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Ausgabe 02/Juni 2007 Linde Material Handling
Magazin für Kunden und Partner
imdialogFormel 1Logistikherausforderung hinter den Kulissen
HumanschwingungenEU-Richtlinie erzeugt Handlungsbedarf
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 1
2 imdialog 2/2007 Linde Material Handling
3 Nacheinander erlöschen die fünf roten
Lichter an der Signalanlage, das Rennen ist
freigegeben. Wenn der Adrenalinspiegel
bei den Fahrern ins Unermessliche steigt,
kann sich Massimo Foroni, DHL Motorsports
Operations Manager, für kurze Zeit ausru-
hen. Foroni ist einer von 20 Mitarbeitern
bei DHL, die sich das ganze Jahr über aus-
schließlich um die Logistik in der Formel 1
kümmern. „Das ist ein absoluter Fulltime-
job, 365 Tage im Jahr“, sagt Foroni. DHL ist
seit der Saison 2004/05 der offizielle Logi-
stikpartner der Formula One Management
(FOM).
Das DHL-Formel-1-Team profitiert hierbei
vom weltweiten Netz des Logistik-Unter-
nehmens, das in über 220 Ländern und Ter-
LOGISTIK
Delikate Frachtmit vier RädernPräzision, Teamwork undSchnelligkeit sind im Rennsporterfolgsentscheidend. Das giltnicht nur auf, sondern auch ab -seits der Strecke, wenn es umdie logistischen Herausforde-rungen im Formel-1-Zirkus geht.Ein Blick hinter die Kulissen.
Luftpost: Frisch poliert reist der Formel-1-Zirkus
durch die Welt
EDITORIAL
Die Investition rechnet sich!Sehr geehrte Leser,
für Linde Material Handling sind Umwelt und Gesundheit schon lange zentrale The-
men. Sie finden ihren Niederschlag in der Fertigung der Stapler, der Organisation von
Prozessen, Material und Maschinen und natürlich auch in den Produkten selbst.
Neue technologische Entwicklungen reduzieren nicht nur den Energieverbrauch und
belasten die Umwelt mit weniger Emissionen, sondern schützen auch die Gesundheit
der Mitarbeiter besser. Ein Beispiel sind die aktuellen Linde-Elektrostapler im Trag-
lastbereich von 1,2 bis 2,0 Tonnen mit Energie-Managementsystem und die Diesel-
und Treibgasstapler der Baureihe 39x mit ihren sparsamen, sauberen Industriemoto-
ren und dem hydrostatischen Antrieb, der ganz ohne Getriebe, Kupplung und Bremse
auskommt. Zudem mildert die Konstruktionsweise der Stapler die auf den Fahrer ein-
wirkenden Humanschwingungen.
Sicherlich – Innovationen und technischer Fortschritt haben ihren Preis. Doch der
rechnet sich. Denn der Betreiber profitiert nicht nur von niedrigeren Energiekosten
und geringeren Emissionen im Praxisbetrieb. Auch die Personalkosten – der größte
Brocken bei den Ausgaben für einen Staplerbetrieb überhaupt – sinken, wenn die
Menschen geschützt und bei der täglichen Arbeit entlastet werden. Denn nur ein
gesunder Mitarbeiter ist ein motivierter Mitarbeiter. Mensch, Umwelt und ein wirt-
schaftlicher Staplerbetrieb gehören zusammen: wir nennen es Linde PureMotion.
Mehr über „Linde PureMotion“ erfahren Sie auf den Seiten 5 bis 7. Lesen Sie zudem,
welch enormer Logistik-Aufwand betrieben wird, um den Formel-1-Zirkus rund um die
Welt zu transportieren. Oder warum Besucherzahlen der bauma kontinuierlich stei-
gen und was die Besucher berichten. Topaktuell ist zudem das Thema „Human-
schwingungen“. Hier offenbart sich Handlungsbedarf für alle Betreiber.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Mit freundlichen Grüßen
Marc Wehner
Leiter Vertrieb Deutschland Linde Material Handling
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 2
Linde Material Handling imdialog 2/2007 3
Seiten haken die Teamlogistiker jedes ein-
zelne Stück vom Staubsauger über die
Espressomaschine bis zum Hochleistungs-
rechner penibel ab. Zwischen dem Rennen
in Malaysia und dem Grand Prix in Bahrain
etwa wurden rund 10.000 Einzelteile über
6.000 Kilometer rund um den Globus
geschickt. Und immer drängt die Zeit. „Wir
begannen in Bahrain mit dem Abbauen,
Einpacken und Einladen unmittelbar nach
der Zieldurchfahrt“, erinnert sich Renault-
Logistikmann Steve Nielsen an die vergan-
gene Saison. Also just dann, als die Fahrer
aus den Fahrzeugen ausstiegen und die
Füße hochlegten …
Zahlen & Fakten
3 pro Rennen werden rund 300
Tonnen Material transportiert,
mit einem Ladevolumen von bis zu
100 Lkw.
3 dabei kommen 33 Autos (drei pro
Rennstall), 54 Motoren und 2.200
Reifen zusammen.
3 das Fahrerlager gibt es dreifach,
es wird rotierend bei den Rennen
rund um den Erdball eingesetzt.
Jedes einzelne davon füllt acht
Jumbo-Jets.
3 alle Ersatzteile werden in sechs-
facher Ausführung mitgenommen,
die unzähligen Werkzeuge und
Boxenausrüstungsgegenstände
füllen pro Team rund 120 Kisten im
Format 3 x 3 x 2 Meter.
