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Wien. Die Wiener Privatbank, spezia- lisiert auf Vorsorgewohnungen, hat im 1. Halbjahr 2012 ein negatives Periodenergebnis von minus 0,47 Mio. €, nach plus 1,39 Mio. im Ver- gleichszeitraum 2011, erzielt. Der Rückgang resultiere besonders aus dem negativen Handelsergebnis von minus 0,55 Mio. € (1. Hj. 2011: +0,47 Mio. ) und einem geringeren Er- gebnisbeitrag des Dienstleistungs- geschäfts. Die Bilanzsumme belief sich auf 94,36 Mio. € nach 90,72 Mio. € zum 31.12.2011. Mittelfristig rechnet die Bank mit einer Lösung der Krise in der Eurozone sowie „einer schrittweisen Rückkehr des Anlegervertrauens“. (ag) WACHSTUMSTIGER Fidelity und UBS sehen Chancen im Kon- sum und in den ASEAN-Ländern Seite 37 SWAPGESCHÄFTE MIT VERLUST Die Plattform Finanzbuddha bietet KMU Unterstützung im Schadensfall Seite 38 VICTOR ZUM 9. MAL BANKENSIEGER © Wikimedia © SS & GZ Eigenvorsorge wichtiger denn je Uniqa-Vorstand Peter Eichler hofft auf einen breiten politischen Diskurs über die private Altersvorsorge. Bei der Zukunfts- vorsorge wünschen sich die Versicherer geringfügige Änderungen. Die Uniqa- Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2012 das EGT kräftig steigern. Seite 36 © medianet ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 31. AUGUST 2012 – 35 Uniqa: Private Vorsorge weiterhin hoch im Kurs Wochentop Flughafen 5,89% Wochenflop Kapsch -9,11% Top 5 ATX Prime Flughafen WIen 5,89% Uniqa 5,07% Century Casinos 3,17% BWT 3,07% Agrana 2,56% Flop 5 ATX Prime Kapsch -9,11% RBI -5,49% Verbund -4,98% conwert -3,78% voestalpine -3,77% 22. August 2012–29. August 2012 ATX (Schluss 29.8.) 2.024,78 -2,25% DAX Wochentop Linde 2,18% Wochenflop Infineon -3,22% Top 5 DAX Linde 2,18% Henkel 2,11% adidas 1,15% Bayer 1,08% Dt. Telekom 0,91% Flop 5 DAX Infineon -3,22% MAN -3,19% Metri -2,60% Dt. Lufthansa -2,24% BMW -1,99% 22. August 2012–29. August 2012 DAX (Schluss 29.8.) 7.010,57 -0,09% INHALT Capital:Markets > Kapsch errichtet Maut- system in Australien 36 Fonds:Park & Zertifikate > Neuer Small Cap Fonds von Aberdeen 37 > China: Kommt eine neue Art Suprime-Krise? 38 > Dekabank: Mittelabflüsse 38 Banking > RBI mit mehr Nettogewinn 39 > Bawag setzt auf die Post und die KontoBox 40 Insurance:Watch > Allianz-Studie: Jugend resi- gniert bei Klimawandel 40 finance net © www.christian-husar.com Halbjahr 2012 Negatives Handelsergebnis eingefahren Wiener Privatbank leicht im Minus Bank-Chef Helmut Hardt sieht Chancen im Corporate & Private Banking. © Foto Wilke Wien. Der Versorger EVN steigerte in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahrs 2011/12 Gewinn und Umsatz. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 6,1% auf 226,1 Mio. €, das Konzernergeb- nis um 7,5% auf 222,8 Mio. €, der Umsatz um 4,3% auf 2,257 Mrd. €. Es wurde weniger Storm erzeugt und mehr an die Kunden verkauft. Der Ausblick wird bestätigt, „trotz schwieriger und weiterhin unsi- cherer gesamt- und energiewirt- schaftlicher Rahmenbedingungen“, wie es heißt. Die Gewinn-Zahlen für die ersten neun Monate lagen über den Erwartungen der von der APA befragten Analysten. (lk/ag) Ausblick bekräftigt Zahlen über den Erwartungen EVN mit mehr Gewinn, Umsatz EVN-Vorstandsdirektor Peter Layr sieht weiter schwierige Rahmenbedingungen. © EVN

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medianet financenet - wöchentliche Nachrichten aus der nationalen Finanz-, Versicherung- und Immobilienbranche

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Wien. Die Wiener Privatbank, spezia-lisiert auf Vorsorgewohnungen, hat im 1. Halbjahr 2012 ein negatives Periodenergebnis von minus 0,47 Mio. €, nach plus 1,39 Mio. im Ver-gleichszeitraum 2011, erzielt. Der Rückgang resultiere besonders aus dem negativen Handelsergebnis von minus 0,55 Mio. € (1. Hj. 2011: +0,47 Mio. €) und einem geringeren Er-gebnisbeitrag des Dienstleistungs-geschäfts. Die Bilanzsumme belief sich auf 94,36 Mio. € nach 90,72 Mio. € zum 31.12.2011. Mittelfristig rechnet die Bank mit einer Lösung der Krise in der Eurozone sowie „einer schrittweisen Rückkehr des Anlegervertrauens“. (ag)

Wachstumstiger

Fidelity und UBS sehen Chancen im Kon-sum und in den ASEAN-Ländern Seite 37

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Die Plattform Finanzbuddha bietet KMU Unterstützung im Schadensfall Seite 38

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Eigenvorsorge wichtiger denn je uniqa-Vorstand Peter eichler hofft auf einen breiten politischen Diskurs über die private altersvorsorge. bei der zukunfts-vorsorge wünschen sich die Versicherer geringfügige Änderungen. Die uniqa-gruppe konnte im ersten Halbjahr 2012 das egT kräftig steigern. Seite 36

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Uniqa: Private Vorsorge weiterhin hoch im Kurs

Wochentop Flughafen 5,89%Wochenflop Kapsch -9,11%

Top 5 ATX PrimeFlughafen WIen 5,89%Uniqa 5,07%Century Casinos 3,17%BWT 3,07%Agrana 2,56%

Flop 5 ATX PrimeKapsch -9,11%RBI -5,49%Verbund -4,98%conwert -3,78%voestalpine -3,77%

22. august 2012–29. august 2012

ATX (Schluss 29.8.) 2.024,78 -2,25%

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Wochentop Linde 2,18%Wochenflop Infineon -3,22%

Top 5 DAXLinde 2,18%Henkel 2,11%adidas 1,15%Bayer 1,08%Dt. Telekom 0,91%

Flop 5 DAXInfineon -3,22%MAN -3,19%Metri -2,60%Dt. Lufthansa -2,24%BMW -1,99%

22. august 2012–29. august 2012

DAX (Schluss 29.8.) 7.010,57 -0,09%

inhalt

Capital:Markets> Kapsch errichtet Maut-

system in Australien 36

Fonds:Park & Zertifikate> Neuer Small Cap Fonds

von Aberdeen 37> China: Kommt eine neue

Art Suprime-Krise? 38> Dekabank: Mittelabflüsse 38

Banking> RBI mit mehr Nettogewinn 39> Bawag setzt auf die Post

und die KontoBox 40

Insurance:Watch> Allianz-Studie: Jugend resi-

gniert bei Klimawandel 40

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Halbjahr 2012 negatives Handelsergebnis eingefahren

Wiener Privatbank leicht im Minus

Bank-Chef Helmut Hardt sieht Chancen im Corporate & Private Banking.

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Wien. Der Versorger EVN steigerte in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahrs 2011/12 Gewinn und Umsatz. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 6,1% auf 226,1 Mio. €, das Konzernergeb-nis um 7,5% auf 222,8 Mio. €, der Umsatz um 4,3% auf 2,257 Mrd. €. Es wurde weniger Storm erzeugt und mehr an die Kunden verkauft. Der Ausblick wird bestätigt, „trotz schwieriger und weiterhin unsi-cherer gesamt- und energiewirt-schaftlicher Rahmenbedingungen“, wie es heißt. Die Gewinn-Zahlen für die ersten neun Monate lagen über den Erwartungen der von der APA befragten Analysten. (lk/ag)

Ausblick bekräftigt zahlen über den erwartungen

EVN mit mehr Gewinn, Umsatz

EVN-Vorstandsdirektor Peter Layr sieht weiter schwierige Rahmenbedingungen.

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36 – financenet finance:cover Freitag, 31. August 2012

Schutz für die Kunden Uniqa-Vorstand Peter Eichler: „Kein Land verlässt sich nur auf die staatliche Pension“

„Die private vorsorge wird auch weiterhin wichtiger“Wien. Peter Eichler, für die Per-sonenversicherung zuständiger Vorstand der Uniqa, warnt vor falschen Signalen aus der Politik: Es werde derzeit öfter so getan, als ob die private Altersvorsorge an Wichtigkeit verliere. „Das Gegenteil ist der Fall: Sie wird immer wich-tiger.“ Natürlich wollen die Versi-cherer die 1. Säule, also die staatli-che Vorsorge, nicht schlechtreden, betont Eichler, aber „kein Land verlässt sich heute ausschließlich darauf“. Und obwohl in Zeiten schwacher Kapitalmärkte nach der Finanzkrise die Performance der Anlageobjekte zurückgehe, hat die Versicherungswirtschaft ihre Vor-sorge-Versprechen stets gehalten, betont Eichler.

Das Entscheidende an einer Le-bensversicherung sei nicht die rechnerische Rendite, sondern die Absicherung des Versicherten für den Rest seines Lebens – also langfristige Sicherheit. „Wir wer-den in Zukunft den Fokus mehr auf diese Risikoabdeckung legen müs-sen.“ Nur ein Versicherungspro-dukt könne diesen Schutz bieten: Es geht einerseits um finanzielle Versorgung bis ins höchste Alter, zweitens um die Absicherung des Weges dorthin sowie der Angehö-rigen. „Das betrifft auch Schutz ge-gen Einkommensausfall und Hin-terbliebenenvorsorge.“ Sicherheit gehe dabei immer vor Spekulation.

„Stabilität wichtig“

Zur Erhaltung des Lebensstan-dards hat private Vorsorge daher „große Zukunft“, so Eichler. Sie könne (auch in der Form einer be-trieblichen Vorsorge) etwa dazu dienen, bei früherem Pensions- antritt die entstehende Versor-gungslücke zu decken. Die Politik muss dabei stabile Rahmenbedin-

gungen schaffen, mahnt er: „Bere-chenbarkeit ist in der Altersvorsor-ge ganz wichtig.“

Nicht zu viel ändern

In letzter Zeit hapert es damit ein wenig: Bei der prämiengeför-derten Zukunftsvorsorge (ZUV) habe die recht plötzliche Halbie-rung der staatlichen Prämie zu einem zweistelligen Rückgang im Neugeschäft geführt. „Aller-dings muss man berücksichti-gen, dass es 1,5 Millionen Verträ-ge in Österreich gibt, der Markt nähert sich also der Sättigung.“ Weiters wünschen sich die Ver-sicherer, die bei dem Instrument

staatlicherseits vorgeschriebene Aktienquote von mindestens 30 Prozent auf „maximal 30 Prozent” zu senken – das sei auch ange-sichts der Absicherungskosten bei dem heute historisch niedrigen Zinsniveau nicht mehr zeitgemäß. Freilich ist es immerhin gelungen, dafür zu sorgen, dass niemand Geld verloren hat, selbst nicht in der Finanzkrise, betont Eichler.

Die Umsätze an der Wiener Börse würden von einer Senkung der Ak-tienquote derzeit nur wenig belastet werden.

Eichler, der auch in der entspre-chenden Sektion seiner Branche im Versicherungsverband sitzt, wünscht „generell einen echten po-

litischen Dialog über die 2. und 3. Säule, also private und betriebliche Vorsorge“ in Österreich.

Neue Bestrebungen

Gleichzeitig signalisiert Eichler Verständnis dafür, dass manche sich von der Versicherungswirt-schaft noch transparentere Al-tersvorsorge-Produkte wünschen: „Das könnten wir als Branche den

Kunden noch klarer darstellen.“ Im Bereich der Einmalerläge hat

es durch Änderungen bei der Be-steuerung – konkret die Verlänge-rung der Behaltefrist auf 15 Jahre, wenn der Kunde nicht Steuernach-teile erleiden will – kräftige Rück-gänge am Markt gegeben. „Das sollte man rückgängig machen; gerade für Ältere ist das ein Nach-teil, und es gibt auch Steueraus-fälle, wenn die Nachfrage dann so gravierend sinkt.“

Die Uniqa selbst hat gerade ei-ne Einmalerlagstranche ihres be-liebten Inflationsschutz-Produkts neu aufgelegt; diese bringt 156 Prozent Auszahlung nach 15 Jah-ren. (gst)

Politik muss stabile Regeln für Altersvorsorge bieten – neue Uniqa-Einmalerlagstranche kommt.

