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FAV ) <<<>>> ( Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Eine Veranstaltung der TSB Technologiestiftung Berlin und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik (FAV) Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr GmbH. Die Forschungspolitischen Dialoge Berlin stellen die Leistungsfähig- keit und Attraktivität des Wissenschaftsstandortes dar. Strukturver- bessernde Maßnahmen und Leitprojekte für das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft werden von den Akteuren im Hinblick auf innovative Zukunftstechnologien herausgearbeitet. 17. Januar 2006 in Berlin 14. Forschungspolitischer Dialog Kraftfahrzeugtechnik

Kraftfahrzeugtechnik ) ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

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Page 1: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

FAV

) <<<>>> (

Senatsverwaltung fürWissenschaft, Forschung und Kultur

Eine Veranstaltung der TSB Technologiestiftung Berlin und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik (FAV) Berlin.

Mit freundlicher Unterstützung der IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr GmbH.

Die Forschungspolitischen Dialoge Berlin stellen die Leistungsfähig­keit und Attraktivität des Wissenschaftsstandortes dar. Strukturver­bessernde Maßnahmen und Leitprojekte für das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft werden von den Akteuren im Hinblick auf innovative Zukunftstechnologien herausgearbeitet.17. Januar 2006 in Berlin

14. Forschungspolitischer Dialog

Kraftfahrzeugtechnik

Page 2: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

� �

Impressum

TSB Technologiestiftung Berlin

�006

Redaktion:

Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung Berlin

Wolfgang H. Steinicke, TSB/FAV

Thomas Meißner, TSB/FAV

Markus Podbregar, TSB/FAV

Fasanenstr. 85

106�� Berlin

Tel: 0�0 / 46�0�­50�

Fax: 0�0 / 46�0�­444

[email protected]

Gestaltung:

UNICOM Werbeagentur GmbH, www.unicom-berlin.de

Titelfotos:

oben: freies Bildarchiv (links); KUKA Roboter GmbH (rechts)

unten: Aglaia GmbH (links); CEP Berlin (rechts)

Vorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

­ Eröffnungsstatement (Dr. Bruno Broich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

­ Ein Kfz­Engineering Zentrum bietet der Region große Chancen (Sts. Dr. Hans-Gerhard Husung) . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Basispapier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

­ Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

­ Potentiale der Hauptstadtregion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

­ Das Handlungsfeld Kfz­Technik im Rahmen der kohärenten Innovationsstrategie des Landes Berlin . . . . . . . . . . . .10

­ Ziele des Forschungspolitischen Dialogs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1�

Beiträge der Referenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

­ Forschung und Entwicklung für zukunftsgerichtete Antriebstechnik –

welche Rahmenbedingungen erwarten Engineering­Dienstleister? (Gerhard Buschmann) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1�

­ Strategie global agierender Automobilkonzerne und ihrer Zulieferer –

welche Profile müssen Kooperationspartner auf regionaler Ebene bieten? (Dr.-Ing. Heinz-Dieter Adomeit) . . . . . .14

­ Wissenschaftliche Kompetenzen der Hauptstadtregion für das Automobil von morgen

(Prof. Dr. rer. nat. Volker Schindler) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

­ Kfz­Engineering Zentrum BerlinBrandenburg –

Ansatz zur nachhaltigen Stärkung der multidisziplinären F&E Kompetenzen

in Wachstumsbereichen der Kfz­Technik (Wolfgang H. Steinicke, Thomas Meißner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

­ Clearingstelle für Automobilelektronik Berlin –

Wissenschaftliche Kompetenz als Problemlösung für die Industrie (Prof. Dr. Bernd Michel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .�0

­ abb – virtueller Marktplatz für Kfz­Zulieferer der Region BerlinBrandenburg (Harald Bleimeister) . . . . . . . . . . . . . . .�1

Workshop-Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

Kfz-Technik

­ Ein wichtiges Handlungsfeld zur Umsetzung der kohärenten

Innovationsstrategie des Landes Berlin (Senator Harald Wolf) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

Fazit

­ Kraftfahrzeugtechnik bringt Antrieb für die Hauptstadtregion (Wolfgang H. Steinicke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

Inhalt

Impressum Inhalt

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4 5

Eröffnungsstatement

Dr. Bruno Broich

Mit den Forschungspolitischen Dialogen hat die TSB

Technologiestiftung Berlin gemeinsam mit der Senats­

verwaltung für Wissenschaft Berlin und dem Veranstal­

tungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck

GmbH Berlin eine Veranstaltungsreihe etabliert, die seit

über zehn Jahren aktuelle Fragen der Forschungspolitik

aufgreift.

Das Zusammenspiel und den strategischen Dialog zwi­

schen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu fördern, ist

wichtigste Aufgabe der TSB. Neue Inhalte in ungewohnten

Zusammensetzungen zu diskutieren trägt dazu bei, ein

risikofreudiges Innovationsklima in der Stadt zu erzeugen.

Die Forschungspolitischen Dialoge bieten eine hervorra­

gende Möglichkeit, Stärken und Schwächen der Region

ausfindig zu machen, zu analysieren und so die Leistungs­

fähigkeit und Attraktivität des Standortes für innovative

Technologien darzustellen. Sie sind ein wichtiges Instrument

im Rahmen der kohärenten Innovationsstrategie zur Identi­

fizierung und Diskussion neuer Schwerpunktfelder und

Netzwerke für die Technologiestiftung sowie für die Region.

Der von der Technologiestiftung über Jahre geführte

„Berliner Innovationsprozess“ erfolgt in vier Stufen. In

Stufe 1 wird ein Technologiefeld hinsichtlich seines

wissenschaftlichen und unternehmerischen Potentials in

Berlin evaluiert und mögliche Innovationspotentiale aufge­

zeigt. Ein so definiertes Technologiefeld wird in Stufe � zum

Innovationsfeld weiterentwickelt, in dem interdisziplinäre

Netzwerke aus Wissenschaftlern und Unternehmern orga­

nisiert, Innovationsziele bestimmt und Verbundprojekte

initiiert und gefördert werden. In Stufe � erfolgt die Weiter­

entwicklung zum Kompetenzfeld, in dem Akteure aus der

regionalen Wissenschaft und Wirtschaft miteinander ver­

netzt, Ressourcen gebündelt und gemeinsame strategische

Ziele und Projekte verfolgt und umgesetzt werden.

Die Kompetenzfelder werden durch strategische Initia-

tiven der Stiftung koordiniert und angeführt:

Biotechnologie

(durchBioTOPzusammenmitBrandenburg)

Medizintechnik(durchTSBmedici)

Verkehrssystemtechnik(durchdenForschungs-und

AnwendungsverbundVerkehrssystemtechnik(FAV))

Informations-undKommunikationstechnologie

(durchTimeKontorzusammenmitderInitiative

„ProjektZukunft“)

OptikundMikrosystemtechnologie

(durchTSBGmbHGeschäftsstelleAdlershof

zusammenmitOptecBerlin-Brandenburge.V.)

Die systematische Weiterentwicklung der Kompetenz­

felder zu international beachteten Wissenschafts­ und

Wirtschaftsclustern erfolgt in Stufe 4. Das TSB­Engage­

ment in der Verkehrssystemtechnik begünstigt bereits

heute die Entstehung eines bedeutenden Verkehrsclusters

in der Hauptstadtregion Berlin­Brandenburg. Dies ent­

steht durch die Bündelung und Förderung gemeinsamer

Kompetenzfelder Berlins und Brandenburgs in den Berei­

chen Bahntechnik, Luft­ und Raumfahrttechnik, KFZ­Tech­

nik und Verkehrstelematik/ ­logistik.

Dr. Bruno Broich

Vorstand der TSB Technologiestiftung Berlin

Fasanenstr. 85 · 106�� Berlin

Tel: 0�0 ­ 46 �0 �5 00

www.technologiestiftung-berlin.de

Mit der Kraftfahrzeugtechnik steht ein Thema im Zentrum des

14. Forschungspolitischen Dialoges, das wie kaum ein ande­

res Wohl und Wehe des Standorts Deutschlands verkörpert.

Einige Experten mögen die Automobilindustrie „made in

Germany“ angesichts von Globalisierung und Kostendruck

im Niedergang oder gar „auf Crashkurs“ sehen, fest steht

aber: Noch immer trägt kein anderer Bereich in Deutschland

so zur Wirtschaftsentwicklung bei, wie die Produktion von

Autos. Rund 700 000 Menschen arbeiten in der Bundesre­

publik direkt in der Autoindustrie, mittelbar sind 1,8 Millio­

nen Arbeitsplätze von der Entwicklung, der Herstellung und

dem Vertrieb von Automobilen abhängig. Wie würde unsere

Handelsbilanz ohne die erfolgreiche Automobilwirtschaft

dastehen? Womit wollten wir unsere Gas­ und Ölrechnung

bezahlen? Mit Dienstleistungen allein würde das kaum

gelingen. Eine produzierende und exportierende Industrie

ist lebenswichtig – und daran müssen wir alle arbeiten.

Wie internationale Vergleiche zeigen, gilt diese Grund­

einsicht auch für Hauptstadtregionen und damit auch

für Berlin. Immerhin gilt die Hauptstadt mit rund 19.000

Arbeitsplätzen als deutschlandweit siebtgrößter Stand­

ort für Kfz­Technik. Die Verkehrssystemtechnik gehört

zu unseren bedeutendsten Technologiefeldern. Sowohl

große Automobilunternehmen wie auch Zulieferer sind in

der Region tätig. In vielen Hochschulen und Forschungs­

einrichtungen forschen, entwickeln und prüfen über 550

Wissenschaftler für die Automobilindustrie.

Und: Mehr als vier Millionen Menschen leben im Ber­

liner Einzugsbereich, viele kaufen und fahren Autos,

fragen Dienstleistungen rund um das Automobil nach.

Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil mit dem Kauf

eines Autos die Wertschöpfung ja nicht endet. Wenn wir

über den Wertschöpfungsfaktor Auto sprechen, verengt

sich unser Blick häufig auf die Phase der Entwicklung

und Produktion, weniger auf die des Verkaufs und – ich

nenne das jetzt mal so – des „follow­ups“. Ein für �5 000

Euro gekauftes Auto, bei dem übrigens nur �000 Euro auf

die Produktion im engeren Sinn entfallen, bringt bei ei­

ner angenommenen zehnjährigen Lebensdauer weitere

75.000 Euro Wertschöpfung mit sich. Für Versicherungen,

Steuern, Gebrauchskosten, Reparaturen etc. So werden

weitere Arbeitsplätze im Servicebereich generiert. In

diesem nichttechnischen Wertschöpfungspotenzial ist

viel Raum für unsere Stärken in den Sozialwissenschaf­

ten und den kreativen Fächern unserer Hochschulen.

Was aber bedeutet dies aus innovationspolitischer Sicht

für Berlin? Wie soll die Stadt mit der Tatsache umgehen,

dass sich die Autokonzerne und vor allem ihre Zulieferer

aus Kostengründen wohl unaufhaltsam „auf dem Weg

nach Osteuropa und China“ befinden – wie eine un­

längst erschienene Studie von Ernst & Young anhand von

Unternehmensumfragen diagnostiziert.

Mit Blick auf Berlins Chancen bei wissensgetriebenen

Innovationen plädiere ich für ein durchaus aufgeklärtes

Selbstbewusstsein. Fest steht, dass in Deutschland die

Bedeutung von besonders lohnintensiven Arbeiten wie

Teilefertigung und Endmontage zukünftig noch weiter

abnehmen wird. Gleichzeitig aber – und hier liegt unse­

re Chance – werden in der Autoindustrie die Dienstleis­

tungsbereiche Marketing, Engineering und Design an

Bedeutung hinzugewinnen. Zumindest auf mittlere Frist

dürfte Deutschland auf dem Feld der wissensgetriebenen

Dienstleistungen noch im Vorteil sein. Automanager sa­

gen voraus, dass Elektronikkompetenz zum wesentlichen

Wertschöpfungstreiber der Automobilindustrie avanciert.

