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Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln • Eckertstraße 4 • 50931 Köln [email protected] http://www.gb.uni-koeln.de UNIVERSITÄT ZU KÖLN L EITFADEN F ÜR D IE G LEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTEN DER F AKULTÄTEN [ D EZENTRALE G LEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE ] Eckertstr.4 50931 Köln Tel: +49(0)221/470-4830 Fax: +49(0)221/470-5138 E-Mail: [email protected] www.gb.uni-koeln.de Februar 2014 UNIVERSITÄT ZU KÖLN Die Gleichstellungsbeauftragte H ERAUSGEBERIN :

Leitfaden für dezentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln

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Mit diesem Leitfaden erhalten die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten der Universität zu Kölneinen Überblick über das Spektrum ihrer neuen Aufgabe und Informationen über konkrete Vorgaben des Landes und der Universität zu Köln im Bereich Gleichstellung.

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Page 1: Leitfaden für dezentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln

Die Gle ichste l lungsbeauft ragte der Univers i tä t zu Köln • Ecker ts traße 4 • 50931 Kö ln • g le ichs te l lungsbeau f trag [email protected] i -koeln .de • h t tp : / /www.gb .un i -koeln .de

U N I V E R S I T Ä T Z U K Ö L N

L E I T F A D E N F Ü R D I E G L E I C H S T E L L U N G S B E A U F T R A G T E N D E R F A K U L T Ä T E N [ DEZENTRALE GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE ]

Eckertstr.4

50931 Köln

Tel: +49(0)221/470-4830

Fax: +49(0)221/470-5138

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Februar 2014

U N I V E R S I T Ä T Z U K Ö L N

Die Gle ichste l lungsbeauft ragte

HERAUSGEBERIN :

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Die Gle ichste l lungsbeauft ragte der Univers i tä t zu Köln • Ecker ts traße 4 • 50931 Kö ln • g le ichs te l lungsbeau f trag [email protected] i -koeln .de • h t tp : / /www.gb .un i -koeln .de

Sehr geehr te Gleichs tel l ungsbeauf tragte der Fakul tä ten,

herz l ichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zur /zum Gleichs tel lungsbeauf trag-

ten Ihrer Fakul tä t !

Mi t diesem Lei t faden möchte ich Ihnen einen Überbl ick über das Spek trum Ihrer neuen Aufgabe geben und Sie über konkrete Vorgaben des Landes und der Uni vers i tä t zu Köln im Bereich Gleichs tel lung in formieren.

Darüber hinaus stehe ich Ihnen s te ts bera tend und unters tützend zur Sei te und freue mich auf ei ne gute Zusammenarbei t !

Dipl . -Soz.Päd. ‘ Annelene Gäckle M .A . Die G le ichs te l lungsbeau f tragte

Februar 2014

Gruß der zentra len Gle ichste l lungsbeauftragten

U N I V E R S I T Ä T Z U K Ö L N

I NHALT

Gruß der zen tra len Gle ichstel -

lungsbeauf t rag ten

2

Gle ichste l lung an der Un ivers i tä t

zu Kö ln (UzK)

3

Recht l i che Grundlagen 4

Amt und Aufgabe der /des dezent-

ra len Gle ichste l lungsbeauf t rag ten

4

Checkl is te fü r den Amtsantr i t t 5

Ansprechpar tner_in in Gle ichste l -

lungsfragen der Faku l tä t

5

Gle ichste l lungsbeauf t rag te_r fü r Beru fungsange legenhe i ten der

Faku l tä t (Beru fungsbeauf t rag te_r)

6

Grund legende Beschlüsse und

Mater ia l ien zu Beru fungsver fahren

7

Hinweise zur Verbesserung der Gesch lech tergerech t igke i t in

Beru fungsver fahren (1 )

7

Hinweise zur Verbesserung der Gesch lech tergerech t igke i t in

Beru fungsver fahren (2 )

E INBINDUNG IN DEN VERFAHRENSABLAUF

ERLÄUTERUNGEN

8

Hinweise zur Verbesserung der Gesch lech tergerech t igke i t in

Beru fungsver fahren (3 )

E INBINDUNG IN DEN VERFAHRENSABLAUF

ERLÄUTERUNGEN

9

Hinweise zur Verbesserung der Gesch lech tergerech t igke i t in

Beru fungsver fahren (4 )

E INBINDUNG IN DEN VERFAHRENSABLAUF

ERLÄUTERUNGEN

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Chancengerecht i gkei t wi rd an der UzK als zentraler Bestandtei l der Hochschu lent-wick lung verstanden. Die Univers i tät grei f t dami t di e i n Ar t . 3 Abs . 2 Grundgesetz und im Landesgleichs tel lungsgesetz vorgege-bene Aufgabe des Staates zur Förderung der tatsächl ichen Umsetzung von Gleich-berecht igung von Frauen und Männern ak t iv auf.

Lei tbi l d „V iel fal t und Chancengerecht i gkei t der UzK“

Die Univers i tä t zu Köln setz t s ich o f fens iv fü r Divers i tät , Perspek t ivenviel fal t und Chancengerecht i gkei t ei n . Wir schaf fen Rahmenbedingungen dafür , dass die Uni -vers i tät al l en Menschen mi t entsprechen-den Zugangsberecht i gungen unabhängig von i hren Lebenslagen und i hren soz ialen Hintergründen of fen s teht. Wir fördern eine Organisat ionskul tur , i n der i ndiv i duel -le, soz iale und kul turel l e V iel fal t wer tge-schätz t und Menschen ni ch t nach s tereoty-pen Vorur tei l en bewer tet werden. Der kompetente Umgang mi t Verschiedenhei t wi rd als Bereicherung und als Qual i tä ts-merkmal verstanden. Wir sensibi l i s i eren für Chancen(un)gerecht i gkei t i nsbesonde-re i n den Bereichen Glei chstel l ung, Fami l i -e n f r e u n d l i c hk e i t , I n t e r n a t i o n a l i s i e r u n g bzw. Interkul tural i tä t , Bar r ie re freihei t und Bi ldungsgerecht i gkei t . Die Verantwotung für di e dauerhaf te Verwi rk l ichung dieses Auftrags tragen al l e Mi tgl i eder der Un iver-s i tät zu Köln .

Gleichste l lung an der Univers i tät zu Köln (UzK)

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Abb. 1 : S truk turel le Verankerung von Gender Mainst reaming an der Univers i tä t zu Köln

h t t p : / / u k o e l n . d e / D H 6 A 7

Als wicht i ge Entwick lung is t auszumachen, dass i n den Jahren 2011, 2012 und 2014 erhebl iche personel le und s truk turel l e Veränderungen im Feld der Gleichs tel lung an der UzK sta t tgefunden haben bzw. s tat t f i nden:

Sowohl di e Prorektor in für P lanung, F inanzen und Gender (2011) als auch die Gleichstel lungsbeauf t ragte (2012) haben ihre Arbei t neu aufgenommen. Im Septem-ber 2011 wurde das Referat für Gender -Qual i tätsmanagement gegründet und der Dual Career & Fami ly Suppor t als Abtei -lung i n die Verwal tung implement ier t , im Sommer 2012 die zent rale wissenschaf t l i -che Einr ichtung „Gend er S tudies in Köln – GeSt iK“ gegründet . Im Jahr 2014 wer-den drei Gend erMentor ingprogramme, das Managementprogramm für Profes-sor innen und weib l . Führungskräf te und das Femal e Career Center / FCC u nter Neuverankerung in der Personal ent -wicklung verstet ig t .