[email protected]

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Eichler: „Mehr Dialog mit dem Finanzministerium über die 2. und 3. Säule wäre gut.“

Wien. Die börsenotierte Uniqa Group steigerte im ersten Halbjahr den Gewinn deutlich: Plus 43,2% beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 106,5 Mio. €, plus 67,1% beim Konzern-gewinn nach Steuern und Minder-heiten auf 57,3 Mio. €. Darin ent-halten sei aber das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Verkauf der deutschen Mannhei-mer Gruppe). Die gesamten ver-

rechneten Prämien inklusive Spar-anteile aus den Fondsplizzen san-ken um 2,4% auf 2,86 Mrd. €. Hier schlage sich der branchenweite Rückgang bei den Einmalerlägen in der Lebensversicherung nieder – vor allem in Italien und Ungarn. Die laufenden Prämien stiegen um 0,8% auf 2,58 Mrd. €, so Vorstands-chef Andreas Brandstetter.

Das Portfolio von Staatspapieren in den sogenannten PIIGS-Staaten

(Portugal, Italien, Irland, Griechen-land und Spanien) sei in den ersten sechs Monaten 2012 um 45% ver-ringert worden, auf den Nominal-wert von 1,122 Mrd. €.

Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) nach Rückversi-cherung in der Schaden- und Un-fallversicherung stieg im Halbjahr 2012 wegen mehr Großschäden auf 100,7% (99,9).

Re-IPO auf Hochtouren

Weiter festgehalten wird an den Plänen für eine – weitere – große Kapitalerhöhung 2013 oder 2014 mit einer deutlichen Anhebung des Streubesitzes bis auf 49%. Die dafür nötige börsenfreundlichere Konzernstruktur ohne Minder-heitsaktionäre werde noch heuer bis Oktober stehen. Die Emissions-banken wolle man in den nächsten Wochen auswählen.

Erste 500 Mio. € hat sich die Uniqa bereits heuer im Sommer über eine Barkapitalerhöhung geholt, die der Verbesserung der Kapitalstruktur und der Solvabili-tät dient. (APA/lk)

Uniqa Combined Ratio liegt nun über 100%. PIIGS-Portfolio um fast die Hälfte reduziert

im Halbjahr mit 43,2% mehr eGT

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niqa

Finanz-CEO Hannes Bogner: „Sturm, Hagel und Feuer belasteten Combined Ratio.“

„Wir werden in Zukunft

den Fokus mehr auf

die Risikoabdeckung

als auf die rechne-

rische Rendite

legen müssen.“

peter eichler, uniqa

KTM Erstes Halbjahr

Dank Indien mit RekordabsatzWien/Mattighofen. Das Ergebnis nach Steuern des Motorradherstellers KTM AG sank von 7,9 Mio. € im Halbjahr 2011 auf 3,8 Mio. im ers-ten Halbjahr 2012. Der Umsatz fiel mit 295,3 Mio. aber stärker aus (263 Mio. €). Der Absatz wurde um Ver-gleich um 23,2% auf 45.400 Fahr-zeuge gesteigert. Zählt man die heuer erstmals in Indien verkauften „Duke 200“ mit, sind es 36,5%. (ag)

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TM

Die „Duke 200“ verzeichnete in Indien dank Partner Bajaj rege Nachfrage.

Kapsch Um 8,5 Mio. €

Mautsytem in SydneyWien. Der börsenotierte Wiener Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom hat in Sydney einen Auftrag in der Höhe von 10 Mio. AUD (8,5 Mio. €) an Land gezo-gen. Die Tochtergesellschaft Kapsch TrafficCom Australia wurde von Interlink Roads mit der Errichtung eines neuen elek-tronischen Mautsystems beauf-tragt, teilte das Unternehmen am Dienstagnachmitag ad hoc mit. Das Mautsystem soll im Ok-tober 2013 geliefert werden.

Das neue, erweiterte Maut-system soll die Kapazität der privat errichteten Mautstraße „M5 South West Motorway“ erhöhen und besteht aus einer straßenseitigen Ausrüstung sowie einem neuen Backoffice- System. Die erhöhte Bildver-arbeitungskapazität wird laut Kapsch eine höhere Genauig-keit und Automatisierung bild- basierter Transaktionen ermög-lichen. Das neue System werde gemeinsam mit den bestehenden ausgeschilderten Cash-Lanes funktionieren. (ag/lk)

kolumne

Jugend: 19 Mrd. Euro pro Jahr

linDa kappel

Einer Studie von Regio-Data Research München zufolge verfügt die Gene-

ration der 0- bis 29-Jährigen in Österreich über rund 12% des gesamten Kaufkraftvolumens (fast 19 Mrd. Euro). Kinder und Jugendliche kämen auf im Schnitt 1.600 Euro pro Kopf und Jahr, Zwanzigjährigen stünden rund 15.000 Euro zur Verfügung. Ohne beim Zurück-erinnern an die eigene Jugend Neid aufkommen zu lassen ... aber das ist ziemlich viel! Inte-ressant ist weiters der Aspekt, dass die Hälfte der „Kinder“ ohne eigenes Einkommen ist.

Naheliegenderweise gibt diese Bevölkerungsgruppe die „Kohle” großteils für Kleider, Elektronik und Freizeitaktivi-täten aus. Haben Banken und Versicherungen, hat die Politik hier etwas verpasst? Das The-ma Eigenvorsorge, ob für das Alter oder die Pflege, ist ein unliebsames und in diesem Adoleszenz-, Postadoleszenz- oder „Unruhestands”-Alter umso mehr. Aber die Problema-tik verschärft sich eher noch; es schadet nicht, früh daran zu denken. Es geht hier nicht darum, der Finanzindustrie das Wort zu reden; zweifellos stehen Kapitalmarktprodukte derzeit durch Euro- und Schul-denkrise nicht so hoch im Kurs; die Sinnhaftigkeit so mancher Vorsorgestrategie muss heute mehr denn je überdacht wer-den. Aber sollten wohlwollende Verwandte die Zügel nicht doch etwas straffer anziehen?

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Konferenz & Gala20. 09. 2012 Baden bei Wien

Freude schöner Götterfunken.Das 18. Jhdt. war turbulent. Die Aufklärung

veränderte die Ordnung Europas. Täglich änderte sich das Weltgeschehen. In dieser

Zeit verfasst Schiller mit seiner „Ode an die Freude“ einen Aufruf für Brüderlichkeit und Gemeinschaft. Beethoven greift die Zeilen

auf und komponiert daraus seine letzte Symphonie – die Neunte.

victor bewegt die BankenweltDas 21. Jhdt. beginnt turbulent. Es geht

erneut um eine Neuordnung Europas und der Bankenbranche. Die finalen Akkorde

von Beethovens Neunter wurden in Baden komponiert. Und hier findet auch die

neunte victor Gala mit der internationalen Auszeichnung „Bank des Jahres“ statt.

Vielleicht ändern wir einen kleinen Ausschnitt der Bankwelt an diesem Tag …

victor Konferenz

Konzepte für Banking ExzellenzGrand Hotel Sauerhof, Weilburgstraße 11-13, 2500 Baden, AUT-----------12:00 Empfang und Mittagssnack13:00 Best practice Erfahrungen von internationalen Vorständen

Dr. Christian Rauscher; GF emotion banking & victor, AUT

Dr. Johannes Schneebacher; GD Südtiroler VB, IT

Franz Riegel; Dir. RB Eberndorf, AUT

Michael Eisenrauch, MBA; Basler Kantonalbank, CH

Reto Hahn, Armin Diethelm; Bank Linth, CH17:00 VIP Empfang

victor Gala

Die NeunteStadttheater Baden, Theaterplatz 7, 2500 Baden, AUT-----------17:30 Cocktailempfang & come together

19:00 victor Gala – Prämierung der erfolgreichsten Banken des deutschsprachigen RaumesShowact: American Divas

21:00 After Show & Galabuffet – Feiern Sie mit über 500 Bank-Führungskräften

Ganztägiger VIP-Shuttle Dienst

Anmeldung und Info:www.victorgala.com/anmeldung

+43 2252 25 48 45 - [email protected]

Die Teilnahme an Konferenz und Gala ist für Banker kostenfrei.

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fonds:park financenet – 37Freitag, 31. August 2012

robuste Volkswirtschaften Geplantes Freihandelsabkommen würde schon in Bälde zu mehr Integration und Abschaffung vieler Einfuhrzölle führen

fokus auf asEan und konsumWien. Fidelity Worldwide Invest-ments rät, einen Blick auf die Staa-ten des Südostasiatischen Ver-bands (ASEAN) zu werfen; Wachs-tumstreiber dort seien die junge Bevölkerung, eine konsumfreudige Mittelschicht und die wirtschafts-freundliche Politik. Gillian Kwek, Managerin des Fidelity ASEAN Fund (ISIN: LU0048573645), hebt die wirtschaftlichen Spitzenreiter ASEANs, Thailand, Indonesien und Singapur, hervor.

Für die ASEAN-Region sei 2012 mit einem Wirtschaftswachstum von 5,4% und 2013 von 6,1% zu rechnen. Die Inflationsrate sei un-ter Kontrolle, die meisten ASEAN-Volkswirtschaften weisen robuste Bilanzen, einen niedrigen Verschul-dungsgrad und gesunde Devisen- reserven auf, vor allem im Vergleich zu westlichen Industrieländern.

Thai-Index heuer mit +16%

Zwar zeichneten die Mitglieds-länder noch ein recht heterogenes Entwicklungsbild, sie seien aber auf einem guten Weg, sich mehr und mehr in Richtung einer konso-lidierten Wirtschaftszone zu ent-wickeln. „Verstädterung, erhöhte Konsumfähigkeit und marktori-entierte Politik der Regierungen fördern diese Entwicklung. Der zunehmende Handel innerhalb der Region wird sie künftig auch noch widerstandsfähiger gegen externe Schocks wie die Eurokri-se machen“, so Kwek. Im Zuge des geplanten Freihandelsabkommens sollen schon in drei Jahren viele Einfuhrzölle abgeschafft werden. Damit werde auch die wirtschaft-liche Integration und Entwicklung aufstrebender Schwellenländer wie Kambodscha und Myanmar beschleunigt werden.

Der thailändische Aktienindex stieg im bisherigen Jahresverlauf um 16% und ließ damit alle ande-ren größeren asiatischen Indizes hinter sich. Was Markttransparenz und Wachstumsaussichten angeht,

reihe Thailand sich direkt hinter China als weltweit zweitbester Schwellenlandmarkt ein.

Ein weiterer Stimulus sind die vermehrten Direktinvestitionen aus dem Ausland, vor allem aus dem japanischen Automobil- Sektor. Darüber hinaus investiert die thailändische Regierung ver-stärkt in langfristige Infrastruktur-projekte, insbesondere zum Schutz vor Naturkatastrophen.

Singapur wiederum kann mit attraktiven Dividendenrenditen aufwarten. Das Land leide zwar unter der starken Aufwertung des Singapur-Dollars, die mit der Investment-Grade-Bewertung und

seiner politischen Stabilität zusam-menhänge. „Seit 1990 aber sind die durchschnittlichen Dividendenren-diten um gut 7 Prozent p.a. gewach-sen, mit stabilem Ausblick.“

Auf den asiatischen Konsum-sektor zu setzen, dazu neigt UBS Asset Management: Die Branche zeige sich trotz der derzeit schwä-chelnden Weltkonjunktur langfris- tig robust und biete interessante Einstiegschancen, meint Namit Nayegandhi, Portfoliomanager des UBS (Lux) Equity Fund – Asian Con-sumption. Rückenwind erhalte der Bereich durch die Notenbankpoli-tik, die Ankurbelung des Binnen-konsums und fallenden Zinsen. (lk)

Fidelity legt Augenmerk auf Thailand, Singapur; UBS auf Konsumwerte.

Auch Indonesien, seit 2012 mit „Investment Grade“-Rating, (im Bild Jakarta) ist attraktiv.

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aberdeen Neuer Fonds

„Small Caps“Edinburgh. Aberdeen Asset Manage-ment bringt einen Global Smaller Companies-Fonds auf den Markt. Der in Luxemburg domizilierte Fonds investiert in 40 bis 60 klei-ne und mittlere Unternehmen welt-weit und wird vom Global Equities Team in Edinburgh gemanagt. Team-Leiter Stephen Docherty: „Für viele Investoren liegen die Vorteile globaler Investments heu-te klar auf der Hand. Investments in kleinere Konzerne können ein Portfolio sinnvoll ergänzen.” (lk)

Docherty: „Assetklasse zeigt ein anderes Verhalten als große globalen Strategien.“

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38 – financenet fonds:park/finanzdienstleister Freitag, 31. August 2012

Fenja Multi Strategy Fonds nun registriertWien. Der Fenja Fund Multi Strategy (ISIN LI0145168402) ist nun in Österreich zum öf-fentlichen Vertrieb registriert.Der Fonds wurde in Liechten-stein als UCITS IV (Fonds mit Europaweit standardisierten Richtlinien) zugelassen und kann sowohl als Einmalerlag, als auch als Sparplan gezeich-net werden.

