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Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie Institut für Kulturwissenschaften
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Inhaltsverzeichnis
1. Dokumentation des Tutoriums 1 1.1 Erste Sitzung: Kulturwissenschaftliche Recherchekompetenzen I 4 1.2 Zweite Sitzung: Datenbanken und Katalogrecherche (UBL) 7 1.3 Dritte Sitzung: Digitale Literatur- und Wissensverwaltung mit citavi 8 1.4 Vierte Sitzung: Kulturwissenschaftliche Recherchekompetenzen II 10
2. Online-Guide für Kulturwissenschaftler_innen 1 2.2 Allgemeine Hinweise zur kulturwissenschaftlichen Online-Recherche 1 2.2 Exemplarische Linkliste 4
Im Sommersemester 2012 wurde vom kulturwissenschaftlichen Institut der Universität
Leipzig ein Tutorium zur Einführung in Probleme und Chancen bei der Nutzung des Internets
für das geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeiten, insbesondere im Bereich der Kultur-
wissenschaften, angeboten. Der erste Teil des vorliegenden Papers dient der Dokumenta-
tion des stattgefundenen Tutoriums: Anliegen, Aufbau und Ergebnisse der Veranstaltungen
werden darin vorgestellt. Diese Dokumentation kann für eine Fortführung oder Wieder-
aufnahme des Tutoriums nutzbar gemacht werden.
Im zweiten Teil des Papers werden die Ergebnisse und Erkenntnisse des Tutoriums in der
Form eines Online-Guides aufgearbeitet und zusammengefasst. Das Dokument, das auf
der Homepage des Instituts zur Verfügung gestellt werden soll, kann Studierenden ihre
wissenschaftliche Onlinerecherche in den Kulturwissenschaften erleichtern.
1. Dokumentation des Tutoriums
Anliegen:
Das Tutorium widmet sich zwei zentralen Aufgaben: Erstens sollen die Studierenden zur
kritischen und umfassenden Nutzung des Internets für ihre geistes- und sozialwissenschaft-
liche Arbeit angeregt und sensibilisiert werden. Zweitens sollen sie bei der Erschließung
Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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spezifisch kulturwissenschaftlicher Sites, elektronischer Datenbanken, Themenplattformen
und Fachinformationsdiensten beraten werden. Als allgemeines Lernziel gilt die Förderung
der Informationskompetenz und Urteilskraft der Studierenden. Auf Basis der experimentellen
Nutzung verschiedener Informations- und Wissensressourcen werden mehrere thematische
Suchen angeregt und reflektiert. Die Tutanden entwickeln durch dieses interaktive Lehr- und
Lernformat größere informationelle Kompetenz und Autonomie und befördern ihre wissen-
schaftliche Qualifikation und ihre Berufskompetenz.
Aufbau:
Das Tutorium gliedert sich in 4 Fortbildungsbausteine à ca. 5 Stunden. Die erste und die
letzte Fortbildung werden von den (kulturwissenschaftlichen) Tutor__innen gestaltet. Für die
zweite und die dritte Fortbildung werden Mitarbeiter__innen aus der UB Leipzig eingeladen.
Über diese Struktur kann die Nachhaltigkeit der Veranstaltung gesichert werden: Bei einer
Fortführung des Angebots kann den zukünftigen Tutor__innen ein bereits erprobter Rahmen
übergeben werden. Außerdem ist somit die Zusammenarbeit mit der UB Leipzig für die
jeweiligen Schulungen im Bereich der Kulturwissenschaften vorbereitet.
Die thematischen Schwerpunkte der 4 Bausteine sind folgende:
1. Sitzung: Klärung von Erwartungen und Vorwissen, Onlinerecherche in frei zugänglichen
Quellen, Bewusstmachung und Erweiterung von Suchstrategien, kritische Bewertung von
Internetquellen
2. Sitzung: Recherche mit lizensierten Datenbanken und dem OPAC der UBL
3. Sitzung: Einführung in die Arbeit mit dem Literaturverwaltungsprogramm citavi
4. Sitzung: Zusammenfassung des erworbenen Wissens und Erweiterung um Quellen und
Suchstrategien, ausführliche Recherchearbeit zu einem eigenen Thema in Kleingruppen
Organisation:
Das Tutorium wurde erstellt und durchgeführt von studentischen Hilfskräften der Universität
Leipzig. Die Arbeitsform setzte sich aus periodischen Gruppentreffen und arbeitsteiligen
Prozessen zusammen. Passend zum Gegenstand des Tutoriums fand ein Großteil der
Koordination und Kommunikation über einen internen Email-Verteiler statt.
Bewerbung:
Es handelte sich beim Tutorium um ein Zusatzangebot. Um die Studierenden über ihre
Teilnahmemöglichkeit zu informieren, wurde eine Kommunikationsstrategie entwickelt.
Zunächst wurde ein Poster entworfen, das die folgenden allgemeinen Informationen enthielt:
- Was findet statt: Blocktutorien zur kulturwissenschaftlichen Recherche im Internet
- Wer veranstaltet diese: Fachtutor_innen und Mitarbeiter_innen der UBL
- Wer ist angesprochen: alle Studierenden im Kernfach oder Wahlbereich, Studien-
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beginn oder Abschluss, Anfänger_innen oder Fortgeschrittene
- Wann und Wo: jeweils freitags, 4 Termine im Juni
Die Poster wurden an Stellen platziert, an denen mit einer Wahrnehmung durch die Stu-
dierenden zu rechnen war: Foyer des GWZ, Aushang im Glaskasten des Instituts, Pinnwand
der UBL und Tür zum Seminarraum 5.116. Außerdem war das Poster in Form einer Folie die
Grundlage der mündlichen Ankündigung des Tutoriums, welche in Absprache mit den
Lehrenden jeweils vor ausgewählten Vorlesungen stattfand. Durch die Face-to-Face Kom-
munikation sollte den Studierenden näher gebracht werden, dass es sich um eine Veranstal-
tung von Studierenden für Studierende handelt. Unter dieser Prämisse wurde auch der Fach-
schaftsrat (mündlich und schriftlich) angefragt, das Tutorium zu bewerben, da diese über
einen Email-Verteiler fast aller Immatrikulierten des Fachs verfügen. Darüber hinaus wurde
in der Institutsversammlung auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht und die Lehrenden
gebeten, die ihnen über die Moduleinschreibung zur Verfügung stehen Verteiler zur Ankün-
digung zu nutzen. Zur Kontaktaufnahme der Studierenden wurde über das Rechenzentrum
der Universität eine Email-Adresse ([email protected]) eingerichtet.
