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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSANLAGEN UND KONSTRUKTIONSTECHNIK IPK 2 1 KURZPRÜFVERFAHREN: SCHNEIDSTOFFE UND WERKZEUGBESCHICHTUNGEN Aufgrund der Vielzahl an möglichen Substraten, Schichtzusammensetzungen und Abscheidungsparametern ist die Entwicklung von innovativen und leistungs- fähigen Schneidstoffen und Werkzeugbe- schichtungen technologisch anspruchsvoll und zeitintensiv. Eine Bewertung der beschichteten Werkzeuge ausschließlich mit dem standardmäßig eingesetzten Scratch- Test ist jedoch nicht ausreichend, da die Anforderungen an Werkzeuge im Zerspanprozess sehr vielfältig und oft auch werkstoffspezifisch sind. Umfangreiche Zerspanuntersuchungen an zum Teil sehr teuren Werkstückwerkstoffen sind daher die Regel. Unsere Kompetenzen Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanla- gen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin hat fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Zerspantechnik und insbesondere bei der Entwicklung, Charakterisierung und Bewertung von Zerspanungswerkzeugen. Neben verschiedener Varianten der Schneidstoffe Hartmetall, Keramik, PcBN und PKD wurden Werkzeugbeschichtungen auf Ti-Basis, Siliciumkarbide, Diamond Like Carbon, Diamant, Borcarbid, sowie Bor-Kohlenstoff-Stickstoff-Systeme und kubisches Bornitrid untersucht. Gegenstand der Analysen sind einmal besonders dünne (Nanolayer) sowie in ihrer Kristallitgröße reduzierte Werkzeugbeschichtungen (nanokristalliner Aufbau). Zum anderen werden Beschichtungen untersucht, die aufgrund ihrer Nanostruktur hohe Härte und gleichzeitig hohe Zähigkeit zeigen 1 Makroskopische Veränderungen an einer beschichteten Wende- schneidplatte durch das Bestimmen der Oxidationstemperatur 2 Abrasionsverschleiß auf einer Multilayer beschichteten Wende- schneidplatte nach Kalottenschliff Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institutsleitung Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Pascalstraße 8-9 10587 Berlin Ansprechpartner Markus Röhner Tel.: +49 30 39006-279 Fax: +49 30 39110-37 [email protected] http://www.ipk.fraunhofer.de ANSPRECHPARTNER 1 3 1 2 1 2

Kurzprüfverfahren: SchneidStoffe und WerKzeugbeSchichtungen...der Zerspantechnik und insbesondere bei der Entwicklung, Charakterisierung und Bewertung von Zerspanungswerkzeugen. Neben

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Page 1: Kurzprüfverfahren: SchneidStoffe und WerKzeugbeSchichtungen...der Zerspantechnik und insbesondere bei der Entwicklung, Charakterisierung und Bewertung von Zerspanungswerkzeugen. Neben

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R P R O d U k T I O N S A N l A g E N U N d k O N S T R U k T I O N S T E c H N I k I P k

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Kurzprüfverfahren: SchneidStoffe und WerKzeugbeSchichtungen

Aufgrund der Vielzahl an möglichen

Substraten, Schichtzusammensetzungen

und Abscheidungsparametern ist die

Entwicklung von innovativen und leistungs-

fähigen Schneidstoffen und Werkzeugbe-

schichtungen technologisch anspruchsvoll

und zeitintensiv. Eine Bewertung der

beschichteten Werkzeuge ausschließlich mit

dem standardmäßig eingesetzten Scratch-

Test ist jedoch nicht ausreichend, da

die Anforderungen an Werkzeuge im

Zerspanprozess sehr vielfältig und oft auch

werkstoffspezifisch sind. Umfangreiche

Zerspanuntersuchungen an zum Teil sehr

teuren Werkstückwerkstoffen sind daher

die Regel.

Unsere kompetenzen

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanla-

gen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin

hat fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet

der Zerspantechnik und insbesondere bei

der Entwicklung, Charakterisierung und

Bewertung von Zerspanungswerkzeugen.

