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3. Quartal 2019KONJUNKTURBERICHT
2
IMPRESSUM Herausgeber: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.,
Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart
Tel.: 0711/263709-0, Fax: 0711/263709-100
E-Mail: [email protected]
Internet: https://www.handwerk-bw.de/
Vereinsregister Amtsgericht Stuttgart VR 1338
Verantwortlich: Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführer
Redaktion: Stefan Schütze, Wirtschaftspolitik und Statistik
In Zusammenarbeit mit
Stuttgart, Oktober 2019
3
1. EINLEITUNG Die deutsche Volkswirtschaft wächst nicht mehr. Im zweiten Vierteljahr 2019 schrumpfte die
Wirtschaftsleistung leicht (minus 0,1 Prozent), nachdem das Wachstum bereits im Quartal
zuvor zum Stillstand gekommen war.
BWHT-Konjunkturindikator für das Handwerk in Baden-Württemberg
Vor allem der Außenhandel belastet. Verantwort-
lich für die Rezessionstendenzen in der deut-
schen Wirtschaft ist die derzeit schwache Indust-
riekonjunktur. Lange Zeit stabil war die Binnen-
konjunktur. Allerdings droht dieser Vorteil nun
auszulaufen. So ist die Arbeitslosenquote im Au-
gust leicht gestiegen. Und die Risiken für eine
weitere Abschwächung sind nicht geringer gewor-
den. Beispielsweise sind die Folgen des kom-
menden Brexit für die deutsche Wirtschaft noch
unklar. Insgesamt haben sich die konjunkturellen
Rahmenbedingungen auch für das baden-
württembergische Handwerk verschlechtert. Trotz
einer Abschwächung dürfte die stabilisierende
Wirkung dieses Wirtschaftsbereichs für die hiesi-
ge Konjunktur aber erhalten bleiben. Weiterhin
hoch sind Kapazitätsauslastung und Auftragsbe-
stand. Und die Geschäftserwartungen im Hand-
werk haben bisher kaum nachgegeben.
*) Quelle: L-Bank-ifo-Konjunkturtest Baden-Württemberg
Hinweis: Aufgrund der Neugestaltung der Antwortmöglichkeiten
bei der Frage zu den Geschäftserwartungen sind diese Werte ab
dem 1. Quartal 2018 nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der
Vorquartale vergleichbar.
4
2. DIE KONJUNKTURLAGE DES HAND-WERKS
2.1. GESCHÄFTSLAGE
Die globale Konjunkturschwäche ging im dritten Quartal 2019 an den regionalen Handwerks-
betrieben nicht spurlos vorbei.
Saldo aus positiven und negativen Äußerungen
Quartal Lage Erwartungen BWHT-Konjunkturindikator
03/2018 +72,9 +22,7 +46,5
04/2018 +73,2 +2,0 +35,0
01/2019 +58,2 +44,2 +51,1
02/2019 +71,8 +11,7 +39,9
03/2019 +66,3 +20,2 +42,2
Lage und Erwartungen Handwerk in Baden-Württemberg
Hinweis: Aufgrund der
Neugestaltung der Ant-
wortmöglichkeiten bei
der Frage zu den Ge-
schäftserwartungen sind
diese Werte und der
Konjunkturindikator ab
dem 1. Quartal 2018 nur
eingeschränkt mit den
Ergebnissen der Vorquar-
tale vergleichbar.
In den letzten drei Monaten gaben drei von vier Befrag-
ten ihrer Geschäftslage die Note gut (72,6 Prozent) und
6,3 Prozent die Note mangelhaft. Vor einem Jahr berich-
teten dagegen 76,8 Prozent der Handwerker im Südwes-
ten über einen guten Geschäftsverlauf, während 3,9
Prozent über eine schlechte Entwicklung klagten.
Der aus positiven und negativen Äußerungen der befrag-
ten Betriebe ermittelte Geschäftslageindex erreichte mit
einem Ergebnis von plus 66,3 Punkten somit 6,6 Zähler
weniger als im Vergleichsquartal 2018 (plus 72,9 Punk-
te).
5
Mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage rechnen
derzeit 29,0 Prozent der Befragten (Vorjahr: 28,7 Pro-
zent). Wie im Vergleichsquartal des Vorjahres stellt sich
das Gros der Betriebe (62,2 Prozent) auf ein „Weiter so“
auf dem aktuellen guten Niveau ein (Vorjahr: 65,2 Pro-
zent). Eine Verschlechterung ihrer Geschäftsentwicklung
befürchten dagegen 8,8 Prozent der befragten Hand-
werker (Vorjahr: 6,0 Prozent).
Der Erwartungsindex aus positiven und negativen Beur-
teilungen erzielte einen Wert von plus 20,2 Punkten und
liegt damit nur 2,5 Zähler unter dem Vorjahresergebnis
(Vorjahr: plus 22,7 Punkte). Der BWHT-Konjunkturindi-
kator, der aus dem Lage- und Erwartungsindex errech-
net wird, beendet das dritte Quartal dieses Jahres mit
4,3 Zählern weniger als im Vergleichsquartal 2018 (plus
42,2 Punkte; Vorjahr: plus 46,5 Punkte).
