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Visite NR.02/2016 Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die privaten Haushalte // „Profiling ist keine One-Woman-Show“ // Krankenhäuser auf der Überholspur // Hohes Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention // MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD FÜR HEILBERUFE

MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · die am liebsten in kleinen Hotels mit persönlicher Atmo-sphäre tagt. „Das schafft die optimalen Rahmenbedingun-gen, um sich

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Page 1: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · die am liebsten in kleinen Hotels mit persönlicher Atmo-sphäre tagt. „Das schafft die optimalen Rahmenbedingun-gen, um sich

Interview 1

Visite

NR.02/2016

Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die privaten Haushalte // „Profiling ist keine One-Woman-Show“ // Krankenhäuser auf der Überholspur // Hohes Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention //

MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD FÜR HEILBERUFE

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Editorial 3

Sigrid Marxmeier Leiterin Freie Berufe

Dr. Friedrich Keine Mitglied des Vorstands

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

Die Zukunft wird immer digitaler. Um sich den neuen

Trends stellen zu können, müssen teilweise ganze Ge-

schäftsmodelle überdacht werden. Längst haben digitale

Technologien, mobile Kommunikationsformen und pul-

sierende soziale Netzwerke zu einer weitreichenden Um-

wälzung geführt. Auch vor dem Finanzsektor macht die

„Digitalisierung“ nicht halt.

Internet und Telefon sind heutzutage ganz normale Zu-

gangswege zu einer Bank. Die Anzahl der Kunden, die

ihre Bankgeschäfte elektronisch – über das Internet, per

Handy oder über Zahlungsverkehrsprogramme – erledi-

gen, ist in unserem Haus seit 2010 um 94 Prozent auf

über 87.000 gestiegen. Insgesamt nutzen mittlerweile

64 Prozent unserer Kunden mit Girokonto auch den On-

line-Weg zu uns (2010: 36 Prozent).

Kundennähe und Kundenorientierung bedeuten in der

heutigen Zeit nicht mehr zuallererst und ausschließlich

räumliche Nähe, sondern vor allem, dass wir uns immer

wieder neu auf das Verhalten und die Wünsche der Kun-

den ausrichten. Insofern steht für uns eines jetzt schon

fest: Bei aller Digitalisierung des Bankgeschäftes glauben

wir an den Sinn des Gesprächs von Mensch zu Mensch.

Für uns als Regionalbank findet Wachstum auch in Zu-

kunft vor Ort statt; dies ist ein Grundprinzip unseres Hau-

ses. Für uns heißt Digitalisierung nicht, dass eine Kun-

denbeziehung unpersönlich oder nicht individuell ist.

Vielmehr ermöglicht sie den Aufbau einer besonders

stark ausgeprägten Nähe zum Kunden, und zwar zuneh-

mend zeit- und ortsunabhängig. Wir sind überzeugt da-

von, dass unseren Kunden auch im digitalen Zeitalter der

persönliche Kontakt und das analoge Erlebnis in unserer

Bank wichtig sind. Eine Regionalbank wird nie nur digital

sein. Ihr genetischer Code ist in der analogen Welt ver-

haftet, im Vertrauen, mit dem Blick in interessierte Au-

gen statt auf den Monitor, im Handschlag und nicht im

Klick auf die Tastatur. Unseren genossenschaftlichen För-

derauftrag können wir letztlich nur dann erfüllen, wenn

wir wissen, was unsere Kunden bewegt und wie wir sie

unterstützen können.

Auf dieser Grundlage möchten wir in Zukunft die schnel-

le Netzwerkbank für unsere Mitglieder und Kunden sein.

Das heißt, wir bringen uns nicht nur gerne in Netzwer-

ke ein, sondern initiieren diese auch. Dazu dienen unter

anderem unsere zahlreichen Veranstaltungen, aber auch

die unserer Netzwerkpartner, für die wir gerne Gastgeber

sind und unsere Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.

Unser Anspruch ist es, jeden Kunden auf seinem Lebens-

weg zu begleiten und ihm zu helfen, seine Wünsche und

Ziele zu erreichen. Das braucht Zeit und die nehmen wir

uns auch – erst recht in digitalen Zeiten. Die Kunden wol-

len ihre Bank virtuell und doch persönlich erleben. Wer

sich für uns entscheidet, weiß den Wert einer genossen-

schaftlichen Regionalbank zu schätzen.

Page 4: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · die am liebsten in kleinen Hotels mit persönlicher Atmo-sphäre tagt. „Das schafft die optimalen Rahmenbedingun-gen, um sich

06 _ Kleine Veränderungen mit großer Wirkung Unternehmensporträt

08 _ König Kunde will gepflegt werden 09 _ Im Interview: Timo Langehenke, Betreuer Freie Berufe

11 _ Immobilien verkaufen – mit Sicherheit zum Vertragsabschluss

12 _ Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die privaten Haushalte in Deutschland Wertpapiere im Blick

15 _ „Profiling ist keine One-Woman-Show“ Im Interview: Suzanne Grieger-Langer

Inhalt

06 15 17

Page 5: MAGAZIN DER VOLKSBANK PADERBORN-HÖXTER-DETMOLD … · die am liebsten in kleinen Hotels mit persönlicher Atmo-sphäre tagt. „Das schafft die optimalen Rahmenbedingun-gen, um sich

17_ MVZ-Update – Krankenhäuser auf der Überholspur

20 _ NRW: Hohes Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention

22 _ Erweiterte Fördermöglichkeiten für Hausärzte

25 _ Digitalisierung als Chance begreifen Gastkommentar von Dr. med.Klaus Reinhardt

26 _ VolksbankKulturtipp

27 _ Volksbank-Engagement

30 _   Rückblick � Ausblick

20 22 26

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6 Unternehmensporträt

U

lrike Dolle stellt bei der Arbeit gern viele Fragen. Aus

einem einfachen Grund: „Menschen können Verbesserun-

gen einfacher annehmen, wenn sie die Idee dazu selbst mit-

entwickelt haben“, sagt die Geschäftsführerin und Exper-

tin für Kommunikation und Organisation des ADM Instituts

in Paderborn, das auf Vertriebsberatung spezialisiert ist. Ei-

ne Kundin aus der Gesundheitsbranche beobachtete etwa,

dass die Mitarbeiter ihres Callcenter-Teams regelmäßig er-

müdet wirkten. Dolle fragte, wie oft am Tag die Teammit-

glieder Pause machen. Antwort: Einmal am Tag. „Bereits

während meiner Frage war der Chefin klar, dass das Team

eine andere Organisation mit mehr Pausen braucht.“

Dolle leitet das ADM Institut gemeinsam mit ihrem Mann,

dem Unternehmensgründer Andreas Dolle. Die Rollenver-

teilung ist klar: Der Chef ist der Vertriebsprofi, die Chefin

die Service-Expertin. „Mein Mann unterstützt Unterneh-

men dabei, neue Kunden zu gewinnen. Und ich arbeite

daran, dass die Kunden auch bleiben.“ Häufig beraten

sie in Projekten gemeinsam: „Die Schnittmenge der bei-

den Felder ist groß. Wenn wir mit Kunden über die Ver-

besserungen ihres Vertriebs reden, geht es oft auch um

die Organisation des Unternehmens.“ Das Geschäftslei-

tungs-Duo und die elf Mitarbeiter beraten Unternehmen

aus dem deutschsprachigen Raum weit über OWL hinaus,

darunter IT-Servicedienstleister ebenso wie Krankenhäuser

und Ärzte.

N

eben Organisationsfragen berät Ulrike Dolle Firmen in

Bezug auf deren Service, etwa, wie Mitarbeiter richtig beim

Kunden auftreten. Dabei lernen die Seminarteilnehmer ver-

meintlich einfache Grundregeln, zum Beispiel Emotionen

und sachliche Diskussion voneinander zu trennen. Beispiel

Reklamation: „Es hilft immer, sich in sein Gegenüber hin-

einzuversetzen. Kunden wollen häufig erst einmal ihren Är-

ger loswerden. Wenn man das akzeptiert und sich die Be-

schwerden anhört, kann man danach meist in ruhigem Ton

miteinander reden und eine Lösung finden“, sagt Dolle.

I

n Krankenhäusern schult sie zum Beispiel die Mitarbeiter

der Notaufnahme darin, auch in stressigen Situationen mit

Patienten einfühlsam umzugehen. Mit Ärzten übt die Kom-

munikationsexpertin, wie sie schwierige Patientengesprä-

che richtig führen. „Es ist nicht leicht, einem Menschen zu

eröffnen, dass er schwer krank ist“, sagt Dolle. „Aber auch

das kann man richtig machen.“ Richtig machen heißt in

diesem Fall: Der Arzt schafft erst einmal die passende Ge-

sprächssituation, in der er dem Patienten mit Respekt be-

gegnet. Er schaut nicht während des Gesprächs laufend

auf den Bildschirm, sondern setzt sich gemeinsam mit dem

Patienten an einen Besprechungstisch, redet nicht hastig,

sondern in angemessen ruhigem Tempo. „Auf diese Wei-

se schafft man Rahmenbedingungen, die der Tragweite der

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

// Das Paderborner Institut ADM berät Unternehmen

in Vertriebsfragen, hilft beim Verbessern der Kunden-

ansprache und tüftelt an der richtigen Organisation.

Häufig braucht es für mehr Erfolg keine großen Um-

strukturierungen, meist macht das Feilen an kleinen

Details den entscheidenden Unterschied.

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Interview 7

zu überbringenden Botschaft gerecht werden“, sagt Dolle.

Das ändert zwar nichts an der Diagnose, macht es dem Pa-

tienten aber leichter, sie anzunehmen.

