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Im Rahmen der Ausstellung „Konrad Wolf und seine Filme“ war am 03. Dezember 2012 Prof. Lothar Bisky zu Gast in der Geschäftsstelle der LINKEN in Oranienburg. Der Abge- ordnete des Europäischen Parlaments war von 1986-1990 Rektor der Hoch- schule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, die den Namen von Konrad Wolf bis heute trägt. Von 1990 bis 2005 war er im Landtag Brandenburg, viele Jahre Fraktions- vorsitzender der PDS bevor er 2005 in den Bundestag gewählt wurde und brachte als ein Vorsitzender der Linkspartei/ PDS seit 2007 schließ- lich mit Oskar Lafontaine das Projekt der LINKEN auf den Weg Er wurde 2007 Vorsitzender der Europäischen Linken und 2009 Spitzenkandidat der LINKEN für die Europawahlen. Seit Juni 2009 ist Lothar Bisky der Vorsit- zende der konföderalen Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parla- ment. Es waren keine Überredungskünste notwendig, um Lothar Bisky unser Vor- haben – den Film „Solo Sunny“ in den Mittelpunkt einer Veranstaltung zu stel- len, schmackhaft zu machen. Ein Ter- min war schnell gefunden. Mit großer Herzlichkeit begrüßten wir Lothar Bis- ky in unseren neuen Räumen mit Multi- funktionseigenschaften. Es war wieder Filmzeit in der Bernauer 71 und „unser Promi“- der erfahrene Medienforscher, Kultur- und Filmwissenschaftler sprach vor über 30 Gästen mit großer Leidenschaft über die Filme von Kon- rad Wolf und sein persönliches Engage- ment für diese und andere Filme. Gerade war er auf Einladung der Rosa- Luxemburg-Stiftung mit Konnis Filmen in Israel unterwegs. Gerade erst hatte er erlebt, wie künstlerisch wirksam diese Filme sind, wie sie diejenigen fesseln können, denen der Name Konrad Wolf bisher nichts sagte. Diesem allseits in der DDR geschätzten Künstler, der Bis- ky oft wie ein sibirischer Bär erschien, also nie typisch Deutsch auf andere wirkte, war gerade mit dem 1980 ent- standenen Film nah am Leben, nah den Sehnsüchten und Tagträumen der Men- schen. Dank eines hervorragenden Dreh- buches und eines handwerklich und künstlerisch versierten Filmteams insge- samt ging der Plan „Solo Sunny“ auf. Alle waren sprachlos über den ausge- rechnet von Konrad Wolf gewählten Stoff, verband man seinen biografi- schen Hintergrund doch eigentlich mit ganz anderen Themen. Stellte er vor kur- zem noch die Frage: Meinst du, die Rus- sen wollen Krieg?, verblüffte er nun die Funktionäre im Zentralkomitee der SED und Kulturministerium wegen der ungeschminkten Sicht auf die Wirklich- keit - der Darstellung der von Ingrid Sommer alias Sunny erlebten Ernüchte- rung auf dem Weg in eine erfüllende Ge- sangskarriere im Dunstkreis der Konzert- und Gastspieldirektion. „Singen ist zur Verblüffung vieler eine ernste Angelegenheit…“, so Bisky. Die Geschichte funktionierte durch die psychologisch aufge- schlossene Haltung des Regisseurs zu seinen in ihrer konkreten DDR- Wirklichkeit verankerten Figuren. Da sind der Taxifahrer, der Philo- soph, die verhärmte spießige Frau aus dem Hinterhaus, sind die Musi- kerkollegen mit ihren Macken und Sorgen und da ist diese außerge- wöhnliche Sunny, die sich mit ihren musikalischen- und Lebensträumen auf eine Bühne sehnt. Dieses Au- thentische ist vor allem dem hervor- ragenden Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase zu verdanken „Die Krößner war überhaupt ein Abenteuer“, entfuhr es Lothar Bisky bei der Kommentierung dieser pass- genauen Besetzung. Sunny brachte Renate Krößner sogar einen Silber- nen Bären. Lothar Bisky geriet ins Schwärmen über die Möglichkeiten des Films als internationales Kommunikationsmedi- um, unangepasste Studenten wie An- dreas Dresen, die ihm als Rektor der Filmhochschule manches graue Haar verursachten. Er plauderte kurzweilig über Jugendforschung in Leipzig, künstlerische Entdeckungen und Aus- einandersetzungen. Er erzählte von sei- ner Wahl zum Rektor der Hochschule für Film- und Fernsehen, von der ver- suchten Umbenennung der Hochschule – sie trägt aus guten Gründen bis heute den Namen von Konrad Wolf. Und er ließ uns teilhaben an seiner Zeit in Fleckeby bei Eckernförde, wo er als 15-jähriger schon Filmvorführer war. Schade, dass so anregende Gespräche zu Ende gehen müssen. Menschen wie Lothar Bisky sind nicht nur ein intel- lektueller und politischer Gewinn. Sie sind in jeder Hinsicht sehr wichtig für unsere Kultur. A. Stobinski Kreisinfo Zeitung der Partei DIE LINKE in Oberhavel www.dielinke-oberhavel.de 12 - 2012 Wieder Kino bei der LINKEN Bisky über Konni und den Erfolg von „Solo Sunny“ Gerrit Große und Lothar Bisky in unserer Kreisgeschäftsstelle in Oranienburg. Der Fotograf hat das Bild gleich ausgedruckt und sich von Lothar signieren lassen. Foto: R.Wunderlich

