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LIDL ist nicht zu billigen Die Discounter-Kampagne von Attac von Jutta Sundermann, Matthias Breuer u.a. nicht zu en

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LIDL ist nicht zu billigen

Die Discounter-Kampagne von Attac

von Jutta Sundermann, Matthias Breuer u.a.

nicht zu en

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Inhalt:

1. Discounter - Thema für Globalisierungskritik?

2. Warum LIDL?

3. LIDL-Skandale - einige Schlaglichter

4. Die Attac-Kampagne:

- Forderungen und Ziele

- Zeitplan und Anstiftungen

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Discountierung... Ein Thema für ATTAC?

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Globalisierung im Einkaufswagen...

- tägliche Erfahrung, tägliche Auswirkungen

- Begegnung mit Bekannten: GATS und Einzelhandel

- so billig geht nur auf Kosten anderer

- Globalisierung senkt Standards - diese Logik macht LIDL anfassbar

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Global trends: Discountierung auf dem Vormarsch

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eigene Darstellung, Quelle: weed-studie

ein Arbeitsplatz bei LiDL kostet drei andere im Einzelhandel

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Global trends: Discountierung auf dem Vormarsch II

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1991 2000 2003

Anteil Discounter

Anteil Supermärkte

Anteil LebensmittelAbt. WarenhäuserAnteil übrigeLebensmittelgeschäfte

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eigene Darstellung, Quelle: weed-studie

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Alte Attac-Bekannte: z.B. GATS

Mehr Liberalisierung -> mehr Gewinn-Optionen. Europäische Discounter drängen auf internationale Märkte.

Beispiel Thailand:

Liberalisierung dort in den späten 1980er

Sterben kleiner Läden, viele in die Armut - Proteste

2002: Gesetzesinitiative, da Tesco zu wild expandierte

heute: EU-Forderung an Thailand, im Rahmen von GATS den

Einzelhandels-Sektor gründlich zu liberalisieren.

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Warum gerade LiDL?

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Trendsetter im Sozial-Dumping

nahezu frei von Betriebsräten

verschleiert intensiv

ist besonders kritikwürdig

expandiert aggressiv

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Wer macht krumme Dinger mit der Banane?

Schon länger:

schlechte Preise, Überproduktion, schlechte Arbeitsbedingungen, Konkurrenzdruck

Neu: - wöchentlich Referenzpreise der großen Discounter diktieren Bananenpreise- LIDL ist nicht „markentreu“ - große Unsicherheit für Erzeuger- LIDL übernimmt bis jetzt keine Verantwortung für die Konsequenzen dieser Strategie

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Preisdumping unter die Erzeugerkosten

Die Bauern sind sauer auf Aldi und LiDL:

Die Discounter drückten Molkereien unter die Erzeugerkosten. Und kündigten im Frühjahr 2004 weiteres Dumping an.

Proteste von Tausenden von Bauern und Bäuerinnen, Milch-Ausschüttung vor Discountern, „Milchdüngung“

im März und April 2004

Erfolg: Weitere Absenkung gebremst.

Aber das reicht nicht.

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Ver.di veröffentlichte

mit dem Schwarz Buch

2004 eine umfangreiche

Skandalgeschichte:

LIDL-MitarbeiterInnen werden

* zu Überstunden gezwungen,* durch unangekündigte Testkäufe gestresst,* regelmäßig wegen „Diebstahlverdachts“ durchsucht * und bei Kritik oder Organisierung schnell entlassen.

Billig auf Kosten der Beschäftigten

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Bis heute: in 8 von 2.600 Filialen gibt es Betriebsräte.Ver.di ruft auf zu Betriebsratsgründungen.LIDL reagiert mit Repression und Winkelzügen:

München: fristlose Kündigung für ver.di - Betriebsratswahl-Initiatorin Ende Juli 2005.

Calw, 29. Juli 2005: Schliessung der Filiale angekündigt. „Grund“: die Filiale sei nicht mehr zeitgemäss. Keine Zahlen. Ende für die 15-köpfige Belegschaft mit

Betriebsrat.

Billig auf Kosten der Beschäftigten 2

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Expansion mit Nachdruck

LIDL arbeitet mit über 5.000 Filialen in 15 Ländern,

auch in Osteuropa, u.a. in

Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien, und der Slowakei.

