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Bereits vor einigen Wochen wurde das Bündnis "Oberha vel stellt sich quer!" spon tan ins Leben gerufen. Anlass dazu waren der ge plante Castortransport nach Lubmin und insbesondere der Umstand, dass die Route eventuell durch Oranienburg führen sollte. Innerhalb kürzester Zeit formier te sich ein breites Bündnis, dass von der LINKEN, B´90/Die Grünen und den Sozialdemokraten unterstützt wird. Auch einige Naturschutzorganisationen schlossen sich an. Zunächst ging es dar um, so schnell wie möglich viel Protest zu organisieren, wofür nur wenige Tage zur Verfügung standen. Vor einigen Ta gen trafen sich die Atomkraftgegner und werteten die letzten Aktio nen aus. „Das Ergebnis konn te sich sehen lassen, über 40 Teilnehmer protestierten friedlich vor dem Oranien burger Bahnhof.“, so Ralf Wunderlich (Kreisgeschäfts führer). Auch Lukas Lüdtke, der zusammen mit Reik Högner (SPD) nun offizieller Sprecher des Bündnisses ist, zog ein positives Fazit: „Der Protest war friedlich und gut vor bereitet, obwohl wir im Vorfeld nur we nig Zeit hatten.“ Der Anlass des Treffens war jedoch ein anderer, denn was bereits seit Wochen vermutet wur de, bestätigt sich nun: Es werden weite re Castoren nach Lubmin rollen und stets muss damit gerechnet werden, dass Oranienburg betroffen ist. Der nächste Transport ist für Mitte Februar geplant und somit auch die nächste Protestaktion. Das Aktionsbündnis ruft zum friedlichen Protest auf: Mittwoch, den 16. Februar um 17 Uhr am Bahnhof Oranienburg Donnerstag, den 17. Februar um 9 Uhr auf dem Marktplatz in Fürstenberg Noch ist die Brücke zwischen Hennigs dorf und Oranienburg gesperrt, was be deutet, dass der Castor durch Berlin fahren müsste um Oranienburg zu er reichen. Trotzdem wollen wir ein deut liches Zeichen für die Zukunft setzen und auch allgemein gegen die Energie politik der schwarzgelben Regierung protestieren. LL Oberhavel stellt sich weiter quer! A lternativ, sozial und solida risch war die Überschrift des Neujahrsempfangs der LINKEN Oberhavel, der in diesem Jahr auf dem Gelände des Arbeitslosenser vice Oranienburg stattfand. Hier befin det sich auch die Ausgabestelle der Oranienburger Tafel. "Es ist eine Schan de, dass in so einem reichen Land wie Deutschland, Menschen auf Einrich tungen wie die Tafel angewiesen sind." sagte die Kreischefin der LINKEN, Gerrit Große, in ihrer Begrüßungsrede zu den über 80 Gästen. Gleichzeitig be dankte sie sich für das Engagement der TafelmitarbeiterInnen. Helmuth Mar kov (DIE LINKE), Finanzminister und stellv. Ministerpräsident des Landes Brandenburg (Foto: A. Kruse) sagt vor aus, dass die LINKE nach den fünf Jahren Regierung wegen ihrer soliden Finanzpolitik wieder gewählt wird. Ei ne andere Streitkultur wünscht er sich für den Landtag. Peter Ligner, ging in seiner Rede auf die Kommunismusdis kussion ein. Das veranlasste Gäste an derer Parteien den Raum zu verlassen und bestimmte im Nachgang die Medi en. Mit unserem Alternativen Neujahrs empfang wollten wir die sozialen Ungerechtigkeiten thematisieren und die Alternativen der LINKEN aufzei gen. In den regionalen Medien ist uns das nur bedingt gelungen, die waren von Antikommunistischer Hetze be stimmt. rw Kreisinfo Zeitung der Partei DIE LINKE in Oberhavel www.dielinkeoberhavel.de 02/03 2011 Neujahrsempfang Alternativ, sozial und solidarisch! Dresden Nazifrei auch Oberhavel hilft dabei! Busangebot am 19. Februar nutzen! Tickets nach Dresden gibt es für 10, EUR in der Geschäftsstelle oder unter www.ljsohv.de. Abfahrtzeiten: ab Oranienburg um 04:30 Uhr und ab Hennigsdorf um 05:00 Uhr Gemeinsam mit vielen anderen wollen wir Dresden nicht den Nazis überlas sen und rufen dazu auf

Kreisinfo 2/3-2011

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Die Zeitung der LINKEN Oberhavel.

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Bereits vor einigen Wochenwurde das Bündnis "Oberha­vel stellt sich quer!" spon­tan ins Leben gerufen.Anlass dazu waren der ge­plante Castortransport nachLubmin und insbesondereder Umstand, dass die Routeeventuell durch Oranienburg führensollte. Innerhalb kürzester Zeit formier­te sich ein breites Bündnis, dass vonder LINKEN, B´90/Die Grünen undden Sozialdemokraten unterstützt wird.Auch einige Naturschutzorganisationenschlossen sich an. Zunächst ging es dar­um, so schnell wie möglich viel Protestzu organisieren, wofür nur wenige Tagezur Verfügung standen. Vor einigen Ta­gen trafen sich die Atomkraftgegner

und werteten die letzten Aktio­nen aus. „Das Ergebnis konn­te sich sehen lassen, über 40Teilnehmer protestiertenfriedlich vor dem Oranien­burger Bahnhof.“, so Ralf

Wunderlich (Kreisgeschäfts­führer). Auch Lukas Lüdtke,

der zusammen mit Reik Högner(SPD) nun offizieller Sprecher desBündnisses ist, zog ein positives Fazit:„Der Protest war friedlich und gut vor­bereitet, obwohl wir im Vorfeld nur we­nig Zeit hatten.“ Der Anlass desTreffens war jedoch ein anderer, dennwas bereits seit Wochen vermutet wur­de, bestätigt sich nun: Es werden weite­re Castoren nach Lubmin rollen undstets muss damit gerechnet werden,

dass Oranienburg betroffen ist. Dernächste Transport ist für Mitte Februargeplant und somit auch die nächsteProtestaktion. Das Aktionsbündnis ruftzum friedlichen Protest auf:

• Mittwoch, den 16. Februar um17 Uhr am Bahnhof Oranienburg

• Donnerstag, den 17. Februarum 9 Uhr auf dem Marktplatz inFürstenberg

Noch ist die Brücke zwischen Hennigs­dorf und Oranienburg gesperrt, was be­deutet, dass der Castor durch Berlinfahren müsste um Oranienburg zu er­reichen. Trotzdem wollen wir ein deut­liches Zeichen für die Zukunft setzenund auch allgemein gegen die Energie­politik der schwarz­gelben Regierungprotestieren. LL

Oberhavel stellt sich weiter quer!

Alternativ, sozial und solida­risch war die Überschrift desNeujahrsempfangs der

LINKEN Oberhavel, der in diesem Jahrauf dem Gelände des Arbeitslosenser­vice Oranienburg stattfand. Hier befin­det sich auch die Ausgabestelle derOranienburger Tafel. "Es ist eine Schan­de, dass in so einem reichen Land wie

Deutschland, Menschen auf Einrich­tungen wie die Tafel angewiesen sind."sagte die Kreischefin der LINKEN,Gerrit Große, in ihrer Begrüßungsredezu den über 80 Gästen. Gleichzeitig be­dankte sie sich für das Engagement derTafelmitarbeiterInnen. Helmuth Mar­kov (DIE LINKE), Finanzminister undstellv. Ministerpräsident des LandesBrandenburg (Foto: A. Kruse) sagt vor­aus, dass die LINKE nach den fünfJahren Regierung wegen ihrer solidenFinanzpolitik wieder gewählt wird. Ei­ne andere Streitkultur wünscht er sichfür den Landtag. Peter Ligner, ging inseiner Rede auf die Kommunismusdis­kussion ein. Das veranlasste Gäste an­derer Parteien den Raum zu verlassenund bestimmte im Nachgang die Medi­en. Mit unserem Alternativen Neujahrs­empfang wollten wir die sozialenUngerechtigkeiten thematisieren unddie Alternativen der LINKEN aufzei­gen. In den regionalen Medien ist unsdas nur bedingt gelungen, die warenvon Antikommunistischer Hetze be­stimmt. rw

KreisinfoZeitung der Partei DIE LINKE in Oberhavel

www.dielinke­oberhavel.de

02/03 ­ 2011

NeujahrsempfangAlternativ, sozial und solidarisch!

