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BITTE BEACHTEN SIE DEN DISCLAIMER UND WICHTIGE OFFENLEGUNGSTATBESTÄNDE IM APPENDIX. 1 / 12
LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Fazit und Ausblick Die Wirtschaft Nordrhein-Westfalens wächst langsamer als die gesamtdeutsche Wirt-
schaft. Gemäß dem IT.NRW als statistisches Amt Nordrhein-Westfalens lag das reale
Wachstum des BIP im ersten Halbjahr 2015 bei lediglich 0,3% und damit wesentlich
niedriger als die 1,4% BIP-Wachstum für Gesamtdeutschland im gleichen Abgren-
zungszeitraum.
Wir erwarten für Nordrhein-Westfalen auch in den nächsten Jahren eine vergleichswei-
se relativ gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung (2015: 1,2%, 2016: 1,3%, 2017: 1,1%)
(siehe hierzu nächste Abbildung). Die relativ zu Gesamtdeutschland wirtschaftliche
Schwäche hat vorwiegend strukturelle Gründe. Eine wichtige Rolle spielen dabei die
große Bedeutung von Grundstoffindustrien und der Wandel im Energiesektor. Die
niedrigeren Zuwachsraten des BIP im Vergleich zu der für Gesamtdeutschland sind
auch darin begründet, dass Nordrhein-Westfalen aller Erfahrung nach von Aufschwün-
gen, die wie derzeit vom Konsum getragen sind, weniger profitiert als von solchen,
die mit lebhaften Exporten und Ausrüstungsinvestitionen einhergehen. Vor diesem
Hintergrund dürfte auch die Arbeitslosigkeit höher bleiben als im übrigen Bundesge-
biet.
LBBW BIP-Wachstumsprognosen (in %)
Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research.
AUTOR
DR. GUIDO ZIMMERMANN SENIOR ECONOMIST
0711 127-71640
-6%
-4%
-2%
0%
2%
4%
6%
1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 (F) 2017 (F) 2019 (F)
BIP (Y/Y) Nordrhein-Westfalen BIP (Y/Y) Deutschland
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Aktuelle Konjunkturentwicklung Am aktuellen Rand gingen die Auftragseingänge im nordrhein-westfälischen Verarbei-
tenden Gewerbe im August 2015 preisbereinigt um 2% im Vergleich zum August des
Vorjahres zurück. Der Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe Nordrhein-
Westfalens lag im Juli 2015 um 1,9% niedriger als im Juli 2014. Im Vergleich zum
Ergebnis des entsprechenden Vorjahresmonats entwickelte sich die Produktion im Juli
2015 in den einzelnen Bereichen unterschiedlich: Der Output an Gebrauchsgütern
stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,4%. Dagegen lag die Produktion von Vorleistungs-
gütern um 0,2%, die von Verbrauchsgütern um 1,2% und die von Investitionsgütern
um 7,5% unter dem Ergebnis vom Juli 2014.
Das ifo Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Nordrhein-Westfalens hat sich
im September leicht abgekühlt. Die Firmen beurteilten ihre aktuelle Lage nach den
Ergebnissen des ifo Konjunkturtests nicht mehr ganz so gut wie noch im August.
Hinsichtlich der weiteren Entwicklung waren sie jedoch noch etwas zuversichtlicher als
zuletzt..
NRW.Bank ifo Konjunkturtest Gewerbliche Wirtschaft Nordrhein-Westfalen
Quellen: ifo, NRW.Bank, LBBW Research.
Konjunkturell befinden wir uns aber in Nordrhein-Westfalen weiter in einem verhalte-
nen Aufschwung. Siehe hierzu in der nächsten Abbildung die ifo Konjunkturuhr für
das Verarbeitende Gewerbe, die den Zusammenhang zwischen der Beurteilung der
aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die nächsten 6 Monate im Verarbei-
tenden Gewerbe aufzeigt.
Geringere Auftragseingänge und Indust-
rieproduktion.
ifo Geschäftsklima im September kühlt
sich leicht ab.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
NRW.Bank ifo Konjunkturuhr Verarbeitendes Gewerbe
Salden der Antworten eher günstiger/ungünstiger bzw. gut/schlecht.
Quellen: ifo, NRW.Bank, LBBW Research.
Dementsprechend positiv sind die Produktionspläne der Unternehmen des Verarbei-
tenden Gewerbes, denen aber die Beschäftigungspläne hinterher hinken (siehe nächs-
te Abbildung).
Produktions-/ Beschäftigungspläne (Verarbeitendes Gewerbe)
Saldo aus steigen/zunehmen und abnehmen.
Quellen: ifo, NRW.Bank, LBBW Research.
Beschäftigungspläne der Unternehmen
hinken Produktionsplänen hinterher.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Branchenentwicklungen in Nordrhein-Westfalen Was die sektoralen Entwicklungstendenzen angeht, so zeigten die Unternehmen des
verarbeitenden Gewerbe gemäß dem aktuellen NRW.Bank ifo Konjunkturtest vom
September ein vorsichtig optimistisches Stimmungsbild (siehe nächste Abbildung).