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Im Rahmen der Ausstellung „KonradWolf und seine Filme“ war am 03.Dezember 2012 Prof. Lothar Biskyzu Gast in der Geschäftsstelle derLINKEN in Oranienburg. Der Abge-ordnete des Europäischen Parlamentswar von 1986-1990 Rektor der Hoch-schule für Film und Fernsehen inPotsdam-Babelsberg, die den Namenvon Konrad Wolf bis heute trägt. Von1990 bis 2005 war er im LandtagBrandenburg, viele Jahre Fraktions-vorsitzender der PDS bevor er 2005in den Bundestag gewählt wurde undbrachte als ein Vorsitzender derLinkspartei/ PDS seit 2007 schließ-lich mit Oskar Lafontaine das Projektder LINKEN auf den Weg Er wurde2007 Vorsitzender der EuropäischenLinken und 2009 Spitzenkandidat derLINKEN für die Europawahlen. SeitJuni 2009 ist Lothar Bisky der Vorsit-zende der konföderalen FraktionGUE/NGL im Europäischen Parla-ment.Es waren keine Überredungskünstenotwendig, um Lothar Bisky unser Vor-haben – den Film „Solo Sunny“ in denMittelpunkt einer Veranstaltung zu stel-len, schmackhaft zu machen. Ein Ter-min war schnell gefunden. Mit großerHerzlichkeit begrüßten wir Lothar Bis-ky in unseren neuen Räumen mit Multi-funktionseigenschaften. Es war wiederFilmzeit in der Bernauer 71 und „unserPromi“- der erfahrene Medienforscher,Kultur- und Filmwissenschaftler –sprach vor über 30 Gästen mit großerLeidenschaft über die Filme von Kon-rad Wolf und sein persönliches Engage-ment für diese und andere Filme.Gerade war er auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Konnis Filmenin Israel unterwegs. Gerade erst hatte ererlebt, wie künstlerisch wirksam dieseFilme sind, wie sie diejenigen fesselnkönnen, denen der Name Konrad Wolfbisher nichts sagte. Diesem allseits inder DDR geschätzten Künstler, der Bis-

ky oft wie ein sibirischer Bär erschien,also nie typisch Deutsch auf anderewirkte, war gerade mit dem 1980 ent-standenen Film nah am Leben, nah denSehnsüchten und Tagträumen der Men-schen. Dank eines hervorragenden Dreh-buches und eines handwerklich undkünstlerisch versierten Filmteams insge-samt ging der Plan „Solo Sunny“ auf.Alle waren sprachlos über den ausge-rechnet von Konrad Wolf gewähltenStoff, verband man seinen biografi-schen Hintergrund doch eigentlich mitganz anderen Themen. Stellte er vor kur-zem noch die Frage: Meinst du, die Rus-sen wollen Krieg?, verblüffte er nundie Funktionäre im Zentralkomitee derSED und Kulturministerium wegen derungeschminkten Sicht auf die Wirklich-keit - der Darstellung der von IngridSommer alias Sunny erlebten Ernüchte-rung auf demWeg in eine erfüllende Ge-sangskarriere im Dunstkreis der

Konzert- und Gastspieldirektion.„Singen ist zur Verblüffung vielereine ernste Angelegenheit…“, soBisky. Die Geschichte funktioniertedurch die psychologisch aufge-schlossene Haltung des Regisseurszu seinen in ihrer konkreten DDR-Wirklichkeit verankerten Figuren.Da sind der Taxifahrer, der Philo-soph, die verhärmte spießige Frauaus dem Hinterhaus, sind die Musi-kerkollegen mit ihren Macken undSorgen und da ist diese außerge-wöhnliche Sunny, die sich mit ihrenmusikalischen- und Lebensträumenauf eine Bühne sehnt. Dieses Au-thentische ist vor allem dem hervor-ragenden Drehbuch von WolfgangKohlhaase zu verdanken„Die Krößner war überhaupt einAbenteuer“, entfuhr es Lothar Biskybei der Kommentierung dieser pass-genauen Besetzung. Sunny brachteRenate Krößner sogar einen Silber-nen Bären.Lothar Bisky geriet ins Schwärmen

