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NOTIZEN der Lebenshilfe Bad Dürkheim 3. Quartal 2004 Nr. 54 • Leitbild • Special Olympics • Neuaufnahmen • Wurstmarktzeit Leidenschaft Leitbild

Leidenschaft Leitbild - Lebenshilfe Bad Dürkheim · Von hinten links: Andreas Knaub, Svenja Ohde, Peter Ohlin-ger, Thomas Geiß, Daniel Hetterling, Djillali Labeche, Mela-nie Dörrsam,

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NOTIZENder Lebenshilfe Bad Dürkheim

3. Quartal 2004Nr. 54

• Leitbild• Special Olympics

• Neuaufnahmen• Wurstmarktzeit

Leidenschaft

Leitbild

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Rückblick auf unsere Leitbildentwicklung

Am 8. Mai 2004 hat die Lebenshilfe Bad Dürk-heim ihr Leitbild verabschiedet. Am 6. September2003 fiel der offizielle Startschuss zu diesemProjekt, an dem Menschen mit Behinderung,Eltern, Angehörige, Vereinsmitglieder und Mitar-beiter mitgewirkt haben.Wozu brauchen wir ein Leitbild, hat manchergefragt. Wo die Ziele unserer Arbeit doch in derVereinssatzung beschrieben sind, wo es dochGesetze und Verordnungen gibt, die als Rechts-und Finanzierungsgrundlagen unserer Einrich-tungen gültig sind, wo wir doch Konzeptionenentwickelt haben, die auch über die Region hin-aus, sogar international, anerkannt und über-nommen sind.Ja, das haben wir bereits, gewiss. Aber wo ste-hen die für alle Mitglieder unserer Solidargemein-schaft verbindenden und gleichsam verbindli-chen Aussagen zu unserem Selbstverständnis,zu Visionen, Grundsätzen, Grundwerten? Wel-chen gemeinsamen Zielen dient die Arbeit derpädagogischen Fachkraft, der ehrenamtlich täti-gen Eltern, der Zivildienstleistenden, desBetriebswirts und des Sozialarbeiters? Was „ver-bindet“ die Ergotherapeutin im Gemeinschafts-kindergarten mit dem Werkzeugmacher derMetallgruppe in der Zweigwerkstatt und demAltenpfleger im Jan-Daniel-Georgens-Haus? Wiesehen wir unsere Rolle in Staat und Gesellschaftund wie, ganz wichtig, gestalten wir unser Mitein-ander im Alltag, sowie bei der Bewältigung dieservielfältigen Aufgaben?Bei der Suche nach Antworten entdeckten wirmanchen weißen Fleck. Nicht im Sinne von „daswissen wir nicht“, sondern beim Eingeständnis,die Diskussion und die Auseinandersetzung überKonzeptionen, Zielsetzung und Strategien aufder so genannten „breiten Ebene“ vernachlässigtzu haben. Schnell und eigentlich wenig überra-schend wurde deutlich, dass bei der Größe, wel-che die Lebenshilfe mit ihren Einrichtungen undder Vielfalt ihrer Angebote in nahezu 40 Jahrenangenommen hat, das Gemeinsame, das Wissenum die eigenen Wurzeln, der geteilten Wertehal-tung, der Führungs- und Handlungsrichtung nichtausreichend und systematisch gepflegt, nichtimmer übergreifend vermittelt worden war. Diemeisten, die in ihrem Alltagsgeschäft, mit ihrerfach- und einrichtungsspezifischen Sicht einge-bunden und ausgelastet sind, können nachvoll-ziehen, wie schnell so etwas eine eigene Dyna-mik entwickelt.Aber gerade ein Verein, ein Träger, ein Unterneh-

men wie die Lebenshilfe, deren eigentlicherZweck nicht wirtschaftlicher, sondern humaner,sozialer, gemeinnütziger und ideeller Natur ist,muss gewährleisten und den Rahmen dafürschaffen, dass (möglichst) alle, die darin mitwir-ken, dies mit einer übereinstimmenden Ausrich-tung in Bezug auf Ideale, der (Aufgaben-) Wahr-nehmung und des Handelns tun und dass dieserRahmen einen dauerhaften dialogischen Prozessermöglicht.In seinem Vorwort für die „Beiträge zur Konzep-tionsdiskussion“ hat unser Ehrenvorsitzender,Siegmund Crämer, im Oktober 2000 diese Not-wendigkeit, fernab jeglicher Managementmetho-den und DIN ISO Qualitätsanforderungen, wiefolgt beschrieben: „ Das alles bestätigt und ver-pflichtet zugleich. Unsere Konzeption hat etwasmit Leben und damit mit Lebendigkeit zu tun. Siekann darum nicht wie eine Arbeitsanweisung fürden Schalterverkehr einer Behörde mit beliebigwechselnden Personen in immer gleicher Qua-lität mechanisch abgeleistet werden. Sie mussvielmehr von jedem Beteiligten zunächst einmaldurch eigene (Geistes) Arbeit erworben unddanach in jeder einzelnen Handlung neu verle-bendigt und immer wieder neu fortgeschriebenwerden. Dazu ist ein dauernder Dialog möglichstaller in unseren Einrichtungen Mitwirkendenerforderlich.“ Mit dem Einstieg in die Leitbildentwicklung glau-ben wir den Stein (des dauernden Dialogs) wie-der angestoßen und ins Rollen gebracht zuhaben. Die Resonanz, das Engagement und dieBeiträge aller Mitwirkenden am zurückliegendenProzess der Leitbildentwicklung haben jedenfallsgezeigt, dass dazu bei allen Gruppen unsererSolidargemeinschaft die Bereitschaft besteht.Für alle, die am Prozess nicht beteiligt waren, sol-len hier die wichtigsten Schritte noch einmal kurzbeschrieben werden:Sommer 2003: Vorstand und Geschäftsführungtreffen die Entscheidung zum Start und zum Pro-zessablauf der Leitbildentwicklung. Das Leitbildsoll „von unten“ erarbeitet werden, das heißt vonallen Beteiligten. Zur Auftaktveranstaltung, einer„Zukunftswerkstatt“, werden alle Mitglieder, Mitar-beiter und die erwachsenen Menschen mitBehinderung eingeladen. 55 Personen nehmenteil, 41 sind zwar verhindert, melden aber ihrInteresse an. Sie werden über Zweck und Aufbaueines Leitbilds informiert. Typische Bausteine,stellt man den Vergleich des Leitbilds mit einemHaus an, werden als Fragen beispielhaft formu-liert: Wer sind wir (unsere Geschichte, unsereWurzeln)? Was wollen wir (Aufgabe, Zweck, Wer-te, Normen)? Wohin soll es gehen (Vision, Leiti-dee)? In KleingruppenwurdenersteGedankenund

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Neuaufnahmen

In den Berufsbildungsbereich wurden aufge-nommen:

Wir wünschen viel Erfolg und gutes Gelingen!

„Runde“ Geburtstagein der Zweigwerkstatt

Lydia Eichholz von der Kleinmontagegruppe beiFrau Hotz wurde am 29.08.2004 50 Jahre alt.

Unsere „Quasselstrippe“ konnte dem Geburts-tagsgesang ihrer Kollegen und Kolleginnen lau-schen und genoss sichtlich ihre Geschenke.

