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משנה מסכת ברכותmischnah massechet berachot vokalisierter originaltext übersetzung erklärungen GELSENKIRCHEN 2012 - 5772 גלזנקירכןHerausgegeben von Chajm Guski

Mischnah - Traktat Berachot

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Diese Ausgabe der Mischnah zeigt den Originaltext der Mischnah, vokalisiert, übersetzt und kommentiert. Die Kommentare wurden vollständig neu erarbeitet.

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Page 1: Mischnah - Traktat Berachot

משנהמסכתברכות

mischnahmassechet berachot

vokalisierter originaltextübersetzungerklärungen

Gelsenkirchen 2012 - 5772גלזנקירכן

Herausgegeben vonChajm Guski

Page 2: Mischnah - Traktat Berachot

Diese Ausgabe der Mischnah zeigt den Originaltext der Misch-nah, vokalisiert, übersetzt und kommentiert. Die Übersetzung wurde überarbeitet durch Chajm Guski, basie-rend auf der Mischnah-Übersetzung von Dr. Ascher Sammter. Die Kommentare wurden vollständig neu erarbeitet.

es ist ausdrücklich erlaubt, dieses Buch für lerngruppen zu vervielfältigen, jedoch nicht, diese Kopien zu verkaufen, oder einen Kostenbeitrag dafür zu erheben. Dieser Hinweis muss auf den Kopien verbleiben.

© chajm guski, 2012

Page 3: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - EINFÜHRUNG

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EINFÜHRUNG

raktat Berachot handelt von den Segenssprüchen, die ein Jude bei verschiedenen Gelegenheiten auszusprechen hat. — Dass man G-tt preisen soll, nachdem man gegessen und satt geworden ist, ist in der Tora (5.B.M. 8, 10) geboten; daher der Ausdruck Brachah, (Plural Brachot). — Die nach

dem Speisen vorgeschriebene Bracha (Birkat haMazon genannt) ist, weil von der Tora geboten, als die wichtigste unter allen in der Mischnah behandelten Brachot zu betrachten. Da nun diese nur beim Genuss gewisser P�anzenspeisen geboten ist, so erhielt der Traktat Berachot in der Mischnah-Ordnung Zerai'm (P�anzen) seine Stelle.

Außer der Bracha nach dem Essen gibt es aber noch viele andere Segenssprüche, die zumeist nur rabbinische Anordnungen sind. Auch die Hauptgebete haben die Form von Brachot erhalten und mit dem Schma Jisrael wurden ebenfalls einige Brachot verbunden. Traktat Berachot handelt auch vom Gebet und vom Schma Jisrael. Letzteres, mit welchem Juden das Joch der G-ttesherrschaft (Ol malchut schamajim) auf sich nehmen, wurde wegen seiner Wichtigkeit an die Spitze des Traktats gestellt, das damit gewöhnlich verbundene Gebet wurde dem nachgestellt, und erst zuletzt wurden die Halachot über die verschiedenen anderen Brachot behandelt. —

Der Traktat Berachot zerfällt demnach in zwei Hauptteile:

A) das Schema und das Gebet: Abschnitte 1-5

B) die anderen Brachot: Abschnitte 6-9

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Page 4: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 1

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KAPITEL 1

Zeit für das Schma Jisrael am Abend und am Morgen, Stellung des Körpers dabei, vorangehende und folgende Gebete.

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1. Von welcher Zeit ab liest1 man das Schma2 am Abend?3 Von der Zeit an, da die Priester eintreten, um von ihrer Hebe4 zu essen, bis zu Ende der ersten Nachtwache5. (Dies sind die) Worte des Rabbi Elieser. Die Weisen6 sagen: Bis Mitternacht7. R. Gamliel sagt: Bis die Morgenröte aufsteigt. Es geschah einst, dass seine Söhne vom Gastmahle8 zurückkamen, und zu ihm sprachen: Wir haben das Schma noch nicht gelesen. Er erwiderte ihnen: Wenn die Morgenröte noch nicht aufgestiegen ist, seid Ihr verp�ichtet zu lesen. Und nicht dies allein, sondern Alles, wobei die Weisen »bis Mitternacht« gesagt haben, gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt. Das Aufdampfen des Fettes und der Glieder gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt; und Alles was (von Opfern) nur an demselben Tage gegessen werden darf, ist gesetzlich gestattet bis die Morgenröte aufsteigt. Wenn dem aber so ist, warum sagten die Weisen: »Bis Mitternacht?« Um die Menschen von der Übertretung fern zu halten9.

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2. Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Morgen?

1 Wenngleich die Mischnah vom »Lesen« spricht, so ist doch die »Rezitation« des Schma gemeint. 22 Es ist eine Verp�ichtung, das Schma Jisrael � �� �� �+ � � �� �� täglich am Morgen und am Abend zu sprechen. Es besteht aus drei Teilen: 5.B.M. 6,4-9, 11,13-21 und 4.B.M. 15,37-41). Den Text �ndet man auf Seite 24. 3 Da der jüdische Tag mit Abend beginnt, ist dieses Schma wohl vorangestellt. 4 Nach der Ernte muss der Besitzer dieser Ernte Trumah Gedolah nehmen und sie dem Kohen geben. Er darf davon nur essen, wenn er nicht unrein ist. Den Zustand der Unreinheit hebt er auf, indem er in der Mikweh eintaucht und bis zum Anbruch der Nacht wartet. 5 es geht um Kohanim, die unrein waren bis zum Tauchbad in der Mikweh und bis zum Sonnenuntergang, siehe 3. B.M. 22,7. Das »Ende der ersten Nachtwache« als Zeit zum Schlafengehen. Nachtwache: Die Nacht ist in Aschmurot aufgeteilt, in Nachtwachen. Im Talmud (Berachot 3a) wird darüber diskutiert, ob eine Nachtwache drei oder vier Stunden dauert. 6 So oft hier der Ausdruck »die Weisen« vorkommt, verstehe man darunter die große Mehrzahl der Weisen, sofern sie nach allgemein geltender Ansicht entscheidet. 7 Hier ist die halachische Mitternacht gemeint. Sie ist die Mitte der Nacht, wenn die Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang dauert. 8 Wörtlich übersetzt: Ein Haus, in dem man trinkt. 9 Dafür setzten sie eine kürzere Frist, damit man sich auf keinen Fall verspäte.

Page 5: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 1

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Sobald man zwischen Himmelblau [techelet]1 und Weiß unterscheiden kann; R. Elieser sagt: Zwischen Himmelblau und Lauchgrün; (und beendet das Lesen) bis die Sonne hervorstrahlt. R.Jehoschua sagt: Bis drei Stunden2; denn so ist die Sitte der Söhne der Könige, erst um drei Stunden aufzustehen — wer von der Zeit an und weiter (das Schema) liest, büßt nichts ein, wie jeder der in der Torah liest.

