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Ausgabe 9 · Mai 2016 „daheim am Ipf“ - ein Produkt aus dem Hause Ostalb Medien GmbH www.ipf-und-jagst-zeitung.de / daheim-am-ipf Das „Handwerk“ fürs gute(Aus) Sehen Sie wissen, wo‘s langgeht Kreisfeuerwehrtag 2.0

Kreisfeuerwehrtag 2 - schwaebische.de · 3 Inhalt: 4 Kreisfeuerwehrtag 2.0 8 Das Leben im natürlichen Viereck 12 Wandern und ein frohliches Lied – auf dem Smartphone Liebe Leserinnen

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Ausgabe 9 · Mai 2016

„daheim am Ipf“ - ein Produkt aus dem Hause Ostalb Medien GmbH www.ipf-und-jagst-zeitung.de / daheim-am-ipf

Das „Handwerk“fürs gute(Aus)Sehen

Sie wissen,wo‘s langgeht

Kreisfeuerwehrtag 2.0

2

3

Inhalt:

4 Kreisfeuerwehrtag 2.0

8 Das Leben im natürlichen Viereck

12 Wandern und ein frohliches Lied – auf dem Smartphone

Liebe Leserinnen und Leser,

das schöne Wetter lockt nach draußen – und da hat Bopfingen einiges zu bieten. Nicht

nur den Ipf. Deshalb widmet sich die aktuelle Ausgabe von „Daheim am Ipf“ vorwie-

gend den Freizeitaktivitäten unter freiem Himmel.

Da wären zum Beispiel die Stadtführer, die – passend zum Jubiläum 775 Jahre Freie

Reichstadt Bopfingen – allerlei Wissenswertes rund um die Stadt mitzuteilen haben.

Oder der „Singende Wanderweg“. Lassen Sie sich überraschen, was sich hinter diesem

Begriff verbirgt. Außerdem stellen wir Ausflugsziele rund um den Ipf vor für alle, die

ihre Heimat noch genauer kennenlernen wollen.

Aber den Bopfingern stehen auch große Feste ins Haus: Am 18. und 19. wird die Stadt

beim Kreisfeuerwehrtag sozusagen zur Feuerwehrhauptstadt und Mittelpunkt tau-

sender Floriansjünger des Ostalbkreises. 2012 hatte die Feuerwehr Bopfingen mit

dem Kreisfeuerwehrtag ihr 150-jähriges Jubiläum gefeiert. Warum Bopfingen jetzt

schon wieder dieses große Fest ausrichtet, erzählt Feuerwehrkommandant Klaus Kurz.

Auf die Bopfinger wartet also ein bunter und ereignisreicher Sommer, der mit der Ipf-Messe vom 30. Juni bis zum 5. Juli seinen

Höhepunkt erleben wird. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr Ansgar König

16 Bach-Serenade zwischen Bäumen 18 Sie wissen, wo‘s langgeht

22 Das „Handwerk“ fürs gute (Aus)Sehen

Impressum

„daheim am Ipf“

Ein Produkt der Ostalb Medien GmbH

Marktplatz 15, 73430 Aalen

Telefon: 07361 / 5705-21, Fax: 07361 / 5705-11

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung: Juliana Rapp

Verlagsleitung: Florian Himml

Redaktionsleitung: Ulrich Geßler

Redaktion: Ansgar König, Martin Bauch,

Bernhard Hampp,

Anzeigen: Gerhard Leitner

Satz & Layout: Projektteam AG

Erscheinungsweise: zweimal jährlich

Titelfoto: Thomas Siedler

Kreisfeuerwehrtag 2012

24 Den Ipf von allen Seiten betrachten

25 Alter Schwede, dieser Weg lässt sich wandern

26 Veranstaltungshinweise

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2016 wird die Stadt Bopfin-

gen beim Kreisfeuerwehrtag

sozusagen zur Feuerwehr-

hauptstadt und Mittelpunkt

tausender Floriansjünger des

Ostalbkreises. Am 18. und 19.

Juni wird delegiert, referiert,

vorgeführt – und natürlich

auch gemeinsam gefeiert.

Kreisfeuerwehrtag 2.0

Ein Kreisfeuerwehrtag ist die beste Rahmenveranstal-

tung für ein Feuerwehrjubiläum. Schaut man auf die

Jubiläumszahl der Freiwilligen Feuerwehr Bopfingen,

sind das stolze 154 Jahre. Moment: 154 Jahre? Eine

schöne Zahl, aber rund? „2012 hat die Feuerwehr Bop-

fingen ihr 150-jähriges Jubiläum gefeiert – wie sich´s

gehört mit einem Kreisfeuerwehrtag“, erzählt Feuer-

wehrkommandant Klaus Kurz.

Dass sich Bopfingen nur vier Jahre später wieder

für die Ausrichtung eines Kreisfeuerwehrtages

entschieden hat, hat nicht nur damit zu tun, dass

Bopfingen und seine Feuerwehrleute gerne mal

Am 18. und 19. Juni

treffen sich die Feuerwehren

aus dem Ostalbkreis

in Bopfingen

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feiern. „Für uns war das damals eine große Ehre,

Gastgeber des Kreisfeuerwehrtages zu sein. Es

hat alles wie am Schnürchen geklappt: eine tolle

Delegiertenversammlung, ein toller Festumzug

mit vielen Zuschauern, engagierte Vereine.“ Hier

macht der Chef der Gesamtwehr Bopfingens eine

kleine Pause und holt tief Luft: „Und dann pas-

siert das, was eigentlich nie passieren dürfte: Es

gab nicht genügend Bier für die Gäste“, erinnert

sich Kurz. Der damalige Festzeltwirt hat den An-

drang unterschätzt, Hunderte von Feuerwehr-

männern mussten unverrichteter Dinge, sprich

ohne eine Mass Bier getrunken zu haben, wie-

der nach Hause.

Die Bopfinger „Feuerwehrbier“-Ge-

schichte holt die Stadt und die Wehr bei jeder Gelegen-

heit immer wieder ein. Sind Klaus Kurz, der gleichzeitig

auch Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ostalb-

kreis ist, oder sein Bürgermeister, Dr. Gunter Bühler, im

Landkreis bei offiziellen Anlässen unterwegs, kommt diese

Geschichte garantiert auf den Tisch. „Ach, aus Bopfingen,

da wo es kein Bier für die Feuerwehr gab“, heißt es dann.

