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Medien machen Menschen

Menschen machen Medien - mainpost.de · ersten Stichworte, die Ihnen beim Thema Me- ... Damit die Massenmedien ihren Aufgaben auch ... Dort heißt es: „Jeder hat das Recht, seine

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MedienmachenMenschen

Inhalt

2 Menschen machen Medien – Mach mit!

Editorial Willkommen in der Welt der Medien

Hintergründe der MedienbrancheDas deutsche MediensystemWie funktioniert ein Verlag?

Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?Macher oder Planer, kühler Rechner oder Künstler?

Medienkauffrau/MedienkaufmannJeden Tag eine neue Herausforderung

Druckerin/DruckerMit scharfem Blick

Mediengestalterin/MediengestalterWenn Kreativität und Gestalten zum Beruf gehören

Kauffrau/Kaufmann für DialogmarketingViel mehr als nur telefonieren

Der Traumberuf: Ziele und VorstellungenWas ist für mich ein Traumberuf? Anregungen zur Diskussion in der Klasse

Veranstaltungskauffrau/VeranstaltungskaufmannEin Beruf für kühle Köpfe

Fachinformatikerin/FachinformatikerFaszination Computer

Industriebuchbinderin/IndustriebuchbinderTradition und Technik

Fachkraft für Kurier-, Express und PostdienstleistungenAb die Post! Ein Beruf in der Logistik

Industriekauffrau/IndustriekaufmannAlles unter Kontrolle

Für Hochschulabsolventinnen und -absolventenDie Manager von morgen

Praktika in der MedienbrancheProbieren Sie sich aus!

Personalleiter im InterviewEngagement, Ehrlichkeit und Motivation

Die WÜRZBURGER medienakademieGemeinsam in die Zukunft

Die Unternehmen der WÜma Robert Krick Verlag, Mediengruppe Main-Post, Vogel Business Media, Stürtz

Impressum/Lösungen

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3Menschen machen Medien – Mach mit!

Editorial

Liebe Schulabgängerinnen und Schulabgänger,

bald werden Sie eine wichtige Entscheidung treffen – nämlich die, welchen Beruf Sie ergreifen wollen. Diese Entscheidung ist bei der Vielzahl an Berufen nicht einfach und erfordert Zeit zum Nachdenken, Recherchieren und Ausprobieren, damit Sie sich darüber klar werden, was Sie gut können, was Sie interessiert und begeistert.

Mit der Broschüre „Menschen machen Medien – Mach mit!“ wollen wir Ihnen die Medienbranche näher bringen. Denn in dieser spannenden Branche finden sich zahlreiche ganz unterschiedliche Berufe, vom Medienkaufmann bis zum Industriebuchbinder, vom Dialogkaufmann bis zum Drucker. Wir laden Sie ein in die Welt der Medien und der interessanten Berufsbilder, die Sie dort erwarten.

Menschen, die bereits in dieser Medienwelt arbeiten, erzählen in persönlichen Interviews über ihre Aus-bildung und ihre Berufe. Auch der Arbeitsalltag der Menschen wird detailliert beschrieben, um Ihnen einen ersten Einblick in das Lernen und Arbeiten in den Medien zu geben. Darüber hinaus können Sie selbst aktiv werden und unseren Berufsfindungstest absolvieren. Oder Sie tüfteln an den Fragen und Aufgaben, die wir zu den einzelnen Berufsbildern erstellt haben. In jedem Fall soll Ihnen diese Broschüre wertvolle Informationen liefern und Sie bei der Wahl Ihres Traumberufs unterstützen. Vielleicht finden Sie Ihren Traumberuf ja in der Medienbranche: Machen Sie doch einfach den Praxistest, und lernen Sie unsere Unternehmen während eines Praktikums kennen!

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit unserer Broschüre und hoffen, dass Sie neugierig auf uns gewor-den sind. Und wer weiß, vielleicht heißt es für Sie demnächst „Menschen machen Medien – ich mach’ mit!“.

Wir freuen uns auf Sie! Herzliche Grüße aus der WÜma

Günter SchürgerGeschäftsführerWÜRZBURGER medienakademie GmbH

Alexandra Van HoutteLeiterin Aus- und WeiterbildungWÜRZBURGER medienakademie GmbH

4 Menschen machen Medien – Mach mit!

Hintergründe der Medienbranche

Das deutsche MediensystemTagtäglich lesen wir Zeitung, gehen ins Inter-net, schalten den Fernseher oder das Radio ein. Doch was steckt eigentlich hinter den Sendungen und Berichten? Es gibt einiges Wissenswertes über die Medien und das Sys-tem, in dem sie agieren. Sie haben nämlich weit mehr Aufgaben, als zu unterhalten.

Was sind eigentlich Medien?Zeitung, Internet und Fernsehen sind sicher die ersten Stichworte, die Ihnen beim Thema Me-dien einfallen. Aber dahinter verbirgt sich viel mehr. Unter Medien versteht man erstmal ganz allgemein Mittel, mit denen Nachrichten und Unterhaltung in Schrift, Ton und Bild zu einem Publikum kommen, sie sind als „Vermittler“ zu verstehen. Als Massenmedien bezeichnet man Presse und Rundfunk (Radio und Fernsehen), im weiteren Sinne auch Bücher, CDs und das Internet. Sie transportieren Nachrichten und In-formationen über räumliche Entfernungen. Oft speichern sie auch Informationen über längere Zeit. Presse und Rundfunk wenden sich haupt-sächlich mit aktuellen Inhalten an ein anonymes Publikum, das aus einigen Tausend, aber auch aus Millionen Einzelpersonen bestehen kann.

Was ist das deutsche Mediensystem?Das Mediensystem Deutschlands besteht aus den Printmedien und dem Rundfunk, dazu kommen diverse Internetseiten. Dabei sind die

Zeitungen und die meisten Rundfunksender private Wirtschaftsunternehmen, nur die öffent-lich-rechtlichen Sender bilden eine Ausnahme (beispielsweise ARD und ZDF). Es gibt rund 350 Tageszeitungen in Deutschland, mit einer Ge-samtauflage von über 20 Millionen. Zeitschriften gibt es ungefähr 22 000, darunter fallen Fach-zeitschriften, aber auch Magazine und Kunden-zeitschriften. Rechnet man die lokalen, regiona-len und überregionalen Radiosender zusammen, kommt man auf etwa 225, Fernsehsender gibt es weit über 100. Neben den öffentlich-rechtli-chen sind viele private Sender darunter, über-regionale wie RTL und Sat1 oder lokale wie TV Touring. Wie viele Seiten es im Internet gibt lässt sich hingegen nicht genau feststellen. Derzeit nutzen aber fast 70 Prozent der Deutschen (das sind beinahe 50 Millionen) das Internet täglich oder fast täglich. Niemand kann alle Berichte der einzelnen Me-dien zur Kenntnis nehmen, doch um eine Vielfalt der Meinungen und eine umfassende Bericht-erstattung zu garantieren, sind viele verschie-dene Medien nötig. Gegenwärtig erreichen die Massenmedien in der Bundesrepublik über vier Fünftel der Erwachsenen. Viele davon nutzen zwei oder mehr Informationsquellen.

Warum brauchen wir die Medien?Die Massenmedien haben in unserer Demokra-tie eine wichtige Aufgabe: Sie sollen umfassende und verständliche Informationen über das Ge-

schehen in Deutschland und der Welt liefern. Die Medien erklären zudem die wirtschaftlichen, so-zialen und politischen Zusammenhänge. So kön-nen sich die Menschen eine politische Meinung bilden und an politischen Entscheidungen mit-wirken. Unsere Gesellschaft ist sehr vielschich-tig und global vernetzt, daher kommen wir mit bloßen Gesprächen als Informationsquellen, bei-spielsweise mit der Nachbarin, nicht mehr aus. Die Kontrolle der Politik und die Kritik an deren Handlungen und Entscheidungen zählen ebenso zu den Aufgaben der Medien. Ohne Journalisten, die Missstände aufspüren, wäre die Gefahr von Korruption und Machtmissbrauch viel größer. Unser Staat ist nach dem Prinzip der Gewalten-teilung aufgebaut. Neben den drei Gewalten des Staates, der Legislative (gesetzgebende Gewalt), der Judikative (rechtsprechende Gewalt) und der Exekutive (ausführende Gewalt) werden die Me-dien häufig als „vierte Gewalt“ angesehen. Aber die Kontrollfunktion der Medien beschränkt sich nicht auf den Staat, sondern erstreckt sich auf die gesamte Gesellschaft. Weitere Aufgaben sind Unterhaltung und Bildung: Die Menschen erwarten von den Medien einer-seits Entspannung, sei es durch Shows, durch Klatsch über Prominente, durch spannende oder romantische Filme oder durch die Sportbericht-erstattung. Andererseits wollen sie Ratschläge zu allen Bereichen des täglichen Lebens, wie zu Gesundheitsthemen oder zu Fragen über Versi-cherungen, Renten oder Mietbestimmungen.

5Menschen machen Medien – Mach mit!

Aufgaben

Erstellen Sie eine Mindmap zum The-ma „Medien“.

Textanalyse: Betrachten Sie den Text über das Mediensystem genauer. •Welche Kernaussagen hat der Text?•Um welche Fakten geht es in dem

Text?•Wie wird das Geschehen behandelt?

Subjektiv oder objektiv? Darstellend oder wertend?

•Wie ist der Text gegliedert?•Bedient sich der Autor der Sach-

oder der Meinungssprache?•Welche Absicht hat der Autor? Will

er informieren, appellieren, manipu-lieren?

Geschichte der Medien

Um 14 50: Johannes Gutenberg erfindet das Drucken mit beweg-lichen metallischen Einzeltypen.

1650: Die erste Tageszeitung der Welt erscheint in Leipzig („Einkom-mende Zeitungen“).

1770: Pressefreiheit wird auf deutschem Boden erstmals garantiert.1837: Samuel Morse entwickelt den elektrischen Telegraphen.1839: Louis Daguerre fertigt erste Fotografien an (Daguerreotypie). 1849: Bernhard Wolff und Paul Julius Reuter gründen die ersten

Nachrichtenagenturen.1861: Philipp Reis erfindet das Telefon, kann sich aber mit seiner

Erfindung nicht durchsetzen.1887: Das Grammophon wird erfunden, dadurch ist die Aufzeich-

nung und Wiedergabe von Tönen möglich. 1822: Dr. William Church erfindet die Setzmaschine.1895: Die Brüder Skladanowsky zeigen in Berlin erstmals öffentlich

Stummfilme. 1897: Ferdinand Braun entwickelt die Braunsche Röhre (grundle-

gend für die Fernsehtechnik).

1919: Hanso Schotanus à Steringa Idzerda sendet aus seiner Woh-nung die erste Radiosendung.

1927: Der erste abendfüllende Tonfilm „The Jazz Singer“ (Warner Bros.) hat Premiere.

1925: Am 18. April 1934 wird erstmals öffentlich eine Fernsehsen-dung übertragen.

1938: Konrad Zuse entwickelt mit Zuse Z1 den ersten frei program-mierbaren mechanischen Rechner.

1945: Der erste vollelektronische Universalrechner (ENIAC) wird in Betrieb genommen.

1952: Das öffentliche Fernsehen in Deutschland geht auf Sendung.1969: Das ARPANET (Vorläufer des Internet) wird gestartet.1989: Das World Wide Web entsteht.1996: Die Digital Versatile Disc (DVD) kommt auf den Markt.1996: Das erste Smartphone (Nokia Communicator) wird verkauft.2000: Das erste Netbook geht in den Handel (ab 2007 erfolgreich).2003: Der Begriff „web 2.0“ wird geprägt.2006: Die ersten speziellen E-Book-Lesegeräte erscheinen.

Hintergründe der Medienbranche

Was sind die rechtlichen Grundlagen des deutschen Mediensystems?Damit die Massenmedien ihren Aufgaben auch gerecht werden können, garantiert das Grund-gesetz der Bundesrepublik Deutschland den Medien die Freiheit der Berichterstattung und verbietet jede Zensur. Dies ist in Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschrieben. Dort heißt es: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbrei-ten und sich aus allgemein zugänglichen Quel-len ungehindert zu unterrichten. Die Pressefrei-heit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Wie kommen Nachrichten und Berichte in die Medien? Für die Berichterstattung gelten zwei Grundsät-ze: Ein Journalist muss erstens sorgfältig geprüft haben, ob das, was er als Nachricht weitergibt, tatsächlich stimmt. Zweitens muss der Journa-list zwischen der Nachricht und seiner Meinung dazu unterscheiden. Die Meldung über ein Ereig-nis sollte so objektiv wie möglich erfolgen, die Meinung gehört in einen Kommentar. Aus den vielen tausend Meldungen, die täg-lich über Ereignisse in aller Welt anfallen, muss ständig ausgewählt werden. Dazu gibt es ver-schiedene Auswahlkriterien: Ist das Ereignis neu, steht es dem Leser/Hörer/Zuschauer nahe, besitzt es eine allgemeine Tragweite, ist es sensationell, dramatisch oder kurios, sind Pro-minente beteiligt, kommt „sex and crime“ ins Spiel? Nach diesen Faktoren wird entschieden, worüber die Medien berichten. Die Auswahl be-ginnt beim Reporter vor Ort und setzt sich in der Nachrichtenagentur fort, wo die Ereignis-

meldungen gesammelt und an Zeitungen, Ra-dio und Fernsehen weiterverkauft werden. Dort entscheiden noch einmal Journalisten, was aus dem riesigen Angebot der Agenturen ausgewählt wird. Was in den Medien erscheint bildet also nicht die Wirklichkeit ab, sondern ist ein zusam-mengesetztes Bild von ihr, ausgewählt von Jour-nalisten. Im Alltagsgeschäft spielen auch andere Gesichtspunkte eine große Rolle: Die vielen Me-dienunternehmen stehen in harter Konkurrenz zueinander und müssen Geld verdienen, um existieren zu können (eine Ausnahme sind nur die öffentlich-rechtlichen Sender, die sich über-wiegend aus Rundfunkgebühren finanzieren). Haupteinnahmequelle ist die Werbung. Für die-se kann ein Medienunternehmen umso höhere Preise erzielen, je höher die Verkaufsziffern oder die Einschaltquoten sind. Daher können die Me-dien nicht nur trockene Informationen liefern. Sie müssen auch unterhalten, Neugier wecken – und dazu die Nachrichten und Themen entspre-chend auswählen.

Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Berichterstattung?Immer wieder stehen bei der Berichterstattung Hürden im Weg. Dazu gehört die Tendenz der Pressestellen, Parteien und Verbände, die Pres-se einseitig zu unterrichten. Auch die mangeln-de Auskunftsbereitschaft der Behörden bereitet den Journalisten Schwierigkeiten. Hinzu kommt die Abhängigkeit der verschiedenen Medien von den Verkaufszahlen und Einschaltquoten. Auch die räumlichen und zeitlichen Begrenzungen sind zu bedenken. Eine Zeitung kann nur auf ei-ner bestimmten Zahl von Seiten Informationen bringen. Radio und Fernsehen müssen sich an Sendezeiten halten. Schon aus diesem Grunde

können die Meldungen der Medien nur ein klei-ner Ausschnitt der Wirklichkeit sein.

Der Traumberuf in der MedienbrancheJeder von Ihnen kennt Stefan Raab, Oliver Pocher, Sonya Kraus oder Gülcan. In den Augen vieler haben sie die absoluten Traumberufe: „Ir-gendwas mit Medien machen“, das wünschen sich viele Jugendliche. Doch man muss nicht gleich ein Fernsehstar werden, um in dieser interessanten Branche zu arbeiten. Hinter den Kulissen der Medienunternehmen gibt es viele spannende Berufe, vom Mediengestalter über den Drucker oder den Spezialisten im Kunden-service bis zum Administrator komplexer Netz-werke. Vielleicht ist ja auch für Sie der richtige Beruf dabei...

6 Menschen machen Medien – Mach mit!

Hintergründe der Medienbranche

Wie funktioniert ein Verlag?Was wir von den Medien wahrnehmen, ist in der Regel nur das fertige Ergebnis der redak-tionellen Arbeit. Doch damit Zeitungen, Zeit-schriften, Bücher oder Internetseiten über-haupt erscheinen können, brauchen Verlage viel mehr als nur die Redaktionen.

Wie in jedem anderen Wirtschaftsunternehmen auch, gibt es in Medienhäusern viele Menschen, die dafür sorgen, dass – beispielsweise durch den Verkauf von Anzeigen – Geld in die Kassen kommt, dass jeder Mitarbeiter einen Schreib-tisch hat, dass er für seine Arbeit bezahlt wird und dass sein Computer funktioniert. Außerdem arbeiten zahlreiche Menschen in den Drucke-reien und sorgen dafür, dass aus der Arbeit der Redaktionen und Anzeigenabteilungen etwas Greifbares hergestellt wird. Damit die Produkte eines Medienhauses überhaupt bei den Lesern ankommen können, müssen sie noch sortiert, verpackt, ver kauft und ausgeliefert werden.