Da Autos heute zu 70 Prozent aus Design und nur noch zu

�0 Prozent aus Technik bestehen, sehe ich aus Berliner­

Brandenburger Sicht genau hier auch die Ansatzpunkte

für eine erfolgreiche Arbeit von regionalen Verbünden aus

Wissenschaft und Wirtschaft.

Vorworte

Vorworte Vorworte

Ein Kfz-Engineering Zentrum bietet der Region große Chancen

Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung

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6 7

Für die Region spricht:

DasInnovationspotenzialderHauptstadtgehörtzuden

höchstenEuropasundistausweislicheinerStudiedes

StatistischenLandesamtsBaden-Württembergangebots-

seitigdemdessog.Musterländlesogarnochüberlegen.

Mehrals4ProzentdesBerlinerBruttoinlandsprodukts

geheninF&E.

ZudemexistiertinderRegioneinelangjährigeund

breitgefächerteKfz-KompetenzinderWissenschaft,bei

Ingenieursgesellschaften,innovativenZulieferern,aber

ebenauchbeiGlobalPlayernwieDaimler-Chrysler,BMW

undVW.DamitsindsowohlwissensgetriebeneExpertise

wieauchpotenzielleNachfragerdirektvorOrt.

VielegrundlegendeErkenntnissezurmodernenFahrzeug-

sicherheitwurdendurchForschungsarbeitender

TechnischenUniversitätgewonnen.TechnischeUniversität

BerlinunddasFraunhoferInstitutfürProduktionsanlagen

undKonstruktionstechnik(IPK)habenwichtigeGrundlagen

fürdiehochautomatisierteAutomobilproduktionerarbeitet.

BesondereKompetenzenbesitztdieWissenschaftder

RegionauchimBereichAntriebstechnik,z.B.aufden

FeldernderAbgasnachbehandlung(Katalysatorenund

Rußfilter),neueKraftstoffe(ErdgasundWasserstoff),neue

Antriebssysteme(z.B.Elektroantrieb).

DievonderSenatswissenschaftsverwaltungaus

EU-Mittelnunterstützte„ClearingstelleAutomobilelekt-

ronik“amFraunhoferInstitutIZMerarbeitetLösungenin

ZusammenarbeitmitweiterenForschungseinrichtungen

derRegion,umdieimmerkomplexerwerdendenElektro-

niksystemeinKraftfahrzeugeninZukunftzuverlässiger

undkostengünstigerzugestalten.AnderNutzungdieser

Elektronikkompetenz,dieaufdenbesonderenErfahrungs-

schatzdesIZMundihrerPartneraufdenGebietender

MikrosystemtechnikundMikroelektronikbasieren,istdie

gesamteAutomobilindustrieaußerordentlichinteressiert.

DurchdashoheForschungspotenzialinderVerkehrssystem-

technikistBerlinauchgutaufgestellt,wennesumDienst-

leistungenrundumdie„Lebenswelt“desAutosundseiner

Fahrerin/seinesFahrersgeht.DabeidenkeichanFragen

derUmwelt,derSicherheit,desVerkehrsmanagement,der

Verkehrsträgerkonzepteetc.HierwirddieVerbindungzu

denSozial-undPlanungswissenschaftenoffenkundig.

EinemöglicheregionalpolitischeAntwortaufdenerhöhten

WettbewerbunddieArbeitsplatz-Verlagerungenkönnte

soaussehen:InBerlin-BrandenburgwerdenineinemKfz-

Engineering-ZentrumalssichtbarerLeuchtturmmitinterna-

tionalerStrahlkraftKomponentenfürdasAutovonmorgen

(mit-)entwickelt.DiespezifischenBerliner-Brandenburger

StärkenseheichdabeivorallemindenFeldernSicherheit,

Design,Materialien,Antriebstechnik,CleanEnergy,Ferti-

gungssystemeundNachwachsendeRohstoffe.Diebereits

genannteClearingstellefürAutomobilelektronikergänzt

dasProfildesEngineering-Zentrumssehrgutundsollte

engangekoppeltwerden.Produziertundentmontiertwird

inderOderregion.WarumsolltenichtdieMetropolregion

gemeinsammitbenachbartenpolnischenRegionenein

arbeitsteiligangelegtesüberregionalesKfz-Clusterbilden

können?

Lassen Sie uns gemeinsam an solchen Chancen für die

Region arbeiten!

Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung

Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung

und Kultur Berlin

Brunnenstr. 188­190 · 10119 Berlin

Tel: 0�0 ­ 90 �� 80

Einführung

Die Automobilindustrie zählt mit mehr als 700.000 Be­

schäftigten zu den Schlüsselbranchen Deutschlands.

Trotz harter internationaler Konkurrenz hat die deutsche

Autoindustrie ihren Gesamtumsatz in den vergangenen

Jahren auf heute über �00 Mrd. € kontinuierlich steigern

können. Mit ca. 14 Mrd. € verfügt der Kraftfahrzeugsektor

über den größten Forschungs­ & Entwicklungsetat aller

industriellen Branchen im Lande und fungiert damit als

ein wichtiger Motor für technologische Innovationen.

Die zentralen technologischen Herausforderungen:

SenkungdesEnergieverbrauchsundderCO2-Emissionen,

DiversifizierungderPrimärenergienfürKfz,

VerringerungvonLuftschadstoff-undLärmemissionen,

ErhöhungderVerkehrssicherheitdurchfahrzeugtechnische,

infrastrukturelleundtelematischeMaßnahmensowie

derenIntegration,

Intensivierungder„Elektrifizierung“und„Elektronisierung“

desKraftfahrzeugszurOptimierungvonEnergieverbrauch,

Emissionen,KomfortundKosten;damitverbundendie

ErhöhungderZuverlässigkeitzunehmendkomplexer

elektronischerSysteme,

LeichtbaudurchneueWerkstoffeundFertigungstechniken.

Vorworte

Basispapier

Basispapier

Wie andere industrielle Bereiche des Landes stehen die

Kraftfahrzeughersteller und deren Zulieferer unterschied­

lichster Größe unter zunehmendem Druck durch Wett­

bewerb aus Niedriglohnländern, der sich in den letzten

Jahren auch in den Entscheidungen für neue Standorte

dieser global agierenden Branche niedergeschlagen hat.

Für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutsch­

land resultiert daraus – auch und gerade für den im Auto­

mobilbau engagierten Mittelstand – die Notwendigkeit er­

höhter Flexibilität und die Bereitschaft zur Kooperation mit

Partnern, die komplementäre Fähigkeiten einbringen. Nur

durch vertrauensvolle und nachhaltige Partnerschaften

können kleinteilig organisierte Zuliefer­Unternehmen Sub­

system­Kompetenz und „Unique capabilities“ erlangen,

die strukturelle Nachteile in der Kostenstruktur gegenüber

ausländischer Konkurrenz kompensieren können.

Der Kraftfahrzeugsektor spielt nicht nur eine Schlüssel­

rolle für Wirtschaftskraft und Beschäftigung, sondern

auch zur Erreichung verkehrs­ und umweltpolitischer

Ziele. Die mit erheblichem Forschungsaufwand verbun­

dene Entwicklung und Erprobung neuer Technologien,

z.B. im Antriebssektor, besitzen wichtige Bedeutung für

globale, regionale und lokale Problemlösungen.

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8 9

Potentiale der Hauptstadtregion

Mit rund 19.000 Beschäftigten1 in Industrie, kleinen und

mittleren Unternehmen (KMU) und Forschungseinrich­

tungen rangiert die Hauptstadtregion heute auf Platz

sieben der Kraftfahrzeugzentren Deutschlands. Neben

den Fahrzeugherstellern DaimlerChrysler (Produktion

Pkw­Motoren und Antriebskomponenten in Berlin­Mari­

enfelde, Produktion von Transportern in Ludwigsfelde),

BMW (Motorradproduktion und Komponentenfertigung

für Pkw­Antriebe), Volkswagen (Tochtergesellschaften

carmeq und Gedas) sind System­Lieferanten („Tier 1

supplier“) wie Delphi (Entwicklungszentrum für Fahr­

zeugsicherheit, Elektronikkomponenten), Visteon

(Kunststoffteile), Takata Petri (Ingenieurzentrum für

Fahrzeugsicherheit), Knorr­Bremse (Nfz­Bremsen und

Schwingungsdämpfer für Motoren), ZF (Getriebeferti­

gung in Brandenburg / Havel), Continental (Elektrikaus­

rüstungen sowie neues Zentrum für Hybridantriebe

gemeinsam mit ZF) in der Region BerlinBrandenburg

ansässig. Bekannte Engineering­Dienstleister wie IAV,

INPRO und AMOVIS haben ihren Sitz in Berlin. Inklusive

der Vielzahl von KMU als Komponenten­ und Bauteil­

zulieferer haben mehr als 1�0 Unternehmen in der

Hauptstadtregion ihr wirtschaftliches Standbein in der

Kraftfahrzeugtechnik.

Im wissenschaftlichen Bereich arbeiten in Berlin und

Brandenburg ca. 560 Forscher in �5 Instituten an Lösun­

gen für das Automobil von morgen. Fokus der fahrzeug­

technischen Forschung ist die TU Berlin mit dem Institut

für Land­ und Seeverkehr und komplementären Fachge­

bieten anderer Institute, z.B. in der Elektrotechnik, der

Energietechnik, der Automatisierung­ und der Produk­

tionstechnik.

Über anerkannte Kompetenzen in Automobiltechnik, Auto­

mobilbau und „enabling technologies“ – Technologien

anderer Disziplinen, die auch für die Kfz­Technik neue

Horizonte eröffnen – verfügen aber auch die BTU Cottbus,

die FHTW Berlin sowie außeruniversitäre Einrichtungen

wie die Fraunhofer Institute IZM, IPK, FIRST, HHI, das DLR

Institut für Verkehrsforschung und die Bundesanstalt für

Materialforschung (BAM).

Aus der Wissenschaft heraus sind Unternehmen ge-

gründet worden, die heute erfolgreich am Markt agieren

und nach wie vor sehr eng mit ihren „Mutter-Instituten“

kooperieren, darunter die

IngenieurgesellschaftAutoundVerkehrGmbH(IAV),

diesichindengut20JahrenseitihrerGründungals

An-InstitutderTUBerlininzwischenzueinemdergrößten

Engineering-DienstleisterfürdieAutomobilindustrie

entwickelthat,

IngenieurgesellschaftfürAutomobiltechnik(IAT),mitheute

25BeschäftigteneinerfolgreicherAnbietervonEntwick-

lungsleistungenimBereichFahrzeugsicherheitundnach

wievorengmitderTUBerlinverbunden,

Human-Factor-ConsultGmbH(HFC),dieihrenUrsprung

ebenfallsanderTUBerlinhatundgefragterSpezialistin

SachenoptimierterErgonomieundaktiverSicherheitvon

Kraftfahrzeugenist.

1 BeschäftigteinderKfz-Industrie,beiZulieferern,Engineering-DienstleisternundForschungseinrichtungen;ohnePersonen-und Güterverkehrsbetreiber,Infrastruktur(z.B.Straßenbau)undnachgeordneteBereiche(Werkstätten,Tankstellen,etc.).