Damit soll 2016 endgültig Schluss sein. Beim Kreisfeuer-

wehrtag 2016 gibt’s also wieder eine tolle Delegiertenver-

sammlung, wieder ein große Fahrzeugschau, wieder einen

Festakt mit einem großen Festumzug am Sonntag, 19. Juni

– und diesmal hoffentlich genügend Bier.

Und damit das auch ja klappt, stellt sich Bürgermeister Bühler

höchstpersönlich mit hinter den Zapfhahn und wird im Akkord

die Krüge für die Feuerwehren aus dem Kreis voll zapfen. „Ver-

sprochen“, meint Bühler zuversichtlich, „ich hoffe nur, die Zapf-

technik kommt bei meinem Tempo hinterher“, scherzt Bühler.

Text und Fotos: Martin Bauch

Der großes Festumzug ist einer der Höhepunkte

des Kreisfeuerwehrtags.

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Vier Minuten, die über Sieg oder

Niederlage entscheiden, vier Minuten, die ein

ungeheures Potenzial an Gemeinschaft erzeu-

gen und in der schier endlos erscheinenden

Anstrengung am Ende gar noch Flügel ver-

leiht. Der Ostalb-Ries-Historischer-Handdruck-

Feuerspritzen-Wettbewerb ist ein wahres

Kraftmonster und nur etwas für richtige Feuer-

wehrmänner.

Beim Kreisfeuerwehrtag in Bopfingen findet zum vierten Mal

dieser beeindruckende Wettbewerb historischer Feuerspritzen-

wagen statt. Alles an diesem Wettbewerb ist Handarbeit. Feu-

erwehrteams aus dem gesamten Kreis treten mit ihren liebevoll

gepflegten alten Holzwagen und blankpolierten Messingpum-

pen an und kämpfen um den Wanderpokal. Den hat übrigens

seit 2014 die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Neuler

in ihrem Besitz.

Das kraftvolle Pumpen ist aber nur einer von vielen Kriterien,

die am Ende über den Sieg entscheiden. Wichtig sind zum Bei-

spiel diszipliniertes Auftreten, das Befolgen der Befehle des

Kommandanten oder auch die Feuerwehrkleidung.

Besonders beliebt bei den Kampfrichtern sind originalge-

treue historische Uniformen. „Ich kann mich noch sehr gut an

den ersten Wettbewerb bei uns in Bopfingen-Oberdorf erin-

nern“, erzählt der Oberdorfer Abteilungskommandant, Steffen

Schwenninger. „Damals dachten einige, dass sie an einer Spaß-

Veranstaltung teilnehmen - ein wenig Pumpen, Gaudi machen

und dann Feiern!“. Das hat sich in den nachfolgenden Jahren

gewandelt. Heute üben die teilnehmenden Teams sogar den

korrekten und zackigen Auftritt der Feuerwehr von damals.

Wenn vier Minuten zu einer halben Ewigkeit werden

Beeindruckt sind viele Zuschauer auch vom disziplinierten

Verhalten der Jugend. Bewertet werden die Leistungen von

offiziellen Kampfrichtern auf Grundlage der modifizierten

„Richtlinien für den Wettbewerb mit Handdruckspritzen des

LFV Baden-Württemberg“. Erreichen können die teilnehmen-

den Mannschaften eine Höchstpunktezahl von 60 Punkten.

Gewertet werden unter anderem die verspritzte Menge Wasser,

die gleichmäßige Strahlweite, das Auftreten der Mannschaften

und das Baujahr der historischen Spritze.

Wenn der Kommandant ruft „noch eine Minute“, dann heißt es

für seine Mannschaft nochmals Zähne zusammenbeißen und

die letzten Kraftreserven mobilisieren. Ertönt das erlösende Si-

gnal, sollten die Teilnehmer eines auf gar keinen Fall tun: „Sich

an den Pumpenschwengel hängen wie ein nasser Sack. Stramm

stehen und das Aufbruch Kommando des Kommandanten

abwarten. Das gibt auf jeden Fall auch ein paar Punkte“, gibt

Landesbranddirektor a. D. Ulrich Kortt den Teilnehmern einen

heißen Tipp. Und noch was: Feiern und Spaß haben dürfen alle

Teilnehmer nach dem Wettbewerb natürlich viel und ausgiebig

– nicht nur die Sieger.

Text und Fotos: Martin Bauch

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Die Stadt Bopfingen rekonstruiert, wie das Leben der Kelten ausgesehen haben könnte

So könnte es vor langer Zeit unter dem Ipf ausgese-

hen haben: Viereckige, durch einen hohen Wall und

tiefe Gräben geschützte Flächen, bieten den Bewoh-

nern dieser Anlagen eine sichere Wohnstatt. Im Inne-

ren der so genannten Viereck- oder Keltenschanzen

stand meist ein großes Herrenhaus sowie weitere

kleinere Gebäude und Ställe.

Viele dieser kleinen keltischen Gutshöfe bildeten,

so wird vermutet, zusammen kleine ländliche Ge-

meinden. Viele Forscher sehen dahinter gar frühe

Vorläufer unserer heutigen modernen Gemeinde-

strukturen. Die Stadt Bopfingen hat nun mittels

eines besonderen Projekts versucht, zumindest an-

satzweise zu rekonstruieren, wie das Leben der Kel-

ten damals ausgesehen haben könnte und wie sie

gewohnt haben.

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Seit der Einweihung der neuen kelti-

schen Freilichtanlage unterm Ipf im

Jahr 2015 haben bereits viele Gäste

und Besucher diese kleine Attraktion

bei Bopfingen besucht. Schon von wei-

tem sichtbar ist der Nachbau eines Teils

einer keltischen Schutzmauer. Dabei

hat man die neuesten archäologischen

Forschungsergebnisse zugrunde ge-

legt, um dem Bauwerk die nötige Au-

thentizität zu verleihen. Gleich dane-

ben befindet sich der beeindruckende

Nachbau eines keltischen Herrenhau-

ses. Das Ensemble wird vervollständigt

durch einen Informationspavillon in

ähnlicher Bauweise. Der Pavillon war

im übrigen das erste Bauwerk, das auf

dem heutigen Freianlagengelände er-

richtet wurde.

Die Errichtung der Schutzmauer und

des Herrenhauses waren nicht einfach.