Leitsätze zu den obigen Fragen erarbeitet undschriftlich festgehalten, um anschließend im Ple-num dargestellt und erläutert zu werden. ZumAbschluss des Tages wurde das geplante weite-re Vorgehen vorgestellt:Ein Steuerkreis (bestehend aus je einem Mitgliedaus Vorstand, Geschäftsführung, Bereichsleitun-gen und Heimbeirat/Werkstattrat, sowie der QM-Beauftragten und unserer Psychologin) solltefederführend die anschließende inhaltliche, orga-nisatorische und zeitliche Koordination über-nehmen.Aus allen Ideen, Leitsätzen, Thesen, Visionen,

Forderungen und Wünschen des ersten Works-hops wurde vom Steuerkreis ein erster (sehrumfangreicher) Leitbildentwurf, eine Art Rohbau,formuliert.In 5 an unseren Einrichtungen orientierten Pro-jektgruppen (Frühförderung / Gemeinschaftskin-dergarten – Schule – Werkstätten – Tagesförder-stätte – Wohnstätten), die sich jeweils aus Mit-arbeitern, Eltern/Angehörigen/Mitgliedern undMenschen mit Behinderung zusammensetzten,wurde dieser Entwurf dann überarbeitet und dasErgebnis dem Steuerkreis wieder zurückgemel-det.

Diese Dialog- bzw. Arbeitsschleife zwischenSteuerkreis und den Projektgruppen wiederholtesich bis zu fünf Mal, so dass aus der sehrumfangreichen Ideensammlung des Auftakt-workshops sich mehr und mehr ein Konzentratmit inhaltlichem und sprachlichem Feinschliffentwickelte – dem vorläufigen Entwurf desLeitbilds.Am 8. Mai 2004 dann der Abschlussworkshop,wieder im „großen“ Plenum. Die Zahl der aktivenMitstreiter bei solchen Prozessen sinkt erfah-rungsgemäß (leider) immer etwas ab aber auchbei letztlich „nur“ noch 26 Teilnehmern war auchan diesem Tag, wie während der gesamten Leit-bildentwicklung, festzustellen, dass Angehörigealler Gruppen und Gremien bei der Verabschie-dung und der vorher nochmals lebendigen undintensiven Diskussion vertreten waren:Vorstand und Ehrenvorsitzender, Eltern undAngehörige, Geschäftsführung, Menschen mitBehinderung, Mitarbeiter/innen, Betriebsratsmit-glieder und die Qualitätsmanagementbeauf-tragte. Das Leitbild steht, die Arbeit mit derUmsetzung, denn darauf kommt es schließlich inder Praxis an, hat begonnen...

Ein Exemplar des „Leitbildes der Lebens-hilfe Bad Dürkheim e. V.“ finden Sie alsAnlage in dieser Ausgabe der Notizen.

(Mathias Neubert)

Von hinten links: Andreas Knaub, Svenja Ohde, Peter Ohlin-ger, Thomas Geiß, Daniel Hetterling, Djillali Labeche, Mela-nie Dörrsam, Janosch Gröschel, Dennis Bender, SandraEcker, Nadja Hornbach, Manuela Jahn, Simone Lingenfelder,Melanie Hanß, Anaida Gasperjan und Daniela Mehrmann.

Nicht dabei: Veronika Franz und Sven Storck.

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WERKSTATT

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Fr. Florschütz-Ertin wünschte seitens des Beglei-tenden Dienstes weiterhin ein buntes, gesundesLeben in der Werkstatt und überreichte Parfümund bunte T-Shirts als Anerkennung für die gelei-stete Arbeit in der Kleinmontage.

Alfons Sczepanski aus der gleichen Arbeits-gruppe feierte am 15.09.2004 seinen 65.Geburtstag im Kreise seiner Kollegen, Frau Hotz,

Frau Tsalikis (gesetzl. Betreuerin) und Frau Flor-schütz-Ertin, die seitens des Begleitenden Dien-stes modische Hemden als Geschenk über-brachte. Sie wünschte Alfons, dem „ruhendenPol“ der Arbeitsgruppe weiterhin Gesundheit und,dass er sein sonniges Gemüt behalten möge.Trotz Erreichen der Altersgrenze für den Bezugvon Altersrente „muss“ er noch nicht in Rentegehen und darf ein weiteres Jahr in unsererZweigwerkstatt arbeiten. Dafür hatte sich seinegesetzliche Betreuerin eingesetzt.

(Martina Florschütz-Ertin)

Verabschiedung von Hubert Gass

Hubert Gass geht nach 25jähriger Tätigkeit inden Dürkheimer Werkstätten in den wohlverdien-ten Ruhestand. Er beendete sein Arbeitsverhält-nis zum 30.06. diesen Jahres auf eigenenWunsch.

Herr Klomann, Hubert Gass und Herr Schäfer

Hubert war in all den Jahren in der Schreinereibeschäftigt. Dort hat man seine handwerklichenFähigkeiten und seine Kenntnisse im Holzbereichsehr geschätzt. In seiner zurückhaltenden undruhigen Art war er ein beliebter Mitarbeiter undKollege, den man in der Schreinerei vermissenwird.Wir wünschen ihm weiterhin viel Gesundheit undLebensfreude. Da sein Hobby das Wandern inder Region ist, wurde ihm angeboten, dass ersich den Wanderausflügen des Wohnheimesanschließen kann. So kann er den Kontakt zurLebenshilfe Bad Dürkheim erhalten und vielleichtab und zu an seinem alten Arbeitsplatz vorbei-schauen.

(Martina Ebisch)

Special Olympics National Games2004 in Hamburg

“Lasst mich gewinnen!Doch wenn ich nicht gewinnen kann,lasst mich mutig mein Bestes geben!“

So lautete das Motto der diesjährigen SpecialOlympics in Hamburg, an der 3.500 Sportler undSportlerinnen aus allen Teilen der Bundesrepu-blik vom 15.-18.06. teilnahmen. Veranstaltungendieser Größenordnung sind auf viele helfendeHände angewiesen. Mehr als 1000 freiwilligeHelfer organisierten und unterstützen die Durch-führung von insgesamt 17 Sportarten.Die Special Olympics National Summer Gameswurden zum 4ten Mal veranstaltet und finden allezwei Jahre statt. Waren es bei den ersten „Spie-len“ 1998 in Stuttgart „nur 1.000 teilnehmendeAthleten“, so steigt die Teilnehmerzahl von Ver-anstaltung zu Veranstaltung erheblich an. Diesliegt zum einen an der gestiegenen Anzahl derangebotenen Sportarten, als auch an dem hohenMedieninteresse der Veranstaltung. Wobei daseine sicherlich das andere bedingt.Die “nationalen Spiele“ gehen auf die Special

Olympics International zurück. Diese wurden1968 durch die Unterstützung der Familie Kenne-dy gegründet. Special Olympics International istdie weltweit größte – vom IOC offiziell anerkann-te – Sportbewegung für Menschen mit geistigerund mehrfacher Behinderung. Ihre Philosophieist es, mit dem Mittel des Sport die Akzeptanzvon Menschen mit geistiger Behinderung in derGesellschaft zu verbessern.Nachfolgend der Bericht unseres FSJler, SteveBedell, der zum ersten Mal als Betreuer dabeiwar.„Ob ich zur Betreuung der Sportler mit nachHamburg fahren wolle? – So lautete die Frage.

