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MO., 10. SEPTEMBER 2012WWW.LKZ.DE■■■■■■ KREIS LUDWIGSBURG 13
ZUM GEBURTSTAGAsperg: Josef Stabl 87, Willi Fröhlich 82,Anna Leibiger 80, Cherif Debbah 77,Margot Eßwein 76, Monika Denzel 70Beilstein: Doris Terber 91, Sonja Hengst-ler 77Besigheim: Elfriede Pape 88, Erwin Lui-thle 86, Hedwig Weiss 83, AnnemarieBlickle 83, Hildegard Schrempf 79, Gus-tav Bächler 78Bietigheim-Bissingen: Lieselotte Soßna94, Gertrud Reiniger 86, Hildegard Or-manns 85, Waltraud Knodel 82, Hilde-gard Bitzenberger 81, Johann Hillebrand75, Waltraud Nadler 75Freiberg: Helmut Stiegler 81, GülüsanTek 78, Wolfgang Späth 76, Otto Kroll 75,Heinz Degenkolb 71, Günter Lax 71Gemmrigheim: Anne Scharr 74Gerlingen: Mathilde Model 88, IngeborgLehmann 82, Inge Kretschmer 77, Xhe-majl Dautaj 75, Elsbeth Baron 73, JürgenRothländer 72Großbottwar: Friedrich Jung 75; Hofund Lembach: Horst Thau 77Ingersheim: Mijo Odak 72Kirchheim: Maria Rosenberger 82, HelgaHeymann 81, Theresia Bohnenstingl 78Korntal-Münchingen: Karl Görg 81Kornwestheim: Lydia Collmer 84, Theo-dor Krauß 82, Ehrenfried Nöckel 75, Irm-gard Holzapfel 74, Ingrid Braun 72, Gün-ther Blind 72Marbach: Ursula Flick 77, AnnemarieMeyer-Eckhardt 71Markgröningen: Elsbeth Sieb 83Möglingen: Maria Blum 85, HildegardDietrich 76, Lieselotte Kaißer 73, Sieg-fried Heinrich 72Oberriexingen: Helmut Grimmeisen 75Oberstenfeld: Edwin Schreitel 75Remseck: Nechargröningen: HertlindeSailer 82Sachsenheim: Großsachsenheim: Mari-anne Antes 83, Theresia Steinmair 81,Rosina Gottschick 81; Ochsenbach: ErikaWeikam 72Steinheim: Christel Onasch 71Tamm: Agathe Schardt 83, Hans Ben-ning-Polder 79, Ernst Kaller 73, IngoSchmid 70Vaihingen/Enz: Martha Breuksch 86,Frida Fischle 78, Robert Kümmel 75,Ewald Krayl 74, Heide Hammer 71, PeterKrüger 70; Enzweihingen: Marie Rähmer77; Horrheim: Else Köhler 75, WernerLehner 70; Kleinglattbach: Hedda Gunne70
WIR GRATULIEREN
Ludwigsburger Motorsportclub organisiert zum zweiten Mal ein internationales Motorradtreffen auf dem ehemaligen Werksgelände
Elegante Schräglage: Beim internationalen Motorradtreffen in Kornwestheim war für jeden Kreidler-Fan etwas dabei. Fotos: Ramona Theiss
Kreidlertreff: In zwei Takten um die KurveLEGENDÄRE MOPEDMARKE
Manche Dinge ändern sich nie. Wenn äl-tere Herren mit Mofas oder Mokicks ganzstolz ihre Runden drehen, dann kannman fast davon ausgehen, dass diese Lie-be zum Zweirad bereits seit frühester Ju-gend besteht. Zweitakt-Freunde, und vorallem Freunde der Marke Kreidler trafensich am Wochenende zu einem internati-onalen Festival, stilecht natürlich aufdem ehemaligen Werksgelände in Korn-westheim.
Die Werkshallen stehen zwar schonlange nicht mehr, schließlich ist das Un-ternehmen Kreidler im Jahr 1982 Pleitegegangen, doch der Platz ist zumindestnoch der gleiche.
KORNWESTHEIMVON ANDREAS FEILHAUER
Fein aufgereiht stehen die Motorräderauf dem Industrieparkplatz, die meistenhören auf den Namen Florett. Diese Mar-ke wurde ab dem Jahr 1957 bis zum Endegebaut. Ein Klassiker für Kreidler-Fanssind die Baureihen aus den 1950er und1960er Jahren. Elegant geschwungen, mitoder ohne Durchstieg für die Damenwelt,und immer in den Farben Grau undCreme. Die Kreidler-Mopeds waren da-mals technisch auf dem neuesten Stand.Und die Konkurrenz der schweren Vier-takt-Motorräder noch weit entfernt.