Gleichs tel l ung und Chancengerecht i gkei t s ind auf verschiedenen s truk turel len Ebe-nen der Univers i tä t zu Köln veranker t : In der Präambel der Grundordnung, im Leitbild, im Zukunftskonzept zur Exzellenzinitiative II, im Entwurf zum Hochschulentwicklungsplan, in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen IV mit dem Land NRW, in den Ziel- und Leistungsver-einbarungen zwischen dem Rektorat und den Fakultäten sowie in der Berufungsordnung.

Der Rahmenplan zur Frauenförderung sowie die Frauenförderpläne der Fakul tä-ten , der Verwal tung und der zent ralen wissenschaft l i chen sowie wissenschaf ts-s tützenden Einr ichtungen konkret is i eren die gleichstel l ungspol i t ischen Ziel se tzun-gen für al l e Bereiche der Univers i tät und

bi l den diese ö f fent l ich ab.

Gleichs tel l ung, Divers i tä t sowie Fami l ien-pol i t i k s i nd als Querschni t tsaufgaben der Hochschule unter besonderer Verantwor-tung der Hochschul l ei tung nachhal t i g s truk turel l veranker t (s . Abb. 1) .

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Gleichstel lungsbeauf t ragte im Hoch-schulgesetz NRW/Wahl

Im Hochschulgesetz – HG NRW – vom 01.01.2007 heiß t es über die Rechte und Pfl ichten der Glei chstel l ungsbeauft ragten:

㤠24 Gleich stel lungsbeauf t ragte

(1) Die Gleichstellungsbeauftragte hat die Belange der Frauen, die Mitglieder oder Ange-hörige der Hochschule sind, wahrzunehmen. Sie wirkt auf die Einbeziehung frauenrelevanter Aspekte bei der Erfüllung der Aufgaben der Hochschule hin, insbesondere bei der wissen-schaftlichen Arbeit, bei der Entwicklungspla-nung und bei der leistungsorientierten Mittel-vergabe. Sie kann hierzu an den Sitzungen des Senats, des Präsidiums, der Fachbereichsräte, der Berufungskommissionen und anderer Gremien mit Antrags- und Rederecht teilneh-men; sie ist wie ein Mitglied zu laden und zu

informieren.“

Recht l iche Grundlagen

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Zur Wahl der Gleichs tel lungsbeauf tragten legt di e Grundordnung der Univers i tä t zu Köln i n § 11 Abs. 5 fest , dass zur „fachlichen Unterstützung und Beratung der zentralen Gleichstellungsbeauftragten zwei Gleichstellungsbeauftragte für jede Fakultät (ein_e Vertreter_in in Berufungsangelegenhei-ten und eine_n Ansprechpartner_in in Gleich-stellungsfragen) auf Vorschlag des Beirats für die Gleichstellung von der Engeren Fakultät für

zwei Jahre gewählt“ werden.

Zu den Gleichstel l ungsbeauf tragten der Fakul täten heißt es i n § 24 HG NRW wei-ter :

„Die Gleichstellungsbeauftragte des Fachbe-reichs [Anm. UzK = Fakultäten] ist in den Berufungskommissionen Mitglied mit beraten-der Stimme. Die Grundordnung regelt insbe-sondere Wahl, Bestellung und Amtszeit der Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Stellver-tretung. Wählbar sind Hochschullehrerinnen

und weibliche Mitglieder der Gruppen nach § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 sowie Nr. 3, wenn sie ein Hochschulstudium abgeschlossen haben; von dem Erfordernis des abgeschlossenen Hochschulstudiums sind die Stellvertreterinnen der Gleichstellungsbeauftragten ausgenom-men. Die Funktion ist hochschulöffentlich

auszuschreiben.“

Darüber hinaus wi rd auf das Landesgleich-stel lungsgesetz – LGG NRW – Bezug genommen:

„(2) Im Übrigen finden die Vorschriften des

Landesgleichstellungsgesetzes Anwendung.“

Amt und Aufgabe der /des dezentra len Gle ichste l lungsbeauftragten

Die Grundordnung der UzK sieht in § 11 vor :

„(5) Zur fachlichen Unterstützung und Bera-tung der zentralen Gleichstellungsbeauftragten werden zwei Gleichstellungsbeauftragte für jede Fakultät – eine davon für Berufungsange-

legenheiten

– auf Vorschlag des Beirats von der Engeren Fakultät für zwei Jahre gewählt. Die für Beru-fungsangelegenheiten zuständige Gleichstel-lungsbeauftragte ist ebenso wie die zentrale Gleichstellungsbeauftragte zu den Sitzungen der Berufungskommissionen der Fakultät zu laden und zu informieren. Die Gleichstellungs-beauftragten der Fakultäten können sich ge-

genseitig vertreten.“

Das Amt der dezentralen Gleichs tel l ungs-beauf tragten ex is t ie r t demnach i n zwei Ausprägungen.

Es gibt di e/den Ver t reter_in in Beru-f un g san g e l eg enh e i t en sowie d ie /den Ansprechpar tner_in in Gle ichstel lu ngs-f ragen . Während erster_e speziel l für Berufungsangelegenhei ten zus tändig is t , kommt l e tz terer / l e tz terem die Funkt i on der /des al l gemeinen Ansprechpar tners_in für al l e Gleichstel l ungsfragen aus der Fakul tät zu .

Nach Auslegung des Wissenschaftsm inis-ter iums im Jahr 2010 s ind die dezentralen G l e i c h s t e l l u n g s b e a u f t r a g t e n r e c h t l i c h Stel lver t re ter_innen der zentralen Gleich-stel lungsbeauf tragten.

Die zentrale Gleichs tel l ungsbeauftragte über t rägt dami t i n Ausübung Ihrer fachl i -chen Weisungs freihei t nach § 16 LGG NRW al l gemeine oder einzel fal l bezogene Kompetenzen, Aufgaben und P f l ichten auf ihre S tel lver t re ter_innen. Um Interessen-konf l ik te zu vermeiden, dür fen weder die

zentrale Gleichs tel l ungsbeauf tragte noch ihre S tel lver tre ter_innen gleichzei t ig Mi t-gl i eder des Personal ra tes sein (vgl . § 10 HG NRW ) . Für Ihr Amt s i nd beide mi t den zur E r fül l ung des gesetz l ichen Auftrages er forder l ichen sachl ichen und personel l en Mi t tel n auszusta t ten.

Die Aufgaben und Rechte der zent ralen Gleichs tel l ungsbeauft ragten s i nd i n §§ 15 – 19 LGG NRW ge fass t. Ihr obl i egt , als Angehör i ge der Un ivers i tä tsverwal tung (vgl . § 16 LGG NRW ) , grundsätz l ich die Unterstü tzung, Mi twi rkung, aber auch die Kontrol le der Hochschul l ei tung an der Umsetzung und Verbesserung von Gleich-stel lung. Den Umfang Ihres Zus tändig-kei tsbereiches leg t di e Gleichs tel lungsbe-auf tragte dabei selber fes t (vgl . Burkholz , LGG NRW § 17, Rn 9) . S ie is t an al l en s truk turel len , organisator ischen und per-sonel l en Maßnahmen zu betei l igen, bei -spielsweise im Bereich der S tel l enaus-schreibungen, Beru fungsver fahren, Hoch-schulentwick lungsplanung, und Aufs tel lung der Frauenförderpläne.

