründet, ist das Gemein-

schaftsunternehmen mit

Sitz in Amsterdam nach eige-

ner Aussage im Notebook-Be-

reich zur Zeit die Nummer

sechs in Europa. In Deutsch-

land will man schon bald die

Marktführerschaft überneh-

men: Vor ihrem Zusammen-

schluss erreichten die zwei

Partner im dritten Quartal

1999 mit fast 37 000 ver-

kauften Notebooks zusam-

men den zweiten Platz im

Markt. Mit 14,3% Anteil fehl-

ten den beiden Computer-

Partnern nur zwei Prozent-

punkte zum derzeitigen Spit-

zenreiter.

Seine ehrgeizigen Ziele for-

muliert das deutsch-japani-

sche Joint Venture vor dem

Hintergrund eines schnell

wachsenden Notebook-Mark-

tes. In drei bis vier Jahren, so

erwartet Fujitsu Siemens,

sollen Notebooks zahlen-

mäßig bereits 25% des ge-

samten PC-Markts ausma-

Neues Notebook-Programmvon Fujitsu Siemens Computers

Das IndustrieMagazin

THEMEN UND TRENDS

Die SAP AG hat neue Funk-tionen ihrer Internet-Lö-sung mysap.com für denelektronischen Handel vor-gestellt. Bereitgestellt wirddie Software über die rollenspezifischen Portaledes mysap.com-Work-place, zu dem Mitarbeiter,Kunden, Zulieferer undPartner Zugang haben. DieBeschaffungssoftware derE-Commerce-Lösung unter-stützt durch ihre erweiter-ten Beschaffungsfunktio-nen das „One-Step-Busin-ess“. Dabei handelt es sichum die Geschäftsabwick-lung zwischen Unterneh-men in einem einzigenSchritt. Dies kann entwe-der direkt oder über denmysap.com-Internetmarkt-platz erfolgen. Die SAP-Komponente Business-to-Business Procurement un-terstützt den parallelenEinsatz mehrerer Back-Offi-ce-Systeme, und zwar so-wohl von SAP als auch vonanderen Anbietern, sowieden Zugriff auf beliebigeKataloginhalte. Die Ver-triebslösung unterstütztden Verkauf an Endver-braucher, Geschäftspart-ner und Wiederverkäuferund ermöglicht es, dieMarktdurchdringung überdas Internet zu verbes-sern.

Kunden wie Volvo, Vi-steon Automotive Systems,Lockheed Martin, Missilesand Fire Control USA, Sta-toil sowie Osram Sylvaniahaben sich für das mys-ap.com-Angebot für denelektronischen Handel ent-schieden, um ihre Beschaf-fungskosten zu senken und Vertriebswege überdas Internet aufzubauen.

Interessenten könnendas mysap.com-Software-angebot via Ides (InternetDemonstration & Evaluati-on System von SAP) onlinetesten:http://ides.sap.com

Neue Dimension

E-COMMERCE MIT SAP

Bild 1: Nur 2,4 cm dick: die

Serie Lifebook S von Fujitsu

Siemens.

Bild 2:

Klein und leicht

ist die Mini-

Notebook-

Serie B.

Marktführerschaftangestrebt

52 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das von den Maßen her

größte im Bunde ist das Ein-

steigermodell Lifebook C

(Bild 3), das wahlwei-

se mit einem

Prozessor

vom Typ

Mobile Ce-

leron (400 MHz)

und 12,1-Zoll-TFT-Dis-

play oder einem Mobile Pen-

tium II mit 366 MHz und ei-

nem TFT-Display mit 14-Zoll-

Diagonale daherkommt. Im

Gegensatz zu den „größeren“

Modellen wiegt es 2,7 kg, be-

sitzt nur 32 MByte RAM, eine

4,6-GByte-Festplatte und kei-

nen Ethernetanschluss.

Alle Rechner dieser neuen

Serien von Fujitsu Siemens

Computers bieten darüber

hinaus moderne Infrarot-

und USB-Schnittstellen.

Im Bereich der Notebooks

höchster Leistung hat das

deutsch-japanische Gemein-

schaftsunternehmen aller-

dings noch keine einheitliche

Produktlinie bekannt gege-

ben. Die noch von Siemens

und Fujitsu stammenden

Geräte der Serien 510 und

800 sowie E und X sollen bis

Mitte 2000 durch einheitli-

che Entwicklungen ersetzt

werden. MM

Auch in Österreich wird es ab

diesem Jahr die in Deutsch-

land bereits seit 1983 als

Branchenbarometer bewähr-

ten Lünendonk-Listen geben.

Sie registrieren und analy-

sieren jährlich die erfolg-

reichsten Unternehmen aus

den Branchen Software, IT-

Beratung, Systemintegration

und IT-Service.

In den Lünendonk-Listen

werden die Unternehmen je-

weils nach Umsatz- und Mit-

arbeiteruzahlen gelistet. Die

kostenlos veröffentlichten

Rankings sind Teil umfas-

sender Studien. Sie basieren

jeweils auf detaillierten und

vertraulichen Angaben von

25 bis 75 führenden Unter-

nehmen eines Marktseg-

ments der Informationstech-

nik. Die Studien beantworten

Fragen nach den wirtschaft-

lichen Perspektiven, den

wichtigsten Kundenbran-

chen und Märkten, Wettbe-

werbsfaktoren und Technik-

trends der IT-Anbieter.

Auf Anregung des Verban-

des der Österreichischen

Software-Industrie erarbeitet

die Lünendonk Consultancy

+ Research, Hamburg, solche

Rankings nun auch für den

österreichischen IT-Markt.

Zur Vorbereitung des ersten

Erhebungslaufs im Februar

führten das deutsche Markt-

forschungs- und Beratungs-

unternehmen bereits eine

erste Trendstudie mit 22 füh-

renden österreichischen IT-

Unternehmen durch.

Lünendonk Consultancy + Re-

search GbR, 22147 Hamburg, Tel.

(0 40) 64 86 16 21, Fax (0 40)

6 48 25 76, E-Mail: [email protected],

Internet: www.luenendonk.de

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 53

THEMEN UND TRENDS

Bilder: Fujits

u Siemens

Bild 3: Mit 14-Zoll-Bildschirm-

diagonale ist die Notebook-

Serie C ausgestattet.

Lünendonk-Listen gibt es ab dem Jahr 2000auch für den österreichischen IT-Markt

ware nicht mehr gepflegt, so

dass Wünsche zur Erwei-

terung und Anpassung, vor

allem jedoch die zu erwar-

tende Euro-Umstellung dazu

zwangen, das kommende

Jahrtausend mit einem

neuen System zu beginnen.

Auch die sechs Arbeitssta-

tionen und der MX3006-Ser-

ver von Siemens schienen

angesichts der modernen PC-

Technik veraltet. Neue Mitar-

beiter waren nur schwer an

den Umgang mit der Unix-

Lösung zu gewöhnen, die

Produktionsplanung erfolgte

noch an der Tafel (Bild 1).

Bei den Recherchen nach

einem Nachfolgesystem stieß

man auf P2, ein PPS-System

mit einer weitgehenden Ein-

bindung in die „Microsoft-

Welt“. Das System bot die

Gewähr, nicht nur den alten

Leistungsstand ohne großen

Aufwand wiederherzustellen,

sondern in wichtigen Punk-

ten darüber hinaus zu gehen:

Die Zuschlagskalkulation im

Programm „Excel“ läßt sich

über Active-X- und OLE-

Schnittstellen in P2 über-

nehmen. Eine genaue Rück-

verfolgbarkeit jedes einzel-

nen Fertigteiles im Betrieb,

wie die ISO 9002 sie vorgibt,

lässt sich mit P2 realisieren,

Die Software wurde für 32-Bit

Windows entwickelt und

bietet daher schnelle Ant-

wortzeiten auf einem Win-

dows NT Server und Win-

dows-Clients. Alle Masken,

Formulare und Dokumente

von P2 können mit dem Ent-

wicklungssystem „Toolbook

II“ vom Anwender selbst an-

gepasst werden. Zur Erstel-

lung verschiedener Doku-

mente wie Rechnungen,

Lieferscheine, Bestellungen

oder Werksaufträge werden

die Daten aus P2 von Makros

an „Word“ übergeben und

nach Vorgaben des Kunden

formatiert. Auch die Kosten

spielten eine Rolle: Mit rund

70 000 DM fiel die ver-

anschlagte Investitionssum-

me für Software und beglei-

tende Dienstleistungen über-

schaubar aus. Drei vorhan-

dene PC ließen sich ohne

weiteres als Clients nutzen.

P2 werden nun automatisch

an einen Fax-Server über-

geben und zu Nachttarifen

zugestellt. Geringe Hard-

ware-Kosten und viel Eigen-

leistung bei der Einführung

hielten den Investitionsauf-

wand für die Umstellung

unter 100 000 DM.

Als dasUnternehmen1968

gegründet wurde, kannte

man noch keine Produkti-

onsplanung; die beiden pro-

duktiven Mitarbeiter und vier

Einspindler ließen sich auf

Zuruf managen. Heute sorgt

neben der Auftragsproduk-

tion mittlerer und großer

Serien von Drehteilen bis

90 mm Durchmesser ein ei-

genes Programm von Werbe-

und Geschenkartikeln für

die Auslastung des teuren

Maschinenparks. Achtzehn

Sechsspindel-Drehautoma-

ten von Schütte bearbeiten

Großserien von 20 000 bis zu

einer Million Teilen. Aufträge

laufen hier mindestens zehn

Tage, manchmal gar ein Vier-

teljahr. Dreiundzwanzig Ein-

spindler von Index eignen

sich mehr für die mittleren

Serien mit 1000 bis 20 000

Teilen, die drei Tage – aber

auch zwei Wochen – auf der

Maschine sein können. Von

120 Mitarbeitern sind rund

hundert „produktiv“; ein

Jahresumsatz von rund 17

Mio. DM verdeutlicht, dass

bei der Produktionsplanung

zur Auslastung der Maschi-

nen alle Register gezogen wer-

den müssen. Termintreue ist

neben der geforderten guten

Oberflächenqualitäten der

„Sichtteile“ ein unbedingtes

Muss. Für letztere sorgt das

Know-how der Mitarbeiter,

die sorgfältige Nacharbeit

und eine vollständig abge-

schlossene, umweltfreundli-

che Entfettungsanlage, wel-

che die Teile für Oberflächen-

behandlungen vorbereitet.

Produktionsplanungauf der Tafel

Für die Termintreue war

bis Jahresende 1997 ein PPS-

System aus dem Iserlohner

Rechenzentrum zuständig,

welches auf einer Unix-Anla-

ge von Siemens arbeitete.

Plötzlich aber wurde die Soft-

Dipl.-Päd. Ingo Deutschmann ist

Fachjournalist in 80469 München,

Tel. (0 89) 26 02 23 53, Fax

(0 89) 26 02 23 54, E-Mail: id@high-

tech.de, Internet: www.hightech.de.

Die elektronische Produk-

tionsplanung und -steue-

rung hilft in Fertigungs-

unternehmen nicht nur,

Qualität und Liefertreue

zu verbessern, sondern

reduziert auch den inter-

nen Verwaltungsaufwand.

Ein modernes PPS-System

sorgt für den Ablauf, von

der Angebotserstellung bis

zum Lieferschein. Ange-

bote und Auftragsbestäti-

gungen werden automa-

tisch an einen Fax-Server

übergeben und zu Nacht-

tarifen zugestellt.

INGO DEUTSCHMANN

Gerade mittelständi-

sche Unternehmen

profitieren vom Fort-

schritt der Software-Ent-

wicklung. Dies zeigt die Ablö-

sung eines Unix-basierten

PPS-Systems bei der Gerwin

& Schulte GmbH in Arns-

berg. Statt starrer Datenver-

arbeitung findet sich dort

nun flexible Arbeitserleichte-

rung: Auf der Basis von Win-

dows NT und Microsofts SQL

Server zieht das PPS-System

P2 der AP Automation + Pro-

ductivity AG in Karlsruhe die

elektronischen Fäden von

der Angebotserstellung bis

zum Lieferschein. Safa, ein

Zulieferunternehmen hoch-

wertiger Drehteile für die

Armaturen-, Leuchten- und

Automobilzuliefer-Industrie,

verbessert dadurch Qualität

und Liefertreue und redu-

ziert den internen Verwal-

tungsaufwand. Angebote und

Auftragsbestätigungen aus

Ruhestand für die PlantafelPPS-System unterstütztmittelständische Organisationsstrukturen

54 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

PRODUKTIONSPLANUNG

Bild 1: Die Plantafel bei der Safa Gerwin & Schulte GmbH wur-

de von einer modernen PPS-Lösung abgelöst.