Im Verarbeitenden Gewerbe war das Geschäftsklima im September zwar weiterhin gut,
gegenüber dem Vormonat verschlechterte es sich jedoch spürbar. Den Meldungen
zufolge nahm die Zufriedenheit der Firmen mit ihrer gegenwärtigen Geschäftssituati-
on merklich ab. Demgegenüber hat der Optimismus in Bezug auf den kommenden
Verlauf nur geringfügig nachgelassen.
Im Bauhauptgewerbe war das Geschäftsklima weniger ungünstig als im August, was
auf eine weniger angespannte Geschäftslage zurückzuführen war. Zu ihren Erwartun-
gen äußerten sich die Unternehmen ähnlich skeptisch wie im Vormonat.
Im Einzelhandel ist der Klimaindikator im September abermals spürbar gestiegen. Die
Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Situation wieder besser als im August. Auch
ihre Zukunftsperspektiven stuften sie vermehrt optimistisch ein.
Im Großhandel war das Geschäftsklima ebenfalls etwas günstiger als zuletzt. Während
die gegenwärtige Lage nicht mehr ganz so positiv beurteilt wurde wie im Vormonat,
blickten die Firmen ihrer nahen Zukunft wieder durchaus zuversichtlich entgegen..
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NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima – Detailauswertung nach Wirtschaftszweigen
Quellen: ifo, NRW.Bank, LBBW Research.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Strukturprobleme Gemäß dem RWI Essen hat die Wirtschaft Nordrhein-Westfalens im Jahr 2014 im Ver-
gleich zu den anderen deutschen Ländern weiter an Boden verloren. Die Industrie-
und die Bauproduktion entwickelten sich weiterhin schwächer als in Deutschland
insgesamt, und auch der Auftragseingang stellte sich ungünstiger dar.
Gegen zyklische Gründe für die Wachstumsdifferenzen zwischen Nordrhein-Westfalen
und Gesamtdeutschland spricht, dass sich das Muster konjunktureller Schwankungen
in Nordrhein-Westfalen bis 2011 nur wenig von dem im übrigen Deutschland unter-
schied. Auf strukturelle Gründe weist hin, dass insbesondere die Industrie und das
Baugewerbe gegenüber dem übrigen Bundesgebiet zurückgefallen sind.
Gründe für die vergleichsweise schwache Entwicklung der Bauwirtschaft sind der
überdurchschnittlich starke Bevölkerungsrückgang, die geringere Wohneigentumsquo-
te und die ungünstigere Finanzlage der Kommunen des Landes. So zeigt die neueste
Modellrechnung des IT.NRW legt zur zukünftigen Entwicklung der Bevölkerung, dass
die Gesamtbevölkerung des Landes von 17,57 Mio. bis zum Jahr 2040 um 0,5% auf
rund 17,49 Mio. zurückgehen dürfte. Gleichzeitig verschiebt sich die Altersstruktur
der Bevölkerung weiter verschieben wird. Gegenüber dem Ausgangsjahr 2014 wird es
in der Altersgruppe der unter 19-Jährigen in nur 13 der 373 kreisangehörigen Städte
und Gemeinden bis zum Jahr 2040 einen Anstieg geben.
Die vergleichsweise ungünstige Entwicklung der nordrhein-westfälischen Industrie
liegt wohl in erster Linie an ihrer sektoralen Zusammensetzung. So haben Grundstoff-
industrien nach wie vor eine große Bedeutung. Zugleich ist der Automobilsektor, der
in Deutschland nach wie vor einer der Wachstumsmotoren ist, in Nordrhein-Westfalen
deutlich schwächer vertreten als im Durchschnitt der anderen Bundesländer; zudem
spielen hierzulande Unternehmen eine große Rolle, die kaum Fahrzeuge auf den stark
wachsenden Märkten außerhalb Europas absetzen. Die Schließung des Opel-Werkes in
Bochum wird die Produktion sogar zurückgehen lassen. Eine zusätzliche Belastung
dürfte daraus resultieren, dass der Außenhandel Nordrhein-Westfalens etwas stärker
auf den Euroraum und auch auf Russland ausgerichtet ist als der der anderen Bundes-
länder. Belastend auf die wirtschaftliche Expansion in Nordrhein-Westfalen wirken
auch die Energiewende und die Deregulierung der Energiemärkte. Durch sie gerieten
zum einen die im Land ansässigen Energiekonzerne unter Anpassungsdruck, was sich
weniger in der Energieerzeugung als vielmehr in geringeren Gewinnen und einem
Personalabbau in der Branche niederschlug. Zum anderen weist das Land nach wie vor
einen Rückstand bei erneuerbaren Energien auf, sowohl was deren Nutzung angeht,
als auch bei den Bemühungen, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.