Termine 2007
1.7.2007 Magny-Cours (F)
8.7.2007 Silverstone (GB)
22.7.2007 Nürburgring (D)
5.8.2007 Budapest (H)
26.8.2007 Istanbul (TR)
9.9.2007 Monza (I)
16.9.2007 Spa-Francorchamps (B)
30.9.2007 Fuji ( J)
7.10.2007 Shanghai (RC)
21.10.2007 Sao Paulo (BR)
i
Gewaltig: Mehr als 2.200 Reifen werden zu einem
Rennen mitgenommen.
Fingerspitzengefühl: Vorsichtig werden die High-Tech-Boliden im Flugzeug verstaut.
ritorien präsent ist. In der Motorsport-Spe-
zialeinheit wird während der Saison zwi-
schen April und Oktober rund um die Uhr
gearbeitet, um sicherzustellen, dass alle
Sendungen neun Tage vor dem nächsten
Rennen am jeweiligen Austragungsort
ankommen. Besonders heikel ist der Trans -
port der Formel-1-Boliden. Denn schon der
kleinste Schlag könnte die Aufhängung
irreparabel beschädigen. So reisen die
Fahrzeuge quasi first-class doppelstöckig in
Spezialgestellen. Ihre vorderen und hinte-
ren Flügel, die Lenkräder, die Rückspiegel
und die seitlichen Windabweiser werden
für den Transport demontiert. Die Untersei-
te des Renners wird durch Holzplatten
abgeschirmt, hinten bietet eine Stoßleiste
Schutz für das Getriebe, und vorn sichert
eine spezielle „Riesenfrontpartie“ die Len-
kung und das Chassis. Die Räder bleiben
montiert. Alle Ersatzteile werden in geeig-
neten Flugboxen und so genannten „Pack-
horses“ verstaut.
Dank dem perfekten Zusammenspiel
des großen Räderwerks wird innerhalb von
48 Stunden nach einem Rennen die kom-
plette Fracht entweder zur nächsten Renn-
strecke oder zurück zur Teamzentrale
gebracht.
Vom Staubsauger bis zur EspressomaschineUnd die Liste der einzelnen Teile eines
Rennteams ist lang. Auf rund 80 DIN-A-4-
Handarbeit: Auf den letzten Metern ins Flugzeug
können keine Maschinen mehr helfen.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 3
3 Die 28. Internationale Fachmesse für
Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Bau-
fahrzeuge und Baugeräte (bauma) vom
23. bis 29. April 2007 auf dem Messegelände
der Neuen Messe München übertraf alle Pro-
gnosen. Mit rund 500.000 Besuchern und
einem Zuwachs von etwa 20 Prozent gegen -
über dem Jahr 2004 gab es einen neuen
Rekord. Auch auf dem Messestand von Linde
Material Handling registrierte man einen
zweistelligen Besucheranstieg.
Größer und handlicherExtra Urlaub genommen hatte sich Paul
Huber, dessen Baufirma im Ostallgäu ange-
siedelt ist, um sich die neusten technischen
Highlights bei Baggern, Radladern und
Staplern – letztere auf dem Messestand von
Linde – anzuschauen. „Die Ma schinen wer-
den technisch immer raffinierter. Be sonders
gut finde ich zum Beispiel den Joystick an
den Linde-Staplern“, sagt Huber.
Fasziniert von dem Aufmarsch an ge -
ballter Technik der insgesamt 3.041 Aus-
steller war auch Heinrich Claßen von der
Firma InfraServ, Werk Gendorf, einem
Dienstleister für chemische Produktions-
prozesse. „Ich bin zum ersten Mal und auf
Einladung von Linde Material Handling auf
der bauma. In unserem Chemiewerk bin ich
im Bereich Flüssigware und Logistik be -
schäftigt und möchte daher einen Blick
auf die Branche werfen.”
Um den Trend auf dem Weltmarkt der
Baumaschinen zu erfahren und bei dieser
Gelegenheit persönlich Kontakt mit Verant-
wortlichen von Linde aufzunehmen, ist
Monika Jillen, Chefin eines schwedischen
Bauunternehmens in Mittelschweden, mit
gleich mehreren Kolleginnen nach Mün-
chen gekommen. „Man spürt hier deutlich
die positive Stimmung. Sowohl in Schwe-
den, aber besonders in Deutschland
geht es kräftig aufwärts“, ist Monika Jillen
überzeugt.
Optimistische Stimmung in der BrancheLinde Material Handling erwartet sich von
der bauma einen weiteren Auftragsschub.
„Wir sind optimistisch, dass sich viele Be -
treiber umfassend informiert haben um
jetzt konkrete Angebote einzuholen“, so
Georg Silbermann, in der Geschäftsführung
von Linde Material Handling für den Flur-
förderzeug-Vertrieb verantwortlich. Ge -
fragt seien insbesondere Diesel- und Treib-
gasstapler mit Tragfähigkeiten von 2,5 und
3 Tonnen sowie 5 Tonnen, die außerdem
robust aber auch schnell und leistungs-
stark sind. Und gerade deshalb seien die
Marktanteile von Linde Material Handling
in der Bauindustrie besonders hoch.
Linde Material Handling verzeichnete auf der bauma 2007 einen zweistelligen Besucherzuwachs.
4 imdialog 2/2007 Linde Material Handling
BAUMA 2007
Konjunkturmotor startet durchDie bauma 2007 war ein voller Erfolg. Getragen vom weltweiten Bauboom erlebte die Messe einen Besucher- und Ausstellerrekord.