Finanzmathematiker, Pro-grammierer und professionelle Trader haben die unterschied-lichen automatisierten Sys-temansätze entwickelt; inve-stiert wird in die liquidesten Aktien- bzw. Anleihenindizes, in diverse Forex-, Rohstoff- und Futuresmärkte in unter-schiedlichen Zeiteinheiten. Die Kunden profitieren – egal ob die Kurse steigen oder fallen, heißt es. (lk)

Stoxx Ltd. weitet Index-Angebot aus

Frankfurt. Stoxx Limited hat das Angebot an Schwellenlän-der-Indizes um 19 Produkte ausgedehnt. Dabei handelt es sich um breitgefächerte, grö-ßervolumige Blue Chip-Indizes, welche ‚Emerging‘ und ‚Develo-ping‘ Markets abdecken sollen, sowie einen breit gefächerten Index für Afrika.

Die neuen Indizes setzen sich jeweils aus den Titeln von insgesamt vier verschiedenen Stoxx-Indizes zusammen. Dabei handelt es sich um den Stoxx Emerging Markets Total Market, den Stoxx Developed Market Total Market, den Stoxx East Asia Total Market und den Stoxx Africa Total Market. (red)

Fondsmanagerinnen kämpfen mit Vorurteilen

Mannheim. Fondsmanagerinnen erzielen für ihre Kunden ge-nauso hohe Renditen wie ihre männlichen Kollegen. Trotzdem investieren Anleger um 15% we-niger in ihre Fonds wie in jene von Männern gemanagten. Den Grund dafür hat das Profes-soren-Ehepaar Alexandra Nies-sen-Ruenzi und Stefan Ruenzi an der Uni Mannheim heraus-gefunden: In einer Studie zur amerikanischen Finanzbranche der letzten sieben Jahre zeigen sie auf, dass Vorurteile gegen Frauen die entscheidende Rolle spielen. (lk)

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Stoxx Ltd. bietet nun einen breit gefächerten Index für Afrika.

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Einmal mehr machen Vorurteile Frauen in der Finanzwelt zu schaffen.

„Goldene elefanten“ In China kommen immer mehr intransparente Kapitalmarktprodukte an den Mann von der Straße

„suprime“-pendantsTaihe. Der Name „Goldener Elefant Nr. 38“ klingt vielversprechend – gilt doch der Elefant in vielen asiatischen Kulturen als Glücks-bringer und Symbol für Stärke und Weisheit. Hier handelt es sich um ein Kapitalanlageprodukt, das laut Verkaufsprospekt 7,2% Rendite p.a. bringen soll – für den Durch-schnittschinesen ziemlich viel. Was der Prospekt nicht verrät, ist, wo-rin genau investiert wird, oft sind es riskante Immobilienprojekte.

Der „Goldene Elefant Nr. 38“ ist nur eines von Tausenden dieser vermögensbildenden Produkte, die bei betuchten Chinesen reißenden Absatz finden. Der Umsatz damit ist nach Angaben der chinesischen Vermögensberatung CN Benefit im ersten Halbjahr 2012 um mehr als 40% auf über zwölf Billionen Yuan (1.505 Mrd. €) explodiert.

Aufgesetzt werden diese Pro-dukte meist von Chinas „Schatten-banken“, wie die unregulierten Ver-

mögensverwalter genannt werden. Seit der Öffnung Chinas ab 1979 entstanden, fahren sie inzwischen ein Fünftel des Neugeschäfts der Finanzbranche ein. Ein typisches Geschäft geht so: Die Bank leiht einer Provinzregierung Geld für ein Bauprojekt. Peking kontrolliert das Institut und verlangt, riskante Kredite loszuwerden. Daraufhin verkauft die Bank das Darlehen an die Investmentgesellschaft. Diese wiederum zerlegt den Kredit und kreiert daraus – teils unter Beimi-schung anderer Kredite – das so-genannte Vermögensbildende Pro-dukt. Klingt bekannt, oder?

Mehr als 20.000 Fonds

Nach Angaben der Kommission für Bankenregulierung sind über 20.000 solcher Fonds in China im Umlauf, noch vor fünf Jahren wa-ren es einige Hundert. Erste Scha-densfälle zeichnen sich ab. (ag/lk)

Spektakuläres Wachstum bei komplexen Finanzprodukten; erste Schadensfälle zeichnen sich ab.©

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Ein Fonds des Vermögensverwalters China Credit Trust ist von der Pleite bedroht.

risikovorsorge Der deutsche Anbieter von Investmentfonds stellt sich auf Rückschläge im zweiten Halbjahr ein

dekabank sieht starke MittelabflüsseFrankfurt. Der deutsche Fondsanbie-ter Dekabank stellt sich wegen tur-bulenter Märkte auf Rückschläge im zweiten Halbjahr 2012 ein. Vor-sorglich packte das Institut pau-schal 80 Mio. € in die Risikovor-sorge – für eventuelle Wertberich-tigungen oder Ratingsprünge. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das wirtschaftliche Ergebnis des vergangenen Jahres übertreffen können“, sagte der Vorstandsvor-sitzende Oliver Behrens anlässlich der Zahlenvorlage.

In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der Fondsdienst-leister der Sparkassen ein wirt-schaftliches Ergebnis von 313,8 (Vorjahreszeitraum: 336,6) Mio. €. Diese Kernkennzahl der Bank bildet Erträge minus Aufwendungen ab.

Der Fondsverkauf an Private schwächelt weiter. Im ersten Halb-jahr flossen mehr Gelder ab, als neue eingesammelt werden konn-ten. Die Nettovertriebsleistung bei Wertpapierfonds betrug minus 3,2 Mrd. €. „Im niedrigen Zinsumfeld sind Anleger verunsichert, das wird noch eine Weile anhalten.“

Immofonds gefragt

Immobilienfonds dagegen sammelten netto 1,1 Mrd. € ein. Der Vorstand kündigte personelle und strukturelle Veränderungen im Fondsmanagement an. Zudem könnten noch im September die Weichen für ein größeres Zerti-fikate-Angebot der Deka gestellt werden. (ag/lk)

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Der Fondsverkauf leidet, personelle Änderungen im Management sind möglich.

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Wien. Beratung und Unterstützung bei der Eintreibung allfälliger Schadenersatzansprüche möchte die Beratungsplattform „Finanz-buddha“ Klein- und Mittelunter-nehmen (KMU) bieten, die sich bei Finanzierungen durch ihre Bank im Zusammenhang mit Fremdwäh-rungsdarlehen nach Verlusten aus Absicherungsgeschäften (Stich-wort Zinsswap) geschädigt füh-len. „Diese Unternehmen verfügen häufig nicht über einen Finanzma-nager und häufig auch nicht über die nötige Expertise, wenn es um Veranlagungen, Derivate oder so-gar auch um simple Kreditverträge geht“, erklärt Gerald Zmuegg, Ma-naging Director bei Finanzbud-dha. „Wir bewegen uns dabei aus-schließlich im außergerichtlichen Bereich“, so Zmuegg, man habe in-nerhalb der letzten drei Jahre viel Know-how aufgebaut und arbeite mit rund zehn Experten zusam-men, die in der Lage seien, Kapi-talmarktprodukte dahingehend zu untersuchen, ob ein Schaden etwa aus versteckten Margen zuguns- ten eines Kreditinstituts oder aus dem Markt innewohnenden Me-

chanismen heraus entstanden sei. Einer jener Fälle, bei dem vor

Kurzem auch medial die Wogen hochgegangen sind, betraf den Vergleich der Gasometer-Apotheke mit der Bank Austria. Das Kredit-institut hält fest, „dass die Beprei-sung dieser Geschäfte marktüblich war und der intensive Wettbe-werb am österreichischen Markt gar nichts anderes zulässt“. Auch dürften „Margen“ einer Bank bei

Treasurygeschäften nicht mit dem „Gewinn“ gleichgesetzt werden.

Tritt ein Unternehmer mit Fi-nanzbuddha in Kontakt, überprüft ein von Finanzbuddha beauftrag-ter Sachverständiger sodann, ob ein Produkt ,sauber‘ ist oder nicht, ergänzt Kommunikationsverant-wortlicher Robert Süß. Dann wer-de eine Nachkalkulation für die Bedingungen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses durchgeführt.

Ist eine Abweichung zu vergleich-baren marktüblich bepreisten Pro-dukten feststellbar, werde Finanz-buddha für das KMU tätig. Dabei werden nicht nur Informationen geliefert; die Kunden werden auch dahingehend beraten, wann und wie diese Informationen am Be-sten eingesetzt werden. Ein Hono-rar werde erst bei Erfolg fällig.

Verjährung droht

In den letzten drei Jahren habe man etwa 150 Fälle abgearbeitet und in Summe Rückzahlungen der Banken von 120 bis 130 Mio. € au-ßergerichtlich erwirken können. Oft versuchten diese, Vergleiche mit einer Quote von 20 bis 25% durch-zusetzen, die Anspruchsgrundlage bewege sich häufig aber bei 85%.Zmuegg und Süß erwarten, dass Banken ab 2013 von ihren Firmen- kunden verstärkt Sicherheits-Nach- schüsse oder Zwangskonvertie-rungen ihrer Franken-Kredite in den Euro einfordern werden, weil dann die Drei-Jahres-Frist vorbei sei, innerhalb derer Kunden Scha-den geltend machen können. (lk)

finanzbuddha Beratungsplattform möchte KMU-Inhabern bei außergerichtlichen Lösungen mit Banken unterstützen

support für kMU bei zinsswapverlusten

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Zmuegg: „Wichtig für den Unternehmer: vor dem Bankgespräch einen Plan fassen.“

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Baden bei Wien. Am 20. September 2012 ist es wieder so weit: Am Abend wird wieder die „Bank des Jahres“ gekürt. Zum 9. Mal jährt sich in diesem Jahr die victor Gala im Stadttheater in Baden bei Wien. Auch dieses Jahr steht das Fest der Banken unter einem besonde-rem Motto: Beethovens Neunte. Die berühmte Symphonie mit dem vertonten Text von Schiller, „Ode an die Freude“, wurde zu einem großen Teil in Baden komponiert.

Freude wird wohl wieder auf- seiten der Siegerinstitute und ih-rer Teams zu verspüren sein, wenn Barbara Aigner und Christian Rauscher, die Geschäftsführer von emotion banking, die Auszeich-nungen überreichen. Zu diesem Zweck wurden auch heuer wieder hochkarätige Experten aus der Bankbranche gebeten, die jeweils beste Bank in den neun nomi-nierten Kategorien zu bestimmen.

Dicht beieinander

Die Expertenjury steht dieses Jahr vor einer besonders heraus-fordernden Aufgabe. „Die voraus-gewählten ‚victor‘ Banken lagen heuer so eng beisammen, wie schon lange nicht mehr”, erklärt Marcus Michel, Geschäftsführer des Finanz Colloquium Heidelberg GmbH, der sein Institut bereits sei Jahren in der Jury bei der victor Gala vertritt.

Wie jedes Jahr durchläuft je-de Bank und Sparkasse, die teil-nimmt, die 360° victor-Analyse, bei der die fünf tragenden Säulen für erfolgreiches Bankmanagement – Strategie, Führung, Mitarbeiter, Kunde und Unternehmenskultur – genauestens unter die Lupe ge-nommen werden. Darüber hinaus werden auch die Sichtweisen der Führungskräfte, Mitarbeiter und

Kunden miteinander verglichen. In jeder Säule ist es möglich,

einen Höchstwert von 500 Punk-ten zu erreichen. Zusätzlich zu den fünf Säulen werden noch vier weitere Kategorien ausgewertet – Dynamik, Innovation, Firmen-kunden und natürlich die Königs-kategorie „Bank des Jahres“. Dabei ist das obere Ende der Fahnenstan-ge noch lange nicht erreicht. „Ich bin überrascht, dass immer noch Steigerungen möglich sind“, kom-mentierte Willibald Gföhler, Leiter des Zentrums für Finance an der Donau-Universität Krems.

Jurymitglied Stefanie Kraus, Chefredakteurin des Bankma-gazin: „Die ‚victor‘-Kategorien spiegeln wider, was für Banking- Exzellenz wichtig ist: eine klare,

konsistente Zielrichtung, mitrei-ßende Führungskräfte, gut ausge-bildete, passionierte Mitarbeiter, die es verstehen, innerhalb und außerhalb der Bank die Nähe zum Kunden herzustellen.“

Qualitätsschub

Einig sind sich die Juroren darin, dass die victor-Banken an Qualität gewonnen haben und sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrie-ren. WU-Professor Reiner Springer kommentiert: „Bankenexzellenz heute heißt vor allem kundenindi-viduelles Agieren.“ Die victor-Ban-ken setzten genau dies um, denn der Kunde sei das größte Kapital.

