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Mitteilungen der Ev. Martinskirchengemeinde Martinskurier Ausgabe März bis Mai 2007 Liebe Leserin, lieber Leser, wenn wir jemanden mit Haut und Haaren lieben, dann ist uns alles an ihm oder ihr wichtig. Wenn uns ein Mensch mit Leib und Seele am Herzen liegt, blicken wir ihn an mit ihren fleißigen, schönen Händen, oder seinem verschmitzen Lächeln, ihrer Haltung oder sei- nem Gang, dem Timbre seiner Stimme oder ihrem Mienenspiel. Um wieviel mehr wird dies der Fall sein für den gläubigen Menschen, der seinen Blick auf den von Gott gesandten Menschensohn richtet. „Passionssalven“ sind solche Blicke auf Jesus, wört- lich „Leidensgrüße“. Seit dem Mittelalter („Salve caput cruentatum“ von 1250 eines Arnulf von Löwen heißt unter dem Lied 85 im Gesangbuch) - schöpft der fromme Mensch Glau- benszuversicht aus solch einer Betrachtung des ge- kreuzigten Gottessohnes. Paul Gerhardts Lied an das Haupt ist ein Lied aus einem Zyklus andachtsvoller „Krankenbesuche“ beim Heiland. Die Seele erhebt sich, sieht hin auf den Gekreuzigten als den von Gott mit Leib und Seele geliebten Menschensohn und hier- in erfährt der andächtige Mensch Trost. Wir Heutigen tun uns schwerer damit, weil unser Men- schenbild eher geprägt ist von dem healthy-wealthy- wise-Ideal, von dem lieber fit, reich und schlau als krank, arm und ausgeliefert. Zudem bekommen wir durch unser kameraartiges Ausschnittsgedächtnis häu- fig nur Einzelteile von unserem Nächsten mit, können genetische Details bestimmen und Laborwerte ermit- teln, ohne den ganzen Menschen in Blick nehmen zu müssen. Und doch ahnen wir bisweilen an der Gesichtsfarbe, an den Wangen, an den Lippen, wie es um jemanden steht. Paul Gerhardt macht einen Krankenbesuch bei seinem Heiland, den er über alles lieb hat und auch regelmäßig als Bild auf dem Altarabsatz seiner Kirche, in der er Dienst tut, als Christuskopf mit Dornenkrone vor Au- gen hat. Die ältere Melodie zu dem Lied greift zurück auf ein Liebeslied von Hans Leo Hassler. Ging es in dem alten Liebeslied um das Leid, das ein von seiner Verehrten Verschmähter sehnsüchtig besingt, drehen sich hier die Verhältnisse um. Das Leid, das Jesus am Kreuz zu tragen hat, ist keineswegs nur fremd ver- schuldet durch diejenigen, die ihn „zum Spott gebun- den mit einer Dornenkron oder hoch schimpfieren, be- speien und schändlich zurichten“. Wer Jesu Passion recht bedenken will, kann bei Sart- res „die Hölle, das sind die anderen“ nicht stehen blei- ben, sondern erkennt seine eigenen Anteile an der Krankheit zum Tode Christi am Kreuz. Der Beter bit- tet und erkennt unter dem Kreuz um Vergebung „alles meine Last, selbst verschuldet, Zorn verdient“. Allein, was für die schadenfrohen Gegner Jesu ein einziger Triumph zu sein scheint, ist für seine Anhänger die Katastrophe schlechthin. Der von Gott gesandte und geliebte Mensch Jesus hat nun gar nichts mehr Liebenswertes an sich, weil ihn die Menschheit wie den letzten Dreck behandelt hat. Selbst ein Petrus, der „bei ihm stehen, von ihm nicht gehen will, wenn dir dein Herze bricht“ hat auf der ganzen Linie versagt und Jesus dreimal verleugnet, ehe der Hahn des Morgens krähte. Dem großen Beter gelingt es in diesem Spannungsfeld von unschuldig leidendem Gottessohn, Selbsterkenntnis und Einsicht in die eigene Endlichkeit „Wenn ich einmal soll schei- den“ wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein“ für seine Seele letzten Trost geschenkt zu be- kommen. „Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod, und laß mich sehn dein Bilde in deiner Kreuzesnot“, dieser Aufblick läßt ihn wie ungezählten Menschen, die ihr Kreuz zu tragen haben, getrost ster- ben. Dieser Wechsel, dieses sein Leid unter das Leid des Gekreuzigten zu stellen, ist zum einen innige Chris- tusminne, zum anderen bis heute Lebensmitte evange- lischen, froh machenden christlichen Glaubens. Diesen wünsche ich uns allen. „O Haupt voll Blut und Wunden“ Passion als Lebenskunst bei Paul Gerhardt

Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

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Mitteilungen der Ev. MartinskirchengemeindeMartinskurier

Ausgabe März bis Mai 2007

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn wir jemanden mit Haut und Haaren lieben, dannist uns alles an ihm oder ihr wichtig. Wenn uns einMensch mit Leib und Seele am Herzen liegt, blickenwir ihn an mit ihren fleißigen, schönen Händen, oderseinem verschmitzen Lächeln, ihrer Haltung oder sei-nem Gang, dem Timbre seiner Stimme oder ihremMienenspiel. Um wieviel mehr wird dies der Fall seinfür den gläubigen Menschen, der seinen Blick auf denvon Gott gesandten Menschensohn richtet.

„Passionssalven“ sind solche Blicke auf Jesus, wört-lich „Leidensgrüße“.

Seit dem Mittelalter („Salve caput cruentatum“ von1250 eines Arnulf von Löwen heißt unter dem Lied 85im Gesangbuch) - schöpft der fromme Mensch Glau-benszuversicht aus solch einer Betrachtung des ge-kreuzigten Gottessohnes. Paul Gerhardts Lied an dasHaupt ist ein Lied aus einem Zyklus andachtsvoller„Krankenbesuche“ beim Heiland. Die Seele erhebtsich, sieht hin auf den Gekreuzigten als den von Gottmit Leib und Seele geliebten Menschensohn und hier-in erfährt der andächtige Mensch Trost.