Dresden Nazifreiauch Oberhavel hilft dabei!

Busangebot am 19. Februar nutzen!Tickets nach Dresden gibt es für 10,­EUR in der Geschäftsstelle oder unterwww.ljs­ohv.de. Abfahrtzeiten: abOranienburg um 04:30 Uhr und abHennigsdorf um 05:00 UhrGemeinsam mit vielen anderen wollenwir Dresden nicht den Nazis überlas­sen und rufen dazu auf

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DIE LINKE Oberhavel

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Ich habe es wirklich satt – ich möchtenicht mehr über die eventuellen Vorteileder Agro­Gentechnik sprechen! Ich ha­be die Debatte während der letztenLandtagssitzung sehr genau verfolgtund für mich ist immer klarer, dass sichBrandenburg zu einer gentechnikfreienLandnutzung bekennen muss. Es ist dasLand der großen, unzerschnittenen Na­turgebiete. Darum kommen jährlichmehr Touristen hier her, die diese Land­schaft mit allen Sinnen erleben wollen.Dazu gehören auch die fabelhaften re­gionalen Produkte, die wir anlässlichder Internationalen Grünen Woche inder Brandenburghalle bewundern konn­ten. Dieses Image dürfen wir uns nichtvon aggressiv agierenden Monopolenwie Monsanto zerstören lassen.Darum nahm ich auch am 22.01.2011an der Anti­Gentechnik­Demo in Berlinteil, zu der ein Aktionsbündnis von meh­

reren grünen Verbändenaufgerufen hatte. DieseFarbe dominierte auch beider Demo ­ da sahen dieroten Fahnen und Luftbal­lons der LINKEN dochsehr verloren aus. Schadedass nicht mehr Mitstreite­rinnen und Mitstreiter mei­ner Partei anwesend warenbzw. sich zu erkennen ga­ben. Mit dabei waren mei­ne Kolleginnen aus derBundestagsfraktion Kirsten Tackmannund Sabine Stüber, mit denen ich Rich­tung Brandenburger Tor bei Sonnen­schein und kühlem Wind zog. Dabeitraf ich viele Bekannte aus meinem frü­heren Leben als ehrenamtlicher undamtlicher Naturschützer.Es beeindruckte mich, wie viele Men­schen sich lautstark für eine gentechnik­

freie Landwirtschaft und gegen dieindustrielle Landwirtschaft bekannten.Von 22.000 war hinterher die Rede –nach meinem Empfinden waren esmehr! Eine gute Stimmung, die Mutmacht. Ich werde mich im Landtagweiter für dieses Thema stark machen.

Dr. Michael Egidius Luthardt (MdL)Fotos: Linksfraktion im Bundestag

Bereits das vierte Mal präsentier­te sich DIE LINKE 2011 mit ei­nem eigenen Stand über

400.000 Besucherinnen und Besuchernauf der Internationalen Grünen Wochein Berlin. Ihr diesjähriger Besucherre­kord brachte auch uns erneut viele inter­essante Gespräche, Diskussionen undüberraschende Erlebnisse.Vereine und Verbände suchten uns vorOrt auf für manch anregende Unterhal­tungen und zur Kontaktpflege. Interes­sierte Sympathisantinnen undSympathisanten und Neugierige schau­ten, was wir uns dieses Jahr hatten ein­fallen lassen. Es ist ein Erfolgskonzept,die Menschen dort zur politischen Dis­

kussion und zu Informa­tionen über unsereparlamentarische Ar­beit zu treffen, wo siesind. Gäste der IGWsollen das Gesprächsan­gebot im Vorbeischlen­dern erkennen undneugierig werden. Dashat auch dieses Mal gutgeklappt. Bisher waren

ein echter roter Traktor der Marke Por­sche und eine lebensecht große, roteKuh der Magnet für den Besucher­strom. 2011 haben wir das UN­Jahr desWaldes aufgegriffen, um die Aufmerk­samkeit auf diesen großartigen, aber be­drohten Teil unserer Heimatregionen zulenken. Rote Bäume waren ein Blick­fang, kleine Vogelhäuschen waren ge­füllt mit viel Wissenswertem. EineMemory­Wand gab Gelegenheit, seinWissen zu prüfen, indem Wuchsform,Blatt und Früchte der verschiedenen ein­heimischen Bäume einander zugeordnetwerden sollten. Keine leichte Aufgabe,wie sich herausstellte. Die passende Bro­schüre mit den Lösungen ging weg wie

heiße Semmeln. Auch das „Kleine roteWaldbuch“ wurde als Lesematerial sehrgern nach Hause mitgenommen, mach­te es doch auf die große Vielzahl vonFunktionen des Waldes aufmerksam,die den meisten Menschen wahrschein­lich überhaupt nicht bewusst sind. Wasdazu führt, dass wir oft allzu leichtsin­nig mit dem Wald umgehen und verges­sen, was sein Verlust bedeutet. Dabeigeht es eben nicht nur um die Urwälderin der Welt. Wir müssen auch mit demWald nebenan verantwortungsvollerumgehen, wollen wir ihn als Lebens­und Erholungsraum erhalten, ihn alsKlimaschutz oder sein Holz als Bau­stoff oder Energiereserve nutzen.Ebenso wichtig wie die ökologischenLeistungen der Wälder sind für unsLINKE die Tatsache, dass der Waldauch ein Ort sein muss, an dem qualifi­zierte Forstleute für engagierte Arbeitgut entlohnt werden. Deshalb war amStand auch ein wichtiges Thema, wiedas beides mit Zertifizierungen vonWäldern gesichert werden kann.

Dr. Kirsten Tackmann (MdB)

LINKE auf der Grüner WocheRoter Wald beliebter Treffpunkt für BesucherInnen

Demo: „Wir haben es satt“

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K r e i s i n f o 02/03 ­ 2011

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Am 29. Januar fand in Oranienburg ei­ne Klausur der Fraktion DIE LINKE imKreistag Oberhavel statt. Einen besonde­ren Einstieg zur Beratung bot Finanzmi­nister Dr. Helmuth Markov mitAusführungenzur Finanzpolitikdes LandesBrandenburgund dem beson­deren Blick aufdie Kommunalfinanzen für das Jahr2011 und für die Folgejahre. Die eben­falls anwesenden BürgermeisterAndreas Schulz (Stadt Hennigsdorf) alsSprecher der Arbeitsgemeinschaft derBürgermeister und Amtsdirektoren ausOberhavel, und Klaus­Dieter Hartung(Stadt Hohen Neuendorf) beteiligtensich an dieser Diskussion und verdeut­lichten die finanzpolitischen Positionenvon Städten und Gemeinden insbesonde­re zum im Haushaltsentwurf 2011 desLandkreises vorgesehenen Vorschlagzur Erhöhung des Kreisumlagehebesat­zes auf 38,8 Prozent. Sie wiesen auf be­vorstehende Einnahmeverluste derStädte und Gemeinden in Oberhavelaus Steuereinnahmen und den allgemei­nen Schlüsselzuweisungen in Höhe vonmehr als 14 Mio. € hin, die aus ihrenRücklagen gedeckt werden müssen. Da­gegen kann der Landkreis mit ca.4 Mio. EUR Mehreinnahmen aufgrund

der aktuellen Orientierungsdaten desLandes zu den Schlüsselzuweisungenrechnen. Auf Grundlage dieser Datenkann die Fraktion DIE LINKE die vor­gesehene Erhöhung der Kreisumlage

nicht nachvollzie­hen, zumal die in­zwischenbekannten neuenOrientierungsdatenim vorliegenden