über die Möglichkeiten des Films alsinternationales Kommunikationsmedi-um, unangepasste Studenten wie An-dreas Dresen, die ihm als Rektor derFilmhochschule manches graue Haarverursachten. Er plauderte kurzweiligüber Jugendforschung in Leipzig,künstlerische Entdeckungen und Aus-einandersetzungen. Er erzählte von sei-ner Wahl zum Rektor der Hochschulefür Film- und Fernsehen, von der ver-suchten Umbenennung der Hochschule– sie trägt aus guten Gründen bis heuteden Namen von Konrad Wolf. Und erließ uns teilhaben an seiner Zeit inFleckeby bei Eckernförde, wo er als15-jähriger schon Filmvorführer war.Schade, dass so anregende Gesprächezu Ende gehen müssen. Menschen wieLothar Bisky sind nicht nur ein intel-lektueller und politischer Gewinn. Siesind in jeder Hinsicht sehr wichtig fürunsere Kultur. A. Stobinski

KreisinfoZeitung der Partei DIE LINKE in Oberhavel

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12 - 2012

Wieder Kino bei der LINKENBisky über Konni und den Erfolg von „Solo Sunny“

Gerrit Große und Lothar Bisky in unsererKreisgeschäftsstelle in Oranienburg. DerFotograf hat das Bild gleich ausgedrucktund sich von Lothar signieren lassen.

Foto: R.Wunderlich

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DIE LINKE Oberhavel

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Der Landesausschuss traf sich am24.11.2012 zu einer planmäßigen Bera-tung, um insbesondere den neuen Leit-bildentwurf kennen zulernen und sichmit Strategie bzw. aktuellem Vorberei-tungsstand für die kommenden Wahl-kämpfe zu beschäftigen.Zu Beginn informierte Gerlinde Krah-nert (stellv. Landesvorsitzende) überAktuelles in der Landespolitik.Sie benannte u.a. das Landes- Justizvoll-zugsgesetz, das in seinem Inhalt mitdem Ziel des Einklangs von sozialeremVollzug, Senkung der Rückfallquoteund Verbesserung der Sicherheit der Be-völkerung durchaus als Neuheit in derbundesdeutschenGesetzeslandschaftbe-zeichnet werden kann. Eine Internetsei-te mit Fragen und Antworten zumneuen Gesetz, das nun in das Gesetzge-bungsverfahren geht, wird vorbereitet.Gerlinde informierte über die Branden-burgischen Bundesratsinitiativen zumöffentlichen Beschäftigungssektor(ÖBS) (in Ausschüsse verwiesen) undzur Asylbewerbergleichstellung (leidergescheitert).Abschließend informierte sie über denStand in Bezug auf die NovellierungdesBrandenburgischenHochschulgeset-zes, wozu auch ein Antrag an den Lan-desparteitag vorgesehen ist.Die anschließende Diskussion umfasstevor allem die Bildungspolitik („EineSchule für alle“), die geplante Zusam-menlegung der Hochschulen, das The-ma „BER“ und Volksinitiative zumNachtflugverbot sowie die Gesundheits-politik des Landes. Im nächsten Tages-ordnungspunkt stellte Dr. ThomasFalkner den brandaktuellen Entwurf für

ein Leitbild 2020 plus„Heimat Brandenburg –gerecht, solidarisch, nach-haltig“ vor. Er rief dazuauf, nunmehr das Papierzu lesen, zu diskutierenund vor allem in die Öf-fentlichkeit zu tragen. Damit den 4 Ministern undden Vorsitzenden vonLandesverband bzw.Landtagsfraktion nur sehrbegrenzte Kapazitäten zurKommunikation nach au-ßen zur Verfügung stehen,kommt allen Mitgliedernder Landespartei eine be-sondere Rolle beim Trans-port unserer Ideen in diebreite Bevölkerung zu.Im Ergebnis sollenSchwerpunkte benennen,welche sozialen, ökono-mischen und ökologischenStandards wir wollen. Ausden Leitbildthesen lassen sich für kom-mendeWahlkämpfe sowohl auf Bundes-ebene (Welche bundespolitischenRahmenbedingungen brauchen wir fürunsere Landespolitik?), als auch aufLandes- und kommunaler Ebene Strate-gien und konkrete zentrale Themen –mit Regionalbezug- ableiten. Vom Lan-deswahlkampfbüro erhielten wir Infor-mationen zur Bundeswahlstrategie undzum Stand der Wahlkampfvorbereitungauf die anstehenden Wahlen zum Bun-destag und zum europäischen Parla-ment sowie auf die Kommunal- undLandtagswahlen. Nicht zu vergessen istauch die Wahl in Niedersachsen, die für