Wolfgang Faass, Verkaufsleiter der Gruma Fördertech-
nik GmbH (rechts im Bild) im Kundengespräch.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 4
MELDUNGEN
Linde PureMotionEnergieeffizienz steigern, Emissionen reduzieren,
unerwünschte Auswirkungen jedweder Art
begrenzen oder abstellen. Alles muss zusammen
kommen. Die Gesamtlösung für Mensch und Um -
welt heißt: Linde PureMotion. Über alle De tails
informiert die 28-Seitige Broschüre „Linde Pure-
Motion“. Diese ist bei allen Linde-Vertragspart-
nern erhältlich oder kann im Internet unter fol-
gendem Link heruntergalden werden:
www.linde-bauma.de/Linde_PureMotion_de.pdf
PR Award für Meis terschaft der StaplerfahrerDie von Linde Material Handling initiierte deutsche Meis -
terschaft der Staplerfahrer ist mit dem PR Report Award
2007 ausgezeichnet worden. Im Finale des begehrten
Branchenpreises setzte sich der Linde Stapler Cup gegen
drei namhafte Mitbewerber in der Kategorie „Business
to Business“ durch.
www.prreport.de
transport logistic 2007: international wie noch nie
Die 11. Internationale Fachmesse für Logistik, Telematik und Verkehr präsen-
tiert vom 12. bis 15. Juni 2007 in München das ganze Spektrum der Trans-
port- und Logistikbranche: Mehr als 1.500 Aussteller aus 59 Ländern, von
denen über 40 Prozent aus dem Ausland kommen, werden ihre neuesten
Technologien, Produkte und Visionen aus folgenden Bereichen präsentieren:
Güterverkehr, Logistik, Telematik, eCommerce, Materialfluss.
www.transportlogistic.de
Richtlinie VDI 3589: Kriterienfür die Beschaffung von Flur -förderzeugen
Die Richtlinie VDI 3589 dient als Leitlinie für das Erstellen von Auswahlkriteri-
en bis hin zur Ausschreibung des Lieferumfangs von Flurförderzeugen. Sie
richtet sich insbesondere an Betreiber, die mit dem Einsatz von Flurförderzeu-
gen über wenige Erfahrungen verfügen beziehungsweise auf dem Sektor
branchenfremd sind. Herausgeber ist die VDI-Gesellschaft Fördertechnik
Materialfluss Logistik (FML). Die Broschüre ist im Weißdruck in deutsch-
englischer Fassung beim Beuth Verlag in Berlin (Telefon +49.030.2601-2260)
zu einem Preis von 63,80 Euro erhältlich.
www.resch-verlag.com
Linde Material Handling imdialog 2/2007 5
LINDE STAPLER CUP 2007
Bester Stapler -fahrer gesuchtWer wird 2007 „Bester deutscher Staplerfahrer“?
Die ersten regionalen Vorentscheide fanden bereits
statt. In mehr als 25 regionalen Qualifizierungsrun-
den können ambitionierte Gabelstaplerfahrer
deutschlandweit bis zum Ende des Sommers zei-
gen, wie gut sie den Stapler beherrschen. Gefragt
sind Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Schnellig-
keit. In den vergangenen Jahren nahmen mehr als
1.500 Fahrer an den regionalen Meisterschaften
teil. Alle Informationen rund um den Weg von den
regionalen Vorentscheidungen bis zum Finale am
21./22. September 2007 in Aschaffenburg stehen
im Internet: www.linde-stapler-cup.de Hauptspon-
sor ist: Volkswagen; Partner sind die Stadt Aschaf-
fenburg und Eder’s Familienbrauerei (Schlappesep-
pel); Medienpartner sind der Huss Verlag und Radio
Primavera.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 28.05.2007 14:25 Uhr Seite 5
6 imdialog 2/2007 Linde Material Handling
Innovativ: Abkopplungspunkte an verschiedenen Stellen am Linde-Stapler (hier ein Elektro-Vierradstapler) sorgen
dafür, dass Fahrbahnstöße und Schwingungen den Fahrer nur sehr gedämpft erreichen.
y
x
z
3 Staplerfahren ist manchmal echte Kno-
chenarbeit. Durch die ständigen mechani-
schen Schwingungen, denen Fahrer von
Staplern und Baumaschinen ausgesetzt
sind, hat diese Berufsgruppe eine deutlich
erhöhte Gefahr von Muskel-Skelett-Erkran-
kungen, aber auch von neurologischen
Schädigungen und Durchblutungsstörun-
gen. Speziell Muskel-Skelett-Erkrankungen
haben in der Europäischen Union laut Stu-
dien mittlerweile einen Anteil von etwa
50 Prozent an allen arbeitsbedingten
Gesundheitsproblemen. Schon 2002 hat
die EU deshalb gehandelt und zum Schutz
der schätzungsweise rund 10 Millionen
betroffenen Arbeitnehmer die Richtlinie
„Vibration/2002/44/EG“ verabschiedet.
Seit der Veröffentlichung im Bundesanzei-
ger am 8. März 2007 ist die Verordnung nun
deutsches Recht.