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3. Die Schule des Schammaj lehrt: Am Abend soll Jeder liegend lesen und am Morgen stehend, denn es heißt: »Wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.3« Die Schule des Hillel aber lehrt: Jedermann lese nach seiner Weise (nach Belieben) denn es heißt auch: »Wenn du auf dem Wege gehst.« Wenn dem so ist, warum heißt es denn »und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst«? Allein (dies will sagen) »zur Zeit, wenn Menschen zu liegen p�egen und zur Zeit wenn sie aufzustehen p�egen.« — R. Tarphon erzählte: Ich befand mich einst auf dem Wege, und legte mich nieder, um nach dem Ausspruch der Schule Schammajs zu lesen, brachte mich aber in Lebensgefahr durch Räuber. Man erwiderte ihm: Du warst wert dein Leben zu verwirken, weil du den Ausspruch der Schule Hillels übertratest.

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4. Am Morgen spricht man zwei Segenssprüche voran und einen nachher; und abends spricht man zwei Segenssprüche voran, und zwei nachher: Eine lange und eine kurze Brachah. Wo man festgesetzt hat eine lange (zu sprechen), ist keiner befugt abzukürzen, und wo eine kurze fest steht, ist keiner befugt zu verlängern; (wo festgesetzt ist) eine Schlussformel zu beten, ist keiner befugt die Schlussformel auszulassen wo aber keine Schlussformel sein soll, ist keiner befugt, eine Schlussformel anzubringen

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5. Man gedenke des Auszuges aus Ägypten auch in der Nachtzeit4. R. Elasar ben Asarjah sprach: Ich bin jetzt beinahe1 siebzig Jahre alt und habe nicht beweisen können,

1 Techelet ist die Farbe, die in der Torah für die Tzitzit vorgeschrieben ist, wohl ein bläulicher Farbton. 2 Gemeint ist hier eine halachische Stunde. Ein Zwölftel des Tages, oder ein Zwölftel der Nacht. 3 Stunden in der Mischnah entsprechen also einem Viertel des Tages. 3 Deut. 6,7 4 D. h. es ist P�icht auch in der Nacht Parschat Zizit zu sprechen, weil darin des Auszuges aus Ägypten gedacht wird.

Page 6: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 2

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dass die Stelle vom Auszuge aus Ägypten auch Nachts zu sagen P�icht sei, bis Ben Soma es aus der Schrift herleitete, nämlich es heißt2: »Damit du gedenkest des Tages deines Auszuges aus Ägypten alle Tage deines Lebens«; »Die Tage deines Lebens«, (würde bedeuten) »die Tage,« »alle Tage deines Lebens« — auch die Nächte. Die Weisen aber erklären: »Die Tage deines Lebens«, würde bedeuten: Diese Welt. »Alle Tage deines Lebens«, setze hinzu, auch die Zeiten des Maschiach.

KAPITEL 2

Die Absätze im Schema und Erlaubnis während dieses Gebets zu grüßen, Beten mit leiser Stimme, Arbeiter auf einem Baum oder einer Mauer, der neu Verheiratete.

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1. Wer gerade in der Thora (den Abschnitt Schma) liest, wenn die Zeit zum Lesen eintri�t, ist, wenn er seinen Sinn darauf gerichtet hat, die Worte gehörig zu lesen der P�icht entledigt, wo nicht, ist er deren nicht entledigt.3— Bei den Absätzen darf man jemanden aus Ehrerbietung grüßen oder (ihm den Gruß) erwidern, aber in der Mitte grüßt man nur aus Furcht, (bei Lebensgefahr) und erwidert den Gruß. Dies ist der Ausspruch des R. Meir; R. Jehuda sagt: In der Mitte grüßt man aus Furcht und erwidert aus bloßer Ehrerbietung; bei den Absätzen grüßt man auch aus Ehrerbietung; erwidert aber Jedermann den Gruß.

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2. Die Absätze sind folgende: Zwischen dem ersten Segensspruch und dem zweiten; zwischen dem zweiten und Schma4 zwischen Schma und we haja im schamoa; zwischen haja im schamoa und wa‘jomer

1 So nach einer Baraita im Jeruschalmi. Der babylonische Talmud jedoch sagt: R. Elasar ben Asarja sei damals nur 18 Jahre alt, aber bereits grau gewesen, wie ein Greis von siebzig Jahren. Nach Maimonides ist er durch vieles Studieren grau geworden. 2 Deut. 16,3 3 Die Tosefta erweitert diese Aussage:

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Wer das Schma liest, muss Absicht im Herzen haben. Rabbi Achai sprach im Namen Rabbi Jehudas: Wenn er seinen Sinn im ersten Abschnitt darauf gerichtet hat, auch wenn er ihn nicht (mehr) beim letzten hatte, hat seine Verp�ichtung erfüllt.

4 Die Abschnitte sind auf Seite 24 wiedergegeben und mit den entsprechenden Abschnittsnamen versehen.

Page 7: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 2

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zwischen wa‘jomer und emet we‘jaziv. R. Jehuda sagt: Zwischen wa’jomer und emet we‘jaziv darf man nicht innehalten. Rabbi Jehoschua ben Korchah sprach: Warum steht Schma vor haja im schamoa? Damit man erst das Joch des Himmelreiches über sich nehme, und nachher erst das der Gesetze. Warum steht haja im schamoa vor wa‘jomer? Weil haja im schamoa am Tag und in der Nacht gilt, aber wa‘jomer nur am Tage geübt wird.

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3. Wer das Schema liest, ohne es seinen Ohren hörbar zu machen, ist (seiner P�icht) entledigt. R. Jose sagt; Er ist derselben nicht entledigt.—Wer gelesen und nicht genau die Buchstaben ausgesprochen hat, hat, wie R. Jose meint, seine P�icht erfüllt; R. Jehuda meint, er hat sie nicht erfüllt. Wer in unrichtiger Ordnung liest, hat seine P�icht nicht erfüllt. Wer im Lesen sich geirrt hat, fängt wieder da an, wo er sich geirrt hatte.

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4. Arbeiter1 lesen2 auf dem Baum, oder auf der Mauer, was ihnen bei dem Gebete nicht zu tun erlaubt ist.