Auch das Beratungsunterneh-men emotion banking geht innova-

tive Wege: Der Kunde kann auf der neu gestalteten Seite im Internet, „www.bankingexzellenz.com”, erst-mals selbstsständig nachvollzie-hen, was das jeweilige Qualitäts-siegel „victor geprüft“ und „victor Sieger“ bedeutet und welche Bank ein solches Siegel tragen darf. Da-mit gewährleistet emotion banking volle Transparenz für seine Kun-den und deren Endkunden.

anmeldung

victor Gala Die Anmeldung zur victor Kon-ferenz und Gala ist für Banker kostenfrei unter www.victorgala.com/anmeldung oder bei [email protected] möglich. Für Unternehmen werden spezielle Tickets und Packages geboten.

financenet – 39banking/insurance:watchFreitag, 31. August 2012

emotion banking victor Gala findet am 20. September statt; neu gestaltete Homepage www.bankingexzellenz.com

bank des Jahres wird zum neunten Mal gekürtNeun nominierte Kategorien; Jury: „Banken konzentrieren sich wieder mehr aufs Kerngeschäft.“

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Die victor Gala, durch die Barbara Aigner und Christian Rauscher führen werden, steht unter dem Motto „Ode an die Freude“.

LGT steigerte Gewinn im Halbjahr deutlichVaduz. Die LGT Group, die Bank des Liechtensteiner Fürsten-hauses, hat den Gewinn im ers-ten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um 58% auf 130 Mio. CHF (108,2 Mio. €) gesteigert. Dies sei auf Ertrags-steigerung sowie Kostendiszi-plin zurückzuführen, hieß es.

Der Bruttoerfolg des Finanz-instituts erhöhte sich um 14% auf 466 Mio. CHF. Das Zinsen-geschäft ergab 60,5 Mio. CHF (+26%), das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 262,8 Mio. CHF (+5,2%) und das Han-delsgeschäft 143,0 Mio. CHF (+29,5%). Da 13% mehr neue Nettomittel zuflossen, verwal-tete das Finanzinstitut per En-de des Halbjahres Vermögen in Höhe von 94,7 Mrd. CHF (+9%). (ag)

NordLB leidet unter der Schifffahrtskrise

Frankfurt. Die Norddeutsche Lan-desbank (NordLB) bekommt die Krise in der Schifffahrt immer stärker zu spüren. Die Bank schrieb in der Sparte im ersten Halbjahr zwar erneut schwarze Zahlen, legte jedoch deutlich mehr Geld für mögliche Kre-ditausfälle zurück.Insgesamt hat die Landesbank die Risiko-vorsorge im Kreditgeschäft im ersten Halbjahr auf 146 Mio. € mehr als vervierfacht. Der Net-togewinn sank um zwei Drittel auf 67 Mio. €, die Kernkapital-quote erhöhte sich im ersten Halbjahr um einen Prozent-punkt auf 10,4%. (ag)

VIG verkauft Russland-Beteiligungen

Wien. Die Vienna Insurance Group (VIG) hat einen Schluss-strich unter ihr Russland-En-gagement gezogen und nun den bereits angekündigten Verkauf von Minderheitsanteilen an drei Gesellschaften abge-schlossen. Abgegeben hat der österreichische Versicherungs-konzern seine Beteiligungen an der MSK-Life (ca. 25%), der SG MSK (ca. 4%) und an der SoVita (ca. 15%). Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die VIG ist 2005 als erster österreichischer Versi-cherer in den russischen Markt eingestiegen, Partner war die Moskauer Versicherung (MSK). (ag/lk)

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NordLB muss mehr Geld für Ausfälle im Bereich Schiff zurücklegen.

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VIG-Chef Peter Hagen betont: „Haben nicht mit Verlust verkauft“.

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Wien. Die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) und das Spitzeninstitut der Raiffeisen-gruppe, die RZB, haben im ersten Halbjahr Nettogewinn vor allem dank Sondereffekten aus dem ers-ten Quartal 2012 geschrieben. Die RBI erzielte zwar einen Nettoge-winn von 701 Mio. € (+ 13,9%), im zweiten Quartal brach der Gewinn aber um 70,5% auf 160 Mio. € im Vergleich zur Vorperiode ein, da-

mals war aber ein Gewinn durch Einmaleffekte erzielt worden.

Auch die RZB legte im Halbjahr dank der Sondereffekte leicht beim Nettogewinn (Konzernperiodenü-berschuss) um 1,8% auf 497 Mio. € zu.

Operativ haben RBI und RZB aber mit einigen Rückgängen zu kämpfen. So sanken etwa die Be-triebserträge bei der RBI im Halb-jahr um 4,9% auf 2,613 Mrd. €, bei

der RZB um 4,5% auf 2,665 Mrd. €. Auch der Zinsüberschuss ging

u.a. wegen rückläufiger Zins- margen und niedrigerer Volumina leicht zurück. Ebenso sahen Pro-visionsgewinn und Handelsergeb-nis bei der RBI ein leichtes Minus. Zudem stiegen im zweiten Quartal die Kreditrisikovorsorgen um 247 Mio. € (+61,4%) „aufgrund einzelner Corporate-Fälle in Group Corporate und CE“.

„Stabiles Geschäftsvolumen“

Die Bank rechnet „mit einem sta-bilen Geschäftsvolumen“ für das Gesamtjahr. RBI-Chef Herbert Ste-pic ist aber angesichts der höheren Wachstumserwartung Osteuropas im Vergleich zur Eurozone für das 2. Halbjahr „positiv gestimmt“.

Die Einzelwertberichtigungen lagen um 15% über jenen des Vor-jahrs, der Bestand an faulen Kre-diten nahm seit Jahresbeginn um 1,234 Mrd. € zu, davon entfielen auf die Polbank zum Zeitpunkt ihrer Erstkonsolidierung 478 Mio. €. Die polnische Polbank wurde per 1. Mai zu 100% konsolidiert. (ag/lk)

rbi/rZb Nettogewinn vor allem dank Sondereffekten aus dem ersten Quartal 2012

Operativ einige rückgänge

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Sorgen macht RBI-Chef Herbert Stepic vor allem die Ukraine, Ungarn und Bulgarien.

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Bioenergie-Flop „verarbeitet”Wien. Die Bank Burgenland hat im ersten Halbjahr 2012 beim Halb-jahresergebnis (nach Steuern) einen Rückgang um 10,2% auf 10,8 Mio. € verbucht. Einmalbelastungen der Ungarn-Tochter und die Großin-solvenz der Bioenergie Burgenland hätten verarbeitet werden können.

Der Geschäftsverlauf der Gra-we-Bankengruppe, zu der die Bank Burgenland gehört, sei im Heimat-markt Österreich im ersten Halb-jahr durchaus erfolgreich gewesen, so Vorstandsvorsitzender Christian Jauk. Man sei damit in der Lage, die Einmalkosten im Zusammen-hang mit der Restrukturierung der Sopron Bank zu kompensieren.

Der neu aufgestellte Immobili-enbereich habe einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Refinanzie-rungsstruktur geleistet. Die Spar-einlagen konnte weiter gesteigert werden, heißt es im Geschäftsbe-richt. Die Liquiditätsbeschaffung bzw. Änderung der Finanzierungs-struktur weg von landesbehafteten Kapitalmarktemissionen werden als die künftigen Hauptthemen bezeichnet. (ag)

Page 6: medianet financenet

Wien. Mit zunehmender Hoffnungs-losigkeit stehen junge Menschen in Österreich dem Klimawandel ge-genüber. Nur knapp die Hälfte der 14- bis 24-Jährigen interessiert sich für das Thema, und lediglich jeder Vierte glaubt, dass die globa-len Klimaveränderungen eventu-ell noch aufzuhalten wären. Dies geht aus einer Umfrage der Allianz Versicherung hervor. Die Schuld an Klimadesaster, Erderwärmung und Naturkatastrophen ortet die Jugend primär bei Industrie und Verkehr. Selbst fühlt man sich ziemlich machtlos und beruhigt sein Gewissen damit, immerhin den Müll zu trennen und Ener-giesparlampen zu verwenden.

„Ein Alarmsignal“

„Die fortschreitende Klima- Resignation der traditionell eher grün denkenden Jugend ist ein deutliches Alarmsignal“, betont Wolfram Littich, Vorstandsvor-sitzender der Allianz Gruppe in Österreich. Schon seit Hainburg und Zwentendorf sei es gerade die Jugend gewesen, die zur festen Verankerung eines ökologischen

Bewusstseins in der Gesellschaft beigetragen habe. Und beson-ders die heutige Jugend werde die Folgen des Klimawandels ja massiv zu spüren bekommen. In Schule, Elternhaus und Freundes-kreis spiele der Klimawandel als Gesprächsthema kaum noch eine nennenswerte Rolle, wie die Studie zeigt. Am ehesten informieren sich die 14- bis 24-Jährigen darüber im Fernsehen (64%), Internet (60%) und in Zeitungen (55%). (red)

40 – financenet banking/insurance:watch Freitag, 31. August 2012

start ins Jahr 2012 Schwieriges Marktumfeld drückt auf die Erträge, Risikovorsorge liegt heuer aber deutlich tiefer

bawag setzt auf die Post, apps und ihre kontoboxWien. Die Bawag PSK rechnet mit einer Fortsetzung der „für Banken schwierigen Zeiten”. Im Umfeld anhaltend niedriger Zinsen, der Staatsschuldenkrise in der Euro-zone, schwacher Konjunktur sowie weiterer Regulierungsvorgaben er-wartet die Bank im zweiten Halb-jahr 2012 ein schwächeres opera-tives Ergebnis, so Bankchef Byron Haynes.

Die frühere Gewerkschaftsbank, seit 2007 hauptsächlich im Be-sitz des US-Hedgefonds Cerberus, sei jedoch gut aufgestellt und ha-be in den ersten sechs Monaten

ein „solides operatives Ergebnis” erzielt.

Die Risiken in den europäischen Krisenländern hat die Bawag wei-ter vermindert. Gegenüber Grie-chenland, Portugal und Irland hat die Bawag kein Exposure mehr in ihren Büchern. Spanische und italienische Staatsanleihen blei-ben noch mit zusammen 50 Mio. € in den Büchern. Das griechische Exposure sei mit einem minima-len Verlust von unter einer Mio. € völlig abgebaut worden, zeigte sich Haynes zufrieden.

„Euro hier, um zu bleiben“

Von Rufen nach einem Austritt Österreichs aus der Eurozone hält der Bankchef überhaupt nichts: „Der Euro ist hier, um zu bleiben”, sagte er. In der Debatte werde gern vergessen, welchen wachs-tumsfördernden Effekt die euro-päische Gemeinschaftswährung auf ihre Mitgliedsländer bisher gehabt habe. Die Eurozone könnte zwar geringen Veränderungen ausgesetzt sein, aber „der Euro ist eine globale Währung”, betonte er.

Ob, wie in manchen Berichten kol-portiert, das Bawag-Leasing ver-kauft werde oder nicht, sei noch nicht fix, derzeit befinde man sich erst am Anfang eines „möglichen” Verkaufsprozesses. Verschiedene Sektoren würden derzeit durch-leuchtet und ihre Ertragsstärke bewertet; dazu gehöre auch das Leasing.

Filialoffensive geht weiter

Erfolge im Bankgeschäft sieht die Bawag PSK sowohl bei Privat-als auch bei Geschäftskunden: Die Filialmodernisierungsoffensive gehe weiter, bis Jahresende sollen

in Kooperation mit der Post rund 500 neu gestaltete Filialen in Be-trieb sein. Die zu Jahresende ein-geführte mobile eBank-Applikation („App“) für Smartphones entwickele sich erfolgreich; die „KontoBox“ als Schlüsselprodukt wurde bei mehr als der Hälfte aller neuen Girokon-ten gewählt. Rund ein Drittel aller KontoBox-Girokonten-Inhaber nüt-ze auch bereits das dazugehörige Anlagekonto.

Auch das internationale Geschäft wird ausgebaut: Das Portfolio stieg von 2,3 Mrd. auf 3,2 Mrd. €, dabei seien auch im ersten Halbjahr 2012 keine Risikokosten entstanden.

(red/ag)

Bis Jahresende sollen in Kooperation mit der Post AG rund 500 neu gestaltete Filialen in Betrieb sein.

FMA: Der Garantiezins sinkt auf 1,75 Prozent

Wien. Das niedrige Zinsniveau wirkt sich nun auch in Ös-terreich auf die garantierte Mindestverzinsung in der klas-sischen Lebensversicherung aus. Der sogenannten Höchst-zinssatz wird im Dezember von derzeit 2,0 Prozent auf 1,75 Prozent gesenkt, geht aus dem nun vorliegenden Begutach-tungsentwurf der Finanzmarkt-aufsicht (FMA) zur Änderung der Höchstzinssatzverordnung hervor. Der neue sogenannte Garantiezins wird demnach für Verträge gelten, die nach dem 21. Dezember abgeschlossen werden oder deren Versiche-rungsbeginn nach dem 31. März 2013 liegt. Er stellt das erlaubte garantierte Höchst-maß dar. Ebenfalls ab 21. Dezember dürfen Europas Ver-sicherungen nur mehr Unisex-Tarife anbieten. Männer und Frauen müssen künftig gleich hohe Prämien zahlen. (APA)

Eurozone: Die Kredite klettern wieder hinaufFrankfurt. Die Summe der Bank-kredite an Firmen und Pri-vathaushalte der Euro-Zone ist im Juli nicht mehr weiter geschrumpft. Sie legte im Ver-gleich zum Vorjahresmonat leicht um 0,1 Prozent zu, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit; Analysten waren von einem Minus von 0,3 Prozent ausgegangen. Das Wachstum der für die Zinspolitik der EZB wichtigen Geldmenge M3 lag bei 3,8 (Juni: 3,2) Prozent und damit weit über dem von den Analysten erwarteten Wert von 3,2 Prozent. (APA)

DZ Bank behält ehrgeizige Ziele bei

Frankfurt. Die DZ Bank stemmt sich mit aller Macht gegen die Schuldenkrise. Trotz eines deut-lichen Gewinnrückgangs im 1. Halbjahr will das deutsche genossenschaftliche Spitzenin-stitut heuer ein Ergebnis „ober-halb von einer Milliarde Euro“ schaffen, bekräftigt Vorstand Wolfgang Kirsch. Vorausset-zung sei, dass sich die Wirt-schaft nur leicht abschwäche und sich die Euro-Zone stabili-siere. Das Vorsteuerergebnis im Halbjahr erreichte 515 Mio. €; im Vergleich zum Vorjahreszeit-raum ein Minus um ein Fünftel.

