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Umwelterklärung 2014Kraftwerkstandorte Wolfsburg und Kassel der Volkswagen AG
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Vorwort
Energieerzeugung bei vorbildlichem und innovativem Umwelt-
schutz: Nach dieser Maxime arbeitet die Volkswagen Kraftwerk
GmbH. In allen Geschäftsbereichen – bei der Energieerzeugung,
-versorgung, -planung, bei Energiemanagement und -beratung
und beim Facility Management – verfolgen wir diese Zielsetzung.
So gehört für uns zum Betrieb der Kraftwerke die feste Veranke-
rung des Umweltschutzes im Denken und im Handeln sämtlicher
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus diesem Bewusstsein
heraus hat sich die Volkswagen Kraftwerk GmbH, Tochtergesell-
schaft der Volkswagen AG, als erster industrieller Energieerzeu-
ger mit den beiden Heizkraftwerken in Wolfsburg 1996 an dem
EG-Gemeinschaftssystem für das Öko-Audit beteiligt. Ebenso
wurde 1998 das Heizkraftwerk Kassel der Volkswagen Kraftwerk
GmbH mit Erfolg validiert. Seit diesem Zeitpunkt nehmen wir
mit den Heizkraftwerken am Gemeinschaftssystem für das
Öko-Audit teil. Auch mit dem vorliegenden Wechsel des Betrei-
bers, von der Volkswagen Kraftwerk GmbH hin zur Volkswagen
AG, wird der eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt.
Mit der gemeinsamen Umwelterklärung für die Kraftwerke
Wolfsburg und Kassel können wir die Gesamtzusammenhänge
an den einzelnen Standorten transparent darstellen. Dies
ermöglicht einen Komplettüberblick, ohne dass dabei auf die
Darstellung von Besonderheiten an den einzelnen Standorten
verzichtet werden muss. Dieses Vorgehen trägt auch dem
Managementsystem insgesamt Rechnung, da die Kraftwerke der
Volkswagen AG aufgrund ihrer engen Verflechtung als Gesamt-
organisation betrachtet werden. Die gemeinsame Umwelterklä-
rung der Kraftwerke in Wolfsburg und Kassel informiert alle
Interessierten, unsere Kunden, Nachbarn sowie Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter über unser Umweltmanagementsystem
sowie die Umsetzung angekündigter Maßnahmen und Pläne zur
weiteren Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.
R. Wunder
(Geschäftsführer der
Volkswagen Kraftwerk GmbH)
R. Stöckigt
(Geschäftsführer der
Volkswagen Kraftwerk GmbH)
G. Damme
(Umweltmanagementvertreter
der Marke Volkswagen)
W. Pfeif
(Betriebsrat der
Volkswagen Kraftwerk GmbH)
Dr. P. Jahn
(Zentrale Umweltschutzbeauftragte
der Kraftwerksstandorte)
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Inhalt
03 Standortübergreifende Informationen
03 Vorwort06 Umweltpolitik08 Volkswagen Kraftwerk GmbH – das Unternehmen und seine Dienstleistung13 Aktivitäten der Volkswagen Kraftwerk GmbH im Rahmen der Energiestrategie von Volkswagen14 Umweltmanagement17 Überwachung18 Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht20 Umweltaudit, Ermittlung der Umweltaspekte sowie Umweltprogramm und -ziele
22 Informationen zum Standort Wolfsburg
22 Lage und Abgrenzung des Standorts26 Besonderheiten und Entwicklungen30 Neuerungen32 Umweltaspekte am Kraftwerkstandort Wolfsburg34 Umweltprogramm des Kraftwerkstandorts Wolfsburg38 Entwicklung der Umweltkennzahlen und Kernindikatoren (nach EMAS III) für die Heizkraftwerke in Wolfsburg
40 Informationen zum Standort Kassel
40 Lage und Abgrenzung des Standorts41 Anlagenbeschreibung42 Besonderheiten und Entwicklungen46 Umweltaspekte am Kraftwerkstandort Kassel48 Umweltprogramm des Kraftwerkstandorts Kassel50 Entwicklung der Umweltkennzahlen und Kernindikatoren (nach EMAS III) für das Heizkraftwerk in Kassel
52 Gültigkeitserklärungen
55 Impressum
Die Datenlage dieser Umwelterklärung bezieht sich auf das Bilanzjahr 2013.
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Umweltpolitik
Umweltschutz verstehen wir als Gemeinschaftsaufgabe, an der jeder Mitarbeiter entsprechend seiner Verantwortung, seiner Kenntnisse und seiner Fähigkeiten mitwirken muss.
Die Volkswagen Kraftwerk GmbH hat die Umweltpolitik der Volkswagen AG speziell auf
die Tätigkeiten in ihrer Umweltpolitik heruntergebrochen. Die Volkswagen Kraftwerk
GmbH betreibt Umweltschutz aus eigener Verantwortung und auf eigene Initiative und
will die von ihren Tätigkeiten ausgehenden Umweltbelastungen durch Anwendung
neuer Verfahren und umweltbewusstes Handeln weiter verringern. Das gilt sowohl für
die Senkung von Emissionen als auch für die nachhaltige Verwendung von natürlichen
Ressourcen. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir alle laufenden und geplanten
Tätigkeiten nach den umweltrechtlichen Vorschriften und anderen Forderungen des
Umweltschutzes durchführen. Notwendige Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergrei-
fen wir auch ohne gesetzliche Vorschriften und behördliche Auflagen.
Wir wollen:
1. beim Bau und dem Betrieb aller Anlagen über die
gesetzlichen Anforderungen hinaus fortschrittliche
Techniken und Standards realisieren, sofern dies
technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist.
2. die Arbeitssicherheit und die Sicherheit unserer Anlagen
auf dem erreichten hohen Niveau gewährleisten und, wo
möglich, verbessern.
3. natürliche Ressourcen schonen, indem wir Roh- und
Hilfsstoffe effizient verwenden und Brennstoffsubstitute
einsetzen.
4. die Umweltauswirkungen neuer Verfahren und Anlagen
bereits vor ihrer Anwendung beurteilen, um Umwelt- und
Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
5. Abfälle einer entsprechenden Verwertung zuführen und,
sofern das technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht
vertretbar ist, sie ohne Gefahr für Mensch und Umwelt
entsorgen.
6. das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiter für
die Umwelt auf allen Organisationsebenen durch Schulung
und Information fördern.
7. einen offenen, sachlichen Dialog mit unseren Kunden,
den Behörden und der Öffentlichkeit pflegen, um die
Kenntnisse über den Umweltschutz und die Sicherheit
unserer Anlagen zu verbessern.
8. die Öffentlichkeit stetig und umfassend über umweltbezo-
gene Aspekte unseres Handelns informieren.
9. die Erfassung messbarer Auswirkungen unserer Aktivitäten
auf die Umwelt weiter verbessern, die Ergebnisse doku-
mentieren und auswerten.
Wir erwarten, dass die mit uns verbundenen Unternehmen und
Vertragspartner sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ebenfalls
an diesen Leitlinien orientieren.
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Zentrale Aufgabe ist die Versorgung des global operierenden Volkswagen Konzerns mit Strom, Wärme, Kälte, Erdgas, Druckluft und Wasser. Dafür ist die Volkswagen Kraftwerk GmbH für die Betriebsführung eigener Energieerzeugungs-anlagen – teilweise mit Partnern – an den inländischen Pro-duktionsstandorten Wolfsburg, Kassel, Hannover und Emden sowie im Ausland, beispielsweise in Tschechien, verantwort-lich. Auch werden eigene Objektnetze mit den Spannungs-ebenen 110, 50, 30, 20 und 6 kV betrieben. Ein weiterer Teil wird vom Geschäftsbereich Energiehandel beschafft. Zusätz-lich werden auch Kommunen wie die Städte Wolfsburg, Baunatal und Mlada Boleslav (Tschechien) mit Wärme ver-sorgt. Weitere Aktivitäten der Gesellschaft sind die Planung und der Bau von Kraftwerken und Ver- und Entsorgungs-anlagen sowie im Rahmen des Facility Managements die Energieverteilung.
Die vorliegende Umwelterklärung bezieht sich auf die von der Volkswagen AG betriebenen Heizkraftwerke. Es handelt sich hierbei um die Standorte Wolfsburg und Kassel. Für die
dem Verfahren wird die im Dampf gebundene Energie nicht voll-
ständig in Rotationsenergie für die Stromerzeugung umgesetzt,
sondern dem Turbinenprozess vorzeitig entnommen. Die Ent-
nahme des Dampfes vermindert zwar dann die mögliche Strom-
erzeugung, jedoch kann ein größerer Teil der entstehenden
Kondensationsverluste als Nutzenergie für Heizzwecke in Form
von Fernwärme verwendet werden. Die Kraft-Wärme-Kopplung
steht aus den genannten Gründen für angewandten Umwelt-
schutz, Ressourcenschonung und Verringerung von Schadstoff-
emissionen.
Darüber hinaus nimmt Volkswagen zunehmend Anlagen der
regenerativen Energieerzeugung, wie z. B. Windkraftanlagen
und Photovoltaikanlagen, in das Anlagenportfolio auf. Zusätzlich
werden Beteiligungen an Offshore-Windparks sowie an Wasser-
kraftwerken angestrebt.
Energiehandel Als Tochtergesellschaft der Volkswagen AG ist es die Aufgabe der
Volkswagen Kraftwerk GmbH, dem Konzern und seinen Beteili-
gungsgesellschaften auch bei den Energiekosten einen Wett-
bewerbsvorsprung zu sichern. Hierzu wird neben der eigenen
Energieerzeugung ein weltweiter Energiehandel mit Strom, Gas,
Wasser und Brennstoffen betrieben. Grundlage dafür bildet das
Portfoliomanagement für diese Energien. Für die strukturelle
Beschaffung von Strom werden unterschiedliche Handelsplätze
wie zum Beispiel die Strombörse EPEX in Paris und die Termin-
börse EEX in Leipzig genutzt. Unsere Energielieferanten wählen
wir gezielt aus: Im Sinne unserer Umweltpolitik erwartet die
Volkswagen Kraftwerk GmbH, dass auch die beschaffte Energie
unter ökologisch optimalen Prozessen erzeugt wird.
Betriebsführung der Kraftwerke wurde die Volkswagen Kraftwerk GmbH von der Volkswagen AG eingesetzt. Die Trinkwassergewinnung, -aufbereitung und -versorgung und darüber hinausgehende Aktivitäten der Volkswagen Kraft-werk GmbH sind nicht Bestandteil der Umwelterklärung.
Energieerzeugung Die Heizkraftwerke erzeugen aus der Verbrennung fossiler Ener-
gieträger wie Steinkohle, Erdgas und Heizöl gleichzeitig die Nutz-
energien Strom, Fernwärme und Kälte. Grundprinzip hierbei ist
die Kraft-Wärme-Kopplung. Sie gilt technisch und ökologisch als
beste Ausnutzung von Energieträgern. Der Brennstoffausnut-
zungsgrad liegt zwischen 45 % und 85 %. Das heißt, die Primär-
energie wird weitaus besser genutzt als in einem Kondensations-
kraftwerk, bei dem der Wirkungsgrad lediglich bei ca. 40 % liegt.
Der energetische Vorteil dieses Prinzips liegt darin, dass die
über den Kühlturm abzuführende Wärme im Vergleich zu einer
reinen Stromerzeugung deutlich reduziert werden kann. Bei
Volkswagen Kraftwerk GmbH – das Unternehmen und seine Dienstleistung
Die Volkswagen AG besitzt eine hundertprozentige Tochtergesellschaft, die Volkswagen Kraftwerk GmbH. Sie ist Dienstleister für den Volkswagen Konzern sowie für Kommunen, Industrie und Gewerbe in den Bereichen Energieerzeugung, -handel, -management, Engineering und Facility Management.
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Energiemanagement Mit Energie besser wirtschaften – das bedeutet ein nachhaltiges
Energiemanagement im Sinne der Volkswagen Kraftwerk GmbH.
Die Gesellschaft unterstützt ihre Kunden durch maßgeschnei-
derte Konzepte. Hierbei verfolgen wir einen ganzheitlichen
Ansatz unter Berücksichtigung der Konzernziele für einen effizi-
enten und ressourcenschonenden Umgang mit Energie. So
erzielen wir Kostenvorteile durch komplette Lösungen aus einer
Hand – von der Analyse über Planung, Optimierung oder Neubau
bis hin zu Betrieb und Finanzierung. Zum Beispiel werden Ener-
gieverbrauchsanalysen durchgeführt und daraus resultierende
Konzepte umgesetzt. Resultat ist neben der wirtschaftlich erfolg-
reichen Kosten-Nutzen-Bilanz auch ein unmittelbarer Umwelt-
beitrag: Sparsamer Energieeinsatz bedeutet einen geringeren
Verbrauch an Ressourcen und damit geringere Emissionen.
Engineering Der Betrieb von Heizkraftwerken ist durch die Verbrennung von
Energieträgern immer mit Emissionen verbunden. Entspre-
chend der Umweltpolitik setzt sich die Volkswagen Kraftwerk
GmbH dafür ein, bereits bei der Planung von Anlagen fortschritt-
liche Techniken und Standards zu realisieren. So können wir
beispielsweise die resultierenden Emissionen deutlich minimie-
ren und so einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Unser dabei erworbenes Wissen vermitteln wir durch Technolo-
gie und Know-how-Transfer weiter. So plant die Volkswagen
Kraftwerk GmbH den Bau von konventionellen Kraftwerken bis
hin zu Kraftmaschinen in Modulbauweise sowie von Ver- und
Entsorgungsanlagen. Auch die Anlagenplanung zur thermischen
Verwertung von Produktionsabfällen haben wir in unserem
eigenen Hause effizient umgesetzt und geben dieses Wissen an
andere Unternehmen weiter.
Facility Management Facility Management bedeutet für die Volkswagen Kraftwerk
GmbH professionelle Gebäudebewirtschaftung unter energe-
tischen, ergonomischen und ökologischen Gesichtspunkten.