Z

ur Analyse beobachtet Dolle Kunden und ihre Mit-

arbeiter am Arbeitsplatz, die eigentlichen Seminare or-

ganisiert sie lieber außerhalb: „Die Menschen sind häu-

fig abgelenkt, wenn sie ein Training in den Räumen des

eigenen Unternehmens absolvieren“, sagt die Beraterin,

die am liebsten in kleinen Hotels mit persönlicher Atmo-

sphäre tagt. „Das schafft die optimalen Rahmenbedingun-

gen, um sich auf Neuerungen einzulassen.“ Dolle lässt die

Teilnehmer dann etwa in Rollenspielen ihre Kommunika-

tion weiterentwickeln, Ärzte schlüpfen in die Rolle eines

schwer kranken Patienten. „Das Auseinandersetzen mit ei-

nem solchen Thema ist der wichtigste Schritt und dafür

schaffen wir den optimalen Rahmen. Oft haben die Teil-

nehmer schon vorher Ideen gehabt, wie sie etwas besser

machen können. Sie kommen nur im hektischen Alltag gar

nicht dazu, darüber nachzudenken.“

Echtes Neuland betreten die Kunden dagegen häufig beim

Vertrieb, für den sie beim ADM Institut das richtige Hand-

werkszeug bekommen. Beim Seminarbaustein „Elevator-

Pitch“ lernen Teilnehmer etwa, wie sie ihr Unternehmen in

wenigen Sätzen so präsentieren, dass der Zuhörer die Vi-

sitenkarte haben will – gedacht für die Zeit, die ein Fahr-

stuhl vom Erdgeschoss bis in die siebte Etage fährt und

man zufällig einen wichtigen Menschen trifft. Tatsächlich

hilft eine solche Kurzpräsentation bei vielen Gelegenhei-

ten, etwa beim Smalltalk auf einer Messe. „Das Netzwer-

ken ist im Vertrieb das A und O“, sagt Dolle. Ende No-

vember nutzte sie selbst die Chance zum Austausch: Bei

der Mittelstandskonferenz MEiM im Heinz Nixdorf Muse-

umsForum in Paderborn referierte sie zum Thema „Kun-

denkontaktpunkt-Management. Wichtigste Lehre: „Jede

Unterhaltung ist ein potenzielles Kundengespräch“, sagt

Dolle. „Und darauf kann man sich vorbereiten.“

Ulrike und Andreas Dolle sorgen dafür,

dass „Beratung verkauft und Service begeistert“.

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8 Praxiswissen

W

enn Ulrike Dolle erzählt, womit sie

sich derzeit schwerpunktmäßig beschäftigt,

erntet sie zumeist ein Stirnrunzeln. Kunden-

kontaktpunkt-Management? Was mag sich

hinter diesem etwas sperrig erscheinenden

Begriff verbergen? Setzen wir die Schere an

und zerteilen das Wort: Es geht also darum,

Kundenkontaktpunkte zu managen. Teilen

wir weiter: Bei jeder Interaktion gibt es eine

Vielzahl an Kontaktpunkten. Und dies gilt

natürlich auch im Kontakt zu den Kunden.

Es geht also, vereinfacht gesagt, darum,

den Dienstleistern den perfekten Umgang

mit ihren Kunden zu vermitteln. Was ba-

nal klingt, ist es nicht unbedingt. Jeder von

uns schlüpft regelmäßig in die Kundenrolle

und kennt sicherlich viele Beispiele, wie der

gegenseitige Kontakt misslungen ist. Das

wiegt umso schwerer, wenn jeder Fehler

online in den sozialen Medien oder Bewer-

tungsportalen öffentlich übel genommen

werden kann.

L

ängst werden Ärzte und Therapeuten

auf diversen Internetplattformen gelobt

oder auch an den Pranger gestellt. Auch

Facebook & Co. erlauben das ungenierte

Verlautbaren. Daher ist es umso wichtiger,

im Alltagsgeschäft das „Kunde-ist-König-

Prinzip“ aktiv zu leben. Und wenn man in

der Chefrolle agiert, müssen auch die Mitar-

beiter entsprechend handeln.

„Das klassische Kundenkontaktpunkt-Ma-

nagement ist ein Instrument zum Erlernen

der Fähigkeit, in erster Linie Bestandskun-

den, aber auch Neukunden zu motivieren,

dem Leistungsanbieter treu zu bleiben und

ihn bestenfalls vielfach weiterzuempfehlen.“

E

in Weg zu diesem Ziel ist das regelmä-

ßige kritische Unter-die-Lupe-Nehmen der

Abläufe mit allen Beteiligten. Ulrike Dolle

rät, sich im Team zusammenzusetzen und

gemeinsam zu überlegen, welche Schritte

der Kunde durchläuft. Dieser Weg sollte de-

tailliert notiert werden. Als Nächstes gilt es

dann zu erörtern, wer an den einzelnen Sta-

tionen welchen Beitrag erbringt. Der Blick

muss dabei konsequent durch die Brille des

Kunden geworfen werden.

Wer das Kundenkontaktpunkt-Manage-

ment nutzt, kann damit nachhaltige Erfolge

erzielen. Ulrike Dolle setzt dabei auf ein viel-

fach bewährtes Vorgehen. Sie empfiehlt ei-

nen Neun-Punkte-Plan. Dieser umfasst etwa

die Zusammenstellung eines Projektteams,

eine gezielte Kundenkontaktpunkt-Analy-

se mit dem Team und das Erarbeiten einer

Kundenkontaktpunkt-Strategie mit den ge-

wünschten Wirkungen und den konkreten

Schritten. Eine Standardlösung gibt es nicht,

da viele Parameter, zum Beispiel die Bran-

che und die Zielgruppen, eine Rolle spielen.

„Wichtig ist“, so Ulrike Dolle, „schon beim

Projektstart die Nachhaltigkeit in den Fokus

zu nehmen, damit der Erfolg nicht schnell

wieder verpufft.“

Daher setzen viele Gesundheitsdienstleister

auf externe Kundenkontaktpunkt-Manager,

die das Projekt auf den Weg bringen. Es

liegt dann an der Geschäftsführung, die

Ergebnisse nachhaltig zu implementieren.

A

llerdings lohnt sich Kundenkontakt-

punkt-Management auch für kleine und

mittelständische Unternehmen. Vor allem

im Bereich der Heilberufe, deren Merkmal

der direkte Kundenkontakt ist, macht eine

Einführung Sinn. Dass aller Anfang schwer

ist, weiß Ulrike Dolle zu berichten. Aber

wenn alle Mitarbeiter von der Sinnhaftigkeit

überzeugt sind, dann stellt sich schnell der

Erfolg ein und die Furcht vor einem großen

oder kleinen Shitstorm schwindet.

Kundenkontaktpunkt-Management gewinnt an Bedeutung

König Kunde will gepflegt werden

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Interview 9

// Timo Langehenke kennt sich mit Freiberuflern

aus. Der 25-Jährige ist Betreuer im Kompetenzzen-

trum „Freie Berufe“ und berät Ärzte, Apotheker,

Ingenieure, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater,

Wirtschaftsprüfer und Architekten. Durch eine

Assistenztätigkeit nach seiner Ausbildung in der

Volksbank lernte er den Bereich mit all seinen

Facetten kennen und schätzen. Als Betreuer Freie

Berufe ist er heute bereits ein gefragter und erfah-

rener Gesprächspartner für seine Kunden. Parallel

zur praktischen Tätigkeit hat er sich mit einem

berufsbegleitenden Studium zum Bachelor of Arts

in Banking und Finance weitergebildet.

Herr Langehenke, was macht eine gute Beratung im Bereich

der Freiberufler aus?

Timo Langehenke // Die Beratung freiberuflicher Kunden ist be-

sonders anspruchsvoll. Bei keiner anderen Berufsgruppe sind priva-

te und geschäftliche Themen so eng miteinander verknüpft. Neben

einem hohen Bildungsstand findet man bei den Freiberuflern häufig

auch eine starke Familienorientierung vor. Das macht es spannend,

denn die Zusammenarbeit ist dadurch besonders intensiv. Ein regel-

mäßiger Kontakt zum Kunden ist wichtig und setzt voraus, dass

die Kundentermine flexibel und schnell stattfinden können. Nur so

kann ich nah beim Kunden sein und auch sein Umfeld – sprich seine

Familie – kennenlernen.

Worauf legen Sie den Schwerpunkt bei Ihrer Beratung?

Timo Langehenke // Besonders wichtig finde ich für beide Seiten,

eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen. Sie ist die Basis,

um in Zukunft auf Augenhöhe zusammenarbeiten zu können. Dies

setzt voraus, dass man offen und ehrlich miteinander umgeht. Dann

ist es auch leichter, etwas einmal kritisch zu hinterfragen oder zu sa-

gen, wenn etwas nicht passt.

Und wie muss man sich die eigentliche Beratung vorstellen?

Timo Langehenke // Unsere Beratung orientiert sich an unseren

genossenschaftlichen Werten wie Vertrauen, Nähe, Transparenz,

Partnerschaftlichkeit und Mitgliederverpflichtung. Dazu werden so-

wohl betriebliche als auch private Aspekte wie Vorsorge, Absiche-

rung, Geld- und Immobilienvermögen, familiäre Situation, Liquidität,

unternehmerisches Engagement und Nachfolgeplanung betrachtet.

Kurzum: Es werden alle Aspekte und Zusammenhänge bedacht, die

das Leben unserer Kunden beeinflussen, jetzt und in Zukunft. Durch

diese detaillierte Bestandsaufnahme können maßgeschneiderte und

vor allem individuelle, produktunabhängige Lösungen für den Kun-

den gefunden werden.

Wie unterstützen Sie Freiberufler bei der Existenzgründung?

Timo Langehenke // Die Existenzgründung ist natürlich die bera-

tungsintensivste Zeit. Zunächst einmal muss eine geeignete Praxis

gefunden werden. Viele Ärzte aus der Region informieren sich bei

der Kassen- bzw. Kassenzahnärztlichen Vereinigung. Darüber hin-

aus bieten wir im Haus eine eigene regionale Praxisbörse an. Dort

erfassen wir systematisch alle uns bekannten Angebote in einer Da-

tenbank und können so in der Region Praxisinhaber und potenzielle

Nachfolger zusammenbringen. Ist die Wunschpraxis gefunden, geht

es an die eigentliche Existenzgründung.

Bestens beraten im Kompetenzzentrum „Freie Berufe“

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10 Interview

Erklären Sie doch einmal anhand der Existenzgründung, wie

eine genossenschaftliche Beratung abläuft.

Timo Langehenke // Zunächst erfolgt die Bestandsaufnahme ge-

meinsam mit dem Kunden. Dabei werden alle vorhandenen Vermö-

genswerte sowie alle bereits getroffenen Absicherungs- und Vor-

sorgemaßnahmen erfasst. Darauf folgt die Festlegung der eigenen

Ziele und Wünsche. Neben der eigentlichen Existenzgründung ist

es dabei sehr wichtig, die privaten Ziele, zum Beispiel den Wunsch

nach Wohneigentum, mit einzubeziehen. Der Berater analysiert

dann die Finanzdaten und erstellt ein ganzheitliches Finanzkonzept,

das neben der Praxisfinanzierung auch die privaten Ziele, die Alters-

vorsorge und die berufliche und private Absicherung berücksichtigt.

Binden Sie bei der Beratung auch weitere Spezialisten ein?