Geschäftslage nach Handwerksgruppen
2.2. GESCHÄFTSERWARTUNGEN
Trotz der konjunkturellen Eintrübungen in den letzten Wochen blickt das regionale Handwerk
weiterhin zuversichtlich auf die künftige Geschäftsentwicklung.
6
Wie nicht anders zu erwarten, schauen die witterungs-
abhängigen Branchen mit weniger Optimismus auf die
Wintermonate. So ist es denn auch die Gesundheits-
branche, die mit plus 49,2 Punkten und 1,5 Zählern
mehr den besten Erwartungsindex erzielte (Vorjahr: plus
47,7 Punkte). Mit einigem Abstand folgen mit plus 37,7
Punkten die Dienstleistungsbranche und mit plus 37,2
Punkten das Nahrungsmittelhandwerk. Dabei konnte die
Dienstleistungsbranche ihren Index um 3,9 Zähler ver-
bessern (Vorjahr: plus 33,8 Punkte), während sich der
Erwartungsindex des Nahrungsmittelhandwerks um
12,8 Zähler – so viel wie in keiner anderen Branche –
verringerte (Vorjahr: plus 50,0 Punkte).
In den übrigen Branchen trübte sich die Stimmung da-
gegen weniger ein: um 6,7 Zähler beim Gewerblichen
Bedarf (plus 8,5 Punkte; Vorjahr: plus 15,2 Punkte), um
4,3 Zähler beim Ausbauhandwerk (plus 13,3 Punkte;
Vorjahr: plus 17,6 Punkte) und um lediglich 1,5 Zähler
beim Kfz-Gewerbe (plus 30,5 Punkte; Vorjahr: plus 32,0
Punkte.
2.3. GESCHÄFTSKLIMA NACH BRANCHENGRUPPEN
Die Geschäftslage entwickelte sich im Einzelnen recht unterschiedlich, die meisten Branchen
waren jedoch zufrieden mit ihrem Geschäftsverlauf.
Geschäftslage, -erwartungen und BWHT-Handwerksgruppen-Konjunkturindikator
Handwerksgruppe Lage Erwartungen Konjunkturindikator
Bauhauptgewerbe +92,0 (+85,9) +2,6 (+0,7) +43,2 (+39,5)
Ausbau +79,4 (+82,6) +13,3 (+17,6) +44,1 (+48,0)
Gewerblicher Bedarf +44,6 (+77,5) +8,5 (+15,2) +25,9 (+44,4)
Kfz-Gewerbe +47,6 (+62,6) +30,5 (+32,0) +38,9 (+46,8)
Nahrungsmittel +57,4 (+48,0) +37,2 (+50,0) +47,1 (+49,0)
Gesundheit +45,8 (+40,8) +49,2 (+47,7) +47,5 (+44,2)
Dienstleistung +60,5 (+60,4) +37,7 (+33,8) +48,8 (+46,7)
Gesamthandwerk +66,3 (+72,9) +20,2 (+22,7) +42,2 (+46,5)
Am besten verlief das dritte Quartal dieses Jahres für
das Bauhauptgewerbe mit einem Geschäftslageindex
von plus 92,0 Punkten (Vorjahr: plus 85,9 Punkte) dank
einer Zunahme um 6,1 Zähler. Trotz eines Rückgangs
um 3,2 Zähler belegt das Ausbauhandwerk mit plus
79,4 Punkten den zweiten Platz (Vorjahr: plus 82,6
Punkte). Mit einigem Abstand folgt mit plus 60,5 Punk-
ten (Vorjahr: plus 60,4 Punkte) die Dienstleistungsbran-
che. Den größten Zuwachs verzeichnete die Nahrungs-
mittelbranche mit einem Plus von 9,4 Zählern (plus 57,4
Punkte; Vorjahr: plus 48,0 Punkte). Der Index der Ge-
sundheitsbranche verbesserte sich in den letzten Wo-
chen um 5,0 Zähler (plus 45,8 Punkte; Vorjahr: plus
40,8 Punkte).
Konnte der Gewerbliche Bedarf vor einem Jahr mit plus
77,5 Punkten noch das drittbeste Ergebnis erzielen, so
gab dessen Geschäftslageindex im dritten Quartal 2019
um 32,9 Zähler nach und erzielte mit plus 44,6 Zählern
den niedrigsten Wert aller Handwerksgruppen. Spürbare
Stimmungseinbußen erlebte auch das Kfz-Gewerbe mit
einem Minus von 15,0 Zählern (plus 47,6 Punkte; Vor-
jahr: plus 62,6 Punkte).
Saldo aus positiven und negativen Äußerungen; in (): Vorjahresquartal
7
2.4. GESCHÄFTSKLIMA NACH BETRIEBSGRÖSSENKLASSEN
Durch die Bank beurteilten alle Betriebsgrößenklassen ihre Geschäftslage der letzten drei
Monate weniger positiv als im Vergleichsquartal 2018.
