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MO., 10. SEPTEMBER 2012 WWW.LKZ.DE KREIS LUDWIGSBURG 13 ZUM GEBURTSTAG Asperg: Josef Stabl 87, Willi Fröhlich 82, Anna Leibiger 80, Cherif Debbah 77, Margot Eßwein 76, Monika Denzel 70 Beilstein: Doris Terber 91, Sonja Hengst- ler 77 Besigheim: Elfriede Pape 88, Erwin Lui- thle 86, Hedwig Weiss 83, Annemarie Blickle 83, Hildegard Schrempf 79, Gus- tav Bächler 78 Bietigheim-Bissingen: Lieselotte Soßna 94, Gertrud Reiniger 86, Hildegard Or- manns 85, Waltraud Knodel 82, Hilde- gard Bitzenberger 81, Johann Hillebrand 75, Waltraud Nadler 75 Freiberg: Helmut Stiegler 81, Gülüsan Tek 78, Wolfgang Späth 76, Otto Kroll 75, Heinz Degenkolb 71, Günter Lax 71 Gemmrigheim: Anne Scharr 74 Gerlingen: Mathilde Model 88, Ingeborg Lehmann 82, Inge Kretschmer 77, Xhe- majl Dautaj 75, Elsbeth Baron 73, Jürgen Rothländer 72 Großbottwar: Friedrich Jung 75; Hof und Lembach: Horst Thau 77 Ingersheim: Mijo Odak 72 Kirchheim: Maria Rosenberger 82, Helga Heymann 81, Theresia Bohnenstingl 78 Korntal-Münchingen: Karl Görg 81 Kornwestheim: Lydia Collmer 84, Theo- dor Krauß 82, Ehrenfried Nöckel 75, Irm- gard Holzapfel 74, Ingrid Braun 72, Gün- ther Blind 72 Marbach: Ursula Flick 77, Annemarie Meyer-Eckhardt 71 Markgröningen: Elsbeth Sieb 83 Möglingen: Maria Blum 85, Hildegard Dietrich 76, Lieselotte Kaißer 73, Sieg- fried Heinrich 72 Oberriexingen: Helmut Grimmeisen 75 Oberstenfeld: Edwin Schreitel 75 Remseck: Nechargröningen: Hertlinde Sailer 82 Sachsenheim: Großsachsenheim: Mari- anne Antes 83, Theresia Steinmair 81, Rosina Gottschick 81; Ochsenbach: Erika Weikam 72 Steinheim: Christel Onasch 71 Tamm: Agathe Schardt 83, Hans Ben- ning-Polder 79, Ernst Kaller 73, Ingo Schmid 70 Vaihingen/Enz: Martha Breuksch 86, Frida Fischle 78, Robert Kümmel 75, Ewald Krayl 74, Heide Hammer 71, Peter Krüger 70; Enzweihingen: Marie Rähmer 77; Horrheim: Else Köhler 75, Werner Lehner 70; Kleinglattbach: Hedda Gunne 70 WIR GRATULIEREN Ludwigsburger Motorsportclub organisiert zum zweiten Mal ein internationales Motorradtreffen auf dem ehemaligen Werksgelände Elegante Schräglage: Beim internationalen Motorradtreffen in Kornwestheim war für jeden Kreidler-Fan etwas dabei. Fotos: Ramona Theiss Kreidlertreff: In zwei Takten um die Kurve LEGENDÄRE MOPEDMARKE Manche Dinge ändern sich nie. Wenn äl- tere Herren mit Mofas oder Mokicks ganz stolz ihre Runden drehen, dann kann man fast davon ausgehen, dass diese Lie- be zum Zweirad bereits seit frühester Ju- gend besteht. Zweitakt-Freunde, und vor allem Freunde der Marke Kreidler trafen sich am Wochenende zu einem internati- onalen Festival, stilecht natürlich auf dem ehemaligen Werksgelände in Korn- westheim. Die Werkshallen stehen zwar schon lange nicht mehr, schließlich ist das Un- ternehmen Kreidler im Jahr 1982 Pleite gegangen, doch der Platz ist zumindest noch der gleiche. KORNWESTHEIM VON ANDREAS FEILHAUER Fein aufgereiht stehen die Motorräder auf dem Industrieparkplatz, die meisten hören auf den Namen Florett. Diese Mar- ke wurde ab dem Jahr 1957 bis zum Ende gebaut. Ein Klassiker für Kreidler-Fans sind die Baureihen aus den 1950er und 1960er Jahren. Elegant geschwungen, mit oder ohne Durchstieg für die Damenwelt, und immer in den Farben Grau und Creme. Die Kreidler-Mopeds waren da- mals technisch auf dem neuesten Stand. Und die Konkurrenz der schweren Vier- takt-Motorräder noch weit entfernt. Gleich daneben die „Rennsemmeln“. In der sogenannten Schnapsglas-Klasse (50 Kubikzentimeter) war Kreidler in