Timo Langehenke // Ja, natürlich. Unser umfangreiches Netzwerk

besteht aus Tochterunternehmen, unseren eigenen Kompetenzzen-

tren und Partnern aus der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Be-

sonders wichtig für die umfassende Beratung der Freiberufler sind

beispielsweise die Spezialisten aus dem Kompetenzzentrum Zah-

lungssysteme, meine Kollegen aus dem Private Banking sowie die

OWL Vorsorge- und Versicherungsservice GmbH, eine Tochter der

Volksbank. Als selbstständiger Versicherungsmakler berät die Gesell-

schaft schwerpunktmäßig Freiberufler und Firmenkunden zur Absi-

cherung und Vorsorge. Gerade Existenzgründer brauchen dafür ei-

ne fundierte Beratung, um neben den unternehmerischen Risiken

auch ihre persönlichen Risiken nicht aus dem Blick zu verlieren. Die

Spezialisten wählen aus dem breiten Angebot von Versicherungen

in Deutschland jeweils die Lösung aus, die am besten auf den An-

spruch des Kunden passt. Dafür besprechen die Berater ausführlich

bestehende Vorsorge- und Versicherungsverträge mit dem Kunden

und erstellen eine individuelle Risikoanalyse. Die Ergebnisse und Vor-

schläge der Spezialisten – sei es zur Vermögensstrukturierung, zu

Zahlungssystemen oder zur Absicherung und Vorsorge – gehen an-

schließend in die genossenschaftliche Beratung mit ein.

Wann macht eine genossenschaftliche Beratung Sinn?

Timo Langehenke // Ich empfehle meinen Kunden, jährlich ei-

nen Check-up zu machen. Dabei prüfen wir, wie sich die finanziel-

le Situation im vergangenen Jahr entwickelt hat und ob die persön-

lichen und beruflichen Ziele noch so sind, wie ursprünglich geplant.

Unabhängig von dieser regelmäßigen Prüfung sollte der Kunde mit

seinem Betreuer sprechen, wenn sich an seiner Lebenssituation et-

was Entscheidendes verändert. Das können sowohl private als auch

berufliche Veränderungen sein. Ich denke da beispielsweise an eine

Hochzeit, den privaten Immobilienerwerb, das Studium der Kinder

oder die Praxisnachfolge.

Wie beraten Sie die Kunden in den unterschiedlichen

Lebensphasen?

Timo Langehenke // Ganz individuell. Bei der Hochzeit oder Fa-

miliengründung steht ganz klar die Frage nach der Absicherung der

Familie im Vordergrund. Bestehende Policen müssen angepasst oder

erhöht werden und manchmal sind zusätzliche Absicherungen nö-

tig. Hinzu kommt natürlich der Wunsch, für die Zukunft der Kinder

vorzusorgen. Dabei geht es um mehr, als einfach nur neue Sparplä-

ne einzurichten. Wenn die ersten Jahre der Existenzgründung über-

standen sind und die Praxis sich etabliert hat, ist es Zeit, die eigene

Altersvorsorge kritisch zu prüfen. Reicht die berufsständische Versor-

gung aus, um den Lebensstandard im Alter zu sichern? Sind weite-

re Vorsorgemaßnahmen sinnvoll? Und später empfehle ich meinen

Kunden, rechtzeitig über einen geeigneten Nachfolger nachzuden-

ken. Gibt es keinen Nachfolger in der eigenen Familie, kann unter

Umständen über eine Einstellung in der Praxis nachgedacht werden.

Beraten Sie auch Freiberufler im Ruhestand?

Timo Langehenke // Wir begleiten unsere Kunden ein Leben lang.

Gerade mit Eintritt in das Rentenalter müssen die Finanzen neu ge-

ordnet werden. Dabei ist insbesondere die Frage zu beantworten:

Decken die Einnahmen aus der berufsständischen und privaten Vor-

sorge die Ausgaben? Wenn nicht, kann ein Auszahlplan aus dem

vorhandenen Vermögen eine Lösung sein. Unser Ziel ist es daher,

dass unsere Kunden auch für den Lebensabend gut vorsorgen, um

sich ihre Wünsche erfüllen zu können.

Timo Langehenke

Betreuer Freie Berufe Telefon 05251 294-432 [email protected]

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Immobilientipp 11

Herr Traumann, wie ist die aktuelle

Situation auf den regionalen Immobi-

lienmärkten?

Andreas Traumann // Die Situation ist

zurzeit sehr gut und etwas entspannter als

in den vergangenen Monaten. Die Nachfrage

nach Immobilien ist immer noch groß,

besonders im innerstädtischen Bereich. Dies

gilt gleichermaßen für alle Regionen.

Woran erkenne ich als Eigentümer den

perfekten Zeitpunkt, um mein Haus

oder meine Eigentumswohnung zu

verkaufen?

Andreas Traumann // Der Zeitpunkt des

Verkaufs hängt maßgeblich von der persön-

lichen Situation ab. Vielen Eigentümern fällt

es nicht leicht, sich von einer Immobilie zu

trennen, besonders dann, wenn sie viele Jah-

re darin gelebt haben. Wenn sich jedoch die

eigenen Bedürfnisse und Ansprüche verän-

dern, sollte man darüber nachdenken, ob die

Wohnsituation noch dazu passt.

Lohnt sich die Eigenvermarktung einer

Immobilie oder sollte ich lieber einen

Experten damit beauftragen?

Andreas Traumann // Ein Verkauf ist gene-

rell über viele Wege möglich, aber unsere Ex-

perten kennen die Strukturen und die Men-

schen in der Region.

Welchen Mehrwert bieten Sie

Verkäufern?

Andreas Traumann // Durch unsere Immo-

bilienzentren im Filialnetz der Volksbank ver-

fügen wir über ein großes Netzwerk und ha-

ben einen guten Überblick über die aktuelle

Situation am Markt. Auf diese Weise kön-

nen wir den Marktwert einer Immobilie rea-

listisch bewerten und diese flächendeckend

anbieten.

Was leisten Sie für den Verkäufer?

Andreas Traumann // Die OWL Immobilien

übernimmt die komplette Abwicklung des

Verkaufs – vom ersten Beratungsgespräch

über die Bewertung bis hin zum Notarver-

trag. Dazu zählt auch das Erstellen von pro-

fessionellen Bildern und Verkaufsunterlagen.

Wir recherchieren und prüfen zudem alle

notwendigen Dokumente, beispielsweise al-

te Baupläne und Genehmigungen oder auch

die Finanzierungsbestätigung des Käufers.

Auf diese Weise können wir mögliche Risi-

ken oder nachträgliche Forderungen nahezu

ausschließen.

Was kosten diese Leistungen?

Andreas Traumann // Für unsere Leistun-

gen berechnen wir durchschnittlich zwei bis

drei Prozent vom erzielten Verkaufspreis. Die-

se übernimmt der Verkäufer.

Von welchen Leistungen der OWL Im-

mobilien GmbH profitieren Ihre Kunden

darüber hinaus?

Andreas Traumann // Selbstverständlich

kann ein Verkäufer gleichzeitig auch Käufer

sein. Die OWL Immobilien GmbH bietet eine

umfangreiche Auswahl an Wohn- und Ren-

diteobjekten an. Darüber hinaus stehen un-

sere Experten bei allen Fragen rund um die

Themen Vermietung und Verwaltung zur

Seite. So übernehmen wir gerne auch die

Abwicklung aller Arbeiten, die bei einem

Mieterwechsel anfallen, oder die jährliche

Überprüfung des Mietvertrages auf Erhö-

hungsmöglichkeit der Miete. In Zusammen-

arbeit mit der Volksbank und den Partnern

der genossenschaftlichen FinanzGruppe un-

terstützen wir unsere Kunden auch gerne

beim Ansparen, Finanzieren und bei der Ab-

sicherung ihrer Immobilie.

Weitere Informationen unter

www.owl-immobilien.de

// Mehr als 40 Jahre Erfahrung, ein star-

kes Netzwerk und eine ausgezeichnete

Marktkenntnis – darin begründet sich

die Leistungsfähigkeit der Volksbank im

Immobiliengeschäft. Ob Vermittlung,

Entwicklung, Projektierung, An- und

Verkauf von Grundstücken oder die Ver-

waltung von Wohneinheiten – die Im-

mobilientöchter OWL Immobilien GmbH

und OWL Immobilien Verwaltung GmbH

bieten sämtliche Dienstleistungen aus

einer Hand. Wenn Sie eine Immobilie

veräußern wollen, begleiten die Exper-

ten der OWL Immobilien vom ersten

Beratungsgespräch bis hin zur Unter-

schrift des Kaufvertrags. Geschäftsführer

Andreas Traumann klärt im Interview

auf.

Immobilien verkaufen – mit Sicherheit zum Vertragsabschluss

Andreas TraumannGeschäftsführerTelefon 05251 [email protected]

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12 Finanzen

Mit den diesjährigen geldpolitischen Maßnahmen hat die Europä-

ische Zentralbank ihren ohnehin stark expansiven Kurs weiter ver-

stärkt. So sank der Leitzinssatz im Frühjahr 2016 erstmals auf 0,00

Prozent. Diese Politik ist äußerst umstritten. Bundesbank-Präsident

Weidmann weist darauf hin, dass das Risiko von Blasen an den Fi-

nanzmärkten wächst und der Druck zur Umsetzung der dringend

notwendigen Reformen in den Mitgliedsstaaten sinkt. Aus Sicht der

privaten Haushalte ist vor allem zu bemängeln, dass mit den geldpo-

litischen Maßnahmen ein Ende der seit Jahren andauernden Nied-

rigzinsphase noch weniger absehbar ist. Je länger das spärliche Zins-

niveau fortbesteht, desto stärker ist auch die private Altersvorsorge

bedroht.

Wenn man die finanziellen Folgen dauerhaft niedriger Zinsen für die

privaten Haushalte quantifizieren will, stellt sich die Frage, was als

„normales“ Zinsniveau angesehen werden kann. Um das herauszu-

finden, bietet es sich an, die historische Entwicklung am Beispiel der

durchschnittlichen Umlaufrendite inländischer Schuldverschreibun-

gen genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Umlaufrendite ist nicht

nur als Indikator für das allgemeine Zinsniveau gut geeignet. Sie hat

auch den Vorteil, dass über einen sehr langen Zeitraum vergleichbare

Daten vorliegen (vgl. Abbildung 1).

Dabei lässt sich die Entwicklung seit Mitte der Fünfzigerjahre in drei

Phasen einteilen:

Erste Phase: 1955 bis 1997 inflationsbedingt hoher Durchschnittszins, Umlaufrendite 7,3 %

Zweite Phase: 1998 bis Mitte 2009 frei von Inflationsereignissen und Krisen, Umlaufrendite 4,2 %

Wertpapiere im Blick

Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die privaten Haushalte in Deutschland

Dritte Phase: Mitte 2009 bis heute Krisenausbruch, Verstärkung der geldpolitischen Maßnahmen,Zinsen auf historischen Tiefständen, Durchschnittszinsniveau 1,6 %

Wirkungen niedriger Zinsen

Von niedrigen Zinsen gehen vielfältige Wirkungen auf die privaten

Haushalte aus. So stehen den Nachteilen geringerer Zinseinkünfte

aus verzinslichen Anlagen Vorteile bei Zinszahlungen für Kredite ge-

genüber. Auch steigende Aktienkurse und Immobilienpreise, die sich

aufgrund von Ausweichreaktionen der Anleger ergeben, können sich

vorteilhaft auf die Wertentwicklung des privaten Vermögens auswir-

ken. Im Folgenden sollen die Auswirkungen niedriger Zinsen auf Ein-

kommen, Kreditkosten und Wertentwicklung bei Aktien und Immo-

bilien aufgezeigt werden.