VerlagEin Verlag ist ein Medienunternehmen, das Zei-tungen, Zeitschriften oder Bücher verlegt. Mo-derne Verlage konzentrieren sich aber nicht nur auf klassische Printprodukte. Sie setzen auch auf neue Medien, vor allem auf das Internet. Bei-spielsweise betreiben sie Online-Portale, die sie produzieren und vermarkten. Der Verlag ist das Dach für alle Abteilungen. Das Wort „verlegen“

bedeutete im Mittelalter „etwas auf seine Rech-nung nehmen“. Der Verlag kauft die Nutzungs-rechte am Werk eines Autors – bei einer Zeit-schrift etwa kauft er vom zuständigen Reporter die Rechte an seinem Artikel. Er ermöglicht die Herstellung, also die Vorbereitung zum Druck, den Druck und die Finanzierung der Produktion. Des Weiteren sorgt er für die Werbung und dafür, dass die Produkte auch gekauft werden können. Dafür sind mehrere Abteilungen innerhalb eines Verlags nötig: Dieser besteht in der Regel aus Re-daktion, Anzeigenabteilung, Technik, Vertrieb und einer Verwaltung. Angestellte in einem Verlag sind unter anderem ausgebildete Medienkauf-leute, Mediengestalter, Drucker, Kaufleute für Bürokommunikation sowie für Dialogmarketing, Fachinformatiker, Fotografen oder Redakteure.

Verleger und GeschäftsführungDer Verleger ist der Chef des Verlags. Viele Ver-leger legen die Aufgaben der Führung eines Ver-lags aber in die Hände von Geschäftsführern und ziehen sich aus dem operativen Geschäft zurück.

RedaktionAlle Redakteure sind in einer Redaktion orga-nisiert. Sie sind für die inhaltliche Planung und Ge staltung der Produkte verantwortlich, egal ob gedruckt oder digital. Die Redaktion erspürt Themen und Trends im jeweiligen Fachgebiet, entwickelt Konzepte und beauftragt Autoren, Fo-tografen und Grafiker, die die Inhalte erstellen. Redakteure sammeln also Informationen, werten diese aus und bereiten sie für den Leser bezie-hungsweise Nutzer auf. Sie arbeiten dabei mit

7Menschen machen Medien – Mach mit!

Hintergründe der Medienbranche

allen anderen Abteilungen des Verlags zusam-men. Nicht zuständig ist die Redaktion für den Inhalt der Anzeigen.

VertriebDas beste Produkt ist nichts wert, wenn es nicht zu den Menschen kommt. Der Vertrieb kann über den Handel erfolgen, beispielsweise den Buch-handel, oder durch den Verlag selbst. In diesem Fall wird mit Vertrieb auch die Abteilung des Ver-lags bezeichnet, die dafür zuständig ist, dass die Produkte bei den Kunden ankommen, egal ob Ta-geszeitung, Fachzeitschrift, Telefon- oder Sach-buch. Außerdem sorgt der Vertrieb mit Werbung dafür, dass Kunden für die Produkte der Verlage gewonnen werden, kümmert sich also um das Marketing der Produkte. Zu den Aufgaben dieser Abteilung gehört auch der Kundenservice, der den Kunden eines Verlags bei Fragen, Reklama-tionen oder Wünschen zur Verfügung steht.

VerwaltungEin Verlag braucht natürlich eine Verwaltung. Die se ist wieder unterteilt in verschiedene Abtei-lungen wie das Personal- und Sozialwesen, das Finanz- und Rechnungswesen oder den Einkauf. Zum Personal- und Sozialwesen gehören bei-spielsweise die Einstellung von Mitarbeitern, die Bearbeitung von Arbeits-, Urlaubs- und Fehlzei-ten der Mitarbeiter oder die Entgeltabrechnung. Aufgaben des Finanz- und Rechnungswesens sind unter anderem das Controlling, die Buch-führung oder die Sicherung der finanziellen Leis-tungsfähigkeit des Unternehmens. Der Einkauf sorgt dafür, dass im Unternehmen die notwendi-gen Arbeitsmaterialien rechtzeitig zur Verfügung stehen, er kauft beispielsweise Papier und Far-ben, aber auch Stühle oder Bleistifte.

AnzeigenabteilungDie Anzeigenabteilung ist für den Verkauf von Werbeflächen in den Produkten zuständig. Sie akquiriert Kunden, verkauft Anzeigen und bear-beitet Aufträge bis hin zur Veröffentlichung, egal ob im Printbereich oder Online. Zahlreiche Anzei-gen werden von gewerblichen Kunden geschal-tet, bei den Zeitungen kommen private Kleinan-zeigen hinzu. Einen großen Teil ihrer Einnahmen erzielen die Verlage durch Anzeigen. Eine Tages-zeitung würde sonst etwa das Doppelte kosten.

Herstellung und TechnikInformationsverarbeitung (abgekürzt IV, auch EDV oder DV), Druckvorstufe, Druck und Wei-terverarbeitung sind die Säulen der technischen

Produktion in einem Verlag. Die IV sorgt dafür, dass Computer, Drucker, Netzwerke und Server funktionieren, sowohl für die interne IT-Struktur als auch für Portale und Online-Dienste im Inter-net. In der sogenannten Druckvorstufe werden alle Arbeitsschritte zusammengefasst, die vor dem eigentlichen Druckvorgang anfallen. Dazu gehören beispielsweise die Grafik und die Bild-bearbeitung. Auch die Druckplattenbelichtung zählt zu diesem Bereich. Die Aufgabe der Druck-vorstufe besteht also darin, die Inhalte, egal ob redaktionell oder aus der Anzeigenabteilung, zu fertigen Druckvorlagen zusammenzuführen. In der nächsten Stufe erfolgt der Druck, bevor die Produkte in der Weiterverarbeitung für die Aus-lieferung vorbereitet werden.

Aufgabe

Ihre Klasse/Ihr Jahrgang will zum Schulabschluss eine Abschlusszeitung herausgeben. Sie sind Mitglied der Planungsgruppe.

Entwickeln Sie ein Konzept für diese Zeitung, indem Sie sich zum Beispiel zu folgenden Stichpunkten Gedanken machen:

•Titel der Zeitung•Redaktionelle Beiträge•Anzeigenkunden•Erscheinungsweise•Preis

Bereiten Sie sich darauf vor, Ihr Kon-zept zu präsentieren.

8 Menschen machen Medien – Mach mit!

Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?

Macher oder Planer,kühler Rechner oder Künstler?

So funktioniert’s: Denken Sie über die Statements in den Kästchen nach. Wenn Sie einer Aussage zustimmen können, folgen Sie dem grünen Pfeil zum nächsten Kästchen. Wenn nicht, folgen Sie dem roten. Schwindeln Sie sich selbst nicht an, es geht hier nicht um Richtig oder Falsch oder darum, auf der Treppe möglichst weit nach oben zu kom-men. Das Ziel dieses Tests zur Selbsteinschätzung ist, herauszufinden, was für ein Berufstyp Sie sind und mit welcher Art von Beruf Sie glücklich werden könnten.

Am Anfang der Berufswahl steht ein schwie-riger Prozess: Man muss sich erst einmal selbst analysieren. Was für ein Typ bin ich eigentlich, was will ich und was kann ich? Nur wenn man sich ehrlich und gründlich mit diesen Fragen auseinandersetzt, findet man auch heraus, welcher Beruf zu einem passt.

9Menschen machen Medien – Mach mit!

Der VerwalterSie machen immer alles ganz genau. Außerdem planen Sie die meisten Ihrer Schritte schon lange im Voraus. Eine gute Orga-nisation ist für Sie alles. Für Sie wäre ein Beruf wie Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation oder Industriekauffrau/-kaufmann das Richtige.

Der ÜberzeugendeSie sprechen gerne mit Menschen. In Diskussionen haben Sie die besten Argumente. Sie haben Geduld und können sich gut entspannen. Ihre Arbeit erledigen Sie gerne selbstständig. Sie sind für einen kommunikativen Beruf wie Kauffrau/Kauf-mann für Dialogmarketing hervorragend geeignet.

Der OrganisatorIm Umgang mit Menschen liegt Ihre Stärke. Sie können be-geistern, überzeugen und erkennen die Bedürfnisse Ihres Ge-genübers. Sie können gut organisieren und es macht Ihnen Spaß, Projekte zu managen. Medienkauffrau/-kaufmann oder Veranstaltungskauffrau/-kaufmann ist Ihr Beruf.

Der ManagerSie scheuen sich nicht, Verantwortung zu übernehmen. Gro-ße Projekte reizen Sie. Außerdem interessieren Sie sich für Strukturen und Prozesse ebenso wie für wirtschaftliche Zu-sammenhänge. Delegieren ist für Sie kein Fremdwort. In Ih-nen steckt eine Führungskraft.

Der KreativeSie machen immer alles anders als andere. Ihre Klei dung und Wohnung zeigen es: In Ihnen steckt ein Künstler. Gestalten macht Ihnen Spaß. Wenn Sie eine Idee haben, können Sie sich stundenlang damit beschäftigen. Ein kreativer Beruf wie Mediengestalterin/Mediengestalter dürfte Ihnen liegen.

Der PraktischeSie packen mit an, interessieren sich für Technik und ar-beiten gerne mit den Händen. Selbst wenn es mal schnell gehen muss, behalten Sie einen kühlen Kopf. Körperlich fit sind Sie auch. Wie wäre es mit einem praktischen Beruf, wie Druckerin/Drucker oder Industriebuchbinderin/-buchbinder?

Der AnalytikerComputer sind Ihr Leben, logisches Denken ist Ihre Stärke. Technische Zusammenhänge können Sie gut erklären. Au-ßerdem haben Sie eigene Ideen und suchen selbst nach einer Lösung. Für Sie bietet sich ein technischer Beruf wie Fachin-formatikerin/Fachinformatiker an.

Der ZuverlässigeAuf Sie kann man sich jederzeit zu 100 Prozent verlassen. Geheimnisse sind bei Ihnen gut aufgehoben, und Sie erledi-gen jede Aufgabe mit der größten Sorgfalt. Darüber hinaus sind Sie körperlich belastbar. Fachkraft für Kurier-, Express und Postdienstleistungen ist für Sie eine gute Wahl.

Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?

10 Menschen machen Medien – Mach mit!

Medienkauffrau/Medienkaufmann

Jeden Tag eine neue HerausforderungAmelie Dörr aus Würzburg steckt gerade mitten in der Ausbildung zur Medienkauf-frau. Der 21-Jährigen gefällt besonders gut, dass sie jetzt schon Verantwortung überneh-men kann. Und Christian Franz hat bereits vor beinahe 17 Jahren seine Ausbildung zum Medienkaufmann (damals noch Verlagskauf-mann) absolviert. Der 38-Jährige aus Rimpar ist heute ein erfolgreicher Kundenberater. Beide sind von ihrem Beruf begeistert:

Was fasziniert Sie am meisten an Ihrem be-ruflichen Alltag?Amelie Dörr: Dass ich in so vielen Abteilungen einen Einblick bekomme. Momentan bin ich bei-spielsweise in der Grafikabteilung, auch wenn das später kein typisches Berufsfeld für mich als Medienkauffrau ist. Außerdem darf ich jetzt schon richtig mitarbeiten, und meine Arbeit wird auch ernst genommen. Das gefällt mir gut. Christian Franz: Ich habe jeden Tag mit anderen Menschen zu tun, mit Kunden, auf deren Wün-sche und Bedürfnisse ich eingehe. Es macht mir Freude, wenn mir ein Kunde sagt, dass er zufrie-den ist. Außerdem ist es ein super Gefühl, wenn ein Verkaufsgespräch gut gelaufen ist. Unsere Umsatzziele werden jedes Jahr höher. Diese mit immer neuen Ideen zu übertreffen ist eine große Herausforderung, macht aber sehr viel Spaß. Toll ist auch, dass wir so gut im Team zusammenar-beiten. Bei uns wird Teamgeist gelebt.

Glauben Sie, dass Ihnen Ihr Beruf irgend-wann langweilig werden könnte?Amelie Dörr: Ich arbeite mittlerweile das dritte Jahr in diesem Beruf, und ich weiß schon jetzt, dass mir als Medienkauffrau nie langweilig wer-den wird. Außerdem kann man sehr selbststän-dig arbeiten und eigene Projekte übernehmen. Das ist einfach sehr spannend.Christian Franz: Das wird nicht passieren. 1996 beispielsweise ging es darum, dass der Verlag ins Internet einsteigt. Das war eine Riesenchan-ce, und ich war von Anfang an dabei. Heute tum-meln sich einige Produkte im Netz, die ich mit aufgebaut habe. Den Kunden immer wieder zu begeistern, sich auf ihn einzustellen und sein Vertrauen zu behalten, das ist jeden Tag aufs Neue spannend. Ich bin seit 1993 dabei, und

jedes Jahr haben sich die Medien gewandelt. Dafür muss man offen sein. Außerdem habe ich Stück für Stück mehr Verantwortung übertragen bekommen, das motiviert natürlich.

Warum wollten Sie ausgerechnet in die Me-dienbranche?Amelie Dörr: Ich wollte in einem Verlag arbeiten, weil mich dieses Gewerbe von klein auf faszi-niert hat. Meine Mutter ist Buchhändlerin, also hatte ich schon immer viel mit Büchern zu tun und habe sehr viel gelesen. Die Medienbranche finde ich faszinierend, weil sie so viele Möglich-keiten bietet. Christian Franz: Ich habe mich schon immer für Grafik, Werbung und Kunst interessiert. Außer-dem bin ich ein Fan von schönen Anzeigen und

Aufgabe

Welche Vorteile hat die Werbung in Zeitschriften? Stellen Sie sich vor, Sie sind als Verkäufer für Ihren Verlag unterwegs. Welche fünf Argumente bringen Sie im Kundengespräch an? Ein Beispiel: Fachzeitschriften ermöglichen eine genaue Ansprache von Zielgruppen, Autofachzeitschriften werden von Autolieb-habern gekauft. Diese interessieren sich auch für Produkte rund um das Auto, wie Pflegemittel oder Auto-Zubehör.

Führen Sie ein Verkaufsgespräch: Ver-kaufen Sie einer Mitschülerin oder einem Mitschüler einen skurrilen Gegenstand Ihrer Wahl. (Sehen Sie sich im Klassenzimmer um, oder denken Sie sich etwas aus.)

Sie erhalten einen Vorabdruck aus der Druckerei und stellen fest, dass die Anzeige der WÜma im Vergleich zum Farb-Proof (der Vorschau auf das spätere Druckergeb-nis) einen Rotstich hat. Was tun Sie?

11Menschen machen Medien – Mach mit!

Medienkauffrau/Medienkaufmann

schönen, straighten Formen und Grafiken – wie dem Logo des HSV. Für mich war früh klar: Ich möchte in die Werbe- oder Medienbranche! In dieser Branche arbeiten zu können, ist für mich etwas Besonderes. Ich kann bestimmt auch an-dere Dinge verkaufen, aber unsere Zeitung und unsere Onlineprodukte sind im Premium-Seg-ment aufgestellt und Angebote, mit denen ich aufgewachsen bin. Ein großer Teil Stolz und volle Identifikation mit dem Unternehmen sind wei-tere sehr wichtige Aspekte. Das Arbeiten in der Medien- und Werbebranche bedeutet auch ein Stück Individualität. Als ich mit der Ausbildung angefangen habe, hatte ich sehr lange Zeit eine richtige Matte. Von mir hat nie jemand verlangt, dass ich meine Haare abschneide. Das rechne ich dem Unternehmen hoch an. Heute trage ich gerne Anzug und Krawatte, auch wenn ich mir damals nie vorstellen konnte, mal ein „Schlips-träger“ zu sein.

Wie sieht Ihr Arbeitstag normalerweise aus?Amelie Dörr: Das kann man gar nicht sagen. Bisher war kein Tag wie der davor. Im Moment bin ich in der Grafik und setze Anzeigen. Das wird mir später helfen, die Anforderungen der Grafikabteilung besser zu verstehen. Ich habe auch schon Protokolle erstellt oder geholfen, Räume für Konferenzen vorzubereiten. Außer-dem durfte ich an einer Messe teilnehmen und dort mein Unternehmen und seine Produkte prä-sentieren. Auch durfte ich eine Betriebsbesichti-gung vorbereiten und diese begleiten.Christian Franz: Morgens erledige ich meist meine Telefonate, E-Mails und mache Kunden-termine aus. Nachmittags bin ich viel unterwegs, um mit Kunden zu verhandeln. Oft stehen auch Besprechungen an, zum Beispiel, um sich mit

der Redaktion abzustimmen, oder um neue Pro-jekte in Angriff zu nehmen.