den Bundestagswahlkampf von erheb-licher Bedeutung sein dürfte. Das Bun-deswahlbüro ruft zur direktenUnterstützung des niedersächsischenLandeswahlkampfes auf.Im Zentrum wird der Themenwahl-kampf stehen. Unsere besondere Unter-stützung gilt aber auch den Bewerbernum ein Direktmandat. Die Nominierun-gen dafür sind erfolgt und werden bisJanuar 2013 abgeschlossen sein. Paral-lel erfolgen die Nominierungen der Be-werber für die Landesliste. DianaGolze (MdB, Havelland) wird unseremWahlkampf als Spitzenkandidat einGesicht geben. Gunter Züge

Landesausschuss- SitzungBericht von unserem Landesausschussmitglied

Wenn Gunter Züge uns nicht grad im Landesaus-schuss vertritt, leitet er voller Begeisterung unsereGesamt- und Wahlkreismitgliederversammlungen

Foto: F. Kruse

Impressum / KontaktDie Kreisinfo ist eine Mitgliederinformation der ParteiDIE LINKE in Oberhavel und wird herausgegeben von derRedaktion Rote Reporter beim Kreisvorstand.V.i.S.d.P.: Gerrit Große / Satz: Ralf WunderlichEin Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Honorarewerden nicht gewährt. Die Redaktion behält sich dieredaktionelle Überarbeitung und Kürzung vor.Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der6. Januar 2013 Am 9. Januar 2013 trifft sich die AG RoteReporter um 18.30 Uhr in der GeschäftsstelleBernauer Str. 71 in Oranienburg.

Kontakt zur LINKEN in Oberhavel

Beiträge sind einzusenden an:DIE LINKE. Oberhavel; - Redaktion Rote Reporter -Bernauer Straße 71; 16515 Oranienburg;Email: [email protected]äftsstelle: 03301 20 09 90

Email: [email protected]äftsführer: 0171 93 01 616

Email: [email protected] Internet ist unsere Mitgliederzeitschrift unterwww.dielinke-oberhavel.de erhältlich.

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K r e i s i n f o 12 - 2012

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Zehn Workshops, 160 Teilnehmerinnenund Teilnehmer, spannende, überra-schende Diskussionen - und das überacht Stunden lang: Die Aktivenkonfe-renz am 1. Dezember 2012 in der Mes-se in Frankfurt (Oder), einenTag vor dem Landespartei-tag, war ein Erfolg. "Wir ha-ben uns organisatorisch undinhaltlich auf die kommen-den Wahlkämpfe vorbereitet.Es gab viele Anregungen undImpulse, die wir in die Pla-nungen mit aufnehmen wer-den", zog derLandesvorsitzende StefanLudwig eine erste Bilanz. Esgab und gibt viel Gesprächs-bedarf in der Partei und auchdeshalb kam die Aktivenkon-ferenz wohl zur rechten Zeit.Die Themen der Workshopszeigten gut an, wie vielfältigPolitik und Strategien bei denLINKEN in Brandenburgdiskutiert wurden. Am Vormittag fan-den fünf Workshops mit dem Ziel statt,die Aufgaben und Anforderungen fürdie verschiedenen Wahlen zu definie-ren und Maßnahmen abzuleiten.Ein Erster hieß "Wahlkampfformen,48-h-Wahlkampf, Aktionsideen".Ein zweiter Workshop beschäftigte sichmit "Wahlkampf 2.0". Hier tauschtensich die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer über neue Formen und neue Wegedes Wahlkampfes im Netz aus. "Wirsind im Landesvergleich recht gut auf-gestellt", so der Kreisgeschäftsführerder LINKEN Oberhavel nach der Kon-ferenz. "Unsere Internetseite ist gut,leistet aber noch nicht das was siekann. Das soll durch eine Schulungdurch den Mitarbeiter der Landesge-schäftsstelle weiter qualifiziert werden.Die Aktualität unserer Facebookseiteist auf Grund mehrer Administratorenwesentlich höher. Unsere Mitglieder-zeitschrift wird neben der Printausgabeauch digital angeboten. Dabei über-schreiten die Zugriffszahlen unsere600er Druckauflage erheblich" so Wun-derlich weiter. Für ihn ist das Beweisgenug, dass man um einen digitalenWahlkampf zur Unterstützung des kon-