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Der FMA-verordnete Garantiezins wird an Marktniveau angepasst.

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DZ Bank im Halbjahr mit einem Fünf-tel weniger Vorsteuerergebnis.

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Allianz-Chef Wolfram Littich: Nur jeder Vierte sieht Chancen für Trendwende.

allianz-studie Hoffnungslosigkeit und doch Besorgnis

Jugend resigniert bei KlimawandelLinz. Der neue Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB) Ober- österreich, Heinrich Schaller, macht Ernst mit der Umstruktu-rierung des Konzerns: In den kom-menden rund eineinhalb Jahren sollen 40 bis 60 der derzeit insge-samt 528 Tochtergesellschaften zusperren, berichteten die Oberö-sterreichischen Nachrichten am Donnerstag. Es handelt sich dabei vor allem um Unternehmen ohne operatives Geschäft, die aber zu einer Unübersichtlichkeit in der Raiffeisen-Struktur geführt hätten, hieß es.

Die meisten der betroffenen Fir-men fungieren als Beteiligungs-oder Zwischengesellschaften und seien in der Vergangenheit nicht zuletzt aus steuerlichen Erwä-gungen gegründet worden, so die RLB OÖ. Das habe aber dazu ge-führt, dass die gesamte Raiffeisen-Struktur nicht mehr übersichtlich war.

Tatsächlich sind laut Zeitungs-bericht zwischen einer operativen Tochter und der eigentlichen Mut-ter etliche Gesellschaften zwi-schengeschaltet.

Es seien zwar vor allem die

nichtoperativen Firmen, die ver-schwinden, „ich kann aber nicht ausschließen, dass wir uns auch von operativen Unternehmen tren-nen, die nicht mehr zu uns passen“, so der Bankchef.

Pläne für einen Mitarbeiterab-bau gebe es nicht, hieß es weiter. Durchaus möglich sei, dass nicht mehr jeder Posten nachbesetzt wird, dafür aber in anderen Be-reichen mehr Mitarbeiter einge-setzt werden, sagte Schaller. (ag)

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Schaller beruhigt: Es werde nicht zu einem Mitarbeiterabbau kommen.

Übersichtlicher Schaller forciert Umstrukturierung

RLB OÖ streicht bis zu 60 Töchter

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Bawag-Chef Byron Haynes: „Der Euro ist eine globale Währung und wird bleiben.“

„Der wachstums­

fördernde Effekt des

Euro wird in der

Debatte oft vergessen.“

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Schwächeres Halbjahr Die ersten sechs Monate 2012 fielen ergebnismäßig für die Bank schwächer aus als der entsprechende Vorjahreszeitraum. Der Jahresüberschuss (vor Bankenabgabe und Steuern) sank um 14% auf 78,9 Mio. €. 12,7 Mio. € führte die Bawag als Bankenabgabe ab. Der Nettogewinn von 96,6 Mio. € (plus 23,1 Prozent) ergibt sich durch 32,3 Mio. € „latente Steuern“, die das Vor­steuerergebnis (66,2 Mio. €, -18,7%) deutlich auffetten.Risikokosten jetzt geringer Die wesent­lichen Ratings des Finanzinstituts wurden im Juni durch die Ratingagentur Moody’s bestä­tigt, während andere Banken deutliche Down­

gradings hinnehmen mussten, so Haynes. Die Risikokosten sind bei der Bawag um 1,8 Prozent auf 77,5 Mio. € leicht gefallen.Mehr Kapitalstärke Verbessert hat sich die Kapitalkraft der Bank: Die harte Kernkapital­quote stieg von 7,8 Prozent auf 8,8 Prozent per Ende Juni 2012. Gestärkt wurde die Kapital­position durch den Rückkauf von Hybridkapital (262 Mio. € im ersten Halbjahr 2012, 65% des Emissionsvolumens), einbehaltene Gewinne und eine „Optimierung der risikogewichteten Aktiva“. Die Bawag PSK erfülle die Basel III-Kritierien, den Stresstest der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) im Frühling 2012 habe das Institut problemlos bestanden.

facts zum 1. halbjahr

Page 7: medianet financenet

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IMMO-AGS

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 31. AUgUST 2012 – 41

Wochentop Atrium 1,89%Wochenflop Warixmpex-1,43%

AtriumEurop.RealEst. 1,89%CAImmobilienAnlagen -2,99%conwertImmobilienSE -3,78%Immofinanz -3,03%SImmobilien -1,94%Warimpex -1,43%

22. August 2012–29. August 2012

IATX(Schluss29.8.)146,02 -3,14%

IMMO-FONDS

MonatstopInvescoAs.Pac. 6,87%MonatsflopNordea1Gl.RE -3,13%

Top 5 ImmofondsInvescoAs.Pac.RECUSD 6,87%MSMMGl.RESec.A 3,57%AberdeenGl.As.Prop.Share 3,24%iSharesFTSE/EPRANareitAsia 2,22%MorganStanleyAs.Prop.IUSD1,98%

Flop 5 ImmofondsNordea1Gl.RealEstateBP-NOK -3,13%iSharesStoxxAm.600RECap-3,06%ESPASt.EurProp.VTCZK -2,61%SarasinSustainableEqREGl. -2,58%SISFGl.Prop.Sec.AAccEUR -2,50%

22. August 2012–29. August 2012

CERX(Schluss29.8.)351,57 -2,40%

1-Monats-Performance (per 29.8.)

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Strabag-ChefHansPeterHaselsteinererwägtdenBörsen-Abgang Seite 44

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Ernst&Young-StudiebescheinigtÖsterreichTraditionimBereichNachhaltigkeit Seite 44

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Untersuchung von Absolut Research Immoaktienfonds haben sich auf Drei-jahres-Sicht als eines der erfolgreichsten Fondssegmente herausgestellt. gut ge-laufen sind vor allem Fonds mit Schwerpunkt USA (im Bild Thomas hartauer, La-cuna Ag, li.), Positives erwartet Michael Lipsch (INg) für Europa-Fonds. Seite 42

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Erfolgreiches Segment: Immobilienaktienfonds

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Wien. Die Buwog-Gruppe wird in den kommenden Jahren Umwelt-schutz und Reduktion von Emissi-onen zu einem Schlüsselthema ihrer Geschäftsaktivitäten machen. Ins-besondere soll dabei bis 2020 der jährliche CO2-Ausstoß um 13.000 Tonnen verringert werden. Möglich werde dies durch die Kombination diverser Maßnahmen in den Be-reichen Bestandsmanagement und Wohnungsneubau. Einerseits wer-de auf moderne energieeffiziente Fern- oder Nahwärme umgestellt, thermische Sanierungen werden durchgeführt. Im Wohnungsneubau werden nur mehr Niedrigenergie- oder Passhivhäuser errichtet. (lk)

Buwog-Gruppe Umstieg auf Erneuerbare Energien

13.000 Tonnen weniger CO2 p.a.

Buwog-GF Gerhard Schuster: „Jede Klima-Investition macht sich bezahlt.“

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EIGENTUMSWOHNUNGEN WIEN

Bezirk Innere Stadt Wieden Neubau Döbling Alsergrund Währing Hietzing Josefstadt Mariahilf

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Quelle:

Page 8: medianet financenet

Frankfurt. Immobilienaktien waren in den vergangenen drei Jahren eines der erfolgreichsten Fonds-segmente, das geht aus einem Ranking des Kapitalmarktanaly-seunternehmens Absolut Research hervor.

Dabei wurde die Performance von mehr als 6.400 europäischen Investmentfonds in den letzten drei Jahren untersucht. Das Ergebnis: Unter den besten 10% sind mehr als 14% Fonds aus dem Bereich Listed-Alternatives-Fonds, fast alle davon aus der Kategorie „Immobi-lienaktien“. Der Anteil dieser Fonds an der Gesamtzahl beträgt aber nur 4% – die Absolut Research GmbH sieht darin einen klaren Hinweis auf den überdurchschnittlichen Erfolg dieser Asset-Klasse in den vergangenen 36 Monaten.

Michael Lipsch, Senior Portfo-lio Manager Sector Funds – Real Estate bei ING Investment Ma-nagement, bestätigt den äußerst positiven Trend und erwartet für die nächste Zukunft noch mehr Grund zur Freude.

Euro-Immos kommen

Bei regionaler Betrachtung ha-ben Fonds mit Fokus auf den USA am besten abgeschnitten. Manager wie etwa Thomas Hartauer von Lacuna haben bereits Anfang des Jahres die Erholung auf dem US-Markt kommen gesehen. In die-sem Segment konnten die besten Fonds in den letzten drei Jahren kumuliert mehr als 100% Rendite erzielen. Allerdings war der US-

Immobilienmarkt während der Finanzkrise ja besonders stark eingebrochen; trotzdem erwartet Lipsch hier weiteres Potenzial.

Als besonders attraktiv sieht er aber die europäischen Immo-Mär-kte. Die haben in den letzen drei Jahren gut abgeschnitten – die Eu-ro-Unischerheit habe den Trend je-doch etwas gebremst. „Gerade des-halb sind wir Europa gegenüber sehr positiv eingestellt, hier gibt

es Abschläge vom fundamentalen Wert von 20% – europäische Im-mobilienwerte sind am billigsten bewertet”, so Lipsch. Der Markt scheint bereits darauf zu reagie-ren. „Deutsche Fonds konnten im laufenden Jahr eine Performance von 30% erreichen und stehen da-mit auch schon im internationalen Vergleich sehr gut da.“ Europäische Immoaktienfonds haben heuer laut Absolut Research im Mittel knapp 15% gebracht.

Während Deutschland in Europa momentan die besten Ergebnisse bringt, sieht Lipsch österreichische Immo-Werte eher skeptisch. Das gemischte Exposure – Österreich plus Osteuropa – würde den Anle-gern noch nicht recht schmecken.

Asiatischer Raum holt auf

Einen Aufholprozess sieht Lipsch aktuell im asiatisch-pazifischen Bereich: Laut Absolut Research brachten entsprechende Fonds im laufenden Jahr im Mittel 18,6%.

Die globalen Fonds haben nach der Absolut Research-Untersu-chung in den letzten drei Jahren am zweitbesten abgeschnitten; die besten brachten eine jährliche Performance von über 20% (siehe Tabelle).

Beste Immofonds üBer 3 Jahre Usa

Fondsname Performanceannualisiertp.a.BNPParibasPropertySecuritiesAmerica 40,38 %iSharesDJStoxx600AmericasRealEstateDE 32,64%iSharesFTSEEPRA/NAREITUSPropertyYieldFund 29,22%LacunaUSREIT 28,86%NeubergerBermanUSRealEstate 28,36%

Quelle: Absolut Research GmbH

Immobilienmärkte Immobilienaktienfonds brachten in den vergangenen drei Jahren hervorragende Renditen

3-Jahresdaten: toprenditeEuropäische Werte sollten in Zukunft noch besser abschneiden – aktuell starkes Wachstum.

Michael Lipsch von ING erwartet sich viel von den europäischen Immo-Märkten.

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42 – financenetreal:estate Immo:cover Freitag, 31. August 2012

Beste Immofonds üBer 3 Jahre GloBal

Fondsname Performanceannualisiertp.a.FirstStateGlobalPropertySecurities 25,26 %StandardLifeGlobalREITFocus 23,14%AvivaInvestorsGlobalRealEstateSecurities 22,56%RobecoPropertyEquities 22,43%INGOnroerendGoedAandelenFonds 22,32%

Quelle: Absolut Research GmbH

Beste Immofonds üBer 3 Jahre eUropa

Fondsname Performanceannualisiertp.a.ICECAPITALEuropeanProperty 16,29 %INGLInvestEuropeanRealEstate 16,07%SSgAEuropeIndexRealEstate 15,97%ComStageETFDJSTOXX600RealEstateTR 15,74%SSgAEuropeExUKIndesRealEstate 15,73%

Quelle: Absolut Research GmbH

München/Boston. Der Münchener Fondsinitiator BVT konnte die Class-A-Apartmentanlage „Ded-ham“ mit 285 Wohnungen in Bo-ston um den Preis von 94,25 Mio. USD verkaufen; somit habe man für die Anleger des „BVT Residential USA 4“ einen „exzellenten Preis“ er-zielt, heißt es. Käufer ist die Firma Archstone Apartments, einer der führenden US-Investoren im Be-reich Wohnanlagen in den USA.