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5. Ein Bräutigam ist vom Lesen des Schema in der ersten Nacht befreit und bis zu Ende des Schabbat, wenn er nicht die eheliche P�icht vollzogen hat. Es wird von R. Gamliel erzählt, dass er in der ersten Brautnacht (Schema) gelesen habe. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Lehrtest Du, unser Lehrer, uns nicht, dass ein Bräutigam vom Lesen des Schma in der ersten Brautnacht frei sei? Er erwiderte ihnen; Ich mag euch nicht beip�ichten, um auch nur auf eine Stunde das Joch des Himmelreiches von mir abzulegen!

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6. Derselbe badete in der ersten Nacht, da seine Frau gestorben war. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Lehrtest Du, unser Lehrer, uns nicht,

1 Hier ist nicht ein Beruf oder ein sozialer Stand gemeint, sondern, dass jemand tatsächlich gerade bei der Arbeit ist oder auch »Handwerksleute«, so merkt der Talmud Jeruschalmi (Berachot 18a) dazu an ��& ����&9� ������ �������� B��� »Also heißt eigentlich die Übersetzung Arbeiter (Poalim) sagen das Schma oben auf einem Baum«, denn diese seien keine gelernten Handwerker, wie diejenigen, die eine Mauer errichten, oder ein Dach befestigen. 2 Das Schma, sobald die Zeit zum Lesen herannaht.

Page 8: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 3

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dass ein Leidtragender nicht baden dürfe? Er erwiderte ihnen: Ich bin nicht wie alle Menschen1, ich bin schwächlich2.

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7. Und als sein Sklave Tabi starb, nahm er Beileidsbezeugungen an. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Lehrtest Du, unser Lehrer, uns nicht, dass man wegen Sklaven keine Beileidsbezeugungen annehme? Er erwiderte ihnen: Mein Sklave Tabi glich nicht andern Sklaven, er war kascher.

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8. Wenn ein Bräutigam das Schema auch in der ersten Nacht lesen will, mag es lesen. R. Schimon ben Gamliel sagt: Nicht Jeder, welcher sich einen Namen anmaßen will, darf ihn sich anmaßen.3

KAPITEL 3

Befreiungen vom Schma

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1. Wer seinen Toten noch vor sich liegen hat, ist frei vom Lesen des Schma, vom Gebet und von den Te�ilin.4 Die Träger der Bahre, die sie Ablösenden und die, welche diese Letzten ablösen, ferner die vor der Bahre und die hinter der Bahre gehen, sofern sie zum Dienst der Bahre nötig sind, sind frei; die aber, deren die Bahre nicht benötigt ist, sind (zum Lesen des Schma) verp�ichtet. Beide aber sind frei vom Gebet.

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2. Haben sie den Toten begraben und kommen zurück, so sollen sie, wenn sie noch anfangen und vollenden können, bevor sie zur Reihe gelangen, anfangen; wo nicht, sollen sie nicht anfangen. Von denen, die in der Reihe stehen, sind (bei doppelten Reihen) die inneren befreit, die äußeren verp�ichtet.

1 Einige Mischna-Ausgaben und der Talmud Bavli: � �� �� � � �� �� ����� �! �� � »ich bin nicht wie andere Menschen« 2 Vergleiche das griechische Wort ����� mit dem hier verwendeten �� � �/ �� � – schwächlich. 3 R. Schimon ben Gamliel meint: Ein Bräutigam würde dadurch nur eine übermäßige Frömmigkeit zeigen wollen. 4 In der Ausgabe, die von Daniel Bomberg in Venedig gedruckt wurde (1520-1523 entstanden) und im Talmud Bavli, ist als Satzende überliefert �&'� ���&��&�� �&�&��� � �- 9 �, �� � »… und von allen Mitzwot die geboten sind in der Torah.«

Page 9: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 3

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3. Frauen, Sklaven und Kinder sind befreit vom Lesen des Schma und von den Te�ilin, sind aber verp�ichtet zum Gebete, zur Mesusah und zum Tischgebet.

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4. Wer durch Samenerguss unrein ist, denkt innerlich (das Schma) und lässt die Segenssprüche vorher und nachher aus. Beim Speisen sagt er nur die Brachot nach demselben1 nicht aber vorher. R.Jehuda sagt: Er segnet vorher und nachher.

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5. Steht jemand im Gebet und erinnert sich, dass er durch Samenerguss unrein sei, so höre er nicht auf, kürze aber ab. Wer zum Tauchbade hinabgestiegen, und noch heraufkommen, sich bedecken und lesen kann, ehe die Sonne hervorstrahlt, steige herauf, bedecke sich und lese; wo nicht, bedecke er sich mit Wasser und lese; doch bedecke man sich nicht mit schmutzigem Wasser, und nicht mit Einweichungswasser, bevor man (frisches) Wasser hinzu gegossen hat. Wie weit aber soll man sich davon und von Kot überhaupt entfernen? Vier Ellen2.

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6. Ein mit Samen�uss3 Behafteter4, welcher einen nächtlichen Zufall hatte, eine menstruierende Frau, welcher Samen abgeht und eine die nach dem Beischlaf ihr Monatliches sieht, bedürfen des Tauchbades. R. Jehuda spricht sie davon frei.

1 Der Grund dafür ist, weil nur das Nachgebet in der Torah anbefohlen, das Vorgebet aber von den Weisen eingeführt ist. 2 Ammot - hier mit Ellen übersetzt. Eine Ammah entspricht 45,72 cm. 4 Ammot sind also 182,88 cm. 3 Siehe Lev. 15, 19-24 4 Wörtliche Übersetzung von � �� �� �� wäre »wer sah«.

Page 10: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 4

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KAPITEL 4

Zeiten für das Morgen-, das Nachmittag-, das Abend-Gebet und die Zusatzgebete; ob man die Schmoneh Essre auch im Auszuge beten darf und unter welchen Umständen; Beten an einem gefährlichen Ort, beim Reiten oder Fahren; vom Zusatzgebet.

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1. Das Morgengebet1 ist P�icht bis Mittag. R. Jehuda sagt: Bis vier Stunden2. Das Mincha-Gebet bis zum Abend. R. Jehuda sagt: Bis zur Hälfte des Mincha. Das Abendgebet hat keine bestimmte Zeit; das von Mussaf darf man den ganzen Tag verrichten. R. Jehuda sagt: Bis sieben Stunden.3

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2. R. Nechunja ben Hakkana verrichtete gewöhnlich bei seinem Eintritt in das Lehrhaus und beim Herausgehen ein kurzes Gebet4. Man fragte ihn: Was für Bewandtnis hat es mit diesem Gebete? Er erwiderte: Bei meinem Eintritt bete ich, dass kein Irrtum durch mich veranlasst werde; und bei meinem Weggehen danke ich HaSchem für meinen Beruf.