Überall fällt der Discounter als Trendsetter für Sozialdumping auf: - auch benachbarte Märkte senken Löhne, - erhöhen Überstunden und Kontrolle- Umwandlung von Arbeitsplätzen in Billigjobs...

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Konsequent intransparentDie Struktur:

- Wer ist Dieter Schwarz?- Wie funktioniert der Konzern?- Welche Chancen haben Finanzämter, PolitikerInnen, BürgerInnen?

Die Ware:

- Was bedeutet „...hergestellt für LIDL“?- Wo kommt sie her - wer produziert unter

welchen Bedingungen?

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LiDL investiert in sein Image -

wir in die Kritik

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...ein deutscher Konzern (Neckarsulm)

... überall anzutreffen - 2.600 mal in BRD.

eignet sich sehr für eine glo-kale Kampagne, denn der Discounter ist...

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Attac

Ver.di-Kampagne, weed-Studie

Bananen-ArbeiterInnen, die BäuerInnen, Mineralbrunen...

...und viele andere

... hat viele KritikerInnen

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Eine druck-orientierte Aufklärungskampagne

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Forderungen:

„Karten auf den Tisch, Produktgeschichte offenlegen!“

„Soziale Rechte achten, hier und weltweit!“

„Demokratische Kontrolle zulassen!“

„Faire Preise für Bananen, Milch und Wasser!“

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Faire Preise für Bananen, Milch und Wasserdas muss LiDL tun:

- Preisdumping beenden!

Und:

Bananen:

- ArbeitnehmerInnenrechte im Herkunftsland einfordern!

Milch:

- Preise zahlen, die über den Herstellungskosten liegen!

Mineralwasser:

- Lobbyarbeit für Preis- und Umweltdumping stoppen!

Forderung konkret:

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Soziale Rechte achten - hier und weltweit

das muss LiDL tun:

- familienfreundliche Arbeitszeiten

- faire Löhne

- Arbeitsplätze statt Billigjobs

- ArbeitnehmerInnenrechte achten

- Zulieferer verpflichten (und sofort mit Preisdruck

„zum Weitergeben“ aufhören)

Forderung konkret:

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Demokratische Kontrolle zulassen

das muss LiDL tun:

Öffentlichkeit zulassen:

- echte Geschäftsberichte abgeben

MitarbeiterInnen mitreden lassen:

- Transparenz gegenüber MitarbeiterInnen

Steuerklau beenden:

- Transparenz gegenüber Finanz-Ämtern, 600 Unter-Firmen sind zuviel

Forderung konkret:

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Karten auf den Tisch!

Produktgeschichte offenlegen!

das muss LiDL tun:

- bewusste Kaufentscheidungen möglich machen durch Auszeichnung!

- Herkunft und Herstellungsweise öffentlich machen!

- Beim Einkauf Soziale Standards achten!

Forderung konkret:

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Aufklärung konkret

- neoliberale Globalisierung verständlich machen

Trendsetter unter Druck setzen

- Klima für Veränderungen schaffen.

LIDL zum Reagieren zwingen

- konkreten Skandal zum Beispiel nehmen.

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Attac macht Druck - und erreicht etwas!

Attac gewinnt FreundInnen und Mitglieder!

Attac macht Freude an Politik!

Attac verbessert Kampagnenfähigkeit!

Attac erhält Spenden!

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Mit Aktionen an die Öffentlichkeit

Auftaktaktion in Göttingen

... und dann in vielen Städten...

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Zeitplan

Sommerakademie: erste öffentliche Aktion

19.-24. September: KundInnenWoche von Ver.di

Ab September: Kleine und größere Aktionen überall

Bis Dezember: tüchtig Druck machen

21.-26. November: bundesweite Aktionswoche??

Oktober: Treffen der aktiven Gruppen (Regionalinis)

Januar: Kampagnen- Fest und (Zwischen-)Auswertung

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LiDL-Kritik EuropaweitInteresse gibt es bei attac in Österreich und in der Schweiz.

In der Schweiz drängt LiDL gerade massiv auf den Markt.

In UK bereits gute Arbeit zu „tesco“.

In Frankreich Aktionen zu „Carrefour“.

Packen wir´s europäisch?Theater Schweden 2004

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www.attac.de/lidl-kampagne

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Vielen Dank!

Spendenkonto:Share e.V./Attac, Nr. 800 100 800

bei GLS Gemeinschaftsbank, BLZ 430 609 67