Gemeinsam mit Partnern setzen wir diese Serviceleistungen im
Rahmen eines integrierten Konzepts von der Beratung bis zur
Übernahme des betriebswirtschaftlichen, technischen und
infrastrukturellen Managements eines Gebäudes oder anderen
baulichen Objekten um. Prominentes Beispiel für diese Aktivi-
täten ist das Facility Management für die Autostadt. In diesem
Rahmen wird die Autostadt in Wolfsburg mit Kälte zur Klimati-
sierung der Räume versorgt. Dafür werden insbesondere
Absorptionskälteanlagen eingesetzt, welche die in den Kraft-
werkprozessen erzeugte Wärme nutzen, um Kälte zu erzeugen.
Der ohnehin schon hohe Brennstoffnutzungsgrad wird damit
weiter gesteigert. Dieses innovative Konzept trägt direkt zum
Umwelt- und Ressourcenschutz bei.
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Aktivitäten der Volkswagen Kraftwerk GmbH im Rahmen der Energiestrategie von Volkswagen
Die Volkswagen Kraftwerk GmbH hat sich zum Ziel gesetzt,
15 % der CO2-Emissionen bei der Energieversorgung der inlän-
dischen Konzern-Standorte bezogen auf das Basisjahr 2010
bis 2020 zu reduzieren. Das Ziel soll dadurch erreicht werden,
indem der spezifische CO2-Faktor des den Werken zur Verfügung
gestellten Stroms entsprechend reduziert wird. Es wird ange-
strebt, diese Reduktion durch die Änderung des Anlagenport-
folios bei der Energieerzeugung in Kombination mit einer geän-
derten Einkaufsstrategie zu erzielen. Die Volkswagen Kraftwerk
GmbH hat dafür das Heizkraftwerk Kassel durch eine Gas- und
Dampfturbinenanlage erweitert und 2012 in Betrieb genommen.
Die Kraft-Wärme-Kopplung wurde ausgebaut. Des Weiteren
wurde dafür in 2013/2014 ein Blockheizkraftwerk mit einem
erdgasbetriebenen Verbrennungsmotor mit einer elektrischen
Leistung von 10 MWel und einer thermischen Nutzwärme-
leistung von ca. 9,2 MWth sowie zwei Heißwasserkessel à
10,0 MWth im Werk Braunschweig errichtet und in Betrieb
genommen. Zudem wurden an verschiedenen inländischen
Standorten der Volkswagen AG neun Photovoltaikanlagen mit
einer Leistung von jeweils bis zu 499 kWpeak errichtet und in
Betrieb genommen. Aktuell wurde entschieden, in 2015 ein
technisches Konzept zu erstellen, wie das Heizkraftwerk Nord/
Süd im Sinne dieser strategischen Ausrichtung geändert werden
kann. Für das Gesamtpaket der Energiestrategie wurden von
Volkswagen bereits enorme Investitionen bereitgestellt.
Darüber hinaus wird angestrebt, in den Heizkraftwerken bis
2018 bezogen auf das Basisjahr 2010 an den beeinflussbaren
Komponenten wie zum Beispiel Pumpen CO2, insbesondere
durch Reduzieren des Stromeigenbedarfs, in Höhe von 25 %
einzusparen. Diese Zielsetzung spiegelt das Umweltprogramm
mit den entsprechenden Maßnahmen wider. In 2015 sollen zum
Beispiel 1.733 MWh Energieeigenbedarf eingespart werden.
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Umweltmanagement
Das Umweltmanagement-System für die Heizkraftwerke regelt organisatorische Abläufe und Zuständigkeiten im Umweltschutz. Es unterstützt die Umsetzung der Umweltpolitik im Unternehmen und gewährleistet, dass jeder Mitarbeiter bei seinen Aufgaben die Umweltschutzbelange berücksichtigt. Die dazu notwendigen Regelungen sind im Umweltmanagement-Handbuch beschrieben.
Verantwortlichkeiten Ein Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG ist verantwortlich
für die Betriebs- und Umweltschutzorganisation sowie für den
Anlagenbetrieb im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes.
Diese Aufgabe wurde an ein Mitglied der Geschäftsführung der
Volkswagen Kraftwerk GmbH delegiert. Dieses wird im Bedarfs-
fall durch ein weiteres Geschäftsführungsmitglied vertreten.
Der Geschäftsführung unterstehen der Leiter der Abteilung
Kraftwerkplanung, Energie- und Facility Management, der Heiz-
kraftwerke West und Kassel und der Heizhäuser in Hannover
und Emden, der Betriebsleiter des Heizkraftwerks Nord/Süd,
der Unterabteilungsleiter Energiestrategie, sowie der Leiter
Finanz, Verwaltung und Beschaffung. Die vorgenannten Per-
sonen bilden zusammen die Umweltlenkungsgruppe. Dem Leiter
der Abteilung Kraftwerkplanung, Energie- und Facility Manage-
ment, der Heizkraftwerke West und Kassel sowie der Heiz-
häuser in Hannover und Emden sind der zentrale Umweltschutz-
beauftragte, Strahlenschutz- sowie Umweltmanagementbeauf-
tragte nachgeordnet. Die für die Volkswagen Kraftwerk GmbH
tätigen Mitarbeiter sind allesamt Mitarbeiter der Volkswagen AG,
die der Volkswagen Kraftwerk GmbH überlassen sind.
Umweltlenkungsgruppe Die Umweltlenkungsgruppe koordiniert die Belange des betrieb-
lichen Umweltschutzes und prüft die Wirksamkeit des Umwelt-
management-Systems in Bezug auf Umweltpolitik, Umweltziele
und Umweltprogramm. Die Lenkungsgruppe wird von Sachkun-
digen im Umweltschutz unterstützt.
Beauftragte im Umweltschutz Der Umweltschutzbeauftragte nimmt in Personalunion die
gesetzlich vorgeschriebene Funktion als Immissionsschutz-,
Abfall- und Gewässerschutzbeauftragter wahr. Er überwacht die
Einhaltung der Umweltvorgaben. Der zentrale Umweltmanage-
mentbeauftragte ist für das Umweltmanagement-System, für
Genehmigungsverfahren und Behördenkontakte zuständig. Die
Bereiche Arbeitsschutz, Brandschutz und Gesundheitsschutz
werden personell von der Volkswagen AG abgedeckt.
Gefahrgutbeauftragter Für alle Standorte der Volkswagen Kraftwerk GmbH ist zentral
ein externer Gefahrgutbeauftragter bestellt. Dieser wird von
beauftragten Personen im Sinne des Gefahrgutrechts an den
jeweiligen Standorten unterstützt.
Sachkundige im Umweltschutz Der Umweltschutzbeauftragte und die Betriebsleiter werden von
den Sachkundigen beraten. Zu ihren Aufgaben gehören die
Erfassung umweltrelevanter Daten, Durchführung von Umwelt-
schutzmaßnahmen sowie die Beratung des Betriebes in allen
Sachthemen. Zusätzlich werden Datenverarbeitungssysteme zur
Beurteilung des Betriebsablaufes eingesetzt. Die Sachkundigen
sind entsprechend ihren Aufgaben durch interne und externe
Schulungen ausgebildet.
Kommunikation Im Managementsystem der Volkswagen AG für die Kraftwerke
gibt es ein Berichtswesen, welches die betrieblichen Ebenen ver-
bindet. Dieses Informationsnetzwerk bezieht auch umweltrele-
vante Schnittstellen, die zentral geregelt sind, mit ein. Für die
Information der Öffentlichkeit werden zur Verbreitung umwelt-
relevanter Informationen neben dieser Umwelterklärung auch
Informationsveranstaltungen durchgeführt. Aktuelle Informati-
onen können im Internet unter http://www.vw-kraftwerk.de
abgerufen werden.
O r g a n i s at i o n s s t r u k t u r d e r Vo l k s w a g e n K r a f t w e r k G m b H
Volkswagen Aktiengesellschaft 1
Volkswagen Kraftwerk GmbH 2
Umweltlenkungsgruppe
Leiter Kraftwerksplanung, Energie- und Facility Management Kraftwerke Hannover, Kassel, Emden sowie HKW West
Geschäftsführer 3 / Geschäftsführer
Bau-, Maschinen- und Verfahrenstechnik, Elektro- und
Leittechnik, DV-Systeme, Laboratorium und Kraftwerk-chemie, Facility Management,
Umweltschutz, Genehmigungs-verfahren und Kommunikation,
Zentraler U.-Managementbeauf-tragter, Zentraler Umwelt-
schutzbeauftragter4, Störfallbeauftragter,
Strahlenschutzbeauftragter 5
HKW West
Betriebs-leitung
HW Hannover 6
Betriebs-leitung
HKW Kassel
Betriebs-leitung
HW Emden6
Leiter Finanz Beschaffung u. Energiewirtschaft
Unternehmens-, Finanz- und Investitionsplanung, Kostenrechnung und
Rechnungswesen, Controlling, Materialwirtschaft, Beschaf-
fung, Energiewirtschaft, Betriebsabrechnung
Leiter HKW Nord/Süd
Leiter Energie-strategie
HKW Nord/Süd
Schicht-leitung
1 Betreiber der Kraftwerke2 Betriebsführung der Kraftwerke3 Verantwortlicher gemäß 3 § 52b BImSchG und 3 § 58 KrWG (Delegation durch Vorstand der Volkswagen AG)
4 Zentraler Umweltschutzbeauftragter der Volkswagen Kraftwerk GmbH (Abfall- beauftragter, Gewässerschutzbeauftragter, Immissionsschutzbeauftragter) 5 Strahlenschutzbeauftragter für beide Heizkraftwerke in Wolfsburg6 Betreiber Volkswagen Kraftwerk GmbH
Schicht-leitung
Schicht-leitung
Schicht-leitung
Gefahrgutbeauftragter (Volkswagen Logistics GmbH & Co OHG), Arbeitsschutz, Brandschutz und Gesundheitsschutz der Volkswagen AG
Genehmigungsverfahren, Immissionsschutz, Gewässerschutz, Abfall, Anlagensicherheit,Sicherheitschemie, Asbest, Beauftragte gemäß Gefahrgutbeauftragtenverordnung
Schicht-leitung
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Überwachung
Datenerfassung Beim Betrieb der Kraftwerke sind Emissionen immer das Haupt-
thema in Sachen Umweltschutz. Ihre Überwachung ist durch
unterschiedliche Maßnahmen permanent gewährleistet. Die in
den Kesseln entstehenden Emissionen werden in der Rauchgas-
abführung kontinuierlich mittels Spezialmessgeräten auf ihren
Gehalt an zum Beispiel Stickoxid, Kohlenmonoxid, Sauerstoff
und Staub überwacht. Die so erfassten Daten werden an einen
zentralen Emissionsrechner weitergeleitet und anschließend
im Rahmen des speziell von der Volkswagen Kraftwerk GmbH
konzipierten Kraftwerkinformationssystems (KIS) visualisiert
und weiterverarbeitet. Diese Daten stehen dem Umweltschutzbe-
auftragten online zur Verfügung. In 2010 wurden verschiedene
Emissionsmessgeräte erneuert. Um der behördlichen Überwa-
chungspflicht nachzukommen, werden die Daten kontinuierlich
aufgezeichnet. Eine zusätzliche Kontrolle der Emissionen erfolgt
im Rahmen von Emissionseinzelmessungen, die durch unab-
hängige und akkreditierte Institute regelmäßig durchgeführt
werden. Für umweltrelevante Messungen im Umfeld der Kraft-
werke verfügt die Volkswagen Kraftwerk GmbH über ein mobiles
Emissionsmessgerät.
Umfassende Sicherheit Die zentralen Leitstände in den Kraftwerken sind rund um die
Uhr besetzt. Von hier aus steuern die Mitarbeiter alle Vorgänge
in den Kraftwerken und überwachen die Daten, die von den
unterschiedlichen Messgeräten erfasst und auf Monitoren ange-
zeigt werden. Die permanente Überwachung der Anlagen, die
regelmäßige Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden und die
Arbeit aller mit Umweltschutzthemen beauftragten Personen
garantieren einen reibungslosen und umweltschonenden
Kraftwerksbetrieb. Ergänzt wird die Überwachung durch
EDV-geführte Revisionspläne.
Prüflabor Neben den genannten Überwachungssystemen verfügen die
Kraftwerke über ein Netzwerk an eigenen Prüflaboren. Das
Labor in Wolfsburg wurde 2006 gemäß DIN EN ISO/IEC 17025
beim DAP (Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen GmbH)
für den Bereich Brennstoffanalytik akkreditiert. Im Frühjahr
2011 erfolgte die Reakkreditierung beim DAkkS (Deutsche
Akkreditierungsstelle GmbH), der nationalen Akkreditierungs-
stelle in Deutschland.
Zu den Aufgaben des Prüflabors gehört die Untersuchung des
Wasser-Dampf-Kreislaufs sowie der Brennstoffe, Abfälle und
Abgase. So wird in der Brennstoffanalytik die für die Verfeue-
rung angelieferte Kohle untersucht. Hier werden Wasser- und
Schwefelgehalte, der Anteil an flüchtigen Bestandteilen, Asche,
Heizwert und Korngröße bestimmt. Zudem werden die Ersatz-
brennstoffe auf ihre Zusammensetzung hin untersucht. Die
Laborleistung steht darüber hinaus dem Umweltschutzbeauf-
tragten und den Sachkundigen jederzeit, d. h. rund um die
Uhr, für kontinuierliche und diskontinuierliche Analysen der
Umweltparameter zur Verfügung.
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Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht
Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist für den Volkswagen
Konzern und jeden seiner Mitarbeiter selbstverständlich. Aller-
dings ist die Menge an Rechtssetzungen gerade im Umweltschutz
nur noch schwer überschaubar. Zu beachten sind europaweite
Regelungen, Vorschriften des Bundes und der einzelnen Länder
sowie kommunale Sonderregelungen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden im
Umweltmanagementsystem spezielle Strukturen geschaffen.