Einkommenseffekt: Auf der Einlagenseite der privaten Haushalte

in Deutschland summieren sich die Zinseinbußen im Betrachtungs-

zeitraum auf insgesamt 147,6 Milliarden Euro. Bei den Rentenwerten

beliefen sich diese auf 42,8 Milliarden Euro und im Versicherungsbe-

reich addieren sich die Zinseinbußen auf 70,4 Milliarden Euro.

Im Jahr 2008 erreichten die privaten Haushalte in Deutschland noch

ein Einkommen aus der Verzinsung von Einlagen, Rentenwerten und

Versicherungen von fast 120 Milliarden Euro. Obwohl die entspre-

chenden Geldvermögen seitdem um rund 30 Prozent gewachsen

sind, dürften die Zinseinkommen als Folge des anhaltenden Niedrig-

zinsniveaus im laufenden Jahr auf rund 63 Milliarden Euro fallen.

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Finanzen 13

Kreditkosteneffekt: Durch das Gewicht der langfristigen Immo-

bilienkredite schlagen sich Zinssenkungen in der Gesamtverschul-

dung privater Haushalte verzögert nieder. Die Verschuldung der

privaten Haushalte bei Banken beläuft sich aktuell auf rund 1,6 Bil-

lionen Euro, für die im Durchschnitt 3,9 Prozent Zinsen anfallen. Im

Zeitraum von 2010 bis 2015 steht den Gesamtzinseinbußen auf der

Anlageseite in Höhe von 260,8 Milliarden Euro eine Zinsersparnis

bei Krediten von 108,4 Milliarden Euro gegenüber.

Preiseffekt bei Aktien und Immobilien: Private Haushalte und

institutionelle Investoren suchen bei unbefriedigendem Zinsniveau

nach Alternativen. Dazu zählen Aktien, Aktienfonds oder Sachin-

vestitionen in Form von Immobilien. Wenn zinsbedingt Geldvermö-

gen in größerem Umfang in Immobilien und Aktien umgeschichtet

werden, kann das die Preise auf diesen Märkten in die Höhe trei-

ben. Der seit 2010 beobachtbare Preisauftrieb am Wohnungsmarkt

in Deutschland ist zum Teil darauf und auf die günstigen Kreditzin-

sen zurückzuführen.

Vermögenseffekt: Häufig sind die Geldanlagen der Bürger so ge-

staltet, dass Zinserträge wieder angelegt werden. Das gilt für Bank-

einlagen, Versicherungen und Investmentfonds. Dadurch fließt ein

Großteil der Zinseinkünfte direkt in die Ersparnis. Für die Vermö-

gensbildung hat die Niedrigzinsphase der letzten Jahre nicht nur

dazu geführt, dass die Geldvermögensbildung seit 2010 nur mäßig

gewachsen ist. Um das Niveau halten zu können, mussten die pri-

vaten Haushalte auch einen immer größeren Teil in Form neuer Er-

sparnis – insbesondere aus dem laufenden (Arbeits-)Einkommen –

beisteuern. Der „Verzinsungsanteil“ der Geldvermögensbildung ist

von 73 Prozent in 2008 auf nur noch 31 Prozent im letzten Jahr ge-

fallen (vgl. Abbildung 2).

Auswirkungen auf das Sparverhalten

Trotz niedrigem Zinsniveau lässt sich in der Praxis sehen, dass die

Sparquote privater Haushalte (der Teil des Einkommens, der gespart

wird in Prozent) in Deutschland 2014 tatsächlich auf 9,5 Prozent ge-

stiegen ist. Und auch im letzten Jahr erhöhte sich der Teil des ver-

fügbaren Einkommens, der gespart wurde, weiter auf 9,7 Prozent.

* durchschnittliche Umlaufrendite inländischer Schuldverschreibungen im jeweiligen Jahr

** Inflation gemessen an der Veränderung des Verbraucherpreisindex (bis 1992 Preisindex für die Lebenshaltung privater Haushalte im früheren Bundesgebiet)

*** Umlaufrendite minus Inflation

Quellen: Bundesbank, Statistisches Bundesamt, DZ BANK Research

%11109876543210-1

1955 1965 1975 1985 1995 2005 2015

Früheres Bundesgebiet

Abbildung 1

Deutschland

UMLAUFRENDITE UND REALZINS 1955 BIS 2015

Umlaufrendite* Inflation** Realzinsniveau*** Umlaufrendite* Inflation** Realzinsniveau***

20

40

60

80

100

120

140

160 in Mrd. Euro

000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15*

75% 76% 71%

51%

53%

52%

57% 71% 73% 54%

47%

52%

46%

44%

37% 31%

STRUKTUR DER GELDVERMÖGENSBILDUNG PRIVATER HAUSHALTE 2000 BIS 2015*

Netto-Zinseinkünfte (nach Steuern) Neu-Ersparnis

* 2015 vorläufig/Teilschätzung

Quelle: Deutsche Bundesbank, DZ BANK Research

Abbildung 2

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14 Finanzen

Mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite am deutschen Akti-

enmarkt von circa drei Prozent (DAX 30) und am europäischen Akti-

enmarkt von knapp vier Prozent (EuroSTOXX 50) spricht vieles für ein

Engagement in Dividendentiteln. Denn nur durch die Verteilung der

Vermögenswerte auch auf diese ertragreicheren Anlageklassen kön-

nen in einem breit gestreuten Portfolio nachhaltig Erträge generiert,

Chancen vermehrt und Risiken eingegrenzt werden. Dabei gilt: Je

länger der Anlagehorizont, desto besser die Resultate!

Ein Großteil der frei werdenden Mittel fließt in Sichteinlagen, deren

Anteil am gesamten Geldvermögen von knapp elf auf über 20 Pro-

zent wuchs. Das hohe Volumen „zwischengeparkter“ Finanzmit-

tel, das inzwischen aufgelaufen ist, verdeutlicht den gigantischen

Geldanlagestau, der sich aus der Kombination anhaltend niedriger

Zinsen und traditioneller Risikoscheu der Privatanleger in Deutsch-

land ergibt.

Fazit

Dass die Bürger keine übertriebenen Risiken eingehen und den weg-

brechenden Zinseinnahmen durch verstärktes Sparen entgegenwir-

ken, ist eine angemessene Reaktion auf die Niedrigzinsphase – vor

allem auch im Hinblick auf die private Altersvorsorge. Die Probleme,

denen sich die Anleger ausgesetzt sehen, resultieren zum Teil jedoch

aus einer einseitigen Portfoliomischung zugunsten zinsabhängiger

Anlageformen. Das erschwert die Kompensation von Zinseinbußen

in Zeiten niedriger Zinsen. Langfristig könnte daher eine ausgewo-

genere Portfoliostruktur, die neben Zinseinnahmen auch stärker Divi-

dendenerträge und Kursgewinne ermöglicht, Abhilfe schaffen.

KARSTEN POHL

Direktor und Leiter Private Banking Volksbank Paderborn-Höxter-DetmoldTelefon 05251 294-410 [email protected]

Abbildung 3

* Sparen in Prozent des verfügbaren Einkommens

** durchschnittliche Umlaufrendite inländischer Inhaberschuldverschreibungen im jeweiligen Jahr

Quellen: Bundesbank, Statistisches Bundesamt, DZ BANK Research

%11,0

10,810,610,410,210,0

9,89,69,49,29,08,88,6

%6,05,55,04,54,03,53,02,52,01,51,00,50,0

Sparquote* (links) Umlaufrendite** (rechts)

SPARQUOTE* PRIVATER HAUSHALTE IN DEUTSCHLAND 1997 BIS 2015

97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15

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Interview 15

„Profiling ist keine One-Woman-Show“

Im Interview: Suzanne Grieger-Langer

// Auf Einladung der Volksbank sprach Suzanne Grieger-Langer am 10. November beim

Volksbank-Trendforum im ausverkauften Landestheater vor über 600 Gästen zum The-

ma „Profiling – Menschenkenntnis im 21. Jahrhundert“. Suzanne Grieger-Langer ist Wirt-

schafts-Profilerin, Hochschuldozentin und Autorin. Die promovierte Diplom-Pädagogin

und Psychologin ist Profi, was Menschen und Muster anbelangt. Sie hat sich auf die

Analyse von potenziellen Führungskräften, Betrugsprävention, Transaktionsanalyse

und Persönlichkeitsentwicklung spezialisiert. Im Interview gibt die 43-Jährige einen

Einblick in die Welt des professionellen Profilings.

› › ›

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16 Interview

Frau Grieger-Langer, Sie sind Profilerin. Wie kam es zu diesem

außergewöhnlichen Beruf?

Suzanne Grieger-Langer // Ich beschäftige mich schon immer

und sehr intensiv mit den Menschen. Irgendwann wollte ich ihnen

nicht mehr nur vor den Kopf schauen, sondern wissen, was wirk-

lich hinter der Fassade steckt. Ich glaube unerschütterlich an die Gu-

ten unter uns, die, die die Welt besser machen und uns nach vor-

ne bringen. Genau diese positiven Menschen kann ich mit meiner

ungewöhnlichen Berufswahl besonders unterstützen. Ich helfe ih-

nen, ihr Potenzial zu erkennen und zu entfalten. Und ich kann Men-

schen vor Blendern, Lügnern und Manipulateuren schützen. Nichts

ist befreiender, als zu wissen, wer es gut mit einem meint und wen

man besser aus seinem Leben heraushalten sollte. Sich von diesen

Menschen zu trennen, spart Stress und Schmerz. Es lebt sich einfach

leichter. Profiling hilft also auch in der Persönlichkeitsentwicklung,

denn wer sich von diesen Menschen befreit hat, der kann sein volles

Potenzial entfalten.

Wie können wir uns Ihre Arbeit „am Objekt“ vorstellen?

Suzanne Grieger-Langer // Die wissenschaftliche Methode des

Profilings ist keine One-Woman-Show, sondern Handarbeit. Insge-

samt gibt es 3.500 verschiedene Charaktertypen. Um das Persön-

lichkeitsprofil einer Person zu erstellen, beschäftigen sich im Schnitt

neun bis 15 Experten mit einem Profil: Researcher, Analysten und

Interpreter. Wir benötigen den Namen, das Geburtsdatum und ein

Foto der Zielperson, um eine Eignungsdiagnostik zu betreiben. Das

reicht uns zunächst aus. Danach durchforsten wir die vorhandenen

Daten und Informationsfragmente über eine Person nach den zent-

ralen Puzzleteilen, um letztendlich ein Bild abgeben zu können. Mit

dem genetischen Code lassen wir dann das Phantombild des Cha-

rakters lebendig werden.

