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Offizielles Verbandsmagazin: CHF 8.90 Das Tennis-Magazin der Schweiz 11-12/2017 9 771424 925002 12 Partner von Königliches Jah r Sieben Titel, die ersten zwei Grand-Slam-Triumphe seit 2012 – Roger Federer hat 2017 brilliert Stan Wawrinka Sein Rück- und Ausblick Rebeka Masarova Ihre Pläne und Ziele für das kommende Jahr Alt gegen Jung Welche Spieler Federer, Nadal & Co an der Spitze ablösen wollen Dezember 2017 Ausgabe Nr. 11/12

Königliches Jahr - Smash...2018/11/11  · Top Hybrid 4x4 New Swift 1.2 Compact Top Hybrid 4Angelique Kerber x4 Weiterkommen, wo andere stehenbleiben: Das ist unser Anspruch an einen

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 Offizielles Verbandsmagazin:CHF 8.90

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Partner von

Königliches JahrSieben Titel, die ersten zwei Grand-Slam-Triumphe  seit 2012 – Roger Federer hat 2017 brilliert

Stan WawrinkaSein Rück- und Ausblick

Rebeka  MasarovaIhre Pläne und Ziele  für das kommende Jahr

Alt gegen JungWelche Spieler  Federer, Nadal & Co 

an der Spitze ablösen wollen

Dezember 2017Ausgabe Nr. 11/12

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WARM-UP

Prognosen, Vorfreude und gummige Pasta

Liebe Leserin, lieber Leser

Zum Glück habe ich vor vielen Jahren aufgehört, auf Tennismatches zu wetten. Das war lange, bevor Tennis-Journalisten an Grossanlässen ein Dokument unterzeichnen mussten, dies zu unterlassen. Eine verständliche Forderung übrigens, dringt doch gele-gentlich im Voraus aus der Players Lounge heraus, welchen Spieler die Achillessehne zwickt und welche Spielerin private Sorgen mit sich herumträgt. Ich bildete damals mit einem «Frauenversteher» eine Wettgemeinschaft und jeden Morgen analysierten wir, welche Partien uns erfolgsversprechend erschienen. Unser Gesamtertrag in Franken, nachdem wir die Übung abbrachen: nullkommanull.

Hätte ich 2017 gewettet, müsste ich über Weihnachten wohl einen Zweitjob annehmen, um das Defizit auszugleichen. Ein Blick auf die Sieger- und Verletztenlisten von ATP- und WTA-Tour zeigt, dass alles anders lief, als es Laien und Experten am Jahresanfang prophezeit hatten. Dass sich Roger Federer und Rafael Nadal die vier Majors aufteilen würden wie in guten, alten Zeiten, schien etwa so wahrscheinlich wie eine Fussball-WM in Russland ohne Gigi Buffon. Ebenso, dass ein halbes Dutzend Topspieler die Saison vorzeitig zwecks Auskurieren von Verletzungen abbrechen würde, und, dass es – im grundsätzlich unberechenbareren Frauentennis – sieben Wechsel an der Rankingspitze und neun verschiedene Siegerinnen bei den neun grössten Turnieren geben würde.

Das Versagen der italienischen Fussballer wird mir einen ungewohnt emotionsarmen Frühsommer bescheren und Sie merken es: Die Pasta hat dieser Tage für mich einen gummigen Beigeschmack. Anders sieht es mit der Vorfreude aufs Tennisjahr 2018 aus: Spannender könnte sich die Ausgangslage nicht präsentieren, bevor am 30. Dezember in Perth Roger Federer und Belinda Bencic die neue Saison beim Hopman Cup ein läuten. Auf Prognosen verzichte ich allerdings…

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten smash-Teams Frohe Weih-nachten und ein gesundes und glückliches 2018, angereichert mit vielen Netzrollern und Linienbällen und natürlich viel Lesespass mit unserem Magazin!

Schweizer Tennisbeläge

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Die neuen Tennisbodenserien FIRST LINE und MATCHPLAY von SPORTISCA - Massgeschneidert auf die Bedürfnisse der Spieler. Erhältlich in verschiedenen Gewichtsklassen und Rückenausrüstungen und ganz neu mit integrierten Linien. Farbecht, lichtecht, schmutzabweisend und extrem langlebig. Erleben Sie maximales Hallentennis der neuesten Generation. Entwickelt und produziert in der Schweiz.

Marco KellerRedaktionsleiter

Kaffeegenuss –

frisch gemahlen, nicht gekapselt.

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Roger FedererInspirierendes Vorbild, unerreichter Rekordhalter als Grand-Slam-Sieger und als Nummer eins der Tennis-Weltrangliste – und Kaffeegeniesser.

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INTERNATIONAL

4 11-12/2017 511-12/2017

10 ATPFinalsTrotz überraschender Niederlage ein glanzvolles Jahr für Roger Federer.

14 RogerFedererChefredaktor Marco Keller beleuchtet Federers Jahr von Melbourne bis London.

16 AltgegenJungDie Ü30-Fraktion gibt vorderhand noch den Ton an.

26 NextGenATPFinalsEin verdienter Sieger, aber noch lief nicht alles rund.

27 RankingsDas ATP-Emirates und das WTA-Ranking.

28 AustralianOpenWawrinka, Djokovic, Murray und Nishikori: Die Patienten kehren zurück.

32 StanWawrinkaDie härteste Zeit seiner Karriere geht zu Ende.

34 EricGrignonEin neuer Player kommt auf den Schweizer TV-Sport-Markt.

36 Tennis-WachstumsmarktChinaDie Stadien sind topmodern, leider bleiben sie meist fast leer.

47 FedCupSichern Sie sich Ihr Ticket.

48 RenéStammbach Der Präsident blickt zufrieden auf das Tennisjahr zurück.

50 RebekaMasarova Schritt für Schritt auf dem Weg nach oben.

FIRSTSERVICEINSIDE

24 QuizWas wissen Sie über die nächste Generation?

63 WettbewerbMitmachen lohnt sich – attraktive Preise zu gewinnen.

82 Tie-BreakQuer einsteigen kann Sinn machen.

54 Junioren-Interclub Für die Teilnehmer immer wieder ein absoluter Höhepunkt.

58 SuzukiTennisGrand-PrixImmer mehr Teilnehmer kämpfen um Sieg, Punkte und Preise.

59 AlinaGranwehr Sie spielt schnell, aggressiv und erfolgreich.

61 SPTA Swiss Tennis und die SPTA sind sich einig.

International

Service

Ausderinternationalen

TENNISWELT

SwissWorld

64 Soklappt’sinderHalle Ohne Sonne, Wind und Platz- fehler spielt es sich anders.

68 ElinaSvitolina Power von der Grundlinie ist ihre Spezialität.

72 DasSchultergelenk Starken Belastungen ausgesetzt, ist die Verletzungsgefahr gross.

75 RatgeberMedizin

77 Ausgewogene Flüssigkeitsbilanz Suppen bringen dem Sportler viele Vorteile.

79 RatgeberErnährung

80 Tennisbuch-Tipps Lektüre als Break.

Nette Vorstellung: Man fährt U-Bahn, träumt so vor sich hin, dann geht die Tür auf – und RogerFederersteigt ein. In Shanghai ist genau das passiert: Federer ist ein paar Stationen mitgefahren, schäkerte mit anderen Fahrgästen, posierte für Fotos. Gut, es war letztlich eine getarnte Werbeaktion, ausgedacht von seinem Manager und den Turniermachern von Shang-hai. Aber geschadet hat es niemandem – schon gar nicht Federer. Wenige Tage nach seiner Metrofahrt gewann er zum zweiten Mal in Shanghai – 6:4, 6:3- Finalsieg gegen RafaelNadal. ●

RogerFederer

SchäkerninShanghai

PlötzlichU-Bahnfahrer:DastauntendieFahrgästeinShanghainichtschlecht,alsRogerFedererzwischenihnenauftauchte.

KaumeinanderesTurnierbetreibteinensogrossenAufwandfürseineEröffnungs-zeremoniewiederWTA-EventimchinesischenWuhan.JedesJahrstudierenKinderTänzemitBallundSchlägerein,umZuschauerfürdasgrosseSpektakelzubegeis-tern.Dasgelingtabernurbedingt:InWuhanbliebenauch2017wiedervieleSitzeleer.Warumdassoist,erfahrenSieinunseremgrossenAsien-ReportabSeite36.

Court-Choreografie

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6 11-12/2017 711-12/2017

FIRSTSERVICE

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New Vitara Boosterjet PIZ SULAI Top® 4 x 4

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AB

Bitte entscheiden Sie sich jetzt: Die Saison auf der WTA-Tour war a) total abwechslungsreich und spannend b) sowas von austauschbar oder c) sportlich uninteressant. Egal, wofür Sie auch stimmen: Die Damentour erlebte ein verrücktes Jahr, das steht ohne Zweifel fest. Mit AngeliqueKerber,Serena Williams, KarolinaPliskova,GarbineMuguruzaund Simona Halep waren 2017 fünf Spielerinnen die Nummer eins– so viele wie noch nie. Insgesamt gab es sieben Wechsel an der Toppo-sition (s. Tabelle unten) – auch das ist eine rekord trächtige Häufung. Klar ist: Durch den Ausfall von Serena Williams fehlt ein Schwer gewicht im Damentennis. Es gilt das Motto: Eigent-lich kann jede gegen jede gewinnen. Die Folgen dieses irren WTA-Jahres lassen sich gut daran ablesen, welche Spielerin-nen sich 2017 nicht für das WTA-Masters qualifizierten: etwa die beiden Finalistin-nen der US Open,SloaneStephensundMadison Keys.Angelique Kerber fehlt ebenfalls in Singapur, obwohl sie 2017 die WTA-Weltrangliste so lange anführ-te wie keine andere Spielerin. ●

WTA-Tour

Wechselspiele

Meins! Simona Halep, fünfte Nummer eins bei den Damen 2017.

So ein Matchende hat die Profiszene wohl noch nie erlebt: Chal-lenger in Monterrey, Mexiko. In der ersten Runde liegt DanielGalan aus Kolumbien, 21 Jahre, Nummer 240 der Welt, gegen EvanKing 2:6, 3:5, 15:40 hinten – und gibt dann auf. Wie aus dem Nichts! Den letzten gespielten Punkt schloss Galan sogar noch mit einem beherzten Volley ab. Vielleicht dachte er sich: Ach, wo ich hier gerade am Netz stehe und ohnehin zurück- liege, kann ich auch gleich aufhören. Gut, wir wissen es nicht genau. Aber: Beim Matchball für den Gegner ohne erkennbar körperliche Einschränkungen einfach so aufzugeben, ist grob unsportlich. Señor Galan: Das ist alles andere als galant! ●

DanielGalan

Bis April 2018 ist der Brite gesperrt worden. Grund: DanielEvans war positiv auf Kokain getestet worden. Erst im März hat-te er mit Ranglistenplatz 41 das höchste Ranking seiner Karrie-re erreicht. Kokain im Tennis ist nichts Neues. MatsWilander,MartinaHingis und RichardGasquet wurden deshalb auch schon gesperrt. ●

DanielEvans

Insgesamt fünf Spielerinnen standen 2017 auf Platz 1 der WTA-Weltrangliste

SiebenWechselanderSpitze

Spielerin Zeitraum Dauer

Angelique Kerber 1. – 29. Januar 4 Wochen

Serena Williams 30. Januar – 19. März 7 Wochen

Angelique Kerber 20. März. – 23. April 5 Wochen

Serena Williams 24. April – 14. Mai 3 Wochen

Angelique Kerber 15. Mai – 16. Juli 9 Wochen

Karolina Pliskova 17. Juli – 10. September 8 Wochen

Garbine Muguruza 11. September – 8. Oktober 4 Wochen

Simona Halep seit 9. Oktober

VivelesBleus!Frankreich hat zum zehnten Mal den Davis Cup gewonnen. Im Finale gegen Belgien in Lille sicherte LucasPouille den Gastgebern im Ent-scheidungseinzel gegen Steve Darcis mit einem souveränen 6:3, 6:1, 6:0 den Siegpunkt zum 3:2 und den ersten Triumph seit 16 Jahren. Mit ihrem zehnten Triumph zogen die Franzosen mit Grossbritannien gleich. Mehr Siege haben nur Rekordsieger USA (32) und Australien (28) auf dem Konto. Belgien hingegen verpasste sei-nen ersten Titel in der Geschichte des traditions-reichen Mannschaftswettbewerbs. Der französi-sche Davis-Cup-Kapitän Yannick Noah bleibt damit als Teamchef makellos – in seinem drit-ten Endspiel als Teamchef feierte er den dritten Erfolg. Für den Belgier DavidGoffin endete mit der Niederlage von Darcis dagegen auch der zweite Davis-Cup-Final mit einer Enttäuschung: Vor zwei Jahren waren die Belgier auf heimi-scher Asche dem Team von Grossbritannien um AndyMurray unterlegen. ●

Die französischen Davis-Cup-Sieger 2017: Pierre-Hugues Herbert, Lucas Pouille, Jo-Wilfried Tsonga, Yanick Noah, Gilles Simon und Nicolas Mahu.

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911-12/2017

FIRSTSERVICE

Einen heissen Herbst legte die Französin hin: Als ers-te Spielerin gewann CarolineGarcia die Grosstur- niere von Wuhan und Peking hintereinander und qua-lifizierte sich dank ihres starken Endspurts noch für die WTA-Finals in Singapur. AndyMurray twitterte schon 2011, als er einen Match von Garcia sah: «Sie wird eines Tages die Nummer eins der Welt!» Mal sehen, ob die 23-Jährige nun wirklich vor dem ganz grossen Durchbruch steht. ●

Der Kalifornier ist ein Tenniskünstler – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Andrés Bella entwirft Kunstgegenstände aus Tennis uten- silien. Seine Spezialität: Gesichter bekannter Spieler (und anderer Stars) auf die Saiten eines Rackets zu bringen. Bella, ein ehemaliger College spieler, kreiert auch ganze Wandinstallationen – wie den «GOAT» mit RogerFederer(s. unten). Wer mehr Tenniskunst von ihm sehen will: www.instagram.com/andresbellaart – es lohnt sich! ●

CarolineGarcia

AndrésBella

Mit einem Turniersieg im australischen Brisbane startete GrigorDimitrov in das Tennisjahr, mit dem bisher grössten Triumph in seiner Karriere setzte der Bulgare der Saison 2017 die Krone auf! Dimitrov zwang in einem ebenso dramatischen wie hochklassigen Endspiel bei den Nitto ATP Finals in London den Belgier DavidGoffin mit 7:5, 4:6, 6:3 in die Knie und eroberte damit gleich bei seinem ersten Antreten beim Saisonfinale der besten acht Tennisspieler des Jahres den Titel. Mit diesem Sieg hat sich der 26-Jährige in der Weltrangliste hinter dem führenden Spa-nier RafaelNadal und dem Schweizer RogerFederer auf Platz drei katapultiert – so weit vorne stand Dimitrov noch nie! Die Verantwortlichen des MercedesCups haben mit grösstem Interesse das Turnier in London verfolgt und den Erfolgsrun von Dimitrov erfreut zur Kenntnis genommen, schlägt doch der nunmehr achtfache ATP-Turniersieger auch beim Stuttgarter Rasen-Highlight vom 9. bis 17. Juni 2018 auf der Anlage des TC Weissenhof auf. «Es ist grossartig, dass der regierende Cham-pion des ATP-Tourfinals im kommenden Jahr beim MercedesCup spielen wird. Der Saisonabschluss ist nach den vier Grand-Slam-Events das wichtigste Turnier des Jahres, daher hat dieser Titel bei den Stars auch einen extrem hohen Stellenwert. Grigor Dimitrov hat in London alle seine fünf Matches gewonnen und dabei überragende Leistungen gezeigt. Der Lohn dafür ist der Vorstoss auf Platz drei in der Weltrangliste hinter Rafael Nadal und Roger Federer, mit denen wir ebenfalls bezüglich eines Starts beim MercedesCup 2018 in Verhandlungen stehen», erklärt Turnierdirektor EdwinWeindorfer. ●

Mercedes-Cup

MercedesCupfreutsichmitGrigorDimitrov

Weitere Informationen über das Turnier und Ticket-Bestellmöglichkeiten: www.mercedescup.de

NovotnaverliertdenKampfgegendenKrebsNach langem Kampf gegen den Krebs ist Tennis-Legende JanaNovotna im Alter von nur 49 Jahren am 19. November in ihrer Heimat Tschechien gestorben. In ih-rer Karriere gewann Novotna zwischen 1987 und 1999 insgesamt 24 WTA-Titel, stiess bis auf Platz 2 in der Weltrangliste vor und 1998 krönte sie sich zur Wimbledon-Siegerin. Zudem gewann sie drei Olympia-Medaillen und den Fed-Cup-Titel 1988. Nebst dem Einzel war Novotna auch im Doppel besonders er-folgreich. Sie triumphierte an 12 Majors, darunter 1998 in Wimbledon zusammen mit der damals erst 17-jährigenMartinaHingis. Mit ihr stand sie im selben Jahr auch im French-Open- und US-Open-Final. Gegen Hingis unterlag sie aber auch im Wimbledon-Einzel-Final 1997. Auf Twitter erklärte Hingis: «Ich werde die Grand-Slam-Zeiten, die wir hatten, nie vergessen! Bin sehr traurig, Worte können es nicht beschreiben.» Begleitet waren die Sätze von drei weinenden Emojis. Auch viele andere Tennis-Stars trauern um Novotna. Martina Navratilova twitterte beispielsweise: «Ich bin am Boden zerstört und mir fehlen die Worte. Jana war eine echte Freundin und tolle Frau.» ●

Wozniackihatnochnichtgeheiratet...Hat sie etwa schon? Nein, trotz eines etwas irreführenden Tweets: CarolineWozniacki wird für ihre Hochzeit noch etwas Zeit brauchen. Auch wenn sie seit wenigen Wochen sowohl WTA-Weltmeisterin als auch verlobt ist, sollte es noch einige Zeit dauern, bis die Hochzeitsglocken läuten. Hochzeitsplanungen dauern für gewöhnlich ein paar Tage, Hochzeitsplanungen zweier Promis noch länger. Wenn-gleich die Dänin hier ein leichtes Trauma zu überwinden hat: Wozniacki war bereits einmal verlobt und die Hoch-zeitseinladungen waren bereits verschickt, Golfer RoryMcIlroy bekam jedoch kurz vor dem grossen Tag kalte Füsse. Nachdem sie kürzlich einen Tweet mit ihrem Verlobten David Lee postete, gab es erneut die ersten Gratulanten. Zu früh jedoch. Wozniacki tweetete kurz später Entwarnung. Einen Termin für die tatsächliche Hochzeit gab sie aber noch nicht bekannt. ●

KuznetsovadrohtMelbourne-Aus

Nach ihrer Operation Anfang November am linken Handgelenk muss SvetlanaKuznetsova nun doch länger pausieren. Eine Rückkehr bis zu den Australian Open erscheint für die 32-jährige Russin nahezu ausge-schlossen. Kleine OP – doch nicht alles okay! «Die Diagnose ist nicht sehr günstig», sagte die zweifache Grand-Slam-Siegerin gegenüber Russia’s Sport Express. «Ich bin immer noch dabei, mich von der Operation zu erholen. Wann ich wieder mit dem Training beginnen darf, konnte mir der Arzt nicht sagen. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich nach Australien reise.» Ihren Optimismus lässt sich die Weltranglisten-Zwölfte dennoch nicht nehmen. «Du musst die Herausforderungen mit erhobenen Kopf und einem breiten Lächeln überwinden. Der Schmerz wird vergehen, alle Wunden werden heilen, nur das Gefühl, alles bewältigt zu haben, wird bleiben», schrieb sie auf ihrer Instagram-Seite. ●

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1111-12/201710 11-12/2017

ATP FINALS

Wäre Giovanni Trapattoni ein Tennis­kommentator, hätte er gegen Schluss der Partie zwischen Roger Federer und David Goffin wohl zwei Wörter verwendet: «Flasche leer.» Es wäre die Kürzestzusam­menfassung des italienischen Fussball­lehrers für das Geschehen in der O2­ Arena gewesen, und sie hätte sich auf den Maestro bezogen. Federer, der noch den Startsatz mit 6:2 sicher nach Hause gespielt hatte, fand plötzlich kein Mittel mehr gegen den Belgier.

Dieser spielte gut, keine Frage, aber nachdem Federer die ersten sechs Duelle gewonnen hatte, bestand über die Favori­tenrolle nicht der Hauch eines Zweifels, die Partie schien für viele bereits vor Spielbeginn archiviert. Zuletzt, drei Wochen vorher, hatte er Goffin im Halb­final der Swiss Indoors gerade einmal drei Games überlassen. Diesmal musste er ihm letztlich zum Sieg gratulieren, für den Bel­gier, der eigentlich für einen Topspieler ein paar Zentimeter zu klein ist (180), war es der wichtigste Erfolg seiner Karriere. Wenige Tage zuvor hatte er auch Rafael Nadal bezwungen. «Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich mag David den Sieg gönnen. Er ist ein feiner Kerl», zeigte sich Federer als fairer Verlierer.

Die ungewohnte Mühe FederersDas Ende kam abrupt und dennoch nicht ganz aus heiterem Himmel. Federer hatte zwar seine Vorrundengruppe gewonnen, aber bei keinem seiner drei Vorrunden­siege wirklich restlos überzeugt. Gegen Jack Sock siegte er am Starttag in zwei knappen Sätzen, nachher musste er ge­

Das märchenhafte Jahr von Roger Federer fand ein unerwartetes Ende. Im Halbfinal der World

Tour Finals scheiterte der Basler überraschend an David Goffin. TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

Eine Niederlage, die keinen Schatten wirftRoger Federer trotz Masters-Out im Halbfinal mit überragender Bilanz

gen Alexander Zverev und Marin Cilic jeweils über die volle Distanz. Bälle, Belag und Timing – mit vielen Faktoren bekundete Federer ungewohnte Mühe.

Man hatte gemeint, er sei «The Last Man Standing». In Abwesenheit vieler Tenöre richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit auf das vermeintliche erneute Duell zwischen Federer und Nadal – es wäre das fünfte des Jahres gewesen – und wie immer auf Hallenböden wäre Federer stärker einzuschätzen gewesen. Der Konjunktiv kommt zur Anwendung, weil der Spanier wie schon vorher in Paris­Bercy wieder einmal bei seinem Körper auf Kredit lebte und nach dem Startspiel gegen Goffin die Aussichtslosigkeit des Unterfangens einsah und sich mit Kniebeschwerden in die Regeneration verabschiedete. Immer­hin nahm er auch die Trophäe für die Num­mer 1 am Jahresende nach Mallorca mit, diese hatte er sich bereits in Paris gesichert.

Das beste Jahr seit 2006Gerade die Topstars sind durch ihre Erfol­ge oft grossen Belastungen ausgesetzt und

deshalb am Jahresende verständlicher­weise oft havariert. Bei Federer war es aber nicht das, er war einfach müde, nach einem überragenden Jahr und konnte so nicht über den roten Teppich zum siebten Titel bei den World Tour Finals spazieren, der für ihn vermeintlich ausgerollt war. «Es ist enttäuschend, aber David hat am Schluss sehr gut gespielt und war der bessere Mann auf dem Platz», analysier­te er souverän.

Natürlich hatte er sich das Ende anders vorgestellt, es kann aber keinen auch noch so kleinen Schatten auf sein überragendes Jahr werfen. So erfolgreich wie 2017 war er mit einer Erfolgsquote von über 90 Pro­zent seit elf Jahren nicht mehr und noch gar nie, seit sich Nadal in der Weltspitze festsetzen konnte. Und wenn man daran denkt, dass Federer in der zweiten Jahres­hälfte 2016 keine einzige Partie bestreiten konnte, und schon vorher kaum ein Turnier im Vollbesitz seiner Kräfte, ver­dient dies noch viel mehr Bewunderung.

Fünf Partien hat er nur verloren, und wenn man es genau nimmt, war keine der Niederlagen zwingend. In Dubai war er nach dem (emotionalen) Hoch des Aust­ralian Open noch nicht wirklich bereit und unterlag Donskoi nach Matchbällen, ebenso wie drei Monate später in Stutt­gart seinem Freund Tommy Haas, in sei­nem ersten Spiel nach über zwei Mona­ten Pause. In Montreal (Zverev) und beim US Open (Del Potro) plagten ihn Rücken­probleme und gegen Goffin war er wie schon erwähnt müde. Theoretisch könn­te man nun argumentieren, dass ihm sogar ein «goldenes Jahr» hätte gelingen

«Es war eine phänomenale Saison und letztlich schaue ich nicht auf die fünf

Niederlagen, sondern auf all die Siege.»

ROGER FEDERER

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1311-12/201712 11-12/2017

ATP FINALS

Der Konfettiregen musste sich anfühlen wie ein Regenschauer nach Tagen drücken­der Schwüle. Erleichternd, erfrischend, wiederbelebend. So musste es Grigor Dimitrov ergangen sein, als das Schluss­spektakel in der O2­Arena vonstatten ging. Mit ihm in der Mitte, ihm, für den die gros­se Bühne schon so oft reserviert schien. Allzu lange hatte er aber den Eingang nicht gefunden, und so konnte er sein Glück diesmal gar nicht fassen. «Mir fehlen die Worte», sagte er nur, nachdem er David Goffin im Final 7:5, 4:6, 6:3 bezwungen hatte, sichtlich gerührt. Sein vierter Titel des Jahres, womit er 2017 sein Karriere total verdoppelt hat, zeitigte den angenehmen Nebeneffekt, dass er erstmals auf Platz 3 der Weltrangliste vorrückte.

Blenden wir vier Monate zurück, der Schauplatz liegt nur einige Kilometer entfernt. Grigor Dimitrov verlässt wieder einmal ein Grand­Slam­Turnier ent­täuscht. Diesmal sind es die All England Championships in Wimbledon und er ist mit legitimen Hoffnungen auf einen Exploit angereist, doch dann scheitert er im Achtelfinal klar an Roger Federer, der Schweizer musste dafür nicht einmal sein bestes Tennis auspacken. Gerade beim Aufschlag, mitunter Barometer für Dimit­rovs Verfassung, hatte es gehapert.

Die Zielsetzung für den Rest der Saison war klar. «Ich will nach London zurück­kehren, will erstmals an den World Tour Finals dabei sein», sagte Dimitrov. Realis­tisch, wenn man sein Potenzial zum Mass­stab nimmt, sehr ambitiös, wenn man seine Formschwankungen in die Betrach­tung einfliessen lässt. Diese hatten sich auch durch dieses Jahr gezogen. Fast perfekt war der Saisonstart, mit Turnier­siegen in Brisbane und Sofia sowie dem Halbfinal in Melbourne und einer Gesamt­bilanz von 16:1 Siegen. Was er alles kann,

zeigte er am Australian Open, sein Halb­final gegen Rafael Nadal bot während 4:56 Stunden hochspektakuläres Tennis, und niemand hätte sich gewundert, wenn er gewonnen hätte. Nach dem Titel in seiner Heimat verlor er aber bis Ende Sandsaison sogar mehr Matches als er gewann (7:8).

Insgesamt ging es aber aufwärts, seit er 2016 mit Dani Vallverdu zusammenzuar­beiten begann, dem früheren Mentor von Andy Murray und Tomas Berdych. Im August gewann er dann seinen ersten grossen Titel. In Cincinnati triumphierte er erstmals auf Stufe Masters 1000, im Final besiegte er Nick Kyrgios, wenige Wochen nur nach einer intensiven Trainingsphase mit Nadal auf Mallorca.

Technisch ein Klon von Roger FedererDen Triumph im US­Bundesstaat Ohio holte er sich mit 26 Jahren und 3 Mona­ten und mit einigen Jahren Verspätung auf die imaginäre Marschtabelle. Viele Exper­ten hatten in ihm schon früh eine zukünf­tige Nummer 1 gesehen, die Vorausset­zungen punkto Athletik und Spielver­ständnis waren da. Und erst die Technik: Wäre Roger Federer je geklont worden, das Resultat hätte Grigor Dimitrov ge­heissen. Fast logisch, dass er bald als «Baby­Fed» bezeichnet wurde.

Seine bislang grössten Erfolge hatte der Bulgare 2014 gefeiert, ebenfalls in London. Zuerst triumphierte er im Queens Club, wenige Wochen später erreichte er in Wimbledon den Halbfinal, kurzzeitig stand er auch in den Top Ten. Danach wur­de es wieder ruhiger um ihn, er erreichte einfach nicht die nötige Konstanz. Und manchmal stand er sich auch selber im Weg. Geradezu episch sein Aussetzer im Final von Istanbul 2016, als er gegen Die­go Schwartzman nach 7:6, 5:2­Vorsprung noch in den Entscheidungssatz musste

und diesen zu Null verlor. Im Schluss­satz zerstörte er total drei Rackets und erhielt der Reihe nach eine Verwarnung, einen Strafpunkt und ein Straf­game aufgebrummt, Letzte­res war gleichbedeutend mit dem Matchverlust. «Ich habe meine Familie im Stich gelassen, mein Team, es tut mir sehr leid», war er danach untröst­lich. Später liess er die mentalen Heraus­forderungen jener Zeit Revue passieren: «Ich musste mit meinen Dämonen kämp­fen, um wieder beständiger zu werden.»

Der Romeo des TennisNeben dem Court war er auch in schwä­cheren Zeiten gerade in den Boulevard­medien ein Dauerthema, sein Privatleben generierte regelmässig Schlagzeilen. Der «Romeo des Tennis» galt dabei mehrheit­lich als der Partner von Damen mit hohem Glamourfaktor und gleichzeitig nicht gerade für ein untersteigertes Ego be­kannt: Er datete der Reihe nach Serena Williams, Maria Scharapowa und nun Ni­cole Scherzinger. Nicht wenige Experten sahen einen Zusammenhang zwischen seiner Stagnation und seinem Privatleben.