den 1970er bis Anfang der 1980er Jahre das Maß aller Dinge. In dieser Zeit wurden sieben Weltmeisterschaften gewonnen. Und auf dem Großen Salzsee in den USA wurden Geschwindigkeitsweltrekorde von über 200 Stundenkilometern aufge- stellt. Das alles gehört zum Mythos Kreidler und in Kornwestheim wurde dieser an- ständig ausgelebt. Immer wieder fuhr ein Motorradkorso rund um das Kreidler-Ge- werbegebiet und verbreitet einen Zwei- takt-Duft von Benzin und Motorenöl. Al- lerdings waren nicht nur Kreidler auf der Straße, auch die Marken Puch, Herkules oder NSU waren vertreten. Und dazwi- schen ein paar große Viertakt-Brüder der Marken Triumph oder Jawa. Zudem gab es Show- und Stunteinlagen. Und auch die schönste Rennmaschine wurde ge- kürt. Am Samstagabend spielte die Band Fine Rip Cover-Songs aus dem den 60er und 70er Jahren. Aus einer Zeit eben, als die heutigen Kreidlerbesitzer auch noch jung waren. Nach dem Festgottesdienst machten sich die Moped-Fahrer dann wieder auf die Heimreise. „Wir hatten Besucher aus der Schweiz, aus Norddeutschland und auch aus Ös- terreich. Und die meisten sind selbst nach Kornwestheim gefahren“, sagt Oz- ren Kuzmanovic, den alle auf dem Platz nur Ozzy nennen. Er ist Vorsitzender des Motorsportclubs Ludwigsburg und hat bereits vor zwei Jahren eine solche Veran- staltung auf die Beine gestellt. Doch da- mals ging die Kalkulation nicht auf. „Eine fünfstellige Euro-Summe hatten wir am Ende draufgelegt, daher war es nicht un- sere Absicht nochmals eine solche Veran- staltung durchzuziehen“, sagt Kuzmano- vic. Doch die Kreidler-Fans wollten ihr Treffen. Immer wieder seien Aufforde- rungen an ihn herangetragen worden, es nochmals zu versuchen. Schließlich lie- ßen sich die Ludwigsburger doch breit schlagen. Diesmal wurden bereits im Vorfeld ei- nige Sponsoren mit ins Boot genommen. Am Wochenende waren rund 5000 Besu- cher beim Kreidler-Festival und 1000 Mo- torräder zu sehen, das macht auch den Vereinsvorsitzenden optimistisch, dass man diesmal wenigstens Null auf Null rauskommt. Kuzmanovic: „Und wenn man dann noch das Glänzen in den Au- gen der Leute sieht, dann hat sich auch der Aufwand für den Verein gelohnt“. INFO: Weitere Bilder unter www.lkz.de. VON MAREIKE BURKHARDT Ein „Superminister“ geht in den Ruhestand 41 Jahre lang war Erich Gscheid- le im Gerlinger Rathaus be- schäftigt, für seine Verdienste erhielt er jetzt die goldene Eh- renmedaille der Stadt. Bereits während seiner Ausbil- dung zum Beamten absolvierte der gebürtige Stuttgart-Hesla- cher sein einjähriges Gehilfen- jahr in Gerlingen. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Eber- hard attestierte dem 20-Jährigen eine rasche Auffassungsgabe, Fleiß und ein zuvorkommendes Wesen. „Seine Fähigkeiten las- sen erwarten, dass er ein sehr befähigter Verwaltungsmann wird. Gibt es keine freie Stelle, dann schaffe ich eine!“ Und so landete der Diplom-Verwal- tungswirt 1971 im Steueramt. Er erinnert sich noch genau an sei- nen ersten Tag: „Seit Wochen war der Arbeitsplatz verwaist. Es gab so viel Arbeit, an meinem Schreibtisch ging keine Schub- lade mehr zu.“ Drei Jahre später stieg er auf zum Steueramtslei- ter. 1983 übernahm Gscheidle die Leitung des Hauptamtes. Eberhards Prophezeiungen sollten sich bestätigen. Der lei- denschaftliche Fußballer Gscheidle ist der Mann im Hin- tergrund, ein Zuarbeiter, einer, der beim Fußball die Vorlagen liefert, selbst aber nie ein Tor schießt. Bürgermeister Georg Brenner dankt Gscheidle dafür, dass er das Kernstück des Rat- hauses, das Hauptamt, gehegt und gepflegt hat und „sich uner- müdlich dafür eingesetzt hat, dass die Anforderungen erfüllt GERLINGEN Erich Gescheidle. Foto: Karin Rebstock werden.