Decken Sie auch Betrugsfälle auf?

Suzanne Grieger-Langer // Ja, manchmal schon. Beispielsweise

wenn ein Unternehmer anruft und sagt, irgendetwas sei bei ihm im

Unternehmen komisch. In einem persönlichen Gespräch mache ich

mir ein Bild davon, wie es in dem Unternehmen läuft. Denn manch-

mal sind es ja auch schlicht handwerkliche Fehler. Danach bespre-

chen wir, was die Strategie des Unternehmens sein kann. Stellen Sie

sich vor, Sie sind börsennotiert und entdecken einen Fall von orga-

nisierter Kriminalität. Wenn Sie das an die große Glocke hängen mit

Polizei und allem, kann das ein riesiges Problem werden.

Nutzen Sie Profiling auch im Alltag?

Suzanne Grieger-Langer // Als Unternehmerin und Profilerin ist

es mir natürlich zur Gewohnheit geworden, meine Kenntnisse ein-

zusetzen. Natürlich analysiere ich die Menschen in meinem Umfeld.

Zwar erstelle ich nicht für jeden ein volles Profil, aber ich kann sehr

viel tiefer sehen, als es manchen Menschen lieb ist. Und da mich

Menschen nach wie vor unendlich faszinieren, nehme ich meine

Arbeit auch gern mit nach Hause.

Kann ich auch als Laie einen Betrüger erkennen?

Suzanne Grieger-Langer // Ja, im Prinzip schon. Das Allerwich-

tigste ist, niemals alleine in entscheidende Gespräche zu gehen, bei-

spielsweise in Verkaufsverhandlungen. Hier sollte man besser jeman-

den mitnehmen, der ohne Emotionen und vollkommen sachlich zu

diesem Thema steht, damit er Sie rational beraten kann. Lassen Sie

sich stets Zeit und unterschreiben Sie niemals sofort. Checken Sie

zunächst die Fakten, ob das, was erzählt wurde, auch stimmt. Dazu

reicht es meist, selbst einmal im Internet zu recherchieren. So wer-

den auch Sie unweigerlich zu einem „Hobby-Profiler“ und sehen

danach bestimmt klarer.

Suzanne Grieger-Langer

Wirtschaftsprofil-Expertin, Autorin, Führungskräfte-Coach

Die 43-Jährige ist Dozentin und Lehrbeauftragte an renom-

mierten Wirtschaftshochschulen Europas. Für die Frankfurt

School of Finance and Management entwickelte sie den

Studiengang „Certified Profiler“.

Ihr Büro in Frankfurt am Main besteht aus fünf Divisionen

und einem weltweiten Netzwerk von Experten. Charakter-

profile werden von ihr und ihrem internationalen Team

auf dem Niveau des psychogenetischen Codes erstellt.

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Praxiswissen 17

MVZ-Update – Krankenhäuser auf der

Überholspur

MVZ werden immer beliebter. Ende 2015 gab es bundesweit bereits 2.156 dieser Einrichtun-

gen und damit 83 mehr als im Vorjahr. Hinsichtlich der Anzahl der Neugründungen ließ sich

im Zeitverlauf eine Abschwächung (mit Ausnahme der Krankenhaus-MVZ) erkennen (vgl. Ab-

bildung S. 18). Der Anstieg der Neugründungen im Jahr 2015 fiel jedoch mit vier Prozent wie-

der etwas höher aus als im Vorjahr (3,3 Prozent).

M

it den MVZ-Neugründungen erhöhte sich auch die Zahl der dort arbeitenden Mediziner

um etwa sechs Prozent auf 14.317. Das erneute Wachstum der MVZ deckt sich mit dem Trend

zur Angestelltentätigkeit. Grund ist, dass die nachrückende Ärztegeneration eine immer ge-

ringere Bereitschaft zeigt, die Arbeitslast, die Verantwortung und das Risiko zu tragen, die mit

// Der neuesten Statistik der Kassenärzt-

lichen Bundesvereinigung (KBV) zufolge

nimmt die Zahl der Medizinischen Versor-

gungszentren (MVZ) weiter zu. Ende 2015

lagen die Versorgungseinrichtungen in der

Trägerschaft von Vertragsärzten und in der

Trägerschaft von Krankenhäusern zahlenmäßig

erstmals gleichauf. In den Vorjahren war der Markt

noch durch eine Dominanz der Vertragsärzte gekennzeichnet.

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18 Praxiswissen

einer eigenen Niederlassung einhergehen. Wie bereits

in den Vorjahren beschäftigten die MVZ auch im Jahr

2015 hauptsächlich angestellte Ärzte – mit steigender

Tendenz. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 gab es nur

noch 83 MVZ (Vorjahr: 88), die ausschließlich mit Ver-

tragsärzten arbeiteten, während in 1.602 Einrichtun-

gen nur angestellte Ärzte zum Einsatz kamen (2014:

1.510). In weiteren 471 MVZ waren sowohl Vertrags-

ärzte als auch Angestellte tätig (Vorjahr: 475).

B

ayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg

verfügten 2015 zahlenmäßig über den größten An-

teil der MVZ. Bei der Betrachtung der räumlichen Ver-

teilung der Versorgungszentren fällt auf, dass sie mit

85,9 Prozent überwiegend in Kernstädten oder Ober-

beziehungsweise Mittelzentren angesiedelt waren. Le-

diglich 14,1 Prozent befanden sich in ländlichen Ge-

bieten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage,

ob diese Einrichtungen tatsächlich – wie erhofft – zu

einer besseren Versorgung auf dem Land beitragen

können. Offensichtlich siedeln sich MVZ insbesondere

dort an, wo eine hohe Patientendichte und damit bes-

sere Honorarchancen – gerade auch im Hinblick auf

die Privateinnahmen – bestehen.

H

inzu kommt, dass immer mehr Kliniken in den

Markt treten. Wie die Daten der KBV belegen, nimmt

die Zahl der MVZ unter Krankenhausbeteiligung konti-

nuierlich zu, während sich die Gründungsdynamik bei

den vertragsärztlichen MVZ abschwächt. Ende 2015

lag die Anzahl der MVZ in der Trägerschaft von Ver-

tragsärzten und in der Trägerschaft von Krankenhäu-

sern erstmals gleichauf (vgl. Abbildung). In den Vor-

jahren waren die Vertragsärzte noch die häufigsten

Träger. Dabei lässt sich beobachten, dass die Kranken-

haus-MVZ nicht nur zahlenmäßig, sondern auch hin-

sichtlich ihrer Größe zulegen. Während Ende 2010

im Durchschnitt noch 5,6 Ärzte in einem Kranken-

haus-MVZ arbeiteten, stieg diese Zahl bis Ende 2015

auf 7,6. Damit liegen die Krankenhaus-MVZ hinsicht-

lich ihrer Größe über dem Gesamtdurchschnitt der ver-

tragsärztlichen MVZ (6,6).

Quelle: KBV, 2016

MVZ-NEUGRÜNDUNGEN – ENTWICKLUNG DER VERÄNDERUNGSRATEN

10 %

8 %

6 %

4 %

2 %

0 %2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014 2014/2015

Trägerschaft Vertragsärzte Alle MVZ

10,8

6,4 4,2

6,0

7,99,7

6,8

3,5 3,3

4,03,9

3,8 3,5

4,4

1,9

Trägerschaft Krankenhäuser

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Praxiswissen 19

F

ür Krankenhäuser liegt der Nutzen der MVZ unter

anderem darin, dass sie als Anlaufstelle für ambulante

Patienten auch Einfluss auf die stationäre Auslastung

haben können. Insbesondere die großen renditeori-

entierten Krankenhauskonzerne verfolgen bereits seit

Jahren die Strategie, an möglichst vielen Klinikstand-

orten MVZ anzusiedeln. Mittlerweile ziehen jedoch

auch viele kommunale und freigemeinnützige Kran-

kenhausträger nach.

B

ald schon könnten die vertragsärztlichen MVZ je-

doch wieder aufholen. Der Bundesverband Medizini-

sche Versorgungszentren (BMVZ) rechnet in den kom-

menden Jahren mit vermehrten Gründungsaktivitäten.

Grund ist, dass das 2015 verabschiedete GKV-Ver-

sorgungsstärkungsgesetz wichtige rechtliche Ände-

rungen zugunsten der MVZ festgelegt hat. Neben ei-

ner Angleichung der Ausgangsbedingungen für MVZ

und Praxen (zum Beispiel bei den Plausibilitätsprüfun-

gen), Erleichterungen bei der Beschäftigung eines ärzt-

lichen Vertreters im Fall einer Kündigung/Freistellung

eines angestellten Arztes sowie hinsichtlich der Verle-

gung einer Anstellungsgenehmigung von einem MVZ

in ein anderes (in gleicher Trägerschaft) sind nun un-

ter anderem arztgruppengleiche Einrichtungen erlaubt

(zum Beispiel reine Hausarzt-MVZ oder spezialisierte

facharztgruppengleiche MVZ).

A

uch Kommunen dürfen (bei Vorrang eines ärztli-

chen Bewerbers) ein MVZ gründen. Da dies jedoch ins-

besondere für die in der Materie nicht fachkundigen

Gebietskörperschaften sehr aufwendig ist und zudem

ein relativ großes Investitionsvolumen erfordert, wer-

den kommunale MVZ in naher Zukunft voraussicht-

lich keine große Rolle spielen. Vielmehr wird sich ihr

Engagement auf jene Gebiete beschränken, in denen

spezielle örtliche Versorgungsnotlagen ein Eingreifen

erforderlich machen.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die geänderten

Vorgaben die Bildung größerer Versorgungseinheiten

auf dem vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen

Markt beflügeln, wobei es tendenziell zu einer Zentra-

lisierung der Versorgung an jenen Standorten kommen

kann, die aus wirtschaftlicher Sicht besonders günstig

sind. Fachleute erwarten trotz allem kein „Aus“ für die

traditionelle Einzelpraxis, die insbesondere durch den

engen und persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt nach

wie vor punkten wird. In Großstädten und größeren

Ballungsräumen ist allerdings mit einem weiterhin stei-

genden MVZ-Angebot zu rechnen.