In der Richtlinie geht es darum, verbind-
liche Grenzwerte sowohl für den Bereich
der Hand-Arm-Schwingungen als auch der
Ganzkörperschwingungen festzulegen. Und
von Letzteren sind nach Schätzungen in
Deutschland etwa 1,5 Millionen Arbeitneh-
mer am Arbeitsplatz betroffen. Was sich
einfach anhört, verlangt den Betrieben
einiges ab. So sind zunächst die Risiken
durch Vibrationen zu ermitteln und zu
bewerten (Art. 4). Bei Überschreitung des
Auslösegrenzwertes (0,5 m/s2) müssen
die Arbeitnehmer über diese Risiken unter-
richtet (Art. 6) und es muss ein Vibrations-
TECHNIK
Humanschwingungen: EU-Richtlinie erzeugt HandlungsbedarfUm die Gesundheit der Fahrer von Gabelstaplern zu schützen, wurde die EU-Richtlinie „Vibration/2002/44/EG“ am 8. März 2007 in nationalesRecht umgesetzt. Ihre Nicht beachtung kann unangehme Folgen haben.
minderungsprogramm aufge-
stellt werden (Art. 5) sowie ein
regelmäßiger Gesundheits-Check erfolgen.
Überschreitet der Expositionsgrenzwert
1,15 m/s2 bzw. 0,8 m/s2 in vertikaler Rich-
tung sind Sofortmaßnahmen zur Re duzie-
rung der Humanschwingungen einzuleiten
bzw. die Einsatzdauer deutlich zu reduzie-
ren. Um diese Auflagen erfüllen zu können,
ist es ratsam, schwingungsarme Arbeitsmit-
tel mit niedrigen Kennwerten anzuschaf-
fen. Das gilt auch für Stapler.
Betreiber müssen handelnWer sich nicht an die Regeln hält, für den
kann es bei Nichtbeachtung der Grenzwer-
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 6
te ein böses Erwachen geben. Nichtstun
wird für den Arbeitgeber dann teuer, wenn
ein Mitarbeiter arbeitsunfähig wird und der
Arbeitgeber nicht nachweisen kann, dass
er die gesetzlichen Vorschriften eingehal-
ten hat. Ist der Arbeitnehmer unzulässig
lange Schwingungen ausgesetzt, werden
die Berufsgenossenschaften Regressan-
sprüche geltend machen.
Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich
bereits jetzt, eine Risikobewertung für kri-
tische Einsätze (zum Beispiel Fahrt über
unebene Fahrwege und häufige Rampen-
fahrten) durchzuführen. Hierbei sind die für
jeden Einsatz (etwa Hallenfahrt, Außenbe-
reich, Lkw-Beladung) ermittelten und be -
werteten Schwingstärken fahrerbezogen zu
einem Tagesexpositionswert A(8) zusam-
menzufassen. Sollte dieser A(8)-Wert kei-
nen der beiden Grenzwerte überschreiten,
so ist die Dokumentation zu archivieren, um
bei eventuell auftretenden Nachfragen aus-
kunftsfähig zu sein. An dern falls sind Maß-
nahmen zu ergreifen.
Die Antwort: Linde PureMotionIn Vergleichstests und speziell bei
Geschwin digkeiten über 10 km/h und
unebenem Boden ergaben sich für Linde-
Stapler die niedrigsten gemessenen und
bewerteten Schwingstärken.
Das gute Abschneiden seiner Stapler
führt Linde Material Handling auf die Kons -
truktionsmerkmale seiner Stapler zurück,
die bereits seit Jahren ohne jeden gesetz li-
chen Zwang umgesetzt werden. So wurde
bereits 1982 die Fahrerkabine vom Chassis
abgekoppelt. Bei der 2002 in Serie gegan-
genen Diesel-, Treibgas- und Erdgasstapler-
Generation 39 x (aber auch den aktuellen
Elektrostaplern E 12 bis E 20) sind Antriebs -
achse, Hubmast und Lenkachse elastisch
gelagert. Oder anders gesagt: Der Stapler
fährt in Gummi gelagert hinter der Last her.
Die CD zum Thema
Weitere ausführliche Informationen
zum Thema Humanschwingungen und
die wichtigsten gesetzlichen Fragen
hierzu hat Linde MH auf einer CD-ROM
„Linde PureMotion“ zusammengefasst.
Dort kann sich auch jeder Anwender seine
individuellen Expositionswerte ausrech-
nen lassen.
3 Die CD-ROM ist beim Linde-
Vertragspartner vor Ort erhältlich.
i
TECHNIK
30 Prozent weniger KraftstoffGroßversuch mit innovativen Nutzfahrzeugen bringt ökologische Vorteile
3 Laut Verband der Automobilindustrie
(VDA) benötigen EuroCombis bis zu 30 Pro-
zent weniger Kraftstoff für dieselbe
Ladungsmenge. „Die ersten Resultate der
EuroCombi-Pilotprojekte in drei Bundeslän-
dern zeigen deutlich, dass unsere innovati-
ven Nutzfahrzeugkonzepte erhebliche öko-
logische und ökonomische Vorteile bie-
ten“, betont der VDA. „Wer nach effizien-
ten Lösungen für das steigende Straßengü-
terverkehrsaufkommen sucht, kommt am
EuroCombi nicht vorbei. Mit ihm kann die
gleiche Gütermenge durchschnittlich mit
zwei Fahrten statt drei transportiert wer-
den – das schont die Infrastruktur und führt
zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen“,
erklärt der Automobilverband. Der Euro-
Combi sei für den kombinierten Verkehr mit
der Bahn bestens geeignet. Zudem werde
mit den innovativen Nutzfahrzeugkonzep-
ten vor allem das zusätzliche Transportauf-
kommen auf der Straße effizienter. Die
Ergebnisse des Großversuchs habe zudem
ergeben, dass es keine nennenswerten
Verlagerungseffekte von der Schiene auf
die Straße gibt.
