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2006

midp BROSCHƒRE 2006cdn2.vol.at/2006/09/Musik_in_der_Pforte_20061.pdf · Mieke van der Sluis Martina Warecka, Elisabeth Wiesbauer, Sara Ruiz Martínez, Christoph Urbanetz, Thomas

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  • 2006

    peschinajvn

  • musik in der pforte 2006

    Wolfgang Amadeus MozartLea, 7 Jahre

    Redaktion: Klaus Christa und Thomas EngelGestaltung: Theresia Ludescher, www.thesign.ccFotos: Hannes Ludescher, Claudia Christa, Georg Miedl, Martina Natter,

    Manfred Engel, Eva-Beatrix Timpe, Rudolf Klaffenböck,Hans Peter Schiess (S. 9), Albrecht Schnabel (S. 47)

    Druck: Thurnher Druckerei Ges.m.b.H, Rankweil

    [email protected]

    STADT FELDKIRCH

  • „musik in der pforte“ – ein Name mit ausgezeichnetem Klang in der Musikwelt

    „musik in der pforte“ ist aus dem Vorarlberger Musikkalender nicht mehrwegzudenken. Klaus Christa und Thomas Engel haben vor acht Jahreneinen innovativen Weg eingeschlagen, der von der Begeisterung desPublikums eindrucksvoll bestätigt wurde. Sie können auf eine überauserfolgreiche Programmserie zurückblicken. Und auch im Jahr 2006 dürfenwir uns wieder gemeinsam auf eine spannende Konzertreihe sowie aufhöchste musikalische Qualität freuen.

    Das Ziel der Veranstalter – das klassische Erbe der abendländischenMusikgeschichte zu pflegen und einem engagierten Publikum nahe zubringen – ist den Organisatoren mit mutigen und unkonventionellenSchritten immer wieder gelungen. „musik in der pforte“ ermöglicht esvielen Menschen, das Faszinierende an klassischer Musik auf eine neueArt und Weise zu erleben, gleichzeitig aber auch zahlreiche interessanteQuerverbindungen zu Literatur und bildender Kunst zu knüpfen. Sicher wirdsich das Publikum auch in diesem Jahr auf die geplanten „musikalischenSpaziergänge“ begeben.

    Ich bedanke mich bei den Organisatoren für ihr enormes Engagement. Sieermöglichen uns damit den Genuss von Musik auf hohem künstlerischemNiveau. Es ist beachtlich, mit welcher BegeisterungThomas Engel und Klaus Christa uns jährlich „musik inder pforte“ bieten. Ich wünsche dieser immer wiedersehr beeindruckenden Konzertreihe weiterhin viel Erfolg.

    Landesstatthalter Dr. Hans-Peter BischofKulturreferent der Vorarlberger Landesregierung

    2 3Abo-KonzerteVeranstaltungsort Pförtnerhaus Feldkirch

    Festsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch

    Konzertbeginn 20 Uhr für alle Konzerte

    Abonnement Kategorie I zu EUR 78,–/*EUR 63,– Kategorie II zu EUR 65,–/*EUR 50,–*Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

    Vorverkauf Abo-Bestellung telefonisch oder per E-Mail möglichTel.: +43 (0)5522 304 1272E-Mail: [email protected]

    Einzelkarten Kategorie I zu EUR 21,–/*EUR 15,–Kategorie II zu EUR 17,–/*EUR 12,–*Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

    Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus FeldkirchTel.: +43 (0)5522 760 013 110Der Einzelkarten-Vorverkauf beginnt jeweils 1 Monatvor dem entsprechenden Konzerttermin.

    Abendkasse ab 19 UhrEinlass ab 19.30 Uhr

    Freier Eintritt für Schüler bis 15 JahreAbendbuffet nach jedem Konzert

    musikalische SpaziergängeVeranstaltungsort Pfarrkirche Meschach

    Konzertbeginn 17 Uhr für alle Konzerte

    Einzelkarten EUR 11,–/*EUR 8,– *Ermäßigung für SchülerInnen/StudentInnen mit gültigem Ausweis

    Vorverkauf Kartenbüro Montforthaus FeldkirchTel.: +43 (0)5522 760 013 110

    Kasse ab 16.30 Uhr

    Sekretariat Elisabeth Müller, Palais Liechtenstein, A-6800 FeldkirchTel.: +43 (0)5522 304 1272

  • Liebe Freunde von „musik in der pforte“

    Ständig gilt es für jeden von uns, Entscheidungen zu treffen – und oft können wir im Moment der Entscheidung nicht mit Sicherheit sagen, obwir den richtigen Weg gewählt haben. Oft entscheiden wir gar nicht selbst,sondern wir werden mit einer Situation konfrontiert, ohne gefragt zuwerden, ob wir sie annehmen wollen oder nicht.

    Intuition, Glück, Schicksal – was entscheidet letztlich wirklich, auf welche Pfade das Leben jeden einzelnen von uns führt?„O Leben, Leben, wunderliche Zeit“ – Rainer Maria Rilke wertet nicht. Erbewundert das Leben als glühendste und kühnste aller „großgewagtenExistenzen“ und beugt sich demütig und bewundernd zugleich dem stetenAuf und Ab, dem Wechselspiel zwischen Leichtigkeit und Schwere.

    Es wird eine sehr emotionale pforte-Saison, in der wir gemeinsam mit Ihnen tief hineinblicken wollen indas unerklärliche, widersprüchliche,wunderliche und vor allem groß-artige Phänomen „Leben“!

    In Vorfreude auf„musik in der pforte 2006“,Thomas Engel und Klaus Christa

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    Wir sind es gewohnt, über Künstler das zu erfahren, was sie bekannt undgroß gemacht hat. Das Wie aber, der oft steinige Weg und die Bewältigungder Herausforderungen durch das Leben bleiben meist im Hintergrund.Der Künstler/Mensch jedoch äußert sich auch in seinen Werken, wennauch nicht vordergründig erfahrbar, so doch im Nachfragen, Nachhörenerkennbar.

    Anhand der Werke eines Künstlers etwas von dessen Art zu denken undzu leben zu erfahren und in der Interpretation von Werken Träume,Sehnsüchte, Lebensschmerz erahnen zu können, lässt spannende Konzertefür 2006 erwarten.

    Ich wünsche „musik in der pforte“ und den vielen Musikfreunden eineKonzertreihe 2006, die nicht nur von Emotionen spricht, sondern sie auchüber die Musik zu wecken vermag!

    Dr. Karlheinz AlbrechtKulturstadtrat Feldkirch

    O Leben Leben, wunderliche Zeit

    von Widerspruch zu Widerspruch reichend

    im Gange oft so schlecht so schwer so schleichend

    und dann auf einmal, mit unsäglich weit

    entspannten Flügeln einem Engel gleichend:

    O unerklärlichste, o Lebenszeit.

    Von allen großgewagten Existenzen

    kann eine glühender und kühner sein?

    Wir stehn und stemmen uns an unsre Grenzen

    und reißen ein Unkenntliches herein.

    .......................................

    Rainer Maria Rilke

  • Konzert 4: Freitag, 29. September 2006, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

    Geburt im Hause MozartDas private Leben des Wolfgang M.

    Wolfgang Amadeus Mozart

    epos:quartettDietmar Nigsch

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    Konzert 5: Freitag, 20. Oktober 2006, 20 UhrFestsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch

    „so schreibe ich über Hals und Kopf an einer neuen ...“Das öffentliche Leben des Wolfgang M.

    Wolfgang Amadeus Mozart

    epos:kammerorchesterKlaus Christa, Daniel Röhn

    Konzert 6: Freitag, 10. November 2006, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

    Um unserer Freundschaft WillenEin musikalisches Tagebuch

    Thomas Engel, Sara Ruiz Martínez,Johannes Hämmerle, Thomas C. Boysen

    Die Abo-Konzerte

    Konzert 1: Freitag, 3. März 2006, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

    An Wasserflüssen BabylonKantaten und Instrumentalmusik aus Buxtehudes Zeit

    Dietrich Buxtehude, Franz Tunder, Dietrich Becker, Johann Rosenmüller

    Mieke van der SluisMartina Warecka, Elisabeth Wiesbauer, Sara Ruiz Martínez,Christoph Urbanetz, Thomas Boysen, Johannes Hämmerle

    Konzert 2: Freitag, 28. April 2006, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

    Das Heiligenstädter TestamentIndividuum und Gesellschaft

    Ludwig van Beethoven

    epos:quartettDietmar Nigsch

    Konzert 3: Freitag, 30. Juni 2006, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

    Der Gesang der Geister über den WassernDes Menschen Schicksal

    Franz Schubert

    Vokalensemble von „musik in der pforte“, Martin Lindenthalepos:quartettBjørg Værnes Lewis, Francisco Obieta

  • musikalische Spaziergänge

    Die besondere Qualität der Konzertreihen von „musik in der pforte“ nunauch im Bregenzerwald und in Hittisau erleben zu können, erfüllt uns mitgroßer Freude. Aspekte des Reichtums klassischer Musik auf internatio-nalem Niveau werden von „musik in der pforte“ unprätentiös und lustvollvermittelt. Dies wird neue Menschen in der Region Bregenzerwald für dasHören und Erleben dieser Art von Musik gewinnen.

    Elisabeth Stöckler, Kulturtriebe Hittisau

    In dieser pforte-Saison werden wir erstmals mit vier Generalproben imBregenzer Wald zu Gast sein. Es gibt im „Vorderwaud“ einen Platz, derfür dieses Projekt wie geschaffen scheint: das Frauenmuseum/Kultur-und Feuerwehrhaus in Hittisau. Möglich wird diese Kooperation durch einespannende kleine Menschengruppe in Hittisau: Den Kulturtrieben Hittisau.Dem Engagement einiger „Kulturmenschen“ ist es zu verdanken, dass sichHittisau zu einem kulturellen Zentrum im Bregenzer Wald entwickelt.Es ist uns eine Freude, in Zusammenarbeit mit dieser sehr sympathischenGruppe erstmals eine „Musikwerkstatt“ im kleinen Rahmen an den Don-nerstagen vor den pforte-Konzerten anzubieten und so den pforte-Geistauch in den Bregenzer Wald zu tragen.