Abgelei te t aus den Rechten der zent ralen Gleichs tel l ungsbeauft ragten stehen Ihnen als Gleichstel l ungsbeauft ragte/ r der Fakul -tä t dami t fol gende Befugnisse zu:

■ Umfassendes Recht auf Unterr ichtung und Anhörung sowie Ak teneins icht i n jedem S tadium von glei chstel l ungsre-levanten Maßnahmen.

■ Tei l habe an al l en Gremien und Kom-miss ionen i n der Fakul tä t mi t Antrags - und Rederecht , j edoch ohne Mi tent-

scheidungsbefugnis .

■ Ladung zu Berufungskommiss ionen wie ein Mi tgl ied , al l erdings nur mi t beratender S t imme.

■ Bera tung al l er Angehör i gen und Mi t-gl i eder der Univers i tä t i n gleichstel -lungsrelevanten Fragen.

Den umfassenden Zuständigkei ten s tehen begrenzte , aber wi rksame, Widerspruchs-rechte gegenüber. Wurden Sie nich t recht-zei t ig , das heiß t also zu spät oder gar nicht , an einer Maßnahme i hres Zus tändig-kei tsbereiches betei l i gt , kann über e inen Widerspruch nach § 18 LGG NRW der zentralen Glei chstel l ungsbeauft ragten die Maßnahme für ei ne Woche ausgesetzt , di e Betei l igung nachgehol t und eine Entschei -dung der Diens ts tel l enlei tung angeforder t werden.

Die Fr i s t für den Widerspruch beträgt in der Regel eine Woche ab dem Zei tpunk t der Kenntniser l angung. Gibt di e Diens t-s t e l l en l e i t ung dem Wi de r s p r uc h der Gleichs tel l ungsbeauft ragten nicht s tat t , kann s i e gegen diese Ablehnung wiederum innerhalb einer Woche eine Stel l ungnahme der Gleichstel l ungskommiss ion ein fordern. B is zur S tel lungnahme der Kommiss ion muss die Durchführung der Maßnahme wiederum ausgesetzt werden.

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Für Ihre ersten Schr i t te im neuen Amt kann Ihnen folgende Checkl is te hi l f rei ch sein, um s ich auf di e Aufgaben vorzuberei -ten und s ich i n der Fakul tät bekannt zu machen.

Basis tex te besorgen bzw. einsehen :

■ Landesgleichs tel l ungsgesetz NRW

■ Rahmenplan zur Frauenförderung der Hochschule, F rauenförderplan der Fakul tät

■ Hochschulgesetz NRW, i nsb. § 24

■ Bes t-Pract ice-Model l für Berufungs-ver fahren der UzK ( für Beru fungsbe-auf tragte )

Checkl is te für den Amtsantr i t t

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■ Kontakte zu Beratungsinst i tut i onen der UzK ( für Ansprechpar tner_innen

Al le Texte bzw. die entsprechenden Links f inden Sie auf der Homepage der zent ralen Gleichs tel l ungsbeauft ragten .

www.gb.uni -koe ln .de

Vors tel l ung/Öf fent l ichkei tsarbei t :

■ Vors tel l ung im Dekanat bzw. Lei tung der zentralen Einr ichtungen, S i tzun-gen der Fakul tät

■ Vors tel l ung bei der zentralen Gleich-stel lungsbeauf tragten

■ Vors tel l ung bei Ers tsemes terveran-stal tungen

■ Aufnahme bzw. Benennung auf Home-page der Fakul tät

Beru fungsver fahren:

■ Abgleich Stand der Ver fahren bzw. Übergabe mi t Dekanat bzw. Amtsvor-gänger in

Beratungen:

■ G l e i c hs t e l l u n g s r e l e v a n t e T h em e n /Probleme an der Fakul tät vergegen-wärt i gen (z . B . Mobbing, Inhal te i n Lehrverans tal tungen, Frauenantei l bei Stel lenbesetzungen etc .)

Ansprechpartner_ in in Gle ichste l lungsfragen der Fakul tät

Zwei zentrale Zuständigkei tsberei che der Ansprechpar tner_innen werden i n § 4 und

5 LGG NRW er läuter t :

Die Beratungstät igkei t in a l len Gleich-ste l lungsf ragen sowie die Mitwirkung an der Erste l lung der Frauenförderpläne der Fakul tä ten.

Grundsätz l ich gi l t , dass Sie als Ansprech-par tner_in für Gleichs tel lungs fragen im Bereich i hrer Fakul tät dasselbe Zus tändig-kei tsspek trum wie die zentrale Gleichstel -lungsbeauft ragte einnehmen. Ausgenom-men hiervon s i nd die Berufungsver fahren, hi er besteht ei ne vorrangige Zus tändigkei t der /des Ver treters_in für Berufungsange-legenhei ten. Es kann al le rdings nach § 11 Grundordnung eine gegensei t i ge Ver tre-

tung er fol gen.

S ie als Ansprechpar tner_in i n Gleichstel -lungsf ragen beraten und in formieren d ie M i tg l ieder und Angehör igen der Fakul -tät in Fragen der Gle ichstel lung , z . B . bei Angelegenhei ten aus dem Diens tver-häl tnis mi t der Univers i tä t (wie Beförde-rungen, Höhergruppierungen, S tel l enaus-sc h r e i bun gen , T e i l z e i t bes c hä f t i gungen , wei teren arbei tsrecht l ichen Frages te l lun-gen, E rz iehungsgeld und -ur l aub, etc .) sowie bei Diskr iminierungsfäl l en , ge-schlechtsspezi f ischer Gewal t , sexuel l er Beläs t igung, Studieren mi t K ind/ern und Wiedereins t iegsmögl ichkei ten für Frauen nach der Erz iehungsphase. Die Beratung er folg t ver traul ich . Gemäß § 16 Ab s. 4 LGG unter l i egen Gleichstel l ungsbeauf trag-te der Schweigepf l icht . Mi t E invers tändnis der Hi l fe suchenden Person können Sie als unabhängiges Organ tä t ig werden und/oder s ie i n i hrem wei teren Vorgehen bera-ten und unterstü tzen.

A l le drei Jahre s ind nach § 5 LGG NRW die Frauenförderpläne der zentralen Ein-r ich tungen und Fakul tä ten der Univers i tät zu ers tel len . Nach Aufforderung der Hoch-schul l ei tung zur For tschreibung der Frau-enförderp läne beraten und unterstü tzen Sie als Ansprechpar tner_in für Gleichstel -lungsf ragen die Fakul tä ts l ei tung hierbei . S ie nehmen S tel lung zur Verabschiedung der P läne und kontrol l i eren i hre Umset-

zung.

Beratung

Gemäß § 17 Abs . 2 LGG NRW gehören zu

den Aufgaben der Gleichstel l ungsbeauf-tragten auch die Beratung und Unterstüt-zung der Beschäf t i gten in Fragen der Gleichs tel l ung.