Eine zukünftige Einplanung des Tutoriums in den Vorlesungsplan des kulturwissenschaft-
lichen Instituts könnte die dargestellte Organisation und Bewerbung erleichtern.
Vorabevaluation:
Um eine fundierte Grundlage für die Vorbereitung des Tutoriums zu haben, führten wir eine
Vorabevaluation via E-Mail durch. Ziel war es, die Kenntnisse und Erwartungen der Tutan-
den an das Tutorium in Erfahrung zu bringen und zu erfahren, über welche Werbe-Kanäle
die Studierenden erreicht wurden und in welchem Semester sie sich befinden.
Bei der Vorabevaluation stellten wir folgende Fragen an die Interessierten:
- Welche Vorerfahrungen/Vorkenntnisse habe ich mit fachrelevanter Onlinerecherche?
- Mit Blick auf das Tutorium interessiert mich besonders...
- Auf das Tutorium bin ich aufmerksam geworden durch bzw. den Workshop bin ich
aufmerksam geworden durch…
Bei der Beantwortung der Frage „auf das Tutorium bin ich aufmerksam geworden durch...“
spiegelt sich die Bandbreite der verschiedenen Formen der Bekanntmachung wider:
- Kommunikation im Institut, Aushang
- Werbung der Tutor_innen
- Aushang GWZ Eingangsbereich
- die zahlreichen Hinweise in den KuWi-Veranstaltungen
- Ankündigung in der Vorlesung Kulturmanagement
- E-Mail-Verteiler der Kultursoziologie
- Ankündigung vor den Vorlesungen
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1.1 Erste Sitzung: Kulturwissenschaftliche Recherchekompetenzen I
Zur Planung und Erleichterung der Durchführung der ersten Sitzung wurde ein Struktur-
aufriss erstellt, der folgende Punkte beinhaltet: Zeit, Inhalt, Methode, Material, Verant-
wortliche_r und Anmerkungen. Die Sitzung selbst gliederte sich in acht Phasen: Begrüßung,
Kennenlernen mit Spiel, Kennen mit Erwartungsklärung, Überblick und Organisatorisches,
individuelle Probesuche, Quellenkritik, angeleitete Probesuche in kleinen Gruppen und
Ausblick. Im Folgenden werden die für die Dokumentation relevanten Abschnitte evaluiert.
1.1.2 Erwartungen und Lernziele
Zu Sitzungsbeginn wurden die Erwartungen und der Kenntnisstand der Teilnehmer_innen
gegenseitig artikuliert und gemeinsam Lernziele erarbeitet. Die Arbeitsanweisung lautete:
Nehmt euch kurz Zeit, um die nachfolgenden Fragen zu beantworten. Schreibt eure Antwor-
ten auf eine Moderationskarte. Jede/r stellt seine/ihre Antworten danach reihum vor und
pinnt die Karten mit den betreffenden Stichpunkten an die Wand. Dabei könnt Ihr eure Er-
wartungen dann in Orientierung an die der anderen Teilnehmenden anordnen. (s. Abbildung)
1. Welche Erwartungen habt ihr an das Tutorium? Was möchtet ihr mitnehmen?
2. Welche kulturwissenschaftlichen Datenbanken/Onlineportale kennt ihr/habt ihr schon mal
verwendet?
Die Erwartungen der Teilnehmenden deckten sich zum größten Teil mit vorher erarbeiteten
Vorstellungen der Internettutor_innen (Quellenüberblick, Suchkompetenzen, Quellenkritik,
Wissensverarbeitung), sodass mündlich gemeinsame Lernziele und damit zusammenhän-
gende Frage zusammengefasst wurden:
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Überblick über kulturwissenschaftliche Onlinequellen erlangen:
o Welche Datenbanken/Onlineportale gibt es?
o Begrifflichkeiten klären
o Wie kann man die Onlinequellen unterscheiden?
o Was bieten verschiedene Arten von Quellen?
Suchkompetenzen erweitern:
o Wie findet man was in welcher Quelle?
Quellenkritikkompetenzen erweitern:
o Welche Quellen eigenen sich für wissenschaftliche Arbeiten?
o Welche Quellen sind vertrauensvoll? Welche Kategorien weisen darauf hin?
Wissensverarbeitungskompetenzen ausbauen:
o Was fängt man nun mit den Internetquellen an?
o Wie kann man den Zugriff auf Onlinequellen langfristig organisieren?
Evaluation: Die überwiegende Übereinstimmung zwischen den Erwartungen von Tutor_innen
und Teilnehmenden ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: a) die Kommunikation
über das Poster und den email-Verteiler hatte die Lernziele im Voraus transparent gemacht,
b) die studentischen Tutor_innen haben die Relevanz der Lernziele erfolgreich antizipiert.
1.1.3 Individuelle Probesuche
In einem ersten Test suchten die Student_innen frei im Internet nach Informationen, Texten
etc. zu einem vorgegeben Thema aus der Kulturwissenschaft. Die Suche erfolgte unge-
steuert, d.h. ohne Vorgaben und Vorschläge durch die Tutor_innen. Beim Suchen sollten die
Student_innen ihr eigenes Vorgehen beobachten und dokumentieren. Dazu machten sie
Notizen und hielten die Suchbegriffe fest sowie die Namen der gefunden Seiten oder Inhalte
und bewerteten sie mit einem ersten Eindruck. Das Thema, das die Student_innen für diese
Recherche erhalten hatten, lautete: Prekarität zwischen Exklusion und Selbstausbeutung.