Gleich daneben die „Rennsemmeln“.In der sogenannten Schnapsglas-Klasse(50 Kubikzentimeter) war Kreidler in den1970er bis Anfang der 1980er Jahre dasMaß aller Dinge. In dieser Zeit wurdensieben Weltmeisterschaften gewonnen.
Und auf dem Großen Salzsee in den USAwurden Geschwindigkeitsweltrekordevon über 200 Stundenkilometern aufge-stellt.
Das alles gehört zum Mythos Kreidlerund in Kornwestheim wurde dieser an-ständig ausgelebt. Immer wieder fuhr einMotorradkorso rund um das Kreidler-Ge-werbegebiet und verbreitet einen Zwei-takt-Duft von Benzin und Motorenöl. Al-lerdings waren nicht nur Kreidler auf derStraße, auch die Marken Puch, Herkulesoder NSU waren vertreten. Und dazwi-schen ein paar große Viertakt-Brüder derMarken Triumph oder Jawa. Zudem gabes Show- und Stunteinlagen. Und auchdie schönste Rennmaschine wurde ge-kürt. Am Samstagabend spielte die BandFine Rip Cover-Songs aus dem den 60er
und 70er Jahren. Aus einer Zeit eben, alsdie heutigen Kreidlerbesitzer auch nochjung waren. Nach dem Festgottesdienstmachten sich die Moped-Fahrer dannwieder auf die Heimreise.
„Wir hatten Besucher aus der Schweiz,aus Norddeutschland und auch aus Ös-terreich. Und die meisten sind selbstnach Kornwestheim gefahren“, sagt Oz-ren Kuzmanovic, den alle auf dem Platznur Ozzy nennen. Er ist Vorsitzender desMotorsportclubs Ludwigsburg und hatbereits vor zwei Jahren eine solche Veran-staltung auf die Beine gestellt. Doch da-mals ging die Kalkulation nicht auf. „Einefünfstellige Euro-Summe hatten wir amEnde draufgelegt, daher war es nicht un-sere Absicht nochmals eine solche Veran-staltung durchzuziehen“, sagt Kuzmano-
vic. Doch die Kreidler-Fans wollten ihrTreffen. Immer wieder seien Aufforde-rungen an ihn herangetragen worden, esnochmals zu versuchen. Schließlich lie-ßen sich die Ludwigsburger doch breitschlagen.
Diesmal wurden bereits im Vorfeld ei-nige Sponsoren mit ins Boot genommen.Am Wochenende waren rund 5000 Besu-cher beim Kreidler-Festival und 1000 Mo-torräder zu sehen, das macht auch denVereinsvorsitzenden optimistisch, dassman diesmal wenigstens Null auf Nullrauskommt. Kuzmanovic: „Und wennman dann noch das Glänzen in den Au-gen der Leute sieht, dann hat sich auchder Aufwand für den Verein gelohnt“.
INFO: Weitere Bilder unter www.lkz.de.
VON MAREIKE BURKHARDT
Ein „Superminister“ gehtin den Ruhestand
41 Jahre lang war Erich Gscheid-le im Gerlinger Rathaus be-schäftigt, für seine Verdiensteerhielt er jetzt die goldene Eh-renmedaille der Stadt.
Bereits während seiner Ausbil-dung zum Beamten absolvierteder gebürtige Stuttgart-Hesla-cher sein einjähriges Gehilfen-jahr in Gerlingen. Der damaligeBürgermeister Wilhelm Eber-hard attestierte dem 20-Jährigeneine rasche Auffassungsgabe,Fleiß und ein zuvorkommendesWesen. „Seine Fähigkeiten las-sen erwarten, dass er ein sehrbefähigter Verwaltungsmannwird. Gibt es keine freie Stelle,dann schaffe ich eine!“ Und solandete der Diplom-Verwal-tungswirt 1971 im Steueramt. Ererinnert sich noch genau an sei-nen ersten Tag: „Seit Wochenwar der Arbeitsplatz verwaist. Esgab so viel Arbeit, an meinemSchreibtisch ging keine Schub-lade mehr zu.“ Drei Jahre späterstieg er auf zum Steueramtslei-ter. 1983 übernahm Gscheidledie Leitung des Hauptamtes.