Die Anschaffung von einem

Server und fünf weiteren

Arbeitsplätzen wurde durch

sinkende Preise für Stan-

dard-PC begünstigt.

Test und Schulungin kurzer Zeit

Man nahm sich drei

Monate Zeit, um P2 auf einem

Rechner auszuprobieren, wo-

bei man feststellte, daß P2 die

Arbeitsweise von Safa relativ

gut abbildete. Nach fünf

Tagen Schulung bei AP in

Karlsruhe, die hauptsächlich

den Modulen Vertrieb und

Arbeitsvorbereitung galten,

war der zuständige Mitarbei-

ter in der Lage, das System zu

bedienen und kleine Anpas-

sungen selbst vorzunehmen.

Nach zwei Monaten Parallel-

betrieb von beiden PPS-Syste-

men konnte die alte Anlage

plangemäß abgeschaltet wer-

den. Die Jahr-2000-Fähigkeit

war gegeben, und den Euro

kann Safa als parallele Wäh-

rung führen und zu beliebi-

gem Zeitpunkt bequem zur

Hauptwährung machen.

Neben diesen grundle-

genden Vorteilen steht und

fällt eine PPS-Installation mit

einer einfachen und über-

sichtlichen Abwicklung der

täglichen Arbeit (Bild 2).

Obwohl der Server nur mit

einem 200-MHz-getakteten

Pentium-Pro-Prozessor und

128-Mbyte-Hauptspeicher

ausgestattet ist, erreicht er

eine hohe Arbeitsgeschwin-

digkeit. Die Abwicklung des

Tagesgeschäftes wird jedoch

auch von anderen 125 Funk-

tionen erleichtert. Geht zum

Beispiel per Fax ein Folgeauf-

trag für eine Überwurfmutter

ein, so lässt sich in einer ein-

fachen Suchmaske von P2 so-

fort feststellen, welche eigene

Artikelnummer zu der Kun-

denbestellung gehört (Bild 3).

Durch Verknüpfung mit den

Stammdaten des Kunden

werden vereinbarte Preise,

Liefer- und Zahlungsbedin-

gungen aktiviert, im Modul

Materialwirtschaft/Arbeits-

vorbereitung muss nun die

Terminsituation überprüft

werden. Dabei stellt sich her-

aus, dass der Kunde bereits

6500 Stück dieses Artikels

bestellt hat, die zur Produk-

tion anstehen. Rasch sind die

4000 zusätzlichen Über-

wurfmuttern dazu gebucht,

der Fertigungsauftrag wird

entsprechend erhöht. Einer

Auftragsbestätigung steht

nichts mehr im Wege. Diese

erscheint mit den eingege-

benen Daten automatisch in

WinwordaufdemBildschirm.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 55

PRODUKTIONSPLANUNG

Nach kurzer Kontrolle kann

das Dokument gesendet wer-

den. Für den eigentlichen

Versand zu kostengünstigen

Nachttarifen sorgt jedoch ein

Fax-Server. Doch darum

braucht sich der Benutzer

nicht mehr zu kümmern.

Diese Technik wird ebenso

für Bestellungen, Anfragen

und Angebote genutzt. Auch

die übrigen Bereiche des PPS-

Systems wurden vom Soft-

warehaus AP gestaltet. So

erhält man zum Beispiel

schnell Auskünfte über La-

gerbewegungen oder die Aus-

lastung einer bestimmten

Maschinengruppe in beliebi-

gen Zeiträumen (Bild 4). Vor-

teilhaft ist auch, daß Mitar-

beiter mit Vorkenntnissen

in Windows-Anwendungen

rasch mit P2 zurechtkom-

men.

Rückmeldungenaus der Fertigung

Im Zuge der anstehenden

Zertifizierung des nach ISO

9002 aufgebauten Qualitäts-

sicherungssystems soll P2

eine vollkommene Rückver-

folgbarkeit jedes einzelnen

Produkts ermöglichen. Aus-

gehend vom Kundenteil sol-

len sich die Bearbeitungs-

maschinen, die betroffenen

Mitarbeiter und schließlich

das Vormaterial erschließen.

Dieses Projekt erfordert die

Erfassung von Daten in der

Produktion, Dies übernimmt

das BDE-Modul von P2. Zu-

sätzlich müssen neue Tabel-

len für Transportkisten und

Umlagerungen in P2 einge-

fügt werden und Warennum-

mern in Lieferscheinen und

auf Verpackungen ausgege-

ben werden,

Von der Flexibilität des

PPS-Systems profitiert Safa

auch, wenn es um die Daten-

übergabe an die Buchhal-

tung geht. Weil P2 alle Daten

im SQL-Server von Microsoft

ablegt, erspart ein Buchhal-

tungsprogramm auf der glei-

chen Grundlage jede Menge

Doppelarbeiten und -einga-

ben. Mit „P2 Finanz“ stellt das

Softwarehaus ein solches

modernes Finanzmodul zur

Verfügung. MM

Bild 2: Die Arbeitspläne umfassen mit der elektronischen Ver-

arbeitung nur wenige Arbeitsgänge.

Bild 3: In einer übersichtlichen Suchmaske lassen sich Kunden-

teile schnell finden.

Bild

er: A

P

Bild 4: Grafische Darstellung der Kapazitätsauslastung einer

Maschinengruppe.

Jahr sind auf diese Soft-

warelösung zurückzuführen.

Das Prinzip der Stichpro-

beninventur beruht unter

anderem darauf, dass auf we-

nige Artikel – erfahrungs-

gemäß etwa 5% der Gesamt-

menge – die Hälfte oder mehr

des gesamten Lagerwertes

entfällt. Diese wenigen – aber

höherwertigen – Positionen

werden in vollem Umfang ge-

zählt. Zusätzlich zählt man

einen geringen Prozentsatz

der übrigen – geringerwerti-

gen – Lagerpositionen im

Stichprobenverfahren. Das

Zählergebnis der Stichpro-

ben wird nach bewährten

mathematisch-statistischen

Verfahren hochgerechnet, so

dass sich ein Inventurergeb-

nis mit etwa 99prozentiger

Zuverlässigkeit ergibt. Einen

genaueren Wert erreicht man

auch durch eine Vollzählung

nicht, weil Zähl- und Bu-

chungsfehler nie ausge-

schlossen werden können.

Der Zählaufwand für die

Bernward Klein ist Leiter Europäi-

sches Bestandsmanagement bei der

Melitta Haushaltsprodukte GmbH,

Minden. Weitere Informationen: In-

stitut für Operations Research und

Management – Inform GmbH, 52076

Aachen, Tel. (0 24 08) 94 56-1 30,

Fax (0 24 08) 94 56-10, Internet:

www.inform-ac.com, E-Mail: info@in-

form-ac.com.

Bei einem Hersteller von

Haushaltsprodukten in

Minden ermöglicht ein in-

telligentes Stichprobenin-

ventursystem die Reduzie-

rung des jährlichen Inven-

turaufwands von 21 000

auf 850 Artikel. Das Prin-

zip der Stichprobeninven-

tur beruht unter anderem

darauf, dass auf wenige

Artikel die Hälfte oder

mehr des gesamten Lager-

wertes entfällt. Nur diese

Positionen werden in

ollem Umfang gezählt.

BERNWARD KLEIN

In der Logistik eines Unter-

nehmens steckt gewöhn-

lich Rationalisierungspo-

tential, das sich durch intelli-

genten EDV-Einsatz leicht

ausschöpfen lässt. Doch

nicht nur die Bereiche Mate-

rialfluss- und Lagertechnik

lassen sich mit innovativen

Informationstechnologien

optimieren; auch die – oft lä-

stigen – Pflichtübungen, wie

Genaue Werte findenComputergesteuertes Stichprobeninventursystemermöglicht jährlich große Einsparungen

56 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

LAGERLOGISTIK

höherwertigen Positionen

und die Stichprobenpositio-

nen liegt bei gleicher Zuver-

lässigkeit jedoch zwischen 5

und 10% des Aufwandes ei-

ner Vollzählung.

Nicht jedes Lagerist geeignet

Invent, ein computerge-

steuertes Stichprobeninven-

tursystem der Aachener In-

stitut für Operations Re-

search und Management –

Inform GmbH wird sowohl

für die Stichtagsinventur als

auch für die permanente In-

ventur in Industrie und Han-

del angeboten. Speziell für

Handelsunternehmen mit

offenen Warenwirtschafts-

systemen wurde eine Pro-

grammversion entwickelt,

die die abteilungs- und filial-

spezifischen Belange solcher

Unternehmen berücksich-

tigt. Ein Stichprobenverfah-

ren für automatische Lager –

mit einem nochmals redu-

zierten Erhebungsaufwand –

ist der Sequentialtest.

Nicht jeder Lagerbestand

ist jedoch durch statistisch-

mathematische Hochrech-

nung von Stichproben aus-

reichend genau oder rationell

zu erfassen. Das Lager für

Neufahrzeuge eines Automo-

bilwerkes ist ein ebenso

ungünstiges Beispiel wie der

Warenbestand von einem

Schmuckgroßhändler. Doch

auch solche Unternehmen

können die Stichproben-

inventur für Teilbereiche ih-

rer Lager einsetzen. Keine

Behörde schreibt vor, dass

alle Bestände nach ein und

derselben Methode aufge-

nommen werden müssen.

Selbst wenn nur Teile eines

Lagers über Stichproben in-

ventarisiert werden, lassen

sich erhebliche Einsparun-

gen erzielen. Dies gilt um so

mehr, wenn bestimmte lager-

spezifische Voraussetzungen

zutreffen:

c Die Verwaltung der Be-

stände nach Art, Menge und

Wert muss über ein EDV-

System erfolgen.

c Der Lagerbereich sollte

mindestens 1500 verschiede-

ne Artikel umfassen.

Bild

: Inf

orm

Von rund

21 000 Posi-

tionen

werden nur

noch etwa

10% gezählt.

die gesetzlich vorgeschriebe-

nen Inventuren, lassen sich

erheblich rationalisieren. Mit

bewährten mathematisch-

statistischen Verfahren kön-

nen Lagerbestände sicher

und genau bewertet werden,

ohne dass jedes einzelne Teil

gezählt werden muss [1]. Ein

Beispiel dafür ist bei Melitta

zu finden, das in seinem Un-

ternehmensbereich Haus-

haltsprodukte in Minden be-

reits auf langjährige Erfah-

rungen mit dem Einsatz

eines computergesteuerten

Stichprobenverfahrens zur

Rationalisierung des Inven-

turaufwands zurückblicken

kann. Einsparungen in Höhe

von rund 190 000 DM im

c 20% der wertmäßig höch-

sten Positionen sollten etwa

40 bis 60% des gesamten

Lagerwertes abdecken.

c Bei höchstens 20% der La-

gerpositionen sollten Abwei-

chungen zwischen Buch-

und Istbestand auftreten.

c Gegeneinander aufge-

rechnete Inventurdifferen-

zen dürfen wertmäßig bei 2%

liegen.

Investitionenschnell amortisiert

Mehr als 25 Mio. DM inve-

stiert Melitta jährlich in den

mit rund 1500 Mitarbeitern

größten Unternehmensbe-

reich Haushaltsprodukte der

Gruppe. Investitionen in For-

schung und Entwicklung zur

Qualitätsoptimierung und

Aktualisierung der vielfälti-

gen Markenprodukte ge-

hören dazu wie auch Investi-

tionen in moderne Produkti-

onsanlagen, in die Logistik

und in innovative Informati-

onstechnologien. Dass sich

Investitionen in EDV-Syste-

me durch den hohen Ratio-

nalisierungseffekt sehr kurz-

fristig amortisieren können

und darüber hinaus spürba-

re Verbesserungen bringen,

zeigt beispielhaft der Einsatz

des Stichprobeninventursy-

stems Invent. Dabei handelt

es sich um ein Programmsy-

stem, das mit mathematisch-

statistischen Methoden den

Inventuraufwand drastisch

gesenkt und dennoch die dis-

positive Sicherheit erhöht

hat.