Die wissenschaftliche Expertise der Region in der Kfz­

Technik manifestiert sich nicht nur in der Vielzahl natio­

naler und internationaler Kooperationen. So wurden und

werden an der TU Berlin wesentliche Grundlagen der

modernen Fahrzeugsicherheit systematisch erarbeitet,

aber auch im Antriebs­ / Energiebereich, in der Kfz­Pro­

duktionstechnik und in Methoden des Fahrzeugentwurfs,

in der Werkstofftechnik sowie auf dem Feld der Fahrzeug­

elektronik kann die Wissenschaft der Hauptstadtregion

Pionierleistungen für sich in Anspruch nehmen.

Berlin hat sich als international vielbeachtetes Testfeld

für die Erprobung neuer Antriebstechnologien und Kraft-

stoffe unter alltagsnahen Bedingungen etabliert. Aktuelle

Beispiele hierfür sind:

CleanEnergyPartnershipBerlin(CEP):Initiativeder

Automobilindustrie,derEnergiewirtschaft,derBVG,des

BundesunddesSenatszurErprobungundOptimierung

desEinsatzesvonWasserstoffinKraftfahrzeugenim

Praxiseinsatz,inkl.deröffentlichzugänglichenBetankungs-

infrastruktur,

TausendUmwelttaxisfürBerlin(TUT):Beschleunigte

MarkteinführungdesErdgasantriebsfürTaxisundFahr-

schul-PkwunterLeitungdesBundesumweltministeriums

undmitUnterstützungderGASAGunddesSenats,

EinführungvonerdgasbetriebenenNutzfahrzeugenfür

gewerblicheFlotteninBerlinalsTeildesintegriertenEU-

unterstütztenProjektsTELLUSmitGASAG,SenatundFAV.

Darüber hinaus sind in Berlin bereits in den achtziger

Jahren durch Pkw­Hersteller und Wissenschaft Unter­

suchungen zum Wasserstoffeinsatz betrieben worden,

die zu wichtigen Erkenntnissen in Sachen Motortechnik,

Kraftstoffspeicherung, Sicherheit und Emissionen geführt

haben.

Wenngleich die weiter oben genannten global aktiven

Unternehmen in der öffentlichen Wahrnehmung domi­

nieren, ist die Unternehmenslandschaft im Kfz­Sektor der

Region eher kleinteilig organisiert. Die Vielzahl von KMU

im Zulieferbereich verfügt in der Regel über spezifische

Kompetenzen auf abgegrenzten Feldern. Zum Erreichen

eines nachhaltigen Beschäftigungswachstums müssen

sich die vorhandenen unternehmerischen Fähigkeiten

im Verbund mit dem wissenschaftlichen Know­how zu

Innovationsnetzwerken entlang der Wertschöpfungskette

entwickeln. Die Beiträge der Forschungseinrichtungen

sind dabei von essentieller Natur; sie liefern den KMU

über die Erlangung von System­ und Subsystemfähigkeit

das wissenschaftlich­technologische Fundament zur Ver­

besserung ihrer Wettbewerbsposition. Der Aufbau ver­

trauensvoller und nachhaltiger Verbünde ist ein entschei­

dender Schlüssel und Herausforderung für die Sicherung

und den Ausbau der Marktposition der Region im Auto­

mobilbereich.

Prinzipiell nachteilig wirkt sich aus, dass kein Fahrzeug­

hersteller bzw. Tier 1 Supplier seinen Sitz bzw. sein F&E­

Zentrum in der Region hat.

Wenngleich komplette Standortverlagerungen auf dieser

obersten Unternehmensebene wenig realistisch erschei-

nen, sollten die strategischen Akquisitionsbemühungen

der Region vor allem durch zwei Stoßrichtungen weiter

verstärkt sein:

AnsiedlungeinesHersteller-oderZuliefererwerkes.

DasBeispielLeipzighatgezeigt,dassderStandort

DeutschlandbeikonzertierterAktionallerBeteiligtenhier

durchauswettbewerbsfähigist.DieWeiterentwicklung

desinnovativenUmfeldesauchundgeradeinSachen

wissenschaftlicherExzellenzwäreeinwichtigerFaktor

füreineGroßinvestitionsentscheidungzugunstender

Hauptstadtregion.

AnsiedlungneugeschaffenerF&E-BereichebeiFahrzeug-

HerstellernundgroßenZulieferern:MehrereAnsiedlungs-

erfolgederjüngerenVergangenheit(z.B.Carmeqals

TochterdesVW-KonzernszurEntwicklungneuerSoftware-

lösungen,TemicalsKooperationvonContinentalundZF

zurEntwicklungvonHybridantrieben,Delphimiteinem

EntwicklungszentrumfürFahrzeugsicherheit,Volkswagen

miteinemDesign-ZentruminPotsdam)belegen,dassdie

Hauptstadtregion,nichtzuletztaufgrundderdynamischen

Forschungs-undAusbildungslandschaft,erheblicheAttrak-

tivitätfürneueF&E-Bereicheaufweist.

Basispapier Basispapier

Page 6: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

10 11

Das Handlungsfeld Kfz-Technik im Rahmen der kohärenten Innovationsstrategie des Landes Berlin

technologischeWissenistbeihiesigenUnternehmen/

Forschungseinrichtungenverankert(u.a.Patente),

KonkurrierendeRegionen–insbesonderedieetablierten

Automobilregionen–befindensichaufvergleichbarem

oderniedrigeremKnow-how-Level,

Herstellerund/oderTier1Supplierhabennochkeine

StandortentscheidungfürdieSerienumsetzunggetroffen.

Das zentrale Resultat der Machbarkeitsstudie ist die

Empfehlung zum Aufbau eines aus der Wissenschaft ge-

speisten und von Unternehmen mitgetragenen Enginee-

ring Zentrums der Kfz-Technik als Fokus für Ingenieur-

leistungen, das sich inhaltlich auf die zuvor erarbeiteten

Schlüsselthemen für die Region konzentrieren soll:

ZentrumfürinnovativeAntriebstechnik–CleanEnergy

KraftstoffeundneueAntriebssysteme,inklusive

Betankungsinfrastruktur,

Fahrzeugsicherheit–vonderpassivenzurintegrierten

aktivenSicherheit,

BeratungskompetenzfürinternationaleGesetzgebungin

denBereichenSicherheitundUmwelt,

FortschrittlicheKfz-ProduktionstechnikundMechatronik/

Drive-by-wireSysteme,

NachwachsendeRohstoffefürWerkstoffeimFahrzeugbau.

Ein weiterer Ansatz – basierend auf der Mikroelektronik­,

Nano­ und Mikrosystemtechnik­Kompetenz der Region

– ist der von der Senatsverwaltung für Wissenschaft,

Forschung und Kultur unterstützte Aufbau einer interna­

tionalen Clearingstelle für Automobilelektronik, die am

Fraunhofer (Fhg) Institut IZM angesiedelt werden soll und

die komplementären wissenschaftlichen Fähigkeiten der

Berliner Fhg Institute und der TU Berlin auf diesem Feld

bündeln soll. Im Sinne der Nutzung von Synergien wird die

Einbindung dieses thematischen Feldes in den Gesamt­

rahmen des Kfz­Engineering Zentrums angestrebt.

Als Initialstufe der Umsetzung des Kfz-Engineering Zen-

trums sind erste Verbundprojekte Wissenschaft-Wirt-

schaft in den genannten thematischen Schlüsselfeldern

definiert, konkretisiert und z.T. bereits in die Umsetzung

überführt worden, z.B.:

„SteamCellAPUundEnergiemanagementBordnetz“:

MotorunabhängigeErzeugungvonelektrischerEnergiean

BordvonFahrzeugenmiteinemkompaktenDampfmotor

(SteamCell)plusEntwicklungeinesToolszumganzheit-

lichenEnergiemanagementinKraftfahrzeugen.

=>ProjektdesZukunftsfondsBerlin,Partner:AMOVIS,

TUBerlin,gestartet11/2005.

[DieSteamCell-TechnologiebasiertaufdemTSB/EU

gefördertenProjektZeroEmissionEngine(ZEE)]

COOPERS„CooperativeSystemsforintelligentroad

safety“:IntegrationundErprobungneuerTechnologienzur

bidirektionalenKommunikationzwischenFahrzeugenund

InfrastrukturmitdemZielderErhöhungderVerkehrssicher-

heit.=>EUProjektim6.Forschungsrahmenprogramm,

PartnerderRegion:FraunhoferFIRST,TUBerlin,TFH

Wildau,EfkonMobility,Verkehrsmanagementzentrale

(VMZ)TSB/FAV,gestartet02/2006.

„EntwicklungeinesneuartigenAntriebsaufderBasisder

homogenenVerbrennung(HCCI)“:EntwicklungundUmset-

zungeinesneuenBrennverfahrens,dasdiespezifischen

VorteiledesOtto-(niedrigePartikelemission)unddes

Dieselmotors(hoherWirkungsgrad)miteinanderverbindet.

=>ProjektdesZukunftsfondsBerlin,Partner:IAV,

TUBerlinundmehrerespezialisierteKMUausBerlin,

Kick-Off02/2006.

Diese wie auch weitere in Vorbereitung befindliche

Vorhaben dienen dem Aufbau von marktgeleiteter Sub­

systemfähigkeit und Engineeringkompetenz für Unterneh­

men der Hauptstadtregion unter starker Einbindung des

Wissens­ und Know how Transfers von der Wissenschaft

in die Wirtschaft.

Die weiterführende Ausgestaltung des Kfz­Engineering­

Zentrums wird stufenweise unter Leitung des Kompe­

tenzfeldmanagers TSB/FAV erfolgen und im Masterplan

entsprechend fortgeschrieben. Die Entwicklungsschritte

umfassen neben Definition und Umsetzung neuer, wert­

schöpfungskettenorientierter Verbundprojekte vor allem

die feste Einbindung engagierter Partner, die Entwicklung

Basispapier

des Netzwerkes in der Tiefe und in der Breite, die detail­

lierte Definition von Unterstützungsleistungen für die Ak­

teure und die mittel­ bis langfristige organisatorische Ge­

staltung. Ein Verbund zum effizienten Einsatz vorhandener

Test­ und Simulationseinrichtungen und ein längerfristig

möglicher Campus für komplementär wirkende KMU un­

ter Einbindung wissenschaftlicher Kompetenzen stehen

ebenfalls auf der Agenda zur weitergehenden Prüfung.

Die zielgerichtete Weiterentwicklung des Ansatzes Kfz­

Engineering Zentrum entsprechend der Masterplanver­

einbarung erfordert dringend die geplante Umsetzung

eines Innovationsmanagements Kfz­Technik mit Unter­

stützung durch GA Mittel.

Während das Kfz­Engineering Zentrum die strategische

Schiene abdeckt, um Wissenschaftseinrichtungen und

Unternehmen die Entwicklung geschlossener Wertschöp­

fungsketten für Technologiethemen mit Zukunftsmarkt­

charakter zu ermöglichen, zielt der von Brandenburg

– insbesondere von der ZAB ZukunftsAgentur Bran­

denburg – initiierte und getragene Ansatz „Automotive

BerlinBrandenburg“ durch Bündelung der Kompetenzen

komplementärer KMU eher auf kurzfristig wirksam wer­

dende Beiträge in der Zulieferkette. Herzstück von Auto­

motive BerlinBrandenburg, in der sich auf Berliner Seite

vor allem Berlin Partner engagiert, ist das Online­Portal

CarNet­bb, das Kooperationsporträts von mehr als 140

Unternehmen enthält, die zur Zusammenarbeit mit Part­

nern bereit sind, um z.B. eine Zuliefer­Bietergemeinschaft

gegenüber einem Fahrzeughersteller oder Tier 1 Supplier

zu bilden. Ansatz und Perspektiven von Automotive

BerlinBrandenburg wurden ebenfalls auf dem Forschungs­

politischen Dialog vorgestellt.