“ Gscheidle war Innen- und Außenminister in einem, „ein Superminster“. Vor allem die Außenpolitik habe ihm im- mer großen Spaß gemacht. So war er dabei, als die ersten Kon- takte zur ungarischen Stadt Tata geknüpft wurden. Am Aufbau der Partner- und Freundschaft zu Seaham 1985 war Gscheidle ebenso maßgeblich beteiligt. 41 Jahre später geht die Ära Gscheidle zu Ende. Die Leitung des Hauptamtes übernimmt Ul- rike Hoffmann-Heer. Für Bür- germeister Brenner ist Gscheidle „das Musterbeispiel und der Pa- radefall für einen Hauptamtslei- ter“. Er dankte seiner rechten Hand für mehr als vier Jahr- zehnte „Dienst mit ganzer Kraft“ und dafür, ihn 13 Jahre als ver- lässlichen Partner und Ratgeber an der Seite gehabt zu haben. Auch Gscheidle, gerührt und verlegen, sagte „aus ganzem Herzen Danke“, vor allem sei- nen Mitarbeitern, denn „man ist selber nur so gut, wie seine Mannschaft“. Einige Neuerungen beim 38. Straßenfest – Ungarische Delegation feiert mit Viel Gaudi beim Entenrennen Zur 38. Auflage des Straßenfests gab’s am Wochenende eine Pre- miere: Erstmals haben Bürger und Vereine nicht am ersten September-, sondern am letzten Wochenende der Sommerferien gefeiert – nur eine Neuerung bei einem der Höhepunkte des kom- munalen Lebens. Das Vaihinger Straßenfest zählt neben dem Marientag zu einem der wichtigsten Feste im Stadtleben. 1975 hat alles ange- fangen als Fest, in dessen Rah- men sich die Stadtteile nach der vollzogenen Gemeindereform präsentieren konnten. Das 40- jährige Jubiläum wirft also all- mählich seine Schatten voraus, so die Grußwortredner bei der Eröffnung am Samstagnachmit- tag. Da ist es manchmal an der Zeit, darüber nachzudenken, wie VON STEFAN FRIEDRICH VAIHINGEN Eine der vielen Gaumenfreuden beim Straßenfest: Steckerlfisch. Foto: Karin Rebstock sich ein solches Event attraktiv halten lässt und wie vor allem genügend ehrenamtliche Helfer zu finden sind. Das Ausweichen auf das letzte Sommerferien-Wo- chenende hat in diesem Sinne gut funktioniert: Zwar sei die Umstellung für den einen oder anderen eventuell etwas schnell gegangen; „für die Vereine war sie aber gut“, kommentierte Mi- chael Eisinger, Vorsitzender des Straßenfest-Ausschusses. „Wir können aus dem Vollen schöp- fen“, alle Helfer sind wieder aus dem Urlaub zurück. „Marktplatz und Gassen wer- den geflutet sein“, prognostizier- te Oberbürgermeister Gerd Maisch – er brauchte nur satte zwei Schläge für den Fassanstich – bei der Eröffnung. Das Stra- ßenfest habe sich auch für Aus- wärtige zu einem echten „Besu- chermagneten“ entwickelt. Un- ter anderem war auch wieder ei- ne große Delegation mit Weinkö- nigin aus der ungarischen Part- nerstadt Köszeg angereist. Gut tut das vor allem den Vereinen, die, so Maisch, „so wichtig für die Stadt“ sind. „Was sie leisten, muss finanziert werden“, bei- spielsweise über die Umsätze, beim Straßenfest. Sei es an den vielen Ständen, die sich zwi- schen Schweinshaxen, Roter Wurst und Schupfnudeln um das kulinarische Wohl der Gäste kümmerten, im Weindörfle oder unten an der Enz beim Kanadi- errennen. Wie gewohnt war auch viel Programm geboten. Angefangen bei den Jüngsten mit vereins- übergreifendem Ratespiel bis hin zum Bühnenprogramm mit viel Musik, Show und Tanz. Neu in diesem Jahr dabei: das Entenren- nen auf der Enz, eine, so Michael Eisinger, „ganz ganz heiße Idee“, die viel Anklang fand.