Die Beratungstä t igkei t is t ei ne wicht i ge Aufgabe der Gleichs tel l ungsbeauftragten. Bera ten werden nicht nur ei nzelne Perso-nen an der Univers i tät im Hinbl ick auf indiv i duel l e Problems tel lungen. Daneben is t es eine wicht i ge Aufgabe, glei chstel -lungsrelevante s t rukturel l e P rozesse an der Univers i tät zu beglei ten. Außerdem kann es vorkommen, dass Sie i n Ih rer Tät i gkei t , gerade wenn Sie neu im Amt s ind, selber Beratungsbedarf haben.

Wie schon mehr fach erwähnt, is t di e zent-ral e Gleichstel l ungsbeauf tragte eine wich-t ige und unters tü tzende Ansprechperson für S ie. Daneben, nich t weniger rel evant, i s t es häuf i g z i el führend, mi t Ihren „peers “ , den anderen dezentralen Gleichstel l ungs-beauf tragten Rücksprache zu hal ten. Auf der Homepage der zentralen Glei chstel -lungsbeauft ragten f inden Sie daher s tets eine Liste a l l er dezent ra len Gleichstel -lungsbeauf t ragten sowie wicht iger wei terer Gleichstel l ungsakteur_innen an der UzK.

Aufgrund Ihrer umfassenden Zuständigkei t in al l en Fragen der Gleichs tel l ung, können v iel fäl t i ge Anl iegen und Fragestel l ungen an Sie al s Ansprechpar tner_in heranget ra-

gen werden.

Mögl icher Beratungsbedarf kann aus dem Bereich von Vereinbarkei t von wissen-schaft l i cher Karr i ere oder Studium mi t K inderz iehung, Fragen nach S tudien - bzw. Promoti onsförderung z . B . S t ipendien, Mobbing oder sexual is i er ter Beläs t i gung kommen. Es wi rd dann nicht sel ten Ihre Aufgabe sein , an zuständige Stel l en wei ter zu verweisen, bzw. zusätz l iche Kompetenz mi t i ns Boot zu holen. Wenn beispiel swei -se eine Wissenschaf t le r in aufgrund einer körper l ichen Einschränkung vor besonde-ren Heraus forderungen s teht , l i eg t es nahe, mi t der Schwerbehinder tenver tre-t u n g z u s a m m e n z u a r b e i t e n .

Die Vielzahl an Beratungsmögl ichkei ten und - i ns t i tut i onen der Univers i tä t zu Köln is t im fol genden Überbl ick ohne Anspruch auf Vol ls tändigkei t darges tel l t . An diese Stel len können Sie kompetent vermi t tel n ,

wenn Sie die Beratung nich t selbs t durch-führen können.

■ Übers ich t Förderung und Wei terbi l -dung im Bereich Gender und Divers i ty an der UzK

■ Dual Career & Fami ly Support (CFS) : Vereinbarkei t von Beruf und Fami-l ie für al l e UzK-Mi tarbei tenden.

■ Betr i ebl iche Mi tarbei ter_innen - und Führungskrä f tebera tung : anonyme psychosoziale Beratung, suchtspezi f i -sche Themen, Prävent ion z . B . Belas-tung/S tress , Konf l ik te am Arbei tsplatz , psychische Probleme, Wiedereingl i e-derung nach Erkrankungen oder r is-kanter Konsum von Suchtmi t teln und dessen problemati sche Auswi rkungen,

Führung und Zusammenarbei t .

■ K ö l n e r S t u de n t e nw er k ( K S t W ) : Ausgebi l de te Therapeut_innen bera-ten i n psychischen Belastungs -und K r i s e n s i t u a t i o n e n ( p s y c h o - s oz i a l e Beratung) .

■ Zentrale Studienberatung : Beratung in al len organisator ischen Fragen zu Studium und zu Vereinbarkei t von Studium und El ternschaft .

■ S t u d i e r e n d e n f ö r d e r u n g s f o n d s : Studierende bei der Vorberei tung auf i h r e A bsc h l uss p rü f ung ode r A b-schlussarbei t im l etz ten S tudienab-schni t t werden unterstü tz t .

■ St i f tung S tudium und Lehre : Förde-rung qual i f i z i er ter oder soz ial bedür f-t iger S tudierender .

■ Ver trauensdozent_innen bei Di skr imi -nierung von Studierenden

■ AStA der Univers i tät zu Köln : u . a . BAföG- und Sozialbera tung, Rechts-beratung und Beratung für aus ländi -sche S tudierende.

■ Autonomes Frauen- und Lesbenrefe-ra t : Bera tung bei Diskr iminierung.

■ Autonomes Lesben und Schwulenre fe-ra t : Bera tung bei Diskr iminierung.

■ Serv i cestel l e für S tudierende mi t Behinderung /Schwerbehinder tenver -t r e t un g / R ek t o r a t s be a u f t r ag t e_ r f ü r

Studierende mi t Beeinträcht i gungen

■ Hochschulzugang ohne Abi tur

■ Gasthörer_innen und Seniorenstudie-rende

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Gleichste l lungsbeauftragte_r für Berufungsangelegenhei ten der Fakul tät - Berufungsbeauft ragte_r

Als Gleichs tel lungsbeauftragte_r für Beru-fungsangelegenhei ten der Fakul tät ver tre-ten Sie die zentrale Gleichs tel lungsbeauf-tragte i n den Berufungsver fahren Ihrer Fakul tät . Hierbei achten Sie auf di e Um-setzung der Vorgaben nach LGG NRW, d. h. auf eine chancengerechte Durchführung des Verfahrens .

Das für geschlechtergerechte Berufungs-ver fahren relevante Recht is t v i el fäl t ig und komplex . Je nach Fach bes teht noch eine erhebl iche Unterrepräsentanz von Wissen-schaft l er i nnen auf Pro fessuren. Dies l iegt nicht nur daran, dass s ich weniger ausge-wiesene Bewerber i nnen als Bewerber f inden. V ielmehr werden Wissenschaf t l e-r innen in Berufungsver fahren noch o f t benachtei l i gt . Ursächl ich hier für s i nd unter anderem die In transparenz der Ver fahren und der Netzwerke, Befangenhei ten und genderunsensible und meis t männerdomi-nier te Berufungskommiss ionen. Dies führ t noch dazu, dass nich t s te ts der /die bes te Bewerber_in auf P latz 1 l andet , sondern eine weniger qual i f i z i er te - aber s tark pro tegier te - Person. In den l etz ten Jah-ren is t bei den Verantwor t l ichen der Uni -vers i tät ei ne zunehmende Sensibi l i s i e rung und Berei tschaft zu beobachten, di esen

Phänomenen entgegenzuwirken. Die Im-plement i erung von geschlechtergerechten Berufungsver fahren wi rd u. a . vom 2013 einger ichte ten „zent ra len Berufungsma-nagement“ fo rc i er t .

Die Aufgabe als Gleichs tel lungsbeauf trag-te_r für Berufungsver fahren bes teht i n der k oor d i n i er t en M i t w i r k ung , A u fk l är ung , Sensibi l i s i erung und auch der Kont rol l e der zentralen Normen.