Nun hat er offensichtlich sein Glück mit der 13 Jahre älteren Ex­Partnerin von Formel­1­Star Lewis Hamilton gefunden. So dankte er an der Siegerehrung der ehe­maligen Frontfrau der Pussycat Dolls, die seinen Finalsieg einige Kilometer entfernt in einem TV­Studio verfolgte, wo sie am selben Abend als Jurorin bei einer Live­Castingshow auftreten musste. «Ich danke meiner Freundin, sie versteckt sich wohl irgendwo», sagte er. Er lachte dazu, verstecken muss sich Grigor Dimitrov nicht mehr. ●

Schon lange als grosses Zukunftsversprechen angekündigt, hat Grigor Dimitrov die

Erwartungen erstmals auf höchster Ebene erfüllt. Durch den Titel an den ATP World

Tour Finals verbessert sich der 26-jährige Bulgare im Ranking von Platz 6 auf 3.TEXT: MARCO KELLER. FOTO: FRESHFOCUS

Erwachsen gewordenGrigor Dimitrov feiert beim Saisonfinale seinen ersten grossen Titel

können, aber es ist eine jener «Milchbüch­leinrechnungen», welche einer komple­xen Sportart wie Tennis nicht gerecht wird. Federer zog denn auch an jenem Samstag in London eine sehr zufriedene Jahresbilanz: «Ich gewann auch viele enge Partien, zum Beispiel alle über fünf Sätze, und das gibt mir ein gutes Gefühl. Es war eine phänomenale Saison und letztlich schaue ich nicht auf die fünf Niederlagen, sondern auf all die Siege.»

Federers Bilanz gegen die Top Ten: 14:2

Mit Fug und Recht kann Nadal Ähnliches von sich behaupten. Sie waren aus den Positionen 17 (Federer) und 9 ins Jahr gestartet und überliessen der Konkurrenz nur Brosamen: Sie teilten sich in die vier Major­Titel, holten fünf der neun Masters­1000­Kronen und 13 Turniersiege. Zudem haben beide rund doppelt so viele Punk­te auf dem Konto wie die neue Nummer 3, Grigor Dimitrov.

Besonders beeindruckend ist Federers Bilanz im Direktvergleich mit der Welt­elite: Von 16 Partien gegen Top­Ten­Spie­ler hat er nur zwei verloren, gegen Zverev und Goffin. Die übrigen 14 gestaltete er siegreich, hinzu kommen zehn weitere Siege gegen Spieler auf den Positionen 11 bis 20. Mindestens so wichtig wie alle Er­folge: Federer beendete die Saison ohne

körperliche Schwierigkeiten. So konnte er die Ferien mit der Familie geniessen und im Dezember in Dubai die Vorbereitung wieder mit vollen Batterien aufnehmen.

«Never change a winning plan.» Getreu diesem Motto wird er um den Jahreswech­sel wie 2017 mit Belinda Bencic den Hop­man Cup bestreiten, mit dem Ziel, sich in der entspannten Atmosphäre in Perth die nötige Matchpraxis für das Australian Open zu holen. Wie die Saison dann weitergeht, insbesondere, ob er die Sandplatzevents erneut auslässt, ist noch nicht klar.

Die Nummer 1 wird auf Sand ein Thema

Klar ist hingegen, dass die Weltrangliste in der Anfangsphase kaum eine Priorität sein wird. 1040 Punkte Vorsprung nimmt Nadal ins neue Jahr, in Melbourne muss Federer

zudem weitere 800 Zähler mehr vertei­digen und dann bis und mit Miami noch einmal 1055 mehr. Ausser bei einem gewal­tigen Ausrutscher Nadals in Melbourne scheint eine Wachablösung also frühestens in der Sandplatzsaison möglich. Vielleicht sogar im Lehnstuhl: Nadal muss in dieser Zeit 4680 Punkte ersetzen. Nichts Neues für ihn, aber auch nach all den Erfolgen immer noch kein Selbst­läufer. ●

«Natürlich bin ich ent-täuscht, aber ich mag

David den Sieg gönnen. Er ist ein feiner Kerl», zeigte sich Federer als

fairer Verlierer.»ROGER FEDERER

Roger Federer gratuliert David Goffin.

Alexander Zverev

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INTERNATIONAL

14 11-12/2017

ROGER FEDERER

Melbourne: Die triumphale Rückkehr

Was am zweiten Tag des Jahres am Hopman Cup in Perth gegen den Briten Dan Evans gemächlich beginnt, endet 27 Tage später in Melbourne mit einem Triumph, auf den an Silvester wohl nur kühne Optimisten angestossen hätten. Roger Federer schlägt Rafael Nadal,

gewinnt in fünf Sätzen den Vintage-Final der zwei Tennis-Legenden, welche beide die letzte Saison verletzungsbedingt vor-zeitig abgebrochen hatten. Es ist ein Spektakel, viele Punkte liefern frühes Material für die Highlight-Show des Jahres. Federer schlägt mit Berdych, Nishikori, Wawrinka und Nadal vier Top-Ten-Spieler, drei davon über die volle Distanz. Nicht schlecht für einen 35-Jäh-rigen nach sechs Monaten Pause.

Dubai: Die vergebenen MatchbälleDie Rückkehr auf die Tour gelingt nicht wunschgemäss. In seiner Wahlheimat Dubai unterliegt Federer nach Matchbäl-len dem russischen Qualifikanten Jew-geni Donskoi (ATP 116).

Indian Wells: Die Demonstration des Jahres

Federer zeigt die vermutlich spielerisch beeindruckendste Leistung des Jahres. Im Achtelfinal fegt er Nadal mit 6:2, 6:3 vom Platz und der Spanier weiss nun end-gültig, was sich schon in Melbourne an-gekündigt hatte: Das Tennis-Universum ist für ihn nicht mehr das gleiche, seit sein Erzrivale gegen ihn die Rückhand konsequent durchzieht. Im Final gewinnt Federer gegen Wawrinka 6:4, 7:5, worauf dieser bei der Siegerehrung scherzend für die Lacher des Jahres sorgt: «Er lacht. Er ist ein Arschloch, aber es ist okay.»

Miami: Das «sunshine double»Bevor der unerwartete Hattrick der grossen Titel feststeht, muss Federer zweimal ins Tiebreak des Entschei-dungssatzes gehen. Gegen Berdych rettet er sich, auch weil den Tsche-chen das «Zitterhändchen» befällt, anschliessend besiegt er Kyrgios in einer der besten Partien des Jahres 2017. Der Final

52 Siege in 57 Partien, sieben Turniersiege, die ersten Grand-Slam-

Titel seit 2012: Grund genug, detailliert auf Roger Federers Stationen

in diesem Jahr zurück zu blicken. TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

Eine freundliche Beschimpfung und ein neues Universum

ist dann schon fast Routine: 6:3, 6:4 gegen Nadal.

Stuttgart: Out gegen den Freund70 Tage vergehen bis zum nächsten Auf-tritt und dazwischen liegen für Federer ei-ne Sinn machende Pause und für die Kon-trahenten viele Abnützungskämpfe auf roter Asche. Etwas Sand ist dafür noch in Federers Getriebe: Er unterliegt seinem Freund Tommy Haas zum Auftakt.

Halle: Eine Lektion für ZverevEine Woche später sind die Bewegungen schon viel geschmeidiger. Ohne Satzver-lust stürmt Federer zum neunten Titel in Ostwestfalen, im Endspiel vermag Alex-ander Zverev beim 6:1, 6:3 nur wenig Wi-derstand zu leisten.

Wimbledon: Nummer 8 ohne Satzverlust

Wenn der Instinktspieler in Bestform auf Rasen antritt, der Unterlage, die In-stinkt erfordert wie keine andere, dann ist eines klar: Der Topfavorit heisst im-mer Roger Federer. Und mit dem Selbstvertrauen einer märchenhaften Saison pflügt er sich durchs Tableau. Federer holt sich die achte Krone oh-ne Satzverlust. Nur fünfmal muss er im Londoner Südwesten ins Tiebreak.

Montreal: Etwas gar viel EuphorieSpiellust, Motivation, die Nummer 1 in Reichweite sowie sehr gute Gefüh-

le bei der Rückkehr auf den Tennisplatz nach den Ferien. Federer wird etwas euphorisch und entschliesst sich kurzfris-tig zur Teilnahme in Montreal. Dort er-reicht er den Final, im Spiel gegen Zverev zwickt es aber plötzlich im Rücken.

US Open: Die Nationalbank wanktDass nach dem Verzicht auf Cincinnati und einer weiteren Woche Pause noch nicht alles im Lot ist, zeigt sich zum Auftakt. Federer, in der Anfangsphase gemeinhin sicherer als die Nationalbank, muss sowohl gegen Jungstar Tiafoe wie Altstar Juschni über die volle Distanz. Im Viertelfinal bedeutet Del Potro Endstation.

Laver Cup: Die gelungene PremiereFür die Weltrangliste zählt die Premiere des neuen Nationenwettbewerbs nicht, ein Blick in die Augen der Spieler verdeut-licht aber, dass der Begriff Exhibition völlig deplatziert wäre. Team Europa wird der Favoritenrolle gegen die Weltauswahl

gerecht. Federer holt den letzten Punkt, am meisten Aufmerksamkeit generiert die Weltpremiere des Doppels Federer/Nadal.

Shanghai: Nadal, zum ViertenDie Revanche gegen Del Potro gelingt im Halbfinal, und im Endspiel bezwingt er Nadal zum vierten Mal in Serie. In keinem der letzten sieben Sätze hat Federer gegen den Spanier mehr als vier Games abgegeben.

Basel: Souverän vor der HaustüreVorhang auf für die Federer-Festspiele. Im hochklassigen Endspiel besiegt er Del Potro und siegt damit zum achten Mal vor der Haustüre.

London: Das abrupte EndeFederer ackert sich zu drei Siegen in der Gruppenphase, die Souplesse fehlt aber für einmal. Die Halbfinal-Niederlage gegen David Goffin überrascht dennoch sehr. ●

Australien Open: Der Jubelnach dem Titelgewinn

Indian Wells: Sieger Federer und Finalgegner Wawrinka.

Laver Cup: Rafael Nadal und Roger Federer –ein Jubelbild, das um die Welt ging.

Halle: Topmodel Eva Herzigova gratuliert Roger Federer.

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1711-12/2017

ALT VS.    JUNGDie Ü30-Fraktion gibt weiterhin  den Ton auf der Tour an. 2017 war das Jahr von Roger Federer und Rafael Nadal. Aber jetzt kommt die «Next Gen»! Ändern sich 2018 die Machtverhältnisse?TEXT: CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL. FOTOS: GETTY IMAGES

TURNIERE

16 11-12/2017

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18 11-12/2017 1911-12/2017

TURNIERE

Melbourne im Januar 2014. Alexander Zverev, damals 16 Jahre alt, ist auf dem Weg zum Junio-rentitel bei den Australian Open. Nach einem seiner Siege stellt sich der Teenager in einem kleinen Presse-Séparée den Fragen der deutschen Journalisten. Wann es den nächsten 17-jährigen Wimbledonsieger geben wird, will ein Reporter von ihm wissen. Zverev antwortet damals schon gewohnt lässig: «Das werden wir so schnell nicht mehr erleben.» Recht hat er! Die Zeiten, in denen Teenager Grand-Slam-Turniere bei den Herren (Boris Becker, Michael Chang, Björn Borg, Mats Wilander, Stefan Edberg, Pete Sampras und Rafa-el Nadal) gewonnen haben, sind längst vorbei. Während im Fussball der Trend immer mehr in Richtung junge Spieler geht, herrscht im Tennis das umgekehrte Szenario – die Tour ist eine riesengrosse Ü30-Party. In den Top 100 im ATP-Ranking (Stand: 25. September 2017) liegt das Durchschnittsalter bei 28,4 Jahren, in den Top 50 sogar bei 29,3 Jahren. Zverev, aktuell die Num-mer vier der Welt, zieht den Schnitt mit seinen 20 ½ Jahren deutlich nach unten. Und auch De-nis Shapovalov (grosse Story im smash 10/2017): Der 18-jährige Kanadier hat in den letzten Mona-

ten die Tenniswelt im Sturm erobert. Shapovalov feierte am 9. Oktober sein Debüt in den Top 50. Roger Federer, Novak Djokovic, Andy Murray und auch Zverev waren allesamt älter bei ihrer Top 50-Premiere. Von den aktiven Spielern war nur Nadal früher besser als der «Golden Boy» des kanadischen Tennis.

Trotz der Erfolge der Youngsters, insbeson- dere von Zverev: Von einer Wachablösung im Herrentennis kann längst nicht die Rede sein, auch wenn Carlos Moya beim Wimbledonturnier 2016 seinem Schützling Milos Raonic etwas anderes einreden wollte. «Ich versuchte Milos davon zu überzeugen, dass die Sache mit den ‹Big Four› vorbei ist», sagte Moya, mittlerweile Trainer von Rafael Nadal. Aus den «Big Four» wurden in den letzten knapp vier Jahren die «Fab Five» um Nadal, Federer, Djokovic, Murray und Stan Wawrinka – allesamt in den Dreissigern. Sie sind weiterhin die Platzhirsche der Tour, auch wenn drei von ihnen ihre Saison nach Wimble-don verletzungsbedingt beenden mussten. Die Tennis-Koordinaten haben sich im letzten Jahr-zehnt verschoben. Waren Grand-Slam-Titel von Spielern in ihren Dreissigern früher die Ausnah-

me, werden sie nun zur Regel. Die letzten fünf «Major»-Pokale gingen an die Ü30-Fraktion (jeweils zweimal Federer und Nadal sowie Wawrinka). «Ich sage nicht, dass 30 das neue 20 ist, aber sicherlich das neue 23 oder 24. Als wir 30 wurden, sagte man: ‹Komm schon‚ er ist fertig›. Aber nun liegt das Fens-ter für diese Spieler, um grosse Titel zu gewinnen, zwischen 23 und 24 bis 33 und 34. In meiner Zeit war es von 18 bis 28», meint Mats Wilander, mit 17 Jahren und 293 Tagen drittjüngster Grand-Slam-Titelträger der Herren (French Open 1982).

Der Schwede nennt Gilles Müller als bestes Bei-spiel. Der 34-jährige Luxemburger läuft in seinen Dreissigern zur Höchstform auf, gewann dieses Jahr seine ersten beiden ATP-Titel, kratzte an den Top 20. «Er kümmert sich, wie viele andere Spieler auch, um seinen Körper. Die heutige Spielergeneration verdient mehr Geld. Sie hat die Trainer, Therapeu-ten und Physios, um sich zu pflegen. Sie hat keine Abnutzungserscheinungen. Daher ist weniger Platz an der Spitze. Die meisten Spieler ganz oben haben nun noch mehr Erfahrungen. Und diese Erfahrung ist wirklich wertvoll. 24 oder 25, das ist das Alter, in dem die Spieler ihre Höchstform erreichen. Als wir mit 15 angefangen haben, gab es in der damaligen Zeit weniger Dinge, die wir lernen mussten.»

Laut Mats Wilander besteht also noch Hoffnung für die Generation um Kei Nishikori (27 Jahre), Milos Raonic (26 Jahre), Grigor Dimitrov (26 Jah-re), und Bernard Tomic (25 Jahre), die in den letzten

Jahren hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückblieb. Spötter sprechen sogar von der «Lost Generation».

Die nächste Generation ist bereits im Anmarsch. Die ATP hat ihr den Stempel «Next Gen» verpasst. Wobei: Es ist keine auf bestimmte Spieler ausge-richtete Kampagne wie im Jahr 2000, als unter dem Motto «New balls please» mit zwölf Gesichtern, darunter Federer, Lleyton Hewitt und Marat Safin, die Werbetrommel fürs Tennis kräftig gerührt wurde. Zur Reihe der Next-Gen-Spieler gehört man laut Webseite der ATP automatisch, wenn man 21 Jahre oder jünger ist und unter den Top 200 steht. Zverev ist der Leitwolf dieser Generation. «Ich bin nicht einer dieser In-der-Zukunft-Typen, ich ver-suche jetzt schon da zu sein», kommentierte Zverev den Titelgewinn in Washington. Er ist gekom-men, um in der Weltspitze zu bleiben – und das für sehr viele Jahre. Der 20-Jährige reis-te erstmals zu den ATP World Tour Finals in London – als jüngster WM-Teil-nehmer seit Juan Martin del Potro im Jahr 2008. Den grossen Erwar-tungsdruck spürt Zverev, doch den weitaus grösseren Druck macht er sich selbst. Deutschlands Nummer eins reiste sicherlich nicht an die WM in London, um zu

23,88 

24,63 

25,05 

25,58 

25,02

25,3725,49 25,54

25,43

25,64

25,36

25,60

25,45

25,7925,77

25,9126,01

26,21

26,7826,78

27,17

27,65

28,03 28,08

28,14

28,55

23,52 

24,55 

25,58 

25,07 

25,30 

25,98 

25,59 

26,08

25,10 25,20

25,90

25,33

24,86

24,59

24,31

25,01

26,51

27,14

27,33

28,2528,35

28,71

30,16

24,69 

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

WENN ICH IM RICH TIGEN GEMÜTSZUSTAND BIN, FÜHLE ICH MICH UNSCHLAGBAR. NICK KYRGIOS

ALTERSENTWICKLUNG  TOP 10/TOP 100*Immer älter: In den letzten 25 Jahren stieg das Durchschnittsalter in den Top 10 und Top 100 im ATP-Ranking deutlich an. Ein Ende ist nicht in Sicht.

* 1992 bis heute

Seit 2005 haben die Fab Five  

49  der 51 Grand Slam-Titel gewonnen

(Nadal: 16, Federer: 15, Djokovic: 12, Murray: 3,

Wawrinka: 3)

Genie und Wahnsinn: Nick Kyrgios bringt alles mit, um grosse Titel zu gewinnen. Der 22-Jährige scheitert nach wie vor an den hohen Erwartungen – und an sich selbst.

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2111-12/2017

TURNIERE

lernen, sondern um den Titel zu gewin-nen. Nach seiner unglücklichen Achtel-final-Niederlage in Wimbledon gegen Raonic erklärte Zverev bissig: «Seit drei Jahren bekomme ich zu hören, dass man aus Niederlagen lernt. Ich habe das Lernen satt.» Das Zitat verbreitete sich in Windes-eile im Tenniskosmos. Zverev kann es bei seinem Aufstieg bis an die Spitze der Weltrang-liste nicht schnell ge-nug gehen. Dennoch bremst er die Er-wartungen. Wun-derdinge seien von ihm nicht zu er-warten. «Es gibt so viele Erwartungen an so viele von uns, auch an Dominic Thiem und Nick Kyrgios. Ich bin nicht der Einzige. Daher ver-suche ich, nicht so viel in den Medi-en zu lesen. Oder darauf zu hören, was die Topspieler meinen, was aus mir werden könnte. Denn es gibt so viele junge tolle Spieler, die noch keinen Grand Slam ge-wonnen haben. Ich versuche nur, so hart

wie möglich zu arbeiten und die Ziele zu erreichen.»

Thiem (24 Jahre) und Kyrgios (22 Jah-re) zählen formell zwar nicht zu den Next-Gen-Spielern, doch auch von ihnen werden Heldentaten erwartet. Vor allem bei Kyr-gios stellt sich die Frage: Wann explodiert

der eigenwillige Australier? «Nick hat mehr Talent als jeder

andere auf der Tour. Sein Spiel ist unglaublich»,

adelt Tennislegende Rod Laver seinen Landsmann. Eine Meinung, die John McEnroe teilt – auch wenn beide in

ihrem Vergleich si-cherlich Federer & Co.

ausschliessen. Kyrgios, das ist Dr. Jekyll und Mr.

Hyde. Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander. Auf starke

Siege, wie gegen Nadal und Djokovic in diesem Jahr, folgen unerklärliche Pleiten oder skurrile Aufgaben. «Er bringt alles mit. Wenn er wirklich spielen möchte, ist er ohne Zweifel einer der schwierigsten

NEXT GEN-SPIELER IM CHECK

ALEXANDER ZVEREVLand: DeutschlandAlter: 20 (20. April 1997)Höchstes Ranking: 3Grösste Erfolge: Sechs ATP-Titel (Rom, Montreal, Washington, München, St. Petersburg und Montpellier Besonderheiten: Zverev ist einer von nur ganz wenigen Spie-lern, der sein Handtuch immer auf der Bank liegenlässt.

Starpotenzial: 

DENIS SHAPOVALOVLand: KanadaAlter: 18 (15. April 1999)Höchstes Ranking: 50Grösste Erfolge: Achtelfinal US Open 2017, Halbfinal Mont-real, Sieg gegen Rafael Nadal, Wimbledonsieger JuniorenBesonderheiten: Shapovalov wurde im Davis Cup disqualifiziert, nachdem er Schiedsrichter Arnaud Gabas beim Ballwegschlagen im Gesicht traf.

Starpotenzial: 

ANDREY RUBLEVLand: RusslandAlter: 20 (20. Oktober 1997)Höchstes Ranking: 35Grösste Erfolge: Titel in Umag, Viertel-final US Open 2017, French Open-Sieger Junioren, Nummer 1 der JuniorenBesonderheiten: Rublev hat mit ein paar Freunden die Boyband namens «Summer Afternoon» gegründet.

Starpotenzial: 

BORNA CORICLand: KroatienAlter: 20 (14. November 1996)Höchstes Ranking: 33Grösste Erfolge: Titel in Marrakesch, Siege gegen Rafael Nadal und Andy Murray, US Open-Sieger JuniorenBesonderheiten: Coric trägt auf seinem Oberarm ein Tattoo mit dem Spruch: «Es gibt nichts Schlimmeres im Leben, als gewöhnlich zu sein.»

Starpotenzial: 

KAREN KHACHANOVLand: RusslandAlter: 21 (21. Mai 1996)Höchstes Ranking: 29Grösste Erfolge: Titel in Chengdu, Achtelfinal French Open 2017Besonderheiten: Khachanov studiert nebenbei Sportwissen-schaften an der Russian State University of Physical Education

Starpotenzial: 

TAYLOR FRITZLand: USAAlter: 20 (28. Oktober 1997)Höchstes Ranking: 53Grösste Erfolge: Finalteilnahme in Memphis, drei ATP-Challenger-TitelBesonderheiten: Fritz heiratete seine Freundin Raquel Pedraza bereits mit 18 Jahren, mit 19 Jahren wurde er Vater. Seine Eltern waren ebenfalls Profis.

Starpotenzial: 

FRANCES TIAFOELand: USAAlter: 19 (20. Januar 1998)Höchstes Ranking: 60Grösste Erfolge: Jüngster Sieger beim Orange Bowl (inoffizielle Junioren-WM) mit 15 Jahren, vier ATP-Challenger-TitelBesonderheiten: Tiafoe wuchs als Sohn eines Hausmeisters eines Tenniscenters auf und teilte sich elf Jahre einen Raum mit seinem Vater und Zwillingsbruder.

Starpotenzial: 

FELIX AUGER-ALIASSIMELand: KanadaAlter: 17 (8. August 2000)Höchstes Ranking: 153Grösste Erfolge: US Open-Sieger Junioren, zwei ATP-Challenger-TitelBesonderheiten: Auger-Aliassime ist der jüngste Spieler mit einem Haupt-feldsieg bei einem Challenger. Er hat den gleichen Geburtstag wie Roger Federer. Allerdings 19 Jahre später.

Starpotenzial: 

Rafael Nadal   17.18

Denis Shapovalov   18.48

Borna Coric   18.54

Roger Federer   18.59

Andy Murray   18.78

Alexander Zverev   19.03

Novak Djokovic   19.07

Nick Kyrgios   19.71

Andrey Rublev   19.77

Karen Khachanov   20.75

Stan Wawrinka   20.82

Dominic Thiem   20.89

TOP 50-DEBÜT FAB FIVE UND YOUNG GUNS IM VERGLEICHFrüh in der Weltspitze. Rafael Nadal zog bereits weit vor seinem 18. Geburtstag erstmals in die Top 50 ein. Denis Shapovalov schaffte diesen Meilenstein ein halbes Jahr vor Alexander Zverev.

BEI

50  

 der letzten 51

«Major»-Turniere standein Vertreter der Big

Four im Final.

AlterSpieler

20 11-12/2017

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22 11-12/2017

TURNIERE

Was kann getan werden, damit junge talen-tierte Spieler in der Weltrangliste schneller emporsteigen? Federer bringt eine Regelung ins Spiel, die es auf der ATP-Tour viele Jahre gegeben hat. «Ich bin mit Bonuspunkten auf-gewachsen. Ich erinnere mich, wie ich gegen Patrick Rafter auf dem Court Suzanne Lenglen in Paris gespielt habe. Ich habe um die dop-pelte Punktezahl bei Grand Slams gespielt. Es gab früher 45 Punkte, wenn du einen Spieler zwischen zwei und fünf besiegt hast. Ich hät-te also 90 Punkte bekommen plus die Punkte für die Runde. Das war toll für Spieler, die gerne auf grossen Plätzen gegen die besten Spieler antraten und sie dort besiegten.»

Federer sieht zudem Änderungsbedarf bei der Punktevergabe bei den Grand Slams, wie er nach seinem achten Wimbledonsieg er-klärte. «Ich finde am Ranglistensystem etwas störend, dass du einen guten Lauf hast, in den Viertelfinal kommst, und nur mit 360 Punkten belohnt wirst. Ich bekomme 2000 Punkte. Ich finde, die Lücke ist zu gross. Das ist erst seit ein paar Jahren so. Dass man acht 250er-Turniere gewinnen muss, um die Punkte für einen Slam zu erreichen, ist zu viel.»

Es liegt aber nicht nur an der grossen Punk-tedifferenz bei den Grand Slams, dass die jungen Wilden von den alten Hasen weiter im Zaum gehalten werden. «Es ist derzeit schwerer für uns junge Spieler, weil sich Ten-nis seit 20 bis 30 Jahren verändert hat. Mitt-lerweile arbeiten alle Spieler viel härter, sie haben Physios, sie bereiten ihre Körper viel besser vor, das Fitnessprogramm ist viel bes-ser. Sie wissen, wie man die richtigen Dinge tut. Vor 20 Jahren war dies nicht der Fall. Des-halb stehen zahlreiche Spieler, die vor vielen Jahren ihren Durchbruch hatten, wie Federer, immer noch an der Spitze», erklärt der 19-jäh-rige Andrey Rublev, Viertelfinalist bei den US Open.

Kein Spieler, der nach dem 1. Januar 1989 geboren wurde, konnte ein Grand Slam, ein Masters-1000er oder das olympische Tennis-turnier gewinnen – bis Zverev kam. Der Deut-sche siegte dieses Jahr beim Masters-1000- Turnier in Rom und liess den Turniersieg in Montreal folgen. Zverev, da ist sich das Tennisuniversum sicher, ist eine zukünftige Nummer eins und Grand Slam-Champion. Am Weltranglistenthron rüttelt Zverev noch nicht, dazu sind seine Ergebnisse bei den Grand Slams noch zu überschaubar. Auf Masters-Ebene gab es bereits einige aussage-kräftige Siege der Next Gen-Spieler gegen die «Big Four»: die Finaltriumphe von Zverev gegen Djokovic (Rom) und Federer (Montreal), oder der Sieg von Shapovalov in Montreal

Gegner, gegen die man spielen kann», sagt Nadal. Doch wann will «The Wild Thing», wie er zu Beginn seiner Karriere genannt wurde, richtig spielen? Es scheint fast so, dass Kyrgios nur auf den ganz grossen Plätzen oder in Team-wettbewerben wie im Davis Cup und zuletzt im Laver Cup hochmotiviert ist. Seine Bilanz gegen Top-5-Spieler unterstreicht dies: ein respektables 8:9. Doch um im ATP-Ranking voranzukommen, braucht es zudem zahlreiche Pflichtsiege. Stetige Erfolge gegen gleich oder schlechter platzierte Gegner. Sicher einer der Gründe, warum der talentierte Australier noch keine einzige Woche in den Top Ten stand. In einem offenen Brief auf der Webseite «PlayersVoice» schreibt das «Enfant terrible» der ATP-Tour über den ständigen Kampf, der in ihm wütet und legt einen emotionalen Seelenstriptease hin. Tenor: Er sei nicht der Profi, den der Tennissport brauche. Prädikat le-senswert!

In Sachen Arbeitseinstellung kann Kyrgios viel von Dominic Thiem lernen. Der Österrei-cher ist der Typ emsige Arbeitsbiene. Die New York Times bezeichnete ihn als «härtesten Arbeiter der Tour». Gemeinsam mit seinem Team um Trainer Günter Bresnik geht der 24-Jährige kontinuierlich andere Wege. Bres-nik nennt es «Die Dominic Thiem Methode».

Der Österreicher machte mit Extremsportler Sepp Resnik den Wald zur Kraftkammer, absol-vierte Waldläufe in der Nacht, schleppte Baum-stämme. Thiem ist ein Musterschüler, den sich jeder Tennistrainer wünscht. Noch nie habe er gefragt, wie lange das Training noch dauere, spricht Bresnik über die Arbeitsethik seines Schützlings. Mit dieser bedingungslosen Hingabe an seinen Sport hat sich Thiem in den Top Ten etabliert. Doch ist er neben Zverev tatsächlich «the next big thing» im Tennis, wie ihn einige Medien titulie-ren? «Wir müssen im-mer noch viele Matches gewinnen, damit wir es verdienen, die nächste grosse Sache im Tennis genannt zu werden. Das ist schön zu hören, aber ich glaube, es sind noch ziemlich lange Wege für uns», sagt der Weltrang-listenfünfte bescheiden. Auch für Thiem galt in den letzten Jahren die Devise: Die «Big Four» sind nahezu unantastbar. Wurde einer aus dem Quartett aus dem Weg geräumt, wartete oft gleich der nächste Brocken. So erging es Thiem zweimal in diesem Jahr. In Rom fügte er Nadal

die einzige Saisonniederlage auf Sand zu, es folgte eine 1:6, 0:6-Klatsche im Halbfinal gegen Djokovic. Das umgekehrte Bild bei den French Open: erst der klare, überzeugende Sieg gegen Djokovic, dann die hoffnungslose und letztlich chancenlose Niederlage gegen Nadal im Halbfinal.