Geschäftslage, -erwartungen und BWHT-Konjunkturindikator nach Betriebsgrößenklasse
Anzahl der Beschäftigten Lage Erwartungen Konjunkturindikator
1 bis 4 +61,2 (+66,8) +22,3 (+20,8) +41,0 (+42,7)
5 bis 9 +72,7 (+75,6) +20,7 (+26,7) +45,3 (+50,0)
10 bis 19 +65,1 (+82,2) +12,5 (+19,5) +37,4 (+48,9)
20 bis 49 +75,6 (+80,7) +16,4 (+25,9) +44,2 (+51,8)
50 und mehr +66,6 (+80,7) +29,4 (+24,1) +47,3 (+50,8)
Gesamthandwerk +66,3 (+72,9) +20,2 (+22,7) +42,2 (+46,5)
Am besten war die Stimmung bei den Handwerksunter-
nehmen mit 20 bis 49 Mitarbeitern (plus 75,6 Punkte;
Vorjahr: plus 80,7 Punkte) und 5 bis 9 Mitarbeitern (plus
72,7 Punkte; Vorjahr: plus 75,6 Punkte). Hier gab der
Geschäftslageindex nur um 5,1 bzw. 2,9 Zähler nach.
Deutlicher waren dagegen die Einbußen bei den Betrie-
ben mit 10 bis 19 Angestellten mit einem Minus von
17,1 Zählern (plus 65,1 Punkte; Vorjahr: plus 82,2
Punkte) und bei den Unternehmen mit mehr als 50 Be-
schäftigten mit einem Minus von 14,1 Zählern (plus
66,6 Punkte; Vorjahr: plus 80,7 Punkte).
Vor dem Hintergrund, dass es die Kleinstbetreibe am
schwersten am Markt haben, war deren Geschäftsent-
wicklung im dritten Quartal 2019 recht stabil: Hier gab
der Geschäftslageindex nur um 5,6 Zähler nach (plus
61,2 Punkte; Vorjahr: plus 66,8 Punkte).
Saldo aus positiven und negativen Äußerungen; in (): Vorjahresquartal
Derzeit blicken zwei Betriebsgrößenklassen mit mehr
Zuversicht als vor einem Jahr in die Zukunft und erziel-
ten damit auch die besten Ergebnisse. Dank 5,3 zusätz-
licher Zähler erreichte der Erwartungsindex der Hand-
werksunternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern im
dritten Quartal dieses Jahres einen Wert von plus 29,4
Punkten (Vorjahr: plus 24,1 Punkte). Bei den Betrieben
mit 1 bis 4 Beschäftigten legte der Index um 1,5 Zähler
zu (plus 22,3 Punkte; Vorjahr: plus 20,8 Punkte).
Ganz anders die Situation bei der Betriebsgrößenklasse
mit 20 bis 49 Mitarbeitern: Hier gab der Index um 9,5
Zähler nach (plus 16,4 Punkte; Vorjahr: plus 25,9 Punk-
te). Bei den Betrieben mit 10 bis 19 Beschäftigten
musste das Vorjahresergebnis um 7,0 Zähler nach un-
ten korrigiert werden, sodass hier wie im Vorjahr die
wenigsten Konjunkturoptimisten zu finden sind (plus
12,5 Punkte; Vorjahr: plus 19,5 Punkte). Um 6,0 Zähler
verringerte sich der Wert bei den Firmen mit 5 bis 9
Mitarbeitern (plus 20,7 Punkte; Vorjahr: plus 26,7 Punk-
te).
8
2.5. AUFTRAGSLAGE
Die Auftragseingänge der Handwerksbetriebe im Südwesten sind im dritten Quartal 2019
spürbar zurückgegangen.
Auftragseingang und Auftragsbestand nach Handwerksgruppen
Handwerksgruppe gestiegen stabil gesunken Durchschn. Auftragsbestand
(in Wochen)
Bauhauptgewerbe 28,2 (28,7) 57,7 (62,4) 14,1 (8,9) 14,7 (13,2)
Ausbau 23,1 (33,5) 61,1 (56,4) 15,8 (10,1) 11,9 (11,8)
Gewerblicher Bedarf 19,3 (35,3) 45,9 (52,4) 34,8 (12,4) 9,1 (11,3)
Kfz-Gewerbe 18,0 (22,2) 56,0 (56,2) 26,0 (21,6) 3,2 (3,2)
Nahrungsmittel 29,1 (26,8) 60,6 (60,2) 10,3 (13,0) 5,3 (5,9)
Gesundheit 23,4 (20,7) 51,5 (46,7) 25,1 (32,6) 3,1 (3,5)
Dienstleistung 22,4 (20,8) 63,1 (58,2) 14,5 (21,1) 5,0 (6,5)
Gesamthandwerk 22,6 (29,1) 58,0 (56,5) 19,3 (14,4) 9,1 (9,6)
Der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Aufträgen
betrug in den letzten drei Monaten plus 3,3 Prozent-
punkte – vor einem Jahr waren es plus 14,7 Prozent-
punkte. Fürs dritte Quartal 2019 meldeten 22,6 Prozent
der Betriebe vollere Auftragsbücher (Vorjahr: 29,1 Pro-
zent), während 19,3 Prozent über weniger Aufträge klag-
ten (Vorjahr: 14,4 Prozent). Besonders zufrieden waren
die Betriebe der Nahrungsmittelbranche mit ihrer Auf-
tragslage, hier gab es die meisten Auftragseingänge und
die wenigsten -rückgänge. So meldeten 29,1 Prozent der
Befragten ein Auftragsplus (Vorjahr: 26,8 Prozent) und
nur 10,3 Prozent ein Auftragsminus (Vorjahr: 13,0 Pro-
zent). Der Auftragssaldo betrug somit plus 18,8 Prozent-
punkte (Vorjahr: plus 13,8 Prozentpunkte). Auch fürs
Bauhauptgewerbe lief das dritte Quartal 2019 auf-
tragsmäßig rund. Hier freuten sich 28,2 Prozent der
Betriebe über mehr Aufträge (Vorjahr: 28,7 Prozent),
während 14,1 Prozent über ein geringeres Auftragsauf-
kommen klagten (Vorjahr: 8,9 Prozent) – der Auftrags-
saldo erreichte somit plus 14,1 Prozentpunkte (Vorjahr:
19,8 Prozentpunkte).
