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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Verantwortung für die eigene Gesundheit Weitere Themen: Darmnetzwerk / Sturzseminare / JoHo-App
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Nr. 22 | Sommer 2011
DIALOGJohannes im
Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH
Verantwortung für dieeigene Gesundheit Weitere Themen:DarmNetzwerk | Sturzseminare | JoHo-App
Unsere Einrichtungen:St.-Johannes-Hospital, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes- Hospital, Marien Hospital, St.-Eli-sabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Christinenstift, St. Josefinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth
Momentaufnahme 2
liebe
Herzlich
LeserWillkommen
Inhalt
Verantwortung für die eigene GesundheitWas Hänschen nicht lernt …
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Prävention im BetriebFit mit Pilates
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Aktuelles aus der Medizin 7
DarmNetzwerk DortmundDarmkrebs ist heilbar
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Die JoHo-AppFür den Notfall gerüstet
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Sorge für die SeeleVerantwortung für sich und für andere
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Wunschplatz im Altenheim?Wer sich kümmert, findet, was er sucht
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Neues aus derKath. St.-Johannes-Gesellschaft
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Fit und sicher im AlterEs ist nie zu spät
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Kinder- und JugendpsychiatrieBeziehungen sind die beste Prävention
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Bunte Seite 17
Liebe Leserinnen und Leser,
die Juni-Ausgabe unseres Johannes im Dialog widmen wir dem Thema Gesundheitsprävention, denn als Kranken- und Pflegeeinrichtung sehen wir uns nicht nur als Ihren Partner im Versorgungsfall, sondern genauso als Ihren Partner zur gesundheitlichen Aufklärung und Vorbeugung.
Die Themen dieses Heftes haben daher ein breites Spektrum. Gesundheitsvor-sorge fängt in der Kindheit an, wie am Beispiel des Diabetes (Interview mit Chefarzt Dr. Sondern S. 4) zu sehen ist, und geht bis ins hohe Alter. Daher kommt die Heim- und Pflegedienst-leitern des St. Josefinenstift und gleich-zeitige Pflegedienstleiterin der St.-Elisabeth-Altenpflege Heike Weffer zu Wort, wenn es darum geht, frühzeitig einen geeigneten Heimplatz zu finden.
Ein kritischer Selbst-Blick gepaart mit kompetenter Fachberatung kann das gesundheitliche Risiko deutlich minimie-ren und bildet ein gesundes Maß der Prävention. Unsere Ärzte, Therapeuten, Ernährungsberater, das Pflegepersonal und viele mehr möchten Sie daher über ihre gesundheitliche Situation aufklären und beraten. Und auch im höheren Alter ist es möglich, sich fit zu halten. Ein in-
teressantes Projekt bietet die Abteilung Therapie im St.-Elisabeth-Krankenhaus, das sich auf ältere Patienten und ihre Bedürfnisse spezialisiert hat, mit einem „Sturzpräventionskurs“ an. Physiothera-peuten begleiten Sie bei einem Trainings-programm, das die Gang-Sicherheit und das Gleichgewichtsvermögen wieder aufbaut und Stürze mit unan genehmen Folgen vermeidet.
Ein weiteres Projekt möchte ich noch erwähnen, denn auch dieses ist eine Art der Prävention: unsere neue kinder- und jugendpsychiatrische Praxis am Hohen Wall, in der Familien beraten werden, in denen Erziehungsschwierig-keiten auftreten. Hier gilt die gleiche Fürsorgepflicht, bevor es zu extremen Folgen kommt.
Ich wünsche Ihnen Wohlergehen und Freude beim Lesen und, wenn Sie Fra-gen haben, sprechen Sie uns gerne an …
Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)
Editorial und Inhalt 3
Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 22 / Sommer 2011, 6. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Katrin Breidenbach, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Lena Klaucke, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Birgit Stahnke, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Breidenbach; Fotografie: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de, www.istockphoto.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2011; Auflage: 8.000 Exemplare
Der Ruf nach Eigenverantwortung für die körperliche und seelische Gesundheit, so berechtigt er ist, darf nicht dazu dienen, Defizite bei den gesellschaftlichen Rahmen-bedingungen für die Erhaltung der Volksgesundheit zu verbergen. Prävention beginnt im Kindesalter. Was Eltern vorleben, prägt den Lebensstil von Heranwachsenden nachhaltig. Eingeübte Lebens-gewohnheiten erzeugen Wohlbefin-den. Unsere Kinder sollten lernen, dass auch eine gesundheitsbewusste Lebensweise einen Gewinn für das Wohlbefinden bedeutet, meint Dr. Klemens Sondern, der Chefarzt der Inneren Medizin vom Marien-Hospital, im Gespräch mit „Johan-nes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm.
Böhm: Was muss ein junger Mensch Mitte zwanzig oder Anfang dreißig Jahre, der keine erblichen oder familiä-ren Vorbelastungen hat, für seine Ge-sundheit tun, damit er im Alter nicht unter einer der großen Volkserkrankun-gen zu leiden hat?
Sondern: Das ist die Situation, in der sich jeder wähnt, weil er von seinen
familiären Vorbelastungen vielleicht gar nichts weiß. Aber davon einmal ab-gesehen, volkstümlich gesagt: Er sollte gesund leben.
Böhm: Was bedeutet das konkret?
Sondern: In Bezug auf die großen Volkskrankheiten sollte man eine Lebensführung anstreben, die heute bekannte Risikofaktoren für eine ver-stärkte Entwicklung von Bluthochdruck, Gefäßverkalkung oder Stoffwechsel-störungen vermeidet. An erster Stelle ist da der Verzicht auf das Rauchen zu nen-nen, an zweiter Stelle die Ernährungs-form und drittens Bewegung.
Böhm: Worauf kommt es bei derErnährung an?
Sondern: Es kommt sowohl auf die Gewichtsentwicklung im Verlauf der Lebenszeit als auch auf die Zusammen-setzung an. Als einfache Faustregel, die jeder bewerkstelligen kann, gilt: Iss nur so viel, dass du nicht zunimmst. – Also aufpassen, dass die Kalorienbilanz stimmt, denn Gewichtszunahme ist nicht schicksalhaft.
Für den Endzwanziger heißt dies, sich vernünftig durch eine ausgewogene Mischkost nach den gängigen Ernäh-rungsempfehlungen zu ernähren, mit dem Ziel normalgewichtig zu bleiben. Eine angemessene Bewegung hilft da-bei, eine überkalorische Ernährung zu kompensieren. Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass ein regelmäßi-ges Austesten der eigenen körperlichen
Fähigkeiten auch Wohlgefühl ver-schafft: Wer rastet der rostet, in den Volkssprüchen steckt Lebensweisheit!
Vor allem glaube ich aber, dass das Bild des gesunden, risikofreien Endzwanzi-gers schon ein Problem ist, weil vielen gar nicht klar ist, dass sie ein größeres Risiko in sich tragen, als sie nach ihrem allgemeinen Befinden und ihrer Selbst-einschätzung haben.
Böhm: Das heißt zum Beispiel?
Sondern: Nehmen wir den Zwanzig-jährigen, dessen Mutter ebenso wie seine Großmutter ein bisschen Alters-zucker hat. Der fühlt sich toll und weiß nicht, dass er ein 30-prozentiges Risiko hat, auch einen Typ II-Diabetes zu entwickeln.
Böhm: Das bedeutet nicht, dass er zucker krank werden muss, und gegen die Veranlagung kann er doch eh nichts machen, oder?
Sondern: Das ist natürlich eine statis-tische Aussage und er hat es nicht in der Hand, die genetische Belastung zu beseitigen. Aber Faktoren für die Mani-festation einer solchen genetischen Belastung, die den Ausbruch der Er-krankung Diabetes begünstigen, diese Faktoren kann er zumindest teilweise beeinflussen.