Zentral werden alle gesetzlichen Entwicklungen in der Konzern-
abteilung Umwelt verfolgt und ausgewertet. Informationen werden allen Beteiligten im Unternehmen zur
Verfügung gestellt. Die Umweltbeauftragten der einzelnen Standorte werden bei regelmäßigen Treffen über
alle wichtigen neuen Regelungen informiert, es werden notwendige einzuleitende Maßnahmen diskutiert
und beschlossen.
Eine kommerzielle Datenbank ist im unternehmenseigenen Intranet jedem mit Umweltschutz befassten
Mitarbeiter zugänglich. Damit hat jeder Zugriff auf das geltende Recht. Das Thema „Legal Compliance“ (Ein-
haltung der Rechtsvorschriften) wird bei allen internen und externen Umweltaudits bei Volkswagen verfolgt.
Eine Broschüre hierzu wurde erstellt und verteilt. So werden z. B. im Dokumentenaudit Genehmigungen
gesichtet und die Einhaltung von Auflagen und Nebenbestimmungen vor Ort überprüft.
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Umweltaudit, Ermittlung der Umweltaspekte sowie Umweltprogramm und -ziele
Umweltbetriebsprüfung Im Rahmen der Umwelt-Audits werden die Umweltorganisation,
das Umweltrecht sowie die Umwelttechnik anhand von Befra-
gungen, Begehungen und mittels Checklisten überprüft. Ergänzt
wird die Untersuchung durch eine Dokumentenprüfung. Hier-
bei werden u. a. Jahresberichte, Auflagen aus Genehmigungsbe-
scheiden und die Aktualität von vorliegenden Gesetzen gesichtet;
außerdem wird die Vollständigkeit gesetzlich geforderter Unter-
lagen, wie z. B. Gefahrstoffkataster und Nachweisbücher, geprüft.
Die Ergebnisse der Umweltprüfung werden in Form eines Stär-
ken- und Schwächenprofils zusammengefasst.
Umweltaspekte Im Jahr 2001 wurde eine neue Methode zur Ermittlung der
wesentlichen Umweltaspekte etabliert. In einem ersten Schritt
wird durch den Umweltschutzbeauftragten der Kraftwerke die
Umweltauswirkung pro Standort ermittelt. Hierbei werden alle
qualitativen und quantitativen Umweltaspekte wie zum Beispiel
Abfall, Abluftemissionen, Wasser, Organisation, externe Dienst-
leister und Notfallsituationen untersucht. Die ermittelten Fakten
werden mit einem vorab definierten Bewertungsmaßstab ver-
glichen, mit dem Ziel, die wesentlichen Umweltaspekte objektiv
einzustufen. Bei der Festlegung des Bewertungsmaßstabs dienen
Kriterien wie gesetzliche Grenzwerte, ökologische Knappheit
(BUWAL-Methode*), die Forderungen des eigenen Management-
systems und öffentliche Interessen als Rahmen für die Bewer-
tungsgrundlage. Wesentliche Umweltaspekte werden im Ergeb-
nis der Matrix rot dargestellt, geringere – je nach Relevanz – gelb
oder grün. Bei Anwendung dieser Methode werden also sehr
wichtige (rote), wichtige (gelbe) und weniger wichtige (grüne)
Bereiche unterschieden. Hierbei ist zu bedenken, dass durch
jede Art des Wirtschaftens generell Umweltauswirkungen ent-
stehen, die unvermeidbar sind. Die Farbe der Bewertung signa-
lisiert lediglich, welche Umweltaspekte am jeweiligen Standort
eine besondere Bedeutung haben.
Das dargestellte Ergebnis sagt aber noch nichts über das mögli-
che Verbesserungspotenzial aus. Dieses wird in einem weiteren
Schritt durch die untersuchte Einheit mittels Bewertungsampel
auf Basis einer Selbsteinstufung ermittelt. Sind Verbesserungs-
potenziale abzuleiten, können diese als Umweltziel formuliert
werden und in das Umweltprogramm einfließen. Die Matrix gibt
der untersuchten Einheit also eine Hilfestellung in der Form,
dass erkannte Verbesserungspotenziale in roten Feldern mit
einer größeren Priorität zu bewerten sind als die in gelben
Feldern.
* Methode zur Bewertung der ökologischen Knappheit nach BUWAL (Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft in der Schweiz)
Potenzielle Umweltauswirkung
Schritt 1:Objektive Bewertung der Relevanz der Umweltaspekte der OE
Objektive Bewertung durch SEBU
(System zur Erfassung und
Bewertung von Umweltaspekten)
Schritt 2:Verbesserungs-potenzial
Endgültige Bewer-
tung durch den
verantwortlichen
Betreiber
Schritt 2:Bemerkungen
Abfall Deponien nehmen natürliche Flächen in Anspruch und beeinträchtigen damit die ästhetische und biologische Qualität.
Es fällt nur wenig Abfall an Nein Mengen sind aufgrund des Brennstoff einsatzes vergleichs-weise gering und nicht weiter reduzierbar; Abfälle werden zu 98,5 % verwertet
Emissionen Die einzelnen Emissionsfrachten bedingen Umweltauswirkungen in verschiedenen Bereichen, z. B. Atmosphäre, Boden, Lebewesen
Verbrennung fossiler Brennstoff e Ja • Durch Kraft-Wärme-Kopplung ressourcenschonende Energie- erzeugung und vegleichsweise geringe Emissionen• Austausch des Hochdruck- kessels 2 durch einen Heiß- wasserkessel mit deutlich niedrigeren NOx-Emissionen und höherem Wirkungsgrad
Legende
Schritt 1:Objektive Bewertung der Relevanz des Umweltaspekts durch die Umweltplanung Wolfsburg
weniger wichtig
sehr wichtig
Schritt 2:Bewertung des Verbesserungspotenzials ( ja/nein) mit Bemerkung
B E I S P I E L F Ü R U M W E LTA S P E K T E E I N E S H E I Z K R A F T W E R K S
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Lage und Abgrenzung des Standorts
Am Standort Wolfsburg betreibt die Volkswagen AG zwei Heiz-
kraftwerke: Das Heizkraftwerk Wolfsburg Nord/Süd und das
Heizkraftwerk Wolfsburg West.
Das Heizkraftwerk Nord/Süd liegt am südöstlichen Rand des
Werksgeländes der Volkswagen AG, in unmittelbarer Nach-
barschaft zur Autostadt – das weltweit größte und modernste
Kundenzentrum, das als Erlebniswelt rund um das Thema Auto-
mobilität errichtet wurde. In einer über 28 Hektar großen Park-
landschaft schaffen Architektur, Design und Natur den Rahmen
für vielseitige Attraktionen. Die Autostadt GmbH beherbergt ein
5-Sterne-Hotel, das direkt gegenüber des Kraftwerks gelegen ist.
Auf der Südseite befinden sich der Mittellandkanal und der
Hauptbahnhof Wolfsburg. Das Siedlungsgebiet der Stadt Wolfs-
burg schließt sich südlich hinter dem Bahnhof an.
Das Heizkraftwerk West befindet sich am nördlichen Rand des
Werksgeländes der Volkswagen AG in unmittelbarer Nähe zum
Klärwerk und Regenrückhaltebecken der Volkswagen AG.
Nordöstlich der Anlage befindet sich der Wolfsburger Ortsteil
Kästorf. Nördlich befindet sich in unmittelbarar Nachbarschaft
die Aller mit dem Aller-Urstromtal, das als Naturschutzgebiet
fungiert.
Zu den beiden Heizkraftwerken gehört neben den Nebenanlagen
zusätzlich ein Umspannwerk. Zudem betreibt die Volkswagen
Kraftwerk GmbH ein Hoch- und Mittelspannungsnetz auf dem
Gelände des Volkswagen Werkes.
Die Gesamtfläche der beiden Heizkraftwerke beträgt
177.411 m². Diese Fläche ist zu 62 % versiegelt und bebaut.
Die beiden Heizkraftwerke erzeugen aus den fossilen Energie-
trägern Steinkohle, Erdgas und Heizöl durch Verbrennung
die Nutzenergien Strom und Wärme. Sie versorgen die Stadt
Wolfsburg mit Wärme und den Stammsitz der Volkswagen AG
des Werkes Wolfsburg mit Strom und Wärme. Zudem wird die
Volkswagen Produktion mit leitungsgebundenen Energien wie
Kälte und vollentsalztem Wasser beliefert, die für die Automobil-
produktion erforderlich sind. Zusätzliche Stromkapazitäten
dienen darüber hinaus in erheblichem Umfang der Versorgung
anderer Volkswagen Standorte.
Heizkraftwerk Wolfsburg Nord/Süd Das in Teilen aus dem Jahre 1938 stammende und zuletzt im
Rahmen des Konzepts 2000 modernisierte Heizkraftwerk Nord/
Süd besteht aus zwei nebeneinander liegenden Teilen – dem
Heizkraftwerk Nord und dem Bereich Süd. Die Anlage wurde als
Sammelschienenkraftwerk konzipiert. Grundprinzip ist die
Kraft-Wärme-Kopplung.
Das Heizkraftwerk Nord/Süd besitzt insgesamt acht Kessel. Dazu
gehören zwei mit Steinkohle befeuerte Dampferzeuger mit zir-
kulierender Wirbelschichtfeuerung. Diese moderne Feuerungs-
art besitzt ein derart emissionsarmes Verbrennungsverhalten,
dass keine separate Stickstoffminderung oder Entschwefelung
notwendig ist. Die Grenzwerte werden deutlich unterschritten.
Bei hohem Energiebedarf kann zusätzlich ein neuer, wahlweise
mit Erdgas oder Heizöl befeuerter Dampferzeuger zugeschaltet
werden. Als Reserve stehen zwei weitere – ebenfalls wahlweise
mit Erdgas oder Heizöl befeuerte – Dampferzeuger zur Verfü-
gung. Darüber hinaus werden drei Heißwasserkessel zu Spitzen-
lastzeiten des Heizwärmebedarfs eingesetzt, die wahlweise mit
Erdgas oder Heizöl EL betrieben werden.
Kernstück der Anlage sind zwei neue Entnahme-Kondensations-
turbinen, die die Stilllegung von Altanlagen ermöglicht haben.
Die Wärmeauskopplung der Kraftwerke richtet sich nach dem
Wärmebedarf des Volkswagen Werks sowie der Stadt Wolfsburg.
Die nach dem Baukastenprinzip maßgeschneiderten Turbinen
ermöglichen eine effektive Kraft-Wärme-Kopplung bei hohem
Wirkungsgrad. Darüber hinaus wurde im Jahr 2000 die
Abdampfkondensation von Luft- auf Wasserkühlung umgestellt,
welches den Wirkungsgrad der Turbinen zusätzlich verbessert.
So hat die Modernisierung einen erheblichen Beitrag zur
Ressourcenschonung geleistet.
Zusätzlich wurde das Heizkraftwerk Nord/Süd zur Versorgung
der Autostadt sowie der Produktionsanlage des Werks Wolfsburg
mit Kälte und Kühlwasser mit Absorptionskältemaschinen
kombiniert und erweitert. Es entstand ein neuer Prozess – die
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Dieser ermöglicht die Nutzung
der Kraft-Wärme-Kopplung auch in der Sommerzeit. Der ohne-
hin schon hohe Brennstoffnutzungsgrad der Anlage wird
dadurch weiter gesteigert.
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Heizkraftwerk Wolfsburg West In den 80er Jahren machte der weiterhin steigende Energiebe-
darf eine erneute Kapazitätserweiterung notwendig. In den Jah-
ren 1984/1985 entstand das Heizkraftwerk West, das ebenfalls
nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet und eine
maximale Feuerungswärmeleistung von 750 MW erbringt.
Das Heizkraftwerk West besteht aus zwei baugleichen Blöcken,
die mit Steinkohle betrieben werden. Jeder Block setzt pro
Stunde ca. 47 t Steinkohle in Energie um, d. h. in maximal je
150 MW Strom im Kondensationsbetrieb und bei Kraft-Wärme-
Kopplung in maximal je 130 MW Strom und je 120 MW Wärme.
Zum Anfahren der Kessel wird Heizöl eingesetzt. Seit 1993/1994
wird auch Altöl aus der Volkswagen Produktion und seit 2008
kommunales Klärschlammgranulat thermisch verwertet. Die
Menge des Altöls ist seit 2011 bis auf Kleinstmengen zurückge-
gangen. Die Aufbereitung von Lackschlamm zu getrocknetem
Lackschlammgranulat wurde in 2007 vorerst eingestellt.
Mithilfe der 1988 eingebauten Rauchgasentschwefelungsanlage
und der Anfang der 90er Jahre installierten Entstickungsanlage
sowie dem Umbau der Staubfilteranlagen konnten die Schwefel-
dioxid-, Stickoxid- und Staubemissionen des Heizkraftwerks
West deutlich reduziert werden. Die Grenzwerte werden deutich
unterschritten.
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Besonderheiten und Entwicklungen
Wertschöpfung und Dienstleistungen des Standorts Wertschöpfung entsteht aus der Energie- und Medieneigen-
erzeugung und dem Handel mit Strom, Fernwärme, Kälte und
vollentsalztem Wasser. Die Bewertung der Aktivitäten hinsicht-
lich der Umweltauswirkungen bezieht sich auf die Energieer-
zeugung und -versorgung aus den beiden Kraftwerken. Andere
Aktivitäten der Volkswagen Kraftwerk GmbH wie zum Beispiel
die Betriebsführung der Kläranlage des Werks Wolfsburg blei-
ben unberücksichtigt, da diese bereits in der Umwelterklärung
des Volkswagen Werks Wolfsburg dokumentiert sind.