Bei über 1.000 Fahrten in Niedersach-
sen, Baden-Württemberg und Nordrhein-
Westfalen sei unter Beweis gestellt wor-
den, dass der Einsatz von EuroCombis deut-
liche Kraftstoffeinsparungen bringe und
Linde Material Handling imdialog 2/2007 7
damit der Schadstoffausstoß sinke. Die
Test-Fahrzeuge benötigten je nach Typ und
Strecke zwischen 5 und 30 Prozent weni-
ger Kraftstoff, um dieselbe Ladungsmenge
zu befördern. Auf hoch belasteten Auto-
bahnabschnitten könne das pro Minute
zwei Lkw weniger bedeuten.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 7
8 imdialog 2/2007 Linde Material Handling
EINSATZBERICHT
AufgemöbeltTäglich produziert das Möbelwerk Maja im sächsischen Wittichenau 15.000 Möbelstücke. Um denMaterialfluss in Gang zu halten, versorgen über 20 Linde Stapler die einzelnen Produktionslinienmit den erforderlichen Teilen.
3 Obwohl im Möbelwerk Maja in
Wittichenau täglich etwa zwölf mit Span-
platten vollbepackte Lkw entladen werden
müssen, sind die dafür eingesetzten Stapler
lediglich für eine Traglast von 1,6 Tonnen
ausgelegt. „Das hat seinen ge wichtigen
Grund“, erklärt Uwe Gottschlich, Betriebs-
leiter und Prokurist des mittelständischen
Unternehmens in Ost-Sachsen. „Mehr als
1,2 Tonnen dürfen die Paletten nicht wie-
gen, da sonst der zulässige Druck auf die
einzelnen Platten zu groß würde“, weiß der
Holzingenieur.
„Als das Werk Anfang 1992 hier auf der
‚grünen Wiese‘ eröffnet wurde, waren alle
sehr skeptisch“, sagt Gottschlich. „Inzwi-
schen mussten wir schon zweimal ver-
größern und verfügen jetzt über eine Pro-
duktionsfläche von 30.000 Quadratme-
tern.” Auch die Mitarbeiterzahl wuchs mit
dem Auftragsvolumen, unter anderem
durch Großaufträge des schwedischen
Möbelherstellers Ikea, auf inzwischen 240
Beschäftigte. „Die nächste Erweiterung
steht schon bevor“, verrät der Prokurist.
Getrennte Arbeitsabläufe„Wir arbeiten nicht mit untereinander ver-
ketteten Anlagen, sondern dezentral. Das
heißt: Nach dem ersten Arbeitsgang an den
rohen Spanplatten transportieren Stapler
die Pakete zur Weiterverarbeitung ans
nächste Band“, erklärt Uwe Gottschlich die
Intralogistik des Unternehmens. So fertig-
gestellt verlassen am Ende täglich bis zu
15.000 verpackte Möbelstücke das Werk.
Als unermüdliche und verlässliche Helfer
kommen nicht nur hochmoderne Industrier-
oboter zum Einsatz, sondern auch insge-
samt 23 Stapler. „Wegen ihres kurzen Wen-
dekreises und der kompakten Bauweise
eignen sich unsere beiden neuen Linde-
Elektrostapler mit 1,6 Tonnen sehr gut für
den Transport zwischen den einzelnen Fer-
tigungsstätten“, erläutert der Betriebsleiter.
Zwei weitere E 16 P-Stapler der neuen
Elektrostapler-Baureihe von Linde werden
seit dem Kauf vor drei Monaten speziell für
das Be- und Entladen der Lkw genutzt. Da
im Dreischicht-Betrieb gearbeitet wird, sind
die Stapler fast rund um die Uhr im Einsatz.
Daher sind die Ansprüche an Effizienz, Ver-
fügbarkeit und geringstmögliche Störan -
fälligkeit hoch.
Pluspunkt ServiceKleinere Servicearbeiten an den Staplern
erledigen die hauseigenen Monteure des
Maja Möbelwerks. Zur jährlichen Überprü-
fung der Stapler sowie der UVV setzt Uwe
Gottschlich auf den bewährten Service von
L.Dietze & Sohn Fördertechnik.
Kunden in der ganzen WeltSeit seiner Gründung wurden rund 32 Mio.
Euro in das Unternehmen in Wittichenau
investiert. Das Möbelwerk, das in der Regi-
on als wichtigster Arbeitgeber gilt, beliefert
Kunden innerhalb der EU und darüber hin-
aus bis nach Amerika und Asien. Stammsitz
des Unternehmens ist die Manfred Jarosch
GmbH & Co. KG, Kasendorf in Bayern.
Uwe Gottschlich, Betriebsleiter und Prokurist des Maja-Möbelwerks in Ost-Sachsen setzt auf Linde-Elektrostap-
ler mit 1,6 Tonnen Traglast.
Auf 30.000 m2 Produktionsfläche fertigen 240 Mitarbeiter trendige Möbel, unter anderem auch für Ikea.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 8
PRODUKTE
Nichts dem Zufall überlassen Seit über 25 Jahren führt Linde vor jedem Serienstart verschiedene Crashtests an seinen Fahrzeu-gen durch. Die Sicherheitsprüfungen haben in erster Linie die Gesundheit des Fahrers und dieSicherstellung der hohen Linde-Qualitätsanforderungen im Fokus.