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3. R. Gamliel sagt: Jeden Tag betet man die achtzehn Segenssprüche, R. Jehoschua sagt: Den Inhalt der achtzehn

1 Schacharit 2 Gemeint ist hier eine halachische Stunde. Ein Zwölftel des Tages, oder ein Zwölftel der Nacht. 3 Dieser Satz ist nicht im Talmud Jeruschalmi. 4 Im Talmud wird der gesamte Text dieses Gebets wiedergegeben. Siehe Berachot 29b:

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Die Rabbanan haben gelehrt: Was spricht er beim Eintreten? Es möge dein Wille sein, mein Herr und G-tt, dass durch mich nichts anstößiges komme und dass ich in einer Halachah nicht anstoße und dass meine Chawerim sich darüber freuen, dass ich nichts »Unreines« »Rein« und nichts »Reine« »Unrein« spreche; dass auch meine Chawerim in keiner Halachah anstoßen und dass ich mich freue. Was spricht er beim Herausgehen? Ich danke dir, Herr, mein G-tt, dass Du mir meinen Teil unter denen zugewiesen hast, die im Lehrhaus sitzen und nicht unter denen, die an den Ecken sitzen. Ich und sie stehen früh auf, ich aber zur Torah und sie zu eitlen Dingen. Ich und sie arbeiten; ich aber bekomme für meine Arbeit eine Belohnung und sie keine. Ich und sie laufen, ich aber zum ewigen Leben und sie zur Grube des Verderbens.

Page 11: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 4

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R. Akiba sagt: Wem das Gebet geläu�g ist, der bete die achtzehn; wenn nicht, dann nur »ähnlich1« der Achtzehn.

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4. R. Elieser sagt: Wer sein Gebet nur als eine festgesetzte P�icht betrachtet, dessen Gebet ist kein andächtiges Flehen.— R. Jehoschua sagt: Wer an einen gefährlichen Ort geht, verrichte ein kurzes Gebet, er sage: Hilf, oh HaSchem! deinem Volke, dem Überreste Israels; auf jedem Scheidewege seien ihre Bedürfnisse vor dir! Gelobt seist du HaSchem, Erhörer des Gebetes!

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5. Wer auf einem Esel reitet2, steige ab; wenn er nicht absteigen kann, wende er sein Angesicht; und wenn er sein Angesicht nicht wenden kann, richte er sein Herz in Richtung des Allerheiligsten3.

1 � �� �� bedeutet eigentlich »aus dem Auge«, kann aber auch die Bedeutung von »ähnlich« annehmen. Im Zusammenhang der Mischna würde dies bedeuten, dass man ein Gebet sprechen kann, welches teilweise ähnlich ist, bzw. den gleichen Inhalt hat. Hawinejnu erfüllt diese Funktion. Es ist in vielen Siddurim abgedruckt. 2 Die Tosefta (Berachot 3,18) erweitert diese Mischnah:

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Jemand, der auf einem Esel reitet, kann, wenn jemand den Esel für ihn halten kann, absteigen und beten, wenn nicht, kann er beten wo er ist. Er muss aber aufmerksam sein.

3 des Tempels in Jeruschalajim. Die Tosefta (Berachot 3,16) gibt weitere Anweisungen dazu, in welche Richtung man beten sollte:

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Jemand, der blind ist, oder die Richtungen nicht weiß, sollte sein Herz zu G-tt richten und beten, wie es heißt »Und sie sollen zu HaSchem beten…« (1. Könige 8,44). Diejenigen, die außerhalb des Landes Israel stehen, sollten ihre Herzen Richtung Israel richten und dann beten, wie es heißt »die zu dir beten, zum Land hingewendet« (1. Könige 8,48). Diejenigen, die im Land Israel stehen, richten ihre Herzen Richtung Jeruschalajim und dann beten, wie es heißt »die zu dir beten, zur Stadt hingewendet, die du auerwählt hast« (1. Könige 8,44). Diejenigen, die in Jeruschalajim stehen, sollten ihre Herzen Richtung Tempel richten, wie es heißt »und sollen beten zu diesem Haus hin« (2. Chronik 6,32). Diejenigen, die im Tempel stehen, richten ihre Herzen in Richtung des Allerheiligsten, wie es heißt »und sie zu diesem Ort beten« (1. Könige 8,30). Diejenigen im Süden, werden nach Norden schauen, die im Osten schauen nach Westen und die im Westen werden nach Osten schauen und ganz Israel wird in Richtung eines einzigen Ortes beten.

Page 12: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 4

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6. Wer auf einem Schi� sitzt, oder auf einem Karren, oder auf einem Floß1, richte seinen Sinn nach dem Allerheiligsten.

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7. R.Elasar b. Asarja sagt: Das Mussafgebet wird nur verrichtet in einer Gemeindeversammlung der Stadt. Die Weisen sagen: Mit und ohne Gemeindeversammlung. R. Jehuda sagt im Namen des R. Elasar: überall, wo eine Stadtversammlung sich be�ndet, ist der Einzelne frei vom Mussafgebet.

1 Andere Fassungen: Wagen

Page 13: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 5

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KAPITEL 5

Stellung und innere Haltung zum Gebet; Gebet für Regen; Hawdalah, Vorbeten; Fehler beim Beten.

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1. Man erhebe sich zum Beten erst aus ernster Stimmung.1 Die vormaligen Frommen p�egten eine Stunde zu verweilen und dann erst zu beten, um zuvor ihren Sinn zu G-tt2 zu richten. — Selbst wenn der König3 einen grüßt, soll man ihm nicht antworten, und wenn eine Schlange um seine Ferse sich gewunden hat, soll man nicht innehalten.

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2. Man erwähne der G-tteskraft des Regens4 bei der Brachah über die Auferstehung der Toten5; man �ehe um Regen bei der Bracha vom Segen der Jahre6 und die Hawdalah beim Segensspruch Chonen ha-Daat (der begnadet mit Erkenntnis). R. Akiba sagt; man spreche sie (die Hawdalah) als eine vierte Brachah für sich allein. R. Elieser sagt: Bei der »Danksagung«

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3. Wer (beim Vorbeten) spricht: »Bis auf ein Vogelnest erstreckt sich deine Barmherzigkeit«, oder: »Des Guten wegen sei deines Namens gedacht«, oder: »Wir danken, wir danken«, dem gebiete man zu schweigen. Wenn derjenige, der vor die Lade tritt einen Fehler macht, so trete ein Anderer für ihn hin, und sei nicht widerstrebend in einem solchen Augenblick. Von wo muss dieser beginnen? Vom Anfang des Segensspruches, worin jener geirrt hatte.