Weniger glücklich mit der Auftragsentwicklung war da-
gegen der Gewerbliche Bedarf, wo zwar jeder fünfte
Betrieb vollere Auftragsbücher hatte (19,3 Prozent; Vor-
jahr: 35,3 Prozent), doch im selben Zeitraum jeder dritte
(34,8 Prozent; Vorjahr: 12,4 Prozent) weniger Aufträge
erhielt. Der Saldo erzielte daher minus 15,5 Prozent-
punkte (Vorjahr: plus 22,9 Prozentpunkte). Auch bei den
Branchen Kfz-Gewerbe (minus 8,0 Prozentpunkte; Vor-
jahr: plus 0,6 Prozentpunkte) und Gesundheit (minus
1,7 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 11,9 Prozentpunkte)
verringerte sich im dritten Quartal dieses Jahres das
Auftragsaufkommen.
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
9
2.6. AUFTRAGSERWARTUNGEN
Der Konjunkturoptimismus der Handwerker hat infolge der Auftragsentwicklung im dritten
Quartal einen Dämpfer bekommen.
Auftragserwartungen für das kommende Quartal
Handwerk
Baden-Württemberg
steigen 30,8 (35,1)
stabil 54,1 (52,1)
sinken 15,0 (12,8)
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
Im dritten Quartal dieses Jahres betrug die mittlere Auf-
tragsreichweite der baden-württembergischen Hand-
werksbetriebe 9,1 Wochen (Vorjahr: 9,6 Wochen). Beim
Bauhauptgewerbe waren die Auftragsbücher 14,7 Wo-
chen im Voraus gefüllt (Vorjahr: 13,2 Wochen), beim
Ausbauhandwerk 11,9 Wochen (Vorjahr: 11,8 Wochen)
und beim Gewerblichen Bedarf 9,1 Wochen (Vorjahr:
11,3 Wochen). Beim Kfz-Gewerbe (3,2 Wochen; Vorjahr:
3,2 Wochen) und bei der Gesundheitsbranche (3,1 Wo-
chen; Vorjahr: 3,5 Wochen) reichte der Auftragsbestand
rund drei Wochen.
Mit einem höheren Auftragsaufkommen rechnen derzeit
30,8 Prozent der befragten Betriebe im Südwesten (Vor-
jahr: 35,1 Prozent). Dagegen befürchten 15,0 Prozent
der Handwerker weniger Auftragseingänge in den kom-
menden Wochen (Vorjahr: 12,8 Prozent). Der Saldo aus
steigenden und sinkenden Aufträgen beträgt aktuell
plus 15,8 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 22,3 Prozent-
punkte).
10
2.7. BETRIEBSAUSLASTUNG
Trotz der schwächeren Auftragsdynamik waren die regionalen Handwerksbetriebe im dritten
Quartal 2019 genauso gut ausgelastet wie vor einem Jahr.
Betriebsauslastung im Handwerk in Baden-Württemberg
bis 60 % 61–80 % 81–100 % über 100 %
Handwerk
Baden-Württemberg 9,3 (9,9) 25,9 (26,0) 46,7 (46,9) 18,1 (17,2)
Entwicklung der Betriebsauslastung im 3. Quartal
Vorjahr: 46,9 Prozent). Auch in anderen Bereichen gab
es kaum Veränderungen: Zu 61 bis 80 Prozent war jeder
vierte Betrieb ausgelastet (25,9 Prozent; Vorjahr: 26,0
Prozent), während jeder elfte Befragte große Kapazitäts-
freiräume hatte (9,3 Prozent; Vorjahr: 9,9 Prozent).
So stieg der Anteil der Betriebe, die über ihre Kapazi-
tätsgrenzen hinaus arbeiteten, von 17,2 Prozent im
Vorjahr auf 18,1 Prozent im dritten Quartal 2019. Stabil
blieb im Vergleichszeitraum der Anteil der Firmen mit
einer 81- bis 100-prozentigen Auslastung (46,7 Prozent;
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
11
2.8. UMSATZENTWICKLUNG
Trotz einer spürbaren Delle war die Umsatzkurve der Handwerksunternehmen im dritten Quar-
tal dieses Jahres weiterhin auf einem hohen Niveau.