3 Sie schleppen tonnenschwere Lasten,
drehen und wenden auf engstem Raum,
flitzen um Regale und drängeln sich an
Hindernissen aneinander vorbei – harter
Alltag für die Stapler. Da sind Kratzer,
Rempler oder seitliches Anstoßen fast an
der Tagesordnung. Wenn es aber mal „rich-
tig kracht“, sollte der Fahrer unbehelligt
aussteigen können und der Stapler mög-
lichst geringe Schäden davontragen. Um
dies zu gewährleisten, testen und crashen
die Mitarbeiter der Abteilung Versuch
unter Leitung von Hans-Joachim Wenzel
alle Stapler auf Herz und Nieren, bevor sie
in Serie gehen.
Impact-Drop-TestBeim so genannten Impact-Drop-Test, der
vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, las-
sen die Ingenieure ein definiertes Gewicht
– die Größe hängt von der Traglast des
jeweiligen Staplers ab und kann bis zu
1,7 Tonnen wiegen – aus 2,50 Meter Höhe
auf das Dach des Staplers fallen. Dabei darf
sich das Dach bis maximal 250 Millimeter
Freiraum über dem Lenkrad deformieren.
„Bei unseren Fahrzeugen liegen die Verfor-
mungen der Dachkonstruktionen lediglich
im Millimeterbereich, erklärt Hans-Joachim
Wenzel. „Man sieht zwar, dass ein schwe-
rer Gegenstand auf das Dach aufgeprallt
ist, aber eine Gefahr für den Fahrer durch
ein einknickendes Dach besteht in keinem
Fall. Wir liegen damit weit über den Anfor-
derungen der gesetzlichen Norm“, erklärt
der Linde-Versuchsleiter.
Um zu testen, ob die Stapler auch den härtesten Einsatzbedingungen standhalten, ent-
wickelte Linde einen eigenen Front-Crash-Test. Die Fahrzeuge werden dabei ferngesteuert.
Das heißt, es sitzt kein Mensch oder Dummy im Stapler.
Linde Material Handling imdialog 2/2007 9
Zehnmal aufs DachEin weiterer Sicherheitstest nennt sich
dynamischer Würfeltest. Hierbei fällt ein
etwa 45 Kilogramm schwerer Hartholz wür-
fel aus einer Höhe von 1,50 Metern insge-
samt zehn Mal auf verschiedene und zuvor
definierte Punkte des Daches. Diese Punk-
te befinden sich allesamt im angenomme-
nen Kopfbereich des Fahrers. Bei diesem
ebenfalls gesetzlich vorgeschriebenen
Falltest dürfen die Eindrücke nicht tiefer als
20 Millimeter sein.
RobustheitIm Jahr 1981 führte Linde erstmals auch
Crash-Tests durch, die nicht vom Gesetzge-
ber vorgeschrieben sind. „Diese haben wir
zur Überprüfung der Robustheit des Stap-
lers im täglichen Betrieb und zur Simulation
eines Unfallgeschehens eingeführt“, erläu-
tert Dieter Ludwig, zuständig für die Festig-
keitserprobung im Versuch. „Wir hatten
damals für die Diesel- und Treibgasstapler
im Traglastbereich von 2 bis 3,5 Tonnen
eine neue Antriebsachse und Gesamtstruk-
tur entwickelt und wollten sicherstellen,
dass diese im Alltagsbetrieb auch den här-
testen Anforderungen standhält. Dafür ent-
wickelten wir den Front- Crash-Test, in dem
ein ferngesteuerter Stapler mehrfach aus
verschiedenen Geschwindigkeiten gegen
ein Hindernis fährt.“ Und Ludwig weiter:
„Dieser Test dient zur Sicherstellung unse-
rer hohen Qualitätsanforderungen. Zur
Überprüfung der Sicherheit des Fahrers
machen wir unter anderem die Dachtests.“
Der seitliche AnfahrtestDamit ist aber immer noch nicht genug der
Qualen – es folgt der seitliche Anfahrtest.
Hierbei wird das seitliche Anfahren des
Staplers beim Wenden, Ausweichen oder
Abkürzen simuliert. „Insbesondere bei
unseren neuen Elektrostaplern E 12 bis
E 20 überprüften wir damit, ob sich die
Seitenteile deformieren und sich die große
seitliche Tür für den bequemen Batterie-
wechsel noch problemlos öffnen lässt.
„Wir überlassen nichts dem Zufall“, sagt
Wenzel. „ Deshalb führen wir neben den
vom Gesetzgeber vorgeschrieben Tests
eine Vielzahl von Erprobungen durch, um
den Einsatzanforderungen gerecht zu wer-
den und die hohen Qualitätsanforderun-
gen an unsere Stapler sicherzustellen.”
„Erst wenn ein Stapler alle Crash-Tests erfolgreich
bestanden hat, startet die Serienproduktion“, bekräf-
tigen Linde-Versuchsleiter Hans-Joachim Wenzel
(links) und sein Kollege aus der Festigkeitserprobung
Dieter Ludwig (rechts).
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:03 Uhr Seite 9
An triebstechnik auf Hydrostatik-Basis
weiter zu verbessern und den Energiever-
brauch seiner bereits sehr sparsamen Fahr-
zeuge weiter zu senken.
Das Linde-ArbeitsspielIn der betriebswirtschaftlichen Kosten -
rechnung nimmt der Faktor Energiever-
brauch einen gewichtigen Stellenwert ein.