Die/der Berufungsbeauf tragte is t gemäß § 11 Grundordnung ebenso wie die zent-ral e Glei chstel l ungsbeauft ragte zu den Si tzungen der Berufungskommiss ionen wie ein Mi tgl i ed zu l aden und zu i n formieren. Die Berufungsbeauf tragte is t nach § 24 HG NRW i n den Berufungskommiss ionen Mitg l ied mi t beratender S t imme . Daraus fol g t , dass s ie kein S t immrecht hat. Es is t jedoch mögl ich, dass die Berufungsbeauf-tragte in ei nem Verfahren glei chzei t i g - in ei ner Doppel funk t i on - ei n Mandat als pro fessorales s t immberecht i g tes Mi tgl i ed wahrnimmt . Da das LGG NRW vor -schreib t , dass Berufungskommiss ionen im Rahmen des Mögl ichen geschlechtspar i tä -t isch besetzt sein müssen (§ 9 Ab s. 2 LGG NRW ) , is t di es eine Mögl ichkei t , ei ne

hohe Tei l habe von Entscheidungsträger i n-nen i n den Kommiss ionen zu gewähr leis-ten.

Des Wei teren können s i ch die Glei chstel -lungsbeauft ragten der Fakul täten, d . h . di e Berufungsbeauftragten und die Ansprech-par tner_innen i n Glei chstel l ungsf ragen i n den Berufungskommiss ionen gegensei t i g ver tre ten. Die zentrale Gleichs tel lungsbe-auf tragte hat zu j edem Zei tpunkt des Berufungsver fahrens das Recht zur Stel -lungnahme und zum Widerspruch. S ie übt di eses Recht, so fern s i e - wie i n den meis-ten Fäl l en - nicht selbs t am Verfahren tei l nimmt, nach Informat i on durch die Berufungsbeauftragten aus .

Im Regel fal l übermi t teln Sie als Beru-fungsbeauftragte_r , nach Bewer tung der ex ternen Gutachten und Fest l egung der P la tz i erung der Kandidat_innen durch die B e r u f u n gs k om m i s s i o n , d e r z e n t r a l e n Gleichs tel l ungsbeauft ragten v i a Form blat t Ih ren Eindruck zur Umsetzung von Gleichs tel l ung i n dem Ver fahren. Dieser Ber ich t bi lde t die Grundlage der S tel lung-nahme der zent ralen Gleichstel l ungsbeauf-tragten zum Berufungsver fahren nach LGG NRW, den s i e der Fakul täts l ei tung über-

Abb.2 :

Übers ich t des Ablaufs eines Berufungsver fahrens unter E in-bindung und Zusammenwirkung der dezentralen Gleichs tel l ungs-beauf tragten mi t der zentralen Gleichs tel l ungsbeauft ragten

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Zielvereinbarungen IV (ZLV 2012 -2013) zwischen der Universi tät zu Köln und dem Min ister ium für Innovat ion, Wis-sensch af t und Forschung des Landes Nordrhein -Westfa len :

§ 7 Abs.1 lit a) Frauenanteil Professuren/Frauenförderpläne

„[…] Die Universität zu Köln wird in den nächs-ten Jahren bei der Besetzung von Stellen nach der sogenannten „qualifizierten Berufungsquote verfahren, wird also bei Stellenbesetzungen eine Quote anstreben, die dem Frauenanteil der darunterliegenden Qualifikationsebene entspricht. Die Qualifikationseben sind dabei: Studentinnen, Doktorandinnen, Nachwuchswis-senschaftlerinnen (inkl. W1 Professuren), W2-Professuren und W3-Professuren (inkl. Vertre-tungen). Die Quoten werden fakultäts- bzw. fachspezifisch festgelegt. Die Erreichung der Quoten wird im Rahmen der in Absatz 5 disku-tierten Zielvereinbarungen mit den diskutierten

Grundlegende Beschlüsse und Mater ia l ien zu Berufungsverfahren

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L E I T F A D E N F Ü R D I E G L E I C H S T E L L U N G S B E A U F T R A G T E N D E R F A K U L T Ä T E N

Zielvereinbarungen mit den Fakultäten an die

Mittelzuweisung gekoppelt.[…]

§ 7 Abs. 1 lit c): Besetzung von mindestens 40% der Vertretungsprofessuren mit Frauen. Die Universität zu Köln wird sich bemühen, soweit es Vertretungsprofessuren betrifft, in derselben Weise zu verfahren wie unter Absatz 1 a) beschrieben („qualifizierte Berufungsquo-

te“). […]“

Das Rek torat forder t die Fakul tä ten zur Beachtung der Maßgabe zur Besetzung von 40% der Ver t re tungsprofessuren mi t Frauen aus den ZLV IV mi t dem MIWF NRW auf .

Der Frauenförderplan der Fakul tä t kann Vorgaben zu Berufungsver fahren enthal -ten.

Das Rek torat l egte mi t Beschluss vom 20.06.2011 fes t , dass bei Beru fungsver -fahren i n Fächern, i n denen der F rauenan-tei l < 30 % l i egt , di e Berufungskommiss ion

eine akt ive Suche nach geeigneten Frauen nachzuweisen hat .

Das Rek torat forder te al le Dekaninnen und Dekane i n 2012 im Rahmen der Zuwei -sungsgespräche auf , bei den Exzel l enzver -fahren eine Besetzungsquote von 50 %

Frauen anzust reben.

Des Wei teren gib t das Landesgleich stel -lungsgesetz in § 9 Abs. 1 vor , dass in Bereichen, i n denen Frauen unterreprä-sent ie r t s i nd, mindes tens ebenso v iel e Frauen wie Männer oder al le Bewerber i n-nen zum Vorstel l ungsgespräch einzuladen s ind - sofern s i e die geforder te Qual i f ika t i -onskr i ter i en er fül len . Sol l te dann eine gleiche Eignung vor l i egen, s i nd Frauen nach §7 Ab s. 1 LGG NRW zu bevorzugen .

Hinweise zur Verbesserung der Geschlechtergerecht igkei t in Berufungsverfahren (1)

Ein detai l l i er ter E inbl ick über den Ablauf von Berufungsver fahren an der UzK ergibt s ich aus dem Best -Pract ice -Lei t faden für Berufungsver fahren der UzK.

Dort f i nden s ich auch Bezugnahmen auf gl eichstel l ungsrelevantes Recht, al l erdings nicht in vol ls tändigem Umfang. Wesent l ich kompr imier ter f i nden Sie wesent l iche Schr i t te des Berufungsver fahrens aus geschlechtergerechter S ich t ( „neuralgi sche Punk te“) , i n chronologischer Abfolge, auf dem Formblat t der zent ra len Glei ch stel -lungsbeauf t ragten „Ber ich t der Gleich-stel lungsbeauf tragten der Fakul tät über die ordnungsgemäße Betei l i gung am Beru-fungsver fahren“ . Wenn Sie diese Punk te durch Ankreuzen abarbei ten, haben Sie schon wesent l iche Aspek te des Berufungs-ver f ahr ens aus ges ch l ec h t er ger ech t er S ich t re f l ek t ie r t und bewerte t .