Wir Heutigen tun uns schwerer damit, weil unser Men-schenbild eher geprägt ist von dem healthy-wealthy-wise-Ideal, von dem lieber fit, reich und schlau alskrank, arm und ausgeliefert. Zudem bekommen wirdurch unser kameraartiges Ausschnittsgedächtnis häu-fig nur Einzelteile von unserem Nächsten mit, könnengenetische Details bestimmen und Laborwerte ermit-teln, ohne den ganzen Menschen in Blick nehmen zumüssen.

Und doch ahnen wir bisweilen an der Gesichtsfarbe,an den Wangen, an den Lippen, wie es um jemandensteht.

Paul Gerhardt macht einen Krankenbesuch bei seinemHeiland, den er über alles lieb hat und auch regelmäßigals Bild auf dem Altarabsatz seiner Kirche, in der erDienst tut, als Christuskopf mit Dornenkrone vor Au-gen hat. Die ältere Melodie zu dem Lied greift zurückauf ein Liebeslied von Hans Leo Hassler. Ging es indem alten Liebeslied um das Leid, das ein von seinerVerehrten Verschmähter sehnsüchtig besingt, drehensich hier die Verhältnisse um. Das Leid, das Jesus am

Kreuz zu tragen hat, ist keineswegs nur fremd ver-schuldet durch diejenigen, die ihn „zum Spott gebun-den mit einer Dornenkron oder hoch schimpfieren, be-speien und schändlich zurichten“.

Wer Jesu Passion recht bedenken will, kann bei Sart-res „die Hölle, das sind die anderen“ nicht stehen blei-ben, sondern erkennt seine eigenen Anteile an derKrankheit zum Tode Christi am Kreuz. Der Beter bit-tet und erkennt unter dem Kreuz um Vergebung „allesmeine Last, selbst verschuldet, Zorn verdient“. Allein,was für die schadenfrohen Gegner Jesu ein einzigerTriumph zu sein scheint, ist für seine Anhänger dieKatastrophe schlechthin.

Der von Gott gesandte und geliebte Mensch Jesus hatnun gar nichts mehr Liebenswertes an sich, weil ihndie Menschheit wie den letzten Dreck behandelt hat.Selbst ein Petrus, der „bei ihm stehen, von ihm nichtgehen will, wenn dir dein Herze bricht“ hat auf derganzen Linie versagt und Jesus dreimal verleugnet,ehe der Hahn des Morgens krähte. Dem großen Betergelingt es in diesem Spannungsfeld von unschuldigleidendem Gottessohn, Selbsterkenntnis und Einsichtin die eigene Endlichkeit „Wenn ich einmal soll schei-den“ wenn mir am allerbängsten wird um das Herzesein“ für seine Seele letzten Trost geschenkt zu be-kommen. „Erscheine mir zum Schilde, zum Trost inmeinem Tod, und laß mich sehn dein Bilde in deinerKreuzesnot“, dieser Aufblick läßt ihn wie ungezähltenMenschen, die ihr Kreuz zu tragen haben, getrost ster-ben.

Dieser Wechsel, dieses sein Leid unter das Leid desGekreuzigten zu stellen, ist zum einen innige Chris-tusminne, zum anderen bis heute Lebensmitte evange-lischen, froh machenden christlichen Glaubens.

Diesen wünsche ich uns allen.

„O Haupt voll Blut und Wunden“ Passion als Lebenskunst bei Paul Gerhardt

Page 2: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

Ev. Kindertagesstätte der Martinskirche IIMartinskurier

Unser Kindergarten im Internet:

kita.martinskirche.

[email protected]

Liebe Leserinnen und Leser,Das Projekt „Der Himmel geht über allen auf“ setztseinen Schlusspunkt mit unserer alljährlichen Fa-schingsfeier mit dem Thema „Der Astronaut Karl-Ot-to ist unser Faschingsmotto“.

Hierzu haben wir mit den Kindern Raketen, Planetenund Marsmännchen gebastelt.

Die Faschingsfeier wird eine Fahrt in den Weltraumsein, bei dem nicht nur Astronauten sondern auchCowboys, Piraten, Clowns, Prinzessinnen oder andereMärchenfiguren eingeladen sind.

Schwerpunkte werden sein:• Ich ernähre mich gesund• Gesundheitsvorsorge• Bewegung und Ruhe (Psychomotorik)• Emotionales und seelisches Gleichgewicht• Umgang mit anderen

Im Hinblick auf unseren 35. Geburtstag am 24. Juni2007 möchten wir uns Gedanken darüber machen, wiewir uns in unserer Kindertagesstätte noch wohlerfühlen können.

Dies soll einhergehen mit Verschönerungen drinnenund draußen.

Wie bereits im letzten Gemeindeboten erwähnt, habendie Kinder Spielzeug für die Tschernobyl Kinder ge-sammelt. Dieses wurde von Frau Adolf am HersfelderWeihnachtsmarkt verkauft.

Wir haben sie dort besucht und die Kinder waren ganzstolz, ihre gespendeten Sachen dort wieder zu finden.

Beim Besuch der Tschernobyl Kinder im Frühsom-mer, möchten wir die Kinder zu einem gemeinsamenFrühstück in den Kindergarten einladen.

Aus den Erfahrungen des letzten Projekts hat sich un-ser neues Projekt entwickelt, das den Namen tragensoll: „Wir fühlen uns rundum wohl“.

Fragen an die Martinskirchengemeinde

• Fühlen Sie sich genügend über die Arbeit der Kin-dertagesstätte informiert?

• Wird die Anbindung an die Kirchengemeinde deut-lich?