    Klaus Christa

    Generalproben in Hittisau

    musikalischer Spaziergang 1: Sonntag, 28. Mai 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    Über die SchönheitKhalil Gibran

    Claudia Christa, Klaus Christa, Nicolas Tulliez und Elmar Simma

    musikalischer Spaziergang 2: Sonntag, 18. Juni 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    In unserem tiefsten Innern ...Meister Eckhart

    Thomas C. Boysen und Rudolf Bischof

    musikalischer Spaziergang 3: Sonntag, 9. Juli 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    Man sagt, das Paradies ...Dschellaludin Rumi

    Stualausmusig und Peter Rädler

  • Der Monat Mai ist der König des Frühlings, ein Sinnbild der Fülle.Die Freude über diese Üppigkeit und Schönheit lässt einem das Herz über-gehen, so als müsste man Tanzen und Singen – und es ist eine Lust, sichgemeinsam mit den Citoller Tanzgeigern diesem Bedürfnis hinzugeben.2004 hat diese lebenslustige, mitreißende Truppe aus der Steiermark daspforte-Publikum mit ihrem Übermut und ihrer Spielfreude verzaubert, undsie kehren gerne wieder in die pforte zurück, um mit uns tanzend den Maizu begehen.

    Der pforte-Ball 2006 wird nun im Mai stattfinden und in einem neuenerdverbundenen Kleid daherschreiten. Für mein Empfinden gibt es keinebessere Musik, diese überschäumende Kraft des Mais auszudrücken, alsdie traditionelle steirische Tanzgeigenmusik.Eine gesonderte Einladung mit detaillierteren Informationen und Eintritts-preisen folgt. Seien Sie herzlich eingeladen.

    Klaus Christa und Thomas Engel

    Freitag, 12. Mai 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    Maientanz

    Die Citoller TanzgeigerHermann Härtel, 1. Geige, Posaune, Flügelhorn, GesangInge Härtel, 2. Geige, Klarinette, GesangHermann Härtel jun., Bratsche, GesangHubert Pabi, Steirische Harmonika, GesangEwald Rechberger, Tuba, Gesang

  • Konzert 1: Freitag, 3. März 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    An Wasserflüssen BabylonKantaten und Instrumentalmusik aus Buxtehudes Zeit

    Dietrich Buxtehude Sicut Moses exaltavit serpentem(um 1637–1707) BuxWV 97

    Franz Tunder An Wasserflüssen Babylon(1614–1667)

    Dietrich Becker Suite à 4(1623–1679) Sonata (Allegro – Adagio – Allegro)

    Allmand – Courant – Sarband – Gique

    Dietrich Buxtehude Schaffe in mir, Gott, ein reines HerzBuxWV 95Sonata in d, op. I/6für Violine, Viola da gamba und B.c.BuxWV 257

    ––– Pause –––

    Dietrich Buxtehude O clemens, o mitis, o coelestis PaterBuxWV 82

    Johann Rosenmüller Sonata Ottava à 4(1619–1684)

    Dietrich Buxtehude Was mich auf dieser Welt betrübtBuxWV 105Sonata in Cfür 2 Violinen, Viola da gamba und B.c.BuxWV 266

    Franz Tunder Ach Herr, lass deine lieben Engelein

    Mieke van der Sluis, Sopran

    Martina Warecka, Elisabeth Wiesbauer, ViolineSara Ruiz Martínez, Christoph Urbanetz, Viola da gambaThomas C. Boysen, TheorbeJohannes Hämmerle, Orgel und Cembalo

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  • 1648 besiegelte der Westfälische Frieden das Ende des DreißigjährigenKrieges. Dieser Krieg – zugleich Religionskrieg zwischen KatholischerLiga und Protestantischer Union wie auch politischer Krieg um verschiedeneterritoriale Konflikte – hinterließ auf dem Boden des „Heiligen RömischenReiches Deutscher Nation“ ein sehr unterschiedliches Bild:Während vielerorts ganze Landstriche verwüstet und wirtschaftlich wiekulturell ruiniert waren, hatten gerade die großen Städte Norddeutschlandsdie Wirren der Zeit weitgehend unbeschadet zu überstehen vermocht.Gründe dafür sind im geschickten, politisch neutralen Verhalten einerseitsund in der allgemein toleranteren religiösen Geisteshaltung andererseits zusuchen. Wirtschaftlich profitierten diese Städte vor allem von der Nähe zuden großen Häfen als wichtige Verkehrs- und Handelsknoten. In dieserAtmosphäre von Wohlstand und geistiger Aufgeschlossenheit konnte sicheine ganz spezielle Musikkultur entwickeln, welche auch der Musik an denlutherischen Kirchen neue Perspektiven eröffnete.

    Die Aufführung gottesdienstlicher Vokalmusik oblag traditionsgemäß derzentralen städtischen Kantorei, die als Schulchor dem Gymnasium ange-schlossen war und die verschiedenen Kirchen der Stadt mit Figuralmusikversorgte; doch mit dem wachsenden Anspruch der Gemeinden nachgeistlicher Vokalmusik reichte diese Einrichtung oftmals nicht mehr aus. Soergaben sich neue Entfaltungsmöglichkeiten für die Organisten:Sie waren den einzelnen Kirchen – nicht der Stadtschule – zugeordnet undkomponierten und leiteten selbst die Vokalmusik an ihrer Kirche, sobald dieStadtkantorei verhindert war. Für diese „Organisten-Musik“ standen in derRegel relativ kleine, dafür jedoch professionelle Ensembles zur Verfügung.

    Als Dietrich Buxtehude 1667 die Stelle des Organisten an der LübeckerMarienkirche – der bis heute drittgrößten Kirche Deutschlands – übernahm,konnte er bereits auf eine reiche Tradition der „Organisten-Musik“ durchseinen Vorgänger, Franz Tunder, aufbauen. Tunder hatte als erster über-haupt selbstständige, vom Gottesdienst losgelöste Kirchenkonzerte ein-geführt. Unter dem Titel „Abendmusiken“ führte Buxtehude diese Konzertezu immer größerer, überregionaler Reputation, führte später auch regel-mäßig große Oratorien aus seiner eigenen Feder auf.

    Wenngleich die teilweise riesig besetzten Werke aus Buxtehudes Abend-musiken den Rahmen dieses Konzertes bei weitem sprengen würden,können wir doch im Rahmen der Solokantaten einen guten Einblick in dieVokalmusik der Lübecker Marienorganisten Tunder und Buxtehude geben.In den allermeisten Fällen handelt es sich um so genannte GeistlicheKonzerte – der Beschreibung vieler Zeitgenossen nach sind dies Stücke, indenen Gesangs- und Instrumentalstimmen miteinander wetteifern. Zieldieses Wettstreits ist immer die Veranschaulichung des Textes, mit welcherder Hörer gleichermaßen an Geist und Herz berührt werden soll.

    Johannes Hämmerle

    Lübeck im 17. Jahrhundert

  • „Eine der schönsten und herrlichsten Gaben Gottes ist die Musik,

    damit man viel Anfechtung und böse Gedanken vertreibt.“

    Martin Luther (1483–1546)

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  • Dietmar Nigschliest das „Heiligenstädter Testament“ sowie Briefe und Dokumente

    epos:quartettDaniel Röhn, ViolineAdam Chalabi, ViolineKlaus Christa, ViolaBrigitte Fatton, Violoncello

    Konzert 2: Freitag, 28. April 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    Das Heiligenstädter TestamentIndividuum und Gesellschaft

    Ludwig van Beethoven Streichquartett D-Dur(1770–1827) op. 18/3 (1798)

    I. AllegroII. Andante con motoIII. AllegroIV. Presto

    ––– Pause –––

    Streichquartett e-Mollop. 59/2 (1806)I. AllegroII. Molto Adagio: Si tratta questo

    pezzo con molto disentimenteIII. Allegretto – Maggiore

    (Thème russe)IV. Finale: Presto

    Jakob Alt (1789–1872)Blick auf Wien, 1817

  • „Von allen großgewagten Existenzen

    kann eine glühender und kühner sein?

    Wir stehn und stemmen uns an unsre Grenzen

    und reißen ein Unkenntliches herein.

    .......................................“

    Die zweite Strophe dieses Rilke-Gedichts spiegelt sich eindrucksvoll im Leben des ertaubenden Beethoven. Die Krise führt ihn in eine Freiheit und Lebendigkeit, die ohne diese unerhörte Herausforderung nie möglich ge-wesen wäre.Sein Lebensschicksal stellt den Komponisten Ludwig van Beethoven vor einefür ihn fast unerträgliche Frage – und er antwortet. Wie er das tut, diesemWunder werden wir in diesem Konzert nachhören ...

    Klaus Christa

    Wild, brillant, eigensinnig: so erobert der junge Beethoven das Wien desausgehenden 18. Jahrhunderts. Mit dem erschütternden „HeiligenstädterTestament“ im Jahr 1802 beginnt die große und gleichzeitig großartigeVerwandlung Beethovens: völlig verzweifelt über seine fortschreitende,unheilbare Ertaubung teilt er sich seinen Brüdern mit, selbstmordgefährdet,ohne Hoffnung. Der Beethoven, der dann trotz seiner furchtbaren Behin-derung doch ein klares Ja zum Leben sagt, hat nichts mehr gemein mit demvirtuosen jungen Beethoven.Im Jahr 1802 vollzieht sich die „französische Revolution“ der Musik- geschichte: Das Schicksal des einzelnen Menschen in seinem subjektiven,emotionalen Erleben wird zum Thema der Musik Beethovens.