Beru fungsver fahren können formel l oder mater i el l rechtswidr ig sein. For mel le Fehlerhaf t igkei t bedeutet , dass im Ver-fahren Fehler gemacht worden s ind. Mate-r ie l l r echtswidr ig bedeutet , dass i nhal t-l i ch Fehler gemacht worden s ind, näml ich, dass nicht der /die bes te Bewerber_in als Lis tenerste_r aus dem Ver fahren hervorge-gangen is t . Die formel l en Regeln, zum Beispiel di e P f l icht , al l e S i tzungen zu pro tokol l ieren (nach Verfahrensordnung der UzK) dienen der S icherung der mater i -el l en Vorgaben. E ine Ver l e tzung von Ver fahrensvorgaben, zum Beispiel f r i s tge-rechte Einladungen, di e Tei l nahme einer /s Berufungsbeauftragten, di e Einhal tung der Vorgaben zur Zusammensetzung der Kom-miss ion, führ t aber nicht zwangsläuf i g dazu, dass auch mater i el les Recht ver letz t wi rd. Deswegen s ind diese Vers töße nicht immer schwerwiegend. Anders is t es bei den mater i el l en Vorgaben: Wenn ni ch t der /di e Bes te ausgewähl t wi rd, i s t di es immer ein subs tant i el l er Fehler .

Mater iel l - recht l ich , oder einfacher gesagt, inhal t l i ch , geht es bei der Beglei tung von Berufungsver fahren um die Durchsetzung des Grundsatzes der Bes tenauslese nach Ar t . 33 Abs. 2 des Grundgesetzes . Die Bes tenauslese bedeute t, dass al le Deut-schen ( für Ausländer_innen können Aus-nahmen zugelassen werden) nach i hren Eignungen, Fähigkei ten und fachl ichen Leis tungen gleichen Zugang zu jedem öf fent l ichen Amt, also auch zu einer Pro-fessur haben müssen. Mi t der Frage ob ein/e Bewerber_in ein Mann oder ein Frau (oder Angehör i ge_r einer anderen ge-schlecht l ichen Ident i tä t) is t , hat di es zu-nächs t ei nmal ni ch ts zu tun. Aufgrund der oben berei ts anger issenen struk ture l len, t radi t i onel len Benachtei l i gung von Frauen/Vormachts tel lung der Männer, f i nden s ich V e r l e t z u n g e n d e s B e s t e n a u s l e s e -Grundsatzes , aber häuf i g i n der Form konkre t is i er t , dass Männer gegenüber qual i f i z i er teren Frauen benachtei l ig t wer-den.

Genderaspekte in d er Auswahl von Kandidat innen können sein:

Publ ikat i onen

Bewer tung des „wissenschaf t l i ches Al ters “ versus des „Lebensal ters “ : F rauen t ragen zu ca. 76 % wei terhin die Haupt l ast i n der Erz iehungsverantwortung und Fami l i enar-bei t ( vgl . z . B . Vorwerk Fami l i ens tudie 2012, S . 23f) . Die wissenschaf t l i che Karr i -ere kann mi t di eser Verantwor tung verzö-ger t werden. Fami l i enarbei t sol l te j edoch in der Bewertung einer solchen Kar r iere honor i er t werden: Das Beamt_innenrecht gl eicht di e Verzögerung einer wissen-schaft l i chen Karr i ere z . B . dadurch aus , dass Kindererz iehungszei ten bis zu sechs Jahren auf das Höchs tal ter ei ner Verbeam-tung angerechnet werden können (vgl . § 7 Abs . 4 HWFVO in Verb. m. § 6 LVO NRW) .

Zi tat i onen

Wissenschaf t l i che Texte , i n denen Frauen einen prominente Rol l e einnehmen, erhal -ten deut l ich weniger Verweise als Tex te männl icher Ers t – oder Al l ei nautoren. D.h . Frauen werden sel tener z i t i er t . Dies ver-s tärk t di e Benachtei l i gung von Frauen i n der Wissenschaft . Dies Zeig t eine S tudie e i nes k anad i s c h - am er i k an i s c hen F o r -scher_innenteams, die mehr als 5 Mio. Publ ikat i onen aus 200 Ländern auswertete (vgl . Lar iv iè re e t al , 2013, B ibl i omet r ics: Global gender dispar i t i es i n sc ience In : nature , 11.12.2013, h t tp : / /www.na ture . c o m / n e w s / b i b l i o m e t r i c s - g l o b a l - g e n d e r -dispar i t i es - in -sc ience-1.14321)

Dr i t tmi t tel

Bei der Vergabe von Dr i t tmi t tel n ex i s t i er t ei n Gender Bias : Nur ca . 20 % der Dr i t t -mi t tel z .B. der DFG (vgl . Chancengleich-hei ts -Moni tor i ng 2012, DFG, S . 4f) f l ossen an Forscher i nnen. Dieser Nachtei l kann Auswi rkungen auf di e Höhe eingeworbener Dr i t tmi t tel zeigen.

Gender Bias

Viele Forschungsarbei ten i n der Gender-wissenschaft beschäf t i gen s ich mi t der Fragestel l ung des Ausschlusses von Frau-en i n der Wissenschaf t ( vgl . Färber /Spangenberg 2008: Wie werden Professu-ren besetz t , Campus : Frank fur t a. M ., S. 14f f) . E in al l gemeiner Gender Bias i n Bewerbungsver fahren wurde i n der v iel be-a c h t e t e n S t u d i e z u m P i l o t p r o j e k t „Anonymis ier te Bewerbungsver fahren“ der Europa Univers i tä t -V iadr i na und des Ins t i -tu ts zur Zukunf t der A rbei t belegt (vgl . B ös c h e n , I n es / K r au s e A nn a b e l l e / A l t , Ramona/Rinne, Ul f /Z immermann, Ul f 2012: Pi lotprojek t „Anonymis ier te Bewerbungs-ver fahren“ -Abschlussber i ch t - , Ber l i n, Bonn, F rankfur t : Oder)

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H i n w e i s e z u r V e r b e s s e r u n g d e r G e s c h l e c h t e r g e r e c h t i g k e i t i n B e r u f u n g s v e r f a h r e n ( 2 )

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L E I T F A D E N F Ü R D I E G L E I C H S T E L L U N G S B E A U F T R A G T E N D E R F A K U L T Ä T E N

Er läuterungen zu den Prüfpunk ten im Formblat t für dezentra le Gle ichstel l ungsbeauf t ragte zum Berufungsver fahren:

Einbindung in den Verfahrensab lauf Grundlage

Einladungen zu den Sitzungen der Berufungskommission erfolgten form- und fristgerecht.

Außer i n dr ingenden Fäl len und i n Ausnahmesi tuat ionen müssen die Einladungen 10 Tage vor der S i tzung und

unter Angabe der Tagesordnung verschick t werden. Die Versendung kann auch elektronisch er fol gen. Die Fr is t

und die In format i on über die Tagesordnung gewähr lei s ten, dass s ich die Glei chs tel lungsbeauftragte (und die

Kommiss ionsmi tgl i eder) terminl ich und inhal t l i ch angemessen auf di e Si tzung vorberei ten können.

§ 18 Abs . 2 LGG NRW;

BO § 4 Abs . 5; § 24 Abs.

1 S. 3 HG NRW; § 11

GO, § 3 Abs . 1 VO

Das Verfahren und die Sitzungen wurden ordnungsgemäß protokolliert.

Die P f l icht zum Protokol l i s t ei ne formale Vorschr i f t , welche die Kommiss ionssi tzungen nachvol lz i ehbar macht und

die recht l iche Überprü fbarkei t gewähr l eis te t . Aufgenommen werden müssen z. B. die Tagesordnung, di e ges tel l -

ten Anträge und Abst immungsergebnisse, di e gefass ten Beschlüsse und Äußerungen, deren Aufnahme i ns Proto-

kol l beantragt wurde.