Haushaltsentwurf noch nicht einmal be­rücksichtigt worden sind. Der Kompro­missvorschlag der OberhavelerBürgermeister und Amtsdirektoren füreine Höhe der Kreisumlage, die demLandkreis das Einnahmeniveau des Jah­res 2010 aus Kreisumlage und allgemei­nen Schlüsselzuweisungen sichern undzu einem Hebesatz von 36,83 Prozentführen würden, betrachten wir als Min­destforderung.DIE LINKE siehtdagegen weiterenSpielraum, der zuFestsetzung des He­besatzes der Kreisumlage auf 35,90Prozent mithin auf das Niveau von2010 führen kann, zumal beim genann­ten Vorschlag der Bürgermeister immernoch über 11 Mio. € Mindereinnahmenbei den Kommunen hängen blieben.Grundstock dafür könnte die aufgrunddes absehbaren Jahresergebnisses von

2010 die laut Aussage der Kreisverwal­tung nicht mehr notwendige Entnahmevon Rücklagen in 2010 in Höhe vonmehr als 4 Mio. sein.Die solide Haushaltslage des Landkrei­ses, die sich in der Entwicklung des li­quiden Kassenbestandes auf 76,4 Mio.EUR dokumentiert und in einem sattenPolster von Rücklagen und sonstigenRückstellungen darstellt, bietet nachAuffassung der LINKEN genügendSpielräume, um zu einer weiteren Ent­lastung der von Mindereinnahmen be­troffenen Kommunen zu kommen,ohne substanzielle Einschränkungen inder Haushaltsbewirtschaftung desLandkreises befürchten zu müssen.DIE LINKE begrüßt das offensichtlichverbesserte Gesprächsklima zwischenKreisverwaltung und Bürgermeistern,wie seit von ihr seit Jahren angemahnt.

Auf dieser Grundlage gilt esnun auch in der finanziellenSubstanz zu einem solidari­schen Miteinander und Aus­gleich zu kommen.

Die Fraktion DIE LINKE wird daher inden vorbereitenden Fachausschusssit­zungen und auf der bevorstehen Kreis­tagssitzung Anfang März auf einensolidarischen Finanzausgleich zwi­schen den Kommunen dringen.Peter Ligner Vorsitzender der FraktionDIE LINKE Kreistag Oberhavel

Kreishaushalt beleuchtetHaushaltsklausur der Fraktion DIE LINKE im Kreistag

„Erhöhung der Kreisumlage nichtnachvollziehbar – LINKE fordert einensolidarischen Finanzausgleich zwischen

den Kommunen!“

LINKE fordert Absenkungder Kreisumlage auf

35,90 Prozent!

Nochmal: Zum ProgrammentwurfIn der Kreisinfo Nr. 1­2011 hat StefanKurella einen Artikel zum Programm­entwurf veröffentlicht. Da wird eine ge­kürzte Zusammenfassung einer imFrühjahr 2010 veröffentlichten Stellung­nahme zum Programmentwurf, dieauch dem Parteivorstand überreicht wur­de und auch in der AG Senioren in Ora­nienburg diskutiert wurde,wiedergegeben. Über die seit dem wei­tergeführte Programmdiskussion leiderkein Wort, obwohl es dazu viel zu sa­gen gäbe. Schade. Aber viel wichtigerist etwas anderes. Der Untertitel des Ar­tikels benennt neben Erfahrungen undErkenntnissen „Gründe seines Schei­terns". Ich habe die gesamte Programm­

debatte aufmerksam verfolgt. In denvielen Artikeln, Leserzuschriften imND, der Jungen Welt u. a. sowie Veran­staltungen habe ich nirgends ein Schei­tern des Programmentwurfs entdeckenkönnen noch wurden „Gründe seinesScheiterns" genannt. Ich habe Vorträgeund Diskussionsveranstaltungen zumProgrammentwurf durchgeführt in Te­terow, Hohen Neuendorf, Oranienburgund Berlin. Überall wurde mit überwäl­tigender Mehrheit der Entwurf als guteGrundlage für ein künftiges Programmbewertet und es gab viele Vorschlägefür weitere Verbesserungen. Woraus Ste­fan Kurella oder die Redaktion derKreisinfo „Gründe seines Scheiterns"ableitet, ist unerfindlich. Diese Kenn­

zeichnung der Programmdiskussion istnicht nur sachlich völlig falsch ­ sie istauch politisch gefährlich desorientie­rend! Solch destabilisierende Positionsollte in unserem Kreisverband keines­falls Fuß fassen.

Prof. Dr. Herbert MeißnerOranienburg

Liebe LeserInnen,leider hat sich beim Satz der Kreisinfo1­2011 ein alter Untertiteleingeschlichen. Genosse Meißner hatmit seinem Einwand Recht, dassdadurch der Artikel einen ganz anderenSinn bekommt. Ich bitte das zuentschuldigen und den Untertitel zustreichen.

Ralf Wunderlich

Leserbrief:

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DIE LINKE Oberhavel

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Die am 22./23.01. in Stuttgart tagende Bundesbil­dungskonferenz war in der Geschichte der PDS ei­gentlich schon die 12. Konferenz. In der nunmehr

größer gewordenen Partei DIE LINKE ist es noch wichtig,das bildungspolitische Profil zu stärken. Es waren alle 16Bundesländer vertreten. Es gab einen intensiven und ergebni­sorientierten Austausch frei von Flügelkämpfen und Rechtha­berei. Diese Konferenz hat einen wichtigen Beitrag zumZusammenwachsen der Partei geleistet und ganz nebenbeiauch den Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern von Baden­Württemberg politischen Rückenwind gegeben.Gerrit Große, KreisvorsitzendenAus der Abschlusserklärung der Konferenz:In Sonntagsreden verspricht die Bundesregierung Vorfahrtfür Bildung, sogar eine "Bildungsrepublik" hat die Bundes­kanzlerin ausgerufen. Doch die Realität sieht anders aus: Dasdeutsche Bildungssystem entlässt jedes Jahr zehntausende Ju­gendliche ohne jeden Abschluss und in kaum einem anderenwestlichen Industriestaat hängt der Bildungserfolg so starkvon der sozialen Herkunft ab. Weit über 100 TeilnehmerIn­nen haben deutlich gemacht, dass kosmetische Änderungenim Bildungssystem nicht ausreichen, denn wir sind weit da­von entfernt, dass für alle Kinder gut ausgestattete frühkindli­che und vorschulische Bildungsangebote zur Verfügungstehen. Baden­Württemberg bildet hier im bundesweiten Ver­gleich das Schlusslicht. Das deutsche Schulsystem ist unge­recht und ausgrenzend. Das gegliederte Schulsystem gleichtdie Nachteile von Kindern wegen der sozialen Situation ihrerFamilien nicht nur nicht aus, sondern benachteiligt sie zusätz­lich. Jedes Jahr suchen zehntausende Jugendliche vergeblichnach einem Ausbildungsplatz und werden vielfach in das sogenannte Übergangssystem abgeschoben, welches ihnen kei­ne beruflichen Perspektiven bieten kann.