ENTWICKLUNG DER MVZ-ZAHL NACH TRÄGERSCHAFT

Quelle: KBV, 2016

1000

800

600

400

200

02011 2012 2013 2014 2015

796 826855 893

910

717 763 795843

910

409443 452 459 458

Trägerschaft SonstigeTrägerschaft Krankenhäuser Trägerschaft Vertragsärzte

2011 bis 2015

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20 Praxiswissen

NRW: Hohes Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention

G

esundheitsförderung und Prävention sind gesamt-

gesellschaftliche Aufgaben mit dem Ziel, gesundheitli-

che Ressourcen zu nutzen, krank machende Faktoren

zu vermindern und gesundheitsförderliche Strukturen

in den Lebenswelten – zum Beispiel im Wohnumfeld,

im Kindergarten, in der Schule, am Arbeitsplatz oder

in der Pflegeeinrichtung – zu schaffen. In den vergan-

genen Jahren wurden in Nordrhein-Westfalen dies-

bezüglich bereits viele Strukturen etabliert. Hierzu

zählen beispielsweise die Landesgesundheitskonfe-

renz, die kommunalen Gesundheitskonferenzen, das

Landespräventionskonzept mit Landesinitiativen (zum

Beispiel „Leben ohne Qualm“, „Gesundheit von Mut-

ter und Kind“, „Starke Seelen“) sowie überregionale

und regionale Gemeinschaftsaktivitäten, die den ein-

zelnen Initiativen zugeordnet sind.

// Bereits in den vergangenen Jahren hat sich Nordrhein-Westfalen

(NRW) mit vielen Ansätzen zur Gesundheitsförderung und Prävention

hervorgetan. Um einen weiteren Ausbau und eine noch stärkere Ver-

ankerung der Angebote in den Lebenswelten der Menschen zu errei-

chen, haben nun im August mehrere Akteure eine neue Vereinbarung

unterzeichnet. Davon können auch Mediziner profitieren.

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Praxiswissen 21

U

m den erfolgreichen Weg fortzusetzen, hat das

nordrhein-westfälische Gesundheits- und Sozialmi-

nisterium in Kooperation mit mehreren gesetzlichen

Kranken- und Pflegekassen, Trägern der Renten- und

Unfallversicherung sowie der Bundesagentur für Ar-

beit eine Landesrahmenvereinbarung unterzeichnet.

Dadurch sollen die Angebote im Bereich Gesundheits-

förderung und Prävention weiter ausgebaut und noch

stärker in den Lebenswelten der Menschen („Setting-

Ansatz“) verankert werden. Denn gerade dort wer-

den die Rahmenbedingungen für ein gesundheitsför-

derliches Leben und Arbeiten gesetzt. So sollen unter

anderem die Mittel für die betriebliche Gesundheits-

förderung aufgestockt sowie interessierten Betrieben

ein Ansprechpartner der Krankenversicherung zur

Verfügung gestellt werden. Ein Schwerpunkt der Ver-

einbarung ist der Abbau von sozialbedingter und ge-

schlechterbezogener Ungleichheit von Gesundheits-

chancen. Mit direkter Beteiligung der Bundesagentur

für Arbeit werden beispielsweise zielgerichtete Pro-

jekte für arbeitslose Menschen entwickelt. Grund-

lage der Vereinbarung ist das 2015 in Kraft getrete-

ne Präventionsgesetz. Dieses sieht neben einer noch

engeren Kooperation der Sozialversicherungsträger,

Bundesländer und Kommunen in der Gesundheits-

förderung und Prävention unter anderem die Umset-

zung einer nationalen Präventionsstrategie vor. Dafür

hat die so genannte nationale Präventionskonferenz

bereits im Februar 2016 Ziele und Handlungsfelder

in einer Bundesrahmenempfehlung konkretisiert, die

in Form von Landesrahmenvereinbarungen umzuset-

zen sind.

Z

ur Finanzierung der Prävention hat der Gesetz-

geber für das Jahr 2016 einen Betrag von sieben Euro

pro Versichertem festgelegt. Davon fließen zwei Euro

in Setting-Ansätze, zwei Euro in das betriebliche Ge-

sundheitsmanagement und drei Euro in die individu-

elle Prävention. Weitere 0,30 Euro pro Versichertem

werden aus dem Haushalt der Pflegekassen für Prä-

vention in Pflegeeinrichtungen entnommen.

Diese Maßnahmen werden die Prävention und Ge-

sundheitsförderung in NRW weiter vorantreiben und

eröffnen auch den niedergelassenen Ärzten Potenzi-

ale. Der zweite Gesundheitsmarkt bietet angesichts

des demografischen Wandels große Chancen, beson-

ders für die Präventionsmedizin auf Basis der Indivi-

duellen Gesundheitsleistungen (IGeL). So berichtet

beispielsweise der Arbeitgeberverband deutscher Fit-

ness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV), dass sich im

Zuge des Präventionsgesetzes viele Fitnessstudios für

die Kassenpräventionskurse zertifizieren lassen. Die-

se Kursangebote unterliegen zum Teil strengen An-

forderungen hinsichtlich der medizinischen Qualität.

Für Fitnessstudios wird eine Kooperation mit Ärzten

auch deshalb immer entscheidender, weil deren Mit-

glieder verstärkt Wert auf medizinisch betreute Ange-

bote legen.

D

er Erwerb von Tätigkeitsschwerpunkten, bei-

spielsweise in den Bereichen Ernährungsberatung,

Bewegung und Sport, Entspannungstechniken, Burn-

out-Prophylaxe, Check-up-Programme (Labor-Checks,

Knöchel-Arm-Index, Herzfrequenzvariabilität etc.) oder

Suchtprävention (zum Beispiel Tabakentwöhnung)

macht Ärzte zu bevorzugten Kooperationspartnern

für Fitnessstudios. Auch im Zuge des Ausbaus des

betrieblichen Gesundheitsmanagements nimmt das

Interesse an einer Kooperation mit Ärzten zu. Vor

allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen

entstehen Kooperationsmöglichkeiten, da diese in der

Regel über keine eigene betriebsmedizinische Abtei-

lung verfügen. Angebote in diesen Bereichen sind

jedoch im Vorfeld unbedingt hinsichtlich der Gefahr

einer drohenden gewerbesteuerlichen Infizierung aller

Praxiseinnahmen abzuklären.

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22 Praxiswissen

Westfalen-Lippe:

Erweiterte Fördermöglichkeiten für Hausärzte

// Aus Sorge um die Sicherstellung der hausärztlichen

Versorgung hat sich die Kassenärztliche Vereinigung

Westfalen-Lippe (KVWL) entschlossen, die Niederlassungs-

förderung im Bereich der hausärztlichen Versorgung

zu erweitern.

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Praxiswissen 23

W

estfalen-Lippe fällt im bundesweiten Vergleich unter jene

Regionen, die überdurchschnittlich stark vom Ärztemangel bedroht

sind. Die Gründe liegen laut einer Stellungnahme der Ärztekammer

Westfalen-Lippe von Mai 2014 sowohl in der vergleichsweise nied-

rigen Ärztedichte als auch in der unzureichenden Ausstattung mit

Hochschulstandorten. Diese tragen über Bindungseffekte dazu bei,

den ärztlichen Nachwuchs aus der Region in der Region zu halten.

Insbesondere die ländlichen und strukturschwachen Regionen sind

von einem Ärztemangel – vor allem im hausärztlichen Bereich – be-

droht. Zwar konnte laut Bericht der Ärztekammer Westfalen-Lippe

von Januar 2016 der Abwärtstrend bei den abgeschlossenen

Facharztweiterbildungen in den Bereichen Allgemeinmedizin und

Innere Medizin im Jahr 2015 endlich gestoppt werden (vgl. Abbil-

dung). Doch reicht die Anzahl der Nachwuchshausärzte trotzdem

bei Weitem nicht dazu aus, jene Kollegen zu ersetzen, die in den

kommenden Jahren altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden wer-

den. Im Jahr 2015 waren bereits 1.757 der insgesamt 4.977 Haus-

ärzte in Westfalen-Lippe über 60 Jahre alt. Hinzu kommt, dass bei

den Nachwuchsinternisten ein nicht unerheblicher Teil einer Be-

schäftigung im Krankenhaus nachgeht und somit nicht für die am-

bulante Versorgung zur Verfügung stehen wird. Um den laufen-

den Ersatzbedarf zu decken, wären laut Ärztekammer jährlich rund

200 abgeschlossene Weiterbildungen im hausärztlichen Bereich

erforderlich.

U

m eine Ausdünnung der hausärztlichen Versorgung in länd-

lichen Gebieten zu verhindern, hat die KV Westfalen-Lippe mitt-

lerweile verschiedene Maßnahmen ergriffen. Neben einer Kam-

pagne zur Niederlassungsförderung, die sich gezielt an Ärzte in

Weiterbildung in den Kliniken sowie an Studenten richtet, bietet

sie eine Famulaturförderung sowie Stipendien im Wahltertial All-

gemeinmedizin des Praktischen Jahres (PJ), eine Förderung von Wei-

terbildungsassistenten, Patenschaften vor und nach Niederlassung,

betriebswirtschaftliche Beratung etc.

Neben dem hälftig von der KV und den Kassen finanzierten Struk-

turfonds hat die KVWL einen speziellen Sicherstellungsfonds ge-

schaffen, der eine flexible und schnelle Reaktion auf die Entwick-

lung der Versorgungslage vor Ort erlaubt. Der Fördertopf umfasst

zwei Millionen Euro, die aus der Rücklage für Strukturmaßnahmen

stammen. Gefördert wird neben weiteren Maßnahmen (wie zum

Beispiel Eigeneinrichtungen der KV) die Übernahme eines hausärzt-

lichen Versorgungsauftrages in Form einer Zulassung oder Anstel-

lung wie folgt:

• Umsatzgarantie zum Aufbau oder zur Aufrechterhaltung einer

Praxis: Diese bemisst sich am durchschnittlichen Quartalsumsatz

der Fachgruppe (bei Zweigpraxen orientiert sie sich am Umfang

der ärztlichen Tätigkeit in der Zweigpraxis). Der Vorstand be-

stimmt die Laufzeit im Einzelfall, für die jedoch eine Obergrenze

von zwölf Monaten gilt.

• Übernahme der Umzugs-, Einrichtungs- und Kooperationskosten:

Die Höhe der zu übernehmenden Kosten und die Bedingungen

legt der Vorstand im Einzelfall fest. Möglich ist auch die Gewäh-

rung pauschaler Kostenzuschüsse (zum Beispiel für Kosten des

Notfalldienstes, Werbungskosten oder Kosten für einen Vertreter).

• Gewährung eines Darlehens zum Praxisaufbau und zur Praxis-

übernahme: Die Höhe ist auf maximal 50.000 Euro (voller Ver-

sorgungsauftrag) beziehungsweise 25.000 Euro (hälftiger Ver-

sorgungsauftrag) beschränkt. Das Darlehen ist im ersten Jahr

tilgungsfrei und liegt danach bei monatlich einem Prozent Rück-

zahlung. Nach drei Jahren wird die Resttilgung erlassen, sofern

die Praxis während dieser Zeit am Standort verblieben ist und

ihren Versorgungsauftrag erfüllt hat.