Die Lager des Bereichs

Haushaltsprodukte in Min-

den umfassen mehr als

21 000 Positionen, die regel-

mäßig zum Stichtag am Jah-

resende inventarisiert wer-

den mussten. Ein Aufwand,

der mehr als 100 Mitarbeiter

insgesamt rund 3000 h in

Anspruch nahm und – folgt

man bisherigen Untersu-

chungen und Praxiserfah-

rungen – mit etwa 10 DM

Inventurkosten je Position

Gesamtkosten von rund

210 000 DM verursacht hat.

Neben diesen direkten Inven-

turkosten waren noch indi-

rekte Kosten infolge der

mehrtägigen Belastung be-

ziehungsweise des Still-

stands der Produktion zu

berücksichtigen, weil Roh-

material – wie beispielsweise

Papier und Folien – wie auch

Halb- und Fertigprodukte in-

nerhalb der Produktionsbe-

reiche für die verschiedenen

Haushaltsartikel gelagert

werden (Bild 1). In diesen so-

genannten „offenen Lagern“

finden sich natürlich die Mit-

arbeiter am besten zurecht,

die alltäglich dort wirken.

Folglich setzt man alljährlich

zwischen Weihnachten und

Neujahr diese Fachleute aus

den verschiedenen Produkti-

onsbereichen auch zur Er-

mittlung der Bestände ein.

Das ist lästig und ärgerlich

für die betroffenen Mitarbei-

ter, denn die Inventur hat Pri-

orität vor Urlaubswünschen.

Es ist unökonomisch für die

Produktion, denn während

der drei- bis viertägigen Zähl-

arbeiten dürfen die Bestände

nicht verändert werden; folg-

lich stehen die Produktions-

anlagen still.

Alles in allem ein riesiger

Aufwand: Die Abteilung Ma-

terialwesen ließ Zähllisten

vorbereiten, die Mitarbeiter

einweisen, Aufsichtsperso-

nen einteilen und zählen.

Dann erfolgten die Eingabe

der Zählergebnisse in die

EDV, die Auswertung und die

Überprüfung durch die Con-

trolling-Abteilung des Hau-

ses. Das Ergebnis: exakte

Inventarwerte für die Bilanz

und eine Erhöhung der dis-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 57

LAGERLOGISTIK

Bild 1: Weil sich mehrere offe-

ne Lager innerhalb der Pro-

duktion befinden, muss diese

während der Bestandsaufnah-

me ruhen.

positiven Sicherheit durch

die Aktualisierung der Mate-

rialbestände – aber kein

wirklicher Nutzen, der im Ver-

hältnis zum Aufwand und

den Kosten steht.

Im Unternehmen wurde

man auf Invent aufmerksam.

Diese Softwarelösung sollte

mit Hilfe der Fuzzy-Logic-

Technologie unter Anwen-

dung bewährter statistisch-

mathematischer Stichpro-

benverfahren bis zu 95% des

Inventuraufwands einspa-

ren und dabei die gleiche Ge-

nauigkeit bieten wie die Voll-

zählung der Bestände.

Planungsparameterwurden vorgegeben

Kurzfristig entschloss

man sich, die Aachener Spe-

zialisten mit einer Organisa-

tions- und Simulationsstu-

die zu beauftragen, um die

Einsatzmöglichkeit und

den Rationalisierungseffekt

des Stichprobeninventursy-

stems nachzuweisen. Auf der

Basis vorhandener Inventur-

daten wurden Analysen

durchgeführt und entspre-

chende Planungsparameter

vorgegeben. Das Ergebnis

dieser Vorstudie zeigte, dass

aufgrund der vorhandenen

sorgfältigen Bestandsfüh-

rung der Zählumfang von

21 000 auf etwa 850 Positio-

nen (etwa 4%) zu reduzieren

ist. Durch die Festlegung be-

triebsspezifischer Wert- und

Preisgrenzen wurden dann

jedoch 7,9% aller Positionen

einer Vollerhebung zugewie-

sen. Diese 1664 Positionen

decken etwa 63% des Ge-

samtlagerwertes ab. Von den

restlichen Positionen wur-

den noch 490 Sachnummern

der Stichprobenkontrolle zu-

gewiesen.

Der gesamte Zählaufwand

betrifft damit nur noch 2154

Positionen – etwa 10% ge-

genüber einer Vollerhebung.

Das Einsparungspotential,

das sich allein aus den In-

venturkosten von etwa 10 DM

je Position ergibt, errechnet

sich somit bei 18 846 nicht

zu zählenden Sachnummern

auf einen Betrag von rund

190 000 DM.

auf den IBM-Großrechner

3090, erzeugte aus den Co-

pics-Modulen der IBM eine

Schnittstelle zum System,

stellte die bei der Vorstudie

ermittelten Parameter ein

und gab den Verantwortli-

chen aus EDV-Abteilung und

Bestandscontrolling eine

umfassende Einweisung.

Ein Software-Wartungsver-

trag sichert die Aktualisie-

rung des Programms.

Nicht zuletzt musste der

Geschäftsleitung die Amorti-

sation der Investition aufge-

zeigt werden. Mehrere Fakten

konnten vorgelegt werden:

c Möglich ist eine Reduzie-

rung der zu zählenden Posi-

tionen von 21 000 auf 850 Ar-

tikel (4%). Aus dispositiven

Überlegungen werden jedoch

insgesamt 2154 Positionen

(10,3%) gezählt.

c Die kalkulatorischen In-

venturkosten werden durch

18 846 eingesparte Zählposi-

tionen à 10 DM um insgesamt

rund 190 000 DM gesenkt.

c Der Zählaufwand wird von

3230 auf insgesamt 380 h re-

duziert. Das entspricht rund

88% eingespartem Zeitauf-

wand, der wieder für die Pro-

duktion zur Verfügung steht.

Keine Einbußenan Sicherheit

Selbstverständliche Vor-

aussetzung war, dass nicht

die geringsten Einbußen an

dispositiver Sicherheit zuge-

lassen werden. Diese Einstel-

lung des Managements führ-

te zur Bestimmung von Mate-

rialpositionen, die bei der In-

ventur aufzunehmen sind,

obwohl das Stichprobenin-

ventursystem darauf verzich-

tet hat. Bei diesen Positionen

handelt es sich um Rohmate-

rialien und Teile, die für die

Produktion besonders wich-

tig sind (Bild 2).

Seit der Einführung

des Stichprobeninventursys-

tems lassen sich die alljähr-

lichen Inventuren leicht be-

wältigen. Ein paar Mitarbei-

ter zum Zählen der wenigen

Positionen finden sich im-

mer. Die Auswertung und

Hochrechnung der erfassten

Daten läuft weitgehend auto-

matisch ab, und die Genauig-

keit des Inventurergebnisses

von 99,8 Prozent ist belegbar

und entspricht voll und ganz

den Bilanzierungsrichtlinien

des Hauses. Eine anfängliche

Skepsis der Produktionsver-

antwortlichen hat sich

schnell gelegt, als sich zeigte,

dass die dispositive Sicher-

heit noch gesteigert werden

konnte.

Die Zuverlässigkeit des

Systems gewährleistet kor-

rekte Inventarbewertungen

(Bild 3). Die Genauigkeit ent-

spricht mindestens dem Er-

gebnis einer Vollzählung, die

aufgrund der Zählmengen

und möglicher Eingabefehler

fehlerbehaftet ist. Der Ge-

samtaufwand für die jährli-

che Inventur konnte durch

das Stichprobenverfahren

um 70% deutlich reduziert

werden.

Literatur[1] Schöller, S.: Hochgerechnet. Ma-

terial + Management 3 (1996) 1,S. 10–13.

In der Zeit der Entschei-

dungsfindung gab es einige

Überlegungen, die für die

Einführung eines Stichpro-

beninventursystems von Be-

deutung sind. So musste den

Wirtschaftsprüfern des Un-

ternehmens die Zuverlässig-

keit und Genauigkeit des Sy-

stems nachgewiesen werden.

Es musste gewährleistet sein,

dass die zur Stichprobe her-

anzuziehenden Lagerpositio-

nen zufällig ausgewählt wer-

den und dass die im An-

schluss an deren Aufnahme

durchzuführende Hochrech-

nung den Inventurwert so ge-

nau bestimmt, dass er den

tatsächlich im Lager vorhan-

denen Wert mit einer maxi-

mal möglichen Abweichung

von nur 1% widerspiegelt.

Dann musste beurteilt

werden, ob die Art der Be-

standsführung, des Materi-

als, des Wertes und der Men-

gen überhaupt die Voraus-

setzung für eine Stichpro-

beninventur erfüllten. So

muss beispielsweise eine ein-

deutige Zuordnung der La-

gerpositionen, der Preise und

Preiseinheiten sowie der

Buchbestände je Artikel oder

Lagerplatz an das System ge-

geben sein. Die Organisati-

onsstudie mit Simulation

und Einsatzanalyse doku-

mentierte in kurzer Zeit ein

verbindliches Ergebnis.

Weiterhin mussten die In-

tegration des Stichprobenin-

ventursystems in die vorhan-

denen EDV-Umgebung sowie

die spätere Adaption auf die

SAP-R/2 und SAP-RM sicher-

gestellt sein. Man installierte

das Softwaresystem über

SAP-Standardschnittstellen

innerhalb weniger Stunden

58 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

Bild

er: I

nfo

rm

Bild 3: Die fertige Ware wird

während der Produktion ge-

nau erfasst.

Bild 2: Verschiedene Rohmaterialien werden nach wie vor mehr-

mals im Jahr manuell gezählt, weil sie besonders wichtig sind.

LAGERLOGISTIK

Das IndustrieMagazin

Besucherzahl der jeweiligen

Messe© Zeitpunkt© Dauer© Renommee

Bevor Sie sich für eine Teil-

nahme entscheiden, lassen

Sie sich von der Messegesell-

schaft Vergangenheitsdaten

geben:© Entwicklung der Besu-

cherzahlen,© Herkunft der Besucher:

regional/überregional, Aus-

land,© Zielgruppeninformatio-

nen.

Die meisten Messeveran-

stalter führen schon im eige-

nen Interesse laufend Unter-

suchungen durch und geben

Auskunft über:

BranchenundWirtschafts-

stufen, Funktionen und

Befugnisse in Unternehmen

und die Betriebsgröße.

Der Zielsetzungnäher kommen

Fällt die Betrachtung posi-

tiv aus, formulieren Sie Ihre

Messeziele: Neukundenge-

winnung, Einführung neuer

Produkte, Informationen von

Meinungsbildnern, Produkt-

tests und Altkunden aktivie-

ren/bestätigen und ähnli-

ches.

Versuchen Sie später

unbedingt, die Ziele weiter zu

detaillieren, zum Beispiel:

Wir wollen 200 Neukunden

namentlich erfassen. Es soll-

ten X Proben verteilt werden.

Wir wollen mit 800 Altkun-

den sprechen. Verdeutlichen

Sie sich, daß auch die Mes-

sebesucher eine Zielsetzung

haben, der es gilt, möglichst

nahe zu kommen, beispiels-

weise: Informationsgewinn,

Erreichung eines gewissen

Know-how-Niveaus für eine

sichere Entscheidung, Bestä-

tigung, eine richtige Kaufent-

scheidunggetroffenzuhaben,

Abbau von Vorurteilen und

persönlicher Kontakt.

Der Messestand als

Schaufenster Ihres Unter-

nehmens: Ihre Messepräsen-

tationmuss, neben mehreren

hundert weiteren Ständen,

das Interesse der Besucher

auf sich ziehen. Besucher

kommen an Ihren Stand,

wenn sie etwas geboten be-

kommen. Der Stand soll dem

Firmenimage entsprechen,

das sich in der Öffentlichkeit

gebildet hat. Wenn Sie zu den

Marktführern gehören, ein

„Großer“ sind, werden Sie

nicht mit einer 20-m2-box

auskommen. Sind hochprei-

sige Produkte Ihr Metier, sor-

gen Sie für ein stimmiges Um-

feld.