Im Anschluss an die Einzelarbeit stellten zwei Teilnehmer_innen ihre Suche vor. Damit so-
wohl Erfolge als auch Probleme im Plenum sichtbar würden, wurden zwei unterschiedlich
zufriedene Sucher_innen aufgefordert, ihr Vorgehen zu präsentieren. Die Präsentation
leitende Fragen waren:
- Wo und wie suchst du? Was findest du?
- Wie sind die Ergebnisse beschaffen, die du findest?
- Mit welchen Begriffen suchst du?
- Wie bewertest du die Ergebnisse und Seiten? Woran machst du deine Bewertung fest?
Evaluation: In der gemeinsamen Auswertung wurde den Studierenden deutlich, dass sie fast
ausschließlich mit den Internetsuchmaschinen google oder ecosia gesucht hatten. Hierüber
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hatten sie sich eine erste Vorstellung vom Inhalt verschafft. Einzelne Versuche zum Thema
mit googlebooks zu suchen, lieferte eine als „unübersichtlich“ eingeschätzte Auswahl von
Ergebnissen. Außerdem wurde deutlich, dass die Student_innen ausschließlich mit den
Begriffen ‚Prekarität‘ / ‚Prekariat‘ recherchiert hatten, alternative Begriffe und Synonyme,
Begriffe, die das Thema hergibt waren noch nicht berücksichtigt worden. Auch die
Bewertung der gefundenen Seiten war noch nicht systematisch erfolgt.
In der Selbstbeobachtung wie auch im Vergleich mit den Suchstrategien der anderen Teil-
nehmenden konnten den Studierenden ihrer bisherigen Suchkompetenzen bewusst werden.
Somit wurde ein Grundstein für die Erweiterung dieser Kompetenzen gelegt.
1.1.4 Quellenkritik
Nach Abschluss und Reflexion der ersten Suchaufgabe wurden die Studierenden für einen
kritischen, das heißt den Qualitätsstandards jeder wissenschaftlichen Arbeit, entsprechenden
Umgang mit Internetquellen sensibilisiert. Damit sich die Teilnehmenden zu dieser Thematik
selbstständig einen ersten Überblick erarbeiten konnten, wurde ihnen folgende Linkliste
digital zugängig gemacht: http://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/wikipedia.html
• http://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/wikipedia.html
• http://www.wissenswerkstatt.net/2008/07/08/wikipedia-und-wir-zitieren-doch-wissenschaftsblogs-sendung-mit-der-maus-fuer-grosse-werkstatt-ticker-45/
• http://www.wissenswerkstatt.net/2008/11/01/ist-die-wikipedia-zitierfaehig-der-umgang-mit-wissenschaftlichen-quellen-werkstattnotiz-126/
• http://weblog.histnet.ch/archives/1914
• http://www.wissenswerkstatt.net/2007/12/04/eine-wissenschaft-fuer-sich-wie-man-blogs-wissenschaftlich-korrekt-zitiert-werkstattnotiz-xlii/
• http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:No_original_research&oldid=71174467
• http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_trifft_Altertum/Bericht
Hinter den Links verbergen sich kurze Kommentare und Erörterungen zur wissenschaftlichen
Verwertbarkeit des populären Weblexikons Wikipedia sowie Hinweise zu möglichen Zitier-
weisen für Blogbeiträge und andere online publizierte Texte. Nach der kursorischen Lektüre
der Artikel wurde zusammen getragen, welche Kriterien für „Wissenschaftlichkeit“ in den Bei-
trägen an die Wikipedia herangetragen werden bzw. ob und in wie weit diese von der Web-
site bedient werden. Hierbei wurde nicht nur der kritische Umgang mit dem Internet, sondern
von wissenschaftlichen Quellen und deren Zitation im Allgemeinen wiederholt und eingeübt.
Zum Abschluss der Übung erhielten die Teilnehmenden folgende Übersicht, die die ent-
sprechenden Kriterien zusammenfasst: http://lotse.uni-muenster.de/toolbox/00035191.pdf
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1.1.5 Angeleitete Probesuche in Kleingruppen
In der angeleiteten Probesuche sollte von den Tutanden in Kleingruppen von zwei bis drei
Student_innen ein gemeinsames Recherchethema bearbeitet werden. Als grundlegende Re-
cherchetechnik wurde vorher das Suchraster vorgestellt:
THEMA
Kernbegriffe des Themas
Oberbegriffe
Synonyme
Unterbegriffe
verwandte Begriffe/ Abkürzungen
Beispiele/ Phänomene
Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen eingeteilt, die sich entsprechend der Fachbe-
reiche des Instituts mit einem von vier unterschiedlichen Themen beschäftigten (Kultur-
philosophie, -geschichte, -soziologie, -management). Zu ihrem jeweiligen Thema haben die
Teilnehmenden selbstständig ins Begriffsraster eingefügt.
Mittels dieser Technik erarbeiteten die Gruppen verschiedene Suchbegriffe, Recherche-
quellen und Inhalte. Während der Recherchearbeit wurden die Teilnehmer_innen von den
Tutor_innen begleitet. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten und im Plenum allen
Teilnehmer_innen vorgestellt. Dabei wurden Sucherfolge sowie Probleme dargestellt. Für die
Probleme wurden gemeinsam Lösungsansätze formuliert.
1.2 Zweite Sitzung: Datenbanken und Katalogrecherche (UBL)
Zur Begleitung der zweiten Blocksitzung wurde eine Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek
eingeladen, die schon seit längerem Schulungen zu Netz- und Datenbankrecherche in ver-
schieden Fachbereichen anbietet. Im Vorhinein wurden hierfür kulturwissenschaftliche
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Internetquellen der Referentin zugearbeitet. Den Studierenden wurden zunächst allgemeine
Hinweise zur Suche im Katalog der UBL und dem Heimzugang zum Uninetz gegeben.