«Spielerisch ist die Lücke wahrscheinlich nicht dermassen gross. Wir können

sie nun schlagen, fast an jedem Tag. Aber um ein Grand

Slam zu gewinnen, musst du zwei oder drei von ih-nen besiegen. Daher ist es so schwer, diese gros-sen Titel zu gewinnen», sagt Thiem. Das kann richtig frustrierend sein,

weiss auch Federer: «Seit meiner und Rafas Gene-

ration war die folgende Gene-ration nicht stark genug, um

uns alles abzuverlangen. Ein junger Spieler wird keinen Sprung in der Weltranglis-te machen, wenn er keinen Lauf bis in den Final hat oder das Turnier gewinnt. Es ist nicht einfach, fünf Matches in Folge zu gewinnen. Die Konstanz, die die junge Generation benö-tigt, ist ziemlich komplex.»

Paul Annacone (54), ehemals Nummer zwölf der Welt, ist einer der erfolgreichs-ten Trainer. Neben Pete Sampras (1995 bis 2002) und Roger Federer (2010 bis 2013) coachte er auch Tim Henman und Sloane Stephens.

Warum dominieren die Big Four bzw.  die Fab Five so sehr? Sie sind grossartige Athleten, die ihre Fähig-keiten maximiert haben. Wenn man dies in einer Ära kombiniert, wo einheitliche Plät-ze und Platzgeschwindigkeit die Norm sind, dann sind diese grossartigen Spieler einfach besser als der Rest, weil sie einen gleichmäs-sigeren Spielstil haben. Sie mögen hier und da einen Match verlieren, aber ihre Exzel-lenz bringt sie an die Spitze und hält sie dort.

Werden wir einen Machtwechsel im Jahr 2018 erleben oder werden die Fab Five  die Szenerie auf der ATP-Tour weiter  beherrschen? Wir haben uns das längere Zeit gefragt. Aber wenn man sieht, was Rafa und Roger dieses Jahr geleistet haben, muss man sich fragen, ob es jemals enden wird. Diese beiden sind unglaublich. Aber Alexander Zverev, Nick Kyrgios und Dominic Thiem werden weiter reifen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann einer von ihnen oder ein anderer sich ein Major schnappt. Vielleicht ist 2018 das Jahr. Ich denke, das ist ein realistisches Szenario.

Warum sind so viele Ü30-Spieler auf der Tour?Sie werden später reifer. Die bessere Sportwissenschaft erlaubt es ihnen, gesund zu bleiben und ihre Höchstleistung zu

verlängern. Die besten Spieler sind diszi-plinierter auf und abseits des Platzes. Ausserdem dauert es etwas länger, bis sie ihre Höchstleistung erreichen.

Ist die starke Erhöhung des Preisgeldes in den letzten zehn Jahren ein grosser Faktor, dass Spieler länger auf der Tour bleiben? Ich nehme an, dass es so sein könnte, aber ich bin mir nicht sicher. Ich denke, dass es einfacher ist, weiterzuspielen, wenn du glücklich und gesund bist. Mit 29 war ich physisch nicht gesund, habe mich mit Ver-letzungen gequält. Der Schmerz hindert dich daran, um frisch im Kopf und fokussiert zu bleiben. Der Schmerz verhindert zudem, deinen Körper in den Zustand zu bringen, den du brauchst, um zur Elite zu gehören.

Hat Tennis ein Problem damit, vielver-sprechenden Nachwuchs zu produzieren und verliert es in der Jugend hoffnungs-volle Spieler an andere Sportarten? Sicherlich. Andere Sportarten wecken die Interessen von jungen Leuten. Die Zugänglichkeit war immer ein Problem. Es ist nicht einfach, Tennis zu lernen, die Kinder in unserer Sportart zu involvieren und zu halten. In der heutigen Gesellschaft gibt es ohnehin die Diskussion, dass unsere Jugend etwas zu träge geworden ist. Wir haben so viele Optionen für die Kinder, mit Social Media, Videospielen und so vielen anderen Dingen als Tennis.

Welcher Spieler der Young Guns hat das grösste Potential? Kyrgios ist physisch der talentierteste von den jungen Spielern. Zverev ist der beste in diesem Stadium. Thiem ist direkt dahinter in dieser Kategorie. Nick hat die physischen Fähigkeiten, um ein Grand Slam zu gewin-nen, aber Zverev hat das kompletteste Paket. Er hatte bislang bei den Majors zwar Schwierigkeiten, aber das ist nur ein vorübergehendes Problem. Thiem kann und wird ein dominanter Sandplatzspieler sein, wenn Rafa nicht mehr Rafa ist – sofern das jemals passiert.

NACHGEFRAGT BEI PAUL ANNACONE

Spieler konnten jemals ein Turnier gewinnen, bei dem alle Big

Four-Spieler am Start waren.Andy Roddick (3x), Stan Wawrinka (2x)

David Nalbandian (2x), Nikolay Davydenko (2x), Jo-Wilfried Tsonga,

Juan Martin del Potro, Ivan Ljubicic.

NUR 7

Zeitlos: Für Roger Federer war 2017 ein Traumjahr. Der 36-Jährige ist immer noch in Topform. 

ICH WÜNSCHTE, MEHR SPIELER GINGEN ANS NETZ. GUTE DINGE PASSIEREN DORT. ROGER FEDERER

Der US-Trainer über die Dominanz der Big Four

2311-12/2017

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INTERNATIONAL

2511-12/201724 11-12/2017

TURNIERE

gegen Nadal. Bei den Grand Slams regie-ren nach wie vor die ganz Grossen der Szene. Bei 50 der letzten 51 «Major»-Tur-nieren stand ein Vertreter der «Big Four» im Final – eine beeindruckende Zahl.

Was fehlt den Young Guns für den ganz grossen Wurf bei den Grand Slams? Mats Wilander gab während des Wim-bledonturniers die Marschroute vor: «Diese jungen Kerle müssen die Situa- tion verändern, einige neue Dinge aus-testen. Sie müssen die Topleute hetzen, nicht so spielen lassen, wie sie spielen möchten. Denn: Es gibt einen Grund, warum sie Nummer eins, zwei oder drei in der Welt sind: Weil sie besser sind. Du musst ihnen die Zeit nehmen, sie aus der Komfortzone bringen. Ein Weg, dies zu tun ist: Serve-and-Volley spielen.» Ob das tatsächlich ein probates Mittel ist, um die «Big Four» aus der Reserve zu locken? Gerade das Volleyspiel zählt bei vielen jungen Spielern zu den Baustellen. Die Verlangsamung der Plätze hat zudem ihren Teil dazu beige tragen, dass der of-fensive Spielstil ein wenig aus der Mode gekommen ist. «Die Spannen sind grös-ser wegen Platz- und Ballgeschwindig-keit und Schlägertechnologie. Du musst einige gute Schläge fabrizieren, um ge-gen Murray oder Djokovic durchzukom-men. Über fünf Sätze holt dich das irgendwann ein, und das begünstigt die Topleute», stellt Federer fest. Er rät sei-nen jungen Rivalen trotzdem zur Offen-sive und Justierung am Volleyspiel, al-

leine schon wegen des Überraschungs- effekts. «Ich weiss, dass man leicht im gewohnten Modus bleiben kann, wenn man nicht attackieren möchte. Aber wenn du nicht vollieren kannst, gehst du auch nicht ans Netz.»

Apropos neue Dinge austesten: Die ATP hat die Next Gen ATP Finals (7. bis 11. November in Mailand) ins Leben ge-rufen. Qualifiziert sind die sieben besten U21-Spieler des Jahres, plus eine Wild-card. Die Idee ist nicht neu. In den Acht-zigern gab es bereits ein Turnier für die besten U21-Spieler. Bei der ersten Ausga-be, im Januar 1985 in Birmingham, sieg-te Boris Becker im Final gegen Stefan Edberg. Der «rote Baron» nahm auch bei den zwei folgenden Auflagen teil, obwohl er es als Wimbledonsieger zu Weltruhm gebracht hatte – und triumphierte auch hier.

Die acht Teilnehmer in Mailand hatten eine klare Aufgabe: Versuchskaninchen spielen. Denn die U21-WM wurde zum Experimentierfeld fürs Profitennis. Die ATP will neue Wege gehen. Gespielt wurde im Fast-4-Modus (Satz bis vier, Tiebreak bei 3:3) über drei Gewinnsätze, mit der No-Ad-Regel (bei Einstand ent-scheidet der nächste Punkt) sowie ohne die Let- Regel (keine Wiederholung des Netzauf schlages). Hinzu kamen eine Shot Clock auf dem Platz, On-Court-Coaching und die Möglichkeit für die Zuschauer, zu jeder Zeit die Halle zu betreten und zu verlassen.

«Diese Veranstaltung dreht sich nicht nur um die nächste Generation unserer Spieler, sondern auch um die nächste Generation unserer Fans», sagt ATP-Boss Chris Kermode. Die revolutionärste Neu-erung war etwas anderes. In Mailand wur-den die Matches nur vom Schiedsrichter geleitet. Die Linienrichter fielen weg. Das System «Hawk Eye Live» kam zum Einsatz, das automatisch einen Aus-Ruf generiert. Einspruchsmöglichkeiten der Spieler, die sogenannten Challenges, gab es nicht. Über Fussfehler entschied ein Offizieller, der im Stadion vor einem Bildschirm sass. ATP-Regelvertreter Gayle Bradshaw spricht von «einem Meilenstein für unseren Sport».

Werden sich diese Regeln irgendwann auf der ATP-Tour durchsetzen? Zverev ist da skeptisch, wie er beim Turnier in Halle/Westfalen wissen liess: «Die meis-ten Regeln mit Sätzen bis vier, No-Ad und No-Let werden es nie auf die Profitour schaffen, denke ich. Wenn man andere Spieler fragt, werden sie dasselbe sagen. Die Shot Clock ist das einzige, was man im Einzel hinzufügen kann. Einige Spie-ler nehmen sich extrem viel Zeit, und es gibt einige unerfahrene Schiedsrichter, die etwas Respekt haben vor den grossen Spielern und nicht so viel dazu sagen. Es ist etwas, an das sich die Spieler ge-wöhnen müssen, aber es wird letztlich etwas Positives bringen.»

Die Next Gen ATP Finals boten den U21-Spielern zwar keine Weltranglisten-punkte, dafür eine Plattform, sich zu prä-sentieren – und so ganz nebenbei auch einen grossen Zahltag. Alleine die Teil-nahme spült 50 000 US-Dollar in die Kas-sen der acht Spieler. Turniersieger Hyeon Chung erhielt ein stattliches Salär von 390 000 US-Dollar. Zum Vergleich: Zverev bekam für seinen Turniersieg in Washing-ton 355 460 US-Dollar. «Es ist eine Chance, um Geld zu verdienen und sich besonders zu fühlen», sagte Finalverlierer Rublev (235 000 Dollar).

Wird sich 2018 der Wind auf der ATP-Tour drehen? Spielen sich Zverev & Co. noch mehr in den Fokus? Ende 2016 er-wartete die Tenniswelt, dass Djokovic und Murray auch im Jahr 2017 dominie-ren werden. Mit der Renaissance von Federer und Nadal war nicht zu rechnen. Ein Umstand, der beweist: Es kommt meist anders, als man denkt. Vielleicht schlägt 2018 die grosse Stunde der Next Gen. ●

TITELSAMMLUNGDie Big Four sammelten bereits in ihren frühen Profijahren zahlreiche Titel ein. Roger Federer brauchte etwas länger, um auf Touren zu kommen.

* bis einschliesslich 21 Jahre

Titel Fab Five*: Nadal 26Djokovic 13 Murray 11Federer 9Wawrinka 1

Anzahl 60

Titel Next Gen Zverev 6Rublev 1Khachanov 1Coric 1

Anzahl 9

GAME, SET & MATCH

Roger  Federer in Runde 1 zum Statisten   degradiert.A  Borna CoricB  Andrey RublevC  Frances Tiafoe

➎Er gilt als designierter Nachfolger Marin Cilics, stammt aus der kroatischen  Hauptstadt Zagreb, schlug in diesem Jahr  Dominic Thiem und spielte drei Mal  gegen Henri Laaksonen?

A  Ivo KarlovicB  Donno VekicC  Borna Coric

➏In Mailand bei den «NextGen» ATP  Finals siegte er überraschend im Final  gegen Andrey Rublev.

A  Denis ShapovalovB  Hyeon ChungC  Taylor Fritz

➐Er ist Kanadier, nahm an den ATP Finals  in Mailand teil und sorgte erstmals in den Medien für Schlagzeilen, als er im Davis Cup beim Ballwegschlagen Schiedsrich-ter Arnaud Gabas genau ins Auge traf.

A  Karen KhachanovB  Evgeni KafelnikovC  Denis Shapovalov

➑Im Schweizer U12-Ranking gibt es einen Spieler, der bereits R1 klassiert ist. Wer?

A  Patrick SchönB  Kilian FeldbauschC  Philip Orloff

➊Bestklassierter Vertreter der nächsten Generation ist Alexander Zverev. Sein  älterer Bruder figuriert ebenfalls unter den Top 40 des Emirates-ATP-Rankings. Wie heisst er mit Vorname?

A  MischaB  SachaC  Karlie

➋Die Schweiz verfügt über ein grosses  Talent, das bereits U14-Teamweltmeister wurde und einst in die Fussstapfen von Roger Federer und Stan Wawrinka treten soll. Wie heisst es?

A  Jérôme BoatengB  Jérôme KymC  Jérôme Golmard

➌Ein Spieler, dem zugetraut wird, im  Ranking ganz nach oben zu klettern, sorgt durch sein Benehmen immer  wieder für negative Schlagzeilen. 

  Wer?A  Nick BolletieriB  Nick KyrgiosC  Nick Hornby

➍Er kam mit grossen Ambitionen an   die Swiss Indoors und wurde von 

Die nächste Generation

AntwortenFrage 1: A Frage 2: B Frage 3: B Frage 4: C Frage 5: C Frage 6: B Frage 7: C Frage 8: A

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26 11-12/2017 2711-12/2017

Henri Laaksonen: Zwei Mal im Achtel- final, einmal im Halb- final kam an Challen-ger-Turnier das Aus für die Schweizer Nummer 3 – zu wenig, um 2017 unter den Top 100 zu beenden.

WTA Ranking System 4.12.2017

Coco Vandeweghe: Dank der Final- teilnahme (Niederlage gegen Julia Goerges) in Zhuhai und gewonnenen 440 Punkten gelingt der Amerikanerin der Sprung in die Top Ten.

Prize Money 6.11.2017

Rank Name US$

1. Venus Williams (USA) 5.468.7412. Garbiñe Muguruza (ESP) 5.433.4573. Simona Halep (ROM) 5.275.2274. Caroline Wozniacki (DEN) 4.748.5185. Sloane Stephens (USA) 4.098.9416. Jelena Ostapenko (LAT) 3.998.0267. Karolina Pliskova (CZE) 3.902.6658. Caroline Garcia (FRA) 3.427.1509. Elina Svitolina (UKR) 3.263.31610. Johanna Konta (GBR) 2.931.49411. Coco Vandeweghe (USA) 2.749.11912. Elena Vesnina (RUS) 2.727.19313. Serena Williams (USA) 2.704.68014. Svetlana Kuznetsova (RUS) 2.343.69915. Madison Keys (USA) 2.297.28016. Angelique Kerber (GER) 2.148.69517. Kristina Mladenovic (FRA) 2.099.21418. Anastasija Sevastova (LAT) 1.694.61419. Julia Goerges (GER) 1.654.96620. Martina Hingis 1.592.99121. Lucie Safarova (CZE) 1.579.48322. Ekaterina Makarova (RUS) 1.562.69823. Chan Yung-Jan (TPE) 1.469.85624. Barbora Strycova (CZE) 1.426.90725. Ashleigh Barty (AUS) 1.420.05726. Anastasia Pavlyuchenkova (RUS) 1.419.05227. Dominika Cibulkova (SVK) 1.409.66328. Shuai Peng (CHN) 1.274.49929. Agnieszka Radwanska (POL) 1.259.37930. Magdalena Rybarikova (SVK) 1.207.562

Swiss Players39. Timea Bacsinszky 968.893102. Viktorija Golubic 364.790

Belinda Bencic:Die Ostschweizerin hat sich nach langer Verletzungspause eindrücklich zurück-gemeldet und ge-winnt im Ranking 43 Plätze.

Angelique Kerber: Ein Jahr zum Ver- gessen für die Deutsche, vor nicht allzu langer Zeit noch die Nummer 1, ist sie bis auf Platz 21 zurückgefallen.

35. Fernando Verdasco (ESP) 129536. Feliciano Lopez (ESP) 129537. David Ferrer (ESP) 129038. Alexandr Dolgopolov (UKR) 123139. Andrey Rublev (RUS) 122940. Yuichi Sugita (JPN) 121941. Benoit Paire (FRA) 115542. Robin Haase (NED) 113043. Paolo Lorenzi (ITA) 109544. Steve Johnson (USA) 105545. Karen Khachanov (RUS) 103046. Gaël Monfils (FRA 1015 47. Ryan Harrison (USA) 101048. Borna Coric (CRO) 100149. Aljaz Bedene (GBR) 99350. Kyle Edmund (GBR) 992

Swiss Players121. Henri Laaksonen 488421. Marco Chiudinelli 92505. Adrian Bodmer 68538. Adrien Bossel 59658. Yann Marti 35

Rank Name Points

1. Rafael Nadal (ESP) 10.6452. Roger Federer 96053. Grigor Dimitrov (BGR) 51504. Alexander Zverev (GER) 46105. Dominic Thiem (AUT) 40156. Marin Cilic (CRO) 38057. David Goffin (BEL) 37758. Jack Sock (USA) 31659. Stan Wawrinka 315010. Pablo Carreno Busta (ESP) 2615 11. Juan Martin Del Potro (ARG) 259512. Novak Djokovic (SRB) 258513. Sam Querrey (USA) 253514. Kevin Anderson (RSA) 248015. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 232016. Andy Murray (GBR) 229017. John Isner (USA) 226518. Lucas Pouille (FRA) 223519. Tomas Berdych (CZE) 209520. Roberto Bautista-Agut (ESP) 201521. Nick Kyrgios (AUS) 201022. Kei Nishikori (JPN) 188523. Albert Ramos-Vinolas (ESP) 184524. Milos Raonic (CAN) 179525. Gilles Muller (LUX) 169526. Diego Schwartzmann (ARG) 167527. Fabio Fognini (ITA) 167028. Adrian Mannarino (FRA) 163529. Philipp Kohlschreiber (GER) 144030. Damir Dzumhur (SRB) 139131. Richard Gasquet (FRA) 1375 32. Pablo Cuevas (URU) 137033. Mischa Zverev (GER) 1302 34. Filip Krajinovic (SRB) 1298

Prize Money 4.12.2017

Rank Name US$

1. Rafael Nadal (ESP) 15.864.0002. Roger Federer 13.054.8563. Grigor Dimitrov (BUL) 6.608.5104. Alexander Zverev (GER) 5.108.9985. Dominic Thiem (AUT) 4.345.6266. Marin Cilic (CRO) 4.063.7387. David Goffin (BEL) 3.904.6768. Jack Sock (USA) 3.406.5739. Stan Wawrinka 3.100.51210. Pablo Carreno Busta (ESP) 3.009.35911. Kevin Anderson (RSA) 2.857.94512. Juan Martin Del Potro (ARG) 2.580.30113. Sam Querrey (USA) 2.402.82714. Novak Djokovic (SRB) 2.116.52415. Andy Murray (GBR) 2.092.62516. Lucas Pouille (FRA) 2.041.13317. Nick Kyrgios (AUS) 1.925.50018. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 1.857.01519. John Isner (USA) 1.836.95420. Tomas Berdych (CZE) 1.803.54521. Roberto Bautista Agut (ESP) 1.794.93722. Albert Ramos-Vinolas (ESP) 1.781.77023. Feliciano Lopez (ESP) 1.731.75124. Diego Schwartzmann (ARG) 1.617.78925. Pablo Cuevas (URU) 1.546.06326. Kei Nishikori (JPN) 1.491.75527. Mischa Zverev (GER) 1.479.70528. Fabio Fognini (ITA) 1.429.05529. Milos Raonic (CAN) 1.409.44630. Fernando Verdasco (ESP) 1.399.586

Swiss Players144. Henri Laaksonen 280.186250. Marco Chiudinelli 107.358

Grigor Dimitrov: Mit seinem Sieg ohne eine Niederlage an den ATP-Finals hat der Bulgare bewiesen, dass im kommenden Jahr ganz vorne mit ihm zu rechnen ist: Platz 3.

David Ferrer: Der sympathische Spanier, 2007 und von 2010–15 im Jahresend-Ranking stets in den Top Ten, fällt kon- tinuierlich zurück und findet sich nur noch auf Platz 37.

4.12.2017

35. Shuai Zang (CHN) 153536. Elise Mertens (BEL) 148337. Sorana Cirstea (ROM) 145538. Alizé Cornet (FRA) 142039. Timea Bacsinszky 136240. Carla Suárez Navarro (ESP) 134141. Samantha Stosur (AUS) 121142. Lesia Tsurenko (UKR) 120043. Irina-Camelia Begu (ROM) 119444. Ana Konjuh (CRO) 117645. Qiang Wang (CHN) 116546. Tatjana Maria (GER) 1125

Swiss Players98. Belinda Bencic 662115. Viktorija Golubic 571140. Jil Teichmann 416150. Patty Schnyder 390174. Stefanie Voegele 347197. Conny Perrin 293260. Amra Sadikovic 210431. Rebeka Masarova 84484. Tess Sugnaux 67

Rank Name Points

1. Simona Halep (ROM) 61752. Garbiñe Muguruza (ESP) 61353. Caroline Wozniacki (DEN) 60154. Karolina Pliskova (CZE) 57305. Venus Williams (USA) 55976. Elina Svitolina (UKR) 55007. Jelena Ostapenko (LAT) 50108. Caroline Garcia (FRA) 43859. Johanna Konta (GBR) 361010. Coco Vandeweghe (USA) 325811. Kristina Mladenovic (FRA) 293512. Svetlana Kuznetsova (RUS) 285613. Sloane Stephens (USA) 280214. Julia Goerges (GER) 265515. Anastasia Pavlyuchenkova (RUS) 248516. Anastasija Sevastova (LAT) 247517. Ashleigh Barty (AUS) 223618. Elena Vesnina (RUS) 222019. Madison Keys (USA) 221320. Magdalena Rybarikova (SVK) 214121. Angelique Kerber (GER) 212122. Serena Williams (USA) 203023. Barbora Strycova (CZE) 202524. Daria Gavrilova (AUS) 195025. Daria Kasatkina (RUS) 186526. Dominika Cibulkova (SVK) 186027. Shuai Peng (CHN) 176528. Agnieszka Radwanska (POL) 171529. Petra Kvitova (CZE) 165330. Lucie Safarova (CZE) 165031. Kiki Bertens (NED) 161032. Mirjana Lucic-Baroni (KRO) 160533. Ekaterina Makarova (RUS) 158034. Anett Kontaveit (EST) 1535

INTERNATIONAL RANKINGS

Hätten sich die Organisatoren für einen letzten Punkt entscheiden können, sie hätten diesen gewählt. 3:2 stand es im

vierten Satz und 40:40, als Hyeon Chung den Matchball mit ei-

ner Vorhand verwertete. Ein Asiate, ein Vertreter des Marktes, in dem Männer- und Frauentour gewaltiges Potenzial sehen. Grossartig.

Wie so oft bei einer Premiere lief bei der Erstausgabe der Next Gen ATP-Finals in Mailand

noch nicht alles rund. Der Südkoreaner Hyeon Chung war aber ein verdienter Sieger. TEXT: MARCO KELLER. FOTO: FRESHFOCUS

Das Reifezeugnis für den Professor

Haben Sie Matchball gelesen? Rich-tig, die Zählweise war eine der Innova-tionen, die an diesem Turnier getestet wurden. Die Sätze werden nur noch auf vier Games gespielt, dafür heisst es Best of five, bei Deuce entscheidet der nächs-te Punkt. Traditionalisten werden die Nase rümpfen, und ob dieses Formats (oder Teilen davon) der Weisheit letzter Schluss ist, wird sich weisen. Freuen werden sich die TV-Stationen auf ihrer immer währenden Suche nach Neue-rungen, welche der massiv verkürzten Aufmerksamkeitsspanne der Konsu-menten Rechnung tragen soll. Zumin-dest in Mailand deutete noch nicht viel darauf hin, dass die Partien nun substanziell kürzer würden.

Hyeon Chung dürfte es egal gewesen sein, wie er zum Titel kam und auch,

dass Sascha Zverev fehlte, weil er die World Tour Finals in London

priorisierte. Dreimal machte Chung einen Satzrückstand wett, auch im Final gegen Andrej Rublew, den er be-reits in der Gruppenphase

bezwungen hatte. Mit seiner enormen Defensivstärke trieb

er den Russen zur Verzweiflung.«Ich bin einfach glücklich, Andrej

war heute stärker als in der Round Robin», lächelte Chung hinter seinen dicken Brillengläsern. Diese haben ihm den Übernamen «Der Professor» einge-

tragen und dass er überhaupt Tennis spielt, hängt auch damit zusam-

men. Klein-Hyeon litt an einer Sehschwäche, als der Arzt er-klärte, wenn er oft die Farbe

Grün sehen würde, wäre dies seiner Sehkraft förderlich.

Heute ist Chung 21 und kein Un-bekannter mehr. 2013 erreichte er den Juniorenfinal in Wimbledon, 2015 verbes-serte er sich dank vier Challenger-Titeln auf Platz 51 der ATP-Tour und wurde von seinen Berufskollegen mit der Aus-zeichnung für den am meisten verbesser-ten Spieler beglückt. Dabei hiessen seine Konkurrenten Borna Coric, Dominic Thiem und Bernard Tomic.

2016 stoppte ihn dann eine Knöchel-verletzung und er fiel wieder aus den Top 100. Nun ist er der erste Südkoreaner seit Hyung-Taik Lee 2003, der einen Titel auf der ATP-Tour gewinnt. Zusammen mit Duckhee Lee und Soonwo Kwon, beide noch zwei Jahre jünger als Chung, wächst ein kompetitives Davis-Cup-Team heran.

Sexismus statt ItalianitàIn die Schlagzeilen gekommen war das Turnier schon vor dem Beginn, allerdings negativ. Dies, weil bei der Auslosung jeder Spieler ein Model auswählen musste, das den Buchstaben A oder B irgendwo auf dem Körper trug und dann erst mit einer körperbetonten Einlage auf der Bühne auflöste, in welcher Gruppe der Spieler antreten wird. Von Sexismus war die Rede in den (sozialen) Medien, auch von «billigen Table-Dance-Shows». Die ATP Tour und Red Bull entschuldigten sich gemeinsam: «Wir wollten die reiche Tradition Mailands als eine der Mode-hauptstädte der Welt aufzeigen. Die Aus-führung war von schlechtem Geschmack und inakzeptabel.» ●

NEXT GEN FINALS

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INTERNATIONAL

2911-12/2017

AUSTRALIAN OPEN

Es war die meist diskutierte Frage in den Stunden vor der Auslosung des Australi-an Open 2017: Würde es schon in der drit-ten Runde zum Schocker zwischen Roger Federer und Rafael Nadal kommen, den beiden Giganten, die infolge

ihrer Verletzungen im Ranking weit zu-rückgefallen waren? Gross war die Er-leichterung, als der Computer eine ande-re Variante ausspuckte und bald rückten diese Diskussionen in den Hintergrund.

Denn das Duell der Erzrivalen war ein-

zig im Final möglich und damit hätte 16 Tage vor dem Endspiel wirklich niemand gerechnet.

Wenn am 12. Januar 2018 am Morgen um 10 Uhr Lokalzeit die Fernsehstation «Channel 7» wiederum durch das Proze-dere führt, werden wieder einige Speku-lationen erfolgt sein. Nadal und Federer sind mittlerweile wieder da, wo sie gemäss vieler Experten hingehören, auf den Positionen 1 und 2 der Weltrangliste. Wiederum kann es aber schon ab den Sechzehntelfinals zum Aufeinandertref-fen von Favoriten kommen. Nadal gegen Nishikori? Federer gegen Raonic? Dimi- trov gegen Berdych? Alles möglich, eine schrittweise Annäherung an die zweite Woche, im Männertennis ohnehin selten, wird nur den wenigsten vergönnt sein.

Dies liegt vor allem daran, dass etliche Topspieler die letzte Saison vorzeitig abbrachen, um grössere Blessuren aus-zukurieren und deshalb einen Rückfall im Ranking in Kauf nahmen. Etwas, wozu der überladene Kalender den Spielern kei-ne Zeit lässt, ausser man entscheidet sich zur Selbstregulierung. Das Beispiel von Federer aus dem Jahr 2016 dürfte dabei

den einen oder anderen Kontrahenten zur Nachahmung bewogen haben.

Wir beleuchten im Folgenden die vier wichtigsten internatio- nalen Patienten der ATP-Tour (zu Stan Wawrinka lesen Sie mehr ab Seite 32) vor ihrer Rückkehr auf die Tour.