Die Studiengebühren in vielen Bundesländern errichten zu­sätzliche Hürden für den Zugang zu den Hochschulen – ge­rade für Kinder aus Nichtakademiker­Haushalten. In derBildung wird kräftig gekürzt. Mit dem Sparpaket streicht dieBundesregierung in der beruflichen Aus­ und WeiterbildungMilliardenbeträge. Hinzu kommen Kürzungen vieler Länderund Kommunen.Bildung ist ein Menschenrecht. Für uns bedeutet das, dassunabhängig von Herkunft, sozialen und persönlichen Voraus­setzungen beste Bildung zugänglich sein muss, für alle aus­reichend öffentlich finanziert und gebührenfrei. Wir strebendie Demokratisierung aller Bildungsinstitutionen an und ver­stehen uns als Teil der emanzipatorischen Bildungsbewegun­gen. Wir treten ein für ein inklusives Bildungssystem. Wirwollen einen diskriminierungsfreien Zugang unabhängig vonHerkunft, vermeintlicher Leistungsfähigkeit oder Behinde­rung und eine bedarfsorientierte individuelle Förderung ohneKostenvorbehalt. Wir wollen das Recht auf eine gebühren­freie ganztägige Förderung in Kindertageseinrichtungen.Wir wollen die Gliederung des Schulsystems bundesweitüberwinden und eine wohnortnahe Gemeinschaftsschule alsinklusive Schule für alle Kinder bis zur 10. Klasse.Wir wollen starke öffentliche Bildungseinrichtungen, die denAnspruch und die Fähigkeit haben, alle Lernenden bestmög­lich zu fördern, und die stigmatisierende Bildungsgutscheineund ausufernde private Nachhilfe überflüssig machen.Wir wollen ein Recht auf eine gute Ausbildung für alle. Dazugehören genügend Ausbildungsplätze, eine hohe Ausbil­dungsqualität, Gebührenfreiheit und eine Mindestausbil­dungsvergütung. Wir brauchen bundesweit einengrundlegenden Kurswechsel in der Bildungspolitik.

Der Originaltext der Abschlusserklärung unterwww.die­linke.de und dort unter Nachrichten.

Bildung ist ein Menschenrecht

Am Sonntag den 9.1.2011 rissder Strom der Menschen vorder Gedenkstätte der Sozialis­

ten nicht ab. Rund 40.000 Menschen ha­ben in Berlin­Friedrichsfelde an dieErmordung der Sozialisten Rosa Luxem­burg und Karl Liebknecht erinnert. Diebeiden Arbeiterführer waren vor 92 Jah­ren am 15. Januar 1919 von Freikorps­soldaten getötet worden.Ich besuchte diese Gedenkveranstal­tung dieses Jahr zum ersten Mal undwar von der ergreifenden Atmosphäre

sehr angetan. Es hat mich fasziniert wieviele Genossen aus Berlin und ganzDeutschland den Weg nach Friedrichs­felde gefunden haben, wie viele Reise­busse ankamen und wie vieleMenschen von den Bahnhöfen ström­ten. Tausende Nelken wurden auf denGedenktafeln niedergelegt. Nach demstillen Gedenken nutzen junge Familienwie ältere Genossen die Gelegenheitum Bekannte zu begrüßen und Neuig­

keiten auszutauschen, auch traf ich vie­le Genossen aus Oberhavel. Für dasleibliche und kulturelle Wohl wurde anvielen Ständen gesorgt.Um das Gedenken an Rosa Luxemburgund Karl Liebknecht wach zu haltenwerde ich auch am 93. Jahrestag ihrerErmordung mit meiner Familie zumstillen Gedenken nach Friedrichsfeldekommen. Julia Husemann

Gedenken an Rosa­Luxemburg und Karl Liebknecht

Jährlich kommen Zehntausende zur traditionellen Kranzniederlegung auf demZentralfriedhof. Parallel zieht ein Demonstrationszug mit mehreren tausend Teil­nehmern vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte. Es ist jährlich die größte linkeZusammenkunft der Republik. In der DDR wurde das traditionelle Gedenkenvon der Staatsspitze durchgeführt. Seit der Wende wird diese Tradition insbeson­dere von der LINKEN wie auch anderen linken Gruppierungen durchgeführt.Für DIE LINKE legten in diesem Jahr Gregor Gysi, Gesine Lötzsch, Klaus Ernstund viele weitere Genossen Kränze und Nelken nieder.

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In Zehdenick soll die Castrop­Rau­xel­Allee (B109) wegen Sanie­rungsarbeiten der Kampbrücke voll

gesperrt werden. Ihren Protest dagegenbrachten 250 Bürgerinnen und Bürgeram 26. Januar zum Ausdruck, indem siedie Straße für eine Stunde dicht mach­ten. Feuerwehr, Polizei, OberhavelerVerkehrsgesellschaft sowie die untereVerkehrsbehörde sprechen sich für eineErsatzbrücke während der Bauzeit aus.Torsten Krause, direkt gewählter Land­tagsabgeordneter für DIE LINKE, sagteuns dazu: „Die Diskussion um den Er­satzneubau der Kampbrücke in Zehde­nick und die damit verbundenenSchwierigkeiten sind seit einiger Zeitbekannt und sorgen berechtigterweiseauch für Gesprächsstoff. Auch im Land­tag Brandenburg gab es dazu auf meine

Initiative hin eine Verständigung mitdem Minister für Infrastruktur, Jörg Vo­gelsänger. Der damalige Sachstand istder Öffentlichkeit bekannt: Eine Be­helfsbrücke für die Bauzeit der neuenBrücke würde rund 600.000 Euro Mehr­kosten verursachen.“Dies ist das finanzielle Argument gegendie Behelfsbrücke. Jedoch müssten fürdie Länge der Bauzeit sowohl Bürgerin­nen und Bürger als auch die ansässigenUnternehmen und die Rettungsdienstenicht zu unterschätzende Umwege inKauf nehmen. Lkw könnten nicht durchdie vorgesehenen Umfahrungsstraßen,sondern müssten die Stadt weiträumigumfahren und wären damit etwa 50 Ki­lometer mehr unterwegs. Dies hätte zu­dem wirtschaftlich negative Folgen fürdie Unternehmen. Auch Schülerinnen,

Schüler und deren Eltern würde dieVollsperrung mehr Zeit, mehr Sprit,mehr Geld und Nerven kosten. DerSchulbusverkehr würde sich deutlichverzögern, da sich die Straßen zur Um­fahrung nach einer Probefahrt auch fürdie Busse als zu eng an einigen Stellenerwiesen hat. Das ist eigentlich nichthinnehmbar.Torsten Krause ist sich nicht sicher, obsich eine für alle Seiten befriedigendeVariante finden wird: „Dennoch wirdweiterhin darüber nachgedacht, ob esnicht doch eine andere Lösung gebenkann. An diesem Prozess nehme ich teilund vertrete dabei die Interessen derRegion ohne die finanzielle Gesamtsi­tuation des Landes aus dem Blick zuverlieren.“ rw

Für die Bürger mobilBürgerInnensprechstunden verdoppeltSeit Januar hat Torsten Krause, di­

rekt gewählter Landtagsabgeord­neter für DIE LINKE, sein

Angebot an BürgerInnensprechstundenverdoppelt. Sein Bürgermobil macht inungeraden Kalenderwochen nun mon­tags von 15.00 bis 16.30 Uhr in Lychenauf dem Markt und von 16.45 bis 18.15Uhr in Boitzenburg vor der Kaufhalle,dienstags von 15.00 bis 16.30 Uhr inTemplin auf dem Markt und von 17.00bis 18.30 Uhr in Zehdenick auf demMark sowie donnerstags von 15.00 bis16.30 Uhr in Fürstenberg am Markt undvon 17.00 bis 18.30 Uhr in Gransee aufdem Kirchplatz halt.Der bereits bekannte Rhythmus für diegeraden Wochen bleibt unverändert be­stehen. Hier die Tour noch mal zur Erin­

nerung: mittwochs von 09.00 bis 10.15Uhr in Lychen, Markt und von 10.45bis 12.00 Uhr in Boitzenburg, Kaufhal­le; donnerstags von 09.00 bis 10.15 Uhrin Fürstenberg, Markt sowie von 11.00

bis 12.15 Uhr in Zehdenick, Marktplatzund freitags von 08.45 bis 10.00 Uhr inGransee, Kirchplatz, weiter von 10.45bis 12.00 Uhr in Templin, Marktplatz.

rw Foto: Torsten Krause

Protest gegen Vollsperrung der B 109Torsten Krause: Befriedigende Lösung wird schwierig

Auf nach Hamburg!Die Wahl in Hamburg steht kurz bevor, am Sonntag den 20. Februar ist es soweit. Wie in nahezu allen altenBundesländern geht es auch in Hamburg darum, ob wir mit einer starken Fraktion in die Bürgerschaft einziehen. DieHamburger Genossen werden bis zum Wahltermin dafür kämpfen und brauchen für diesen 48­Stunden­Wahlkampf unsereUnterstützung!Bitte meldet euch in der Kreisgeschäftsstelle, wenn ihr Zeit und Lust habt nach Hamburg zu fahren.

