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WEITERE INFORMATIONEN : MUSÉE DE LA FAÏENCE 15-17, rue Raymond Poincaré F-57200 Sarreguemines +33 (0)387-989350 www.sarreguemines-museum.com ÖFFNUNGSZEITEN : Dienstag bis Sonntag ; an Feier- tagen auch Montag ; 10 -12 Uhr und 14 -18 Uhr T ARIF : 3 € - Pass’2 musées: 5,50 € Kinder und Studenten (nur mit gültigem Ausweis): Eintritt kostenlos Gruppentarif ab 10 Personen Führungen auf Deutsch : Tourismusbüro : +33 (0)387-988081 www.tourismus-sarreguemines.com Keramikmuseum Das Museum ist im ehemaligen Wohnsitz von Paul de Geiger un- tergebracht, der von 1871 bis 1914 Direktor der Steingutmanufaktur Saargemünd war. Das Museum erinnert an dieses Gewerbe, das die Stadt berühmt gemacht hat. Zu sehen ist eine umfangreiche Sammlung von Keramiken, die von der Angebotsfülle der Keramikmanufaktur zeugen - was ihren Kunden zugutekam : Im Bereich Dekoration und Tischkultur ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Fayence, Steingut oder Porzellan, alle Arten von Keramik sind hier vertreten. Das wohl wertvollste Stück des Museums? Mit Sicherheit der denk- malgeschützte Wintergarten mit all seinen Schätzen, ein „Monument historique“, 1880 erbaut. Zu dem Museum zählt auch eine archäologische Sammlung, die das Leben in dieser Region im gallo- römischen Zeitalter zeigt. 1. Etage Majolika Ende der 1870 er Jahre taucht ein Produkt auf, das Saargemünd in Europa noch bekannter macht : die Majolika. Dabei handelt es sich um feine, farbig glasierte Tonware. Vorherrschende Farben : Marineblau, Türkisblau, Kupfergrün. Figuren, „Fantasieobjekte“ sowie einige monumentale Gegenstände profitieren erheblich von dieser neuen Technik. Hinter dem Museum Der Brennofen Dieser historische Brennofen hinter dem Museum stammt aus dem Jahr 1860 und war bis 1940 in Betrieb. Im 19. Jahrhundert gab es davon etwa 30 Stück in Saargemünd. Er erinnert an die Industrielle Revolution, denn er ist den englischen Brennöfen, sogenannten hovels, nachempfunden. Zunächst wurde er mit Holz, später mit Kohle beheizt. Die konische Außenhülle aus Ziegelsteinen sollte den Ofen vor der Witterung schützen. Ausformung, Emaillierung, Dekoration – jeder Arbeitsschritt wird mit einem Brennvorgang abgeschlossen. Für den ersten Brennvorgang, die „Biscuitage“, benötigte man hier 9 Tonnen Kohle ; er dauerte 70 Stunden. 1 Etage Archäologische Sammlungen Die ersten Besiedelungsspuren der Region Saargemünd reichen bis ins Mittelpaläolithikum zurück, eine Zeit, die 300.000 bis 35.000 Jahre zurückliegt. Gibt es auch nur wenige Spuren einer prähistorischen Besiedelung, so sind doch etliche Stätten aus dem gallo- römischen Zeitalter bekannt, die ab den 1970 er Jahren freigelegt wurden. Zahlreiche Objekte aus dieser Zeit sind im Besitz des Museums. Sie sind in nach Themen geordneten Vitrinen ausgestellt und verdeutlichen den Alltag im gallo-römischen Zeitalter : Kleidung, Bau, Handwerk, Landwirtschaft... 1. Etage Tafelservice Die großen Tafelservice tauchen in Saargemünd um 1845 auf. Zu den bekanntesten der Manufaktur gehören die Modelle Papillon und Rouen (gegen Ende des Zweiten Kaiserreichs) oder auch das Service Obernai, das 1902 vom Künstler Henri Loux entworfen wurde. Ein einziges Service konnte aus über hundert Teilen bestehen ; Meisterstück war die Suppenschüssel. Die Service wurden von Accessoires ergänzt, vom Menükartenständer bis zum Surtout de Table, die sich in der Sammlung des Museums befinden. 1. Etage Die Keramikfresken Keramik - hygienisch und dekorativ zugleich - schmückt ab dem späten 19. Jahrhundert Geschäfte, Gaststätten, Thermalbäder oder Restaurants. Ab 1880 entwirft die Manufaktur ihre Fresken in ihrer eigenen Dekorationswerkstatt in Paris. Die Entwürfe werden anschließend Architekten oder Auftraggebern vorgelegt, ehe sie schließlich in der Manufaktur hergestellt werden. Im Besitz des Museums befinden sich einige bedeutende Original- Fresken von Künstlern wie Martial Simas, Alexandre Sandier, Eugène Grasset oder Carl Schuller. 2. Etage Wechselausstellungen Zweimal pro Jahr organisiert das Museum Wechselausstellungen. Zeitgenössische Keramik, Geschichte der angewandten Kunst, Archäologie sind nur einige Beispiele für Themen, die bei diesen Ausstellungen gezeigt werden.