Der ganz wesentliche Aspekt ist dabei die Gewichtsentwicklung: Umso schwerer dieser Mensch wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen
Verantwortung für die eigene Gesundheit
WasHänschen nicht
lernt,
Dr. Klemens Sondern
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Marien Hospital
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Typ II-Diabetes in späteren Lebensjah-ren. Wenn jemand eine übergewichtige Mutter mit Typ II-Diabetes hat und es schafft normalgewichtig zu bleiben, dann liegt er in der Gruppe derjenigen, die das statistische Risiko haben, ganz unten. Er hat das Risiko, aber er tut, was er kann, um den Ausbruch zu ver-meiden. Diabetes ist dabei nur ein Bei-spiel, entsprechendes gilt genauso für Bluthochdruck, für Verschleißerkran-kungen und vieles andere mehr.
Böhm: Wie viele Menschen sind imAlter von einer der großen Volkskrank-heiten betroffen?
Sondern: Etwa acht Prozent der Be-völkerung hat zum Beispiel Typ II-Dia-betes. Was uns Ärzten Sorgen macht, ist die dramatische Entwicklung solcher Zahlen. Vor zehn Jahren haben wir von 4,8 Prozent Betroffenen gesprochen, heute reden wir über acht Prozent. Dabei gibt es einen Zusammenhang zwischen den Erkrankungsrisiken und der wirtschaftlichen Situation der Menschen, und das hat mit Sicherheit unter anderem etwas mit dem Zugang zu Information und mit Gesundheits-bildung zu tun.
Böhm: Das zeigt sich besonders er-schreckend bei Kindern, die zunehmend übergewichtig und bewegungsarm auf-wachsen. Altersdiabetes gibt es heute ja schon bei Jugendlichen.
Sondern: Es ist mit Sicherheit so, dass dies nicht das Problem der Kinder ist, sondern unser Problem als Erwachsene:
Was leben wir Kindern vor und was brin-gen wir ihnen bei? In unserer Gesell-schaft werden schon die Kleinsten gezielt als Konsumenten angesprochen. Es ist ein Fehler der Erwachsenen, wenn sie es zulassen, dass Kinder im Fast-Food-Restaurant am Automaten unbe-grenzt Softdrinks nachfüllen dürfen, statt einfach ein kleines Glas mit dem Getränk zu bestellen. Man kann das Kind auch nicht dafür verantwortlich machen, dass der Hamburger in den letzten Jahr-zehnten erheblich dicker geworden ist, obwohl unser Kalorienverbrauch eigent-lich gesunken ist. Da sind Kinder Opfer.
Böhm: Die Familie hat Vorbildfunktion?
Sondern: Die Familie spielt eine be-deutende Rolle, aber ich glaube auch, dass die Gesellschaft oft ihrer Verant-wortung nicht gerecht wird. Ein Zweck der Ganztagsschule besteht doch zum Beispiel darin, dass Kinder in der Ge-meinschaft ein vernünftiges Mittags-essen erhalten. Das wird konterkariert, wenn man bei der Einführung dieser Schulform Schulküchen nachrangig behandelt. Und statt die Nachmittage mit zusätzlichem Unterricht zu füllen, sollten lieber qualifizierte Sportlehrer für Bewegung sorgen.
Wichtig sind niederschwellige Angebo-te. Da sind die Kommunen in Bezug auf Möglichkeiten für Kinder gefordert. Da sind aber auch zum Beispiel Arbeitgeber gefordert, ihren Mitarbeitern Betriebs-sport anzubieten, wie das die St.-Johan-nes-Gesellschaft tut. Es reicht nicht Parolen über Eigenverantwortung in die
Welt zu setzen, es ist darüber hinaus nötig, Gelegenheiten zu schaffen. Das entbindet den Einzelnen allerdings kei-neswegs davon, seine Gelegenheiten selbst zu suchen und zu nutzen.
Böhm: Die Motivation ist dafür aber oft ein Problem. Leute mit erhöhtem Zucker oder erhöhtem Blutdruck fühlen sich gesund. Sie haben keine Beschwerden. Da fehlt oft die Einsicht für mögliche Folgeerkrankungen und für die Vorteile eines gesundheitsbewussten Lebens.
Sondern: Das ist ein Problem. Aber man muss ein Schicksal nicht selbst erst erleiden, um davon betroffen zu sein. Oft reicht es, die Folgen bei jemand anderem zu sehen, daran mit-zuleiden und daraus persönliche Kon-sequenzen zu ziehen. Für mich hat ein gesundheitsbewusstes Leben aber nicht nur den Aspekt der Vermeidung von Krankheiten. Das hat für mich auch etwas mit Wohlgefühl zu tun, und wenn es nur darum geht, dass man sich leiden kann, wenn man in den Spiegel schaut.
nimmer
Menschen, die in der Kindheit zu Bewegung motiviert werden, haben
größere Chancen auch im Alter fit zu sein
Interview
lerntHans mehr!
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Von den vier Säulen der Prävention deckt Pilates die Aspekte Mus-kelaufbau, Beweglichkeit und Ent-spannung ab. Die Mischung aus Wirbelsäulengymnastik und Yoga-Elementen, aus Atemtechnik und Beckenbodenaktivität kommt bei den Mitarbeitern der St.-Johannes-Gesellschaft gut an. „Das ist körper-lich gut, das ist auch für die Seele gut – ich genieße das“, sagt Bettina Koch.
Die Mitarbeiterin aus der Anästhesie-Ambulanz ist von Anfang an dabei, seit Antje Dreikauss die Pilates-Gruppe im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsförderung im Marien Hospital an-bietet. Ihrer Kollegin Annetraud Kiesel gefällt insbesondere, dass die Gruppe überschaubar ist und nicht so überlau-fen wie bei vergleichbaren Angeboten von Vereinen. Die Stationsleiterin aus der Psychiatrie am Marien Hospital legt auch Wert auf eine professionelle Lei-tung der Gruppe. Bei Antje Dreikauss ist sie da offenbar in guten Händen.
Betriebssport ist für jeden da
Mit Engagement und Sympathie aus-strahlend bringt die Sportpädagogin mit Pilates-Fortbildung ihre Schützlinge ins Schwitzen. Doch Betriebssport ist für jeden da und professionelle Betreuung bedeutet vor allem, dass sie einen Blick für die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten ihrer Gruppenmitglieder hat. Niemand soll hier überfordert wer-den, jeder kann genau so mitmachen, wie es für ihn passt.
„Wir motivieren unsere Mitarbeiter regelmäßig an solchen Veranstaltun-gen teilzunehmen“, sagt Michael Bremshey, der mit seiner Kollegin Jutta Menke für die betriebliche Gesund-heitsförderung zuständig ist. Das Angebot ist vielfältig und so ausge-legt, dass für jeden etwas dabei ist, das in der Nähe der betrieblichen Ein-richtung erreichbar ist und mit den Dienstzeiten in Einklang gebracht werden kann. Das Programm reicht vom regelmäßigen Lauftreff über Nordic Walking bis zu fernöstlichen Entspannungstechniken.
Vorerkrankungen sindkein Hinderungsgrund
„Die Zielgruppe“, erklärt Antje Dreikauss, „sind alle Mitarbeiter. Das Alter spielt keine Rolle. Auch Vorer-krankungen sind kein Hinderungs-grund, sie müssen nur bekannt sein, damit ich darauf eingehen kann.“ Die Kosten für die verschiedenen Kurse werden zum Teil von den Krankenkas-sen übernommen. Die St.-Johannes-Gesellschaft stellt in der Regel die Räumlichkeiten.
„Man trifft auf lauter Kollegen, die man überhaupt nicht kennt, weil sie aus al-len Bereichen und Berufsgruppen der Gesellschaft kommen“, sagt die Kran-kenpflegerin aus der Psychiatrie. Darin liegt für sie ein besonderer Reiz, der durch den netten Umgang untereinan-der bestätigt wird. Für Bettina Koch ist es wichtig, dass die Veranstaltung in der Nähe ihres Wohnortes angeboten
wird. In dieser Beziehung liegt das Marien Hospital für sie näher als ihr Arbeitsplatz am St.-Johannes-Hospital.