Die verstärkte Erschließung der skizzierten Potenziale

in der strategischen Besetzung von technologischen

Schlüsselthemen des zukünftigen Marktes mit starker

Wissenschaftseinbindung bis zu den Chancen intensi­

vierter Zusammenarbeit von Zulieferern für die rasche

Reaktion auf Marktanforderungen sollte als Zielgröße in­

nerhalb eines mittelfristigen Zeitraumes von vier bis sechs

Jahren zu einem Wachstum der Beschäftigtenzahl für die

Region von heute 19.000 auf �1.000 bis ��.000 im Hand­

lungsfeld Kraftfahrzeugtechnik führen.

Basispapier

Im von der TSB Technologiestiftung Berlin und der

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen ge­

leiteten strategischen Dialog wird die kohärente, d.h. zwi­

schen Senat, TSB, Investitionsbank Berlin, Berlin Partner

und Industrie­ und Handelskammer Berlin abgestimmte,

Innovationsstrategie des Landes Berlins weiterentwickelt

(Projekt Quadriga). Auf Länderebene erfolgt eine Abstim­

mung des Quadriga Prozesses mit dem Landesinnova­

tionskonzept Brandenburg.

Im Rahmen des Quadriga­Prozesses sind Masterpläne

entstanden, die Perspektiven, Strategien und Maßnah­

men für die Kompetenzfelder der Region formulieren. Die

Fortschreibung der seit etwa fünf Jahren von TSB/FAV

verfolgten Strategie zur Entwicklung des Kompetenzfeldes

Verkehr & Mobilität definiert im entsprechenden Master­

plan die Kraftfahrzeugtechnik als eines der vier Handlungs­

felder dieses Kompetenzfeldes (neben Verkehrstelematik

und ­logistik, Bahnsystemtechnik und Luft­ und Raumfahrt)

in denen die Hauptstadtregion anerkannt kompetente

Wissenschafts­ und Wirtschaftsakteure hat und mit ihnen

über weiter ausbaufähige, (zukunfts­) marktorientierte

und technologische Fähigkeiten verfügt. TSB/FAV fungiert

als Kompetenzfeldmanager für Verkehr & Mobilität.

Die vom FAV im Auftrag des Kuratoriums der TSB im

Zeitraum �00� / �004 durchgeführte Machbarkeitsunter­

suchung zu Potenzialen und Zukunftsstrategien der Kfz­

Technik in der Hauptstadtregion hat die Kenntnis zum

Profil dieses Handlungsfeldes geschärft – inklusive der

Fähigkeiten und strategischen Ausrichtungen wichtiger

Akteure aus Wissenschaft, Industrie und KMU.

Als wichtiges Ergebnis der Analyse sind zukunftsorientierte,

technologische Schlüsselthemen („Knospenthemen“) iden-

tifiziert worden, die folgenden Kriterien genügen:

Hohes(Zukunfts-)Marktpotenzial,

StadiumderGrundlagenforschungbereitsverlassen,aber

derindustrielleReifegradist(noch)niedrig,

Dienotwendigen(Teil-)FähigkeitenzurUmsetzungwerden

vonAkteurenderRegionkompetentabgedecktunddas

Page 7: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

1� 1�

Ziele des Forschungspolitischen Dialogs

Dem Forschungspolitischen Dialog kommt eine zentrale

Rolle bei der Umsetzung der identifizierten Maßnahmen

und Road Maps für die beschäftigungs­ und technologie­

wirksame Entwicklung des Handlungsfeldes Kraftfahr­

zeugtechnik zu. In diesem Sinne stellte die Veranstaltung

eine zielgerichtete Unterstützungsleistung für die kohä­

rente Innovationsstrategie Berlins dar.

Im Mittelpunkt stand der Startschuss zur Implementierung

des Kfz­Engineering Zentrums inklusive der Clearingstel­

le für Automobilelektronik und der Verknüpfung beider

Ansätze als strategischer Eckpfeiler der Entwicklung der

Kfz­Technik in der Region BerlinBrandenburg mit starkem

wissenschaftlichen Fundament. Folgende Punkte wurden

beim Forschungspolitischen Dialog Kfz­Technik diskutiert:

KlärungdernotwendigenRahmenbedingungenfür

nachhaltigeKooperationenzwischenWissenschaftund

Wirtschaft,

ErzielungeinesgemeinsamenVerständnissesüberstrate-

gische,marktgeleiteteAusrichtungundoperativeThemen

desgeplantenKfz-Engineering-Zentrums,einschließlich

Schwerpunktthemen,StufenderUmsetzungmitzeitlichem

Horizont,engagierterAkteureundfinanziellerRandbedin-

gungen,

Identifizierungneuer,marktorientierterTechnologie-

vorhabenimVerbundWissenschaft–Wirtschaftaufden

Zielkorridoren/thematischenFelderndesKfz-Engineering

Zentrums,

DefinitionderAufgabenundZieleeinesInnovationsma-

nagementsKfz-TechnikinVerstärkungundKontinuitätder

TSB/FAV-Tätigkeiten,

VerdeutlichungderAttraktivitätderRegionfürindustrielle

StandortentscheidungeninderAutomobiltechnikdurch

BündelungderAktivitäten(Kfz-EngineeringZentrum

inkl.ClearingstelleAutomobilelektronik,Automotive

BerlinBrandenburg).

Die Bestätigung und die Bekräftigung der politischen

Unterstützung zur Umsetzung der Handlungsfeld­Maßnah­

men unter dem Dach der kohärenten Innovationsstrategie

gaben dem Forschungspolitischen Dialog den Rahmen.

Forschung und Entwicklung für zukunftsgerichtete Antriebstechnik – welche Rahmenbedingungen erwarten Engineering-Dienstleister?

Gerhard Buschmann

Beiträge der Referenten

Basispapier BeiträgederReferenten

Grundsätzlich ist Berlin/Brandenburg als Standort attrak­

tiv. Es gibt herausragende Kultureinrichtungen, vielfältige

Tagungsmöglichkeiten und oft größere Bevölkerungsgrup­

pen aus den Ländern möglicher ausländischer Investoren.

Zusätzlich benötigt die Region aber auch ein stärker aus­

geprägtes Automobil­Image, z.B. als Anwendungsfeld und

Standort für die Entwicklung von Zukunftstechnologien.

Einige Unternehmen, wie z.B. BMW, DC, VW nutzen schon

die Vorteile von Berlin und erproben Fahrzeug­Flotten im

Bereich alternativer Kraftstoffe und neuer Antriebstech­

nologien. In Berlin gibt es bereits eine Vielzahl solcher

Fahrzeuge und eine gute Infrastruktur mit 1� CNG­ und �

Wasserstofftankstellen. Projekte rund um die Kraftstoffe

und Fahrzeuge der Zukunft (Hybridfahrzeuge!) sollten

deshalb weiter von allen Seiten aktiv unterstützt werden.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Region

Berlin/Brandenburg als Automobilstandort (noch) nicht

attraktiv genug ist, sich aber durch gemeinsame An­

strengungen von Politik, Unternehmen und Hochschulen

in diese Richtung entwickeln kann. Die vorhandenen

Standortvorteile müssen noch stärker betont und nach­

haltig ausgebaut werden.

Gerhard Buschmann

IAV GmbH – Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr

Carnotstraße 1 · 10587 Berlin

Tel: 0�0 ­ �9 97 80

www.iav.de

Zunächst einige Informationen zur IAV: 198� in Berlin als

An­Institut gegründet hat sich das Unternehmen in den

letzten 10 Jahren zu einem weltweit agierenden Ingeni­

eur­Dienstleister mit mehr als �500 Mitarbeitern – davon

ca. 800 in Berlin – entwickelt. Die IAV arbeitet in der Fahr­

zeug­ und Aggregateentwicklung mit dem Schwerpunkt

Elektronik/Mechatronik. Welche Anforderungen stellt die

IAV an den Automotive­Standort Berlin/Brandenburg?

Die Entwicklung der Region zum Automotive Standort

kann nur über eine intensive Zusammenarbeit von Poli­

tik, Universitäten und Unternehmen gelingen. Der Politik

kommt dabei die Führungsrolle zu. Positive Beispiele sind

der Automobilstandort Leipzig und die Wirtschaftsregion

Graz in Österreich. Leider konnte die Region Berlin/Bran­

denburg die Chancen der 90er Jahre nicht nutzen und das

Abwandern großer Firmen verhindern. Wie kann gegen­

gesteuert werden, wer übernimmt welche Aufgaben?

Die Berliner Universitäten sollten sich konsequent auf

die aktuellen Industrieanforderungen ausrichten und ihre

Kräfte bündeln. Übergreifende Forschungsprojekte kön­

nen gezielt regionale KMUs und nicht regionale OEMs

zusammenbringen. Durch Ausrichtung nationaler und in­

ternationaler Tagungen werden Plattformen für die Kom­

munikation mit der Industrie geschaffen.

Die ansässigen Unternehmen sollten stärker untereinan­

der kooperieren und geschlossen auftreten sowie die Uni­

versitäten gezielt unterstützen und fördern.

Die Politik übernimmt die Vernetzungsfunktion. Sie muss

die Standortvorteile bewerben und ggf. die Schwächen

durch Wirtschaftsförderung kompensieren. Notwendige

Infrastrukturmaßnahmen müssen unterstützt werden

(Flughafenausbau!). Die Ansiedlung von Automobil­ und

Zulieferunternehmen und deren Entwicklungszentren

muss aktiv betrieben werden. Dass dies grundsätzlich

gelingen kann, zeigen die Beispiele der Firmen Toyota in

Brüssel oder Hyundai in Rüsselsheim.

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14 15

Strategie global agierender Automobilkonzerne und ihrer Zulieferer – welche Profile müssen Kooperationspartner auf regionaler Ebene bieten?1

Dr.-Ing. Heinz-Dieter Adomeit

Zukünftige Trends in der Automobilindustrie

Der Automobilbau war im Zeitraum 1995 bis �001 die

Branche mit den bei weitem größten Zuwachsraten, was

gerade im Vergleich zur IT­Industrie hervorsticht. Ein

wesentlicher Teil des Zuwachses ist durch die Vergabe

von FuE­Tätigkeiten, also durch Outsourcing, an externe

Unternehmen zu erklären. Als gemeinsames Kennzei­

chen der verschiedenen Produktinnovationen gilt, dass

sie weitgehend auf dem Einsatz von Elektronik beruhen

werden. Für die Automobilhersteller werden die techno­

logischen Veränderungen zu strukturellen Veränderungen

führen. Ein besonders hohes Wachstum werden die Ent­

wicklungsspezialisten verzeichnen, während Zulieferer

konventioneller Technologien unter den Druck des techno­

logischen Wandels geraten werden.

Wesentliche Merkmale:

VerlagerungderWertschöpfungvonAIzuZI

SteigenderInnovationsdruckgeradeinderZI

VerkürzteEntwicklungszeitenbeiAIundZI(timetomarket)

Anforderungsprofile von Kooperationspartnern der

Automobilindustrie der Zukunft

Die wesentlichen Fähigkeiten sind:

UnternehmenspositioninTechnologie(Innovationen),

Manufacturing/Logistik,Finanzkraft

System-Engineering-Kompetenz

(ggf.mitModul-Lieferkompetenz)

-Produkt-Engineering-Kompetenz

BeherrschungderUnternehmensprozesse

Kunden-Schnittstellen-Management

Sublieferanten-Management

Manufacturing-Engineering-Kompetenz

QM-Systeme(unternehmensdurchgängig)

InnovationenförderndeRessourcen&Strukturen

Unternehmergeist!