    L. v. BeethovenLukas, 7 Jahre Leonie, 9 Jahre Shannon, 9 JahreLena, 6 Jahre

  • 22 23

    gesetzt zu werden, meinen Zustand merken zu lassen – so war es dennauch dieses halbe Jahr, was ich auf dem Lande zubrachte, von meinemvernünftigen Arzte aufgefordert, so viel als möglich mein Gehör zu scho-nen, kam er [nur durchstrichen] fast meiner jetztigen natürlichen Dispositionentgegen, obschon, vom Triebe zur Gesellschaft manchmal hingerissen, ichmich dazu verleiten ließ, aber welche Demütigung, wenn jemand neben mirstund und von weitem eine Flöte hörte, und ich nichts hörte; oder jemandden Hirten singen hörte, und ich auch nichts hörte; solche Ereignissebrachten mich nahe an Verzweiflung, es fehlte wenig, und ich endigte selb-st mein Leben – nur sie, die Kunst, sie hielt mich zurück, ach es dünkte mirunmöglich, die Welt eher zu verlassen, bis ich das alles hervorgebracht,wozu ich mich aufgelegt fühlte; und so fristete ich dieses elende Leben –wahrhaft elend; einen so reizbaren Körper, daß eine etwas schnelleVeränderung mich aus dem besten Zustande in den schlechtesten verset-zen kann – Geduld – so heißt es, sie muß ich nun zur Führerin wählen,ich habe es – dauernd, hoffe ich, soll mein Entschluss sein auszuharren,bis es den unerbittlichen Parzen gefällt, den Faden zu brechen, vielleichtgeht’s besser, vielleicht nicht, ich bin gefaßt – schon in meinem 28. Jahregezwungen, Philosoph zu werden, es ist nicht leicht, für den Künstler,schwerer als für irgend jemand – Gottheit, du siehst herab auf mein In-neres; du kennst es, du weißt, daß Menschenliebe und Neigung zumWohltun drin hausen, – o Menschen, wenn ihr einst dieses leset, sodenkt, daß ihr mir unrecht getan, und der Unglückliche, er tröste sich,einen Seinesgleichen zu finden, der trotz allen Hindernissen der Natur,doch noch alles getan, was in seinem Vermögen stand, um in die Reihewürdiger Künstler und Menschen aufgenommen zu werden

    Ludwig van Beethoven, Heiligenstadt am 6ten Oktober 1802

    Für meine Brüder Carl und [Johann] Beethoven.

    O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch oder misanthropischhaltet oder erkläret, wie unrecht tut ihr mir; ihr wißt nicht die geheime Ur-sache von dem, was euch so scheinet; mein Herz und mein Sinn warenvon Kindheit an für das zarte Gefühl des Wohlwollens, selbst große Hand-lungen zu verrichten, dazu war ich immer aufgelegt, aber bedenket nur,daß seit 6 Jahren ein heilloser Zustand mich befallen, durch unvernünftigeÄrzte verschlimmert, von Jahr zu Jahr in der Hoffnung, gebessert zu wer-den, betrogen, endlich zu dem Überblick eines dauernden Übels [daßdurchstrichen] (dessen Heilung vielleicht Jahre dauern oder gar un-möglich ist) gezwungen, mit einem feuerigen, lebhaften Temperamente ge-boren, selbst empfänglich für die Zerstreuungen der Gesellschaft, mußteich früh mich absondern, einsam mein Leben zubringen, wollte ich auchzuweilen mich einmal über alles das hinaussetzen, o wie hart wurde ichdurch die verdoppelte traurige Erfahrung meines schlechten Gehör’sdann zurückgestoßen, und doch war’s mir noch nicht möglich, den Men-schen zu sagen: sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub, ach wie wär esmöglich, daß ich dann die Schwäche eines Sinnes angeben sollte, der beimir in einem vollkommenern Grade als bei andern sein sollte, einen Sinn,den ich einst in der größten Vollkommenheit besaß, in einer Vollkom-menheit, wie ihn wenige von meinem Fache gewiß haben noch gehabthaben – o ich kann es nicht, drum verzeiht, wenn ihr mich da zurück-weichen sehen werdet, wo ich mich gerne unter euch mischte; doppelt wehetut mir mein Unglück, indem ich dabei verkannt werden muß, für mich darfErholung in menschlicher Gesellschaft, feinere Unterredungen, wechsel-seitige Ergießungen nicht statt haben, ganz allein fast nur so viel, als esdie höchste Notwendigkeit fordert, darf ich mich in Gesellschaft einlassen,wie ein Verbannter muß ich leben, nahe ich mich einer Gesellschaft, soüberfällt mich eine heiße Ängstlichkeit, indem ich befürchte, in Gefahr

  • 20 21

    Die Freiheit zu sehen und zu hören, was ist,

    anstatt was sein soll, was war oder was sein wird.

    Die Freiheit zu sagen, was man fühlt und denkt,

    anstatt was man fühlen und denken sollte.

    Die Freiheit zu fühlen, was man fühlt,

    anstatt was man fühlen müsste.

    Die Freiheit, um das zu bitten, was man möchte,

    anstatt immer auf Erlaubnis zu warten.

    Die Freiheit, auf eigene Faust etwas zu riskieren,

    anstatt nur die Sicherheit zu wählen

    und das Boot nicht zum Schaukeln zu bringen.

    Virginia Satir (1916–1988)

  • Konzert 3: Freitag, 30. Juni 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    Der Gesang der Geister über den WassernDes Menschen Schicksal

    Franz Schubert „Der Gesang der Geister über den Wassern“(1797–1828) Für acht Männerstimmen und Streicher

    D. 714 ( 1821)Betrachtungen zum „Gesang der Geister“von Martin Lindenthal und Klaus Christa

    „Der Gesang der Geister über den Wassern“

    ––– Pause –––

    Streichquintett C-DurD. 956I. Allegro ma non troppoII. AdagioIII. ScherzoIV. Allegretto

    Vokalensemble von „musik in der pforte“Martin Lindenthal, Leitung

    epos:quartettDaniel Röhn, Violine Adam Chalapi, ViolineKlaus Christa, Viola Brigitte Fatton, Violoncello

    Bjørg Værnes Lewis, VioloncelloFrancisco Obieta, Kontrabass

    „Dagegen wurde der achtstimmige Chor von Hrn. Schubert von dem Publikum als ein Akkumulat aller musikalischen Modulationen und Aus-weichungen ohne Sinn, Ordnung und Zweck anerkannt. Der Tonsetzergleicht in solchen Kompositionen einem Großfuhrmann, der achtspännigfährt und bald rechts, bald links lenkt, also ausweicht, dann umkehrt unddieses Spiel immerfort treibt, ohne auf eine Straße zu kommen.“

    Kritik der Uraufführung „Gesang der Geister über den Wassern“in der Wiener „Allgemeinen musikalischen Zeitung“, 21. März 1821

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  • Wenn der 24-jährige Franz Schubert den „Gesang der Geister über denWassern“ von J. W. Goethe vertont, so ist das weit mehr als die „Verto-nung“ eines Textes. Es ist vielmehr die Verwandlung eines tiefen mystischenTextes in eine ungeheuerliche mystische Erfahrung.Schubert übersetzt das Goethe-Gedicht von der Sprache des Geistes in dieSprache der Seele.

    Ich muss gestehen, dass ich mich jahrelang für den Text überhaupt nichtinteressiert habe – „Die Seele des Menschen gleicht dem Wasser...“ daswaren die letzten Worte, die mich erreichten und schon wurde ich von denTönen davongetragen in jenes Land, in dem keine Texte mehr verstandenwerden müssen. Und ich hatte das Gefühl, eine Erfahrung gemacht zu haben, die mich tröstet und erfüllt. Als ich dann viel später anfing, michfür den Text zu interessieren, wurde ich nochmals getröstet von der groß-artigen Aussage:Wenn wir uns den Verwandlungen, die das Leben uns in seinen Krisen undStürmen abverlangt, nicht verschließen, sondern uns mutig durch sie hin-durchtreiben lassen, dann kann die Seele jenen ruhigen Gewässern zu-fließen, in denen sich die Gestirne des Himmels spiegeln: „Der Gesang derGeister“ ermutigt uns zu einem klaren, vertrauenden Ja zum Leben, ein Jazum Leben als Ganzes mit all seinen Klippen und Wasserfällen.

    Was mir an der Beschreibung Schuberts und Goethes so gefällt: dass wirdie Seele durch all diese Wirren und Schwierigkeiten nicht hindurchtreibenmüssen wie einen Esel, sondern dass wir sie durchfließen lassen – Wasserist ein wunderbares Bild für vollendete Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit.

    Ich lade Sie ein, sich an eine Erfahrung zu erinnern, in denen Sie wirklichdas Gefühl hatten: es fließt. Ganz bestimmt werden sie an diesem Juni-abend Gelegenheit haben, sich dem unwiderstehlichen Fluss der MusikSchuberts hinzugeben.

    Klaus Christa

    Es ist Mitternacht und eine Schneelandschaft. Es ist still und ruhig.

    Der Schnee fällt ganz leicht vom Himmel.

    Salome, 13 Jahreüber den 2. Satz des Quintetts von Franz Schubert

    Franz Schubert; Anna-Elisa, 7 Jahre Tabea, 9 Jahre

    Lea, 7 Jahre

  • 26 27Gesang der Geister über den Wassern

    Des Menschen Seelegleicht dem Wasser:Vom Himmel kommt es,zum Himmel steigt es,und wieder niederzur Erde muss es,ewig wechselnd.

    Strömt von der hohen,steilen Felswandder reine Strahl,dann stäubt er lieblichin Wolkenwellenzum glatten Fels,und leicht empfangenwallt er verschleiernd,leisrauschendzur Tiefe nieder.

    Ragen Klippendem Sturz entgegen,schäumt er unmutigstufenweisezum Abgrund.

    Im flachen Betteschleicht er das Wiesental hin,und in dem glatten Seeweiden ihr Antlitzalle Gestirne.