Entwicklung der Abgabemengen Die erzeugte Strommenge ist im Jahr 2013 aufgrund von Revisi-
onsarbeiten vergleichsweise zurückgegangen. Die erzeugte Wär-
memenge ist aufgrund des witterungsbedingten Bedarfs leicht
gestiegen. Bei der Kälteerzeugung handelt es sich um die Kälte-
erzeugung für die Autostadt und Anlagen in der Automobilpro-
duktion. Insgesamt ist der Kältebedarf im Jahresvergleich etwa
konstant geblieben. Die VE-Wassererzeugung ist im Jahresver-
gleich in 2013 leicht gesteigen.
E N T W I C K L U N G D E R M E N G E N A U S B R U T T O -E I G E N E R Z E U G U N G D E R H K W N O R D / S Ü D U N D W E S T
2011 2012 2013
Strom [Mio. kWh] 2.763 2.436 2.455
Fernwärme [Mio. kWh] 1.704 1.711 1.842
Kälte [Mio. kWh] 15 15 16
VE-Wasser [m3] 708.000 687.000 732.000
V E - WA S S E R H A N D E L D E R V O L K S WA G E N K R A F T W E R K G M B H A M S TA N D O R T W O L F S B U R G
2011 2012 2013
VE-Wasser [m3] 548.675 559.887 600.000
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Kraft-Wärme-Kopplung in den Heizkraftwerken Nord/Süd und West Kraft-Wärme-Kopplung ist die gleichzeitige Erzeugung von
Heizwärme und elektrischer Energie. Der energetische Vorteil
dieses Prinzips liegt darin, dass die über den Kühlturm abzufüh-
rende Wärme im Vergleich zur reinen Stromerzeugungsanlage
deutlich reduziert werden kann. Dieser Vorteil spiegelt sich auch
in der Höhe des Brennstoffnutzungsgrades wider.
Eine konventionelle Anlage gibt ca. 60 % der eingesetzten
Primärenergie als Abwärme an die Umwelt ab. Hingegen nutzt
die Volkswagen Kraftwerk GmbH einen Teil der Wärme, um das
Volkswagen Werk und über die Stadtwerke Wolfsburg AG etwa
31.800 Wohnungen zu beheizen sowie weitere Abnehmer mit
Wärme zu versorgen.
Die Wärmeauskopplung richtet sich nach dem Wärmebedarf des
Volkswagen Werks sowie der Stadt Wolfsburg. Die nach dem Bau-
kastenprinzip maßgeschneiderten Turbinen ermöglichen eine
effektive Kraft-Wärme-Kopplung bei hohem Wirkungsgrad. Die
eingesetzte Technik gilt als umweltschonendste und technisch
beste Ausnutzung von Energieträgern. Sie trägt unmittelbar zur
Ressourcenschonung und damit zum aktiven Umweltschutz bei.
Schadstoffmindernde Anlagentechnik Bei der Verbrennung von Kohle und Erdölprodukten wird Ener-
gie freigesetzt. Dabei entstehen unter anderem Schwefeldioxid,
Kohlendioxid, Stickoxide und Staub.
Eine weitere Reduzierung der Emissionen ist mit dem Einsatz
schwefelarmer Kohle und Erdgas sowie mit feuerungstechni-
schen oder nachgeschalteten Verfahren möglich. Deshalb inves-
tierte die Volkswagen Kraftwerk GmbH in den vergangen Jahren
über 142 Millionen Euro in Abscheidanlagen wie Rauchgasent-
schwefelungsanlagen, Entstickungsanlagen und Gewebefilter im
Heizkraftwerk West sowie in zwei neue Wirbelschichtkessel im
Heizkraftwerk Nord/Süd. Darüber hinaus investierte die Volks-
wagen Kraftwerk GmbH zuletzt im Rahmen des Konzepts 2000
ca. 10,2 Millionen Euro in die Errichtung zweier Kesselanlagen.
Ihre Feuerung arbeitet mit einer internen Rauchgasrezirkula-
tion bzw. mehrstufiger Verbrennungsluftzuführung, welche die
primäre Stickoxidbildung weitgehend verhindert. Dadurch
konnten Altanlagen stillgelegt und die Prozesse optimiert wer-
den. Die Modernisierung führte zur Verringerung der Emissio-
nen, die jedoch ebenfalls maßgeblich vom Brennstoffeinsatz
beeinflusst werden. Im Jahresvergleich schwanken die Jahres-
frachten an Emissionen im Rahmen der genehmigten Werte
analog zum Primärenergieeinsatz.
Die CO2-Emissionen sind ebenfalls abhängig vom Primärener-
gieeinsatz.
Aus Produktionsabfall wird Brennstoff Seit 1993 wird im Heizkraftwerk West Altöl aus der Volkswagen
Produktion thermisch verwertet. Eine für die Verbrennung
erteilte Genehmigung erlaubt den Einsatz von 30.000 t Altöl pro
Jahr. Dadurch kann Heizöl ersetzt und so zur Ressourcenscho-
nung beigetragen werden. Ebenfalls ist es im Zuge eines Geneh-
migungsverfahrens erlaubt, in der Mischung mit Steinkohle
4.200 t Klärschlammgranulat zu verwerten. Seit 2008 wurde mit
der thermischen Verwertung des kommunalen Klärschlammgra-
nulats der Wolfsburger Entwässerungsbetriebe begonnen. Denn
seitdem haben die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe den Klär-
schlamm mit Wärme aus einer neu errichteten Biogasanlage mit
einem Blockheizkraftwerk getrocknet. Mit der thermischen Ver-
wertung konnte die Deponierung des Klärschlamms vermieden
und der Abfall einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden.
In 2013 wurden 99 t Altöl und 510 t Klärschlammgranulat ver-
wertet und damit die genehmigten Mengen nicht ausgeschöpft.
Die verwerteten Mengen an Altöl nahmen seit 2012 um ein Viel-
faches ab. Die verwerteten Mengen an Klärschlammgranulat
richten sich im Rahmen der Genehmigung nach dem Anfall bei
den Wolfsburger Entwässerungsbetrieben.
P R I M Ä R E N E R G I E E I N S AT Z U N D E M I S S I O N E N A M S TA N D O R T W O L F S B U R G
2011 2012 2013
Primärenergie – Einsatz [Mio. kWh] 8.029 7.140 7.425
CO [t] 409 387 433
NOx [t] 1.659 1.406 1.511
SO2 [t] 1.960 1.762 1.858
Staub [t] 58 53 66
CO2 [t] 2.614.816 2.331.562 2.430.728
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Neuerungen
Erneuerung von Fernwärmeleitungen Für die Fernwärmeversorgung des Werkes und der Stadt Wolfs-
burg betreibt Volkswagen ein umfangreiches Fernheizungsnetz,
das bis in die Stadt Wolfsburg hinein zu bestimmten Übergabe-
punkten an die LandE-Stadtwerke Wolfsburg GmbH & Co. KG.
(LSW) verläuft. Verschiedene Leitungen des Netzes werden
abschnittsweise im Zeitraum von 2008 bis 2015 erneuert. Mit
der Erneuerung werden neben der Modernisierung Fernwärme-
verluste minimiert und Ressourcen gespart. Dafür werden dem
Stand der Technik entsprechende Kunststoffmantelrohre, die
für die Wärmedämmung aus drei Schichten bestehen, direkt im
Erdreich verlegt. Die Rohrtrassen haben mit dem Vor- und Rück-
lauf eine Breite von 1,80 m und bestehen aus zusammengesetz-
ten 12 m langen Stangen mit einem Außendurchmesser von 720
mm. Die Rohre zeichnen sich durch eine hohe Langlebigkeit
und Wärmedämmung aus. In 2010 konnten ca. 1.600 m des
Stadtheizungspaar LP 3 Nord auf dem Werksgelände ausge-
tauscht und erneuert werden. In 2011 wurde ein Abschnitt der
Fernwärmeleitung LP 4 im Wolfsburger Stadtgebiet (450 m) –
Laagberg – und einer von etwa 1.200 m Länge auf dem Werksge-
lände ausgetauscht und erneuert. In 2012 wurden mit insgesamt
2,25 Mio. Euro zwei Abschnitte der Fernwärmeleitung LP 4
(610 m) und jeweils ein Abschnitt des Leitungspaars LP 3
(150 m) und LP 6 (230 m) im Wolfsburger Stadtgebiet erneuert.
In 2013 wurden die Arbeiten am Leitungspaar LP 3 mit der
Erneuerung von ca. 100 m abgeschlossen und das Leitungspaar
LP 4 ebenfalls mit 100 m erneuert. In 2015 ist die Erneuerung
von Abschnitten des Leitungspaares LP7 in der Nähe der Auto-
stadt (400 m) und des am MobileLifeCampus gelegen Leitungs-
paares LP4 (600 m) geplant.
Stromnetzerneuerung Daneben stellt die Volkswagen Kraftwerk GmbH mit der geplan-
ten umfassenden Erneuerung des elektrischen Netzes Weichen
für die Zukunft. Seit 2007 wird das Konzept für die Netzrevitali-
sierung (Hoch- und Mittelspannungsanlagen) im Werk Wolfs-
burg nach und nach umgesetzt. Dazu gehören die Installation
neuer Übergabetransformatoren sowie die komplette Erneue-
rung der Hoch- und Mittelspannungsleitungen. So werden eben-
falls bis Ende 2015 insgesamt 23 Schaltanlagen erneuert. Hier-
mit wird nicht nur die Energieversorgung nachhaltig gesichert,
sondern es werden auch Netzverluste minimiert.
Photovoltaikanlagen Volkswagen investiert in alternative Energieerzeugung. Die
Volkswagen Kraftwerk GmbH plante und errichtete vier Photo-
voltaikanlagen an den Standorten Wolfsburg, Hannover, Braun-
schweig und Kassel. Die Anlagen, die im Dezember 2011 in
Betrieb gingen, sind sichtbarer Ausdruck des nachhaltigen
Umweltengagements des Konzerns. Die weitgehend baugleichen
Anlagen verfügen über eine maximale Leistung von jeweils
500 KW peak. Zusammengenommen könnten mit der auf
umweltfreundliche Weise gewonnenen Energie jeweils durch-
schnittlich knapp 500 Vier-Personen-Haushalte versorgt wer-
den. Der Solarstrom wird ohne Speicherung direkt in die
Werksnetze eingespeist. Zwar ist der regenerative Anteil am
Gesamtstromverbrauch der Werke noch relativ gering, der Bau
der Anlagen zeigt jedoch, dass Volkswagen die begonnene Diver-
sifizierung der Energieerzeugung energisch vorantreibt.
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung Vor dem Hintergrund des Energiekonzepts der Bundesregierung
vom September 2010 – den Ausstoß von Treibhausgasen auf der
Basis von 1990 bis 2020 um 40 % und bis 2050 um mindestens
80 % zu senken baut die Volkswagen Kraftwerk GmbH u. a. die
Kraft-Wärme-Kopplung weiter aus. Ziel ist es, Energie hocheffi-
zient einzusetzen. Für das Werk Braunschweig soll dafür die
Grundversorgung mit Strom und Wärme mit einer neuen dezent-
ralen und erdgasbefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage
(KWK-Anlagen) gesichert werden. Es wird geplant, eine KWK-
Anlage bestehend aus einem aus einem Gasmotor mit nachge-
schaltetem Abhitzekessel mit einer elektrischen Leistung von ca.
10,0 MWel und einer thermischen Nutzwärmeleistung von eben-
falls ca. 9,2 MWth sowie zwei Heißwasserkesseln a 10,0 MWth zu
errichten und zu betreiben. In 2013 wurde mit der Umsetzung
der Planungen begonnen. In 2014 wurden die neuen Anlagen in
Betrieb genommen.
Große Turbinenrevision und Wasserdruckprüfung des Dampferzeugers In 2013 wurde im Heizkraftwerk Wolfsburg-West eine umfang-
reiche Revision der Turbine und des Dampferzeugers am Block 1
durchgeführt. Genau wie für Kraftfahrzeuge sind auch für Kraft-
werke TÜV-Untersuchungen gesetzlich vorgesehen. Jährlich
werden daher die Anlagen im Heizkraftwerk einer TÜV-Prüfung
unterzogen. Doch in diesem Jahr erfolgte die große Dampfturbi-
nenrevision, die wiederkehrend in einem Intervall von 10 Jahren
vorgesehen ist. Darüber hinaus wurde neben der äußeren und
der inneren Prüfung die alle neun Jahre erforderliche Wasser-
druckprüfung des Dampfkessels durchgeführt.
Für die Turbinenrevision wurde unter der Leitung des Herstel-
lers, die Firma Siemens PG, die Turbine im Maschinenhaus
komplett demontiert, in alle Einzelteile zerlegt und durch Sand-
strahlen gereinigt. Die Untersuchung der einzelnen Bauteile
durch einen Prüfingenieur schloss sich an. Das Hochdruckteil
der Turbine wurde in das Herstellerwerk nach Mülheim trans-
portiert, um es mit Spezialdrehbänken aufarbeiten zu können.
Im Mülheimer Werk wurde das Bauteil gereinigt und nach
Prüfplan untersucht. Der Dampfkessel wurde ebenfalls einer
umfangreichen Untersuchung unterzogen. Hierfür wurden für
die innere Prüfung bestimmte Dampfrohrleitungen, -sammler
und -verteiler von einem TÜV-Sachverständigen endoskopisch
untersucht. Nach Abschluß der Prüfungen und Instandhaltungs-
maßnahmen wurden die Einzelteile wieder zusammen-
gebaut und der Block in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten
für diese Maßnahme betrugen ca. 3 Mio. Euro. Neben der Erhö-
hung der Anlagensicherheit wird mit der Revision auch der Wir-
kungsgrad geringfügig erhöht und damit ein guter Beitrag zur
Ressourcenschonung geleistet.
Moderniserung der Vollentsalzungsanlage im Heizkraftwerk Nord/Süd Vollentsalztes Wasser wird in den Kraftwerken für den Wasser-
Dampf-Kreislauf und das Heizungs- und Fernwärmenetz sowie
für die Volkswagen Produktion benötigt. Dafür wird eine Voll-
entsalzungsanlage eingesetzt. In 2014 wurde diese modernisiert.