Was sind beziehungsweise waren die Schwerpunkte Ihrer Ausbildung?Amelie Dörr: Ich durchlaufe während meiner Ausbildung viele verschiedene Stellen im Verlag und bekomme so einen guten Überblick. Weitere Schwerpunkte sind bei uns die Weiterbildungen. Ich war schon auf vielen Seminaren, beispiels-weise zur Medientechnik oder zur Typografie. Eines der Seminare behandelte die Arbeit des Redakteurs, außerdem haben wir ein Kommu-nikationstraining absolviert. Wir lernen also sehr viel.Christian Franz: Ich war die meiste Zeit in der Anzeigenabteilung und im Vertrieb der Tageszei-tung. Einige Zeit habe ich auch in der Buchhal-tung und in der Redaktion verbracht. Das war eine gute Erfahrung, denn dadurch, dass ich einen kleinen Einblick in die Arbeit der Redak-tion hatte, kann ich heute deren Belange besser verstehen.

Was muss man als Medienkauffrau oder Me-dienkaufmann in jedem Fall können?Amelie Dörr: Man muss teamfähig sein, das ist glaube ich das Wichtigste. Außerdem sollte man hilfsbereit sein. Und man sollte ein gutes Sprachgefühl haben und sich gut ausdrücken können, gerade weil man viel mit Kunden kom-muniziert. Eine gute Rechtschreibung beispiels-weise ist daher ebenfalls sehr wichtig.Christian Franz: Ganz wichtig ist der Wille, sich ständig weiterzubilden und bereit für Verände-rungen zu sein. Man sollte sehr kontaktfreudig sein. Großes Interesse an Medien sollte sich von selbst verstehen. Basics sind Durchhaltevermö-gen, Geduld, gut Zuhören können und natürlich viel Spaß an der Arbeit! Wichtig ist ansonsten, dass man flexibel ist und kein Problem damit hat, manchmal länger zu arbeiten. Wir gehen zum Beispiel abends auch mal mit Kunden Essen oder laden sie zu Veranstaltungen ein. Und wir arbei-ten viel im Großraumbüro. Man muss also lernen, bei Gesprächen der Anderen auf Durchzug zu stel len und sich nicht ablenken zu lassen.

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildDer technische Wandel verändert die Verlage. Unternehmen, die ausschließlich Printprodukte verlegten, wurden zu Medienhäusern mit einer Vielzahl von Produkten. Dazu gehören die Printprodukte, also Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Internetseiten, Videos, Podcasts oder Blogs. Diese Veränderungen stellen die Mitarbeiter vor neue Herausforderungen: Die Ausbildung zur Medienkauffrau/zum Medienkaufmann Digital und Print bringt Allrounder und Spezia-listen der Medienwelt hervor.

Schwerpunkte der AusbildungDie Kundenberatung und der Verkauf von Medienprodukten und Dienstleistungen basieren auf fundierten Kenntnissen der Entwick-lung, Gestaltung und Herstellung der Produkte. Der selbstverständ-liche Umgang mit modernsten Informations- und Kommunikations-technologien prägt das Berufsbild. Kommunikative Fähigkeiten und Fremdsprachenkenntnisse sind im Feld internationaler Medienmärkte unabdingbar.

ArbeitsgebietMedienkaufleute Digital und Print sind am Produktionsprozess digitaler und gedruckter Medien beteiligt, von der Ideenfindung über die Realisierung bis hin zur Vermarktung. Des Weiteren arbeiten sie an der Entwicklung von Marketingkonzepten mit und setzen diese um, verkaufen Digital- und Printprodukte und bieten Media- und Dienstleistungen an. Darüber hinaus berechnen sie Produktions- und Vertriebskosten und beraten Kunden über die Medienprodukte und Dienstleistungen.

VoraussetzungenWer sich um eine Stelle als Medienkauffrau/Medienkaufmann Digital und Print bewerben möchte, sollte eine hohe Kommunikati-onsfähigkeit mitbringen und Gesprächspartner überzeugen können. Selbstständiges Arbeiten und Spaß am direkten Umgang mit Kunden sind Voraussetzung für eine Bewerbung, ebenso wie mindestens ein guter bis sehr guter mittlerer Schulabschluss, Kenntnisse der Office-Anwendungen und technisches Verständnis.

12 Menschen machen Medien – Mach mit!

Druckerin/Drucker

Mit scharfem BlickIn einer Druckerei heißt es zupacken. Bis ein fertig gedrucktes Produkt aus der Maschine kommt, muss ein Drucker einiges leisten. Doch genau das reizt den 21-jährigen Florian Stößer an seinem Beruf.

Der Lärm der Druckmaschine wird immer lau-ter, immer schneller drehen sich die Walzen. Florian Stößer steht ganz vorne, dort, wo die bedruckten Bogen herauskommen. Neben ihm steht sein Kollege Stefan Dehn: „Na, dann schauen wir mal.“ In der Maschine läuft gera-de der Druckauftrag für eine Buch-Doppelseite an, ein Auftrag, der in der vergangenen Nacht nicht mehr bearbeitet werden konnte. Florian greift von unten in die laufende Maschine und zieht schwungvoll einen der großen Papierbo-gen heraus. „Am Anfang ist mir das schwer vor-gekommen, aber jetzt kann ich es schon ganz gut.“ Der 21-jährige aus Waldbüttelbrunn ist in seinem ersten Lehrjahr als Drucker. Eigentlich wollte er Versicherungskaufmann werden, dann klappte es aber mit der Lehre nicht. Florian ist erst mal zur Bundeswehr gegangen. „Dort habe ich meine Liebe zu großen Maschinen entdeckt“, berichtet er. Ein Freund hat zu dieser Zeit schon Drucker gelernt und Florian immer wieder von seinem Beruf vorgeschwärmt. „Ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe, mir gefällt es super hier.“ Seit sechs Uhr am Morgen steht er schon an der Druckmaschine, die Doppelsei-

ten sind der vierte Auftrag an diesem Tag. Und es werden noch einige folgen.Florian nimmt den Bogen und legt ihn auf die große Fläche am sogenannten Leitstand. Von dort aus schalten und walten die Drucker und steuern ihre Maschine. Der Auszubildende nimmt eine spezielle Lupe zur Hand und beugt sich ganz tief über den Papierbogen. „Ich kont-rolliere den Passer“, erläutert er. „Die Maschine druckt gerade in vier Farben, in Cyan, Magen-ta, Schwarz und Gelb. Diese vier Farben werden übereinander gedruckt, so entsteht fast jede Farbe, die man haben möchte. Und ich schaue nach, ob die Farben genau übereinanderliegen.“ Wieder nimmt er die Lupe, schaut auf der an-deren Seite nach. Dann drückt er am Schaltpult auf einen Knopf mit einem Pfeil nach oben. „Das

Gelb war zu weit nach unten gerutscht, ich habe es jetzt nachgeregelt.“ Er wirft den Bogen weg, geht wieder an die Maschine und holt einen neu-en. Dann nimmt er wieder die Lupe, prüft wieder nach, regelt wieder nach. Noch ist er nicht ganz zufrieden. Also holt er wieder einen Bogen, jetzt endlich sitzen alle Farben übereinander.

Präzises Arbeiten für optimale Ergebnisse

„Wir können hier vier oder fünf Farben dru-cken, als fünfte Farbe kann man eine Sonder-farbe dazugeben“, erläutert Florian, „und wenn ein Kunde Lack wünscht, dann geht das auch.“ Schon steht er wieder an der Maschine und holt den nächsten Bogen. Auch sein Kollege Stefan Dehn holt regelmäßig Bogen aus der Maschine

Aufgabe

Besuchen Sie eine Druckerei. Schauen Sie den Druckern dort bei der Arbeit zu und lassen Sie sich folgen de Fragen genau beantworten:

1. Was bedeutet und wie funktioniert Offsetdruck?

2. Wie viele Motoren hat die Druckma-schine, wie groß ist sie und wie schwer?

3. Was wird alles an den Leitständen der Druckerei gemacht?

4. Wie heißen die Druckfarben? Muß eine Reihenfolge eingehalten werden? Gibt es Unterschiede zwischen den Farben bei Rollen- und Bogendruck?

5. Mit welcher Geschwindigkeit läuft das Papier durch die Maschine?

6. Was sind Rasterpunkte?7. Wie viele Exemplare müssen für eine

Auflage von 10 500 ungefähr gedruckt werden? Warum?

8. Was versteht man unter „Zuschuss“?

13Menschen machen Medien – Mach mit!

Druckerin/Drucker

und legt sie auf einen Messtisch, der das re-flektierte Licht einer speziellen Lampe misst. So wird die Dichte der Farben angezeigt. Auf einem großen Monitor wird dargestellt, ob die richtige Menge Schwarz, Gelb, Cyan oder Magenta von den Farbwerken aufs Papier kommt. Stimmt die Farbdichte nicht, kann man diese nachregeln. Eigentlich bedient Stefan Dehn als erfahrener Drucker die Druckmaschine, aber er lässt den Auszubildenden immer wieder Hand anlegen. „Das gefällt mir gut an meiner Ausbildung. Ich darf schon einiges mitmachen, manches sogar alleine. Ich glaube, nur so kann ich das Drucken auch richtig lernen,“ erzählt Florian. Das Display oben an der Druckmaschine zeigt beim soge-nannten Einrichten 8000 Bogen pro Stunde, das ist noch lange nicht die Höchstgeschwindigkeit. Stefan Dehn und Florian nehmen jeweils noch einmal einen Bogen heraus und kontrollieren aufmerksam. Sie haben jedes Detail genau im Blick. „Na, was meinst Du?“, fragt Stefan Dehn. „Ich bin zufrieden.“ „Ich auch. Dann wollen wir mal loslegen.“ Florian holt alle bisher bedruck-

ten Bogen aus der Maschine und legt sie auf ei-nen Stapel an die Seite. „Das ist Makulatur, die-se Bogen sind der Ausschuss.“ Bei einer Auflage von 2500 kommt man dabei auf etwa 200 Bo-gen. Stefan Dehn fährt die Geschwindigkeit der Maschine auf 12 000 Bogen pro Stunde hoch. Jetzt haben die beiden Männer jede Menge zu tun: Sie kontrollieren alle ein bis zwei Minuten Passer und Farbdichte, außerdem schauen sie nach dem Stand, wie Drucker sagen. „Wenn der Stand nicht passt, dann sitzt der bedruckte Be-reich auf dem Papier nicht an der richtigen Stel-le. Das wäre schlecht.“ Aber das ist gerade nicht der Fall. Stefan Dehn nickt dem Auszubildenden zu: „Wir sind gut dabei. Gut gemacht.“

Verantwortung von Anfang an

Florian geht wieder an die Maschine und holt einen Bogen heraus. Ungefähr jeder tausends-te Bogen wird aufbewahrt, als Prüfexemplar. So kann man, wenn einmal etwas schief gehen sollte, sehen, ab wann der Fehler entstanden ist.

„Das Prüfexemplar ist auch für uns eine Sicher-heit“, erklärt Florian. „So ist klar, wie viele Exem-plare tatsächlich zu reklamieren sind.“Nun ist der Druckauftrag durch. Florian holt die bedruckten Bogen, die in der Maschine auf eine Palette gestapelt werden, mit einem Hubwagen heraus. Als er damit durch die riesigen Hallen fährt, um die Papierbogen zur Weiterverarbei-tung, also zum Falzen und Schneiden zu brin-gen, knufft ihn ein Kollege freundschaftlich in die Seite. „Mensch, du fehlst uns in der Rotation!“ Die Rotation ist eine Druckmaschine, die nicht Papierbogen, sondern Papierrollen bedruckt. Hier war Florian auch schon. „Etwa zwei bis drei Wochen am Stück bleiben die Auszubilden-den an einer Druckmaschine. Es ist uns wichtig, dass sie alle Maschinentypen und die dazuge-hörigen Abläufe kennen lernen“, erläutert Aus-bilder Klaus-Dieter Herrmann. „Deswegen sind die Auszubildenden auch ab dem ersten Tag an den Maschinen mit dabei.“ Am Anfang schauen sie noch den Druckern über die Schulter. „Aber das Schöne an meiner Ausbildung ist, dass ich schon bald Farben auffüllen und andere Druck-vorbereitungen selbstständig machen durfte.“ Ab dem zweiten Lehrjahr dürfen die angehenden Drucker das erste Mal eine Maschine selbst be-dienen, wenn auch noch keine von den großen Mehrfarben-Druckmaschinen. Eine der Großen selbstständig zu bedienen kommt erst am Ende der Lehrzeit. Darauf freut sich Florian Stößer jetzt schon. Noch etwas gibt es, was er kaum erwarten kann: Nach der Ausbildung wird er im Dreischicht-Betrieb eingeteilt, also abwechselnd Nacht-, Spät- und Frühschicht arbeiten. „Wenn ich Nachtschicht arbeiten darf, verdiene ich rich-tig viel extra.“ Dann stellt er sich wieder an den Leitstand, der nächste Auftrag wartet schon.

Informationen zur Ausbildung

Berufsbild Druckerinnen und Drucker in der Fachrichtung Flachdruck richten Offsetdruckmaschinen ein und steuern den Druckprozess. Dabei kann es sich um eine Zeitungs- oder Zeitschriftenproduktion handeln, aber auch um Bücher oder Visitenkarten. Druckerinnen und Drucker berücksichtigen ökonomische und ökologische Aspekte sowie den Verwendungszweck des Produkts und die technischen Bedingungen des Produktionsprozesses.

Schwerpunkte der AusbildungIn der Druckerei muss man die Eigenschaften der Bedruckstoffe genau kennen und die Farbdosierung sowie die Druckgeschwin-digkeit darauf abstimmen können. Teil der Ausbildung ist auch, die Funktionsweise der Maschinen zu verstehen. Denn Störungen müssen sofort im laufenden Betrieb behoben werden. Geschult wird zudem das Auge der Auszubildenden: Denn für die Arbeit ist ein feines Farbempfinden nötig. Der Umgang mit Stresssituationen gehört ebenfalls zur Ausbildung.

ArbeitsgebietNachdem Druckerinnen und Drucker die Materialien für den Druck vorbereitet haben, steuern sie die Druckmaschine. Während des Drucks überwachen sie alle Maschinenfunktionen, um eine gleich-bleibende Qualität sicherzustellen. Sie korrigieren die Einstellungen und justieren die Farbgebung. Zudem reinigen und warten sie die Maschinen. In Großdruckereien wird häufig unter Zeitdruck gearbei-tet, auch Schichtarbeit ist üblich.

VoraussetzungenFür eine Bewerbung braucht man mindestens einen guten qualifi-zierenden Hauptschulabschluss. Bewerberinnen und Bewerber sollten über technisches Verständnis sowie über gute Deutsch- und Englisch-kenntnisse verfügen. Wichtig ist auch, dass sie nicht farbenblind und sehr reaktionsschnell sind. Man muss außerdem Sorgfalt, Geschicklichkeit und Improvisa-tionstalent mitbringen, flexibel und belastbar sein und gerne im Team arbeiten.

14 Menschen machen Medien – Mach mit!

Mediengestalterin/Mediengestalter

Wenn Kreativtät undGestalten zum Beruf gehörenKatharina Eberth hat schon als 16-Jährige am Computer die Flyer zu den Partys der Eß-felder Jugend entworfen. Heute macht die 20-Jährige eine Ausbildung zur Medienge-stalterin. Neben der Erstellung von Grafiken und der Bearbeitung von Bildern zählt auch das Setzen von Anzeigen oder die Gestaltung von Printprodukten zu ihren Aufgaben. So sieht für sie ein typischer Arbeitstag aus:

7.30 Uhr bis 8.30 Uhr: Gerade bin ich mit meinem dunkelblauen Golf Cabrio angekommen. Diesen Wunschtraum konnte ich mir erfüllen, weil ich als Auszubilden-de mein eigenes Geld verdiene. Ich laufe durch die Empfangshalle des Gebäudes, öffne mit meinem elektronischen Chip die Tür, gehe an der Treppe vorbei, grüße kurz die Kollegen, die bereits hinter den Glastüren ihrer Büros sitzen. Hier ist schon unser Büro. Insgesamt habe ich acht Kolleginnen und Kollegen in meiner Abtei-lung, die auf der einen Seite eines großen, of-fenen Raums angesiedelt ist. Ich sage den an-deren Hallo und fahre meinen Rechner hoch. Erst letzte Woche haben wir alle neue Computer bekommen, die wesentlich besser als die alten sind und größere Monitore haben. Jeder von uns hat zwei Monitore, einen kleineren für das

Organisatorische wie die E-Mail-Programme und einen großen für die gestalterische Arbeit. Das ist ziemlich praktisch. Als erstes starte ich mein Mailprogramm. Bei uns läuft die meiste Kommunikation über E-Mails oder eine E-Mail-Konferenz. Hier schaue ich gleich rein, denn dort sind alle Projekte aufgeführt, je nach Dringlich-keit. Außerdem findet man dort alle wichtigen Änderungen, zum Beispiel wenn im sogenann-ten Corporate Design eines Unternehmens eine Schrift verändert wird. Diese Nachrichten sind für alle Grafiker besonders wichtig. Nachdem ich alle Nachrichten gelesen habe, organisiere ich mir meinen Tag. Dafür überlege ich mir, welche Aufgaben heute die dringendsten sind, und teile mir meine Zeit ein.