Die Stadt Bopfingen rekonstruiert, wie das Leben der Kelten ausgesehen haben könnte

Darüber kann Tobias Abele, Juniorchef

von Holzbau Abele, eine Menge be-

richten. Seine Firma hat die Aufbauten

gemacht. „Die Logistik war mit eine

der schwersten Aufgaben an diesem

Projekt: Wie kriege ich insgesamt 35

Kubikmeter Holz über einen weichen

Ackerboden transportiert und dort

auch noch mit einem 18 Tonnen schwe-

ren Kran aufgestellt“, fragte sich Abele.

Letztendlich hat alles gut funktioniert.

Auch das mit 13 Metern Länge größte

Bauteil konnte am Ende eingebaut wer-

den. „Als Holzbaustoff haben wird Ler-

che und Douglasie verwendet. Dieses

kommt aus dem städtischen Wald zwi-

schen Riffingen und Dorfmerkingen“,

erzählt Abele weiter.

Die Zimmerei Abele verwendet im

Hausbau nur Holz von der Ostalb.

Die Freilichtanlage fügt sich nahtlos ins Landschaftsbild

Diesem Grundsatz ist sie auch bei der Errichtung der keltischen

Freilichtanlage treu geblieben. Das Projekt selbst ist in enger

Kooperation mit der Stadt Bopfingen und den städtischen

Mitarbeitern umgesetzt worden. Die Projektierung hat das

Stadtbauamt übernommen, für die Konstruktionsdetails war

die Firma Abele zuständig. „Das ist ein Projekt, dass man nicht

alle Tage macht. Da hängt dann auch schon sehr viel Herzblut

dahinter“, sagt Tobias Abele und spricht gleichzeitig auch für

seinen Vater Franz Abele, der seinen Sohn bei diesem Vorhaben

kräftig unterstützt hat.

Aber auch über den Bau der Anlage hinaus, engagierte sich To-

bias Abele. So betreute er ehrenamtlich und mit viel Erfahrung

die Arbeit von französischen Austauschschülern, die dabei hal-

fen, die Wände des Herrenhauses mit Lehm zu verputzen. „Das

war echt super und sieht auch noch sehr gut aus“, meint Abele.

Die keltische Vergangenheit beeinflusst also auch noch viele

tausend Jahre später das Leben der Bopfinger. Bopfingen ist

stolz auf seine historische Geschichte. Dies äußert sich in vielen

Veranstaltungen, Vorträgen und Festen mit keltischem Hinter-

grund, die über das Jahr in Bopfingen stattfinden.

Und man hofft inständig auf den bislang noch ausstehenden

Sensationsfund, der die immer schon vermutete außerordent-

liche Bedeutung des Ipfs für die damalige Region bestätigen

würde. Aber auch so zieht das Wahrzeichen Bopfingens ma-

gisch alle Blicke auf sich. Und mit der keltischen Freilichtanlage

hat die Stadt eine weitere Attraktion zu bieten.

Text und Fotos: Martin BauchDie Zimmerei Abele verwendet im Hausbau nur Holz von der Ostalb.

Diesem Grundsatz ist sie auch bei der Errichtung der keltischen

Freilichtanlage treu geblieben.

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Karten: Vorverkauf 18€ / Abendkasse 22€ Karten gibt es an folgenden Vorverkaufsstellen: Rathaus Bopfi ngen, Handelsregal, Rats-Apotheke, Arnold Eisen

Info: www.bopfi ngen.de

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4. Juni 20164. Juni 2016Beginn: 20 UhrBeginn: 20 Uhr

OPEN-AIRKONZERT AM IPF

ZUPFGEIGENHANSEL ERICH SCHMECKENBECHER

NACHT DER LIEDER

KELTISCHES HERRENHAUS AM IPF

Beginn: 17 UhrInfos: www.bopfingen.de

22. Juli 2016Mediterranes Flair in Bopfingen

Infos und Karten für Events der Stadt Bopfingen unter: [email protected] | 07362-8010 | www.bopfingen.de

Wandern damals: Die Mutter schmiert haufenweise Butterstul-

len und verstaut sie in den bereitstehenden Rucksäcken. Vater

sucht seinen Wanderstock, während die Kinder aufgeregt von

einem Bein auf das andere hüpfen und es kaum erwarten kön-

nen. Sonntags geht die ganze Familie wandern.

Selbstverständlich wird dabei auch gesungen.

Kaum einer, der nicht zumindest den Text und die

Melodie von „Wandern ist des Müllers Lust“ kennt.

Wandern heute: Gemütlich geht es mit dem Auto zum nächsten

Wanderparkplatz. Je näher am Wanderweg dran, um so besser.

Vater hat seinen Wanderstock gegen eine Digitalkamera einge-

tauscht, Mutter die Butterstullen gegen Sojadrops und Müslirie-

gel. Die Kinder trotten missmutig,

den Blick starr auf das Display ih-

res Smartphones gerichtet, hinter

ihren Eltern drein. Musik kommt

Start: Haus am FlussItzlingen

Keltenhaus Bopfingen

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aus den Kopfhörern, gesungen wird gar nicht. Wanderlieder

sind ja so was von uncool.

Das könnte sich in Zukunft ändern. Am 8. Mai eröffnet die Stadt

Bopfingen zusammen mit dem Eugen-Jaeckle-Chorverband

den „Singenden Wanderweg“ im Auenland am Ipf.

Wenn man sich beim Singen besonders

anstrengt, hören einem bestimmt auch die

Auerochsen interessiert zu.

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geht Wandern es nun wirklich nicht

mehr. Und wenn man sich beim Singen

besonders anstrengt, hören einem be-

stimmt auch noch die Auerochsen inte-

ressiert zu.

Gefeiert wird die Eröffnung des „Singen-

den Wanderweges“ am Sonntag, 8. Mai,

ab 14 Uhr mit einem großen musikali-

schen Fest. Das musikalische Rahmen-

programm übernehmen unter anderem

die „Maimusikanten“ aus Ohmenheim

zusammen mit dem Härtsfeldchor, dem

Trochtelfinger Chor, den „Silberdisteln“

aus Röttingen und dem Liederkranz aus

Bopfingen.

Die Bewirtung der Besucher überneh-

men an diesem Tag die teilnehmenden

Vereine beim „Haus am Fluss“. Dort be-

findet sich auch der Wander-

parkplatz, der gleichzeitig den

Start des Rundwanderweges

markiert.

INFO:

Das „Haus am Fluss“ hat ab Mai

jeden Sonntag von 14 bis 18

Uhr geöffnet.

