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Lese- und Rechtschreibschwäche Der Umgang mit der LRS und den Richtlinien zur Förderung von 2009 Staatliches Studienseminar des Saarlandes Fachseminare Deutsch Peter Jochum

Lese- und Rechtschreibschwäche Der Umgang mit der LRS und den Richtlinien zur Förderung von 2009 Staatliches Studienseminar des Saarlandes Fachseminare

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Lese- und Rechtschreibschwäche

Der Umgang mit der LRS und den Richtlinien zur Förderung

von 2009

Staatliches Studienseminar des SaarlandesFachseminare DeutschPeter Jochum

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Gliederung

• Einstieg• Vorüberlegungen• Inhalte der Richtlinien• Hinweise für die Praxis• Offene Fragen und Probleme• Literaturnachweis

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Einstieg

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Falsche Extrempositionen

• Auf Elternseite

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Falsche Extrempositionen

• Auf Lehrerseite

• Oder aber

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Ein Vermittlungsversuch

Richtlinien zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit

besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens

Vom 15. November 2009

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Vorüberlegungen

• Schuljuristische Grundlagen– Diagnose, Beratung und Förderung als

unbestrittene Aufgabe der Schule (1.)– Definitionsprobleme: „Allgemeine Lernschwäche“ „Lese- und/oder Rechtschreibstörung“ „akute Leistungsschwäche im Lesen und/oder Rechtschreiben“ (2.1)

– Ganz unterschiedliche biografische und/oder psychologische Ursachen, die nicht in der Verfügung der Lehrkraft stehen

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Vorüberlegungen

• Lernpsychologische und unterrichtliche Voraussetzungen– Wichtigkeit der „allgemeinen Lernvoraussetzungen“ – Beobachtung und Berücksichtigung der

„individuellen Ausgangslage“ jedes Schülers– „individuelle und differenzierte

Fördermaßnahmen“ (2.2)– „variierende Übungsformen“ und „häufige

Wiederholung“ (2.3)

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Inhalte der Richtlinien: Förderdiagnostik und -maßnahmen

• Geltungsbereich: Primarstufe, Sekundarstufen I und II: Leistungen „nicht konstant ausreichend“

• Prämisse: individuelle Förderung als schuljuris-tische und pädagogische Notwendigkeit

• Förderdiagnostik:– Dokumentation des Lernprozesses durch die Deutschlehrkraft

(3.1)– Qualitative statt quantitative Fehleranalyse (3.1)– Zuständigkeit: Klassenkonferenz …im Einvernehmen mit den

Eltern… bei Bedarf unter Einbeziehung außerschulischer Personen: Psychologe, Facharzt (3.1)

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Inhalte der Richtlinien: Förderdiagnostik und -maßnahmen

• Fördermaßnahmen– Klasseninterne Fördermaßnahmen– Zusätzliche schulische Fördermaßnahmen– Außerschulische Fördermaßnahmen

• Inhalte– Lesen, u.a. Leseflüssigkeit, Sinnerfassung– Schreiben, u.a. Rechtschreibstrategien (Wort

verlängern, Nomenproben, Suchen verwandter Wörter, Nachschlagen im Wörterbuch)

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Inhalte der Richtlinien: „Organisation der Förderung“

• Erstellung eines Förderplans durch die Deutschlehrkraft

• Entscheidung über Förderplan (Art, Umfang, Dauer der Maßnahmen) durch die Klassen-konferenz

• Kontinuierliche Überprüfung (mind. 1x pro HJ)• Information der Erziehungsberechtigten• Dokumentation der Entscheidungen in der

Schülerakte

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Inhalte der Richtlinien: Leistungserhebung und -bewertung

• SuS mit besonderen Schwierigkeiten im lesen und Rechtschreiben unterliegen in der Regel den für alle SuS geltenden Maßstäben der Leistungserhebung und Leistungsbewertung.

• Vorrangig vor dem Abweichen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungserhebung und Leistungsbe-wertung sind Hilfen im Sinne des Nachteilsausgleichs vorzusehen.

• Alle Abweichungen von den üblichen Beurteilungsrege- lungen müssen in den individuellen Förderplänen der SuS festgelegt sein und durch die Klassenkonferenz beschlossen werden.

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Inhalte der Richtlinien: Leistungserhebung und -bewertung

• Abweichungen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungserhebung und Leistungsbewertung kommen nur bei SuS mit einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung bis einschließlich Klasse 9 in Betracht

• Beispiele: Ersetzen von schriftlichen durch mündliche Lernerfolgskontrollen, Verzicht auf Bewertung der Lese-Rechtschreibleistung, Benutzung von Hilfsmitteln …

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Praxis: Die Beteiligten

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Praxis: Das gestufte Fördermodell

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Praxis: Diagnose

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Praxis: Binnendifferenzierung

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Praxis: Nachteilsausgleich

• In Bewertungssituationen …– mehr Zeit zum Schreiben (max. 50%)– mehr Zeit zum Überarbeiten– Bereitstellen von Hilfsmitteln z.B. Nachfragen,

Vorlesen, Wörterbuch, Computer ...– ermutigende Korrektur und Verbalbeurteilung– Stellung alternativer Hausaufgaben– stärkere Gewichtung der mündlichen Leistung

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Praxis: Förderplan

• von Deutschlehrkraft erstellt• Art, Umfang und Dauer der Förderung• Anhörung der Erziehungsberechtigten• von Klassenkonferenz beschlossen• kontinuierlich geführt (1x pro HJ)• In der Schülerakte dokumentiert

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Praxis: Förderunterricht

• Umfang: 1-2 WSt• Parallel zum oder nach dem Regelunterricht• Fördergruppen von höchstens 8 SuS• In allen Schulen bis einschließlich Jgst. 9---------------------------------------------------------------• Anmeldung durch die Eltern auf Empfehlung

der Fachlehrkraft• Koordination durch die Klassenleitung

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Praxis: Elternarbeit

• Regelmäßigen Kontakt, Gespräch und Zusammenarbeit ernst nehmen

• Gespräche führen und kurz protokollieren• Literatur/ Internetseiten empfehlen• Beratungsbroschüre zusammenstellen und

aushändigen• Elternbrief zum Förderkonzept der

Schule verschicken

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Praxis: Lerntipps

• tägliches Üben (20-30 Minuten)• Arbeit am Computer• Lauf- oder Dosendiktate• Diktattexte mit Sprachmemo-Funktion des

Handys aufnehmen oder Schreiben nach Hörbüchern (PAUSE-Taste benutzen)

• regelmäßiges Lautes Vorlesen• Überarbeiten eigener Texte

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Offene Fragen und Probleme

• Wie lange wird gefördert?• Was passiert, wenn Förderung nicht zur

Verbesserung führt?• Empfinden die anderen SuS die Förderung

nicht als unfair? Was ist mit der Förderung besonders begabter SuS?

• Sind nicht auch die anderen Fächer betroffen?

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Literatur

• Richtlinien zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens (Amtsblatt des Saarlandes vom 15. November 2009)

• http://www.studienseminar-koblenz.de//medien/fachseminare/DE

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Ende der Präsentation

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!