Keramikmuseum - Musées de Sarreguemines · 2015. 6. 22. · 1902 vom Künstler Henri Loux entworfen wurde. Ein einziges Service konnte aus über hundert Teilen bestehen ; Meisterstück

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  • Weitere informationen :Musée de la Faïence15-17, rue Raymond Poincaré F-57200 Sarreguemines +33 (0)387-989350www.sarreguemines-museum.comÖFFnungszeiten : Dienstag bis Sonntag ; an Feier-tagen auch Montag ; 10 -12 Uhr und 14 -18 UhrtariF : 3 € - Pass’ 2 musées: 5,50 €Kinder und Studenten (nur mit gültigem Ausweis): Eintritt kostenlos Gruppentarif ab 10 PersonenFührungen auf Deutsch : Tourismusbüro : +33 (0)387-988081 www.tourismus-sarreguemines.com

    KeramikmuseumDas Museum ist im ehemaligen Wohnsitz von Paul de Geiger un-tergebracht, der von 1871 bis 1914 Direktor der Steingutmanufaktur Saargemünd war.

    Das Museum erinnert an dieses Gewerbe, das die Stadt berühmt gemacht hat. Zu sehen ist eine umfangreiche Sammlung von Keramiken, die von der Angebotsfülle der Keramikmanufaktur zeugen - was ihren Kunden zugutekam : Im Bereich Dekoration und Tischkultur ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Fayence, Steingut oder Porzellan, alle Arten von Keramik sind hier vertreten.

    Das wohl wertvollste Stück des Museums? Mit Sicherheit der denk-malgeschützte Wintergarten mit all seinen Schätzen, ein „Monument historique“, 1880 erbaut.

    Zu dem Museum zählt auch eine archäologische Sammlung, die das Leben in dieser Region im gallo- römischen Zeitalter zeigt.

    1. EtageMajolika

    Ende der 1870er Jahre taucht ein Produkt auf, das Saargemünd in Europa noch bekannter macht : die Majolika. Dabei handelt es sich um feine, farbig glasierte Tonware.

    Vorherrschende Farben :Marineblau, Türkisblau, Kupfergrün. Figuren, „Fantasieobjekte“ sowie einige monumentale Gegenstände profitieren erheblich von dieser neuen Technik.

    Hinter dem Museum

    Der BrennofenDieser historische Brennofen hinter dem Museum stammt aus dem Jahr 1860 und war bis 1940 in Betrieb.

    Im 19. Jahrhundert gab es davon etwa 30 Stück in Saargemünd. Er erinnert an die Industrielle Revolution, denn er ist den englischen Brennöfen, sogenannten hovels, nachempfunden.

    Zunächst wurde er mit Holz, später mit Kohle beheizt. Die konische Außenhülle aus Ziegelsteinen sollte den Ofen vor der Witterung schützen. Ausformung, Emaillierung, Dekoration – jeder Arbeitsschritt wird mit einem Brennvorgang abgeschlossen. Für den ersten Brennvorgang, die „Biscuitage“, benötigte man hier 9 Tonnen Kohle ; er dauerte 70 Stunden.

    1 EtageArchäologische Sammlungen

    Die ersten Besiedelungsspuren der Region Saargemünd reichen bis ins Mittelpaläolithikum zurück, eine Zeit, die 300.000 bis 35.000 Jahre zurückliegt.

    Gibt es auch nur wenige Spuren einer prähistorischen Besiedelung, so sind doch etliche Stätten aus dem gallo-römischen Zeitalter bekannt, die ab den 1970er Jahren freigelegt wurden. Zahlreiche Objekte aus dieser Zeit sind im Besitz des Museums. Sie sind in nach Themen geordneten Vitrinen ausgestellt und verdeutlichen den Alltag im gallo-römischen Zeitalter : Kleidung, Bau, Handwerk, Landwirtschaft...

    1. EtageTafelservice

    Die großen Tafelservice tauchen in Saargemünd um 1845 auf. Zu den bekanntesten der Manufaktur gehören die Modelle Papillon und Rouen (gegen Ende des Zweiten Kaiserreichs) oder auch das Service Obernai, das 1902 vom Künstler Henri Loux entworfen wurde.