Text und Fotos: Martin Bauch

Eigentlich sollte man ihn den „Wander-

weg der vergessenen Wanderlieder“

nennen. Auf den zehn Liedertafeln ent-

lang des vier Kilometer langen Wegs

steht jeweils ein Text eines bekannten

Wanderlieds. Manche klingen vertraut,

fast meint man, die Melodie im Kopf zu

hören: „Wohlauf in Gottes schöne Welt“,

„Im schönsten Wiesengrunde“ oder „Es

klappert die Mühle am rauschenden

Bach“. Das alles kann man ab Mai bis

Ende Oktober direkt unter dem Bopfin-

ger Wahrzeichen, dem Ipf, rund um das

Gebiet des Auerochsengeheges erleben.

Das Schöne daran ist: Man parkt auf

einem Wanderparkplatz,nahe am „Sin-

genden Wanderweg“. Smartphones

sind hier ausdrücklich erwünscht. Denn

jede Liedertafel hat einen sogenann-

ten QR-Code. Damit kann man sich das

Wanderlied direkt aufs Smartphone

laden. Einfacher und unterhaltsamer

Die Initiatoren des Projekts (von links):

Florian Uhl vom Eugen-Jaeckle-Chorver-

band, Sarah Lenz, Kulturbeauftragte Stadt

Bopfingen, Hans Zyhajlo, Bezirksvorsit-

zender Eugen-Jaeckle-Chorverband und

Bürgermeister Gunter Bühler.

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Forstdirektor Werner Vonhoff geht in den Ruhestand

Seit 1988 leitet Forstdirektor Werner Vonhoff das

Bopfinger Forstamt, das später zur Forst-Außenstelle

Bopfingen wurde. Nun geht er in den Ruhestand.

Seine Aufgabe als Naturschutzbeauftragter der

Stadt Bopfingen wird er jedoch noch weiterführen –

zunächst bis Mitte 2017.

Fast 30 Jahre sind Sie in Bopfingen. Hat sich

Ihre Arbeit in dieser Zeit stark verändert?

Einiges hat sich verändert. Das Gebiet des Forst-

amts ist von 7000 auf 10 000 Hektar gewachsen.

Wir betreuen neben Staatswald auch sieben

Kommunen und eine Stiftung sowie Privatwald.

Statt zwölf Revieren mit Förstern sind es aber

nur acht. Die Reviergrößen sind durchschnittlich

von 800 auf 1300 Hektar gestiegen. Es gibt viel-

leicht noch ein Drittel der Waldarbeiter von da-

mals, aber vieles ist auch durch Maschinen ein-

facher geworden. Anderes ist gleich geblieben.

Im Forst denken wir in Traditionen. Man macht

weiter, was frühere Generationen angefangen

haben. Gleich geblieben ist auch das Bopfinger

Forstamtsgebäude – eines der letz-

ten, in dem der Förster noch wohnt.

Das sollte eigentlich Unesco-Welt-

kulturerbe werden.

Welche Schwerpunkte haben Sie in

Ihrer Arbeit gelegt?

Mir war die betriebswirtschaftliche

Seite immer wichtig. Von 250 bis

300 Betriebsbilanzen, die wir ab-

geliefert waren, haben alle bis auf

zwei ein positives Ergebnis. Das

heißt, wir haben als öffentliche Ver-

waltung Geld für die Allgemeinheit

erwirtschaftet. Wichtig, dass der

Waldbestand gleich geblieben ist

oder sich verbessert hat und Misch-

bestände aufgebaut wurden. Trotz

Gegenwind haben wir den Nadel-

holzanteil bei etwa 60 Prozent ge-

halten.

Warum Ihr Eintreten für das Nadel-

holz?

Für manche ist die Buche kurz vor

der Heiligsprechung. Die Fichte

dagegen ist böser Baum. Und die

Douglasie, die wir seit 30 Jahren

genauso wie die Lärche fördern,

gilt als fremdartig und schlecht. Aber das sind Moden. Wich-

tig ist die Vielfalt von Nadel- und Laubwald, alten und jungen

Beständen. Die Industrie braucht Nadelholz. Buche ist zurzeit

nur Brennholz, und einen Wald nur für Brennholz will ich nicht.

Einen Wald rein zum Naturschutz auch nicht. Wenn die Natur

mit Sonnenlicht und CO2 etwas produzieren kann, sollte man

es auch nutzen.

Aber als reine Produktionsstätte, die man kahl erntet, kann

man Wald aber auch nicht sehen.

Wir haben schon sehr früh auf Kahlschläge verzichtet. Statt-

dessen haben wir die so genannte Zieldurchmesserernte prak-

tiziert, bei der jeder Baum für sich selbst betrachtet wird. Das

ist aufwändiger und anspruchsvoller. Man muss wissen, wie ein

Baum wächst und wie die Nachbarbäume reagieren. Man kann

einen Brennholzwald anlegen oder sich für einen Wertholzwald

entscheiden. Dass Holz auch wertvoll sein kann, zeigt die Bop-

finger Wertholzsubmission, die ich vor mehr als 20 Jahren ins

Leben gerufen habe.

Sie haben viele neue Ideen ausprobiert.

Wegen des Klimawandels – es wird wärmer – experimentieren

wir mit außergewöhnlichen Baumarten, zum Beispiel Maul-

beerbaum, Zeder, Mammutbaum, Ginkgo oder türkischer

Tanne. Die kommenden Generationen müssen sehen, ob das

erfolgreich ist.16

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Im Naturschutz haben Sie viele Projekte angestoßen und Na-

turräume wie etwa die Auerochsenweide an der Sechta mit-

gestaltet.

Mir geht es da um Ästhetik, Erhabenheit in der Landschaft, da-

rum, Sehnsuchtslandschaften zu schaffen. Der Ipfwald als eine

Art Park, Steinbrüche, die Patina ansetzen und zu Felsland-

schaften werden, gehören dazu. Mir ist es zugute gekommen,

dass ich viele Menschen einbinden konnte, die Interesse an

Landschaftspflege haben, alleine sechs Schäfer und mehrere

Landwirte.

Was sind Ihre Lieblingsplätze in der Gegend?

Der Ipf, der Stockmühlstausee mit seiner Vogelvielfalt und das

raue, unwirtliche Michelfelder Feld.

Gab es auch negative Erlebnisse?

Am schlimmsten waren zwei Erlebnisse, als in den Neunziger-

jahren ein Mitarbeiter im Wald von einem Baum erschlagen

wurde und später, als einer der Förster plötzlich verstorben ist.