„Pilates ist eher etwas für sportlich inter-essierte Menschen“, sagt die Kursleiterin.
„Aber zum einen gibt es immer wieder auch Einsteigerkurse und zum anderen gibt es Alternativen, die einen nieder-schwelligeren Einstieg in sportliche Ak-tivitäten ermöglichen.“ Als klassisches Beispiel führt sie die Rückenschule an sowie die Wirbelsäulengymnastik. Be-triebliche Gesundheitsförderung ist je-denfalls, da sind sich die Teilnehmerinnen einig, auf alle Fälle empfehlenswert. Niemand sollte sich die Gelegenheit ent-gehen lassen, zumindest einmal
„hineinzuschnuppern“.
Am meisten, so der Eindruck des Be-richterstatters, würden sich die Damen übrigens darüber freuen, wenn sie männlichen Zuwachs in ihrer Gruppe bekämen. Denn: Pilates ist nicht nur für Frauen gedacht. Ganz im Gegenteil, ur-sprünglich wurde die Methode zu Kriegszeiten als Gymnastik für verletz-te Soldaten im Lazarettbett entwickelt.
Prävention im Betrieb
Beim Betriebssport trifft man auf lauter Kollegen, die man überhaupt nicht kennt,
weil sie aus allen Bereichen und Berufsgruppen der Gesellschaft kommen
FitPilatesmit
Gesundheit
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Kurzgefasst
aus derAktuelles MedizinStudieAlkohol macht dickDaten von mehr als 250.000 Europäern, die im Rahmen einer Bevölkerungs-studie über Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und chronischen Erkrankungen untersucht worden sind, zeigen, dass ein jahrelanger Alkohol-konsum von mehr als zwei Gläsern pro Tag bei Männern ein höheres Körper-gewicht begünstigt und bei Männern und Frauen zu einer Zunahme des Tail-lenumfanges führt. In der vorliegenden Studie war dies besonders bei Biertrin-kern ausgeprägt, jedoch auch bei Weintrinkern sichtbar. Ein großer Bauchumfang spricht für eine größere Menge Fett im Bauchraum. Dieses ist besonders stoffwechselaktiv und pro-duziert Stoffe, die Entzündungsprozes-se im Körper begünstigen und damit das Risiko für bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Dia-betes erhöhen.
25 JahreKrebsinformationsdienstSeit 25 Jahren informiert der Krebs-informationsdienst (KID) des Dt. Krebs-forschungszentrums rund um das Thema Krebs – wissenschaftlich ge-sichert, unabhängig und kostenlos. Der anfangs kleine Telefondienst hat sich mit den Jahren zu einer multimedialen Auskunftsstelle entwickelt und wird nun sogar zum Nationalen Referenz-zentrum für Krebsinformation aus-gebaut. Informationsdienste wie der KID tragen dazu bei, dass Patienten gut informiert über ihre Behandlung mit-
entscheiden können. Seit seiner Grün-dung hat der KID mehr als 420.000 Anfragen rund um das Thema Krebs beantwortet.www.krebsinformationsdienst.de
Mann oder Frau?Ein wichtiger Unterschied für die MedizinMännlich oder weiblich? Das kann eine überlebenswichtige Frage sein: So be-legen Studien, dass ein Herzinfarkt bei Frauen später erkannt wird als bei Männern. In anderen Fällen wiederum ist das „starke Geschlecht“ im Nachteil: Männliche Patienten mit Altersdiabetes erhalten deutlich seltener eine optima-le Behandlung zur Vermeidung von Folgeerkrankungen. Das Geschlecht spielt in der Medizin eine bedeutende Rolle. Doch bislang erfahren angehen-de Ärztinnen und Ärzte in Deutschland so gut wie nichts darüber. „Studierende der Medizin sollten sich möglichst früh mit Geschlechteraspekten befassen. Nur wenn dieses Wissen fest in ihrem Bewusstsein verankert ist und zum Prüfungswissen gehört, wird es sich in ihrer späteren Arbeit niederschlagen“, meint Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer von der Uni Münster
Schrittmacher und DefibrillatorKeine Gefahr am AirportHerkömmliche tragbare Metalldetek-toren, wie sie bei Sicherheitskontrollen verwendet werden, stellen keine Gefahr für Herzpatienten mit implantierten Schrittmachern, Defibrillatoren oder
kombinierten Schrittmacher-Defi- Geräten dar, ließ die Dt. Ges. für Kardio-logie im Rahmen ihres alljährlichen Kongresses in Mannheim verlautbaren. Den Angaben zufolge werden jährlich in Deutschland etwa 60.000 neue Herzschrittmacher implantiert, ins-gesamt gibt es hierzulande etwa 500.000 Menschen, die einen Herz-schrittmacher tragen und weitere 100.000 Patienten, die mit einem implantierten Kardioverter-Defibrillator ausgestattet sind.
Magnetische Felder können grundsätzlich ein Problem für Herzschritt macher
und Defibrillatoren sein. Zumindest für die tragbaren Metalldetektoren,
die bei der Personenkontrolle am Flughafen verwendet werden, gibt eine
Studie jetzt Entwarnung
Fokus Gesundheit
Die Darmzentren am Kath. St.-Johan nes-Hospital und am Ev. Krankenhaus Lütgendortmund haben sich zusammen geschlossen, um Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen im Bereich des Darms eine umfassende und integrierte Versorgung zu bieten. Eine wichtige Aufgabe dabei ist der Kampf gegen den Darmkrebs, die Nummer eins unter den Krebstodesursachen bei Männern und Frauen, wenn man beide aufaddiert. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit den Chefärzten Prof. Dr. Ulrich Bolder vom St.-Johannes-Hospital und Dr. Jörn Eike Scholle vom Ev. Krankenhaus Lütgendort-mund über die Möglichkeiten der modernen Darmkrebsbehandlung und die Möglichkeiten jedes Einzel-nen, sich selbst vor dieser bösarti-gen Erkrankung zu schützen.
Böhm: Die gute Nachricht ist, dass Darmkrebs heilbar ist, nicht wahr, Herr Professor Bolder?
Bolder: Ja, man muss ganz klar sagen, dass bei Darmkrebs bei rechtzeitiger Erkennung eine Heilung erzielt werden kann. Voraussetzung ist eine adäquate, den Leitlinien entsprechende Therapie, bei der der Tumor vollständig entfernt und die Lymphabflusswege komplett ausgeräumt werden. Dies ist in spezia-lisierten Zentren wie dem Dortmunder DarmNetzwerk dank der umfassenden Erfahrung der beteiligten Ärzte und der strukturierten Zusammenarbeit aller beteiligten Fachkompetenzen gewähr-
leistet. Zurzeit, muss man sagen, wer-den nur etwa 20 Prozent der rund 73.000 Darmkrebsfälle in Deutschland in Darmzentren nach den von den me-dizinischen Fachgesellschaften als op-timal eingeschätzten Gütekriterien behandelt. 80 Prozent werden außer-halb von Darmzentren versorgt. Man darf davon ausgehen, dass sich diese Zahlen in den nächsten zehn Jahren umkehren werden. Im St.-Johannes-Hospital haben wir die Zeichen der Zeit erkannt und uns die strikten Regeln und Qualitätsanforderungen auferlegt, die für eine erfolgreiche Therapie un-abdingbar sind.
Scholle: Darmkrebs ist die zweithäu-figste Krebsart bei Mann und Frau, nimmt man Frauen und Männer zu-sammen, ist es sogar die häufigste Tu-morform. Wichtig ist die Botschaft, dass es sich um einen vermeidbaren Tumor handelt. Deshalb gehört Aufklä-rung und Prävention zu den Aufgaben des Dortmunder DarmNetzwerks und seinen Kooperationspartnern. Die Ten-denz bei den Erkrankungszahlen ist leicht abnehmend, aber wir haben im-mer noch 30.000 Todesfälle im Jahr in Deutschland.