Die P ro tokol l pf l i ch t is t aus gleichs tel l ungsrecht l icher S i cht eine wicht i ge Vorschr i f t . So kann zum Beispiel s ich t-

bar werden, wenn die Kommiss ion von den Vorgaben des Anforderungsprof i l s /der Stel l enausschreibung abweicht .

§ 3 Abs . 3 VO

Ein/e Berufungsbeauftragte/r des Rektorats nahm teil.

Der/die Berufungsbeauf trage beglei te t das Verfahren als neutrale_r , in der Regel fachfremde_r Beobachter_in

s tel lver t re tend für das Rek tora t . Seine/Ihre Aufgabe i s t es, di e Einhal tung der Ver fahrensregeln zu beobachten

und (ver t raul ich) an das Rektora t zu ber ich ten. Der /die Berufungsbeauf tragte er fül l t auch aus gleichstel l ungs-

recht l icher S i cht eine wicht i ge Funkt i on. Je besser das Ver fahren beglei te t /überprü ft wi rd , desto weniger können

sachfremde, also auch f rauenbenachte i l igende Erwägungen einen Einf l uss ausüben .

§ 38 Abs . 4 S. 2 HG

NRW, BO § 4 Abs. 2, §

6, Bes t Prac t ice: 1.9

Ist eine zweite Ausschreibungsrunde erfolgt, sollten keine qualifizierten Bewerbungen von Frauen in

der ersten Runde eingegangen sein? § 8 Abs . 2 LGG NRW

vgl . Burkholz , § 8 , Rn 8

In Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind (< 30 %), wurde von der/vom Berufungskommis-

sionsvorsitzenden eine aktive Suche nach qualifizierten Bewerberinnen veranlasst.

Diese Vorgabe des Bes t -P ract ice beruht auf ei nem Rek toratsbeschluss von Jul i 2011. Es l egt wei ter fes t , dass

die ak t ive Suche zu dokument i eren i s t . Dies is t ei n Beispiel „proak t iver “ Gleichs tel lungspol i t ik der Hochschul lei -

tung und sehr glei chstel l ungsrelevant . Die Kommiss ion wi rd i n die Verpf l ichtung genommen, ak t iv di e Rekrut i e-

rung qual i f i z ie r ter Bewerber i nnen zu ref l ek t i eren und zu betreiben. Die Dokumentat i onspf l ich t macht überprü fbar ,

ob dies ta tsächl ich geschehen is t .

Bes t-Pract ice : 1 .5

(Rek toratsbeschluss vom

20.06.2011)

Die Berufungskommission war geschlechtergerecht besetzt bzw. Frauen waren stimmberechtigt in der

Berufungskommission vertreten.

Die par i tät ische Besetzung sol l verhindern, dass i n der Kommiss ion „männl iche“ Vors tel l ungen über notwendige

Qual i f ikat i onen und die „r ich t ige“ Beru fsausübung (etwa: ei ne Mut ter kann ke ine gute Wissenschaf t l er i n sein)

dominieren.

§ 9 Abs . 2 LGG NRW,

vgl . Burkholz , LGG

NRW, § 9 Rn 11 Bes t

Prac t ice : 1 .5

Wenn nein: Wurde dies aktenkundig gemacht? ja nein

Von der P f l icht zur geschlechtergerechten Besetzung kann nur aus zwingenden Gründen abgewichen werden.

Zwingende Gründe bedeutet , dass nicht genügend Frauen ( insbesondere auf der pro fessoralen Ebene) zur Ver fü-

gung s tehen. In diesem Zusammenhang i s t zu erwähnen, dass die Berufungsbeauf tragten an den Ver fahren i n

einer Doppel rol le als s t immberecht i gtes Kommiss ionsmi tgl ied /Berufungsbeauftragte_r tei lnehmen können.

Wenn die Kommiss ion nicht par i tä t isch besetz t werden kann, muss dies ak tenkundig gemacht werden. Mindestens

sol l j eder Kommiss ion jedoch eine Pro fessor i n angehören. Wenn i n dem betrof fenen Fachberei ch keine Professo-

r in ver t reten i s t , sol l en Wissenschaft l i che Mi tarbei ter innen hinzugezogen werden.

§ 9 Abs . 2 S . 2 LGG

NRW, Glei chstel l ungs-

grundsätze des MIWFT

v. 20.08.2001

Keines/r der Kommissionsmitglieder stand in einem persönlichen Verhältnis zu einem/r der Bewer-

ber_innen oder gab in einer anderen Form Anlass zu der Vermutung, parteiisch zu sein.

Es is t ei n verwal tungsver fahrensgesetz l icher Grundsatz , dass Entscheidungsverantwort l iche nich t par tei isch, das

heiß t nich t befangen sein dür fen. Vom Ver fahren ausgeschlossen s ind Angehör i ge der Bewerber_innen. Beru f l i -

che Beziehungen müssen o ffen gelegt werden (Assis tent_innen - , Doktorand_innenverhäl tnis , gemeinsame Lehr -

verans tal tungen, gemeinsame Publ ikat ionen) , führen aber nich t zum Ausschluss aus der Kommiss ion. Immer noch

gi l t , dass Frauen weniger i n Netzwerke eingebunden s ind und pro fessorale Fürsprecher_innen i n Berufungskom-

miss ionen haben.

§§ 20, 21 VwVfG NRW

Zi t BO, S. 8

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Hinweise zur Verbesserung der Geschlechtergerecht igkei t in Berufungsverfahren (3)

Seite 9

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Einbindung in den Verfahrensab lauf Grundlage

Zu den Probevorträgen wurden ebenso viele Frauen wie Männer eingeladen (Grundlage: Erfüllung der

geforderten Qualifikation, Unterrepräsentanz von Professorinnen in dem ausgeschriebenen Bereich).

Wenn an der Fakul tä t bzw. in dem Fach, an der di e P ro fessur ausgelobt wi rd , ei ne Unterrepräsentanz von Frauen

gegeben is t , dann müssen grundsätz l i ch zu den Probevor t rägen ebenso v iel e Frauen wie Männer eingeladen

werden. Dies jedoch nur , wenn die Bewerber i nnen, di e für di e P ro fessur geforder te Qual i f ikat i on aufweisen. Die

geforder te Qual i f ika t ion is t i dent isch m i t den zwingenden Merkmalen des Anforderungsprof i ls , also der Stel l en-

ausschreibung (vgl . Burkholz , § 9 Rn 8) . Es müssen also diej enigen Frauen e ingeladen werden, di e die Anforde-

rungen der S tel l enausschreibung er fül l en.

Fal ls s ich weniger Frauen al s Männer beworben haben, di e die Voraussetzungen er fül len , so müssen zumindes t

al l e di ese Bewerber i nnen eingeladen werden, auch wenn die Par i tä t dann ni ch t er rei ch t wi rd .

§ 9 Abs . 1 LGG NRW

Das Fachgespräch beinhaltete keine rechtswidrigen Fragen nach dem LGG (z. B. Betreuung von Kin-

dern, Schwangerschaft, Familienstand, Einkommen oder Tätigkeit des Partners oder der Partnerin…).