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DIE LINKE Oberhavel

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Mit der Einführung der berüch­tigten Bespitzelungsklausel* ist die schwarz­gelbe Re­

gierungskoalition vermeintlich kurz vordem Ziel ihrer Wünsche und schadetmit ihrer fragwürdigen Gefahrendiagno­se demokratischen Entwicklungen.Schon seit Jahren wurde daran gearbei­tete und nun mit besonderem Nach­druck durch BundesfamilienministerinKristina Schröder dafür gesorgt, dassdie Bundesprogramme zur Stärkung derDemokratie einen Richtungswechselvollziehen. Islamischer Extremismusund Linksextremismus sind die Pro­blemfelder, die schwarz­gelb bearbei­ten lassen möchte.Die zunehmende Verstaatlichung des zi­vilgesellschaftlichen Engagements, diedamit verbunden ist, zeigt, dass sich ei­ne Entpolitisierung ausbreiten soll.Gelder werden von Verwaltungen ausge­reicht und sie sollen nur die erreichen,die eine so genannte Demokratieklauselunterzeichnen. Rechtsextremismuswird so kleingeredet, wie seit den 90erJahren nicht mehr, zumindest will mandie Aktiven nicht mehr ausreichend för­dern. Sie stehen wegen ihrer kritischenBetrachtung der Gesellschaft unter Ge­neralverdacht entgegen der fdGO zu

wirken. Man will am liebsten auf sieverzichten, und das, obwohl es täglichpolitisch rechts, rassistisch oder antise­mitisch motivierte Gewalttaten inDeutschland gibt, wie kürzlich erst wie­der in Hohen Neuendorf. Doch das istder Ministerin egal. Diejenigen, die en­gagiert und couragiert gegen Rechtsex­tremismus und für die Stärkungdemokratischer Kultur in den Kommu­nen eingetreten sind und ihre Arbeitfortsetzen wollen, werden nun aufgefor­dert, Misstrauen zu verbreiten und Ver­

fassungsschutz zu spielen, indem sieKooperationspartner bespitzeln. Dasist kein Vorgehen im Geist des Grund­gesetzes, sagen Experten und Akteure.Das Forum gegen Rassismus, der Kul­turkreis Hohen Neuendorf, Nordbahn­gemeinden mit Courage, PRoJu, derKreisjugendring, SPD, LINKE, Ge­werkschaften und Grüne sowie dasOberhavel Netzwerk für lebendige De­mokratie protestierten u. a. anlässlichdes Aktionstages gegen Bekenntnis­zwang am 1. Februar bei Bundeskanz­

Fragwürdige Gefahrendiagnose schadet„Was wir uns voneinander wünschen sollten“

Verschenkte Signale gegen rechte GewaltOpfer brauchen schnelle Hilfe und Zeichen der Solidarität

Am späten Abend des 7. Januar 2011 ge­gen 23.10 Uhr wurde eine Gruppe vonvier Chinesen in Höhe des RathausesHohen Neuendorf aus einem voll besetz­ten PKW rassistisch beschimpft. Nacheinem Wortgefecht stiegen die Insassenaus, griffen einen jungen Mann aus derGruppe an, verfolgten und schlugenihn. (Quelle: Polizei; OpferperspektiveBrandenburg e.V.)Opfer rechter Gewaltsind sensibel für die Re­aktionen ihres sozialenUmfeldes. Bleiben An­teilnahme und Hilfeaus, fühlen sie sich schnell alleine gelas­sen. Die Solidarität der Gesellschaftund die Ächtung der Gewalttat sind für

die Verarbeitung der Folgen wichtig. Indiesem Sinne zu handeln, die Opfer aus­zumachen und Hilfe anzubieten, könnteselbstverständlich für ein Rathaus sein,vor dessen Türen das geschah, meintman. Die Verantwortlichen hätten Initia­tive zeigen und wie Vertreter des Kul­turkreises Hohen Neuendorf schnellherausfinden können, dass es sich umMitarbeiter der Pagode handelte, was

ohnehin schon nahelag. Sie hätten erle­ben können, wietröstlich es für dieBetroffenen und ihre

Kollegen ist, Interesse am Hergang derTat, Mitgefühl und tätige Hilfe zu erfah­ren.

Aber es war anders. Hohen NeuendorfsZuständige, Teil des bekannten Bünd­nisses „Nordbahngemeinde mit Coura­ge“, beschlossen nach Informationabzuwarten bis Kripo und der Staatsan­waltschaft die Tat bewerten. Der aus­gerufene Kampfgegen Fremden­feindlichkeit lan­dete alsPapiertiger, unddas, obwohl der Weg zur Pagode sokurz war. Ganz vergessen wurde, wel­che Signale in die Öffentlichkeit, dieOpfer und an die Täter durch Untätig­keit gesendet werden, welche Chancefür die Mitgestaltung einer Atmosphä­re der Toleranz, Weltoffenheit und Soli­

Bleiben Anteilnahme und Hilfeaus, fühlen sie sich schnell

alleine gelassen.

Opferperspektive übernahmfachliche Opferberatung des

29­jährigen Studenten.

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lerin Merkel und Bundesfamilienmi­nisterin Kristina Schröder.Innenminister de Maiziere, erklärtekürzlich erst, anlässlich des Nationa­len Gedenktages für die Opfer des Na­tionalsozialismus: „Im Konfliktfalldürfen wir die Auseinandersetzung mitrechtsextremen Ideologen nicht scheu­en… Was wir uns voneinander wün­schen sollten, wäre somit schlicht einanständiges, verantwortungsvolles Ver­halten, ohne moralisch erhobenen Zei­gefinger, aber mit vielgesellschaftlichem Engagement jedesEinzelnen.“ Schön wäre es, wenn daszu seiner Ministerkollegin und vielenanderen Befürwortern der Bespitze­lungsklausel durchdringen würde.

Angelika Stobinski*Satz 2 der Verpflichtung: „… dafürSorge zu tragen, dass die als Partnerausgewählten Organisationen, Referen­ten etc. sich ebenfalls den Zielen desGrundgesetzes verpflichten.“ Satz 3:„Uns ist bewusst, dass keinesfalls derAnschein erweckt werden darf, dass ei­ner Unterstützung extremistischerStrukturen durch die Gewährung mate­rieller oder immaterieller LeistungenVorschub geleistet wird.“

Foto: Archiv

Fragwürdige Gefahrendiagnose schadet„Was wir uns voneinander wünschen sollten“

Verschenkte Signale gegen rechte GewaltOpfer brauchen schnelle Hilfe und Zeichen der Solidarität

darität verpasst wird, wenn man nichtstut.Seit wenigen Tagen ist der Fall der vierangegriffenen Mitarbeiter der Pagodeals fremdenfeindlicher Akt bei derStaatsanwaltschaft Neuruppin einge­

ordnet worden. Gegendrei Personen wird er­mittelt. Die Opferper­spektive Brandenburgkonnte die Tat in die

Chronologie rechter Angriffe Dank deshergestellten Kontakt zu den Opfernseitens des Kulturkreises aufnehmenund auf Wunsch des Hauptgeschädig­ten 29­jährigen Studenten die fachlicheOpferberatung übernehmen.

Angelika Stobinski

Opferperspektive übernahmfachliche Opferberatung des

29­jährigen Studenten.