Außerdem wurde gezeigt, wie man sich den lizenzierten Zeitschriftenbestand der Bibliothek
erschließt, aber auch wie man 'fremde' Referenzdatenbanken für seine eigenen Recherche
einsetzt. Eine solche Suche wurde beispielhaft von der Referentin vorgeführt. Dabei stellte
sie den Studenten die Technik der „Themenanalyse“ vor, die wir schon andeutungsweise im
ersten Block zu Probesuche eingeführt hatten.
Die Arbeit mit dem Suchraster erweiternd, stellte die Referentin verschiedene Techniken der
Recherche in syntaxbasierten Suchdatenbanken vor, bei der sich eine vorher erarbeitete
prägnante Liste der zunächst wichtigsten Hauptwörter zu einem Thema als äußerst nützlich
erwies. Zum Abschluss der zweiten Sitzung ging die Referentin auf eine Auswahl wichtiger
Datenbankangebote für Sozial- und Kulturwissenschaftler ein.
Evaluation: In der Zusammenschau ist zu sagen, dass es sinnvoll war, bei der Vermittlung
von Kompetenzen zu Datenbanken und Katalogrecherche auf bereits etablierte Fremdange-
bote zurückzugreifen und diese in modifizierter Form in den Gesamtumfang der vier
Blocktutorien einzubinden. In dem von der Referentin gebotenen inhaltlichen Umfang wäre
den studentischen Tutor_innen keine Einführung in die Thematik möglich gewesen. Auch
überzeugte die Sicherheit im Umgang mit für uns zum Teil unbekannten Techniken und
Website-Oberflächen.
Anzumerken bleibt, dass das Bemühen der Tutor_innen um eine möglichst interaktive und
abwechslungsreiche Lernatmosphäre durch den eher frontal angelegten Stil der Referentin
gebrochen wurde. Über den gelungenen inhaltlichen Austausch hinaus wäre daher eine
engere Abstimmung hinsichtlich der Form der Wissensvermittlung wünschenswert.
1.3 Dritte Sitzung: Digitale Literatur- und Wissensverwaltung mit citavi
Der dritte Block des Tutoriums bestand aus einer Einführung in das Literatur- und Wissens-
verwaltungscomputerprogramm citavi.
Nach einer Einweisung in Installation und Einrichtung des Computerprogramms wurde in
dessen elementare Funktionen für Literaturrecherche und Verwaltung bibliographischer Da-
ten eingeführt. Zu ersteren zählen z.B.: Abrufen von Literaturreferenzen via ISBN-Nummer,
Import bibliographischer Angaben direkt von Webpages in das Programm mithilfe eines
Plug-ins im Internet Browser („pickern“), integrative Durchführung von Literaturrecherche und
Beschaffung von Volltexten aus citavi heraus.
Neben diesen Recherchefunktionen wurde in die Verwaltungsfunktionen eingeführt, zu
denen u.a. gehören: Erstellung von Gliederungen und Literaturlisten nach Themen, Auswahl
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verschiedener Zitierstile, Sortierung von Zitaten und forschungsleitenden Gedanken.
Die Schulung wurde im Rahmen des Tutoriums zweimal von einer Mitarbeiterin der Univer-
sitätsbibliothek Leipzig durchgeführt und dauerte jeweils ca. 4 ½ Stunden. Die beiden
Schulungen fanden in einem Schulungsraum der Universitätsbibliothek statt, in dem die
Funktionen des Programms per Beamer von der Mitarbeiterin vorgestellt wurden und dann
an den zu Verfügung stehenden Computern von den Tutoriumsteilnehmenden in Übungen
eigenständig nachvollzogen wurden.
Evaluation: Das (frühzeitige) Erlernen der digitalen Literatur- und Wissensverwaltung bietet
den Studierenden einen beachtenswerten Vorteil im Umgang mit kulturwissenschaftlichen
Internetquellen, da es die Recherche für – sowie Organisation von Seminararbeiten wesent-
lich und nachhaltig vereinfacht. Auf diese Weise können Internet-Literaturrecherchen digital
systematisiert und effizient verwaltet werden. Daher sollte die Einführung in ein
Literaturverwaltungsprogramm elementarer Bestandteil eines Tutoriums sein, in dem der
Zugang zu kulturwissenschaftlichen Quellen geboten wird.
Zur konkreten Durchführung lässt sich anmerken, dass die Wahl auf citavi fiel, da die Univer-
sitätsbibliothek einen Vertrag mit den Herstellenden des Programms hält. Obwohl die
Schulung dadurch fachlich exzellent von einer Mitarbeiterin der UBL durchgeführt wurde,
handelte es sich um eine programmgebundene Einführung in die Wissensverwaltung, die
aufgrund der technischen Voraussetzungen des Programms nicht für alle Teilnehmenden
von Nutzen war. Citavi wird bisher nur für Microsoft-Betriebssysteme angeboten, die Hälfte
der Tutoriumsteilnehmenden arbeitete jedoch auf ihren eigenen Macintosh-Rechnern,
sodass sie das Programm selbst nicht benutzen können (bzw. nur unter Verwendung eines
aufwendigen und kostenpflichtigen Zusatz-Programms). Es wäre folglich für die Zukunft
wichtig, einen kurzen Überblick über die verschiedenen Computerprogramme zu geben, die
gleiche oder ähnliche Funktionen bieten (vgl. EndNote, Zotero, RefWorks, Mendeley). Dafür
könnte auf eine so ausführliche Einführung in die einzelnen Funktionen der Programme
verzichtet werden, da sie sich meist in der Verwendung erschließen. Des Weiteren wäre in
didaktischer Hinsicht zu überlegen, ob die Einübung des Umgangs mit einem solchen Pro-
gramm schon direkt in eine Rechercheaufgabe integriert sein sollte, die für die Teilnehmen-
den von inhaltlichen Wert ist (und nicht separat an unzusammenhängenden Beispielen wie
geschehen in den Schulungen).