    Wind ist der Wellelieblicher Buhler;Wind mischt vom Grund ausschäumende Wogen.

    Seele des Menschen,wie gleichst du dem Wasser!Schicksal des Menschen,wie gleichst du dem Wind!

    Johann Wolfgang von Goethe (1779)

  • Konzert 4: Freitag, 29. September 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    Geburt im Hause MozartDas private Leben des Wolfgang M.

    Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett d-Moll(1756–1791) KV 173 (1773)

    I. Allegro ma molto moderatoII. Andantino graziosoIII. Menuetto – TrioIV. Allegro

    Streichquartett d-MollKV 421 (1783)

    I. Allegro moderatoII. AndanteIII. Menuetto: Allegretto – TrioIV. Allegretto ma non troppo

    –––Pause––

    Streichquartett F-DurKV 590 (1790)

    I. Allegro moderatoII. AndanteIII. Menuetto: Allegretto – TrioIV. Allegro

    epos:quartett Dietmar NigschDaniel Röhn, Violine liest aus Briefen und Dokumenten Adam Chalabi, ViolineKlaus Christa, ViolaBrigitte Fatton, Violoncello

    Wir leben ohne Zweifel in einer Zeit der Extreme, des Hochleistungssports,in einer Zeit der Superlative. Mozart und das Mozartjahr kommen uns dasehr gelegen: Ein Komponist der Superlative, ein musikalischer Hoch-leistungssportler, geschmeidig, gefällig, genial. Dass die Kühe mehr Milchgeben und die Pflanzen schneller wachsen, wenn wir sie mit Mozarts Mu-sik beträufeln, ist bereits allgemeines Kulturgut (die geniefördernde Wirkungbei pränatalem Musikhören darf nicht unerwähnt bleiben).An diesem pforte-Abend wollen wir einen Kontrapunkt zur Mainstream-Mozartmelodie komponieren: Wir interessieren uns für den MenschenMozart, für das Brüchige, das Widersprüchliche, das Suchende, das Rät-selhafte. Das Schillernde des Opernmenschen lassen wir beiseite und sindneugierig, was sich hinter dieser Großartigkeit für unscheinbare mensch-liche Geheimnisse verbergen. Wir besuchen den 17-Jährigen, wie er aufdem Weg zum Erwachsenwerden kompositorisch scheitert. Zehn Jahrespäter betreten wir die Wohnung der Mozarts während der Geburt seinesersten Sohnes. Constanze berichtet, dass das Streichquartett KV 421 in derZeit ihrer Entbindung komponiert wurde. Dies scheint wahrscheinlich:Mozart ist in diesem Werk so aufgewühlt wie eigentlich nie in seinemSchaffen – wir erleben ihn hier als Privatmenschen, „außer Dienst“. Nachder Pause begegnen wir den Frühvollendenten ein Jahr vor seinem Tode:große Geldsorgen bedrücken die Familie, und wer glaubt, dies in der Mu-sik erlauschen zu können, wird enttäuscht: völlig entrückt, voll spielerischerLeichtigkeit schwebt sein letztes Streichquartett der Ewigkeit entgegen ...Niemetschek, der Zeitgenosse und erste Biograph Mozarts, schreibt„Mozart starb gelassen aber ungern“.

    Klaus Christa

  • Mon très cher Père! Vienne ce 18 de Juin 1783

    Ich gratuliere, Sie sind Gros=Papa! – gestern früh den 17. um halb 7 uhrist mein liebes Weib glücklich mit einem großen, Starken und kugelrundenBuben entbunden worden; – um halb 2 uhr Nachts fiengen die Schmerzenan – folglich – war es mit dieser Nacht um alle ruhe und schlaf für beydegetan. – um 4 uhr schickte ich um meine Schwiegermutter – und dann umdie Hebamme; – um 6 uhr kamm sie im Stuhl – und um halb 7 uhr waralles vorbey. – Meine Schwiegermutter bringt nun alles das üble was sieihrer tochter ledigerweise zugefügt hat, nun wieder mit allem guten herein.– sie bleibt den ganzen tag bey ihr. –Mein liebes Weib, welche ihnen die Hände küsst, und meine liebe schwe-ster vom Herzen umarmt, befindet sich, so viel es diese umstände zulassen,recht gut; – Ich hoffe zu Gott, daß, da sie sich gut hält, sie ihr kindbett auchglücklich überstehen wird. – auf das Milchfieber habe ich Sorge! – dennsie hat ziemliche Brüste! – Nun hat das Kind wieder meinen Willen, unddoch mit meinem Willen eine Säug=Amme bekommen! – Meine Frau sieseye es im Stande oder nicht, sollte niemalen ihr kind stillen das war immermein fester Vorsatz! – allein, einer andern Milch solle Mein kind auch nichthineinschlucken! – sondern bey Wasser, wie meine Schwester und ich, willich es aufziehen. – allein – die Hebamme, meine Schwiegermutter, und diemeisten leute hier haben mich ordentlich gebeten ich sollte das nicht thun,nur aus dieser ursache weil hier die meisten kinder beym Wasser daraufgehen, indemm die leute hier nicht damit umgehen können – das hat michnun bewegt – nachzugeben – denn – ich möchte mir nicht gerne einen Vor-wurf machen lassen. – Nun wegen der gevatterschaft! – hören sie was mir geschehen ist. – ich liessdie glückliche Entbindung meiner frau gleich dem Baron Wetzlar |: alsmeinem wahren guten freund :| benachrichtigen; – er kamm gleich daraufselbst – und offrirte sich zum gevattern – ich konnte es ihm nicht abschlagen

    – und dachte bey mir, ich kann ihn deswegen doch Leopold nennen – undals ich das sagte – so sagte er vol freuden – Ah, nun haben sie einen Ray-mundl – und küsste das kind – was war also zu thun – ich liess den Bubenalso Raymund Leopold taufen. – Ich kann ihnen aufrichtig gestehen daßwenn sie mir nicht ihre Meynung darüber in einem Briefe geschriebenhätten, ich mich sehr Embaraßirt würde empfunden haben – und ich wolltenicht gut Stehen, ob ich es ihm nicht etwa rund abgeschlagen hätte! – ihrbrief tröstet mich aber daß sie mit meinem Verfahren nicht unzufrieden seynwerden! – er heisst Ja doch auch Leopold. – Nun muß ich schlüssen, – ichküsste ihnen sammt meiner kindbetterin 1000mal die hände, und wir um-armen 1000mal unsere liebe schwester und Ewig dero gehorsamste Kinder.

    W:A:C:Mozart

    W. A. MozartLisa, 7 Jahre

    Lena, 6 Jahre

    Tabea, 9 Jahre

    Ivo, 9 Jahre

  • 36 37

    Wandelt sich rasch auch die Welt

    wie Wolkengestalten,

    alles Vollendete fällt

    heim zum Uralten.

    Über dem Wandel und Gang,

    weiter und freier,

    währt noch dein Vor-Gesang,

    Gott mit der Leier.

    Nicht sind die Leiden erkannt,

    nicht ist die Liebe gelernt,

    und was im Tod uns entfernt,

    ist nicht entschleiert.

    Einzig das Lied überm Land,

    heiligt und feiert.

    Rainer Maria Rilke (1875–1926)Sonette an Orpheus

  • Konzert 5: Freitag, 20. Oktober 2006, 20 UhrFestsaal des Landeskonservatoriums Feldkirch

    „so schreibe ich über Hals und Kopf an einer neuen ...“Das öffentliche Leben des Wolfgang M.

    Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonia concertante Es-Dur(1756–1791) KV 364 für Violine und Viola

    I. Allegro maestosoII. AndanteIII. Finale: Presto

    –––Pause––

    Sinfonie C-Dur KV 425 „Linzer Sinfonie“ (1783)I. Adagio – Allegro spiritosoII. AndanteIII. MenuettIV. Finale: Presto

    In diesem Konzert widmen wir uns dem öffentlichen Wolfgang AmadeusMozart, dem sinfonischen Komponisten, und zeigen doch zwei vollkom-men unterschiedliche Seiten: die dunkle, höchst individuelle, geheimnis-volle Seite der Sinfonia concertante KV 364 und die strahlende, opernhafte,leuchtende Seite der „Linzer Sinfonie“.

    Die Geschichte der „Linzer Sinfonie“ ist bemerkenswert. Auf der Reise vonSalzburg nach Wien machte das Ehepaar Mozart beim Grafen Thun inLinz Station. Nach der Ankunft am 30. Oktober 1783 wurde für den4. November eine musikalische Akademie im Theater angesetzt. DaMozart keine Sinfonie dabei hatte, schrieb er „über Hals und Kopf“ inner-halb von drei Tagen eine neue ...

    Klaus Christa

    epos:kammerorchester

    Daniel Röhn, ViolineKlaus Christa, Viola und Leitung

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    Dieses Konzert wurde durch diefreundliche Unterstützung derHypo Landesbank ermöglicht.

  • W. A. MozartDominik, 8 Jahre Julia, 6 Jahre Suchra, 8 Jahre

    Anna-Elisa, 7 Jahre

    Lukas, 7 Jahre Rafaela, 6 Jahre

    Julia, 6 Jahre Büsra, 9 Jahre

    ... da kamm gleich der Junge Grafthun |: bruder zum dem thun inWien :| zu mir, und sagte mir daßsein H: Vater schon 14 tage auf michwartete, und ich möchte nur gleichbey ihm anfahren, denn ich müsstebey ihm Logiren. – Ich sagte ichwürde schon in einem Wirtshauseabsteigen. – als wir den andern tagezu Linz beym thor waren, war schonein bedienter da, um uns zum altengrafen thun zu führen, alwo wir nunauch Logiren. – Ich kann ihnen nichtgenug sagen wie sehr man uns indiesem Hause mit höflichkeit über-schüttet. – Dienstag als den 4tenNovembr werde ich hier im theateracademie geben. – und weil ich kei-ne einzige Simphonie bey mir habe,so schreibe ich über hals und kopf aneiner Neuen, welche bis dahin fertigseyn muß. – Meine frau und ichküssen ihnen die hände, bitten umverzeihung daß wir ihnen so langeungelegenheit gemacht haben, unddanken nochmal recht sehr für alleempfangene. Nun leben sie wohl.