Als Erstes: das reaktionäre Allerwelts­blatt DER SPIEGEL lese ich in der Re­gel nicht und Peter Sloterdijk hielt ichbisher für einen eitlen Schwätzer, durch­aus zufrieden mit den herrschenden Ver­hältnissen. Aber oh Wunder groß ­ seinArtikel in der Nummer 45/2010 ist le­senswert! Mein Kommentar ersetztnicht die Lektüre des Originalartikels.Nachlesen könnt Ihr ihn in der Ge­schäftsstelle oder unterwww.spiegel.de/spiegel/print/d­74948265.html.Für Sloterdijk ist der Hinweis des"glücklosen deutschen Außenministers"Westerwelle auf die römische Dekadenznicht nur ein Symptom von standesge­mäßer Halbbildung deutscher Politiker.Er enthielt vielmehr eine Reihe von ge­fährlichen Implikationen, denen Wester­welle ohne Zweifel ausgewichen wäre,wüsste er, wovon er spricht. Mit seinermissglückten Bemerkung meinte er näm­lich den seiner Meinung nach allzu üppi­gen Sozialstaat Bundesrepublik. Dasrömische Brot­ und­Spiele­System sym­bolisierte nämlich "die Wende von dergravitätischen Senatorenrepublik zumpostrepublikanischenTheaterstaat mit ei­nem kaiserlichen Mimen im Zentrum.Dieser Übergang war unausweichlichgeworden, seit das römische Imperiumnach seiner Konversion zur caesari­schen Monarchie mehr und mehr aufdie Eliminierung von Senat und Volk

aus der Regelung der öffentlichen An­gelegenheit (res publica) zusteuerte“.Sloterdijk weist darauf hin, dass inEngland schon die Rede von „postde­mokratischen Verhältnissen“ ist, weilden Herrschenden die Demokratieselbst in ihrer heutigen rudimentärenForm zu einem Hindernis für ihre im­mer hemmungsloser werdendenMachtentfaltung geworden ist. Dabeiwird der selbstbewusste, wohlinfor­mierte, mitdenkende und mitentschei­dungswillige Bürger zur Störgröße.Und nimmt er den Artikel 20 Absatz 2des Grundgesetzes ernst, wonach alleStaatsgewalt vom Volk ausgehe, wird erals Berufsprotestierer, Freizeitanarchist,Wohlstandsverwahrloster, Radaubruderusw. diffamiert. „Was ist in ihn gefah­ren, wenn er das mysteriöse Verbum„ausgehen“ als Anweisung versteht,seine vier Wände zu verlassen, um zubekunden, was er will, weiß und fürch­tet?“ fragt Sloterdijk sarkastisch.Dabei ist es offensichtlich, dass sich dieBürger fragen: Für wie blöd halten dieuns? Auf der einen Seite sollen sie er­finderisch, kreativ sein, auf der anderensich dumm stellen und sich in Schafs­geduld üben. Die Herrschenden habenin einem Maße gesunden Verstand undRealitätssinn eingebüßt, dass sie esnicht merken werden, wenn wir uns inprätunesischen Verhältnissen befinden!

Stefan Kurella

Verletzter StolzEin Kommentar von Stefan

Mitgliederbefragungzur Kreisinfo eher verhalten

Mit der Dezemberausgabe der Kreisin­fo sollten alle Mitglieder ein persönli­ches Informationsschreiben erhaltenhaben. Neben einigen Infos zu den mit­geschickten Materialien und der Bittesich an Infoständen zur Rentenkampa­gne zu beteiligen, hattet Ihr die Mög­lichkeit Euch an einer Umfrage zurKreisinfo zu beteiligen. Die Resonanzwar sehr verhalten. So haben von 560angeschriebenen Mitgliedern lediglich67 (12 Prozent) an der Umfrage teilge­nommen. Davon finden 61 Mitgliederdie Kreisinfo informativ, sechs haben

ihr Kreuz bei "weniger informativ" ge­macht. Die Termine lesen 49 Mitgliederständig, 17 unregelmäßig und einmalwurde "eher nicht" angeben. Für diepersönliche Meinungsbildung ist unserBlatt für 39 der Befragten wichtig undfür 28 weniger wichtig. Interessant war,dass fast alle Befragten die Kreisinfozeitnah erhalten haben. Neben Dank fürdie Redaktionsarbeit gab es auch dieBitte nach mehr Informationen ausKreisvorstand und Kreistagsfraktion.Danke an alle die an der Befragungteilgenommen haben. Ralf Wunderlich

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DIE LINKE Oberhavel

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Über die „Liste der Guten“ – wieder soeine Idee der Wülfrather ­ sollte ichwas schreibe. Gerade habe ich den Com­puter angewärmt, um ein paar Zeilenfür die engagierten jungen Leute zusam­menzuklappern, die als Redaktion RoteReporter beim Kreisvorstand DIE LIN­KE in Oberhavel mit erfrischendemElan daran gehen, unsere müde Öffent­lichkeitsarbeit ein bisschen aufzupep­pen, da fällt mir eine Anzeige im NDvom 22./23. Januar in den Blick: Wül­frath im Rheinland, Kinder in Kuba unddie „Liste der Guten“. Wie passt das zu­sammen? (Was für ein verrückter Zufallmal wieder!)Die Lösung findet der interessierte Le­ser unter www.linksdemokraten.de. So­

wohl für alle jene, die grad mal keinenPC zur Hand haben für die Lösung, alsauch für jene, die kein ND lesen (unddaher ohnehin schon mal im Nachteilsind), aber vor allem für jene, denen dieWülfrather Linksdemokraten mit KlausH. Jann irgendwas sagen (und daherwissen, hinsehen lohnt immer) – fürEuch allen zusammen, verrate ich dieLösung hier:Klaus hat mal wieder eine Aktion losge­treten. Nicht überraschend hängt sie mitKuba zusammen, engagieren sich dieWülfrather Linken doch seit Wegfallder DDR unverdrossen und ideenreichfür Kubas Kinder. Im Moment sollen ineiner Landschule auf der Rinderfarm inJaibo/Guantanamo ein Kühlschrank

und Kühlgerät angeschafft werden, da­mit die Kinder frisches und kaltes Was­ser haben. Dafür müssen 1.000 €zusammenkommen. „Und die wollenwir jetzt auf dieser „Liste der Guten“sammeln: Wer mindestens 5 Euro fürdie Kinder von Kuba ‚rüberschiebt‘,wird auf dieser Liste mit Namen undWohnort genannt.“ Es geht als Brief­marken mit der Post (Klaus H. Jann,Düsseler Str. 16, 42489 Wülfrath) oderaufs Konto bei der Kreissparkasse Düs­seldorf, Klaus H. Jann, Kontonummer355 46 49, BLZ 301 502 00.Die Wülfrather sind übrigens eine ArtNebenstelle von Cuba si. Wäre schön,wenn Oberhavel einige Gute auf dieseListe bringt, oder? V. Winkler

Kommt auf die Liste der Guten!Linke sammeln für Kubas Kinder

Der Landesvorstand DIE LINKE Bran­denburg hat die zweite Tagung des 2.Landesparteitages für den 05. und 06.März 2011 nach Potsdam einberufen.Den Delegierten liegt der Leitantrag„Den Wandel sozial gestalten“ zur De­batte und Beschlussfassung vor.Im Internet ist er einsehbar unterhttp://www.dielinke­brandenburg.de/.„Brandenburg ist seit Eintritt derLINKEN in die rot­rote Koalition wich­tige Schritte einer sozialen Modernisie­rung gegangen... Linkspartei und SPDim Bündnis haben zentrale Wahlverspre­chen bereits eingelöst“, heißt es ein­gangs als positive Bilanz. An diesemWeg der Gestaltung einer nachhaltigenWirtschaftsstruktur, des ökologischenUmbaus und des technologischen Wan­dels bei gleichzeitiger Förderung derBildung und des Sozialen will die LIN­KE konsequent festhalten. Dass die fi­nanzpolitischen Rahmenbedingungenangesichts der weltweiten kapitalisti­schen Krisenentwicklung die politi­schen Gestaltungsspielräume durchausschmälern zwingt zur bewussten Ent­scheidung über den einzuschlagendenKurs: „Es liegt auch in der Hand derLINKEN, dafür zu sorgen, dass das