Kreidlertreff: In zwei Takten um die Kurve - … · Vaihingen/Enz: Martha Breuksch 86, Frida Fischle 78, Robert Kümmel 75, Ewald Krayl 74, Heide Hammer 71, Peter Krüger 70; Enzweihingen:

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Page 1: Kreidlertreff: In zwei Takten um die Kurve - … · Vaihingen/Enz: Martha Breuksch 86, Frida Fischle 78, Robert Kümmel 75, Ewald Krayl 74, Heide Hammer 71, Peter Krüger 70; Enzweihingen:

MO., 10. SEPTEMBER 2012WWW.LKZ.DE■■■■■■ KREIS LUDWIGSBURG 13

ZUM GEBURTSTAGAsperg: Josef Stabl 87, Willi Fröhlich 82,Anna Leibiger 80, Cherif Debbah 77,Margot Eßwein 76, Monika Denzel 70Beilstein: Doris Terber 91, Sonja Hengst-ler 77Besigheim: Elfriede Pape 88, Erwin Lui-thle 86, Hedwig Weiss 83, AnnemarieBlickle 83, Hildegard Schrempf 79, Gus-tav Bächler 78Bietigheim-Bissingen: Lieselotte Soßna94, Gertrud Reiniger 86, Hildegard Or-manns 85, Waltraud Knodel 82, Hilde-gard Bitzenberger 81, Johann Hillebrand75, Waltraud Nadler 75Freiberg: Helmut Stiegler 81, GülüsanTek 78, Wolfgang Späth 76, Otto Kroll 75,Heinz Degenkolb 71, Günter Lax 71Gemmrigheim: Anne Scharr 74Gerlingen: Mathilde Model 88, IngeborgLehmann 82, Inge Kretschmer 77, Xhe-majl Dautaj 75, Elsbeth Baron 73, JürgenRothländer 72Großbottwar: Friedrich Jung 75; Hofund Lembach: Horst Thau 77Ingersheim: Mijo Odak 72Kirchheim: Maria Rosenberger 82, HelgaHeymann 81, Theresia Bohnenstingl 78Korntal-Münchingen: Karl Görg 81Kornwestheim: Lydia Collmer 84, Theo-dor Krauß 82, Ehrenfried Nöckel 75, Irm-gard Holzapfel 74, Ingrid Braun 72, Gün-ther Blind 72Marbach: Ursula Flick 77, AnnemarieMeyer-Eckhardt 71Markgröningen: Elsbeth Sieb 83Möglingen: Maria Blum 85, HildegardDietrich 76, Lieselotte Kaißer 73, Sieg-fried Heinrich 72Oberriexingen: Helmut Grimmeisen 75Oberstenfeld: Edwin Schreitel 75Remseck: Nechargröningen: HertlindeSailer 82Sachsenheim: Großsachsenheim: Mari-anne Antes 83, Theresia Steinmair 81,Rosina Gottschick 81; Ochsenbach: ErikaWeikam 72Steinheim: Christel Onasch 71Tamm: Agathe Schardt 83, Hans Ben-ning-Polder 79, Ernst Kaller 73, IngoSchmid 70Vaihingen/Enz: Martha Breuksch 86,Frida Fischle 78, Robert Kümmel 75,Ewald Krayl 74, Heide Hammer 71, PeterKrüger 70; Enzweihingen: Marie Rähmer77; Horrheim: Else Köhler 75, WernerLehner 70; Kleinglattbach: Hedda Gunne70