Das heißt für die Region Berlin-Brandenburg Chancen bei:

ProduktenundSystemenmithohemInnovationspotenzial

(TechnologieAnsatz)begleitetvon

Engineering-DienstleistungmithoherKomplexitätoder

Neuheitlichkeit(Wissenschaftsnetzwerk)gerichtetauf

-neueProdukteundFahrzeugsysteme

-neueMethoden,EntwicklungsprozesseundStrukturen

Es muss sichergestellt sein, dass die Region ihre indivi­

duelle oder kombinierte Kompetenz für den Markt AI/ZI

sichtbar und überzeugend zugänglich macht, z. B. durch

ein geeignetes Marketing und intelligente Präsenz der

Protagonisten in der Automobil­ und Zulieferindustrie­

Szenerie. Die Herausforderung besteht darin, auf geeig­

nete Weise den Zugang zu Informationen über Technolo­

gie­Trends und ­Roadmaps der AI und ZI zu erhalten, damit

daraus hergeleitet gezielt Akquisitions­Investitionen getä­

tigt werden können und Marktzugang erreicht wird.

Dr.-Ing. Heinz-Dieter Adomeit

Delphi Deutschland GmbH

Vehicle Safety Laboratory Berlin

Flottenstraße 54­55 · 1�407 Berlin

BeiträgederReferenten

1 DerVortragbasierte imwesentlichenaufeinPapervonJürgensundMeißner„ArbeitenamAutoderZukunft“,herausgegebenvom WissenschaftszentrumBerlinfürSozialforschung,ForschungsgruppeProfessorUlrichJürgens:„Wissen,ProduktionssystemeundArbeit“.

TrendzurAkademisierung1996-2001(Index:1996=100)

beidenHerstellernvonPKWund-motoren

beidenAutomobilzulieferern

Quelle:IAB-Betriebspanel1996-2001;BerechnungenvonAldaetal.(2003)sowieeigeneBerechnungen

BeiträgederReferenten

Beschäftigungsentwicklung in der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie ist nach wie vor einer der wich­

tigsten Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland.

Im internationalen Vergleich hat die deutsche Automo­

bilindustrie den größten Anteil an den Beschäftigten des

verarbeitenden Gewerbes insgesamt.

Parallel zur Auslagerung von Produktions­ und in wachsen­

dem Umfang auch Produktentwicklungsaufgaben an Zu­

lieferbetriebe stützen sich sowohl die Automobilhersteller

als auch die Zulieferunternehmen immer stärker auf unab­

hängige Ingenieurdienstleistungsfirmen. In der absoluten

wie relativen Zunahme der qualifizierten Angestellten und

im Trend zur Akademisierung bei den Automobilherstel­

lern kommt der Aufbau von Entwicklungskapazitäten zum

Ausdruck. Ebenso spielt aber das verstärkte Outsourcen

von Produktionstätigkeiten im Betrachtungszeitraum eine

Rolle.

Der starke Anstieg der Facharbeiteranteile bei den Auto­

mobilzulieferern spiegelt deren wachsende Verantwor­

tung für die Bereitstellung komplexer Module und Syste­

me und ihre Funktion als Träger von Innovationsprozessen

wider. Die höhere Bedeutung der Zulieferer als Innova­

toren hat hier jedoch nicht zu einer relativen Zunahme der

Angestellten mit qualifizierten Tätigkeiten geführt. Neben

der Vergabe von Entwicklungsaufgaben an Ingenieur­

dienstleistungsfirmen dürfte dies auch dem hohen Kos­

tendruck geschuldet sein, den die Endhersteller auf die

Zulieferfirmen abwälzen. Strukturveränderungen führen

also dazu, dass sich das Wachstum unterschiedlich auf

die beiden Akteursgruppen Automobilindustrie (AI) und

Zulieferindustrie (ZI) verteilt.

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16 17

Wissenschaftliche Kompetenzen der Hauptstadtregion für das Automobil von morgen

Prof. Dr. rer. nat. Volker Schindler

Wissenschaftliche Kompetenzen der Hauptstadtregion

für das Automobil von morgen

Beim Entwickeln und Produzieren von Kfz werden

fast alle technischen Disziplinen gefordert. Besonders

wichtig wurden in den letzten Jahren neben dem klas­

sischen Maschinenbau Elektrotechnik und Informatik

als zentrale Enabler für viele Verbesserungen im und

um das Auto. Aus der Entwicklung so komplexer Pro­

dukte wie eines Pkw sind computergestützte, grafische

und numerische Methoden wie CAD, CAE, DMU, Virtual

Reality, Product Lifecycle Management nicht mehr weg­

zudenken.

Ein wichtiges Themenfeld bei der Gestaltung der Fahr­

zeuge ist die Passive Sicherheit. Große Fortschritte wur­

den bereits erreicht, Berliner Firmen und die TU Berlin sind

daran ganz wesentlich beteiligt gewesen. Große weitere

Fortschritte können noch erwartet werden. Vor allem das

Zusammendenken von Aktiver und Passiver Sicherheit

bietet noch sehr große Potentiale.

Die Einsparung von Kraftstoff erfordert immer raffiniertere

Energiewandler (Motoren) und ein geschicktes Energie­

management im Fahrzeug. Die Berliner Industrie ist mit

großen und kleinen Firmen und mit der TU Berlin intensiv

dabei, die Chancen auf diesem Gebiet zu ergreifen.

Die Wechselwirkung des Menschen mit dem Fahrzeug,

die Abbildung des Menschen und von dessen Verhalten

in numerischen Modellen werden sowohl für die Entwick­

lung der Fahrzeuge als auch für deren Funktion immer

wichtiger. Auch hier leisten TU Berlin und einige Firmen

wichtige Beiträge.

Was tun in Berlin?

Die Region hat auf den genannten Gebieten ein beträcht­

liches Potential; anwendungsnahe Forschungsprojekte

helfen dabei, es systematisch weiter zu verbreitern. Die

TU Berlin ist vielfach daran beteiligt und trägt den sich

wandelnden Erfordernissen auch durch Weiterentwick­

lung ihres Lehrangebotes und die Schaffung von neuen

Studiengängen Rechnung.

Wenn größere Industrieansiedlungen erreicht werden

sollen, muss die Qualität des Standortes gezielt weiter

gesteigert werden. Attraktivität bietet schon die Stadt

selber, die Personen, die hier arbeiten wollen, die eine

ausgezeichnete Ausbildung genossen haben und die sich

in einem Netzwerk von Kompetenzträgern bewegen kön­

nen, das es so nicht an vielen Standorten gibt. Aber das

reicht nicht: Wir müssen gezielt Alleinstellungsmerkmale

erarbeiten, denn wir müssen den Nachteil kompensieren,

nicht so leicht erreichbar zu sein, wie die Firmen vor Ort in

den Entwicklungszentren.

Eine ganze Reihe von Themen eignen sich grundsätzlich für

eine solche Strategie. Einige wurden bereits aufgegriffen,

andere stehen kurz davor, bei manchen muss man fürchten,

dass die Gelegenheit vorbeigeht, weil die Beteiligten nicht

entschlossen genug handeln. Wenn dann in Zukunft auch

noch die internationale Erreichbarkeit Berlins gewährleistet

ist, lässt sich vielleicht der eine oder andere große Zuliefe­

rer aus dem asiatischen Raum, der ein europäisches Ge­

schäft aufbauen oder intensivieren will, nach Berlin locken.

Bei fast allen diesen Ansätzen spielt die TU Berlin eine

wichtige Rolle. Sie ist einer der wichtigsten Aktivposten

Berlins beim Bemühen um mehr industrielle Arbeitsplätze.

Jeder wird abstrakt zustimmen: Wir sollten die Stärken

stärken. Aber ganz praktisch tun wir mit der TU Berlin das

genaue Gegenteil: Sie wird bis über die Grenze des noch

ohne größere Beeinträchtigungen Möglichen hinaus zum

Sparen gezwungen und muss gleichzeitig mit der Einfüh­

rung „gestufter Studiengänge“ und dem Übergang auf

BS/MS­Abschlüsse an Stelle des Dipl.­Ing. eine sehr tief­

greifende und Kräfte bindende Reform durchführen.

Prof. Dr. rer. nat. Volker Schindler

ILS Kraftfahrzeuge,

Fachgebiet Kraftfahrzeuge,

Institut für Land- und Seeverkehr

TechnischeUniversitätBerlin

Gustav­Meyer­Allee �5 · 1��55 Berlin

Tel: 0�0 ­ �1 47 �9 70

www.kfz.tu-berlin.de

BeiträgederReferenten BeiträgederReferenten

Randbedingungen

Berlin liegt heute nicht im Zentrum der Strukturen, die

sich die Kfz­Industrie in den letzten Jahrzehnten in Europa

geschaffen hat. Dennoch bestehen in der Region einige

wichtige Produktionsstandorte: BMW Spandau (Motor­

räder), DaimlerChrysler Marienfelde (Motoren), Daimler­

Chrysler Ludwigsfelde (Transporter); von den großen Zu­

lieferern produzieren hier Continental, Delphi und andere.

Auch die Entwicklungsstandorte der OEM sind in Köln,

Ingolstadt, München, Rüsselsheim, Sindelfingen, Stutt­

gart, Weissach i.T., Wolfsburg fest verankert. Es existiert in

Berlin jedoch eine umfangreiche Industrie, die teils hoch

spezialisierte Entwicklungsdienstleistungen erbringt:

Amovis, Carmeq, Contecs, Delphi, HFC, IAT, IAV, Inpro, SFE,

Takata­Petri. Viele davon haben einen engen Bezug zur TU

Berlin oder sind sogar direkt aus ihr hervor gegangen.

Eine Standortstrategie, die die Bedeutung der Region für

die Kfz­Industrie weiter stärken will, muss sich dieser

Randbedingungen bewusst sein. Offensichtlich liegen in

Berlin besonders gute Voraussetzungen vor, komplexe

Ingenieurdienstleistungen zu erbringen. Wichtig sind Kom­

petenz und Erreichbarkeit.

Ein großer Vorteil für Berlin: Man kommt gerne hierher.

Mancher Entscheider hat in Berlin studiert und erinnert

sich gerne daran.

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18 19

Kfz-Engineering Zentrum BerlinBrandenburg – Ansatz zur nachhaltigen Stärkung der multidisziplinären F&E Kompetenzen in Wachstumsbereichen der Kfz-Technik

Wolfgang H. Steinicke, Thomas Meißner

Vorhandenebzw.schließbareWertschöpfungskettenin

SchwerpunktfeldernmitZukunftsmarktpotential(z.B.im

Antriebs-,Sicherheits-undProduktionssektor)

InternationalbeachtetesTestfeldfürdieErprobungneuer

Technologie,insbesondereAntriebssysteme,Kraftstoffe

Dagegen stehen als Schwächen bewertete Faktoren wie:

OEMundTier1suppliermitStandorteninderRegion

vertreten,abernichtmitUnternehmenssitzoderzentralen

F&E-Bereichen

ÜberwiegendkleinteiligeUnternehmenslandschaftim

ZulieferbereichbenötigtvielfältigeUnterstützungundAn-

schubmittelzurErlangungvonSystemfähigkeitimVerbund

Aus der kleinteiligen Unternehmenslandschaft resultiert,

dass vertrauensvolle Partnerschaften benötigt werden,

damit kleinteilig organisierte Zulieferer Subsystem­Kom­

petenz und „Unique Capabilities“ erlangen und die Nach­

teile in der Kostenstruktur kompensieren können. Zur

Etablierung eines nachhaltigen Beschäftigungswachs­

tums müssen sich deshalb die vorhandenen, individuellen

Fähigkeiten und das Innovations­Know­how der KMU

im Verbund mit der Wissenschaft und in Partnerschaft

mit der Industrie (insbesondere mit Tier 1 Suppliern) zu

Innovationsnetzwerken entlang der Wertschöpfungs­

ketten entwickeln. Ziel dabei ist die Erlangung von Sub­

Systemfähigkeit im komplementären Verbund, wodurch

die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Beteiligten und

der Zugang gegenüber ihren Kunden verbessert werden.