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4. Der vor die Lade tritt, soll nicht nach den Kohanim Amen sprechen, wegen der Sinneszerstreuung. Wenn kein Kohen außer ihm selbst da ist, soll er nicht seine Hände (zum Segensspruch) erheben.

1 Wörtlich: »Aus der Schwere des Hauptes« 2 Wörtlich: »Zu dem Ort« �� �* �� – ein Wort das zuweilen für G-tt verwendet wird. Im Talmud Jeruschalmi fehlt �� �* �� vollständig. In der Ausgabe, die von Daniel Bomberg in Venedig gedruckt wurde (1520-1523 entstanden), ist überliefert ���B�B ������ ��� &�&��B »zu ihrem Vater im Himmel«. 3 Rabbiner Obadja b. Abraham da Bertinoro (1465 bis etwa 1515) kommentiert, dass damit möglicherweise ein jüdischer König gemeint sein könnte, denn dieser wisse, dass man das Gebet nicht unterbrechen dürfe. 4 Gwurot gaschamajim steht für die Einschaltung � ���( �� !� �&�� �%�� �� �� � �� »der den Wind wehen lässt und den Regen fallen« in die Amidah von Mussaf von Schemini Atzeret bis zum Mussaf des ersten Pessachtages. 5 In der zweiten Brachah der Amidah wird eingeschaltet: »Der du die Winde wehen, und den Regen herabkommen lässt«. 6 Das ist die neunte Brachah, in die man einfügt: »Gib Tau und Regen«.

Page 14: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 5

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Wenn er jedoch sicher ist, dass er die Hände erheben (den Segen erteilen) und zum Gebet (ohne Irrung) zurückkehren könne, so ist es ihm gestattet.

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5. Wenn der Betende irrt, ist es ihm eine schlimme Vorbedeutung. Ist er der Gemeinde-Vorbeter, eine schlimme Bedeutung für seine Sender. Denn der Bevollmächtigte des Menschen ist ihm selbst gleich. Man erzählt vom R. Chanina ben Dosa, dass er, wenn er für Kranke gebetet hatte, voraus zu sagen p�egte: Dieser wird leben, dieser wird sterben. Man sprach zu ihm: Woher weißt du das? Er erwiderte: Wenn mir mein Gebet geläu�g vom Munde geht, weiß ich, dass er (der Kranke) angenommen ist, und wenn nicht, so weiß ich, dass er verloren ist.

Page 15: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 6

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KAPITEL 6

Die verschiedenen Lobsprüche vor dem Verzehr von Baumfrüchten, Erdfrüchten, Brot, Wein und andren Nahrungsmitteln, beim Trinken von Wasser, nach der Mahlzeit.

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1. Wie spricht man den Segen über Früchte aus? Über Baumfrüchte sagt man: »Der du die Baumfrucht schufst«1, ausgenommen Wein, denn über den Wein sagt man: »Der du die Frucht der Rebe schufst«. Über Erdfrüchte spricht man: »Der du die Frucht des Bodens schufst«, ausgenommen Brot, denn über Brot sagt man: »Der du Brot aus der Erde hervorbringst.« Auch über Gemüse spricht man: »Der du Frucht des Bodens schufst«. R. Jehuda sagt: »Der du allerlei Kräuter2 schufst.«3

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2. Wer über Baumfrüchte den Segen: »Der du die Frucht des Bodens schufst«, gesprochen hat, genügt der P�icht; wer dagegen über Erdfrüchte »der du die Baumfrüchte schufst« gesprochen, genügt nicht; bei allen aber ist es genug, wenn er gesprochen: »Durch dessen Wort Alles geworden«

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3. Über eine Sache, deren Wachstum nicht von der Erde kommt, spricht man: »Schehakol«. Über Essig, über unreif abgefallene Frucht, über Heuschrecken, spricht man: »Schehakol«, über Milch, über Käse, über Eier, spricht man: »Schehakol«4.

1 Die Mischna setzt voraus, dass man die Struktur der Brachot kennt und, dass man � ���� �� 7 �� L �� ��� L ��6�� �� �� � �, �� 7�� �� »Gepriesen seist Du Ewiger unser G-tt und König der Welt« voranstellt. Hier würde die vollständige Brachah also lauten: 2 �� �� � � �= � ���� � ���� �� 7 �� L �� ��� L ��6�� �� �� � �, �� 7�� �� »Gepriesen seist Du Ewiger unser G-tt und König der Welt, der Du die Baumfrucht schufst«. 2 Wörtlich lautet die Übersetzung von ���B! »Gräser«, in diesem Kontext sind vermutlich Kräuter gemeint. 3 Die Tosefta (Berachot 4, Tosefta 5) erweitert die Liste der Brachot hier:

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Über Samen sagt er borej minej zeraim »der verschiedene Samen erschuf«, und über Kräuter borej minej descha’im »Der du allerlei Kräuter schufst«. Auch über Gemüse spricht man: »Der du Frucht des Bodens schufst«. Rabbi Jehuda sagt »Gepriesen auf wessen Wort etwas aus dem Boden wächst.« Rabbi Me’ir sagt, auch wenn er ein Stück Brot sah und sprach »Gepriesen, der dieses Brot erschuf. Wie schön es ist«, dann ist es die Brachah. Auch wenn er Feigen sah und sprach »Gepriesen, der dieses Feigen erschuf. Wie schön sie sind«.

4 In der Ausgabe, die von Daniel Bomberg in Venedig gedruckt wurde (1520-1523 entstanden), fehlt dieser Satzteil.

Page 16: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 6

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R. Jehuda sagt: über alles, was eine Art Fluch ist, spreche man keinen Segen.

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4. Wer mehrere Arten vor sich hat, soll, wie R. Jehuda meint, wenn darunter von den sieben Arten1 eine ist, über diese den Segen sprechen. Die Weisen sagen: Er spreche den Segen über welche er will.

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5. Hat man über den Wein vor der Mahlzeit den Segen gesprochen, so befreit man dadurch den Wein nach der Mahlzeit. Hat man über Nebengerichte vor der Mahlzeit den Segen gesprochen, so befreit man die Nebengerichte nach der Mahlzeit. Spricht man den Segen über das Brot, so befreit man die Nebengerichte, (spricht man dagegen den Segen) über Nebengerichte, so befreit man nicht das Brot. Die Schule Schammajs sagt: Auch nicht gekochte Speise.

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6. Setzen sich mehrere zu essen, so spricht Jeder für sich den Tischsegen; lagern sie aber herum, so spricht ihn Einer für Alle. Wird ihnen Wein bei der Mahlzeit gereicht, so spricht jeder für sich den Segen; geschieht dies aber nach der Mahlzeit, spricht ihn einer für alle, und derselbe spricht ihn über die Räucherung, obgleich die Räucherung erst nach dem Gastmahl gebracht wird.