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Alfons Sczepanski mit Frau Tsalikis

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„Meike Roch eiferte ihremgroßen Bruder nach“

„Doch nun zum sportlichen Teil, der mit verschie-denen Klassifizierungen begann, die „Devisio-nings“ genannt werden, und dafür sorgen, dassdie Athleten gruppenweise gegen Gleichstarkeum Medaillen kämpfen. In 10 Gruppen, die nachberühmten Hamburger Sehenswürdigkeiten oderStadtteilen benannt waren, traten dann 32 Her-ren und 21 Damen in den Einzeldisziplinen anund gaben ihr Bestes.Mit dabei auch Meike Roch, die Schwester unse-res dreifachen Vizemeisters Jens Roch, die, vonihrem Vater betreut, dem großen Bruder nachei-ferte. Auch sie belegte in ihrer Gruppe am Endeden zweiten Platz und war mindestens so ent-täuscht wie seinerzeit Bruder Jens und es warviel Trost und Aufmunterung notwendig, um amDonnerstag dann das Doppel anzugehen. Hierlief es dann etwas besser, denn an der Seite vonKatinka gelang es der 22-Jährigen, den erstenPlatz und damit eine Goldmedaille zu erringen“....(Auszug aus der Fachzeitschrift „BadmintonSport“ Ausgabe Nr. 7/8 2004)

Katinka Andres und Meike Roch (Stefan Pauls)

Dass da eine Zusage Pflicht ist, um einmal in dasLeben unserer behinderten Mitarbeiter außer-halb der Werkstatt schauen zu können, braucheich wohl nicht zu erwähnen. Also fuhren wir amMontag, den 14.06.2004, morgens mit 14 Athle-ten, 5 Betreuern und 2 Bussen los.Das Ausmaß der Planungen von Seiten derOrganisatoren und der Verantwortlichen derDürkheimer Werkstätten waren schon in denersten beiden Tagen klar zu erkennen. AlsBeweis hierfür galt die Unterkunft sowie derBegrüßungsabend und die Eröffnungsfeier, wasauch Markus Ernst (Tischtennis) und Stefan Sei-bel (Schwimmen) so empfanden.Auch wenn wir täglich etwas zu früh aufstehenmussten, wie die beiden sagten, war klar zuerkennen, dass Wärme und Nähe im Umgangmiteinander und Ehrgeiz und Sportsgeist in denWettbewerben sowohl bei den Athleten als auchbei den Betreuern ganz weit oben standen.“

Peter Sternisko und Michaela Schwarz aus unsererSchwimmmannschaft

Die komplette Schwimmmannschaft mit SteveBedell

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Dank füralle Bemühungen groß ausfiel, denn außer fröh-lichem Beisammensein gab es auch noch jedeMenge Gold-, Silber- Bronze- und Kupfermedail-len!Sogar in der überregional erscheinenden Fach-zeitschrift „Badminton Sport“ wurde über dieerfolgreiche Teilnahme von Meike Roch berichtet:

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Neigungsgruppe Reiten

Seit April diesen Jahres bieten wir in Zusammen-arbeit mit dem Reitverein Weisenheim am Sandfür unsere behinderten Mitarbeiter die Neigungs-gruppe Reiten an. Beim Heilpädagogischen Rei-ten (HPR) steht nicht die reitsportliche Ausbil-dung, sondern die individuelle Förderung überdas Medium Pferd im Vordergrund, vor allem diegünstige Beeinflussung des Befindens und Ver-haltens. Im Umgang mit dem Pferd wird derMensch ganzheitlich angesprochen: körperlich,emotional, geistig und sozial.Die Pferde sind ausgebildete Therapiepferde, dieKursleiterin ist Dipl.-Reittherapeutin (Schweizer

Gruppe für therap. Reiten). Zur idyllisch gelege-nen Reitanlage gehört auch eine Reithalle, sodass unabhängig von der Wetterlage gearbeitetwerden kann. Die Vor- und Nachbereitung derPferde ist fester Bestandteil des Konzepts.Die anfänglichen Ängste im Umgang mit denPferden konnten unseren behinderten Mitarbei-tern mit der Zeit genommen werden. Die Freudean der Faszination „Pferd“ wurde durch diegemeisterten Aufgaben immer größer.Nach dem Reiten steht die Pferdepflege auf demProgramm. In dieser Zeit können sich unsere Mit-arbeiter mit den Pferden vertraut machen und all-mählich eine Beziehung aufbauen.

Medaillenspiegelund Teilnehmer/innen

der Special Olympics 2004

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Badminton:● Katinka Andres Silber

im Einzel● Jens Hutter Kupfer

im Einzel● Meike Roch Silber

im Einzel● Niki Weigel Kupfer

im Einzel● Katinka Andres, Gold

Meike Rochim Damendoppel

● Niki Weigel, SilberJens Hutterim Herrendoppel

Betreuer: Gerhard Roch,Ingrid Hutter

Tischtennis:● Michael Beck Gold

im Einzel● Markus Ernst Silber

im Einzel● Elke Honecker Bronze

im Einzel● Caroline Prinz Kupfer

im Einzel

Betreuer: Heinz Wagner

Schwimmen:● Elisabeth Blatt Kupfer

im Einzel-Brust● Claudia Bügler Bronze

im Einzel-Freistil● Thorsten Schwalb Silber

im Einzel-Freistil● Michaela Schwarz Silber

im Einzel-Rücken● Stefan Seibel Bronze

im Einzel-Freistil● Peter Sternisko Bronze

im Einzel-Brust● Thorsten Schwalb, Gold

Michaela Schwarz,Peter Sterniskoin 3x25m Lagen-Staffel

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Neigungsgruppe Reiten

Seit April diesen Jahres bieten wir in Zusammen-arbeit mit dem Reitverein Weisenheim am Sandfür unsere behinderten Mitarbeiter die Neigungs-gruppe Reiten an. Beim Heilpädagogischen Rei-ten (HPR) steht nicht die reitsportliche Ausbil-dung, sondern die individuelle Förderung überdas Medium Pferd im Vordergrund, vor allem diegünstige Beeinflussung des Befindens und Ver-haltens. Im Umgang mit dem Pferd wird derMensch ganzheitlich angesprochen: körperlich,emotional, geistig und sozial.Die Pferde sind ausgebildete Therapiepferde, dieKursleiterin ist Dipl.-Reittherapeutin (Schweizer

Gruppe für therap. Reiten). Zur idyllisch gelege-nen Reitanlage gehört auch eine Reithalle, sodass unabhängig von der Wetterlage gearbeitetwerden kann. Die Vor- und Nachbereitung derPferde ist fester Bestandteil des Konzepts.Die anfänglichen Ängste im Umgang mit denPferden konnten unseren behinderten Mitarbei-tern mit der Zeit genommen werden. Die Freudean der Faszination „Pferd“ wurde durch diegemeisterten Aufgaben immer größer.Nach dem Reiten steht die Pferdepflege auf demProgramm. In dieser Zeit können sich unsere Mit-arbeiter mit den Pferden vertraut machen und all-mählich eine Beziehung aufbauen.

Medaillenspiegelund Teilnehmer/innen

der Special Olympics 2004

6

Badminton:● Katinka Andres Silber

im Einzel● Jens Hutter Kupfer

im Einzel● Meike Roch Silber

im Einzel● Niki Weigel Kupfer

im Einzel● Katinka Andres, Gold

Meike Rochim Damendoppel

● Niki Weigel, SilberJens Hutterim Herrendoppel

Betreuer: Gerhard Roch,Ingrid Hutter

Tischtennis:● Michael Beck Gold

im Einzel● Markus Ernst Silber

im Einzel● Elke Honecker Bronze

im Einzel● Caroline Prinz Kupfer

im Einzel

Betreuer: Heinz Wagner

Schwimmen:● Elisabeth Blatt Kupfer

im Einzel-Brust● Claudia Bügler Bronze

im Einzel-Freistil● Thorsten Schwalb Silber

im Einzel-Freistil● Michaela Schwarz Silber

im Einzel-Rücken● Stefan Seibel Bronze

im Einzel-Freistil● Peter Sternisko Bronze

im Einzel-Brust● Thorsten Schwalb, Gold

Michaela Schwarz,Peter Sterniskoin 3x25m Lagen-Staffel

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Körperliche Übun-gen auf dem laufen-den Pferd sind nichtganz einfach,jedoch bewältigenunsere Mitarbeitersie hervorragend.Der Traum vomeigenen Pferd wirdwährend der Nei-gungsgruppen-Zeit„Realität“. Den Teil-nehmern macht die-se Zeit sehr vielSpaß.