WIR GRATULIEREN

Ludwigsburger Motorsportclub organisiert zum zweiten Mal ein internationales Motorradtreffen auf dem ehemaligen Werksgelände

Elegante Schräglage: Beim internationalen Motorradtreffen in Kornwestheim war für jeden Kreidler-Fan etwas dabei. Fotos: Ramona Theiss

Kreidlertreff: In zwei Takten um die KurveLEGENDÄRE MOPEDMARKE

Manche Dinge ändern sich nie. Wenn äl-tere Herren mit Mofas oder Mokicks ganzstolz ihre Runden drehen, dann kannman fast davon ausgehen, dass diese Lie-be zum Zweirad bereits seit frühester Ju-gend besteht. Zweitakt-Freunde, und vorallem Freunde der Marke Kreidler trafensich am Wochenende zu einem internati-onalen Festival, stilecht natürlich aufdem ehemaligen Werksgelände in Korn-westheim.

Die Werkshallen stehen zwar schonlange nicht mehr, schließlich ist das Un-ternehmen Kreidler im Jahr 1982 Pleitegegangen, doch der Platz ist zumindestnoch der gleiche.

KORNWESTHEIMVON ANDREAS FEILHAUER

Fein aufgereiht stehen die Motorräderauf dem Industrieparkplatz, die meistenhören auf den Namen Florett. Diese Mar-ke wurde ab dem Jahr 1957 bis zum Endegebaut. Ein Klassiker für Kreidler-Fanssind die Baureihen aus den 1950er und1960er Jahren. Elegant geschwungen, mitoder ohne Durchstieg für die Damenwelt,und immer in den Farben Grau undCreme. Die Kreidler-Mopeds waren da-mals technisch auf dem neuesten Stand.Und die Konkurrenz der schweren Vier-takt-Motorräder noch weit entfernt.

Gleich daneben die „Rennsemmeln“.In der sogenannten Schnapsglas-Klasse(50 Kubikzentimeter) war Kreidler in den1970er bis Anfang der 1980er Jahre dasMaß aller Dinge. In dieser Zeit wurdensieben Weltmeisterschaften gewonnen.

Und auf dem Großen Salzsee in den USAwurden Geschwindigkeitsweltrekordevon über 200 Stundenkilometern aufge-stellt.

Das alles gehört zum Mythos Kreidlerund in Kornwestheim wurde dieser an-ständig ausgelebt. Immer wieder fuhr einMotorradkorso rund um das Kreidler-Ge-werbegebiet und verbreitet einen Zwei-takt-Duft von Benzin und Motorenöl. Al-lerdings waren nicht nur Kreidler auf derStraße, auch die Marken Puch, Herkulesoder NSU waren vertreten. Und dazwi-schen ein paar große Viertakt-Brüder derMarken Triumph oder Jawa. Zudem gabes Show- und Stunteinlagen. Und auchdie schönste Rennmaschine wurde ge-kürt. Am Samstagabend spielte die BandFine Rip Cover-Songs aus dem den 60er

und 70er Jahren. Aus einer Zeit eben, alsdie heutigen Kreidlerbesitzer auch nochjung waren. Nach dem Festgottesdienstmachten sich die Moped-Fahrer dannwieder auf die Heimreise.