Novak Djokovic: Notbremse nach 18 Monaten

In Wimbledon zog der Körper die Not-bremse. Djokovic musste im Viertelfinal

Das Australian Open 2018 kündigt sich so unvorhersehbar an wie lange nicht mehr. Die Karten

werden nach der Rückkehr vieler Verletzter neu gemischt. TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

Patienten, willkommen zurück!

gegen Tomas Berdych wegen Ellbogen-problemen aufgeben. Er zog dann einen Schlussstrich unter eine – gemessen an seinen Standards – verpfuschte Saison, in der er nur die kleinen Turniere in Doha und Eastbourne gewann. 18 Monate ha-be ihn die Verletzung schon behindert und eine längere Pause sei wichtig, damit er in den nächsten Jahren wieder voll angreifen könne, liess er verlauten.

Ende November vermeldete Djokovic den Zuzug des unmittelbar zuvor zurück-getretenen Radek Stepanek in sein Trai-nerteam. Damit hat der Serbe zwei Perso-nen in seiner Box, wie sie von der Spielweise her nicht unterschiedlicher hätten sein können: den Hardhitter Andre Agassi und den Ballkünstler Stepa-nek, den ehemaligen «Womanizer» der Tour. Die Rückkehr Djokovics ist für die Exhibition in Abu Dhabi zum Jahres-wechsel geplant, anschliessend spielt er wie in den letzten Jahren in Doha.

Andy Murray: Die Quittung für 2016

Der Schotte bezahlte schmerzhaft die Zeche, die sein Körper Ende 2016 einfor-

derte, nachdem eine Parforceleistung im Erreichen der Nummer 1 gegipfelt hatte. Auch bei ihm war Wimbledon der letzte Halt, ebenfalls im Viertelfinal, gegen den Amerikaner Sam Querrey. Nachher liess seine Hüfte keine weiteren Einsätze mehr zu. Einen Titel nur konnte er für sich verbuchen, in Dubai, seine schlechteste Bilanz seit 2006.

Weil er seine Vorjahrestitel in Peking, Schanghai, Wien, Paris-Bercy und den World Tour Finals nicht verteidigen konn-te, verlor die Nummer 1 des Vorjahrs 4500 Punkte und 15 Positionen. Im Herbst ver-lor er auch Erfolgscoach Ivan Lendl, die beiden beendeten die Zusammenarbeit zum zweiten Mal. Mit dem einstigen Weltranglisten-Ersten hatte er drei Grand-Slam-Titel und zwei Olympiasiege gefei-ert sowie die Nummer 1 erreicht. Murray ist in der ersten Januarwoche in Brisbane gemeldet.

Kei Nishikori: 17 Plätze zurückgefallen

Der Saisonbeginn war mit dem Achtel-final in Melbourne noch okay, dort bedeu-tete dann Roger Federer in fünf Sätzen

Endstation. Kurz darauf erreichte der Japaner auf Sand in Buenos Aires den Final, scheiterte aber an Alexander Dol-gopolow. Niemand hätte damals gedacht, dass dies bereits der Saisonhöhepunkt für die Nummer 1 Asiens gewesen war.

Früh im Jahr machten dem Lauf-wunder Hüftprobleme zu schaffen, sein letztes Turnier bestritt er danach in Montreal. Anschliessend beendete er die Saison wegen Beschwerden im rechten Handgelenk, als Folge davon verschlech-terte er sich im Ranking insgesamt um 17 Positionen (von 5 auf 22). Auch er will an der australischen Gold Coast sein Come-back geben.

Milos Raonic: 21 Ränge und den Mentor verloren

Adduktoren, Wade und Handgelenk – der Kanadier schlug sich heuer regel-mässig mit Verletzungen herum. Nach Montreal folgte die zweite längere Pause und ein erfolgloser Versuch später (in Tokio) brach er die Saison ab. Raonic ist bei der absoluten Elite der grösste Verlierer des Jahres und stürzte von Platz 3 auf 24 ab. Novak Djokovic

Andy Murray

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INTERNATIONAL

3111-12/2017

AUSTRALIAN OPEN

Februar wegen Schwangerschaft und der Geburt ihrer Tochter ein «Alibi».

An der Weltranglistenspitze gab es sieben Leaderwehsel, darunter mit Karo-lina Pliskova, Garbine Muguruza und Simona Halep drei neue Nummern 1. Fast logisch, gab es vier verschiedene Grand-Slam-Siegerinnen, und bei den WTA-Finals holte sich mit Caroline Wozniacki eine weitere langjährige Spitzenspielerin ihren ersten grossen Titel. Bleiben die vier Premier-I-Turniere und Sie erraten es, auch da waren es noch einmal vier neue Siegerinnen.

Mangelnde Leistungsdichte oder enor-me Attraktivität? Ein Diskussion so alt wie das Frauentennis. Fakt ist: Vor dem ersten Rendezvous des Jahres ist der Kreis von Siegesanwärterinnen riesig. Und vieles von einer Frage abhängig: Kehrt Serena Williams an die Stätte zurück, wo sie im Anfangsstadium ihrer Schwangerschaft dominierte? Falls ja, zählt sie zweifelsoh-ne sofort wieder zu den Mitfavoritinnen.

Auf drei Spielerinnen darf man beson-ders gespannt sein: Timea Bacsinszky (WTA 39), die seit Wimbledon wegen ihres Handgelenks aussetzte und nach der Operation vom Oktober zuletzt wie-der trainierte. Petra Kvitova (WTA 29), die nach der Messerattacke eines Diebs in ihrer Wohnung zwar im Mai schon wieder zurückkehrte, nun aber erstmals wieder einen gezielten Aufbau hinter sich hat. Und Maria Scharapowa, die sich nach ihrer Dopingsperre wieder auf Platz 60 vorgearbeitet hat und nun auch bei den Grand Slams überzeugen will. ●

die Weltrangliste Ende 2016: 1. Angélique Kerber, 2. Serena Williams, 3. Agnieszka Radwanska. Heute belegen die Damen die Plätze 21, 22 und 28 und nur die Amerikanerin hat infolge ihrer Pause seit

In den letzten vier Jahren hat der Mann mit dem mächtigen Aufschlag mehr Coaches verschlissen als Titel gewonnen. Auf das Ende der Zusammenarbeit mit Ivan Ljubicic und Carlos Moya sowie der Kurzzeit-Berater Richard Krajicek und John McEnroe folgte nun auch Riccardo Piatti. Der italienische Tennis-Fachmann trennte sich nach vier Jahren vom Kana-dier und will sich nun vermehrt seiner e igenen Akademie bei Bordighera in Li-gurien widmen. Raonic, der als trainings-fleissig gilt, in dessen Spiel in den letzten Jahren aber keine Evolution zu erkennen war, plant sein Comeback ebenfalls für Brisbane.

Prognosen bei den Frauen? Nahezu unmöglich

Blicken die Männer auf ein verrücktes Jahr zurück, gilt diese Aussage sicher auch für die Frauen. Stellvertretend dafür

Milos Raonic

Kei Nishikori

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INTERNATIONAL

32 11-12/2017 3311-12/2017

STAN WAWRINKA

Es war eine simple Ankündigung zu einer Medienkonferenz. Es werde auf das Jahr 2018 vorausgeblickt, stand in der Ein­ladung, nicht mehr oder nicht weniger. Zu wenig Fleisch am Knochen offenbar für eine italienische Online­Publikation, die auf der Jagd nach einigen zusätzlichen Klicks flugs die Fantasie walten liess. Vielleicht werde Wawrinka den Rücktritt bekannt geben, vielleicht sogar, dass er ähnlich wie einst Maria Schara­powa oder Sara Errani in einer Dopingprobe hängen geblieben sei. «Man sollte sie verklagen», so der Kommentar einer Wawrinka nahe stehenden Person.

Natürlich geschah nichts von alledem, als Wawrinka am 1. De­zember vor die Medien trat. Erst­mals seit fünf Monaten und dem Drittrunden­Aus in Wimbledon redete er wieder in der Öffentlich­keit und er tat es durchaus gerne. «Auch ihr habt mir gefehlt», sag­te er zu den Journalisten, die an diesem verschneiten Freitagvormittag den Weg in den Geneva Country Club gefun­den hatten, dorthin, wo er regelmässig trainiert. Fünf Monate sind eine lange Zeit, besonders im Leben eines Profisport­lers, der in dieser Zeit normalerweise knapp zehn Turniere bestreitet. Spass gemacht hat die Absenz Wawrinka nicht – im Gegenteil: «Es war die schwierigste Phase meiner Karriere.»

Das linke Knie hatte letztlich sein Veto eingelegt, einer jener Körperteile, der in einem Dutzend Profijahren enormen Be­lastungen ausgesetzt ist. Die Schmerzen begannen nach dem US Open 2016, wo er seinen dritten Grand­Slam­Titel geholt

Anfang Juli brach Stan Wawrinka seine Saison wegen Kniebeschwerden ab. Zwei Operationen

und acht Wochen an Krücken später, äussert sich der Romand erstmals in der Öffentlichkeit über

die schwierige Zeit. Und will noch drei, vier Jahre weiterspielen. TEXT: MARCO KELLER. FOTO: FRESHFOCUS

«Es war die härteste Zeit meiner Karriere»

hatte und verebbten auch nicht, als er am Jahresanfang in Melbourne den Halbfinal erreichte, in dem er schliesslich Roger Fe­derer unterlag. Kurz nachdem er in Roland Garros den Final gegen einen übermäch­tigen Rafael Nadal verloren hatte, war dann der Übergang auf Rasen zu viel. Am 3. Juli bestritt er in Wimbledon gegen Da­nil Medwedew die letzte Partie des Jahres.

Acht Wochen an KrückenEs folgten der Saisonabbruch und zwei Operationen. Zuerst eine Arthroskopie, dann eine zweite und schwerere, die das Ziel hatte, den Wiederaufbau des Knorpelgewebes einzuleiten, ausgeführt von Doktor Roland Biedert, dem lang­jährigen Arzt der Fussball­Nationalmann­schaft und des Davis­Cup­Teams. Acht Wochen ging Wawrinka danach an Krücken, verlor viel Muskelmasse, noch nie war er weiter vom Platz entfernt. Er, der Bewegungsmensch, musste nun die Beine hochlagern.

Erst Anfang November nahm Wawrin­ka erstmals wieder ein Racket in die Hand,

ein klares Zeichen, dass das Schlimmste überstanden war. Und vor allem ein men­taler Befreiungsschlag, wie er zugibt: «Man hatte mir gesagt, eine solche Pause würde mir vielleicht gut tun, aber ganz ehrlich: Ich wüsste nicht wo.» Später relativierte er dann und sagte, er habe körperlich und mental regenerieren kön­nen. «Das gibt mir für die nächsten Jahre Sauerstoff. Und ich hatte viel Zeit zum

Nachdenken. Darüber, an wel­chem Punkt ich mich befinde, was ich in der Zukunft will und wer die Personen sind, auf die ich zählen kann.»

Der Schock durch Magnus NormanZu den Schwächen durch die Blessur per se war noch ein per­sönlicher Tiefschlag gekommen. Im Oktober, kurz vor der Wieder­aufnahme der Arbeit auf dem Court, eröffnete ihm Magnus Norman, er werde die Zusam­

menarbeit nach viereinhalb höchst erfolg­reichen Jahren beenden. Er wolle sich fortan mehr der Familie widmen, liess Norman verlauten. Für Wawrinka kam dies höchst unerwartet: «Sein Entscheid war eine echte Überraschung, ja ein Schock. Gerade in dieser Zeit hätte ich ihn besonders gebraucht.»

Der Dank an Pierre PaganiniBesonders wichtig war hingegen in dieser Zeit Pierre Paganini, der Mann, der so viel mehr ist als nur ein Fitnesscoach und das auch schon für Marc Rosset und Roger Federer war. Er stand Wawrinka in dieser schwierigen Zeit bei und dieser sagt: «Ich

verdanke ihm enorm viel.» Weiter liess er durchblicken, dass er ohne den Support von «PP» vielleicht sogar den Rücktritt in Erwägung gezogen hätte.

Für 2018 ist klar, dass Yannick Fattebert noch mehr an Wawrinkas Seite auftau­chen wird als bisher. Der Walliser dürfte aber mittelfristig durch einen weiteren, international erfahrenen Coach unter­stützt werden, die Dossiers flattern reihenweise herein. «Ich bin aber nicht unter Druck», sagt Wawrinka. Zu den Kandidaten zählt auch Paul Annacone, der frühere Trainer von Pete Sampras und Roger Federer, mit dem er bereits diesen Sommer kurz für die Rasensaison zusam­men arbeitete.

Der 28. Dezember als erstes ZielDrei bis vier Jahre möchte Wawrinka noch weiterspielen, liess er weiter verlau­ten, er, der im März seinen 33. Geburts­tag feiern wird. Vorerst sind die Ziele aber kurzfristig ausgerichtet, gilt der ganze Fokus der vollen Rehabilitation. Ziel ist es, dass er Mitte Januar am Australian Open teilnehmen kann, aber das wird er wohl nur, wenn er bis dann physisch und tennismässig zu einhundert Prozent bereit ist. «Im Moment bin ich das noch nicht, aber ich arbeite hart. Es scheint in die richtige Richtung zu gehen», sagt er. Gemeldet ist er bisher vor Melbourne nur für die Exhibition in Abu Dhabi, wo er am 28. Dezember sein Startspiel gegen Pablo Carreno Busta bestreiten soll. Ob er in den Vereinigten Arabischen Emiraten auch wirklich antreten wird, steht noch nicht fest, Matchpraxis vor dem Australian Open könnte er später auch noch bei Exhibitions in Adelaide oder Melbourne (Kooyong) sammeln, eine Teilnahme an einem ATP­Turnier erachtet er vorerst als noch zu riskant Nach Melbourne sind – wenn alles optimal läuft – Starts in Rot­terdam, Marseille, Indian Wells, Miami und Monte Carlo vorgesehen. ●

«Das gibt mir für die nächsten Jahre Sauerstoff. Und ich hatte

viel Zeit zum Nachdenken. Darüber, an welchem Punkt ich

mich befinde, was ich in der Zukunft will und wer die Personen

sind, auf die ich zählen kann.»STAN WAWRINKA

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INTERNATIONAL

3511-12/201734 11-12/2017

ERIC GRIGNON, SKY SPORT SCHWEIZ

SRF, UPC mit MySports, Swisscom mit Teleclub, DAZN und Sky: Der Schweizer TV-Sport-Markt ist hart umkämpft...Ja, die Schweiz war in den letzten bei nahe zehn Jahren ein Land, in dem Sport fast exklusiv im nationalen Fernsehen SRF und auf Teleclub zu sehen war. Das hat sich mit UPC und ihrem neuen Sender MySports geändert – und auch Sky hat entschieden, direkt in diesen Markt ein­zusteigen. Sky war ja schon vorher als ein Provider von Teleclub dabei. Weil Sky nun wie in Deutschland oder Österreich direkt mitmischt, hat dieser Markt zwei neue Players. Es gibt einen grösseren Wett­bewerb, der den Konsumenten mehr Sport und mehr Qualität bringt.

Das heisst konkret?Mehr Konkurrenz schlägt sich im Preis nieder, er sinkt. Und die Qualität steigt, weil Sky beispielsweise die Spiele in Ultra­HD übertragen wird. Der Nachteil ist, dass man bei verschiedenen Anbietern dabei sein muss.

Im August 2017 lancierte der britische Pay-TV-Sender Sky seine Sport-Streaming-Plattform «Sky Sport»

in der Schweiz und kam als zusätzlicher Player in den Schweizer TV-Sport-Markt. CEO Eric Grignon

erklärt im Interview die Gründe für den Einstieg in der Schweiz und spricht über Zukunftspläne. TEXT: ANDY MASCHEK. FOTO: ZVG

«Wir sehen uns als TV-Programm der Zukunft»

Zur PersonAb 2006 war der Franzose Eric Grignon (46) bei Orange Schweiz für die Entwicklung und Umsetzung der Tripleplay­Strategie (IPTV, VoIP, Glasfaser­Breitbandinternet) verantwortlich. Ab 2009 verantwortete er beim Neuenburger Unternehmen Homedia SA unter der Marke Hollystar die digitale Transformation des DVD­Verleihgeschäfts zum führenden unabhängigen Schweizer VoD­Anbieter. Ab 2013 war er CEO

und Verwaltungsratsmitglied der Homedia SA, die im Mai 2017 von Sky übernommen wurde. Eric Grignon ist Netzwerkingenieur und absol­vierte ein MBA an der American Graduate School of Business, Switzerland. Er ist verhei­ratet und hat zwei Töchter, von denen eine in einem dänischen U­Nationalteam Fussball spielt und momentan in der IMG Academy in Florida lebt. In seiner Freizeit segelt Grignon.

In den letzten Monaten verkaufte Sky die Bundesliga-Rechte an UPC/ MySports und jene für die Champions League an Swisscom/Teleclub. War es keine Variante, mit den Rechten direkt in die Schweiz zu kommen?Das wäre das, was Sky in den meisten Ländern macht. In Deutschland wird man die Bundesliga niemals anderswo ex klusiv sehen als bei Sky, dasselbe gilt für England oder Italien, da muss man Teil von Sky sein. Der Unterschied in der Schweiz ist: Wir sind zwar in den Markt gestossen, aber ohne eigenen TV­ Service, sondern mit einer App. Zudem haben wir seit Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit Teleclub und SRF betreffend Sportrechten, die wir in den kommenden Jahren entwickeln wollen. Wir haben das Ziel, unseren eigenen Sky­Service in der Schweiz zu ent wickeln, während wir mit verschiedenen Distri­butoren in Partnerschaft stehen, so wie wir in Deutschland oder Österreich ar­beiten. Telekommunikations­ und Kabel­

betreiber sind dann natürliche Partner von Sky.

So decken Sie alles ab...Nicht nur das, wir können die Rechte, die wir haben, mit unseren Vertriebs­ partnern stärken und haben gleichzeitig die Möglichkeit, mit unserem Brand aufzutreten und ihn in der Schweiz zu etablieren. Es ist eine Strategie, indem wir kurzfristig unsere Rechte stärken und langfristig unsere Marke, mit der wir einer der stärksten Player in diesem Markt sein wollen.

Ist es also möglich, dass Sky eines Tages beispielsweise ins Schweizer Eishockey drängt?Wieso nicht? Sky ist bekannt für Cham­pions League, Bundesliga, ATP­ Turniere im Tennis oder auch Golf und Formel 1. Aber jetzt wollen wir uns durch den Sport und den grossen Stellenwert, den wir dank den Rechten, die wir für verschiedene Länder – und nicht nur für die Schweiz – haben, weiterentwickeln. Nun sind wir hier und schauen uns nach zusätzlichen Rechten um, die wir für die Schweiz kaufen können. Das können nationale und internationale Wettbewerbe sein – und da gehören alle Sportarten dazu.

Und Tennis?Da wollen wir die ATP­Turniere behalten. Bei den Grand Slams entscheidet die internationale Strategie von Sky. Es geht darum, was Deutschland, Grossbritannien, Italien usw. machen wollen. Es hängt für uns vom Plan der Gruppe ab, der vom Mutterhaus in London erstellt wird. Klar

ist, dass wir im kommenden Jahr Wim­ bledon übertragen werden.

Sky Sport Schweiz hat die Basis in Neuenburg. Weshalb gerade hier und nicht in Zürich, Bern, Basel oder Genf? Es ist ein historischer Grund, kein strate­gischer. Sky entschied, in den Schweizer Markt zu kommen und will ein starker Player im Sport, aber auch im Bereich Filme und Serien sein. Dafür wollten wir ein bestehendes Unternehmen, statt eines zu gründen und das haben wir mit der Firma Hollystar gefunden, die seit ein paar Jahren Partner von Vertreibern wie Sunrise, Quickline oder Ex Libris war. Hollystar war in Neuenburg – das war der Grund, weshalb wir heute hier sind. Wir wissen, dass der Wert der Firma die Mit­arbeiter sind, die diese Firma stark ge­macht haben und wollen hier bleiben. Ein Umzug ist nicht geplant. Es ist kein stra­tegischer, sondern ein menschlicher Ent­scheid. Und wir sind auch hier, um daran zu erinnern, dass 30 Prozent der Bevölke­rung nicht Deutsch spricht. Es macht mo­mentan gewisse Dinge vielleicht schwie­riger, aber langfristig ist es ein guter Weg, um in allen Teilen der Schweiz präsent zu sein und nicht nur in der Deutschschweiz, wie momentan. Wir arbeiten daran.

Sind Sie Partner oder Konkurrent von Sendern wie Teleclub oder UPC?Wir sehen uns als TV­Programm der Zukunft, wir sind ein Inhaltsanbieter, bieten Fussball, Tennis, Formel 1, Golf oder Serien und Filme an. Wir glauben, dass es in Zukunft keine TV­Kanäle mehr gibt, sondern Apps, durch die man be­liebig viele Übertragungen gleichzeitig anbieten kann. Diesen Entwicklungs­sprung der Technologie wollen wir wei­tergeben. Dass der Konsument wann auch immer und wo auch immer wählen kann, auf welchem Gerät er was schauen will. Glauben Sie mir, es gibt Leute, die mit unserer App beispielsweise Spiele der

«Wir sind überzeugt, dass ‹on Demand› die Zukunft ist.

Wir müssen dem Konsumenten den Entscheid überlassen, was er wann sehen will.»

ERIC GRIGNONBundesliga und Tennis auf verschiedenen Endgeräten wie TV, Computer, Tablet oder Handy parallel schauen und hin und her switchen. Es ist ein Verlagern, ein neuer Weg des Konsumierens.

Wo führt das hin?Wir sind überzeugt, dass «on Demand» die Zukunft ist. Wir müssen dem Konsu­menten den Entscheid überlassen, was er wann sehen will. Deshalb bin ich stolz, sagen zu dürfen, dass wir – beispiels­ weise neben Spanien – Sky der Zukunft repräsentieren. Wir starten nicht mit einem eigenen Kanal, sondern direkt mit einer Streaming­App, auf welcher der Konsument seinen Inhalt live oder on Demand erhält. Unser Ziel ist, alles

überall zu zeigen und deshalb brauchen wir Distributionspartner. So gesehen sind wir nicht eine direkte Konkurrenz.

Was passiert, wenn am 4. März 2018 die «No Billag»-Initiative angenommen werden sollte?Meine persönliche Meinung ist, dass bei der Abschaffung der Empfangsgebühren das staatliche Fernsehen sterben würde. Ist es das, was wir wollen? Ich als Einwoh­ner nicht! Ich denke aber, dass es Anpas­sungen geben muss, gewisse Bereiche ins Privatfernsehen wandern sollten, auch im Sport. Aber: Die Schweizer Fussball­Nationalmannschaft beispielsweise muss auf SRF zu sehen sein. Es muss eine Balance gefunden werden. ●

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TURNIERE CHINA

China ist ein Wachstumsmarkt. Das gilt in der Wirtschaft wie im Sport. Es wird kräftig investiert – auch im Tennis. Die Anlagen sind Weltspitze, die Zuschauerzahlen in den Stadien und auch die Leistungen der einheimischen Profis noch nicht.TEXT: FLORIAN VONHOLDT. FOTOS: GETTY IMAGES, VONHOLDT, DATENBANK

Wenn es Nacht wird in Wuhan: Topmoderne, mit Flutlicht ausgestattete Stadien ermöglichenin China Night Sessions wie bei den Australian und US Open. In und um die Arenen verlaufen sich aber meist nur wenige Menschen.

FOKUSFERNOST

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38 11-12/2017 3911-12/2017

TURNIERE CHINA

Haarscharf nur weicht der Fahrer des Turnier-Shuttleservice mit seiner schwarzen Ledersitz-Limousine dem Linienbus aus, der aus der Haltebucht ausschert – ohne Blinker versteht sich. Verkehrsregeln sind in dieser Zehn-Milli-onen-Metropole eher als gut gemeinte Vor-schläge zu verstehen. Befolgen tut sie nämlich keiner. Es vermittelt sich der Eindruck: Wer am lautesten hupt, hat Vorfahrt. Und das tut es ununterbrochen, als befände man sich in einem euphorisierten Hochzeitskonvoi. Mor-gens, spätestens ab sechs Uhr, wird man von diesem Getöse auf der Strasse um den Schlaf gebracht. Und das, obwohl man in einem Raum mit dicken, nicht zu öffnenden Fenstern nächtigt, zehn Stockwerke über dem lärmen-den Berufsverkehr. Willkommen in Wuhan.

Wenn man es etwas ruhiger haben möchte, begibt man sich am besten vormittags auf die Tennisanlage, auf der die Wuhan Open statt-finden. Okay, das ist ziemlich ketzerisch for-muliert, aber anno 2017 nicht allzu weit von der Realität entfernt. Vor drei Jahren kam das WTA-Event in die Stadt. Angekommen bei der Bevölkerung ist es noch nicht. Dieser Umstand trifft auf die meisten Turniere zu, die in den

letzten Jahren im Reich der Mitte geradezu aus dem Boden spriessten (siehe Landkarte S. 30). Vor allem die WTA-Events sind vom Zuschau-ermangel betroffen. Die riesigen Turnieranla-gen entsprechen den höchsten Standards, aber es ist noch wenig los. Woran liegt das? «Das Turnier ist noch jung und eine Fan-Basis ent-wickelt sich nicht von heute auf morgen», nennt Wuhans Turnierdirektor Fabrice Choquet einen Grund (siehe auch Interview auf S. 43).

In Wuhan sollen im Premierenjahr 75 000 und im Folgejahr sogar 120 000 Fans die Matches besucht haben. Diese Werte scheinen angesichts der Bilder von leeren Arenen mehr Wunsch als Wirklichkeit. Ein Grund für diese Bilder ist, dass für viele Amerikaner oder Europäer ein Trip nach Fernost mit zu viel Aufwand verbunden ist. Zu weit, zu teuer und

möglicherweise auch zu unattraktiv. In Wuhan ist es eine kleine, vielleicht 15 Mann und Frau starke polnische Fangruppe, die Agnieszka Radwanska und Magda Linette bei ihren Mat-ches lautstark unterstützt. Tennistouristen aus anderen Ecken der Welt sind Mangelware. Für viele einheimische Tennisfans, von denen es angeblich 14 Millionen im ganzen Land ge-ben soll, sind die Ticketpreise ein Hindernis. Umgerechnet für 23 Euro aufwärts kann man in Wuhan einen ganzen Tag lang Tennis schau-en. Für viele ist das zu teuer. Die monatlichen Einkommen liegen auch in den Grossstädten Chinas nicht selten unter 1000 Euro.

Trotz dieses Status quo ist sich die grösste Tennisheldin des Landes sicher: «Tennis ist die am schnellsten wachsende Sportart in China.» Das glaubt Na Li, zweifache Grand Slam-Sie-gerin und wohl die berühmteste Ex-Sportlerin Chinas. Bezogen auf die Investionen der letz-ten Jahre dürfte die 35-Jährige mit ihrer Prog-nose richtig liegen. Ein wesentlicher Faktor, dass so viel Geld ins Tennis gesteckt wurde und wird, sind auch ihre grossen Erfolge – French Open-Siegerin 2011 und vor allem der Austra-lian Open-Triumph 2014. Hunderte von Millio-

TENNIS WÄCHST IN CHINA AM STÄRKSTEN

Riesenschüssel: Der Centre Court von Wuhan kostete 150 Millionen Dollar und fasst bis zu 15 000 Zuschauer. Voll wird es hier fast nie.

nen Fans sahen Li gewinnen. Ein unvorstell-barer Hype um sie entstand, der bis heute, drei Jahre nach ihrem Karriereende, unvermindert anhält. Die ATP und speziell die WTA erkann-ten das vermeintlich riesige Fan-Potenzial in China und im gesamten asiatischen Raum und verstärkten ihre Präsenz in Form von Turnie-ren in Fernost massiv.

Li ist nach wie vor der einzige Star im chinesischen Tennis. Das ist Fluch und Segen zugleich. Fluch deshalb, weil es ihre vermeint-lichen Nachfolgerinnen in ihrem Schatten unheimlich schwer haben, den Erwartungen gerecht zu werden. Das sagt sie auch selbst: «Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn man ständig an mich erinnert. Denn das bedeutet, dass sich das chinesische Tennis nicht weiter-entwickelt hat.» Segen ist es auf der anderen Seite, weil Li mit ihrer Bekannheit und ihrem Engagement im Tennis, etwa als Turnierbot-schafterin in ihrer Geburtsstadt Wuhan, in den Medien präsent ist.

Eine Kostprobe, was es heisst, in China ein Star zu sein, liefert ein Showtraining, das Na Li am Donnerstag in der Turnierwoche der Wuhan Open gibt. Es ist um 13 Uhr Ortszeit angesetzt. An den Tagen zuvor herrschte zu dieser Uhrzeit gähnende Leere auf der Anlage. Doch plötzlich: Auf Court A geht es beinahe so zu wie im Stras-senverkehr. Okay, es ist etwas gesitteter, aber Li wird umlagert wie ein Popstar – Autogram-me, Selfies, TV-Kamerateams, das volle Pro-gramm. Es gibt sie also doch, die Begeisterung für Tennis. Aber: Bislang ist die Aufmerksam-keit noch zu sehr mit ihrer Person verknüpft. Der Abendmatch ihrer Landsfrau und derzeit besten Chinesin, Shuai Peng, weit nach Feier-abend eines durchschnittlichen Angestellten,

löst keinen Rummel aus. Die Investitionen sprudeln dennoch. Neben Na Lis Erfolgen als Initialzündung kommt hinzu, dass Chinas Wirtschaft floriert und die Firmen mit der Unterstützung von Regierung und Verbänden in den Sport investieren. Die Namen von mehr als 20 Sponsoren und Partnern flimmern über

den LED-Anzeigentafeln, die sich kreisförmig durch das Stadionrund in Wuhan ziehen. Davon können weltweit viele Profiturniere nur träumen – sowohl von der Anzahl der Sponso-ren als auch von solch einer Hightech-Video-leinwand. 225 Millionen US-Dollar hat der Bau der Anlage gekostet. Daran waren nicht nur nationale Firmen beteiligt. Auch für global agierende Unternehmen ist der chinesische Markt interessant. Eigentümer des Events ist Sportmarketing-Riese Octagon. Klar ist: Allein von den Zuschauer-, Merchandise und sons-tigen Einnahmen trägt sich das Turnier bei weitem nicht. Die Investion ist eine langfris tige. Octagon übertrug die Turnierlizenz für 15 Jah-re an die örtliche «Wuhan Sports Development Investment Co. Ltd.»