Das Verbot von Fragen nach der Schwangerschaf t /K inderbetreuung is t schon l ange, europa -und ver fassungs-

recht l ich anerkannt, denn es s tel l t ei ne unmi t tel bare Di skr iminierung aufgrund des Geschlechtes dar . E igent l ich

ein al te r Hut, dennoch kommt es immer (noch) wieder vor . Die Fragen nach Einkommen und Tät i gkei t des/der

Par tners_in s i nd verboten, da s i e mi t der Auswahlentscheidung i nhal t l i ch i n keinem Zusammenhang s tehen und

nur zu sachfremden und dami t rechtswidr i gen E rwägungen führen können. Daher s i nd solche Fragen ein Indiz für

ei ne unzuläss ige Diskr iminierung.

Ar t . 3 Abs. 3 GG, § 9

Abs . 3 LGG NRW, § 10

Abs . 2 S . 3 LGG NRW

Vgl . Burkholz , LGG NRW,

§ 9 Rn 17

Die Berufungskommission beurteilte die Qualifikation der Bewerber_innen anhand des aus der Aus-

schreibung hervorgehenden Anforderungsprofils.

Aus dem ver fassungs recht l ichen Grundsatz der Bes tenauslese, fol gt der sogenannte Bewerbungsver fahrensan-

spruch. Das bedeutet , dass nich t nur d ie f i nale Auswahlentscheidung selber , sondern auch schon der gesamte

Prozess im Vor feld gewähr leis ten muss, dass Chancengleichhei t zwischen den Bewerber_innen gegeben is t .

Daraus fol gen bes t immte Vorgaben, die nich t der Entscheidung der Kommiss ion unter l iegen, sondern zwingend

einzuhal ten s ind:

A ls ers ter Schr i t t des Berufungsver fahrens wi rd das Anforderungsprof i l ers te l l t . Aus dem Anforderungsprof i l i s t

di e Ausschreibung zu entwickeln. Aus der Ausschreibung s ind die Kr i ter i en für die Bewerber_innenauswahl zu

konkre t is i eren. Diese s i nd, bevor die S tel l e ausgeschr i eben wi rd, ak tenkundig zu machen. Diese Vorgaben sol len

Chancengerecht i gkei t fü r al l e Bewerber_innen gewähr lei s ten. S ie s i nd j edoch auch sehr glei chstel l ungsrelevant

im Sinne der Frauenförderung. Denn n ich t sel ten werden im Laufe des Berufungsver fahrens nachträgl ich K r i ter i en

festgelegt (und dies nicht sel ten zum Nachtei l der Bewerber i nnen) , di e s ich nicht aus dem Anforderungsprof i l

bzw. der Stel l enausschreibung ergeben. Dies i s t rechtswidr i g .

Ar t . 33 Abs. 2 GG, § 10

LGG § 8 Abs. 5 LGG

NRW, VV zu § 10 LGG

NRW, Glei chstel l ungs-

grundsätze des MIWFT,

Bes t Pract i ce : 1.5 Vgl .

Burkholz , LGG NRW, §

10 Rn 9 f f und § 8 Rn 23f f

Die Berufungskommission legte vorangegangene Teilzeitbeschäftigungen, Unterbrechungen und Ver-

zögerungen aufgrund von Betreuung von Kindern und Angehörigen nicht negativ zuungunsten der

Bewerber_innen aus.

Immer noch wi rd Fami l ienverantwortung zu einem größeren Tei l von Frauen get ragen. Für Wissenschaft l er i nnen

mi t K indern fol gt daraus häuf i g, dass s ie im Vergleich mi t k i nder losen Mi tbewerber_innen (oder auch solchen, di e

keine äl teren oder kranken Angehör i gen gepf legt haben) weniger Zei t i n ih re wissenschaft l i che Tät igkei t i nvest i e-

ren konnten. So s i nd Wissenschaf t l er i nnen beispielswei se zu einem s igni f ikant höheren P rozentsatz tei lzei tbe-

schäft i g t als Wissenschaf t le r . In der Folge s i nd Wissenschaft l er i nnen bei gle ichem „wissenschaf t l i chen“ Al ter

häuf i g biol ogisch etwas äl ter als i hre männl ichen Mi tbewerber . Dies nachtei l ig zu berücks ich t i gen is t rechtswid-

r ig .

Das Beamt_innenrecht glei ch t di e Verzögerung einer wissenschaf t l i chen Karr i ere dadurch aus , dass Kindererz ie-

hungszei ten bis zu sechs Jahren auf das Höchstal te r ei ner Verbeamtung angerechnet werden können (vgl . § 7

Abs . 4 HWFVO in Verb. m. § 6 LVO NRW) .

§ 10 Abs . 2 S.1 LGG

NRW

Gutachten zur vergleichenden Qualifikation der Bewerber_innen wurden auch von Gutachter_innen

eingefordert.

Das Erfordernis mindes tens eines der Gutachten von einer weibl ichen Person erstel l en zu l assen, ergibt s ich aus

denselben Erwägungen die der par i tä t ischen Besetzung der Berufungskommiss ion zugrunde l i egen. Zwar s ind die

Gutachter_innen keine Kommiss ionsmi tgl i eder , i hre Funk t i on is t aber verglei chbar . Auch s i e t re f fen eine werten-

de Entscheidung über die Eignung der Bewerber_innen. Auch hier besteht wieder die Gefahr einer „männl ichen“

Sichtwei se.

Den ex ternen Begutachtenden werden die Namen der gel is te ten Bewerbenden mi tgetei l t , j edoch nich t i hre vor l äu-

f ige Reihung.

§ 9LGG NRW; § 38 Abs .

2 HG NRW

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Hinweise zur Verbesserung der Geschlechtergerecht igkei t in Berufungsverfahren (4)

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Einbindung in den Verfahrensab lauf Grundlage

Obwohl die Kommission eine Bewerberin und einen Bewerber als gleich qualifiziert einstufte bzw. über

das Rangverhältnis eines Bewerbers und einer Bewerberin keine Einigkeit erzielen konnte, wurde die

Frau nicht vorrangig gelistet.

„Bei glei cher Eignung werden Frauen bevorzugt…“ während ganz Deutschland noch über die Quote diskut i er t ,

gibt es s ie i n den Gleichs tel lungsgesetzen schon. Diese „Entscheidungs “quote hat al l erdings in der Wissenschaft

einen sehr ger i ngen Anwendungsberei ch . Denn wissenschaf t l i che Qual i f ikat i on wi rd per Def ini t i on durch eigen-

ständige Forschungsergebnisse begründet , di e eine ta tsächl iche Vergleichbarkei t sehr erschweren oder auch

unmögl ich machen. Dies gi l t t ro tz der E inschränkung dass zur Anwendung des § 7 LGG keine absolu te Glei ch-

wert i gkei t gegeben sein muss , sondern die „ im Wesent l ichen“ gleiche Eignung rei ch t .

Empi r isch häuf i ger is t der Fal l , dass zwei Bewerber_innen gleich gel is te t werden, wei l di e Kommiss ion s i ch über

das Rangverhäl tni s di eser beiden Bewerber_innen uneinig is t . In einem solchen Fal l muss dann das Pr i nz ip des

„par i passu“ zur Anwendung kommen, also die Frau bevorzugt werden.

.

§ 7 Abs . 1 S . 1 LGG

NRW, §§ 8 Abs . 4 , 4 , 199

Abs . 3 LBG