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7. Bringt man einem Gesalzenes zuerst und Brot dazu, so spricht man den Segen über das Gesalzene und befreit das Brot; denn das Brot ist dabei nur Nebensache. Das ist die allgemeine Regel: Wenn eine Hauptspeise und eine Nebenspeise dazu, spricht man den Segen über die Hauptspeise und befreit die Nebenspeise.

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8. Hat einer Feigen, Weintrauben oder Granatäpfel gegessen, so spricht er danach die drei Segenssprüche. Dies ist die Meinung des R. Gamliel; die Weisen sagen: Einen Segensspruch, der den Inhalt von den dreien hat. R. Akiba lehrt: Selbst wenn einer Gemüse als seine Mahlzeit isst, spricht er danach drei Segenssprüche. Wer Wasser des Durstes wegen trinkt, spricht: »durch dessen Wort Alles geworden«. R. Tarfon sagt: (Gepriesen sei) der viele belebte Wesen erschuf (und ihren Bedarf u.s.w.)

1 Sieben Arten Das bezieht sich auf die Nennung der sieben Arten in Deut. 8,5: Weizen, Gerste, Wein, Feige, Granatäpfel, Olive und Dattelhonig.

Page 17: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - KAPITEL 7

- 17 - �

KAPITEL 7

Gemeinschaftsgebet nach der Mahlzeit.

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1. Drei welche zusammen gespeist haben, sind verp�ichtet zum Simun einzuladen1. Wenn einer Demai oder ersten Zehnten, wovon seine Hebe abgenommen ist, zweiten Zehnten oder geheiligte Dinge, welche ausgelöst sind2; ferner wenn der Aufwärter etwas von der Größe einer Olive mitgegessen; ferner wenn ein Samaritaner dabei ist, spricht man die Simun-Formel. Aber mit einem der unverzehntetes oder ersten Zehnten, dessen Hebe nicht abgenommen oder zweiten Zehnten und Geheiligtes, das nicht ausgelöst worden, isst; ferner mit dem Aufwärter, der weniger als die Größe einer Olive gegessen, ferner mit einem Götzendiener spricht man nicht die Simun-Formel.

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2. Mit Frauen, Sklaven und Unmündigen vereint man sich nicht zum Simun. — Bei wie viel (Speise) ist es erforderlich? Bei der Größe einer Olive. R. Jehuda sagt: Eines Eies.

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3. Wie lautet die Simun-Formel. Bei Dreien sagt Einer: Lasst uns preisen3! Sind drei außer ihm (der spricht), so sagt er: Preiset, (u.s.w.) Bei Zehn sagt einer: Lasst uns unsern G-tt preisen u.s.w. Sind Zehn außer ihm, so sagt er: Preiset u.s w. Bei Hundert sagt Einer: Lasst uns den Herrn unsern G-tt preisen u.s.w. Sind Hundert außer ihm, sagt er: Preiset u.s.w. Bei Tausend spricht Einer: Lasst uns preisen den Herrn, unsern G-tt, den G-tt Israels u.s.w. Sind Tausend außer ihm, sagt er: Preiset u.s.w. Bei Zehntausend sagt Einer: Lasst uns preisen den Herrn, unsern G-tt Israels, den G-tt der Heerschaaren, der zwischen den Cherubim thront u.s.w. Sind Zehntausend außer ihm sagt er: Preiset u.s.w. Nach der Weise, wie er zum Preisen au�ordert, so

1 Einander zum Tischsegensspruch nach der Mahlzeit aufzufordern. 2 Die genannten Gegenstände, also Demai-Früchte, von denen man nicht weiß, ob sie verzehntet wurden, sowie der erste Zehnte, wenn der Levite ihn vom Felde genommen hat, ehe der Kohen die große Hebe erhalten hatte, und jetzt nur seine Terumah abgegeben hat, so dass noch ein Teil der großen Trumah darin ist, sowie das, was nur am heiligen Orte gegessen werden soll, und der Auslösung mit Hinzufügung des Fünftels bedarf, sind alle eigentlich unerlaubt, aber wenn man sie gegessen hat (siehe Erklärung zu Berachot 1,1), erfordern sie den Segen. 3 für die Speisen, die wir genossen

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BERACHOT - KAPITEL 7

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antwortet man. (z.b.:) Gepriesen sei der Herr, unser G-tt, der G-tt Israels, der G-tt der Heerschaaren, der zwischen den Cherubim thront, für die Speise, welche wir genossen haben. R. Jose Hagalili sagt: Nach der Größe der Versammlung spricht man den Segensspruch, wie es heißt1: »In Versammlungen preiset HaSchem den Ewigen, ihr vom Ursprunge Israels.« — Allein R. Akiba sagt: Wie �nden wir es in der Synagoge? Ganz gleich, ob ihrer Viele oder Wenige, sagt er (der Vorbeter) »Preiset den Herrn!« — R. Jischmael sagt: Preiset den Herrn, den Preiswürdigen.

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4. Drei welche zusammen speisen, ist es nicht erlaubt2 zu teilen, ebenso wenig vier oder fünf. Sechs mögen sich teilen, und so bis Zehn. Zehn aber dürfen sich nicht teilen bis ihrer zwanzig sind.

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5. Zwei Gesellschaften, die in einem Hause speisen, wenn sie einander sehen können, verbinden sich zum Simun; wenn dies nicht der Fall ist, so spricht diese für sich allein und jene für sich allein das Simun. — Man spricht den Segen über den Wein nicht eher, als bis man Wasser darunter gemischt hat, so sagt R. Elieser. Die Weisen sagen: Man dürfe (auch ohne dies) den Segen sprechen.

1 Psalm 68, 27 2 sich vor dem Simun

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BERACHOT - KAPITEL 8

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KAPITEL 8

Unterschiede zwischen den Schulen Hillels und Schammajs in Bezug auf das Händewaschen und die Lobsprüche, besonders die beim Essen.

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1. Dies sind die Worte1 zwischen der Schule Schammajs und der Schule Hillels zur »Mahlzeit«. Schammajs Schule sagt: Man spricht den Segen (an Feiertagen) erst über den Tag, dann über den Wein; Hillels Schule dagegen: Erst über den Wein, dann über den Tag.

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2. Schammajs Schule lehrt: Man wasche erst die Hände und fülle dann den Becher2, Hillels Schule dagegen: Man fülle erst den Becher und wasche dann die Hände.

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3. Schammais Schule lehrt: Man trockne seine Hände mit einem Tuch und lege dies auf den Tisch3; Hillels Schule sagt: Auf das Lager.