    W. A. Mozart an seinen Vater Leopold,31. Oktober / 13. November 1783Leonie, 9 Jahre

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    Das geheime Leben der Tonarten

    Noch Beethoven sprach von der „Psyche der Tonarten“ – bis ins 19. Jahr-hundert war jedem Musiker klar, dass jede Tonart ihren „persönlichenCharakter“ besitzt.

    Es-Dur, die Tonart der Sinfonia concertante, hat eine ganz besondereBedeutung im Werk Mozarts. Es-Dur ist die Tonart des Heiligen, der Transzendenz. Hermann Beckh ord-net Es-Dur im Tonartkreis der Wintersonnwende zu: „In der Zeit, wo das Lichtder äußeren Sonne verfinstert ist, scheint die geistige Sonne am hellsten“.So erklärt sich die Heiligkeit dieser Tonart wunderschön – dem Licht zu-streben, vom dunkelsten Punkt aus, wo immer dieser auch sei.Für mich ist Es-Dur bei Mozart unwiderstehlich – inneres, geträumtesLicht, warm und weich, es ist die tiefgefühlte Hoffnung in der Dunkelheit.So entpuppt sich das Dunkel der ersten Konzerthälfte als verborgenes,verstecktes inneres Licht.

    Mit der Linzer Sinfonie verhelfen wir diesem inneren Licht Es-Dur zu einemstrahlenden Durchbruch in C-Dur. „Dieser Ton hat eine ziemliche rude undfreche Eigenschafft, wird aber zu Rejouissancen, wenn und wo man derFreude ihren Lauff lässet, nicht ungeschickt sein, (...)“ schreibt Mattheson,der Musiktheoretiker des 18. Jahrhunderts. Mozart lässt in seiner Linzer Sin-fonie „der Freude ihren Lauf“, und lässt C-Dur in seiner „ziemlich frechen Eigenschaft“ ihren bezwingenden Charme entfalten.Und nachdem wir mit dem strahlenden Opernmenschen Mozart durchdiese gleißend helle C-Dur-Sinfonie „geschwebt“ sind, werden wir den Abend im festlichen Rahmen des pforte-Buffets im hellerleuchteten Pförtner- haus ausklingen lassen ...

    Klaus Christa

    Brief von Leopold Mozart an seine Frau, 18. Dezember 1772

  • „So denke ich über Mozart: Er ist bisher die vollkommenste

    Erscheinung musikalischer Begabung.

    Zu ihm blickt der reine Musiker beglückt und entwaffnet auf.

    Sein kurzes Leben und seine Fruchtbarkeit erhöhen seine

    Vollendung zum Range des Phänomens.

    Seine nie getrübte Schönheit irritiert.

    Er hat den Instinkt des Tieres, sich seine Aufgabe – bis zur

    möglichsten Grenze, aber nicht darüber hinaus – seinen Kräften

    entsprechend zu stellen.

    Er kann sehr vieles sagen, aber er sagt nie zuviel.

    Er gibt einem mit dem Rätsel die Lösung.

    Er verfügt über Licht und Schatten; aber sein Licht schmerzt nicht,

    und seine Dunkelheit zeigt noch klare Umrisse.

    Er kann aus jedem Glase noch schöpfen, weil er eins nie bis zum

    Grunde ausgetrunken.

    Er ist nicht simpel geblieben und nicht raffiniert geworden.

    Er ist religiös, soweit Religion identisch ist mit Harmonie.

    Er ist nicht dämonisch und nicht übersinnlich; sein Reich ist von

    dieser Erde.

    Er ist jung wie ein Jüngling und weise wie ein Greis – nie veraltet

    und nie modern, zu Grabe getragen und immer lebendig.

    Sein so menschliches Lächeln strahlt uns, verklärt, noch an ...“

    Ferrucio Benvenuto Busoni, Aphorismen über Mozart (1906)

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    Thomas Engel, BlockflötenSara Ruiz Martínez, Viola da gambaThomas C. Boysen, Theorbe und BarockgitarreJohannes Hämmerle, Cembalo und Orgel

    Konzert 6: Freitag, 10. November 2006, 20 UhrPförtnerhaus Feldkirch

    Um unserer Freundschaft WillenEin musikalisches Tagebuch

    Die Beziehung zwischen einem Musiker und seinem Instrument ist wie eineFreundschaft. Gleich einer Freundschaft zwischen Menschen durchläuft sieHöhen und Tiefen, Phasen der Nähe und der Distanz, Zeiten der gegen-seitigen Annäherung und Entfernung. Die einzige gemeinsame Sprachedes Musikers und seines Instrumentes ist jene der Musik, und in jedemKonzert geben die beiden ihre persönlichen Geheimnisse preis, kommu-nizieren in aller Öffentlichkeit.

    Nach vielen Jahren des Lebens in diesem Spannungsfeld bin ich an einemPunkt angelangt, an dem ich deutlich spüre, dass ich für eine gewisse Zeitmit meinen Instrumenten alleine sein muss. Wir müssen miteinander„reden“, brauchen Zeit nur für uns – um unserer Freundschaft Willen ...

    Wenn ich im November 2006 nach einer nur durch eine einzige Ausnahmeunterbrochenen fast einjährigen Bühnenabstinenz wieder zurück zu„musik in der pforte“ komme, so tue ich das mit jenen beiden Musikern,die meine ständigen künstlerischen Weggefährten waren während dervergangenen Jahre waren: Johannes und Thomas – und nach ihremPfortendebut beim Eröffnungskonzert im März wird sich die spanischeGambistin Sara Ruiz Martínez auch zum Ausklang der Saison 2006wieder zu uns gesellen.

    Unser Programm muss nach wie vor ein Geheimnis bleiben, denn nochimmer wissen wir darüber nicht viel mehr als Sie.

    Thomas Engel

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    In den Jahren unseres gemeinsamen Weges habe ich an den verschie-densten Orten Blockflötenspiel gehört und mir ist dabei immer klarergeworden, wie privilegiert wir in der pforte sind. In der VorarlbergerMusikszene neigen wir dazu, das von außen Kommende höher zu bewertenals den „Eigenbau“. Wer ein meisterhaftes Blockflötenspiel erleben will, dermuss weder nach Amsterdam, Mailand oder Wien reisen – mir ist in denJahren klar geworden, dass das Feldkircher Pförtnerhaus ein echtes Zentrumeiner großen, künstlerischen Blockflötenkultur ist, und ich freue mich schondarauf, mich im November dieses Jahres wieder davon zu überzeugen. Ichbin sicher, dass Thomas’ schöpferische Pause des Loslassens wieder eineneue spannende Nuance in diesen faszinierenden Tanz zwischen Spielerund Instrument hineinbringt.

    Klaus Christa

    Mich hat immer sehr fasziniert, wenn ein Musiker und sein Instrument sichso miteinander verbinden, dass man als Hörer das Gefühl bekommt, dassder Spieler und sein Instrument verschmelzen. Wenn ich meinemgeschätzten Musikerfreund Thomas Engel zusehen und zuhören durfte,überkam mich immer der Verdacht, dass Blockflöte spielen zu den selbst-verständlichsten Tätigkeiten gehört, die ein Mensch ausführen kann, undes erschien mir unendlich leicht und mühelos.

  • Willst du ganz werden,

    dann sei ruhig halb.

    Willst du gerade werden,

    dann sei ruhig krumm.

    Willst du voll werden,

    dann sei ruhig leer.

    Willst du wiedergeboren werden,

    dann stirb ruhig.

    Willst du, dass dir alles gegeben wird,

    dann gib alles hin.

    Laotse Tao Te Kingaus dem 22. Spruch

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    Unsere musikalischen Spaziergänge führen uns im Frühsommer dieserpforte-Saison dreimal zur herrlich gelegenen Meschacher Kirche. Wir danken Walter Fehle und der Marktgemeinde Götzis für diese Kooperation.Wir werden die Spaziergänge wieder mit einer kleinen Agape auf demherrlichen Kirchplatz ausklingen lassen.Die diesjährigen Spaziergänge bringen einige Neuerungen mit sich:

    Erstmals können Sie in unserer Broschüre Spaziervorschläge rund um dieMeschacher Kirche nachlesen. Ob Sie zur Meschacher Kirche wandernoder von der Meschacher Kirche aus einen wunderschönen Rundwegnehmen, es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Winkel Vorarlbergs näherkennen zu lernen. Wir bieten zu jedem Konzert einen geführten Spazier-gang an, der uns bereits auf das Konzert einstimmen wird. Der Ausgangsortund die genaue Zeit werden bekanntgegeben.

    Auch programmatisch gibt es eine Neuerung: erstmals widmen wir jedendieser drei musikalischen Spaziergänge einem großen Mystiker. KhalilGibran, Meister Eckhart und Dschellaludin Rumi werden uns in unserenKonzerten begleiten und mit ihren Texten in einen Dialog mit der dazu aus-gewählten Musik treten.Wir freuen uns, dass uns drei spirituelle Menschen zu diesen Mystikern hin-führen: Caritasseelsorger Elmar Simma, Dompfarrer Rudolf Bischof undKrankenseelsorger Peter Rädler.

    So kann die Musik in den Worten widerhallen, oder die Worte können inder Musik weiterklingen – und so kann etwas ganz Neues entstehen, dasweder Wort ist noch Musik ...