Eberhards Prophezeiungensollten sich bestätigen. Der lei-denschaftliche FußballerGscheidle ist der Mann im Hin-tergrund, ein Zuarbeiter, einer,der beim Fußball die Vorlagenliefert, selbst aber nie ein Torschießt. Bürgermeister GeorgBrenner dankt Gscheidle dafür,dass er das Kernstück des Rat-hauses, das Hauptamt, gehegtund gepflegt hat und „sich uner-müdlich dafür eingesetzt hat,dass die Anforderungen erfüllt
GERLINGEN
Erich Gescheidle. Foto: Karin Rebstock
werden.“ Gscheidle war Innen-und Außenminister in einem,„ein Superminster“. Vor allemdie Außenpolitik habe ihm im-mer großen Spaß gemacht. Sowar er dabei, als die ersten Kon-takte zur ungarischen Stadt Tatageknüpft wurden. Am Aufbauder Partner- und Freundschaftzu Seaham 1985 war Gscheidleebenso maßgeblich beteiligt.
41 Jahre später geht die ÄraGscheidle zu Ende. Die Leitungdes Hauptamtes übernimmt Ul-rike Hoffmann-Heer. Für Bür-germeister Brenner ist Gscheidle„das Musterbeispiel und der Pa-radefall für einen Hauptamtslei-ter“. Er dankte seiner rechtenHand für mehr als vier Jahr-zehnte „Dienst mit ganzer Kraft“und dafür, ihn 13 Jahre als ver-lässlichen Partner und Ratgeberan der Seite gehabt zu haben.Auch Gscheidle, gerührt undverlegen, sagte „aus ganzemHerzen Danke“, vor allem sei-nen Mitarbeitern, denn „man istselber nur so gut, wie seineMannschaft“.
Einige Neuerungen beim 38. Straßenfest – Ungarische Delegation feiert mit
Viel Gaudi beim Entenrennen
Zur 38. Auflage des Straßenfestsgab’s am Wochenende eine Pre-miere: Erstmals haben Bürgerund Vereine nicht am erstenSeptember-, sondern am letztenWochenende der Sommerferiengefeiert – nur eine Neuerung beieinem der Höhepunkte des kom-munalen Lebens.
Das Vaihinger Straßenfestzählt neben dem Marientag zueinem der wichtigsten Feste imStadtleben. 1975 hat alles ange-fangen als Fest, in dessen Rah-men sich die Stadtteile nach dervollzogenen Gemeindereformpräsentieren konnten. Das 40-jährige Jubiläum wirft also all-mählich seine Schatten voraus,so die Grußwortredner bei derEröffnung am Samstagnachmit-tag. Da ist es manchmal an derZeit, darüber nachzudenken, wie
VON STEFAN FRIEDRICHVAIHINGEN
Eine der vielen Gaumenfreuden beim Straßenfest: Steckerlfisch. Foto: Karin Rebstock
sich ein solches Event attraktivhalten lässt und wie vor allemgenügend ehrenamtliche Helferzu finden sind. Das Ausweichenauf das letzte Sommerferien-Wo-chenende hat in diesem Sinnegut funktioniert: Zwar sei dieUmstellung für den einen oderanderen eventuell etwas schnellgegangen; „für die Vereine warsie aber gut“, kommentierte Mi-chael Eisinger, Vorsitzender desStraßenfest-Ausschusses. „Wirkönnen aus dem Vollen schöp-fen“, alle Helfer sind wieder ausdem Urlaub zurück.
„Marktplatz und Gassen wer-den geflutet sein“, prognostizier-te Oberbürgermeister GerdMaisch – er brauchte nur sattezwei Schläge für den Fassanstich– bei der Eröffnung. Das Stra-ßenfest habe sich auch für Aus-wärtige zu einem echten „Besu-chermagneten“ entwickelt. Un-ter anderem war auch wieder ei-
ne große Delegation mit Weinkö-nigin aus der ungarischen Part-nerstadt Köszeg angereist. Guttut das vor allem den Vereinen,die, so Maisch, „so wichtig fürdie Stadt“ sind. „Was sie leisten,muss finanziert werden“, bei-spielsweise über die Umsätze,beim Straßenfest. Sei es an denvielen Ständen, die sich zwi-schen Schweinshaxen, RoterWurst und Schupfnudeln um daskulinarische Wohl der Gästekümmerten, im Weindörfle oderunten an der Enz beim Kanadi-errennen.
Wie gewohnt war auch vielProgramm geboten. Angefangenbei den Jüngsten mit vereins-übergreifendem Ratespiel bis hinzum Bühnenprogramm mit vielMusik, Show und Tanz. Neu indiesem Jahr dabei: das Entenren-nen auf der Enz, eine, so MichaelEisinger, „ganz ganz heiße Idee“,die viel Anklang fand.