Im Fussball werden vornehmlich alternde europäische Profis mit klangvollen Namen für aberwitzige Summen ins Reich der Mitte ge-lockt. Im Tennis versucht man, das Geld nach-haltiger anzulegen, indem man in Strukturen investiert, die es ermöglichen sollen, künftig auf Weltspitzenniveau zu konkurrieren. Beispiel

Etabliert: In Peking machen ATP- und WTA-Tour seit2004 Station. Die Ränge sind hier und in Shanghai

am vollsten. Vorrangig wegen Profis wie Nadal.

Verständigung: In den Shuttlebussen, die die Profis in Wuhan vom Hotel auf die Anlage und zurück bringen, sprechen die Fahrer kein Englisch. Die «Conversation Card» hilft.

Versprechen für die Zukunft: Der damals 17-jährige Yibing Wu gewann bei den US Open 2017 den Titel bei den Junioren. Gerade im Herrenbereich hat China bisher noch keine nennenswerte Erfolge vorzuweisen.

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4111-12/201740 11-12/2017

TURNIERE CHINA

EXPANSION IM REICH DER MITTE

13

4

65

11

2

9

7

8

12

10

PEKINGDALIAN

ZHENGZHOU

WUHANCHENGDU

ZHUHAI

TIANJIN

HONGKONG

NANCHANG

SHANGHAI

SHENZHEN

GUANGZHOU

Der erste Turnierstandort in China war die Hauptstadt Peking. Dort wurde 2004 das kombinierte Event von ATP und WTA installiert. Inzwischen hat sich der so genannte «Asia Swing» nach den US Open im Herbst fest im Turnierkalender etabliert. Speziell in den zurückliegenden drei Jahren startete die WTA eine grosse Offensive. Viele neue Turniere entstanden, auch auf der «kleineren» Tour. In Dalian und Zheng-zhou kamen 125 000 $-Turniere, die in der

Wertigkeit etwa vergleichbar mit den ATP-Challengern sind, auf die Landkarte. Auch die Challenger selbst schossen seit 2007 regelrecht aus dem Boden (s. Diagramm oben). Das zeigt, dass die Verbände die Durchlässigkeit zur Profitour in Asien ver-bessern möchten. Der grösste chinesische Herrentour-Event ist das 1000er-Masters in Shanghai. Bei den Damen gibt es in Peking das meiste Preisgeld und die meisten Weltranglistenpunkte zu gewinnen.

Vor allem die WTA hat ihre Präsenz in China in den letzten Jahren enorm vergrössert.

BLÜHENDE TENNISLANDSCHAFTEN

Peking: Hier steht das Nationale Tennis Center, der Ort mit der grössten «Tennistradition» im Land. Seit 2004 werden hier die China Open ausgetragen. Riesiger Centre Court, insgesamt 30 Plätze, Indoor, Hart- und Sandcourts. In Nanjing bei Shanghai, ein ähnliches Bild. Dort wurde die hochmoderne Tennis Academy of China (TAC) errichtet. Mit 40 Courts, davon vier mit dem Belag der Australian Open und 17 mit dem der US Open, dazu Rasenplätze. In Nanjing, wie Wuhan eine 10-Millionen-Stadt, kooperiert man mit der spanischen Sanchez- Casal-Akademie. Die Europäer stellen Trainer und Physiotherapeuten. Dieses Konzept ist ne-ben der Investition in die Tennis-Infrastruktur ein weiterer Baustein beim Schaffen besserer Voraussetzungen. Tennis-China holt sich Know-how von erfahrenen Coaches aus aller Welt ins Land. Carlos Rodriguez gehört dazu. Er betreu-te schon Na Li und betreibt nun eine Akademie in Peking mit seinem Ex-Schützling Justine Henin. Der frühere italienische Profi Davide Sanguinetti coacht den zweitbesten chinesi-schen Mann, Di Wu. Australiens Peter McNa-mara ist für Qiang Wang verantwortlich. Von ihnen sollen nicht nur die Schüler, sondern auch die einheimischen Coaches das Siegen ler-nen und die Art und Weise, wie man es vermit-telt. Ein riesiges Nachwuchsprogramm namens «Swing for the Stars» für mehr als 400 Unter-Zwölfjährige und 100 Coaches wurde bereits

2007 ins Leben gerufen. Man erkannte: Im internationalen Vergleich besteht Aufholbedarf – bei der Ausbildung und folglich auch bei den Erfolgen. Die genügen dem Anspruch des bevölkerungsreichsten Landes der Welt nicht.

McNamaras Schützling Wang ist nach Shuai Peng die derzeit zweitbeste Chinesin, steht auf Platz 27. Die 25-Jährige spielt die beste Saison ihrer Karriere. Zuletzt sorgte sie für Aufsehen, als sie die Französin Kristina Mladenovic (WTA 13) in Tokio mit 6:0, 6:0 abstrafte und in Wuhan US Open-Champion Sloane Stephens schlug. Das zeigt: Der Kontakt zur erweiterten Welspit-ze ist da. McNamara traut seiner Spielerin die Top 20 zu. Er sieht aber ein grundsätzliches Problem: «Chinesische Mädchen werden spä-ter erwachsen als amerikanische, europäische oder australische. Sie ist jetzt, mit 25, so weit wie andere mit 20.» Das hänge auch mit der

Kultur und Mentalität zusammen. «Für mich ist ganz klar Wimbledon das wichtigste Turnier überhaupt. Für die jungen Spieler hier sind es aber die chinesischen National Games.» Dort holte Wang übrigens in diesem Jahr die Gold-medaille. «Man muss das Bewusstsein verändern und zeigen, was es bedeutet, Wimbledon zu gewinnen. Das ist ein langer Prozess», sagt der australische Coach.

Sein Ansatz: Kein Technik-, sondern Strate-gietraining. Der Grund: Das Problem der chinesischen Spieler sei nicht, den Ball richtig zu treffen, sondern wohin sie ihn spielen. Er gibt ein anschauliches Beispiel: «Auf einem Court trainieren amerikanische Junioren, auf dem anderen chinesische. Beim Zuschauen würde man sagen: ‹Die Chinesen spielen viel besser.› Würde man sie aber gegeneinander antreten lassen, würden die US-Boys die Chi-nesen vom Platz schiessen. Einfach, weil sie genau wissen, wohin sie die Bälle platzieren müssen.» McNamara hat seine Trainingsbase in Shenzhen, ganz im Süden Chinas. Dort hat die Immobilienfirma «Gemdale» ihren Sitz. Sie bezahlt McNamaras Gehalt.

Immerhin: drei chinesische Damen stehen unter den Top 50. Davon können die Herren

AUFHOLBEDARF BEI DER AUSBILDUNG

Grosse Leere: Auch in Peking waren die Stadien nur spärlich gefüllt, hier

beim Match Svitolina vs. Vesnina. Auch Superstar Sharapova lockte nur

unwesentlich mehr Fans an.

«Bitte nicht herumlaufen»: Die Zuschauer in den unteren Reihen werden per Schild aufgefordert, sich während der Seitenwechsel rasch auf einen Platz zu begeben.

W wie Wuhan: Das ist die Heimatstadt von Na Li, dem Superstar in China. Wo sie

auftaucht, herrscht Ausnahmezustand.

ENTWICKLUNG DER TURNIERANZAHL IN CHINA SEIT 2007

ATP-CHALLENGER

ATP

WTA

2007 | 2017 2

10

1

4

0

12

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4311-12/2017

TURNIERE

Fabrice Chouquet ist seit der ersten Auflage der Wuhan Open 2014 im Amt. Der Franzose war zuvor zwölf Jahre als Supervisor bei der WTA tätig und ist Mitglied im globalen Turnier-Gre-mium des Damen-Weltverbandes.

Wie wollen Sie es schaffen, künftig mehr Zuschauer ins Stadion zu locken?Keine Frage, das ist eine grosse Herausfode-rung. Das gilt für alle Tennisevents, vor allem in den frühen Runden. Klar ist auch, dass eine Fanbasis nicht über Nacht entsteht. Wir benö-tigen einfach Zeit. Unser Turnier ist inzwischen besser bekannt, das hilft uns. Wichtig ist, dass wir Fortschritte sehen.

Was unternehem Sie, um das Turnier attraktiver für die Bevölkerung zu machen?Der Eintritt am Qualifikationswochenende ist beispielsweise frei. Dazu gibt es ein Fan-Dorf, mit grosser Leinwand, Esssensangeboten, Mini-Tennis-Courts zum selbst spielen. Und für 2018 wird es einen direkten Bahn-Anschluss aus der Stadt geben, somit können die Fans komfortab-ler anreisen. Hier entsteht ein neuer Stadtteil, sodass die Anlage bald mittendrin liegen wird.

Die Turnieranzahl in Asien ist enorm gestie-gen. Wird das Wachstum so weitergehen?Die Investments im Tennis begannen vor rund zehn Jahren. Die WTA eröffnete 2008 in Peking ein Büro und immer mehr Städte wollten ein Turnier ausrichten. Das lag auch an den Erfolgen von Na Li. Es gibt immer noch Städ-te in China, die gern ein Turnier beheimaten würden, aber das Angebot an Lizenzen ist begrenzt, der Turnierkalender voll. Das Maxi-mum ist meiner Meinung nach erreicht.

Könnten Sie sich vorstellen, zusätzlich ein ATP-Turnier in Wuhan auszurichten?Das ist für die Zukunft nicht auszuschliessen, aber momentan kein Thema. Die Anlage mit ihren Stadien und Einrichtungen würde uns auf jeden Fall erlauben, entweder ein kombinier-tes Damen-/Herrenevent auszurichten oder zwei Turniere direkt hintereinander.

Feierliche Eröffnung: Boris Becker gab seinen Namen für eine Tennisakademie im chinesischen Shenzhen her, die im Frühjahr 2016 eröffnet wurde.

Warum nicht in Deutschland? Das fragte sich tennis MAGAZIN, als bekannt wurde, dass Steffi Graf Turnierbotschafterin beim WTA-Event in Zhuhai wurde.

MEHR FANS ZU ERREICHEN, IST EINE ECHTE HERAUSFORDERUNG

nur träumen. Der beste, Ze Zhang, taucht auf Rang 222 auf. Drei Profis unter den besten 300, das war’s. Die Weltgruppe im Davis Cup kennt man hier nur aus dem Fernsehen. Im Nationenranking liegen die Herren auf Rang 30, zwischen der Dominikanischen Republik und Ecuador. McNamara glaubt: «Ihnen fehlt ein Vorbild wie Na Li bei den Damen. Je-mand, der der jungen Generation zeigt, was möglich ist.»

Ein solches Vorbild soll Yibing Wu eines Tages werden. Der 18-Jährige hat gerade den Juniorentitel in New York gewonnen. Es ist der erste Grand-Slam-Triumph eines Chine-sen im Nachwuchsbereich. Ein erster Erfolg, möglich gemacht durch internationalen Ein-

fluss. Wu trainiert seit seinem 16. Lebensjahr an der Vilas-Akademie auf Mallorca. Zuvor hatte kaum ein junger Spieler die Chance, das Land zu verlassen, um sich an renommierten Akademien dem Profitraum zu erfüllen. McNamara sagt über Wu: «Er hat viel Talent, eine grossartige Rückhand, nur am Aufschlag muss er noch arbeiten.» Und er muss sich nun auf der Herrentour beweisen. Daran sind

schon viele erfolgreiche Nachwuchsspieler gescheitert.

Die Voraussetzungen für die Entwicklung von Weltklasse-Profis wurden und werden mit hoch-wertigen Trainingszentren, Turnieranlagen und erfahrenen Trainern aus dem Ausland in einem atemberaubenden Tempo verbessert. In Peking, Nanjing oder Shenzhen sind die Bedingungen bereits auf höchstem Niveau. Nun hofft man darauf, dass sich all dies auszahlt. Die Wirt-schaftsinvestoren erwarten irgendwann einen positiven «Return on Investment». Klar ist: Mit einem Star, einer echten Identifikationsfigur, wie sie Na Li war, werden automatisch auch die Fans kommen. An dieser Konstellation arbeiten sie in China gerade mit Hochdruck. ●

YIBING WU IST DIE GROSSE HOFFNUNG

Nachgefragt: In Wuhan sprach Florian Vonholdt (li.) mit Turnierdirektor Fabrice Chouquet (46).

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4511-12/2017

SWISS TENNIS

Aus der nationalen

TENNISWELTBencic klettert nach oben

Das mit 15 000 Dollar dotierte ITF-Turnier in Oslo war kürzlich fest in Schwei-zer Hand, wobei vor allem Leonie Küng brillierte. Die 17-jährige Schaffhauserin gewann im Doppel an der Seite der Deutschen Shali-ne-Doreen Pipa das Dop-pel, wobei dieses Duo im Halbfinal die Schweizerin-nen Fiona Ganz/Simona Waltert bezwang. Auch im Einzel triumphierte die an Nummer 6 gesetzte Küng, nachdem sie im rein schweizerischen Final erneut gegen die 53 Tage jüngere Simona Waltert (Turniernummer 4) in zwei Sätzen die Oberhand behielt. Es scheint, dass da ein guter Jahrgang 2000 wächst... Während Küng ihren ersten Turniersieg auf dieser Stufe feierte, verpasste die 22-jährige Tess Sugnaux diesen nur knapp: In Helsinki verlor sie am 15 000er-Turnier den Final gegen die Britin Eden Silva mit 3:6, 6:1, 5:7, nachdem sie zwei Matchbälle vergeben hatte. Aber es gab ein Trostpflaster: Die Doppelkonkurrenz konnte sie gemeinsam mit Landsfrau Naima Karamoko gewinnen. ●

Es war ein verblüffendes Comeback, das Belinda Bencic nach ihrer monatelangen Verletzungspause hinlegen konnte. Innert kürzester Frist kletterte sie dank starken Leistungen und Turniersiegen in St. Petersburg, Hua Hin und Taipeh in der Weltrangliste nach oben, bis auf Rang 98. Damit sollte die 20-jährige frühere Weltnummer 7 an den Australian Open direkt im Hauptfeld stehen. Sie habe nach ihrer Verletzung versucht, ihre Planung etwas cleverer zu gestalten, nannte sie als einen Schlüssel. Heisst das, dass sie in der Vergangenheit nicht so clever geplant hat? «Ich war halt neu, habe gut gespielt und war motiviert. Jetzt würde ich eher eine Pause machen, wenn ich gut gespielt habe», so Bencic. «Zwischen dem Hop-man Cup und dem Australian Open werde ich zum Beispiel kein ande-res Turnier spielen. Zum Teil habe ich sicher zu viel gespielt, dann kamen die Verletzungen und ich kam nicht mehr aus dem Kreis heraus. Den Hopman Cup wird Bencic mit Roger Fede-rer bestreiten und deshalb auf Weihnachten in der Schweiz ver-zichten. «Das ist etwas schade. Aber Roger ist mir das wert!» ●

In den 1950er Jahren zählte Ruth Kaufmann zu den besten Tennis-spielerin Europas, gewann einige internationale Turniere und konn-te sich sechsmal als Schweizer Meisterin feiern lassen (1954, 1955, 1957, 1958, 1959, 1960). Nun ist sie im 93. Altersjahr gestorben, wie der TC Hakoah auf seiner Website vermeldet. Kaufmann ist 1925 in Deutschland geboren und kam 1939 in die Schweiz. Sie hat bereits in jungen Jahren mit Tennis spielen begonnen und war sowohl beim Hakoah als auch bei den Old Boys Mitglied. Kaufmann spielte als Amateurin, denn die Profizeit begann nach ihrer Karriere. Auch Preisgeld gab es nicht. «Man wurde in feine Hotels eingeladen, erhielt Pokale und Gutscheine für ein Geschäft in den Turnierorten, mehr nicht», wurde sie vor ein paar Jahren im Buch «100 Jahre Jüdischer Turnverein» zitiert. Kaufmann spielte auch Interclub für Hakoah, «aus Solidaritätsgründen und Zugehörigkeitsgefühl wollte ich immer für den Hakoah TC spielen». ●

Tennis-Legende gestorben

Double für Leonie Küng

Roger Federer wurde kürzlich zum Ehrendoktor der Universität Basel er-nannt. Der Tennis-Superstar, der an den Feierlichkeiten nicht teilnehmen konnte, erhielt den Doktor «honoris causa» von der medizinischen Fakultät. Diese würdigte den erfolgreichen Tennis-spieler namentlich für seine Vorbildfunkti-on als Sportler, in der er viele Menschen welt-weit zu mehr Bewegung animiere und so einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leiste. Hervorgehoben wurde in der Laudatio auch Federers Auftreten, das in allen Lebenssituationen stets fair und vorbildlich sei. Erwähnt wurde zudem das Engagement des 36-jäh- rigen Tenniscracks für Kinder in Afrika im Rahmen seiner Stiftung. In einer Videobotschaft bedankte sich Federer für die Ehrung. ●

Ehrendoktor-Titel für Roger Federer

Dein Ziel ist unser Ziel.

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Tretorn Tennisball-Set Serie+ Control Swiss Ed.DruckballWeiches SpielgefühlSet = 2x 4er-Dose

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Angebot gültig solange Vorrat.

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4711-12/2017 46 11-12/2017

SWISS TENNIS

Fed Cup: Sichern Sie sich jetzt ihr Ticket!

Planen Sie jetzt Ihre Reise nach Prag und unterstützen Sie

das Schweizer Team vor Ort. Am 10./11.Februar 2018 findet

die Erstrundenbegegnung zwischen Tschechien und dem

Securitas Swiss Fed Cup Team in der O2 Arena in Prag statt.

Die Tickets können ab sofort via Swiss Tennis bestellt werden.TEXT & FOTO: SWISS TENNIS

Vergangenes Jahr war die Begegnung zwischen der Schweiz und Tschechien ein hochspannender Halbfinal-Krimi mit dem besseren Ausgang für die Osteuropäerin-nen, 2018 treffen die beiden Teams bereits in der ersten Runde aufeinander. Seien Sie dabei und unterstützen Sie das Schweizer Team vor Ort. Prag ist immer eine Reise wert!

TicketpreiseDauerkarten (2 Tage)Kategorie 1: CHF 114.00Kategorie 2: CHF 55.00zzgl. Bearbeitungsgebühren von CHF 25.00 pro Bestellung.

BestellungBestellen Sie Ihr Ticket unter Angabe von Vor- und Nachname, Adresse sowie der Anzahl der gewünschten Plätze bis spä-testens am Freitag, 22. Dezember 2017

(12 Uhr) unter: [email protected] oder per Telefon: 032 344 07 53. Alle weiteren Informationen zur Begegnung finden Sie auf www.swisstennis.ch.

Werden Sie SupporterUnterstützen Sie gemeinsam mit Gleich-gesinnten das Securitas Swiss Fed Cup Team und werden Sie Teil der fantasti-schen Supporter-Truppe. Eine Mitglied-schaft im Official Supporter Club bietet einige Vorteile, z.B. hat jeder Supporter das Vorkaufsrecht auf zwei Dauerkarten bei Heim- und Auswärtsspielen, eine davon ist mit einer Preisreduktion erhält-lich. Wer sich bis Ende 2017 noch an- meldet, kann bereits bei der Partie Tsche-chien – Schweiz von der Preisreduktion profitieren.

Weitere Informationen:www.swisstennis.ch/supporter

Veranstaltungskalender 2018 Offizielle Tennisbälle 2018Alle offiziellen Turniere sowie

der Rado Interclub und die

Cornèrcard Club Champion

Trophy dürfen nur mit Swiss

Tennis-Partnerbällen, den

sogenannten «offiziellen Bällen»,

gespielt werden.

In der Kategorie U10 sowie U12 (R7-R9) werden auf Wettkampfebene die ebenfalls homologier-ten Bälle Stage 1 (green) eingesetzt. Die Bälle sind druckreduziert, rund 25 Prozent langsamer und springen weniger hoch ab als die herkömm-lichen gelben Bälle.

Bitte beachten Sie, dass sämtliche offiziellen Bälle (Ausnahme: Bälle Stage 1) über einen Swiss Tennis-Logoaufdruck verfügen müssen. Zuwiderhandlungen haben für den Turnierorga-nisator Sanktionen zur Folge.

Homologierte Bälle 2018Für das Jahr 2018 sind insgesamt 19 Bälle (von neun verschiedenen Ballmarken) homologiert worden:

• Babolat Team (Druckball)• Babolat Green (Stage 1)• Dunlop Fort All Court (Druckball)• Dunlop Mini Tennis Green (Stage 1)• Head ATP (Druckball)• Head T.I.P. green (Stage 1)• Joseph Avantage (Druckball)• Joseph Starter (Stage 1)• Slazenger Wimbledon Ultra Vis (Druckball)• Slazenger Intro Green (Stage 1)• Tecnifibre X-One (Druckball)• Tecnifibre Soft (Stage 1)• Tennis-Point Premium (Druckball)• Tennis-Point Methodik Stage 1 (Stage 1)• Tretorn Serie+(Druckball)• Tretorn Serie+(Control (Druckball)• Tretorn Academy green Stage 1 (Stage 1)• Wilson US Open Swiss Tennis (Druckball)• Wilson Starter Play (Stage 1)

Nationale Meisterschaften02.12. – 03.12.2017 Qualifikationsturniere Junior Champion Trophy Winter 2018, Bern12.01. – 14.01.2018 Junior Champion Trophy (Winter), Kriens (Junioren CH-Hallenmeisterschaften)01.03. – 04.03.2018 Senior Champion Trophy (Winter), Birrhard07.07. – 15.07.2018 Junior Champion Trophy (Sommer), Qualifikation und Hauptturnier (Junioren CH-Meisterschaften), Bellinzona, Giubiasco, Locarno16.08. – 19.08.2018 Senior Champion Trophy (Sommer), TBA01.12. – 02.12.2018 Qualifikationsturniere Junior Champion Trophy Winter 2019, Bern08.12. –09.12.2018 Qualifikation Generali Swiss Champion Trophy, Biel12.12. – 16.12.2018 Generali Swiss Champion Trophy, Biel (Schweizer Hallenmeisterschaften der Aktiven) Swiss Tennis-Masters-Turniere29.09. – 30.09.2018 Nationales Masters Junior Cup, Biel22.09. – 23.09.2018 Tour of Champions, Champion von morgen13.10. – 14.10.2018 Masters Champion von morgen, Basel10.11. – 11.11.2018 Tour of Champions Cornèrcard Club Champion Trophy R5-R924.11. – 25.11.2018 Tour of Champions Cornèrcard Club Champion Trophy R4+14.12. – 16.12.2018 Nationales Masters Cornèrcard Club Champion Trophy, Biel Interclub Finalrunden11.08. – 12.08.2018 Rado Interclub Nationalliga A, Finalrunde, Zürich23.06.2018 Rado Interclub, Zentraler Finaltag ab 30+, Burgdorf27.10. – 28.10.2018 Junioren Interclub Finalrunde, Winterthur Tennis Europe und ITF Juniors Turniere in der Schweiz27.01. – 03.02.2018 Swiss Junior Trophy Winter, Oberentfelden (Grade 4) ITF U1821.04. – 28.04.2018 Montreux Tennis Europe U14, Montreux (Category 3) TE U1423.07. – 29.07.2018 European Junior Championships 18&U, Klosters (Grade B) TE/ITF U1828.07. – 05.08.2018 FROMM Swiss Junior Trophy Sommer, Oberentfelden TF U18 / TE U16/U1404.08. – 11.08.2018 CorpoSana U14 Tennis Open, Basel (Category 3) TE U1425.08. – 01.09.2018 SBW-NET Junior Bodensee Open, Kreuzlingen (Grade 5) ITF U1801.09. – 09.09.2018 ITF Luzern Junior Competition, Luzern (Grade 5) ITF U1801.09. – 09.09.2018 ATA Junior Trophy, Klosters (Category 2) TE U1408.09. – 15.09.2018 ITF U18, TBA (Grade 5) ITF U18 Internationale Turniere Damen ITF / WTA in der Schweiz07.04. – 15.04.2018 Ladies Open Lugano WTA, Lugano WTA 25014.04. – 22.04.2018 ITF Women’s Circuit, Chiasso ($ 25 000)09.06. – 16.06.2018 ITF Women’s Circuit, Verbier ($ 25 000)16.06. – 23.06.2018 ITF Women’s Circuit, Klosters ($ 25 000)14.07. – 22.07.2018 Ladies Championship Gstaad WTA, Gstaad WTA 25018.08. – 25.08.2018 ITF Women’s Circuit, Caslano ($ 15 000)02.09. – 09.09.2018 ITF Women’s Circuit, Montreux ($ 60 000) Internationale Turniere Herren ITF / ATP in der Schweiz03.02. – 11.02.2018 ITF Men’s Future, Oberentfelden ($ 25 000)10.02. – 17.02.2018 ITF Men’s Future, Bellevue Genf ($ 25 000)19.05. – 26.05.2018 Banque Eric Sturdza Geneva Open (ATP), Genf ATP 25021.07. – 29.07.2018 J. Safra Sarasin Swiss Open Gstaad (ATP), Gstaad ATP 25018.08. – 25.08.2018 VISILAB Men’s Future, Sion ($ 25 000)25.08. – 01.09.2018 VISILAB Men’s Future, Neuchatel ($ 25 000)01.09. – 08.09.2018 VISILAB Men’s Future, Zürich ($ 25 000)20.10. – 28.10.2018 Swiss Indoors (ATP), Basel ATP 500 ITF Seniors Turniere in der Schweiz18.02. – 25.02.2018 Zürich Blue Point Seniors Open Uster Grade tbd25.06. – 01.07.2018 ITF Melide Seniors, Melide Grade tbd04.07. – 08.07.2018 17th Arosa Senior Open, Arosa Grade 316.07. – 22.07.2018 Lido Lugano Seniors Open, Lugano Grade 227.07. – 31.07.2018 9th ITF Berne Seniors, Berne Grade 306.08. – 12.08.2018 71. ITF Swiss Seniors, Klosters Grade A11.09. – 15.09.2018 Seniors Chiasso & Morbio, Chiasso/Morbio Grade 328.08. – 02.09.2018 Senior Tournament, Kreuzlingen Grade 5TBA Winter Tennis Senior Open Arosa Grade 3

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SWISS WORLD

48 11-12/2017 4911-12/2017

RENE STAMMBACH

«Sportlich war 2017 ein grosser Jahrgang»Swiss Tennis hat einmal mehr ein ereignisreiches Tennisjahr hinter sich. Präsident

René Stammbach blickt im Interview zurück und voraus und äussert sich auch zu

personellen Fragen. TEXT: MARCO KELLER. FOTO: PIUS KOLLER

Welches waren die Schweizer High-lights aus Sicht des Präsidenten?René Stammbach: Neben dem Sport, zu dem ich gleich komme, war die Eröffnung der Swiss Tennis Arena ein Meilenstein in der Geschichte von Swiss Tennis. Das multifunktionale Gebäude erweitert die Indoor-Trainingsfazilitäten für unseren Spitzennachwuchs nachhaltig, löst den Engpass an Büroflächen beim Verband und bietet im Eventbereich neue Nut-zungsmöglichkeiten. Ein Highlight der neuen Arena ist sicher – technologisch gesehen – die ausfahrbare beidseitige Tribüne, die auf Knopfdruck 2500 Zu-schauern Platz bietet. Sportlich war 2017 sicher ein grosser Jahrgang. Der Wieder-einstieg Roger Federers nach Verletzungs-pause und seine gleich zwei weiteren Grand-Slam-Titel in diesem Jahr, der Halbfinaleinzug im Fed Cup wie auch der Weltgruppenerhalt im Davis Cup, gute Einzelresultate sowohl bei den Profis als auch beim Nachwuchs sowie erstmals seit Bestehen des Verbands ein Juniorenwelt-meistertitel des U14-Teams – allesamt tolle Leistungen.

Hätten Sie mit diesem Jahr Federers gerechnet?Mit Roger rechnet man immer. Nach den Australian Open, Indian Wells und Miami auch noch Wimbledon zum achten Mal zu gewinnen, war aber wahrscheinlich nicht mal auf seiner Rechnung. Einmal mehr ziehe ich den Hut vor unserem Maestro.

Freude gemacht haben müssen Ihnen auch die ganz Jungen. Stichwort Waltert, U-14-Boys.

Zweifellos haben uns Jérôme Kym, Yarin Aebi und Till Brunner mit ihrem U14- WM-Sieg im Final gegen das favorisierte Spanien viel Freude bereitet. Simona Waltert machte durch ihre Exploits in Len-zerheide und am Wimbledon-Juniorentur-nier, wo sie es bis in den Halbfinal schaff-te, von sich reden. Nicht vergessen will ich aber auch die andern jungen Athlet Innen, die viele Fortschritte machen und dereinst auch im Profibereich mittun werden. Es zeigt auf, dass wir im Nachwuchsbereich mit Coaches wie Urs Walther, Michi Lam-mer und anderen mehr auf dem richtigen Weg, aber auch gefordert sind.