Bolder: Tumore im Darm sind vorher-sehbar, weil es eine Adenom-Karzi-nom-Sequenz gibt. Das bedeutet, es gibt eine wiederkehrende Abfolge von Vorstufen und Stadien, die mit einem zunächst harmlosen Polypen beginnt, der irgendwann in einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren zu einer Krebsvorstufe, einem so genannten
Adenom, das auch Zellatypien enthal-ten kann, wird. Schließlich können bös-artige Zellen die Darmwand durchdringen und Blut- und Lymphge-fäße befallen. Das Ziel der Prävention ist es, Adenome möglichst frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Aber selbst wenn sich schon ein Tumor gebildet hat und rechtzeitig erkannt worden ist, kann eine onkologische Operation noch zur Heilung führen.
Böhm: Welche Möglichkeiten der Vor-sorge gibt es?
Scholle: Die Darmspiegelung ist seit 2002 Kassenleistung für gesetzlich Ver-sicherte ab dem 55. Lebensjahr. Emp-fohlen wird die Darmspiegelung bereits ab 50 Jahre, weil in diesem Alter die Kur-ve der Häufigkeit von Darmkrebs-Neu-erkrankungen ansteigt. Im Zuge dieser Kontrolluntersuchung können Darmpo-lypen, also die potenziellen Darmkrebs-vorstufen, abgetragen werden.
Bolder: Es gibt inzwischen Untersu-chungen, die zeigen, dass die Vorsorge-Koloskopie die Zahl der Todesfälle senkt.
Scholle: Das sagt ja auch schon der gesunde Menschenverstand: Wenn aus Polypen Darmkrebs wird und die Poly-pen bei der Darmspiegelung entfernt werden, ist es logisch, dass die Krank-heitsfälle abnehmen. Die vorsorgliche Darmspiegelung wird von sieben bis zehn Prozent der jeweils in der Alters-gruppe in Frage kommenden Patienten angenommen. Das heißt nur jeder
DarmNetzwerk Dortmund
heilbarDarmkrebsist
Zehnte nutzt tatsächlich das Angebot. Es gehört zu den Anliegen des Dort-munder DarmNetzwerks, die Aufklä-rung zu intensivieren und den Leuten klarzumachen, dass die Darmspiege-lung eine risikoarme und absolut sinn-volle Maßnahme ist.
Böhm: Was ist von immunologischen Stuhltests zu halten?
Scholle: Immunologische Stuhltests sind im Kommen. Aber sie sind nach wie vor nicht so gut und so valide, dass man guten Gewissens sagen kann: Wenn der Test negativ ist, dann sind Polypen und Dickdarmkrebs definitiv ausgeschlos-sen. Umgekehrt ist die Konsequenz aus einem positiven immunologischen Test eine anschließende Darmspiegelung. Das führt zu der Frage, ob man die Kos-ten für den Test nicht gleich einsparen kann? Der Test ist sehr ungenau, aber wenn er die Leute davon überzeugt, zur Darmspiegelung zu kommen, dann sol-len sie gerne einen immunologischen Stuhltest machen.
Böhm: Empfohlen wird aber der Test auf Blut im Stuhl?
Scholle: Dieser so genannte Hämoc-cult-Test ist sehr schnell gemacht und sehr effizient. Oftmals ist er aber falsch positiv, dass heißt er liefert einen unzu-treffenden Hinweis auf Polypen oder Darmkrebs. Schlimm ist dies nicht, denn wir wollen ja lieber mehr Patien-ten untersuchen als unbedingt not-wendig, damit niemand mit Darmkrebs unentdeckt bleibt. Also bevor man ganz
auf die Vorsorge verzichtet, sollte man wenigstens diesen Test machen.
Bolder: Der eindeutige Vorteil der Darmspiegelung besteht darin, dass der Darm nicht nur kontrolliert wird, son-dern dass die Darmpolypen gleich ent-fernt werden. Die Wahrscheinlichkeit für Darmpolypen steigt deutlich mit zunehmendem Alter.
Böhm: Sie haben gesagt, die Heilungs-chancen hängen davon ab, wie recht-zeitig der Tumor entdeckt wird. Aber die Therapie ist auch bei fortgeschrittener Erkrankung besser geworden. Sogar Lebermetastasen sind inzwischen behandelbar?
Bolder: Lebermetastasen sind behan-delbar, aber man muss ehrlicherweise sagen, dass man dem Patienten in die-ser Situation nicht mehr unbedingt die Heilung versprechen kann. Der Blick auf die Statistik zeigt, dass heute weniger als die Hälfte der Metastasen, die diag-nostiziert werden, auch operiert wer-den. Welche Metastasen noch operiert werden und welche nicht, hängt von den Erfahrungen der Ärzte im Darm-zentrum ab. Ich komme aus einem Zen-trum in Regensburg, in dem häufig Metastasen noch operiert worden sind, die woanders nicht mehr operiert wer-den. Dafür benötigt man ein spezielles Training und eine spezielle Erfahrung.
Eine der wesentlichen Neuerungen bei der Behandlung von Metastasen bei Mastdarmkrebs ist die Vorbehandlung durch Chemotherapie. So kann aus ei-
ner wirklich großen Metastase eine kleine Metastase werden, die dann bes-ser operativ entfernt werden kann.
Böhm: Spielt die Vorbehandlung durch Chemotherapie auch beim Darmkrebs selbst eine Rolle?
Bolder: Man muss unterscheiden, in welchem Darmabschnitt der Tumor sitzt. Die Vorbehandlung durch Chemo-therapie spielt bei Rektumkarzinomen, die im Enddarmbereich sitzen, eine Rol-le. In diesen Fällen kann eine Kombina-tion von Chemo- und Strahlentherapie im Vorfeld sinnvoll sein, um die Geschwulst zu verkleinern und damit besser operabel zu machen.
St.-Johannes-Hospital
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Die vorsorgliche Darmspiegelung ist seit 2002 Kassenleistung für
gesetzlich Versicherte ab dem 55. Lebensjahr – Prof. Dr. Ulrich Bolder
und Dr. Jörn-Eike Scholle.
Interview
DarmNetzwerkDortmundEine Kooperation der Darmzentren am St.-Johannes-Hospital Dortmund und am Evangelischen Krankenhaus Lütgendortmund
St.-Johannes-Hospital
10Blickpunkt
Die Zahl der kleinen Anwendungs-programme (Applications, kurz App) für Smartphones ist unüber-schaubar angeschwollen. Es gibt sie für das Spiel zwischendurch, für das perfekt gekochte Ei oder für die Suche nach dem nächsten Taxi-stand. Neben viel Erbaulichem stellt das Angebot vor allem Überflüs-siges zum Download bereit. Es gibt aber auch sehr sinnvolle Anwen-dungen, zum Beispiel die neue JoHo-App mit praktischen Hinweisen für den Umgang bei medizinischen Notfällen.
Beim Skifahren in den Schweizer Alpen wurde Prof. Dr. Hubertus Heuer, der Ärztliche Direktor am St.-Johannes-Hospital, auf eine App mit den Notfall-nummern für Österreich, Deutschland und Schweiz aufmerksam. Das führte ihn zu dem Gedanken, wie hilfreich der schnelle Zugang zu Informationen über Verhaltensmaßnahmen im Notfall für
die Patienten seiner Klinik sein könnten. Denn seine Erfahrung hat ihn gelehrt, dass sich viele Ersthelfer überfordert fühlen, wenn sie mit Situationen kon-frontiert werden, in denen erste Hilfs-maßnahmen entscheidend für das Schicksal eines Patienten sein können.
Alles Wichtige aufeinen Blick
Aus der Idee wurde ein Konzept. Wichtige Hinweise sollten übersichtlich und an-schaulich, aber kurz und prägnant abruf-bar sein. Zugleich sollte der Nutzer die angebotenen Informationen mit persön-lichen Angaben ergänzen können. Entwi-ckelt wurde eine App, bei der Notfallnummern wie die der Zentrale oder der Chest Pain Unit des St.-Johan-nes-Hospitals um die Rufnummern des Hausarztes oder der nächsten Ange-hörigen erweitert werden können. Das kleine Programm fürs Telefon unterstützt den Notruf. Über einen Link wird die 112 gewählt. GPS liefert automatisch den Standort und eine Stichwortliste hilft bei der Beantwortung der W-Fragen.