Und Höhepunkte?

Ein Höhepunkt war sicherlich die KWF-Tagung, die weltgrößte

Forsttechnikmesse 2012 rund um unseren Submissionsplatz.

Da war ich vier Tage im Flow und bin herumgelaufen wie auf

Eiern. Auch die Veranstaltung Forstmaschinen und klassische

Musik im Wald 2009 war herrlich. Als da auf dem Submissions-

platz die Serenade von Johann Sebastian Bach erklang, war ich

rundum glücklich.

Was gefällt Ihnen am Försterberuf?

Er ist vielseitig und vereint von Biologie bis Jura alle möglichen

Facetten. Er füllt mich aus, mit

allen positiven und negativen Seiten. Selbst bei den schweren

Stürmen 1990 und 2000, als der Wald voller Holz lag und wir

60 Stunden die Woche arbeiteten und Nasslager bauten, war es

schön, die Situation gemeinsam zu meistern.

Also ist es ein wehmütiger Abschied?

Es ist ein bisschen schade, hat aber auch seine positiven Seiten.

Die Welt der Audits, Zertifizierungen, Bürokratie, Vorschriften,

Arbeitsbesprechungen kann ich nicht leiden. Menschen wer-

den da zur Unselbstständigkeit erzogen. Vor lauter Vorschriften

kommt man nicht mehr zur Arbeit.

Welchem Rat geben Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfol-

gerin?

Ein halbes Jahr abwarten, sich informieren, sich um Mitarbei-

ter, Waldbesitzer und Holzkunden kümmern, dann sein Ding

durchziehen und keine Angst vor Entscheidungen haben. Er

oder sie sollte die Mitarbeiter selbstständig arbeiten lassen und

nicht gängeln, auch einmal Fehler erlauben. Am Ende ist die Bi-

lanz immer besser.

Interview: Bernhard Hampp

Foto: Bernhard Hampp

Die Stadtführungen rund um

Bopfingen erfreuen sich zu-

nehmender Beliebtheit

Text: Ansgar König/Fotos: Ansgar König/Archiv

Man darf durchaus von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Die

Zahlen zeigen ein klares Bild: Fast 2500 Menschen sind im ver-

gangenen Jahr von den Bopfinger Stadtführern zu den sehens-

werten Ecken der Stadt gebracht worden. Tendenz steigend - im

Jahr zuvor zum Beispiel waren es „nur“ 1600.

Seit gut acht Jahren bietet die Stadt Bopfingen unter der Regie

von Stadtarchivar Felix Sutschek gemeinsam mit der Volkshoch-

schule und den örtlichen Heimatvereinen Führungen zu den Se-

henswürdigkeiten des Fleckens unterm Ipf an. Der Stamm der

Stadtführer ist mittlerweile auf zwölf, darunter drei Frauen, ange-

wachsen. Jeder hat sein spezielles Gebiet, weiß aber auch Grund-

sätzliches zu Bopfinger Historie.

„Nicht jeder macht alles“, erklärt Sutschek, über dessen Schreib-

tisch rund 80 Prozent der Anmeldungen laufen, „aber alle Stadt-

führer sind gut ausgebildet.“ Diese Ausbildung geht über „einige

Abende“, so Sutschek, und endet mit einem Diplom. „Wir nehmen

die Geschichte der Stadt durch und versorgen die Führer mit den

notwendigen Unterlagen.“

Wichtig ist: „Die Stadtführer sollten eine gewisse Affinität zu His-

torischem haben“, sagt Sutschek. Dass viele von ihnen wasch-

echte Bopfinger sind, ist sicher ein weiterer Vorteil. Nachwuchs

ist immer willkommen. „Momentan suchen wir einen Nachtwäch-

ter, Interessenten gibt es schon“, so Sutschek, „aber die Arbeit ist

nicht einfach, man muss sich schon reinschaffen. Wir brauchen

flexible und zuverlässige Leute, die etwas übrig haben für die

Bopfinger Geschichte.“

96 Führungen hat die Kooperation im vergangenen Jahr angebo-

ten, „das belegt sowohl die gute Qualität der Führer, als auch das

große Interesse der Bevölkerung an der Bopfinger Geschichte“,

weiß Sutschek, „Mund-zu-Mund-Propaganda ist das Wichtigste,

Sie wissen, wo‘s langgeht

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wer zufrieden ist, gibt den Tipp gerne weiter.“ Renner unter den

Führungen sind der Stadtrundgang mit fast 500 Interessenten,

aber auch die Gedenkstätte in der ehemaligen Synagoge Ober-

dorf (450 Besucher). Und schon auf Platz drei rangiert die Bur-

gruine Flochberg, die sich 2015 insgesamt 355 Besucher genauer

anschauen wollten.

Dabei ist das Spektrum der Besuchergruppen äußerst breit gefä-

chert: Vereine, Schulklassen, Einzelpersonen und ganze Gruppen,

junge Menschen mit Wanderambitionen, Senioren mit Rollato-

ren. „Von Bürgermeisterabordnungen bis hin zu Kindergärten“,

erzählt zum Beispiel Kurt Strauss, der Fachmann für die Sechta-

Safaris, die die Renaturierung der Sechta beleuchtet. „Man muss

flexibel sein. Wir gehen auf die Leute ein, fra-

gen, was sie interessiert. Ritter oder Kelten?

Bauwerke oder Natur? Jede Gruppe ist an-

ders. Die Bürgermeister zum Beispiel haben

sich eher für die Finanzierung interessiert,

Kindergartenkinder wollen natürlich was ganz anderes hören.“

Die Besucher kommen aus nah und fern. „Ich hatte schon Anfra-

gen aus der Schweiz“, erinnert sich Kurt Strauss. Martina Hahn

berichtet von regelmäßigen Besuchern der Uni Frankfurt. Beson-

ders gefragt sind die historischen Führungen aber auch bei ehe-

maligen Bopfingern, „die jetzt weit weg wohnen und vielleicht

noch zur Ipf-Messe heimkehren“, so Hahn: „Kürzlich hatte ich ein

Jahrgangstreffen.“ Und hinterher war das Lob groß: „Sie haben

mich an Ecken geführt, da war ich mein Lebtag noch nicht“, freute

sich hinterher ein Ex-Bopfinger.