Welches waren die grössten Enttäu-schungen?Im Fed-Cup-Halbfinal in Minsk wäre wohl mit ein bisschen Glück mehr drin gelegen und ich glaube daran, dass mit unseren Girls auch zukünftig zu rechnen ist, wenn es um den Titel geht. Die Verletzungen und damit verbundenen Abwesenheiten von Stan, Timea und Belinda waren sicherlich am meisten enttäuschend für sie selber, und ich freue mich für alle drei

auf ein Comeback 2018 und drücke die Daumen – Roger hat 2017 ja mal vor-gelegt…

Der Davis Cup war zuletzt hingegen für die beiden Topspieler keine Priorität mehr. Sind da die besten Zeiten für Swiss Tennis vorbei?Wenn mit «besten Zeiten» der Gewinn des Titels wie 2014 gemeint ist, dann eher ja. Es gilt allerdings auch hier – wie inter-national – die nächste Generation vor-zubereiten, damit die langfristige Zuge-hörigkeit zur Weltgruppe gesichert ist.

Apropos Davis Cup. Sie gehören dem Board der ITF an, welches den Davis Cup reformieren will. Was ist für Sie die wichtigste Änderung?Der Wettbewerb muss kompakter werden – sei es, indem man regeltechnisch die Scores verkürzt wie etwa mit No-ad, Tie-break bei 5:5, Champions Tie-break in Entscheidungssätzen und mehr oder etwa die Präsenzzeit der Spieler ver-ringert. Man diskutiert über weniger Wochen, einen Modus über zwei Jahre oder eine Konzentration der Weltgruppe an einem Ort und einem Datum.

Wie sehen Sie den kürzlich in Prag durchgeführen Laver Cup?Ich war in Prag und hab’s mir vor Ort an-geschaut. Wenn ein Stadion mit weit über 10 000 Zuschauerplätzen an allen Tagen ausverkauft ist, die Spieler einen Anlass mögen und die TV-An stalten weltweit übertragen, eine ansprechende neue Tur-nierformel mit Erfolg ausgetragen wird, bezeichne ich das als guten Event. Die Frage wie bei allem Neuen ist, ob sich das

«Die Kontakte, die ich auf allen Ebenen und mit dem Hintergrund aller Facetten dieses Sports täglich habe,

sind eine interessante Bereicherung.»

RENÉ STAMMBACH

Format langfristig durchsetzt. Und wieso sollte es das nicht?

Mit Martina Hingis und Marco Chiudi-nelli ist viel Knowhow am Jahresende zurückgetreten. Planen Sie, bald auf die beiden zurückzugreifen?Ich bin mit beiden im Gespräch.

Hingis als Nachfolgerin von Heinz Günthardt als Captain im Fed Cup,

Günthardt als Nachfolger von Severin Lüthi im Davis Cup. Ist das abwegig? Momentan sehe ich da keinen Handlungs-bedarf. Sowohl SpielerInnen als auch die Verbandsführung meinen, die bisherigen Captains machen einen ganz ordentlichen Job (lacht).

Sie haben einmal mehr ein Mammut- programm absolviert. Werden Sie nie müde?

Müde im eigentlichen Sinn nicht. Die He-rausforderungen auf nationaler und inter-nationaler Ebene sind spannend und inten-siv – das motiviert und die Kontakte, die ich auf allen Ebenen und mit dem Hinter-grund aller Facetten dieses Sports täglich habe, sind eine interessante Bereicherung.

Was steht für Sie 2018 vor allem auf der Agenda?Weiterhin nicht müde werden. ●

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5111-12/201750 11-12/2017

REBEKA MASAROVA

Es ist ein Sonntag im November, «Tatort» ein Tenniscenter in Basel. Für Rebeka Masarova ist an diesem Tag irgendwie vorgezogene Weihnachten. Ein Gestell neuer Tennis-Outfits wartet auf sie. Kleider von ihrem Sponsor «Lucky in Love», einem amerikanischen Label, das in der Schweiz durch Claudia Habel (www.tennisstyle.ch) vertrieben wird. Seit rund einem Jahr wird Masarova durch «Lucky in Love» ausgerüstet, die Partnerschaft kam auf Initiative von Rebekas Mutter und Trainerin Marivi zustande. Sie schaute sich damals im Internet auf dem Schweizer Markt nach einem möglichen Partner um, suchte fröhliche, aus-sergewöhnliche Kleider. «Ich fand ‹Lucky in Love›, ging auf Claudia zu und fragte sie an. Sie kannte Rebeka und dann ging es ziemlich schnell.»

Während ihre Mutter dies sagt, nimmt Rebeka die neuen, farbenfrohen Kleider unter die Lupe. Einerseits wählt sie ihre Outfits fürs Jahr 2018 aus, andererseits bereitet sie sich aufs folgende Foto-Shoo-ting vor. Nein, nervös sei sie nicht, erklärt die 18-Jährige, die in den kommenden Minuten auf dem Court des Basler Tennis-centers im Rampenlicht stehen wird, «ich

Wer den Gipfel erklimmen will, tut gut daran, Stufe um Stufe zu nehmen, sich kontinuierlich zu

steigen. Das ist auch bei Rebeka Masarova (18) der Fall, von der nach ihrem Husarenstreich 2016

in Gstaad Wunderdinge erwartet worden waren. TEXT: ANDY MASCHEK. FOTOS: ANDY HABEL

hatte bisher erst zwei oder drei Shootings, doch es hat mir Spass gemacht». Im Tennis sei sie ein farbenfroher Typ und schätze ein sportliches Aussehen. Und neben dem Court? «Ich kann mir mal mega schöne Kleider anziehen, dann aber auch nur etwas, was praktisch ist, da bin ich offen», sagt sie, um dann anzufügen: «Aber ich putze mich schon auch mal gerne raus.»

Rebeka macht im Gespräch einen eher schüchternen Eindruck. Die Power, die sie auf dem Court auszeichnet, muss sie im Umgang mit den Medien zuerst noch finden. Es ist aber etwas, was für junge Sportler nicht aussergewöhnlich ist. Auch wenn sie in der Vergangenheit schon auf der ganz grossen Bühne sportlich aktiv war, ist es mit 18 Jahren nicht immer ein-

fach, im öffentlichen Interesse zu stehen. Läuft es gut, ist eitler Sonnenschein. Erfüllt man die Erwartungen der Medien nicht, auch wenn diese nicht den eigenen Plänen entsprechen, wird es dagegen ungleich schwieriger. Wohl auch deshalb ist mittlerweile Massimiliano Iuliano zum Team gestossen; seit einigen Wochen berät er das «Familien-Unternehmen

Masarova» und vertritt dessen Interessen. «Heute steht das Team, Rebeka soll sich auf den Sport konzentrieren und wir müssen alles andere von ihr fern-halten», erklärt er.

Höhere ErwartungenDenn das Ziel ist klar: Der Auf-stieg des grossen Talents soll weitergehen, nachdem es in die-sem Jahr sehr ruhig um Rebeka geworden war, sie sich 2016 ins

Rampenlicht katapultiert hatte. Rebeka Masarova gewann an den French Open den Titel der Juniorinnen, schnell wurde sie in den Medien mit Martina Hingis und Belinda Bencic verglichen, den beiden einzigen Schweizerinnen, die zuvor bei den Juniorinnen Major-Titel gewonnen hatten. Als Belohnung erhielt die damals 16-Jährige eine Wildcard fürs Frauen-

Schritt für Schrittzurück ins Rampenlicht

«Ein konkretes Ziel habe ich mir nicht gesteckt. Aber ich werde mit 15 000er- und 25 000er-Turnieren beginnen und versuchen, diese

auch zu gewinnen und so im Ranking nach oben zu kommen.»

REBEKA MASAROVA

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SWISS WORLD

5311-12/201752 11-12/2017

REBEKA MASAROVA

turnier in Gstaad – und brillierte. «Ich wollte einfach mal schauen, wie das auf der WTA-Tour ist, was rauskommt, es war ein Reinschnuppern», erklärt Rebeka. Sie traf dann in der ersten Runde auf die frü-here Weltnummer 1 Jelena Jankovic und gewann, danach ging es weiter und wei-ter. Es sei eine motivierende Stimmung gewesen, voller Adrenalin, sagt sie. Das Erreichen des Halbfinals war natürlich ein Segen. Masarova verbesserte sich in der Weltrangliste um fast 500 Ränge, landete auf Position 317. Sie erhielt so auch Gewissheit, wie gross ihr Potenzial ist. Gleichzeitig stieg aber die Erwartungshal-tung. Sie selber träumte davon, bald die Qualifikationen bei den grossen Profi-

Turnieren bestreiten zu können und in der öffentlichen Wahrnehmung wurde sie an diesem Gstaad-Halbfinal gemessen. Nur, was in der Theorie gut tönte, war in der Realität anders.

Masarova verliess die grosse Bühne wieder, kehrte auf den Weg zurück, den das Familienunternehmen für den richti-gen hält. Nachdem sie im Januar den Juniorinnen-Final an den Australian Open erreicht hatte, spielte sie vor allem 15 000er- und 25 000er-Turniere auf dem ITF-Pro-Circuit. Und die beiden Schwei-zer WTA-Turniere in Biel und Gstaad, für die sie jeweils eine Wildcard erhielt, in der ersten Runde aber als Verliererin vom Platz musste. «In Gstaad war ich zwar traurig wegen der Niederlage, aber nicht unglücklich über meine Leistung. Doch in der Öffentlichkeit wurde der Match als schlecht bewertet, gemutmasst, dass mein Selbstvertrauen leidet, dass es für mich

ein Tag zum Vergessen war. Das konnte ich nicht verstehen, denn für mich war es ein positiver Tag.»

Ihr sportliches Jahr 2017 schätzt sie als «okay» ein und erklärt: «Ich versuchte, mir nicht zuviel Druck aufzuladen. Ich wusste, dass es schwierig wird, ein ähn-liches Resultat wie 2016 zu erreichen, dass die Erwartungshaltung gross war. Es war anders, aber es war auch gut.» Sie habe auf dem ITF-Pro-Circuit Halbfinals und Finals erreicht, auch mal das Doppel ge-winnen können. «Und in Biel und Gstaad konnte ich trotz der Erstrundennieder- lagen viel mitnehmen und lernen.»

Transformation zur ErwachsenenMitnehmen und lernen heisst auch, sich ans Leben und Spielen auf der Profi-Tour zu gewöhnen. Dieser Sprung von den Juniorinnen zu den Erwachsenen ist schliesslich nicht zu unterschätzen. «Es ist in vielen Bereichen sehr anders, der Wechsel ist nicht einfach, aber ich versu-che es und gebe mein Bestes», sagt die 18-Jährige. Die grössten Schwierigkeiten bei dieser Transformation von der Junio-rin zur Erwachsenen? «Man fängt bei den kleineren Turnieren auf kleineren An-lagen an, was nicht allen behagt. Es ist nicht immer einfach, auf einem kleinen, versteckten Platz seine Top-Leistung abzurufen.» Auch die Spielerinnen seien bei den Junioren ganz anders als die Top 300 bei den Profis, die weniger Lücken in einem Match hätten, beispielsweise mentale Lücken, indem sie vier Games abschenken und dann wieder da seien oder die Schwächen der Gegnerin schnel-ler erkennen.

Klar, die nackten Zahlen verleiten dazu, im Fall von Rebeka Masarova von einem missglückten Jahr 2017 zu spre-chen, nachdem sie 2016 zur Gipfelstürme-rin geworden war. Man kann aber auch sagen, dass 2017 da war, um sich auf die eigenen Werte zu besinnen. Zu erkennen, wo sie auf ihrem Weg zu einer erfolgrei-chen Karriere steht, um kontinuierlich statt sprunghaft nach oben zu klettern und in Ruhe zu arbeiten. «Man muss täg-lich dranbleiben und sein Bestes geben. Sonst merkt man das mega schnell», sagt Rebeka Masarova, die momentan auch für die theoretische Autoprüfung büffelt. Sie habe viel gelernt in diesem Jahr und wis-se, dass man sein Spiel stetig verbessern müsse, die Technik, die Taktik, aber auch physische und mentale Bereiche.

Auf die Frage, welche Ziele sie im Jahr 2018 verfolge, antwortet die momentane Weltnummer 431: «Ein konkretes Ziel habe ich mir nicht gesteckt. Aber ich werde mit

15 000er- und 25 000er-Turnieren beginnen und versuchen, diese auch zu gewinnen und so im Ranking nach oben zu kommen. Dann grössere Turniere zu spielen und Er-fahrungen zu sammeln, mein Spiel zu ver-bessern.» Dies alles immer noch mit dem grossen Traum im Hinterkopf, irgendwann Wimbledon zu gewinnen und die Welt-nummer 1 zu werden. Wenn sich dieser Traum erfüllen sollte, wäre sie im ganz grossen Rampenlicht und wären Foto-Shoo-tings bald Routinearbeit. Aber zuerst gilt es nun, die nächsten Schritte erfolgreich zu bewältigen. Auf dem Court zu zeigen, dass sie zurecht eine der grössten Schweizer Tennis-Hoffnungen für die Zukunft ist. ●

«Ich kann mir mal mega schöne Kleider anziehen, dann aber

auch nur etwas, was praktisch ist, da

bin ich offen.»REBEKA MASAROVA

«Heute steht das Team, Rebeka soll sich auf den Sport

konzentrieren und wir müssen alles andere von ihr fernhalten.»

MASSIMILIANO IULIANO

Rebeka Masarova und Claudia Habelbei der Kleiderauswahl.

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SWISS WORLD

54 11-12/2017 5511-12/2017

JUNIOREN-INTERCLUB

Unter dem Druck zerbrechen oder über sich hinauswachsen: Wer Teil eines Teams ist, muss der eigenen wie auch der Erwar-tungshaltung von Teamgefährten gerecht werden, kann die Weichen auf Triumph stellen, die Mannschaft in extremis retten oder mit der eigenen Niederlage den Druck an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Die spezielle Konstellation kann lähmend wirken, Flügel verleihen oder eine Reihe von Erfolgen auslösen. So wie dies etwa bei Viktorija Golubic im vergangenen Jahr der Fall war. Die Zürcherin hatte zuvor noch kein einziges Einzel im Fed Cup gespielt, besiegte in Luzern im Sog ihres Teams und 5000 be-geisterten Zuschauenden zwei deutlich vor ihr rangierte Weltklassespielerinnen und schaffte später auch in ihrer Einzel- karriere den Durchbruch.

Teamerfolge beflügelnNicht ganz so viele Zuschauende sind es jeweils an der traditionellen Junioren- Interclub-Finalissima in Winterthur. Doch das, was die jungen Cracks beim all-jährlichen Abschluss des beliebtesten Breitensportkräftemessen in einer elektri-sierenden Atmosphäre mit lautstarken Fans und erwartungsfrohen Mannschafts-kolleginnen und -kollegen erleben, ist alles andere als alltäglich. Es erstaunt jedes Jahr aufs Neue, wie locker selbst die Jüngsten mit diesem Druck umgehen und

Selten stehen junge Tennisspielende so stark im Scheinwerferlicht wie an der Junioren-Interclub-

Finalissima. Doch anders als an Einzelturnieren, wo die hohe Erwartungshaltung zu Blockaden führen

kann, gehen im Team auch weniger Wettkampferfahrene erstaunlich locker mit Druck um. Die spezielle

Atmosphäre wirkt sich auch auf den Begleittross und die Coaches aus. Letzteren kommt beim beliebtes-

ten Breitensport-Kräftemessen eine ganz besondere Rolle zu. TEXT & FOTOS: MARIE-THERES BRÜHWILER

Im Team Grenzen überwinden

wie gross deren Selbstvertrauen auch in heiklen Situationen ist. Das in einem Mannschaftsgefüge erlangte Selbst-bewusstsein kann sich, ähnlich wie bei Viktorija Golubic, nur positiv auf die Einzelkarriere auswirken. Umgekehrt sind Niederlagen im Team einfacher zu ertragen und beeinflussen die Moral deut-lich weniger negativ.

Verteilte AnspannungLilith Giuliani hat im Final der Jüngsten eben ihr Einzel verloren und strahlt trotz-dem viel Zuversicht aus. «Dank dem Sieg von Darsin ist ja immer noch alles offen», gibt sie erwartungsvoll zu verstehen. «Wenn wir als Team spielen, spüre ich viel weniger Druck», erklärt die 12-Jährige. nachdem es im Finale eins zu eins steht und im Doppel noch eine zusätzliche Chance winkt. Kurz darauf gewinnen Lilith und Darsin, angefeuert

von ihrem Fanclub, das entscheidende Doppel und erkämpfen sich für den TC Schützenwiese Winterthur den U12-Junioren-Interclub-Schweizer-Meis-tertitel. Das äusserst knappe Duell war definitiv nichts für schwache Nerven. Indes war die Anspannung der beiden Mädchen im Kollektiv kaum anzu-merken. «Ich bin viel lockerer, wenn ich nicht allein für mich kämpfe. Am liebs-ten würde ich immer Interclub spielen», freut sich die R4-Spielerin, die nicht nur am Junioren-, sondern wie ihre besser klassierte Zwillingsschwester auch am Erwachsenen-Interclub Gefallen gefun-den hat.

Je grösser das Team, desto grösser die Freude

Auch für den Westschweizer Joaquim Graber steht der Interclub unter einem ganz speziellen Stern. «Das Vertrauen der Mannschaftskollegen beflügelt», bringt es der 17-Jährige auf den Punkt. Der Spieler des TC Givisiez ist überzeugt, dass ein Team auf jeden Einzelspieler eine positive Wirkung hat. «Wenn die Aussicht an einem Turnier hoffnungslos ist und die Niederlage naht, kannst nur du dir selbst helfen.» Spiele man aber für ein Team, würden sich die Kräfte buchstäblich multiplizieren. «Und man kommt selbst bei aussichtsloser Lage nicht auf die Idee, nachzulassen», erklärt Joaquim Graber,

der den Junioren-Interclub als genialste Sache bezeichnet und die Finalissima in Winterthur nach eigenen Worten nie mehr vergessen wird. Der Westschweizer ist froh, dass bei den Knaben eine Mannschaft anders als bei den Mädchen nicht aus zwei, sondern aus mindestens vier Spielern besteht. «Unsere Clique umfasst sieben Jungs.» Obwohl nicht in jeder Begegnung alle spielen, sei jedes Mitglied sehr wichtig.

Es lohnt sichFür die Klubs wäre es deutlich einfacher, kleinere Teams zu organisieren. Dennoch möchten die meisten der von Swiss Ten-nis Befragten keine Reduktion auf zwei Einzel und ein Doppel bei den Boys 18&U und 15&U in der Liga A. «Unsere Umfrage in den Klubs hat die sehr hohe Zufrieden-heit im Junioren-Interclub bestätigt», erklärt Karin Rosser, Leiterin Wettkampf bei Swiss Tennis. «Die nachhaltig erfol-greichsten Klubs sind jene, die sich aktiv um den Junioren-Interclub kümmern und die Kinder nicht sich selbst respektive deren Eltern überlassen.» Es lohne sich für jeden Klub, Zeit und Energie in eine sachte, alters- und stufengerechte Ein-führung in das Wettkampftennis wie dies der Junioren-Interclub mit den zwei verschiedenen Ligen und einem möglichen Einstieg für Unter-10-Jährige bietet, zu investieren, ist Karin Rosser überzeugt.

Zentrale Rolle für die Coaches«Es ist Aufgabe des Coaches, jedes ein-zelne Teammitglied nach dessen eigenen Fähigkeiten zu fördern, aber gleichzeitig den Solidaritätsgedanken zu entwickeln sowie die Grundlagen für gute Beziehun-gen untereinander zu schaffen», fasst Emanuela Zardo vom TC Mendrisio zusammen. «Als Coach muss man alle Teammitglieder gleich behandeln, sie aber ganz individuell verstehen und begleiten.» So könnten letztlich alle pro-fitieren, erklärt die ehemalige Nummer 33 der Welt. Den Junioren-Interclub habe es zu ihrer aktiven Zeit leider noch nicht gegeben. «Aus meinen Fed-Cup-Einsätzen habe ich jedoch immer sehr viel für meine Einzelkarriere mitgenommen.» Und das sei beim Junioren-IC genau gleich, sin-niert die erfolgreiche Tessiner Wettkampf-trainerin. «Dass junge Spielende im Team häufiger über sich hinauswachsen, hat auch mit dem Umfeld zu tun», weiss der Churer Wettkampftrainer Denis Scheers.

Im Team über sich hinauswachsen: Einer für alle, alle für einen – der TC Mendrisio lebt es vor.

«Unsere Umfrage in den Klubs hat die sehr

hohe Zufriedenheit im Junioren-Interclub

bestätigt.»KARIN ROSSER, LEITERIN WETTKAMPF

BEI SWISS TENNIS

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SWISS WORLD

56 11-12/2017 5711-12/2017

JUNIOREN-INTERCLUB

Girls U12: TC Schützenwiese

Girls U18: TC Murgenthal

Girls U15: TC Villeneuve

Boys U18: TC Givisiez

Boys U15: Basler LTC

Boys U12: Veveysan

Stimmt die Chemie, ist vieles möglich (TC Uitikon).

Das Vertrauen in die Kinder, aber auch in die Trainer sei anders. «Weil wir Coaches während den Spielen hautnah beraten dürfen, bekommen die Eltern eine andere Rolle und können sich für einmal in aller Ruhe auf das Fansein konzentrieren.» Dies löse neben den Courts Gelassenheit und bei Spielenden oft neue Spielfreude aus. «Eigentlich sollte das immer so sein», wünscht sich Scheers.

Spass als Motor Auch für Nicolas Verne vom TC Vouvry haben Coaches im JIC eine zentrale Rolle. «Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass der

Zusammenhalt stimmt, die Atmosphäre locker bleibt und der Teamerfolg vor dem eigenen Ego steht», erklärt der West-schweizer Tennislehrer, der überzeugt ist, dass Eltern und Geschwister, welche am Spielfeldrand nicht nur das eigene Kind, sondern alle Teammitglieder gleicher-massen unterstützen, positiven Einfluss auf die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft haben. Auch für Karin Bühler vom TC Eschen-Mauren ist der Spass-faktor entscheidend. «Dieser ist nicht nur wichtig für den Erfolg, sondern die Voraussetzung für bleibende Erinne- rungen», so die Liechtensteinerin. «Die Gruppendynamik toppt alles», fasst Vito Gugolz vom LTC Basel zusammen. Was im Junioren-Interclub aufgebaut werde, finde im Erwachsenen-Interclub meist eine ebenso gute Fortsetzung.

Im doppelten Sinn Grenzen überwinden

Anders als in grossen Klubs, wo gleich-gesinnte Spielerinnen und Spieler ganz automatisch zusammenfinden, müssen Cracks aus kleineren Klubs über die Grenzen hinaus denken und selbst aktiv werden. So wie es Romina Kratzer und Nadja Schlatter, die sich an einem Einzel-turnier zufällig gegenüberstanden und sich sympathisch fanden, taten. Die bei-den Mädchen nahmen das Zepter selbst

in die Hand und wählten für ihr gemein-sames JIC-Unterfangen einen neutralen Klub. Mit Erfolg, denn bereits in ihrem zweiten Jahr in den Farben des TC Uiti-kon schafften sie es an die Finalissima nach Winterthur. «Dieses gemeinsame Erlebnis werden wir nie mehr vergessen», sind sich die Beiden einig. Noch mehr Hürden mussten die U12-Spielerinnen des TC Vouvry überwinden. Lara Russiniello, Maeva Roguet und Yara Garmatter stam-men nicht nur aus drei verschiedenen Kantonen, sondern kommen auch aus unterschiedlichen Sprachregionen. Erst seit Kurzem zusammen im Einsatz, traten sie dank der guten Arbeit ihres Trainers als verschworene Einheit auf. Junio-ren-Interclub ist für alle Beteiligten mehr als nur ein Wettkampf. Es ist ein Zu-sammenfinden von unterschiedlichen Charakteren, gegenseitigem Anspornen

Die Ranglisten• U18 Boys: 1. Givisiez, 2. Baden, 3. Morges, 4. Frauenfeld• U18 Girls: 1. Murgenthal, 2. Chur, 3. Uitikon, 4. Burgdorf• U15 Boys: 1. Basler LTC, 2. Mendrisio, 3. Drizia GE, 4. Frohberg• U15 Girls: 1. Villeneuve, 2. Eschen Mauren, 3. Drizia GE, 4. Marin• U12 Boys: 1. Veveysan, 2. Schaan, 3. Brugg, 4. Grenchen• U12 Girls: 1. Schützenwiese Winterthur, 2. Vouvry, 3. Capriasca, 4. Green Club Romanel

Fans lassen sich Jahr für Jahretwas einfallen.

und gemeinsamem Wachsen. «An kaum einer anderen Wettkampfstätte ist die Atmosphäre zwischen den Spielerinnen und Spielern so unkompliziert wie in diesem Junioren-Interclub-Gefüge», bringt es Mutter Monika Bailer Giuliani auf den Punkt. Die 888 Schweizer Ten-nisklubs und aktuell rund 500 am JIC Beteiligten tun deshalb gut daran, dem Flaggschiff im Nachwuchs-Breitensport

auch in Zukunft Sorge zu tragen und dem leicht rückläufigen Trend der letzten Jahre vehement entgegen zu wirken.

Der Profit ist grossDie Spielerinnen und Spieler der an der Finalissima beteiligten Klubs Givisiez, Baden, Morges, Frauenfeld, Murgenthal, Chur, Uitikon, Burgdorf, Basler LTC, Men-drisio, Drizia GE, Frohberg, Villeneuve,

Eschen Mauren, Marin, Veveysan, Schaan, Brugg, Grenchen, Schützenwiese Winter-thur, Vouvry, Capriasca und Green Club Romanel haben übrigens noch etwas gemeinsam. Sie alle durften sich inmitten von ausgelassenen Fans wie die ganz Grossen im Fed Cup und Davis Cup fühlen, was ihre Verbundenheit zum Tennissport erwiesenermassen nachhaltig prägen wird. ●

«Es ist Aufgabe des Coaches, jedes

einzelne Teammitglied nach dessen eigenen

Fähigkeiten zu fördern.»

EMANUELA ZARDO VOM TC MENDRISIO

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58 11-12/2017 5911-12/2017

STAR VON MORGEN

Name: Alina Granwehr

Geburtsdatum: 13. Juli 2003

Klassierung: N4 (55)

Trainer/Coach: Thomas Walter

Klub: TC Wil / TC Sirnach

In welchem Alter hast du begonnen, Tennis zu spielen?Mit vier Jahren.

Wie kamst du zum Tennis?Ich habe verschiedene Sportarten ausprobiert. Alle haben mir im Grundsatz gefallen, aber dennoch wollte ich nur Tennis spielen. Das hat mich schon damals fasziniert.

Wie oft und wie lange trainierst du heute?Jeden Tag ein bis zwei Einheiten Tennis und eine Einheit Kondition.

Welches sind deine Stärken?Das schnelle aggressive und offensive Spiel.

Was möchtest du an deinem Spiel verbessern?Alles kann ich noch verbessern. Nichts ist perfekt.

Welches war dein bisher grösster Erfolg?Der Schweizermeistertitel U14, der Tennis Europe Sieg in Oberentfelden U16 und zwei Finalspiele bei Tennis Europe.

Gab es auch schon eine grosse Enttäuschung?Jede Niederlage ist eine Enttäuschung. Die grösste aber war jene im Sommer bei den Schweizermeisterschaften als ich im Final 5:1 führte und dann doch noch verlor.

Was fasziniert dich am Tennis?Der Match ist erst fertig, wenn der letzte Punkt gespielt ist. Man kann immer kämpfen und wenn man gewinnt, ist es ein sehr schönes Gefühl.

Welches sind deine Ziele?Ich will mal an den Junioren-Grand Slams spielen und unter die Top 10 kommen. Aber das ist noch ein langer Weg.

Wer ist dein Vorbild?Alle Spielerinnen bewundere ich, welche in den Top 10 sind. Alle haben es sehr weit gebracht.

Hast du andere Hobbies?Ich unternehme gerne mit Freunden etwas oder mit meiner Familie, wenn ich mal zuhause bin. Ich reise aber auch gerne (natürlich an Turniere).

ALINA GRANWEHR

In dieser Rubrik stellt smash junge, talentierte Spielerinnen

und Spieler vor und stellt ihnen ein Dutzend Fragen. Heute

ist die Reihe an der 14-jährigen Alina Granwehr, die im Alter

von vier Jahren mit Tennis begann, bereits U14-Schweizer-

meistertin ist und sich für die Zukunft hohe Ziele gesteckt hat. TEXT: PIERRE BENOIT. FOTOS: ZVG

AUF DEN SPUREN DER STARS

SUZUKI TENNIS GRAND-PRIX

Suzuki Tennis Grand Prix 2017/2018 läuft auf Hochtouren

Der Suzuki Tennis Grand Prix hat nochmals an Attraktivität gewonnen. Mehrfachteilnehmer werden mit Gutscheinen belohnt, Erstrundenverlierer er­halten einen Gutschein von CHF 30.– oder können einen zweiten Match spielen. Der Systemwechsel, dass es für jede gewonnene Partie einen Punkt für die Schlussrangliste gibt, hat grossen Anklang gefun­den. Dadurch können auch Spieler und Spielerinnen, die nicht immer die Finals erreichen, ganz vorne in den Ranglisten mitreden und um die tollen Preise kämpfen. Und, das ist wohl das Wichtigste, es kann

Mehr Hallen, in denen gespielt wird, mehr Teilnehmer und Teilnehmerinnen

sowohl bei den Aktiven wie auch bei den Junioren und Juniorinnen: Das Fazit

der ersten zwei Monate. Ballsponsors

Medienpartner

presented by

Co-Sponsors

jederzeit begonnen werden, Punkte gibt es noch bis Ende April 2018 in unseren 29 Hallen in der ganzen Schweiz zu sammeln.