Abschluss WeiterbildungAllgemeinmedizin

Abschluss WeiterbildungInnere Medizin

20

40

60

80

100

120

140

0

2014 2015

106 109 127 145

Quelle: Ärztekammer Westfalen-Lippe

ANZAHL DER ERFOLGREICHEN FACHARZTWEITERBILDUNGSABSCHLÜSSE

2014/2015

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24 Praxiswissen

A

us Sorge um die Sicherstellung der hausärztlichen Versor-

gung hat die KVWL im Herbst 2016 Förderangebote für Hausärz-

te in sieben weiteren Städten und Gemeinden geschaffen. Das För-

derverzeichnis umfasst nun neben den zehn bereits ausgewiesenen

Förderstandorten auch die Städte/Gemeinden Borgholzhausen, Es-

pelkamp, Halle, Isselburg, Rahden, Rheda-Wiedenbrück und Rhede

(vgl. Tabelle).

Im Zuge der Erweiterung der Fördergebiete erfolgte auch eine Über-

arbeitung des Förderverzeichnisses. Dieses stützt sich zwar weiter-

hin auf die Mittelbereiche der Bedarfsplanung, listet nun aber alle

förderfähigen Gemeinden (innerhalb der Mittelbereiche) in alphabe-

tischer Reihenfolge auf. Somit ist eine gezielte Förderung in jenen

Gemeinden möglich, in denen die Versorgungsprobleme am größ-

ten sind. Gleichzeitig steigt die Übersichtlichkeit.

D

ie Versorgungslage wird von der KVWL vierteljährlich (hinsicht-

lich der Altersstruktur der Ärzte und der Versorgungsdichte) über-

prüft und das Förderverzeichnis entsprechend angepasst. Dank

dieses Frühwarnsystems können bereits vor Eintreten einer Unter-

versorgung Fördermaßnahmen ergriffen werden.

In Sachen Versorgungssicherung ziehen in Westfalen-Lippe viele

Akteure an einem Strang. So bietet beispielsweise die Ärztekammer

mit ihrer Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin den Nachwuchs-

ärzten ein besonderes Serviceangebot für die Organisation ihrer per-

sönlichen Weiterbildung. Zudem gibt es neben verschiedenen Initia-

tiven zur Förderung der Allgemeinmedizin auf kommunaler oder

universitärer Ebene mehr als 50 Weiterbildungsverbünde. Auch

von anderer Seite kommt Hilfestellung. Im Zuge der Erweiterung

des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum werden ab

dem Wintersemester 2016/2017 erstmals 60 Studierende ihre klini-

sche Ausbildung an vier neu aufgenommenen Kliniken in Ostwest-

falen-Lippe starten. Das bei der Ausbildung praktizierte „Bochumer

Modell“ hat dabei zum Ziel, die Studierenden bereits zu einem frü-

hen Zeitpunkt an die Region zu binden.

U

m die Versorgung insbesondere im hausärztlichen Bereich lang-

fristig zu sichern, sind neben der gezielten Niederlassungsförderung

jedoch weitere Maßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel eine wei-

tere Stärkung der Allgemeinmedizin bereits während der universi-

tären Ausbildung, das Schaffen von familienfreundlicheren Arbeits-

strukturen für die nachrückende Ärztegeneration sowie ein Abbau

von Niederlassungshemmnissen etwa in Form eines Bürokratieab-

baus sowie die Abschaffung wirtschaftlicher Sanktionen für ärztlich

verordnete Leistungen.

Fachgruppe Mittelbereich Gemeinden

Hausärzte Altena Altena, Nachrodt-Wiblingwerde

Hausärzte Bocholt Isselburg, Rhede

Hausärzte Brilon Brilon, Olsberg

Hausärzte Espelkamp Espelkamp, Rahden

Hausärzte Halle/Westfalen Halle, Borgholzhausen

Hausärzte Löhne Löhne

Hausärzte Meinerzhagen/Kierspe Meinerzhagen, Kierspe

Hausärzte Oelde Oelde

Hausärzte Rheda-Wiedenbrück Rheda-Wiedenbrück

Hausärzte Rheda-Wiedenbrück Werdohl, Neuenrade

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Meinung 25

Digitalisierung verändert alle unsere Lebens-

bereiche: Arbeiten, Freizeit, soziale Kontakte.

Auch und ganz besonders wird Digitalisierung

die Patientenversorgung verändern. Innova-

tionen und rasante Weiterentwicklungen im

Bereich von E-Health wirken sich auf die ärzt-

liche Berufsausübung aus. Das Arztbild wird

sich wandeln, die Möglichkeiten der ärztlichen

Tätigkeit werden noch diverser (Ich beziehe

mich auf die WHO-Definition von E-Health als

den kostengünstigen und sicheren Einsatz von

Informations- und Kommunikationstechnolo-

gien mit dem Ziel, die allgemeine Gesundheit

und gesundheitsbezogene Bereiche zu för-

dern).

Die Anwendungsmöglichkeiten der Telemedi-

zin – nicht zuletzt als wichtiger Faktor der Ver-

sorgung in der Fläche –, die Chancen neuer

Versorgungsansätze durch das Sammeln von

Daten oder das gestiegene Bedürfnis nach

fachlicher Vernetzung sind einige Beispiele

dieser Entwicklung.

Die Ideen, aus denen Start-ups schöpfen, und

die Möglichkeiten, die aus europäischen und

außereuropäischen Staaten zu uns drängen,

scheinen grenzenlos. Jenseits der Sorgen, dass

„Dr. Google“ den Arzt in die Rolle des Zweit-

meinungslieferanten drängt, oder dass die

Selbstvermessung des Körpers durch (noch)

nicht zertifizierte Health-Apps und Gesund-

heitstracker bei Patienten zu unzuträglichem

Halbwissen führt, muss die Ärzteschaft sich

mit dieser Entwicklung, die nicht revidierbar

ist, klug und besonnen auseinandersetzen.

Dabei wächst die Bereitschaft innerhalb der

Ärzteschaft, Digitalisierung als Chance zu be-

greifen. Unter dem Aspekt einer Verbesserung

der Versorgung von Patientinnen und Patien-

ten und mit Blick auf die Optimierung von

ärztlichen Arbeitsprozessen ist es in der Tat

sinnvoll, alle Facetten von E-Health zu nutzen

und deren Entwicklung voranzutreiben.  Dies

birgt große Chancen sowohl für die Gesund-

heitsversorgung, Prävention, Forschung und

Lehre als auch für die Vereinfachung adminis-

trativer Prozesse: Die arztgeführte, sektoren-

übergreifende elektronische Fallakte als ein

wichtiges Beispiel dient – nach Zustimmung

durch den Patienten – einer gezielteren Patien-

tenversorgung. Gleichzeitig erleichtert sie die

Organisation von ärztlicher Teilzeitarbeit, was

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch

im Arztberuf ermöglicht.

E-Health muss und wird weiterentwickelt wer-

den. Unabdingbare Voraussetzungen dafür

sind Datenschutz, die Wahrung der ärztlichen

Schweigepflicht sowie das Recht auf informa-

tionelle Selbstbestimmung. Die größtmögli-

che Sicherheit im Umgang mit hochsensiblen

persönlichen Daten ist Basis für das Vertrauen

der Patienten im Umgang mit E-Health. Alle

sinnvollen und technisch machbaren Mög-

lichkeiten des Datenschutzes vorzusehen, ist

daher Voraussetzung für die Nutzung und

Weiterentwicklung digitaler Gesundheitsver-

sorgung.

Bei aller Veränderung wird eines bleiben: Ärz-

tinnen und Ärzte werden im Kern des ärzt-

lichen Handelns, bei der Zuwendung zum

Patienten und dem Erheben nötiger Infor-

mationen zur Diagnosestellung und Therapie

immer verantwortungsvoll und im Sinne des

ärztlichen Berufsethos und eines vertrauens-

vollen Arzt-Patienten-Verhältnisses handeln.

Gastkommentar

Digitalisierung als Chance begreifen

Der Hartmannbund ist der einzige freie

Verband, der die beruflichen, wirtschaft-

lichen und sozialen Interessen der Ärzte,

Zahnärzte und Medizinstudierenden

aller Fachgruppen in Klinik und Praxis

gemeinsam in Deutschland vertritt.

Autor:

DR. MED. KLAUS REINHARDT Vorsitzender des Hartmannbund- Landesverbandes Westfalen-Lippe

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26

Zum Auftakt des 500. Reformationsgedenkens widmet sich die Stiftung

Kloster Dalheim mit der Sonderausstellung „Luther – 1917 bis heute“

im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur der Figur Martin Luther in der

jüngeren Geschichte. Sie zeigt, was den Reformator bis heute zu einer

Schicksalsfigur der Deutschen macht.

Mit der Reformation setzten Luthers 95 Thesen im Jahr 1517, ausge-

hend von der Stadt Wittenberg, einen Prozess in Gang, der die Welt

veränderte. Gleichzeitig machten sie ihren Verfasser zu einem der be-

rühmtesten Deutschen. Heute verkörpert Luther die gesellschaftlichen

Tugenden. Wir kennen ihn als Schöpfer der deutschen Sprache, als Va-

ter der Volksbildung und als Mann der Freiheit und Zivilcourage. Wir

begegnen ihm in der Bildenden Kunst, in Literatur und Film, aber auch

als Werbe-Ikone und Musical-Star. Doch aller Popularität zum Trotz: Die

Legende Luther ist auch umstritten. In der Kritik stehen vor allem seine

politischen Ansichten, etwa zum Bauernkrieg (1524 bis 1526) und sei-

ne judenfeindlichen Äußerungen.

Durch hochrangige Gemälde, außergewöhnliche, zeitgeschichtliche

Dokumente und Alltagsgegenstände der vergangenen 100 Jahre deut-

scher Geschichte wird die Geschichte Luthers und der aktuelle Umgang

mit unserem kulturellen Erbe deutlich.

Neben den 300 Exponaten laden Vorträge, Thementage, Kurse und Fe-

rienprogramme dazu ein, sich die bedeutende Person Luthers vor Au-

gen zu halten. Luther stand in seinem Bild für viele Facetten in unter-

schiedlichen Zeiten – ob Nationalheld im Kaiserreich oder als Figur der

Propaganda bei den Nationalsozialisten.

Mit „Luther – 1917 bis heute“ setzt das LWL-Landesmuseum auf ein

ganzheitliches Ausstellungskonzept, das die komplette Anlage mit ein-

bezieht. In der Hochphase der Gartensaison eröffnet das Dalheimer

Museum Mitte Juni 2017 „Luthers Garten“. An ausgewählten Statio-

nen in den Dalheimer Klostergärten erinnern demnächst Texttafeln an

den Privatmann Luther, der mit seiner Frau Käthe einen großen Haus-

halt führte und den Garten des ehemaligen Wittenberger Klosters mit

Obstbäumen und Gemüsebeeten zu einem großen Nutzgarten umge-

staltete. Bei ihrem Rundgang durch die Dalheimer Klostergärten lernen

Besucher, was „bei Luthern“ in den Garten und auf den Tisch kam:

Maulbeeren, Melonen, Kürbisse oder der „Erfurter Riesenrettich“, aber

auch Wein und Hopfen zur Bierherstellung.