Es wurden zwei Bahnen durch eine neue größere Bahn mit einer
Leistung von 50 m3/h ersetzt. Die Anlage funktioniert nach dem
Ionenaustauscherprinzip in Schwebebett-Technik, bestehend
aus Kationenaustauscher, CO2-Rieseler, Anionenaustauscher
und Mischbett, einschließlich aller erforderlichen Pumpen,
Gebläse, Harzfängern, Messinstrumentierung, Chemikalien-
Regenerierstation, verbindenden Rohrleitungen und neuester
Steuerungstechnik. Neben dem Einsatz neuester Technik konnte
die Energieeffizienz durch Einsatz von zwei Pumpen mit Fre-
quenzumrichtern gesteigert werden. Die vollautomatische Rege-
neration erlaubt einen geringeren Chemikalien- und Wasserein-
satz. Die Anlage soll 2015 in Betrieb gehen.
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Wärme 0,18 %
Strom 8,29 %
Informationen zum Standort Wolfsburg
Umweltaspekte am Kraftwerkstandort Wolfsburg
Die mithilfe der SEBU-Methode (System zur Erfassung und
Bewertung von Umweltaspekten) durchgeführte Bewertung hat
für den Kraftwerksstandort Wolfsburg das folgende Ergebnis
hervorgebracht:
Der größte Anteil der Umweltauswirkungen am Kraftwerksstand-
ort Wolfsburg wird durch den Umweltaspekt Emissionen verur-
sacht. Dieser stellt einen Anteil von insgesamt 82,4 %.
Bei der Verbrennung fossiler Energieträger entstehen zwangs-
läufig Abluftemissionen. Aus diesem Grund wird dieser Umwel-
taspekt immer eine signifikante Größe bleiben. Um diese Emis-
sionen zu vermindern, investierte die Volkswagen Kraftwerk
GmbH in den vergangenen Jahren im Rahmen des Konzepts
2000 über 50 Millionen Euro. Zudem unterschreiten die nach
dem Stand der Technik betriebenen Heizkraftwerke die gesetzli-
chen Grenzwerte deutlich. Dieses bestätigt das Emissionsüber-
wachungssystem, das die gesamten Werte per Fernübertragung
kontinuierlich an das staatliche Gewerbeaufsichtsamt Braun-
schweig weiterleitet. Für dieses Ergebnis sind die hoch effekti-
ven Rauchgasreinigungsanlagen verantwortlich. Zudem bedingt
die Kraft-Wärme-Kopplung vergleichsweise geringe Emissionen.
Das Potenzial für weitere Verbesserungen bezieht sich vorwie-
gend auf Modernisierungen, die kontinuierlich verfolgt werden.
Die Notfallvorsorge und die Sicherheitseinrichtungen befinden
sich ebenfalls auf einem hohen Niveau. Dieses zeigen die regel-
mäßig durchgeführten Notfallübungen. Zum Ammoniaklager im
Heizkraftwerk West gibt es einen behördlich geprüften Maßnah-
menplan, in denen Verhaltensweisen und technische Möglich-
keiten zur Bekämpfung möglicher Gefahren beschrieben sind.
Zudem gibt es für die beiden Kraftwerke übergeordnet jeweils
ein Notfallhandbuch. In 2008 wurde zudem ein Mitarbeiter von
der Volkswagen Kraftwerk GmbH in den Katastrophenschutzstab
der Stadt Wolfsburg berufen. Damit konnte die Vernetzung zur
Verfügung stehender Daten erhöht und eine verbesserte Vor-
sorge getroffen werden.
Die Lärmimmissionsrichtwerte für den Einwirkbereich der
Kraftwerke in Wolfsburg betragen tagsüber 60 dB (A) und nachts
45 dB (A). Aufgrund entsprechender Schallschutzmaßnahmen
können die zulässigen Immissionsrichtwerte stets eingehalten
werden. Die Anlagengeräusche sind kaum wahrnehmbar, daher
nicht relevant.
Der zweitgrößte Umweltaspekt Strom, der sich auf den Eigenver-
brauch für den Betrieb der Heizkraftwerke bezieht, wird durch
verschiedene Maßnahmen kontinuierlich verbessert. Im Jahr
2009 konnte durch die Optimierung der Vollentsalzungsanlage
der Strombedarf für diese Anlage um 20 % reduziert werden. Im
Jahr 2011 konnte im HKW Nord/Süd der Stromeigenbedarf um
ca. 550.000 kWh pro Jahr durch Optimierung von Pumpen und
der Fahrweise eingespart werden. In 2012 konnte der Stromei-
genbedarf nachhaltig um ca. 300.000 kWh durch einen neuen
Transformator weiter reduziert werden. In 2013 konnte der
Stromeigenbedarf des Weiteren um ca. 250.000 kWh/a durch
einen Austausch eines Transformators reduziert werden. In
2014 wurde die Beimischpumpe „Fallersleben“ mit einem Fre-
quenzumrichter versehen. Dadurch konnte eine Einsparung
von ca. 72 MWh/a im HKW Nord/Süd erzielt werden.
Zudem wird mit dem Konzept für die Modernisierung der Hoch-
spannungsversorgungsanlagen des Werks Wolfsburg ein Beitrag
zur Reduzierung des Stromeigenbedarfs geleistet werden kön-
nen. Die Umsetzung des Konzepts ist in den Jahren 2008 – 2015
geplant.
Die drittgrößte Bedeutung für den Kraftwerksstandort Wolfsburg
hat der Verkehr. Der Umweltaspekt Verkehr ist wenig beeinfluss-
bar, weil heute schon die vergleichsweise emissionsarmen
Transportmittel Schiff und Bahn den überwiegenden Anteil des
Verkehrs, der mit dem Betrieb der Heizkraftwerke zusammen-
hängen, ausmachen. Bei Steinkohle aus Übersee wird das Trans-
portmittel Schiff für den Transport der Steinkohle vom Übersee-
hafen zum Löschhafen Hamburg und dann von da aus per Bahn
in die Kraftwerke transportiert. Bei Einsatz von Ruhrkohle wird
die Steinkohle ebenfalls per Bahn angeliefert. Zudem wird das
Heizkraftwerk Nord/Süd mit Steinkohle mit einer Just-in-time
Logistik versorgt. Dafür wird ein von der Ruhrkohle AG, der
DB-Cargo AG und der Volkswagen Logistics GmbH entwickeltes
Logistikkonzept erfolgreich eingesetzt. Damit konnte der Ver-
kehr schon erheblich reduziert werden.
Weitere Umweltaspekte, wie zum Beispiel Wärmeeigenbedarf,
Abfall und Abwasser, werden am Kraftwerksstandort Wolfsburg
erfasst und bewertet; spielen allerdings eine untergeordnete
Rolle. Im Kraftwerksprozess haben Kreislaufprozesse eine große
Bedeutung. So werden 99 % der entstehenden Abfälle verwertet.
Wasser wird vorwiegend für den Wasser-Dampfkreislauf, für das
Heizungs- und Fernheizungssystem, das Rückkühlsystem sowie
den Kaltwasserkreislauf benötigt. Durch die Kreislaufprozesse
kann der Wasserverbrauch auf ein minimales Maß reduziert
werden.
Die indirekten Umweltaspekte durch Stromhandel spielen eben-
so eine Rolle. Die Volkswagen Kraftwerk GmbH versorgt die
inländischen Standorte der Marken des Volkswagen Konzerns
wie Porsche, Audi, Volkswagen Sachsen und MAN mit Strom
durch Stromhandel. Die inländischen Standorte der Volkswagen
AG werden durch Eigenerzeugung versorgt. Zur Deckung des
Bedarfs durch Stromhandel hat die Volkswagen Kraftwerk GmbH
ein Stromportfolio von verschiedenen Stromqualitäten aufge-
baut. Im Auftrag der einzelnen Marken des Volkswagen Kon-
zerns wird bis zu 100 % Naturstrom eingekauft und geliefert.
Ressourcen 0,32 %Abwasser 0,25 %Abfall 2,97 %
Emissionen 82,43 %
G E W I C H T U N G D E R U M W E LTA S P E K T E A M S TA N D O R T W O L F S B U R G
Verkehr 5,56 %
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Umweltprogramm des Kraftwerkstandorts Wolfsburg
Die Umwelterklärung des Kraftwerksstandorts Wolfsburg 2013 enthielt ein Umweltprogramm für 2012 mit zehn Zielen, die im Jahr
2012 fristgerecht umgesetzt wurden. Die zehn Ziele für das Jahr 2013, dreizehn Ziele für das Jahr 2014 und elf neue Ziele für 2015
sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
* Die Erweiterung der Akkreditierung des Labors um ausgewähte Methoden zur mikrobiologischen Untersuchung wird aus betrieblichen Gründen auf das Jahr 2016 verschoben.
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Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Erhöhung der Anlagensicherheit Installation einer Brandgasmeldeanlage in der Bekohlungs-anlage der Dampfkessel E und F im Heizkraftwerk Nord/Süd
2013
2 Kondensatüberwachung und Erhöhen des Wirkungs-grades
Überwachung der Wasserqualität durch Installation einer Natriummesseinrichtung im Heizkraftwerk Nord/Süd 2013
3 Reduktion des Stromeigenbedarfs nachhaltig um ca. 250.000 kWh/a
Austausch des Blocktransformators A durch einen neuen Transformator und dadurch Verrringerung der Transformat-orverluste um 4,4% und der Kabelverluste um 92,6 %
2013
4 Reduktion des Stromeigenbedarfs Umstellung der Stromversorgung der FE über das 110 kV-Netz und dadurch Verringern der Netzverluste 2013
5 Modernisierung des Heizhauses im Werk Braunschweig und Ergänzung der Anlage um eine Kraft-Wärme-Kopplung (elektrische Leistung: 10 MW, thermische Leistung: 9,5 MW)
Baubeginn für ein Gasmotorheizkraftwerk und zwei neue Kessel im Volkswagen Werk Braunschweig 2013
6 Erhalt der Akkreditierung des Laboratoriums der Volkswa-gen Kraftwerk GmbH beim DAkkS gemäß DIN EN ISO/IEC 17025:2005
Teilnahme an Ringversuchen zum Erbringung des Nach-weises der Kompetenz des Labors zur Ausführung der akkreditierten Analyseverfahren
2013
7 Erhöhung der Datenqualität bei der Stoffstromerfassung Optimierung der Software zur verbesserten Datenerfas-sung bei der automatischen Lkw-Waage 2013
8 Erhöhung der Anlagensicherheit Installation einer Feuerlöscheinrichtung am Band 7 der Bekohlungsanlage im HKW West 2013
9 Reduzierung des Eigenstrombedarfs um 80 MWh Einsatz verbesserter Komponenten im Rahmen der Optimierung der Prozessleittechnik im HKW West 2013
10 Erhöhung der Anlagensicherheit Installation einer EDV-gestützten Überwachung der dickwangigen Bauteile der Frischdampfl eitung Block IIim HKW West
2013
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Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Reduzieren der Netzverluste um 26 % und damit Einsparung von 116 MWh/a durch das KW Nord/Süd
Veränderung des Einspeisekonzepts für den Kraftwerkseigenbedarf durch Aufbau von zwei 110/6 kV-Eigenbedarfstransformatoren
2014
2 Reduzieren der Netzverluste um ca. 240.000 kWh/a Umstellung der Stadteinspeisung „Kleiststraße“ auf eine höhere Spannungsebene (110 kV) und Ver-kürzung des Kabelwegs
2014
3 Reduzieren des Kraftwerkseigenbedarfs durch Anpassen der Men-genströme im Hauptkühlwassersystem im HKW Nord/Süd
Einbau von Mengenmessungen und anschließend Optimierung der Kühlwassermengenströme 2014
4 Reduzieren des Strombedarfs für die Beimischpumpe „Fallersleben“ (LP 5) und damit Einsparung von ca. 72 MWh/a im HKW Nord/Süd
Einbau eines Frequenzumrichters2014
5 Erhöhung der Anlagensicherheit im HKW Nord/Süd Installation einer stationären Wassernebellösch-anlage im Bereich der Kohletransportbänder 2014
6 Modernisierung der Drucklufttrocknungsanlage (110 Nm3/h) im Heizhaus Hannover
Konzepterstellung für die Modernisierungs-maßnahme 2014
7 Modernisierung des Heizhauses der ständigen Teststrecke in Ehra-Lessien
Konzepterstellung und Baubeginn für den Ersatz eines heizölbefeuerten Heißwasserkessels durch einen erdgasbefeuerten Heißwasserkessel mit höherem Wirkungsgrad
2014
8 Modernisierung des Heizhauses im Werk Braunschweig und Ergänzung der Anlage um eine Kraft-Wärme-Kopplung (elektrische Leistung: 10 MW, thermische Leistung: 9,5 MW)
Inbetriebnahme des Gasmotorheizkraftwerks und zwei neuer Kessel im Volkswagen Werk Braunschweig
2014
9 Verringerung des Stromverbrauchs um 20 % durch Umstellung der PC
Austausch von PC2014
10 Erhalt der Akkreditierung des Laboratoriums der Volkswagen Kraftwerk GmbH beim DAkkS gemäß DIN EN ISO/IEC 17025:2005
Teilnahme an Ringversuchen zur Erbringung des Nachweises der Kompetenz des Labors zur Ausführung der akkreditierten Analyseverfahren
2014
11 Erweiterung der Akkreditierung des Laboratoriums der Volkswagen Kraftwerk GmbH beim DAkkS gemäß DIN EN ISO/IEC 17025:2005 um ausgewählte Methoden zur mikrobiologischen Untersuchung und Beurteilung von Trink-, Kühl- und anderen Wasserproben
Erstellung von Dokumenten wie zum Beispiel Standardarbeitsanweisungen für die Akkreditie-rung 2014*
12 Ressourcenschonung und Erhöhung der Anlagensicherheit durch Änderung der Mindestfeuerregelung am Block 1 im HKW West
Festlegung von geänderten Mindestfeuerkriterien mit dem Hersteller 2014
13 Erhöhung der Anlagensicherheit Installation einer EDV-gestützten Überwachung der dickwandigen Bauteile der Frischdampfl eitung Block 1 im HKW West
2014
Maßnahmen begonnen
Maßnahme abgeschlossen
Abschluss der Maßnahme ist absehbar neue Maßnahme in dieser Umwelterklärung
Maßnahme mitten in der Umsetzung
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Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Reduzierung des spezifi schen CO2-Faktors (t CO2/MWh) der im Bilanzkreis einspeisenden Anlagen
Erstellen eines Konzepts zur anlagentechnischen Änderung des HKW Nord/Süd 2015
2 Reduzierung von Transportverlusten in dem Fernwärmeleitungspaar „LP7“ um 175 MWh/a Fernwärme
Austausch und energetische Sanierung der Fernwärmeleitung Stadt „LP7“ (400 m DN 150 Y DN 250)
2015
3 Erhöhung der Anschlussleistung um 3,3 MW durch Anschluss neuer Abnehmer an das Fernwärmeleitungspaar „LP7“
Erhöhung der in KWK erzeugten Fernwärme durch Anschluss zusätzlicher Verbraucher an die Fern-wärmeleitung Stadt „LP7“
2015
4 Reduzierung von Transportverlusten in dem Fernwärmeleitungspaar „LP4“ um 790 MWh/a Fernwärme
Austausch und energetische Sanierung der Fernwärmeleitung Stadt „LP4“ (600 m DN 500) 2015
5 30-prozentige Einsparung von Stromeigenbedarf im Bereich der VE-Wasserpumpen für die Produktion
Umrüstung der Produktionswasserpumpen für VE-Wasser auf FU-Betrieb 2015
6 98-prozentige Einsparung von Stromeigenbedarf im BereichAscheförderung beim Kessel E und F
Austausch der Ascheförderpumpe gegen eine Zellradschleuse bei Kessel E und F 2015
7 Reduzierung der Netzverluste um 47 % und durch Einsparen von 1.174.910 kWh/a bei der Stromeinspeisung „Detmerode“
Umstellung der Stromeinspeisung „Detmerode“ auf eine höhere Spannungsebene (110 kV) 2015
8 Reduzierung der Netzverluste um 67,5 % und durch Einsparen von 118.516 kWh/a bei der Stromeinspeisung „Sitech-Hallen“
Umstellung der „Sitech-Hallen“ auf eine höhere Spannungsebene (20 kV) 2015
9 Verringerung des Restkohlenstoffs (unverbrannte Bestandteile) in der Flugasche um ca. 0,5 %
Modifi zierung der Kohlemühlenkreiselsichter im Block 2 2015
10 Optimierung der Mindestmenge der Hauptkondensatpumpe und dadurch Ersparnis von Stromeigenbedarf um 400 MWh/a
Vermeiden des Zuschaltens der zweiten Haupt-kondensatpumpe durch technische Modifi kation 2015
11 Effi zienzsteigerung durch neuen Löschwassererhitzer und Ressourcenschonung durch Einsparen von Kalk um 3 % pro Jahr
Umbau des Löschwassererhitzers in der REA von elektrischer Beheizung auf einen Plattenwärme-tauscher
2015
Informationen zum Standort Wolfsburg
Maßnahmen begonnen
Maßnahme abgeschlossen
Abschluss der Maßnahme ist absehbar neue Maßnahme in dieser Umwelterklärung
Maßnahme mitten in der Umsetzung
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Informationen zum Standort Wolfsburg
Entwicklung der Umweltkennzahlen und Kernindikatoren (nach EMAS III) für die Heizkraftwerke in Wolfsburg
Ab dem Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Umweltkennzahlen nach der Forderung von EMAS III berichtet. In dieser Umwelterklä-rung erfolgt nun ein Vergleich der Kernindikatoren der drei Jahre 2011 – 2013.