Umsatzlage nach Handwerksgruppen
Handwerksgruppe gestiegen stabil gesunken
Bauhauptgewerbe 34,7 (39,0) 57,9 (54,9) 7,4 (6,1)
Ausbau 39,7 (40,6) 50,1 (48,0) 10,1 (11,4)
Gewerblicher Bedarf 23,1 (31,3) 47,6 (53,6) 29,3 (15,2)
Kfz-Gewerbe 26,1 (31,2) 47,0 (44,8) 26,9 (24,0)
Nahrungsmittel 33,3 (30,9) 41,2 (48,8) 25,5 (20,4)
Gesundheit 29,1 (21,4) 43,2 (44,2) 27,7 (34,4)
Dienstleistung 25,4 (25,9) 54,2 (55,9) 20,5 (18,2)
Gesamthandwerk 32,0 (34,1) 50,3 (50,7) 17,7 (15,2)
Prozentpunkte) und der des Bauhauptgewerbes plus
27,3 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 32,9 Prozentpunkte).
Wie beim Bauhauptgewerbe hatte auch bei der Nah-
rungsmittelbranche jeder dritte Betrieb (33,3 Prozent;
Vorjahr: 30,9 Prozent) Umsatzzuwächse, jedoch auch
jeder vierte (25,5 Prozent; Vorjahr: 20,4 Prozent) Um-
satzrückgänge. Der Umsatzsaldo erreichte hier plus 7,8
Prozentpunkte und damit das drittbeste Ergebnis (Vor-
jahr: plus 10,5 Prozentpunkte).
Für den Gewerblichen Bedarf und das Kfz-Gewerbe war
das dritte Quartal dieses Jahres in Sachen Umsatz ein
weniger gutes. Bei beiden Branchen lag der Saldo im
Minusbereich: beim Gewerblichen Bedarf mit minus 6,2
Prozentpunkten (Vorjahr: plus 16,1 Prozentpunkte) und
beim Kfz-Gewerbe mit minus 0,8 Prozentpunkten (Vor-
jahr: plus 7,2 Prozentpunkte).
Für die vergangenen drei Monate meldeten 32,0 Prozent
der Befragten ein Umsatzplus (Vorjahr: 34,1 Prozent)
und 17,7 Prozent (Vorjahr: 15,2 Prozent) ein Umsatzmi-
nus. Der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Um-
sätzen erreichte somit ein Ergebnis von plus 14,3 Pro-
zentpunkten (Vorjahr: plus 18,9 Prozentpunkte). Die
beste Umsatzentwicklung im dritten Quartal verzeichne-
te die Baubranche. Beim Ausbauhandwerk freuten sich
39,7 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 40,6 Prozent) und
beim Bauhauptgewerbe 34,7 Prozent über höhere Um-
sätze (Vorjahr: 39,0 Prozent). Auf der anderen Seite
klagten nur 7,4 Prozent der Unternehmen des Bau-
hauptgewerbes (Vorjahr: 6,1 Prozent) und 10,1 Prozent
(Vorjahr: 11,4 Prozent) des Ausbauhandwerks über Um-
satzeinbußen. Der Umsatzsaldo des Ausbauhandwerks
erzielte plus 29,6 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 29,2
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
12
Umsatzentwicklung im Handwerk in Baden-Württemberg
2.9. UMSATZERWARTUNGEN
Ihre Umsatzaussichten beurteilten die meisten Handwerksgruppen optimistischer als im Ver-
gleichsquartal 2018.
Derzeit gehen 41,1 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 42,7
Prozent) von steigenden Umsätzen aus, zeitgleich be-
fürchten 11,7 Prozent (Vorjahr: 10,6 Prozent) Umsatz-
einbußen. Der Saldo aus steigenden und sinkenden
Umsätzen beträgt plus 29,4 Prozentpunkte (Vorjahr:
plus 32,1 Prozentpunkte). Überdurchschnittlich hohe
Umsatzerwartungen haben die Branchen Nahrungsmit-
tel, Gesundheit, Dienstleistung und Kfz-Gewerbe. Bei der
Nahrungsmittelbranche rechnen 62,3 Prozent (Vorjahr:
59,8 Prozent), bei der Gesundheitsbranche 61,2 Prozent
(Vorjahr: 63,0 Prozent), bei der Dienstleistungsbranche
54,1 Prozent (Vorjahr: 48,3 Prozent) und beim Kfz-
Gewerbe 48,5 Prozent (Vorjahr: 45,2 Prozent) mit einem
Umsatzplus. Beim Gewerblichen Bedarf finden sich der-
zeit die meisten Betriebe, die Umsatzrückgänge befürch-
ten (17,2 Prozent; Vorjahr: 10,9 Prozent). Auch beim
Ausbauhandwerk (13,6 Prozent; Vorjahr: 9,6 Prozent)
und beim Bauhauptgewerbe (13,2 Prozent; Vorjahr:
13,8 Prozent) stellen sich überdurchschnittlich viele
Betriebe auf sinkende Umsätze ein.
Die besten Erwartungssalden haben aktuell die Bran-
chen Gesundheit (plus 56,3 Prozentpunkte; Vorjahr: plus
55,4 Prozentpunkte), Nahrungsmittel (plus 55,2 Pro-
zentpunkte; Vorjahr: plus 50,9 Prozentpunkte) und
Dienstleistung (plus 48,4 Prozentpunkte; Vorjahr: plus
38,5 Prozentpunkte).