• Ist durch den Besuch der Kindertagesstätte eine Be-ziehung zur Kirchengemeinde entstanden?

Viele Grüße vomKindertagesstätten-Teamder Martinskirchengemeinde

Unser Start in das Weltall mit Karl-Otto(Foto: E. Leiter-Bublitz)

Der neue Gartenzaun der KindertagesstätteMartinskirche (Foto: E. Leiter-Bublitz)

Page 3: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

III Aktion „Brot für die Welt“Martinskurier

Am 1. Advent fand ein besonderer Gottes-dienst zur Eröffnung der diesjährigen Aktion„Brot für die Welt“ in unserer Martinskirchestatt.

Zum Thema „fairgeben, fairsorgen, fairtei-len, Gottes Spielregeln für eine gerechteWelt“ haben Konfirmandinnen und Konfir-manden, Mitglieder des Kirchenvorstandesund der Gemeinde mit szenischen Rollen-spielen, Texten und Musik den Gottesdienstgestaltet. Durch das Spiel der „Teepflücke-rinnen“ aus Sri Lanka haben wir einen gutenEinblick in das Leben und Arbeiten von Plan-tagenarbeiterinnen und Kleinbauern auf derIndulgaschena-Plantage bkommen. In einemweiteren Rollenspiel wurden wir von Mitar-beiterinnen im Eine-Welt-Laden darüber in-formiert, wie durch Projekte von „Brot fürdie Welt“ sich die Lebensbedingungen für dieKleinbauern stark verbessert haben und wiewichtig es ist, wenn möglichst viele Men-schen hier bei uns fairgehandelte Waren kau-fen und damit eine große Hilfe zur Selbsthil-fe leisten.

Da sich unsere Martinskirche auch an derAktion „1000 Gemeinden trinken fairgehan-delten Kaffee“ beteiligt und wir als 200. Mit-glied registriert wurden, bekamen wir alsDankeschön von der Aktion „Brot für dieWelt“ ein Schild mit der Aufschrift „Wir trin-ken Kaffee aus fairem Handel“, das jetzt imFoyer unserer Kirche hängt.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurdenfairgehandelte Produkte wie Kaffee, Tee, Ka-kao, Schokolade, Süßigkeiten etc. verkauftund ein Gewinn von über 200,00 Euro erzielt.(Fotos: Geissler) Helga Lagemann

Frau Eick,Frau Erhardt-Handke, FrauGöbel und FrauLagemann beimFürbittengebet

Vorstellung desSchildes„Wir trinkenKaffee ausfairem Handel“

Frau Göbel undFrau Ehrhardt-Handke „Mitar-beiterinnen imWeltladen“ imGespräch überfairgehandelteProdukte

Carina Lipphardt und Brenda Jordeals „Die Teepflückerinnen aus SriLanka“ berichten über ihre Arbeitauf der Teeplantage Indulgaschena

Die Konfirmanden singen Gospels

Eröffnung der „Aktion Brot für die Welt“ am 1. Advent 2006

Page 4: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

Paul Gerhardt (1. Teil) IVMartinskurier

Paul Gerhardt Im März 2007 jährt sich zum 400. male der Geburtstagunseres größten evangelischen KirchenliederdichtersPaul Gerhardt. In seinen Liedern, die wir alle schon sooft gesungen haben, spiegeln sich ein fester Glaube undgroße Frömmigkeit in schweren Zeiten. Das reicheLiedschaffen, über 128 Lieder, hat über 400 Jahrenichts an Kraft und Ausstrahlung verloren.

Paul Gerhardt wandte die damals modernsten poeti-schen und rhetorischen Kunstregeln an. Die dichteri-sche Form und Sprachkraft seiner Lieder sind ein we-sentlicher Grund dafür, dass sie ihre Wirkung so langebewahrt haben. Die Texte gehen zu Herzen undberühren immer auch die Tiefen unserer Seele; ob siedie Schönheiten der Natur besingen wie in „Geh ausmein Herz und suche Freud“ oder Trost und Zuversichtspenden wie in „Befiehl du deine Wege“. GroßerSchmerz und Traurigkeit kommen in dem Lied „OhHaupt voll Blut und Wunden“ zum Ausdruck. Paul Ger-hardt gelingt es in bildhaft schöner Sprache unsere Sin-ne anzusprechen. Sie drücken Freude, Sehnsucht, Hoff-nung, Mut, Trost und Zuversicht, aber auch Schmerz,Not, Angst, Pein und große Schrecken aus, so, wie siedie Menschen im 30-jährigen Krieg erleiden mussten.Die besten Jahre seines Lebens fallen in diesen schlim-men Krieg. 26 der schönsten und bekanntesten Liedersind in unserem evangelischen Gesangbuch zu finden.So gibt uns das Gedenkjahr Anlass, die tief zu Herzengehenden Lieder in unserem Gesangbuch aufzuschla-gen und neu für unser Leben zu entdecken.

1. Teil: Kindheit, Jugend, Schule, Studium Seine Kindheit verbrachte Paul Gerhardt in der damalszu Kursachsen gehörenden Kleinstadt Gräfenhaini-chen, heute gehört sie zu Sachsen-Anhalt. Der Vater, ei-ner der drei Bürgermeister des Städtchens, betrieb ne-ben der Landwirtschaft einen Ausschank. Es gab außerBruder Christian noch zwei Schwestern. Die Familiemuss über ein gewisses Vermögen verfügt haben, denndie beiden Söhne Paul und Christian konnten, ohne einStipendium in Anspruch zu nehmen, eine Fürstenschu-le in Grimma bei Leipzig besuchen. An den sächsischenFürstenschulen wurde ein durch Luther und Me-lanchton geprägtes Bildungskonzept praktiziert. Nebenden antik-humanistischen Überlieferungsformen wares betont biblisch-reformatorischer Geist, der denSchüler prägen sollte. Die Fürstenschulen in Sachsensollten besonders eine Vorbildung des Pfarrer- und Be-amtennachwuchses sichern. Noch bevor Paul Gerhardt1922 in die Schule St. Augustin eintrat, waren bereitsVater (1621) und Mutter (1619) verstorben, und so warden Kindern schon früh die Zerbrechlichkeit desmenschlichen Lebens bewusst.