Ich möchte allen Suzuki­GP­Teilnehmern und Teil­nehmerinnen und denjenigen, die es noch werden, schöne Fest tage und ein in jeder Beziehung ein glück­liches neues Jahr wünschen. Hier einige Siegerfotos aus dem laufenden Suzuki Tennis Grand­Prix 2017/2018.

Peter ZauggPräsident Förderverein Breitensport Tennis

MS 12U R7/R9: Sieger William Reichen und Finalist Mateo Garrigues-Brodard.

MS 10U R5/R9: Sieger Eray Ömür Meryem.

WS 14U R1/R9: Siegerin Chérine Amiet und Finalistin Anina Lanz.

MS R5/R7: Finalist Kevin Kienast und Sieger Frederik Weingart.

MS R6/R8: Sieger Stefan Schmid und Finalist Didier Lovis.

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SWISS WORLD

6111-12/2017

PRO CORNER

Wir haben an dieser Stelle verschie­dentlich über die laufenden Verhand­lungen berichtet. Das Tennis Forum ist ursprünglich aus der traditionellen jähr­lichen GV der SPTA in Magglingen ent­standen. Die letzten fünf Jahre wurde das Forum zu einem vorbildlichen Kooperationsprojekt mit den Parteien Swiss Tennis, BASPO und SPTA aus­gebaut. Die organisatorische Feder­führung hatte die SPTA, Swiss Tennis war hauptsächlich für das Programm und die Referenten zuständig.

Weiterentwicklung und AusbauDie bestehende organisatorische Auf­gabenverteilung und Finanzierung war für die SPTA der Anlass, im Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft des Tennis Forums mit Swiss Tennis neu über die Kooperation zu verhandeln. Insbesonde­re der grosse personelle Aufwand auf Seite der SPTA verbunden mit höheren finanziellen Leistungen als die anderen beiden Trägerorganisationen erschien der SPTA als nicht weiter tragbar.

Die Kooperation geht weiterNach längeren und intensiven Verhand­lungen wurde nun aus Sicht der SPTA eine sehr gute Lösung gefunden. Die bisher von der SPTA besorgte und sehr aufwändige organisatorische Durchfüh­rung wird neu von Swiss Tennis übernom­men. Das Forum bleibt aber ein Koopera­tionsprojekt von an sich gleichberechtigten Partnern. Über die wichtigsten Fragen wie Durchführungsort etc. kann die SPTA weiterhin gleichberechtigt mitentschei­den und die Mitglieder der SPTA kommen weiterhin in den Genuss von erheblichen Vergünstigungen bei der Forumgebühr.

Auch die ganze Finanzierung wird von Swiss Tennis übernommen.

Allein und auf eigene Rechnung besorgt dafür die SPTA das Sposoring und Ausstellerwesen. In den vergangenen Jahren haben sich überwiegend Partner der SPTA mit Affinität zum Tennisunter­richt am Forum engagiert. Dieser Bereich wird von der SPTA ausgebaut und soll auch weiter professionalisiert werden.

Testlauf Forum in der Swiss Tennis Arena

Schon vor Ende der erwähnten Verhand­lungen und unabhängig von deren Aus­gang war für die beteiligten Partner klar, dass das nächste Forum am 25. März 2018 in der neuen Swiss Tennis Arena stattfin­den sollte. Unter den neuen Prämissen wurde von Swiss Tennis ein attraktives Programm, wie immer mit arrivierten in­ternationalen Referenten, erarbeitet, das mit dem entsprechenden Flyer nächstens aus dem Druck kommt und verteilt wird.

Das Programm des 6. Tennis Forum Schweiz am 25. März 2018 in der Swiss Tennis Arena in Biel

• ab 08.30 Registrierung, Kaffee und Gipfeli• 09.30: Begrüssung und Eröffnung• 09.45: Das nationale Leistungszent­

rum: Ein Überblick – Yves Allegro (Headcoach ST)

• 10.15: Multi Skillz: Ein neuer Ansatz für qualitativ hochstehendes motorisches Lernen

• Kenneth Bastiaens (BEL, coach2compe­tence.com)

• 11.45: Diplomvergabe an Tennislehrer und A/B/C­Trainer

• 12.00: News und Dienstleistungen SPTA und Welcome im Village

• 12.15: Lunch• 13.45: Ausbildungsnews J+S und

Swiss Tennis – Ausbildungsteam ST• 14.15: Der Tennislehrer gestern und

heute – Herbert Schnaubelt (PTR Tennis)

• 14.45: Podiumsdiskussion zum Thema «Pädagoge versus Businessman»

• 15.30: Wettkampftraining in der Swiss Tennis Academy – Peter Frey (Leiter STA)

• 16.00: Abschluss /Abgabe Forums­bestätigung

FortbildungMit dem Besuch des ganzen Forums kön­nen die Anerkennungen als Leiter J+S­Jugendsport, Trainer A/B/C und Tennis­lehrer um zwei Jahre verlängert werden.

KostenMitglieder SPTA CHF 100.00, Nicht­mitglieder SPTA CHF 150.00

AnmeldungBis spätestens 25. Februar 2018 unter www.swisstennis.ch/kurse ●

GeschäftsstelleSwiss Professional Tennis AssociationPostfach 324, CH-6391 EngelbergTel. 041 639 53 47, Fax 041 639 53 44E-Mail: [email protected]

6. Tennis Forum Schweiz startbereitNach intensiven Verhandlungen zwischen Swiss Tennis und der SPTA

über die zukünftige Organisation des Tennis Forums ist erfreulicher-

weise rechtzeitig eine Einigung und gute Lösung erreicht worden. TEXT: MARCO KELLER. FOTO: ZVG

Reger Betrieb am Tennis Forum Schweiz.

Das nächste Mal am 25. März 2018 in Biel.

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Spiel, Satz und Matura!AKAD College

Neun Jahre lang waren die Ten-nisplätze der Welt sein Zuhause.

2009 erreichte Alexander Sadecky mit Platz 313 seine höchste Rang-listenposition. Doch vor drei Jah-ren hat sich der 1,93 Meter grosse Linkshänder aus dem internationa-len Profizirkus zurückgezogen. Der Drang, die Matura nachzuholen, wurde beim 28-jährigen Zürcher mit zunehmendem Alter einfach zu gross. «Ich wusste, wenn ich noch studieren möchte, dann muss ich das jetzt in Angriff nehmen.»

Weil er aber den Schläger kei-neswegs an den Nagel hängen und seinen Lebensunterhalt weiterhin mit Tennis verdienen wollte, suchte Sadecky nach einer Lösung, bei der er Schule und Sport ideal kombi-nieren konnte. Auf dem Platz kon-zentrierte sich Sadecky fortan auf nationale Preisgeldturniere und tritt für diverse Clubmannschaften im In- und im nahen Ausland an. Schulisch entschied er sich 2012 für den Maturitätslehrgang bei der AKAD – auf Empfehlung anderer Tennisprofis. «Es ist nicht etwa so, dass ich heute weniger Matches bestreite oder gar schlechter ver-diene, geschweige denn schlechter spiele als in meinen Profijahren – im Gegenteil. Aber meine Ziele ha-ben sich verlagert, ich habe meinen Lebensmittelpunkt in Zürich, alles ist überschaubar und in der Nähe, perfekt», sagt die aktuelle Nummer acht der Schweiz.

Den AKAD College Absolventen stehen drei Möglichkeiten offen, um an ihr Ziel zu gelangen: Ein

Weg besteht aus einem grossen Selbststudiumsanteil mit den re-nommierten AKAD Lehrmitteln und wenig Klassenunterricht. Die Halb-tagesschule ist der kürzeste Weg, bedingt aber, dass man viel Zeit freischaufeln kann, um täglich den Unterricht zu besuchen. Alexander Sadecky hat eine weitere Variante, die Samstagsschule, gewählt, denn diese offeriert ihm eine ausgewo-gene Mischung aus Selbststudium und Präsenzunterricht.

Im Selbststudium kann Sadecky von seinem Sportlergeist profitie-ren, wo Disziplin und Durchhal-tevermögen mit die wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg sind. Als Tennisspieler betreibt er eine Einzelsportart, in der man generell auf sich alleine gestellt ist und sich selber organisieren muss. «Das alles hilft beim Büffeln im stillen Kämmerlein», schmunzelt Sadecky.

Aber auch den Klassenunterricht hat der wissbegierige und lernfreu-dige Sadecky schätzen gelernt. «Wir haben unglaublich gute Leh-rerinnen und Lehrer, die den Stoff engagiert und lustvoll vermitteln und uns sehr motivieren. Und ich habe nette Gspänli gefunden. Wir lernen zusammen, unterstützen ei-nander und bauen uns gegenseitig auf, wenn's gerade mal nicht so gut läuft – was allerdings selten vorkommt.»

«Ein wunderbares Beispiel für die gelungene Synthese von Karri-ere und Schule», freut sich Ronnie Sturzenegger, Rektor von AKAD College und selber ehemaliger

AKAD Absolvent. Die Erfolge sei-nes Schützlings kommen nicht von ungefähr: «Die AKAD kennt seit über fünfzig Jahren eine einzigar-tige Methode, zeitlich und örtlich ungebunden lernen zu können», so Sturzenegger. «Das setzt zwar Disziplin und Ernsthaftigkeit vo-raus, eröffnet dafür aber auch ungeahnte Flexibilität. Denn das Interessante an dieser Methode ist, dass sie sich jederzeit an die indivi-duellen Bedürfnisse und Lebensla-gen der Lernenden anpassen lässt.»

Die Abschlussquote bei AKAD spricht Bände: Im langjäh-rigen Durchschnitt er-langen 92 Prozent der AKAD Studie-renden die Matura, 2014 waren es gar glanzvolle 100 Pro-zent. Schlagkräf-tige Argu-mente also, die nicht nur Ale-xander Sa-decky, sondern auch zahlreiche andere Sportasse aus Kunstturnen, Schwimmen, Rudern, Fussball, Eishockey, Bas-ketball, Ski alpin oder Eiskunstlauf dazu bewogen haben, ihre Matura-Ausbildung bei AKAD College zu absolvieren.

Mittlerweile steht Alexander Sadecky im sechsten und damit zweitletzten Semester seiner Aus-bildung. Wenn alles gut geht – und davon darf ausgegangen werden –, hat er im Sommer 2016 sein «Dou-ble» geschafft. Und dann heisst es für ihn: Spiel, Satz und Matura!

AKAD CollegeJungholzstrasse 438050 ZürichTelefon 044 307 31 31E-Mail [email protected]/college

Spitzensport und Schule unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Dass dieser Spagat erfolgreich zu meistern ist, beweist Alexander Sadecky. Der Zür-cher Tenniscrack absolviert den Maturitätslehrgang von AKAD College – immer im Wissen darum, dass eine Laufbahn im Spitzen sport zwangsläufig zeitlich befri-stet ist. Und beseelt vom Wunsch, sich für die Zeit da-nach beruflich alle Türen offen zu halten. Susi Zihler

Alexander Sadecky besucht die Samstags schule von AKAD College. Der 28-jäh-rige Zürcher Tennisspieler (Mehrfacher Schweizer-meister im Einzel und mit der Mannschaft, Mitglied des Daviscup-Teams 2012, 5-facher Gewinner von Future Turnieren) befindet sich auf der Zielgeraden seiner Ausbildung, spielt aber weiterhin aktiv an Liga-Turnieren im In- und im nahen Ausland.

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Die patentierte Triangelschale beim «Air control DeltaPad» gibt optimalen Halt, sorgt für ein angeneh-mes Körperklima und ein leichtes Tragegefühl. Der in weiss gehaltene Sport-BH ist atmungsaktiv und mit Aussparungen im unteren und seitlichen Bereich versehen, die eine permanente Luftzirkulation gewährleisten. Erhältlich von Cup AA bis H. Mehr Informationen: www.anita.com ●

Frisches Wasser to go

Mit der Trinkflasche Brita fill&go hat man über-all und jederzeit wohlschmeckendes Wasser zur Hand. Die Wasserflasche hat im Deckel einen MicroDisc genannten Aktivkohlefilter integ-riert, welcher geschmacks- und geruchsbeein-trächtigende Stoffe sowie feine Feststoffe aus dem Wasser filtriert, ohne jedoch Mineralien

wie Magnesium oder Calcium zu reduzieren. Die Kunststoffflasche aus hochtransparentem, _widerstandsfähigem Material fasst 600 ml Flüssigkeit und ist in den vier verschiedenen Deckel-farben Pink, Blau, Lime und Purple erhältlich. Sie kann sowohl mit, als auch ohne Filter verwendet werden. Ein MicroDisc-Filter hält rund vier Wochen lang und generiert 150 Liter frisches Wasser. Alle Bestandteile können in der Spülmaschine gereinigt werden. MicroDisc-Filter zum Wechseln gibt es im Handel. Mehr Informationen: www.brita.ch ●

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PLAY & WIN

Auf nach vorne: Bevor Siesich aber ans Netz wagen,

brauchen Sie vor allem eins – dasrichtige Timing in der Halle.

SO KLAPPT’S IN DER HALLE

Von draussen nach drinnen. Kein Wind, keine Sonne, keine Platzfehler – aber es gibt andere Faktoren, die das Spiel in der Halle zu Beginn stören. tennis MAGAZIN stimmt Sie ein, damit der Wechsel unters Dach schnell funktioniert.TEXT: MARCO KÜHN. FOTOS: THINKSTOCK

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PLAY & WIN

Voller Elan stürzt man sich auf den Platz, macht die Dose mit den neuen Bällen auf und freut sich über die Tatsache, dass man sich wieder weniger zum Ball bewegen muss, als es im Freien der Fall ist. Tatsächlich sorgt der schnellere Hallenboden dafür, dass man dem Ball weniger entgegengehen muss als noch auf dem «trägen» Sand. Ein paar Schritte nach vorn zum Ball können also gespart werden. Es wird scheinbar einen Tick gemütlicher für die Beine. Die langen Bälle beim Einspielen machen jetzt wieder richtig Spass – auch weil Wind, Sonne und Platzfehler nicht stören. Dennoch ist das Spiel in der Halle mit einigen Fall stricken verbunden. Schnell merkt man, dass sich das Timing für die eigenen Grundschläge fast vollkom­men verabschiedet hat und im Sandplatz stecken­geblieben zu sein scheint. Der Übergang vom Sandplatz in die Halle kann gerade zu Beginn schwierig sein und stellt einige Anforderungen an den Spieler. Lassen Sie sich davon nicht ent­mutigen und geniessen Sie das höhere Tempo!

KALKULIEREN SIE FEHLER EIN

STARTEN SIE LANGSAM

HOLEN SIE FRÜH AUS MIXEN SIE

Der Ballabsprung in der Halle ist flacher und schneller. Dies gilt für Granulat als Untergrund ebenso wie für den immer noch weit verbreiteten Teppichboden. Dementsprechend muss das Timing bei den eigenen Schlägen angepasst werden. Wird allerdings das Timing vom Sandplatz mit in die Halle genommen, wird Folgendes passieren:

Der Ball wird zu spät getroffen Der Topspin ist schwieriger zu spielen Man geht nicht tief genug in die Knie Man hat kaum Kontrolle in den Grundschlägen Der Ball fühlt sich fremd auf der Bespannung an Es unterlaufen viele Fehler

Um grossem Frust vorzubeugen und schnell den Wechsel von rotem Sand auf den Hallenboden zu schaffen, gibt es aber ein paar Hilfsmittel, die den Einstieg ins Indoor-Tennis erleichtern. Man sollte seine Erwartungshaltung deswegen zunächst zurückschrauben und sich auf einige wichtige Basics konzentrieren, die im Folgenden näher erläutert werden.

Es macht Spass, den Ball mit hoher Geschwindigkeit flach und gerade über das Netz zu spielen. Von Schlag zu Schlag wird der Ball schneller – und der Spass grösser. Für den Anfang der Hallensaison ist dies aber taktisch unklug. Mehr Topspin und mehr Fokus auf die Schlaglänge sind die besse-ren Ratgeber. Man muss zunächst das Gefühl für die neuen Spielumstände für sich entdecken. Die Hallendecke ist unge-wohnt, der Klang beim Treffen des Balles anders. Der Auslauf nach hinten und zur Seite ist begrenzt. Alles ist zunächst wieder neu. Diese Eindrücke müssen Sie erst einmal verarbei-ten. Um ein gutes Timing für die neue Umgebung zu bekom-men, ist der Schlagrhythmus entscheidend. Diesen erhält man, indem man sich vom hohen Tempo verabschiedet und stattdessen grösseren Wert auf die folgenden Punkte legt:

mehr Topspin mehr Länge (über das T-Feld) Temporegulierung für mehr Kontrolle verkürzte Ausholbewegung früher Treffpunkt

Die Ausholbewegung bei den Grundschlägen ist wichtig. Diese muss an die schnelleren Ballwechsel in der Halle angepasst werden. Dies bedeutet: früher ausholen, tiefer und schneller in die Knie gehen und den Ball nach seinem Absprung richtig einschätzen. Hier ist ein gutes Auge gefragt. Zu Beginn kann Sie dies negativ beeinflussen. Lassen Sie sich nicht davon entmutigen, wenn die ersten Bälle noch ein bisschen zu spät getroffen werden. Orientieren Sie sich in Ruhe neu, indem Sie Ihre Schläge und das Timing koordinieren. Manchmal kann es auch helfen, die eigene Ausholbewegung ein Stück weit zu verkürzen – die Schleife nicht ganz so aufwendig zu gestalten, um so zunächst ein besseres Gefühl für die neuen Verhältnisse in der Halle zu bekommen. Erst wenn das Timing und die Kontrolle für den Schlag passen, sollten Sie das Tempo in den Schlägen langsam erhöhen. Auf diese Weise kommt man besser in die Ballwechsel und erhöht die Wahrscheinlichkeit, schnell in einen guten Schlagrhythmus zu kommen.

Fühlen Sie sich wohler auf dem Platz, können Sie das Tempo in den Ballwechseln erhöhen. Allerdings: Setzen Sie nicht auf blosse Grund- linien ballerei. Sie können Ihre Gegner zu Fehlern zwingen, indem Sie variieren. Spielen Sie mal eine gerade und extrem schnelle Vorhand, mal einen Slice auf das T-Feld oder setzen Sie einen Topspin kurz-cross in das Eck des T-Felds. All diesen Schlagvariationen liegt aber ein gutes Timing zugrunde. Ohne dieses ist eine hohe Flexibilität im eigenen Spiel nicht möglich. Der Weg, um schnell in der Halle erfolg reiches Tennis zu spielen, hängt deswegen vor allem an einer Sache – dem richtigen Timing.

1 2 3 4

Spass in der Halle: DieKönigsdisziplin ist nach wie

vor das Einzel. Andererseits:Spielen Sie Doppel! Auch

weil mangelnde Platz-kapazitäten und erhöhte

Hallenpreise dafür sprechen.

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INTERNATIONAL

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PLAY & WIN

Gründer und Chefcoach der Mouratoglou Tennis Academy bei Nizza. Er arbeitete früher unter anderem mit Marcos Baghdatis und Grigor Dimitrov. Heute betreut er vor allem Serena Williams. Weitere Infos: www.mouratoglou.com

EXPERTE PATRICK MOURATOGLOU

RECHT KURZE AUSHOLSCHLEIFE

GRIFFHALTUNG FÜR EINSATZ DER LINKEN HAND

VORWÄRTSBEWEGUNG IST EINGELÄUTET

VOLLER KÖRPEREINSATZ BEIM AUSSCHWUNG

SCHLÄGER LIEGT UNTERHALB DES BALLNIVEAUS

SCHLÄGER FÄLLT IN DEN RÜCKEN

Svitolina ist in der Vorbereitungsphase für den Schlag schon weit vorangeschritten. Sie steht seitlich zum Ball, fokussiert ihn über ihre rechte Schlagschulter. Das Gewicht liegt auf ihrem hinteren linken Fuss, die Knie sind schon stark gebeugt. Ihren Schläger nimmt Svitolina nicht besonders weit zurück, die recht kurze Ausholschleife ist typisch für die beidhändige Rückhand im Damentennis. Svitolinas Schlag lebt eher von einer Stoss- und nicht von einer Schwungtechnik mit grosser Ausholschleife.

Im Moment des Treffpunktes wird die Griffhaltung Svitolinas gut deutlich. Sie ver-wendet den klassischen Beidhänder-Griff: Die rechte Hand umgreift in Kontinental-haltung den Schläger, die linke Hand formt einen Easterngriff. Diese Kombination er-möglicht den Einsatz der linken Hand. Folge: Das linke Handgelenk wird bei Rechtshändern wie Svitolina stark belastet. Was den Effekt noch verstärkt, ist die Stosstechnik. Viele Beidhänder bekommen so Probleme am nicht-dominanten Handgelenk.

Achten Sie auf die Schlagfläche! Sie hat ihre Position leicht nach unten verändert und ist noch ein Stück weiter nach hinten gewan-dert. Der rechte Arm ist nun fast gestreckt und das Kinn berührt beinahe die rechte Schulter. Svitolina hat schon die Vorwärts-bewegung eingeläutet, weil ihr Körper-gewicht nun auf beiden gebeugten Beinen lastet. Die leicht abgewinkelte Schläger-haltung dient vor allem dazu, den Ball von unten nach oben zu spielen, um möglichst viel Topspin zu generieren.

Nach dem Ballkontakt entlädt sich die Energie in zweierlei Hinischt. Zum einen zieht Svitolina den Schläger weit nach oben durch. Zum anderen dreht sich ihr Ober körper noch weit mit, so dass ihr rechtes Bein nach oben schwingt. Svitolina schafft es, mit voller Wucht durch den Ball zu gehen und ihn enorm zu beschleunigen. Dass beide Arme noch recht stark angewinkelt sind, ist ein Indiz für den etwas zu nahen Treffpunkt. Aber Svitolina kompensiert den Nachteil durch vollen Körpereinsatz.

Genau das wird jetzt deutlich: Svitolinas Schläger, dessen Kopf nun auf einer Höhe mit dem rechten Knie liegt, befindet sich weit unterhalb des Ballniveaus, wobei die Griff-kappe auf den ankommenden Ball zeigt. Sie bringt nun ihr Körpergewicht nach vorne, vom hinteren Fuss haben nur noch die Zehen Kontakt zum Boden. Der eingedrehte Ober-körper rotiert zurück. Jetzt geht es darum, genügend Racketspeed zu entwickeln, um dem Ball nicht nur Spin sondern auch Tempo mitzugeben.

Svitolina dreht sich noch weiter, was sich gut an ihrem Oberkörper ablesen lässt. Der Schläger fällt in ihren Rücken und landet fast wieder dort, wo er anfangs startete (s. Foto 1). Auffällig ist, wie sie ihrem «Drehschuss» noch nachspringt. War der vordere Fuss bis ein-schliesslich Foto 5 quer zu Grundlinie aus-gerichtet, wirkt er nun nicht mehr wie eine Bremse, sondern unterstützt ihren Aus-schwung. Am Ende kommen dabei gefähr liche Rückhandgeschosse heraus, die sie gerne die Linie herunter spielt.

DREHSCHUSS Powerschläge von der Grundlinie sind ihre Spezialität – gerade mit

der beidhändigen Rückhand. Experte Patrick Mouratoglou über den

Paradeschlag von Elina Svitolina. TEXT: TIM BÖSELER. FOTOS: FRANK MOLTER

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MEDICAL

72 11-12/2017 7311-12/2017

Schulterschmerzen im TennisDas Schultergelenk hat im Gegensatz zur Hüfte eine kleine Gelenks-

pfanne und wird grösstenteils mit Muskelkraft stabilisiert. Tennis

verursacht im Schultergelenk starke Belastungen durch hohe Be-

schleunigungs- und Abbremsgeschwindigkeiten. Um die Verletzungs-

mechanismen in der Schulter beim Tennisspieler besser zu verstehen,

lohnt sich eine genauere Betrachtung der Schulterfunktion und Kräfte,

die z.B. beim Service entstehen. TEXT: ANDREAS HOFER. FOTO: FRESHFOCUS

Überkopfbewegungen im Sport sind oft unnatürlich und so dynamisch, dass sie das Schultergelenk an seine Belastungs­grenze bringen. Das ist nicht nur im Tennis so, sondern auch in anderen Sportarten wie Baseball oder Speerwurf. In diesem Artikel soll uns die Service­bewegung als klassischer Beschwerde­verursacher als Beispiel dienen.

Das ganze Körpergewicht zieht am Arm

Der Service wird grob in Aushol­, Beschleu­nigungs­ und Abbremsphase (Follow Through) eingeteilt. Für die letzten zwei Phasen werden weniger als 0,1 Sekunden gemessen. In der Beschleunigungsphase werden im Schultergelenk Winkelge­schwindigkeiten von bis zu 2500°/Sekun­den berechnet und beim Durchschwingen sogar ein Vielfaches davon. Der Arm erreicht dabei beinahe das volle Körper­gewicht, welches am Schultergelenk zieht und abgebremst werden muss. Hier leidet die Schulter am meisten.

Stark beanspruchtes Bindegewebe, Muskeln, Sehnen und Kapsel passen sich an diese Belastungen an und können kräf­tiger und dicker werden, gleichzeitig aber auch die Beweglichkeit in der Schulter einschränken und verändern. Dies ist ein Risikofaktor für Verletzungen. Man spricht in der Sportmedizin auch vom sogenannten «Throwers Dilemma»: Der

Sportler braucht maximale Beweglichkeit bei maximaler Stabilität.

Hohes Trainingsvolumen und monotone Bewegungsabläufe

Sowohl diagnostisch als auch therapeu­tisch stellen Schulterbeschwerden eine Herausforderung für Sportärzte und Sportphysiotherapeuten dar. Sie können nicht immer klar einer Struktur zugeteilt werden. Traumatische Ereignisse wie z.B. ein Sturz kommen im Tennis selten vor. Es sind schnelle Steigerungen von Trainings­ und Matchvolumen, die oft zu Überlastungssymptomen führen. Gereizte Sehnen oder Schleimbeutel, die immer wieder am Beweglichkeitsende einge­klemmt werden, sind das Ergebnis. Chro­nische, sich langsam einschleichende Beschwerden durch monotone, repetitive Bewegungen liegen in der Statistik eben­falls vorne. Es ist die jahrelange Belastung am Limit, welche die einzelnen Struktu­ren der Schulter verschleisst.

Die wichtigsten EinflussfaktorenZum Verständnis von Schulterproblemen bei Tennisspielern müssen die wichtigsten Aspekte in deren Entstehung betrachtet werden. Es gilt äussere (z.B. Trainings­ volumen) und innere Faktoren (z.B. Be­weglichkeit) zu unterscheiden. Für eine optimale Schulterfunktion im Tennis sind folgende innere Faktoren essentiell:

A) Der ökonomische Bewegungsablauf der Servicebewegung von den Beinen bis zum Racket (sog. Kinetische Kette):

Jeder Tennisspieler weiss, dass der Ball mit dem ganzen Körper beschleunigt wird. Das ist auch beim Service so, wobei die Schulter das Bindeglied zwischen Rumpf und Arm darstellt. Sie leitet Energie weiter und gibt noch mehr dazu. Eine schlecht koordinierte Servicebewegung kann zu einer Über­lastung des Schultergelenks führen und muss mit dem Coach zusammen korrigiert werden.

B) Die optimale Führung des Schulter-blattes:

In der Sportmedizin heisst es: Ein unglückliches Schulterblatt macht eine unglückliche Schulter. Der Spruch deu­tet darauf hin, dass das Schultergelenk bei sportlichen Aktivitäten wie Tennis ohne eine optimale Führung des Schul­terblattes (lat. Scapula) auf dem Rumpf keine Chance hat, längerfristig pro­blemfrei zu funktionieren. Die Scapula ist die Schultergelenksbasis, die un­bedingt mittrainiert werden muss.

Fragen zum Thema

Unser Experte wird Ihre Fragen gerne beantworten.Senden Sie Ihre Fragen bitte an [email protected]

Andreas Hofer➜ Sportphysiotherapeut in derSchulthess Klinik, MSc Sport- und Bewegungswissenschaften ETH, arbeitet mit der Swiss Tennis Partner Academy Lengg in Zürich zusammen.

C) Die ausbalancierte muskuläre Zent-rierung des Oberarmkopfes in der Gelenkspfanne:

Neben Kapsel und Bändern sorgt die sogenannte Rotatorenmanschette (vgl. smash­Ausgabe Juli) dafür, dass die Kugel des Oberarmkopfes in der Gelenkspfanne zentriert bleibt, wäh­rend der Arm bewegt wird. Es benötigt eine gut trainierte Rotatorenmanschet­te, damit diese Zentrierung auch beim Service einen ganzen Match lang ge­währleistet bleibt.

D) Die stabile Kapsel- und Bandstruk-tur des Schultergelenks:

Kapsel und Bandstruktur sind – anders als die Rotatorenmanschette – passive Stabilisatoren der Schulter. Insbeson­dere bei endgradigen Bewegungen wie am hintersten Punkt der Ausholphase beim Service tragen Kapsel und Bän­der dazu bei, dass die «Kugel im Sockel» bleibt. Gewebeveränderungen durch die einseitige Belastung be­ einflussen auch die Beweglichkeit, was vom Sportphysiotherapeuten oder Arzt frühzeitig bemerkt und z.B. mit Mobilisation (=Beweglichkeitsver­besserung) behandelt werden muss.

Die Therapie von Schulterproblemen kann nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn eine richtige Funktionsdiagnose gemacht wird. Ziel dabei ist es, den Beschwerden zuvorzukommen. Effizient sind Basistrainingsprogramme für die Schulter, die sich auf die Kräftigung und Koordination des Schulterblattes und der Rotatorenmanschette konzentrieren.