    Ein einziges Service konnte aus über hundert Teilen bestehen ; Meisterstück war die Suppenschüssel.

    Die Service wurden von Accessoires ergänzt, vom Menükartenständer bis zum Surtout de Table, die sich in der Sammlung des Museums befinden.

    1. EtageDie Keramikfresken

    Keramik - hygienisch und dekorativ zugleich - schmückt ab dem späten 19. Jahrhundert Geschäfte, Gaststätten, Thermalbäder oder Restaurants.

    Ab 1880 entwirft die Manufaktur ihre Fresken in ihrer eigenen Dekorationswerkstatt in Paris. Die Entwürfe werden anschließend Architekten oder Auftraggebern vorgelegt, ehe sie schließlich in der Manufaktur hergestellt werden.

    Im Besitz des Museums befinden sich einige bedeutende Original-Fresken von Künstlern wie Martial Simas, Alexandre Sandier, Eugène Grasset oder Carl Schuller.

    2. EtageWechselausstellungen

    Zweimal pro Jahr organisiert das Museum Wechselausstellungen.

    Zeitgenössische Keramik, Geschichte der angewandten Kunst, Archäologie sind nur einige Beispiele für Themen, die bei diesen Ausstellungen gezeigt werden.

  • Auf der rechten Saarseite

    Das Fabrikkasino

    Am Rande der Stadt, an der deutschen Grenze

    Die Bliesmühle

    schöne Allegorie auf die Keramik von Alexandre Sandier.

    Linker Hand markiert ein Pavillon den Eingang zu dem damaligen Park ; seine atemberaubende Architektur ist von den französischen Schlössern des 17. Jahrhunderts inspiriert (Turm, Schießscharten). Diese kleine „Verrücktheit“, errichtet von Paul de Geiger am Saarufer, zeugt von der Größe des Unternehmens und der Unternehmensleiter.

    Rechts ein Musikpavillon – im 19. Jahrhundert sehr in Mode –, wo die Arbeiterfanfaren gespielt werden konnten.

    Keramikmuseumund Keramik-Rundgang

    Fussweg : 3,5 km

    www.sarreguemines-museum.com

    Die Keramikmanufaktur : eine Stadt in der Stadt. Saargemünd um 1910

    Auf der rechten Saarseite

    Die Arbeitersiedlungen

    Das Casino (1878) war ein Ort der Zusammenkunft und Zerstreuung für die Angestellten und die Arbeiter der Steingutmanufaktur. Zunächst wurde er „La Réunion“ („Die Versammlung“) getauft.

    Im typisch patriarchalischen Esprit des 19. Jahrhunderts ließ der Direktor Paul de Geiger dort Bibliothek, Turnhalle, Theater… einrichten.

    Der linke Teil mit dem Balkon mit Holzgeländer im orientalischen Stil ist eine Erweiterung von 1890.

    Die Fassade schmückt eine sehr

    Die Mühle ist die ehemalige Produk-tionsstätte der Manufaktur. Von 1841 bis 1960 wurde hier die Rohmasse für das Steingut hergestellt. Heute befindet sich dort das Museum für Keramiktechnik, das eine beacht-liche Sammlung an Maschinen und Werkzeugen zeigt. So kann der Besucher die Arbeitsschritte der Stein-gutproduktion nachvollziehen.

    Hinter dem Gebäude, entlang der Bliesufer, erstreckt sich der Garten der Fayenciers : ein zeitgenössischer Landschaftspark, der die Steingutar-beiter der Stadt würdigt. Er wurde von Philippe Niez angelegt und ist Teil des Netzwerks Gärten ohne Grenzen.

    Beim Casino entsteht 1869 eine erste Siedlung. Häuser mit Gärt-chen für vier Familien werden an fünf kleinen, parallel verlaufenden Straßen errichtet.

    Die Siedlung soll die Arbeiterbe-völkerung sowohl treu machen als auch eine bessere Kontrolle über sie ermöglichen und wird 1926 weiter ausgebaut. Hier wohnen Führungs-kräfte, aber auch Steingutarbeiter; die Architektur der Unterkünfte zeugt vom Status ihrer Bewohner.

    Heute leben in dem perfekt ge-pflegten Viertel ehemalige Steingut- arbeiter und junge Familien.

    Saargemünd, Museen und kulturelles Erbe

    Entdecken Sie auf dem Keramik-Rundgang die spannende Geschichte eines Gewerbes, das die Stadt geprägt hat.

    Bliesmühle Museum für Keramiktechniken Garten der “Fayenciers” 125 Avenue de la Blies

    Brennofen

    Keramikmuseum 15-17 Rue R. Poincaré

    Fabrikkasino

    Arbeitersiedlungen