neue Brandenburg ein gutes Branden­burg wird. Ein Brandenburg, das haus­zuhalten und seine Mittel klug zuinvestieren weiß. Das nicht über seineVerhältnisse lebt, seinen Bürgerinnenund Bürgern gerecht wird, ihnen Le­bensperspektiven eröffnet und ihre Le­bensleistungen würdigt.“Die Prioritäten für diesen Kurs liegen inden Bereichen Bildung, Soziales undWissenschaft. Sie sollen nicht als Spar­schwein dienen und als Markenzeicheneiner sozialen und zukunftsorientiertenPolitik erkennbar bleiben. Um geradeauch im Bereich der Sozialpolitik dieKommunen nicht im Stich zu lassen,soll daher das Kommunale Finanzaus­gleichsgesetz (FAG) novelliert werden.Gleichzeitig muss eine verantwortlicheHaushaltspolitik, die ja Helmuth Mar­kov verantwortet, Einnahmesteigerun­gen durchsetzen. Neben der erhöhtenGrunderwerbssteuer setzt der Leitan­trag auf eine gemeinsam mit dem LandBerlin angestrebte Bundesratsinitiativezu mehr Steuergerechtigkeit. Dabei sol­len vor allem hohe Einkommen wiederin die Verantwortung für das Ganze ein­bezogen, die Vermögenssteuer wiedereingeführt, die Erbschaftssteuer sozial

gerecht angepasst und die Gewerbe­steuer novelliert werden. Dies ist einpragmatischer und vernünftiger, per­spektivisch im Bundesrat durchausmehrheitsfähiger Ansatz.Insgesamt ist der Leitantrag unspekta­kulär, weil er auf „große Worte“ ver­zichtet und das in dieser Koalitionunter den gegebenen, nicht eben günsti­gen Rahmenbedingungen Machbareheraushebt und dabei sichtbar die so­ziale Gerechtigkeit zum Maßstabmacht.

Holger Czitrich­Stahl

„Den Wandel sozial gestalten“Der Leitantrag des Landesparteitages am 5./6. März

Thomas Nord, Vorsitzender der ParteiDIE LINKE. Brandenburg

Foto: www.dielinke­brandenburg.de

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K r e i s i n f o 02/03 ­ 2011

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Seit einigen Tagen gibt es bei derBerliner S­Bahn einen neuenFahrplan. Weniger Züge, weni­

ger Geschwindigkeit, wenigerAnschlüs­se – aber angeblich auch wenigerAusfälle und weniger Verspätungen.Letzteres klappt leider noch nicht. „Inden ersten drei Tagen mit dem neuenFahrplan habe ich eine Verspätung undeine Panne erlebt, bei der der Zug aus­getauscht werden musste.“, so LukasLüdtke, der täglich nach Berlin pendelt.„ Zur Arbeit brauche ich nun pro Stre­cke 20 Minuten länger – wenn allesnach Plan läuft!“ Die S­Bahn versprichtzwar, dass es aus dem Umland nachBerlin maximal zehn Minuten längerdauern würde, aber durch fehlende An­schlüsse beim Umsteigen addieren sichdie Verspätungen. Das kann auch Mari­an Przybilla (MdKT) bestätigen: „ DieS8 fährt in Bornholmer Straße zu frühab um Anschluss an andere Züge zu ha­ben. Und dann steht sie zwei Stationenspäter minutenlang rum!“

Eine Verbesse­rung der Lage istnicht in Sicht. Diederzeitige Versiondes Fahrplanes istbis auf weiteresgültig, was da­nach kommt weißniemand. Allzugroße Hoffnun­gen sollten diePendler nicht ha­ben, denn wederdas Bahn­Mana­gement noch diePolitik waren bisher in der Lage, dieseit drei Jahren andauernden Problemein den Griff zu bekommen. Doch wäh­rend das S­Bahn­Management ausge­tauscht wurde, hat die Politik keineKonsequenzen aus ihrem kollektivenVersagen gezogen. VerkehrssenatorinJunge­Reyer und Verkehrsminister Vo­gelsänger (beide SPD) belassen es beizögerlichen Strafandrohungen gegen

die S­Bahn. Doch das nutzt den Pend­lern wenig. Auch die LandtagsfraktionDIE LINKE hat offenbar wenig Inter­esse. Von dort heißt es, der Schwer­punkt der BrandenburgerVerkehrspolitik liege darauf, keine wei­teren Regionalbahnen stillzulegen unddie Erreichbarkeit der Randbereiche zugewährleisten. LL

Foto: S.Rose (Archiv)

ChaoS­Bahn mit neuem FahrplanEine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht

Aufbruch ins Ungewisse?Gedanken über die Eruptionen in der arabischen Welt.Das tunesische Volk stürzt

binnen weniger Tage seinenDiktator Ben Ali und schickt

ihn ins Exil. Im Jemen demonstrierendie Volksmassen gegen die dortherrschende Diktatur. In Jordanien wirddie Regierung demonstrativ durch denKönig entlassen. Und in Kairo,Alexandria und anderen ägyptischenStädten haben dieMassendemonstrationen das Land aneine Entscheidungssituation herangebracht, in der das Regime Mubaraksich nur noch mit Waffengewaltbehaupten kann. Kein Zweifel: Diearabische Welt befindet sich imUmbruch, wahrscheinlich sogar miteiner revolutionären undverallgemeinerbaren Qualität. DieReaktionen des Westens sind so hilfloswie durchsichtig. Die Trägheit desAußenministeriums in punkto

Reisewarnungen und Sondermaschinenzeigt, dass man das Volk der arabischenNationen als handelnden Faktor „nichtauf der Rechnung“ hatte. DasFesthalten an Mubarak in Ägyptenbelegt, dass man sich auf ihn und dieanderen Potentaten der arabischen Weltglaubte verlassen zu können. Nun warntman vor allem vor den islamischenFundamentalisten. Lieber ein Diktator,der mit einem Scheinparlament aufBajonette gestützt regiert als eineSituation mit ungewissem Ausgang? Soscheint es jedenfalls zu sein, voneinigen Reförmchen einmal abgesehen,die ein Mubarak übers Herz bringenmuss. Der Westen beurteilt offenbar dieLage nicht vom Standpunkt derStärkung der Demokratie aus, sondernvon einem gemeinsamenInteressenstandpunkt mit Namen„billiges Erdöl“. Von daher richten sich

alle Befürchtungen auf Saudi­Arabien.Was geschieht, wenn Ägypten „fällt“?Welches Regime wird als nächstes vom„Domino­Effekt“ erfasst? Und was istdann mit dem Existenzrecht Israels?Wer vom Öl her denkt, verschenkt diewahrscheinlich entstehenden neuenMöglichkeiten in der arabischen Welt.Die arabischen Staaten und ihre Völkergeben uns zu verstehen, dass sie aufAugenhöhe sprechen wollen. Könntedarin nicht auch eine Lösung imRahmen des palästinensischenSelbstbestimmungsrechtes liegen? Weraber um des billigen Erdöls Willen denStatus quo verteidigt, der stärkt denislamischen Fundamentalismus, weil erden arabischen Völkern die Perspektiveauf ein besseres und würdiges Lebenversperrt. Die Menschen machen ihreGeschichte selbst. Schön, das einmalwieder zu spüren! H. Czitrich­Stahl

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DIE LINKE Oberhavel

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Im Dezember letzten Jahres bildete sichauf Initiative der LINKEN ein breitesAnti­Atom­Bündnis in Oberhavel. Eswendet sich nicht nur gegen die Verlän­gerung der Laufzeiten der Kernkraftwer­ke und die Castor­Transporte sondernfordert richtigerweise den Ausstieg ausder Atomenergie und den Ausbau der er­neuerbaren Energien.Das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG)verpflichtet die Stromkonzerne erneuer­bare Energie bevorzugt einzuspeisen.Gleichzeitig erfolgte seit 1998 die Libe­ralisierung des Strommarktes, was dieHerausbildung der vier großen Strom­konzerne begünstigte. Sie beherrschenheute 90 Prozent des deutschen Strom­marktes. Aber der Bürger erhielt dieMöglichkeit, sich seinen Stromanbieter

frei zu suchen.Nun sind zwar nach Umfragen über 50Prozent der Bundesbürger gegen dieAtomenergie, aber nur 7 Prozent derHaushalte haben sich bisher fürÖkostrom entschieden.Bei hunderten Anbietern und fehlendenKennzeichen für Ökostrom in der EUund in Deutschland ist es auch nichtleicht die wirklichen grünen Stroman­bieter zu finden.Selbst die Internet­Verbraucher­Platt­form Verivox hilft nicht weiter, hier wer­den lediglich Preisvergleicheangeboten.Außer effizienten Stadtwerken, die mitKraft­Wärme­Kopplung Erdgas verar­beiten, gibt es nur vier Ökostromanbie­ter, die wirklich keinen Atom­ und

Kohlestrom verkaufen. Der Wechseldes Anbieters ist denkbar einfach.Wenn man keinen Internetanschlusshat, ruft man den neuen Stromlieferan­ten an und bittet um die Zusendung ei­nes Auftragsformulares. NachAusfüllen und Absenden des Antrageserledigt alles weitere der neue Strom­lieferant und man erhält den neuen Ver­trag. Die Ummeldung kann in derRegel zum jeweilig nächsten Monats­ende erfolgen. Eine Unterbrechung derStromlieferung entsteht nicht. DasPreisniveau der Ökostromanbieter liegtim normalen Durchschnittsbereich undteilweise auch darunter.Erika Schulz, Hohenbruch (red.bearb.)