    Klaus Christa

    musikalische Spaziergänge

  • Der alte Weg vom Haggen, alte Meschacher Straße

    Vom Parkplatz des Götzner Schwimmbades am Emmebach entlang, vorder Quelle „Immakulata“ links abzweigen, am Waldrand entlang bis zum„Tschuterplatz“ am Haggen, zum zuerst erwähnten Weg. Dann links hin-auf und nach rechts auf der alten Meschacher Straße, durch die Schluchtzwischen Kreuzfelsen und Meschacherkopf, auf die neue MeschacherStraße, etwa 60 Meter auf der Fahrstraße, nach der nächsten Kurve aufden Fußweg nach Meschach-Hof (Kirche).

    Der Meschatleweg

    Vom Schwimmbad durch die Örflaschlucht, am Ende der Schlucht links hin-auf. Oder von St. Arbogast über das Stäle bei den Sitzbänken vor derÖrfla rechts abzweigen, nach der Querung des Emmebachs auf dem Rücken des Meschatle bis auf die Meschacher Straße und nach 60 Meternauf den Fußweg nach Meschach-Hof (Kirche).

    Der Schönebuchweg

    Vom Schwimmbad Götzis durch die Örflaschlucht nach Mitzgebach(Waldwiese) oder von St. Arbogast nach Mitzgebach. Von dort durch dieTrockenschlucht zwischen Schönebuch und Böskopf bis zur AbzweigungMations-Schönebuch, links auf der Forststraße hinauf nach Schönebuch.Von dort entweder auf dem unteren Weg links nach Meschach-Hof, mitÜberquerung des Emmbachs beim Grundloch auf dem neuen Wuhrsteg.Oder auf dem oberen Weg (Forstweg) weiter und bei der Gabelung linksabwärts beim Witele, Querung des Emmebachs (ohne Brücke) und nachlinks hinauf nach Meschach-Hof (Kirche).

    Infos zu den geführten Spaziergängen und den Busabfahrtszeiten:Elisabeth Müller, Tel.: +43 (0)5522 304 1272

    Spaziergänge nach Meschach

    Freizeit- und Erlebniskarte Vorderland

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    Und Schönheit ist kein Bedürfnis, sondern eine Verzückung.

    Sie ist weder ein dürstender Mund noch eine leere ausgestreckte Hand,

    sondern ein entflammtes Herz und eine verzauberte Seele.

    Sie ist weder das Bild, das ihr sehen möchtet, noch ein Lied, das ihr hören möchtet,

    sondern ein Bild, das ihr seht, obwohl ihr eure Augen zumacht,

    und ein Lied, das ihr hört, obwohl ihr eure Ohren verschließt.

    Sie ist weder der Saft in der schrundigen Rinde noch ein Flügel an einer Klaue,

    sondern ein Garten in ständiger Blüte und eine Engelschar in stetigem Flug.

    Schönheit ist Leben, wenn das Leben sein heiliges Gesicht entschleiert.

    Khalil Gibran (1883–1931)

    musikalischer Spaziergang 1: Sonntag, 28. Mai 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    Über die SchönheitBegegnung mit Khalil Gibran

    Khalil Gibran gehört zu den Mystikern, denen es gelang, Grenzen derReligionen zu überschreiten und zu einer Spiritualität zu gelangen, die imIslam und im Christentum gleichermaßen zu Hause ist. Wer Gibran liest,erfährt das Leben als großes großartiges Licht, als einzigartige Erfahrung,angstlos eingebettet zwischen Geburt und Tod.

    Das Ewige ist in seinen Reden immer präsent, und so stellen wir seinenTexten Musik gegenüber, in der die Grenzen verwischen und das Ewigedie Ränder der Werke verschwimmen lässt ...

    Klaus Christa

    Claude Debussy Sonate für Flöte, Viola und Harfe (1915)(1862–1918) Lento, dolce rubato – Interlude – Finale

    Syrinx für Flöte solo (1913)

    Sofia Gubaidulina Garten von Freuden und Traurigkeiten(*1931) für Flöte, Viola und Harfe (1983)

    Claudia Christa, Flöte; Klaus Christa, Viola; Nicolas Tulliez, HarfeElmar Simma, Besinnungen

  • musikalischer Spaziergang 2: Sonntag, 18. Juni 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    In unserem tiefsten Innern ...Begegnung mit Meister Eckhart

    In unserem tiefsten Innern,

    da will Gott bei uns sein.

    Wenn er uns nur daheim findet

    und die Seele nicht ausgegangen ist

    mit den fünf Sinnen.

    Meister Eckhart (1260–1328)

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    An diesem Junisonntag werden wir mit interessierten pforte-Freundengemeinsam mit Dompfarrer Rudi Bischof durch die Örflaschlucht zurMeschacher Kirche wandern und auf diesem besinnlichen Weg bereits dengroßen Mystiker Meister Eckhart kennenlernen. In der Meschacher Kirchewird dann Thomas Boysen mit seinen Lauten dazukommen und denWorten Eckharts Resonanz verleihen.

    Klaus Christa

    „Eckhart hat den Unterschied zwischen Haben und Sein mit einer Eindring-lichkeit und Klarheit beschrieben und analysiert, wie sie von niemandemje wieder erreicht worden ist.“

    Erich Fromm

    Werke von L. Milan, L. de Narvaez,G. Sanz, A. Piccinini, R. de Visée u.a.

    Thomas C. Boysen, Laute und GitarreRudolf Bischof, Besinnungen

  • Man sagt, das Paradies sei übervoll

    an Fässern edlen Weins

    und Mädchen, die die Becher füllen.

    Weshalb den Wein nicht heute trinken?

    Weshalb nicht jetzt zum Tanze schreiten?

    Denn so wird es wohl dann auch sein.

    Dschellaludin Rumi (1207–1273)

    musikalischer Spaziergang 3: Sonntag, 9. Juli 2006, 17 UhrPfarrkirche Meschach

    Man sagt, das Paradies ...Begegnung mit Dschellaludin Rumiund der Zillertaler Stualausmusig

    Der islamische Mystiker Rumi kann wohl der Mystiker der Liebe genanntwerden. Er, der Gründer des Ordens der tanzenden Derwische (in derEkstase des Tanzes begegnen sie dem Göttlichen) fragt uns: „Weshalb nichtjetzt zum Tanze schreiten?“

    Nachdem die Zillertaler Stualausmusig uns in der Kirche besinnlich durchdie zauberhafte Welt des Dschellaludin Rumi begleitet hat, werden sie unsauf dem Kirchplatz zeigen, was es für die temperamentvollen Zillertalerheißt, „jetzt zum Tanze zu schreiten“. An diesem Frühsommerabend wollenwir die spirituelle Welt mit der weltlichen Welt vermählen und das Paradiesein bisschen vorwegträumen ...

    Klaus Christa

    Das Zillertal wird weltweit mit Musik und Musikantentum in Verbindunggebracht und das ganz zu Recht und ganz abseits touristischer Pfade! DieStualausmusig aus dem hinteren Zillertal, das ist phantasievolles, spontanesund lebendiges Musizieren in bester alpenländischer Tradition!

    Martina Natter (Tiroler Volksliedarchiv)

    Stualausmusig Tänze und Lieder aus dem ZillertalGerhard Anker, Harfe, Posaune, TubaFlorian Wechselberger, Klarinette, KontrabassFranz Gahleitner, Steirische KnopfharmonikaFranz Brugger, Harfe, GeigePeter Lechner, Harfe, Geige, Kontrabass

    Peter Rädler, Besinnungen

  • epos:quartett

    Daniel Röhn, Violine Adam Chalabi, ViolineKlaus Christa, Viola Brigitte Fatton, Violoncello

    Nach einer pforte-Saison ohne ein „Hausquartett“ ist es wieder so weit:Das epos:quartett hat sich neu formiert – vier glühende, individuelle Musikerpersönlichkeiten treffen sich, um mit dem pforte-Publikum in einenDialog zu treten, der vom Geist der pforte-Vision getragen ist. Das Span-nungsfeld geglückten Quartettspiels bewegt sich immer zwischen derEinzigartigkeit der vier Dialogpartner und dem Verschmelzen dieser vierStimmen zu einer einzigen Energie: Wenn es möglich wird, das Erlebender Einzigartigkeit in eine Balance zum Erleben echter Gemeinschaft zubringen, glückt menschliches Zusammenleben. Dass dies im Quartett wieim „richtigen Leben“ gelingen kann, dazu bedarf es eines großen Wag-nisses: des Abenteuers des Vertrauens.

    Wir freuen uns, in dieser neuen epos:quartett-Besetzung dieses Abenteuermit Ihnen, liebe pforte-Freunde, zu wagen.

    Die Ensembles

    epos:kammerorchester

    Wenn eine neue Mannschaft zum ersten Mal gemeinsam in See sticht, istdie Spannung groß. Wenn die Jungfernfahrt auch gelingt und die Mannschaftmit „hervorragendem Zusammenspiel und Wohlklang überzeugt“ (NeueVorarlberger Tageszeitung), dann ist dies eine Einladung für uns, dieepos:kammerorchester-Crew einmal im Jahr zusammenzurufen und exklusivfür das pforte-Publikum zu musizieren. In der Tat hat das pforte-Publikumschließlich durch seine überwältigende Reakion entschieden, das epos:kam-merorchester zu einer festen pforte-Institution zu machen.Die Seereise 2006 führt uns in die Meere, die mit Mozarts Musik befahrenwerden können. Dazu ergänzen wir die Streichergruppe des epos:kam-merorchesters erstmals mit Bläsern, die aus dem pforte-Geist musizieren.Kammermusiker zu sein ist eine innere Haltung der Musik und demMusizieren gegenüber.Wir freuen uns schon auf die neue Seereise in die seelischen Ozeane miteiner Crew überzeugter und überzeugender Kammermusiker.