Umsatzerwartungen nach Handwerksgruppen
Handwerksgruppe steigen stabil sinken
Bauhauptgewerbe 29,3 (28,9) 57,6 (57,4) 13,2 (13,8)
Ausbau 33,6 (41,2) 52,8 (49,3) 13,6 (9,6)
Gewerblicher Bedarf 35,6 (36,8) 47,2 (52,2) 17,2 (10,9)
Kfz-Gewerbe 48,5 (45,2) 40,9 (39,7) 10,6 (15,1)
Nahrungsmittel 62,3 (59,8) 30,6 (31,3) 7,1 (8,9)
Gesundheit 61,2 (63,0) 33,9 (29,4) 4,9 (7,6)
Dienstleistung 54,1 (48,3) 40,2 (41,9) 5,7 (9,8)
Gesamthandwerk 41,1 (42,7) 47,2 (46,7) 11,7 (10,6)
2.10. VERKAUFSPREISE
Die Preisgestaltung der baden-württembergischen Handwerker ist im dritten Quartal 2019
weiterhin stabil geblieben.
Verkaufspreise im Handwerk in Baden-Württemberg
gestiegen stabil gesunken
Handwerk
Baden-Württemberg 20,5 (22,8) 77,5 (75,3) 2,0 (2,0)
2.11. EINKAUFSPREISE
Die Preise stiegen im dritten Quartal 2019 moderater an als vor einem Jahr.
Einkaufspreise im Handwerk in Baden-Württemberg
gestiegen stabil gesunken
Handwerk
Baden-Württemberg 43,2 (50,2) 55,2 (48,5) 1,5 (1,3)
13
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
zent; Vorjahr: 75,3 Prozent). Genau wie im dritten Quar-
tal 2018, mussten aktuell 2,0 Prozent der befragten
Betriebe Preisnachlässe gewähren.
In den letzten drei Monaten konnten 20,5 Prozent der
Befragten höhere Preise beim Kunden durchsetzen
(Vorjahr: 22,8 Prozent). Die meisten Handwerksfirmen
hielten im Vergleichszeitraum ihr Preisniveau (77,5 Pro-
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
Prozent; Vorjahr: 48,5 Prozent) verzeichnete keinen
Preisanstieg (Vorjahr: 48,5 Prozent). Über Preissenkun-
gen berichteten lediglich 1,5 Prozent der Befragten (Vor-
jahr: 1,3 Prozent).
Mussten vor einem Jahr noch 50,2 Prozent der Befrag-
ten mehr Geld beim Einkaufen ausgeben, so klagten in
den letzten drei Monaten nur noch 43,2 Prozent der
Betriebe über höhere Preise. Mehr als die Hälfte (55,2
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
14
2.12. BESCHÄFTIGUNGSLAGE
Das Handwerk im Südwesten hat im dritten Quartal 2019 wieder einen positven
Beschäftigungsbeitrag geleistet.
Beschäftigungsentwicklung nach Handwerksgruppen
Handwerksgruppe
Aktuelle
Beschäftigungsentwicklung
Erwartungen für das
kommende Quartal
mehr weniger mehr weniger
Bauhauptgewerbe 12,0 (16,2) 8,6 (10,7) 5,6 (11,4) 6,7 (6,0)
Ausbau 11,3 (17,8) 12,4 (8,0) 9,2 (10,3) 5,0 (2,9)
Gewerblicher Bedarf 11,3 (15,0) 9,8 (6,0) 13,8 (13,5) 10,0 (4,4)
Kfz-Gewerbe 17,6 (21,0) 9,7 (7,1) 13,9 (14,2) 6,7 (3,7)
Nahrungsmittel 15,6 (16,0) 10,3 (10,2) 15,1 (16,4) 5,8 (9,8)
Gesundheit 13,3 (14,0) 7,5 (12,7) 12,5 (10,5) 5,6 (4,7)
Dienstleistung 10,0 (6,6) 6,3 (11,0) 6,4 (7,3) 2,3 (3,0)
Gesamthandwerk 11,9 (15,0) 9,9 (8,7) 9,8 (10,9) 5,6 (3,9)
chen Bedarf betrug der Anteil der Betriebe, deren Per-
sonalstock sich verkleinerte, 9,8 Prozent (Vorjahr: 6,0
Prozent) und beim Kfz-Gewerbe 9,7 Prozent (Vorjahr: 7,1
Prozent).
Den besten Personalsaldo mit plus 7,9 Prozentpunkten
(Vorjahr: plus 13,9 Prozentpunkte) erzielte die Kfz-
Branche. Bei der Gesundheitsbranche erreichte der
Beschäftigungssaldo einen Wert von plus 5,8 Prozent-
punkten (Vorjahr: plus 1,3 Prozentpunkte) und beim
Nahrungsmittelhandwerk plus 5,3 Prozentpunkte (Vor-
jahr: plus 5,8 Prozentpunkte). Lediglich das Ausbau-
handwerk erzielte mit minus 1,1 Prozentpunkten einen
negativen Saldo (Vorjahr: plus 9,8 Prozentpunkte).