Nähere Informationen auch in derGeschäftsstelle.

Atomausstieg herbeiführenWie hältst du es mit dem Atomausstieg, Genosse?

Motor für den Politikwechsel!Jahresauftakt 2011 der LINKEN im BundAm 10. Januar 2011 begrüßten

die Bundestagsfraktion unddie Partei DIE LINKE etwa

800 Menschen im Berliner CongressCentrum (BCC), um auf das Jahr 2011einzustimmen. Selbstverständlich ka­men die Rednerin und Redner, GesineLötzsch, Klaus Ernst und Gregor Gysi,nicht umhin, auf die Diskussionen inder LINKEN und um DIE LINKE ein­zugehen. Da waren das „K­Wort“ unddie Programmdebatte. Jedoch sollte derSchwerpunkt der Auftaktveranstaltungauf den bevorstehenden Landtags­, Ab­geordnetenhaus­ und Bürgerschaftswah­len liegen. Denn davon sind in 2011insgesamt sieben zu bestreiten. Die Vor­sitzenden machten deutlich, wie wich­tig es für die Partei ist, erfolgreich beiden Wahlen zu sein. Denn nur wennDIE LINKE in möglichst alle Landes­parlamente einziehen kann, hat sie dieChance Politik mitzugestalten, ob in derRegierung oder aus der Opposition her­aus. Gregor Gysi brachte Beispiele da­für, mit welchen Schwierigkeiten DIELINKE im Bundestag konfrontiert ist,wenn es um die Zusammenarbeit mitden anderen Parteien geht und warum

es deshalb umsowichtiger ist, in denLändern mit Frak­tionen vertreten zusein. Er machteauch klar, dassnicht der Zustandder Partei sondernder Zustand unsererGesellschaft fürDebatten in der Öf­fentlichkeit sorgensollte! „Es gibt kei­ne Regulierung derFinanzmärkte, trotzder Finanzkrise. (…) Statt Binnenkon­junktur anzukurbeln durch Lohnerhö­hungen, Mindestlohn, Rentenerhöhung,Abbau prekärer Beschäftigung, werdendie Lohnstückkosten weiter gedrückt.Statt den enormen Reichtum zu besteu­ern, wird er gehegt und gepflegt. (…)Statt ökologischem Umbau werden dieLaufzeiten für Atomenergie verlängert.Keine sozialstaatliche Konsolidierung,weitere Privatisierung der öffentlichenDaseinsvorsorge. Immer tiefere sozialeSpaltung bei Gesundheit, bei Rente undeben bei Löhnen. Kommunen schließen

Schwimmbäder, Theater, können Schu­len nicht instandhalten. Aber zur Ret­tung der Banken fließen hunderteMilliarden! (…) Das ist das Problemdieser Gesellschaft!“ DIE LINKE mussihre Alleinstellungsmerkmale – nein zuKriegen und zur Rente erst ab 67, glei­che Bildungschancen für alle, Ein­Klassen­Medizin, weg mit Hartz IV,flächendeckender Mindestlohn, Demo­kratisierung der Wirtschaft u.a. ­ wie­der hervorheben und Motor für denPolitikwechsel sein! Stefanie Rose

Foto: Linksfraktion im Bundestag

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Kreisinfo 02/03 ­ 2011

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15.02.2011 18.30 Uhr Kreivorstandssitzung, Kreisgeschäftsstelle16.02.2011 17.00 Uhr Anti­Atomdemo in Oranienburg am Bahnhof17.02.2011 09.00 Uhr Anti­Atomdemo in Fürstenberg am Markt19.02.2011 Demo Dresden Nazifrei (siehe Titelseite)21.02.2011 14.00 Uhr AG­Senioren zum Thema: Ernst Thälmann ­ kein Held,sondern ein Mensch mit seinen Stärken, Fehlern und Schwächen Ref.: E. Czichon,Mitautor des Buches "Thälmann ein Report"23.02.2011 18.30 Uhr AG Rote Reporter, Kreisgeschäftsstelle Oranienburg15.03.2011 18.30 Uhr Kreivorstandssitzung, Kreisgeschäftsstelle21.03.2011 16.00 Uhr AG­Senioren zum Thema: Das sowjetische SpeziallagerNr. 7 / Nr.1 in Sachsenhausen 1945­1950 (k)ein Thema für DIE LINKE? Referent:Herr Heinert, Mitarbeiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen.

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Die Kreisinfo ist eine Mitgliederinformation der ParteiDIE LINKE in Oberhavel und wird herausgegeben von derRedaktion Rote Reporter beim Kreisvorstand.V.i.S.d.P.: Gerrit Große / Satz: Ralf WunderlichEin Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Honorarewerden nicht gewährt. Die Redaktion behält sich dieredaktionelle Überarbeitung und Kürzung vor.Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der23. März 2011. Am 23. Februar 2011 trifft sich die AGRote Reporter in der Kreisgeschäftsstelle um 18.30 Uhr. Dieerste Ausgabe des Kreisecho ist zur Zeit in Arbeit.

Kontakt zur LINKEN in OberhavelBeiträge sind einzusenden an:DIE LINKE. Oberhavel; ­ Redaktion Rote Reporter ­Straßburger Straße 24; 16515 Oranienburg;Email: kreisinfo@die­linke­ohv.deGeschäftsstelle: 03301 20 09 90Email: info@die­linke­ohv.deKreisgeschäftsführer: 0171 93 01 616Email: geschaeftsfuehrer@die­linke­ohv.deIm Internet ist unsere Mitgliederzeitschrift unterwww.dielinke­oberhavel.de erhältlich.

Impressum / Kontakt

Oberhavel zu Gast im BarnimNächste Regionalkonferenz im MärzDer Kreisverband Barnim freut sich auf ein politisches Highlight!Am Donnerstag, dem 31. März, imPaul­Wunderlich­Haus, Am Markt 1, 16225 Eberswaldeum 18.00 Uhr wird eine der vier Frühjahrs­Regionalkonferenzender Linken durchgeführt. Eingeladen dazu sind auch die Mitgliederder Kreisverbände Uckermark, Oberhavel, Ostprignitz­Ruppin undPrignitz sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ausBarnim und Umgebung.Nach Eberswalde reisen voraussichtlich alle vier linken Ministeran, Helmuth Markov (Finanzen), Anita Tack (Umwelt, Gesundheitund Verbraucherschutz), Volkmar Schöneburg (Justiz) und RalfChristoffers (Wirtschaft und Europa). Das Ministerquartett wirdmit den Bürgern über lokale wie landespolitische Themendiskutieren, was viel Spannung und Information verspricht.Die Regionalkonferenzen haben sich als eine attraktive, politischeVeranstaltungsform bewährt. Sie bieten den politisch interessiertenund engagierten Bürgern eine gute Möglichkeit, mit den linkenMinistern schnell, direkt und sachkundig ins Gespräch zu kommen.