Handlungsanweisungenfür die Erste-Hilfe
Ein weiterer Menüpunkt liefert Hand-lungsanweisungen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen in den drei wichtigsten Notfallsituationen, jeweils mit bildli-cher Darstellung. Die direkte Durch-wahl der Chest Pain Unit (1843-1111) steht sofort zur Verfügung, damit der Patient dort angekündigt werden kann. Seit die App über iTunes kostenlos her-
untergeladen werden kann, steigt die Zahl der Anrufe über diese Nummer – „Eine gute Rückmeldung, wie gerne das Angebot bereits jetzt nachgefragt wird“, freut sich Prof. Heuer.
Für die stationäre Aufnahme bietet das Programm eine Checkliste zum Ab haken aller benötigten Unterlagen und Utensili-en. Diese Liste kann ebenfalls mit persön-lichen Angaben vervollständigt werden. An der Zusammenstellung haben Patien-ten und Schwestern mitgewirkt. Die Checkliste gibt es übrigens auch auf der Homepage des Krankenhauses. Natürlich finden sich aktuelle Meldungen vom St.-Johannes-Hospital sowie Anfahrtsweg und Wegbeschreibungen. Darüber hin-aus können Veranstaltungen für Patien-ten angekündigt werden.
Fortentwicklungen: Weg -weiser und Android-Version
Beflügelt vom Erfolg der App hat die Klinikleitung schnell über Erweiterun-gen nachgedacht. in einem ersten Schritt ist ein Wegweiser für das Kran-kenhaus integriert worden, der dem Besucher die Orientierung erleichtern soll. Mögliche weitere Inhalte sind eine vereinfachte Terminvergabe, der Hin-weis, wann ein Bett für eine geplante Behandlung frei ist oder die Kartenbu-chung für die Nachtvorlesungen. „Wei-tere Vorschläge von Patienten sind jederzeit willkommen“, sagt Geschäfts-führer Günther Nierhoff. Inzwischen ist das Programm übrigens auch in einer Android-Version verfügbar und damit nicht mehr auf das iPhone beschränkt.
Die JoHo-App
Notfall gerüstetFür den
St.-Johannes-Hospital
11Seelsorge
Seelische Vorsorge bedeutet, einen festen Halt für sein Leben zu finden, um für die Gefährdungen, die uns begegnen, gewappnet zu sein. „Die-sen Halt kann der Glaube bieten“, erklärt Pfarrer Ralf Wieschhoff und bezeugt, dass der Mensch mit Gott an der Seite den Mächten dieser Welt nicht hilflos ausgesetzt ist.
„Auf Gott vertrauen heißt“, so der evan-gelische Seelsorger am St.-Johannes-Hospital, „sich selbst in einem größeren Zusammenhang zu sehen, der weit über das eigene Leben hinaus greift.“ Dabei können wir an die Glaubenserfahrun-gen anknüpfen, die in der Bibel tradiert sind. Denn die biblischen Geschichten erzählen, wie Menschen trotz Widrig-keiten und Zweifeln immer wieder posi-tive Erfahrungen mit Gott gemacht und daraus Kraft gezogen haben.
Die Grunderfahrung bringt Pfarrer Wieschhoff unter Bezug auf die Psalm-Worte „Noch ehe ich im Mutterleib ge-schaffen war, kennst du Gott mich schon“ auf den Punkt: „Jeder einzelne Mensch ist in seiner einmaligen Per-sönlichkeit von Gott gewollt und geliebt.“
Als Kind wird man ungefragt in den Glauben hineingestellt. Durch die Taufe erfahren Kinder den Zuspruch von Got-tes Liebe. „Darin liegt ein Stück Verant-wortung für die nächste Generation“, stellt der Seelsorger heraus, „Indem wir so an unseren Kindern handeln, geben wir ihnen eine Grundrüstung für das
Leben mit auf den Weg. Das könnte man als Prävention für die seelische Gesundheit deuten.“
Für das eigene Handeln benötigen wir ein Wertesystem. Stehen in der Philo-sophie Hedonismus für das Streben nach persönlichem Glück, Utilitarismus für das Streben nach dem Nützlichen für die Allgemeinheit und Altruismus für den besten Dienst am Nächsten, so basiert die christliche Ethik auf der Ma-xime: „Handle so, dass du dir, deinem Nächsten und deiner Beziehung zu Gott gerecht wirst.“
„Unser Glaube“, so Pfarrer Wieschhoff, „fordert von uns Verantwortung für uns selbst und für den größeren Zusam-menhang der Schöpfung, sowohl was den Umgang mit der Natur als auch was den Umgang mit unseren Mitmen-schen betrifft.“ Das Handeln soll dabei nicht von Furcht vor Strafe für Versa-gen geprägt sein, sondern im Sinne der reformatorischen Erkenntnis von der Glaubensgewissheit, dass Gott den Menschen für das Leben gerüstet hat. „Daraus ziehe ich die Kraft und den Wil-len mit Einsatz und Freude zu tun, was ich tun muss.“
Glaubensgewissheit ist gerade in schwierigen Lebenslagen nicht garan-tiert, sondern jeder Gläubige muss im-mer wieder darum ringen. Doch im größeren Kontext der Gemeinschaft der Gläubigen steht niemand damit al-leine. Auch im Krankenhaus gibt es eine Gemeinde. Es gibt Orte und Gelegen-
heiten, sich Gottes gemeinsam zu vergewissern.
„Kommunikation und auch die Gemein-schaft im Glauben sind da eine große Hilfe“, weiß der Seelsorger aus seiner täglichen Erfahrung. „Es ist unser An-liegen als Seelsorger, Ängste und Sor-gen zu nehmen und den Menschen die Zuversicht zu vermitteln, dass die Liebe Gottes hilft, auch schwere Zeiten zu überstehen.“ Wie es der Psalm zum Ausdruck bringt: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.“
Sorge für die Seele
anderefür sich und
für
Es ist unser Anliegen als Seelsorger,
Ängste und Sorgen zu nehmen und
den Menschen die Zuversicht zu
vermitteln, dass die Liebe Gottes
hilft, auch schwere Zeiten zu Über-
stehen - Pfarrer Ralf Wieschhoff
Verantwortung
12
Die gute Nachricht lautet: Es herrscht kein Mangel an Heimplät-zen. In Dortmund kann man zwischen einer Vielzahl von Einrichtungen wählen, in denen es zurzeit noch ausreichend freie Pflegebetten gibt.
Das Problem besteht also nicht darin, einen Platz im Altenheim zu finden, sondern darin, sich bei Zeiten in geeig-neter Weise darauf vorzubereiten, dass ein Wechsel aus dem gewohnten, oft auch familiären Umfeld in mehr oder weniger naher Zukunft ansteht.
„Das ist ein hochsensibles Thema“, weiß Heike Weffer, die Heimleiterin am Jose-finenstift in der Dortmunder Innenstadt. „Viele Menschen scheuen davor zurück, das Thema mit Familienangehörigen zu besprechen. Oft stehen sie dann völlig unvorbereitet vor der Situation.
Die eigene Entscheidungerleichtert den Übergang
Dabei erleichtert es den Schritt in die neue Lebensphase ungemein, wenn der betroffene Angehörige rechtzeitig im Vorfeld aktiv an der Entscheidung für den möglichen künftigen Bedarf mit-wirken kann. Wenn alte Menschen selbst die Wahl gehabt haben und sich bereits einen Eindruck des künftigen Umfeldes machen konnten, fällt ihnen der Übergang sehr viel leichter und sie können sich mit ihrer veränderten Le-benslage besser arrangieren.