Davon profitieren nicht nur Erwachse­ne. Bereits im Juniorenalter ist es wichtig, die Spieler an ein Präventions­ und Warm­Up­Programm heranzuführen. Denn gera­de im Wachstum können Weichen für die Zukunft gestellt und Spätfolgen vermie­den werden, die nicht in erster Linie eine Karriere sondern ganz einfach den Spass am Tennis beeinträchtigen können. ●

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MEDICAL

7511-12/201774 11-12/2017

Fragen an unsSchicken Sie uns Ihre Fragen zu den Themen Training und Ver- letzungen. Unser Experte wird Ihre Fragen gerne beantworten. Senden Sie Ihre Fragen bitte an [email protected]

MEDIZIN Ratgeber

ren. Herzrasen ist subjektiv zwar stö­rend, üblicher weise aber nicht gefähr­lich. Selten können Herz­Kreislauf ­ Veränderungen (Bluthochdruck, Herz­erkrankung) oder eine Schilddrüsen­überfunktion vorliegen, weshalb bei ge­häuftem Auftreten eine medizinische Abklärung empfohlen ist.

Ich bin ein Typ, der schnell stark schwitzt. Weshalb ist das der Fall und gibt es eine Möglichkeit, das zu ver- hindern?Die Ausprägung des Schwitzens ist sehr individuell und nicht steuerbar, ausser man benutzt bei sommerlichen Tempe­raturen zu warme Kleider. Das Schwit­zen ist für die Wärmeregulierung des Körpers notwendig. Das Verhindern des Schwitzens würde einen Anstieg der Körpertemperatur bedeuten, was wichti­ge Abläufe im Körper negativ beeinflus­sen würde.

Ich habe beim Rutschen auf Sand immer Angst, umzuknicken (was mir auch schon passiert ist) und möchte daher meine Muskulatur um die Knöchel stärken. Kennen Sie einfache Übungen, mit denen man seine Fussgelenke stabilisieren kann?Die wichtigsten Massnahmen sind Gleich­gewichtsübungen. Das können ein Ein­beinstand auf einer instabilen Unterlage, erschwerend allenfalls in Kombination mit einer leichten Bewegungs­ oder Kraftübung, beidfüssige Koordinations­übungen auf einem Kippbrett oder Übungen auf der slackline sein. Zudem beugt ein spezifisches Aufwärmen des Fussgelenks Sprunggelenksverrenkungen vor. Nebenbemerkung: Das regelmässige

Stefan Sannwald beantwortet für das Tennismagazin

smash allgemeine, aber auch tennis spezifische Fragen

zu Sportmedizin und Training. TEXT: STEFAN SANNWALD. FOTO: ZVG

Ich habe das Gefühl, ab und zu unter Herzrasen zu leiden. Wie entsteht Herzrasen? Was kann man dagegen tun? Und wie gefährlich ist es?Der Herzrhythmus wird durch das auto­nome Nervensystem gesteuert (stimulie­render Sympathikus, dämpfender Para­sympathikus). Herzrasen entsteht durch eine Aktivierung des Sympathikus und kann bei Stresssituationen, Nervosität, Vorfreude, übermässigem Kaffeekonsum, Nikotin und durch gewisse Medikamente auftreten. Bei arrhythmischem Herzrasen können entweder sogenannte Extrasysto­len, d.h. Herz­Zwischenschläge, oder ein kurzzeitig auftretendes Vorhofflimmern, arrhythmische Kontraktion der Herzvor­höfe, die Ursache sein. Extrasystolen treten in Ruhe oft auf. Das wiederholte Auftreten der Extrasystolen unter Belas­tung ist aber abklärungsbedürftig. Ein kurzzeitiges Vorhofflimmern tritt unter Belastung meist unbemerkt auf und ist nicht abklärungsbedürftig. Als Therapie können Beruhigungsmassnahmen, wie zum Beispiel autogenes Training, durchgeführt werden. Im Weiteren sind mög liche Auslöser, z.B. Kaffee­konsum, zu verhindern und allfällige Medikamentennebenwirkungen abzuklä­

Koordinationstraining ist nicht nur für den Tennissport wichtig.

Was kann ich gegen Hornhaut tun?Einerseits empfehle ich eine regelmässige Hautpflege an Füssen und Händen, ande­rerseits können die betroffenen Körper­stellen präventiv geschützt werden. Zum Beispiel mit speziellen Salben und/oder Verwendung von schützenden Pflaster und Tapes.

Man spricht oft vom Ruhepuls. Gibt es eine Regel, wie man diesen berechnen kann?Für den Ruhepuls gibt es keine Berech­nungsregel. Der Ruhepuls ist individuell unterschiedlich und unter anderem abhängig vom Alter, der körperlichen Fitness und der täglichen Belastung. Die Aktivierung des autonomen Nerven­systems (Stress, mangelnde Regeneration beim Sport) und hormonelle Faktoren erhöhen den Ruhepuls. Der indivi­ duelle Ruhepuls kann durch das regel­mässige Beobachten am Morgen beim Erwachen, vor dem Aufstehen, abge­schätzt werden. ●

Stefan Sannwald➜ Dr. med. Stefan Sannwald ist stellvertretender

Chefarzt Sportmedizin und Stv. Leiter Swiss Olympic Medical Center in der Schulthess Klinik. Als Teamarzt betreut er den FC Zürich und den Handballclub Lakers Stäfa, zudem ist er Verbandsarzt von Swiss Volley.

PUBLIREPORTAGE TGV LYRIA

Zügig in der erstenKlasse unterwegsAls erste Etappe der geplanten Modernisierung wartet TGV Lyria ab dem 10. Dezember 2017 mit

einer breiteren Angebotspalette auf, die drei Reiseklassen umfasst: STANDARD, STANDARD 1ÈRE und

BUSINESS 1ÈRE. Damit will das französisch-schweizerische Transportunternehmen neue Wege

beschreiten bzw. befahren. TEXT: ZVG. FOTOS: PIERRE JULIEN

Ich lasse mich in den komfortablen Sessel der neuen Klasse BUSINESS 1ÈRE sinken. Zeit für ein Break. Da kommen mir das Erfrischungstüchlein und der Willkommensdrink gerade recht. Ich bin in Genf – einer der grossen Schweizer Städte, von denen aus TGV Lyria die Passagiere in nur drei Stunden ins Herz von Paris befördert.

Nachdem ich mich gemütlich an mei­nem Platz eingerichtet habe, wird mir dort ein von einem renommierten Küchenchef

zusammengestelltes Menü mit warmem Hauptgang serviert, das mich in Anleh­nung an die Doppelidentität der Firma auf eine Geschmacksreise durch Frankreich und die Schweiz mitnimmt.

Ein erstklassiger Service nach Mass Apropos präziser Top­Service: Seit 2016 ist TGV Lyria Partner von Stan Wawrinka. Das in Lausanne geborene Tennisass ist der perfekte Botschafter für die zwei Länder, die TGV Lyria seit über 30 Jahren täglich miteinander verbindet. Die Part­

nerschaft gründet auf gemeinsamen Werten wie Schnelligkeit, Leistung und Präzision. Diese drei Eigenschaften sind sowohl auf dem Tennisplatz als auch auf den Schienen unabdingbar. Sie haben es «Stan the Man» oder «Stan the Train», wie er von Mats Wilander auch genannt wird, ermöglicht, zu einem der weltbesten Tennisspieler zu werden.

Die Landschaft flitzt nur so an mir vor­bei – so muss es Stans Gegnern ergehen, wenn er den gelben Filzball wuchtig mit der Rückhand an ihnen vorbeischlägt. Ich denke zurück an seinen grossartigen Sieg an den French Open im Jahr 2015. Da werde ich von der Lautsprecherdurch­sage aus meinen Gedanken gerissen: «Nächster Halt: Paris». Die Zeit verging ja wie im Fluge – oder in diesem Fall wohl eher wie im Zuge. Und das erst noch unkomplizierter und umweltschonender. Und während andernorts noch bei der Gepäckausgabe gewartet wird, begebe ich mich bereits auf Entdeckungstour durch die Tennis­Stadt, wo ich allerdings dieses Mal keinen Sand, sondern Schnee vorfinde. ●

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MEDICAL

7711-12/2017

Suppe auf den Tisch

Suppenbars sind ausserdem absolut im Kommen. Ein neuer Foodtrend sind Suppenbars, die derzeit wie Pilze aus dem Boden der Grossstädte schiessen. Suppen haben ein gutes Image und erfüllen die Bedürfnisse bewusster Esser. In diversen Grössen erhältlich, von Mulligatawny, Bündner­Gerstensuppe bis zur türkischen roten Linsensuppe und Kürbis­Marroni und pikanten Exoten wie einer Tom Kha Gai decken sie mittlerweile fast jede Geschmackspräferenz ab. Holen Sie sich Inspiration und regenerieren Sie Ihren Körper mit allem was er braucht. Eine Suppe kann nach dem Sport vielleicht mehr, als Sie meinen. ●

Diese Suppe ess’ ich nicht? Doch natürlich: Suppen bringen dem Sportler diverse Vorteile: Sie unter-

stützen die Regeneration mit der Zufuhr von Elektrolyten, Vitaminen, Spurenelementen und tragen

nicht zuletzt zur ausgewogenen Flüssigkeitsbilanz bei. Die Wärme bewirkt eine schnellere Sättigung.

Suppen haben allgemein eine niedrige Kaloriendichte und passen somit ideal in eine ausgewogene

Ernährung. Geschickt kombiniert, können sie auch als Hauptmahlzeit eingesetzt werden. TEXT: BEATRICE SCHÖNI. FOTO: FOTOLIA

Setzen Sie auf viel Gemüse bei der Suppe als Hauptspeise: Suppen sollten viel frisches und saisonales Gemüse, Proteine (zum Beispiel aus Hülsenfrüchten, mage­rem Fleisch oder Fisch) und gesunde Fettsäuren enthalten. Schmecken Sie die Suppe deshalb nicht zwingend mit Rahm­varianten oder Kokosmilch ab, sondern setzen sie vor allem auf den Eigen­geschmack vom Gemüse und pürieren Sie z.B. einen Teil davon oder geben sie ganz zum Schluss noch etwas Joghurt oder mageren Frischkäse wie Quark oder Blanc Battu dazu. Alternativ belassen Sie die reine Gemüsesuppe und servieren die Pro­tein­ und Kohlenhydratkomponente sepa­rat. Vollkornbrot mit Hummus, Käse oder Ei oder auch mit Trockenfleisch, geräu­chertem Fisch oder magerem Schinken sind nur einige Vorschläge. Auch Nüsse werten die Suppe auf und liefern gleich­zeitig wertvolle Fettsäuren und Eiweiss. Als Basis für eine Gemüsesuppe eignet sich eine fettarme Gemüsebouillon.

Auch als Vorspeise hat die Suppe einen grossen Vorteil. Denn sie sättigt nachweis­lich, so dass das Hauptgericht im Anschluss kleiner ausfällt. Gemäss einer Studie an der Penn­State­Universität in den USA nahmen die Testesser ganze 20 Prozent weniger Gesamtkalorien zu sich, wenn sie vor dem Hauptgericht eine leichte Bouillon mit Gemüseeinlage gegessen hatten.

So liefert die (Gemüse­)Suppe dem Körper Vitamine, Mineralstoffe, sekundä­re Pflanzenstoffe und wertvolle Nahrungs­fasern, die lange sättigen. Suppen sind schnell zubereitet und lassen sich auch einfach wieder aufwärmen, sind also prak­tisch für den Arbeitsalltag oder als leichtes Abendessen. Suppen lassen sich bestens vorkochen und portionsweise einfrieren.

Die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben beim Einfrieren mehrheitlich erhalten.

Fertigsuppen aus der Packung oder Dose können eine einfache und gute Variante sein. Prüfen sie allerdings ins­besondere den Salz­ und Fettgehalt (und die Fettqualität) der Suppen – oft enthal­ten diese Suppen einen höheren Salz­ und Fettgehalt als selbst zubereitete Varianten. In diesem Fall können sie die Lieblings­fertigsuppe allerdings auch noch etwas verfeinern: mit passendem frischem Gemüse – so erhöhen Sie den Anteil an Vitaminen und sättigenden Nahrungs­fasern – oder mit Zugabe von mehr Flüs­sigkeit um den Salzgehalt anzupassen.

Unsere Preise verstehen sich inkl. MwSt. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Gültig solange Vorrat. Hinweis laut Gesetz: «Kreditvergabe ist verboten, falls sie zur Überschuldung führt» (Art. 3 UWG).

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MEDICAL

7911-12/2017

Fragen an uns

Schicken Sie uns Ihre Fragen zum Thema Ernährung. Unsere Exper-tin wird Ihre Fragen gerne beant-worten. Senden Sie Ihre Fragen an [email protected]

Ernährungsberaterin Beatrice Schöni beantwortet allgemeine

und tennis spezifische Fragen unserer Leserinnen und Leser. TEXT: BEATRICE SCHÖNI. FOTO: ZVG

Worin besteht der Unterschied zwischen braunem und weissem Zucker? Und ist der braune Zucker gesünder?Zucker (Saccharose) ist ein Zweifach­zucker, welcher aus einem Molekül Glu­kose (Traubenzucker) und einem Molekül Fructose (Fruchtzucker) besteht. Dabei kann Saccharose primär aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen werden. Brau­ner Zucker wird auch aus beiden Pflan­zen gewonnen. Er ist gemäss der Schwei­zer Lebensmittelverordnung Zucker von geringerer Reinheit. Der Kristallisations­prozess wird vorzeitig unterbrochen. Dadurch wird der Rohzucker nicht voll­ständig von der Melasse befreit und be­sitzt eine charakteristische braune Farbe. Aus ernährungsphysiologischer Sicht unterscheiden sich Rohzucker und der weisse Zucker kaum, da der Vitamin­ und Mineralstoffanteil, welcher im Rohzucker im Gegensatz zum Kristallzucker enthal­ten ist, mengenmässig unbedeutend ist.

Ich habe kürzlich gelesen, dass alkohol-freies Weizenbier gut für die schnelle Regeneration ist. Stimmt das tatsächlich?Alkoholfreies Bier ist isoton, dadurch kann es einen Wasser­ und Mineralstoffverlust nach dem Sport schnell ausgleichen. Alkoholfreies Bier liefert neben anderen Zuckerarten auch Maltodextrin und kann mithelfen, die unter Anstrengung geleer­ten Glykogenspeicher wieder aufzufüllen.

Alkoholfreies Bier ist ein relativ kalorien­armes Getränk, vergleichbar mit Apfel­schorle. Wer einen halben Liter alkohol­freies Bier trinkt, führt sich zwischen 25–40 g Kohlenhydrate oder 100 und 150 Kilokalorien zu. Alkoholfreies Bier enthält neben Kalium und Magnesium, welches ebenfalls im Wasser Bestandteil sein kann, auch Vitamine der B­Gruppe, die im Energiestoffwechsel benötigt werden. Das Getränk kann nach einem Tennismatch oder Fussballtraining ein spritziger Durst­löscher sein. Wer allerdings Sport treibt, um Gewicht zu verlieren, ist mit Leitungs­ oder Mineralwasser am besten beraten.

Ist es ratsam, Leitungswasser zu filtern?Leitungswasser muss in der Schweiz nicht gefiltert werden, es ist das empfehlens­werteste Getränk zur Deckung unseres Flüssigkeitsbedarfes. Schweizer Leitungs­wasser stammt zu 40 Prozent aus Quellen, zu weiteren 40 Prozent aus Grundwasser und zu 20 Prozent aus Oberflächenwasser (v.a. Seewasser). Es ist von hoher Quali­tät und bakteriologisch völlig unbedenk­lich. Sein Anteil an Mineralstoffen ist regional unterschiedlich. Informationen zur Herkunft und Zusammensetzung von Leitungswasser können unter www.was­serqualitaet.ch abgerufen werden.

Ich habe gehört, dass Chilischoten einen positiven Effekt auf die sportliche Leistung und allgemein fürs körperliche Wohlbefinden haben sollen. Ist das tatsächlich so? Eine Leistungssteigerung im Sport wird nur durch die richtige Kombination aus Ernäh­rung und Training erfolgen. Einzelne Lebensmittel werden kaum ein besseres Trainingsresultat liefern. Allerdings lohnt es sich, bei der Chilischote etwas genauer hinzusehen. Scharfe Gewürze wie Chili,

ERNÄHRUNGUnsere Expertin rät

Beatrice Schöni➜ Ernährungsberaterin SVDE. Ehemals Mitglied in der Fachgruppe Ernährung und Sport des Ver-bandes (SVDE). Teamleiterin des Kompetenzzen-trums für Ernährung an der Merian Iselin Klinik. Ihr Herz schlägt höher beim Joggen, Velo fahren, Rudern und besonders Spass macht das Bogen-schiessen. Bewegung ist ihr besonders wichtig, weil Ernährung und Bewegung zum erfolgreichen Gesundheitsmanagement gehören.

Senf, Meerrettich & Co. enthalten Cap­saicin, welches die Thermogenese unseres Körpers also die Fettverbrennung, positiv beeinflussen kann. Schweissausbrüche und ein roter Kopf nach dem Verzehr von schar­fen Mahlzeiten zeigen die erhöhte Wärme­produktion unseres Körpers unmissver­ständlich an. Vor dem Training sollte allerdings nichts Scharfes gegessen werden, da sich die starke Durchblutung der Magen­schleimhäute beim Training negativ äus­sern könnte (Durchblutung der Muskulatur kann beeinflusst werden). Besser ist eine scharfe Mahlzeit direkt nach dem Training: Sie verstärkt die Thermo genese danach und erhöht die Stoffwechseltätigkeit. Stimmt es, dass Krautstiele über viele Ballaststoffe und wenig Kalorien verfügt?Krautstiel oder auch Mangold hat in der Schweiz von März bis November Saison und enthält Nahrungsfasern (Ballaststoffe) (1 g pro 100 g), die unserer Verdauung zuträglich sind und bringt tatsächlich nur wenig Kalorien auf den Teller (23 kcal pro 100 g). Mangold enthält ausserdem auch wertvolles Karotin und Vitamin C. Es gehört zu den ältesten Gemüsesorten und kann wie frischer Spinat zubereitet werden. Blanchiert kann er auch gut tiefgekühlt aufbewahrt werden. ●

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Mein Urlaub … daheim beim Stanglwirt

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INTERNATIONAL

8111-12/201780 11-12/2017

PLAY & WIN

Beschreibung: Es war ein langer und steiniger Weg, bis Novak Djokovic sein grosses Ziel, die Vollendung des Karriere-Grand-Slams, bei den French Open 2016 endlich erreicht hat. Die französische Tennisjournalistin Carole Bouchard (u.a. L’Equipe) bekam bei Djokovics Titeljagd intensiven Einblick in das Seelenleben des «Djokers» und führte exklusive Gesprä-che mit seinen Trainern Boris Becker und Marian Vajda. «The Quest» ist nicht nur für Djokovic-Fans ein «Must-Read».ISBN: 979-1097178031Sprache: Englisch

Beschreibung: Am 7. März 2016 liess Maria Sharapova die Bombe platzen – die Verkündung ihrer positiven Dopingprobe. Die Folge: 16 Monate Sperre. In ihrer Bio-grafie nimmt die Russin zu ihrem dunkelsten Kapitel in ihrer Profi-karriere ausführlich Stellung. Sie skizziert ihren Weg aus Sibirien zu einem der grössten Sportstars und Werbeikonen unserer Zeit. Auch die Rivalität zu Serena Wil-liams thematisiert Sharapova in «Unstoppable – My life so far». ISBN: 978-1846149788Sprache: Englisch

Beschreibung: Judy Murray, die bekannteste Tennis-mutter der Welt, hat mit ihrem Training den Grundstein gelegt, dass ihre Söhne Andy und Jamie die Nummer eins der Welt wurden (Einzel und Doppel). In ihrer Biografie gibt die Schottin unter anderem Tipps, wor-auf Eltern bei der Tennisausbildung ihrer Kinder achten sollten. «Knowing the score» ist die Lebensgeschichte der Frau, die das britische Tennis revolutioniert hat.ISBN: 978-1784741808Sprache: Englisch

Beschreibung: Bücher über Roger Fede-rer gibt es zahlreiche, nicht fehlen in der Sammlung darf das Standardwerk von René Stauffer. Mehr als ein Blick lohnt sich auch ins Buch «The days of Roger Federer», in dem Randy Walker zu jedem Tag im Jahr passende Ereignisse zum «Maestro» schil-dert – vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Kleiner Haken: Das im Jahr 2014 erschie-nene Buch hat noch keine aktualisierte Auflage. ISBN: 978-1937559373Sprache: Englisch

Beschreibung: Wer Tennis von ganzem Herzen liebt, kommt bei diesem Buch voll auf seine Kosten. Florian Goosmann zeigt mit viel Fachwissen und Humor mehr als deutlich auf, warum Tennis der grossartigste Sport der Welt ist. «111 Gründe, Tennis zu lieben» ist ein Buch von einem Tennisfan für Tennisfans. Das Leben ist ein Tennisspiel! Das Beste dabei: In der erweiterten Neuausgabe gibt es sogar noch ein paar Bonusgründe. ISBN: 978-3862654567Sprache: Deutsch

Beschreibung: Autor Stephen Medem weiss, wovon er schreibt. Der Schweizer war selbst Profi (Nummer 219 der Welt) und ist ausgebildeter Sportpsychologe. In seinem Ratgeber wendet sich Medem vor allem an Eltern, die ihr Kind auf dem Weg zur Profikarriere behut-sam begleiten wollen. ISBN: 978-3741204043Sprache: Deutsch

Beschreibung: Ein Tennisspiel wie in Trance – für einen Satz oder sogar einen ganzen Match. Wäre es nicht herrlich, diesen Zustand des berühmten Flow bewusst herbeiführen zu können? Tennistrainer Vladislav Ilijin beschäftigt sich mit diesem spannenden Thema. ISBN: 978-3745090635Sprache: Deutsch

Beschreibung: Wer ein Tennisbuch für Kinder sucht, wird hier fündig. Der kroati-sche Tennistrainer Bojan Molicnik, der seit 1989 mit Kindern in Deutschland arbeitet, führt den Leser in eine kleine Zauberwelt und vermittelt sein grosses Wissen durch anschaulich kindgerechte Übungen. ISBN: 978-3956834400Sprache: Deutsch

Beschreibung: Was ist emotionale Intelligenz und wel-che Rolle spielt sie im Sport? Dieser Frage gehen vier Autoren der Deutschen Sporthochschule in Köln detail-liert nach. Ihr Credo: Wenn man wirklich erfolgreich sein möchte, ist es umso entscheidender, die eigenen Gefühle und die der anderen richtig zu verstehen. ISBN: 978-3840375590Sprache: Deutsch

Beschreibung: Die «Tennis Bibel» verspricht, «die Art und Weise, wie Sie Tennis spielen und sehen, für immer zu verändern». Niklas Grimm fordert in seinem Buch zum Umdenken auf und stellt die allgemein gültigen Trainingsmethoden auf den Prüfstand. Mit moder-nen Statistiken und sportwissenschaftlichen Studien präsentiert er den Tennissport von einer anderen Seite. ISBN: 978-3734578014Sprache: Deutsch

Beschreibung: Paul Annacone, ehemals Nummer zwölf der Welt, ist einer der erfolgreichsten Trainer. Neben Pete Sampras, Tim Henman und Sloane Stephens gehörte auch Roger Federer zu seinen Schützlingen. Der US-Amerikaner erklärt, was die besten Spieler so gut machen und was man von ihrer exzellenten Spielweise lernen kann. ISBN: 978-1633843820Sprache: Englisch

THE QUESTAutor: Carole BouchardSeitenanzahl: 308

UNSTOPPABLE – MY LIFE SO FARAutor: Maria SharapovaSeitenanzahl: 304

KNOWING THE SCOREAutor: Judy MurraySeitenanzahl: 288

THE DAYS OF ROGER FEDERERAutor: Randy WalkerSeitenanzahl: 220

111 GRÜNDE, TENNIS ZU LIEBENAutor: Florian GoosmannSeitenanzahl: 328

ICH WILL NACH WIMBLEDON – DER TENNISELTERN-RATGEBERAutor: Stephan MedemSeitenanzahl: 172

FLOW-ERLEBEN IM TENNIS DURCH AUFMERKSAM-KEITSSTEUERUNGAutor: Vladislav IlijinSeitenanzahl: 100

DER TIERISCH-TENNIS-ZAUBERERAutor: Bojan Molicnik Seitenanzahl: 108

EMOTIONALE INTEL-LIGENZ IM SPORTAutor: Sylvain Laborde, Philip Furley, Lisa Mus-culus, Stefan Ackermann Seitenanzahl: 160

DIE TENNIS BIBEL: #UMDENKENAutor: Niklas GrimmSeitenanzahl: 308

COACHING FOR LIFEAutor: Paul AnnaconeSeitenanzahl: 194

LEKTÜRE ALS BREAKTennisbücher haben Konjunktur. Maria Sharapova hat ihre

Biografie vorgelegt, aber es gibt noch jede Menge anderen

Lesestoff. TEXT: CHRISTIAN ALBRECHT BARSCHEL. FOTOS: DATENBANK

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TIE-BREAK

Impressum

Das Tennis-Magazin der Schweiz47. Jahrgang, Saison 2017 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 5. Dezember 2017

Herausgeber: IMS Sport AG

smash-Magazin: IMS Sport AG, Gartenstadtstrasse 17, Postfach 603, 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 [email protected] [email protected]

Verlagsleiter: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 20 [email protected]

Anzeigenleiter: Fabian Furrer Telefon: 031 978 20 35 [email protected]

Publizistischer Leiter: Andy Maschek (am) Telefon: 031 978 20 55 [email protected]

Redaktionsleiter: Marco Keller (mk) [email protected]

Redaktion und Lektorat: Pierre Benoit (be) [email protected]

Weitere Autoren: Marie-Theres Brühwiler, Swiss Tennis und Team «Therapien und Training» der Schulthess Klinik und Merian Iselin Klinik (Medizin)

Fotos: Andy Habel, Reto Fiechter, Pius Koller, Marie-Theres Brühwiler, Pierre Julien, Fotolia, Swiss Tennis, freshfocus, zVg

Vorstufe: IMS Sport AG, Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz

Layout/Litho: Christine Boschung

Druck: Multicolor Print AG, 6341 Baar

© (Copyright) Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch aus- zugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrück-licher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

Auflage: total 10 630 8207 deutsch, 2423 französisch Grossauflage: Nr. 5 + Nr. 9 je 50 000 Exemplare

Abonnement: Abonnementspreis Inland CHF 89.– Abonnementspreis Ausland auf Anfrage

Abonnementsbestellungen/ Adressänderungen: smash Aboservice Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon: 031 740 97 65 [email protected]

Einzelverkauf: smash ist an 400 Verkaufsstellen der 7Days Media Services GmbH für CHF 8.90 erhältlich

Offizielles Organ der Swiss Professional Tennis Association (SPTA) Erscheint 10-mal jährlich (Januar/Februar, November/Dezember Doppelnummern)

2018 als Rekordhalter bezüglich Grand-Slam-Einsätzen in Serie ablösen.

Der vom Spielstil untypischste Spanier wird parallel in die Lehre gehen, bei Gerard Tsobani-an, der rechten Hand von Ion Tiriac, und Turnierdirektor Manolo Santana. Der legendäre Spanier feiert während dem Turnier seinen 80. Geburtstag und wird offiziell in der «Caja Magica» zum lebenslangen Ehrenpräsidenten des Turniers ernannt. 2019 heisst der Turnier-direktor dann Feliciano Lopez.

Falls er sich austauschen will, kann er das mit ehemaligen Profikollegen tun, zum Beispiel mit Tommy Haas, dem Turnierdirektor von Indian Wells. Die Liste der Spielerinnen und Spieler, welche in ihrer zweiten Karriere ihre Erfahrun-gen in der Turnierorganisation einbringen, ist lang, viele davon sind auch als Botschafter oder Berater tätig, zum Beispiel Barbara Schett in Linz, Martina Hingis in Lugano oder Iva Majoli in St. Petersburg. Zugute kommt dies alles vor allem den aktuellen SpielerInnen, denn niemand kennt ihre Bedürfnisse besser als ihre langjähri-gen Kolleginnen und Kollegen. (mke) ●

Quereinsteiger sind en vogue in dieser Welt, das wissen wir nicht erst seit Donald Trump. Mit einem neuen Blick auf eine Problematik zu schauen und dabei auf anderem Gebiet erworbene Qualitäten einsetzen zu können, wird immer wertvoller. Und wenn man diese Qualitäten sogar im gleichen Bereich erworben hat, einfach auf einer anderen Ebene, und noch dazu kein übersteigertes Ego mit sich herumträgt, dann macht es vermutlich deutlich mehr Sinn als im Fall des US-Präsidenten.

So zum Beispiel im Fall von Feliciano Lopez, dem neuen Assistenzturnierdirektor des Madrid Open. Seit er 2002 mit einer Wild Card Andre Agassi an den Rand einer Niederlage brachte, war der Linkshänder aus Toledo ein Fixpunkt des Turniers, zuerst in der Halle, danach auf Sand. Einige epische Partien waren für den Gstaad-Sieger 2016 dabei, unter anderem die Niederlage 2011 gegen Roger Federer nach drei Tiebreaks. Praktisch gleich alt wie Federer, spielt der 36-Jährige ebenfalls noch immer, ist derzeit auf Platz 36 klassiert und kann den Basler

Wenn quer einsteigen Sinn macht

2018 wird mit uns gespielt!Alle offiziellen Turniere, inklusive Rado Interclub und Cornèrcard Club Champion Trophy, müssen ausschliesslich mit Swiss Tennis-Partnerbällen gespielt werden.

smash-Hotline: [email protected]

Tel. 031 740 97 65

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Neu: Sky ist in der Schweiz!Alle ATP 500/1000 Turniere sowie Wimbledon

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