Gewinn von 21% p.a.

Der BVT Residential USA 4 hat ein Eigenkapital von 25,6 Mio. USD, das zu 56% im Objekt „Ded-ham“ und zu 44% im Objekt „Addi-son“ in Dallas gebunden ist, wird ausgeführt. Allein durch den ak-tuellen Verkauf erzielen die Anle-ger somit einen Gesamtrückfluss von 125% des gesamten Fonds- eigenkapitals. Bezogen auf das anteilig in „Dedham“ gebundene Eigenkapital, ergibt sich damit trotz der durch die Finanzkrise verlängerten Haltezeit von knapp 6 Jahren (ursprünglich geplant 3 Jahre) ein Gewinn von rund 21% p.a., wird betont. Darüber hinaus

erhalten die Anleger, die an der Kapitalerhöhung von 2010 zur Re-finanzierung des zweiten Fondsob-jekts „Addison“ teilnahmen, bereits jetzt ihr Vorzugskapital und dessen 9%ige jährliche Verzinsung voll zurück. Der von Archstone Apart-ments für die Apartmentanlage ge-zahlte Preis entspreche einer Kapi-talisierungsrate Cap Rate von 3,9%; dies sei ein Vielfaches von über 25, bezogen auf die Nettobetriebsein-nahmen des Jahres 2011. (lk)

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BVT: „Bauqualität und gute Konzeption des Objekts führten zum guten Preis.“

Bvt Class-A-Apartments um 94,25 Mio. USD verkauft

VerkaufserfolgbeiUS-Immobilienhelaba Bawag-Manager

NeueVorständeFrankfurt/Main. Die deutsche Lan-desbank Hessen-Thüringen (Hela-ba) bekommt nach Informationen aus Finanzkreisen, womit Medi-enberichte der Vorwoche bestätigt werden, zwei neue Vorstände. Jür-gen Fenk von der österreichischen Bawag soll Immobilienvorstand Johann Berger beerben und Tho-mas Groß, zuletzt Finanz- und Risikovorstand der WestLB, soll die Nachfolge von Risikovorstand Gerrit Raupach antreten. (ag/lk)

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Jürgen Fenk löst Johann Berger (im Bild) als Immobilienvorstand ab.

Index Deutliches Signal

US-MarktdrehtNewYork. Der seit fünf Jahren in einer tiefen Krise steckende Im-mobilienmarkt in den USA steht offenbar vor einer signifikanten Wende: Erstmals seit 2006 sind die Häuserpreise auf Jahressicht wie-der gestiegen. Der von Standard & Poor‘s erhobene Case-Shiller-Index zeigt sich erneut robust, die nati-onalen Häuserpreise verbesserten sich gegenüber dem Vorquartal um 6,9%, auf Jahressicht betrug der Anstieg damit 1,2%. (red)

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Index spiegelt Trends in Metropolregi-onen um Boston, Denver, etc. wider.

UBMimHalbjahrmitmehrNettogewinn

Wien. Die börsenotierte Porr-Tochter UBM Realitätenent-wicklung AG hat im 1. Hj. den Nettogewinn trotz geringeren Umsatzes gesteigert. Das Peri-odenergebnis legte um 65,4% auf 4,3 Mio. € zu, obwohl der Vorsteuergewinn um 6,5% auf 5,8 Mio. € und die Gesamtein-künfte um 29,3% auf 89,2 Mio. € zurückgingen. Den Rückgang der Produktionsleistung führt das Unternehmen u.a. auf die Verschiebung von im 1. Hj. 2012 geplanten Immobilienverkäufen zurück. Neue Wohnbaupro-jekte in Deutschland und polen haben sich ebenfalls auf die Produktionsleistung nieder-geschlagen. (APA)

conwertleitet2-stufigeFinanzierungsrundeeinWien. Der börsenotierte Wiener Immobilienentwickler conwert Immobilien Invest SE hat eine zweistufige Finanzierungs-transaktion zur Schuldensen-kung und der Verlängerung der Laufzeit von Verbindlichkeiten eingeleitet. Einerseits bietet conwert den Inhabern einer bis 2014 laufenden 1,5%-Wan-delschuldverschreibung deren Bar-Rückkauf an; parallel dazu wird eine nicht nachrangige Wandelschuldverschreibung von 80 Mio. € mit Fälligkeit 2018 begeben. De facto wird damit die Laufzeit der bestehen-den Anleihe für einen Teil der Holder verlängert. Inhaber der Wandelschuldverschreibung 2014 sollen Angebote bis zum 5. September übermitteln. Die neue, 80 Mio. € schwere Anleihe (Privatplatzierung) dient der Re-finanzierung einer älteren 160 Mio.-Anleihe. (APA)

Warimpex:ErgebnisdrehtinsPlus

Wien. Der börsenotierte Hotel-betreiber und Immobilien- entwickler Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG hat sein Nettoergebnis im 1. Halbjahr 2012 ins Plus gedreht und einen Periodengewinn von 604.000 € ausgewiesen – nach einem Minus von 3,16 Mio. € im Vergleichszeitraum 2011. „Alle Häuser sind umsatz-mäßig stärker geworden, manche Märkte beginnen, sich zu erholen, Deutschland und Frankreich laufen sehr gut“, so Warimpex-Chef Franz Jurko-witsch. � (ag)

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UBM-Vorstand Karl Bier wartet bes-sere Preise ab für Objektverkäufe.

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Warimpex-Chef Jurkowitsch: „Alle Häuser mit mehr Umsatz“.

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Wiener Eistraum

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Wien – der Duft der Stadt.Spritzig, belebend, spontan. Inspiriert von der Vielfalt.

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fonds:park financenetreal:estate – 43Freitag, 31. August 2012

kapitalflucht in Immobilien Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in den Ballungszentren, im „Speckgürtel” besonders teuer geworden

preise steigen weiter stark anWien. Auf dem Austro-Immobili-enmarkt ist keine Entspannung in Sicht. Besonders betroffen sind Eigentumswohnungen und Einfami-lienhäuser in den Ballungszentren und deren Speckgürtel, geht aus ak-tuellen Daten der Immobilienplatt-form Immobilien.net hervor.

Gründe für die starken Preisan-stiege werden in der anhaltenden Schulden- und Finanzkrise und der daraus resultierenden Kapi-talflucht in Immobilien gesehen. „Die Menschen suchen nach einer sicheren Anlagemöglichkeit für ihr Geld“, sagt Immobilienexper-te Alexander Ertler. Die Angst vor Geldwertverlust durch Inflation und das Misstrauen in die Finanz- märkte lasse die Österreicher ver-stärkt in Immobilien anlegen.

Wr. Neustadt mit 25% Plus

Einige der stärksten Preisan-stiege gab es im ersten Halbjahr 2012 bei Wohnungen in der Bun-deshauptstadt und in der Wiener Umgebung. In Wien 6., Mariahilf, etwa zahlt man mit über 4.100 € je m� im Median um 16% mehr für eine Wohnung als im Vorjahr. Eigentumswohnungen im Wiener Speckgürtel kosteten im Vergleich zu 2011 zwischen 10 und 30% mehr; hier sticht insbesondere Wiener Neustadt mit einem Anstieg von 25% auf über 1.500 € je m� hervor.

In Oberösterreich sind die Im-mobilienpreise bei Eigentums-wohnungen am stärksten in Linz Stadt und Linz-Land gestiegen. In der oberösterreichischen Landes-hauptstadt zahlt man im Durch-schnitt 3.500 € für den m� in einer neuwertige Eigentumswohnung. In Kärnten sind die Bezirke Kla-genfurt Land und Spittal an der Drau die Spitzenreiter bei den Preisanstiegen mit Werten zwi-schen 20 und 30%. Für einen neu-wertigen Quadratmeter bezahlt man Klagenfurt knapp 3.800 und in Spittal knapp 4.000 €. In Tirol stellt Kitzbühel den Spitzenreiter

bei neuwertigen Eigentumswoh-nungen: Im alpinen Nobelort zahlt man mittlerweile mehr als 5.000 € für den m2.

Wer ein Haus in der Steiermark kaufen möchte, muss derzeit tiefer in die Tasche greifen als in 2011. Im gesamten Bundesland sind die Prei-se um knapp 10% gestiegen. Neben Graz und Graz-Umgebung gehört Liezen zu einem der teuersten Pfla-ster für Einfamilienhäuser im Grü-nen Herzen Österreichs mit einem Anstieg von 16% auf über 2.000 € pro m�. Im Burgenland ist Ober-pullendorf an der Spitze der Wert-steigerung (+25%). In Niederöster-reich sind die Bezirke Korneuburg

und Krems Land die Spitzenreiter ( plus 17 bzw. 19% ). Die höchsten Preise muss man weiterhin in Wien bezahlen: Im Schnitt zahlt man zwischen 2.700 und 8.300 € für den m� eines Einfamilienhauses. Das stärkste Plus gab es in Wien 14., Penzing, mit über 35%.

Bei den Mietwohnungen auf dem freien Immobilienmarkt fallen die Preissteigerungen im Halbjahr mo-derat aus. Österreichweit ergibt sich ein Durchschnittswert von le-diglich 1,6% Plus. Korneuburg sah einen satten Zuwachs von 15%, in Wien bewegen sich die Verände-rungen zwischen -8% (Alsergrund) bis +25% in der Brigittenau. (lk)

Erhebung von Immobilien.net: Mieten stiegen im Vergleich eher moderat.

Höchster Preisanstieg bei Häusern war im Halbjahr in Wien-Penzing (+35%) zu sehen.

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Im plus Aufträge, Umsätze

D: BauboomWiesbaden. Die deutsche Baubran-che profitiert vom steigenden Interesse an der Geldanlage in Immobilien. Die Zahlen für das 1. Halbjahr 2012 laut Statistischem Bundesamt: Die Aufträge erhöhten sich (preisbereinigt) um 5,5%, der Gesamtumsatz des Bauhauptge-werbes lag mit gut 39 Mrd. € um 0,5% über dem Vorjahresniveau. In Großstädten und ihrem Umland wurden insgesamt gut 41% mehr neue Wohnungen in Mehrfamili-enhäusern genehmigt. (ag)

Experten sehen bei (Wohn-)Immo-Prei-sen in Deutschland noch Luft nach oben.

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Wien. Letzte Woche durften die Pro-jektbeteiligten gemeinsam mit Kurt Wimmer, Vorsteher des 5. Wiener Gemeindebezirks, und den ersten Eigentümern der Wohnungen die Fertigstellung des Projekts „Woh-nen in Margareten“ feiern.

Nach nur 22 Monaten Bauzeit konnte das von Strauss & Partner Development entwickelte Projekt planmäßig seiner Nutzung über-geben werden. Die zwischen rund 30 und 140 m� großen Wohnungen befinden sich in vier Gebäuden zwischen Margaretenstraße und Gießaufgasse.

Niedrigenergiestandard

Alle Bauteile erreichen Niedrig-energiestandard und die Woh-nungen verfügen größtenteils über einen Balkon oder Loggia. Als besonderes Projekt-Highlight gelten die großzügig angelegten Dachterrassenwohnungen. Die mit dem ursprünglichen Gebäude errichteten und inzwischen 100 Jahre alten Steinskulpturen ver-leihen den begrünten Innenhöfen ein ganz besonderes Flair. In den Erdgeschoßflächen befinden sich

moderne Gewerbe- und Büro- flächen. „Mit dieser Wohnhaus- anlage ist ein qualitativ hochwer-tiges Objekt entstanden, das un-seren Bezirk nochmals aufwertet“, bestätigt Wimmer.

Carolin Strauss, Geschäftsführe-rin der Margaretenstraße 131–135 GmbH, ergänzt: „Der Erfolg des Projekts zeigt sich vor allem in der großen Nachfrage nach Woh-nungen: Bereits über die Hälfte der 235 Wohnungen ist verkauft.“ (fh)

44 – financenetreal:estate immo:markets Freitag, 31. August 2012

ernst & Young-studie Längst schon Standard in Miet- und Kaufverträgen sowie bei bei Portfoliowertung

Nachhaltigkeit über das reine Öko-Denken hinaus

Wien. Laut einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsorga-nisation Ernst & Young Österreich hat Nachhaltigkeit bei Immobilien in Österreich, Deutschland und der Schweiz mittlerweile entlang des kompletten Wirtschafts- und Le-benszyklus Eingang gefunden. Im-mer mehr werde sie in Miet- und Kaufverträgen, in der Portfolio- bewertung und Finanzierung sowie im Reporting verankert.

„Unterschiede zwischen Österrei-ch, Deutschland und der Schweiz sind natürlich vorhanden“, sagt Alexander Wlasto, Partner bei Ernst & Young Österreich. Die Tendenz sei jedoch länderübergrei-fend klar: „Jahrelang hat die Bran-che gefordert, dass Nachhaltigkeit weg muss vom zu großen Öko- Fokus; der Markt hat die Forderung angenommen und sieht das Thema zunehmend breit.“ Entsprechend sei Nachhaltigkeit längst auch in der österreichischen Immobilien-wirtschaft angekommen und bei fast allen von Ernst & Young be-fragten Unternehmen ein Baustein der Unternehmensstrategie.