    Klaus Christa

  • Die Citoller Tanzgeiger

    Ingeborg Härtel, Hausfrau: Geige, Klarinette, GesangHubert Pabi, Handelsverteter: Harmonika, GesangHermann Härtel jun., Musikstudent: Viola, Flügelhorn, Schlagwerk, GesangEwald Rechberger, Postbeamter: Tuba, GesangHermann Härtel, Landesbediensteter: Geige, Flügelhorn, Posaune, Gesang

    Sie sind eine Tanzmusikformation, die in ihrer Heimat Hochzeiten,Geburtstage und kleine ländliche Bälle bestreitet. Ihre besondere Qualitätentspringt einer Begegnungswelt, die ihr Repertoire und ihre handwerk-liche Einstellung zum Musizieren geprägt hat. Neben aller anderer Musikgab es in ihrem Leben die frühe Notwendigkeit, selbst Hand anzulegen, zusingen und zum Instrument zu greifen. In ihrer Heimat spielen sie im Ablauf des Jahres eine dienende Rolle, in den Familien der Musikantenwerden Rituale musikalisch begleitet. Dass sie mit den Nachbarn auf derAlm singen und jodeln können, ist der schönste Beweis für gelebte Musik-kultur. Durch die vielen Begegnungen auf den Tanzböden erlebten sie auchihre Lehrmeister, von denen sie nebst den Melodien auch den Umgang mitdem Publikum erlernt haben. Ihre Spezialität ist der Wechsel zwischen Streich- und Blasinstrumenten unddie Ergänzung durch Vokaleinlagen. Die Lieder stellen die Verbindung zumPublikum her und laden zum Mitsingen ein. Und das alles ohne Noten-vorlagen, denn diese wären bei der engen Verbindung zwischen der Musik und den tanzenden Füßen im Weg.

    Stualausmusig aus dem Zillertal

    Gerhard Anker, Harfe, Posaune, TubaFlorian Wechselberger, Klarinette, KontrabassFranz Gahleitner, Steirische KnopfharmonikaFranz Brugger, Harfe, GeigePeter Lechner, Harfe, Geige, Kontrabass

    „Seit mittlerweile fünf Jahren musizieren wir zu den verschiedenstenAnlässen. Unser Ziel ist es, Volksmusik aus unserer Region in einer mög-lichst freien, frischen und spontanen Weise darzubieten. Darauf weist auchunser Gruppenname hin. Der alte Dialektausdruck „Stualaus“ beschreibteinen Zustand, bei dem es sozusagen „drunter und drüber“ geht, bzw. viellos ist. Wir spielen in mehreren Besetzungsvarianten. Bei den überliefertenZillertaler Geigenstücken sind die zwei Geigen die melodieführendenInstrumente, bei anderen Tänzen und Volksweisen übernehmen dieseFunktion Klarinette und Posaune. Einen wesentlichen Faktor stellt dabeiauch immer die Steirische Harmonika dar, die Begleitfunktion übernehmendie Harfe, die auch solistisch zum Einsatz kommt, sowie Kontrabass oderTuba. Einen besonderen Stellenwert bei unserem Musizieren hat auch derGesang.“

    Stualausmusig

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  • Elisabeth Wiesbauer

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    JohannesHämmerle Christoph UrbanetzSara Ruiz Martínez

    Bjørg Værnes Lewis

    Brigitte Fatton

    Klaus Christa

    Dietmar Nigsch Claudia Christa

    Mieke van der Sluis

    Martin Lindenthal

    Thomas C. Boysen

    Daniel Röhn Adam Chalabi

    Die Musiker

    Thomas Engel

    Nicolas TulliezMartina Warecka

    Francisco Obieta

  • (Kees Boeke). Internationale Konzerttätigkeit sowie Rundfunk- und CD-Einspielungen fürORF-Edition Alte Musik, Olive-Music (I) und Arcana (F). 1997 Preisträger beim „PremioBonporti“ in Rovereto (I). 1999 Förderpreis Kunst der Vorarlberger Landesregierung. 2002Neugründung des Ensembles conSequenza., aus dessen Zusammenarbeit mit dem TrioO’Henry 2004 das Ensemble RAYUELA entstand.

    Brigitte Fatton, VioloncelloStudierte in Biel und Basel bei Conradin Brotbek und Antonio Meneses, danach an derGuildhall School of Music&Drama in London bei Oleg Kogan und David Takeno(Streichquartett). Abschluss der Studien mit dem „Master of Music“. Erhielt im Jahre 2001ein Fellowship der Guildhall School. In diesem Zusammenhang organisierte sie die „SilkStreet Concert Series“ und eine Gesamtaufführung der „Hommages à Paul Sacher“.Brigitte Fatton ist Preisträgerin der Kiefer Hablitzel Stiftung und des Migros-Genos-senschaftsbundes und erhielt 1. Preise an Wettbewerben in der Schweiz, Bulgarien undEngland.

    Johannes Hämmerle, Cembalo, OrgelEr studierte an der Wiener Musikuniversität Orgel bei Michael Radulescu, Cembalo beiGordon Murray sowie Kirchenmusik. Der Preisträger bei den internationalen Wett-bewerben in Brügge (Cembalo, 2001) und Odense (Orgel, 2004) war während seinerStudienzeit zweiter Organist an der historischen Sieber-Orgel der Wiener Michaelerkircheund Lehrbeauftragter an der Abteilung für Alte Musik am Konservatorium Wien. Seit 2001ist er Dozent für Cembalo am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch. Bereitswährend des Studiums konnte er sich als Solist und Continuospieler in Alte-Musik-Ensembles etablieren, so u.a. bei Armonico Tributo Austria und beim Oman Consort.Darüber hinaus pflegt er als Organist ein breit gefächertes Repertoire, wobei die Musikdes 19. und 20. Jahrhunderts wichtige weitere Schwerpunkte bildet.

    Martin Lindenthal, ChorleiterGeboren 1966 in Bregenz. Studium der Musik und Germanistik in Wien. Sang währenddieser Zeit in verschiedenen professionellen Chören (Wiener Kammerchor, ArnoldSchönbergchor, Concentus Vocalis u.a.) und leitete bis 1994 den VET-MED-Chor und denWiener Motettenchor. Preisträger des Erwin Ortner Fonds 1999. Lehrauftrag am TirolerLandeskonservatorium (Vokalpraktikum und Kammerchor) von 1994 bis 2002. Seit 2001Pädagoge und Chorleiter am Musikgymnasium Feldkirch. Leitet den Kammerchor Feldkirchund das Vokalensemble Rolls Voice. Sänger, Songwriter und Arrangeur des Vokal-quartetts MIR VIER. Erstes Soloprogramm 2003. Vielseitige Tätigkeit als Referent undChorleiter auf Kursen und Sommerakademien (Cantata Kaltenberg, Vokalakademie NÖ,Kirchenmusikwerkwoche Lienz u.v.a.)

    Dietmar Nigsch, SchauspielerGeboren 1951 in Vorarlberg. Schauspielausbildung in Wien. Mitbegründer des TheatersSPIELRAUM in Wien. Leiter der PROJEKTTHEATER Vorarlberg. Begründer des FestivalsWALSERHERBST im Großen Walsertal/Vorarlberg. Verschiedene Engagements u.a.Theater Phönix Linz, Landestheater Vorarlberg, freie Produktionen in Österreich.

    Thomas C. Boysen, Theorbe, BarockgitarreIn Norwegen in eine musikalische Familie geboren. Er beendete 1995 sein Lautenstudiuman der Norwegischen Hochschule für Musik in Oslo und absolvierte anschließend erfolgreich sein künstlerisches Aufbaustudium bei Prof. Rolf Lislevand am Institut für AlteMusik an der Musikhochschule Trossingen (D). In den letzten Jahren konzertierte er als gefragter Continuospieler u.a. mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble, Pro Musica AntiquaOslo, Oman Consort, Armonico Tributo Austria und dem Freiburger Barockorchester.Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie Konzerte mit namhaften Musikern dereuropäischen „Alte Musik Szene“ wie Emma Kirkby, Jill Feldman, Rolf Lislevand und Pa-olo Pandolfo. Seit 2001 unterrichtet er Contiuospiel an der Musikakademie Trossingen.

    Adam Chalabi, Violine1977 in London, England geboren, und begann im Alter von vier Jahren mit der Suzuki-Methode Violinunterricht. Seine musikalische Ausbildung folgte an der Junior Abteilungder Guildhall School of Music, und an der Purcell School. 1995 gewann er ein Stipen-dium für das Studium am Royal Northern College of Music, Manchester, mit Maciej Rakowski. Dort war er mehrfacher Preisträger als Solist sowie als erste Violine mit seinemStreichquartett, und gewann weitere Stipendien bei den Countess of Munster, Ian Flemingund Lawrence Atwell Stiftungen. Er nahm teil an Meisterkursen mit Yehudi Menuhin, Mauricio Fuks, Itzhak Rashkowsky und Pinchas Zuckermann sowie mit Mitgliedern desVermeer, Ysayë, Takacs und Lindsay Streichquartettes. Mit dem Chalabi-Streichquartettgab er Konzerte bei verschiedenen Musikvereinen Englands, und nahm an Kammermu-sikfestspielen und Meisterkursen in Israel und Südfrankreich teil. Als Solist gab er u.a. Auf-führungen des Nielsen Violinkonzertes in England und Schweden, und die Uraufführungder Neuausgabe des Alban Berg Kammerkonzertes. 2002 gewann Adam Chalabi eineStelle in der Gruppe der ersten Violinen im Zürcher Kammerorchester. Mit den Konzertenvon J. S. Bach und A. Vivaldi ist er mehrmals mit dem Orchester als Solist aufgetreten. SeitMärz 2004 ist er dort als Koordinierter Stimmführer der zweiten Violinen engagiert.