Trends, Projekte und Perspektiven

Hohe strategische Priorität zur nachhaltigen Weiterent­

wicklung des Handlungsfelds besitzt der Aufbau und die

Etablierung eines Engineering Zentrums der Kfz­Technik

in der Hauptstadtregion unter starker Einbindung der wis­

senschaftlichen Exzellenz.

Entscheidend für Wirkung und Erfolg des geplanten Engi-

neering Zentrums ist die Fokussierung auf zukunftsträch-

tige technologische Schlüsselthemen, die auf vorhande-

nen Stärken der Region basieren und daher folgenden

Kriterien genügen:

Hohes(Zukunfts-)Marktpotential

StadiumderGrundlagenforschungbereitsverlassen,aber

derindustrielleReifegradist(noch)niedrig

dienotwendigen(Teil-)FähigkeitenzurUmsetzungwerden

vonAkteurenderRegionkompetentabgedecktunddas

technologischeWissenistbeihiesigenUnternehmen/

Forschungseinrichtungenverankert(u.a.Patente)

konkurrierendeRegionen–insbesonderediestarken

Automobilregionen–befindensichaufvergleichbarem

oderniedrigeremKnow-how-Level

Herstellerund/oderTier1Supplierhabennochkeine

StandortentscheidungfürdieSerienumsetzunggetroffen.

Mit TU Berlin, BTU Cottbus, FHTW Berlin sowie außer­

universitären Instituten verfügt die Hauptstadtregion über

exzellente Forschungs­ und Ausbildungsstätten, deren

Potenzial im Verbund mit Ingenieurdienstleistern des

Automobilsektors noch intensiver genutzt werden kann.

Anhand der erläuterten Kriterien wurden folgende

technologische Schlüsselfelder („Knospen“) für das Kfz-

Engineering Zentrum identifiziert:

ZentrumfürinnovativeAntriebstechnik,CleanEnergy

KraftstoffeundAntriebe–Projekteu.a.SteamCellAPU,HCCI

Fahrzeugsicherheit:vonderpassivenzurintegrierten

aktivenSicherheit–Projekteu.a.COOPERS(EU)

FortschrittlicheProduktionstechnikundMechatronik/

drive-by-wire

NachwachsendeRohstoffefürMaterialien

imFahrzeugbau

BeratungskompetenzfürinternationaleGesetzgebungin

denBereichenSicherheitundUmwelt

ClearingstellefürAutomobilelektronik

Zur Umsetzung des Kfz­Engineering Zentrums ist ein stu­

fenweiser Aufbau geplant. Erste Schritte sind mit dem

Start erster Verbundprojekte zwischen Wissenschaft

und Wirtschaft – wie „Steam Cell APU“ und „COOPERS“

– gegangen. Neben der Umsetzung von weiteren Ver­

bundvorhaben sieht das Realisierungskonzept für das

Engineering­Zentrum die Etablierung eines Verbundes

von Testeinrichtungen zur Verbesserung der Auslastun­

gen und Verringerung von Investitionsnotwendigkeiten

vor und soll dann in einen Campus für Kfz­Technik als An­

gebot für komplementär arbeitende Unternehmen unter

Einbindung der Wissenschaft münden.

Der Kompetenzfeldmanager TSB/FAV sieht, in enger Zu­

sammenarbeit mit Partnern, die sich für dieses Zentrum

engagieren, die Etablierung des Kfz­Engineering­Zen­

trums in BerlinBrandenburg als eine der prioritären Aktio­

nen zur starken Positionierung der Hauptstadtregion in

Verkehr und Mobilität.

Wolfgang H. Steinicke

Thomas Meißner

TSB / Forschungs- und Anwendungsverbund

Verkehrssystemtechnik (FAV) Berlin

Am Borsigturm 48 · 1�507 Berlin

Tel: 0�0 ­ 4� 0� �5 45

www.fav.de

BeiträgederReferenten BeiträgederReferenten

Ausgangslage

Entgegen der sonst eher rückläufigen Wirtschaftsent­

wicklung in der Hauptstadtregion hat die Verkehrssystem­

technik in den letzten Jahren Impulse für mehr Wachstum

und Beschäftigung gesetzt. Alle vier identifizierten Hand­

lungsfelder (Bahnsystemtechnik, Kraftfahrzeugtechnik,

Luft­ und Raumfahrttechnik sowie Verkehrstelematik / Ver­

kehrslogistik) lieferten einen Wachstumsbeitrag. Die Ver­

kehrssystemtechnik in der Hauptstadtregion bietet derzeit

47.�00 Arbeitsplätze in Industrie und mittelständischen

Unternehmen und beschäftigt 1.960 wissenschaftliche

Mitarbeiter in Forschungseinrichtungen. Zusätzlich zäh­

len die Betreiber (z.B. DB AG, BVG) im Verkehrssektor

fast 48.000 Arbeitsplätze. Darüber hinaus beschäftigt der

Bereich Logistik/Verkehrsdienstleistungen etwa 150.000

Personen in der Region.

Kfz-Technik in der Hauptstadtregion

Mit mehr als 19.000 Beschäftigten in über 1�5 Unterneh­

men und über �5 Forschungseinrichtungen zählt die Kraft­

fahrzeugtechnik zu den Schlüsselbranchen in der Region

BerlinBrandenburg und rangiert damit auf Platz sieben

der Kraftfahrzeugzentren Deutschlands.

Bei der Betrachtung der Stärken der Region lassen sich

folgende Aussagen festhalten:

AnerkanntwissenschaftlicheKompetenzinderAutomobil-

technikundin„enablingtechnologies“

EngineeringDienstleistungs-Sektorstarkbesetztmit

internationalenMarktzugängenundKooperationenmitder

Wissenschaft

Page 11: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

�0 �1

Clearingstelle für Automobilelektronik Berlin – Wissenschaftliche Kompetenz als Problemlösung für die Industrie

Prof. Dr. Bernd Michel

Eine im Vortrag von Staatssekretär Dr. Husung, Senatsver­

waltung Wissenschaft, Forschung und Kultur, angeregte

Clearingstelle Automobilelektronik am Fraunhofer IZM in

Berlin ist eine sehr gute Maßnahme, die im Rahmen des

EUCEMAN­Centers eine beträchtliche Ausstrahlung auf

die Firmen in Berlin/Brandenburg haben könnte und der

Industrie wichtige Impulse verleihen könnte. Die Einbin­

dung in das Engineering Zentrum Kfz­Technik wird vom

Vortragenden begrüßt.

Inhaltliche Schwerpunkte der Forschungstätigkeit zur

Zuverlässigkeit der Automobilelektronik in Berlin sind:

SystemverhaltenundSystemzuverlässigkeitvon

Automobilelektronik

Aufbau-undVerbindungstechnik

Lötstellenverhalten,bleifreieLote

Automobilsensorik,MEMS

NanoelektronikimAuto,NanoAVT

SicherheitundZuverlässigkeitvonAutomobilelektronik

Chipverbindungstechnologien

Siehe auch:

www.micromaterials.com, www.euceman.com

Prof. Dr. Bernd Michel

Leiter des Fraunhofer Micro Materials Centers

am IZM Berlin

Gustav­Meyer­Allee �5 · 1��55 Berlin

Tel: 0�0 ­ 46 40 �� 00

abb – virtueller Marktplatz für Kfz-Zulieferer der Region BerlinBrandenburg

Harald Bleimeister

Bedeutung von Unternehmensnetzwerken wächst

Als Erfolgsfaktoren in Netzwerken stehen „weiche“ Fakto­

ren, wie Vertrauen und Respekt, im Vordergrund. Klar defi­

nierte Ziele und die Erreichung von win­win­Situationen

sind besonders wichtig für das Management von Netz­

werken.

Firmenbesuche im Land Brandenburg + Berlin

Firmenportfolio im automotiven Bereich:

> Berlin z. Zt. 80 Unternehmen

> Brandenburg z. Zt. 1�0 Unternehmen

Teilnehmer per 01/2006:

> 145 Firmen mit Zulieferkompetenz für den Automobilbau

Kontakte auf Arbeitsebene als Ergebnis der Firmenbesuche

Synergieeffekte: Zwischen diesen Firmen konnten erste

Querkontakte hergestellt werden.

Mehrwert für die Unternehmen im Netzwerk – automo-

tive BerlinBrandenburg

I. HerstellungvonKontaktenundGeschäftsbeziehungen

innerhalbderClusterunternehmen.

II. DirekterKontaktzurAutomobilindustrieüberdasAuto-

motiveClusterOstdeutschland–F&EnachdenProdukt-

anforderungenderHersteller–gezielte,praxisbezogene

FörderungvonForschungsthemen.

III. Sofortige,qualifizierteundnamentlichuntersetzteBeant-

wortungvonInvestorenanfragen–Projektträgerschaftbei

denWirtschaftsförderungenderLänder!

IV. VomEinzelteilproduzenten–hinzumSystemlieferanten,

derVerbundleistungausdem„Know-how“vonNetzwerk-

partnern.

Harald Bleimeister

ZukunftsAgentur Brandenburg ZAB GmbH

Steinstr. 104­106 · 14480 Berlin

Tel: 0��71 ­ 64 �5 �7

www.ac-bb.de

BeiträgederReferenten BeiträgederReferenten

Die Zuverlässigkeit von Komponenten und Systemen der

Automobilelektronik ist heute schon von grundlegender

Bedeutung für den Automobilbau. Sie wird in den nächs­

ten Jahren beträchtlich zunehmen, da Fahrkomfort,

Sicherheit und Qualität im Auto sehr an die Fortschritte

der Mikroelektronik, der Mikrosystemtechnik und auch

der modernen Werkstoffforschung gebunden sind, so z.B.

auch der Nanotechnologie wie etwa der Nanoelektronik.

Auf der anderen Seite kämpft auch die deutsche Auto­

mobilindustrie z.Zt. mit Rückrufaktionen. Diese kosten

beträchtliche Summen und haben in der Folge auch

große Auswirkungen auf den Käufer (z.B. Imageverlust).

Am Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikro­

integration (IZM) in Berlin ist die Automobilelektronik und

­sensorik ein Schwerpunktthema. Die Kooperation mit den

großen Autoherstellern (BMW, VW, DaimlerChrysler u.a.)

ist sehr eng und insbesondere auch mit den Zulieferern

(Bosch, Conti Temic, Siemens VDO). Einen besonderen

Schwerpunkt der Kooperation des IZM stellen zahlreiche

innovative KMU dar, die sehr wichtige Funktionen in der

Wertschöpfungskette abdecken und insbesondere in der

Region Berlin/Brandenburg im Hightech­Bereich tätig

sind.

Das Micro Materials Center Berlin des IZM ist gerade da­

bei, ein europäisches Zentrum auf dem Gebiet der Zuver­

lässigkeit von Mikro­ und Nanotechnologien federführend

aufzubauen (EUCEMAN – European Center for Micro­ and

Nanoreliability). Europäische Spitzenlabors aus zahl­

reichen Ländern der EU wollen gemeinsam das Problem

der Zuverlässigkeit in Hightech­Anwendungen bearbeiten.