1622 trat nun Paul Gerhardt in die renommierte SchuleSt. Augustin in Grimma ein, die in einem ehemaligenKloster untergebracht war. Der Tageslauf der Schülerwar streng geregelt, die Unterbringung asketisch. DieSchüler durften nur einmal im Jahr für ein bis zwei Wo-chen nach Hause fahren. Das Erbe der klassischen An-tike spielte eine große Rolle, besonders im Erlernenund Gebrauch alter Sprachen sowie die Anwendungrhetorischer und poetischer Regeln. Im täglichen Um-gang waren die Schüler gehalten, Latein zu sprechen.Dass die Schüler nicht nur mit dem Kopf, sondern auchmit dem Herzen den Glauben lernten, wurde durch ei-ne reiche musikalische Praxis in Unterricht, Gottes-dienst und Andacht gefördert. Ende 1627 verließ PaulGerhardt nach einer Abschlussprüfung die Schule, umsich in Wittenberg zum Studium einzuschreiben.

An der Wittenberger Universität, die auch überDeutschland hinaus als Hort von Theologie und Wis-senschaft galt, hatte Paul Gerhardt die Gelegenheit, vonbedeutenden Theologen unterrichtet zu werden. Zu dentheologischen Lehrern, die Paul Gerhardt geprägt ha-ben, gehört Paul Röber, der selbst auch dichtete (gelehrtund praxisnah) und als Prediger sehr beliebt war. So ha-ben Röbers hohe Wertschätzung der Bibel sowie seineBegeisterung für Musik und Gesang Gerhardt beein-flusst. Ein anderer Wittenberger Professor, AugustBuchner, war Spezialist für Barockliteratur. Demgemäß saß Paul Gerhardt nun in Wittenberg an besterQuelle, nicht nur was Theologie, sondern auch wasDichtkunst betraf. Er wurde so der nächst Luther wich-tigste evangelische Dichter.

Paul Gerhardts Kirchenlieder wurden oft zu konkretenAnlässen geschrieben: für einen Gottesdienst, zur An-teilnahme an Freud und Leid im Bekanntenkreis, zurBibelauslegung, zur persönlichen Meditation und An-dacht. Für geistliche Dichtung wurde aus den Gedan-ken des Gotteslobs die Verpflichtung zu künstlerischerQualität. Für Gott war das Beste gerade gut genug! Diebarocke Dichtkunst unterschied verschiedene Stilebe-nen. Es gab den hohen, den mittleren und den einfachenStil. Für das Gemeindelied waren die unteren Stilebe-nen. Das Volksliedhafte, das oft an Gerhardts Liederngerühmt wird, ist also nicht eine naive „Volkstümlich-keit“, sondern folgt gezielt der Gattungsregel von Kir-chenliedern.

1628 hatte Paul Gerhardt sein Studium der Theologie,Rhetorik und Poesie an der Wittenberger Universitätbegonnen, aber noch 1644 bezeichnete er sich selbst alsStudent. Eine solch lange Zeit war damals nicht unge-wöhnlich, wobei auch die Wirren des 30-jährigen Krie-ges (1618-1648) beigetragen haben mögen.

Helga Lagemann

Page 5: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

V Bibel in gerechter SpracheMartinskurier

Bibel in gerechter SpracheMit dem Erscheinen der „Bibel in gerechter Sprache“im Oktober 2006 wurde die Reihe der Bibelneuüberset-zungen um eine weitere Ausgabe bereichert. Kaum wardas Ereignis bekannt geworden, sorgte es sogleich fürAufsehen und reichlichen Diskussionsstoff. Und damitfür einen blendenden Absatz der Bibel im Handel.

Im innerkirchlichen Disput um den theologischen Ge-halt des 2400 Seiten starken und 1,5 Kg schweren Bi-belwerks zeigt sich das Lager gespalten. Während dereher konservativ argumentierende Flügel mit dem Er-gebnis, für das sich 52 Theologinnen und Theologen 5Jahre lang ehrenamtlich angestrengt hatten, hart insGericht geht und ihm theologiewissenschaftliche Unse-riosität vorhält oder gar als „theologischen Mumpitz“abqualifiziert, sieht der andere in ihm eine Erweiterungder bisherigen Vorstellung und damit einen erleichter-ten Zugang zum tieferen Verständnis der Bibeltexte.Eine Bewertung, der sich auch die Bischöfinnen MariaJepsen und Margot Kässmann anschließen. Wir erken-nen, „Frauen waren dabei.“ Das heißt, das es auch Apo-stellinnen gegeben hat.

Die Erkenntnis verdankt sich dem Sachverhalt, dass ge-sellschaftliche Gegebenheiten sich in der Sprache derjeweiligen Zeit spiegeln. Die Aufgabe des Übersetzer-teams war es mithin:

1) Die wortgetreue Übertragung der hebräischen undgriechischen Urtexte in eine für unsere Zeit ver-ständliche Sprache zu bringen.

2) Die sozialen Lebensverhältnisse entsprechend derdamaligen Realität zu veranschaulichen.

3) Die tatsächliche Bedeutung der Rolle der Frauen inden Urtexten aufzuzeigen.

4) Mit Blick auf den christlich-jüdischen Dialog antijü-dische Interpretationsmöglichkeiten zu verhindern.

Kurzum: Die neue Bibelübersetzung ist dem Postulatdessen verpflichtet, was wir unter dem Begriff „politi-cal correctness“ verstehen.