8.30 Uhr bis 9.00 Uhr: Zuerst bearbeite ich die sogenannten Liefer-scheine. Das sind Kundenaufträge für Anzeigen, die später gedruckt werden. Diese Anzeigen sind eine meiner Hauptaufgaben. Heute fan-ge ich mit der Bearbeitung einer Anzeige eines Bauunternehmens an. Ich habe eine Visitenkar-te bekommen und das Format für die Anzeige. Also muss ich erst einmal das Logo des Unter-nehmens nachbauen. In diesem Fall ist es ein Baukran, mit vielen kleinen Ecken und Kanten. Ganz schön knifflig. Ich scanne die Visitenkarte

ein und zeichne das Logo am Computer nach. Dazu benutze ich Illustrator, ein Grafik- und Zei-chenprogramm. Am Anfang ist mir das noch schwerer gefallen, aber mittlerweile habe ich schon Übung.

9.00 Uhr bis 9.15 Uhr:Erst mal kurz durchschnaufen. Zeit für die Früh-stückspause. Ich esse schnell ein belegtes Bröt-chen in unserem Pausenraum, denn gehe ich wieder zurück ins Büro. Dass wir uns unsere Pausen selbst einteilen können, ist wirklich ein großes Privileg.

9.15 Uhr bis 11.00 Uhr:Weiter geht es mit der Anzeige für den Bauun-ternehmer. Das fertige Logo setze ich anschlie-ßend im Layoutprogramm Indesign zusammen mit dem gewünschten Text zu einer fertigen Anzeige. Dann mache ich mich an die nächsten Aufträge, wieder baue ich ein Logo nach. Dieses ist aber nicht so aufwendig. Besonders viel Spaß machen die Anzeigen, die ich frei gestalten kann. Oft gibt es aber auch klare Vorgaben, die führe ich dann genau aus.

11 Uhr bis 11.15 Uhr:Wir haben Abteilungsbesprechung. Da reden wir über Neuigkeiten aus dem Unternehmen und aus

15Menschen machen Medien – Mach mit!

Informationen zur Ausbildung

Berufsbild Die Ausbildung zur Mediengestalterin/zum Mediengestalter Digital und Print hat in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung die Nachfolge traditionsreicher Berufe wie dem Schriftsetzer oder dem Notenstecher angetreten. Mediengestalterinnen und Mediengestalter arbeiten an der Gestaltung und Realisierung von digitalen und ge-druckten Medien. Arbeitgeber sind Werbeagenturen, Verlage sowie Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Schwerpunkte der AusbildungFundierte Kenntnisse über Typografie und Gestaltung sind die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung von Grafiken und Layout-Konzepten. Neben dem Handling von Daten und der Präsentation der visualisierten Entwürfe, steht die Kommunikation und Koope-ration mit Kunden im Vordergrund. Die Fähigkeit zur technisch orientierten Produktion und der sichere Umgang mit Grafiksoftware runden die Ausbildung ab.

ArbeitsgebietAufgabe von Mediengestalterinnen und Mediengestaltern ist neben der Planung und Konzeption von Aufträgen hauptsächlich die Ge-staltung von Medienprodukten. Dabei bereiten sie Kundenvorgaben sowie eigene Gestaltungsideen auf, entwerfen Grafiken, bearbeiten Bilder unter gestalterischen Gesichtspunkten und setzen Gestaltungs-entwürfe nach typografischen und gestalterischen Regeln technisch um.

VoraussetzungenWer sich für eine Stelle als Mediengestalterin/als Mediengestalter Digital und Print bewerben möchte, sollte vor allem Spaß an krea-tivem Gestalten haben. Technisches Verständnis ist ebenfalls eine Voraussetzung. Außer-dem sind mindestens der Abschluss der mittleren Reife sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse erforderlich. Auch der Umgang mit Office-Anwendungen sollte Bewerberinnen und Bewerbern vertraut sein.

Mediengestalterin/Mediengestalter

der Abteilung. Das können Terminverschiebun-gen sein oder Software-Updates. Klar, darüber müssen alle in der Abteilung Bescheid wissen. Heute geht es um die Urlaubsplanung – auch ein wichtiger Punkt für reibungslose Abläufe.

11.15 Uhr bis 12 UhrDie Bearbeitung von Fotos gehört auch zu mei-nen Aufgaben, dafür ist jetzt Zeit. Diese Fotos sind beispielsweise für Anzeigen bestimmt. Da-für benutze ich Photoshop, ein Bildbearbeitungs-programm. In der Firma arbeite ich die meiste Zeit an Printprodukten, zu meiner Ausbildung gehört aber natürlich auch das Gestalten von Internetseiten und der richtige Umgang mit den entsprechenden Computerprogrammen.

12 Uhr bis 12.45 Uhr:Mittagspause! Ich gehe immer mit meiner Abtei-lung essen. Aber vorher müssen wir noch schnell zum Supermarkt und dort etwas einkaufen. Eini-

ge bringen auch ihr vorgekochtes Essen mit und wärmen es dann in der Mikrowelle auf. Aber ich kaufe mir in der Regel einfach etwas leckeres.

12.45 Uhr bis 15 Uhr:Ich kümmere mich um die Azubi-Mappe. Das ist wirklich ein sehr schönes Projekt. Alle neuen Azubis bekommen eine solche Mappe mit wich-tigen Ansprechpartnern. Thema meines Ent-wurfs ist „Herzlich willkommen“. Und um das zu illustrieren, arbeite ich mit grafisch ansprechend gestalteten Herzelementen. Ich habe gestern an-gefangen und möchte mich heute in Ruhe den Entwürfen widmen. Am Computer kreativ arbei-ten zu können, finde ich sehr spannend.

15 Uhr bis 16.15 Uhr:Ich möchte meinem Ausbilder die Entwürfe zei-gen und gehe zu seinem Schreibtisch hinüber, um ihn zu fragen, ob er Zeit für mich hat. Und tatsächlich, er kommt gleich mit an meinen Ar-

beitsplatz, und ich zeige ihm die zwei Entwürfe. Der eine enthält ihm einen Tick zu viele grafische Elemente, der andere zu wenige. Wir überlegen gemeinsam, wie man die guten Ideen beider Entwürfe kombinieren kann. Solches Feedback ist mir wichtig, da weiß ich dann genau, in wel-che Richtung ich weiterarbeiten kann. Und das mache ich jetzt auch. Danach drucke ich die Entwürfe noch aus. Dafür gehe ich an eine der Druckerinseln, die auf den Fluren stehen.

16.15 Uhr bis 16.30 Uhr: So, jetzt schaue ich noch mal nach, ob in der E-Mail-Konferenz ein neuer Auftrag angekommen ist, der nicht bis morgen warten kann. Nein, heu-te liegt nichts Dringendes mehr an.

16.30 Uhr bis 16.45 Uhr:Als letztes räume ich meinen Schreibtisch auf und fahre den Rechner herunter. Feierabend. Ab nach Hause.

Aufgaben

Sie sollen für ein Fitness-Studio mit Wellnessbereich ein neues Logo entwerfen. Der Besitzer wünscht ausdrücklich die Verwendung von zwei Komplementärfarben. Welche Möglichkeiten haben Sie für die Farb-gestaltung?

Entwerfen und gestalten Sie ein Plakat für das nächste Schulfest, den nächsten Auftritt der Schulband oder ähnliches. Sie können zeichnen, malen, basteln oder drucken... Lassen Sie Ihrer Fanta-sie freien Lauf.

16 Menschen machen Medien – Mach mit!

Kauffrau/Kaufmann für Dialogmarketing

Kauffrau oder Kaufmann für Dialogmarke-ting, diesen Beruf gibt es erst seit wenigen Jahren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Be-ziehungen eines Unternehmens zu den Kun-den – für die Auszubildende Katharina Bert ein Traumjob.

„‚Kauffrau für Dialogmarketing, was ist das denn?‘, diese Frage ist mir im letzten Jahr wirk-lich sehr oft gestellt worden,“ erzählt Katharina Bert, die eine Ausbildung zur Kauffrau für Dialog-marketing macht. Sie arbeitet in einem Kunden-service-Center. Die Vorurteile der Anderen kennt sie: „Ich höre oft: Herumsitzen und telefonieren, wo ist denn da die Herausforderung? Mir macht der Umgang mit Kunden viel Spaß. Und ein wichtiger Faktor in meinem Beruf ist beispiels-weise, gemeinsam mit Kunden eine Lösung zu finden.“ Die 18-Jährige aus Zell bearbeitet eine Reklamation: Ein Kunde hat keine Tageszeitung bekommen. Per E-Mail hat er sich an das Kun-denservice-Center des Medienhauses gewandt. Dort landet die Mail bei Katharina. Im EDV-Sys-tem trägt sie den Vorgang ein und veranlasst, dass der Kunde eine Gutschrift bekommt. Dazu schreibt sie einen Brief, in dem sie sich ent-schuldigt und dem Kunden das weitere Vorgehen erläutert. Außerdem gibt sie der Buchhaltung Bescheid. „Wir wollen ein gutes Verhältnis zu un-seren Kunden haben“, erklärt sie. Dass eine Zei-tung nicht zugestellt wird, kommt bei der Menge an Zeitungen einfach vor. „Ich schicke jetzt noch eine Nachricht an den Zusteller.“Dann wendet sie sich der nächsten Aufgabe zu. Im „Costumer-Interaction-Center“ gibt Kathari-na ein, welche Leser ihre Zeitung in den Urlaub nachgesendet haben wollen oder wer sein Abo

für den Urlaub unterbrechen möchte. „Ich neh-me auch Anzeigen an, die übers Internet, per Fax oder per Post hereinkommen, und bearbeite die Aufträge weiter“, erzählt sie stolz.Die Königsdisziplin des Kundenservices ist das Telefonieren. „Outbound, also nach draußen, te-lefoniere ich schon länger. Ich habe beispielswei-se im Rahmen eines Gewinnspiels Leser ange-rufen, die an einem Kurzabo interessiert waren und mit ihnen das Abo angelegt.“ Dabei hat sie fast nur gute Erfahrungen gemacht: „Die meisten Kunden sind sehr nett am Telefon. Wir rufen aber auch nie mit unterdrückter Rufnummer an oder sind aufdringlich.“ Hin und wieder hatte sie mie-sepetrige Menschen am Apparat, ein paar mal wurde sie regelrecht angeschnauzt. Das macht ihr aber nicht viel aus, sie kann die Menschen verstehen. Schwarze Schafe in der Branche gibt es genug, und die schaden auch dem Ruf seri-öser Call-Center. Manchmal bedanken sich die Menschen bei ihr sogar für den guten Service.

Jeden Tag neue Herausforderungen

Katharina nimmt auch Telefongespräche von au-ßen an. Das heißt in der Fachsprache Inbound te-lefonieren. Sie sitzt beispielsweise an der Ticket-Hotline und verkauft Eintrittskarten zu Konzerten übers Telefon. „Telefonieren ist wirklich nicht leicht. Ich hatte schon sehr spannende Schulun-gen zur Gesprächsführung am Telefon und habe auch meine Leitfäden hier liegen. Trotzdem ist es immer wieder sehr aufregend.“ Zu Beginn der Ausbildung lernte sie das Unternehmen kennen, das hilft ihr jetzt enorm: „Ich habe zum Beispiel einen Tag in der Logistik verbracht, und war eine Nacht mit einem Zusteller unterwegs. Danach versteht man manche Prozesse besser.“

Auf den Ausbildungsberuf Kauffrau für Dialog-marketing ist sie erst durch das Assessment Center der WÜma gekommen. Eigentlich wollte sie Medienkauffrau werden: „Aber die Personaler sagten zu mir, dass ich sehr gut kommunizieren könne, und dass mir dieser Beruf liegen würde. Das stimmt.“ Ihre Entscheidung hat sie nicht be-reut: „Mir gefällt gerade der intensive Kunden-kontakt.“ Außerdem mag sie die Teamarbeit. Im Großraumbüro des Kundenservice-Centers ist sie nie allein, und Katharina hat immer einen An-sprechpartner, wenn sie nicht weiterkommt. Und ihr gefällt die lockere Atmosphäre im Büro. Dass sie schon um 7.15 Uhr anfängt und später auch in Schichten arbeiten wird, macht der jungen Frau nichts aus. Auch nicht, dass es stressig wer-den kann: „Wir haben rund 18 500 Gespräche im Monat und etwa 17 500 Mails, Faxe und Briefe“, erläutert Teamleiter Jens Ehmann. „Außerdem kommen immer neue Aufgaben dazu, da muss man stressresistent und offen für Neues sein.“ Aber so anstrengend dieser Beruf sein kann, so viele Chancen bietet er auch: Im dritten Lehrjahr sind auch Führungsaufgaben Teil des Lehrplans. Und nach der Ausbildung stehen Katharina viele Möglichkeiten offen.

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildDialogmarketing zielt auf die optima-le Ausrichtung von Kundenkontakten. Kaufleute für Dialogmarketing arbeiten insbesondere in Kundenservice-Centern.

Schwerpunkte der AusbildungNeben Gesprächstrainings zählen Schu-lungen über Produkte zur Ausbildung. Der Umgang mit Kommunikationstechnologien, Vertriebs- und Marketingkenntnisse sowie Projektmanagement runden das Profil ab.

ArbeitsgebietNeben Kundenbindung gehört die Ge-winnung von neuen Kunden zum Arbeits-gebiet. Teil des Berufsfelds ist auch die Personaleinsatzplanung.

VoraussetzungenVoraussetzungen sind eine hohe Kommuni-kationsfähigkeit und Spaß am Umgang mit Kunden sowie die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten. Bewerberinnen und Bewerber brauchen mindestens die mittlere Reife.

Viel mehr als nur telefonieren

17Menschen machen Medien – Mach mit!

Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen

18 Menschen machen Medien – Mach mit!

Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen

Was ist für mich ein Traumberuf? Eine Anregung zur Diskussion in der Klasse

So funktioniert es: Karten ausschneiden und verdeckt auf einen Stapel legen. Die Karten werden nacheinander von einer Schülerin oder einem Schüler gezogen. Derjenige, der gezogen hat, nimmt zu den Fragen auf der Karte Stellung. Wer sich nicht äußern möchte, kann noch einmal ziehen. Anschließend ist die ganze Klasse aufgefordert, sich eben-falls einzubringen und über das Gehörte zu diskutieren. Das Gesagte wird nicht gewertet, es bleibt als persönliche Stellungnahme stehen.

Welcher Beruf passt Ihrer Meinung nachzu Ihrem Banknachbarn oder zu Ihrer Banknachbarin?

Begründen Sie, warum.

Wie wichtig ist es Ihnen, später einmal viel Geld zu verdienen?

Begründen Sie Ihre Antwort.

Wie wichtig ist Ihnen eine sichere Anstellung?

Was sind Vor- und Nachteile?

Definieren Sie den Begriff „Traumberuf“ für sich.

Zählen Sie auf, welche Merkmale Ihr Wunschberuf haben soll.

Fragen Sie eine Person Ihrer Wahl nach ihrem „Traumberuf“ und vergleichen Sie, wo Sie gleiche Vorstellungen haben und worin Unterschiede liegen.

Was bedeuten Ruhm oder Erfolg im Beruf für Sie?

Was ist Ihr Traumberuf?

Was könnten Alternativen zu Ihrem Wunschberuf sein?

Warum?

19Menschen machen Medien – Mach mit!

Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen

Worin liegen Ihre persönlichen Stärken?

Welcher Beruf käme für Sie niemals in Frage?

Warum?

Wie wichtig ist für Sie die Möglichkeit, in eine Führungsposition zu kommen?

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Kind. Können Sie sich vorstellen, für ein paar Jahre aus dem Beruf auszusteigen?

Wie wichtig ist es Ihnen, einen Berufauszuüben, der Ihnen Freude macht?

Was würden Sie dafür in Kauf nehmen?

Können Sie sich vorstellen, auch einmal im Ausland zu arbeiten?

Wie wichtig ist es Ihnen, neben Ihrem Beruf viel Freizeit zu haben (beispielsweise für eine Familie) und diese auch gut planen zu können?

Wo haben Sie noch Schwächen oderEntwicklungspotenziale?

20 Menschen machen Medien – Mach mit!

Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen

21Menschen machen Medien – Mach mit!

Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann

Ein Beruf für kühle Köpfe

Mein Beruf ist äußerst vielfältig. Wenn wir große Veranstaltungen, wie Tagungen oder Kongresse planen, gilt es, gleichzeitig mehrere Prozesse zu überwachen und Projekte umzusetzen: bei-spielsweise bei der Themenauswahl, der Ge-staltung von Flyern und Plakaten, der Buchung von Hotels, der Vorbereitung von Tagungsunter-lagen oder beim Ablauf der Veranstaltung. Ge-rade wenn man Veranstaltungen mit weit über 100 Teilnehmern organisiert, wird es spannend – egal wie gut man im Vorfeld plant, es kann immer etwas passieren. Mächtig ins Schwitzen

Was muss im Vorfeld alles passieren, da-mit eine Aktionärshauptversammlung, eine Gala oder eine Konferenz überhaupt statt-finden können? Wie viele Getränke brauche ich, was mache ich, wenn plötzlich 20 Gäste mehr kommen? Um bei der Planung, Organi-sation und Durchführung von Großveranstal-tungen nicht den Kopf zu verlieren, ist Erfah-rung gefragt. Für Jürgen Dölling, Nina Krause und Alexandra Nebel ist das Organisieren von Veranstaltungen Alltag. Sie wissen: Das Wichtigste ist, immer die Nerven zu behalten.

Ich habe schon immer gerne Feste organisiert, mir ein Motto überlegt und danach alles geplant und ausgerichtet, wie an meinem 18. Geburts-tag. So bin ich über mein Hobby zum Traumberuf gelangt. Die Arbeit ist spannend, vielfältig und man steht immer wieder vor neuen Herausforde-rungen. Da jede Veranstaltung anders ist, muss man sich jedes Mal aufs Neue fragen, was zu tun ist, um die Teilnehmer zufriedenzustellen. Ich hatte auch schon die Möglichkeit, eine Ver-anstaltung selbstständig zu betreuen, Prozesse zu überwachen und umzusetzen: Angefangen

Für mich ist Eventmanagement ein absoluter Traumjob! Vom Konzert über die Aktionärsver-sammlung mit 950 Menschen bis hin zur Gala – von den Veranstaltungen, die ich organisiere, ist keine wie die andere. Nach einem Amerika-aufenthalt habe ich mich hier beworben und es nie bereut. Ich glaube, es gibt nur wenige Berufe, die so spannend sind. Während der Veranstaltungen bin ich die An-sprechpartnerin für alles, wir haben die Devise: „One face to the customer“, also: ein Gesicht hin zum Kunden, und dieses Gesicht bin ich. Jeder

gekommen sind wir hier schon mal, als ein Refe-rent krank wurde und ausfiel. Viel Spaß macht es mir auch, die Technik für große Veranstaltungen zu organisieren und im Notfall dafür zu sorgen, Schwierigkeiten schnellstmöglich zu beheben. Sehr spannend an meiner Arbeit ist der direkte Kontakt mit den vielen Menschen aus den un-terschiedlichsten Branchen und Bereichen – das möchte ich auf keinen Fall missen.

Jürgen Dölling, 32Eventmanagement

von der Kundenakquise und dem Teilnehmer-management über die Technik-, Raum- und Ca-teringplanung bis hin zur Rechnungserstellung. Ein reibungsloser Ablauf ist das A und O eines jeden Events. Schön ist es, die Teilnehmer zu be-grüßen und als direkte Ansprechpartnerin vor Ort präsent zu sein. In manchen Situationen kann es schon mal stressig werden. Aber wenn ein Event läuft, dann belohnt mich das für die Mühe.

Nina Krause, 19Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau

Teilnehmer bekommt die Nummer von meinem Diensthandy. So erreichen mich die verschie-densten Anfragen – sei es, dass jemand einen besonderen Wunsch hat, dass ein Referent eine spezielle Ausstattung benötigt oder sich Teilneh-merzahlen kurzfristig ändern. In meinem Beruf muss man gut improvisieren und organisieren können und in jedem Fall immer die Nerven be-halten.

Alexandra Nebel, 26Eventmanagement

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildAufgabe der Veranstaltungskaufleute ist die Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Events.

Schwerpunkte der AusbildungZur Ausbildung gehören unter anderem die Themen Kommunikation, Marketing, kaufmännische Steuerung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.

ArbeitsgebietVeranstaltungskaufleute arbeiten kunden- und projektorientiert und koordinieren und vermarkten Veranstaltungsdienstleistungen.

VoraussetzungenBewerber brauchen mindestens die mittlere Reife. Kommunikative Kompetenz, Dienstleistungsbereitschaft und Improvisa-tionstalent sind Voraussetzung.

22 Menschen machen Medien – Mach mit!

Fachinformatikerin/Fachinformatiker

Faszination ComputerArbeitsmittel des Fachinformatikers, egal ob Fachrichtung Anwendungsentwicklung oder Fachrichtung Systemintegration, ist der Com-puter. Doch bis zu dem Computer, wie wir ihn heute kennen, war es ein weiter Weg.

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt“, sagte Thomas Watson, Vor-sitzender von IBM, im Jahr 1943. Eine grandio-se Fehleinschätzung, denn derzeit haben unge-fähr 85 Prozent aller deutschen Haushalte einen Computer – Tendenz steigend. Und wenn in Stel-lenanzeigen heute Computerkenntnisse im Be-werberprofil fehlen, dann nur, weil sie als selbst-verständlich angesehen werden. Ohne Computer geht nichts mehr. Aber wie fing alles an?Bevor die rasante Entwicklung der Computer be-gann, vollzog sich der Übergang von mechani-schen Rechenhilfen hin zu elektronischen Rech-nern über einen langen Zeitraum. Die Wurzeln des Computers liegen in der Entwicklung antiker Rechenmaschinen wie dem Abakus. Dabei han-delt es sich um eine mechanische Rechenhilfe, die über 1000 Jahre v. Chr. im indo-chinesischen Kulturraum erfunden wurde. Diese wurde bis ins 17. Jahrhundert benutzt.Verschiedenste mathematische und mechani-sche Entwicklungen folgten, bis Gottfried Wilhelm Leibniz 1703 das binäre Zahlensystem erfand, ein System, das nur aus Nullen und Einsen be-steht. Dieses wurde später die Grundlage für die

Digitalrechner und die digitale Revolution. Weite-re Erfindungen folgten, beispielsweise um 1800 spezielle Lochkarten, mit denen man mechani-sche Webstühle steuern konnte. Dann kamen die ersten Rechenmaschinen. Erstmals in einem größeren Projekt eingesetzt wurde solch eine Re-chenmaschine 1891 bei einer Volkszählung in den USA. Danach fing man an, die ersten mecha-nischen Rechner in Massenproduktion herzustel-len. So wurden sie für Wirtschaftsunternehmen erschwinglich. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine Methode entwickelt, diese mechanischen Rechenmaschinen zu programmieren, wieder mit Hilfe von Lochkarten.

Erster Rechner kostete ein Vermögen

Der Siegeszug des Computers begann erst im 20. Jahrhundert. 1938 stellte Konrad Zuse die Zuse Z1 vor. Diese war ein frei programmierba-rer mechanischer Rechner, der allerdings wegen Problemen bei der Herstellung nie funktionierte. Während des Zweiten Weltkriegs baute Zuse die erste funktionstüchtige programmgesteuerte Re-chenmaschine, die Zuse Z3, die als erster funkti-onsfähiger Computer betrachtet wird. Waren Computer bis dahin ausschließlich me-chanische Wunderwerke gewesen, die erst per Hand, später mit Elektromotoren betrieben wur-den, vollzog sich nach dem Krieg der Übergang zur Elektronik. Der erste elektronische digitale Universalrechner war der Electronical Numeri-

cal Integrator and Computer (ENIAC), der 1946 entwickelt wurde. Er brauchte einen Raum von 10 auf 17 Metern, wog 27 Tonnen und kostete rund 600 000 Dollar (das entspricht heute einem Gegenwert von 5,5 Millionen Euro). Der nächste große Schritt war im Jahr darauf die Erfindung des Transistors, der den Bau leistungsfähigerer und kleinerer Computer ermöglichte. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass die amerikani-sche Fachzeitschrift Popular Mechanics im Jahr 1949 jubelte: „Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen.” Mit der Erfindung des serienmäßig produzierba-ren Mikroprozessors wurden die Computer noch kleiner und schneller, jetzt passten sie gut auf einen Schreibtisch. Aber immer noch wurde ihr Potenzial verkannt. So sagte 1977 Ken Olson, Gründer der Computerfirma DEC: „Es gibt keinen Grund, warum jemand einen Computer zu Hau-se haben wollte.“ Dennoch wurde Anfang der 70er Jahre begonnen, Computer für die private Anwendung zu entwickeln. 1973 erschien mit dem Xerox Alto der erste Computer, der diese Anforderungen erfüllte: Er hatte eine Maus, eine grafische Benutzeroberfläche, Tastatur und Bild-schirm. Er wurde aber nie in Serie gefertigt. Die Entwicklung der Personal Computer war nun nicht mehr aufzuhalten. Obwohl IBM bereits 1981 mit dem IBM-PC einen Computer für pro-fessionelle Anwendungen auf den Markt brachte, der die weitere Entwicklung entscheidend be-stimmte, waren die 80er Jahre zunächst die Blü-

23Menschen machen Medien – Mach mit!

Aufgaben

Welches ist eine Programmiersprache?a) C++ b) C-- c) C#

Welches Betriebssystem ist eine Open Source Software?a) Windows b) Mac OS c) Linux

Aus wie vielen Bits besteht eine IP-v4 Adresse?a) 32 b) 128 c) 8

Wobei handelt es sich um einen Licht-wellenleiter?a) LAN-Kabel b) Glasfaserkabel c) Stromkabel

Was gibt die Taktfrequenz einer CPU an?a) die Auslastung des Prozessorsb) die Anzahl der Programme, die

gleichzeitig laufen könnenc) die Geschwindigkeit des Prozessors

in MHz

Fachinformatikerin/Fachinformatiker

tezeit der Heimcomputer wie dem C64 oder dem Amiga, die zum Spielen benutzt wurden. Um den IBM-PC von den billigeren Heimcomputern abzu-grenzen, wurde der Begriff des „Personal Com-puters“ von IBM etabliert. Im Laufe der Zeit wur-den PCs auch für Textverarbeitung, Datenbanken und Tabellenkalkulation eingesetzt und fanden so Eingang in den betrieblichen Alltag.Mittlerweile werden Computer von Jahr zu Jahr billiger und leistungsfähiger. Selbst der lang-samste Rechner, der momentan im Handel zu kaufen ist, ist über fünf Milliarden Mal schneller als es Konrad Zuses Z3 war.

Jonas Kosch, 19, ist Auszubildender der Fachinformatik in einem großen Medienhaus. Als Fachrichtung hat er sich die Systemintegration ausgesucht. Im Gegensatz zur Anwendungsentwicklung, bei der die Entwicklung von Programmen, Oberflächen und Schnittstellen im Vordergrund steht, geht es bei dieser Fachrichtung um das Planen und Realisieren von Informationssystemen. „Ich habe einige Zeit überlegt, was ich werden möchte. Unter anderem habe ich darüber nachgedacht, eine Banklehre zu machen oder in der Hotellerie zu arbeiten. Doch dann ist mir klar geworden, dass Computer mich noch mehr interessieren. In der Schule hat mir Mathe sehr gut gefallen, das kommt mir jetzt bei meiner Ausbildung zum Fachinformatiker zugute. Ich habe vor der Ausbildung zwei Prak-tika in diesem Bereich absolviert, und nach dem zweiten, das mir sehr gut gefallen hat, stand für mich endgültig fest, dass ich Fachinformatiker werden möchte. Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass jeden Tag etwas Neues kommen kann. Es gibt Probleme von Anwendern, die man noch nie hatte, und dann habe ich kein Lösungsbuch zur Hand, sondern muss mir selbst eine Lösung erarbeiten. Gerade, wenn man lange an Problemlösungen getüftelt hat, ist das ein tolles Erfolgserlebnis. Man muss als Fachinformatiker überlegt an Probleme herangehen und auch mal knifflige Aufgaben lösen. Meine Aufgaben sind vielfältig. Wenn ich nicht gerade Anwendern helfe, dann bin ich auch dafür zuständig, Schulungsräume aufzubauen und zu überprüfen, dass alle Rechner funktionieren. Ein weiterer positiver Aspekt meiner Arbeit ist, dass ich den Kollegen helfen kann.Ein klassischer Computer-Nerd war ich nie. Ich hänge nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm, son-dern mache abends viel Sport, oft gehe ich nach der Arbeit noch ins Fitness-Studio. Früher habe ich aber daheim schon viel am Computer gespielt. Reizvoll finde ich vor allem Strategiespiele. Für eine Ausbildung zum Fachinformatiker war das nicht nötig, da braucht man keine Vorkenntnisse, man fängt tatsächlich bei Null an. Man sollte jedoch Eigenschaften wie Teamfähigkeit, logisches Denken und Ehr-geiz mitbringen.“

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Informationen zur Ausbildung

BerufsbildDie Digitalisierung der Arbeitsschritte in den Medienhäusern verlangt Allrounder und Spezialisten für die Be treuung und Entwick-lung der komplexen Computertechnik und Informationsnetzwerke. Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker der Fachrichtungen An-wendungsentwicklung und Systemintegration setzen fachspezifische Anforderungen in Hard- und Softwaresysteme um. Sie analysieren, planen und realisieren informations- und telekommunikationstech-nische Systeme. Kunden und Benutzern stehen sie für die fachliche Beratung zur Verfügung.

Schwerpunkte der AusbildungSicherheit im Umgang mit Hard- und Software-Installationen und Kenntnisse über Computertechnik sind für Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker Grundlage ihrer täglichen Arbeit. Daneben stehen das Programmieren und Konfigurieren von Software, Systembe-treuung und -verwaltung, Datenbank- und Netzwerkadministration, Datenschutz und Systemintegration im Fokus.

ArbeitsgebietDie Einsatzmöglichkeiten von Fachinformatikerinnen und Fachin-formatikern sind vielseitig: Von der Analyse von Anforderungen, der Planung, Einrichtung und Administration von Netzwerken und Datenbanken reichen die Aufgaben über die Installation von Hard- und Software bis zu Schulungen und der Betreuung von Benutzern. Typische Aufgaben in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung sind die Realisierung von kundenspezifischer Software und deren Modifizierung. Eine typische Aufgabe in der Fachrichtung Systemin-tegration ist die Konzeption und Realisierung komplexer Netzwerke.

VoraussetzungenAngehende Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker sollten sich für Fragen der EDV interessieren. Spaß an technischen Zusammen-hängen und an der Lösung von Problemen ist ebenfalls Vorausset-zung. Neben guten Deutsch- und Englischkenntnissen sowie einer mathematischen Begabung sollten Bewerberinnen und Bewerber die Schule mindestens mit der mittleren Reife abgeschlossen haben.

24 Menschen machen Medien – Mach mit!

Industriebuchbinderin/Industriebuchbinder

Tradition und Technik

Um ihn herum ist es richtig laut, zahlreiche Ma-schinen rattern. Doch das stört den 17-jähri-gen Dominik Naebers nicht im geringsten. Er ist gerade dabei, ein Buch zu binden. Dafür muss er auf die Papierbogen, die die Seiten des Bu-ches bilden werden, einen Schutzumschlag aus Pappkarton aufkleben. Sorgfältig legt er die Pap-pe an. Dann holt er eine gelb-blaue Dose, auf die ein Schild mit der Aufschrift „Dicker“ geklebt ist. „Das ist der normale Leim, der verdünnte heißt entsprechend ,Dünner‘“, erklärt er. Der Karlstäd-ter macht eine Lehre zum Industriebuch binder. Auf diesen Beruf ist er gekommen, weil sein großer Bruder auch Industriebuchbinder ist. „Er war von Anfang an begeistert von seiner Arbeit, und mir geht es genauso. So bin ich in den Beruf reingestolpert“, erzählt Dominik. Er machte noch ein Praktikum, das ihm super gefallen hat, und danach stand sein Entschluss endgültig fest.Als er auf beiden Seiten seiner Papierbogen gro-ße Pappkartons geklebt hat, legt er das beinahe fertige Buch zum Trocknen beiseite. Er holt sich einen Stapel neuer Papierbogen und legt diese sorgfältig in die Heftmaschine ein. „Die funkti-oniert im Prinzip wie eine Nähmaschine“, erläu-

tert Dominik, während er mit dem Fuß vorsichtig die rund 50 Jahre alte Maschine steuert. Mit vier Nadeln gleichzeitig werden die Bogen aneinan-dergeheftet, einer nach dem anderen. „Dabei muss man genau aufpassen, dass nichts ver-rutscht und dass auch wirklich alle Fäden rich-tig liegen.“ Damit die Bogen später auch nicht auseinanderfallen, macht er vorher noch einen sogenannten Leerstich, so dass sich zunächst ein Knoten bildet.