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1.4 Vierte Sitzung: Kulturwissenschaftliche Recherchekompetenzen II
Auch für die vierte Sitzung wurde ein Strukturaufriss erstellt, der die folgenden Punkte bein-
haltet: Zeit, Inhalt, Methode, Material, Verantwortliche_r und Anmerkungen. Die Sitzung
gliederte sich in acht Phasen: Begrüßung, ausführliche Wiederholung, ergänzende Internet-
quellen, studienorientierte Recherche und Auswertung, Feedback und Tutoriumsabschluss.
1.4.1 Wiederholung und Zusammenfassung
Die Inhalte der einzelnen Sitzungen wurden von den Teilnehmenden zusammengetragen
und reflektiert. Hierbei wurden die von den Tutor_innen und Referentinnen eingeführten
Websites per Beamer erneut veranschaulicht und besprochen.
1.4.2 Vermittlung ergänzender Internetquellen
In diesem Teil der Veranstaltung haben die Fragen Berücksichtigung gefunden, die die
Teilnehmenden in der ersten Sitzung des Tutoriums formuliert hatten. Es wurde vor allem die
Suchfunktion von "Google scholar" mit ihren vielseitigen Optionen vorgestellt. Weiterhin
wurde die Relevanz von sozialen Netzwerken für die Recherchearbeit oder als Datengrund-
lage mit der ganzen Gruppe diskutiert. Auch die Nutzung von digitalen Nachschlagewerken
wie beispielsweise ILMES wurde besprochen.
1.4.3 Studienorientierte Recherche
In diesem längsten Abschnitt der letzten Sitzung galt es die bis dato kennengelernten und
vorher zusammengetragenen Inhalte der vorangegangenen Veranstaltungen anzuwenden.
Die Teilnehmenden waren vor der Sitzung aufgefordert worden, zur Abschlusssitzung
eigene, aktuell studienrelevante Themen und Fragestellungen mitzubringen. Diese sollten
sie sich dann mithilfe der Clustertechniken, Kompetenzen zu freien Quellen und Daten-
banken sowie den Möglichkeiten die gefundenen Ergebnisse sofort zu sammeln und zu
systematisieren, erschließen.
Damit sich die Teilnehmenden dabei untereinander unterstützen und an die verschiedenen
Aspekte der in den letzten fünf Wochen kennengelernten Suchkompetenzen erinnern
konnten, wurden Kleingruppen gebildet, in denen inhaltlich ähnliche Themen bearbeitet
wurden. Die einzelnen Tutor_innen begleiteten die Gruppen, die dem ihnen zugeordneten
Fachbereich am ehesten entsprachen. Gemeinsam mit den Student_innen beteiligten sie
sich helfend an deren ersten Suchfortschritten.
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Evaluation: Im Laufe der Suche wurden bereits die Grenzen sowohl der im Tutorium
besprochenen Zugangsweisen als auch des Mediums Internet deutlich. Mitunter kamen die
Suchen zu einem schnellen Ende, da sich keine weiteren Ergebnisse erzielen ließen. Dabei
ist den Teilnehmenden sicherlich zu Gute zu halten, dass ihnen die neue Methodisierung
ihrer Internetsuche noch nicht in 'Fleisch und Blut' übergegangen war und daher wohl noch
etwas befremdlich wirkte. Andererseits wurde klar, dass, selbst wenn einige Treffer erzielt
werden konnten, die eigentliche Arbeit der kritischen Lektüre und Erarbeitung eines eigen-
ständigen Argumentes auch durch die beste Internetrecherche der/dem Wissenschaftler_in
nicht abgenommen wird. Hierbei gilt es auch, eine kritische Distanz zu den technischen
Hilfsmitteln zu wahren, die den Zugang zu relevanter Literatur vereinfachen, aber auch zu
einer Informationsflut führen können, die nicht mehr zu bewältigen ist.
1.4.4 Feedback und Ausblick
Neben den bereits eingearbeiteten Evaluationen der einzelnen Sitzungen und Tutoriumsteile,
sollen an dieser Stelle die Anregungen der Teilnehmer_innen aufgeführt werden: Die
Teilnehmenden bewerteten das Zusatzangebot eines Internettutoriums durchgehend positiv.
Als besonders sinnvoll erachteten sie, das Tutorium im Mittelteil des Studiums wahrzu-
nehmen, d.h. vor der Abschlussarbeit aber nach der inhaltlichen und organisatorischen
Einarbeitungszeit der ersten Semester, da vorher kaum ein Bewusstsein für den Mehrwert
einer solchen Fortbildung vorhanden wäre. Dabei stellte sich die Frage, inwieweit es sinnvoll
und möglich wäre, das Tutorium in die bestehende Modulstruktur einzugliedern oder bei
einer zukünftigen Umstrukturierung des Modulplanes zu berücksichtigen. Die Studierenden
betonten an dieser Stelle, dass das Tutorium weiterhin als freiwillige, methodische
Fortbildung verstanden werden könne und das Interesse an der Veranstaltung nicht erst über
die Anrechnung von Creditpoints stimuliert werden müsse.
Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie Institut für Kulturwissenschaften
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2. Online-Guide für Kulturwissenschaftler_innen
Der vorliegende Guide soll einen strukturellen Überblick geben, wie sich das Ergebnis einer
Onlinerecherche im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens verbessern lässt. Eine optimierte
Onlinerecherche wird den Gang zur Bibliothek jedoch nicht ersetzen.