Die Automobilindustrie ist dabei der Hauptschwerpunkt.

„automotive BerlinBrandenburg“ ein Microcluster im Netz-

werk der Automobilzulieferer Ostdeutschlands (ACOD)

ACOD – Dachorganisation aller automotiven Netzwerke

der neuen Bundesländer:

Automotive Cluster Ostdeutschland, Automotive Mecklenburg­

Vorpommern, Verbundinitiative Automobilhersteller Sachsen,

automotive BerlinBrandenburg, MAHREG automotive

Auftraggeber / Initiatoren:

­ Ministerium für Wirtschaft Brandenburg

­ Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und

Frauen

und Partner:

­ IHK`n des Landes Brandenburg

­ IHK Berlin

­ Verband der Metall­ und Elektroindustrie

Projektträger:

­ Zukunftsagentur Brandenburg / Berlin Partner GmbH

wiss. Kompetenz:

­ Brandenburgische Technische Universität Cottbus

­ TFH­Wildau

­ Bundesanstalt für Materialforschung und ­prüfung

­ Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe

­ Fachhochschule Lausitz

­ Fraunhofer Anwendungszentrum Cottbus

­ Hahn­Meitner­Institut Berlin

­ Technische Universität Berlin / ILS Kraftfahrzeuge

1st- und 2nd Tier Lieferanten der Region BB:

Bosch, Intier Automotive, Visteon, Mahle, Osram, Thyssen,

INA, Freudenberg, Takata­Petri, arcelor

Ausgangsposition/Motivation/Zielvorgabe

Nach einer Studie von Mercer Management Consul­

ting führen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen

Automobilherstellern und ­zulieferern zu einem struktu­

rellen Wandel und Implikationen für die Automobilent­

wicklung und ­produktion:

Bedeutung für das Umsatzvolumen (weltweit) bis 2015:

Die Gesamtwertschöpfung wächst um ~250 Mrd. €. Der

Wertschöpfungsanteil der OEMs sinkt dagegen von heute

35% auf 23% (2015).

Page 12: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

�� ��

Nach der Mittagspause kamen die Teilnehmer in vier

thematisch fokussierten Workshops zusammen. In An­

lehnung an die Themen, die im Kfz­Engineering Zentrum

weiterverfolgt werden sollen, waren das im Einzelnen:

Workshop1–FahrzeugederZukunft–IntelligenteFahr-

zeugeineinemintelligentenUmfeld

(Moderation:Prof.Dr.VolkerSchindler,TUBerlin;Thomas

Schilling,AglaiaGmbH;Dr.-Ing.Heinz-DieterAdomeit,

DelphiDeutschlandGmbH)

Workshop2–AntriebstechnikundCleanEnergy

(Moderation:Prof.Dr.-Ing.HelmutPucher,TUBerlin;

MichaelHoetger,AMOVISGmbH)

Workshop3–ProduktionstechnikundMechatronik

(Moderation:Prof.Dr.-Ing.GüntherSeliger,TUBerlin;

Dr.-Ing.UlrichBethke,INPROGmbH)

Workshop4–ZuverlässigkeitvonElektronikundMikro-

systemtechnikimKfz

(Moderation:Prof.Dr.BerndMichel,FhgIZM)

Über jeweils ein bis zwei Impulsreferate von ausgewie­

senen Experten aus Industrie und Forschung wurden die

Teilnehmer an die Thematik herangeführt und die Diskus­

sion eingeleitet.

Vorrangiges Ziel innerhalb der zweistündigen Workshops

war die Identifizierung internationaler Markttrends und

daraus abgeleiteter Problemstellungen und Herausfor­

derungen sowie die Identifizierung von Ansätzen für

marktgeleitete Verbundvorhaben zum Aufbau von Wert­

schöpfungsketten für die Region, die im Nachgang der

Veranstaltung mit den interessierten Akteuren konkret

weiterentwickelt werden können.

Aus der Vielzahl der diskutierten Themen und Entwick­

lungen wurden im Einzelnen folgende Inhalte für eine kon­

krete Weiterverfolgung zusammengefasst, die an dieser

Stelle stichpunktartig genannt seien:

Workshop 1:

Fusion Aktive-Passive Sicherheit integriert beinahe

alle Einzelaspekte.

Folgende Themen sind von Interesse:

• Elektronischer Fahrlehrer

• ecall (Ausbau mit konkreten Unfallinformationen)

• Kooperative Verkehrsteilnehmer (Erfassung und

Kenntlichmachung)

• Intelligente Infrastruktur

Workshop 2:

Die Diskussion konzentrierte sich auf folgende zwei

Themen:

• Entwicklung eines Verteilerfahrzeuges in

Hybridtechnik

• Intelligenter Fahrzeugbetrieb durch

­ Optimierung Energieflüsse (Simulation)

­ Geeignete Energiewandler im Gesamtsystem

(z.B. Dampfmaschine)

­ Flexibilität hinsichtlich Kraftstoff und Fahrzeug­

einsatz

­ Demonstration

Workshop 3:

• „Technology Watch“ bei der INPRO (mit Megatrends

der Automobilindustrie 2010+). Es werden sieben

Sektoren gesehen, welche die zukünftige Automobil-

entwicklung beeinflussen:

­ Access & availability of mobility

­ Digital business processes

­ Manufacturing oriented flexibility

­ Customer oriented flexibility

­ Information driven society

­ Innovative materials

­ Personal safety

• Beispiele aus dem Bereich innovative Materialien

sind Folienlackierung, universelle Werkzeuge, Laser-

schweißtechnik

• INPRO erhält zunehmend Aufträge aus

OEM-Satellitenwerken

> externe Dienstleister haben hier ähnlich hohe

Chancen wie OEM-FuE-Zentren

• Bedeutung der Lehre für Mitarbeiternachwuchs

wurde hervorgehoben

• Großes Potential wird in der Kooperation der Mathe-

matik mit den Ingenieurwissenschaften gesehen

• Optik, Mechatronik, Elektronik als wichtige Enabler

• Profilbildung der Region wichtig

Workshop 4: Herausgearbeitet wurden zwei

Schwerpunkte der Zuverlässigkeitsforschung für

Automobilelektronik:

• Systemzuverlässigkeit von Automobilelektronik unter

Beachtung des Trends zur weiteren Miniaturisierung

• Komplexes Verhalten und komplexe Belastungen der

Automobilelektronik (Einfluss Temperatur, Feuchte,

elektrische Felder, Schwingungen und mechanische

Belastungen). Das hat entscheidende Auswirkungen

auf zahlreiche Anwendungen und ist oft Ursache für

teure Rückrufaktionen.

Als Projektvorschlag wurde aus den Punkten abge­

leitet: Entwicklung geeigneter Zuverlässigkeitsindika­

toren für Automobilelektronik und ­sensorik.

Diese sollen kostengünstig sein und Aussagen über

Belastungsregime bzw. Werkstoff­ und Bauteilver­

halten wichtiger Elektroniksystemkomponenten

gestatten und im Schadensfall für eine Beurteilung

des Schadens herangezogen werden können. Spe­

zialvarianten könnten auch als „Sicherheitsmonito­

ring“ dienen, d.h. bevorstehende kritische Schäden

anzeigen bzw. eine Warnung an den Halter. Insbe­

sondere für teure weltweite Rückrufaktionen könnte

diese „CarDNA“ Bedeutung erlangen.

Workshop­Ergebnisse

Workshop-Ergebnisse Workshop-Ergebnisse

Page 13: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

�4 �5

Ein wichtiges Handlungsfeld zur Umsetzung der kohärenten Innovationsstrategie des Landes Berlin

Senator Harald Wolf

Die neue Strategie ist nicht auf ein halbes Jahr angelegt,

sondern wird mittelfristig Ergebnisse zeitigen. Neben einem

größeren Zeitrahmen muss sich die Region auch einen grö­

ßeren geografischen Zusammenhang schaffen. Wie sinnvoll

es ist, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, zeigt

sich nicht zuletzt in der Automobilindustrie. Zusammen mit

Niederschlesien und Sachsen bildet die Hauptstadtregion

ein Dreieck der Kraftfahrzeugtechnik, das – als ein Standort­

verbund – auch Aussicht hat, im internationalen Maßstab

wahrgenommen zu werden und komplementäre Stärken syner­

getisch zu bündeln. Sich regional gut aufzustellen und mit

Nachbarn eine überregional anerkannte kritische Masse zu

bilden, ist ein erster wichtiger Schritt, um im Wettbewerb der

Regionen ganz vorne mitmischen zu können. Dabei zeigen ak­

tuelle Entwicklungen, dass in einem solchen internationalen

Wettbewerb auch größere Ansiedlungen möglich werden.

Berlin hat das Zeug dazu, in den nächsten Jahren ein Showroom

für neue Entwicklungen der Automobilindustrie zu werden. Im

zukünftigen Kfz­Engineering Zentrum werden Themenbereiche

wie Sicherheit, Clean Energy, Wasserstoffantrieb und Antriebs­

technik sowie innovative Produktionstechnik und Automobil­

elektronik, für die Berlin schon heute konkurrenzfähige Lösun­

gen anbieten kann, im Verbund von Wissenschaft und Wirt­

schaft weiterentwickelt. Das ist auch ein wichtiger Schritt, um

Akteure der Region verstärkt in europäische Entwicklungspart­

nerschaften einzubinden. Dabei kann das Zentrum auf eine res­

sortübergreifende Unterstützung des Senats zählen. Der Senat

unterstützt das Zentrum, weil es innovative Projekte betreiben

wird und zum Teil schon initiiert hat, die wirtschaftlich interes­

sant sind und – denkt man beispielsweise an die Aktivitäten im

Bereich Clean Energy – überdies Lebensqualität für die Zukunft

sichern. Dabei sollte das Zentrum als ein Nukleus begriffen wer­

den für eine Entwicklung, die zusammen mit den Nachbarregio­

nen Niederschlesien und Sachsen unsere internationale Wett­

bewerbsfähigkeit im Handlungsfeld Kfz­Technik verbessert.

Senator Harald Wolf

Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen des Landes Berlin

Martin­Luther­Str. 105 · 108�5 Berlin

Tel: 0�0 ­ 90 1� ­ 0

Kraftfahrzeugtechnik bringt Antrieb für die Hauptstadtregion

Wolfgang H. Steinicke

Kfz­Technik

Kfz-Technik

Aus dem Netzwerk heraus bilden sich Verbünde Wissenschaft­

Wirtschaft, die konkrete Projekte entwickeln, umsetzen und mit

denen sie sich Systemkompetenz erarbeiten. Erste Vorhaben

dieser Art sind bereits gestartet (z.B. SteamCell APU, HCCI als

Zukunftsfonds­Projekte und COOPERS als EU Projekt). Weitere

vielversprechende Ansätze, die in den Workshops diskutiert wur­

den (wie z.B. ecall, kooperative Verkehrsteilnehmer, CarDNA),

sollen weiterverfolgt und umgesetzt werden.

Von den Anwesenden wurde der Vorschlag der Senatsverwal­

tung Wissenschaft, Forschung und Kultur begrüßt, am Fraunho­

fer IZM eine Clearingstelle zur Automobilelektronik einzurichten.