Die meisten Senioren in Heimen sind heute über 80 Jahre alt. Eine gewisse
Pflegebedürftigkeit ist Voraussetzung für die Aufnahme. Unabhängig von der Pflegestufe wird im Normalfall eine Heimnotwendigkeitsbescheinigung vom Medizinischen Dienst der Krankenkas-sen benötigt. Über die Voraussetzungen informieren sowohl die Krankenkassen als auch die Pflegeheime.
Voranmeldung istjederzeit möglich
„Eine unverbindliche Voranmeldung ist jederzeit möglich“, erklärt Heike Weffer. Manche Senioren stehen bereits seit einigen Jahren auf der Warteliste, be-vor sie ins Heim kommen. Aber sie ste-hen bereits sporadisch im Kontakt mit der Einrichtung und kennen die Kon-taktpersonen. Dadurch entsteht eine Beziehung, die schon lange im Voraus Bestandteil der Lebensperspektive ist.
Bei der Wahl der Einrichtung kommt es darauf an, die künftige Lebenswelt mit den Augen des Betroffenen zu be-trachten. Die Alltagsstruktur ist wichti-ger als vordergründig attraktive Angebote, die tatsächlich gar nicht mehr genutzt werden können. „Man sollte immer danach fragen, in wie weit auf persönliche Bedürfnisse und indi-viduelle Tagesrhythmen Rücksicht ge-nommen wird. Der strukturierte Tagesablauf und die Erreichbarkeit für die Angehörigen sind relevantere Krite-rien als etwa eine ausgefallene Architektur.
„Schon das Beratungsgespräch zeigt, ob die Einrichtung an dem Menschen
interessiert ist, oder nur daran, einen Platz zu vergeben“, meint die Heimlei-terin und macht darauf aufmerksam, dass man den jährlichen Anspruch auf Kurzzeitpflege auch dazu nutzen kann, eine Einrichtung zu testen. Im Josefi-nenstift sind künftige Bewohner auch gerne eingeladen, bereits im Vorfeld zum Beispiel an festlichen Aktivitäten oder den Gottesdiensten teilzunehmen. Auch ein „Probetag“ ist möglich.
Der persönliche Eindruck ist entscheidend
Es ist mit Sicherheit ein Fehler, vor der Möglichkeit einer künftigen Pflegebe-dürftigkeit die Augen zu verschließen. Wer dies in seine Lebensperspektive einschließt, bewahrt sich die Chance, sein Leben auch dann noch nach eige-nem Willen zu gestalten. Und dies er-leichtert es ungemein, auch bei nachlassender Lebenskraft eine zufrie-denstellende Lebensqualität für sich aufrecht erhalten zu können.
Wunschplatz im Altenheim?
Schon das Beratungs-
gespräch zeigt, ob die
Einrichtung an dem
Menschen interessiert
ist, oder nur daran, einen
Platz zu vergeben –
Heimleiterin Heike Weffer
kümmert,sichsuchter
Werwas
findet, Aus den Einrichtungen
St. Josefi nenstift
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Glückwunsch BVB 09Engagiert nicht nurim Fußball
Das St.-Johannes-Hospital gratuliert dem Sieger ganz besonders herzlich, weil sich das Haus und seine Mitarbei-ter dem Verein seit Jahren besonders verbunden fühlen. Trainer Jürgen Klopp steht Pate für unsere Chest-Pain-Unit zur schnellen Abklärung von Herzin-farkt-Verdachtsfällen. Mit der von Klopp unterstützten Kampagne will die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft einen Beitrag dazu leisten, dass die Zahl der Patienten weiter steigt, die nach einem Herzinfarkt rechtzeitig eine adäquate Krankenhausbehandlung erfahren. Die zertifizierte Chest-Pain-Unit ist dafür der geeignete Anlaufpunkt.
GefragtIhre Meinung über unsRegelmäßig stellt sich die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft einer unab-hängigen Befragung über Patienten-
zufriedenheit. Die „Weiße Liste“ ist ein Internetportal, das Patienten Unter-stützung bei der Suche nach der pas-senden Gesundheitseinrichtung geben will. Die Erfahrungen ehemaliger Pati-enten bilden einen wichtigen Bestand-teil des Informationsangebotes. „Wir freuen uns über eine Bewertung, die in allen abgefragten Kriterien zu mehr als 85 Prozent positiv ausfällt und in vielen Punkten die 90-Prozent-Marke erreicht bzw. übersteigt“, sagt Klinik-sprecherin Gudula Stroetzel. Auch jetzt sind wieder über 2500 Fragebogen an ehemalige Patienten verschickt wor-den. „Ergebnisse liegen noch nicht vor, aber viele telefonische Reaktionen be-stätigen, dass sich die Patienten nach wie vor bei uns gut aufgehoben fühlen“, so Stroetzel.
Tag des Ehrenamtes15 Jahre Johannes-HilfeEhrenamtliche Tätigkeit ist eine unver-zichtbare Unterstützung in allen Einrichtungen der St.-Johannes- Gesellschaft. Mit der Einführung eines
„Tages des Ehrenamtes“, der künftig regelmäßig jedes Jahr organisiert wer-den wird, soll die Bedeutung des Engagements herausgestellt werden. In diesem Jahr wurde das neuent wickelte Konzept für ehrenamtliche Dienste vorgestellt und diskutiert. Die ehrenamtliche Tätigkeit wurde vor-gestellt und beworben. Anlässlich des ersten „Tages des Ehrenamtes“ ist dar-über hinaus das Jubiläum der Johan-nes-Hilfe mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Essen gewür-digt worden.
Auf einen Blick
Terminkalender
Informationen zu den Veranstaltungen findenSie unter: www.st-johannes.de
NachtvorlesungenImmer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)
Di 07.06.2011Mitten ins Herz - 40 Jahre HerzchirurgieProf. Dr. Gerhard Walterbusch
Di 13.09.2011Grauer und Grüner StarProf. Markus Kohlhaas
Arzt-Patienten-Seminare19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital
Mi 01.06.2011Was tun bei Rückenschmerzen?Ulrich Sommer
Kurler Gesundheitstreff 17.30 Uhr im St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff",
Do 28.07.2011Wenn die Pumpe in die Jahre kommt - Herzerkrankungen
Weitere Veranstaltungen
Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital
Do 30.06.2011 | 28.07.2011 | 25.08.2011Pflegetraining für AngehörigeIm St.-Johannes-Hospital – Anmeldung unter (0231) 1843-2911
Apps im FokusKlingelton erinnert anEinnahme von ArzneiEin Generika-Hersteller aus Österreich bietet eine kostenlose App für Smartphones, die an die Patienten bei der Einnahme von Medika-menten unterstützt. Wer will, kann sich akus-tisch daran erinnern lassen, wann die
Medikamente einzunehmen sind. Mit der App "plustime" kann einerseits die eigene Einnahme von Medikamenten zu Hause besser organisiert werden, andererseits ist sie eine Unterstüt-zung in der mobilen Krankenpflege. Für jedes Arzneimittel können die Dosierung, der erforderliche Zeitpunkt der Einnah-me sowie zusätzliche Informationen zu Art und Weise der Einnahme eingegeben werden. Auch komplizierte Einnah-merhythmen sind erfassbar, das Pflegepersonal hat mit weni-gen Fingertipps den Überblick über seine Patienten und deren Arzneimitteleinnahme. www.plustime.at.
St.-Elisabeth-Krankenhaus
14Aus den Einrichtungen
Die Physiotherapeuten der CURAvita im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl sind als ausgebildete Präventions-trainer ganz besonders auf sturzge-fährdete Menschen eingestellt. Mit Übungen an speziellen Geräten können sie ganz unabhängig vom Alter des Betroffenen die Gang-sicherheit verbessern.