Neben verschiedener Varianten der

Schneidstoffe Hartmetall, Keramik, PcBN

und PKD wurden Werkzeugbeschichtungen

auf Ti-Basis, Siliciumkarbide, Diamond

Like Carbon, Diamant, Borcarbid, sowie

Bor-Kohlenstoff-Stickstoff-Systeme und

kubisches Bornitrid untersucht. Gegenstand

der Analysen sind einmal besonders dünne

(Nanolayer) sowie in ihrer Kristallitgröße

reduzierte Werkzeugbeschichtungen

(nanokristalliner Aufbau). Zum anderen

werden Beschichtungen untersucht, die

aufgrund ihrer Nanostruktur hohe Härte

und gleichzeitig hohe Zähigkeit zeigen

1 Makroskopische Veränderungen

an einer beschichteten Wende-

schneidplatte durch das Bestimmen

der Oxidationstemperatur

2 Abrasionsverschleiß auf einer

Multilayer beschichteten Wende-

schneidplatte nach Kalottenschliff

Fraunhofer-Institut für

Produktionsanlagen

und konstruktionstechnik IPk

Institutsleitung

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann

Pascalstraße 8-9

10587 Berlin

Ansprechpartner

Markus Röhner

Tel.: +49 30 39006-279

Fax: +49 30 39110-37

[email protected]

http://www.ipk.fraunhofer.de

A N S P R E c H P A R T N E R

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(Nanocomposite-Schichten). Eine Reihe

von Projekten auf den Themengebieten

Zerspanung und Werkzeugentwicklung

mündeten erfolgreich in zahlreichen

Veröffentlichungen und Dissertationen.

Zur Untersuchung der einzelnen Verschleiß-

nismen wurden am IPK verschiedenen

Kurzprüfverfahren entwickelt. Dazu zählen

Analogieversuche zur Adhäsion (Zylinder-

Platte-Tribometer), Abrasion (Kalotten-

schliff), Oxidation (Glühen im Laborofen),

Diffusion und Oberflächenzerrüttung

(Sandstrahlversuch, Impact-Tester). Zudem

besteht die Möglichkeit zur Erfassung der

wichtigsten mechanisch-physikalischen

Eigenschaften wie Schichtdicke, -aufbau

und Härte. Durch eine Analyse der in den

Analogieversuchen gemessenen Kennwerte

einer neuen Beschichtung besteht die

Möglichkeit, mit Hilfe von mathematischen

Modellen die Leistungssteigerung

dieser Werkzeuge im Vergleich zu einer

Referenzbeschichtung zu prognostizieren.

Unter Einbeziehung von signifikanten

Kennwerten der Werkstückwerkstoffe

wie Härte oder Zugfestigkeit gelingt es

sogar, die Standwege für die Bearbeitung

von weiteren Werkstoffen zu bestimmen,

ohne dass hierfür kostenintensive reale

Zerspanexperimente durchgeführt werden

müssten.

Unser Angebot

Das IPK Berlin bietet Werkzeugherstellern

und Beschichtungsentwicklern an,

systematische Kurzprüfverfahren zur

Charakterisierung von Schneidstoffen und

Beschichtungen durchzuführen und die

gewonnenen Daten zu mathematischen

Prognosemodellen über die zu erwartende

Leistungsfähigkeit der Werkzeuge für

verschiedene Anwendungsfälle zusam-

menzufassen. Darüber hinaus können

zur zusätzlichen Evaluierung auf Wunsch

ausgewählte reale Zerspanversuche durch-

geführt werden.

Ihr Nutzen

Auf diese Weise lässt sich die Anzahl

von teuren Zerspanversuchen drastisch

reduzieren, mit denen die Auswirkung

einer Schicht-Substrat-Modifikation auf die

Standgrößen im Zerspanprozess festgestellt

werden sollen. Darüber hinaus ergeben sich

Erkenntnisse zur Gewichtung der jeweiligen

Schichtmerkmale für die Leistungsfähigkeit

der Werkzeuge bei einem gegebenen

Bearbeitungsfall. Neben der Prognose des

Standweges einer neuen Beschichtung

innerhalb eines geringen Toleranzbereiches

können so weitere wichtige Erkenntnisse

gewonnen werden. Außerdem sind die

Kurzprüfverfahren relativ kostengünstig

und schnell durchführbar, so dass sich ge-

genüber realen Zerspantests eine erhebliche

Kostenersparnis ergibt.

3 Versuchsanordnung zur

Bestimmung der Schichtdicke und

Abrasionsbeständigkeit mittels

Kalottenschliffverfahren

4 Versuchsanordnung zur

Messung der Auswirkungen von

Oberflächenzerrüttung auf

beschichtete Wendeschneidplatten

5 Verschleißprüfstand zur

Bestimmung des Widerstandes

gegen Abrasion von beschichteten

Wendeschneidplatten

Version: PS-09-10-V02

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