Häufige Fehler bei der

Standgestaltung: © Zu viele Exponate: Bilden

Sie Schwerpunkte. Zeigen

Sie Schlüsselprodukte. So

vermeiden Sie den Eindruck

eines „Bauchladens“.© Tätigkeiten und Neuhei-

ten nicht erkennbar: Sie

gehören nach vorn. Machen

Sie sofort den Kundennutzen

deutlich.© Tante-Emma-Theken: The-

ken hemmen den Zutritt, bil-

den Barrieren. Schaffen Sie

einen offenen, hellen Stand.© Zu viele Informationen:

Umfangreiche Texttafelnwer-

den nicht gelesen. Beschrän-

ken Sie sich auf wenige mar-

kante Schlagworte. Verwen-

den Sie Bilder und Grafiken.

Lassen Sie ruhig Flächen frei,

sie vermitteln eine gewisse

Großzügigkeit.© Langweilige Videos und

Dias: maximale Länge zwei-

bis drei Minuten. Eine abge-

dunkelte, ruhige Zone ist rat-

sam.© Modell„Schwitzhütte“:Ein

geschlossenes Dach mit

Beleuchtung bringt nicht nur

das Personal zum Schwitzen.

Dipl.-Volkswirt Klaus Linke ist Mar-

ketingberater in 21339 Lüneburg,

Tel. und Fax (0 41 31) 6 66 76.

Allein in Deutschland gibt

es jährlich mehrere 100 Mes-

sen mit vielen Millionen

Besuchern. Dazu gehören

Verbraucher-, Fach-, Univer-

sal-, Regional-, Branchen-

messen wie Kongresse. Die

Jahr für Jahr kontinuierlich

steigenden Messekosten,

der Erfindungsreichtum der

Veranstalter und die knap-

pen Mittel sollten Sie ver-

anlassen, Messebeteiligun-

gen nicht mehr als Tradition

oder unter Prestigegesichts-

punkten zu sehen.

KLAUS LINKE

Eine Messebeteiligung

bindet personelle und

finanzielle Mittel in

ganz erheblichem Umfang.

Deshalb ist die sorgfältige

Auswahl Grundlage für Ihre

Entscheidung teilzunehmen

oder nicht. Wenn Sie sich als

Hauptziel vorgenommen

haben, den Marktanteil eines

eingeführten Produktes

durch Preisnachlässe zu

steigern, ist eine Messebetei-

ligung kaum zu empfehlen.

Ein neues Erzeugnis hin-

gegen lässt sich gut im Rah-

men einer Messe einführen,

besonders wenn es erklä-

rungsbedürftig ist.

Für Ihre Planung bedeutet

das zunächst, dass Sie Ihre

eigenen Vertriebsziele mit

denen der Messe abgleichen.

Folgende Entscheidungskri-

terien sind für eine Messeteil-

nahme ausschlaggebend:© Eigene Ziele© Ziele der Messe© Messemotto© Zielgruppe und Besucher-

struktur beziehungsweise

Auf Reisen gehenEntscheidungskriterien für Messebeteiligungenfinden und zielgerichtet analysieren

60 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

MARKETING

Sind Männer und Frauengleich? Neue internationaleForschungsergebnissesprächen dagegen. Wiebereits in der Genesis be-tont, seien vielfältige seeli-sche und intellektuelle Un-terschiede zwischen denGeschlechtern auszuma-chen. Dies war die Ant-wort von Christa Mewes,Psychotherapeutin in Uel-zen, die auf Einladung derIndustrie- und Handels-kammer (IHK) Darmstadtund der Darmstädter Euro-pa-Union über das Thema„Und sie sind doch ver-schieden – Ergebnisse derneuen Geschlechterpsy-chologie“ sprach.

Besonders die amerika-nische Hirnforschung habejetzt die wissenschaftli-chen Ergebnisse der Ge-schlechterpsychologie be-stätigt, wie sie auch in Un-tersuchungen der Referen-tin selbst bereits belegtwurden. Das Gehirn vonMännern und Frauen seioffenbar erheblich ver-schieden und bewirke dieunterschiedlichen Bega-bungsrichtungen der Ge-schlechter, so die Verfasse-rin von etwa hundertBüchern. Die Geschwindig-keit des Blutflusses imweiblichen Gehirn liegezum Beispiel um 15 bis 20Prozent höher als im männ-lichen; Männer hätten imSchnitt einige MilliardenHirnzellen mehr als Frauen.Frauen hätten hingegenmehr Synapsen als dieMänner und Männer bau-ten ihre Hirnzellen dreimalso schnell wieder ab wieFrauen. Resümee der For-scher: „Das bedeutet, dassdas Gehirn von Jungenund Mädchen, von Män-nern und Frauen unter-schiedlich funktioniert. Dasist auch bei einem nicht-geschlechterspezifischenVerhalten wie im kogniti-ven Bereich der Fall.“

Mann und Frau

VORTRAGSREIHE:

Planen Sie ohne Dach, Lam-

pen lassen sich auch ohne

installieren.© Typisches Corporate Iden-

tity fehlt: Firmenfarben und

Optik mit Logo unbedingt

einhalten. Schnelle Wieder-

erkennung ist gerade auf

Messen gefragt.© Zu viel, zu wenig oder un-

geschultes Personal: Aus-

wahl und Vorbereitung des

Personals ist einer der wich-

tigsten Punkte Ihrer Messe-

vorbereitung. Damit steht

und fällt der Erfolg.

Schulen Sie Ihr Personal!

„Firmenrepräsentanten ste-

hen plaudernd, rauchend

oder Kaugummi kauend in

Grüppchen herum, belegen

zeitungslesend die Bespre-

chungszonen und finden es

ausgesprochen lästig, durch

Besucher gestört zu werden“,

reflektieren Kommunikati-

onsexperten ihre Messeein-

drücke. Übertrieben? Sicher

nicht. Gehen Sie mit offenen

Augen über die Messe und

beobachten Sie das Treiben

auf den Ständen. Oft grenzt

das Verhalten des Standper-

sonals regelrecht an Kun-

denabwehr. „Kann ich Ihnen

helfen?“, fragt der Repräsen-

tant eines Unternehmens,

während er die brennende

Zigarette in der hohlen Hand

auf dem Rücken verbirgt.

Beziehen Sie Ihr Standper-

sonal frühzeitig in das Ereig-

nis Messe ein. Sagen Sie, wie-

viel Geld Sie in das Projekt

stecken, denn dann wird das

Personal erkennen, welche

Verantwortung es trägt.

Messekatalogals Nachschlagewerk

Die Gesprächseröffnung

„Kann ich Ihnen helfen?“

funktioniert erfahrungs-

gemäß in sechs von zehn

Fällen nicht. Ein „ich schau

mich nur mal um“ liegt als

Antwort auf der Hand.

Beginnen Sie immer mit

einer offenen Frage, auf die

nicht mit Ja oder Nein geant-

wortet werden kann. Oder in

Form einer Schlagzeile. Ein

paar Beispiele: „Welche Infor-

mationen darf ich Ihnen zu

unserem neuen alkoholfrei-

en Bier geben?“

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 61

MARKETING

Die rechtzeitige Einbeziehung des Standpersonals in das Ereig-

nis Messe ist eine Voraussetzung für einen gelungenen Messe-

auftritt.

Bild

: Lei

pzi

ger

Mes

se

„Guten Tag, Sie sehen hier

einen Teil unserer Auswahl.

Sind Sie Wiederverkäufer?“

„Guten Tag. Mein Name ist

Linke. Ich bin in der Ent-

wicklungsabteilung für neue

Produkte tätig. Was kann ich

für Sie tun?“ Was sollten Sie

außerdem trainieren?

Marktpositionen einzelner

Produkte,dasMesseziel,mög-

liche Kundeneinwände und

die passende Entkräftung,

Technik und Entwicklung,

Hintergründe, Fragetechnik,

Zwischenfragen, Kontroll-

fragen, Zielvereinbarungen:

Besuch, Angebot, Informa-

tionen und Dokumentation

des Gespräches, lesbar und

leicht auszuwerten.

Kontakte pflegenauf der Messe

Das können Sie im Vorfeld

einer Messe tun: Briefauf-

kleber, Beileger, Einladungs-

karten werden von vielen

Messegesellschaften zur Ver-

fügung gestellt. Ihr Firmen-

name, Halle und Standnum-

mer werden eingedruckt. Ver-

wenden Sie diese Elemente

vier bis sechs Wochen vor der

Messe.

Im Gegensatz zu vielen

Prospekten, die auf der Mes-

se verteilt werden, wandert

der Messekatalog erst nach

längerer Zeit in den Papier-

korb. Er dient zunächst als

Nachschlagewerk. Veranlas-

sen Sie deshalb einen Ein-

trag und prüfen Sie den kor-

rekten Abdruck von Adresse

und Telefonnummer.

Ein Brief mit Antwortkarte

ist eine weitere gute Möglich-

keit, um auf sich aufmerk-

sam zu machen. Rücksen-

dern können Sie einen Ein-

trittskartengutschein oder

ein Messepräsent anbieten.

Mit einer starken Einla-

dung überlassen Sie es nicht

allein dem Zufall, daß „schon

genügend Besucher an Ihrem

Stand vorbeischlendern wer-

den“. © Machen Sie neugierig,

aber sparen Sie mit Super-

lativen.© Sagen Sie, worum es geht,

aber halten Sie Argumente in

petto.

© Machen Sie den Nutzen

deutlich, liefern Sie Gründe,

Ihren Stand zu besuchen. © Sprechen Sie den Brief-

empfänger persönlich an.

Machen Sie Ihre Wertschät-

zung deutlich.© Gestalten Sie das Ant-

wortelement verbindlich: „Ja,

ich komme am ... um ... Uhr“© Schicken Sie einen Ein-

trittskartengutschein mit

Bestätigung:

„Wir freuen uns auf das

Gespräch mit Ihnen am ... um

... Uhr.“

Flankierende Maßnah-

men: Um Ihren Messeerfolg

zu sichern, sollten Sie folgen-

de Möglichkeiten in Betracht

ziehen:© Herausgabe einer Presse-

information sechs bis acht

Wochen vor der Messe, damit

Sie in die Vorberichterstat-

tung kommen.© Anzeigen schalten, die

neugierig machen,© Aktionsangebote verkün-

den, © Nachbereitungsaktionen

planen.

Ausstellen allein genügt

nicht: Messenacharbeit und

Messeerfolg liegen dicht bei-

einander. Auch wenn nach

anstrengenden Messetagen

„erst einmal die Luft raus ist“,

müssen Sie sofort Manöver-

kritik halten: Was war gut?

Nacharbeitenist erforderlich

Messeziele: Soll/Ist-Ver-

gleich, Verbesserungsvor-

schläge aufnehmen, Dank an

die Mitarbeiter, Zugesagtes

Informationsmaterial sofort

versenden, Kontakte selek-

tieren nach: Bedarf kurzfri-

stig – bevorzugt bearbeiten,

Termin vereinbaren; Bedarf

mittelfristig: Infomaterial

schicken, generelles Inte-

resse: Kontakt pflegen und

alle Adressen in die Daten-

bank aufnehmen.

Jeder erfolgreiche Verkäu-

fer weiß aus Erfahrung, dass

nicht nachgefaßte Angebote

ziemlich chancenlos sind.

Eine nicht konsequent nach-

gearbeitete Messe ist eine

unnütze Investition, also ver-

schenktes Geld. MM

62 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

MARKEKTING

Kaufmann, HansLogistik und Fördertechnik für neue Anforderungen

gewappnet

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 22–25

Die Anforderungen an Materialfluss und Logistik werden im-mer größer. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Welthandel.Auch die wachsende Bedeutung von E-Commerce wirkt sichaus. Unternehmensübergreifend konzipierte Informations-und Kommunikationssysteme müssen die einzelnen Stufenvom Lieferanten bis zum Verbraucher bündeln. Hersteller vonFördermitteln zeigen sich für die Zukunft gut gerüstet.

Kuhn, AxelZukünftige Vernetzungsaufgaben bestimmen Entwicklung

der Logistik

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 28–33

Die Gestaltungsaufgabe der Logistik wird eine überragendeBedeutung in der unternehmensübergreifenden Gestaltungvon Wertschöpfungsnetzen finden. Verschiedene Verände-rungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie werdeneinen nachhaltigen Einfluss auf logistische Prozesse haben.Damit die Unternehmen die Logistiksysteme effizient gestal-ten können, wird die Integrationsplattform Logistik geschaf-fen.