Die Energiewende stellt NRW vor große Herausforderungen. Bereits heute sind Indust-
rieunternehmen immer wieder von Stromausfällen betroffen. Mehr als 40% der befrag-
ten Unternehmen in NRW beurteilen die Effekte der Energiewende auf die Wettbe-
werbsfähigkeit negativ.
Strukturelle Gründe für relativ schwache
Dynamik der Wirtschaft von NRW.
Starker Bevölkerungsrückgang als
Ursache für Schwäche der Bauindustrie.
Hohe Bedeutung von Grundstoffindust-
rien.
Automobilsektor schwächer vertreten.
Außenhandel stärker auf Euroraum und
Russland fokussiert.
Energiewende belastet.
Große Herausforderungen durch Ener-
giewende.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Auswirkungen der Energiewende auf Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in NRW
Quellen: IHK Nordrhein-Westfalen, LBBW Research.
Auch der Fachkräftemangel bereitet verstärkt Sorgen (dies ist allerdings kein NRW-
spezifisches Phänomen). So sehen mittlerweile 31 Prozent der befragten Unternehmen
im Fachkräftemangel das „größte Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung“. Noch vor
zwei Jahren waren es erst 26 Prozent. Während etwa in den Ballungsräumen aktuell
kaum Engpässe spürbar sind, sind gerade mittelständische Unternehmen mit Sitz
außerhalb der Metropolregionen stark betroffen. Auf Branchen bezogen sehen beson-
ders personalintensive Dienstleistungsunternehmen wachsende Risiken.
Fachkräftebedarf (Bedarf = Nachfrage - Angebot) in allen Branchen in NRW
Quellen: IHK Nordrhein-Westfalen, LBBW Research.
Fachkräftemangel.
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Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Entwicklung Fachkräftebedarf 2015 bis 2030 nach IHK-Bezirken
Quellen: IHK NRW, LBBW Research.
Dass die Produktion nun schon seit einigen Jahren mit unterdurchschnittlichen Raten
wächst, hat Folgen für den Arbeitsmarkt: Die sozialversicherungspflichtige Beschäfti-
gung wurde mit geringerem Tempo ausgeweitet als in Deutschland insgesamt, und
die Arbeitslosigkeit nahm seit 2011 deutlich zu, während sie bundesweit mehr oder
weniger stagnierte. Im Verlauf des Jahres 2014 entwickelten sich Arbeitslosigkeit und
Beschäftigung allerdings annähernd parallel zu der in Deutschland, was zumindest in
diesem Bereich auf eine gewisse Entspannung hindeutet. Dies ändert freilich nichts
daran, dass das Wachstum der nordrhein-westfälischen Wirtschaft auch 2015 aus den
oben genannten strukturellen Gründen hinter dem in Deutschland insgesamt zurück-
blieben dürfte.
Wachstumsabstand Nordrhein-Westfalens gegenüber Deutschland insgesamt
Differenz der Zuwachsraten des realen BIP.
Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research.
Negative Folgen für den Arbeitsmarkt.
Persistenter Wachstumsabstand von
NRW zu Gesamtdeutschland.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
Konjunkturmonitor Nordrhein-Westfalen Trends und Ausblick
Dass tendenziell strukturelle Gründe für die vergleichsweise schwache BIP-Entwicklung
in Nordrhein-Westfalen verantwortlich sind, zeigt auch die letzte Konjunkturumfrage
der IHK Nord Westfalen vom Januar 2015. Beim Verlauf des IHK-Konjunkturindikators
über die letzten Jahre fällt nämlich auf, dass er, mit geringen Ausschlägen, um den
langfristigen Mittelwert von 113 Punkten pendelt. Es fehlt offensichtlich an Impulsen,
die zu einer nachhaltigen Wachstumsbelebung führen.
IHK Konjunkturklimaindikator
Quelle: IHK Nord Westfalen, LBBW Research.
Es fehlt an Impulsen für nachhaltige
Wachstumsbelebung.
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
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Umständen entspricht oder für diese geeignet ist oder anderweitig eine persönliche Empfehlung an Sie ausmacht. Diese Studie richtet sich lediglich an und ist nur gedacht für
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Regel hohe Risiken und sind nur für den Verkauf an erfahrene Anleger gedacht, die fähig sind, die mit ihnen einhergehenden Risiken zu verstehen und einzugehen. Ein mögli-
cher Anleger muss feststellen, ob der Erwerb der Wertpapiere sich mit seinen finanziellen Bedürfnissen, Zielen und Bedingungen deckt, mit allen darauf anwendbaren Richtlinien
und Einschränkungen vollständig übereinstimmt und es sich um eine angemessene und geeignete Anlage handelt, ungeachtet der klaren und hohen Risiken, die mit einer
Anlage in die Wertpapiere einhergehen. Die hierin enthaltenen Informationen umfassen teilweise sehr hypothetische Analysen. Diese Analyse basiert auf bestimmten Annahmen
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LBBW RESEARCH 12.10.2015
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DR. JENS-OLIVER NIKLASCH Eurozone, ECB
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