Um sich als theologischer Laie in die „gerechte Spra-che“ dieser Bibelausgabe hinein zu finden, ist es erfor-derlich, die 30 Seiten ihrer Einleitung aufmerksam zustudieren. Denn von der „correctness“ ist selbst Gottnicht ausgenommen. Er ist auch sie. Und sie ist auchAdonaj, die Lebendige, Ich- bin da, Du oder die Heili-ge. Diese Anrufmöglichkeiten werden in der Kopfleisteauf jeder Doppelseite angeboten. Eine Vorgehensweise,die darauf hinweisen soll, dass in der jüdischen Traditi-on das Aussprechen und -schreibens des Namen Gottesein Tabu ist. Überdies auch nirgends steht, dass der jü-disch-christliche Gott männlich zu sein hat. Demzufol-

ge beten wir in „gerechter Sprache“ nicht das „Vate-runser“, sondern das „Vatermutterunser: Du, Gott bistuns Vater und Mutter im Himmel...“

Für Sprachästheten ist das neue Bibelwerk nicht zuempfehlen; denn holprig und sperrig liest sich derÜbersetzungstext durchweg. Wer es aber wagt, sich aufihn einzulassen der wird bei der Lektüre viel Unbe-kanntes entdecken und im Bekannten überraschendNeues entdecken. In der Geschichte vom Sündenfallzum Beispiel wird er einer Schlange begegnen, von deres heißt: „Die Schlange hatte weniger an, aber mehrdrauf als alle anderen Tiere des Feldes.“

Karin von Baumbach

Von Wilhelm Kneisel 1973 gemalte Martins-kirche, seit 1. Advent 2004 als Postkarte,Geschenkanhänger und Poster in derHoehlschen Buchhandlung erhältlich.

Regionaler Studientag Besuchsdienstam Samstag, 30.06.2007, 10.00-17.00Uhr, Ev. Martinskirche

Thema: Geburtstagsbesuche – eine Chance der Begegnung

Alle Interessierten sind herzlich zu diesem Tageingeladen. Anmeldung über Landeskirchen-amt „Missionarische Dienste“, Tel. 0561-9378-389 oder Fax 0561-9378-409.

Page 6: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

Konfirmation 2007 · DEKT 2007 VIMartinskurier

Am 13.05.2007 wollen unter der Fürbitte der Gemeindekonfirmiert werden und erbitten den Segen:

Maximilian Altmann, Überm Hof 16 Carina Lipphardt, Fritz-Rechberg-Str. 50Dwain Delaine Bobrowski, Am Schieferstein 3 Katharina Michme, Lappenlied 113Domenic Drews, Fritz-Rechberg-Str. 64 Veronika Mölbert, Wilhelm-Engelhardt-Str. 49Andreas Enns, Eisenbergstr. 1 Darleen Möller, Am Roten Graben 6aRebecca Fischer, Heinrich-Gutberlet-Str. 10 Arthur Reckling, Falkenblick 67Nils Glock, Lappenlied 26 Constance-Sophie Schär, Heinrich-Heine-Str. 13Levin Goschka, Am Roten Graben 12 Ann-Brit Schiller, Michael-Schnabrich-Str. 13Jessica Hild, Am Lax 60 Lukas Schippmann, Fritz-Rechberg-Str. 73Kevin Hildebrand, Überm Hof 18a Andrea-Rebecca Schwarz, Eisenbergstr. 24Hanna Hollstein, Auf dem Tageberg 5 Laura Isabella Seelen, Lappenlied 16Kim-Melina Hornickel, Sommerseite 26 Ken Celeste Sydow, Meisebacher Str. 34Brenda Jorde, Wilhelm-Engelhardt-Str. 8 Luca Teichmann, Lappenlied 101Sebastian Karg, Finkenweg 51 Christian Wagner, Wilhelm-Engelhardt-Str. 30Natalie Kriep, Überm Grund 35 Nico Winter, Am Lax 52

Die Konfirmationsgottesdienste finden um 10.00 Uhr und um 13.00 Uhr statt.Den Vorabendgottesdienst zur Konfirmation feiern wir am 12.05.2007 um 18.00 Uhr.

3.000 Veranstaltungen an fünf tagen, rund eine Milli-on Besucher, 50.000 Mitwirkende: Das ist der Deut-sche Evangelische Kirchentag. Er ist aber auch eineriesige Plattform für kritische Debatten zu den bren-nenden Themen unserer Zeit. Und er ist ein fröhlichesFestival für jede und jeden. Und genau das soll er auchin Köln vom 6. bis zum 10. Juni 2007 sein.

Hauptveranstaltungsort wird die Messe im KölnerStadtteil Deutz sein. Direkt daneben auf dem Geländedes Tanzbrunnens wird es ein Jugendzentrum geben.Aber auch in der Innenstadt auf der anderen Rheinsei-te wird sich der Kirchentag in zahlreichen Kirchenund auf Open-Air-Bühnen präsentieren. Zu Beginngibt es zentrale Eröffnungsgottesdienste, bevor diegastgebenden Kirchengemeinden zum Abend der Be-gegnung an den Ufern des Rheins einladen.

100.000 Teilnehmer werden im Juni zum 31.Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln

erwartet. Das Motto lautet: „Lebendig und kräftigund schärfer“; das Logo zeigt einen Fisch

mit Haiflosse ...

Die Ökumene wird rund um den Kölner Dom einezentrale Rolle spielen, aber auch der interreligiöseDialog, da Köln große jüdische und muslimische Ge-meinden hat. Köln ist eine Medienstadt, deshalb bil-den Medien und Kommunikation einen weiterenSchwerpunkt.

Die Kölner wissen ausgelassen zu feiern, nicht nur imKarneval. Das werden sicher auch die Kirchentagsbe-sucherinnen und -besucher erleben. Einen Vorge-schmack darauf bietet der offizielle Kirchentagssongder A-capella-Band „Wise Guys“.