Westerholt, HaraldPostdienstleister und ihre Lieferanten gewinnen in der

Logistik an Bedeutung

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 34–37

Trotz der zunehmenden Bedeutung des Internets werden diePostdienste immer wichtiger. Sie werden künftig auch als Lo-gistikdienstleister gefragt sein. Anhand von drei Szenarienkann aufgezeigt werden, wohin die Entwicklung gehen kann.Das hat ebenfalls Auswirkungen auf die Technologielieferan-ten. Sie können dazu beitragen, die Produktivität der Post-dienste zu steigern, aber auch als Dienstanbieter und -leisterdirekt in den Markt eintreten.

Hoppmann, RainerRund 400 standardisierte SPS steuern den Karosseriebau

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2 , Seite 38–39

Standardisierung war das oberste Ziel bei der Automatisie-rung der Fertigungslinien für den Opel Astra. Dafür wurde ei-ne Richtlinie für Karosseriebau und Elektrik erarbeitet undeine systemnahe Software entwickelt. Damit lassen sich dierund 400 speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) an-hand von Schrittketten programmieren und es können die An-lagen bedient und diagnostiziert werden.

Braun, PeterHeißkanaltechnik erhöht Flexibilität beim Zweikompo-

nenten-Spritzgießen

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 40–42

Die Heißkanaltechnik verbessert das Zweikomponenten-Spritzgießen. Einerseits ist mit dem Einbau von Heißkanal-systemen in Spritzgießwerkzeuge die Schmelzeführung vari-antenreicher, andererseits werden Zykluszeit und Kunststoffgespart. In der Regel sind zwei Heißkanalverteiler installiert.Nun wurde ein Koaxialnadelverschluss entwickelt, mit demauch im Sandwichverfahren Zweikomponenten-Spritzgieß-teile hergestellt werden können.

64 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

DOKUMENTATION

Juraschka, ErnstDrehkolbenmaschinen auf Basis von Epi- und Hypo-

zykloiden mit Rollenelementen als Dichtung

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 46–49

Die bisher bekannten Drehkolbenmaschinen haben dengroßen Nachteil, daß die Dichtelemente vorzugsweise imDrehkolben untergebracht sind, wodurch hohe Fliehkräfteund somit auch hohe Reibverluste entstehen. Deshalb wer-den andere Drehkolbenformen entwickelt, die diese Nachtei-le nicht aufweisen.

Dechert, ThomasDirekties Messen der Öltemperatur vermeidet Schäden

in Getrieben

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 50–51

Die Automatisierung von Industrieprozessen erfordert es,Temperaturen möglichst genau zu messen. Eine Möglichkeitdazu bieten Widerstandsthermometer. Kennzeichnend fürdiese Thermometer sind die gute Langzeitstabilität und diegute Reproduzierbarkeit der elektrischen Eigenschaften. Auf-grund ihrer kompakten Bauform lassen sie sich beispiels-weise in Getriebe einbauen. Permanentes Messen der Öltem-peratur vermeidet Schäden an den Getrieben.

Deutschmann, IngoPPS-System unterstützt mittelständische Organisations-

strukturen

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 54–55

Die elektronische Produktionsplanung und -steuerung hilftin Fertigungsunternehmen nicht nur, Qualität und Liefer-treue zu verbessern, sondern reduziert auch den internen Ver-waltungsaufwand. Ein modernes PPS-System sorgt für denAblauf, von der Angebotserstellung bis zum Lieferschein. An-gebote und Auftragsbestätigungen werden automatisch an ei-nen Fax-Server übergeben und zu Nachttarifen zugestellt.

Klein, BernwardComputergesteuertes Stichprobeninventursystem ermög-

licht jährlich große Einsparungen

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 56–58

Bei einem Hersteller von Haushaltsprodukten in Minden er-möglicht ein intelligentes Stichprobeninventursystem die Re-duzierung des jährlichen Inventuraufwands von 21 000 auf850 Artikel. Das Prinzip der Stichprobeninventur beruht un-ter anderem darauf, dass auf wenige Artikel die Hälfte odermehr des gesamten Lagerwertes entfällt. Nur diese Positionenwerden in vollem Umfang gezählt.

Linke, KlausEntscheidungskriterien für Messebeteiligungen finden und

zielgerichtet analysieren

Maschinenmarkt 106 (2000) 1/2, Seite 60–62

Allein in Deutschland gibt es jährlich mehrere 100 Messenmit vielen Millionen Besuchern. Dazu gehören Verbraucher-,Fach-, Universal-, Regional-, Branchenmessen wie Kongresse.Die Jahr für Jahr kontinuierlich steigenden Messekosten, derErfindungsreichtum der Veranstalter und die knappen Mittelsollten Sie veranlassen, Messebeteiligungen nicht mehr alsTradition oder unter Prestigegesichtspunkten zu sehen.

66 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

Das IndustrieMagazin

DOKUMENTATION

Verantwortlich für Leitartikel: Helmut Grössl; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Außenhandel: Jürgen Schreier; Hintergrund: Josef Kraus; Innovation: Win-fried Schröder; Materialfluss: Rolf Tillert, Automatisierung: Rüdiger Kroh; Kunststoffverar-beitung: Josef Kraus; Energietechnik: Winfried Schröder; Sensortechnik: Udo Schnell; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger, Rolf Tillert; Management und Organisati-on: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Rolf Tillert, Rüdiger Kroh, Josef Kraus, Winfried Schrö-der, Ulrike Gloger, Udo Schnell; Termine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlus-sredaktion: Udo Schnell, Frank Pfeiffer; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6117 /G

2-01

Die Software Stock-Control

zeigt durch einfache und

übersichtliche Analyse des

Lagerzustandes und der Auf-

tragsstati Einsparungs- und

Verbesserungspotentiale im

Lager auf. So wird beispiels-

weise im Rahmen der Bele-

gungsanalysen untersucht,

welche Behälter in der

falschen Fachgröße stehen,

wo Artikel mit hoher Um-

schlagshäufigkeit weit ent-

fernt der Kommissionierzone

lagern oder Anbruchpaletten

Lagerplätze unnötig belegen.

Verschiede Analysen zur

ABC-Verteilung, Liegedauer

oder Pickzeiten der Artikel ge-

ben Auskunft über die Um-

schlagzahlen der Artikel und

die Leistungsfähigkeit des

Lagers. So stellt zum Beispiel

die Pickzeitenverteilung dar,

wie viel Zeit für die einzelnen

Entnahmen benötigt wurde.

Damit kann die Performance

bei der Kommissionierung

einfach nachvollzogen und

geregelt werden. Des weiteren

werden Auftragsanalysen be-

reitgestellt.

CAS Computer-Arbeitsplatz-Syste-me GmbH, 75223 Niefern, Tel. (0 72 33) 96 08-0, Fax (0 72 33) 96 08-20

Software analysiert Lagerzustände

Der ergonomisch gestaltete

Bürostuhl „alerto“ erhielt

jetzt als zusätzliche Ausstat-

tung Armlehnen, die sich in

Höhe und Breite sowie seitli-

che individuell arretieren las-

sen und somit das punktge-

naue Abstützen der Ellenbo-

gen gewährleisten. Dieses

wird von Ergonomen beson-

ders für „Tipparbeiten“ zur

Entlastung der Schulter- und

Nackenmuskulatur empfoh-

len. Darüber hinaus ist die

Sitzfläche tiefenvariabel und

lässt sich nach Bedarf um ei-

nige Zentimeter verlängern

oder verkürzen. Der Stuhl,

dessen Design von Henner

Werner stammt, enthält eine

anatomisch geformte, weich

federnde Sitzfläche. Der Len-

denwirbelbereich wird durch

ein „aufpumpbares“ Luftpol-

sterkissen in der Rückenleh-

ne abgestützt.

Mauser Office GmbH, 34513 Waldeck, Tel. (0 56 23) 5 81-3 81, Fax (0 52 23) 5 81-2 08

Bürostuhl mit verstellbaren Armlehnen

Auf den Austausch nicht

mehr verfügbarer Röhrenmo-

nitore wie zum Beispiel 12-

Zoll-Produkteinstellungen

oder auch auf die Moderni-

sierung älterer Anlagen hat

sich ein Hersteller von Flach-

displays spezialisiert. Von

15,6-kHz-CGA über Herkules

und EGA stehen anwender-

spezifische Lösungen zur

Verfügung. Ebenfalls sind

laut Herstellerangaben Son-

derfrequenzen realisierbar.

Die Displaygrößen reichen

von Bildschirmdiagonalen

von 5 Zoll bis zu 20 Zoll.

Stromversorgungen sind von

12V, 24 V oder 115/230 V ver-

fügbar. Die Einbaumechanik

kann zwischen Chassis, Ein-

baumodul oder Fronteinbau

gewählt werden, kundenspe-

zifische Anforderungen wer-

den berücksichtigt .

Reikotronic Reitemeyer, Kohpeiss

& Gronski GmbH, 50996 Köln-Ro-

denkirchen, Tel. (02 21) 93 55 53-0,

Fax (02 21) 93 55 53-3,

Internet: www.reikotronic.de

Flachdisplays ersetzen Röhrenmonitore

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6112 /K

2-01

Aufgrund umfassender

Ausstattungspakete

kann eine Spritzgieß-

maschine der Baureihe

Allrounder C zur Duro-

plast- oder Feuchtpoly-

esterverarbeitung verwen-

det werden. So ermöglicht

das servogeregelte Hydrau-

liksystem mit zwei Pumpen

gleichzeitige Fahrbewegun-

gen. Steuerungsfunktionen

wie „erweiterte Fahrbewe-

gungen“ und „Prouktions-

steuerung“ sind integriert.

Die Plastifizierzylinder (mit

kompressionslosen Schne-

cken ohne Rückstromsperre)

haben eine Flüssigkeitstem-

perierung. Zur Ausstattung

gehören nach Angaben des

Herstellers auch zwei Tempe-

riergeräte für die unter-

schiedlichen Heizzonen der

Plastifizierzylinder.

Arburg GmbH + Co.,

72290 Loßburg,

Tel. (0 74 46) 33-0,

Fax (0 74 46) 33-33 65

E-Mail: [email protected]

Zur Montage direkt unter der

Spritzgießmaschine wurde

eine Stoffwanne konzipiert,

um die gefertigten Kleinteile

aufzufangen. Der Stoffboden

ist robust und abwaschbar,

außerdem schwer entflamm-

bar. Zum Befestigen werden

entweder Ketten und Spezial-

magnete verwendet oder ein

verstellbarer Rahmen mit

Stahlrohrfüßen (Feinjus-

tierung). Die Wanne ist stan-

dardmäßig je nach Aus-

führung 400, 450 oder

500 mm lang und 440, 490

oder 540 mm breit. Die Höhe

beträgt 250 mm. Teil des

Produktprogramms ist auch

ein Auffangtrichter, der aus

demselben Stoff hergestellt

ist und mit denselben Befe-

stigungselementen ausge-

rüstet werden kann.

Polet Industrieservice,

78048 Villingen-Schwenningen,

Tel. (0 77 21) 5 62 62,

Fax (0 77 21) 5 65 35,

E-Mail: polet.industrieservice@t-

onlne.de

Stoffauffangwanne für Kleinteilezur Montage an Spritzgießmaschinen

Mit zwei, sechs oder neun

Zonenreglern ist das

Gerät Temp-Master

zur Heißkanal-Tempe-

rierung ausgestattet.

Ausführungen mit

Ein- und Vierfach-

Regelung werden

bis Anfang 2000

fertiggestellt. Das

Gerät hat eine Mi-

kroprozessorsteuerung,

Halbleiterausgänge (Solid

State) und Digitalanzeigen.

Aufgrund des PIDD-Regelal-

gorithmus wird laut Herstel-

ler eine hohe Regelgenauig-

keit erreicht. Die Gerätekali-

brierung kann über eine

Software vorgenom-

men werden. Alarme

bei Temperaturüber-

oder -unterschrei-

tung lassen sich im

Bereich von 0 bis

25 °C program-

mieren.Esist mög-

lich, die Standby-

Temperatur im

Bereich von 0 bis 90% des

Sollwerts einzugeben.