In Österreich Tradition

Auf den ersten Blick scheint Österreich im Vergleich zu Deutsch-land und der Schweiz beim Thema ‚Nachhaltigkeit‘ eher eine junge Tradition zu haben. „Das liegt unter anderem daran, dass die Österrei-chische Gesellschaft für Nachhal-tiges Bauen (ÖGNB) erst im Jänner 2009 ins Leben gerufen wurde und damit später als vergleichbare In-itiativen unserer Nachbarländer. Auf den zweiten Blick jedoch wird deutlich, dass das Thema durchaus schon länger Tradition bei uns hat“, erklärt Wlasto.

So habe sich Österreich bereits 1998 an der globalen Arbeitsgrup-pe „Green Building Challenge“ (GBC) beteiligt; deutlich älter als die ÖGNB ist die Programmlinie „Haus der Zukunft“, eine der um-fassendsten F&E-Initiativen zum Nachhaltigen Bauen in Europa.

Reporting immer wichtiger

„Das Nachhaltigkeitsreporting wird in Österreich immer wich-tiger“, bestätigt Wlasto. Wobei für einen validen Report die Frage der Messbarkeit von Nachhaltigkeit Voraussetzung sei. „Ohne Mess-barkeit ist es schwierig bis unmög-lich, die Effekte nachhaltiger Un-ternehmensführung zu beurteilen. Gleiches gilt auf Immobilienebene,

beispielsweise für das Portfolio-management“, so Wlasto.

Key Performance Indicators

„Die Bedeutung eines nachhal-tigen Portfolios kann gar nicht ge-nug betont werden“, erklärt Wla-sto und bestätigt, dass sogenannte KPIs (Key Performance Indicators) für eine Beurteilung immer häu-figer herangezogen werden. „Nach-haltigkeit beeinflusst also nicht allein den Wert eines Portfolios. Es stellt sich immer mehr die Fra-ge, in welchem Maße nicht nach-haltige Portfolios denn überhaupt noch verkäuflich sind.“

Neben der Unternehmens- und Portfolioebene gelte zudem: „Nach-haltigkeitsthemen halten mit gro-

ßen Schritten Einzug in die Miet-vertragsgestaltung“, weiß Wlasto. Im sogenannten Grünen Mietver-trag (Green Lease) würden Pflichten für Vermieter und Mieter verankert. „Vertraglich fixiert wird die Frage: Was müssen beide Seiten tun, da-mit eine nachhaltige Immobilie auch nachhaltig bleibt?“ So kann zum Beispiel bei Projektentwick-lungen festgeschrieben werden, wie hoch der Energieverbrauch der Immobilie maximal sein darf.

Zero-Emission Cities 2012

Eng verwandt damit ist die CO2-Neutralität von Städten, der sich im Dezember ein Kongress widmet. financenetreal:estate wird darü-ber demnächst berichten.

Fritz Haslinger

Bei Immobilien findet sich Nachhaltigkeit entlang des gesamten Wirtschafts- und Lebenszyklus.

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Im „grünen Mietvertrag“ werden Pflichten sowohl für den Mieter als auch für den Vermieter verankert.

UBS senkt Kursziel für Wienerberger-AktieWien. Die Schweizer Großbank UBS hat ihr Kursziel für die Wienerberger-Aktie von 8,0 auf 6,8 € gekürzt. Positiv sei, dass im 2. Quartal ein dreiprozen-tiges Plus bei den Preisen ein-gefahren wurde und dadurch das Vertrauen, die Kosteninfla-tion von 3,5% im Gesamtjahr aufzufangen, gestiegen sei. Für heuer erwarten die UBS-Exper-ten 0,19 €/Aktie Verlust und für 2013 einen Gewinn von 0,12 € je Aktie. (APA/fh)

Waagner-Biro sichert sich weitere Aufträge

Wien. Der Wiener Stahlbau-konzern Waagner-Biro konnte sich vier weitere Aufträge für Schiffsbühnen im Wert von rund 10 Mio. € sichern.

Zwei Order für je 2,3 Mio. € seien von der Hamburger Meyer Werft für die Royal Caribbean Cruises in Miami gekommen und gemeinsam mit dem japanischen Partner Sanken Engineering sei man bei zwei Aida-Schiffen (je 2,5 Mio. €) erfolgreich gewesen, bestä-tigt das Unternehmen. (APA)

SNB sieht Anzeichen von Überbewertungen

Zürich/Wien. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erkennt auf dem schweizerischen Hypo-thekar- und Immobilienmarkt für Wohneigentum Anzeichen von Überbewertungen sowohl in einigen Regionen wie auch Segmenten.

Im zweiten Quartal 2012 ha-be es aber einzelne Hinweise auf eine mögliche Verlangsa-mung dieser Dynamik gege-ben, heißt es seitens der SNB. Zudem seien Anfang Juni eine Verschärfung der Eigenmit-telanforderungen für Hypothe-karkredite sowie eine Revision der Selbstregulierung im Hy-pothekarbereich angekündigt worden.

Beide Maßnahmen würden eine dämpfende Wirkung auf die Immobilienpreise bewirken und aufgrund dieser Elemente habe die SNB entschieden, dem Bundesrat zurzeit keinen An-trag auf Aktivierung des anti- zyklischen Kapitalpuffers zu stellen. Allerdings möchte das Institut ihren Entscheid nicht als Entwarnung gewertet und verstanden wissen. (APA/sda)

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Stahlkonzern Waagner-Biro baut Konzert- und Schiffsbühnen.

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SNB: Verlangsamung, die aber nicht als Entwarnung verstanden sein soll.

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Die Anlage verfügt auch über eine Garage mit 255 Stellplätzen.

eigentümer und Bezirksvorsteher dürfen sich freuen

Projekt „Wohnen in Margareten“Wien. „Die Strabag würde derzeit die Börse nicht brauchen“, zitierte das WirtschaftsBlatt vor Kurzem Großaktionär und Strabag-Chef Peter Haselsteiner, „aber wir wer-den sie vielleicht irgendwann wie-der brauchen. Das ist alles eine Frage, wie weit der Kurs wirklich fällt. Weil irgendwann ist es dann uninteressant.“ Es gebe einen Kurs, zu dem die Aktionäre einem Delis-ting zustimmten, aber noch sei man dort nicht angelangt.

Märkte einzeln bewerten

Die Märkte Österreich und Deutschland sieht der Strabag-Boss noch „entspannt“. In Deutsch-land könnte sogar ein Personalauf-bau erfolgen. In Osteuropa hinge-gen sei die Krise unübersehbar und es drohe Personalabbau. „Der Bal-kan ist ein zusammengebrochener Markt“, sagt er. Da fehle das Geld zum Bauen. Ausnahme sei Russ-land: Die Russen würden zuneh-mend nationalistischer und protek-tionistischer. „Aber wenn man sich mit dem Markt und den Besonder-heiten abfindet und anfreundet, ist es der Markt der Zukunft“, so

Haselsteiner. Zudem möchte Stra-bag in Russlands Nachbarländern wie Kasachstan und Tadschikistan Niederlassungen gründen. „Bis es so weit ist, dauert es aber noch drei bis fünf Jahre.“ Und sollte Griechenland aus der Eurozone ausscheiden, seien seiner Meinung nach die Reaktionen unabsehbar. Die Bauwirtschaft könnte aber als maßgeblicher „Player“- am Arbeits-markt gefragter denn je sein, ist Haselsteiners Analyse. (APA/fh)

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Haselsteiner: Niederlassungen in Kasachstan, Tadschikistan geplant.

strabag kann Aktienkurs nicht nachvollziehen

Über Delisting wird nachgedacht

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Handbuch über VorstandshaftungWien. Franz Althuber, Partner und Leiter der Steuerrechts-praxis bei DLA Piper Weiss-Tessbach, legt ein neues Handbuch vor. „Geschäftsfüh-rer- und Vorstandshaftung im österreichischen Steuerrecht“ ist im Verlag LexisNexis er-schienen und behandelt die Haftung von Mitgliedern der Leitungsorgane von Kapital-gesellschaften. (ks)

Ex-AWD-Boss erhält Schadenersatz

Celle. Carsten Maschmeyer erhält Schadenersatz in Höhe von 60.000 €. Das Oberlandes-gericht (OLG) Celle verurteilte das Land Niedersachsen wegen eines fehlerhaften Steuerbe-scheids.Der Ex-AWD-Chef hatte zusätzliche Kosten für seinen Steuerberater geltend gemacht, den er für den Einspruch aufgrund des fehlerhaften Be-scheids beauftragen musste.

Zusatzgutachten zu Meinl European LandWien. Im Meinl-Strafverfahren liegt seit Kurzem ein von der Staatsanwaltschaft geordertes Zusatzgutachten zu kapital-markttechnischen Fragen rund um den Handel mit Meinl-Eu-ropean-Land-Papieren vor. Der Sachverständige Andreas Freu-denmann untersucht die Rolle der Bank als Market Maker: Die umstrittenen Rückkäufe der Meinl Bank hätten den MEL-Kurs beeinflusst. (red)

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Teilerfolg für den ehemaligen AWD-Chef Carten Maschmeyer.

Boni Rückforderungen

17% retourZürich. Die weltweit agierenden Banken und Versicherungen hal-ten sich bei der Rückforderung von Boni zurück. 17% von 63 Unterneh-men gaben in einer Mercer-Umfra-ge an, im vergangenen Jahr bereits ausgezahlte Vergütungen teilweise wieder eingefordert zu haben.

Bonuszahlungen verliert man beispielsweise wegen schlechter Resultate, grober Fahrlässigkeit oder Dienstvergehen. Es gab auch Fälle, wo Top-Manager ihre Boni aufgrund von äußerem Druck zu-rückgaben.

Zum Teil rechtswidrig

Die relative Zurückhaltung der 63 Unternehmen erklären sich die Studienautoren unter anderem mit lokalem Recht: Oft widersprächen die Vorschläge den gesetzlichen Be-stimmungen in gewissen Ländern.

Ein anderer Grund sind laut Mercer die verbreiteten Bonus-Malus-Regelungen bei vielen Finanzbranchen-Unternehmen, wonach Boni erst gar nicht aus-bezahlt werden, wenn bestimmte Leistungen nicht auch erfüllt werden. (ag)

Rio de Janeiro. Die Bauarbeiten für das Wasserkraftwerk Belo Monte im Amazonasgebiet, an dem die Andritz AG mit einem Auftrags-volumen von 330 Mio. € beteiligt ist, dürfen wieder aufgenommen werden. Das entschied das Oberste Gericht Brasiliens und setzte damit ein vorinstanzliches Urteil aus.

Der Bau des Staudamms ist seit jeher umstritten. Weil die Regie-rung sich weigerte, an einem Ver-mittlungstreffen teilzunehmen,

hatten Hunderte Ureinwohner und Umweltschützer den Staudamm mehrmals besetzt.

11.000 Megawatt-KW

Mit 11.000 Megawatt soll das Wasserkraftwerk der drittgrößte Staudamm der Welt werden hin-ter dem Drei-Schluchten-Stau-damm in China und dem Itaipu-Staudamm zwischen Brasilien und Paraguay. (red/APA)

Belo Monte-Staudamm Oberstes Gericht genehmigt

Andritz darf in Brasilien bauen

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Der drittgrößte Staudamm der Welt entsteht im Amazonasgebiet.

Solidarabgabe Von 2013 bis 2016 wird Bestverdienern das 13. und 14. Monatsgehalt höher besteuert – viele könnten das aber umgehen

Solizuschlag: „Unfair, uneffektiv“Wien. Im Rahmen des Sparpakets wird Gutverdienern in den Jahren 2013 bis 2016 eine Solidarabgabe auferlegt. Werner Braun, Partner bei Moore Stephens City Treuhand und Vizepräsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder für Wien, geht hart damit ins Gericht: Einer-seits sei die Regelung in mancher Hinsicht ungerecht, andererseits sei der angepeilte Ertrag von 110 Mio. € unrealistisch.

20.000 Betroffene

Rund 20.000 Personen werden von der neuen Abgabe betroffen sein. Sie ist so gestaltet, dass das bisher mit 6% steuerbegünstigte 13. und 14. Monatsgehalt deutlich höher besteuert wird: bei einem Bruttomonatslohn von 13.280 € bis 25.780 € mit 27%, bei 25.781 € bis 42.477 € brutto monatlich mit 35,75% und darüber mit 50%. Bei Selbstständigen gilt der Ge-

winnfreibetrag als Pendant zur Steuerbegünstigung des 13. und 14. Gehalts. Hier wurde als Soli-darbeitrag folgende Regelung ein-geführt: Bisher durften 13% des Jahresgewinnes als Gewinnfrei-betrag geltend gemacht werden, gedeckelt mit einem Absolutbetrag von 100.000 € bzw. einem Jahres-gewinn von 769.230 €. Dies wird gemäß der Neuregelung nur mehr bei Gewinnen bis 175.000 € pro Jahr möglich sein (max. 22.750 €).