„Wir setzen mit großem Erfolg auf mo-derne Trainingsgeräte, die Balance, Kraft und Koordination fördern“, er-klärt die Leiterin der Physiotherapie, Susanne Hogrefe. Ein Beispiel ist das Physio-Feedback-Verfahren. Die üben-de Person steht dabei auf einer fixier-ten Platte und beobachtet herabfallende Eier, die auf eine Wand projiziert wer-den. Sie hat die Aufgabe, die Eier mit einem virtuellen Korb, der durch Gleichgewichtsverlagerung bewegt werden kann, aufzufangen.
Selbstvertrauen schütztvor dem Sturz
„Diese Übung eignet sich besonders zur Sturzprophylaxe“, so Hogrefe, „weil ganz viele relevante Aspekte zu-gleich trainiert werden. Man muss das Gesehene in Bewegung umsetzen. Man muss sich konzentrieren, schnell reagieren und das Gleichgewicht hal-ten, bis das Ei in den Korb gefallen ist.“ Erfolgreiche Versuche werden akustisch angezeigt. Es ist wie ein Spiel, das herausfordert, Spaß macht und motiviert. „Das Training verhilft selbst sehr beeinträchtigten Patien-ten wieder zu einem Gefühl für die
eigene Balance“, versichert die Physiotherapeutin.
Auch die Kybun-Matte ist ein bewähr-tes Hilfsmittel, um das Selbstvertrauen von gangunsicheren Menschen zu stärken. Die Weichbodenmatte liefert einen instabilen Untergrund, der für das Gleichgewichtstraining genutzt werden kann. Koordination und Balan-ce werden beispielsweise durch Übun-gen mit Ballonspielen gefordert.
Das Hauptelement des Galileo-Geräts ist eine Vibrationsplatte, deren Fre-quenz durch den Therapeuten indivi-duell geregelt werden kann. Die intensive Schwingung simuliert das Gehen, führt zu einer Kräftigung der Muskulatur und stärkt das Gefühl für den eigenen Gang. Bei niedrigen Schwingungszahlen bewirkt es eine Entspannung der Muskulatur und kann sehr vorteilhaft zum Beispiel bei Par-kinson-Patienten eingesetzt werden.
„Unsicherheit ist bei sturzgefährdeten Menschen das größte Problem“, sagt Susanne Hogrefe. „Für uns geht es des-halb auch darum, den Teufelskreis aus Bewegungsvermeidung, Konditionsver-lust, Gangverschlechterung und weiter gesteigerter Bewegungsvermeidung zu durchbrechen.“ Das angeleitete Training bietet dafür eine gute Grundlage. Es kann vom Hausarzt verordnet werden. Sinnvoll ist ein dreimonatiges Pro-gramm. Die Übungen werden einmal pro Woche in der CURAvita angeboten. Darüber hinaus sollte einmal in der Wo-che Zuhause trainiert werden.
Die Situation jedes Patienten wird zu Beginn des Programms genau abge-fragt und ausgetestet. Nach dem zwölfwöchigen Training wird die Erfas-sung zur Erfolgskontrolle wiederholt. „Ziel ist eine etwa 20 prozentige Ver-besserung in Bezug auf Kraft, Ausdau-er und Gleichgewicht“, erklärt die Physiotherapeutin. „Mit den Geräten, die uns zur Verfügung stehen, lässt sich dies in vielen Fällen erreichen.“
20 Prozent Verbesserungist das Ziel
Natürlich kommt es darauf an, die ein-mal wieder gewonnene Fitness und Sicherheit auch nachhaltig aufrechtzu-erhalten. Dazu empfiehlt Susanne Hog-refe Tai Chi für Senioren – nach ihren Worten eine optimale Methode, um durch fließende langsame Bewegungen Muskulatur und Gleichgewicht zu trai-nieren. CURAvita hat Yoga-Kurse für Senioren im Angebot, die individuell auf den Patienten abgestimmt und an sei-nem Können orientiert sind.
Fit und sicher im Alter
Kraft, Gleichgewicht und Ausdauer kann man auch noch mit 90 trainieren!
zuEs istnie spät
15Beratungs- und Schulungsangebote
InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine be-stimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.
Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital:Tel. (0231) 1843-21 51
Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28
St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 2892-217
DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen im St.-Johan-nes-Hospital unsere Diabetesfach-schwester zur Verfügung:Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02
im Marien Hospital unsere Diabetes-beraterinnen DDG:Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-83 62
TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittel-versorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71
StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospi-tal nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25
GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.
Keine Voran meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt er-halten Sie in unserem Elterntreff,Tel. (0231) 1843-29 74
StillberatungMontags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er reichen die Beratung über das Still- Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33
StillcaféDienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18
Selbsthilfegruppen
Frauenselbsthilfe nach KrebsWir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter
äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken
ehren amtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erhe-
ben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und
-nachsorge, nicht als Kon kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kennt-
nissen, in einem regen, vielfältigen Gruppen leben und zahlreichen ge-
meinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit
bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von
15.00–17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins
Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, allein erziehende
Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr.
Weitere Infos bei Sigrid Platte, Tel. (0231) 45 66 81
Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die
Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu ei-
ner Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und
Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt.
Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708
Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf
Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitglieder-
versammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt:
Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873
Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herz-
chirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.
Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30
Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe der Deutschen ILCO e.V.
Selbsthilfe-Kontaktstelle, Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 445 193
Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder
www.bundesverband-glaukom.de
Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V.Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr
im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.
Auf einen Blick
für
und
PatientenAngehörige
Jugendhilfe St. Elisabeth
16Aus den Einrichtungen
„Meine Auffassung der Behandlung in der kinder- und jugendpsychiatri-schen Ambulanz ist es, strikt lö-sungszentriert an die Probleme heranzugehen“, erklärt Karlheinz Fluchs, der Kinder- und Jugend-psychiater sowie Psychotherapeut und Familientherapeut aus der neu-eröffneten Praxis am Wall. Er hält wenig davon, junge Heranwachsen-de mehr als nötig für krank zu erklären oder diese übermäßig mit Diagnostik zu belasten, sondern legt viel größeren Wert darauf, sie durch Anregungen für sie selbst und die Gestaltung des familiären und so zialen Umfeldes in ihrer Entwicklung bestmöglich voran zu bringen.
Das neue Angebot unter dem Dach der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft wendet sich grundsätzlich an alle Fami-lien, die mit Verhaltensauffälligkeiten von Kindern nicht zurechtkommen. „Wir wollen darüber hinaus insbesondere Patienten mit kinder- und jugend-psychiatrischen Störungen aus dem Bereich der Erziehungshilfe und der Jugendhilfe Behandlungsmöglichkeiten eröffnen, für die in anderen ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Praxen oft nicht ausreichend Spielraum zur Verfügung gestellt werden kann“, sagt der Arzt.
Ein großer Unterschied zwischen der Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie besteht nach Fluchs Worten darin, dass Verhaltensstörungen oft nicht so scharf abgegrenzt werden können. Es gibt flie-ßende Übergänge zu ganz normalen
lebensweltlichen Problemen. „In der Re-gel sind immer große Chancen vorhan-den, durch Veränderungen in der familiären Situation, im sozialen Umfeld und der Lebensgestaltung einen positi-ven Einfluss auf das kindliche oder jugendliche Verhalten zu nehmen“, so die Überzeugung des Arztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Er macht deutlich, dass es sowohl in der Behandlungssituation als auch unter dem Gesichtspunkt der Vorbeugung immer auch darauf ankommt, unter Beteiligung der Eltern Chancen für eine gelingende Entwicklung zu eröffnen und zu nutzen. Dabei geht es darum, familiäre Strukturen zu leben und auf-recht zu erhalten. Es geht darum, all-tägliche Selbstverständlichkeiten von regelmäßigen Mahlzeiten bis hin ver-nünftigen Erziehungsbedingungen zu organisieren. Und es geht darum, für die Kinder da zu sein, Zeit für sie zu haben und ihnen das Gefühl zu geben, dass sich jemand um sie kümmert.