Information und Anmeldung:www.kirchentag.deEintrittspreise:Dauerkarte 79 Euro (erm. 49 Euro)Familien-Dauerkarte 129 EuroTageskarte 25 Euro

31. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Köln:

Debattierenund fröhlich feiern

Page 7: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

VII Aus dem Kirchenvorstand · Kirchenvorstandswahl 2007Martinskurier

Am 05. Februar 1973 wurde ich im Kreiskranken-haus Bad Hersfeld geboren. Ich besuchte den Kin-dergarten auf der Hohen Luft. Anschließend ging ichin die Wilhelm-Neuhaus-Schule und weiter in dieKonrad-Duden-Schule und zum Abschluss meinesAbiturs besuchte ich die Modellschule Obersberg.Nach Abschluss des Abiturs leistete ich meinen 12monatigen Grundwehrdienst an den Standorten inHalle/Saale und in Bad Salzungen als Sanitätssoldatab.

Im September 1993 begann ich mein Studium derLandwirtschaft mit Schwerpunkt Betriebswirtschaftan der Fachhochschule Weihenstephan Abtl. Tries-dorf. Im Jahr 1997 beendete ich mein Studium alsDipl. Ing. (FH) und kehrte auf den elterlichen Be-trieb Hof Meisebach nach Bad Hersfeld zurück. DerBetrieb ist auf Ackerbau und Viehzucht hier speziellauf Schafe ausgerichtet.

Da die elterliche Ausrichtung der Erwerbstätigkeitnicht nur auf die Landwirtschaft sondern sich auchauf die Bereiche Wohn- und Gewerbeimmobilien er-streckt, habe ich mich im Jahre 2001 nochmals ent-schlossen ein berufliche Weiterbildung im BereichImmobilien zu absolvieren.

Nach einjährigem Studium, immer an den Wochen-enden, an einer Fachschule im Rhein-Main-Gebiethatte ich dann den Titel geprüfter Immobilienfach-wirt erlangt.

Den ersten näheren Kontakt zur Martinsgemeindehabe ich durch die gemeinsame Organisation desErntedankgottesdienstes auf Hof Meisebach gehabt.

Die enge Zusammenarbeit hat mir Freude gemacht,ein gemeinsames Erlebnis Kirche unter freiem Him-mel unter Mitwirkung der Kindertagesstätte und desKindergottesdienstes zu erleben. Es war ein sehr ge-lungener Gottesdienst für jung und alt mit regem Zu-spruch.

Trotz meiner begrenzten Zeit versuche ich der Ge-meinde mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und bingerne bereit im Bauausschuss mit zu wirken.

Reinhard Friedrich

Liebe Gemeindeglieder,Am Sonntag, den 30. September 2007 wählen dieevangelischen Christen in unserer Landeskirche vonKurhessen-Waldeck neue Kirchenvorstände.

Darum will ich Ihnen in dieser und den nächsten Ge-meindeboten die Zusammensetzung und die Arbeit ei-nes Kirchenvorstandes (KV) ausführlich erläutern.

Ein KV setzt sich zusammen aus dem (oder den) Pfar-rer(n) einer Gemeinde, gewählten und berufenen Ge-meindegliedern und den Kirchenältesten. (Letzterewerden vom KV auf Lebenszeit berufen und haben beiden Entscheidungen nur beratendes Stimmrecht.) DieAnzahl der Kirchenvorsteher bestimmt sich aus derGröße der Gemeinde; bei uns in der Martinskirchewerden sechs Personen aus der Gemeinde gewählt.

Diese kommen dann zu einer ersten Sitzung mit demPfarrer und den Kirchenältesten (zurzeit haben wirzwei) zusammen und berufen 3 weitere Kirchenvor-steher. Dabei hatte der Gesetzgeber die Absicht, dassder KV möglichst vielschichtig zusammengesetzt ist,

das heißt, dass von möglichst vielen Berufsgruppen,aus möglichst vielen Gegenden der Gemeinde und ausallen Altergruppen Vertreter im KV vorhanden sind.Der KV amtiert für eine Wahlperiode, das sind in derRegel 6 Jahre.

Der KV kommt einmal im Monat zu einer Sitzung zu-sammen; die Tagesordnung muss vom zuständigenPfarrer ordnungsgemäß mindestens drei Tage vorherin der Einladung festgelegt sein, damit jedes MitgliedGelegenheit hat, sich zu bestimmten Punkten zu infor-mieren und vorzubereiten. Einzelne Mitglieder sindzuständig für z.B. Finanzen, die Kindertagesstätte, dieACK ( Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen), denGesamtverband im Kreis Hersfeld oder die Synode.

Aus dem Kirchenvorstand

Sie berichtendann dem Gre-mium von die-ser bestimm-ten, übergrei-fenden Arbeit.

Page 8: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

Veranstaltungen · Impressum VIIIMartinskurier

Die diesjährigen Passionsandach-ten finden am 7., 14., 21. und 28.März um 19.00 Uhr in der Martins-kirche statt.

Passionsandachten ...

Lektoren sindnicht wegzudenken.

Am Sonntag, 23. März 2007wollen sich um 10.00 Uhr

als neue Lektoren vorstellen:

Jens RoppelBirgit Mohr

Seien Sie herzlich eingeladen!

Am 10. Mai kommen Gabi undDr. Amadeus Eidner mit „Mose – wenn

Holzwürmer eine Pyramide bauen“in unsere Kirche.

An diesem Tag feiern wir das 20-jährigeBestehen unseres Senioren Cafés St.

Martin. Seien sie herzlich eingeladen!

Im Jahr 2007 feiert das erste Ev. Diaspo-rawerk der Geschichte, das Gustav-Adolf-Werk, sein 175. Bestehen. Dies wollen wirin einem Gottesdienst am 17. Juni 2007um 10.00 Uhr feiern.