Zuerst kommt das Handwerk

In der Lehrwerkstatt der großen Buchbinderei und Druckerei in Würzburg, in der Dominik seine Ausbildung macht, wird im ersten Lehrjahr noch das traditionelle Handwerk des Buchbinders

erlernt. Erst im zweiten Jahr beginnt dann die Ausbildung an den Maschinen. Wir wollen, dass alle Industriebuchbinder auch ihr Handwerk be-herrschen“, erklärt Andreas Kohlhaupt. Kritisch blickt der Geselle über Dominiks Schulter. Die-ser nimmt seine gehefteten Bogen und stößt sie auf, wie es in der Buchbindersprache heißt. „Das muss man machen, damit alle Bogen genau auf-einanderliegen“, sagt Dominik. Am Anfang ist ihm dieses Aufstoßen noch schwergefallen, und immer wieder sind die Papiere verrutscht. Aber jetzt weiß er, wie man es macht. Er legt oben und unten jeweils einen Pappkarton außen her-um. Dann kommen die Bogen in eine Pressma-schine, diese presst die einzelnen Papierbogen aufeinander. Danach werden die Pappkartons wieder weggenommen.

Aufgabe

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einer Industriebuchbinderei und wollen Kalen-der produzieren: 100 000 Kalender wer-den mit drei Klammern drahtgeheftet. Die Klammerlänge beträgt 12 mm. Es wird ein Flachdraht mit 292 m/kg verwendet.Ein Kilogramm kostet 13,40 Euro. Ein Kalender besteht aus 12 Monatsblättern und einem Titelblatt (Blattdicke je 0,15 mm). Hinzu kommt eine Folie (0,4 mm) als Deckblatt und der Boden (0,9 mm).

a) Wie dick ist der Kalender?b) Wie viel kg Draht werden verarbeitet

(auf volle mm und kg runden)?c) Berechnen Sie die Drahtkosten.

Information:Drahtlänge = 2 x Klammerlänge - 1 mm +

2 x Produktdicke

Produkte ihrer Arbeit hat jeder täglich in der Hand, dennoch ist Industriebuchbinder kein alltäglicher Beruf. Für Dominik Naebers aber steht fest: Die Kombination aus Handwerk und moderner Technik ist genau das Richtige.

Produktdicke

Klammerlänge

Klammerlänge - 1mm

25Menschen machen Medien – Mach mit!

Industriebuchbinderin/Industriebuchbinder

Dominik nimmt den Stapel und klebt alles mit Kreppband aufeinander, und damit ja nichts ver-rutscht, legt er oben noch ein Gewicht drauf. „Jedes Buch ist anders, wir machen zwar immer wieder die gleichen Schritte, aber es ist doch immer ein bisschen anders. Diese Abwechslung gefällt mir sehr.“ Jetzt nimmt er den „Dünnen“ zur Hand und klebt auf die Papierbogen den so-genannten „Vorsatz“, einen Bogen unbedrucktes Papier. „Den muss jedes Buch haben, das ist die Verbindung zwischen den Seiten und dem Buch-deckel.“ Anschließend werden Pappkartons draufgelegt, wieder wird das Ganze aufgestoßen und wieder kommt es in die Buchpresse. „Gut finde ich auch, dass wir hier nicht für den Papierkorb arbeiten. Das, was ich hier gerade mache, wird beispielsweise ein Muster für die Kollegen an den Maschinen, nach dem sie sich richten müssen. Das heißt, ich darf hier keinen Fehler machen, sonst laufen die Bücher nachher falsch aus der Maschine.“ Auch Magister- oder Doktorarbeiten werden in der Lehrwerkstatt im-mer wieder gebunden, außerdem werden hier von Hand Fehler in der Produktion ausgebügelt. „Heute Nachmittag beispielsweise fangen wir Lehrlinge an, in eine Auflage von etwa 300 Stück eine fehlende Seite hineinzuarbeiten. Das fällt hinterher dann nur einem Profi auf.“Nach der Buchpresse werden die Pappkartons, die leicht aufgeklebt waren, wieder vom Buch entfernt. Dominik nimmt ein Messer zur Hand und beginnt zu schneiden: „Das ist kein Küchen-messer, sondern richtig scharf. Am Anfang habe ich mich auch öfter mal geschnitten“, lacht er und zeigt auf seine Finger. Er holt neue, dicke-re Papierbogen und fängt an, den Buchdeckel zu fertigen. Andreas Kohlhaupt schaut ihm auf-merksam über die Schulter, dann nickt er. Bisher

hat er den jungen Lehrling alles alleine machen lassen und nur die Zwischenergebnisse über-prüft. Jetzt nimmt er das Buch doch noch in die Hand: „Es bekommt jetzt in der Presse noch ei-nen runden Rücken. Das mache ich mal selbst.“ Für Dominik geht es an der nächsten Maschine weiter, für ein neues Buch müssen noch die Bo-gen geschnitten werden. Er geht an die Schnei-demaschine und legt einen großen Stapel Bogen ein, dann rauscht das riesige Schneidemesser hinab.

Faszinierende Maschinen

Anschließend folgt er Andreas Kohlhaupt in die nächste Halle. Die beiden wollen den ausgelern-ten Buchbindern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Ab dem zweiten Lehrjahr werden den Auszubildenden dann die Maschinen und ihre Funktionen ausführlich erklärt, erst im dritten Lehrjahr fangen sie an, selbstständig Maschi-nen zu bedienen. „Darauf freue ich mich schon“, sagt Dominik. Er guckt gerne den älteren Kolle-

gen bei der Arbeit zu. Kohlhaupt und er bleiben kurz an einer großen Heftmaschine und einer Maschine, die Bogen falzt, stehen. Dann gehen sie weiter zu einer Maschine, die die Buchdeckel auf die Bücher klebt. Ein Kollege steht an dieser Maschine und überprüft ständig die Exemplare, die aus der Maschine kommen. „Die Technik ist wirklich faszinierend“, meint Dominik und hört konzentriert zu, als ihm erklärt wird, auf was bei der Bedienung dieser Maschine zu achten ist.Dass er die Ausbildung angefangen hat, hat Do-minik noch keine Sekunde bereut. Gut gefällt ihm auch, dass er sich von seinem Gehalt schon ein gedrosseltes 125er-Motorrad kaufen konnte, mit dem er jetzt zur Arbeit fährt, und dass er für die Berufsschule in Blöcken nach Nürnberg und München kommt. „Wir wohnen da alle zusam-men, und ich kann abends mit meinen Kumpels durch die Stadt ziehen, das macht schon enorm viel Spaß.“ Nur dass er der Einzige ist, der noch keine 18 Jahre alt ist und deswegen vor 23 Uhr abends wieder im Wohnheim sein muss, das fin-det er doch ein wenig schade.

Informationen zur Ausbildung

Berufsbild Industriebuchbinderinnen und -buchbinder sind mit der maschinellen Serienherstellung von Büchern beschäftigt. Mit speziellen Maschinen und Automaten falzen sie die Druckbogen, die sie anschließend schneiden, heften und kleben. Während des Herstellungsprozesses bedienen, steuern und überwachen sie die Maschinen, die sie auch pflegen und warten. Industriebuchbinderinnen und -buchbinder berechnen zudem die für die Produktion nötigen Werk- und Hilfs-stoffe und wählen das Material aus. Auch die Qualitätskontrolle, der Versand und die Lagerung der Ware gehört zu ihren Aufgaben.

Schwerpunkte der AusbildungZu den Inhalten der dreijährigen Ausbildung zählt das Planen und Vorbereiten der Arbeitsabläufe. Die Auszubildenden lernen neben der Technik des Schneidens und Falzens auch die Pflege und War-tung dieser Maschinen. Die Auswahl der passenden Verpackung und der richtigen Versandart gehört ebenso zur Ausbildung in diesem Beruf.

ArbeitsgebietIndustriebuchbinderinnen und -buchbinder arbeiten in industriellen Betrieben. Sie stellen maschinell Bücher, Broschüren oder Prospekte her, dazu gehört das Schneiden, Falzen, Fügen und Binden der Produkte. Außerdem verpacken sie die Produkte für den Einzel- oder Sammelversand. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Prüfen und Beurteilen angelieferter Materialien auf ihre Verarbeitungsfähig-keit. In Großbetrieben wird häufig unter Zeitdruck gearbeitet, auch Schichtarbeit ist üblich.

VoraussetzungenNeben Interesse an Mechanik, Elektrotechnik, Physik und Chemie sollten die Bewerber mindestens den qualifizierenden Hauptschulab-schluss besitzen. Industriebuchbinderinnen und -buchbinder benöti-gen technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Flexibilität runden das Profil ab. Außerdem wird viel im Stehen gearbeitet, deshalb ist eine gewisse Belastbarkeit erforderlich.

26 Menschen machen Medien – Mach mit!

Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen

Ab geht die Post!

Was passiert in einem Briefsortierzentrum?Ralf Röder: Bei uns werden aktuell am Tag zwi-schen 200 000 und 250 000 Briefe verarbeitet. Diese Briefe werden teilweise frankiert, sie wer-den sortiert und auf ihren Weg geschickt. Mittler-weile sind wir so vernetzt, dass wir Briefe bun-desweit zustellen. Etwa 80 Fahrzeuge am Tag, vom PKW bis zum 40-Tonner, bringen und holen die Briefsendungen. Da kann man sich schon vorstellen, dass die Arbeit im Sortierzentrum je-den Tag aufs Neue spannend ist. Besonders, weil wir nie genau wissen, wie viele Briefe an einem Tag bei uns bearbeitet werden müssen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?Katharina Schneider: Ich fange um 8 Uhr an, häufig ist meine erste Aufgabe das Vorsortieren von Briefen. Dabei trennen wir die Briefe nach Formaten und schauen, ob Briefe maschinenfä-hig sind. Briefe, deren Inhalt unterschiedlich groß ist, müssen beispielsweise von Hand erfasst werden. Dann gehe ich meist an die Frankierma-schine. Dort laufen die Briefe durch und werden automatisch frankiert. Ein weiterer Aufgabenbe-reich ist die Handerfassung am Computer: Bei

Wie kommt ein Brief zum richtigen Empfän-ger? Und welche Arbeitsschritte sind nötig, damit von der Abholung bis zur Zustellung al-les klappt? Brieflogistik beinhaltet viel mehr als das Sortieren von Briefen nach Postleit-zahlen, wie die 22-jährige Katharina Schnei-der, Mitarbeiterin in der Brieflogistik, erklärt. Ralf Röder, verantwortlich für das zentrale Qualitätsmanagement, ist der Ausbilder des Berufsbilds Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP). Für ihn steht fest: Der Beruf bietet viele Möglichkeiten.

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildFachkräfte für KEP sind in Brieflogistik-Unternehmen tätig. Ihre Aufgabe ist die Weiterverarbeitung und ordnungsgemäße Auslieferung von Briefsendungen.

Schwerpunkte der AusbildungZur Ausbildung gehört die Planung, Steu-erung und Abwicklung von logistischen Dienstleistungen, aber auch die Kommuni-kation mit dem Kunden.

ArbeitsgebietDie Sortierung und Auslieferung von Brief-sendungen von der Vorbereitung über die Zustellung bis zur Nachbereitung stehen im Mittelpunkt.

VoraussetzungenVoraussetzungen sind mindestens ein qualifizierter Hauptschulabschluss sowie gute Deutschkenntnisse, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und körperliche Belastbarkeit.

nicht maschinell zu verarbeitenden Briefen tip-pen wir die Adresse in den Rechner und erhal-ten ein Etikett mit einem Barcode. So können die Briefe weiter verarbeitet werden. Dienstschluss ist für mich gegen 16.30 Uhr. Grundsätzlich wird jedoch im Schichtdienst gearbeitet.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?Katharina Schneider: Ich habe Buchbinderin gelernt, wurde aber nach der Ausbildung nicht übernommen. Meine Schwester hat zu der Zeit bereits in der Brieflogistik gearbeitet. Und ihr hat der Beruf schon immer viel Spaß gemacht. Da dachte ich: Dieser Beruf interessiert mich auch. Jetzt arbeite ich seit fast einem Jahr hier, und es gefällt mir wirklich sehr gut. Für mich war der Wechsel in jedem Fall die richtige Entscheidung.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?Katharina Schneider: Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, die Arbeit in ei-nem Briefsortierzentrum ist sehr abwechslungs-reich und interessant, schon allein dadurch, dass wir alle während des Tages die Arbeitsbereiche wechseln. Und man muss eine Menge wissen

über die unterschiedlichen Wege, die die Brie-fe nehmen. Besonders gut gefällt mir die Arbeit in der Videokodierung. Von Briefen werden Bil-der gemacht. Die Bilder von Briefen mit nicht maschinenlesbaren Adressen bekommen wir Mitarbeiter auf den Rechner und geben die kor-rekten Adressen ein. Außerdem arbeiten hier im Briefzentrum viele junge Leute, und wir haben ein sehr gutes Betriebsklima.

Was muss man in Ihrem Beruf auf jeden Fall können?Katharina Schneider: Das Wichtigste ist, sorg-fältig zu sein. Denn wenn man sich beispielswei-se beim Erfassen einer Hausnummer vertippt, kann es bei der Zustellung zu Verzögerungen kommen – lange Straßen sind nämlich unter mehreren Zustellern aufgeteilt. Wichtig sind auch Geduld und absolute Zuverlässigkeit. Denn die Wahrung des Briefgeheimnisses ist für uns zwingende Voraussetzung!Ralf Röder: Am wichtigsten sind mir tatsäch-lich die Zuverlässigkeit und die Fähigkeit zu lo-gischem Denken. Eine Fachkraft für KEP sollte auch körperlich relativ belastbar sein, denn bei einigen der Arbeiten muss man eine Weile ste-hen. Beim Zeugnis von Bewerberinnen und Be-werbern achte ich neben den Noten auch auf die Beurteilung durch die Lehrkräfte. Die Note in Deutsch ist auf jeden Fall wichtig.

Worin liegen die Schwerpunkte der Ausbil-dung?Ralf Röder: Die Ausbildung findet bei uns haupt-sächlich im Briefsortierzentrum statt. Schwer-punkt sind die Wege der Briefe, vom Warenein-gang über die Briefsortierung per Maschine oder per Hand bis zur Zustellung der Briefe. Wir wollen Experten ausbilden, die sich mit allen Prozessen der Brief-Weiterverarbeitung auskennen.

27Menschen machen Medien – Mach mit!

Industriekauffrau/Industriekaufmann

Alles unter Kontrolle

Manuel Schleyer sitzt an seinem Schreibtisch vor dem Computer. Er überprüft Zahlen- und Zeitangaben in einer Tabelle, Angabe um Anga-be. Dabei achtet er auf jedes Detail, hin und wie-der klickt er am Computer auch auf die Rech-nerfunktion und rechnet eine Angabe nach. Dann nickt er. Alles in Ordnung. Am Schreibtisch ne-benan sitzt seine Kollegin. Auch sie überprüft Ta-bellen, ab und zu rattert ihr großer Taschenrech-ner. Ansonsten ist es relativ ruhig in dem modern eingerichteten Großraumbüro.„Ich überprüfe hier gerade die Druckvorgän-ge der letzten Nacht. Wir kontrollieren also in-tern unsere Abläufe. Das machen wir, damit wir beispielsweise wissen, ob unsere Kalkulationen stimmen, aber auch, um zu sehen, ob mit den Maschinen alles in Ordnung ist. Das kann man an der Zahl der Maschinenstunden erkennen“, erläutert Manuel. Denn intern müssen die Vor-kalkulation und die Nachkalkulation weitgehend übereinstimmen. Der 20-Jährige aus Buchbrunn macht eine Ausbildung zum Industriekaufmann. „Mit diesem Beruf habe ich gut gewählt. Mir war von Anfang an klar, dass ich gerne einen typi-schen Bürojob machen will, und der Beruf als Industriekaufmann bietet viel Abwechslung und ist anspruchsvoll.“ In der FOS hat er gemerkt, dass ihm Wirtschaft liegt, und Rechnungswesen hat sich schnell zu

seinem Lieblingsfach entwickelt. Mathematik dagegen ist in der Schule nicht sein Fall ge-wesen: „Aber es macht nichts, wenn man kein großer Mathe-Experte ist.“ Wichtig ist dagegen sorgfältiges Arbeiten. Bei der Wahl seines Berufs hat er anfangs noch etwas geschwankt: „Ich habe dann lange Zeit im Internet recherchiert, und gesehen, dass viele Unternehmen eine Aus-bildung zum Industriekaufmann anbieten. Das war für mich ein weiterer Pluspunkt. Denn man ist nicht von vorneherein auf ganz wenige Unter-nehmen beschränkt. Wichtig war für mich auch, dass ich einen Beruf finde, mit dem ich auf jeden Fall in der Gegend bleiben kann. Das hat ja auch geklappt.“ Und noch etwas ist für ihn ein großer Vorteil: „Ich kann meine Freizeit sehr gut planen, und die Wochenenden habe ich immer frei.“

Schwierige Aufgaben reizen ihn besonders

In seiner Ausbildung war er schon in den unter-schiedlichsten Abteilungen, beispielsweise im Customer Service, im Einkauf, in der Personal-abteilung und in der Kalkulation. Er hat Aufträge bearbeitet und mit Kunden kommuniziert. Au-ßerdem hilft er jeden Morgen um 7.30 Uhr, die Post zu sortieren. Am reizvollsten sind für ihn jedoch schwierige Aufgaben wie beispielsweise im Controlling: „Am Anfang habe ich noch viel mehr Fehler gemacht, aber jetzt merke ich, dass es immer weniger werden. Trotzdem muss ich immer genau aufpassen, dass auch alles richtig ist.“ Eine große Herausforderung war für ihn auch ein Preislistenvergleich. Dabei hat er verschiedene Preise für Produkte bei verschiedenen Anbie-tern verglichen und in Excel nachgerechnet, was sie jeweils einzeln kosten: „Da hat mir der Kopf ganz schön geraucht.“ Glücklich war er auch im

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildIndustriekaufleute sind in Unternehmen aller Branchen tätig. Sie befassen sich mit betriebswirtschaftlichen Aufgaben wie Material-wirtschaft, Vertrieb und Marketing sowie Personal- und Rechnungs-wesen.