„Es ist auffällig“, so seine Beobachtung, „dass es seit Einführung der Harz IV-Regelsätze zunehmend für viele Familien schwieriger wird, normale Alltagsstruk-turen zu gewährleisten.“ Besonders betroffen ist nach seiner Erfahrung die Gruppe der alleinerziehenden Eltern-teile. Der Kampf um das alltägliche Überleben fordert die Betroffenen so sehr, dass ernsthafte Schwierigkeiten entstehen, ein geordnetes Alltagsleben einzurichten. „Da gilt es, eine kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung mit unterstützenden Hilfen zu verbin-
den, zum Beispiel mit Angeboten der Erziehungshilfe oder Selbsthilfe-initiativen“, so der Kinder- und Jugend-psychiater, „oder auch soziale Netz werke zur gegenseitigen Unter-stützung zu knüpfen.“ Gerade Allein-erziehende, die von sozialen Netzwerken sehr profitieren könnten, seien aber, so seine Erfahrung, oft erstaunlich wenig in dieser Form organisiert.
„Für eine gesunde Entwicklung der kind-lichen Verhaltensweisen sind darüber hinaus beispielsweise Sportvereine un-ersetzbar“, meint Fluchs. „Dort lernen Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer familiären Situation, sich selbst zu fordern, mit den eigenen Schwächen umzugehen und verlieren zu können. Sie lernen aber auch das Gefühl des gemeinsamen Erfolgs und haben Gelegenheit, zwanglos soziale Kontakte aufzubauen.“
Ambulante kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung
Für eine gesunde Entwicklung der kindlichen Verhaltensweisen ist das
Gemeinschaftserlebnis zum Beispiel im Sportverein unersetzbar –
Kinder- und Jugendpsychiater Karlheinz Fluchs
Eine beziehungsreiche Lebensgestaltungist die beste Prävention
SeitebunteDie
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Für Zwischendurch ...
Spaß und Rätsel
Als Gymnastik für verletzte Soldaten.
Lachhaft!Puls„Ihr Puls geht sehr langsam, Herr Mey-er.“ „Macht nichts. Ich habe Zeit.“
Gesund?Eine ernährungsbewußte Patientin fragt ihren Arzt: “Sind Fische gesund, Herr Doktor?” – “Ich glaube schon, bei mir war jedenfalls noch keiner in Behandlung.”
Nebenwirkung"Hat das Medikament, das sie mir da verschreiben, auch irgendwelche Nebenwirkungen?" "Ja, Sie müssen damit rechnen, wieder arbeitsfähig zu werden!"
Fußball"Herr Doktor, mir wird ständig gelb und rot vor Augen", klagt der Fußballer. "Wechseln Sie mal den Schiedsrichter!" rät der Arzt.
Schlafstörung Arzt: "Können Sie denn jetzt wieder gut schlafen?"Patient: "Ach nein, Herr Doktor. Abends schlafe ich zwar früh ein,und morgens, da stehe ich spät auf, aber mittags - da liege, ich oft stun-denlang wach!"
Musikalisch Bei einem Fußballmatch werden einem Spieler die Finger einer Hand arg gequetscht. Er geht zum Arzt. Der ver-arztet ihn und sagt beruhigend: "Wenn ihre Hand wieder gesund ist können sie Klavier spielen!" - "Wunderbar", sagt der Patient, "vorher konnte ich es nämlich nicht."
RückenschmerzenBeim Hausarzt: "Na, Herr Eckardt, wo drückt denn der Schuh?" - "Im Rücken, Herr Doktor, im Rücken!"
SchluckaufBeim Hausarzt: Der Arzt fragt die Patientin, als er die vielen Brandblasen in ihrem Gesicht sieht: "Mein Gott, liebe Frau, was haben Sie denn nur gemacht?" - "Mein Mann macht gerne Kunststückchen mit dem Feuer. Unter anderem ist er auch Feuerschlucker", stöhnt die Patientin, "als ich ihn eben küssen wollte, kriegte er einen furcht-baren Schluckauf!"
Neulichin der
Diesmal zum Thema „Pilates“
Kath. St.-Johannes-Gesellschaft
Für ProfisEine bescheidene FrageWofür war Pilates ursprünglich gedacht?
Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther NierhoffTel. (0231) 1843-2256www.st-johannes.de
Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht
Evangelische SeelsorgeSt.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221St.-Johannes-HospitalPfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496
St.-Johannes-HospitalPfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2496Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871
Johannesstraße 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-0Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de
Johannesstr. 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-2130Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de
Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat Antje Blumenthal, - 2241Hildegard Lonsdorfer - 2524Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected]
Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat Hildegard Aldenhövel - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Schmerzambulanz - 2053Operative Intensivstation - 2409hildegard.aldenhö[email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat Annette Mücke - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]ü[email protected]
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer Amela Dulovic - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Ambulanz - 2280Kreißsaal - 2282Elterntreff - 2974Brustsprechstunde - 2279Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 [email protected]
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat Christel Hayn - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung -2361
Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat Petra Kernchen & Torsten Kroll - 2299Sekretariat Fax - 2445Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.deAmbulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490
Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer(Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat Heike Reinhardt - 2210Fax - 2435Dialyse - [email protected] Intensivstation - 2229
Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer Martina Schlieck - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat Petra Tiemann - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de
Chest Pain UnitInfo Hotline - 1111
Zentrale Notaufnahme - 2277
Ambulantes OP-Zentrum
St.-Johannes-Hospital
Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260
Leitung Friedhelm Evermann [email protected]
Heim-/Pflegeleitung Regina Misiok-Fisch [email protected]
Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111
Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Wilhelm Eull -200 [email protected]
Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat Petra Müller - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat Christa Ebert - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. Peter Wallenfels, Dr. Gerda Schindler,Eva-Maria Hentschel,Dr. med. Margarethe TophofSekretariat: Karin Neumärker - 8393Sekretariat Fax - 8371
Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147
Heimleitung Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung: Christiane Rüping - 208 www.elisabeth-dortmund.de
Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] Doris Kötter - 240Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345
Gablonzstr. 944225 Dortmundwww.marien-hospital-dortmund.deTel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300Verwaltungsleitung: Hans-Werner Gräber -8281
Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat: Jutta Weckermann - 8120Sekretariat Fax - [email protected]
Diabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124
Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155
Heim-/Pflegeleitung Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de
St.-Elisabeth-Krankenhaus
Marien Hospital
St.-Elisabeth-Altenpfl ege
Christinenstift
St. Josefi nenstift
Jugendhilfe St. Elisabeth
Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft 19
unterstützen
HausnotrufNie allein durch Gespräche, Hilfe, Sicherheit
Wäschedienst von Haus zu HausWir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig
MenüdienstGesundes genießen – wir bringen täglich Frisches auf Ihren Tisch
Team für alle FälleDienstleistungen rund um Haus und Garten
SeniorenreisenGemeinsam reisen im besten Alter
pflegen
beraten
beraten
Pflegeberatungzu allen Diensten und Einrichtungen für Senioren
Caritas-SozialstationenHäusliche Kranken- und Alten-pflege, ambulante Palliativ-pflege, Demenz-Wohngruppen
TagespflegeGemeinsam und aktiv den Tag gestalten
Caritas Dortmund: Im Alter leben und wohnen
unterstützen
Wohnen mit ServiceSo viel Selbständigkeit wie möglich – so viel Hilfe wie nötig
Alten-, Wohn- und PflegezentrenBei uns in guten Händen: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m.• Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) • St. Antonius (Huckarde) • St. Barbara (Lütgendtmd.) • St. Hildegard (Berghofen) • St. Ewaldi (Aplerbeck) • St. Josef (Derne)
beraten
Caritas Service CenterWißstraße 3244137 DortmundInformation, Beratung, Dienstleistung rund um unser Angebot
Mo – Do: 9 – 17 Uhr Fr : 9 – 14 Uhr Tel.: 18 71 51-21
unterstützen beraten pflegen fördern
Mit unseren Leistungen unterstützen, beraten, pflegen und fördern wir Sie, für ein selbstbe- stimmtes Leben im Alter. Wir sind für Sie da.
www.caritas-dortmund.de
wohltuend. menschlich. dort
mun
d
caritas