Im Juli lud der Reitverein zu seinem alljährlichenSommer – Reitturnier ein. Diese Möglichkeit, denPferdesport einmal hautnah zu erleben, ließenwir uns natürlich nicht entgehen. Kurz entschlos-sen machten wir uns auf den Weg, um das Sprin-gen und Tanzen der Pferde zu beobachten.

(Stefan Pauls / Steffen Muly)

11. Wandertag am 28.09.04

„Bunt sind schon die Wälder“ hieß das Mottounseres diesjährigen Wandertages. Auf demWallberg oberhalb von Deidesheim lag unserZiel. Vom Waldparkplatz Sensental ging es2,5 km über einen breiten Wirtschaftsweg zurGaststätte. Auf dem Weg dahin konnte man weitin die Rheinebene sehen. Die Gaststätte liegtdirekt an einem großen Sportplatz (Turnerplatz).Das Wetter war herrlich und wir hatten für dieWanderer Stühle und Tische ins Freie gebracht,so dass es für die 170 Teilnehmer angenehm war.

Ab 11.30 Uhr konnte durch die Mitarbeit desWallbergteams und des Wanderteam sowie frei-willige Helfer der große Hunger mit Schnitzel undBratkartoffeln gestillt werden. Getränke warenreichlich vorhanden.

Wie in jedem Jahr gab es für die Teilnehmereinen Button plus Urkunde. Für den diesjährigenWandertag konnten wir die Firma Plischke alsSponsor gewinnen und jeder Teilnehmer bekamein orangenes T-Shirt mit Wandertagslogo sowiemit dem Sponsornamen.Die freie Zeit auf dem Wallberg wurde mit Boulespielen, Faulenzen, Besichtigung des Turnereh-renmals sowie mit vielen Gesprächen unter- undmiteinander verbracht.So gegen 14.00 Uhr begannen die ersten Grup-pen den Abstieg zum Parkplatz und den Bussen,sodass alle pünktlich nach Hause kamen.Die Resonanz war sehr positiv und wir hoffen,dass wir 2005 wieder einen Wandertag organi-sieren können.

(Das Wanderteam)

Freizeit Bad Schandau/Sächsische Schweiz

vom 22.08. - 01.09.2004

Dabei waren:Edeltraud Höschle, Werner Lukas, Helmut Diesing,Alexander Rowe, Reinhard Klose, Thomas Schmoll,Kerstin Gemp, Roswitha Block, Bärbel Zander, Ros-witha und Karlheinz Noack, Regina Hollwig undEduard Naperkowski

Betreuer:Kajta Brück, Andreas Lorbeer, Petra Fürderer

Am 22.08.04 starteten wir mit 2 Bussen in Rich-tung Sächsische Schweiz. Nach 9-stündigerFahrt kamen wir wohlbehalten in Bad Schandauan und fielen nach dem Abendessen satt undmüde ins Bett. An den folgenden Tagen genos-sen alle das attraktive Ausflugsprogramm:Kutschfahrt zur "Oberen Schleuse im Kirnitsch-tal" mit anschließender Bootsfahrt auf der 7°Ckalten Kirnitsch, Stadtbesichtigung in Pirna mitnegativer Überraschung (eingeschlagene Fen-sterscheibe am Bus), Schützenfest in Krippen,Besichtigung der gigantischen Festung König-stein.

WOHNSTÄTTEN

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Die absoluten Highlights waren die Stadtbesichti-gung in Dresden und der Besuch der Felsenbüh-ne in Rathen ("Der Zauberer von Oz").Beim Ausflug zur Bastei konnte jeder seineSchwindelfreiheit unter Beweis stellen. In schwin-delerregender Höhe ging es über Brücken, Stegeund Treppen durch atemberaubende Felsforma-tionen. Manch einer dachte, er wäre im DeathValley, Arizona.Natürlich kamen auch Sport und Geselligkeitnicht zu kurz: Tischtennis, Fußball, Grillabend,Wandern, Tanzen und viel Spaß rundeten diealles in allem SEHR GELUNGENE Freizeit ab.

(Petra Fürderer, Andreas Lorbeer)

Spende

Das Presbyterium der evangelischen Kirchenge-meinde Leistadt hat der Wohnstätte der Lebens-hilfe Bad Dürkheim eine sehr großzügige Nah-rungsmittelspende zukommen lassen. Die Nah-rungsmittel wurden anlässlich des Erntedankfe-stes gesammelt und über den Kontakt von Hr.Werly haben sie den Weg zu unserem Wohnheimgefunden.Vor allem unsere Kochkurse freuen sich über denZucker und das Mehl, welche jetzt in der allmäh-lich beginnenden Weihnachtszeit für die Weih-nachtsbäckerei benötigt werden.Im Namen aller Bewohner der Wohnstätte wollenwir uns bei dem Presbyterium Leistadt herzlichfür die Nahrungsmittelspende bedanken.(Gerhard Eberspach)

Einkehr

Zum Schuljahr 2004/2005 haben 7 Mädchen undJungen ihre Schullaufbahn bei uns begonnen.Alle Schülerinnen und Schüler sowie das ganzeKollegium begrüßten die ABC-Schützen an ihrem1. Schultag. Gemeinsames Singen und Blumen-gaben vertrieben die anfängliche Scheu undzeigten, dass das gemeinsame Leben und Ler-nen auch bunt und fröhlich ist. Schulleiter WilliBast brachte nicht nur einen „Koffer voll Welt“ zurBegrüßung mit, sondern direkt einen ganzenKarren voller Lern- und Unterrichtsmaterial. Die-ses durften die Neuen ausgiebig testen, bevor esdann in ihren jeweiligen Klassen das Einstands-frühstück gab. Natürlich noch mit Eltern, aber am2.Tag kamen sie dann schon ganz alleine, wie dieGroßen auch, mit dem Schulbus.

Willi Bast mit dem Karren voll Welt

Die ABC-Schützen v. l. n. r.:Marco Rath, Sedat Toker, Janet Schneemann, SaschaStreb, Tan Huynh, Sabrina Henkes und JasminSchwan

Auskehr - Teil 1

Warme Worte und heiße TränenDie Siegmund-Crämer-Schule verabschiedeteam 13.7. fünf Werkstufenschüler, die in Zukunft in

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SCHULE

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der Werkstatt oder auf dem Bauernhof derLebenshilfe arbeiten werden und endlich.....Geldverdienen. Sven Woidy, der als zurückbleibenderWerkstufenschüler seiner KlassenkameradinManuela Jahn und seinen KlassenkameradenPeter Ohlinger, Sven Storck, Djillali Labeche undKenny Dopp eine Abschiedsrede hielt, beendetediese auch mit dem Wunsch, „dass ihr jetzt alleviel Geld verdient“. Geld ist die eine Sache, eineandere Sache ist es, ein vertrautes Nest zu ver-lassen, Lehrer und Freunde zurückzulassen. Dagab es dann doch auch ein paar Tränen. Auchdie Eltern der nun erwachsenen Schüler trauernein wenig, schließlich ist ein bedeutenderLebensabschnitt ihrer Kinder beendet und an dieneue Situation muss man sich erst einmalgewöhnen. Vielleicht haben die vielen warmenWorte von Rektor Willi Bast, dem Lehrteam derWerkstufe, der Schulfreunde, von dem Vorstandder Lebenshilfe, Christian Schmid, und derElternvertreterin, Beate Bretz, ein wenig dabeigeholfen, Mut für diese Umstellung zu finden.Die Schüler der Siegmund-Crämer-Schule verab-schiedeten ihre „5 Großen“ mit Liedern, Tänzen,Trommeln und einem Leserätsel, schließlich sindwir noch in der Schule. Die Lösung dieses Rät-sels ergab den Slogan „IHR SEID SUPER“ undmit jedem einzelnen Buchstaben dieses Mottosbedankte man sich bei den Entlassschülern. Istand zum Beispiel für die Irren tollen Sprüche, Ufür die Unglaubliche Freude, mit denen sie dasSchulleben bereichert haben.