Ungleichbehandlung

Braun kritisiert, dass keine Ge-rechtigkeit zwischen unselbst-ständig und selbstständig Beschäf-tigten bei der Sonderbesteuerung des 13./14. Monatsgehalts gegeben sei. Denn für Selbstständige war schon bisher die Absetzmöglichkeit nur bis 30.000 € ein echter Freibe-trag; um mehr geltend machen zu können, mussten und müssen sie

Investitionen tätigen. Die Begrün-dung dieser Ungleichbehandlung bleibe der Gesetzgeber nach wie vor schuldig.

Umgehungsmöglichkeiten

Auch innerhalb der Selbststän-digen herrsche Ungleichheit: Bei Einkünften im Rahmen einer Mit-unternehmerschaft, an welcher der Steuerpflichtige nur mit einem Gewinnanteil von z.B. 30% beteiligt ist, gebe es eine Mehrbelastung.

Außerdem sei das angepeilte Volumen unrealistisch: Die obers-ten Hierarchiestufen von Banken, Versicherungen und großen Indus-triebetrieben könnten ausweichen, indem sie sich ihre Sonderzah-lungen für die Jahre 2013 bis 2016 erst ab 2017 auszahlen zu lassen. Unternehmer werden versuchen, Investitionen vorzuziehen, um ih-ren Gewinn zu reduzieren, meint Braun. (red)

20.000 Betroffene sollen dem Staat 110 Mio. € bringen – nicht alle werden gleich behandelt, kritisiert Kammerfunktionär Braun.

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Werner Braun, Wirtschaftskammer Wien: „Angepeilte Erträge sind unrealistisch.“

Finanzdienstleister Ab 1. September kommt der Wertpapiervermittler als neues, reglementiertes Gewerbe

„Wertpapiervermittler“ ersetzt FDLAWien. Mit 1. September tritt der neu geschaffene Wertpapiervermittler (WPV) an die Stelle des Finanz-dienstleistungsassistenten (FDLA). Damit wird eine Forderung der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA umgesetzt.

Erhöhte Anforderungen

Derzeit sind bei der FMA rund 3.300 FDLA registriert. Der FDLA war bisher ein freies Gewerbe mit geringen Berufsvoraussetzungen. Der WPV ist dagegen ein regle-mentiertes Gewerben mit erhöhten Anforderungen, insbesondere an die Aus- und Weiterbildung. WPV müssen einen Befähigungsnach-weis zum Erhalt der Gewerbe- berechtigung erbringen und in der

Folge regelmäßig fachspezifische Schulungen im Ausmaß von min-destens 40 Stunden innerhalb von drei Jahren nachweisen. Für FDLA sind Übergangsbestimmungen vorgesehen.

Einschränkungen

Für WPV gelten einige Ein-schränkungen. So darf er künftig nur noch für maximal drei Wert-papierfirmen bzw. Wertpapier-dienstleistungsunternehmen tätig sein. Der Eintrag in ein öffent-liches Register ist verpflichtend. Für Kreditinstitute und Versiche-rungsunternehmen besteht künf-tig keine Möglichkeit mehr, Wert-papiervermittler als Hilfspersonen heranzuziehen. (ks)

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Strengere Regeln, mehr Ausbildung: der „neue” Wertpapiervermittler.

LAW&orDer financenetreal:estate – 45Freitag, 31. August 2012

ederer-Brief Gegenklage

Siemens klagtMünchen. Im Konflikt um die Ver-gabe eines U-Bahn-Auftrags in Lille/Frankreich holt Siemens zum juristischen Gegenschlag aus. Der deutsche Konzern hat die Stadt nun verklagt. Siemens war bei der Ausschreibung dem lokalen Riva-len Alstom unterlegen. Personal-chefin Brigitte Ederer hatte darauf von einem möglichen Stellenabbau gesprochen. Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry sah sich dadurch erpresst. (APA)

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Siemens-Personalchefin Brigitte Ederer bleibt hart: Klage.

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Wien. In der Öffentlichkeitsarbeit von Bau- und Immobilienunter-nehmen ist Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ein großes The-ma. Am 27. September diskutieren Vorstände und Geschäftsführer der österreichischen Immobilien-wirtschaft bei der „GBB – Green & Blue Building Conference“ im Tech Gate in Wien, ob diese Themen nun auch tatsächlich in der täglichen Praxis der österreichischen Unter-nehmen angekommen sind. Organi-

siert wird die Konferenz zum drit-ten Mal von Alexander Ghezzo vom Konferenzunternehmen Confare.

Die Teilnehmer

Geladen sind u.a.: Michael Ehl-maier (EHL), Markus Leininger (Eurohypo), Bernhard H. Hansen (CA Immo), Philipp Kaufmann (ÖGNI), Daniel Riedl (Immofinanz) und Martin M. Roth (Immobilien Rating GmbH). (red)

ZKB Private Banking

NeuzugangSalzburg. Thomas Walkner (44) ist neuer Senior Private Banker in der Zürcher Kantonalbank Österreich AG (ZKB). Er verstärkt in dieser Position das Team von Herbert Lindner, welches für alle Marktbe-arbeitungsaktivitäten in Deutsch-land verantwortlich zeichnet. Vor seinem Wechsel zur Zürcher Kant-onalbank Österreich AG war er u.a. im Wealth Management und Fami-ly Office einer Großbank in Mün-chen tätig. (red)

46 – financenetreal:estate people&dates Freitag, 31. August 2012

Berlin: Flughafen doch vielleicht erst 2014Berlin. Die Eröffnung des neuen Großflughafens Berlin-Bran-denburg (BER) könnte sich einem Bericht des Berliner Tagesspiegel zufolge bis zum Frühjahr 2014 verschieben. Die Probleme auf der Baustel-le hätten sich als so eklatant erwiesen, dass das „Szenario 2014 nun als sehr wahrschein-lich gilt”, zitierte die Zeitung einen „hohen Vertreter aus Aufsichtsratskreisen”. Dieser habe damit Informationen aus einem an der Planung beteili-gten Büro bestätigt. Der Spre-cher des Berliner Senats wies die Angaben gegenüber der Zeitung zurück. (red/ag)

Nürnberger: Bestnote bei Berufsunfähigkeit

Salzburg. Gut abgeschnitten hat die Nürnberger Versicherung AG Österreich mit ihrer Be-rufsunfähigkeitsversicherung im Produkt-Gesamtrating von Morgen&Morgen. Der Haupt-tarif „Plan B” sowie die Zusatz-versicherung „BUZ“ wurden beim aktuellen Rating des deutschen Analysehauses mit der Bestnote bewertet. „Wir haben unsere BU-Tarife 2002 auf den Markt gebracht und in dieser Zeit laufend verbessert. Es freut uns, dass die Pro-duktqualität nicht nur unseren internen Vorgaben entspricht, sondern auch objektiven exter-nen Bewertungen standhält”, erklärt Barbara Neumayr, zuständige Produktmanagerin bei der Nürnberger. (red)

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Barbara Neumayr, Produktmanage-rin bei der Nürnberger Österreich.

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Thomas Walkner, Neuzugang bei der Zürcher Kantonalbank Österreich.

Immobilien-Konferenz Green & Blue Building 2012

GBB: Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit & Energieeffizienz werden im September unter die Lupe genommen.

Großprojekte Die österreichische Doka GmbH mit Sitz in Amstetten ist am Bau der Twin Towers in Doha/Katar maßgeblich beteiligt

austro-Know How für HochhausDoha/Dubai. Im Business-Viertel West Bay in Doha sind in den ver-gangenen Jahren zahlreiche aufse-henerregende Wolkenkratzer in den Himmel Qatars gewachsen. Mit den Twin Towers entsteht ein neues Ensemble. Die beiden 185 m hohen Türme werden nach ihrer Fertig-stellung ein Luxushotel und Büros in 48 Etagen beherbergen. Die ös-terreichische Doka GmbH ist mit der Selbstkletterschalung SKE50, der Kletterschalung MF240, der Trägerschalung Top 50 und dem Traggerüst Staxo 40 maßgeblich am Bau der Twin Towers beteiligt.

Das Bauunternehmen Arabtec Construction LLC, ein Baukonzern mit Sitz in den Vereinigten Ara-bischen Emiraten und laufenden Projekten in der gesamtem GCC-Region, errichtet die zwei Wol-kenkratzer. „Die Zusammenarbeit mit Doka verlief sowohl bei der Planung als auch bei der Umset-zung sehr präzise. Die Schalungs-

systeme, die wir im Einsatz haben, sind einfach in der Handhabung und helfen uns maßgeblich dabei, die Effektivität zu steigern und Zeit zu sparen“, erklärt Mohammed Ali Nada, Project Manager bei Arabtec. „Das Doka-Team bewies ab dem Planungsbeginn große Fachkennt-nis. Meine Mannschaft hat vom Schalungs-Know-how, den pünkt-lichen Lieferungen und dem si-cheren Einsatz der Klettersysteme und Trägerschalungen sehr profi-tiert; auch die After-Sales-Services waren erstklassig“, so Nada.

Flexibel für Großflächen

Der Ortbetonkern wird mit 94 Selbstkletterautomaten SKE50 und 1.800 m� Trägerschalung Top 50 vorauseilend geklettert. Für die aussteifenden Wandscheiben am Deckenrand lieferte Doka ebenfalls die Trägerschalung Top 50. Die fle-xible Großflächenschalung passt

sich mit knapp 830 m� der sich än-dernden Bauwerksgeometrie an. Als Plattform ist die Krankletter-schalung MF240 im Einsatz. Für die Geschossdecken wird das flexi-ble Dokaflex 1-2-4-Deckensystem verwendet, für die hohen Decken-unterstellungen im Podiumbereich das Traggerüst Staxo 40.

Marina 101: Baustopp?

Vertreten war Doka ursprüng-lich auch bei einem prestigeträch-tigen Bauprojekt in Dubai: Mit ei-ner Bauhöhe von 425 m hätte der Hochhausturm „Marina 101“ eines der spektakulärsten Bauvorha-ben dort werden sollen, der Tower hätte nach der Fertigstellung 101 Stockwerke umfasst und wäre das zweithöchste Wohngebäude der Welt gewesen. Derzeit dürfte das Projekt jedoch auf Eis liegen, Doka ist nach jüngsten Angaben seit ei-niger Zeit nicht mehr mit an Bord.

Twin Towers kommen auf stolze 185 Meter Höhe, Fertigstellung des Hochhausturm Marina 101 in Dubai fraglich

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Doka lieferte für die Twin Towers eine Komplettausstattung von Schalungsmaterial.

streit um geplante apartment-anlage Bürgerinitiative in Bad Aussee fühlt sich von Investoren hintergangen

Bauprojekt stößt auf anrainer-WiderstandBad Aussee. Unmittelbar vor Baube-ginn des Narzissenbads herrscht Aufregung in der steirischen Kur-stadt Bad Aussee. Weniger wegen des Neubaus des Kurbads am Orts-rand, sondern wegen der geplanten dazugehörigen Apartments-An-lagen. Eine Bürgerinitiative fühlt sich von Politik und Investoren hinters Licht geführt, was die Di-mension mit 350 Betten im End-ausbau betrifft. Gesprächsbereit ist man seitens der Investoren nur beim äußeren Erscheinungsbild.

„Nachträglich aufgestockt“

Den Unmut der Anrainer und – wie Matthias Grill von der Bür-gerinitiative „Pro Bad Aussee” meint, die Mehrheit der Bevölke-

rung – haben sich die Investoren mit der erst nach der Projekt- präsentation im Mai bekannt ge-wordenen Erweiterung um zehn weitere Appartementhotel-Blöcke bzw. -Chalets auf sich gezogen; so würde die Bettenkapazität in Ver-bindung mit dem Bad auf 350 ge-schraubt.

„Viel Lärm um nichts”, erklärt Max Taucher, Geschäftsführer der Vitalbad Errichtungs GmbH. Das Projekt sei wirtschaftlich ohnedies schon „grenzgängig”, man habe die Bebauungsdichte zurückgenom-men und baue maximal dreige-schossig. Der Bebauungsplan sei von SPÖ und ÖVP im Gemeinderat beschlossen worden, die Baubewil-ligung seit einigen Tagen rechts-kräftig. (APA/red)

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Anstoß des Unmuts: Es sollen mehr Apartments entstehen als ursprünglich gesagt.

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Velden Sommergespräch

SOT lud einVelden. Die SOT Süd-Ost Treuhand lud zum SOT Sommergespräch mit dem Titel „Herrschaft“ ins Casin-eum des Casino Velden. Rund 130 Manager aus der Industrie- und Finanzwelt sowie Steuer- und Rechtsexperten beleuchteten da-bei aus verschiedenen Blickwin-keln die Auswirkungen von Ethik bis zu Sozialen Netzwerken auf die Wirtschaft. Gastgeber war Anton Schmidl, SOT-Partner und Initiator der Sommergespräche. (red)

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Anton Schmidl, SOT-Partner und Initiator der Sommergesprä­che.