An die folgenden allgemeinen Hinweise ist eine Linkliste mit kulturwissenschaftlichen
Internetquellen angefügt, die entweder frei über das World Wide Web oder über den
lizensierten Zugang der Universitätsbibliothek Leipzig verfügbar sind. Die Liste erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit und stellt aufgrund der Schnelllebigkeit des WWW nur ein
Momentbild der Möglichkeiten kulturwissenschaftlicher Recherche im Internet dar.
Um den eigenen Computer für eine Online-Literaturrecherche im vollen Umfang nutzen zu
können benötigt man Zugang zum W-LAN sowie zum Intranet der Universität. Was dabei zu
beachten ist, wird auf der Webseite des Universitätsrechenzentrums (URZ) erklärt. Auf
dieser Seite findet man aktuelle Informationen, Anleitungen und kostenlose Software für
Student_innen sowie die Möglichkeit euch für Weiterbildungen anzumelden. Weiterhin bietet
auch die Universitätsbibliothek Schulungen zu den Themen Recherche, Datenbanken und
Literaturverwaltung (Citavi) an.
Wissenschaftlich nutzbare Quellen liegen online in verschiedenen Formen vor. Um möglichst
gute Rechercheergebnisse erzielen zu können muss man sich fragen an welchen Orten und
in welcher Form die gesuchten Daten im Netz vorliegen können.
Im Oberflächenweb stehen Kataloge, Portale, Suchmaschinen und Metasuchmaschinen zur
Verfügung. Weiterhin nützlich für die wissenschaftliche Recherche sind Fachinformations-
zentren und die jeweiligen virtuellen Fachbibliotheken. Auf welches Angebot hier zurück-
gegriffen wird ist abhängig vom Suchgegenstand. Bei Suchmaschinen ist zu bedenken, dass
der jeweils angewendete Suchalgorithmus die Ergebnisse in einer bestimmten Weise deter-
miniert. Aufgrund der Schnelllebigkeit des Internets ist es hier notwendig sich selbst stetig
über die aktuellen Gegebenheiten zu informieren. Gegenwärtig zeichnet sich beispielsweise
für Recherche nach freien wissenschaftlichen Texten Google Scholar als hilfreich aus.
2.2 Allgemeine Hinweise zur kulturwissenschaftlichen Online-Recherche
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Im so genannten Deep Web kann man auf Datenbanken und auf meist kostenpflichtige
Hosts zurückgreifen. Beispielsweise stellt die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) den
Zugang zu Datenbanken (DBIS), elektronischen Zeitschriften (EZB), e-books und elektro-
nischen Tageszeitungen (Press Display). Diese sind im Intranet der Universität Leipzig und
über den VPN-Zugang frei verfügbar.
Suchstrategien:
Zuerst muss der Gegenstand der Suche definiert sein. Je detaillierter die Fragestellung des
Themas ist, desto stärker kann man die Recherche eingrenzen. Um von der Problem-
beschreibung bzw. These zu einer möglichst breiten Spanne an Ergebnissen zu gelangen
empfiehlt sich ein Suchraster anzufertigen.
Beispiel: Thema Besucher von Kunstmuseen
Kernbegriffe des Themas Besucher Kunst Museum
Synonyme Publikum Teilnehmer_innen Zuschauer_innen Betrachter_innen Gäste
Werk Schaffen Schöpfung
Kunsthalle (Bilder-/Gemälde-) Galerie
Oberbegriffe Menschen Gemeinschaft Gruppe
Kultur Institution Kultureinrichtung Kulturstätte Ausstellungsgebäude Ausstellungsort
Unterbegriffe Nicht-Besucher Gelegenheitsbesucher Stammpublikum Zielgruppe Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren
Bildende Kunst Gemälde, Bild, Skulptur, Installation,
Sonderausstellung Wechselausstellung Sammlung Inszenierung Werkschau
Verwandte Begriffe Tourismus Freizeit Milieu
Darstellende Kunst Musik, Tanz
Kuriositätenkabinett
Beispiele/ Phänomene: Documenta, Museumsnacht, Gallery Weekend, Rundgang, Kulturbarometer
Eine zusätzliche Möglichkeit zu Erweiterung des Suchrasters ist die Übersetzung der
Begriffe in eine andere Sprache. Ob und welche Begriffe dann für die eigentliche Suche
verwendet werden, ist eine Frage der inhaltlichen Konzeption der Arbeit und der Abgrenzung
von anderen Themen.
Wenn die Begriffe, die gesucht werden, feststehen, ist es hilfreich sich mit den
Suchoperatoren des jeweiligen Anbieters eines Suchdienstes auseinander zu setzen.
Informationen dazu findet man auf der jeweiligen Seite unter den Bedienungshinweisen.
Meistens gibt es Logische Operatoren (AND, OR und NOT), Klammern, Abstandsoperatoren
und Trunkierungen, mit deren Hilfe sich neben der inhaltlichen auch auf rein technisch-
operationaler Ebene Suchergebnisse auffächern respektive eingrenzen lassen.
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Bewerten von Internetquellen1
Durch die hier empfohlenen Methoden kann die Relevanz und/oder Anzahl gefundener
Quellen erhöht werden. In einem zweiten Schritt ist es wichtig, die relevanten von den
irrelevanten Quellen zu unterscheiden. Eine themenunabhängige Methode ist die kritische
Auseinandersetzung mit der Qualität der Quellen. Zur Bewertung, welche Internetseiten
relevant und zuverlässig sind und sich dazu eignen in einer wissenschaftlichen Arbeit
erwähnt zu werden, empfehlen sich folgende Kriterien:
- Ist die Autorschaft der Seite benannt? Werden akademische Referenzen angeführt
(etwa ein akademischer Titel)? Handelt es sich um eine_n Inhaber_in eines
Lehrstuhls? Ist eine Kontaktadresse angegeben?
- Wer betreibt den Server (Universität, andere Forschungseinrichtung, Regierung,
Privatperson)?
- An welches Publikum richtet sich die Seite? Ist die Ausrichtung der Seite eher
wissenschaftlich oder eher kommerziell? Erscheint Werbung auf der Seite?