ventionellen nicht herumkommt."Im Workshop zur Findung von Kandi-datinnen und Kandidaten zur Kommu-nalwahl gab es einen regen Austauschzu den guten und weniger guten Seiten

eines kommunalen Mandats. Men-schen, die sich vorstellen können, fürDIE LINKE zu kandidieren, sollten wis-sen was auf sie zukommt und welchenZeitaufwand so ein Mandat erfordert.Aber es wurde auch deutlich, "auf kom-munaler Ebene kann man oft direkt Er-folgserlebnisse verbuchen und Gesichtfür seine Gemeinde, seine Stadt undauch für DIE LINKE zeigen.", sagteuns Stefanie Rose.Das Thema "Jugendwahlkampf" war In-halt der vierten Arbeitsgruppe.Für "Kleine Zeitungen der LINKEN inBrandenburg und ihre Rolle in denWahlkämpfen" fand sich dann kein In-teressent aus Oberhavel. Vermutlichweil die Arbeit der Roten Reporterin-nen schon zur Routine geworden istund wir uns auch in der AG weitestge-hend einig sind, welchen Stellenwertdas Kreisecho im Wahlkampf habensoll. Die Ausgabe 2-2012 solltet ihr jamit dieser Kreisinfo erhalten haben undkönnt euch einen ersten Eindruck ver-schaffen, wie wir das Blatt zur Unter-stützung verwenden wollen. Na undunsere Kreisinfo hält euch dann auf denaktuellem Stand.Die Nachmittagsworkshops setzten eu-

ropapolitische Schwerpunkte.DIE LINKE in Brandenburg führt eineeuropapolitische Debatte und will dieseim kommenden Jahr noch intensivie-ren. Besonders zu erwähnen ist, dass

zahlreiche Genossinnenund Genossen aus Polenund Tschechien bei derKonferenz anwesend wa-ren und im konkreten Er-fahrungsaustausch somanche Idee entstand."Europapolitik wird ganzsicher auch eines der Bun-destagswahlthemen sein",schätzte die Bundestagsab-geordnete und stellvertre-tende LandesvorsitzendeDiana Golze ein. Zur Eu-ropawahl 2014 passtendie Themen der Nachmit-tagsworkshops.Im Workshop "Wirt-schafts- und Finanzkrise -Wie sicher ist der Euro?"

wurde heiß debattiert. Der stellvertre-tende Vorsitzende des Landesverban-des, Norbert Müller und DanielaTrochowski, die ebenfalls Landesvor-standsmitglied der LINKEN Branden-burg ist, ergänzten sich gut undmachten einen ersten Aufschlag. "Einsist sicher, wir müssen uns weiterbilden.Um an Infoständen und in Veranstal-tungen fachlich fit zu sein. Ich erlebees immer wieder, dass Bürger am Info-stand sagen, 'Jetzt geben die den faulenGriechen unser Geld', da muss man ar-gumentieren können." so Ralf Wunder-lich am Schluss des Workshops.Weitere Workshops waren: "Europa inBrandenburg - Brandenburg in Europa- Was hat Europa mit uns zu tun?","Linke Parteien in Europa - Gemein-sam handeln und voneinander lernen","Grenzen überschreiten - Die Zusam-menarbeit der Linken in der Grenzregi-on mit Gästen aus Polen/Tschechien"und "Lebenssituation von Frauen inEuropa". Am frühen Freitagabend wur-den dann die in lebendiger Gruppenar-beit erzielten Ergebnisse in großermoderierter Runde präsentiert. Die Er-gebnisse sollen in Kürze in Papierformerscheinen. RR

Aktivenkonferenz160 Aktive diskutierten in Frankfurt an der Oder

Workshop "Wirtschafts- und Finanzkrise - Wie sicher ist(1.vr) und Dder Euro?" mit Norbert Müller und Daniela Tro-chowski (2.vr). Foto: www.dielinke-brandenburg.de