Wie die anderen Stadtführer auch, beherrscht Kurt Strauss sein

Thema: „Ich war bei der Renaturierung aktiv dabei, ich kenne die

Sechta aus dem Effeff und kann jede Frage beantworten. Wie

wollen vor allem die Zusammenhänge erklären.“ Martina Hahn

stimmt zu: „Klar hat man seinen roten Faden, aber die Fragen sind

immer andere. Das macht es auch für uns als Führer spannend.“

So sieht‘s auch Heinz Bergdolt: „Die Interessen sind verschieden.

Wenn Interesse da ist, dann ist die Zeit immer zu kurz.“

„Was besonders gut ankommt“, so Andrea Stumpp-Dülch, die

sowohl Stadtführungen als auch Führungen durch die Blasius-

kirche anbietet, „ist, wenn man sich historisch gewandet.“ Sie

kümmert sich innerhalb des Angebotsspektrums auch um die

Nachtwächterführungen und „gibt“ dort im Gewand einer Mark-

entenderin die Frau des Nachtwächters. „Da denke ich mir immer

neue Geschichten aus. Besonders bei den

Kindern kommt das prima an. Ich hab das

jetzt zweimal gemacht und bin beinahe

erfroren, aber es kam gut an“, erzählt sich

lachend.

Albin Hasenmüller, der sich die Führungen

durch die Flochberger Wallfahrtskirche

mit Gerhard Schmid teilt, ist immer wieder

überrascht, wie viele evangelische Besu-

cher sich für die katholische Wallfahrtskir-

che interessieren. „Baugeschichtlich ist die Kirche natürlich ein

Kulturdenkmal der ganz besonderen Art. Die Flochberger waren

immer bettelarme Leut‘, auch deshalb ist die Entstehung der Kir-

che eine ganz besondere Geschichte.“

Ganz zum Schluss fasst Kurt Strauss nochmals zusammen, was al-

len Stadtführern am Herzen liegt: „Wir wollen das Wissen, das sich

im Lauf der Jahrzehnte angesammelt hat, weitergeben.“

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historischerStadtrundgang Bopfingen

Anmeldungen sind zu richten

an die Stadt Bopfingen

Marktplatz 1

73441 Bopfingen

Telefon 07362 / 80126

oder 8010

Fax 07362 / 80199

E-Mail [email protected]

Führungsangeboteder Stadt Bopfingen

In nächster Zukunft stehen folgende Führungen an:

Führungen am Ipf in Zusammenarbeit mit der VHS Bopfin-

gen und dem Förderverein „Keltischer

Fürstensitz Ipf-Bopfingen und Kirchheim

am Ries“:

5. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September.

Treffpunkt jeweils um 14 Uhr am Park-

platz am Fuße des Ipfs.

Kosten: 5 Euro. Entsprechende Kleidung

und Schuhwerk wird vorausgesetzt.

Georparkführung

für Kinder ab der 3. Klasse,

Zeitreise zu den Kelten:

Donnerstag, 19. Mai, 14 bis 17 Uhr.

Mitzubringen sind wandertaugliche

Schuhe, wetterfeste Kleidung, Sonnen-

schutz, Getränke und Verpflegung nach

Bedarf.

Bopfingen Treffpunkt:

Pavillon am Ipf, Freilichtmuseum,

Kosten: 10 Euro.

Anmeldung erforderlich bis Samstag,

14. Mai, Telefon 07361 / 813243-0.

Geoparkführung „Wo der Keltenfürst Hof hielt“,

11. Juni, 21. August, 16. Oktober.

Leitung: Christine Hornung, Geopark-

Ries Führerin, anerkannte Natur- und

Landschafsführerin. Mitzubringen sind

wandertaugliche Schuhe, wetterfeste

Kleidung, Getränke.

Treffpunkt: Pavillon am Ipf,

Kosten: 5 Euro.

Anmeldung Telefon 07361 / 813243-0.

Ipf-FührungDauer: nach Vereinbarung

zwischen 1-3 Stunden

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Archäologische Führung am Ipf/Das Leben der Kelten am Ipf Dauer: nach Vereinbarung

zwischen 1-3 Stunden

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Sechta-Safari Dauer: nach Vereinbarung

zwischen 1-3 Stunden

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Nachtwächter-FührungDauer: 1 Stunde

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Geoparkführungen Dauer etwa 1,5 Stunden

Stadtführung Bopfingen Dauer etwa 1,5 Stunden

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Museumsführung Museum im Seelhaus

Dauer etwa 1,5 Stunden

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Apothekenführung

„Historische Kräuterkammer“ Dauer: 30 Minuten

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Kirchenführung Sankt Blasius, evangelische Stadtkirche Dauer: 1 Stunde

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Kirchen- und Friedhofsführung Sankt Katharina Dauer: 1 Stunde

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Führung Wallfahrtskirche„Unserer Lieben Frau vom Roggenacker“ in Flochberg Dauer: 45 Minuten

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Gedenk- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge Oberdorf Dauer: 1 Stunde

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Jüdischer Friedhof OberdorfDauer: 1 Stunde

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Heimatstuben Trochtelfingen Dauer: 1 Stunde

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Burgruine Flochberg Dauer: 1 Stunde

Folgende Führungen sind über die Stadt Bopfingen zu buchen:

Die Stadtführer (links: Gebhard Schmid in der Flochberger Wallfahrtskirche)

wissen auch stets Grundsätzliches zur Bopfinger Historie.

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Führungsangeboteder Stadt Bopfingen

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Für die Bopfinger ist Optik Peckmann ein

Begriff. Damit meinen die Kunden das

Optiker-Ehepaar Stefani und Andreas

Hellmann. Seit 2001 sind die beiden eine

gute Adresse wenn es um das perfekte

(Aus)Sehen geht.

„Das ist richtig. Wir verkaufen neben dem

guten Sehen auch ein Stück Mode“, meint

Andreas Hellmann. Die Brille hat sich

längst von einer notwendigen Sehhilfe zu

einem modischen Accessoire entwickelt.

Aber Brillenfassungen alleine machen

noch kein gutes Sehen. Die Gläser sind es,

die ein Stück präzise Technologie sind.

Die Sehanforderungen sind in der heu-

tigen Zeit gestiegen, vor allem durch

digitale Medien. Die klassische Brille für

alles gibt es heute nicht mehr. PC-Brillen,

Das „Handwerk“

fürs gute(Aus)Sehen

Stefani und Andreas Hellmann

sind Bopfingens Augenoptiker

mit dem Blick für das Besondere

Lesebrillen oder spezielle Arbeitsplatz-

brillen erfüllen jeweils eigene, spezielle

Aufgaben. „Ich vergleiche Brillen immer

mit Schuhen, für jeden Anlass die Passen-

den“, sagt Inhaber Andreas Hellmann.