- Werden die Quellen der Seite vollständig angegeben?
- Ist der Text logisch gegliedert und in sinnvolle Abschnitte unterteilt? Ist der Text
vollständig oder stellt er nur einen Ausschnitt eines längeren, gedruckten Textes dar?
Sind die Informationen eher oberflächlich oder detailliert? Ist die Navigation innerhalb
der Seite einfach und klar verständlich?
- Wie sorgfältig ist die Seite erstellt worden? Gibt es viele Rechtschreib- oder
Tippfehler oder veraltete, nicht funktionierende Links?
- Wann wurde die Seite erstellt? Wann wurde zum letzten Mal ein Update erstellt?
Werden die Informationen regelmäßig aktualisiert? Sind die Links noch aktuell oder
hat sich die Zieladresse geändert? Sind die Links kommentiert oder ggf. bewertet?
Informationskompetenz:
Der Umfang der im Netz vorliegenden Daten ist oft enorm und wächst stetig an. Eine
ausgeprägte Informationskompetenz hilft dabei mit vertretbarem Aufwand akademisch
hochwertige Informationen zu identifizieren. Um sich in einem Themengebiet orientieren zu
können wird fundiertes wissenschaftliches Grundlagenwissen benötigt. Ist dieses nicht
vorhanden, muss es erarbeitet werden. Als Anhaltspunkte für fundierte Informationen dienen
neben der Bewertung der Internetquellen Inhalte, die eine Vorsortierung durch eine
Redaktion oder durch wissenschaftliche Überprüfungsverfahren (z.B. doppelblindes Peer-
Review), erfahren haben.
Flüchtigkeit des Web:
Es ist bekannt, dass das World Wide Web sich stetig verändert, Seiten und Links die heute
noch aktuell waren, müssen es morgen nicht mehr sein. Bei wissenschaftlichem Arbeiten 1 Nach Lotse 2010. http://lotse.uni-muenster.de/ letzter Aufruf 12.09.2012.
Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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(vor allem über längere Zeiträume) ist daher zu beachten, dass möglicherweise die kürzlich
gefundenen Informationen zu einem späterem Zeitpunkt nicht mehr verfügbar sind. Es
empfiehlt sich daher beispielsweise Sicherheitskopien von genutzten Dokumenten anzu-
legen. Weiterhin sollte gelegentlich überprüft werden, ob neuere Quellen existieren, die für
die Recherche relevant sind.
Netzwerken 1.0:
Zusätzlich zu jeglicher Recherchearbeit ist es hilfreich sich mit Kommiliton_innen zu zusam-
menzuschließen, um sich über Arbeitsprozesse oder Fragen auszutauschen. Für gemein-
same Projekte eignen sich Dienste wie: dropbox, iversity und googledocs. Die socialreading
Funktion einiger Anbieter ermöglicht ein dezentrales und Tageszeit-flexibles Arbeiten an
Dokumenten.
Stand: Juni 2012
Name + Link Zugriff Beschreibung Fach-bereiche
Academic Search Complete DBIS (UBL)
UBL Fachübergreifende Volltextdaten-bank, tlw. Abstracts
A, B, C, D
Allgemeine Bevölkerungs-umfrage der Sozialwissen-schaften (GESIS ALLBUS) www.gesis.org/allbus
Herausgeber: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
frei Faktendatenbank
Erhebung aktueller Daten über Ein-stellungen, Verhaltensweisen und Sozialstruktur der Bevölkerung BRD (seit 1980 alle zwei Jahre)
benutzergerechten Aufbereitung und Dokumentation, Suchoptionen
C
Arts & Humanities Citation Index (Web of Science)
DBIS (UBL)
UBL Aufsatzdatenbank, Fachbibliographie, interdisziplinäre Datenbank, die Aufsätze aus 1.144 Zeitschriften zu Geisteswissenschaften und Kunst nachweist
D
Bibliographie-Report Museologie
www.smb.spk-berlin.de/ifm/dokumente/materialien/htmlpublikationen/inde
frei Fachbibliographie zu Gebieten Museumspädagogik u. Besucher-forschung mit Suchmaske
D
2.2 Exemplarische Linkliste
Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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x-39.html
C.E.E.O.L.
www.ceeol.com/
frei Volltextonlinearchive (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
B, C
CLIO Fachportal für Geisteswissenschaften
www.clio-online.de/
frei Volltextsammlung mit Suchoption. Außerdem Rezensions- und Vernetzungsseite
B
Primary Sources on Copyright
www.copyrighthistory.org/
frei Digitales Archiv von Primärquellen zum Copyright
B
Digi20
http://digi20.digitale-sammlungen.de/
frei Volltextsuche in 4.194 digitalisierten Monographien der 2. Hälfte des 20. Jh., vorwiegend Geistes- u. Sozialwissenschaften - im Aufbau!!!
A, B, C
EGO European History Online www.ieg-ego.eu/
frei Texte zur europ. Geschichte sortiert nach Zeit, Thema, Gebiet und Themenfeld ("Thread"), Suchoptionen
B
European History Primary Sources (EHPS) http://primary-sources.eui.eu/
frei Datenbank internationaler Primär-quellen zu Themen der europäischen Geschichte
B
Fachverband Kulturmanagement www.fachverband-kulturmanagement.org
frei Portal, themensortierte Fachbibliographie, tlw. Volltext: Jahrbuch Kulturmanagement (2009 ja, 2010/11 nein)
D
Forum Qualitative Sozialforschung www.qualitative-research.net
frei Volltextaufsatzdatenbank
Zeitschriftenartikel des mehrsprachigen Open Access Online-Journals zu qualitativer Sozialforschung (Deutsch, Englisch, Spanisch)
Suchoptionen nach Autor, Ausgabe, Titel
C
ILMES www.lrz.de/~wlm/ilmes.htm
Herausgeber:
Prof. Dr. Wolfgang Ludwig-Mayerhofer
Universität Siegen Philosophische Fakultät -
frei Nachschlagewerk
Internet-Lexikon der Methoden der empirischen Sozialforschung (qualitativ und quantitativ)
ILMES wurde begleitend zu einer Lehrveranstaltung in quantitativen Verfahren entwickelt und versteht sich als andauernder Prozess, der
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Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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Soziologie durch Beiträge anderer Personen ergänzt wird.