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DIE LINKE Oberhavel

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Mit dieser Schlagzeile wartete dieMAZ am 18.09.2012 auf. Die Schlag-zeile stimmte sicher manchen Empfän-ger von ALG II hoffnungsvoll, dereinen Teil seiner Wohnkosten aus derRegelleistung zahlen muss, weil dasJobcenter nur die in ihrer Unterkunfts-richtlinie ausgewiesenen Höchstbeträgezahlt. Die Ernüchterung dürfte eingetre-ten sein, wenn der ALG-II-Bescheidden gleichen Zahlbetrag auswies wie inden vergangenen Monaten auch.Die Entscheidung des SozialgerichtsNeuruppin war nämlich nur eine Einzel-fallentscheidung, die das JobcenterOberhavel noch lange nicht für alleALG-II-Empfänger umsetzen muss.Doch warum muss das Jobcenter Ober-havel höhere Mieten zahlen. Das Job-center ist nach § 22 SGB II verpflichtetbei ALG-II-Empfängern die Kosten derUnterkunft zu übernehmen, soweit die-se ange-messen sind. Für den Fall, dass

die Kosten nicht angemessen sind, hatdas Jobcenter den Betroffenen aufzufor-dern, seine Wohnkosten zu senken.Nach 6 Monaten werden nur noch dieangemessenen Wohnkosten gezahlt. IstdieMiete teurer, muss derALG-II-Emp-fänger den Rest der Miete aus seinerRegelleistung zahlen. Ob eine Miete an-gemessen ist oder nicht, unterliegt aberder vollen Inhaltskontrolle der Sozialge-rich-te, die wiederum an die Rechtspre-chung des Bundessozialgerichtsgebunden sind. Das BSG hat je-dochfestgestellt, dass sich ein Jobcenter nurdann wirksam auf seine Unterkunfts-richtlinie zur Frage der Angemessen-heit der Miete für vonALG-II-Empfängern berufen kann,wenn diese auf einem schlüssigen Kon-zept fußt. Dies hat das SozialgerichtNeuruppin nicht feststellen können. Esist der Auffassung, dass die Unter-kunftsrichtlinie des Jobcenters Oberha-

vel nicht den Anforderungen ge-nügt.Daher wurde das Jobcenter in diesemeinen konkreten Fall verpflichtet, dieMiete nach den Tabel-lenwerten desWohngeldgesetzes zuzüglich eines Si-cherheitszuschlags von 10 Prozent zuzahlen. Da der Landkreis die Signal-wirkung dieses einen Verfahrens nochnicht erkannt hat, kann ich nur empfeh-len, sich gegen die zu niedrigen Wohn-kosten zur Wehr zu setzen und denGerichtsweg eben-falls zu beschreiten,damit das Jobcenter Oberhavel wirk-lich die angemessenen Mieten bezahltund nicht auf Kosten vieler ALG-II-Empfänger versucht zu sparen.Leider gilt im übertragenen Sinne hierder Satz von Hans Fallada, „Jederstirbt für sich allein“, aber wer sichnicht wehrt, lebt verkehrt, denn werkämpft, kann verlieren, doch wer nichtkämpft, hat schon verloren.

M.Elte

Wohnkosten für ALG II - EmpfängerJobcenter Oberhavel muss höhere Mieten zahlen

In diesen Tagen reicht das Ministeriumfür Infrastruktur und Landwirtschaft dieZuwendungsbescheide für die Städte-bauförderung aus. In unserer Regionkönnen davon die Kommunen Anger-münde (770.000 Euro), Fürstenberg/ H.(150.000 Euro), Gransee (1,45 Mio. Eu-ro), Oranienburg (500.000 Euro), Prenz-lau (735.000 Euro), Schwedt/ O. (1,55Mio. Euro), Templin (850.000 Euro),

Velten (400.000 Euro) und Zehdenick(2 Mio. Euro) profitieren.Als Landtagsabgeordneter für Oberha-vel und Uckermark freue ich mich, dassuns gelungen ist 8,405 Mio. Euro fürdie Region einzuholen. Die Entwick-lung unserer Städte war in der Vergan-genheit ein großer Erfolg. Das Bildunserer Kommunen hat sich in den letz-ten Jahren zum Besseren entwickelt.

Nun gilt es insbesondere Projekte imRahmen des Klimaschutzes und der ef-fizienten Energienutzung lokal umzu-setzen. Aber auch Anpassungs-maßnahmen der Kommunen imRahmen der Barriefreiheit von öffentli-chen Wegen und Plätzen sollen reali-siert werden.