Die Stromerzeugung in dem Jahr 2013 ist in den beiden Kraft-
werken im Vergleich zu 2011 um etwa 11 % zurückgegangen
(vgl. Tabelle auf Seite 26). Die Wärmeerzeugung ist im Umfang
zu 2011 um ca. 8 % gestiegen. Dieses resultiert bezüglich der
Wärmeerzeugung aus dem Bedarf im Winter. Hinsichtlich der
Stromerzeugung liegt der leichte Rückgang in den durchge-
führten Revisionen gegründet. Mit den eigenen Energieerzeu-
gungsanlagen am Standort Wolfsburg werden auch andere
Standorte anteilig mit Strom versorgt. Alle Anlagen speisen neu
in einen Bilanzkreis ein, von dem aus die inländischen Werke
von Volkswagen versorgt werden. Fehlende Strommengen wer-
den durch Energiehandel eingekauft.
Der elfprozentige Rückgang der Stromerzeugung spiegelt sich in
der Entwicklung der Kernindikatoren wider. Der Primärenergie-
einsatz (Kernindikator A) sank im Jahresvergleich ebenfalls um
ca. 10 %. Kernindikator B steigt nur geringfügig. Folglich sank
der Kernindikator R um ca. 11 %. Das gleiche Verhältnis zeigt
der Kernindikator R im Jahresvergleich bei der Entwicklung der
Treibhausgase.
Der gesamte direkte Energieverbrauch sinkt ebenfalls, welches
in dem Maß an veränderten Anlagenabgrenzungen liegt. Das
Verhältnis ist prozessbedingt.
Die Emissionen an Luftschadstoffen gehen in der Summe (Kern-
indikator R) nur ganz leicht zurück. Der Vergleich beim Kernin-
dikator A zeigt, dass die Emissionen an Stickoxiden um analog
ca. 10 % zurückgehen, die an Schwefeloxiden um ca. 6 %. Das
liegt an den unterschiedlichen Kohlesorten, die im Gehalt an
Schwefel stark schwanken können.
BEREICH KERNINDIKATOR
2011 2012 2013 2011 2012 2013 2011 2012 2013Gesamter direkter Energieverbrauch(Strom u. Fernwärme) [GWh] 375,84 305,64 307,32 211 213 213 1,78 1,43 1,44
Stromeigenverbrauch [GWh] 338,65 300,06 301,62 211 213 213 1,60 1,41 1,42
…davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien --- --- --- 211 213 213 --- --- ---
Wärmeeigenverbrauch [GWh] 37,19 5,58 5,70 211 213 213 0,18 0,03 0,03
Abgabe von regenerativen Energien (Eigenerzeugung) [kWh] 2.156,00 435.962,00 473.894,00 211 213 213 10,22 2046,77 2224,85
WA
SSER
Trinkwasserverbrauch¹ [in 1.000 m³] 4.687,00 3.551,00 3.622,15 211 213 213 22,21 16,67 17,01
Massenstrom an Einsatzmaterial [in 1.000 t] 1107,08 972,54 997,89 211 213 213 5,25 4,57 4,68
…davon Brennstoffe 1068,27 940,16 972,80Steinkohle 997,05 896,14 923,95Heizöl 0,88 2,08 1,33Erdgas 66,56 41,53 46,92Altöl 2,72 0,04 0,09Klärschlammgranulat 1,06 0,37 0,51Sonstiges - - -
…davon Chemikalien u. Prozessmaterial 38,81 32,38 25,09Erdgas 9,04 7,87Ammoniak 1,36 1,67 1,03Calciumcarbonat 17,35 15,32 13,99Calciumoxid 10,49 6,89 9,47Natronlauge 0,24 0,26 0,22Salzsäure 0,32 0,36 0,36sonstige Chemikalien 0,01 0,01 0,02
Gesamtes jährliches Abfallaufkommen¹ [in 1.000 t] 148,73 152,33 155,27 211 213 213 0,70 0,72 0,73
• Summe der gefährlichen Abfälle [in 1.000 t] 0,18 0,16 0,34 211 213 213 0,0009 0,0008 0,0016• Summe der nicht gefährlichen Abfälle [in 1.000 t] 148,55 152,17 154,93 211 213 213 0,70 0,71 0,73Abfall zur Verwertung [t]• Aschen, Schlacke u. Entschwefelungsprodukte (100102) 148.300 151.734 154,307• Altöle aus der Anlagenwartung (130205) 50 50 50• Altpapier, -pappe (150101) 40 40 40• Mischschrott - 68 268Abfall zur Beseitigung [t]• Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle (150106) 190 190 190• Hydroxidschlamm 108 - -• Isoliermaterial (170604) 22 24 30,1• Öliges Wasser aus Ölabscheidern 12 - -• Andere Lösemittel und Lösemittelgemische 4,1 - -• Aufsaug- und Filtermaterialien (150202) 5,2 2,37 3,5• Filterschläuche (150203) - - -• Fluorwasserstoffe (14060) - 0,03 0,66• Gefährliche Stoffe enth. Gase (160504) 0,3 0,05 0,08• Altbatterien (160604) - 0,12 0,08• Farben, Lacke, Klebstoffe (080111) - 0,14 -• Laborchemikalien (160506) - 0,48 -
Flächenverbrauch [in 1.000 m²] 109,24 109,24 109,24 211 213 213 0,52 0,51 0,51
Grundstücksfläche gesamt [in 1.000 m²] 177,41 177,41 177,41 211 213 213 0,84 0,83 0,83
Treibhausgase (Engergieerzeugung) [in 1.000 t] 2.614,81 2.331,56 2.430,73 211 213 213 12,39 10,95 11,41
• Kohlendioxid (CO2) [in 1.000 t] 2.614,81 2.331,56 2.430,73
Luftschadstoffe² [in 1.000 t] 4,06 3,61 3,86 211 213 213 0,019 0,017 0,018• Stickoxide (NOx) 1,66 1,41 1,51• Schwefeloxide (SO2) 1,96 1,76 1,86• Staub (PM) 0,03 0,05 0,06• Kohlenmonoxid (CO) 0,41 0,39 0,43
¹ 99,8 % aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sind unberücksichtigt.² Für den Kraftwerksstandort Wolfsburg sind die folgenden Emissionen nicht relevant und werden deshalb nicht berichtet: VOC, CH 4, N2O, SF6
EMIS
SIO
NEN
BIO
LOG
ISC
HE
VIEL
FALT
AB
FALL
MA
TER
IAL-
EFFI
ZIEN
Z
KERNINDIKATOR B(Bezugsgröße) [Mitarbeiter]
KERNINDIKATOR R(Kennzahl)
KERNINDIKATOR A(Input/Auswirkung)
ENER
GIE
EFFI
ZIEN
Z
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Informationen zum Standort Kassel
Lage und Abgrenzung des Standorts
Das von der Volkswagen AG betriebene Heizkraftwerk in Kassel
befindet sich auf ca. 34.500 m2 im Kasseler Becken im südöst-
lichen Bereich des Volkswagen Werks Kassel in der Gemarkung
Baunatal (Hessen) und ist von der Autobahn A 49, die östlich am
Kraftwerk vorbeiführt, gut zu erkennen. Eingeschlossen wird
das Kraftwerk durch die Werkshallen Nr. 4 im Norden, Nr. 5 im
Süden und Nr. 19 im Westen.
Von der Gesamtfläche sind ca. 24.500 m2 durch Bebauung ver-
siegelt, der Rest ist Grünfläche. Zum Kraftwerksstandort gehö-
ren zusätzlich fünf Umspannwerke. Umspannwerk I liegt genau
in der Mitte des Werksgeländes. Umspannwerk II befindet sich
direkt am Kraftwerksgebäude. Das Umspannwerk III befindet
sich zwischen der Gießerei der Volkswagen AG und der Autobahn
A 49. Umspannwerk IV dient seit 2004 der Stromversorgung der
Produktionshalle 3 und liegt am Nordende der Halle 3. Das neu-
este Umspannwerk ist das UW VI, dieses liegt südlich der Halle 6
und dient zu Versorgung selbiger.
Die Volkswagen Kraftwerk GmbH betreibt am Standort Kassel
ein Kraftwerk auf der Brennstoffbasis Erdgas und Heizöl EL mit
521 MW Feuerungswärmeleistung. Dieses Kraftwerk versorgt in
Kraft-Wärme-Kopplung das Werk Kassel der Volkswagen AG mit
elektrischer Energie und Heizwärme, die als technische Wärme
oder als Raumwärme genutzt wird. Weiterhin wird durch das
Kraftwerk die Stadt Baunatal mit Fernwärme versorgt.
Das Heizkraftwerk Kassel verfügt derzeit über eine Gas- und
Dampfturbinenanlage sowie über einen Sattdampfkessel (Hilfs-
dampfkessel 10). Darüber hinaus sind in die Heizungskreisläufe
vier Heißwasserkessel eingebunden. Die gesamte Kesselanlage
wird mit Erdgas oder alternativ mit leichtem Heizöl (HEL) befeu-
ert. Da sowohl Erdgas als auch leichtes Heizöl vergleichsweise
schadstoffarm verbrennen, ist keine Abgasnachbehandlung
erforderlich.
Wärme Der Gesamtjahreswärmebedarf, der für den Volkswagen Stand-
ort Kassel (Werk und Original Teile Center) bereitgestellt wird,
liegt bei ca. 392 Mio. kWh/a, das entspricht etwa dem Wärme-
bedarf von 18.800 Einfamilienhäusern.
Hinzu kommt, dass von der Volkswagen Kraftwerk GmbH ein von
den Städtischen Werken Baunatal betriebenes Fernwärmenetz
mit mehreren Gewerbebetrieben und ca. 1.600 Wohneinheiten
mit ca. 33,4 Mio. kWh/a beliefert wird. Diese Wärmemenge wird
mit einer Leistung von 12.700 kW abgenommen.
Der Anteil an technischer Wärme am Gesamtwärmebedarf des
Werkes ist produktionsabhängig und somit über das Jahr relativ
konstant. Er betrug im Jahr 2013 129 Mio. kWh. Die Technische
Wärme mit einer Vorlauftemperatur von 124 °C wird ausschließ-
lich im Heizkraftwerk Kassel erzeugt.