Hasco-Normalien,

58505 Lüdenscheid,

Tel. (0 23 51) 9 57-0,

Fax (0 23 51) 9 57-2 37

E-Mail: [email protected]

Heißkanal-Temperaturreglerin 2-, 6- und 9-Zonen-Ausführung

Hydraulische Spritzgießmaschinefür die Duroplastverarbeitung

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6115 /K

2-01

Das modulare Zuführsystem

Saturn 700 besteht im we-

sentlichen aus der integrier-

ten Anwendung eines Vibra-

tionswendelförderers, einer

sogenannten Disk (getakte-

tes Transportsystem), einem

Visionsystem und einem In-

dustrieroboter. Mit dem Vi-

brationswendelförderer wer-

den die als Schüttgut bereit-

gestellten Montageteile im

Einzellauf in die Disk-Einheit

transportiert. Eine Lageori-

entierung findet dabei nicht

statt – der Vibrationsförderer

benötigt demnach keine

Schikanen. Somit ist es mög-

lich, standardisierte Vibra-

tionsförderer einzusetzen.

Vom Vibrationswendelför-

derer gelangen die Montage-

teile in die Disk-Einheit und

dort findet der getaktete Tei-

letransport in den Arbeitsbe-

reich des Visionsystems

statt. Die Disk positioniert

die Teile ebenfalls ohne Lage-

orientierung und kann des-

halb auch als eine standardi-

sierte Einheit aufgebaut wer-

den. Über das Bildverarbei-

tungssystem erfolgt die Lage-

erkennung und Prüfung der

einzelnen Montageteile. Ge-

mäß der Auswertung erhält

der Roboter dann die Befehle

Greifen, Zentrieren, Wenden,

Übersetzen und Fügen oder

im Fehlerfall wird die Funkti-

on Aussortieren aktiviert. In

Bezug auf die Roboter kön-

nen je nach Aufgabenstel-

lung die verschiedensten

Geräte wie Scara-, Knickarm-

oder kartesische Roboter ver-

wendet werden. Somit sind

die vier Basismodule jeweils

als standardisierte, kosten-

günstige und gleichzeitig an-

wenderflexible Bausteine an-

zusehen, die dann im Saturn

700 zu einem universell ein-

setzbaren Zuführsystem zu-

sammengefügt werden.

Afag AG für automatische Ferti-

gungstechnik, CH-4950 Huttwil,

Tel. (00 41 62) 9 59-86 20,

Fax (00 41 62) 9 59-87 87, Internet:

www.afag.com

Modulares Zuführsystem mit Roboter

Ein Leichtförderband eignet

sich sowohl für den Stetig- als

auch für den Staubetrieb in

der Fertigung und Montage

sowie im Lebensmittel- und

Pharmabereich. Der Band-

körper besteht aus einem

eloxierten Aluminiumprofil

mit allseitigen T-Nuten. Da

zudem der Gurtlauf im Band-

körper integriert ist, lassen

sich ohne zusätzliche Adap-

ter Seitenführungen, Band-

stützen oder Näherungs-

schalter an den Profilen befe-

stigen. Lieferbar sind die

Leichtförderbänder mit

Bandlängen zwischen 350

und 5500 mm. Die Breiten-

abmessungen reichen dabei

von 50 bis zu 450 mm. Die

Bandstützen sind höhenver-

stellbar oder mit konstantem

Maß erhältlich. Verschiedene

Antriebsarten stehen zur

Auswahl. So gibt es die Trans-

portbänder mit Kopf- oder

Mittenantrieb mit 230- oder

400-V-Wechselspannung so-

wie in Niederspannungsaus-

führung mit einem 24-V-

Gleichspannungsmotor.

Intec Automationsprodukte für Industrietechnik GmbH, 93128 Regenstauf, Tel. (0 94 02) 93 29-0,Fax (0 94 02) 93 29-33

Leichtförderband mit Längenabmessungenzwischen 350 und 5500 mm

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

6115 /K

2-02

Speziell auf die Erfordernisse

in der Montage-, Ver-

packungs- und Palettiertech-

nik wurde eine kombinierte

Ausleger- und Rotationsein-

heit abgestimmt. Sowohl

Ausleger- als auch Rotations-

achse werden durch AC-Ser-

vo- oder Schrittmotoren an-

getrieben und sind somit frei

programmierbar. Am Dreh-

teller der Rotationsachse

können Nutzlasten von bis zu

10 kg bei einem Drehwinkel

von 360° oder einem Ausle-

gerhub von 800 mm bewegt

werden. Durch die räumliche

Trennung zwischen An-

triebseinheit und zugehöri-

ger Drehachse ist der werk-

stücknahe Arbeitsraum frei

von Störkonturen. Zusätzlich

besitzt der Drehteller der Ro-

tationsachse zwei pneuma-

tische und eine 12-polige

elektrische Durchführung.

Durch die Integration eines

direkten Wegmeßsystems

mit einer Auflösung von 10

µm ist eine sehr genaue Posi-

tionierung möglich.

G.A.S. Gesellschaft für Antriebs-

und Steuerungstechnik mbG,

78112 St. Georgen, Tel. (0 77 24)

88 01-12, Fax (0 77 24) 88 01-13, In-

ternet: www.g-a-s.de

Rotationseinheit für 10 kg Nutzlast

Eine Roboterzelle über-

nimmt das Entgraten von

Rohren nach dem Sägen. Ver-

wendet werden ein vertikaler

Knickarmroboter und ein

Entgratsystem. Nicht der Ro-

boter dreht das Werkstück

um 360°, damit die Hochlei-

stungsbürste alle Innen- und

Außenkanten sauber verrun-

det, sondern das Entgratsy-

stem beschreibt zwei Dreh-

richtungen. Zusätzlich zur

Rotation der Hochleistungs-

bürste dreht sich deren An-

triebseinheit um die eigene

Achse. Die Bahn des Robo-

ters wurde damit wesentlich

vereinfacht, gegebenenfalls

auftretende Wiederholunge-

nauigkeiten haben keinen

Einfluss auf das Entgrater-

gebnis und die Lastenausle-

gung konnte geringer ausfal-

len. Auch eine aufwendige

Sensorik zur Verknüpfung

von Roboter und Entgratsy-

stem ist nicht notwendig. Das

Werkstück muss während

des Entgratvorgangs weder

abgelegt noch gespannt wer-

den und ist nach 3 s von allen

Graten befreit.

RSA Entgrat- und Trenn-Systeme

GmbH & Co., 58513 Lüdenscheid,

Tel. (0 23 51) 9 95-5, Fax (0 23 51)

9 95-3 00, E-Mail: rsa.entgrat@

t-online.de

Entgratsystem mit zwei Drehrichtungenvereinfacht die erforderliche Roboterbahn

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6113 /S

2-01

Eine Niveausonde nimmt

laut Hersteller bei individuel-

ler Anwendung äußerst prä-

zise Messungen vor. Sie hat

einen Analogausgang von 4

bis 20 mA, eine Kabellänge

bis 15 m und misst Füllstän-

de in den Messbereichen 0,1

bis 2 m oder 0,2 bis 10 m.

Kombiniert man sie mit Aus-

werteelektronik und Lei-

stungskomponenten so wird

die Niveausensorik zu kom-

pletten Pumpensteuerungen

zusammengefügt, die anwen-

derspezifischen Anforderun-

gen vollauf gerecht werden,

heißt es.

Condor Werke Gebr. Frede GmbH& Co KG, 59320 Ennigerloh,Tel. (0 25 87) 89-0,Fax (0 25 87) 270,E-Mail:[email protected],Internet: www.condor-werke.com

Niveausensorik für Pumpensysteme lässt sich zur Steuerung erweitern

Die kapazitiven Niveauwäch-

ter KNQ erlauben, so der Her-

steller, das Überwachen von

Füllständen flüssiger Medi-

en und Schüttgütern. Auf-

grund der Bauform bietet der

Sensor wenig Angriffsfläche

für mechanische Zerstörung.

Die Adaption ist mit Schellen

oder direkt an den Behältern

möglich. Den Abgleich auf

das Medium, oder das Aus-

blenden der Behälterwand,

übernimmt der integrierte

Mikrocontroller. Die Fernka-

librierung erfolgt über eine

Leitung, die zum Program-

mieren und auch zur Signa-

lisierung eines unsicheren

Arbeitsbereiches dient.

ifm electronic GmbH, 45127 Essen,Tel. (02 01) 24 22-0, Fax (02 01) 24 22-2 00

Kapazitiver Niveauwächter für schwer zugängliche Montageorte

Bis 400 000 min-1

messen die neuen

Drehzahlsensoren

Eddy-NCDT. Sie

messen berüh-

rungslos unter

Ausnutzung des

Wirbelstromeffek-

tes und sind damit, wie es

heißt, verschleiß- und war-

tungsfrei. Haupteinsatzfeld

sind Turbolader für Verbren-

nungsmotore. Die Schaufel-

räder dürfen aus Aluminium

oder anderen Metallen sein.

Die Sensoren haben 3 mm

Durchmesser und lassen

sich in kleinste Tur-

bolader ohne

großen Auf-

wand mon-

tieren, heißt

es. Eine Modifi-

kation der Roto-

ren ist nicht nötig. Als Aus-

gang stehen 0 bis 10 V und 1

Impuls pro Schaufel oder pro

Umdrehung zur Verfügung.

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH

& Co., 94496 Ortenburg,

Tel. (0 85 42) 1 68-0, Fax (0 85 42)

1 68-90,

E-Mail: [email protected]

Internet: www.micro-epsilon.com

Turbolader-Drehzahlsensoren messen verschleiß- und wartungsfrei

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6111 /S

2-01

Für Anwenderbetriebe, die

Luft auf einem erhöhten

Druckniveau bis 45 bar

benötigen, gibt es ein kom-

plettes Nachverdichter-Pro-

gramm von 5 bis 45 kW. Die

dreizylindrigen Kolbenver-

dichter der jetzt vorgestellten

neuen Baureihe arbeiten mit

sehr niedrigen Drehzahlen

von 855 bis 1080 min–1 im

Leistungsbereich zwischen

30 und 45 kW. Der Vordruck

beträgt 13, der Enddruck ma-

ximal 45 bar, die Liefermen-

gen liegen zwischen 9,5 und

14,3 m3/min. Für eine opti-

mierte Kraftübertragung

vom Antriebsmotor auf den

Kompressorblock und ver-

ringerten Wartungsbedarf

sorgt ein Riemenantrieb.

Kaeser Kompressoren GmbH,96410 Coburg,Tel. (0 95 61) 6 40-4 52,Fax (0 95 61) 6 40-1 30

Dreizylindrige Kolbenkompressorstationzur Nachverdichtung auf maximal 45 bar

Doppelt wirkend, zweistufig

erzeugen die kreuzkopfge-

führten Kolbenverdichter

der VMHD-Baureihe ölfreie

Druckluft. Die robusten, auf

Langlebigkeit ausgelegten

Verdichter, so der Hersteller,

sind für einen Betriebsdruck

von 10,5 bis 20,5 bar kon-

struiert. Sie sind wasser-

gekühlt und arbeiten ener-

giekostengünstig mit einem

Minimum an Leerlaufzeiten,

weil sie nach Erreichen des

vorgegebenen Maximal-

drucks sofort abschalten.

Durch das doppeltwirkende

Verdichtungsprinzip liegt der

Wirkungsgrad dieser Ver-

dichter den Angaben zufolge

um rund 12 bis 15% über

dem Wert für vergleichbare

Schraubenkompressoren.

Compair Drucklufttechnik GmbH,

55469 Simmern,

Tel. (0 67 61) 83-23 78,

Fax (0 67 61) 83-24 09,

Internet: www.Compair.com

Kolbenverdichter für 13 bar Höchstdruckerzeugen ölfreie Druckluft

Ultradepth 11 ist ein ge-

wickeltes Tiefenfilter mit ei-

nem inneren und äußeren

Stützmantel sowie Endkap-

pen aus Edelstahl. Die Ab-

scheiderate beträgt nach An-

gaben des Herstellers mehr

als 99,9998% bezogen auf

eine Partikelgröße von

0,01 µm. Das bindemittel-

freie, dreidimensionale Tie-

fenmedium hat ein Hohlvolu-

men von 95%. Das garantiert

eine hohe Schmutzauf-

nahmekapazität bei niedri-

gem Differenzdruck und ei-

nem großen Durchsatz. Das

Filtermedium ist hydrophob.