Die Sonderausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundesprä-

sident Joachim Gauck und ist bis zum 12. November 2017 zu sehen.

Luther – 1917 bis heute

VolksbankKulturtipp

Martin Luther, um 1539

Porträt aus der Werkstatt Lucas

Cranachs d. Ä.

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Engagement 27

Preisträger Förderpreis „ Junge Kunst“ 2016

// Die Volksbank Paderborn-Höxter-

Detmold-Stiftung vergab am

20. November den mit insgesamt

15.000 Euro dotierten Förderpreis

„Junge Kunst“ an neun Nachwuchs-

talente aus der Region. Rund 300

Gäste waren zu einer Matinee in das

Theater Paderborn gekommen, um

die Preisverleihung und die jungen

Künstler live zu erleben.

„Sinn stiften und sinnvoll wachsen“, unter

diesem Leitgedanken engagiert sich die

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stif-

tung für nachhaltige Projekte, Initiativen und

Themen, die für die Zukunft der Gesellschaft

und der Region von Bedeutung sind.

Assessor Josef Tack, Vorsitzender des Kura-

toriums der Volksbank Paderborn-Höxter-

Detmold-Stiftung, betonte in seiner Begrü-

ßung, dass der Förderpreis von Beginn der

Geschichte der Volksbank Paderborn-Höx-

ter-Detmold-Stiftung – im Jahr 1994 – an

fester Bestandteil des Volksbank-Engage-

ments sei und 2016 durch einen zweiten,

ganz neuen Förderpreis „Duale Ausbildung“

perfekt ergänzt worden sei. Den Förderpreis

„Duale Ausbildung“, der in seiner ersten Auf-

lage mit insgesamt 16.000 Euro dotiert war,

hatte die Volksbank-Stiftung im März an vier

junge Menschen aus der Region vergeben.

Mit dem Förderpreis „Junge Kunst“ hat

die Stiftung seit 1995 insgesamt 104 Nach-

wuchskünstler und Künstlergruppen dabei

unterstützt, sich erfolgreich in den Bereichen

Musik, Tanz und Theater, Fotografie, Design,

Film, Malerei oder Bildhauerei und Literatur

zu verwirklichen. Mehr als 200.000 Euro hat

die Stiftung in den vergangenen Jahren dafür

bereitgestellt und nachhaltig in die Zukunft

der Kunst und damit auch der Region inves-

tiert.

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung vergibt Förderpreis

Förderpreis für „Junge Kunst“an neun Talente aus der Region

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28 Engagement

„Für die Volksbank Paderborn-Höxter-Det-

mold gehört es von jeher zum Selbstver-

ständnis, gesellschaftliche Verantwortung

für ihre Heimatregion zu übernehmen.

Unser Engagement hat viele Facetten – als

attraktiver und sicherer Arbeitgeber, als ver-

lässlicher Partner der heimischen Wirtschaft

oder als Förderer von Kunst, Kultur, Bildung,

Sport und vielen anderen Bereichen, die von

Relevanz für eine lebendige Bürgergesell-

schaft sind“, erklärte Vorstandsvorsitzender

Dr. Ulrich Bittihn bei der Preisverleihung.

„Dabei unterstützen wir eine Vielzahl der

Vereine und Initiativen in den Dörfern und

Städten unserer Region genauso wie solche

‚Leuchttürme‘ in unserem Geschäftsgebiet.

Dies gilt auch für unser vielfältiges und breit

aufgestelltes Engagement im Bereich Kultur.

Dazu gehören beispielsweise Chöre, Thea-

tergruppen, Musikvereine, die Theater der

Region, Museen, das Netzwerk Klosterland-

schaft OWL, aber genauso das renommierte

Jungstudierenden-Institut der Hochschule

für Musik, das Klang!Festival Bielefeld, das

OWL-Familien-Musikfest der Philharmo-

nischen Gesellschaft OWL sowie die über

die Grenzen der Region hinaus bekannten

Paderborner Ausstellungen wie CREDO oder

CARITAS in den letzten Jahren.“

Der Förderpreis „Junge Kunst“ zeigt immer

wieder, wie lohnenswert eine Förderung für

die jungen Menschen und die Region ist. Mit

dem Förderpreis unterstützt die Volksbank

junge Kreative dabei, ihr Talent zu entwi-

ckeln, mutig den eigenen Weg zu gehen und

den für sich richtigen Platz in einer immer

größer und schneller werdenden Welt zu

finden. Somit bietet der jungen Talenten

im besten Sinne des genossenschaftlichen

Prinzips Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Preisträger 2016

Altersklasse 14 bis 18 Jahre:

Gina Keiko Friesicke (Kreis Lippe)Kategorie „Musik, Komposition und Tanz“

Marie Justine Klemme (Kreis Lippe)Kategorie „Literatur und Sprache“

Alexia Kochanke (Kreis Lippe)Kategorie „Literatur und Sprache“

Johanna König (Kreis Lippe)Kategorie „Musik, Komposition und Tanz“

Simon Staub (Kreis Paderborn)Kategorie „Musik, Komposition und Tanz“

Altersklasse 19 bis 24 Jahre:

Joana Sophie Dahlhoff (Kreis Paderborn)Kategorie „Malerei, Bildhauerei und Grafik“

Janina Klahold (Kreis Höxter)Kategorie „Design und Fotografie“

Jana Telgenbüscher (Kreis Paderborn)Kategorie „Musik, Komposition und Tanz“

Altersklasse 25 bis 29 Jahre:

Dragan Ribic (Kreis Lippe)Kategorie „Musik, Komposition und Tanz“

Der Förderpreis „Junge Kunst“ wird von der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stif-tung seit 1995 vergeben und richtet sich an Nachwuchskünstler, die im Geschäftsgebiet der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold wohnen, studieren oder dort geboren sind. Er wird in den Kategorien „Design/Fotografie“, „Malerei/Bildhauerei/Grafik“, „Musik/Komposition/Tanz“, „Literatur/Sprache“, „Theater/Schauspiel“ und „Kurzfilm/Experimen-talfilm“ ausgeschrieben und in drei Altersklassen (14 bis 18 Jahre/19 bis 24 Jahre/25 bis 29 Jahre), die unabhängig voneinander bewertet und ausgezeichnet werden, vergeben.

Zur fachkundigen Jury gehören Ann-Britta Dohle-Madrid, Theaterregisseurin/Pädago-gin, Paderborn, Hans Hermann Jansen, Gesangspädagoge, Detmold, Professor Dr. Joa-chim Thalmann, Musikpublizist, Hochschule für Musik, Detmold, sowie Margit Keikutt, Diplom-Tanzpädagogin, Paderborn, und Ulrich Vogt, Kunst-Pädagoge und Fotograf, Paderborn.

www.volksbank-phd-stiftung.de/junge-kunst

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Interview 2929 Praxistipp Kolumnentitel 29

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30 Rückblick � Ausblick

� AUSBLICK

Bielefelder Gesundheits-messe „mobil & fit“

Im Bielefelder Autohaus Steinböhmer er-

halten Besucher am 18. und 19. Februar

2017 wieder Anregungen und Orientie-

rung für die beste Zeit des Lebens. Etwa

70 regionale Unternehmen und Orga-

nisationen präsentieren neueste Trends

und pfiffige Ideen rund um die Themen

Gesundheit, Wohlfühlen, Wohnen, Rei-

sen und Sport. Abgerundet werden die

Vorträge von Fachleuten durch Moden-

schauen, Live-Musik und Sportshows.

Der Initiator der Messe, Dr. Eric Strath-

mann von der Dorf-Apotheke Jöllen-

beck, erwartet etwa 3.000 Besucher,

die sich in der Zeit von 11:00 Uhr bis

18:00 Uhr auf dem Gelände informieren.

www.mobil-und-fit.de

Termin: 18. Februar und 19. Februar 2017

Ort: Autohaus Steinböhmer, Jöllenbecker

Straße 325, Bielefeld

� RÜCKBLICK

Migasa-Treffen in der Volksbank

Das diesjährige Treffen der Migasa-Apo-

theken-Kooperation fand am 22. No-

vember in den Räumlichkeiten der Volks-

bank Paderborn-Höxter-Detmold statt.

Zum Austausch reisten rund 80 Mitglie-

der aus ganz Nordrhein-Westfalen und

darüber hinaus an. Die Mitglieder disku-

tierten über aktuelle Themen, unter an-

derem über das Thema Digitalisierung

und die Anforderungen, die mit diesen

Veränderungen einhergehen. Migasa

bietet ihren Mitgliedern eine Plattform

zum Austausch unter Berufskollegen.

� RÜCKBLICK

Praxisnetz Paderborn

Am 29. Oktober hatte das Praxisnetz

Paderborn zum 5. Paderborner Ärztetag

in das VolksbankForum eingeladen. Fast

100 Ärzte aus der Umgebung nutzten

die Gelegenheit, sich zu wichtigen The-

menfeldern rund um ihre tägliche Arbeit

fortzubilden. Auf der Agenda standen

Vorträge und Diskussionen in den Berei-

chen Kardiologie, Diabetes, Palliativ- und

Schmerztherapie, Geriatrie und Asthma.

Der Ärztetag 2017 findet am

14. Oktober in Paderborn statt.

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ImpressumHerausgeber

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG

Neuer Platz 1

33098 Paderborn

Verantwortlich

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG

Unternehmenskommunikation

Sylvia Hackel (V. i. S. d. P.)

Konzeption und Redaktion

Verantwortlich: Jutta Hanke, Unternehmenskommunikation

der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold

Mitarbeit

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Mommsenstraße 46, 10629 Berlin

André Schmidt-Carré (S. 6 f.),

Indra Köller und Birgit Schröder,

Unternehmenskommunikation der

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Gestaltung

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Druck

Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Detmold

Redaktionsschluss

30. November 2016

Erscheinungsweise

halbjährlich

Die Sonderthemen wurden mit freundlicher Unterstützung der genannten Unternehmen

verwirklicht.

Diese Publikation beruft sich auf allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten.

Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird nicht übernommen. Alle

Meinungsaussagen geben die aktuelle und unverbindliche Einschätzung der jeweiligen Verfasser

zum Redaktionsschluss wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Volksbank

Paderborn-Höxter-Detmold dar. Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold übernimmt keine

Haftung für die Verwendung der Publikation oder deren Inhalt.

Copyright Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG.

Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „Visite, Magazin für Heilberufe der

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold” gebeten.

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