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4. Schammajs Schule lehrt: Man fege4 erst das Haus, und wasche dann die Hände Hillels Schule dagegen: Man wasche sich erst die Hände und fege dann das Haus.

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5. Schammajs Schule ordnet: Segen über Licht, Speise, Gewürz und Hawdalah; Hillels Schule dagegen : über Licht, Gewürz, Speise und Hawdalah. Schammajs Schule sagt (die Formel): Der das Licht des Feuers gescha�en; Hillels Schule dagegen: Der die Lichter des Feuers schuf.

1 Gemeint sind hier die wesentlichen Streitpunkte zum Thema »Mahlzeit«. 2 Um nicht durch die unreinen Hände den Becher durch Zufall zu verunreinigen, wenn er über�ießt. Hillels Schule hält dies nicht für unrein, sobald die Hände vorbei gereinigt sind. 3 Zum weiteren Gebrauch, denn man aß o�enbar mit den Fingern ohne Messer und Gabel. Hillels Schule meint, dass es auf dem Tische verunreinigt werden könnte. 4 nach dem Essen

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BERACHOT - KAPITEL 8

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6. Man spreche nicht den Segen über Licht und Gewürz eines Götzendieners1, nicht über Licht und Gewürz der Leichen, nicht über Licht und Gewürz, welche sich vor einem Götzenbilde be�nden, — Man spreche den Segen über das Licht erst, wenn man dessen Lichtstrahl benutzen kann.

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7. Wer gespeist und vergessen hat den Tischsegen zu sprechen, der kehre, nach Schammajs Schule, an den vorigen Ort zurück und spreche den Segen; Hillels Schule aber lehrt: Er spreche da, wo er sich dessen erinnert.— Bis wie lange ist man zum Segen verp�ichtet? bis die Speise im Magen verdaut ist.

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8. Kommt ihnen2 Wein nach der Speise, und es ist nur ein Becher voll da, so spreche man, nach Schammajs Schule, den Segen über den Wein und nachher3 über die Speise; nach Hillels Schule, erst über die Speise, dann über den Wein. Man antwortet »Amen« nach dem Segen, den ein Jude spricht, aber man antwortet nicht »Amen« nach dem von einem Samaritaner gesprochenen Segen, bis man den ganzen Segen gehört hat.

1 Hier gibt es in verschiedenen Ausgaben der Mischnah zahlreiche Varianten des Wortes für »Nichtjude«. In einigen Ausgaben �nden wir �� � ���� »Heiden«, in anderen ���&4 »Nichtjuden«. Hier sind es die � �! ��M� �� � ��M� , diejenigen, die Sterne anbeten. 2 den Speisenden 3 das Tischgebet

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BERACHOT - KAPITEL 9

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KAPITEL 9

Lobsprüche bei verschiedenen Gelegenheiten (in Erinnerung an Wunder oder verhinderten Götzendienst, bei Naturerscheinungen, bei Empfang einer Nachricht, wenn man ein neues Haus gebaut oder neuen Hausrat gekauft hat, beim Betreten und Verlassen einer Stadt, bei glücklichen und unglücklichen Ereignissen); die Achtung vor dem Tempelberg: Nennung des G-ttesnamens bei der Begrüßung.

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1. Wer einen Ort sieht, wo für das Volk Israel Wunder geschehen sind, spricht: Gepriesen sei, der unseren Vorfahren an diesem Orte Wunder getan hat. An einem Ort, wo der Götzendienst ausgerottet worden ist, sagt: Gepriesen sei, der den Götzendienst von unserem Lande vertilgt hat.1

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2. Über2 Sternschnuppen, Erdbeben, Blitze, Donner und Stürme, sagt man: Gepriesen sei, dessen Kraft und Allmacht die Welt erfüllt, über Berge, Hügel, Meere, Flüsse und Wüsten, sagt man: Gepriesen sei der die Schöpfung vollbracht hat. R. Jehuda sagt: Wer das große Meer sieht, spreche: Gepriesen sei der das große Meer gemacht hat. Nämlich, wenn er es in Zwischenräumen sieht1.—

1 Die Tosefta (Berachot 6, 4) erweitert dieses Thema:

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Jemand, der ein Götzenbild sieht, soll folgende Brachah sagen: Gepriesen seist Du, der barmherzig ist.

Es wird also HaSchem dafür gedankt, dass er Erbarmen mit denjenigen hat, die Götzenbilder anbeten. 2 Dieser Abschnitt beschreibt eine Reihe von Naturphänomenen. Die Tosefta Berachot 6,10 beschreibt eine Reihe weiterer Phänomene:

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Jemand, der die Sonne sieht, den Mond, die Planeten und die Sternbilder, sagt die Brachah oseh bereschit – »der das Schöpfungswerk tut.« Rabbi Jehuda spricht: Wenn jemand eine Brachah über die Sonne sagt, folgt er einem fremden Weg. Und auch so sagte Rabbi Jehuda: Wenn jemand das Meer fortwährend sieht und etwas ändert sich, dann soll er die Brachah über das Meer sprechen.

Die Brachah über die Sonne, so erfahren wir aus dem Talmud (Berachot 59b), sagt man nicht täglich, sondern alle 28 Jahre. Birkat haChamah wird dann gesagt, weil die Sonne dann die Position hatte, die sie zur Zeit der Schöpfung hatte. Die Brachah über den Mond ist hier nicht diejenige, die man über den neuen Mond spricht (Kiddusch Lewanah). Der Rambam gibt in Hilchot Berachot 10,18 an, die Brachah sei zu sprechen, wenn der Mond im Sternbild Widder steht (im babylonischen Sternkreiszeichen). Das Sternzeichen Widder, so der Rambam, sei auch von Bedeutung bei der Brachah über die Sternbilder. Das Sternkreiszeichen sei das erste eines neuen Zyklus.

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BERACHOT - KAPITEL 9

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Über (befruchtenden) Regen, über glückliche Nachrichten, sagt man: Gepriesen sei der Gütige und Wohltätige. Über unglückliche Nachrichten sagt man: Gepriesen sei der gerechte Richter.

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3. Hat man ein neues Haus gebaut oder neue Geräte gekauft, so sagt man: Gepriesen sei, der uns erhalten hat u.s.w.— Man spricht den Segen über Unglück ohne Rücksichtauf dessen gute Folgen, und über Gutes ohne Rücksicht auf dessen üble Folgen. — Wenn Jemand über Geschehenes betet, so ist dies ein eitles Gebet. z.B.: Wenn einer, dessen Frau schwanger ist, spricht: Möge es HaSchem gefallen, dass mein Weib einen Knaben gebäre, so ist dies ein eitles Gebet. Oder, es kommt jemand daher und vernimmt großes Geschrei in der Stadt, und spricht: Möge es HaSchem gefallen, dass dies nicht meine Familie sei! so ist das ein eitles Gebet.