Schwerpunkte der AusbildungIndustriekaufleute befassen sich im Rahmen ihrer Ausbildung mit kaufmännischen Themen. Finanzbuchhaltung, Controlling, Vertrieb und Einkauf sowie Personalwesen und Versandlogistik gehören ebenso dazu wie Einblicke in Druck und Weiterverarbeitung.

ArbeitsgebietIndustriekaufleute unterstützen sämtliche Unternehmensprozesse von der Auftragsanbahnung bis zum Service. Einsatzgebiete sind unter anderem Kundenservice, Export, Logistik, Investitionsplanung und Controlling.

VoraussetzungenBewerberinnen und Bewerber brauchen mindestens die mittlere Reife. Sie sollten gut in Deutsch, Englisch und Rechnungswesen sein. Spaß an Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und Sorgfalt sind weitere Voraussetzungen.

Costumer Service: „Das hätte ich vorher nie ge-dacht, dass mir der Kontakt mit den Kunden so viel Spaß macht, und dass ich das auch gut kann. Denn früher ist es mir schwer gefallen, mit frem-den Leuten zu reden, jetzt kann ich auf fremde Leute zugehen. Dadurch gibt mir die Lehre auch viel Selbstvertrauen.“ Und schon jetzt freut er sich, wenn er nach der Lehre selbstständig eige-ne Bereiche betreuen kann. Doch bis es soweit ist, sagt er, braucht er noch viel Erfahrung.

Eines war Manuel Schleyer aus Buchbrunn von Anfang an klar: Er wollte in jedem Fall in einem Büro arbeiten. Nun macht der 20-Jäh-rige bei einem großen Medienunternehmen eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Mit dieser vielschichtigen Qualifizierung stehen ihm später vom Controlling bis hin zum Kun-denservice alle Türen offen.

28 Menschen machen Medien – Mach mit!

Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen

Die Macher von morgen

Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich in der Medienbranche arbeiten möchte. Mich fas-ziniert, dass die Medien sich ständig weiterent-wickeln. Im Trainee-Programm der WÜma lerne ich vier verschiedene Unternehmenskulturen kennen und kann an interessanten Projekten arbeiten. Das ist eine tolle Chance, vor allem, weil wir Trainees viel Verantwortung übertragen bekommen. Zurzeit arbeite ich an der Entwick-lung eines neuen Printmagazins. Meine Aufga-ben sind die Organisation, Koordination und die Dokumentation. Man glaubt gar nicht, wie viel

24 Monate lang lernen sie alles, was eine zukünftige Führungskraft braucht: vom Pro-jektmanagement über das Anwenden von Führungsinstrumenten bis hin zu Kenntnis-sen über die Medienbranche. In dieser Zeit durchlaufen die Trainees jeweils vier Mona-te lang verschiedene Stationen in den vier Medienhäusern, ergänzt durch Fortbildun-gen der WÜRZBURGER medienakademie. Um Projekte oder Abteilungen zu leiten, vielleicht sogar Geschäftsführer zu werden, ist ein Trainee-Programm der richtige Weg.

Während meines Studiums habe ich ein Prakti-kum bei einem Verlag gemacht. Da war klar: Die Medien sind die richtige Branche für mich. Mir gefällt, dass es ständig Innovationen gibt, gerade im Bereich digitale Medien. Neue Ideen mit vo-ranzubringen, erfüllt mich mit Begeisterung. Die Menschen in den Medienunternehmen erlebe ich als sehr aufgeschlossen. Bisher habe ich drei verschiedene Unternehmen kennengelernt. Dort habe ich an unterschiedlichen Projekten gear-beitet, beispielsweise an der Weiterentwicklung von Verzeichnisangeboten für die mobile Nut-

Mich fasziniert das spannende Umfeld, in dem ich arbeite. Kein Projekt ist gleich, und ich stehe immer wieder neuen Herausforderungen gegen-über. Toll ist, dass man als Trainee viele Einblicke in Unternehmensstrukturen bekommt und an interessanten Projekten mitarbeitet. Bei einem Projekt habe ich die Zertifizierung des Unterneh-mens begleitet und ein Handbuch erstellt, in dem Abläufe und Prozesse dargestellt sind. Unser Team hat die Zertifizierung dann auch nach nur vier Monaten erhalten, das war ein großer Erfolg und motiviert natürlich. Anschließend habe ich

konzeptionelle Arbeit vor Erscheinen eines neu-en Magazins notwendig ist. Ich lerne jeden Tag dazu. Davor hatte ich auch schon ein eigenes Projekt, die Einführung einer neuen Software im Vertrieb. Da habe ich sehr viel recherchiert und beispielsweise Präsentationen verschiede-ner Software-Anbieter organisiert. Jetzt hat das Unternehmen die von mir favorisierte Software tatsächlich eingeführt. Das ist ein tolles Gefühl!

Claudia Zachariae, 28Trainee

zung und dem Aufbau eines Online-Geschäfts-modells für den chinesischen Markt. Das waren große Herausforderungen, und ich konnte wert-volle Erfahrungen sammeln. Zurzeit fungiere ich als Schnittstelle zwischen dem Vertrieb und dem Online-Bereich – auch eine spannende Aufgabe. Als Trainee arbeitet man sehr selbstständig, die Unternehmen bringen uns viel Vertrauen entge-gen. Dafür bin ich dankbar.

Danqi Wang, 29Trainee

die Einführung einer neuen Software vorbereitet: von der Übernahme der vorhandenen Daten bis zur Benennung der Bedienfelder. Eine Software-Umstellung in einem großen Unternehmen ist nicht einfach. Diese muss sehr gut ausgearbei-tet werden und geht nicht von heute auf morgen. Gerade arbeite ich am Relaunch des Internetauf-tritts eines Verlags mit. Ich habe mich riesig ge-freut, dass ich bei diesem Projekt dabei bin!

Mareike Class, 28Trainee

Informationen zur Ausbildung

BerufsbildDas Trainee-Programm bereitet Hoch-schulabsolventinnen und -absolventen auf die Bewältigung komplexer Fach- und Führungsaufgaben vor.

Schwerpunkte der AusbildungSchwerpunkte sind Selbstführung und -ma-nagement, Kenntnisse über die Medien-branche und Führungsinstrumente.

ArbeitsgebietArbeitsgebiet ist eine Fach- oder Exper-tenaufgabe. Aufgabe ist dabei neben Personalführung die Optimierung von Strukturen und Prozessen.

VoraussetzungenEin Studium, vorzugsweise der Betriebswirt-schaft, Medienwissenschaft, Informatik oder Wirtschaftsinformatik, ist Voraussetzung.

29Menschen machen Medien – Mach mit!

Praktika in der Medienbranche

Robert Krick Verlag GmbH + Co. KG Mainparkring 497246 Eibelstadt

Christina HartmannVerlagsleiterin(09303) [email protected]

WÜRZBURGER medienakademie Fichtestraße 9 97074 Würzburg

Alexandra Van Houtte Leiterin Aus- und Weiterbildung (0931) 4170-475 [email protected]

Elke Merwald Assistentin (0931) 4170-415 [email protected]

Vogel Business MediaMax-Planck-Str. 7/997064 Würzburg

Andrea KeßlerPersonalmanagementVogel Medien GruppeVogel Services GmbH(0931) 418-2115andrea_kessler@vogel- medien.de

Mediengruppe Main-PostBerner Straße 297084 Würzburg

Martina NixdorfPersonalabteilung(0931) [email protected]

Nur für Hospitanzen:Margit KlingerRedaktion(0931) [email protected]

Stürtz GmbHAlfred-Nobel-Straße 3397080 Würzburg

Ute PrimkePersonalwesen(0931) [email protected]

Ernst HerberthPersonalleiter(0931) 385-319 [email protected]

Probieren Sie sich aus!Für Schülerinnen und Schüler Main-Post Vogel Krick Stürtz

Kaufmännisches Schnupper- oder Orientierungspraktikumin den unternehmensrelevanten kaufmännischen Ausbildungsberufen der WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 1 bis 2 Wochen

Technisches Schnupper- oder Orientierungspraktikumin den unternehmensrelevanten technischen Ausbildungsberufen der WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 1 bis 2 Wochen

Berufs-/Fachpraktikumin einem Ausbildungsberuf der WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 2 bis 4 Wochen

Girls‘ Dayfür die Berufe Fachinformatikerin Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungs ent-wicklung, Termine und Bewerbungen über www.girls-day.de

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Schulprojekttage(auf Anfrage)

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Für Abiturientinnen und Abiturienten (Gymnasium und FOS) Main-Post Vogel Krick Stürtz

Rotary-Praktikum für Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse, Dauer: 5 Tage, Termine: in den Ferien, Ansprechpartner: Rotary Berufsdienst, Königsberger Straße 30, 97072 Würzburg

Vorpraktikum für ein FH- oder Uni-Studium, Dauer und Einsatzmöglichkeit je nach Bedarf, Wunsch und Studiengang

Für Studierende Main-Post Vogel Krick Stürtz

Praxissemesterwährend des Studiums, Dauer und Einsatzmöglichkeit je nach Bedarf, Wunsch und Studiengang, Dauer 4 Wochen bis 9 Monate

HospitanzPraktikum in der Redaktion, Dauer in der Regel 6 Wochen, aber auch mehrmonatige Hospitanzen sowie zweiwöchige Schnupperpraktika sind möglich

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30 Menschen machen Medien – Mach mit!

Personalleiter im Interview

Engagement, Ehrlichkeit und MotivationDie Personalleiter Robert Heider von Vogel Business Media, Walter Schmitz von der Me-diengruppe Main-Post, Ernst Herberth von Stürtz sowie Christina Hartmann, Verlagslei-terin beim Robert Krick Verlag, entscheiden ständig darüber, ob eine Bewerbung in ihren Medienhäusern erfolgreich ist oder nicht. Wir haben nachgefragt, worauf sie bei der Aus-wahl der Auszubildenden besonders achten.

Wie haben Sie selbst bei Ihrer ersten Bewer-bung überzeugt?Walter Schmitz: Gar nicht, ich bin gescheitert. Im Nachhinein ist mir auch klar, warum. Ich hatte eine lieblose Bewerbung zusammengestümpert. Damit hätte ich mich auch nicht eingestellt.Robert Heider: Ich habe mit Beispielen belegt, warum ich die geforderten Qualifikationen mit-bringe. Das empfehle ich allen Bewerbern.Ernst Herberth: Ich habe bei einem standardi-sierten Auswahlverfahren im Öffentlichen Dienst eine gute Platzziffer erzielt.Christina Hartmann: Ich habe in den Ferien in einer Druckerei gejobbt. Danach bot mir der Verleger eine Ausbildungsstelle zur Verlagskauf-frau an. Eigentlich wollte ich erst studieren, habe aber die Ausbildung vorgezogen und später be-rufsbegleitend studiert.

Wie sollte eine gute Bewerbung aussehen?Walter Schmitz: Sie sollte vollständig sein, das ist das Wichtigste. Dazu gehört ein aussagekräf-tiges Anschreiben, in dem Bewerber erklären, warum sie diesen Beruf lernen wollen und ihre Interessen darstellen. Auch weitere Zeugnisse, zum Beispiel über einen Ferienjob, sind gut.Ernst Herberth: Sauber und übersichtlich sollte sie sein, mit Nachweisen besonderer Kenntnisse und Fähigkeiten. Wir bevorzugen die Papierform.Robert Heider: Auch wir bevorzugen klassische Bewerbungen. Man kann aber beispielswei-se bei einer Bewerbung zum Mediengestalter durchaus kreative Elemente einbauen. Wichtig ist, dass die Bewerbung klar strukturiert ist. Der Lebenslauf muss tabellarisch sein.Christina Hartmann: Die Bewerbung sollte or-dentlich, sauber und so interessant formuliert sein, dass man weiterlesen möchte. Eine gute Bewerbung muss neugierig machen.

Welche Fähigkeiten sollten Bewerberinnen und Bewerber in jedem Fall mitbringen?Christina Hartmann: Interessant sind Bewerber, die etwas bewegen möchten, die „Drive“ haben und wissbegierig sind.Robert Heider: Ein guter Schulabschluss ist wichtig, außerdem gute Deutsch- und Englisch-kenntnisse. Gut ist auch ein Bezug zur Medien-

branche, durch Praktika oder die Mitarbeit in einer Schülerzeitung. Teamfähigkeit und Enga-gement sind ebenso wichtig. Wenn jemand im Sport- oder Musikverein ist, das sehen wir gern.Walter Schmitz: Wir legen Wert auf Spaß am Umgang mit den Kunden. Das lesen wir aber in den wenigsten Bewerbungen. Lernbereitschaft und Neugier sind ebenso wesentlich. Es geht ja darum, Fähigkeiten zu erwerben. Wir wollen Ju-gendliche, die wissen, wie man lernt.Ernst Herberth: Gute Rechenkenntnisse auch ohne Taschenrechner, eine ordentliche Recht-schreibung, Konzentrationsvermögen, Teamfä-higkeit. Bei Druckern ist Farbtüchtigkeit gefragt, bei Kaufleuten ist Selbstsicherheit wichtig.

Wie prüfen Sie diese Fähigkeiten ab?Robert Heider: Im Assessment Center wird der Berufsalltag simuliert. Wir wollen sehen, wie sich jemand im Team verhält. Es gibt viele Möglich-keiten, wie man sich in einen Prozess einbringt. Im Gespräch wird geprüft, ob der Bewerber dem Bild, das wir von ihm haben, standhält.Walter Schmitz: Entscheidende Wahrnehmun-gen im Assessment Center sind: Reißt jemand alles an sich, übernimmt er Verantwortung? Oder gibt er Hilfestellung, wenn jemand etwas nicht verstanden hat? Dafür haben wir spezielle Aufgaben, die im Team gelöst werden.

31Menschen machen Medien – Mach mit!

Personalleiter im Interview

Ernst Herberth: Bei den Kaufleuten wollen wir im Assessment Center einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit erhalten. Ansonsten nutzen wir einen Einstellungstest und führen ein Gespräch.Christina Hartmann: Hat eine Bewerbung über-zeugt, bekommt der Bewerber eine Einladung zum Assessment Center. Im Gespräch kann er nochmal punkten. Danach entscheiden wir.

Haben auch Jugendliche mit einer Vier im Zeugnis eine Chance?Christina Hartmann: Warum nicht? Zeugnisno-ten sind nicht das alleinige Kriterium. Es kommt darauf an, um welches Fach es sich handelt und wie relevant dieses für die Ausbildung ist.Walter Schmitz: Eine Vier oder Fünf ist auch bei uns kein Ausschlusskriterium. Problematisch ist, wenn es um Kernkompetenzen geht: In Deutsch neigen wir bei einer schlechten Note dazu, die Bewerbung abzulehnen. Ernst Herberth: Wir haben Bewerber aus unter-schiedlichsten Schultypen und Bundesländern. Noten sind nicht unbedingt vergleichbar. Daher haben Bewerber mit einer Vier eine Chance.Robert Heider: Wenn jemand sonst viele gute Noten hat, sozial engagiert ist oder sich als Klas-sensprecher einbringt, kann man über schlech-tere Noten hinwegsehen. Ebenso, wenn jemand durch Praktika sein Interesse gezeigt hat.

Beschreiben Sie kurz Ihren Wunschkandida-ten. Welche fünf Eigenschaften hat er?Ernst Herberth: Offen und ehrlich, einsatzbereit, kameradschaftlich, zuverlässig.Christina Hartmann: Klug, ehrlich, wissbegie-rig, kundenorientiert und eine interessante Per-sönlichkeit.Walter Schmitz: Wichtige Eigenschaften sind

Teamfähigkeit und Lernwilligkeit. Engagement und Energie sind Voraussetzung. Ehrlichkeit zählt für mich auch.Robert Heider: Zu ergänzen bleibt, dass jemand aufgeschlossen sein sollte. Motivation ist ein wichtiger Punkt. Und wir legen Wert aufs Mit-denken, auf eigene Ideen und Meinungen.