Wir konnten als Gast Herrn Oberlandes-kirchenrat Dr. Wilhelm Richebächer ge-winnen.

Redaktionskreis „Martinskurier“:

Karl-Heinz Barthelmes · Karin v. Baumbach Helga Lagemann · Barbara Suppes

v.i.S.d.P. Pfr. Karl-Heinz Barthelmes, Schlippental 39,36251 Bad Hersfeld, Tel. 06621-2801, Fax 06621-918509

E-Mail: [email protected]: www.ekkw.de/martinskirche-bad-hersfeld

Die Arbeit eines KV ist in der Verfassung (Grundord-nung) der Landeskirche geregelt und ist so vielgestal-tig wie die Gemeinde selber. Er hat unter anderem dieAufgabe, die Finanzen der Gemeinde (, die ihr vomRentamt des Gesamtverbandes des Kirchenkreiseslaut Anzahl der Gemeindeglieder zugeteilt werden,) zuüberwachen, dazu kommt die Bestimmung der freien(also nicht von der Landeskirche vorgegebenen) Kol-lekten der Gottesdienste. Weitere Aufgaben des KVsind z.B. die Angelegenheiten der Kindertagesstätte(Einstellungen bzw. Entlassungen etc.) zu ordnen unddie Gemeinde nach innen und außen zu leiten und zuvertreten. Die Beschlüsse des KV sind für alle Mitar-beiter und die ganze Gemeinde bindend.

Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, eingehend in-formiert sind, habe ich Ihnen hier diese trockenenSachverhalte erläutert. Hat nicht jemand von IhnenLust, bei uns im KV der Martinskirche mitzuarbeiten?Oder kennen Sie Menschen, die gern dabei wären?Wir sind für jedes Mitmachen, für jeden Hinweis vonIhnen dankbar und würden uns freuen, wenn Sie sichmit dem Pfarrer (oder mit mir) in Verbindung setzenwürden.

Barbara Suppes

Das 9. Osterfeuer der Martins-kirche finden am Ostersonntag,dem 8. April um 6.00 Uhr statt.

Page 9: Martinskurier Ev. Martinskirchengemeinde Mitteilungen der

IX Paul Gerhardt – JubiläumMartinskurier

Seit dem 1. Januar 2006 ist Dr. Petra Bahrdie erste Kulturbeauftragte des Rates derEvangelischen Kirche in Deutschland,(EKD) sie leitet das Kulturbüro der EKD inBerlin.

Sie hat eine journalistische Ausbildung ge-macht, als Unternehmensberaterin gearbei-tet und Theologie und Philosophie studiert.

Mehrere Jahre lang war sie Referentin an ei-nem interdisziplinären Forschungsinstitut inHeidelberg. Dort hat sie sich besonders fürdas Gespräch zwischen Theologie und Kul-turwissenschaften engagiert.

Sie hat zahlreiche Publikationen zum ThemaKunst und Religion vorzuweisen.

Soeben erschien Ihr Buch „Geh aus meinHerz…“ über den protestantischen Barock-dichter Paul Gerhardt.

Ankündigung

„Paul Gerhardt – Zwischen Alltag und Katastrophe.

Ein Ausflug ins 17. Jahrhundert.

Lesung und Gespräch“

• Montag, 5. März 2007

• 19.00 Uhr

• Evang. MartinskircheSchlippental 3936251 Bad Hersfeld

Dr. Petra Bahr

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Geburtstage · Café St. Martin · Brotterode XMartinskurier

Liebe Besucher desCafé St. Martin!

Hier unser Programm für das nächste Vierteljahr:

Am 8. März (15.00 Uhr) möchte ich Ihnen dengroßen Maler Rembrandt nahe bringen! Ich habemir im Besonderen eine seiner berühmtesten Ra-dierungen, das „Hundertguldenblatt“, vorgenom-men.

Am 12. April um 15.00 Uhr wollen wir uns einmaleingehend mit Engeln befassen. „Meine Engel wer-den dich begleiten“ heißt dann das Thema.

Und am 10. Mai feiern wir ein Jubiläum „20 JahreCafé St. Martin“.

Ich möchte an diesem Tage ausnahmsweise, da wirein besonderes Programm haben, schon um 14.00Uhr mit Ihnen beginnen.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit undfreue mich auf ein Wiedersehen.

Ihre Barbara Suppes

Geburtstage-Wir gratulieren herzlich80 Jahre: Jahrgang 192729.03. Katharina Ellenberger, Reckeröder Str. 529.03. Karl Sippel, Lappenlied 5110.04. Hans Körnig, Finkenweg 1023.04. Marie Herzig, Finkenweg 127.04. Alfred Knötig, Wilh.-Engelhardt-Str. 4008.05. Anneliese Natz, Lappenlied 6318.05. Ursula Otto, Finkenweg 70

81 Jahre: Jahrgang 192608.03. Lothar Hartung, Falkenblick 2411.03. Jutta Kuhn, Falkenblick 4419.04. Helmut Kuhn, Meisebacher Str. 3906.05. Manfred Spielmeyer, Wilh.-Engelh.-Str. 20 27.05. Maria Sippel, Lappenlied 51

82 Jahre: Jahrgang 192517.03. Irene Hähnlein, Lappenlied 8103.05. Hildegard Wettlaufer, Überm Grund 4908.05. Annemarie Bernhardt, Wilh-Engelh.-Str. 50

83 Jahre: Jahrgang 192417.03. Heinrich Wind, An der Höhe 1706.04. Alexander Lening, Falkenblick 2526.05. Gertrud Losert, An der Höhe 21

84 Jahre: Jahrgang 192306.03. Johanna Kleinagel, Lappenlied 7527.03. Elisabeth Keidel, Schlippental 4316.05. Elisabeth Schuster, Lappenlied 55