Dagegen folgt der Raumheizungs- bzw. Fernwärmebedarf dem
Verlauf der Außentemperatur. Daraus resultiert eine jahreszeit-
lich schwankende Auslastung der Kraftwerksanlagen bei der zu
erzeugenden Gesamtwärme.
Strom Der Bedarf an elektrischer Energie für den Produktionsprozess
der Volkswagen AG am Standort Kassel sowie für das Original
Teile Center liegt zurzeit bei maximal 102.276 kW. Der Jahres-
verbrauch des gesamten Volkswagen Standorts Kassel beträgt
630 Mio. kWh/a, das entspricht dem Bedarf von ca. 176.500
Einfamilienhäusern.
Eine jahreszeitlich schwankende Wärmeerzeugung bedeutet für
den Stromerzeugungsprozess in Kraft-Wärme-Kopplung, dass
bei einem solchen Betrieb die Eigenerzeugungsleistung zwi-
schen 15.000 und 75.000 kW pendelt und somit eine Stromer-
zeugung von 373 Mio. kWh im Jahr 2013 resultierte. Der Eigen-
bedarf des Kraftwerks liegt zwischen 1.000 und 4.500 kW.
Der zusätzlich benötigte Strom wird aus dem Bilanzkreis der
Volkswagen Kraftwerk GmbH aus dem Netz der Tennet über das
Umspannwerk Rengershausen (110 kV-Anlage) bereitgestellt.
VE-Wasser Neben Strom und Wärme wird am Standort Kassel in einem
Ionenaustauschprozess aus Trinkwasser auch vollentsalztes
Wasser (VE-Wasser) hergestellt, welches zum größten Teil an die
Volkswagen AG in Kassel geliefert wird. Diese benötigt das
VE-Wasser für die Lackiererei, die Gießerei und diverse Wasch-
und Kühlprozesse. Der Einsatz von vollentsalztem Wasser ist
erforderlich, um eine Verkalkung der Anlagen zu verhindern,
z. B. im Kühlkreislauf der Druckgießmaschinen. Dadurch ent-
stehen keine Ablagerungen in den engen Kühlbohrungen. Das
reduziert Reparaturen und Stillstandsverluste. Der verbleibende
Anteil des vollentsalztem Wassers – etwa 5 % der erzeugten
Menge – fließt in die Betriebsprozesse des Kraftwerks.
Anlagenbeschreibung
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Informationen zum Standort Kassel
Besonderheiten und Entwicklungen
Wertschöpfung und Dienstleistungen des Standortes Die Wertschöpfung besteht aus dem Handel mit Energien, die an
verschiedene Kunden abgegeben werden. Die Energien werden
dabei durch Eigenerzeugung und durch das Bilanzkreismanage-
ment der Volkswagen Kraftwerk GmbH bereitgestellt. Dies gilt
nicht nur für den Standort (Volkswagen Werk Kassel) inkl. der
Abgabe an Dritte auf dem Werksgelände, sondern auch für
diverse Lagerhallen des Bereichs Vertrieb Originalteile sowie
einem ausgelagerten Produktionsstandort der Aggregateauf-
bereitung im Raum Kassel. Eine Bewertung der Umweltauswir-
kungen wird aufgrund der Verfügbarkeit der Umweltdaten nur
für die selbst erzeugten Energien vorgenommen.
Entwicklung der Abgabemengen Mit der guten Automobilkonjunktur ist die Produktion der
Getriebe gegenüber dem Vorjahr wieder angestiegen. Durch die
gute Auslastung der Produktion stieg die Stromabgabe an die
Fabrik um 1,5 %. Auch der Wärmeverbrauch stieg leicht an,
Grund dafür ist der kältere Winter und die höheren Produktions-
zahlen als im Vorjahr.
Die Erzeugung von VE-Wasser sank im Betrachtungszeitraum
nach der IBS der GuD-Anlage leicht ab.
E N T W I C K L U N G D E R A B G A B E M E N G E N A N S T R O M , WÄ R M E , E R D G A S U N D V E - WA S S E R
2011 2012 2013
Strom [Mio. kWh] 637 622 630
Wärme [Mio. kWh] 343 407 425
Erdgas [Mio. kWh*] 237 HU 248 HU 258 HU
VE-Wasser [m3] 135.658 138.743 129.757
Neubau einer Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) Zur Erhöhung des Anteiles der Kraft-Wärme-Kopplung bei der
Energiebereitstellung und zur Verbesserung des Umweltschutzes
wurde in 2012 eine hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenan-
lage (GuD-Anlage) in Betrieb genommen. Die GuD-Anlage wurde
als baulich eigenständige Kraftwerkseinheit westlich der vor-
handenen Kraftwerksanlage innerhalb des Geländes des Werks
Kassel der Volkswagen AG errichtet. Der Standort bietet mit
seiner vorhandenen Infrastruktur und der Nähe zu den Wärme-
verbrauchern ideale Voraussetzungen für den Betrieb einer
solchen Anlage.
Mit der neuen GuD-Anlage werden maximal 80 MWth Wärme
erzeugt und dabei gleichzeitig 75 MWel. elektrische Energie
bereitgestellt. Bei wärmegeführter Fahrweise wird der obere
Leistungsbereich der Dampfturbine durch eine Zusatzfeuerung
im Abgaskanal vor Abhitzekessel, und damit erhöhter Dampfer-
zeugung abgedeckt. Für die Abdeckung der Lastspitzen des
Gesamtwärmebedarfes von ca. 220 MWth stehen dann zusätzlich
die vorhandenen Heißwasserkessel und Sattdampfkessel im
bestehenden Heizkraftwerk Kassel zur Verfügung.
Beim GuD-Prozess wird Erdgas bzw. Heizöl EL in der Gasturbine
verfeuert. Die entstehenden Heizgase treiben eine Turbine an,
die wiederum einen Generator zur Stromerzeugung antreibt.
Die heißen energiereichen Abgase werden in einen Abhitze-
kessel geleitet, wo sie zur Dampferzeugung genutzt werden. Der
erzeugte Dampf wird auf eine Dampfturbine geleitet, die wiede-
rum einen Generator antreibt. Mit den beiden Generatoren wird
Strom mit hohem elektrischen Wirkungsgrad erzeugt. Der aus
der Dampfturbine austretende, entspannte Dampf gibt über
Wärmetauscher seinen Energieinhalt an zwei Fernwärmenetze
ab. Um bei geringem Wärmebedarf die GuD-Anlage zur Strom-
erzeugung einsetzen zu können, wurde eine Rückkühlanlage als
Nasskühlturm vorgesehen.
Das neue GuD-Kraftwerk erreicht im KWK-Betrieb einen Jahres-
wirkungsgrad von über 75 %. Der elektrische Wirkungsgrad
liegt mit 47 % deutlich höher als bei großen Kohlekraftwerken
neuester Technologie. Zusätzlich wird im Vergleich mit der
Kohle spezifisch wesentlich weniger Treibhausgas von dem
GuD-Kraftwerk ausgestoßen. Einen wesentlichen Beitrag zu
dem guten Wirkungsgrad ist ein im Rauchgaskanal des Abhitze-
* Die Abgabe bezieht sich auf die Volkswagen AG sowie auf externe Lagerhallen des Vertriebs Originalteile und die Aggregateaufbereitung in Kassel, Lilienthal- strasse.
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Informationen zum Standort Kassel
Energieversorgung – Original Teile Center (OTC) Im Werk Kassel ist das zentrale Ersatzteilmanagement mehrerer
Konzern Marken angesiedelt. Durch die ständig steigende
Modellvielfalt wächst auch der Platzbedarf für die vorzuhalten-
den Ersatzteile.
Photovoltaikanlage Zur Erweiterung unserer Stromerzeugungsportfolios um CO2-
freien Strom wurden auch am Standort Kassel durch die
Volkswagen Kraftwerk GmbH in 2012 zwei Photovoltaikanlagen
errichtet. Eine 500 kWp-Anlage wurde auf dem Dach der Halle
4A errichtet und eine weitere 500 kWp-Anlage auf dem Dach des
neuen CrossDock. Beide Anlagen speisen in den Bilanzkreis der
Volkswagen Kraftwerk GmbH und leisten damit einen Beitrag
zur CO2-Reduzierung. Im Jahr 2013 betrug die Stromerzeugung
beider Anlagen 888.000 kWh.
Umspannwerk VI Der Standort Kassel hat durch das Management der Volkswagen
AG den Auftrag erhalten, Elektromotoren für den Automobilan-
trieb zu entwickeln und zu fertigen. Dafür wurde die Halle 6 als
Produktionshalle umgerüstet. Die Volkswagen Kraftwerk GmbH
hat dafür die Energieinfrastruktur bereitgestellt. Hinter der
Halle 6 wurde in 2012 ein Umspannwerk in Betrieb genommen,
aus dem der Strom für die Produktion mit einer Spannung von
20 KV bereitgestellt wird.
Durch weitere Umstrukturierungen und Neubauten der
Volkswagen AG wurde 2013 eine Erweiterung des neuen
Umspannwerks um sieben Zellen notwendig. Damit liefert die
Volkswagen Kraftwerk GmbH einen weiteren Beitrag zur zukünf-
tigen sicheren Energieversorgung des Standortes Kassel.
Hilfsdampfkessel 10 Bei Stillstand der GuD Anlage wird zur Druckhaltung der
Wärmenetze und zur Warmhaltung des Abhitzekessels ein Hilfs-
dampfkessel benötigt. Dieser Sattdampfkessel speist auf die
8-Bar-Dampfschiene. Der Kessel ist von der Größe genau auf den
Bedarf ausgelegt und ersetzt damit die beiden Sattdampfkessel 7
und 8. Der neue Kessel hat einen besseren Wirkungsgrad, weni-
ger Leerlaufverluste und niedrigere Emissionswerte. Dadurch
liefert der neue Kessel auch einen Beitrag zur Reduzierung der
Umweltbelastung am Standort.
G A S - U N D D A M P F T U R B I N E N A N L A G E M I T K R A F T- WÄ R M E - K O P P L U N G
kessels installierter Wärmetauscher, der das Abgas deutlich
herunterkühlt. Die aus dem Abgas zurückgewonnene Wärme
wird über einen separaten Kreislauf auf die Technische Wärme
und Raumwärme übertragen. Die GuD-Kraftwerkstechnik ist die
derzeitig emissionsärmste Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie
und stellt somit die geringst mögliche Zusatzbelastung für den
Standort dar. Dadurch bleibt die Zusatzbelastung an Luftschad-
stoffen deutlich unterhalb der jeweiligen Irrelevanzschwelle
nach TA-Luft. Davon profitieren auch die Menschen aus der
Region durch saubere Luft und gesunde Natur. Der erzeugte
Strom wird in den Bilanzkreis der Volkswagen AG eingespeist.
Mit dieser neuen Anlage wird die Volkswagen Kraftwerk GmbH
analog zu den Kraftwerken in Wolfsburg zur Stützung des öffent-
lichen Stromnetzes am Regelenergiemarkt teilnehmen.
Brennkammer Dampfturbine
GasturbineVerdichter
Kondensator
GeneratorGenerator
Kühlturm
Abhitzekessel
Fernwärme
Wasser
Dampf
Erdgas
AbgasErdgas o. Heizöl
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Informationen zum Standort Kassel
Umweltaspekte am Kraftwerkstandort Kassel
Die mithilfe der SEBU-Methode (System zur Erfassung und Be-
wertung von Umweltaspekten) durchgeführte Bewertung hat für
den Kraftwerksstandort Kassel das folgende Ergebnis hervorge-
bracht:
Der größte Anteil der Umweltauswirkungen am Kraftwerksstand-
ort Kassel wird durch den Umweltaspekt Emissionen verursacht.
Dieser stellt einen Anteil von insgesamt 93,7 %. Das signifikante
Umweltpotenzial im Bereich der Abluftemissionen ergibt sich in
erster Linie durch die Berücksichtigung des Faktors der ökolo-
gischen Knappheit der für die Energieerzeugung eingesetzten
Rohstoffe. Bei Nutzung fossiler Energieträger entstehen zwangs-
läufig Abluftemissionen. Aus diesem Grund wird dieser Umwelt-
aspekt immer eine signifikante Größe bleiben. Diese wäre nur
dann nicht relevant, wenn die Energie in einem anderen Anla-
genkonzept ohne den Einsatz fossiler Energieträger erzeugt
würde. Die mit den vorliegenden Anlagen entstehen Emissionen
sind durch die bevorzugte Erdgasfeuerung vergleichsweise
gering. Das Potenzial für weitere Verbesserung ist aus diesem
Grund begrenzt und bezieht sich ausschließlich auf Modernisie-
rungen.
Der benötigte Wärmeenergiebedarf des Volkswagen Werks
Kassel, des Original Teile Centers und der Stadt Baunatal schlägt
sich naturgemäß im Emissionsausstoß nieder. Das HKW Kassel
arbeitet im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess. Die abgegebene
Wärmemenge ist die Führungsgröße für den Emissionsausstoß.
Durch das im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess vorgegebene Ver-
hältnis wird proportional mehr oder weniger Strom am Standort
erzeugt. Der Bedarf an Primärenergie wird zu 99 % mit Erdgas
gedeckt, das beim Verbrennungsprozess in der Gasturbine und
den Kesseln Rauchgase mit relativ geringen Emissionen erzeu-
gen. Die Grenzwerte wurden immer sicher unterschritten.