Ultrafilter International AG,

42781 Haan,

Tel. (0 21 29) 5 69-0,

Fax (0 21 29) 5 69-1 00,

Internet: www.ultrafilter.com,

E-Mail: [email protected]

Gewickeltes Tiefenfilterscheidet 99,9998% bei 10-nm-Partikeln ab

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6118 /T

2-01

Zu mehr Personenschutz an

der Packstelle trägt ein

Sicherheitshandabroller für

manuelles Kartonver-

schließen mit Selbstklebe-

bändern bei. Als Schutz vor

Verletzungen beim Arbeiten

mit selbstklebenden Pack-

bändern dient ein neu ent-

wickelter Sicherheitsriegel.

Er schützt vor dem Griff ins

Messer und verringert so die

Verletzungsgefahr. Erst beim

Abrollen des Klebebandes

auf dem Karton gibt der Si-

cherheitsriegel das Messer

zum Schneiden frei. Dadurch

ist der Handabroller beson-

ders sicher im Gebrauch. Zu-

sätzlich wurde das Gerät mit

einer fein dosierbaren Band-

bremse ausgestattet.

Supra Verpackung GmbH, 51149 Köln, Tel. (0 22 03) 1 08-0, Fax (0 22 03) 1 08-10

Klebebandabroller mit Messerschutz

Die automatische Kennzeich-

nungsanlage Unigrav-F ar-

beitet im Nadelprägeverfah-

ren und wurde speziell zur

Beschriftung von Flanschtei-

len konzipiert. In einem be-

stimmten Anwendungsfall

werden beispielsweise

Bremsscheiben automatisch

zugeführt, zwischen vier an-

getriebenen Walzen einge-

spannt, mittels Sensoren ih-

rer Typklasse zugeordnet

und anschließend beschrif-

tet. Entsprechend der ermit-

telten Typklasse wählt die

Steuerelektronik das zu-

gehörige Beschriftungslay-

out automatisch aus. Die zur

Auswahl stehenden Layouts

sind in einem Speicher hin-

terlegt und enthalten neben

festen und variablen Text-

komponenten auch Logos.

Joachim Richter, 66885 Altenglan, Tel. (0 63 81) 92 35-0, Fax (0 63 81) 92 35-99

Automatische Kennzeichnungsanlagezum Beschriften von Flanschteilen

Weil es Anwendungsfälle

gibt, in denen Lasten von

mehr als 10 t gehoben werden

müssen, Seilzüge jedoch aus

den verschiedensten Ge-

sichtspunkten heraus nicht

eingesetzt werden können,

wurde der Liftket-Kettenzug

der Bauform 13 entwickelt,

der je nach Ausführung ein-

strängig bis 6,3 t und

zweisträngig bis 12,5 t heben

kann. Seine flache Bauart ga-

rantiert ein Maximum an Ha-

kenweg. Der zwangsbelüftete,

zweistufige Hubmotor ist

außen angebracht und des-

halb leicht wechselbar. Er er-

möglicht nach Herstelleran-

gaben eine hohe Einschalt-

dauer, so dass der Elektro-

kettenzug für sehr große

Hubhöhen geeignet ist.

Hoffmann Fördertechnik Ges. mbH, 04808 Wurzen, Tel. (0 34 25) 89 24-0, Fax (0 34 25) 89 24-99

Elektrokettenzug kann bis zu 12,5 t heben

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6118 /T

2-02

Das Akku-Hand-Umreifungs-

schweißgerät SF/A ist vielsei-

tig nahezu überall zu ver-

wenden, weil kein Kabel und

keine Steckdose seinen Ein-

satzbereich einschränkt. Es

eignet sich somit auch für

den Außeneinsatz. Je nach

verwendetem Sanderit-Um-

reifungsband lassen sich mit

dem mobilen Umreifungs-

gerät Spannkräfte von 400

bis 2000 N aufbringen. Sol-

che hohen Spannkräfte sind

nur möglich, weil der Antrieb

von einem leistungsstarken

Akkumulator (12 V, 2 Ah) ver-

sorgt wird. Die maximale

Spannkraft lässt sich dabei

individuell einstellen.

Sander GmbH, 42216 Wuppertal, Tel. (02 02) 45 99-0, Fax (02 02) 45 99-1 99

Akku-Hand-Umreifungsschweißgerätist vielseitig zu verwenden

Für Anwendungsfälle, in de-

nen es erforderlich ist, Roh-,

Hilfs- und Betriebsstoffe bei

einer bestimmten Tempera-

tur zu lagern, wurde der Pro-

tecto-Regalcontainer zur

temperierten Lagerung ent-

wickelt. Der Hersteller weist

darauf hin, dass bereits bei

der Planung eines temperier-

ten Lagers im Vorfeld einige

entscheidende Punkte

berücksichtigt werden soll-

ten, um eine praxisgerechte

Lösung zu erzielen. Dabei ist

beispielsweise die richtige

Einstufung der Medien in

die Wassergefährdungsklas-

se und VbF-Klasse wichtig.

Protectoplus Lager- und Umwelt-

technik GmbH,

24768 Rendsburg,

Tel. (0 43 31) 45 16-0,

Fax (0 43 31) 45 16-11,

Internet: www.protectoplus.de

Regalcontainer zur temperierten Lagerung

Der mobile Thermotransfer-

drucker PT400 bietet eine fle-

xible und kompakte Lösung

für industrielle Anwendun-

gen, die unmittelbar zur Ver-

fügung stehende Barcode-

Etiketten erfordern, wie In-

ventur oder die Etikettierung

von Lagerregalen. Dank sei-

ner Mobilität ist das Gerät ein

Integrationswerkzeug für un-

ternehmenseigene ERP-Sy-

steme (Enterprise Resource

Planning) und das Supply

Chain Management. Es ver-

fügt über einen Energiespar-

modus, der zwischen den

Druckaktivitäten automa-

tisch herunterschaltet.

Zebra Technologie Vertriebs-

GmbH,

63179 Obertshausen,

Tel. (0 61 04) 70 99-0,

Fax (0 61 04) 70 99-22

Tragbarer Thermotransfer-Etikettendruckerhat Schnittstelle zum ERP-System

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

611_ /_

2-03

Der Horizontal-Schlauch-

beutelautomat Flexo 500 S

löst mit einer Durchlassbrei-

te bis 500 mm die Aus-

führung Flexo 400 S ab. Wie

das Vorgängermodell bietet

die neue Maschine niedrige

Umrüstzeiten. Der Schlauch-

beutelautomat verpackt Pro-

dukte bis zu einer Höhe von

180 mm. Zur Standardaus-

stattung der Maschinenreihe

gehört ein Operator-Panel

zur Speicherung der Parame-

ter verschiedener Packgüter.

Neu bei der Ausführung

Flexo 500 S ist der Einsatz

der Simatic-S-7-Steuerung

von Siemens mit dem Opera-

tor-Panel OP7.

Hugo Beck GmbH & Co. KG,

72581 Dettingen,

Tel. (0 71 23) 72 08-40,

Fax (0 71 23) 8 72 68,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.hugobeck.de

Horizontal-Schlauchbeutelautomatlässt sich in kurzer Zeit umrüsten

Der leichte Handcompu-

ter Team-Pad 7100-E ist

ein mobiles Datener-

fassungsgerät, das für

die Erfassung von

Barcodes mit einem

Scanner ausgestat-

tet ist. Es hat ein

großes Touch-

screen-Display.

Das Gerät er-

kennt gängige Codes,

wie beispielsweise EAN, UPC,

Code39, Code128, NW7, JAN

und ITF aus 5 bis 58 cm Ent-

fernung. Der Computer ar-

beitet mit MS-DOS-Betriebs-

system und verfügt

über hohe Leistungs-

reserven für an-

spruchsvolle Appli-

kationen. Er ver-

braucht laut Hersteller

wenig Strom und wird

von einem Lithium-Akku

mit 1400 mAh versorgt.

Eine Sicherheitsbatterie

schützt den Datenbestand.

PDS GmbH,

51149 Köln,

Tel. (0 22 03) 18 88-0,

Fax (0 22 03) 18 88-18,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.pdsgmbh.de

Kennzeichen des Elektro-

Hochhubwagens, den es in

den Ausführungen L 14,

L 14 i, L 16 und L 16 i mit 1,4

und 1,6 t Tragfähigkeit gibt,

sind seine elektrische Len-

kung, die schmale Bauweise

und eine hohe Fahrge-

schwindigkeit. Im Vergleich

zu Vorgängerfahrzeugen

lässt sich der Hochhubwagen

mit der elektrischen Len-

kung mit rund 90% weniger

Kraftaufwand bedienen. Die

Bedienelemente sind logisch

angeordnet. So sind alle

Fahr- und Hubbetätigungen

in der Deichsel zusammenge-

fasst.

Linde AG, 63736 Aschaffenburg, Tel. (0 60 21) 99-0, Fax (0 60 21) 99-14 88

Schmal gebauter Elektro-Hochhubwagenist mit elektrischer Lenkung ausgestattet

Handcomputer mit Touchscreen-Bedienungund integriertem Barcode-Scanner

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6118 /T

2-04

Mit der Version 5.2 wurde das

Warenwirtschaftssystem Ma-

nus um bestimmte Funktio-

nen erweitert. So gibt es jetzt

einen neuen, noch übersicht-

licher gestalteten Terminka-

lender, in dem Stamm- und

Bewegungsdaten miteinan-

der verknüpft sind. Durch die

Kennzeichnung der Termine

mittels Terminarten syste-

matisiert der Nutzer seine

Termine mit selbstwählba-

ren Kriterien. Dem Termin

können Verweise zu Kunden,

Lieferanten, Interessenten,

Artikeln, Leistungen und Ob-

jekten zugeordnet werden.

Daraus resultiert ein wesent-

licher Vorteil des Moduls: Ter-

minüberschneidungen wird

automatisch vorgebeugt,

wenn der Nutzer bei der Ein-

gabe der Verweise den Para-

meter „Terminkonflikt“ auf

„Ja“ setzt. In der Terminan-

zeige können nicht nur die ei-

genen Termine, sondern

auch die Termine eines an-

deren Nutzers angezeigt wer-

den.

M. K. Technics GmbH,

01259 Dresden,

Tel. (03 51) 20 46-9 10,

Fax (03 51) 20 46-9 11,

E-Mail: [email protected]

Umfassendes Warenwirtschaftssystemmit übersichtlichem Terminkalender

Die Tankmanagement-Soft-

ware Tankmaster bietet dem

Bediener die volle Kontrolle

über das Volumen von Tank-

anlagen. Die Software zeigt

Füllstand, Druck und Tempe-

raturwerte an und berechnet

Nettovolumina, Dichten und

Massen in Echtzeit. Die Be-

rechnungen enthalten Brut-

to- und Nettovolumina. Ein

OPC-Server (OLE for Process

Control) ermöglicht den

Transfer der Mess- und Kal-

kulationsdaten an bran-

chenübliche Microsoft-Offi-

ce-Programme und andere

SCADA-Systeme. Dies bedeu-

tet, dass man noch bessere

Voraussetzungen erhält,

rechtzeitig und effektiv Ent-

scheidungen zu treffen.

Saab Tank Control Deutschland

Vertriebs GmbH,

63674 Altenstadt,

Tel. (0 60 47) 6 79 90,

Fax (0 60 47) 6 83 26,

E-Mail: [email protected]

Tankmanagement-Softwareberechnet verschiedene Werte in Echtzeit

Das Supply-Chain-Optimie-

rungssystem Add One wurde

weiterentwickelt und bietet

nun zusätzlich spezielle Pro-

grammpakete gezielt für die

Bereiche Produktion, Mate-

rialwirtschaft und Waren-

wirtschaft im Handel an. Mit

seinem modular konzipier-

ten System zielt der Anbieter

in erster Linie auf die Opti-

mierung der Logistikketten

innerhalb der Unternehmen.