V. l. n. r: Djillali Labeche, Sven Storck, Peter Ohlinger,Kenny Dopp und Manuela Jahn

Wie jedes Jahr war dann der „Rausschmeißer“das gemeinsam gesungene Lied „Marmor, Steinund Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht“. Undweil wir Übriggebliebenen wissen, dass dasstimmt, freuen wir uns schon jetzt auf die Besu-che unserer Ex-Schüler in ihrer alten Penne.

(Anja Kulick)

Auskehr - Teil 2

Am Ende der Sommerferien glühten die Telefon-drähte der Schulmitarbeiter und Schuleltern.„Habt ihr schon gehört, der ASB hat Betty undElse gekündigt. Da müsst ihr doch was machen.“Seit über 10 Jahren gehören Betty Ziegler undElse Gauch zur Schule. Beide sind als Begleit-personen bei einem unserer Schulbusunterneh-men angestellt. Doch dies war von Anfang ankein reiner Job für sie, sondern Berufung undLebenselixier.Trotz – oder besser aufgrund!- ihres Alters ver-richteten sie ihre Arbeit bewundernswert.Beide sind schon über 80! Die wilden Schülerwaren bei ihnen weniger wild, oder wurden recht-zeitig zu Ordnung und gesittetem Verhaltenangehalten, die Scheuen wurden liebevoll zurKlassentüre begleitet und auch die häufig wech-selnden Fahrer wurden von Else und Betty in dasSchulleben eingearbeitet.So entstand eine Kontinuität und Sicherheit imUmgang, die Eltern, Lehrer und vor allem auchdie Schüler zu schätzen wussten, diese verbrin-gen ja teilweise mehr als eine Stunde täglich imBus.Kein Schulfest, kein Basar, kein Gottesdienstfand ohne Else und Betty statt, ihre 80. Geburts-tage wurden gemeinsam gefeiert und bei Schul-ausflügen begleiteten sie uns auch. Diese Schul-bindung können und wollen wir aufrechterhalten,doch an der Kündigung konnten auch wir nichtsändern.Deshalb gab es zunächst einmal am 21. Sep-tember ein großes Dankefest der Schule für Bet-ty und Else.

Betty Ziegler (rechts) und Else Gauch löschen denbrennenden Kerzenbus

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Betty Ziegler und Else Gauch im nachgestelltenSchulbus mit „ihren“ Schülern

Tränenreiche Umarmungen und lustige Liederwechselten sich ab, für die „wilde Betty“ gab esals Geschenk sanfte Blumen und für die „sanfteElse“ Lebenshilfepiccolos damit sie etwas wilderwird.

(Wilfried Würges)

Rückkehr

Unsere Kollegin Alie Rutte ließ sich 1 Jahr – ohneGehalt – beurlauben, um in Südafrika in einerMissionseinrichtung mit aidskranken Kindern zuarbeiten.

Alie Rutte in einer Kindertagesstätte in Namibia

Seit dem neuen Schuljahr ist sie wieder bei uns.Ihr Dankesbrief an die Lebenshilfe:

Liebe Kollegen von der Lebenshilfe!Hier an dieser Stelle ein großes Dankeschön fürmeinen Sonderurlaub, dadurch konnte ich mirmeinen großen Traum erfüllen. Es war ein erleb-nisreiches Jahr für mich. Ich hatte die Mög-lichkei t , in einer anderen Kultur zu arbeiten

und für Waisenkinder zu sorgen, was schonimmer ein Herzenswunsch von mir war. MeineErfahrungen aus der Schule konnte ich gutgebrauchen. Das 1. Halbjahr habe ich als Erzie-herin in einem Heim für HIV-Waisenkinder inKapstadt gearbeitet. Im 2. Halbjahr war ich ineiner Missionsschule. Während der Schulzeitmachte ich ein Praktikum in Namibia in einer Kin-dertagesstätte. Ich bedanke mich noch mal herz-lichst bei Euch, Eure Alie

(Alie Rutte)

Umkehr

Bis zu diesem Schuljahr gab es die M3. EineGruppe, in der Schüler mit mehrfacher bzw.zusätzlicher Körperbehinderung gefördert wur-den. Es gab gute Gründe dafür, die „innerschuli-sche Integration“ wurde auch immer wiedererkämpft und jetzt, jetzt soll es mal anders ver-sucht werden:Aus der M3 wurde die neue Ober-Werkstufe unddie ehemaligen M3ler wurden aus ihrem ruhigenNest in die anderen Klassen verteilt. Schaun wirmal! Über die neue Klasse, die OW hat EricEster geschrieben.

Meine neue Klasse

Bianka, Alex, Samson, Katarina Baumer, Kathari-na Exner, Andreas, Kerstin sind in meiner neuenKlasse: die O/W (Ober-/Werkstufe). Meine neuenLehrer sind Frau Hochdörffer, Frau Lindemann,Frau Gries, Frau Stapf und Frau Allbach. Mirgefällt besonders Rechnen, Bandolo und MiniLük. Im Unterricht haben wir schon Steckbriefevon uns gemacht und ein Gedicht vom Herbstan-fang gehört. Nach dem Lernen dürfen wir einwenig spielen. Wir waren auf dem Wurstmarkt.Das war toll. Wir sind Boxauto, Kettenkarussell,

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Happy Sailor und Riesenrad gefahren. Undgelost haben wir noch. Und gegessen. Tschüss,Euer Eric Ester

(Eric Ester)

Afrika

Alie ging nach Afrika. Dafür besuchte uns –wennauch nur für einen Tag - Michael Jabang ausGambia.

Er arbeitet dort im Erziehungsministerium und istfür die Eingliederung von Schülern mit geistigerBehinderung in das Schulsystem und entspre-chende Lehrerfortbildung zuständig.