In den letzten Wochen schufen 11,9 Prozent der Betrie-
be neue Arbeitsplätze (Vorjahr: 15,0 Prozent), zeitgleich
verringerte sich bei 9,9 Prozent die Zahl der Beschäftig-
ten (Vorjahr: 8,7 Prozent). Der Saldo aus mehr und we-
niger Personal erreichte damit plus 2,0 Prozentpunkte
(Vorjahr: plus 6,3 Prozentpunkte). Die meisten Neuein-
stellungen gab es beim Kfz-Gewerbe (17,6 Prozent;
Vorjahr: 21,0 Prozent), bei der Nahrungsmittel- (15,6
Prozent; Vorjahr: 16,0 Prozent) und der Gesundheits-
branche (13,3 Prozent; Vorjahr: 14,0 Prozent).
Überdurchschnittlich viele Personalrückgänge verzeich-
neten in den letzten Monaten die Branchen Ausbau
(12,4 Prozent; Vorjahr: 8,0 Prozent) und Nahrungsmittel
(10,3 Prozent; Vorjahr: 10,2 Prozent). Beim Gewerbli-
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
15
2.13. BESCHÄFTIGUNGSERWARTUNGEN
Die Beschäftigung im regionalen Handwerk soll in den kommenden Wochen weiter zunehmen,
allerdings in geringerem Umfang als vor einem Jahr.
2.14. INVESTITIONEN
Das Investitionsverhalten der Betriebe war im dritten Quartal keinen großen Schwankungen
ausgesetzt.
Investitionen im Handwerk in Baden-Württemberg
Investitionen sind … Investitionen werden …
gestiegen gleich
geblieben gesunken steigen gleich bleiben sinken
Handwerk
Baden-Württemberg 16,4 (19,8) 70,4 (66,3) 13,2 (13,9) 18,0 (18,9) 67,1 (66,2) 14,9 (14,9)
Rund jeder zehnte Befragte möchte derzeit neue Mitar-
beiter einstellen (9,8 Prozent; Vorjahr: 10,9 Prozent).
Mit Personalrückgängen rechnen dagegen 5,6 Prozent
der Betriebe (Vorjahr: 3,9 Prozent). Der Saldo aus mehr
und weniger Personal beträgt somit plus 4,2 Prozent-
punkte (Vorjahr: plus 7,0 Prozentpunkte). Überdurch-
schnittlich ist die Einstellungsbereitschaft in den Bran-
chen Nahrungsmittel (15,1 Prozent; Vorjahr: 16,4 Pro-
zent), Kfz-Gewerbe (13,9 Prozent; Vorjahr: 14,2 Prozent),
Gewerblicher Bedarf (13,8 Prozent; Vorjahr: 13,5 Pro-
zent) und Gesundheit (12,5 Prozent; Vorjahr: 10,5 Pro-
zent). Dass sich die Zahl ihrer Mitarbeiter verkleinern
wird, davon gehen besonders die Betriebe des Gewerbli-
chen Bedarfs aus (10,0 Prozent; Vorjahr: 4,4 Prozent).
Den besten Erwartungssaldo hat derzeit die Nahrungs-
mittelbranche mit plus 9,3 Prozentpunkten (Vorjahr: plus
6,6 Prozentpunkte). Auf Platz zwei folgt das Kfz-Gewerbe
mit plus 7,2 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 10,5 Pro-
zentpunkte) und auf Platz drei die Gesundheitsbranche
mit plus 6,9 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 5,8 Prozent-
punkte). Lediglich beim Bauhauptgewerbe dürfte es
keinen Beschäftigungszuwachs geben: Hier erzielte der
Saldo einen Wert von minus 1,1 Prozentpunkten (Vor-
jahr: plus 5,4 Prozentpunkte).
Abgenommen hat im Vergleichszeitraum die Zahl der
Handwerker, die ihr Investitionsbudget erhöht haben,
von 19,8 Prozent im Vergleichsquartal 2018 auf 16,4
Prozent im dritten Quartal dieses Jahres. Dafür erhöhte
sich der Anteil derer, die gleichbleibende Investitionen
tätigten, von 66,3 auf 70,4 Prozent. Ihre Investitions-
summe verringert haben dagegen 13,2 Prozent der
Betriebe (Vorjahr: 13,9 Prozent).
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
16
2.15. BAUHANDWERK
Modernisierung/Sanierung sowie Wohnungsneubau haben im Vergleichszeitraum als
Umsatzschwerpunkte an Bedeutung verloren.
Umsatzschwerpunkt der Baubranche
Wohnungsneubau Modernisierung/
Sanierung
Gewerblicher
Bau Öffentlicher Bau Andere
19,1 (16,0) 54,3 (67,7) 11,6 (11,1) 9,0 (9,0) 6,1 (6,3)
3. ZUSAMMENFASSUNG
Das Konjunkturklima ist rauer geworden, der wirtschaftliche Aufschwung setzt sich
voraussichtlich nicht im bisherigen Umfang fort.
rend 67,1 Prozent der Investitionswilligen ihr gewohntes
Budget beibehalten wollen (Vorjahr: 66,2 Prozent). Über
eine Verkleinerung ihrer Investitionssumme denken
derzeit 14,9 Prozent der Betriebe nach – vor einem Jahr
waren es ebenfalls 14,9 Prozent.