Um die Präzision der Gläser exakt um-

zusetzen, setzt Optik Peckmann auf die

Augenglasbestimmung mit der Methode

der 3D-Erlebnisrefraktion. „Mit diesem

System steigern wir die Qualität der Bril-

lenglasbestimmung und untermauern

unseren innovativen Anspruch“, so Hell-

mann. Nur wenige Geschäfte bieten bis-

her diese Methode an.

Im Herbst 2015 haben die Eheleute Hell-

mann ihr Optikgeschäft in der Haupts-

trasse 49 in Bopfingens Innenstadt von

Grund auf renoviert und umgebaut.

Entstanden sind zeitgemäße Geschäfts-

räume mit ansprechender und gemütli-

cher Atmosphäre. Das persönliche Kun-

dengespräch und die Betreuung stehen

bei Stefani und Andreas Hellmann an ers-

ter Stelle. „Trotz der Beratungsintensität

dürfen wir eines nicht vergessen: Augen-

optik ist immer noch ein Handwerksbe-

ruf, bei dem viele manuelle Fertigkeiten

gefragt sind. Deshalb verfügt unser Ge-

schäft auch über eine hauseigene Werk-

statt mit allen notwendigen Geräten für

die perfekte Brille“, sagt Stefani Hell-

mann. So kann Optik Peckmann schnell

auf Eilaufträge reagieren.

Seit über 35 Jahren pflegt die Firma eine

enge Partnerschaft zum Brillenglas-

Hauptlieferant Zeiss in Aalen. Auch beim

Fassungseinkauf versucht Optik Peck-

Individuelle Beratung wird großgeschrieben:

Auf unserem Bild passt Andreas Hellmann einer

Kundin die Brille an. Das untere Bild zeigt das

Ehepaar Hellmann mit ihren Mitarbeiterinnen.

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mann auf regionale Firmen zurückzugrei-

fen. Und auch beim Thema Kontaktlinsen

denkt man innovativ. Multifokale Kon-

taktlinsen für die Träger ab 40 werden

immer häufiger angepasst. Zusätlich zur

Brille ein idealer Begleiter für Freizeit und

Sport.

Fürchten Hellmanns die Online-Konkur-

renz? „Nein, Brillenkauf ist immer noch

eine ganz persönliche Geschichte. Der

Onlinehandel kann keine umfassenden

Serrviceleistungen ersetzen, wie etwa

den perfekten Sitz, exakte Vermessung

der Gläser, Nachkontrollen oder Fragen

bei Problemen“, sagt der Augenoptiker-

meister. Diese Qualitätsansnsprüche ha-

ben auch die Mitarbeiterinnen von Optik

Peckmann verinnerlicht.

Was freut Stefani und Andreas Hellmann

besonders an ihrem Beruf? „Die Vielsei-

tigkeit an unserem Handwerk und an

unseren Kunden den Spruch: Wir gehen

zum Peckmann!“

Text und Fotos: Martin Bauch

Das „Handwerk“

fürs gute(Aus)Sehen

Stefani und Andreas Hellmann

sind Bopfingens Augenoptiker

mit dem Blick für das Besondere

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Er ist das Wahrzeichen Bop-

fingens: Der Ipf. 668 Meter

hoch thront der Tafelberg

über der Stadt. Seine unver-

kennbare Silhouette findet

sich auf vielen Zeichnungen,

Bildern oder Logos wieder. Oft

genügen nur ein paar Striche um

zu wissen, dass es sich dabei um

den „schönsten Berg“ Süddeutsch-

lands handelt.

Doch der Ipf ist vielseitiger. Mit jedem

Meter, den man den Berg umrundet

und je nach Wetterlage, schenkt er

seinem Betrachter immer wieder neue

Ansichten. Der Ipf-Rundwanderweg, ver-

bunden mit einem Erlebnispfad, kommt

da wie gerufen wenn man dieses Schau-

spiel einmal selbst erleben möchte. Etwa

eineinhalb Stunden braucht man für eine

Umrundung auf gut ausgebauten Wan-

derwegen, die auch für Familien mit Kin-

derwagen geeignet sind.

Die Rundwanderung beginnt am Park-

platz neben dem Kelten-Informationspa-

villon und der neuen Freilichtmuseums-

anlage. Das neue Kelten-Freilichtmuseum

ist 2015 eröffnet worden. Im weiteren

Verlauf kommt man an insgesamt vier

Aussichtspunkten vorbei, die dem Wan-

derer eine fantastische Rundsicht weit

ins Land hinein bietet. Dort stehen auch

Tafeln mit Informationen zu den markan-

testen Landschaftsprofilen und Sehens-

würdigkeiten, die mit bloßem Auge zu

erkennen sind. Bei schönem Wetter reicht

die Sicht vom Galgenberg über den Ton-

nenberg bis nach Schloss Baldern. Ein

Stück weiter, an der nächsten Tafel, wird

der Blick auf interessante Einzelheiten im

Stadtbild von Bopfingen gelenkt.

Doch immer wieder zieht auch das stän-

dig wechselnde Bild des Ipf den Betrach-

ter in seinen Bann. Während man auf der

Südseite windgeschützt unterwegs ist,

pfeift einem auf der Nordseite, je nach

Wetterlage, ein kräftiger Wind um die Oh-

ren. Nicht von ungefähr ist der Ipf auch

beliebter Tummelplatz für Modellsegel-

flieger. Wie zum Beispiel Karl Hetzner, der

zwei Stunden Anfahrt aus dem bayeri-

schen Fürth gerne in Kauf nimmt.

„Bis vor fünf Jahren habe

ich vom Ipf noch nichts

gehört, bis ich einen

Tipp von Bekannten be-

kam. Mittlerweile bin ich

ein großer Fan dieses tollen

Bergs“, sagt Hetzner. Der Chef

eines Metallbauunternehmens

nutzt jede freie Minute, um seinem

Hobby nachzugehen. Hetzners Flug-

modelle sind keine Leichtgewichteoder

Spielzeuge. Eines seiner Modelle hat ein

Gewicht von 11,5 Kilo und ist mit einer

Spannweite von über zwei Metern die

exakte Kopie eines echten, existierenden

Segelflugzeugs.