(Wilfried Würges)

Stellt sich vor

Immer wieder merken wir, dass amtliche Stellen,Therapeuten mit denen wir zusammen arbeiten,städtische Kindergärten und ähnliche Institutio-nen und selbst Mitarbeiter der Lebenshilfe sichunseren Kindergarten und unsere Arbeit nichtrichtig vorstellen können. Zunächst einmal ist erein integrativer Kindergarten, ein Gemeinschafts-kindergarten. Gemeinschaft der Kinder, der För-derkinder und der Regelkinder, der Eltern und derstädtischen und Lebenshilfe-Mitarbeiter, die nunschon bald 15 Jahre zusammenarbeiten.Lernen konnten und können wir immer wiederalle voneinander und miteinander und dies klapptüberwiegend überraschend gut, am bestennatürlich bei den Kindern. Was unterscheidet nununseren Kindergarten von Regelkindergärtenoder reinen Sonderkindergärten? Wir sind sozu-sagen die Schnittstelle dieser beiden Einrich-tungsarten. Die Gruppengröße im städtischenKindergarten liegt bei 25 Kindern, im Sonderkin-

KINDERGARTEN

dergarten bei 8 Kindern und bei uns bei 15 Kin-dern, wobei das Verhältnis 11 Regelkinder zu 4Förderkinder sein sollte. Wir arbeiten wie imRegelkindergarten mit Rahmen- und Wochenplä-nen, haben bestimmte Wochentage an denengemeinsam gekocht, geturnt, gewandert, musi-ziert oder gebastelt wird. Wir bieten Schulanfän-gergruppen das Würzburger Sprachprogramman. Regelmäßige Elterngespräche über denStand des Kindes sind selbstverständlich.Dann arbeiten wir auch, wie im Sonderkindergar-ten, mit unseren Förderkindern, erstellen Förder-pläne, fördern es einzeln oder in der Gruppensi-tuation. Einzelne Erzieher sind dann Bezugsbe-treuer. Wir tauschen uns dabei mit unseren The-rapeuten der Einrichtung über den Entwicklungs-stand aus, ergänzen und unterstützen uns in die-ser Arbeit. Auch hier sind regelmäßige Elternge-spräche erforderlich.Viel Zeit verwenden wir natürlich auch für dieIntegrationsarbeit, d.h. die Förderkinder in dieGruppe einführen, Verständnis, Toleranz undHilfsbereitschaft bei den Regelkindern zu för-dern, bzw. insgesamt ein Zusammenleben undMiteinander zu schaffen, in dem der Einzelnegestärkt und gefördert wird und die Gruppe sichals Einheit begreift. Nicht immer verläuft die Inte-grationsarbeit zu unserer vollsten Zufriedenheit,dennoch ist es ein sehr schönes, sinnvolles undanspruchsvolles Arbeiten, das uns motiviertimmer weiter „am Ball“ zu bleiben. Bei unserenTherapeuten haben die Förderkinder einmalwöchentlich ihre Einzelförderung – im Sonderkin-dergarten geschieht dies zwei Mal. Weiterhinführen die Therapeuten Diagnostik, Beratung,Elterngespräche und Psychomotorikgruppendurch. Eine Logopädin kommt zu uns an 2 Vor-mittagen ins Haus und arbeitet auf Rezept.Gemeinsam haben wir Groß- und Kleinteams mitund ohne Therapeuten und Fallbesprechungen.Weiterhin diverse Elternabende, gemeinsameoder nur städtische bzw. Lebenshilfe betreffendeVeranstaltungen.Unsere städtischen Kinder können von 7.30 Uhrbis 12.00 Uhr (bzw. bis 12.30 Uhr für berufstätigeMütter) und von 14.00 bis 16.00 Uhr von montagsbis freitags den Kindergarten besuchen. Städti-sche Ganztagskinder dürfen den Kindergartenvon 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr nutzen. Die Förder-kinder kommen montags von 8.15 Uhr bis 15.15Uhr und freitags von 8.15 Uhr bis 13.00 Uhr. Diesbedeutet für unser Personal, dass rund um dieUhr Kinder anwesend sind im Gegensatz zu denRegel- oder Sonderkindergärten, sodass unswenig Zeit für Vor- und Nachbereitung verbleibt.Wir arbeiten gruppenbezogen, d. h. die Kinderhaben ihre festen Gruppen und regelmäßig

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wiederkehrende Gruppenaktivitäten und Struktu-ren wie z. B. Morgenkreise. Wir haben festge-stellt, dass dies unseren Förderkindern, aberwiederkehrende Gruppenaktivitäten und Struktu-ren wie z. B. Morgenkreise. Wir haben festge-stellt, dass dies unseren Förderkindern, aberauch den Regelkindern - und uns - gut tut. AlsFreiraum bietet sich das „Freispiel“, das freieFrühstück, Besuch in anderen Gruppen und dasNutzen von anderen Räumlichkeiten (Bällchen-bad, Halle, Ruheraum etc.) an.Unser Gemeinschaftskindergarten ist mit seinerIntegration etwas Besonderes.Er ist die konsequente Fortführung der Grundi-dee einer sozialen und nicht ausgrenzendenGemeinschaft, die wir mittragen und die unsereKinder eine Zeitlang miterleben und hoffentlichnicht vergessen werden.

(Annette Gora)

Freizeit der Tagesförderstätte

Nicht Ramberg, sondern Kröckelbach imOdenwald war dieses Jahr unser Ziel.Jochen, Richard, Stephan, Ralf, Christine, Ste-panka u. Anja bildeten das Freizeitteam. AlsBetreuer waren Herr Kroll und Frau Kerbeckdabei. Über Worms und Bensheim durch dasschöne Lautertal ging es nach Kröckelbach insFeriendorf, wo wir zwei Häuser angemietet hat-ten.Mit Ausflügen (Gebirgstierpark Erlenbach, Frei-lichtmuseum, Schloss Lindenfels) sowie Nacht-wanderung, Einkäufe und gemeinsames Kochenplus anderer Aktivitäten ging die Woche sehrschnell um.Am letzten Tag war uns der Wettergott überhauptnicht gut gesonnen. Schon in der Nacht fing eszu regnen an. Bei strömendem Regen wurde dasAuto gepackt und die Heimreise angetreten.Da es noch sehr früh war, wählten wir den länge-ren Weg. Es ging über kleine Ortschaften durcheine wunderbare Gegend zurück nach Bad Dürk-heim, wo wir zufrieden und erholt ankamen.Allen hat es wohl gut gefallen, und es war fürjeden etwas dabei, das ihm Spaß gemacht hat.Das Feriendorf ist in ein kleines Tal eingebettet,mit Bachlauf, Spielplatz und anderen Attraktio-nen.

Ein ideales Feriendomizil für uns.

(Angelika Kerbeck und Klaus Kroll)

PARTNERSCHAFTEN

TAGESFÖRDERSTÄTTE

Erneuter Besuch in Moskau– Fortsetzung der Projektarbeit –

Vom 17. - 23.07.2004 besuchte ich gemeinsammit Herrn Pohl aus Berlin erneut Moskau mit denfolgenden beiden Zielen:

Fortsetzung der Beratung mit der MoskauerStadtregierung

Blick aus dem Fenster der Bürgermeisterin

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Gruppenfoto mit Tatiana Vassilieva (Mitte)