85 Jahre: Jahrgang 192213.03. Johann Mundzinger, An der Höhe 1915.03. Heinrich Schade, Meisebacher Str. 1225.04. Friedrich Hassenpflug, Falkenblick 55

05.05. Konrad Kehres, Mönchesweg 2228.05. Elli Petermann, Am Merßeberg 4

86 Jahre: Jahrgang 192119.03. Friedel Walter, Michael-Schnabrich-Str. 7 16.04. Erika Gümbel, Lappenlied 10421.05. Martha Adler, Amselweg 821.05. Heinrich Harthaus, Am Lax 20

87 Jahre: Jahrgang 192026.04. Elise Lotte Weigel, Lappenlied 92

88 Jahre: Jahrgang 191912.04. Käthe Kuhn, Meisebacher Str. 3715.04. Hildegard Falderbaum, Am Merßeberg 30

89 Jahre: Jahrgang 191820.03. Wilhelm Taggeselle, An der Sommerseite 4724.03. Hilda Neumüller, Eisenbergstraße 24

90 Jahre: Jahrgang 191711.04. Margarete Ziebner, Am Roten Graben 6d30.05. Ernst Liebold, Fr.-Rechberg- Str. 48

92 Jahre: Jahrgang 191527.04. Else Schiedrumpf, Fr.-Rechberg-Str. 62

An dieser Stelle möchten wiraus unserer PartnergemeindeBrotterode bekannt geben,daß Pfarrer Gerstenbergerund Ehefrau am 15. April2007 in den Ruhestandverabschiedet werden.

Der Kirchenvorstand wirddorthin fahren.

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XI Freud und Leid · WochenkalenderMartinskurier

Marco PhillipsAm Lax 76 (24 Jahre)

Gisela Wilde geb. LemkeAn der Sommerseite 28 (71 Jahre)

Friedrich GeckMönchesweg 9 (79 Jahre)

Luise Jorde geb. GlebeWilhelm-Engelhardt-Str. 6 (80 Jahre)

Wolfgang SchliebenerSchlippental 33 (81 Jahre)

Erwin ZyskFalkenblick 19 (68 Jahre)

Rudi WiednerMeisebacher Str. 16 (56 Jahre)

Fritz CzychiAm Merßeberg 1 (92 Jahre)

Fritz Otto KuhnFalkenblick 44 (85 Jahre)

Werner RottenbachFrankfurt a. M. (89 Jahre)

Beerdigungen

TaufenAnne KlingelhöferFinkenweg 58

Nele Ida NettelbeckMeisebacher Str. 27b

Lea SchäferSchlippental 18

William Alexander KehlFinkenweg 77

Goldene Hochzeiten07.12.2006Heinrich und Margaretha HildebrandtSchlippental 4

15.12.2006Wolfgang und Waltraud SchliebenerSchlippental 33

Wochen-KalenderMartinskirchengemeindeSonntag10.00 Uhr Gottesdienst

(1. So. im Monat Taufe;letzter So. im Monat Abendmahl);Kindergottesdienst+Kirchenkaffeelaut Gottesdienstplan

Montagab 9.30 Uhr Spiel- und Krabbelgruppe

ab 6 Monate(Stefanie Schmerbach,Tel. 51370)

16.30-17.45 Uhr Gymnastikgruppe für Frauen(Information Fr. Traute Hinz,Tel. 3737)

Dienstag15.30 Uhr Konfirmandenunterricht (Mädchen)16.30 Uhr Konfirmandenunterricht (Jungen)

Mittwoch19.00 Uhr Passionsandachten

7., 14., 21. und 28. März 2007

Donnerstag15.00- 17.00 Uhr jeden 2. Donnerstag im Monat

Senioren-Café „St. Martin“(Barbara Suppes, Tel. 14246)

Freitag15.00–15.45 Uhr Englischkurs für Kinder

von 4 bis 10 Jahren(Fortgeschrittene)

16.00–16.45 Uhr Englischkurs für Kindervon 4 bis 10 Jahren (Anfänger)

Leitung: Nicola Reck, Tel. 913998

Montag–FreitagEv. Kindertagestätte der Martinskirchengemeinde:Mo.-Fr. 7.00–16.30 Uhr, Eveline Leiter-Bublitz,Tel. 71929)

Besuchen Sie uns im Internet:www.ekkw.de/martinskirche-bad-hersfeld

Die e-mail-Adresse lautet:[email protected]

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MartinskurierNachdenkliches XII

Der russische DichterLeo Tolstoi (1828-1910) fasste einmalseine ganze Lebens-geschichte in einemkurzen Gleichnis zu-sammen: „Ich kam mirvor“, so erzählte er,„wie ein Mensch, denman in einen Kahnsetzt und in dessenunerfahrene Händeman die Ruder gelegthatte.

Vom Ufer fortge-stoßen, ruderte ich aufdem reißenden Stromdes lebens dahin.Je mehr ich in die Mit-te der Strömung kam,umso mehr Menschenbegegnete ich:lachende, singende,lärmende Menschen,die alle in eine Rich-tung dahinfuhren, undniemand fragte da-nach, ob denn dieRichtung stimmte, indie die Fahrt ging.

Plötzlich hörte ichdurch das Gewirr dasTosen und Brausender Stromschnellenund ich sah, wie vormir ein Lebensschiffnach dem anderenkenterte und unter-ging. Da kam ich zumir und hielt inne mitder tollen Fahrt. Mit al-ler Gewalt ruderte ichzurück, stromaufwärts,dem Ufer zu und end-lich kam ich herausaus der gefährlichenStrömung.

Das Ufer, von dem icheigentlich losgetriebenwar, war der lebendi-ge Gott. Nun war ichzu ihm zurückgekehrtund geborgen.“

Mit aller Kraftzurückrudern

Quelle: Fastenkalender 2007 v. Willi Hoffsümmer