    Klaus Christa, ViolaStudierte an den Musikhochschulen Wien und Hannover bei Hatto Beyerle. Er war alsSolobratschist im Sinfonieorchester St.Gallen und im Sinfonieorchester Vorarlberg tätig.Seit 1995 Professur für Viola am Landeskonservatorium für Vorarlberg. Prägendekammermusikalische Erfahrungen als Mitglied des Camerata Quartetts. Als Kammer-musiker arbeitete er mit KünstlerInnen wie Sofia Gubaidulina, Karl Leister, Norbert Täublund dem Vertavo String Quartet zusammen. Gemeinsam mit Thomas Engel ist er Initiatorund künstlerischer Leiter der Konzertreihe „musik in der pforte.“

    Thomas Engel, Blockflötegeboren 1969 in Hohenems. Erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Walgaubei Ulrike Dallinger. Ab 1983 Studierender des Musikrealgymnasiums und des Lan-deskonservatoriums Feldkirch in den Fächern Blockflöte (Sabine Gstach und Thijs vanBaarsel) und Klavier (Jacek Lukaszczyk). Anschließend Blockflötenstudium am Bruckner-konservatorium Linz (Michael Oman) und an der Hochschule für Musik und Theater Zürich: 1994 Lehrdiplom (Matthias Weilenmann), 1997 Konzertdiplom mit Auszeichnung

  • Christoph Urbanetz, Viola da gamba1980 in Wien geboren, schloss seine Matura am Wiener Schottengymnasium ab. Er er-hielt seinen ersten Gambenunterricht bei Daniel Valencia, später bei Lorenz Duftschmidan der Musikuniversität in Graz. Ab 1999 studierte er in Basel an der Schola CantorumBasiliensis bei Paolo Pandolfo und schloss im Juni 2004 sein Diplom mit Auszeichnungab. Zurzeit ist er für weiterführende Studien bei Vittorio Ghielmi am Conservatorio dela Svizzera Italiana in Lugano inskribiert. Außerdem besucht er regelmäßig Masterclassesbei Jordi Savall in Barcelona. Christoph Urbanetz war bei zahlreichen Rundfunk-, CD-Aufnahmen und Konzerten als Kammermusiker und Solist mit verschiedenen Ensemblesin ganz Europa tätig.

    Bjørg Værnes Lewis, VioloncelloSie studierte bei Frans Helmersson und erhielt ihr Solistendiplom in Stockholm im Jahre1991. Nach Jahren intensiver solistischer Tätigkeit entwickelte sich ihre Karriere mehrund mehr zum Kammermusikrepertoire. Sie ist Gründungsmitglied des Vertavo StringQuartet, das mittlerweile weltweit zu den gefragtesten Streichquartetten zählt. Das Ver-tavo String Quartet erhielt bereits zahlreiche Ehrungen und Preise und hat seit 2001 diekünstlerische Leitung des Elverum Festivals in Norwegen inne.

    Martina Warecka, Violinegeboren in Wien, studierte moderne Violine bei Prof. Werner Hink (Konzertmeister derWiener Philharmoniker). Danach Studium der Barockvioline an der Abteilung für Alte Musik am Konservatorium der Stadt Wien. Meisterkurse bei Enrico Gatti, Sigiswald Kuijken, Andrew Manze und Rachel Podger. Mitglied und Stimmführerin im EUBO 1998unter Roy Goodman, Paul Goodwin, Monica Hugget, Jaap ter Linden bei Tourneen inner-halb und außerhalb Europas. Seit 1999 rege Konzerttätigkeit mit EuropäischenBarockorchestern wie dem „English Concert“ unter Trevor Pinnock, „Les Arts Florissants“unter William Christie, dem „Freiburger Barockorchester“ unter Rene Jacobs, „L’OrfeoBarockorchester“ und der „Wiener Akademie“ mit Opern- und Orchesterproduktionenin Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Rundfunk-, Fernseh- sowie CD-Produktionen.Rege Tätigkeit auf dem Gebiet der Kammermusik.

    Elisabeth Wiesbauer, Violinewurde 1977 in Oberösterreich geboren. Sie studierte an der Universität für Musik unddarstellende Kunst in Wien Violine bei Jussuf Karajev, weiters Musikerziehung undInstrumentalpädagogik. Ihr Abschluss mit Auszeichnung ging mit der Überreichung desWürdigungspreises des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur einher.In der folgenden Zeit begann sie sich auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxiszu spezialisieren und widmet sich dem Studium der Barockgeige am Konservatorium derStadt Wien bei Ulli Engel. Meisterkurse bei John Holloway, Michi Gaigg, Gunar Letzborund Erich Höbarth. Sie ist ständiges Mitglied zahlreicher Orchester und Kammermusik-ensembles, mit denen sie im In- und Ausland konzertiert (u.a. Capella LeopoldinaGraz, Haydn-Akademie, Wiener Akademie, L´Orfeo Barockorchester, barucco, saitsiing,Le Carillon).

    Francisco Obieta, KontrabassBildete sich neben dem Studium als Agraringenieur in Buenos Aires zum Kontrabassistenaus. Ein Stipendium von Y. Menuhin brachte ihn in die Schweiz. Nach dem Solodiplomin Lausanne folgten einige Preise und Plattenaufnahmen. Seine Aktivitäten im musika-lischen Bereich umfassen Kammermusik, alte Musikkompositionen, Computermusik,Tango und Jazz. Seit 1988 zweiter Solokontrabassist am Sinfonieorchester St. Gallen.Professor für Kontrabass am Landeskonservatorium Feldkirch.

    Daniel Röhn, ViolineIm August 1979 geboren. Studierte bei seinem Vater Andreas Röhn und bei AnaChumachenco an der Münchner Musikhochschule. Als Solist konzertierte er mit demRadio Symphonieorchester Stuttgart, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Royal Philharmonic Stockholm etc., in den USA, Mexiko, Japan, der Schweiz, Frankreich,Holland, England, Italien, Belgien, Georgien und anderen Ländern. Zu den Dirigenten,mit denen er zusammenarbeitete, gehören u.a. Ion Marin, Zubin Mehta und RiccardoMuti. Seine Debut-CD mit dem Mendelssohn-Violinkonzert sowie sein mehrfach ausge-zeichnetes Debut-Recital erschienen bei Claves.

    Mieke van der Sluis, GesangSie absolvierte ihr Gesangsstudium am Amsterdamer Konservatorium, ihr Repertoire reichtvon frühbarocker Musik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Langjährige Konzert-erfahrung und zahlreiche Aufnahmen von Barockopern, Kantaten und Oratorien mitGustav Leonhardt, Ton Koopman, Sigiswald Kuijken und René Clemencic. Viele CD-Einspielungen von u.a. Rameau-Opern, Symphoniae Sacrae von H. Schütz, Arien undDuetten, Marienvesper von C. Monteverdi. Sie hat in Kursen in Detroit, Berlin, Wien,Amsterdam und Krieglach unterrichtet.

    Nicolas Tulliez, HarfeGeboren in Paris. Wissenschaftliches Abitur, anschließend vier Jahre Studium an derJulliard School von New York. Dort erhält er seinen Bachelor of Musik in der Klasse vonNancy Allen. Als Stipendiat der Rotary Stiftung studiert er anschließend bei JudyLoman in Kanada und erhält ein Künstlerdiplom des Royal Conservatory von Toronto,wo er als Solo-Harfenist in Kammerorchester engagiert wird. Kehrt anschließend zwecksStudium in die USA zurück, erhält seinen Master of Music an der University of Yale. Teil-nahme an verschiedenen Festivals, u.a. Tanglewood, Aspen (Colorado), Pacific MusicFestival (Japan). Gewinner verschiedener Probespiele, regelmäßige Auftritte als Solistin Europa, Kanada und den USA. Aufnahmen mit EMI Records, Eco und CBC. Zur ZeitSolo-Harfenist des Sinfonieorchester Basel, Zusammenarbeit u.a. mit dem Orchestre deParis, den Berliner Philharmonikern oder dem Orchester des Bayerischen Rundfunks.Nebenbei wirkt er auch an zahlreichen zeitgenössischen Uraufführungen im Rahmen desIRCAM (L'Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) mit.

  • Wir danken den Förderern:

    Amann Weine,Hohenems

    Bäck Breuß,Rankweil

    Efef-Fleischwaren GesmbH,Hohenems

    Kanzlei Blum, Hagen & Partner,Feldkirch

    Metzgerei Schöch, Partyservice,Feldkirch

    Miele Center MARKANT,Rhomberg-Fabrik, Dornbirn

    Neutrik AG,Schaan, Liechtenstein

    Das Gespräch beim Buffet ist einebenso wichtiger Bestandteil von„musik in der pforte“ wie die Musik,und dass der Rahmen dafür sehreinladend und animierend ist, dafürsorgen unsere „unsichtbaren Künst-lerinnen“. Die Floristin Regina Holzermit Simone Amann und NoelleHäusle mit ihren Helferinnen Sybil-le Häusle und Anni Dür. Dass dasAuge erfreut und dem Gaumengeschmeichelt wird, das macht einpforte-Konzert erst zu dem fest-lichen Erlebnis, das es immer wiedersein darf.Willi Salzer, die gute Seele desPförtnerhauses, darf nicht vergessen

    Die unsichtbare pforte

    werden. Dass im Pförtnerhaus einso guter Geist herrscht und eigent-lich kein Problem unlösbar ist, istmaßgeblich sein Verdienst. Eigenserwähnen möchten wir auch die„sichtbaren HelferInnen“ Sissy Mül-ler, Margot und Georg Fink.Dass die pforte-Familie, das werdendurfte was sie ist, wurde und wirdwesentlich von diesen Personen mit-getragen und mitgestaltet. TheresiaLudescher, die mit unendlicherGeduld und Kreativität die Druck-produkte der pforte gestaltet, seiauch besonders hervorgehoben. IhrVater, der Künstler Hannes Ludescher,hat uns schon so viele „Fotoerleb-nisse“ beschert.Dank gilt auch Elfriede Heinzle, der„Mutter des Blumenschmucks“ undClaudia Christa, die das Buffet vonder ersten Stunde an bis 2004 mitLiebe herrichtete.„musik in der pforte“ lebt von innenher, weil all diese Menschen weitmehr als ihre Arbeit getan habenund tun. Sie waren und sind mitdem ganzen Herzen dabei. Hiermitsei ihnen allen von Herzen gedankt.

    Klaus Christa und Thomas Engel