Alphabet. Schlagwortliste, Such-optionen
Internationale Bibliogra-phie der geistes- u. sozial-wissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur (IBZ) http://refworks.reference-global.com/IBZ
Herausgeber: de Gruyter
UBL Aufsatzdatenbank (fachübergreifend und mehrsprachig)
Suche nach Titel, Autor, Schlagwort, Fachgebiet, Volltext
Seit 1983, monatliche Aktualisierung
Verlinkung zu EZB und tlw. zu Volltextdatenbanken
C, D
Internet Encyclopedia of Philosophy
www.iep.utm.edu/
frei Lexikon zur Philosophie (englischsprachig)
A
JSTOR www.jstor.org/
UBL Volltextdatenbank B,C, D
Kritikon www.kritikon.de
frei Rezensionsjournal zu aktuellen philosophischen Veröffentlichungen, Volltextdatenbank
A
Kulturmanagement Network www.kulturmanagement.net
frei Portal
Informationen zu Anwendungs-feldern des Kulturmanagements, Recherche nach Beiträgen und Büchern (nur Verweise, kein Voll-text) anhand von Suchbegriffen, Sparten, Themen, Ländern Volltext: KM Magazin (monatl.; themenzentriert)
D
Kulturmanagement Portal www.kulturmanagement-portal.de/
tlw. frei Portal; kostenpflichtiger Volltext: Handbuch Kulturmanagement & Kulturpolitik // Kultur & Recht (regelmäßig aktualisierte Beiträge, Loseblattsammlung)
D
Online Contents - SSG Sozialwissenschaften DBIS (UBL)
Verlag: GBV
UBL Aufsatzdatenbank, Fachbibliographie
für Fachzeitschriften Soziologie und Sozialpolitik
Die Datenbank ist ein fachbezogener Ausschnitt aus der Swets-Datenbank Online Contents und wird ergänzt durch weitere ausgewählte Zeitschriften aus dem Bestand der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln als der zuständigen SSG-
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Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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Bibliothek.
Periodicals Archiv Online (PAO) DBIS (UBL)
frei Volltextdatenbank für elektronische Zeitschriften (Kultur-, Geistes- u. Sozialwissenschaften)
C, D
Periodicals Index Online (PIO) http://pio.chadwyck.co.uk/
frei Aufsatzdatenbank
hist. Zeitschriften-Index zur biblio-graphischen Recherche in rund 4.800 Zeitschriften aus den Geistes- und Sozialwissenschaften (1739-2000); mehr als 37 Fachgebiete und in über 40 Sprachen; Direktverlinkung auf im PAO enthaltene Volltext-Zeitschriften
A, B, C, D
Die Philosophie-Seiten http://philo.de/Philosophie-Seiten/
frei virtuelle Fachbibliothek
Übersicht über Portale, Forschungsinstitute und philosophische Datenquellen in aller Welt Volltextlinks (Primär und Sekundär-Lit./ Zeitschriften)
A
Projekt Muse http://muse.jhu.edu/
UBL Volltext/Aufsatzdatenbank
für über 450 Zeitschriften aus anglo-amerikanischen Raum. Themenbereiche der Geistes- und Sozialwissenschaften (Bsp.: visuelle u. darstellende Künste, Kulturstudien)
C, D
Recherche Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften im Spiegel der Medien www.recherche-online.net/presseschau
frei Volltextarchiv
Linksammlung zu aktuellen Medienbeiträgen
A, B
Sammelpunkt. Elektronisch archivierte Theorie http://sammelpunkt.philo.at
frei Volltextdatenbank
(Texte zeitgenöss. Autoren, Schwerpunkt: systematische Philosophie, Ph.geschichte, KuWi, Medienpädagogik )
A
Social Science Open Access Repository www.ssoar.info
Betreiber: FU Berlin (Center für Digitale Systeme, Institut für Qualitative Forschung), GESIS (Leibniz Institut für
frei Volltextdatenbank, Fachbibliographie
Themenschwerpunkt Qualitative Sozialforschung
Open Access
Suche nach Schlagwort, Titel, Person, Jahr, Dokumentart
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Universität Leipzig – Institut für Kulturwissenschaften September 2012 Kulturwissenschaftliche Recherche im Internet
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Sozialwissenschaften)
Sowiport www.gesis.org/sowiport
frei Fachportal: Fachinformationen u. Fachdatenbanken zu sozial-wissenschaftlichen Forschungs-projekten, Publikationen und Veranstaltungen.
C
UTB-Wörterbuch der Philosophie www.philosophie- woerterbuch.de
frei Wörterbuch deutschsprachig
A
Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa
www.vifaost.de/texte-materialien/
frei Fachportal B
Virtuelle Fachbibliothek Philosophie www.sophikon.de/
frei Fachportal
(Zugriff auf konventionelle und digitale Informationsressourcen zur abendländischen Philosophie)
A
Web of Science http://webofknowledge.com/WOS
UBL Multidisziplinäre Fachdatenbanken
tlw. Verlinkung zu Volltext
A, B, C, D
WISO www.wiso-net.de
UBL Referenzdatenbanken (biblio-graphische Angaben und Links) und Volltexte
eBooks, Fachzeitschriften, Presse, Marktdaten, Firmeninformationen
C, D
Zeitschriftenschau Geschichte http://mdz1.bib-bvb.de/~zs/
frei Datenbank mit Inhaltsverzeichnissen von ca. 100 fachrelevanten Printzeitschriften (seit 1999).
B
ZENO www.zeno.org
frei Volltextdatenbank A