Torsten Krause (MdL)

StädtebauförderungRot-Rot fördert den Städtebau - 8,5 Mio. EUR für OHV und UM

Seit dem September 2012 ist die Bahn-verbindung des Regionalexpress 5 zwi-schen Berlin und Rostock komplettgesperrt, um die Strecke von Tempo120 km/h auf Tempo 160 km/h zu er-tüchtigen. Die Bauarbeiten sind bisApril 2013 geplant. Ungeachtet dessenkursieren in der Region jedoch Annah-men, dass die Strecke noch bis zum En-de des Jahres 2013 komplett gesperrtsein wird, um die Arbeiten abschließen

zu können. Vor dem Hintergrund diesesSachverhaltes habe ich dieses Thema inden Landtag Brandenburg eingebracht,um von Infrastrukturminister Vogelsän-ger zu erfahren, ob ihm Erkenntnisseüber eine Verzögerung der Baumaßnah-men vorliegen. Herr Vogelsänger infor-mierte darüber, dass es im BereichNassenheide zu Verzögerungen der Ar-beiten gekommen sei, dass ihm jedochseitens der Bahn keine Signale vorlie-

gen, dass diese so schwerwiegend sei-en, dass es zu einem späterenFreigabetermin der Strecke kommenwürde. Demzufolge gehe er davon aus,dass die Deutsche Bahn den entspre-chenden Vertrag einhalten wird. HerrMinister Vogelsänger und ich sind unsdarin einig, dass es im Interesse unse-res Landes ist die Strecke zum 26.April 2013 wieder frei zu geben.

Torsten Krause (MdL)

Aktuell keine Verzögerung

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Die Stimmung beim Landesparteitagder LINKEN am Sonntag in Frankfurt(Oder) war von Ernsthaftigkeit und offe-nen Diskussionen geprägt. Zunächsthielten der Landesvorsitzende StefanLudwig und der Fraktionschef Christi-an Görke ihre Grundsatzreden. Beideverteidigten das Regierungsbündnis mitder SPD. „Wir haben in den ersten dreiJahren eine Menge erreicht“, sagte derFraktionsvorsitzende. Er stellte die"Idee vom Brandenburg der Regionen"und die "Idee vom solidarischen Bran-denburg" als Kernpunkte des aktuellenwie zukünftigen Regierungshandelnsheraus. Der Landesvorsitzende sprachvon Erfolgen, aber auch von Herausfor-derungen, die im mit großer Mehrheitangenommenen Leitantrag deutlich for-muliert sind. DIE LINKE Brandenburgstellt sich darin als "Partei der sozialenFrage" auf, die für eine "europäischeSozialunion" eintritt und sich für einesoziale, ökonomische und ökologischeNachhaltigkeit einsetzt. Gleichzeitigwerden die Weichen für die kommen-den Wahlkämpfe gestellt. Wir kämpfenum jede Stimme, packen wir es an!In Frankfurt (Oder) übergab die Land-tagsfraktion ihren Entwurf für ein Leit-bild Brandenburg 2020 der Partei.Damit wird die Leitbilddebatte aufge-nommen und soll jetzt ordentlich anFahrt gewinnen. „Wir wollen unser Leit-bild in die Gesellschaft tragen und mitden Menschen und Verbänden diskutie-ren“, sagte Stefan Ludwig.Nicht wenige der insgesamt 116 anwe-

senden Delegierten warnten in der Aus-sprache am Sonntag vor einer„Anbiederung“ an den Koalitionspart-ner und appellierten an mehr eigenstän-diges Profil in der Koalition. „Wirdürfen nicht unterwürfig sein“, fordertebeispielsweise Alexander Helbig ausDahme-Spreewald. Die Bundestagsab-geordnete Dagmar Enkelmann wünsch-te sich mehr Selbstbewusstsein. Sieplädierte für „mehr Mut zum Wider-spruch“ - gerade auch wegen der Erfol-ge in der Regierung, die DIE LINKE jadurchaus vorzuweisen hat.Die Delegierten verabschiedeten nachintensiver und kritischer Debatte denLeitantrag und die vorliegenden Anträ-ge zur Führung der Leitbilddebatte undzum Brandenburgischen Hochschulge-setz mit großer Mehrheit.Die Diskussion über das Verhältniszum Koalitionspartner wird sicher wei-tergeführt werden. Dennoch: „Wir sindschon jetzt gut aufgestellt für die kom-menden Wahlen in den Jahren 2013und 2014 und haben die Richtung be-stimmt“, erklärte der Landesvorsitzen-de Stefan Ludwig durchaus zufrieden.„Ab heute geht es um den Erfolg. Wirsind jetzt gefordert und müssen anpa-cken“, sagte er kämpferisch zum Ab-schluss.Gewählt wurde übrigens auch auf demLandesparteitag: ein neues Mitglied derLandesfinanzrevisonskommission. Esist Brigitte Pröhl. Artikel und FotoQuelle: www.dielinke-brandenburg.de