Damit eröffnet sich auch dem

unternehmerischen Mittel-

stand die Möglichkeit, mit ge-

ringem Investitions- und Or-

ganisationsaufwand die Teil-

bereiche Produktion, Materi-

al- und Warenwirtschaft oder

auch die gesamte Supply

Chain zu optimieren. Be-

nötigtes Material kann zuver-

lässig und termingerecht an-

gefordert werden.

Inform GmbH,

52076 Aachen,

Tel. (0 24 08) 94 56-1 30,

Fax (0 24 08) 94 56-10,

E-Mail: [email protected]

Supply-Chain-Optimierungssystemfür Logistikketten in Unternehmen

Ein KlassikerDieses Grundlagenbuch zum

Thema Systems Engineering

hat sich in den Jahren zum

festen Bestandteil von Lehr-

veranstaltungen und Vorträ-

gen etabliert. Eine 10. über-

arbeitete Auflage dieses

Standardwerks ist notwendig

geworden, um Ergänzungen

vorzunehmen und den aktu-

ellen Praxisbezug herzustel-

len.

Gegenstand des Buchs ist

ein methodischer Vorgehens-

leitfaden zur Abwicklung von

komplexen Vorhaben und

Projekten. Das von den Auto-

ren erarbeitete Vorgehen fußt

auf der in den USA ent-

wickelten Systems Enginee-

ring-Philosophie. Die Aufar-

beitung des komplexen The-

mas erscheint umfassend:

von der Systemgestaltung

über das Projektmanage-

ment bis zu den erforderli-

chen Techniken und Hilfs-

mitteln. Erfolgsrezept ist das

Denken in Wirkzusammen-

hängen und Prozessen; dies

unterscheidet das Vorgehen

im Systems Engineering von

den klassischen systemori-

entierten Ansätzen. Dass die

Methode Allgemeingültigkeit

besitzt, belegen die darge-

stellten Praxisbeispiele aus

dem Bereich der Produkti-

onsstättenplanung, der Or-

ganisationsanalyse, der Ent-

lohnungssysteme und der

Informatik.

Alles in allem ein umfas-

sendes Lehrbuch und Nach-

schlagewerk mit prakti-

schem Nutzen. STEFAN NÖKEN

ÜberblickDer Beschaffungsbereich im

Unternehmen ist bislang von

der Wissenschaft eher stief-

mütterlich behandelt wor-

den. Erst spät erkannte man,

dass auch der Einkauf einen

Beitrag zum Unternehmens-

erfolg leistet, der über die rei-

ne Kostenersparnis hinaus-

geht. Auf der Grundlage der

Marketingphilosophie sind

dazu Supply-Management-

Konzeptionen entwickelt

worden, die Wettbewerbsvor-

teile erzielen sollen.

Der Autor entwickelt in sei-

ner Dissertation ein Konzept

des kundenorientierten Sup-

ply Management, das die

Erkenntnisse verschiedener

Strategiekonzepte und insbe-

sondere der Kundenorientie-

rung berücksichtigt. Neben

der theoretischen Fundie-

rung bezieht er Ergebnisse ei-

ner nichtrepräsentativen em-

pirischen Studie in deut-

schen Unternehmen ein und

entwickelt dann ein Konzept

der Kundenorientierung in

der Beschaffung.

Während es sich im theo-

retischen Teil der Arbeit um

eine sehr systematische und

vollständige Aufarbeitung

bisheriger Beschaffungskon-

zepte, zudem eine gut ver-

ständliche, handelt, werden

die umsetzungsrelevanten

Aspekte der Aufbau- und Ab-

lauforganisation sowie der

Anforderungen an den kun-

denorientierten Supply-Ma-

nager recht knapp behandelt.

Das Buch ist daher eher et-

was für diejenigen Leser, die

sich einen Überblick über

Beschaffungskonzepte ver-

schaffen wollen. Was infolge

der Inflation angelsächsi-

scher Schlagworte durchaus

sinnvoll ist. ANDREAS PREISSNER

Speicherprogrammierbare

Steuerungen in der Praxis

Von W. Braun. Braunschweig,Wiesbaden: Vieweg, 1999. 333 S., kartoniert, 68 DM.

Dieses Buch zeigt anhand

von praxisnahen Aufgaben-

stellungen Einsatzmöglich-

keiten von Speicherprogram-

mierbaren Steuerungen am

Beispiel der SIMATIC-S7. Ne-

ben den „klassischen“ Pro-

grammiersprachen AWL,

FUP, KOP enthält das Buch

auch einige Programmbei-

spiele in der Ablaufsprache

GRAPH, in SCL und in Hi-

Graph – einer Sprache, die

nach der Methode der Zu-

standsgraphen arbeitet. Die

praxisnahen Beispielaufga-

ben mit ihren sehr ausführ-

lich dokumentierten Lösun-

gen sprechen Verknüpfungs-

steuerungen, Ablaufsteue-

rungen, Aufgaben mit Digita-

loperationen (Wortverarbei-

tung), die Analogwertverar-

beitung und Operationen mit

Datenbausteinen an.

Strategische WaffeUnternehmensübergreifen-

de Geschäftsabläufe über

das Internet abzuwickeln

bekommt eine zunehmende

strategische Bedeutung im

Wirtschaftsleben. Der Autor

nennt das Electronic-Busin-

ess gar eine scharfe strategi-

sche Waffe, um in der wach-

senden Dynamik der Märkte

erfolgreich zu sein. Deshalb

sollten sich Führungskräfte

damit beschäftigen, anstatt

das Thema nur an die Marke-

ting- oder IT-Abteilung zu de-

legieren.

Das Buch erklärt die

Grundlagen des E-Commer-

ce und E-Business: dies auch

anhand eines portraitierten

E-Commerce-Unterneh-

mens. Es erläutert Gründe,

Geschäftsmodelle und Bau-

steine des E-Commerce. An-

hand zahlreicher, teilweise

anonymisierter Fallstudien,

führt der Autor einprägsam

in die Praxis elektronischer

Geschäftsabläufe ein.

Dem Buch ist eine CD-

ROM des deutschen Pioniers

für Internet-Kaufhäuser, In-

tershop, beigelegt. Damit hat

der Anwender die Möglich-

keit, einen speziellen Ansatz

im E-Commerce Business-to-

Business näher zu studieren.

Die Lösung von Intershop ist

für Unternehmen interes-

sant, die verkaufsfertige be-

ziehungsweise modular zu-

sammengesetzte Produkte

anbieten.

Das Buch ist übersichtlich

gegliedert und so aufgebaut,

dass man es keineswegs im

Gesamtzusammenhang le-

sen muss, sondern durchaus

auch einzelne Kapitel sepa-

rat studieren kann – eine Tat-

sache, die vielbeschäftigten

Unternehmensleitern entge-

genkommt, denn an diese

wendet sich das Buch in er-

ster Linie. ULRIKE GLOGER

I Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2

BÜCHER

Systems

Engineering

Von W. F. Daen-zer, F. Huber,Orell Füssli,1999, 644 S.,gebunden, 150 DM.

Electronic

Business-to-

Business

Von F. Mattes.Stuttgart: Schäf-fer-Poeschel,1999. 285 S.,gebunden, 98 DM.

Wettbewerbs-

vorteile durch

kundenorien-

tiertes Supply

Management

Von M. Kuhl, Le-verkusen, GWV,1999, 293 S., kar-toniert, 108 DM.

Grundlagen der Bauphysik

Von G. Hilbig. München: Fach-buchverlag Leipzig im Carl HanserVerlag, 1999. 496 S., kartoniert,69 DM.

Die drei Kernziele der Bau-

physik – das Reduzieren des

Heizenergieverbrauchs, das

Vermindern von Gebäude-

schäden durch Feuchte und

Schimmel sowie das Verrin-

gern des Lärmeinflusses auf

die Bewohner – sind Thema

dieses Buchs. Es erläutert die

dazu notwendigen Grundla-

gen sowie bewährte Berech-

nungs- und Bemessungsver-

fahren. Es werden Methoden

vermittelt, um die Wärmever-

luste und -gewinne an Ge-

bäuden quantitativ zu erfas-

sen, die Gebäudehülle gegen

Feuchteprobleme resistent

zu gestalten und die notwen-

digen schalltechnischen Ei-

genschaften zu gewährlei-

sten. Ziel ist es, den Leser an

die jeweiligen Probleme her-

anzuführen, ihm das Verste-

hen der wesentlichen physi-

kalischen Zusammenhänge

zu ermöglichen und Lö-

sungsmethoden anzubieten.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 XX

Das IndustrieMagazin

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Gruppen zielorientiert

führen und motivieren

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

Düssel-dorf 26. und27. 1.

2595 DM

Seminar: Professionelles

Krisenmanagement – Konzepte

und Erfahrungsberichte

Ueberreuter Managerakademie,Lurgiallee 6 – 8, 60439 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 5 80 90 50, Fax (0 69) 58 09 05 20

Wies-baden2. 2.

1890 DM

Seminar: Tendenzen in der

Maschinen- und Verfahrenstechnik

beim Herstellen von Kunststoffteilen

Kunststoffzentrum in Leipzig GmbH,Postfach 31 07 32, 04211 Leipzig,Tel. (03 41) 4 94 15 00, Fax (03 41) 4 94 15 55

Leipzig4. 2.

Preis aufAnfrage

Seminar: Produktzertifizierung

im Osteuropahandel – Russland

und Nachfolgestaaten

Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43

Dresden7. und8. 2.

960 DM

Tagung: Umsetzung der

Gefahrgutverordnung Straße

in die tägliche Praxis

TÜV-Akademie Rheinland GmbH, Am grauen Stein, 51105 Köln,Tel. (02 21) 8 06 30 00,Fax (02 21) 8 06 30 52

Köln8. 2.

520 DM

Seminar: Revision 2000 der

ISO 9000-Familie

Otti-Technologie-Kolleg,Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg,Tel. (09 41) 2 96 88 20,Fax (09 41) 2 96 88 19

Regens-burg9. und10. 2.

1680 DM

Seminar: Rhetorik in Verkauf

und Marketing

Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft GmbH,Äußere Sulzbacher Straße 116, 90491 Nürnberg,Tel. (09 11) 9 19 76 90,Fax ((09 11) 91 97 69 20

Nürnberg9. bis 11. 2.

2490 DM

Seminar: Recherche im Internet

in Forschung und Entwicklung

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

München10. und 11. 2.

2695 DM

Seminar: Strombeschaffung

im liberalisierten Markt

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69

Essen15. und16. 2.

1985 DM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 1/2 II

Das IndustrieMagazin

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ISSN 0341-5775

Werkzeugsteuerung

Ganzheitliche Automa-tisierungslösungen

beim Spanen sind ohneeffiziente Funktions-

überwachung derWerkzeuge nicht reali-sierbar. Die Nachteilekonventioneller Kon-

trollsysteme vermeidendigitale automatische

Werkzeugsteuerungen.

Verschleißschutz

Mit kombinierten Hartstoff-schichten können hohe

Bauteilanforderungenbezüglich Verschleiß- und

Korrosionsschutz erfülltwerden.

Wirbeln

Das Wirbeln hat sichbereits vor Jahren als

geeignet für dieTrockenbearbeitung

herausgestellt. Untersu-chungen bestätigen,

dass mit angepasstenParametern bei einem

weitaus breiteren Teile-spektrum als angenom-men zu einer trockenenProzessführung überge-

gangen werden kann.

Themen:

Spanende Fertigung

Werkzeuge

Oberflächenbehandlung

Verbindungstechnik

Elektronische Baugruppen

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

Sie lesenaußerdem:

Messe-Special

Vom 15. bis 18. Februarfindet in Stuttgart dieMesse für Verbindungs-und Schweißtechnikstatt.

Ultraschallsensor

Metallisierte, glänzendeoder hochtransparenteFolien lassen sich miteinem Ultraschallsensordetektieren.

Wissensmanagement

Wissen ist ein entschei-dender Produktionsfak-tor. In gelungenem Wis-senmanagement liegtdeshalb der Schlüsselzum Geschäftserfolg.

Laserabtragen

Dr.-Ing. Peter Wrba, geschäfts-

führender Gesellschafter der

Gildemeister Lasertec GmbH,

Pfronten: „Die Wachstumschancen

sind überdurchschnittlich gut.“

VORSCHAU AUF MM 3 VOM 17. 1. 2000

III

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