Was sind die schlimmsten Fehler, die man bei einer Bewerbung machen kann?Robert Heider: Im Assessment Center vorzuge-ben, man wäre jemand anderes. Das fällt auf. Und wenn jemand glaubt, besonders gut zu sein, wenn er erzählt, was wir seiner Meinung nach hören wollen, liegt er falsch. Ein weiteres Miss-verständnis in Bezug auf das Assessment Center ist, dass Bewerber häufig denken, sie müssten alles an sich reißen.Ernst Herberth: Wenn man keinerlei Vorinfor-mationen über den gewählten Beruf hat und sich über das Unternehmen nicht erkundigt hat.Christina Hartmann: Unordentliche, unvoll-ständige oder unsaubere Bewerbungen sind ein K.O.-Kriterium.Walter Schmitz: Wenn ich in einem Anschrei-ben lese, dass jemand vom Arbeitsamt diesen Beruf empfohlen bekommen hat, das ist das Schlimmste. Wenn sich jemand nicht selbst den Beruf und das Unternehmen ausgewählt hat, hat er keine Chance.

Wie werden die einzelnen Elemente einer Be-werbung gewichtet?Ernst Herberth: Bei den Kaufleuten ist der Ge-samteindruck ausschlaggebend. Ansonsten ent-scheiden die Unterlagen über eine Einladung zu unserem Test, bei dem wir eine bestimmte Min-destpunktzahl erwarten.

Walter Schmitz: Für mich ist das Anschreiben ein zentraler Punkt. Da will ich das Gefühl haben, jemand weiß, was er will und kann das begrün-den. Bei einem kreativen Beruf schaue ich, ob je-mand in diesem Bereich besondere Stärken hat und gute Arbeitsproben beigelegt hat.Christina Hartmann: Der Gesamteindruck muss überzeugen. Die Bewerbung muss ein gutes Ge-fühl hinterlassen. Offene Punkte können im per-sönlichen Gespräch hinterfragt werden.Robert Heider: Den Lebenslauf finde ich am wichtigsten, den schaue ich mir als Erstes an. Damit vergleiche ich die Qualifikation mit den Anforderungen.

Inwieweit können sich Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen lassen?Christina Hartmann: Idealerweise fängt die Unterstützung im Elternhaus an. Erfahrungen im Rahmen von Pratika oder Ferienjobs sind zu empfehlen. Bewerber sollten auch nicht zögern, Unternehmen wegen Informationen zu kontak-tieren.Ernst Herberth: Mitarbeiter der Agentur für Ar-beit und der Berufsinformationszentren sind Spezialisten, dort sollte man vorbeischauen.Robert Heider: Außerdem gibt es online viele Tests, um zu schauen, welcher Beruf zu einem passen könnte. Lehrer und Eltern können helfen, Stärken der Jugendlichen hervorzuheben.Walter Schmitz: Wichtig ist, dass Lehrer und Eltern vermitteln, dass die Berufswahl eine Lust ist – keine Last – und dass sie den Jugendlichen zeigen, welche Vielfalt es im Berufsleben gibt. Denn wenn Jugendliche nur dem Vorbild der El-tern folgen, kann es sein, dass sie dafür einen hohen Preis zahlen.

32 Menschen machen Medien – Mach mit!

Die WÜRZBURGER medienakademie

Gemeinsam in die ZukunftMit der WÜRZBURGER medienakademie GmbH setzen die vier großen unterfränki-schen Medienunternehmen gemeinsam neue Maßstäbe im Feld der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Die Medienbranche hat in Würzburg Tradition, gleichzeitig ist sie ausgesprochen innovativ. Das zeigt sie in der kontinuierlichen Weiterentwick-lung ihrer Produkte und Dienstleistungen ebenso wie in Fragen der Organisations- und Personal-entwicklung. Um den Medienstandort Würzburg zu stärken und für qualifizierten Nachwuchs attraktiv zu halten, betreiben die vier unterfrän-kischen Medienunternehmen Krick Unterneh-mensfamilie, Mediengruppe Main-Post, Vogel Business Media und der Druck- und Medien-dienstleister Stürtz gemeinsam die WÜRZBUR-GER medienakademie GmbH (kurz: WÜma).

Was macht die WÜRZBURGER medienakademie?

Die WÜma ist keine Schule oder Akademie im engeren Sinne, sondern ein Dienstleistungsun-ternehmen für die Aus- und Weiterbildung der vier Medienhäuser. Ausgehend von der WÜma werden alle Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der einzelnen Medienunternehmen geplant, or-ganisiert, koordiniert, (weiter-)entwickelt und gesteuert.

Die WÜRZBURGER medienakademie bietet zum 1. September 2011 eine Berufsausbildung in fol-genden Ausbildungsberufen an:• Medienkaufmann/-frau Digital und Print• Industriekaufmann/-frau• Kaufmann/-frau für Dialogmarketing• Kaufmann/-frau für Bürokommunikation• Veranstaltungskaufmann/-frau• Mediengestalter/-in Digital und Print, Fach-

richtung Gestaltung und Technik• Fachinformatiker/-in, Fachrichtung Anwen-

dungsentwicklung• Fachinformatiker/-in, Fachrichtung System-

integration• Buchbinder/in, Fachrichtung Buchfertigung

(Serie)• Drucker/in, Fachrichtung Flachdruck

• Fachkraft für Kurier-, Express- und Post-dienstleistungen

Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen bietet die WÜma ein Traineeprogramm zur Aus-bildung von Fach- und Führungskräften im Me-dienbereich. Zudem gehört die Weiterbildung der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der vier Medienhäuser zu den Aufgaben der Medienakademie. Unter-nehmensübergreifende Weiterbildungsangebote werden zentral geplant und durchgeführt.

Was soll mit der WÜRZBURGER medienakademie erreicht werden?

Mit der WÜma beschreiten die vier Mittelständ-ler, die in Würzburg und Umgebung zusammen

33Menschen machen Medien – Mach mit!

Die WÜRZBURGER medienakademie

über 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, bewusst neue Wege in der Qua-lifizierung. „Wir können und wollen voneinander lernen, uns ergänzen, unsere Qualifizierungsan-gebote orts- und zeitnah erweitern und insge-samt mehr anbieten“, lautete eine Überlegung, die zur Gründung der WÜma geführt hat. Ziel ist es, mit Hilfe der WÜma das Engagement zugunsten einer modernen und breit angelegten betrieblichen und beruflichen Qualifizierungs-arbeit zu erweitern und zu systematisieren, dabei Synergieeffekte zu nutzen und den Aus-wirkungen der demografischen Entwicklung ak-tiv entgegenzutreten. Im Feld der betrieblichen Aus- und Weiterbildung ist diese enge organisa-torische und inhaltliche Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg nach wie vor eine Innovation.

Die Produktportfolios der Unternehmenhaben eine große Bandbreite

Eine kurze Vorstellung der Produktportfolios zeigt die Breite, die den Auszubildenden und Trainees für ihre Qualifizierung zur Verfügung steht.Mit Vogel Business Media beteiligt sich ein eu-ropaweit führendes Fachmedienhaus, das sich in den Segmenten Industrie, Auto und Mobilität, Informationstechnologie und Recht/Wirtschaft/Steuern profiliert hat, an der WÜma. Neben dem durch Printprodukte geprägten Stammge-schäft investiert das Unternehmen in digitale Ge-schäftsmodelle. Die Mediengruppe Main-Post, eine Tochter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, publiziert lokale Zeitungen für Würzburg und Umgebung: fünf Tageszeitungstitel, mehrere Magazine, eine Wochenzeitung sowie mehrere Anzeigenblätter.

Die Geschäftsfelder der Mediengruppe reichen von Logistik und Zustellung über Offset-Druck und Pre-Press bis hin zu verschiedenen Online-angeboten. Die in Eibelstadt ansässige Krick Unternehmens-familie bietet lokale Informationsdienste an: ge-druckt, im Internet und auf mobilen Endgeräten. Der Lexika Verlag veröffentlicht Fachpublikatio-nen rund um die Berufsbildung. Abgerundet wird das Portfolio durch maßgeschneiderte Lösungen der iWelt AG rund um die Kommunikations- und Informationstechnologie.Der Druck- und Mediendienstleister Stürtz zählt zu Deutschlands führenden Druckhäusern für Journale, Schul-, Fach- und Sachbücher sowie anspruchsvolle Printmedien für die Industrie. Die Crossmedia-, IT- und Marketingkompetenz der Schwesterfirma CMS ergänzt das Stürtz-Portfo-lio zum vollstufigen Medienpartner. Die Absolventinnnen und Absolventen der WÜma haben damit die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Ausbildung ein ausgesprochen breites Produkt-portfolio im Mediengeschäft kennenzulernen: Von Fachmedien bis zu Tageszeitungen, vom Druck- bis zum national agierenden IT-Service, vom Verzeichnismedium bis zum Buch, vom lo-kalen Logistikdienstleister bis zum international tätigen Zeitschriftenverlag reichen die Aktivitä-ten der vier Häuser und die Vielfalt der Ausbil-dungsinhalte. Doch nicht nur die unterschiedlichen Produk-te, auch die Unterschiede in den Märkten, der Unternehmensgröße, den Strukturen, der tech-nischen Ausstattung, der Organisation, der Un-ternehmenskulturen und -traditionen sowie der Kommunikations-, Entscheidungs- und Füh-rungsprozesse kommen dem Kompetenzzu-wachs der Lernenden zugute.

Wie arbeitet die WÜRZBURGER medienakademie?

Die WÜma bietet qualifizierten und interessierten jungen Menschen einen praktischen Berufsein-stieg in die Medienbranche an, wobei das Wort „praktisch“ durchaus doppeldeutig im Sinne von „praxisnah“ und „geschickt“ gemeint ist. Die Grundidee ist, Berufseinsteigerinnen und Be-rufseinsteigern ein breit gefächertes inhaltliches Lernangebot in unterschiedlichen Unterneh-menskontexten zu bieten und durch betriebs-übergreifende Angebote in der WÜRZBURGER medienakademie soziale und persönliche Kom-petenzen gezielt zu fördern.Die Auszubildenden werden dazu in einem Schwerpunktbetrieb ausgebildet, der die Grund-orientierung der betriebspraktischen Ausbildung bietet. Die WÜma fungiert neben der Berufsschu-le und dem jeweiligen ausbildenden Unterneh-men als „dritter Lernort“, von dem betriebsüber-greifende Seminare und Projekte ausgerichtet werden. Zudem übernimmt sie die Ausbildungs-leitung und die Koordination der Ausbildung für die Betriebe.Das Traineeprogramm ist modular gestaltet und dauert zwei Jahre. Es bietet jungen Akademi-kerinnen und Akademikern die Möglichkeit, in sechs Blöcken – je vier Monate – vier Unterneh-men kennenzulernen, dort mitzuarbeiten und ei-genständige Projekte zu bearbeiten. So können sie die Verlagslandschaft entdecken und schon früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Er-gänzt wird das Programm durch interne und externe Weiterbildungsangebote, durch die Be-arbeitung von Lernprojekten in der WÜma und ein systematisches Feedback auf dem Weg zur Fach- und Führungskraft.

34 Menschen machen Medien – Mach mit!

Die Unternehmen der WÜma

Robert Krick Verlag GmbH + Co. KGDie Krick Unternehmensfamilie mit Sitz in Eibelstadt ist mit 450 Mitarbeitern im Innen- und Außendienst bundesweit aktiv. Krick bietet lokale Informationsdienste gedruckt, im Internet und auf mobilen Endgeräten an. Mehr Wissen vermittelt der Lexika Verlag mit seinen Fachpublikationen zum Thema Berufswahl und Studium. Abgerun-det wird das Portfolio der Unternehmensfamilie durch maßgeschneiderte Lösungen der iWelt AG rund um Kommunikation und Informationstechnologie mit den Schwerpunkten Softwareentwicklung und Internet Service Providing.

Mediengruppe Main-PostDie Mediengruppe Main-Post mit insgesamt rund 1000 Mitarbeitern gibt fünf Tageszeitungstitel mit einer verkauften Auflage von 135 000 Exemplaren (440 000 Leser) täglich und eine Wochenzeitung, sieben An-zeigenblätter sowie diverse Magazine in Mainfranken heraus. Das Unternehmen, das zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (Stuttgart) gehört, ist außerdem in den Geschäftsfeldern Online, Brieflogistik, adres-sierte Zustellung, Direktverteilung, Kundenservice, Offset-Druck und Pre-Press tätig.

Vogel Business MediaVogel Business Media mit Hauptsitz in Würzburg zählt zu den führenden europäischen Fachmedienhäusern. Mit branchenorientierten Angeboten vermittelt Vogel Entscheidern und ambitionierten Anwendern Informationen mit hohem Nutzwert. Den Kern des Geschäfts bilden die Fachmedienaktivitäten in den Segmenten Industrie, Auto & Mobilität, Informationstechnologie und Recht/Wirtschaft/Steuern. Ein umfassendes crossmediales Port-folio in Print, Online, Events und Services steht im Zentrum des B2B-Informationsanbieters. Die Aktivitäten der Vogel Business Media und ihrer Lizenz- und Beteiligungsgesellschaften konzentrieren sich auf Deutschland so-wie die Emerging Markets in Osteuropa und Asien. Rund 850 Mitarbeiter betreuen rund 100 Fachzeitschriften sowie 60 Webseiten. Seit 2005 betreibt Vogel Business Media ein innovatives und derzeit in der deutschen Fachmedienlandschaft einzigartiges digitales Geschäftsmodell. Darüber hinaus verfügt das Medienhaus mit dem Vogel Convention Center (VCC) über ein eigenes großes Kongresszentrum.

Stürtz GmbHDer Druck- und Mediendienstleister Stürtz, seit rund 180 Jahren am Gründungsstandort Würzburg behei-matet, zählt zu Deutschlands führenden Druckhäusern für Journale, Schul-, Fach- und Sachbücher sowie anspruchsvolle Printmedien für die Industrie. Die Kundenstruktur von Stürtz umfasst weltweit agierende Wissenschafts- und Fachinformationsverlage, Schulbuchverlage, Special-Interest- und B2B-Verlage sowie industrielle Branchen und Dienstleistungssektoren. Derzeit 420 Mitarbeiter der Bereiche Vertrieb, CtP, Rol-lenoffset- und Bogenoffsetdruck, Weiterverarbeitung, Logistik sowie Administration betreuen rund 90 Mio. Produkte pro Jahr. Die Crossmedia-, IT- und Marketingkompetenz der Schwesterfirma CMS, die wie Stürtz einer niederländisch-deutschen Gruppe von Druck- und Medienunternehmen angehört, sowie Digitaldruck-services der holländischen Schwesterbetriebe ergänzen das Stürtz-Portfolio zum vollstufigen Medienpart-ner. Zudem hält Stürtz seit 1998 eine 50%-Beteiligung am Bogenoffsetdruckhaus CS-Druck in Berlin.

Impressum/Lösungen

35Menschen machen Medien – Mach mit!

ImpressumMenschen machen Medien – Mach mit!ist eine Publikation der WÜRZBURGER medien-akademie GmbH in Zusammenarbeit mit der Mediengruppe Main-Post GmbH.

WÜRZBURGER medienakademie GmbHGeschäftsführer: Günter SchürgerFichtestraße 997074 Würzburg

Chefredaktion: Alexandra Van Houtte

Verlag & Druck: Mediengruppe Main-Post GmbHGeschäftsführer: David BrandstätterBerner Straße 297084 Würzburg

Konzeption & Redaktion: Peter Krones, Dr. Karoline Wirth, Björn Schimmeyer

Texte: Dr. Karoline Wirth, Björn SchimmeyerS. 3: Alexandra Van HoutteS. 32, 33: Dr. Jutta Moede

Layoutkonzept:Kerstin Weth, Stefanie Mees

Grafik & Layout:Dr. Karoline Wirth, Björn SchimmeyerTitelseite: Johannes Untch

Bilder:Daniel PeterS. 34: Vogel Business Media, Robert Krick Verlag, Stürtz GmbH

Lösungen

Seite 22/231. Lösung: a), c)2. Lösung: c)3. Lösung: a)4. Lösung: b)5. Lösung: c)

Seite 24/25a) Produktdicke = 13 × 0,150 mm + 0,4

mm + 0,9 mm = 3,25 mm

b) Berechnung der Drahtlänge: Drahtlänge = 12 + 11 + 3,25 x 2= 29,5

29,5 mm = 30 mm = 0,03 m Berechnung des Drahtgewichtes:

100 000 Kalender × 3 Klammern/Ka-lender = 300 000 Klammern 300 000 Klammern × 0,03 m = 9 000 m 9 000 m : 292 m/kg = 30,8 kg = 31 kg

c) 31 kg × 13,40 Euro/kg = 415,40 Euro

WÜRZBURGER medienakademie GmbHFichtestraße 997074 WürzburgTelefon: 0931 4170-415Telefax: 0931 [email protected]

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