Im Moskauer Rathaus ging es um die Fortset-zung der Beratung über das von mir bereits imNovember 2003 mündlich vorgestellte Konzeptfür eine Neuordnung der Hilfen für geistig Behin-derte Menschen. Grundlage war die von mir aus-gearbeitete Konzeption für ein Modell zur Neu-ordnung der Hilfen für geistig behinderte Men-schen in Moskau nach dem Vorbild der deut-schen Lebenshilfe für Menschen mit geistigerBehinderung. Das Gespräch führte zu einer Eini-gung über die Durchführung. Tatiana Vassilieva,die Vorsitzende des Committees für SozialeAngelegenheiten der Moskauer Stadtregierungerteilte dem Bezirk Nordwest (750.000 Einwoh-ner) die Anweisung, sofort mit der Planung zurRealisierung eines ersten Schrittes in 2005 zubeginnen. Sofort nach dieser Entscheidungerfolgte eine zweite Konferenz mit der Sozialde-zernentin von Nordwest, Alla Podunova. DasErgebnis wurde in einem Protokoll festgehalten,das folgende Schwerpunkte enthält:Im Bezirk Nordwest werden alle geistig Behinder-ten erfasst, um einer fachlichen Betreuung zuge-führt zu werden.Träger der dazu notwendigen Einrichtungen wer-den örtlich Vereine der Moskauer Lebenshilfesein. Der Bezirk Nordwest stellt die notwendigenRäume zur Verfügung und übernimmt die Kostender Einrichtung sowie die Finanzierung des lau-fenden Betriebes.Larissa Zelentsowa, die Präsidentin der Moskau-er Lebenshilfe, wurde beauftragt, einen Bedarfs-und Finanzierungsplan für den Haushalt 2005 zuerstellen.Die Projektarbeit wird von einem Arbeitskreisbegleitet, der aus Vertretern der Moskauer Ver-waltung, der deutschen und der MoskauerLebenshilfe gebildet wird. Den Vorsitz führt AllaPodunova. Damit ist nach 10 Jahren mühevoller,von vielen Rückschlägen begleiteter Entwick-lungsarbeit ein entscheidender Durchbruch

erzielt, weil die Moskauer Stadtregierung mitihrer Kostenübernahme zum ersten Male dasSubsidiaritätsprinzip akzeptiert, das nach erfolg-reicher Durchführung des Projektes dann aucheinmal gesetzlich verankert werden könnte.

Konferenzmit der Moskauer Lebenshilfe

Sofort danach wurde eine Konferenz mit demVorstand der Moskauer Lebenshilfe und Vertre-tern ihrer örtlichen Vereine einberufen. Sie erfolg-te im Büro der Lebenshilfe im Keller einesGebäudes in der Altstadt, das auch noch voneinem Reisebüro mitbenutzt wird, das die Mietezahlt. Die vielen erwartungsvoll gekommenenMütter und Väter (auch aus Ramenki) drängtensich in solcher Enge, dass schon bald der Sauer-stoff knapp wurde. Wir berichteten über dasErgebnis unserer Beratungen und ihre Konse-quenzen für die Moskauer Lebenshilfe.Als wichtigste Notwendigkeit wurde der Aufbaueiner einheitlichen, funktionsfähigen Organisati-on besprochen. Dazu verteilte ich die ins russi-sche übersetzte Satzung unserer DürkheimerLebenshilfe. Die Eltern beschlossen, sie unver-züglich zu beraten und zur juristischen Registrie-rung vorzulegen. Das soll bis zu unserem näch-sten Besuch erfolgen.

Vorstand und Vereinsvertreter vor dem Büro der Moskauer Lebenshilfe

Besuch in Ramenki

Parallel zu der Beratung mit der Stadtregierungbesuchten wir auch unser spezielles „Hauspro-jekt“, die kleine Werkstatt in Ramenki.

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Eltern bei der Beratung am Sonntag

Am Sonntag waren die drei Mitarbeiter und fastalle Eltern in der kleinen, armselig eingerichtetenWerkstatt versammelt und berichteten mir überdie Entwicklung der Arbeit. Die Gruppe bestehtzur Zeit nur noch aus 4 Behinderten, von deneneinige wieder zurückkehren werden. Anfragengibt es genug, aber ohne Lösung des Raum- undTransportproblems können sie nicht berücksich-tigt werden. Da wartet noch eine wichtige Aufga-be auf uns.Ich berichtete über die Beratungen mit der Stadt-regierung. Da Ramenki nicht im Bezirk Nordwestliegt, kann die Arbeit einstweilen noch nicht indas Modellprojekt eingeschlossen werden. Esmuss aber zielstrebig darauf hingearbeitet wer-den, dass das möglichst bald geschieht. Zu die-sem Zweck muss der Verein als volle juristischePerson anerkannt werden, damit er als Vertrags-partner der Stadtverwaltung Ramenki rechtskräf-tig Verträge abschließen kann. Das soll bis zumnächsten Besuch geschehen, für den LarissaZelentsowa schon eine „Audienz“ beim Bürger-meister anbahnt.

Siegmund Crämer im Gespräch mit der Heilpädago-gin Arina Guseva (Leiterin) und Maxim Baranowski,einem Priester und Heilpädagogen in der deutschenBotschaft

Besonders erfreulich war die Begegnung mit denMitarbeitern. Hier paart sich fachliches mit ethi-schem Engagement, die unverzichtbare Grundla-ge für eine gute Lebenshilfearbeit. Das lässt auf

eine gute Entwicklung hoffen. WeitereGespräche mit ihnen ergaben weitgehende Über-einstimmung in der konzeptionellen Vorstellung.Inzwischen habe ich über Internet einen frucht-baren Beratungsdialog aufgenommen.

Bitte um Spenden

Nach mehreren Jahren des Schweigens wendeich mich heute wieder an alle Leser mit der drin-genden Bitte um eine Spende.Ich kann das wieder mit guten Gewissen tun, weildie Entwicklung des Jahres 2004 zeigt, dass inRamenki eine gute Arbeit auf dem Wege ist, diedringend unsere Unterstützung braucht, weil dortin absehbarer Zeit noch keine staatliche Förde-rung erwartet werden kann. Bis dahin sind aberdringend Einrichtungen der Werkstatt erforder-lich, die eine sinnvolle Arbeit erst möglichmachen.Sie würden mir damit das schönste Weihnachts-geschenk machen und den oft sehr verzweifeltenMüttern in Moskau neue Hoffnung geben. (Spen-denkonto 138 503 bei der Sparkasse Rhein-Haardt BLZ 546 512 40)

(Siegmund Crämer)

Unterschriftenaktionder Bundesvereinigung

Im Rahmen der Lebenshilfe-Veranstaltung „Nurmit uns!“ am Brandenburger Tor in Berlin habenVertreter der Bundesvereinigung am 28. Septem-ber 80.000 Unterschriften der Lebenshilfe-Initiati-ve „Nicht sparen auf Kosten der Ärmsten“ an denVertreter des Bundesministeriums für Gesund-heit und Soziale Sicherung, Staatssekretär FranzThönnes, überreicht.2000 behinderte und nicht behinderte Menschenaus zahlreichen Orts- und Kreisvereinigungender Lebenshilfe aus ganz Deutschland habendiese Veranstaltung zu einer eindrucksvollen –und von Politikern und Öffentlichkeit ernstgenommenen – Demonstration unserer Anliegengemacht.Einen ersten Erfolg kann die Aktion verzeichnen.Am 30.09.2004 hat im Bundestag eine einstündi-ge Anhörung zum Gesetzentwurf der Bundesre-gierung zur Änderung des SGB XII stattgefun-den. Auf der Tagesordnung stand auch einAntrag der Fraktionen der SPD und Bündnis 90/

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VERSCHIEDENES

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DIE GRÜNEN zur Einführung eines Bestands-schutzes für Empfänger von Zusatztaschengeld:

Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

(Stefan Pauls)

Sozialmodell Deutschland:Umbau statt Abriss

Verunsicherung macht sich breit in Deutschland.Ob berechtigt oder nicht, die Menschen sorgensich um die Zukunft, viele haben Angst. Kein gutesKlima für notwendige Reformen. Eine breiteMehrheit der Deutschen sind für Reformen, siemüssen aber gerecht sein. Die Proteste gegenHartz IV überlagern derzeit die gesamte Reform-debatte. Mangelnde Information und bewusstgeschürte Horrorgeschichten haben die Ausein-andersetzung aufgeheizt.Immer unverschämter werden die Forderungenvon verschiedenen Politikern und Arbeitgeberver-bänden. Die „Marktradikalen“ in Wirtschaft undPolitik versuchen damit das SozialmodellDeutschland kaputt zu machen.Fazit: Wir wollen keine amerikanischen Verhält-nisse. Klar ist, es wurde zu spät damit begonnen,Reformen auf den Weg zu bringen. Nur sollteman Reformen nicht „überhastet“ umsetzen undbeschlossene Dinge im nachhinein wieder rück-gängig machen.