„Wir hatten Besucher aus der Schweiz,aus Norddeutschland und auch aus Ös-terreich. Und die meisten sind selbstnach Kornwestheim gefahren“, sagt Oz-ren Kuzmanovic, den alle auf dem Platznur Ozzy nennen. Er ist Vorsitzender desMotorsportclubs Ludwigsburg und hatbereits vor zwei Jahren eine solche Veran-staltung auf die Beine gestellt. Doch da-mals ging die Kalkulation nicht auf. „Einefünfstellige Euro-Summe hatten wir amEnde draufgelegt, daher war es nicht un-sere Absicht nochmals eine solche Veran-staltung durchzuziehen“, sagt Kuzmano-

vic. Doch die Kreidler-Fans wollten ihrTreffen. Immer wieder seien Aufforde-rungen an ihn herangetragen worden, esnochmals zu versuchen. Schließlich lie-ßen sich die Ludwigsburger doch breitschlagen.

Diesmal wurden bereits im Vorfeld ei-nige Sponsoren mit ins Boot genommen.Am Wochenende waren rund 5000 Besu-cher beim Kreidler-Festival und 1000 Mo-torräder zu sehen, das macht auch denVereinsvorsitzenden optimistisch, dassman diesmal wenigstens Null auf Nullrauskommt. Kuzmanovic: „Und wennman dann noch das Glänzen in den Au-gen der Leute sieht, dann hat sich auchder Aufwand für den Verein gelohnt“.

INFO: Weitere Bilder unter www.lkz.de.

VON MAREIKE BURKHARDT

Ein „Superminister“ gehtin den Ruhestand

41 Jahre lang war Erich Gscheid-le im Gerlinger Rathaus be-schäftigt, für seine Verdiensteerhielt er jetzt die goldene Eh-renmedaille der Stadt.

Bereits während seiner Ausbil-dung zum Beamten absolvierteder gebürtige Stuttgart-Hesla-cher sein einjähriges Gehilfen-jahr in Gerlingen. Der damaligeBürgermeister Wilhelm Eber-hard attestierte dem 20-Jährigeneine rasche Auffassungsgabe,Fleiß und ein zuvorkommendesWesen. „Seine Fähigkeiten las-sen erwarten, dass er ein sehrbefähigter Verwaltungsmannwird. Gibt es keine freie Stelle,dann schaffe ich eine!“ Und solandete der Diplom-Verwal-tungswirt 1971 im Steueramt. Ererinnert sich noch genau an sei-nen ersten Tag: „Seit Wochenwar der Arbeitsplatz verwaist. Esgab so viel Arbeit, an meinemSchreibtisch ging keine Schub-lade mehr zu.“ Drei Jahre späterstieg er auf zum Steueramtslei-ter. 1983 übernahm Gscheidledie Leitung des Hauptamtes.

Eberhards Prophezeiungensollten sich bestätigen. Der lei-denschaftliche FußballerGscheidle ist der Mann im Hin-tergrund, ein Zuarbeiter, einer,der beim Fußball die Vorlagenliefert, selbst aber nie ein Torschießt. Bürgermeister GeorgBrenner dankt Gscheidle dafür,dass er das Kernstück des Rat-hauses, das Hauptamt, gehegtund gepflegt hat und „sich uner-müdlich dafür eingesetzt hat,dass die Anforderungen erfüllt

GERLINGEN

Erich Gescheidle. Foto: Karin Rebstock

werden.“ Gscheidle war Innen-und Außenminister in einem,„ein Superminster“. Vor allemdie Außenpolitik habe ihm im-mer großen Spaß gemacht. Sowar er dabei, als die ersten Kon-takte zur ungarischen Stadt Tatageknüpft wurden. Am Aufbauder Partner- und Freundschaftzu Seaham 1985 war Gscheidleebenso maßgeblich beteiligt.