Der Ipf verbindet. So begrüsst das Bop-

finger Wahrzeichen jedes Jahr im Juli

mehrere 100 000 Gäste während der Ipf-

messe. Das größte Volksfest der Region

ohne Ipf? Unvorstellbar.

Ehe man sich´s versieht, steht der Wande-

rer schon wieder beim Ausgangspunkt.

Wer will, der kann noch einen Abstecher

hinauf zum Plateau des Ipf machen. Die

Belohnung ist ein beeindruckender Pan-

oramablick. Oder man geht lieber ein Eis

essen in der Stadt. Die Auswahl an lecke-

ren Eissorten ist riesig.

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Wer den Schwedenweg von Bopfingen

bis zum Albuch ganz durchwandern

möchte, sollte beim Planen großzügig

mit der Zeit sein. Sechs Stunden reine

Wanderzeit sind keine Seltenheit - die

Tour geht über 25 Kilometer und 126 Hö-

henmeter.

Mit dem heutigen Wanderweg soll an

den Marsch des schwedisch-protestan-

tischen Heeres vom Breitwang bei Bop-

fingen bis Albuch am 5. September 1634

erinnert werden. Mehr als 25 000 Mann

zogen damals durch das Gebiet, um dem

kaiserlich-katholischen Heer, das Nörd-

lingen belagerte, entgegenzutreten.

Von Nördlingen aus geht es etwa mit der

Bahn zurück nach Bopfingen. Hier kann

der Wanderer den Tag in einem der ge-

mütlichen Gasthäuser ausklingen lassen.

Im Hotel Gasthof zum Bären zum Beispiel

erwartet das Gastwirtepaar Helga und

Ganz so viele Menschen werden einem

heute auf dem Wanderweg nicht mehr

begegnen. Allein die Vorstellung aber,

wie dieses Schauspiels damals ausgese-

hen haben könnte, beeindruckt. Heute

stehen an den wichtigsten Stationen des

historischen Ereignisses insgesamt fünf

Informationstafeln und Steinsäulen.

Wer den Schwedenweg von Bopfingen

aus erkundet, findet sich kurz über lang

im Naturschutzgebiet Breitwang. Gleich

neben der Infotafel befindet sich das

große Kartsportgelände des MSC Bop-

fingen. An schönen Tagen wird hier span-

nender Rennsport im „Pocketformat“

geboten. Vorbeischauen lohnt sich auch

bei der Fliegergruppe Bopfingen. Wer

möchte, kann dort auch einen Rundflug

übers Ries buchen. Weiter geht es vorbei

an den kleinen Ortschaften Riffingen und

Dorfen, Richtung Dehlingen mit seinem

schönen Kirchlein. Hier scheint die Zeit

stehengeblieben zu sein.

Auf dem Weg weiter ins Ries wandert

man vorbei an den Ofnethöhlen und den

Überresten eines römischen Gutshofes.

Bekannt geworden sind die Höhlen unter

anderem durch den spektakulären Fund

zweier Nester, in denen 33 Menschen-

schädel lagen. Forscher rätseln noch, ob

es sich dabei um eine Grab- oder Kult-

stätte handelt.

Vom Riegelberg sollte man unbedingt

den Panoramablick auf den Ipf und Bop-

fingen genießen. Als letzten Punkt und

Ziel des Schwedenweges erreicht man

den Albuch. Hier fand im September

1634 die entscheidende Schlacht zwi-

schen den beiden großen Heeren statt,

die zugunsten des kaiserlich-katholi-

schen Heeres entschieden wurde.

Jörg Stelzenmüller die Wanderer mit ei-

nem nicht ganz alltäglichen Menü. „Wir

bieten unseren Gästen Lammgerichte in

allen Variationen an. Als Beilage können

sowohl Pommes aber auch deftige Sem-

melknödel gewählt werden“, meint der

Bärenwirt. „Unsere Lämmer ziehen wir

sozusagen hinterm Haus selbst auf“, sagt

Jörg Stelzenmüller, der seinen Gästen

dazu rät, vorher zu reservieren. Denn die

richtige Zubereitung von Lamm dauert

seine Zeit.

Text und Fotos: Martin Bauch

4. Juni:Schmeckenbecher unterm IpfErich Schmeckenbecher, Gründungsmit-

glied der Folk-Gruppe „Zupfgeigenhan-

sel“, präsentiert am 4. Juni ab 20 Uhr mit

„Der Vogel Sehnsucht“ am Fuß des Ipfs

im rekonstruierten Herrenhaus der kelti-

schen Freilichtanlage Klänge der Roman-

tik deutscher Liedermacherkunst. Die

Stadt Bopfingen präsentiert diese „Nacht

der Lieder“. Karten gibt es im Vorverkauf

(18 Euro/Abendkasse 22 Euro) im Bopfin-

ger Handelsregal, bei der Firma Arnold,

in der Rats-Apotheke sowie im Rathaus

Bopfingen. Die Karten sind limitiert.

7. Mai:Ipf-Ries-HalbmarathonDer 8. Ipf-Ries-Halbmarathon am 7. Mai

um 17 Uhr führt vom Zentrum des Rieses

zum Fuß des Ipfs: von Nördlingen nach

Bopfingen. Veranstalter sind der TV Bop-

fingen, der TSV Nördlingen, die Städte

Bopfingen und Nördlingen. Start ist am

Reimlinger Tor in Nördlingen. Ziel ist am

Rathaus in Bopfingen, wo auch die Fini-

sher-Party steigt. Ein Busshuttle fährt von

19.30 bis 21.30 Uhr regelmäßig von Bop-

fingen nach Nördlingen zurück. Weitere

Infos: www.ipf-ries-halbmarathon.de.

30. Juni:Countdown-Party zur Ipf-Messe„Malle meets Mess“: Die Schlager-Kracher

Jürgen Drews und Mickie Krause treten

bei der Countdown-Party zur Ipf-Messe

am 30. Juni im Festzelt auf. Drews („Ein

Bett im Kornfeld“) und Krause („Schatzi,

schenk mir ein Foto“) wollen am Vor-

abend der offiziellen Eröffnung für Stim-

mung im Festzelt sorgen. Einlass ist um

18 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Eröffnet

wird das Volksfest mit Gewerbeschau in

diesem Jahr am Freitag, 1. Juli. Die Ipf-

messe 2016 dauert bis zum Dienstag,

5. Juli. Weitere Infos: www.ipfmess.de

V e r a n s t a l t u n g s h i n w e i s e

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