Der zweitgrößte Umweltaspekt am Kraftwerksstandort Kassel ist
der Stromeigenbedarf. Der als sehr wichtig eingestufte Umwelt-
aspekt Strom, der sich auf den Eigenverbrauch für den Betrieb
des Heizkraftwerks bezieht, kann durch verschiedene Maßnah-
men wesentlich verbessert werden. So wird zum Beispiel im
Kraftwerk überall dort, wo es sinnvoll ist, der Stromeigenver-
brauch durch den Einsatz von Antrieben mit Frequenzumrich-
tern verringert. Im Jahr 2013 wurde eine Deionatpumpe mit
Frequenzumrichter ausgerüstet und die Rieselerpumpen in der
Vollentsalzungsanlage mit energieeffizienten Motoren ausgerü-
stet. Des Weiteren konnten 2013 durch Umschluss der Kühlwas-
serverbraucher im Bestandskraftwerk auf den Zwischenkühl-
wasserkreislauf der Neuanlage ca. 600.00 kWh/a reduziert
werden.
Die drittgrößte Bedeutung für den Standort haben die Ressour-
cen mit 0,6 % der Gesamtumweltbelastung, bestehend aus den
Umweltaspekten Trinkwasserverbrauch und der Flächenversie-
gelung.
Trinkwasser wird aus Brunnen der Volkswagen AG bezogen
und wird in der Bewertung nicht als knappes Gut betrachtet.
Hydrogeologische Gutachten der letzten Jahre haben trotz lau-
fender Entnahme einen konstanten Grundwasserspiegel nach-
gewiesen. Dennoch liegt die Realisierung von zusätzlichen
Wassersparmaßnahmen im ökologischen wie ökonomischen
Interesse der Volkswagen Kraftwerk GmbH.
Der Umweltaspekt des Anteils der versiegelten Fläche am
Gesamtgrundstück liegt mit 71 % relativ hoch. Eine weitere Ent-
siegelung könnte nur durch einen Gebäudeabriss erzielt werden
und ist daher nicht zu realisieren. Bei baulichen Veränderungen
wird darauf geachtet werden, dass so wenig Fläche wie notwenig
versiegelt wird.
Weitere Umweltaspekte wie Wärmeeigenbedarf, Verkehr, Abfall,
Abwasser, Geruch und Lärm werden am Kraftwerksstandort Kas-
sel erfasst und bewertet – spielen allerdings eine untergeordnete
Rolle. Beschwerden aus der Nachbarschaft des Kraftwerks liegen
nicht vor.
G E W I C H T U N G D E R U M W E LTA S P E K T E A M S TA N D O R T K A S S E L
Strom 10,8 %
Ressourcen 0,6 %
Wärme 0,0 %Abfall 0,0 %Abwasser 0,0 %
Emissionen 88,6 %
Verkehr 0,1 %
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Informationen zum Standort Kassel
Umweltprogramm des Kraftwerkstandorts Kassel
Die Umwelterklärung des Standorts Kassel 2012 enthielt ein Umweltprogramm für das Jahr 2012 mit vier Zielen, die im Jahr 2012
umgesetzt wurden. Die Ziele für die Jahre 2013, 2014 und 2015 sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Reduzierung des Stromeigenbedarfs um ca. 39.500 kWh/a Anpassung und Umbau der Lüftungsanlage des Warten-bodensund des Leittechnikraumes an die veränderten Wärmelasten
2015
2 Reduzierung des Stromeigenbedarfs um 5.317 kWh/a Austausch des elektrischen Antriebes des Rieslerlüfters in der VE-Anlage gegen einen energieeffi zienteren Motor 2015
3 Reduzierung des Stromeigenbedarfs um 55.540 kWh/a Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik im HKW 1 und im Maschinenhaus 2015
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Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Reduzierung des Stromeigenbedarfs um 20.400 kWh/a Austausch der Antriebe der Rieselerpumpen in der Voll-entsalzungsanlage gegen Motoren mit einer hohen Energieeffi zienz
2013
2 Reduzierung des Stromeigenbedarfs durch Entfall der Kühlwasserpumpe um ca. 600.000 KWh/a und Vereinheit-lichung Kühlwasserbehandlung
Umschluss der Kühlwasserverbraucher im Bestandskraft-werk auf den Zwischenkühlwasserkreislauf der Neuanlage 2013
3 Reduzierung der Wärmeverluste durch die Fenster und Verbesserung der Ergonomie in der Schlosserwerkstatt und dem Labor
Sanierung und Wärmedämmung Fensterfront HKW I, 1. Bauabschnitt 2013
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Ziel Nr. Ziele Maßnahmen Termin Stand
1 Reduzierung des Stromeigenbedarfs um 9.600 kWh/a Austausch der Antriebe einer Deionatpumpe in der Vollentsalzungsanlage gegen Motoren mit einer hohen Energieeffi zienz
2014
2 Ressourcenschonung durch Einsparung von Brennstoff-wärme in Höhe von 270.0000 kWh sowie geringeren Emissionswerten von 20 mg/Nm3 Rauchgase
Inbetriebnahme eines neuen Dampfkessels 10 als Ersatz des Kessels 8 2014
3 Reduzierung der Wärmeverluste an Fenster und Verbesse-rung der Ergonomie in der Schlosserwerkstatt und dem Labor
Sanierung und Wärmedämmung Fensterfront HKW I, 2. Bauabschnitt 2014
Maßnahmen begonnen
Maßnahme abgeschlossen
Abschluss der Maßnahme ist absehbar neue Maßnahme in dieser Umwelterklärung
Maßnahme mitten in der Umsetzung
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Informationen zum Standort Kassel
Entwicklung der Umweltkennzahlen und Kernindikatoren (nach EMAS III) für das Heizkraftwerk in Kassel
Ab dem Berichtsjahr 2009 werden erstmalig Umweltkennzahlen nach der Forderung von EMAS III berichtet. In dieser Umwelterklä-rung erfolgt nun ein Vergleich der Kernindikatoren der drei Jahre 2011, 2012 und 2013.
Die Energieerzeugung im Jahr 2013 ist im Heizkraftwerk ver-
gleichsweise nur noch wenig angestiegen. Es wurde nicht nur
das Werk in Baunatal mit Energie versorgt, sondern auch darü-
ber hinausgehende Stromkapazitäten in den Bilanzkreis der
Volkswagen Kraftwerk GmbH eingespeist.
Der Anstieg in der Energieerzeugung zeigt sich auch in der
Entwicklung der Kernindikatoren. Der Primärenergieeinsatz
(Kernindikator A) steigt im Jahresvergleich zu 2012 um das
7,2-fache an. Kernindikator B bleibt konstant. Folglich steigt
auch der Kernindikator R ebenfalls um das 7,2-fache. Das etwa
gleiche Verhältnis zeigt der Kernindikator R im Jahresvergleich
bei der Entwicklung der Treibhausgase. Der Verbrauch an Trink-
wasser sinkt leicht ab, was trotz der steigenden Energieerzeu-
gung auf die moderne Verfahrenstechnik der Nanofiltration mit
besseren Membranen zurückzuführen ist. Mit der neuen Tech-
nik wird gebrauchtes Kühlwasser aufbereitet, wiederverwendet
und somit Trinkwasser gespart.
Die Emissionen an Luftschadstoffen sinken im Verhältnis trotz
des höheren Primärenergieeinsatzes ab. Grund dafür ist die
Optimierung der vergleichsweise emissionsarmen GuD-Anlage
und des Betriebs der emissionsärmeren Heißwasserkessel 20
und 30.
Das jährliche Abfallaufkommen steigt im Jahresvergleich etwas
an. Die höheren Mengen sind in dem Rückbau einiger Anlagen-
teile zu sehen. Die Mengen sind eher von untergeordneter
Bedeutung. Der Anstieg des Wärmeeigenverbrauchs begründet
sich mit der Zunahme der beheizten Flächen im Heizkraftwerk.
BEREICH KERNINDIKATOR
2011 2012 2013 2011 2012 2013 2011 2012 2013Gesamter direkter Energieverbrauch(Strom u. Fernwärme) [GWh] 9,95 14,94 16,61 44 44 42 0,23 0,34 0,40
Stromeigenverbrauch [GWh] 9,01 13,34 13,88 44 44 42 0,20 0,30 0,33
Davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien --- --- --- 44 44 42 --- --- ---
Wärmeeigenverbrauch [GWh] 0,94 1,60 2,73 44 44 42 0,02 0,04 0,07
Regenerative Energieabgabe (Eigenerzeugung über Bilanzkreis der VWK) [kWh]
WA
SSER
Trinkwasserverbrauch¹ [in 1.000 m³] 154,39 426,73 366,49 44 44 42 3,51 9,70 8,73
Massenstrom an Einsatzmaterial [in 1.000 t] 22,03 77,50 83,09 44 44 42 0,50 1,76 1,98
…davon Brennstoffe 21,84 77,25 82,87
Heizöl 1,35 1,73 0,14Erdgas 20,49 75,52 82,73
…davon Chemikalien u. Prozessmaterial 0,19 0,25 0,22
Natronlauge 0,05 0,07 0,05Salzsäure 0,14 0,17 0,16sonstige Chemikalien 0,00003 0,01000 0,01000
Gesamtes jährliches Abfallaufkommen² [t] 9,36 5,57 12,54 44 44 42 0,21 0,13 0,30
• Summe der gefährliche Abfälle [t] 0,200 0,450 2,393 44 44 42 0,005 0,01 0,06• Summe der nicht gefährliche Abfälle [t] 9,16 5,12 10,15 44 44 42 0,21 0,12 0,24Abfall zur Verwertung 9,36 5,37 10,26• Altpapier, -pappe (150101) 6,45 5,10 6,19• Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle (150106) 2,37 2,86 3,86• Verpackungsmaterial und Kartonage (150105) 0,34 0,024 0,097• Ölverschmutzte Betriebsmittel (150202) 0,12 0,12 0• Waschbenzin (130802) 0,05 0,1 0,1• Laborchemikalien (160506) 0,03 0,03 0,013Abfall zur BeseitigungIsoliermaterial (170603) 0 0,2 2,28
Flächenverbrauch [in 1.000 m²] 24,50 24,50 24,50 44 44 42 0,56 0,56 0,58
Grundstücksfläche gesamt [in 1.000 m²] 34,40 34,40 34,40 44 44 42 0,78 0,78 0,82
Treibhausgase (Engergieerzeugung) [in 1.000 t] 51,70 191,66 203,95 44 44 42 1,18 4,36 4,86
• Kohlendioxid (CO2) [in 1.000 t] 51,70 191,66 203,95
Luftschadstoffe³ [t] 58,21 76,12 73,69 44 44 42 1,32 1,73 1,75• Stickoxide (NOx) 49,73 58,28 61,31• Schwefeloxide (SO2) 5,38 7,52 1,71• Kohlenmonoxid (CO) 3,1 10,32 10,67
¹ Vom Gesamttrinkwasserverbrauch werden 120.325 m³ VE-Wasser an das Volkswagen Werk Kassel abgegeben.² 100% aller Abfälle (inkl. Metall) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifische Abfälle (wie z. B. Bauschutt) sind unberücksichtigt.³ Für den Kraftwerksstandort Kassel sind die folgenden Emissionen nicht relevant und werden deshalb nicht berichtet: VOC, CH4, N2O, SF6, PM
EMIS
SIO
NEN
BIO
LOG
ISC
HE
VIEL
FALT
AB
FALL
MA
TER
IAL-
EFFI
ZIEN
ZEN
ERG
IEEF
FIZI
ENZ
2.156,00 463.312,00 431.982,00 44 44 42 49,00 10.529,82 10.285,29
KERNINDIKATOR A(Input / Auswirkung)
KERNINDIKATOR B(Bezugsgröße) [Mitarbeiter]
KERNINDIKATOR R(Kennzahl)
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Gültigkeitserklärungen
Der Unterzeichnende Dr. Erwin Wolf, EMAS-Umweltgutachter
mit der Registrierungsnummer DE-V-050, akkreditiert für den
Bereich „Energieerzeugung, -handel und -management“, bestä-
tigt begutachtet zu haben, dass die Kraftwerksstandorte Wolfs-
burg und Kassel der Volkswagen Kraftwerk GmbH, Tochtergesell-
schaft der Volkswagen AG, mit der Registrierungsnummer
DE-S-151-0003 und am Standort Kassel mit der Registrierungs-
nummer DE-S-139-00041 angegeben, alle Anforderungen der
„Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teil-
nahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für
Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS)“
erfüllt/erfüllen.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
– die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstim-
mung mit den Anforderungen der Verordnung (EG)
Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
– das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt,
dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden
Umweltvorschriften vorliegen,
– die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklä-
rung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und
wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organi-
sation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen
Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS- Registrierung
gleichgesetzt werden. Die EMAS- Registrierung kann nur
durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG)
Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als
eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffent-
lichkeit verwendet werden.
Wolfsburg, den 16.01.2015
Dr. Erwin Wolf
Umweltgutachter
DE-V-050
Register-Nr. DE-S-151-00003 Register-Nr. DE-S-139-00041
Die nächste Umwelterklärung wird der Öffentlichkeit
spätestens im Januar 2016 zugänglich gemacht, nachdem
sie wiederum einem Umweltgutachter zur Validierung
vorgelegen hat.
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Impressum
HerausgeberVolkswagen Kraftwerk GmbH
Raimund Wunder
Grafische GestaltungVolkswagen MultimediaCentrum
Ansprechpartner für RückfragenVolkswagen Kraftwerk GmbH
Andreas Neumann
Leiter Kraftwerkplanung, Energie- und Facility Management
und Heizkraftwerk West
Brieffach 0103
38436 Wolfsburg
Telefon: 0 53 61 - 92 08 98
E-Mail: [email protected]
Matthias Barkowski
Kraftwerksleitung Heizkraft Kassel
Brieffach 1451
34219 Baunatal
Telefon: 05 61 - 4 90 22 92
E-Mail: [email protected]
Dr. Pola Jahn
Umweltschutzbeauftragte, Genehmigungsverfahren
und Kommunikation
Brieffach 0183
38436 Wolfsburg
Telefon: 0 53 61 - 92 35 29
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.vw-kraftwerk.de
© Volkswagen Kraftwerk GmbH Brieffach 0183
38436 WolfsburgDeutschland
Stand 01/2015