Angemerkt:Ich bin einer der Delegierten für denKreisverband Oberhavel und möchtenoch zwei drei Sachen ergänzen. UnserKreisverband hatte zum Initiativantragdes Landesvorstandes zum Leitbildeinen Änderungsantrag eingereicht. Erwar Ergebnis der gemeinsamen Bera-tung der Orts- und BO-Vorsitzendenmit dem Kreisvorstand. Wir wollten er-reichen, dass wir uns noch nicht aufden Namen „Leitbild Brandenburg2020“ festlegen und hatten beantragtergebnisoffen dazu in die Diskussionzu gehen. Zwangsläufig müsste auchdie Internetadresse keine Vorfestlegunghaben. Uns greift 2020 für ein Leitbildeinfach zu kurz und wir haben dieHoffnung, dass wir in das Leitbild un-sere Zukunftsvisionen über dieses Da-tum hinaus schreiben. Dieser Antragfand leider keine Mehrheit auf demParteitag. Meine erste „kleine“ Redeauf einem Landesparteitag hielt ich zurmangelnden Einarbeitung der Ergeb-nisse der vorangegangenen Leitbild-konferenzen. Ich verstehe nicht, wozuich Freizeit am Wochenende in dieseArbeit investieren soll, wenn diese kei-nen Eingang in das Leitbild findet. Obwir wirklich die Einführung vonVerbandsgemeinden wollen, sollten wirjetzt neben vielen anderen Themen beiuns im Kreisverband im Rahmen einerLeitbilddebatte führen. Das ist nebendem Bundestagswahlkampf eine derHauptaufgaben im nächsten Jahr.

Ralf Wunderlich

Leitbild vorgestelltVon der 2. Tagung des 3. Parteitages in Frankfurt/Oder

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DIE LINKE Oberhavel

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Wir gratulieren!Termine in KreisgeschäftsstelleBernauer Straße 71, 16515 Oranienburg, Tel. 03301 20 09 90

u 10.01.2013 18.30 Uhr Lesung mit Holger Czitrich-Stahl aus seinem Buch„Arthur Stadthagen – Anwalt der Armen und Rechtslehrer derArbeiterbewegung“.

u 21.01.2013 14.00 Uhr AG Senioren zum Thema: 1943 – 2013 vor 70Jahren: Stalingrad – Nazideutschland erlebt die bisher schwerstemilitärische Niederlage, die die Wende des II. Weltkrieges einleitet.Referenten: Siegfried Möller und Peter Wilke

u 13.02.2013 18.30 Uhr Veranstaltungsreihe: Was ich Sie schon immerfragen wollte … Was bringt eigentlich das neue Justizvollzugsgesetz HerrSchöneburg? Zu Gast, der Justizminister des Landes Brandenburg,Volkmar Schöneburg

Weitere Termine

u 13.01.2013 9.15 Uhr Stilles Gedenken an Rosa Luxemburg und KarlLiebknecht an der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde

u 26.01.2013 09.00 Uhr Gesamtmitgliederversammlung > siehe Einladungunten

u 27.01.2013 Tag des Gedenkens an die Opfer des NationalsozialismusInternationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Wir gratulieren allen Geburtstags-

kindern zum Teil nachträglich. Ge-

burtstagsgrüße gehen

Auf insWahljahr 2013Liebe Genossinnenund Genossen,ich möchte mich bei euch auf die-sem Wege für eure ehrenamtlicheArbeit und für eure geleistet Spen-den und Beitrage recht herzlichbedanken.In der bevorstehenden Weih-nachtszeit habt ihr hoffentlich dieGelegenheit in Ruhe und Besinn-lichkeit wieder Energie zu tanken,um dann im nächsten Jahr weiterfür unser Ziel, dem demokratischen Sozialismus, zu kämpfen. Ein Zwischenzielist die Bundestagswahl 2013. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir mitHarald Petzold das Direktmandat im Wahlkreis 58 erringen.Die neue Geschäftsstelle Oranienburg wurde von unseren Mitgliedern und vonden Bürgerinnen und Bürger gut angenommen.In diesem Jahr ist der 21. Dezember der letzte Öffnungstag der Geschäftsstellein Oranienburg. Im neuen Jahr sind wir wieder ab 02. Januar für euch da. Be-reits jetzt sind schon einige Veranstaltungen für 2013 geplant. Helft bitte mit,die Geschäftsstelle weiter mit Leben zu füllen.Die politischen Schwerpunkte für das Jahr 2013 wird unsere Kreisvorsitzendeam 26. Januar 2013 bei der Gesamtmitgliederversammlung aufzeigen.Ich wünsche euch ruhige und besinnliche Feiertage, vor allem Gesundheit undeinen guten Start in das Jahr 2013.Ralf WunderlichKreisgeschäftsführer DIE LINKE OberhavelPS.: Bitte meine Funknummer (0171 9301616) zwischen Weihnachten undNeujahr nur im Notfall wählen.

NurinderPrintausgabe!