Energieverbrauch und Produktivität oder
besser noch Effizienz eines Staplers ent-
scheiden über seine Wirtschaftlichkeit.
Doch wie misst man die Effizienz eines
Staplers? Linde Material Handling ent-
wickelte dazu die Messgröße des Effizi -
enz-Indikators.
Zugrunde gelegt wird ein Arbeitsspiel,
bei dem ein Stapler einen Lkw mit 56 Git-
terboxen/Paletten entladen, die Last zwi-
schenlagern und anschließend das Fahr-
zeug wieder beladen muss (siehe Schau-
bild). Dabei wird die Zeit ermittelt, die
benötigt wird, um die definierte Last
(ca. 40 Tonnen) umzuschlagen. Das Linde-
Arbeitsspiel wurde aus der Praxis entnom-
men und unterscheidet sich damit von der
Verbrauchsmessung des Vereins der Deut-
schen Ingenieure (VDI 2198). Beim VDI-
Arbeitsspiel wird die Arbeitsgeschwindig-
keit des Staplers einer vorgegebenen
TECHNIK
Entscheidend ist die EffizienzEnergieverbrauch und Produktivität beziehungsweise die Effizienz eines Staplers entscheidenüber seine Wirtschaftlichkeit. Doch wie misst man die Effizienz eines Staplers? Linde MaterialHandling entwickelte dazu die Messgröße des Effizienz-Indikators.
10 imdialog 2/2007 Linde Material Handling
Das Linde Arbeitsspiel: Der Stapler startet bei Punkt A und entlädt einen Lkw B mit 14 Gitterboxen.
Die Gitterboxen werden an Punkt C zweifach übereinander gestapelt. Anschließend werden die
Lasten in umgekehrter Reihenfolge auf den Lkw geladen. Dieses Arbeitsspiel wird zweimal hinterein-
ander durchgeführt. 56 Paletten/Gitterboxen entsprechen 1 Lkw-Zug (mit Anhänger).
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Gitterboxen Stapler Gitterboxen/LKW Fahrweg
C
A
B
Anzahl von Arbeitsspielen in einer vorge-
gebenen Zeit angepasst.
Effizienz lässt sich messenNach dem Linde-Arbeitsspiel fließt die
maximale Umschlagsleistung des geteste-
ten Staplers in die Effizienzberechnung
ein. Die Effizienz wird als dimensionslose
Kennzahl dargestellt und errechnet sich
aus der Formel „bewegte Last geteilt
durch das Produkt aus Zeit und Energie-
verbrauch“. Dabei ist die bewegte Last in
Tonnen, die benötigte Zeit in Minuten und
der Kraftstoffverbrauch bzw. Energiever-
brauch in Litern einzusetzen. Vergleichs-
tests nach dieser Effizienzdarstellung zei-
gen, dass sowohl die neuen Elektro-Stapler
E 12 bis E 20 der BR 386 sowie die ver -
brennungsmotorischen Stapler der BR 39x
Spitzenplätze belegen.
Gleichzeitig machten die Messungen
deutlich, dass die Hybrid-Technologie nur
ein möglicher Lösungsansatz ist, den Ener-
gieverbrauch weiter zu senken. In die
gleiche Richtung zielen weitere Entwick-
lungsschritte zur Optimierung des hydro -
statischen Antriebs, der ohne „Energie-
fresser“ wie Getriebe und Kupplung
auskommt.
Was ist ein Hybridantrieb?
Im Jahr 2003 definierte die UNO den
Begriff „Hybridfahrzeug“ so: Ein Hy -
bridfahrzeug bezeichnet ein Fahr-
zeug, in dem mindestens zwei Ener-
gieumwandler und zwei Energiespei-
cher vorhanden sind, die das Fahr-
zeug antreiben. Technisch gesehen
ist ein Hybridantrieb also die Kombi-
nation verschiedener Antriebsprinzi-
pien oder Energiequellen für eine
Antriebs aufgabe.
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3 Mit der aktuellen CO2-Diskussion ist
die Hybrid-Technologie erneut ins mediale
Interesse gerückt. Im Gegensatz zur Auto -
industrie gibt es in der Staplerbranche
allerdings noch keinen Durchbruch für ein
echtes Hybrid-Fahrzeug. Grund: die zurzeit
fehlende Wirtschaftlichkeit aufgrund
hoher Herstellkosten und der begrenzten
Lebensdauer der Speicher. Denn die Le -
bens dauererwartung ist beim Stapler
we sentlich höher als beim Pkw. In der
Zwischenzeit arbeitet Linde daran, die
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3 Einkaufen anno 2020 könnte etwa so
aussehen: Mit der im PDA oder Handy
gespeicherten Einkaufsliste betritt der
Kunde den Supermarkt. Mittels RFID-Chips
an den Regalen berechnet dann der Klein-
computer die optimale Route und führt
Mann/Frau über die Butter, die Schokola-
de, den Wein, die Äpfel und die Marmela-
de zur Kasse. „Das wird kommen“, ist Tim
Schwartz vom Lehrstuhl für Künstliche
Intelligenz der Universität Saarbrücken
sicher. Das Problem seien momentan nur
noch die Kosten.
Immerhin gelang es den Forschern aus
Saarbrücken in einem seit 2005 laufenden
Projekt namens RENA (REsourcen Adaptive
Navigation), die technischen Vorausset-
zungen für Navigation in Gebäuden zu
schaffen, was bisher unmöglich war. Durch
die dicken Mauern konnten die von Satelli-
ten übertragenen GPS-Daten nämlich
schlicht nicht empfangen werden. Die
Saarbrücker Informatiker haben eine Soft-
ware entwickelt, mit der man ganz schnell
per Mausklick Wände, Türen und Treppen-
häuser eines Gebäudes in einem dreidi-
mensionalen Modell nachbilden kann.