Diese kann in das aufzubauende Engineering Zentrum der Kfz­

Technik Berlin/Brandenburg integriert werden. Die Clearingstel­

le kann auch auf das in Berlin koordinierte European Center for

Micro­ and Nanoreliability (EUCEMAN) zurückgreifen, welches in

Berlin auch durch ein europäisches Zuverlässigkeitslabor (Euro­

pean Reliability Key Lab) repräsentiert wird, das schwerpunktmä­

ßig ebenfalls zum Themengebiet Kfz­Elektronik tätig wird und die

deutsche und europäische Großindustrie als Nutzer hat. Da zahl­

reiche KMU der Region Berlin/Brandenburg in diese Aktivitäten

einbezogen sind, ergibt sich hier ein besonderer Schwerpunkt für

neue Projekte.

Als eine weitere Komponente wird die Etablierung eines Ver­

bundes von Test­ und Versuchseinrichtungen geplant. Damit

sollen die Unternehmen und Forscher, die Versuchseinrichtungen

betreiben, in die Lage versetzt werden, diese durch Kooperati­

onen besser auszulasten und auf den Aufbau zusätzlicher Ein­

richtungen gegebenenfalls ganz verzichten zu können.

Mittel­ bis langfristig ist ein Campus für Kfz­Technik geplant, in dem

sich – vornehmlich kleinere – komplementär arbeitende Unterneh­

men ansiedeln können und die Wissenschaft fest eingebunden ist.

Entsprechend der Schwerpunktsetzungen sollen sich unter dem

Gesamtdach des Engineering Zentrums Einzelzentren mit ihren

jeweiligen spezifischen Bedürfnissen organisieren.

www.euceman.com

Wolfgang H. Steinicke

TSB / Forschungs- und Anwendungsverbund

Verkehrssystemtechnik (FAV) Berlin

Am Borsigturm 48 · 1�507 Berlin

Tel: 0�0 ­ 4� 0� �5 45

www.fav.de

Fazit

Fazit

Vor dem Hintergrund eines dramatischen Strukturwandels,

den die Region bis heute nicht abschließend überwunden hat,

haben die Technologiefelder Biotechnologie, Medizintechnik,

Optik, Informations­ und Kommunikationstechnik sowie Ver­

kehrssystemtechnik eine wichtige Rolle für die Zukunft. Hier

können mittelfristig neue, qualifizierte Arbeitsplätze entstehen

und perspektivreiche Entwicklungen angestoßen werden. Die

Kfz­Technik ist dabei zu Recht als Handlungsfeld mit Wachs­

tumspotenzial im Masterplan Verkehr & Mobilität der kohä­

renten Innovationsstrategie Berlins beschrieben und wird vom

Senat entsprechend unterstützt.

Um an Wachstumsmärkten teilzuhaben, die in den innovativen

Technologiefeldern zukünftig zu erwarten sind, muss man gut

aufgestellt sein. Mit der kohärenten Innovationsstrategie hat

die Region in den zurückliegenden Monaten die Strategien

in ihren Kompetenzfeldern weiterentwickelt und in Richtung

Wachstum optimiert. Mit der Industrie­ und Handelskammer,

Berlin Partner, ZukunftsAgentur Brandenburg, TSB Technolo­

giestiftung Berlin und Senat haben sich die wichtigsten Akteure

an einen Tisch gesetzt und die Masterpläne unter Einbeziehung

von Key Playern aus Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet.

Die Masterpläne benennen konkrete Maßnahmen und Pro­

jekte, um die Wertschöpfungsketten in der Region sinnvoll zu

ergänzen, Systemfähigkeiten aufzubauen und gezielte Ansied­

lungen zu betreiben. Mittelfristig zielt Berlin auf die Etablierung

dreier großer Cluster in den Bereichen Verkehr und Mobilität,

Life Science und Medien, die die Wettbewerbsfähigkeit der Re­

gion entscheidend voranbringen werden.

Immer besser werden da, wo man bereits gut ist – das ist eine

bessere Strategie, als sich in einen breiten Wettbewerb zu

begeben, wo sich alle tummeln. Berlin hat solche Bereiche,

in denen die Stadt schon heute exzellent ist. Der Senat wird

die Konzentration auf diese Branchen, die bereits in der Ver­

gangenheit eingeleitet wurde, weiter gezielt unterstützen. Be­

reits im Jahr �004 sind rund 80 Prozent der Fördermittel in die

Kompetenzfelder gegangen. Mit der Innovationsstrategie steht

jetzt ein Mittel zur Verfügung, das der gezielten Förderung von

Spitzenleistungen dient und die Kontrolle wichtiger Meilenstei­

ne erleichtern soll. Man kommt aus einer reaktiven Haltung zu

einer verstärkt aktiven Politik, die beschreibt, was sie will und

selbst Neues anschiebt.

Die Kraftfahrzeugtechnik gilt als wichtiges Handlungsfeld

der Verkehrssystemtechnik, die zu den im Rahmen der kohä­

renten Innovationsstrategie identifizierten Berliner Kompe­

tenzfeldern gehört und besondere Wachstumsperspektiven

bietet. Mit rund 19.000 Beschäftigten in Industrie, KMU sowie

Forschungseinrichtungen rangiert die Hauptstadtregion heu­

te auf Platz sieben der Kraftfahrzeugzentren Deutschlands.

Die anerkannte wissenschaftliche Kompetenz der Region in

der Kfz­Technik manifestiert sich in der Vielzahl nationaler

und internationaler Kooperationen. Bei der Fahrzeugsicher­

heit, aber auch im Antriebs­ / Energiebereich, in der Kfz­Pro­

duktionstechnik und auf dem Feld der Fahrzeugelektronik

nimmt die Berlin­Brandenburger Wissenschaft eine führende

Rolle ein.

Gerade die KMU der Region müssen noch stärker als bisher

in Netzwerken mit diesen wissenschaftlichen Einrichtungen

arbeiten, um System­ und Subsystemfähigkeiten und damit

ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das im Masterplan

„Verkehr und Mobilität“ vorgesehene Engineering Zentrum

wird diese Aufgabe erfüllen, in dem es Innovationsnetzwerke

in technologischen Schlüsselfeldern aufbaut und betreut.

Dabei stützt es sich auf eine virtuelle und eine physische

Komponente.

Basis ist das Netzwerk der Akteure, die sich bereits jetzt en-

gagieren und offen für Kooperationen auf Zukunftsfeldern der

Kfz-Technik sind. Schwerpunktthemen des geplanten Kfz-

Zentrums unter starker Einbindung der wissenschaftlichen

Kompetenz sind:

Vonderpassivenzurintegriertenaktiven

Fahrzeugsicherheit

FortschrittlicheAntriebstechnikmitbesonderemFokusauf

„CleanEnergy“,KraftstoffundAntriebssysteme

BeratungskompetenzfürinternationaleGesetzgebungin

SachenSicherheit&Umwelt

Wasserstoffinfrastruktur,insbesondereBetankung/Handha-

bung

InnovativeProduktionstechnik,Mechatronikund

Drive-by-wire

NachwachsendeRohstoffefürMaterialienimKfz-Bau

Page 14: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

9:00 UhrBegrüßung und Einführung

Dr. Bruno Broich

Vorstand TSB Technologiestiftung Berlin

Eröffnungsbeitrag

9:15 UhrKfz-Technik – Verbünde zwischen Wissenschaft und

Wirtschaft nutzen. Wachstumspotenziale für die Haupt-

stadtregion

Staatssekretär Dr. Hans­Gerhard Husung

Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und

Kultur Berlin

Plenum I – Anforderungen der Industrie an Wissenschaft und Wirtschaft der Hauptstadtregion

9:35 UhrForschung und Entwicklung für zukunftsgerichtete

Antriebstechnik – welche Rahmenbedingungen

erwarten Engineering-Dienstleister?

Gerhard Buschmann

IAV GmbH

9:55 UhrStrategie global agierender Automobilkonzerne und

ihrer Zulieferer – welche Profile müssen Kooperations-

partner auf regionaler Ebene bieten?

Dr.­Ing. Heinz­Dieter Adomeit

Delphi Deutschland GmbH

10:15 UhrDiskussion

10:25 UhrKaffeepause

Plenum II – Fähigkeiten und neue Ansätze aus der Region

10:50 UhrWissenschaftliche Kompetenzen der Hauptstadtregion

für das Automobil von morgen

Prof. Dr. Volker Schindler

Technische Universität (TU) Berlin, Fachgebiet

Kraftfahrzeuge

11:10 UhrKfz-Engineering Zentrum BerlinBrandenburg – Ansatz

zur nachhaltigen Stärkung der multidisziplinären F&E-

Kompetenzen in Wachstumsbereichen der Kfz-Technik

Wolfgang H. Steinicke

TSB/FAV Berlin

11:30 UhrClearingstelle für Automobilelektronik Berlin

– Wissenschaftliche Kompetenz als Problemlösung für

die Industrie

Prof. Dr. Bernd Michel

Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit

und Mikrointegration (Fhg IZM)

11:50 Uhracbb – virtueller Marktplatz für Kfz-Zulieferer der Region

Berlin-Brandenburg

Harald Bleimeister

Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB)

12:10 UhrDiskussion

12:20 UhrEinführung in die Workshops am Nachmittag

12:30 UhrMittagspause

Parallele Workshops Wissenschaft-Wirt-schaft zu den geplanten Schwerpunkt-feldern des Kfz-Engineering Zentrums

IdentifizierunginternationalerMarkttrends

AnsätzefürmarktgeleiteteVerbundvorhabenzumAufbau

vonWertschöpfungsketten

13:45 UhrWS 1: Fahrzeuge der Zukunft – Intelligente Fahrzeuge in

einem intelligenten Umfeld

ModeratorenundImpulsreferenten:

Prof. Dr. Volker Schindler, TU Berlin

Thomas Schilling, Aglaia GmbH

Dr.­Ing. Heinz­Dieter Adomeit, Delphi Deutschland GmbH

WS 2: Antriebstechnik und Clean Energy

ModeratorenundImpulsreferenten:

Prof. Dr.­Ing. Helmut Pucher, TU Berlin

Michael Hoetger, AMOVIS GmbH

WS 3: Produktionstechnik und Mechatronik

ModeratorenundImpulsreferenten:

Prof. Dr.­Ing. Günther Seliger, TU Berlin

Dr.­Ing Ulrich Bethke, INPRO GmbH

WS 4: Zuverlässigkeit von Elektronik und Mikrosystem-

technik im Kfz

ModeratorundImpulsreferent:

Prof. Dr. Bernd Michel

Fhg IZM

15:45 UhrKaffeepause

Plenum III – Workshop-Ergebnisse und Aktionen zur Umsetzung

16:15 UhrVorstellung der Workshop-Ergebnisse durch die

Moderatoren

17:20 UhrKfz-Technik – ein wichtiges Handlungsfeld zur

Umsetzung der kohärenten Innovationsstrategie des

Landes Berlin

Harald Wolf

Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen Berlin

17:40 UhrZusammenfassung der Ergebnisse und Aktionen

Wolfgang H. Steinicke

TSB / FAV Berlin

18:00 UhrEnde der Veranstaltung

Programm 17.1.�006

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Page 15: Kraftfahrzeugtechnik )  ( - Technologiestiftung Berlin · 2014. 7. 21. · Impressum TSB Technologiestiftung Berlin 006 Redaktion: Annette Kleffel, TSB Technologiestiftung

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Veranstaltungsort:

HeizkraftwerkMoabitFriedrich-Krause-Ufer10-15

13353Berlin

Der Forschungspolitische Dialog

DerForschungspolitischeDialogwurde1995vonderSenatsverwaltungfürWissenschaft,ForschungundKulturBerlin,derTSBTechnologiestiftungBerlinunddemVeranstaltungsforumderVerlagsgruppeGeorgvonHoltzbrinckGmbHBerlininitiiert.