Die Investitionsfreude der baden-württembergischen
Handwerker ist nach wie vor groß, an den Investitions-
plänen hat sich im Jahresvergleich kaum etwas geän-
dert. Ihre Investitionssumme erhöhen möchten künftig
18,0 Prozent der Befragten (Vorjahr: 18,9 Prozent), wäh-
Prozent; Vorjahr: 16,0 Prozent). Im Gewerblichen Bau
finden 11,6 Prozent der Baubetriebe (Vorjahr: 11,1 Pro-
zent) einen Umsatzschwerpunkt und im Öffentlichen
Bau 9,0 Prozent der Befragten (Vorjahr: 9,0 Prozent).
Dennoch bleibt das Segment Modernisierung/Sanierung
der bedeutendste Umsatzschwerpunkt der Baubranche
(54,3 Prozent; Vorjahr: 67,7 Prozent). Auf dem zweiten
Platz folgt wie gewohnt der Wohnungsneubau (19,1
Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal
dem Wissen, auch in konjunkturell schwachen Zeiten
gut aufgestellt zu sein, schauen die baden-
württembergischen Betriebe der Zukunft gelassen ent-
gegen. Die Geschäftserwartungen des Handwerks sind
weiterhin hoch und liegen nur geringfügig unter dem
Vorjahreswert.
Die Folgen dieser Entwicklung bekamen auch die Hand-
werksunternehmen im Südwesten zu spüren. So gab der
BWHT-Konjunkturindikator im dritten Quartal dieses
Jahres um 4,3 Zähler im Vergleich zum Vorjahresquartal
nach und erzielte ein Ergebnis von plus 42,2 Punkten.
Dies hatte jedoch keine gravierenden Auswirkungen auf
den Konjunkturoptimismus der Handwerker im Land. Mit
17
4. GESCHÄFTSKLIMA IN DEN REGIONEN
Mannheim
RNO
48,13
Heilbronn-Franken
43,82 Karlsruhe
44,9
Stuttgart
39,47
Reutlingen
35,05
Freiburg
42,84
Konstanz
46,86
Ulm
40,41
18
DAS HANDWERK IN BADEN-WÜRTTEMBERG:
133.588 Betriebe
48.237 Auszubildende
793.000 tätige Personen
ca. 101 Mrd. Euro Um-
satz
Zur Befragung:
Im Rahmen eines Betriebspanels werden vierteljährlich rd. 1.500 Hand-
werksbetriebe aus den acht baden-württembergischen Handwerkskammern
Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Reutlingen, Region
Stuttgart und Ulm per Telefoninterview befragt.
Einteilung der Handwerksgruppen
Methodische Erläuterungen: Die Berechnung des Konjunkturindikators erfolgt nach der ifo-Methode:
GKD= √(GLS + 200)* (GES + 200) - 200, wobei GKS: Geschäftsklima-Saldo; GLS: Geschäftslage-Saldo; GES:
Saldo der Geschäftserwartungen. Eine Beispielberechnung: Im 1. Quartal 2017 beurteilten 65,6 Prozent der
befragten Handwerksbetriebe aus Baden-Württemberg ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut, 7,1 Prozent
bezeichneten ihre Lage als schlecht. Damit lag der Saldo der Geschäftslage (GLS) – gute abzüglich schlechter
Bewertungen – bei +58,5 Punkten. Bei den Geschäftserwartungen sprachen 78,0 Prozent der Betriebe von
guten Aussichten und 3,1 Prozent von schlechten. Der Saldo hier: +74,9 Punkte. Die grafische Darstellung des
Indikators als gleitender Durchschnitt über vier Quartale entschärft saisonale Einflüsse.
Bauhauptgewerbe
Maurer und Betonbauer (A)
Zimmerer (A)
Dachdecker (A)
Straßenbauer (A)
Gerüstbauer (A)
Ausbaugewerbe
Maler und Lackierer (A)
Klempner (A) Installateur und Heizungsbauer (A)
Elektrotechniker (A)
Tischler (A)
Raumausstatter (B1)
Glaser (A)
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (B1)
Stuckateure (A) Feinwerkmechaniker (A) Elektromaschinenbauer (A)
Handwerke für Landmaschinenmechaniker (A)
Kälteanlagenbauer (A)
den gewerblichen Bedarf Metallbauer (A)
Gebäudereiniger (B1) Informationstechniker (A) Schilder- und Lichtreklamehersteller (B1)
Kraftfahrzeuggewerbe Karosserie- und Fahrzeugbauer (A)
Kraftfahrzeugtechniker (A)
Nahrungsmittelgewerbe Bäcker (A)
Konditoren (A)
Fleischer (A)
Gesundheitsgewerbe
Augenoptiker (A)
Zahntechniker (A)
Hörakustiker (A)
Orthopädieschuhmacher (A)
Orthopädietechniker (A) Friseure (A) Schuhmacher (B1)
Personenbezogene Dienstleistungen
Uhrmacher (B1)
Maßschneider (B1)
Fotografen (B1) Textilreiniger (B1) Kosmetiker (B2)