Dann werden im Gebäude Infrarotsender
oder die sehr kleinen aktiven RFID-Chips
an Decken und Wänden aufgehängt, mit
denen das vom Benutzer getragene PDA
kommunizieren kann. Die Software auf
dem PDA weiß dadurch immer genau, an
welcher Stelle im Gebäude sich der Nutzer
gerade befindet.
Punktgenau im HochregalDamit kann man nicht nur den Geschäfts -
partner zum richtigen Konferenzraum lei-
ten, sondern auch den Paketverteiler an
die richtige Stelle lotsen. Auch vom ge -
wünschten Ort etwas abzuholen, ermög-
licht die Gebäude-Navigation. So lässt sich
beispielsweise ein Stapler durch die RFID-
Chips genau an den Platz im Hochregal lei-
ten, wo das gewünschte Produkt liegt.
„Man könnte sich sogar überlegen, inwie-
fern man die Chips an den Produkten nut-
zen kann, um bei chaotischer Lagerhaltung
punktgenau zu navigieren“, ergänzt Tim
Schwartz.
Die Möglichkeiten sind vielfältig, und
als die Forscher das Projekt auf der CEBIT
vorgestellt haben, war das Interesse groß.
Mit einigen Unternehmen sei man bereits
im Gespräch, wie das System in die Praxis
umgesetzt werden kann. „Das wäre im
nächsten Jahr schon möglich“, gibt sich Tim
Schwartz zuversichtlich.
LOGISTIK
Zur Butter nach 30 Metern links abbiegenWegweisend sind Navigationssysteme im Freien ja schon lange, nur innerhalb von Gebäuden wardie Technik bisher nicht anwendbar. Das hat ein Forschungsprojekt der Universität Saarbrückengeändert, womit eine völlig neue Einkaufs- und Logistikwelt realisierbar wird.
Linde Material Handling imdialog 2/2007 11
Wo geht es zum Korallenriff mit den
vielen farbenfrohen Kaiserfischen?
Diese Frage könnte Tauchern schon
bald ein neuartiges Unterwasser-GPS
beantworten, das US-Wissenschaftler
für U-Boote entwickelt haben. Es
basiert auf Sonarimpulsen, die an
eine Basisstation gesendet werden.
Die wiederum antwortet mit einem
Signal, das ihre eigene GPS-Position,
die Tiefe und den Peilwinkel des
empfangenen Signals beinhaltet.
i
Richtungsweisend: Künftig könnte das Einkaufen so aussehen, dass ein PDA die optimale Route durch die
Regale im Supermarkt berechnet und von Ware zu Ware lotst.
imDialog07_2_29linde.qxp:Layout 23.05.2007 19:04 Uhr Seite 11
Excellence at work.
Überreicht durch:
Linde Material
Handling GmbH
Schweinheimer Straße 34
63743 Aschaffenburg
Telefon +49.6021.99-0
Telefax +49.6021.99-1570
www.linde-mh.de
Stapler-Willi Impressum
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Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur
mit Genehmigung des Herausgebers.
Fotos:
Red Bull Photo Files, DHL, Uwe Rasp
Getty Images, dpa/picturealliance
3 Mit der so genannten Lärm- und Vibrati-
onsarbeitsschutzverordnung hat die Bun-
desregierung jetzt fast wortgetreu eine
Richtlinie der EU (2002/44/EG) umge-
setzt. Diese schreibt fest, dass der Arbeit-
geber durch fachkundige Personen anhand
von Messungen festzustellen hat, ob seine
Beschäftigten Vibrationen ausgesetzt sind.
Nach § 2 Absatz 5 der Verordnung sind
Vibrationen „alle mechanischen Schwin-
gungen, die durch Gegenstände auf den
menschlichen Körper übertragen werden
und zu einer mittelbaren oder unmittelba-
ren Gefährdung von Sicherheit und
Gesundheit der Beschäftigten führen kön-
nen“. Die Verordnung unterscheidet zwei
Arten von Vibrationen: Hand-Arm-Vibratio-
nen und Ganzkörpervibrationen.
Der Arbeitgeber hat nach § 7 der Ver-
ordnung (entspricht § 5 der Richtlinie)
Schutzmaßnahmen nach dem Stand der
Technik durchzuführen, um die Gefährdung
der Beschäftigten auszuschließen oder so
weit wie möglich zu verringern. Hierzu
werden Grenzwerte für die einzelnen
Vibrationen festgeschrieben. Er hat ferner
durch Unterweisungen und arbeitsmedizi-
nische Beratungen sicherzustellen, dass
seine Mitarbeiter umfassend vor Gesund-
heitsgefahren, die mit Vibrationen verbun-
den sind, geschützt und darüber aufgeklärt
werden. Kommt er dieser Verpflichtung
RECHT
HumanschwingungenSeit 8. März 2007 gilt die neue EU-Verordnung „Vibration“2002/44/EG. Jetzt sind die Arbeitgeber in der Pflicht.
schuldhaft nicht nach, so riskiert er eine
Bestrafung. Dies ist ausdrücklich in § 25
ArbSchG in Verbindung mit § 16 der Lärm-
und VibrationsarbeitsschutzVO geregelt.
Rechtsanwalt Bernd Zimmermann
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