(Hans Reger)

Der Dürkheimer Wurstmarkt

Am 15. September 1987, ein Wurstmarktsdiens-tag kam ich in die Lebenshilfe, die mir damalsnoch neu war (lebte mich aber ganz schnell ein!!)– lebte vorher 24 Jahre in zwei verschiedenenLebensgemeinschaften der Anthroposophen.Da meine Mutter, die mich hierher begleitete, undich uns in Bad Dürkheim noch nicht auskanntenund den Weg zur Lebenshilfe nicht gleich fanden,gerieten wir mit Mutters voll gepacktem blauen„Fiesta“ ins „Derkemer“ Verkehrschaos, woschon damals während des Wurstmarkts, diefünfte Jahreszeit herrschte.Gleich am ersten Abend stürzte ich mich insGetümmel, was im Festzelt von Sepp Gussmannherrschte, wo Musik nach meinem Geschmackerklang – so richtige „Knödelmusik“, wie meinVater zu sagen pflegte. (Heute weiss ich, dassSepp Gussmann kein waschechter Bayer ist,

was ich damals wegen seiner Lederhosentrachtund der blauweißen Fahne glaubte).Was mir gleich auffiel, waren die Schoppengläser– denn ich hatte noch nie erlebt, dass man ineinem Weinbaugebiet wie der Pfalz einen halbenLiter aus einem Schoppenglas trinkt.Im Lauf der Jahre zog es mich immer mehr indie Schubkarchenstände.Schon damals war der Stand 13 bei RüdigerTempel unserem heutigen Kellermeister derLebenshilfe Bad Dürkheim e.V. ein Anziehungs-punkt unserer „Lebenshilfegemeinschaft“, wo ich1988 am Wurstmarktsmontag das erste Mal beimalljährlichen Stammtisch der Lebenshilfe, woAlbert Diehl, der damals Gruppenleiter derSchaumstoffgruppe war, seine Stimme erklingenließ und ich anfing den Text von dem Lied „Ja soän gude Palzwoi“ zu lernen.Alle Jahre wieder finde ich es eine schöne Tradi-tion vor der „Ruhe vorm Sturm“ der Winzer, wennwir als Weinbaugruppe mit unseren Gruppenlei-tern und Zivis nach der Mittagspause über dennoch relativ ruhigen Wurstmarkt zu schlendernund bei Rüdiger Tempel die Schorle kreisen las-sen.Auch die anderen Arbeitsgruppen unserer Werk-statt gesellen sich dazu - oder man trifft sie aufden Rundgängen und an den Fahrgeschäften.Was mir letztes Jahr besonders auffiel war, dassnach dem Mittagessen die meisten Werkstattkol-legInnen verständlicherweise ihre Steakbrötchenaßen - denn an diesem Freitag gab es in der Kan-tine der Dürkheimer Werkstätten Reisbrei als„Hauptgericht!"Seit Jahren schon bin ich der Meinung, dass mansich in den Schubkarchenständen bei einer odermehreren erfrischenden und perlenden Riesling-schorlen, die man nach Pfälzer Sitte in der Run-de kreisen lässt, besser unterhalten kann als inden Festzelten – wenn die „Mackenbacher“ -Blaskapelle mit zünftiger „Dicke Backen Musik“kommt, geht im Stand die Post ab, in dem im Taktgeklatscht, gesungen und geschunkelt wird.Seit Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahr-hunderts ziehe ich fast jedes Jahr mit meinemAkkordeon, meiner „Quetsche“, durch die Schub-karchenstände, wo sich die meisten Gäste übermein Repertoire freuen und auch gerne mitsin-gen – aber es gibt auch unter den „Feuchtfröhli-chen“ „Meckerer“, die es dieses Jahr glücklicher-weise nicht gab! Ich wurde sogar von Gästengefragt, ob ich für sie etwas spielen könnte!Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell einJahr vergeht und wieder Wurstmarkt ist – deshalbbin ich der Meinung, dass man dem „DerkemerWorschtmarkt“ nicht nachtrauern braucht – denner kommt alle Jahre wieder - außerdem man hat

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in der Pfalz immer wieder Gründe nach wohlge-taner Arbeit die „Schorlen“ und „Schoppen“ infröhlicher aber auch in besinnlicher Runde krei-sen zu lassen!!

Zum Wohl die Pfalz Gott Erhalts.

(Peter Stabenow)

40 Jahre LebenshilfeBad Dürkheim

Im nächsten Jahr wird unsere Kreisvereinigung40 Jahre alt. Das Jubiläum soll in mehreren Ver-anstaltungen über das ganze Jahr 2005gebührend gefeiert werden. Die einzelnen Termi-ne werden in unserer nächsten Ausgabe derNotizen veröffentlicht. Schon heute möchten wirauf das Kindertheater „Rumpelstilzchen“ am23.01.2005 hinweisen, das von der Theater-grupppe des Kulturvereins „Ältestes Haus“Haßloch veranstaltet wird.

(Fritz Radmacher)

Die Mitgliederversammlung der LebenshilfeBad Dürkheim e. V. findet

am Mittwoch, den 10.11.2004um 19.00 Uhr

im Speisesaal der WfbM statt.

Ausgeschieden :

Anette Sattler zum 31.07.2004Wohnheim

Neu eingestellte Azubis zum 01.08.04:

Lisa KirchbergerAzubi zur Heilerziehungspflegerin in der Tafö

Steffen MaikAzubi zum Heilerziehungspfleger im WhfB

PERSONALVERÄNDERUNGEN

TERMINE

Neu eingestellte FSJ zum 01.06.04:

Steve Bedell in der WerkstattJohanna Bader in der Tafö

Neu eingestellte FSJ zum 01.08.04:

Franziska Gaub im WohnheimEsther Babapirali im WohnheimDaniel Medart im Wohnheim

Neu eingestellte FSJ zum 01.09.04:

Jasmin Ballin in der WerkstattMelanie Schneid in der WerkstattCorinna Moos in der TaföLara Reinhardt in der TaföErika Barth im KindergartenLinda Lukiewski im WohnheimStefan Richter im Wohnheim

Geburten

Ben-Luca Grädler, geboren am 27.08.2004Sohn von Diana Grädler-Lang

Spenden helfen helfen

Immer wieder zeigt sich, dass der VereinLebenshilfe mit seinen z. Zt. 400 Mitgliedernauf Spenden einfach nicht verzichten kann um all seinen Aufgaben gerecht zu werden.

Für den anstehenden Neubau eines Wohn-heims für schwerbehinderte Menschen bitten

wir um Ihre finanzielle Unterstützung.

Unser Konto: Nr. 2444 bei der Sparkasse Rhein-Haardt Bad Dürkheim (BLZ 546 512 40)

Jede Spende ist steuerlich absetzbar.

Herausgeber:Lebenshilfe für Menschen mit geistiger

Behinderung, Kreisvereinigung Bad Dürkheim e.V.,

Sägmühle 13, 67098 Bad DürkheimTel.: 06322/938-0.

Mit freundlicher Unterstützung desMinisteriums für Arbeit, Soziales und

Gesundheit, Mainz.

Die Redaktion freut sich über Beiträge aller Art.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dieMeinung des Autors, nicht unbedingt die Ansichtder Redaktion oder des Herausgebers wieder.