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4. Wer in eine Festung eintritt, bete zweimal, ein Gebet beim Eintreten und eins beim Herausgehen. Ben Asai sagt: Vier, zwei beim Eintreten und zwei beim Herausgehen. Man danke nämlich für das Vergangene und bete für das Bevorstehende.

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5. Jedermann ist verp�ichtet für das Böse ebenso HaSchem zu danken, wie man für das Gute HaSchem dankt. Denn es heißt (Deut. 6,5): Du sollst den Ewigen deinen G-tt lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und aus allen Kräften. Von ganzem Herzen heißt: Mit beiden Trieben, dem guten und dem bösen. Von ganzer Seele heißt: Selbst wenn er dir das Leben nimmt, aus allen Kräften heißt: Mit deinem ganzen Eigentum. Eine andere Erklärung von �� �!��C lautet: Bei jedem Geschick, das HaSchem dir zuschickt, schicke dich zum höchsten Dank an2. Man benehme sich nicht leichtsinnig gegen das östliche Thor (des Tempels); denn es liegt dem Allerheiligsten gegenüber. Man gehe nicht auf dem Tempelberge mit seinem Stocke, nicht mit Schuhen, nicht mit einem Geldgürtel3, nicht mit Staub an den Füssen. Man mache ihn nicht zu einem

1 Zwischenräume meint eine längere Zeit, in der man das Meer oder andere Naturerscheinungen nicht gesehen hat. Der Talmud, Berachot 59b, nennte eine Frist von 30 Tagen. 2 Diese Textstelle kann durch eine Übersetzung nur sehr unzureichend abgebildet werden, denn ist ein Wortspiel mit den Worten ��! , !�� und !&�� . Es ist hier durch »schicken« angedeutet. 3 Vergleiche das lateinische Wort funda. Es bedeutet »Schleuder«.

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BERACHOT - KAPITEL 9

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Richtweg1 und spucke darauf noch viel weniger. — Alle, die im Heiligthum einen Segen schlossen, sprachen: (gelobt sei der G-tt Israels), von der Welt (Ewigkeit). Als aber die Häretiker2 fälschlich lehrten, es gebe nur eine Welt, verordnete man, dass sie sprechen: Von Welt zu Welt. Auch verordnete man, dass jeder seinen Nächsten mit dem Namen HaSchems begrüße, denn es heißt (Ruth2,4): »Da kam Boas von Betlehem und sprach zu den Schnittern: HaSchem sei mit euch! Und sie erwiderten: HaSchem segne dich.« Auch heißt es (Richter 6,12): »HaSchem sei mit dir, du starker Held!« Und es heißt ferner (Sprüche 23,22): »Verachte deine Mutter nicht, weil sie alt geworden«: und endlich (Psalm 119, 126): »In einer Zeit wo es galt für HaSchem zu wirken, zerstörten sie deine Lehre« welches R. Nathan erklärt: Man verletzte HaSchems Gesetz, weil es Zeit war für HaSchem zu wirken.

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1 Vergleiche das lateinische Wort compendiaria. Es bedeutet » abgekürzter, direkter Weg « 2 In einigen Fassungen sind hier explizit die ���& �9� die Epikureer genannt. Sie dienen als Beschreibung eines Materialisten, welcher nur den Genüssen dieser Welt nachgeht und sich allem g-ttlichen entzieht..

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BERACHOT - DAS SCHMA JISRAEL

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DAS SCHMA JISRAEL

Der Text des Schma Jisrael

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Du sollst den Ewigen, deinen G-tt, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Es seien diese Worte, die ich dir heute befehle, die auf deinem Herzen geschrieben stehen sollen. Du sollst sie deinen Kindern lehren; von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Binde sie als Zeichen auf deinen Arm. Sie sollen als Denkband auf deinem Haupte sein. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und an die Pfosten der Tore schreiben.

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BERACHOT - DAS SCHMA JISRAEL

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euren Kindern, davon zu sprechen, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und auf die Pfosten deiner Tore. So dass sich eure und die Tage eurer Kinder vermehren, in dem Land, das der Ewige euren Vorfahren geschworen hat zu geben; wie die Tage des Himmels über der Erde.

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Der Ewige sprach zu Mosche: rede zu den Kindern Israels und sage ihnen, sie sollen sich Schaufäden an die Enden ihrer Gewänder nähen, von Generation zu Generation. An den Schaufäden sollen sie einen blauen Faden anbringen-. Es sollen Schaufäden für euch sein: Wenn ihr sie seht, dann sollt ihr euch an die Gebote des Ewigen erinnern und sie tun. Ihr sollt eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur Untreue verleiten wollen. Durch sie erinnert ihr euch an alle meine Gebote und werdet sie beachten und so eurem G-tt heilig sein. Ich bin der Ewige, euer G-tt; ich habe euch aus Mizrajim [Ägypten] herausgeführt, euch zum G-tte zu sein. Ich bin der Ewige, bin euer G-tt.

Abschluss in der Liturgie ist

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Wahr und fest

Page 26: Mischnah - Traktat Berachot

BERACHOT - LISTE DER TANNAIM

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LISTE DER TANNAIM

Eine kleine Chronologie der »Tannaim«. »Tannaim« ist die Bezeichnung für die Rabbinen, deren Lehren in die Mischnah aufgenommen wurden. Die Liste soll bei Einordnung der Namen helfen, die im Text der Mischnah genannt werden.

Vor der Zerstörung des Tempels Hillel Schammai Rabban Gamliel HaSaken (Gamliel der Ältere) Während der Zerstörung Rabban Schimon ben Gamliel Rabban Jochanan ben Zakai Rabbi Jehuda ben Baba

Zwischen der Zerstörung des Tempels und des Bar Kochba Aufstandes Rabbi Joschua ben Hannania Rabbi Eliezer ben Hurkanus Rabban Gamaliel aus Javne Rabbi Eleazar ben Arach Während des Bar Kochba Aufstandes Rabbi Akiba Rabbi Tarfon Rabbi Ischmael ben Elischa Rabbi Eleazar ben Azariah Rabbi Jose HaGelili Elischa ben Abujah Nach dem Aufstand

Rabban Schimon ben Gamliel aus Javne Rabbi Meir Rabbi Schimon bar Jochai Rabbi Jose ben Chalafta Rabbi Jehuda ben Ilai Rabbi Nechemiah

Rabbi Jehoschua ben Korchah