41 Jahre später geht die ÄraGscheidle zu Ende. Die Leitungdes Hauptamtes übernimmt Ul-rike Hoffmann-Heer. Für Bür-germeister Brenner ist Gscheidle„das Musterbeispiel und der Pa-radefall für einen Hauptamtslei-ter“. Er dankte seiner rechtenHand für mehr als vier Jahr-zehnte „Dienst mit ganzer Kraft“und dafür, ihn 13 Jahre als ver-lässlichen Partner und Ratgeberan der Seite gehabt zu haben.Auch Gscheidle, gerührt undverlegen, sagte „aus ganzemHerzen Danke“, vor allem sei-nen Mitarbeitern, denn „man istselber nur so gut, wie seineMannschaft“.

Einige Neuerungen beim 38. Straßenfest – Ungarische Delegation feiert mit

Viel Gaudi beim Entenrennen

Zur 38. Auflage des Straßenfestsgab’s am Wochenende eine Pre-miere: Erstmals haben Bürgerund Vereine nicht am erstenSeptember-, sondern am letztenWochenende der Sommerferiengefeiert – nur eine Neuerung beieinem der Höhepunkte des kom-munalen Lebens.

Das Vaihinger Straßenfestzählt neben dem Marientag zueinem der wichtigsten Feste imStadtleben. 1975 hat alles ange-fangen als Fest, in dessen Rah-men sich die Stadtteile nach dervollzogenen Gemeindereformpräsentieren konnten. Das 40-jährige Jubiläum wirft also all-mählich seine Schatten voraus,so die Grußwortredner bei derEröffnung am Samstagnachmit-tag. Da ist es manchmal an derZeit, darüber nachzudenken, wie

VON STEFAN FRIEDRICHVAIHINGEN

Eine der vielen Gaumenfreuden beim Straßenfest: Steckerlfisch. Foto: Karin Rebstock

sich ein solches Event attraktivhalten lässt und wie vor allemgenügend ehrenamtliche Helferzu finden sind. Das Ausweichenauf das letzte Sommerferien-Wo-chenende hat in diesem Sinnegut funktioniert: Zwar sei dieUmstellung für den einen oderanderen eventuell etwas schnellgegangen; „für die Vereine warsie aber gut“, kommentierte Mi-chael Eisinger, Vorsitzender desStraßenfest-Ausschusses. „Wirkönnen aus dem Vollen schöp-fen“, alle Helfer sind wieder ausdem Urlaub zurück.

„Marktplatz und Gassen wer-den geflutet sein“, prognostizier-te Oberbürgermeister GerdMaisch – er brauchte nur sattezwei Schläge für den Fassanstich– bei der Eröffnung. Das Stra-ßenfest habe sich auch für Aus-wärtige zu einem echten „Besu-chermagneten“ entwickelt. Un-ter anderem war auch wieder ei-

ne große Delegation mit Weinkö-nigin aus der ungarischen Part-nerstadt Köszeg angereist. Guttut das vor allem den Vereinen,die, so Maisch, „so wichtig fürdie Stadt“ sind. „Was sie leisten,muss finanziert werden“, bei-spielsweise über die Umsätze,beim Straßenfest. Sei es an denvielen Ständen, die sich zwi-schen Schweinshaxen, RoterWurst und Schupfnudeln um daskulinarische Wohl der Gästekümmerten, im Weindörfle oderunten an der Enz beim Kanadi-errennen.

Wie gewohnt war auch vielProgramm geboten. Angefangenbei den Jüngsten mit vereins-übergreifendem Ratespiel bis hinzum Bühnenprogramm mit vielMusik, Show und Tanz. Neu indiesem Jahr dabei: das Entenren-nen auf der Enz, eine, so MichaelEisinger, „ganz ganz heiße Idee“,die viel Anklang fand.